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Ärzt*in für Wien 2023/3

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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN 03 <strong>2023</strong><br />

SONDERKLASSE<br />

Erfolgreicher Abschluss<br />

der Tarifverhandlungen<br />

FRAUENPOLTIK<br />

Kammeraktivitäten<br />

<strong>für</strong> Ärztinnen<br />

SPITAL<br />

Steuererklärungen<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2022<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12, 1010 <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Postaufgabenummer: 03<br />

LETZTER AUSWEG: STREIK<br />

Europaweit sind Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal<br />

frustriert und ausgelaugt. An der Berliner<br />

Charité ist es durch Streikmaßnahmen gelungen,<br />

die Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die Ärzteschaft<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com


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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Best Point of Service<br />

„Ich setze mich weiter <strong>für</strong> den<br />

patientenfreundlichen<br />

Medikamentenbezug und das<br />

gesetzlich verbriefte Recht <strong>für</strong><br />

Ordinationen ein,<br />

verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel abgeben zu<br />

dürfen.“<br />

► Nach regelmäßigen medial lancierten fachlichen Übergriffen der Apothekerkammer in<br />

den ärztlichen Bereich – etwa der Forderung nach „Impfen in Apotheken“, die im<br />

Sinne der Patientensicherheit aus medizinischer Sicht strikt abzulehnen ist – gibt es ein<br />

weiteres Thema, gegen das seitens der Standesvertretung der Apothekerschaft aus rein<br />

monetären Beweggründen – so mein Verdacht – seit Jahren lobbyiert wird: Die Medikamentenabgabe<br />

in Ordinationen. Gerade in Hinblick auf die aktuell schlecht laufende Medikamentenversorgung<br />

durch Apotheken aufgrund eines akuten Mangels von hunderten Arzneien,<br />

ist eine direkte Abgabe von Medikamenten in Ordinationen dringender denn je.<br />

Ein zentrales Argument <strong>für</strong> ein Dispensierrecht ist, dass es zu einer besonders patientenfreundlichen<br />

Abgabeform führt. Kranken Menschen und ihren Angehörigen werden damit<br />

beschwerliche Wege bis zur nächsten diensthabenden Apotheke erspart. Das ist vor allem<br />

<strong>für</strong> ältere oder immobile Menschen, chronisch Kranke und Eltern mit kleinen Kindern<br />

wesentlich – nicht nur im ländlichen Raum. Auch im städtischen Bereich ist es Menschen<br />

nicht zumutbar, im Krankheitsfall nach dem Arztbesuch noch mit der Straßenbahn oder<br />

dem Bus eine Apotheke suchen zu müssen. Auch <strong>für</strong> Patientinnen und Patienten mit <strong>für</strong> sie<br />

als tabuisiert erlebten Krankheiten ist der Weg in die „eigene“ Apotheke eine Zumutung.<br />

Nur die Abgabe durch verschreibende Ärztinnen und Ärzte entspricht dem erwarteten<br />

Diskretionsbedürfnis, da wir mit unseren Patientinnen und Patienten alleine im Behandlungszimmer<br />

sind und intime Details dort ohne Zuhörende an- und besprechen können –<br />

in der Apotheke hören viele Ohren mit.<br />

Aus einer kompetenten Hand<br />

Die ärztliche Medikamentenabgabe kann all diese Abläufe deutlich erleichtern und ist die<br />

Realisierung des Konzepts „Best Point of Service“: Nicht nur Aufklärung, Information und<br />

Beratung über die medikamentöse Therapie, sondern auch die Abgabe erfolgt aus einer<br />

kompetenten Hand. Dies liegt nicht nur im Interesse des Patientenkomforts, sondern kann<br />

auch durch die Stärkung der Arzt-Patienten-Beziehung die Therapietreue wesentlich unterstützen.<br />

Ich werde mich daher weiter <strong>für</strong> den patienten- und kundenfreundlichen Medikamentenbezug<br />

und die Dispensierfreiheit beziehungsweise das Dispensierrecht einsetzen:<br />

Nämlich das gesetzlich verbriefte Recht <strong>für</strong> niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, apothekenund<br />

verschreibungspflichtige Arzneimittel zu lagern und abgeben zu dürfen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr Johannes Steinhart<br />

Foto: AEK <strong>Wien</strong><br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3


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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Wir machen weiter!<br />

► Es gibt nichts zu beschönigen. Wenn Sie die Medienberichterstattung der letzten<br />

Wochen über die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer mitverfolgt haben, wissen Sie bereits, wovon<br />

ich spreche. Als wäre es nicht genug, dass die Glaubwürdigkeit der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer als<br />

Interessensvertretung durch den Equip4Ordi Skandal massiv geschwächt wurde, ist man als<br />

Reaktion darauf auch noch dazu übergegangen, eine Schlammschlacht in der Öffentlichkeit<br />

und über die Medien auszutragen, die ihresgleichen sucht.<br />

„Wir werden uns nicht<br />

zufriedengeben, bis wir echte<br />

Verbesserungen im Sinne<br />

der Patientinnen und Patienten<br />

sowie der im Spital tätigen<br />

Gesundheitsberufe sehen.“<br />

Stellvertretende Entschuldigung<br />

Ich habe weder das eine, noch das andere mitzuverantworten. Aber, liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen, ich möchte mich als Vertreter der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer stellvertretend <strong>für</strong> alle handelnden<br />

Personen bei Ihnen da<strong>für</strong> in aller Form entschuldigen. So etwas darf nicht passieren.<br />

Ich gebe zu, mich trifft es nicht nur als gewählter Funktionär der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer,<br />

sondern auch persönlich zutiefst, was ich dieser Tage und Wochen mitansehen musste. Und<br />

es tut mir leid <strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen. Getragen von einem unglaublichen Tatendrang<br />

der gewählten Mandatarinnen und Mandatare der Kurie angestellte Ärzte haben wir<br />

es in den letzten Wochen und Monaten gemeinsam geschafft, Bewusstsein <strong>für</strong> die Probleme<br />

in den <strong>Wien</strong>er Spitälern zu schaffen und die Politik zum Handeln zu motivieren. Ein erster<br />

Erfolg war der von <strong>Wien</strong>s Bürgermeister Michael Ludwig einberufene Gesundheitsgipfel,<br />

in dem wir ihn aus erster Hand über die <strong>Wien</strong>er Spitalsmisere informierten.<br />

Kein Lockerlassen<br />

Leider blieb dieses erste Treffen ohne nennenswerte Erfolge. Ob die Gesamtkammer-<br />

Performance der letzten Wochen dazu beigetragen hat, indem sie unsere Verhandlungsposition<br />

geschwächt hat, ist im Nachhinein nicht eindeutig zu beantworten. Geholfen<br />

hat es jedenfalls sicher nicht.<br />

Ich kann nicht rückgängig machen, was passiert ist. Aber ich kann Ihnen, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen, versprechen, dass ich weiterhin nicht lockerlassen werde. Das bedeutet,<br />

dass ich sowohl intern weiter offen und konsequent <strong>für</strong> Transparenz und Aufklärung eintreten<br />

werde, als auch dass wir als Kurie angestellte Ärzte unsere Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen<br />

und die Baustellen im <strong>Wien</strong>er Gesundheitssystem weiter thematisieren werden, um den<br />

Druck <strong>für</strong> positive Veränderungen aufrecht zu halten. Wir werden uns nicht zufriedengeben,<br />

bis wir echte Verbesserungen im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der im Spital<br />

tätigen Gesundheitsberufe sehen.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Stefan Ferenci<br />

Foto: Oliver Topf<br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5


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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Transparenz muss sein<br />

„Die Ärztekammer <strong>Wien</strong><br />

steht <strong>für</strong> eine vollständige<br />

und ehrliche Aufarbeitung,<br />

sie schottet sich nicht ab,<br />

sie beantwortet Fragen, die<br />

zu Recht gestellt werden.“<br />

► So klein das Unternehmen Equip4Ordi (E4O) eigentlich ist – so groß und unrühmlich<br />

ist mittlerweile der Bekanntheitsgrad dieser Tochtergesellschaft unserer Kurie.<br />

Dass sich Medien <strong>für</strong> einen vermeintlichen Wirtschaftskrimi interessieren, ist nicht<br />

überraschend. Dass wir uns die Schlagzeilen und Berichte, die dazu veröffentlicht werden,<br />

nicht aussuchen können, ebenso wenig. Sehr wohl aber besteht die Chance, mit transparenter,<br />

offener und professioneller Krisenkommunikation nach innen und nach außen ein<br />

deutliches Zeichen zu setzen: Die Ärztekammer <strong>Wien</strong> steht <strong>für</strong> eine vollständige und<br />

ehrliche Aufarbeitung, sie schottet sich nicht ab, sie beantwortet Fragen, die zu Recht von<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Funktionärinnen und Funktionären, Mitgliedern und<br />

eben auch Journalistinnen und Journalisten gestellt werden. Diesen Weg habe ich bewusst<br />

von Anfang an eingeschlagen, weil ich ihn <strong>für</strong> den einzig gangbaren halte, um in dieser<br />

Sache zu retten, was noch zu retten ist: den Anspruch, <strong>für</strong> eine moderne, zukunftsgewandte<br />

Standesvertretung zu stehen.<br />

Der jüngste Beschluss im Zuge einer außerordentlichen Kuriensitzung, wonach mir die<br />

Kommunikation mit Medienvertretern zur E4O defacto untersagt worden ist, steht diesem<br />

Anspruch diametral entgegen. Selbstverständlich respektiere ich diese demokratisch gefällte<br />

Entscheidung, so knapp die Mehrheit auch war. Die darauffolgenden Headlines und<br />

Zeitungstexte wie „Ärztekammer versinkt in inneren Wirren“, „Finanzaffäre. Die Causa<br />

Equip4Ordi führt zu einer kammerinternen Polit-Schlammschlacht“, oder „Ärzte-Skandal<br />

erreicht Parlament“ hätten wir uns aber selbst ersparen können. Wie auch immer – an einer<br />

restlosen Aufklärung dieser Misere wird sich dadurch nichts ändern. Das kann ich<br />

versichern.<br />

Neues Modell zur Niederlassung<br />

Mindestens genauso wichtig wie die Bewältigung der E4O-Krise ist aber auch, dass wir uns<br />

unserem Kerngeschäft und inhaltlichen Fragen widmen. Auf Initiative der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte haben wir gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ein<br />

Projekt ins Leben gerufen, um mehrfach erfolglos ausgeschriebene Kassenplanstellen in<br />

der Allgemeinmedizin und in der Kinder- und Jugendheilkunde interimistisch mit freiberuflichen<br />

Ärztinnen und Ärzten zu besetzen. Damit sollen auf der einen Seite regionale<br />

Versorgungslücken geschlossen werden. Auf der anderen Seite würde sich mit diesem Modell<br />

gerade auch <strong>für</strong> junge Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit ergeben, ohne großes Risiko<br />

in die Niederlassung einzusteigen. Räumlichkeiten, Personal und Software werden zur<br />

Verfügung gestellt, die Kolleginnen und Kollegen könnten – vergleichbar mit Vertretungsärztinnen<br />

und -ärzten – halbtags in den Ordinationen arbeiten. Ziel wäre es, dass die Kassenplanstelle<br />

auf Sicht fix übernommen wird, wenn sie entsprechend gut läuft.<br />

Aktuell sind die Verhandlungen mit der ÖGK noch nicht abgeschlossen, die Stundenhonorierung<br />

und auch haftungsrechtliche Fragen sind noch zu klären. Sobald es eine Einigung<br />

gibt, werde ich Sie auch an dieser Stelle gerne darüber informieren.<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Ihr Erik Randall Huber<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 7


INHALT EDITORIAL<br />

Inhalt<br />

3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />

5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

7 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

Intern<br />

10 News<br />

Sonderklasse-Referent Matthias Brenner und Vizepräsident Stefan Konrad<br />

im Gespräch über den erfolgreichen Abschluss der Sonderklasse-Tarifverhandlungen.<br />

12 News<br />

Antonia Greb, Julia Harl und Nina Böck vom Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sprechen über ihre geplanten Aktivitäten speziell <strong>für</strong> Ärztinnen.<br />

15 News<br />

Anlässlich der Begutachtung der dritten Verordnung zum RSG <strong>Wien</strong> ortet<br />

die Ärztekammer grobe Planungsverfehlungen.<br />

21 Kammerbereich<br />

Coverstory<br />

24 Letzter Ausweg: Streik<br />

Europaweit sind Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal frustriert und ausgelaugt.<br />

An der Berliner Charité ist es durch Streikmaßnahmen gelungen, die Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> die Ärzteschaft nachhaltig zu verbessern.<br />

Service<br />

28 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

30 Informationen der Zahnärztekammer<br />

32 Chronik<br />

Drei junge Wissenschafterinnen wurden mit dem Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet.<br />

34 Steuer<br />

Angestellte Ärztinnen und Ärzte sollten überprüfen, ob durch Geltendmachung von<br />

Abschreibposten eine Steuerrückerstattung <strong>für</strong> das vergangene Jahr möglich ist.<br />

37 Recht<br />

Der OGH traf eine Entscheidung zur gemeinsamen Haftung von Fachärzten <strong>für</strong> Gynäkologie<br />

und Radiologie, weil keiner der beiden der Patientin den Befund zukommen ließ.<br />

38 Kleinanzeigen<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />

Präsidenten, 1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />

Dr. Christoph Pelanek Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />

Mag. a Evelyn Holley-Spieß, Mag. a Raphaela Pammer, Carla Constanceanu (Sekretariat). Verleger: MedTriX GmbH, Forum<br />

Schönbrunn, 1120 <strong>Wien</strong>, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />

Carla Constanceanu, T 01/515 01-1223, Mail: wolffinger@aekwien.at. Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />

friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />

Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />

Editorial<br />

Klasse verhandelt<br />

Eine intensive Vorbereitung<br />

und konstruktive<br />

Gespräche auf<br />

Augenhöhe haben es<br />

ermöglicht, dass die<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />

bei den Verhandlungen<br />

über die<br />

Sonderklasse-Tarife mit dem Verband der<br />

Versicherungsunternehmen Österreichs einen<br />

äußerst erfolgreichen Abschluss erzielen<br />

konnte: Die Erhöhung von insgesamt<br />

8,5 Prozent ist ein respektables Ergebnis,<br />

das sich durchaus sehen lassen kann! Ein<br />

umfangreiches Interview mit den federführenden<br />

Verhandlern Matthias Brenner und<br />

Stefan Konrad können Sie auf den Seiten<br />

10 und 11 nachlesen.<br />

Eine von Wertschätzung geprägte Atmosphäre<br />

ist auch <strong>für</strong> die derzeit laufenden<br />

Verhandlungen mit der ÖGK <strong>Wien</strong><br />

wünschenswert. Auch hier kann es nur<br />

zu einer konstruktiven Lösung kommen,<br />

wenn man den niedergelassenen Kolleginnen<br />

und Kollegen die Anerkennung<br />

entgegenbringt, die sie verdienen. Nach<br />

den ersten Verhandlungsrunden sind wir<br />

zwar noch nicht am Ziel, aber auf einem<br />

guten Weg.<br />

Nach wie vor brisant ist auch das Thema<br />

Spitalsärztinnen und Spitalsärzte und<br />

die allgemeine Überlastung des gesamten<br />

Gesundheitspersonals in den <strong>Wien</strong>er<br />

Krankenhäusern. Teilweise unzumutbare<br />

Zustände stehen einer den Umständen<br />

nicht entsprechende Bezahlung gegenüber.<br />

Die Frage ist, wie lange das System noch<br />

aufrechterhalten werden kann, bevor es<br />

implodiert.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen der Berliner<br />

Charité, einer der größten Universitätskliniken<br />

Europas, haben erfolgreich<br />

vorgemacht, wie es geht, sich mit ihren<br />

Anliegen Gehör zu verschaffen: Ihnen<br />

ist es gelungen, durch gut organisierte<br />

Streikmaßnahmen <strong>für</strong> die Ärztinnen<br />

und Ärzte zahlreiche Verbesserungen zu<br />

erzielen. Mehr dazu in unserer Covergeschichte.<br />

Bleibt zu hoffen, dass es bei<br />

uns nicht soweit kommen muss.<br />

Ihr<br />

Christoph Pelanek<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

8 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer unterstützt<br />

Opfer der Erdbebenkatastrophe<br />

Die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer spendet<br />

30.000 Euro an die Hilfsorganisation<br />

„Ärzte ohne Grenzen“. Damit soll den<br />

von der Erdbebenkatastrophe betroffenen<br />

Menschen in der Türkei und Syrien vor<br />

allem im medizinischen Bereich rasch<br />

und effizient geholfen werden. Ein<br />

entsprechender Beschluss wurde kürzlich<br />

im Vorstand der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

getroffen.<br />

Für Ärztekammerpräsident Johannes<br />

Steinhart ist die Unterstützung „Ausdruck<br />

der gelebten internationalen<br />

Solidarität bei der ärztlichen Versorgung<br />

von Menschen, die von der humanitären<br />

Katastrophe heimgesucht wurden“.<br />

Die unmittelbare medizinische Betreuung<br />

vor Ort sowie die Sicherstellung<br />

einer entsprechenden Infrastruktur<br />

werde noch lange andauern. „Es erfüllt<br />

mich mit Stolz, dass wir hier mit unserer<br />

Spende ein wenig unterstützen können“,<br />

so Steinhart.<br />

„Ärzte ohne Grenzen“ hat unmittelbar<br />

nach dem Erdbeben 30 Gesundheitseinrichtungen<br />

in den Provinzen Idlib<br />

und Aleppo mit medizinischen Notfallsets<br />

und Personal zur Verstärkung ihrer<br />

Teams unterstützt. Sie sind rund um<br />

die Uhr in sieben Krankenhäusern, zwölf<br />

Primärversorgungseinrichtungen und<br />

elf mobilen Kliniken im Einsatz. Die<br />

Teams verteilen zudem Hilfsgüter an<br />

die vom Erdbeben betroffenen Menschen<br />

in Nordwest-Syrien und via Partnerorganisationen<br />

im Erdbebengebiet in der<br />

Türkei.<br />

„Schon unter normalen Umständen wurden<br />

die Grundbedürfnisse der Menschen<br />

im Nordwesten von Syrien kaum erfüllt.<br />

Jetzt sind sie von diesem schweren Erdbeben<br />

betroffen und es fehlt an allem“,<br />

sagt Laura Leyser, Geschäftsführerin von<br />

„Ärzte ohne Grenzen“ Österreich. „Wir<br />

sind seit mehr als zehn Jahren vor Ort im<br />

Einsatz und waren so in der Lage, umgehend<br />

mit der Hilfe <strong>für</strong> die Erdbebenopfer<br />

zu beginnen. Größter Respekt gebührt<br />

unseren syrischen Kolleginnen und<br />

Kollegen, von denen viele selbst betroffen<br />

sind. Der Hilfsbedarf im Erdbebengebiet<br />

ist riesig. Es fehlt den Menschen<br />

an allem – an Lebensmitteln, sauberem<br />

Trinkwasser, Unterkünften, Brennmaterial,<br />

medizinischer Versorgung und<br />

psychologischer Betreuung. Wir bedanken<br />

uns im Namen unserer Patientinnen<br />

und Patienten daher ganz herzlich <strong>für</strong> die<br />

großzügige Spende der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer.“<br />

<br />

(hpp)<br />

Sitzungstermine <strong>für</strong> die<br />

Vollversammlung und<br />

die Erweiterten Vollversammlung<br />

der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die Frühjahrsitzung der Vollversammlung<br />

findet am Dienstag, den 13. Juni <strong>2023</strong> ab 14.00<br />

Uhr statt, die Frühjahrssitzung der Erweiterten<br />

Vollversammlung (zuständig <strong>für</strong> die Belange<br />

des Wohlfahrtsfonds) beginnt am selben Tag<br />

ab 18.00 Uhr.<br />

Beide Sitzungen finden im Veranstaltungszentrum<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />

Weihburggasse 10-12 statt.<br />

Die Sitzungen sind <strong>für</strong> alle Kammerangehörigen<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> gemäß den Bestimmungen<br />

des Ärztegesetzes öffentlich. Die<br />

Sitzungen der Erweiterten Vollversammlung<br />

sind zudem auch <strong>für</strong> Kammerangehörige der<br />

Landes-Zahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> öffentlich<br />

zugänglich. Öffentlichkeit bedeutet in diesem<br />

Zusammenhang, dass nur solche Mitglieder als<br />

Zuhörerinnen und Zuhörer an den Sitzungen<br />

teilnehmen dürfen, die zum Zeitpunkt der Sitzung<br />

als Kammerangehörige in die Ärzte- beziehungsweise<br />

Zahnärzteliste eingetragen sind.<br />

Zu beachten ist, dass Video- und Tonaufnahmen<br />

von den Sitzungen ausnahmslos nicht<br />

gestattet sind.<br />

Aus organisatorischen Gründen und des begrenzten<br />

Sitzplatzangebots ersuchen wir um Voranmeldung<br />

unter vollversammlung@aekwien.at.<br />

Ausschreibungen <strong>für</strong> Einzel- und Gruppenpraxen <strong>für</strong> März <strong>2023</strong><br />

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />

-ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der Richtlinien<br />

<strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag<br />

vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung<br />

der Selbstständigen (SVS), sowie der Kranken<strong>für</strong>sorgeanstalt der Stadt <strong>Wien</strong> (KFA <strong>Wien</strong>) im Einvernehmen mit der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> Vertragsarztstellen aus. Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien <strong>für</strong> Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen<br />

<strong>für</strong> Einzelpraxen sowie <strong>für</strong> Gruppenpraxen <strong>für</strong> März auf der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />

www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

Mag. a Gabriella Milinski<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1222 DW<br />

E-Mail: milinski@aekwien.at<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Fachärztinnen und Fachärzte<br />

Sabine Hubmayr<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1259 DW<br />

E-Mail: hubmayr@aekwien.at<br />

Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, das Punktesystem, die Bewerbungsformulare und die gesamtvertraglichen<br />

Bestimmungen finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien.<br />

Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 9


INTERN NEWS<br />

Sonderklasse<br />

„Es geht nicht nur ums Pokale sammeln“<br />

Mit einer Erhöhung von insgesamt 8,5 Prozent der Sonderklasse-Honorare ist der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> bei den Verhandlungen mit dem Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) ein<br />

erfolgreicher Abschluss gelungen. Sonderklasse-Referent Matthias Brenner, Vizepräsident Stefan<br />

Konrad und Öffentlichkeitsreferent Christoph Pelanek über konstruktive Gespräche auf Augenhöhe.<br />

Von Elisa Cavalieri<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Die Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> konnte bei den<br />

Verhandlungen mit dem VVO deutliche<br />

Tarifanhebungen bis 2028 fixieren (Details<br />

siehe Kasten Seite 11). Wer war in die<br />

Verhandlungen eingebunden?<br />

Konrad: Als Funktionäre der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> waren Matthias<br />

Brenner als Sonderklasse-Referent und<br />

ich als Vertreter des Präsidiums in die<br />

Verhandlungen und deren Vorbereitung<br />

involviert. Unser Viererteam wurde von<br />

zwei Primariatsvertretern komplettiert,<br />

nämlich von Günther Laufer vom AKH<br />

und Ludwig Kramer von der Klinik Hietzing.<br />

Das Thema Sonderklasse betrifft ja<br />

die Primarärztinnen und Primarärzte als<br />

Honorarberechtigte besonders, deshalb<br />

ist es sinnvoll, dass diese Gruppe bei den<br />

Gesprächen repräsentiert ist.<br />

Pelanek: Wie sind die guten Verhandlungsergebnisse<br />

mit dem überdurchschnittlichen<br />

Abschluss zustande gekommen?<br />

Brenner: Mir war in den Gesprächen<br />

immer wichtig, vernunftbetontes Handeln<br />

zu forcieren und die Versicherungen<br />

daran zu erinnern, welche Verantwortung<br />

sie mit ihren Produkten in<br />

der Gesellschaft übernommen haben.<br />

Menschen, die sich eine private Kran-<br />

Gruppen-Krankenversicherung<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>er Ärztinnen und Ärzte<br />

Im Auftrag der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> betreut die benefit<br />

consulting gmbH (www.benefit.at) eine Gruppenkrankenversicherung.<br />

Sie nimmt die Interessen der Ärztekammer<br />

als Vertragspartner der Rahmenvereinbarung sowie<br />

die Interessen der Versicherten gegenüber der Versicherungsgesellschaft<br />

wahr.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter<br />

www.aekwien.at/zusatzkrankenversicherung.<br />

Matthias Brenner: „Tatsache ist, dass wir eine breite Diskussion<br />

brauchen, wie das System aufrechterhalten werden kann.“<br />

kenversicherung leisten, haben eine<br />

entsprechende Erwartungshaltung. Sie<br />

zahlen nicht nur <strong>für</strong> ein komfortables<br />

Krankenzimmer, sondern auch da<strong>für</strong>,<br />

dass sie sich bei der Behandlung den<br />

Arzt oder die Ärztin ihres Vertrauens<br />

aussuchen können, und dass diese eine<br />

qualitativ hochwertige Leistung erbringen.<br />

Wenn diese Erwartungshaltung<br />

nicht erfüllt werden kann, wenn das<br />

Produkt nicht kann, was es verspricht,<br />

kann die Sonderklasse langfristig nicht<br />

mehr aufrechterhalten werden. Deshalb<br />

ist es letztlich auch im Sinne der<br />

Versicherungen, dass die Qualität passt<br />

und die Leistung der Ärztinnen und<br />

Ärzte auf einem hohen Niveau bleibt.<br />

Und dieses Niveau kann eben nur mit<br />

einer angemessenen Valorisierung gehalten<br />

werden.<br />

Konrad: Man muss auch dazusagen,<br />

dass wir uns wirklich Zeit genommen<br />

haben, uns auf die Verhandlungen vorzubereiten.<br />

Wir haben mit den Fachgruppen<br />

gesprochen, versucht, auszuloten,<br />

wo es hakt und wo es dringenden<br />

Stefan Konrad: „Wir möchten mit dem VVO das Produkt<br />

Sonderklasse gemeinsam weiterentwickeln.“<br />

Verbesserungsbedarf gibt. Der Ablauf<br />

der Verträge stand Anfang <strong>2023</strong> bevor,<br />

die Verhandlungen mit dem VVO haben<br />

aber schon im August des Vorjahres<br />

begonnen. Am Ende hat es etwa acht bis<br />

neun Verhandlungsrunden über vier<br />

Monate gebraucht, bis wir eine Einigung<br />

erzielen konnten. Natürlich gab<br />

es die üblichen inhaltlichen Diskussionen,<br />

an welchen Werten man sich bei<br />

der Valorisierung orientiert, aber die<br />

Gespräche waren immer von gegenseitiger<br />

Wertschätzung getragen und sind<br />

auf Augenhöhe und ohne Eskalation<br />

über die Bühne gegangen.<br />

Und wie Kollege Brenner richtig sagt, wir<br />

haben die Versicherungen an ihren Auftrag<br />

und ihre Verantwortung erinnert.<br />

Die Tatsache, dass private Krankenversicherungen<br />

ein profitables Geschäft sind,<br />

wo die Leistung auch stimmen muss,<br />

spielt uns natürlich in die Hände.<br />

Pelanek: Ist es eine gute oder schlechte<br />

Entwicklung, dass am Versicherungsmarkt<br />

wieder mehr Player aktiv sind?<br />

Fotos: Elisabeth Mandl<br />

10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


Grafik: VVO Jahresbericht<br />

9.00%<br />

8.00%<br />

7.00%<br />

6.00%<br />

5.00%<br />

4.00%<br />

3.00%<br />

2.00%<br />

1.00%<br />

0.00%<br />

2016<br />

2017/2018<br />

Ø SKL-Honorarerhöhung vs. Ø VPI Erhöhungen<br />

(Entwicklung 2017-2022)<br />

Ø Erhöhung VPI<br />

Ø Honorarerhöhung<br />

2017<br />

2018/2019<br />

2018<br />

2019/2020<br />

Konrad: Prinzipiell sind Monopolstellungen<br />

nie optimal, einen bestimmten<br />

Wettbewerb sehe ich durchaus positiv.<br />

Einerseits bedeutet das <strong>für</strong> die Kundinnen<br />

und Kunden mehr Auswahl<br />

an Leistungen und treibt die Versicherungen<br />

an, ihre Produkte zu verbessern.<br />

Andererseits ist es auch gut <strong>für</strong> die Verhandlungen<br />

zwischen Ärztekammer und<br />

VVO, dass auf Versicherungsseite nicht<br />

ein einziger großer Player sitzt, sondern<br />

dass der VVO eben unterschiedliche<br />

größere und kleinere Versicherungen<br />

repräsentiert. Gäbe es nur einen Anbieter,<br />

würden wir uns meiner Ansicht nach<br />

deutlich schwerer tun, zu verhandeln.<br />

Brenner: Dennoch muss man dazu<br />

anmerken, dass wir ja nicht mit den<br />

Versicherungen einzeln verhandeln,<br />

sondern eben mit dem VVO, dem Verband,<br />

zu dem sich die Versicherungen<br />

zusammengeschlossen haben. Es gibt<br />

einen Vertrag <strong>für</strong> alle.<br />

Was ich als problematisch ansehe, ist,<br />

dass bei der Sonderklasse jede Versicherung,<br />

die den Grundsätzen des VVO<br />

entspricht, mitspielen kann. Wir sind in<br />

der EU, aber es darf nicht sein, dass zum<br />

Beispiel eine Versicherung aus Dublin<br />

eine medizinische Leistungserbringung<br />

aus Österreich an Leute verkauft, die in<br />

ganz anderen Ländern mit ganz anderen<br />

Gegebenheiten leben. Wir verhandeln<br />

<strong>für</strong> Österreich und den österreichischen<br />

Markt. Wenn plötzlich Versicherungen<br />

aus anderen Ländern mitmischen, ist<br />

das ein Ausverkauf unserer medizinischen<br />

Expertise. Wir Ärztinnen und<br />

Ärzte, vertreten durch die Ärztekammer,<br />

müssen selbstverständlich die Möglichkeit<br />

haben, uns unsere Vertragspartner<br />

auszusuchen. Und das konnten wir dem<br />

VVO auch klarmachen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Warum ist der Fortbestand<br />

der Sonderklasse <strong>für</strong> unser Gesundheitssystem<br />

wichtig?<br />

Brenner: Wir haben auf der einen Seite<br />

die Leistungen aus dem Allgemeinen<br />

Sozialversicherungsgesetz (ASVG) und<br />

2020<br />

2021<br />

2021<br />

2022<br />

2022<br />

<strong>2023</strong><br />

auf der anderen Seite die Sonderklasse.<br />

Beide Bereiche sind eng miteinander<br />

verschränkt und stehen seit Jahrzehnten<br />

in einem fragilen Gleichgewicht. Die<br />

Sonderklasse umfasst nur Leistungen,<br />

die einer intramuralen Intervention<br />

gleichkommen und bietet zusatzversicherten<br />

Patientinnen und Patienten bei<br />

medizinischen Eingriffen eben die freie<br />

Arztwahl und eine gewisse Hotelkomponente<br />

bei ihrem Spitalsaufenthalt.<br />

Warum ist die Sonderklasse wichtig?<br />

Weil sie den ASVG-Bereich, wo es ohnehin<br />

an allen Ecken und Enden bröselt,<br />

entlastet. Und weil sie ein wichtiges<br />

Zubrot <strong>für</strong> die in den Spitälern tätigen<br />

Ärztinnen und Ärzte ist, die dem<br />

intramuralen Bereich sonst vielleicht<br />

den Rücken kehren würden.<br />

Tatsache ist, dass wir eine breite Diskussion<br />

brauchen, wie das System<br />

aufrechterhalten werden kann. Wir<br />

stehen vor vielen Problemen, zum Beispiel,<br />

dass immer mehr Leistungen<br />

vom stationären in den ambulanten<br />

Bereich umgelegt werden. Außerdem<br />

werden die Kolleginnen und Kollegen,<br />

die nachkommen, immer weniger und<br />

gleichzeitig mangelt es an Ärztinnen<br />

und Ärzten, die ausbilden können, weil<br />

ihnen die Zeit fehlt.<br />

Ich vergleiche das gerne mit einem<br />

Fußballfeld. Man kann nur auf einem<br />

Rasen spielen, der instandgehalten,<br />

Öffentlichkeitsreferent Christoph Pelanek im Gespräch.<br />

Erhöhungen Tarife<br />

„Man kann<br />

nur auf<br />

einem Rasen<br />

spielen, der<br />

instandgehalten,<br />

gemäht,<br />

bewässert<br />

und gedüngt<br />

wird.“<br />

NEWS INTERN<br />

Bereich<br />

Erhöhung<br />

Hauptbehandler konservativ 8,90 %<br />

Haupthonorar operativdurchschnittlich 8,90 %<br />

OP I, II, IV, V, VI, VII, VIII 9,30 %<br />

OP III 5,77 %<br />

Akutgeriatrie 8,90 %<br />

Entbindung 9,30 %<br />

Mehrzeitiges Behandlungskonzept 8,90 %<br />

Intensivmedizin 8,90 %<br />

Alle Konsilien 8,90 %<br />

Physikalische Leistungen 7,40 %<br />

Labor und Serologie 4,00 %<br />

Cataract 9,30 %<br />

Koloskopie 9,30 %<br />

Schlaflabor 8,90 %<br />

Strahlentherapie 8,90 %<br />

Nuklearmedizin 7,15 %<br />

Pathologie 7,15 %<br />

Radiologie 7,15 %<br />

Anästhesie durchschnittlich lt. HH operativ 8,90 %<br />

OP I, II, IV, V, VI, VII, VIII 9,30 %<br />

OP III 5,77 %<br />

Detaillierte Informationen zu den aktuellen<br />

Sonderklasse-Verträgen können Sie unter<br />

www.aekwien.at/sonderklasse-info nachlesen. Bei<br />

Fragen steht Ihnen das Referat <strong>für</strong> Sonderklasse unter<br />

sonderklasse@aekwien.at zur Verfügung.<br />

gemäht, bewässert und gedüngt wird.<br />

Es geht nicht nur ums Pokale sammeln<br />

und Geldkassieren.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wo muss man ansetzen,<br />

damit die Sonderklasse <strong>für</strong> Ärztinnen<br />

und Ärzte attraktiv bleibt?<br />

Konrad: Abgesehen von dem guten Ergebnis,<br />

das wir in den Verhandlungen<br />

erzielen konnten und das die Wertbeständigkeit<br />

der Sonderklasse <strong>für</strong> weitere<br />

fünf Jahre sichert, haben wir mit dem<br />

VVO eine Vereinbarung getroffen, uns<br />

engmaschig zusammenzusetzen und<br />

das Produkt Sonderklasse gemeinsam<br />

weiterzuentwickeln. Es wird eine<br />

Arbeitsgruppe zur Schaffung einer<br />

neuen Honorarvereinbarung zum Thema<br />

„Tagesinterventionelle Sonderklasse“<br />

geben, in der Vertreterinnen und<br />

Vertreter des VVO, der Ärztekammer<br />

und auch des WIGEV involviert sein<br />

werden. Wenn es uns gelingt, die Entwicklungen<br />

der modernen Medizin mit<br />

mehr tagesinterventionellen Eingriffen<br />

zu berücksichtigen und das in einen<br />

zeitgemäßen Katalog hineinzugießen,<br />

bin ich sicher, dass die Sonderklasse <strong>für</strong><br />

die Kolleginnen und Kollegen wieder an<br />

Attraktivität gewinnen kann. <br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11


INTERN NEWS<br />

Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />

„Ärztinnen sind längst keine kleine<br />

Minderheit mehr“<br />

Antonia Greb, Julia Harl und Nina Böck sind seit letztem Jahr die neuen Gesichter des Referats <strong>für</strong><br />

Frauenpolitik der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>. Im Interview erzählen sie über ihre geplanten Aktivitäten<br />

<strong>für</strong> <strong>2023</strong>, warum es nach wie vor Durchhaltevermögen und Geduld benötigt, um als Frau in der<br />

Medizin Fuß zu fassen und Karriere zu machen und was das alles auch mit veralteten strukturellen<br />

Problemen zu tun hat.<br />

Von Kathrin McEwen<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sie sind seit<br />

der letzten Ärztekammerwahl<br />

2022 neue Mandatarinnen und betreuen<br />

das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik. Können Sie<br />

sich kurz vorstellen?<br />

Nina Böck: Ich bin fertige Allgemeinmedizinerin<br />

und befinde mich gerade<br />

in Ausbildung zur Gynäkologin. Meine<br />

Situation als Ausbildungsärztin und<br />

meine Tätigkeit als Turnusärztevertreterin<br />

haben mich dazu bewogen, mich<br />

in der Standespolitik zu engagieren.<br />

Neben der Ausbildung ist auch die<br />

allgemeine Situation von Frauen in<br />

der Medizin – die meisten Führungs­<br />

„Es geht<br />

nicht um<br />

Bevorteilung,<br />

sondern<br />

darum,<br />

Stärken<br />

gemeinsam<br />

zu nutzen.“<br />

positionen sind nach wie vor nur von<br />

Männern besetzt – ein Riesenproblem.<br />

Deswegen bin ich jetzt sehr froh, Teil<br />

des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik zu sein.<br />

Antonia Greb: Ich befinde mich derzeit<br />

in Ausbildung zur Internistin.<br />

Auch ich bin über die Vertretung als<br />

Turnusärztin zur Ärztekammer gekommen<br />

und habe mich um ein Mandat<br />

beworben, um die Interessen von<br />

Jungärztinnen und -ärzten, und hier<br />

insbesondere jene von Frauen, zu vertreten.<br />

Ärztinnen sind außer- und innerhalb<br />

der Kammer immer noch in<br />

der Minderheit, obwohl sie insgesamt<br />

bereits heute die Mehrheit in der Medizin<br />

stellen.<br />

Julia Harl: Seit Oktober 2022 bin ich<br />

fertige Allgemeinmedizinerin und arbeite<br />

in einer Notaufnahme und mache<br />

Vertretungen. Meine standespolitische<br />

Karriere hat im Rahmen der Turnusärztevertretung<br />

begonnen – ich war<br />

unzufrieden mit der Ausbildungssituation<br />

und habe mich <strong>für</strong> eine Verbesserung<br />

eingesetzt. Höchst motiviert<br />

möchte auch ich die Interessen der<br />

Frauen in der Medizin vertreten, gerade<br />

auch als Jungmutter liegt mir dieses<br />

Thema besonders am Herzen.<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

12 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Ihr Referat heißt<br />

Frauenpolitik – was genau verstehen Sie<br />

unter dem Begriff Frauenpolitik?<br />

Greb: In der Standespolitik bedeutet<br />

es, die Interessen und Anliegen von<br />

Ärztinnen zu vertreten, die in der Ärztekammer<br />

momentan unterrepräsentiert<br />

sind. Es ist immer noch so, dass<br />

es spezifische Herausforderungen <strong>für</strong><br />

Ärztinnen gibt, nicht nur beispielsweise<br />

in Bezug auf Familienplanung. Dementsprechend<br />

haben Ärztinnen eigene<br />

Anliegen, die auch in der Ärztekammer<br />

eine Stimme bekommen sollen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was sind Ihre Anliegen<br />

und was haben Sie <strong>für</strong> die nächsten<br />

Jahre geplant?<br />

Harl: Die drei großen Punkte <strong>für</strong> das<br />

Jahr <strong>2023</strong> sind einerseits das Coaching-<br />

Programm Ärztinnen@Kammer, das<br />

wir ins Leben gerufen haben, um mehr<br />

Ärztinnen <strong>für</strong> die Standespolitik und<br />

die Ärztekammer zu begeistern. Dieses<br />

Programm soll der Förderung, Ermutigung<br />

und Stärkung dienen. Der zweite<br />

Punkt ist eine Ärztinnen-Umfrage,<br />

um zu erheben, was die Bedürfnisse<br />

der Ärztinnen sind. Damit wollen wir<br />

in die Ärztinnenschaft reinhören, wo<br />

es brennt es und was gebraucht wird.<br />

Und einen Vergleich zu einer Umfrage<br />

ziehen, die es bereits 2019 gegeben<br />

hat. Was hat sich verändert, wo hat<br />

Aufgaben und Ziele des Referats<br />

<strong>für</strong> Frauenpolitik<br />

Das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> hat das Ziel, die spezifischen Anliegen von<br />

Ärztinnen zu vertreten und zu fördern. Ein besonderer<br />

Fokus soll dabei auf der Karriereplanung von Ärztinnen<br />

liegen, nicht nur aber auch hinsichtlich einer bedarfsgerechten<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

Darüber hinaus soll das Referat zur Verbesserung der<br />

standespolitischen Vertretung von Ärztinnen<br />

durch Ärztinnen beitragen.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter<br />

www.aekwien.at/frauenpolitik<br />

Kontakt: frauenreferat@aekwien.at<br />

sich vielleicht noch nicht genug getan?<br />

Das dritte ist das Networking Event<br />

„Ärztinnen:Connect“, um die Ärztinnen<br />

in <strong>Wien</strong> untereinander besser<br />

zu vernetzen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sprechen wir über<br />

das Coaching-Programm. Worum geht<br />

es da genau?<br />

Greb: Ärztinnen@Kammer ist ein Programm<br />

speziell <strong>für</strong> Ärztinnen, die sich<br />

vorstellen können oder eben schon<br />

konkretes Interesse daran haben, sich<br />

in der Standespolitik zu engagieren.<br />

Es soll dabei helfen, sich das notwendige<br />

Rüstzeug anzueignen und ermutigen,<br />

diesen Schritt auch zu gehen. Es<br />

braucht da<strong>für</strong> nicht nur Engagement,<br />

sondern auch Durchhaltevermögen<br />

und Geduld. Uns ist vollkommen klar,<br />

dass die zeitlichen Ressourcen von vielen<br />

Ärztinnen limitiert sind. Wir wollen<br />

die Kolleginnen jedoch ermutigen,<br />

sich trotzdem in die Standespolitik<br />

einzubringen. Es richtet sich primär an<br />

Ärztinnen, die in der jetzigen Legislaturperiode<br />

das erste Mal ein Mandat<br />

bekommen haben sowie an jene, die<br />

noch keines haben, aber Interesse daran<br />

hätten. Es geht dabei primär nicht<br />

um Vorerfahrung oder Alter, es sollen<br />

alle Ärztinnen angesprochen werden,<br />

je breiter das Spektrum, umso besser.<br />

Im Februar war der Start mit zwei<br />

Kleingruppen in variabler Besetzung,<br />

die sich einmal im Monat treffen – und<br />

das über das Jahr <strong>2023</strong>.<br />

All jene, die sich außerhalb des Programmes<br />

<strong>für</strong> eine Mitarbeit in der Ärztekammer<br />

interessieren, können sich<br />

jederzeit gerne an uns wenden.<br />

„Uns ist<br />

vollkommen<br />

klar, dass die<br />

zeitlichen<br />

Ressourcen<br />

von vielen<br />

Ärztinnen<br />

limitiert<br />

sind. Wir<br />

wollen die<br />

Kolleginnen<br />

jedoch<br />

ermutigen,<br />

sich trotzdem<br />

in die<br />

Standespolitik<br />

einzubringen.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Und wie sieht es mit<br />

der Umfrage aus – wann findet diese statt<br />

und welche Themen werden dabei behandelt<br />

werden?<br />

Böck: Ein großes Thema der Umfrage<br />

wird sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz<br />

sein, egal ob verbal oder körperlich.<br />

Es ist erschreckend, wie viel da<br />

noch immer im Hintergrund passiert<br />

und oft aus Angst, die Stelle zu verlieren,<br />

nicht gemeldet wird. In einer anonymen<br />

Umfrage trauen sich Frauen<br />

vielleicht dann doch, es anzugeben.<br />

Weiters wird es Fragen zu Themen wie<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

geben, und ob wir uns als Frauenreferat<br />

<strong>für</strong> bestimmte Dinge einsetzen<br />

sollen. Gibt es zum Beispiel Bedarf an<br />

einem Kindergarten mit Betreuung in<br />

der Nacht? Würden Eltern das nützen?<br />

Wir wollen herausfinden, wo es<br />

noch Verbesserungsbedarf gibt. Weiters<br />

wird das Interesse an Networking<br />

Events und anderen Veranstaltungen<br />

erfragt. Zudem gibt es Ideen, spezielle<br />

Fortbildungen während der Karenzzeit<br />

anzubieten, die dann unter anderem<br />

<strong>für</strong> die Facharztausbildung angerechnet<br />

werden könnten. Befragt werden<br />

alle Ärztinnen in <strong>Wien</strong> im Frühjahr<br />

<strong>2023</strong> per E-Mail.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was kann man<br />

sich unter dem Networking Event<br />

„Ärztinnen:Connect“ genau vorstellen?<br />

Harl: Ein Ergebnis der Umfrage von<br />

2019 war, dass etwa 25 Prozent der<br />

Ärztinnen der Meinung sind, dass<br />

Männer sich besser vernetzen, bessere<br />

Netzwerke haben, diese auch besser<br />

nutzen und Frauen dadurch bei<br />

der Karriere in der Medizin häufig im<br />

Nachteil sind. Diese Beobachtung,<br />

dass Frauen sich weniger vernetzen,<br />

haben wir leider auch gemacht. Daher<br />

haben wir uns dazu entschlossen,<br />

ein Networking Event zu veranstalten,<br />

um möglichst viele Ärztinnen miteinander<br />

zu vernetzen und ihnen die<br />

Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen<br />

und gegenseitig voneinander zu<br />

lernen. Dabei wollen wir auch immer<br />

wieder erfolgreiche Frauen einladen.<br />

Greb: Wenn ich ergänzen darf, uns<br />

ist sehr wichtig, ein Bewusstsein da<strong>für</strong><br />

zu schaffen, dass Ärztinnen längst<br />

keine kleine Minderheit mehr sind<br />

– und zwar in den meisten Bereichen<br />

der Medizin. Und dass sie davon profitieren<br />

können, sich gegenseitig aus­<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 13


INTERN NEWS<br />

zutauschen und zu unterstützen. Möglicherweise<br />

hat das Wort Netzwerk <strong>für</strong><br />

manche einen negativen Touch, weil es<br />

nach Vetternwirtschaft oder Vitamin B<br />

klingt – das ist hier aber nicht gemeint.<br />

Wir wollen eine Lanze da<strong>für</strong> brechen,<br />

einander gegenseitig zu unterstützen,<br />

Informationen auszutauschen oder<br />

Tipps zu geben. Es geht nicht um Bevorteilung,<br />

sondern darum, Stärken<br />

gemeinsam zu nutzen.<br />

Julia Harl: „Die Beobachtung, dass Frauen sich weniger vernetzen, haben<br />

wir leider auch gemacht.“<br />

Nina Böck: „Wir wollen herausfinden, wo es noch Verbesserungsbedarf<br />

gibt.“<br />

Antonia Greb: „Ärztinnen haben eigene Anliegen, die auch in der Ärztekammer<br />

eine Stimme bekommen sollen.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie sieht es nun<br />

allgemein mit der Situation von Frauen<br />

in der Medizin aus? Gibt es negative<br />

Auswirkungen, wenn man eine Frau ist?<br />

Hat man es schwieriger, bei der Ausbildung,<br />

im Berufsalltag und wie können<br />

Sie hier helfen?<br />

Böck: Aus meiner persönlichen Erfahrung<br />

sehe ich zum Beispiel bei der<br />

Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin<br />

Benachteiligungen von Frauen. Derzeit<br />

ist es noch so, dass man <strong>für</strong> die<br />

Ausbildung drei Jahre in einem Krankenhaus<br />

ist und dann <strong>für</strong> ein halbes<br />

Jahr in eine Lehrpraxis geht. Das ist<br />

oft in einem Alter, wo Frauen vielleicht<br />

ein Kind bekommen möchten, aber<br />

sie keinen fixen Vertrag oder Anstellung<br />

haben und so im schlimmsten<br />

Fall ohne Geld dastehen können. Es<br />

gibt jetzt die Möglichkeit, parallel zur<br />

Lehrpraxis im Krankenhaus angestellt<br />

zu bleiben, das aber auch nur <strong>für</strong> ein<br />

paar Monate. Ich würde mir wünschen,<br />

dass diese Umstände bei der<br />

Ausgestaltung des neuen Facharztes<br />

<strong>für</strong> Allgemeinmedizin berücksichtigt<br />

werden und es rechtlich besser abgesichert<br />

wird. Ein anderes großes Thema<br />

gibt es bei der Selbstständigkeit als<br />

Kassenärztin, auch hier sind noch viele<br />

rechtliche Fragen im Zusammenhang<br />

mit der Schwangerschaft offen, die es<br />

vielleicht manchen erschwert, in die<br />

Selbständigkeit zu gehen.<br />

Greb: Es gibt noch viele strukturelle<br />

Herausforderungen, die teilweise sehr<br />

komplex sind. Die meisten leitenden<br />

Stellen und Führungspositionen in<br />

der Medizin werden von Männern<br />

eingenommen. Da fehlen manchmal<br />

Vorbilder, die dabei helfen, sich eine<br />

Führungsposition als Ärztin zuzutrauen.<br />

Umgekehrt hatte ein Drittel<br />

der Befragten der Ärztinnen-Umfrage<br />

2019 den Eindruck, dass Führungspositionen<br />

vorzugsweise an Männer vergeben<br />

werden. Eine weitere Herausforderung<br />

sind Familienplanung und<br />

fehlende Kinderbetreuung, die <strong>für</strong> die<br />

Mehrheit der befragten Ärztinnen ein<br />

Karrierehindernis darstellten. Dazu<br />

zählen beispielsweise auch unflexible<br />

Arbeitszeiten, fehlende Teilzeitmodelle<br />

et cetera. Wenn Familienplanung<br />

und Ausbildung dann zusammenfallen,<br />

ergeben sich unter Umständen<br />

schon früh auf dem Karriereweg substantielle<br />

Nachteile, die kaum mehr<br />

aufzuholen sind. Manchmal haben es<br />

auch Ärztinnen schwerer, sich gegenüber<br />

Patientinnen und Patienten oder<br />

anderen Berufsgruppen durchzusetzen,<br />

weil sie gelegentlich gar nicht als<br />

Ärztinnen ernst- oder wahrgenommen<br />

werden. Hier benötigt es noch eine<br />

Kulturänderung, die braucht aber Zeit<br />

und passiert nur langsam.<br />

Harl: Leider ist es heutzutage immer<br />

noch nicht selbstverständlich, dass<br />

Ärztinnen schwanger werden. Aus persönlicher<br />

Erfahrung musste ich mit<br />

diskriminierenden Kommentaren, finanziellen<br />

Einbußen und abfälligen Bemerkungen<br />

von Vorgesetzten und Kollegen<br />

umgehen. Es gibt leider noch wenig<br />

Verständnis <strong>für</strong> die mit der Schwangerschaft<br />

und Elternschaft einhergehenden<br />

Veränderungen. Es ist sehr schade, dass<br />

dieser neue Lebensabschnitt unter so<br />

einem negativen Schatten steht. Hier<br />

gibt es noch viel zu tun.<br />

Böck: Eine Lösung <strong>für</strong> dieses Problem<br />

wäre, dass Männer eine Elternkarenz<br />

genauso oft in Anspruch nehmen wie<br />

Frauen. Wird das zur Regel, werden<br />

Frauen bei Bewerbungen nicht mehr<br />

so oft benachteiligt, die obersten Stellen<br />

wissen, Männer fallen ebenfalls ein<br />

Jahr aus, wenn sie Väter werden.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Kann man sich auch<br />

an Sie mit konkreten Fragestellungen<br />

oder Hilfsangeboten wenden?<br />

Harl: Unbedingt, das ist auch ein Teil<br />

der Umfrage, wo wir herausfinden<br />

möchten, ob es einen Bedarf <strong>für</strong> eine<br />

Art Servicestelle des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />

gibt.<br />

Böck: Auch bezüglich rechtlicher Fragen.<br />

Unser Referat ist auch Teil einer<br />

Task Force Schwangerschaft und der<br />

Veranstaltung „Hallo Baby“, wo es<br />

auch um alle möglichen rechtlichen<br />

Fragen bezüglich Karenz, Mutterschutz,<br />

Kinderbetreuungsgeld und so<br />

weiter geht. Hier können wir gerne<br />

weiterhelfen. <br />

14 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Stadt <strong>Wien</strong><br />

Scharfe Kritik an Gesundheitsplanung<br />

Anlässlich der Begutachtung der dritten Verordnung zum Regionalen Strukturplan Gesundheit<br />

<strong>Wien</strong> (RSG <strong>Wien</strong>) orten Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte, und Erik Randall<br />

Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Planungsverfehlungen.<br />

Fotos: 1367649867/GettyImages<br />

► „Ein Gesundheitsplanungsprozess,<br />

der die betroffenen Ärztinnen<br />

und Ärzte nicht einbindet und<br />

Top-down ausschließlich durch Politik<br />

und Gesundheitsbürokratie erfolgt,<br />

birgt die Gefahr von Fehlplanungen<br />

und Fehlentscheidungen, unter denen<br />

dann die Angehörigen der Gesundheitsberufe<br />

täglich gemeinsam mit<br />

ihren Patientinnen und Patienten zu<br />

leiden haben“, sind sich Ferenci und<br />

Huber einig.<br />

Bereits im Rahmen der Begutachtung<br />

zum RSG <strong>Wien</strong> 2025 hat die Ärztekammer<br />

die Forderung geäußert, durch<br />

frühzeitiges strukturiertes Beiziehen<br />

der betroffenen Ärztinnen und Ärzte<br />

sowie ihrer Standesvertretung gemeinsam<br />

Irritationen zu vermeiden und zu<br />

einer noch besseren medizinischen<br />

Versorgung der Bevölkerung beizutragen.<br />

Dieses Anliegen blieb leider ungehört.<br />

Kritik übt die Ärztekammer auch an<br />

der zugrunde gelegten Datenbasis <strong>für</strong><br />

den RSG <strong>Wien</strong> 2025, der auf einer Ist-<br />

Stand-Analyse mit Daten aus dem Jahr<br />

2016 als Empfehlungsgrundlage aufbaut.<br />

Akutstationärer Bereich<br />

„Bei der Planung des akutstationären<br />

Bereichs haben sich Gesundheitsbürokratinnen<br />

und -bürokraten von Ländern,<br />

Sozialversicherung und Bund<br />

offenbar vorab überlegt, was finanziell<br />

möglich sein darf, um den Expertinnen<br />

und Experten den Rahmen <strong>für</strong> ihre<br />

Berechnungen vorzugeben“, kritisiert<br />

Ferenci. Während der Pandemie sei<br />

völlig zu Recht ausreichend Geld zur<br />

Verfügung gestanden, um die Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung zu gewährleisten<br />

beziehungsweise aufrechtzuerhalten.<br />

„Im Rahmen des Finanzausgleichs<br />

<strong>2023</strong> bedarf es jetzt mindestens<br />

derselben Kraftanstrengung,<br />

um das österreichische Spitals- und<br />

Gesundheitssystem <strong>für</strong> die Zukunft<br />

finanziell adäquat auszustatten und<br />

im Sinne der Bevölkerung gut aufzustellen.<br />

Der vorliegende Entwurf zum<br />

RSG <strong>Wien</strong> erfüllt diese Anforderungen<br />

nicht“, zeigt sich Ferenci enttäuscht.<br />

Zu wenige Kassenstellen<br />

Für den RSG <strong>Wien</strong> wurden 800 Kassenplanstellen<br />

<strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

und 1.000 Kassenplanstellen <strong>für</strong><br />

Fachärztinnen und -ärzte errechnet.<br />

„Die dahinterliegenden Berechnungen<br />

erschließen sich der Ärztekammer<br />

nicht. Unabhängig davon halten wir<br />

zum wiederholten Mal fest, dass nicht<br />

zuletzt aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums,<br />

des demografischen<br />

Wandels sowie der chronischen Überlastung<br />

der <strong>Wien</strong>er Spitalsambulanzen<br />

und den damit verbundenen Frequenzsteigerungen<br />

im niedergelassenen Bereich<br />

weit mehr als 100 Kassenplanstellen<br />

im allgemeinmedizinischen<br />

und fachärztlichen Bereich zwingend<br />

unabdingbar sind“, kommentiert Huber<br />

die Planung <strong>für</strong> den niedergelassenen<br />

Bereich.<br />

Spitalsentlastung gefordert<br />

Ebenfalls keinen Niederschlag im RSG<br />

<strong>Wien</strong> 2025 finden diverse Initiativen<br />

der Ärztekammer zur Verlagerung von<br />

Leistungen aus den Krankenanstalten<br />

in den niedergelassenen Bereich, wie<br />

beispielsweise bei Herzschrittmacherkontrollen<br />

vorgeschlagen. Als weiteres<br />

Beispiel seien an dieser Stelle Kinder-<br />

Primärversorgungseinheiten genannt,<br />

die an einer fehlenden Einigung zu den<br />

Finanzierungsmodalitäten zwischen<br />

Sozialversicherung und Ländern scheitern,<br />

verlautete aus der Ärztekammer.<br />

Schließlich wurde<br />

bereits 2019 im Rahmen<br />

der Landeszielsteuerungskommission<br />

die Schaffung<br />

spezieller ambulanter Ver-<br />

„Vergeblich<br />

sucht man<br />

in der Gesundheitsplanung<br />

der<br />

Stadt <strong>Wien</strong><br />

nach diesen<br />

Maßnahmen<br />

zur<br />

Entlastung<br />

des Spitalsbereichs.“<br />

sorgungsangebote beschlossen, wie<br />

Dermatologie-, Schilddrüsen-, Diabetes-,<br />

Schmerz- und Augenzentren.<br />

„Vergeblich sucht man in der Gesundheitsplanung<br />

der Stadt <strong>Wien</strong> nach<br />

diesen Maßnahmen zur Entlastung<br />

des Spitalsbereichs. Auch hier bleibt<br />

die Gesundheitsbürokratie Antworten<br />

schuldig“, stellen Ferenci und Huber<br />

unisono fest.<br />

Bürokratie hemmt PVE<br />

Für die Planung von Primärversorgungseinheiten<br />

(PVE) in <strong>Wien</strong> wird<br />

ebenfalls mit Daten aus dem Jahr<br />

2016 gearbeitet. Zusätzlich erweisen<br />

sich die politisch willkürlich festgelegten<br />

30 PVE-Standortgebiete als<br />

Hemmschuh <strong>für</strong> die Errichtung von<br />

Primärversorgungseinheiten. „Neben<br />

einer ernsthaften und tatsächlichen<br />

zukunftsgewandten Planung mit jährlichen<br />

Aktualisierungen braucht es<br />

aus versorgungspolitischer Sicht mehr<br />

Flexibilität <strong>für</strong> die Umsetzung von PVE<br />

und somit die Abschaffung der starren<br />

PVE-Standortgebiete“, fordert Huber.<br />

„Angesichts dieser umfangreichen<br />

Planungsversäumnisse im RSG <strong>Wien</strong><br />

verwundern Aussagen diverser Politikerinnen<br />

und Politiker in Vorbereitung<br />

zum aktuellen Finanzausgleich<br />

umso mehr, scheinen diese doch<br />

die Verantwortung <strong>für</strong> die mangelhafte<br />

medizinische Versorgung<br />

der Bevölkerung wahlweise bei<br />

der Ärztekammer als Organisation<br />

oder bei den Ärztinnen und<br />

Ärzten selbst zu suchen. Wir fordern<br />

die politisch Verantwortlichen daher<br />

auf, endlich die Betroffenen und ihre<br />

Standesvertretung in die Planungen<br />

miteinzubeziehen, um im Interesse der<br />

besten Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung nicht ständig<br />

am Bedarf vorbeizuplanen“, so<br />

Ferenci und Huber abschließend.<br />

<br />

(rp)<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 15


INTERN NEWS<br />

Für die gemeinsame Sache<br />

Better together<br />

Kommentar von George Zabaneh<br />

► Als ich mich dazu entschloss,<br />

gemeinsam mit<br />

gleichgesinnten Kolleginnen und<br />

Kollegen bei der <strong>Wien</strong>er Ärztekammerwahl<br />

2022 anzutreten, war<br />

es unser Hauptziel, die Ärztinnen<br />

und Ärzte an der Basis in der Kammer<br />

vertreten zu wissen. Ich hatte<br />

das Gefühl, dass die Wünsche<br />

und Interessen der Ärztinnen und<br />

Ärzte in der Basisversorgung im<br />

Spital, aber auch in den Ordinationen,<br />

in der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />

nicht genügend gesehen werden<br />

und die Standesvertretung uns<br />

nicht ausreichend vertritt.<br />

Nach der Wahl erhielten wir dankenswerterweise<br />

die Möglichkeit,<br />

in der Ärztekammer tätig zu werden<br />

und es war erfreulich, mitzuerleben,<br />

dass sich in den Koalitionsgesprächen<br />

Reform als oberste Direktive<br />

herauskristallisierte – die Reformkoalition<br />

entstand. Ihre Ziele: Transparenz,<br />

Produktivität, Ehrlichkeit,<br />

gelebte Fehlerkultur, durchdachte<br />

Reformen und gut überlegte Entlastungen<br />

<strong>für</strong> die Pflichtmitglieder.<br />

Doch, und das ist entscheidend:<br />

Die Ziele der Reformkoalition enden<br />

nicht bei der Interessensvertretung<br />

<strong>für</strong> unsere Mitglieder. Nein,<br />

ein entscheidender Impetus <strong>für</strong><br />

unser Handeln war und ist es, aufzuzeigen,<br />

dass das öffentliche Gesundheitssystem<br />

nach Jahren des<br />

Sparwahns und der Ignoranz zu<br />

implodieren droht. Als Ärztinnen<br />

und Ärzte in den Ordinationen und<br />

Spitälern versuchen wir seit Jahren,<br />

die Mängel im System mit Hingabe<br />

im Sinne und zum Wohle unserer<br />

Patientinnen und Patienten auszugleichen<br />

– teilweise auf Kosten der<br />

eigenen Gesundheit.<br />

Genau diese Hingabe, das Engagement<br />

und natürlich auch unsere<br />

Verantwortung als Medizinerinnen<br />

und Mediziner, die Gesundheitsversorgung<br />

<strong>für</strong> die Bevölkerung zu<br />

sichern, haben zu dem Entschluss<br />

George Zabaneh:<br />

„Als Ärztinnen und<br />

Ärzte in den Ordinationen<br />

und Spitälern<br />

versuchen wir seit<br />

Jahren, die Mängel<br />

im System mit Hingabe<br />

im Sinne und<br />

zum Wohle unserer<br />

Patientinnen und<br />

Patienten auszugleichen.“<br />

Durch den<br />

gelebten<br />

Zusammenhalt<br />

der<br />

Ärzteschaft<br />

im niedergelassenen<br />

und im<br />

angestellten<br />

Bereich ist<br />

es gelungen,<br />

unseren gemeinsamen<br />

Anliegen<br />

Gehör zu<br />

verschaffen.<br />

geführt, als Ärztekammer die Probleme<br />

im öffentlichen Gesundheitswesen zu<br />

thematisieren. Die anfängliche Euphorie<br />

über den neuen Geist in der Ärztekammer<br />

ging in Tatendrang über und<br />

nach intensiven, arbeitsreichen Monaten<br />

ist es schließlich gelungen, ein Problembewusstsein<br />

<strong>für</strong> die Gesundheitskrise<br />

zu schaffen, das Versagen des Spitalsmanagements<br />

aufzuzeigen und die<br />

Politik aus ihrem Dornröschenschlaf zu<br />

wecken. Zu diesem ersten Erfolg beigetragen,<br />

hat – und das möchte ich betonen<br />

– auch die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Kurien der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer. Durch den gelebten Zusammenhalt<br />

der Ärzteschaft im niedergelassenen<br />

und im angestellten Bereich<br />

ist es gelungen, unseren gemeinsamen<br />

Anliegen Gehör zu verschaffen.<br />

Freilich sind es nicht allein die Ärztinnen<br />

und Ärzte, die sich <strong>für</strong> das Gesundheitswesen<br />

engagieren. Alle Gesundheitsberufe<br />

tragen ihren wichtigen Teil dazu<br />

bei, dass Patientinnen und Patienten so<br />

wenig wie möglich unter Managementschwächen<br />

und Fehlplanungen im Gesundheitssystem<br />

zu leiden haben. Dass<br />

es der Mehrheit nicht ärztlicher Gesundheitsberufe<br />

aufgrund zersplitterter Kompetenzen<br />

und politischer Loyalitäten an<br />

einer wirksamen Vertretung mangelt,<br />

ist dabei ein reales Problem. Denn wir<br />

Ärztinnen und Ärzte können und wollen<br />

nicht paternalistisch <strong>für</strong> alle Gesundheitsberufe<br />

sprechen. Gleichzeitig<br />

können nur alle Gesundheitsberufe gemeinsam<br />

die mannigfaltigen Probleme<br />

im Gesundheitssystem benennen und<br />

die Stärke aufbringen, eine reale Veränderung<br />

herbeizuführen. Zusammen<br />

bilden wir das Fundament der Gesundheitsversorgung.<br />

Wir, die wir täglich im<br />

direkten Kontakt mit den Patientinnen<br />

und Patienten erleben, was Fehlplanung<br />

im Gesundheitswesen bedeutet, müssen<br />

die Anwältinnen und Anwälte eines öffentlichen,<br />

<strong>für</strong> alle Menschen zugänglichen<br />

Gesundheitssystems sein.<br />

Menschlich kaum erträglich ist es <strong>für</strong><br />

mich daher, wenn der Zusammenhalt<br />

und das Eintreten <strong>für</strong> die gemeinsame<br />

Sache immer wieder durch<br />

machtpolitische Spielchen einzelner<br />

Fraktionen gefährdet werden.<br />

Auf dem Spiel steht nicht weniger<br />

als die medizinische Versorgung<br />

der Bevölkerung. Ich habe in den<br />

letzten Monaten leider immer wieder<br />

erleben müssen, wie nicht nur<br />

versucht wurde, die Bemühungen<br />

unserer konstruktiv arbeitenden<br />

Sektion, sondern schließlich auch<br />

der Kurie angestellte Ärzte und der<br />

Reformkoalition zu unterwandern,<br />

nur um vom eigenen Versagen abzulenken.<br />

Doch noch, liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen, ist nichts verloren. Lassen<br />

wir uns nicht von unserem bereits<br />

eingeschlagenen Weg abbringen.<br />

Arbeiten wir gemeinsam und einig<br />

mit Hingabe daran, die Gesundheitskrise<br />

zu lösen. Bringen wir<br />

die Politik dazu, unser Steuergeld<br />

sinnvoll und mit Verstand einzusetzen,<br />

um schlussendlich unseren<br />

gesellschaftlichen Wohlstand mit<br />

unserem wertvollsten Besitz – der<br />

Gesundheit – abzusichern.<br />

Was es dazu braucht, ist Wertschätzung<br />

unserer Arbeitsleistung, Zeit <strong>für</strong><br />

unsere Patientinnen und Patienten,<br />

die angemessen honoriert werden<br />

muss, um auch die Qualität der Versorgung<br />

abzusichern, die Stärkung<br />

des niedergelassenen Versorgungbereichs<br />

zur Entlastung der Spitalsambulanzen<br />

und die Attraktivierung<br />

der Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> das gesamte<br />

Gesundheitspersonal. Und es<br />

braucht die Einbeziehung der Menschen,<br />

die täglich mit Patientinnen<br />

und Patienten arbeiten und so wissen,<br />

wo es im System krankt. <br />

George Zabaneh ist Facharzt <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendheilkunde, <strong>für</strong><br />

Allgemeinmedizin sowie Obmann<br />

der Sektion der zur selbständigen Berufsausübung<br />

berechtigten Ärzte der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Kassenärztinnen und -ärzte: Altersgrenze soll bleiben<br />

In der jüngst aufgeflammten Debatte<br />

rund um die Aufhebung der gesetzlichen<br />

Altersgrenze von 70 Jahren <strong>für</strong><br />

Kassenärztinnen und -ärzte sprechen<br />

sich die beiden Vizepräsidenten der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Erik Randall<br />

Huber, Obmann der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte, und Stefan Ferenci,<br />

Obmann der Kurie angestellte Ärzte,<br />

klar <strong>für</strong> die Beibehaltung der aktuellen<br />

Regelung aus.<br />

„Ich halte die derzeitige Gesetzeslage<br />

<strong>für</strong> vernünftig“, sagt Huber. „Ältere<br />

Kolleginnen und Kollegen sollten ihre<br />

Pension genießen. Umgekehrt ist es<br />

wichtig, dass wir den jungen Ärztinnen<br />

und Ärzten eine Chance geben, eine<br />

Kassenstelle zu erhalten.“ Was die Situation<br />

in Mangelfächern angeht, oder bei schwierigen<br />

Nachbesetzungen im ländlichen Raum,<br />

so würde es schon jetzt die Möglichkeit<br />

geben, über das Alter von 70 Jahren hinaus<br />

zu arbeiten. Huber: „Wir haben hier eine gute<br />

Die Kurienobmänner Erik Randall<br />

Huber und Stefan Ferenci halten<br />

die gesetzliche Altersgrenze von<br />

70 Jahren <strong>für</strong> Kassenärztinnen<br />

und -ärzte <strong>für</strong> vernünftig.<br />

Regelung mit der Österreichischen Gesundheitskasse.<br />

Dabei sollte es bleiben.“<br />

Huber weist darauf hin, dass der Versorgungsauftrag<br />

ab einem gewissen Alter<br />

womöglich nicht mehr in vollem Umfang<br />

erfüllt werden kann: „Es gelten flexiblere und<br />

längere Öffnungszeiten als früher. Und es<br />

ist eine Herausforderung, tagtäglich<br />

Dutzende Patientinnen und Patienten<br />

zu betreuen.“<br />

Stefan Ferenci argumentiert ähnlich:<br />

„Ich trete da<strong>für</strong> ein, die Arbeitsbedingungen<br />

sowohl im angestellten als<br />

auch im niedergelassenen Bereich so<br />

zu gestalten, dass die Jungen wieder<br />

oder weiter gerne den Arztberuf<br />

ausüben. Auf Ärztinnen und Ärzte im<br />

pensionsfähigen Alter zurückzugreifen,<br />

kann nur eine vorübergehende Notlösung<br />

<strong>für</strong> absolute Mangelfächer sein.<br />

Man darf auch nicht unterschätzen,<br />

dass es <strong>für</strong> junge Kolleginnen und Kollegen<br />

demotivierend wirkt, wenn man<br />

ihnen durch das Aufheben der 70-Jahr-Grenze<br />

den Weg in die Niederlassung versperrt.“<br />

„Der Vertretungsauftrag der Ärztekammer<br />

gilt <strong>für</strong> alle Ärztinnen und Ärzte, nicht nur<br />

<strong>für</strong> die langgedienten Kolleginnen und<br />

Kollegen“, so die beiden Vizepräsidenten<br />

abschließend. (ehs)<br />

Spitalsgespräche: Verhandlungsteam beschlossen<br />

Fotos: FG Trade/unclepodger/GettyImages<br />

Nach dem Treffen von Spitzen der Stadt<br />

<strong>Wien</strong> und der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> am 21.<br />

Februar <strong>2023</strong> im Büro von Bürgermeister Michael<br />

Ludwig hat die Kurie angestellte Ärzte<br />

nun ein Verhandlungsteam <strong>für</strong> die Folgegespräche<br />

mit der Stadt <strong>Wien</strong> nominiert.<br />

„Nach dem Gesundheitsgipfel im Rathaus<br />

haben wir uns zu kurieninternen Beratungen<br />

zurückgezogen und beschlossen, ein siebenköpfiges<br />

Expertenteam zusammenzustellen,<br />

das in Zukunft die Verhandlungen mit Stadtrat<br />

Peter Hacker und dem WIGEV führen<br />

soll“, erklärt Stefan Ferenci, Obmann der<br />

Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident<br />

Dem Gesundheitsgipfel vom 21. Februar im <strong>Wien</strong>er Rathaus sollen weitere Termine folgen.<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Positiv bewertet Ferenci, dass sich die Stadt<br />

<strong>Wien</strong> nun mit den Problemen in den <strong>Wien</strong>er<br />

Spitälern aktiv auseinandersetze und diese<br />

anerkenne. Es liege aber noch ein weiter Weg<br />

vor den Verhandlungspartnern, denn darüber<br />

hinaus haben die Gespräche keine nennenswerten<br />

Ergebnisse hervorgebracht.<br />

„Die große <strong>Wien</strong>er Spitalsumfrage hat<br />

uns gezeigt, dass die Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> einen Großteil der angestellten<br />

Ärztinnen und Ärzte nicht akzeptabel<br />

sind. Daher haben wir zwölf Punkte<br />

auf die Tagesordnung gesetzt, die<br />

sich mit diesen Problemen beschäftigen.<br />

Leider blieb beim ersten Abtasten keine<br />

Zeit mehr <strong>für</strong> die inhaltliche Diskussion.<br />

Diese wollen wir nun so rasch wie möglich<br />

aufnehmen, und unser Team ist inhaltlich<br />

auf die sofortige Aufnahme von Gesprächen<br />

vorbereitet. Fest steht: Unsere Bereitschaft<br />

zu Gesprächen ist vorhanden, auch wenn<br />

viele Kolleginnen und Kollegen aufgrund des<br />

bisherigen Umgangs mit unseren Verbesserungsvorschlägen<br />

skeptisch bleiben. Unsere<br />

Linie ändert sich auch nicht: Wir werden<br />

uns nicht mit Scheinlösungen zufriedengeben<br />

und nicht lockerlassen, bis wir echte<br />

Erfolge im Sinne der Patientinnen und Patienten<br />

sowie der im Spital tätigen Gesundheitsberufe<br />

sehen“, versichert Ferenci.<br />

Man werde die öffentliche Information der<br />

Bevölkerung fortsetzen, um eine Diskussion<br />

über inhaltliche Vorschläge der Ärztekammer<br />

mit der <strong>Wien</strong>er Bevölkerung, aber vor allem<br />

auch mit den Stakeholdern des Gesundheitssystems<br />

zu führen. „Ich bin zuversichtlich,<br />

dass nun ein Problembewusstsein seitens der<br />

Vertreter der Stadt vorhanden ist und setze<br />

auf das Versprechen von Stadtrat Hacker, die<br />

Ärztekammer nun auf Augenhöhe zu behandeln<br />

und ernsthaft mit uns gemeinsam die<br />

zahlreichen Fehler im <strong>Wien</strong>er Gesundheitsbereich<br />

abzustellen“, sagt Ferenci. (rp)<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 17


INTERN NEWS<br />

Jetzt reinhören: Podcast<br />

Austrian Health Forum<br />

Einsichten und Lösungen rund um die Themen, die<br />

das österreichische Gesundheitssystem aktuell bewegen:<br />

Der Podcast des Austrian Health Forum lässt<br />

Vordenkerinnen, Vordenker, Expertinnen, Experten,<br />

Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger<br />

zu Wort kommen.<br />

Die dritte Staffel „Zukunft statt Krise – was bedeutet<br />

das <strong>für</strong> das österreichische Gesundheitssystem?“<br />

läuft wöchentlich seit 20. Jänner <strong>2023</strong>.<br />

Reinhören und mitdiskutieren lohnt sich – mehr<br />

unter https://www.austrianhealthforum.at/<br />

gesundheits-podcast/<br />

„Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise“<br />

Mit einem Offenen Brief an die Politik<br />

will das Klimabündnis „Health for<br />

Future“ auf ihre Anliegen aufmerksam<br />

machen. Eine breite Allianz von 30<br />

Organisationen hat dazu mehr Klimakompetenz<br />

in den Gesundheitsberufen<br />

eingefordert und den Offen Brief im<br />

Zuge einer Pressekonferenz Anfang<br />

März <strong>2023</strong> präsentiert.<br />

Für die Ärztekammer war Heinz<br />

Fuchsig, Allgemeinmediziner, Arbeitsmediziner<br />

und Co-Referent <strong>für</strong> Umweltmedizin<br />

in der Österreichischen<br />

Ärztekammer (2. von links) mit dabei.<br />

Ein umfangreicher Bericht sowie<br />

der Offene Brief an die zuständigen<br />

Ministerien sind auf www.medinlive.at<br />

nachzulesen. <br />

Warum ich zum Klimastreik gehe<br />

Kommentar von Jutta Leth<br />

1. Ich bin 1959 geboren und habe 1973 „Grenzen des Wachtsums“<br />

(COR) mit meinem Vater gelesen.<br />

2. Seit damals ist mir klar, dass wir in einem geschlossenen<br />

System leben, das nur durch Nachhaltigkeit weiter und auf<br />

Dauer auch <strong>für</strong> nachfolgende Generationen bestehen kann.<br />

3. Ich war als Studentin in der Hainburger Au und habe bei<br />

der ersten demokratischen Wahlmöglichkeit meines Lebens<br />

gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf gestimmt.<br />

4. Ich arbeite seit 1989 im <strong>Wien</strong>er Gesundheitswesen als Ärztin.<br />

5. Seit 2005 kämpfe ich als Anrainerin des Flughafens <strong>Wien</strong><br />

gegen den Bau der dritten Piste und die Zerstörung von 600<br />

Hektar Ackerland (bei zunehmendem Verlust des Selbstversorgungsgrades<br />

mit Nahrungsmitteln in Österreich und<br />

gleichzeitig steigender Bevölkerung).<br />

6. Ich habe zwei Töchter großgezogen und bin seit einem Jahr<br />

Großmutter von EMIL.<br />

7. Seit 30 Jahren beschäftige ich mich mit Umweltmedizin und<br />

habe eine der ersten Ausbildungslehrgänge 2008 abgeschlossen.<br />

8. Seit 2022 leite ich das Umweltmedizinreferat der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer.<br />

9. Ich bin Medizinalrätin geworden und nahezu am Ende<br />

meiner Berufstätigkeit angekommen.<br />

10. Österreich und die EU, aber in Wahrheit die ganze Welt,<br />

erreichen die Klimaziele nicht<br />

11. Die Energiewende gelingt nicht, weil die Politik unentschlossen<br />

und zögerlich ist und bleibt.<br />

12. Emissionen steigen anstatt zu sinken, vor allem im Bereich<br />

Verkehr.<br />

13. Wir schaffen es weder den Bodenverbrauch zu drosseln,<br />

noch auf unsere überlebensnotwendigen Ressourcen zu<br />

achten (zum Beispiel Wasser).<br />

14. Das Zeitfenster, in dem gehandelt werden kann, verstreicht.<br />

15. Wir steuern auf eine Erderwärmung von +2,9 Grad zu, mit<br />

allen Folgeproblemen wie dem Aufbrechen der Permafrostböden,<br />

der Erwärmung der Weltmeere, der Umkehr<br />

Golfstroms et cetera.<br />

16. Kippunkte werden erreicht, die alles enorm beschleunigen<br />

werden und Unwetterkatastrophen häufen sich.<br />

17. Alle namhaften Wissenschafterinnen und Wissenschafter<br />

weltweit warnen und mahnen seit Jahren und Jahrzehnten,<br />

aber es ändert und bewegt sich nichts.<br />

18. Ich habe große Hochachtung vor dem Mut und der Entschlossenheit<br />

junger Menschen wie der Fridays For Future<br />

oder der Last Generation, die nun endlich aufstehen und<br />

sich wehren.<br />

19. Um sie zu unterstützen und etwas im Sinne der Wissenschaft<br />

zu bewegen, bin ich am 3. März <strong>2023</strong> zum Klimastreik<br />

gegangen.<br />

20. Und vor allem auch meinem Enkel EMIL zu liebe, der eine<br />

Zukunft haben soll!<br />

Jutta Leth ist Fachärztin <strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapeutische<br />

Medizin sowie Referentin <strong>für</strong> Umweltmedizin der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong>.<br />

Fotos: Rudolf Zöchmeister, Health for Future; Tempura/GettyImages<br />

18 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Große Evaluierung der ärztlichen Ausbildung<br />

Appell zur Teilnahme bis Ende April<br />

Die kürzlich gestartete Befragung der Turnusärztinnen und Turnusärzte zur Zufriedenheit mit der<br />

Ärzteausbildung in Österreich soll maßgeblich zur Qualitäts- und Standortsicherung beitragen.<br />

► Seit 27. Februar <strong>2023</strong> läuft die<br />

bisher größte Evaluierung der<br />

ärztlichen Ausbildung in Österreich:<br />

Die Österreichische Ärztekammer hat<br />

gemeinsam mit der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule Zürich (ETH)<br />

einen Fragebogen entwickelt, der nun<br />

an die ärztlichen Direktionen sowie Primarärztinnen<br />

und -ärzte verschickt und<br />

von diesen an die Turnusärztinnen und<br />

-ärzte verteilt wird. Diese haben bis Ende<br />

April Zeit, ihre aktuelle Ausbildungsabteilung<br />

zu bewerten und den Fragebogen<br />

anonymisiert zur Auswertung an<br />

die ETH Zürich zu retournieren, wo bis<br />

Herbst die Auswertung erfolgt.<br />

„In der Schweiz lag die Rücklaufquote<br />

bei einer derartigen Befragung bei 70<br />

Prozent, das sollte doch auch <strong>für</strong> uns<br />

zu schaffen sein“, motiviert Johannes<br />

Steinhart, Präsident der Österreichischen<br />

und der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer,<br />

zur Teilnahme.<br />

Der Fragebogen umfasst die Themenfelder<br />

Globalbeurteilung, Fachkompetenz, Lernkultur,<br />

Führungskultur, Fehlerkultur, Entscheidungskultur,<br />

Betriebskultur und evidenzbasierte Medizin.<br />

Ziel ist es, die Stärken und Schwächen<br />

einer Ausbildungsstätte aufzuzeigen,<br />

um konkret daran arbeiten zu können,<br />

die Mängel auszumerzen und die Stärken<br />

weiter auszubauen. Der Fragebogen<br />

umfasst die acht Themenfelder Global-<br />

„Nur mit<br />

einer regen<br />

Teilnahme<br />

bekommen<br />

wir aussagekräftige<br />

Ergebnisse<br />

und können<br />

die richtigen<br />

Schlüsse<br />

ziehen.“<br />

beurteilung, Fachkompetenz, Lernkultur,<br />

Führungskultur, Fehlerkultur,<br />

Entscheidungskultur, Betriebskultur<br />

und evidenzbasierte Medizin. Darüber<br />

hinaus werden Fragen zu zwei aktuellen<br />

Themenbereichen, sogenannte Modulfragen,<br />

gestellt – nämlich zu den Themen<br />

„Teilzeitarbeit“ und „Vereinbarkeit<br />

von Ausbildung und Privatleben“.<br />

„Nur mit einer regen Teilnahme bekommen<br />

wir aussagekräftige Ergebnisse<br />

und können die richtigen Schlüsse<br />

ziehen, um nicht nur <strong>für</strong> die jetzige<br />

Generation an Turnusärztinnen und<br />

-ärzten, sondern auch <strong>für</strong> die Zukunft<br />

unsere Ärzteausbildung auf Top-Niveau<br />

aufstellen und absichern zu können“,<br />

so Präsident Steinhart und ÖÄK-<br />

Vizepräsident Harald Mayer.<br />

Die Evaluierung wird 2024 wiederholt,<br />

um einen Vergleich zu ermöglichen<br />

und zu sehen, wer sich gegenüber <strong>2023</strong><br />

verbessern konnte. <br />

(ÖÄK)<br />

KPJ-Aufwandsentschädigung<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer fordert Gespräche<br />

Die Ärztekammer fordert eine deutliche Anhebung der Aufwandsentschädigung <strong>für</strong> KPJ-Studierende,<br />

denn „800 Euro sind entschieden zu wenig.“ Ziel ist es, einen österreichweiten fairen Konsens zu<br />

erreichen.<br />

Foto: shironosov/GettyImages<br />

► „Wir fordern eine adäquate Aufwandsentschädigung<br />

<strong>für</strong> Studierende im<br />

Klinisch-Praktischen Jahr und sehen uns<br />

als Ärztekammer in der Pflicht, das Gespräch<br />

mit allen Verhandlungspartnern zu<br />

suchen”, sagt Christina Weidhofer, Referentin<br />

des KPJ-Referats der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong>. „KPJ-Studierende sind, ob man das<br />

gutheißt oder nicht, systemerhaltend und<br />

„KPJ-Studierende sind systemerhaltend<br />

und aus dem Klinikalltag<br />

nicht mehr wegzudenken.“<br />

aus dem Klinikalltag nicht mehr wegzudenken.<br />

800 Euro Aufwandsentschädigung sind<br />

zu wenig”, ergänzt Bernhard Schönthoner,<br />

Obmann der Sektion Turnusärzte der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Der <strong>Wien</strong>er Gesundheitsverbund hat die<br />

Aufwandsentschädigung <strong>für</strong> Studierende<br />

des Klinisch-Praktischen Jahrs in <strong>Wien</strong> ab<br />

1. Jänner <strong>2023</strong> von 650 Euro auf 800 Euro<br />

brutto erhöht. Kürzlich gab nun die HochschülerInnenschaft<br />

an der MedUni Graz<br />

(ÖH Med Graz) bekannt, dass die Steiermärkische<br />

Krankenanstaltengesellschaft (KAGes)<br />

mit 1. Februar <strong>2023</strong> eine Erhöhung der KPJ-<br />

Aufwandsentschädigung auf 900 Euro brutto<br />

zugesichert habe.<br />

„Wir erneuern unsere Forderung nach 1.700<br />

Euro brutto Aufwandsentschädigung <strong>für</strong> KPJ-<br />

Studierende. Unser Ziel ist es, mit allen Verhandlungspartnern<br />

einen gemeinsamen Konsens<br />

österreichweit zu erzielen”, so Weidhofer.<br />

„Die Spitäler müssen sowohl <strong>für</strong> Jungmedizinerinnen<br />

und -mediziner als auch <strong>für</strong><br />

KPJ-Studierende als Arbeitgeber attraktiv<br />

bleiben. Es braucht daher eine angemessene<br />

Erhöhung der Aufwandsentschädigung unter<br />

Berücksichtigung der steigenden Lebenshaltungskosten“,<br />

schließt Schönthoner. (rp)<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 19


FORTBILDUNG<br />

MUSEUMSFÜHRUNG<br />

Medizin<br />

im Museum<br />

®<br />

Neues aus den<br />

medizinischen Gesellschaften<br />

im Kunsthistorischen Museum<br />

22.04.<strong>2023</strong> – Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Physikalische<br />

und Rehabilitative Medizin<br />

24.06.<strong>2023</strong> – Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hals-, Nasenund<br />

Ohrenheilkunde<br />

Kursort:<br />

Voranmeldung<br />

noch nicht möglich<br />

<strong>2023</strong><br />

www.aekwien.at


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

ERNENNUNGEN<br />

Dott. Benazzo Alberto, PhD, Thoraxchirurgie<br />

Priv.-Doz. in dr. Dr. in Breyer Marie-Kathrin, Lungenkrankheiten<br />

Dr. in Deecke Gertraud, Allgemeinmedizin<br />

Dr. Hank Thomas, Turnusarzt<br />

Dr. Kurz Herbert, Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. Opfermann Philipp Lorenz, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Payr Stephan, Unfallchirurgie<br />

Dr. in Seher Gabriela Valerie, Augenheilkunde und Optometrie<br />

Prim. Dr. Selberherr Andreas, PhD, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

DDr. Siebermair Johannes, MHBA, Innere Medizin und Kardiologie<br />

Prim. Dr. Stulnig Thomas, MBA, Innere Medizin<br />

Privatdozent<br />

Primaria<br />

Obermedizinalrätin<br />

Privatdozent<br />

Primarius<br />

Privatdozent<br />

Privatdozent<br />

Medizinalrätin<br />

Privatdozent<br />

Privatdozent<br />

Universitätsprofessor<br />

NAMENSÄNDERUNGEN<br />

Dr. Meier Arthur Wenzel<br />

Dr. in Mittischek Karin<br />

in: Dr. Gugenheimer Arthur Wenzel<br />

in: Dr. in Bischof Karin<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Aman Mohammad 1220, Donaustadtstraße 30/12/5<br />

Dr. in Greilberger-Bischof Ulrike 1120, Vivenotgasse 52/44 **<br />

Dr. Hörl Gerhard 1030, Ungargasse 50/17<br />

Dr. Kabashi Nazmi 1220, Sabine-Oberhauser-Straße 6/2/5<br />

Dr. in Kren-Halper Iris Maria 1010, Rotenturmstraße 27/Top 14<br />

Dr. in Otto-Hirnschall Gabriele 1090, Maria-Theresien-Straße 5/23<br />

DDr. Palma Stefano 1160, Rosensteingasse 1<br />

Dr. Parsian Manutschehr 1150, Mariahilfer Straße 200/35<br />

Dr. in Schattauer Katja Johanna 1020, Hammer-Purgstall-Gasse 5/1+2<br />

Dr. in Schneglberger Susanne 1210, Schenkendorfgasse 2/1/2-3<br />

Dr. in Seitz-Kästner Christine 1100, Burgenlandgasse 95/1<br />

Dr. in Sturdik Manuela 1130, Franz-Boos-Gasse 1<br />

Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie<br />

Dr. Kabashi Nazmi 1220, Sabine-Oberhauser-Straße 6/2/5<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Steirer Tobias 1190, Heiligenstädter Straße 46-48 **<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Gheit Galal Mohammed Ibrahim<br />

1010, Goethegasse 3/3 D<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Fondi Klemens<br />

1140, Albert-Schweitzer-Gasse<br />

6/3/Top 305<br />

Dr. Hienert Julius 1130, Hietzinger Hauptstraße 22<br />

Dr. Karl David<br />

1220, Sinagasse 33/EG<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Bekos Christine Barbara 1080, Auerspergstraße 17<br />

Dr. in Greilberger-Bischof Ulrike 1120, Vivenotgasse 52/44 **<br />

Dr. in Sabeva Elena Hristova 1100, Favoritenstraße 82/4<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Fiala-Fetter Alice 1030, Landstraßer Hauptstraße 123/5<br />

Innere Medizin<br />

Dr. in Drechsler Christine 1170, Rosensteingasse 82/7<br />

Dr. Gamper Gunnar<br />

1020, Untere Augartenstraße 8/EG<br />

DI in Dr. in Haninger-Vacariu Natalja 1220, Dumreichergasse 113/3<br />

Dr. in Preis Nike 1080, Krotenthallergasse 3/3<br />

Dr. in Sturdik Manuela 1130, Franz-Boos-Gasse 1<br />

Dr. in Wallmüller Pia 1090, Währinger Straße 39<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolf Peter, PhD 1080, Schmidgasse 16/1<br />

Innere Medizin und Kardiologie<br />

Dr. Riedl Johannes 1150, Pelzgasse 19/10<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. med. Bode Christina 1130, Speisinger Straße 111<br />

Dr. in Powoniak Iga 1010, Oppolzergasse 6/8<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Univ.-Doz. Dr. Hauser Erwin 1220, Barbara-Prammer-Allee 9/1/1<br />

Klinische Pathologie und Molekularpathologie<br />

Dr. Varga Alexander Roman 1210, Heinrich-von-Buol-Gasse 8 **<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. in Perne-Mayerhofer Alexandra 1220, Wagramer Straße 144<br />

Dr. Zadnikar Rene 1030, Traungasse 14-16<br />

Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie<br />

DDr. Wick Felix Egon 1060, Mariahilfer Straße 105<br />

Neurochirurgie<br />

Dr. med. Dr. Feigl Günther 1040, Brahmsplatz 7/8<br />

Dr. Stanojevic Milan 1030, Invalidenstraße 11/2a **<br />

Dr. Wambacher Bernhard 1140, Spallartgasse 27<br />

Neurologie<br />

Dr. Eckmayr Daniel Josef 1230, In der Klausen 3<br />

Dr. in Sebek Karin 1180, Semperstraße 54/11 **<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Priv.-Doz. Dr. Apprich Sebastian Roland<br />

1090, Severingasse 1/6<br />

Dr. Dahm Adrian Falko 1190, Billrothstraße 4/4<br />

Dr. Holub-D Aron Oliver 1190, Billrothstraße 14/1<br />

Dr. in Sterbik-Lamina Anneliese 1090, Pelikangasse 4/3<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Dr. in Aschacher Olivia<br />

1050, Laurenzgasse 9/GL1<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

DDr. Palma Stefano 1160, Rosensteingasse 1<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Klein Martina 1180, Leo-Slezak-Gasse 14/6<br />

Dr. in Pfretschner Antonia 1190, Biedergasse 7/5<br />

Radiologie<br />

Dr. Duhovic Adnan 1090, Lazarettgasse 16-18<br />

Dr. Kopf Helmut 1140, Hackinger Straße 42-44/2/8<br />

DDr. Schwarzenberg Johannes 1040, Prinz-Eugen-Straße 14/10<br />

Dr. in Wannack Elisabeth 1100, Ada-Christen-Gasse 2 D<br />

Thoraxchirurgie<br />

Priv.-Doz. Dr. Hoda Mir Ali Reza 1180, Leo-Slezak-Gasse 14/Top 4<br />

Urologie<br />

Dr. in Shodjai Baghini Mitra, MSc 1160, Roterdstraße 12/32/R01<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 21


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. in Burt Maria 1050, Hamburgerstraße 7/14<br />

Dr. Hallmann Lukas 1060, Webgasse 45/2<br />

Dr. in Klein Anastasia 1040, Südtiroler Platz 7/10<br />

Dr. in Pfisterer Theresa 1030, Untere Weißgerberstraße 48/4<br />

Dr. in Pirker-Lutsyuk Bogdana 1090, Porzellangasse 27/7 A **<br />

Dr. in Schatzberger Katja 1200, Allerheiligenplatz 11/51<br />

Dr. Ronay Franz Carl, M.Eng. 1010, Rudolfsplatz 14<br />

Dr. Schuh Christian 1130, Firmiangasse 28/1<br />

(** Zweitpraxis)<br />

PRAXISVERLEGUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Czink Ursula 1190, Biedergasse 7/5 1020, Ausstellungsstraße 3/21<br />

Dr. in Klausner Michaela 1130, Hietzinger Kai 67-69/2. DG 1010, Reichsratsstraße 5/4a/4. Stock<br />

Dr. König Günther 1020, Halmgasse 2/2 1020, Engerthstraße 247/10/10<br />

Dr. Pichlhöfer Otto 1080, Pfeilgasse 43/1/26 1210, Glangasse 11<br />

Dr. in Rosenberg Nicole 1010, Stubenring 14 1210, Gerasdorfer Straße 332<br />

Dr. in Stejskal Iuliia-Sofiia 1220, Tauschinskygasse 34 1190, Heiligenstädter Straße 38<br />

Dr. in Treberer-Treberspurg Friederike 1140, Linzer Straße 333 1140, Serravagasse 14/11<br />

Dr. in Zorzi Magdalena 1130, Hietzinger Hauptstraße 34 B/2 1180, Gentzgasse 12<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Prager Manfred 1090, Pelikangasse 3 1010, Sterngasse 3/1/12<br />

Dr. Saleh Nehad 1220, Sabine-Oberhauser-Straße 6/Stg. 2/5 1100, Pernerstorfergasse 38/3<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Zieglmayer Ursula Petra 1150, Hütteldorfer Straße 44 1150, Hütteldorfer Straße 42<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Bangah Rabea Abdulrahman 1170, Jörgerstraße 24 1220, Kagraner Platz 49/Top 2<br />

Dr. Stepan Andreas 1070, Mariahilfer Straße 62/25 1060, Rahlgasse 1/11<br />

Innere Medizin<br />

Dr. in Ettl-Karl Brigitte 1130, Hietzinger Hauptstraße 22 1130, Kupelwiesergasse 15/5<br />

Priv.-Doz. Dr. Goliasch Georg, PhD 1180, Gentzgasse 65 1180, Theresiengasse 43<br />

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

DDr. Hingsammer Lukas 1010, Lichtenfelsgasse 1 1010, Köllnerhofgasse 6<br />

Neurologie<br />

Dr. in <strong>Wien</strong>er Barbara 1090, Wasagasse 25/1-2 1090, Porzellangasse 11/7 A<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Dr. in Hänsel Yvonne 1160, Thaliastraße 100/2B 1130, Testarellogasse 16/12<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. in Jahn Pamela 1160, Seeböckgasse 59/1/7 1190, Friedlgasse 63<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. Greiner Lukas 1030, Rochusgasse 17/12 1020, Leystraße 155/14<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Klausner Michaela 1130, Hietzinger Kai 67-69/2. DG 1010, Reichsratsstraße 5/4a/4. Stock<br />

Psychiatrie<br />

Dr. in <strong>Wien</strong>er Barbara 1090, Wasagasse 25/1-2 1090, Porzellangasse 11/7 A<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Czink Ursula 1190, Biedergasse 7/5 1020, Ausstellungsstraße 3/21<br />

Dr. in Olajossy-Hilkesberger Luiza 1170, Neuwaldegger Straße 2 1130, Franz-Boos-Gasse 1/5<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. in Müller-Tyl Susanne 1190, Heiligenstädter Straße 51-53 1080, Josefstädter Straße 66<br />

PRAXISABMELDUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Burtscher Clemens Hubertus 1030<br />

Dr. in Feigl-Hopfgartner Ursula 1220<br />

Dr. in Hochmeister Magdalena 1010<br />

Mag. a Dr. in Neidhart-Schreil Mynona 1110<br />

Dr. Rackel Christian Stefan 1140<br />

Dr. in Schacherer Waltraud 1120<br />

Dr. Schreil Herbert 1010<br />

Dr. in Schuchter Johanna Maria 1070<br />

Dr. Zohner Sebastian 1060 **<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Rackel Christian Stefan 1140<br />

Arbeitsmedizin<br />

Dr. Petzl Dietmar Helmut 1060<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Hochmeister Magdalena 1010<br />

Dr. in Kirchner Elisabeth 1010<br />

Dr. in Kostantinou Elina 1100<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. Rackel Christian Stefan 1140<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Tsolakidis Klaudia 1080<br />

Innere Medizin<br />

Dr. in Avanzini Marion 1020<br />

Dr. in Kunz Katharina 1190<br />

Univ.-Prof. Dr. Mlczoch Johannes 1090<br />

Dr. Petzl Dietmar Helmut 1060<br />

Univ.-Prof. Dr. Sochor Heinz 1180<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Troch Marlene 1080<br />

Dr. Spitzenberger Horst Dieter 1020 **<br />

22 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISABMELDUNGEN (FORTS.)<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. in Haslinger Marlies 1080 **<br />

Dr. in Schacherer Waltraud 1120<br />

Lungenkrankheiten<br />

Dr. Kos Andreas 1100<br />

Dr. in Tomala Irene 1130<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. in Greiner Gabriele 1010<br />

Dr. in Greiner Gabriele 1220 **<br />

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

DDr. in Beer Franziska 1130<br />

DDr. Skorjanz Robert 1010<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. Haffner Nicolas 1010<br />

Dr. Zohner Sebastian 1060 **<br />

Plastische, rekonstruktive und<br />

ästhetische Chirurgie<br />

Dr. Aigner Thomas 1220 **<br />

Psychiatrie<br />

Mag. Dr. Wechsberg Robert 1090<br />

Psychiatrie und Neurologie<br />

Dr. in Pour Johanna 1180<br />

Radiologie<br />

Dr. Stuschka Felix 1030<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. Zohner Sebastian 1060 **<br />

Urologie<br />

Dr. in Shodjai Baghini Mitra, MSc 1180<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

DDr. in Beer Franziska 1130<br />

Dr. in Drabinski Ewa 1220<br />

Dr. Ehrenzweig Alfons 1130<br />

Dr. in Heintel Marie 1050<br />

Mag. Dr. in Treffler Astrid 1010<br />

(** Zweitpraxis)<br />

TODESFÄLLE R.I.P.<br />

Dr. Belk Otto 01.10.1956 17.01.<strong>2023</strong><br />

Mag. a Dr. in Beydi Petra 03.08.1962 13.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. Broz Peter 16.12.1949 31.12.2022<br />

Univ.-Prof. Dr. Deutsch Manfred 10.09.1939 04.01.<strong>2023</strong><br />

Univ.-Doz. MR 26.04.1937 25.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. Emami Nouri Mohammed<br />

Dr. in Greger-Arnhof Cordula 30.12.1961 06.01.<strong>2023</strong><br />

Oberrat OMR Dr. Huber Harald 12.10.1944 05.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. Hugeneck Jörg 18.01.1937 25.12.2022<br />

Dr.med.univ. et med.dent. Keresteci Aysegül 14.07.1960 15.12.2022<br />

Dr. Kokron Otto 16.07.1928 24.01.<strong>2023</strong><br />

MR DDr. Obrowsky Louis 15.03.1927 19.01.<strong>2023</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Pakesch Georg 06.06.1951 16.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. Petzl Dietmar Helmut 29.10.1953 03.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. in Pour Johanna 22.12.1947 14.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. Reif-Gintl Rene 25.02.1927 26.01.<strong>2023</strong><br />

MR Dr. Rettinger Johann 31.08.1930 07.12.2022<br />

Dr. Riha Oswald 27.05.1947 31.12.2022<br />

OMR Dr. Rogovits Norbert 07.02.1933 16.01.<strong>2023</strong><br />

Dr. Schifko Gerhard 02.01.1956 15.11.2022<br />

Univ.-Prof. Dr. Sporn Paul 04.02.1943 17.09.2022<br />

Dr. Wadsak Walter 12.01.1945 11.08.2022<br />

Das wichtigste Tool zur Online-Suche von Ärztinnen und Ärzten in <strong>Wien</strong><br />

Im Praxisplan der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> können Sie online unter www.praxisplan.at<br />

Informationen zu Ihrer Ordination aktualisieren, ergänzen oder Ihr Foto hochladen.<br />

Falls Sie Fragen zum Login haben, setzen Sie sich bitte mit der Abteilung Neue Medien der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

in Verbindung: Tel.: 515 01/1414 DW oder 515 01/1444 DW, E-Mail: internet@aekwien.at.


AM PULS COVERSTORY<br />

►<br />

Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com<br />

Letzer Ausweg: Streik<br />

Europaweit sind Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal frustriert und ausgelaugt. An der<br />

Berliner Charité ist es durch Streikmaßnahmen gelungen, die Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die<br />

Ärzteschaft nachhaltig zu verbessern. Juliane Holtz, Verhandlungsführerin auf Seite der Gewerkschaft,<br />

im Gespräch über die größten Erfolge und Herausforderungen der Streikbewegung.<br />

Von Raphaela Pammer<br />

24 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Foto: Marburger Bund<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sie sind<br />

Rechtsanwältin <strong>für</strong> den Marburger<br />

Bund. Können Sie kurz erklären, was der<br />

Marburger Bund ist und wen er vertritt?<br />

Holtz: Der Marburger Bund vertritt die<br />

angestellten und beamteten Ärztinnen<br />

und Ärzte in ganz Deutschland. Es gibt<br />

vierzehn Landesverbände und ich bin<br />

Rechtsanwältin <strong>für</strong> den Marburger Bund<br />

Landesverband Berlin/Brandenburg.<br />

Unsere Aufgaben sind vor allem das Tarifgeschäft<br />

1 und die Rechtsberatung in<br />

individuellen Rechtsangelegenheiten.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sie haben <strong>für</strong> den<br />

Marburger Bund die Verhandlungen<br />

über die Weiterentwicklung des Haustarifvertrags<br />

2 der Berliner Charité geleitet.<br />

Am 5. Oktober 2022 hat der Marburger<br />

Bund die Ärztinnen und Ärzte der Berliner<br />

Charité zum Streik aufgerufen. Wie<br />

ist es zu der Entscheidung gekommen, in<br />

den Streik zu treten?<br />

Holtz: Das war ein langer Prozess. Wir<br />

haben mit einer Kurzumfrage und mit<br />

vielen Videokonferenzen bei den Mitgliedern<br />

erhoben, wo die Probleme<br />

sind. Parallel haben sich zahlreiche<br />

Assistentensprecherinnen und -sprecher<br />

zusammengetan und Papiere erarbeitet.<br />

Und zusammen haben wir<br />

daraus einen umfangreichen Forderungskatalog<br />

erarbeitet. Damit wollten<br />

wir zunächst erst einmal versuchen,<br />

die Charité in Gesprächen dazu zu bewegen,<br />

die Arbeitsbedingungen zu verbessern.<br />

Über den Sommer gab es acht<br />

Sondierungsgespräche zwischen beiden<br />

Tarifkommissionen 3 in verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen, um einen roten<br />

Faden <strong>für</strong> die weiteren Verhandlungen<br />

zu erarbeiten. Als aber dann der dritte<br />

offizielle Verhandlungstermin Mitte<br />

September war, mussten wir wieder<br />

bei null anfangen. Wir sind sehr unzufrieden<br />

und desillusioniert aus diesem<br />

Termin gegangen. Daraufhin wurde beraten<br />

und dann der offizielle Beschluss<br />

gefasst, zu streiken.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie haben die Arbeitgeber<br />

auf diesen Beschluss reagiert?<br />

Holtz: Ein Streik hat ja nur dann Sinn,<br />

wenn der Arbeitgeber überrascht wird.<br />

Dass es einen Streik geben wird, ist<br />

schon irgendwann durchgesickert, aber<br />

wann dieser Streik ist, ist erst spät bei<br />

den Arbeitgebern angekommen. Wir<br />

haben die Krankenhausleitung erst fünf<br />

Tage vorher offiziell informiert.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Ist es im Vorfeld seitens<br />

der Arbeitgeber auch zu Einschüchterungsversuchen<br />

gekommen?<br />

Holtz: Nicht direkt vom Vorstand der<br />

Charité, aber einige Chefärztinnen und<br />

-ärzte haben vor allem die Assistenzärztinnen<br />

und -ärzte einzuschüchtern und<br />

zu verunsichern versucht. Die Assistenzärztinnen<br />

und -ärzte hatten aber zu diesem<br />

Zeitpunkt schon über ein Dreivierteljahr<br />

zusammengearbeitet und hatten<br />

ihre eigenen Messenger-Gruppen mit<br />

einigen hundert Mitgliedern. Die waren<br />

sehr gut organisiert und wir als Gewerkschaft<br />

haben im Vorfeld 24/7 beraten und<br />

die nötigen Informationen über unsere<br />

verbandseigenen Kommunikationskanäle<br />

verbreitet. Ich habe auch spätnachts<br />

noch Telefonate mit angsterfüllten Ärztinnen<br />

und Ärzten geführt. Wir haben<br />

viel Informationsmaterial ausgegeben,<br />

Patienteninformationen oder wie man<br />

mit Drohungen des Arbeitgebers umgeht.<br />

Wir haben an Chefärztinnen und<br />

-ärzte geschrieben und sie informiert,<br />

dass das Streikrecht verfassungsrechtlich<br />

geschützt ist.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Haben nur die Ärztinnen<br />

und Ärzte gestreikt oder gab es<br />

Unterstützung der anderen Gesundheitsberufe?<br />

Holtz: Das waren nur Ärztinnen und<br />

Ärzte. Die Pflege hatte ein knappes Jahr<br />

vorher schon lange und ausführlich<br />

gestreikt und sich an der Charité dann<br />

jedenfalls auch <strong>für</strong> den Protest der Ärztinnen<br />

und Ärzte ausgesprochen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Gab es auch Skeptikerinnen<br />

und Skeptiker? Oder wurde der<br />

Streik von einer breiten Basis getragen?<br />

Juliane Holtz: „Die<br />

größte Herausforderung<br />

war <strong>für</strong> uns die<br />

Mobilisierung.“<br />

„Die Jungen<br />

sind einfach<br />

nicht mehr<br />

bereit, so<br />

zu Lasten<br />

der eigenen<br />

Gesundheit<br />

zu knüppeln<br />

wie die<br />

Generation<br />

vorher.“<br />

Berliner Charité – Hintergrund des Ärztestreiks<br />

Holtz: Es gab im Vorfeld auch einige<br />

wenige kritische Stimmen, die gemeint<br />

haben, es sei jetzt nicht die Zeit<br />

<strong>für</strong> einen Streik, das würde sowieso<br />

nichts bringen. Das waren aber eher<br />

Ärztinnen und Ärzte aus den höheren<br />

Entgeltgruppen. Insgesamt gab es<br />

aber einen sehr hohen Zuspruch aus<br />

der gesamten ärztlichen Belegschaft.<br />

Es haben dann rund 1.000 von 2.700<br />

Ärztinnen und Ärzten am Streik teilgenommen<br />

und wir waren damit sehr<br />

zufrieden.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Orten Sie auch einen<br />

Generationenkonflikt?<br />

Holtz: Ja, es passiert gerade Einiges in<br />

der Ärzteschaft. Die Jungen sind einfach<br />

nicht mehr bereit, so zu Lasten<br />

der eigenen Gesundheit zu knüppeln<br />

wie die Generation vorher, während die<br />

Ober- oder auch Chefärztinnen und<br />

-ärzte zum Teil noch anders denken.<br />

Das ist insgesamt ein großes Gesellschaftsthema<br />

gerade. Work-Life-Balance<br />

steht hoch im Kurs, also die Vereinbarkeit<br />

von Berufs- und Privatleben.<br />

Das waren auch die wichtigsten Themen<br />

bei unserer Forderungsfindung.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie ist der Warnstreik<br />

konkret abgelaufen? Hat die ganze<br />

Charité auf einmal gestreikt oder immer<br />

nur einzelne Abteilungen? Wie wurde die<br />

Versorgung der Patientinnen und Patienten<br />

sichergestellt und mussten auch<br />

Eingriffe verschoben werden?<br />

Holtz: Es waren alle drei Standorte der<br />

Charité, verteilt in Berlin, am Streik beteiligt<br />

und an allen drei wurde gleichzeitig<br />

gestreikt. Es war ein ganztägiger<br />

Warnstreik, der um null Uhr losging<br />

Rund 2700 Ärztinnen und Ärzte arbeiten nach offiziellen Angaben an der renommierten Berliner<br />

Charité, dem größten Universitätsklinikum Europas und mit rund 21.000 Beschäftigten auch einer<br />

der größten Arbeitgeber Berlins.<br />

Hintergrund des Ärztestreiks im Oktober waren die Verhandlungen über die Weiterentwicklung des<br />

Haustarifvertrags, der zuletzt im Jahr 2019 geändert worden war. Vertreten wurden die Ärztinnen<br />

und Ärzte dabei vom 1947 gegründeten Marburger Bund, Deutschlands einziger Ärztegewerkschaft,<br />

die rund 135.000 Mitglieder und 14 Landesverbände hat. Zuständig <strong>für</strong> die Berliner Charité ist der<br />

Landesverband Berlin/Brandenburg, der rund 11.000 Mitglieder zählt.<br />

Die Kernforderungen der Gewerkschaft umfassten neben einer Erhöhung der Gehälter um<br />

6,9 Prozent, verlässlichere Dienstpläne, maximal vier Bereitschaftsdienste pro Monat und gestaffelte<br />

Zuschläge <strong>für</strong> kurzfristiges Einspringen. Seit der erfolgreichen Einigung Ende November befindet<br />

sich der Landesverband Berlin/Brandenburg mit der Charité in Redaktionsverhandlungen zum<br />

vereinbarten Tarifvertrag.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 25


AM PULS COVERSTORY<br />

und bis 24 Uhr dauerte. Ab 9.30 Uhr<br />

haben wir zu einer gemeinsamen<br />

Kundgebung am Bettenhochhaus der<br />

Charité in Berlin/Mitte aufgerufen. Im<br />

Zuge des Streiks wurden planbare Eingriffe<br />

abgesagt, uns liegen aber keine<br />

konkreten Zahlen dazu vor. Die Versorgung<br />

der Patientinnen und Patienten<br />

war aber zu jeder Zeit sichergestellt.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was ist nach dem<br />

Streik passiert?<br />

Holtz: Ich hatte direkt nach dem Streik<br />

ein Telefonat mit der Verhandlungsführerin<br />

der Arbeitgeberseite, die den<br />

Streik zunächst abgetan hat. Das seien<br />

alles nur ganz junge Ärztinnen und<br />

Ärzte gewesen. Knapp zwei Wochen<br />

später hatten wir dann noch zwei Verhandlungstermine.<br />

Die Gespräche waren<br />

zwar konstruktiver, aber wir konnten<br />

nicht abschließen. Die Charité hat<br />

noch immer sehr gemauert und bei vielen<br />

Themen geblockt.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Es ist aber dann Ende<br />

November zu einer Einigung gekommen.<br />

Holtz: Ja, beim siebten Verhandlungstermin<br />

am 30. November haben wir<br />

dann 20 Stunden durchverhandelt und<br />

eine Einigung erzielt.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Und hat der Warnstreik<br />

dazu beigetragen, dass im Sinne<br />

der Gewerkschaft abgeschlossen werden<br />

konnte?<br />

Holtz: Der Warnstreikt hat dazu beigetragen,<br />

dass die Ärztinnen und Ärzte<br />

sich stärker fühlten und ein größeres<br />

Selbstwertgefühl bekommen haben. Und<br />

wir haben ja schon den nächsten Streik<br />

vorbereitet vor der Einigung. Wir wussten,<br />

wenn die Charité jetzt nicht ein paar<br />

Schritte auf uns zukommt, dann wird es<br />

nicht nur bei einem Streiktag bleiben.<br />

Wir haben den nächsten Streik zwar<br />

nicht offiziell angedroht, aber schon klargemacht,<br />

dass wir über weitere Arbeitskampfmaßnahmen<br />

nachdenken.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wann ist aus Ihrer<br />

Sicht ein Streik gerechtfertigt? Gerade<br />

Ärztinnen und Ärzte haben ja immer auch<br />

das Wohl der Patientinnen und Patienten<br />

im Blick.<br />

Holtz: Wenn einfach gar keine Bewegung<br />

auf der Arbeitgeberseite ersichtlich<br />

ist; wenn es so wie bei uns war,<br />

wenn es keinerlei Entgegenkommen bei<br />

den Arbeitgebern gibt, immer wieder<br />

Einigkeit bei den Jungärztinnen und Jungärzten: „Wir lieben diesen Beruf,<br />

aber wir möchten nicht komplett alles aufgeben da<strong>für</strong>.“<br />

„Der Warnstreikt<br />

hat<br />

dazu beigetragen,<br />

dass die<br />

Ärztinnen<br />

und Ärzte<br />

sich stärker<br />

fühlten und<br />

ein größeres<br />

Selbstwertgefühl<br />

bekommen<br />

haben.“<br />

bei null angefangen werden muss; und<br />

wenn es wirklich brennende Themen<br />

sind, die an vielen anderen Häusern<br />

schon geregelt sind. In der ganzen Zeit<br />

der Verhandlungen habe ich mehrere<br />

Ärztinnen und Ärzte gehen sehen, weil<br />

andere Häuser zum Teil bessere Regelungen<br />

in den Tarifverträgen hatten.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie man täglich den<br />

Medien entnehmen kann, sind die Gesundheitssysteme<br />

europaweit unter Druck.<br />

Was müsste sich aus Ihrer Sicht an den<br />

Arbeitsbedingungen ändern, damit die Beschäftigten<br />

wieder oder weiter gerne in den<br />

Gesundheitsberufen arbeiten?<br />

Holtz: Das ist von Generation zu Generation<br />

unterschiedlich. Die Oberärztinnen<br />

und -ärzte sagen vielleicht eher,<br />

Hauptsache es wird gut vergütet und es<br />

ist egal, ob es das vierte Wochenende<br />

ist, an dem ich diesen Monat arbeite.<br />

Die jungen Ärztinnen und Ärzte an der<br />

Charité dagegen sagen, nein, ich möchte<br />

auch noch ein Privatleben haben.<br />

Ich liebe diesen Beruf, aber ich möchte<br />

nicht komplett alles aufgeben da<strong>für</strong>.<br />

Das war auch eine Angst der jungen<br />

Ärztinnen und Ärzte, dass die Außenwirkung<br />

ist, sie seien geldgierig. Darum<br />

ging es ihnen aber nicht. In den letzten<br />

Stunden unserer Verhandlungen gab<br />

es auch Diskussionen, auf Geld zu verzichten,<br />

um etwas anderes zu bekommen,<br />

was uns richtig wichtig ist.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was war das wirklich<br />

Wichtige?<br />

Holtz: Woran es beinahe gescheitert<br />

wäre, das war der Umgang mit den Teilzeitbeschäftigten.<br />

Es ging dabei darum,<br />

wie Mehrarbeit zu vergüten ist. Wenn<br />

ich eine Teilzeitkraft habe mit 50 Prozent,<br />

ist alles, was über die 20 Stunden<br />

hinausgeht, <strong>für</strong> die Teilzeitkraft eine<br />

Überstunde. Die kriegt aber keinen<br />

Überstundenzuschlag, sondern muss<br />

erst bis zu den 42 Stunden einer Vollzeitkraft<br />

arbeiten und bekommt dann<br />

ab der 43. Stunde einen Zuschlag. Und<br />

wir haben es geschafft, dass es ab 1. Jänner<br />

2024 nicht mehr so ist und es Überstundenzuschläge<br />

<strong>für</strong> Teilzeitbeschäftigte<br />

ab der ersten Überstunde gibt.<br />

Da<strong>für</strong> haben die Ärztinnen und Ärzte<br />

sogar Abschläge bei der Erhöhung der<br />

Gehälter in Kauf genommen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Eine rückblickende<br />

Abschlussbilanz – Was waren die größten<br />

Herausforderungen, was die größten<br />

Erfolge?<br />

Holtz: Die größte Herausforderung<br />

war <strong>für</strong> uns die Mobilisierung. Dass<br />

es an allen Ecken und Enden hakt, das<br />

weiß die Ärzteschaft. Aber die Leute<br />

dann auch wirklich auf die Straße zu<br />

bringen, das ist das große Problem. Das<br />

Wichtigste ist, dass man Multiplikatorinnen<br />

und Multiplikatoren hat. Auch<br />

dass wir in unserer Tarifkommission<br />

Ärztinnen und Ärzte hatten, die die<br />

Treiberinnen und Treiber der Messenger-Gruppen<br />

waren, war enorm wichtig.<br />

Der größte Erfolg war natürlich<br />

das verhandelte Gesamtpaket, also die<br />

Überstundenzuschläge <strong>für</strong> Teilzeitbeschäftigte<br />

ab 2024, die Entgelterhöhung<br />

von insgesamt 5,7 Prozent, die<br />

steuerfreie Einmalzahlung von 3.800<br />

Euro, die Erhöhung der Zuschläge <strong>für</strong><br />

Nacht- und Bereitschaftsdienste, der<br />

Zuschlag ab dem 5. Bereitschaftsdienst<br />

im Kalendermonat und <strong>für</strong> kurzfristiges<br />

Einspringen sowie schließlich die Verbesserung<br />

der Arbeitszeitdokumentation,<br />

bei der künftig die Beweislast bei<br />

der Arbeitgeberseite liegt. <br />

Juliane Holz war am 15. Februar <strong>2023</strong><br />

bei der Präsentation der großen <strong>Wien</strong>er<br />

Spitalsumfrage in der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> zu Gast, um den <strong>Wien</strong>er Kolleginnen<br />

und Kollegen aus dem angestellten<br />

Bereich über die Streikerfahrungen an<br />

der Berliner Charité zu berichten.<br />

1) vergleichbar mit Kollektivvertragsverhandlungen<br />

in Österreich<br />

2) Abkommen zwischen Management<br />

und Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat<br />

oder Gewerkschaft), in dem<br />

Lohnhöhe, Arbeitszeiten und andere<br />

Arbeitsbedingungen der Beschäftigten<br />

geregelt werden<br />

3) Tarifkommissionen sind die Vertreterinnen<br />

und Vertreter der Sozialpartnerinnen<br />

und -partner, die gemeinsam<br />

über Tarifverträge verhandeln und diese<br />

abschließen.<br />

Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com<br />

26 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Zur Lage in Österreich:<br />

Dürfen Ärztinnen und Ärzte<br />

überhaupt streiken?<br />

Kommentar von Stefan Ferenci, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

► Den chinesischen Fluch „Mögest du<br />

in interessanten Zeiten leben“ werden<br />

manche Gesundheitspolitikerinnen und -politiker<br />

aktuell besonders ungerne hören. Denn,<br />

es geht heiß her in der Bundeshauptstadt.<br />

Feuer am Dach ist aus Sicht der angestellten<br />

Ärztinnen und Ärzte ja schon länger. Seit<br />

Herbst 2022 haben sich aber die einzelnen<br />

Hilferufe aus <strong>Wien</strong>s Spitälern zu einer Protestwelle<br />

verdichtet. Den Auftakt bildete der<br />

Streik in den <strong>Wien</strong>er Ordensspitälern im<br />

November 2022. Die <strong>Wien</strong>er Privatkrankenanstalten<br />

folgten mit einem Streik im Februar<br />

<strong>2023</strong>. Parallel ist es der Ärztekammer <strong>Wien</strong><br />

gelungen, seit Herbst 2022 massive Probleme<br />

in den WIGEV-Krankenhäusern und in anderen<br />

<strong>Wien</strong>er Spitälern aufzuzeigen und so ein<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> die Gesundheitskrise in der<br />

Bundeshauptstadt zu schaffen. Als nächstes<br />

stehen im Frühjahr <strong>2023</strong> die Verhandlungen<br />

zur Betriebsvereinbarung betreffend das<br />

Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz (KA-AZG)<br />

<strong>für</strong> die Ärztinnen und Ärzte an der MedUni<br />

<strong>Wien</strong> (AKH) an. Und das alles am Ende einer<br />

Pandemie, die die Spitalsärztinnen und -ärzte<br />

über zwei Jahre lang extrem belastet hat.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die Kurie angestellte<br />

Ärzte beschlossen, sich den Rechtsrahmen<br />

<strong>für</strong> Streiks von Ärztinnen und Ärzten<br />

näher anzusehen und ein Rechtsgutachten<br />

bei ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Gruber-Risak<br />

vom Institut <strong>für</strong> Arbeits- und Sozialrecht an<br />

der Universität <strong>Wien</strong> beauftragt. Die wichtigsten<br />

Erkenntnisse daraus sollen im Folgenden<br />

kurz zur Darstellung kommen.<br />

Gibt es ein Recht zu streiken?<br />

Ja. Der Europäische Gerichtshof <strong>für</strong> Menschenrechte<br />

leitet ein Recht auf Streik aus<br />

„Das Streikziel muss auf<br />

Maßnahmen gerichtet sein, die<br />

zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

beitragen.”<br />

der Koalitionsfreiheit gemäß Artikel 11 der<br />

Europäischen Menschenrechtskon vention<br />

ab. Demnach haben alle Menschen das<br />

Recht, sich friedlich zu versammeln und<br />

sich frei mit anderen zusammenzuschließen,<br />

einschließlich des Rechts, zum Schutze<br />

ihrer Interessen Gewerkschaften zu bilden<br />

und diesen beizutreten.<br />

Gilt das auch <strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte?<br />

Ja, da es in Österreich keine gesetzliche Einschränkung<br />

des Streikrechts gibt.<br />

Dürfen nur Gewerkschaften beziehungsweise<br />

Gewerkschaftsmitglieder<br />

streiken?<br />

Nein. Denn sogenannte Trägerinnen und<br />

Träger des Streikrechts sind sowohl individuelle<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

als auch Koalitionen, wobei unter Koalition<br />

jeder freiwillige Zusammenschluss von<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,<br />

die einen Arbeitskampf organisieren, zu<br />

verstehen ist. Hier reicht sogar ein „ad hoc<br />

Zusammenschluss“ von Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern eines Betriebes.<br />

Heißt das also, dass Ärztinnen und Ärzte<br />

auch ohne Zustimmung der zuständigen<br />

Gewerkschaft streiken dürfen?<br />

Ja. Eine Zustimmung des Österreichischen<br />

Gewerkschaftsbundes (ÖGB) oder der jeweiligen<br />

Fachgewerkschaft/Personalvertretung<br />

ist nicht notwendig. Die erwähnten<br />

Streiks in den <strong>Wien</strong>er Ordensspitälern und<br />

Privatkrankenanstalten haben allerdings in<br />

enger und guter Kooperation mit der Gewerkschaft<br />

vida stattgefunden. Dabei haben<br />

auch alle Beschäftigten der jeweiligen Spitäler,<br />

quer über alle Berufsgruppen hinweg,<br />

gemeinsam gestreikt.<br />

Dürfen auch Vertragsbedienstete oder<br />

Beamtinnen und Beamte streiken?<br />

Ja. Auch wenn die Arbeitsbedingungen<br />

nicht durch einen Kollektivvertrag, sondern<br />

Stefan Ferenci:<br />

„Aus Sicht der<br />

angestellten Ärztinnen<br />

und Ärzte ist<br />

Feuer am Dach.“<br />

durch Gesetze geregelt sind, darf <strong>für</strong> eine<br />

Verbesserung der Arbeitsbedingungen gestreikt<br />

werden.<br />

Gibt es unzulässige Streikziele?<br />

Ja. Das Streikziel muss auf Maßnahmen gerichtet<br />

sein, die zu einer Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen beitragen.<br />

Muss ein Notbetrieb während eines<br />

Streiks aufrecht erhalten werden?<br />

Im Bereich der sogenannten Daseinsvorsorge<br />

sind rechtlich auch die Interessen der Allgemeinheit<br />

zu berücksichtigen. Aus diesem<br />

Grund wird in einem Spital in der Regel ein<br />

Notbetrieb auch während eines Streiks einzurichten<br />

sein.<br />

Welche Rechtsfolgen hat ein Streik?<br />

Bei rechtmäßiger Streikteilnahme üben die<br />

Streikenden ein verfassungsmäßig gewährleistetes<br />

Recht aus und setzen deshalb keinen<br />

Entlassungsgrund. Ein rechtmäßiger<br />

Streik macht auch nicht schadenersatzpflichtig.<br />

Für die Zeit des Streiks besteht<br />

allerdings kein Entgeltanspruch. Deshalb<br />

ist ein häufiges Streikziel auch die Weiterbezahlung<br />

des Gehalts während des Streiks.<br />

Für den Streik der Ordensspitäler ist das<br />

zum Beispiel auch gelungen.<br />

So viel zum Rechtsgutachten von Dr. Gruber-<br />

Risak. Doch Papier ist geduldig. Ein Recht ist<br />

dazu da, ausgeübt zu werden oder, wie schon<br />

Nelson Mandela sagte: „Die Fähigkeit zum<br />

Kampf wird im Kampf gewonnen.“ <br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 27


SERVICE KONGRESSE<br />

MÄRZ BIS APRIL <strong>2023</strong><br />

Lebertransplantationskurs <strong>2023</strong><br />

Ort: Austria Trend Hotel Congress, 6020 Innsbruck,<br />

Rennweg 12a<br />

Termin: 23. – 24.3.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Ivo<br />

Graziadei, Univ.-Prof. Dr. Stefan Schneeberger,<br />

Univ.-Prof. Dr. Heinz Zoller<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Gastroenterologie<br />

und Hepatologie, Arbeitsgruppe Hepatologie<br />

Information: ÖGGH Fortbildungen, Lisa Jandrinitsch,<br />

Tel.: +43/1/536 63-36 DW,<br />

E-Mail: oeggh.fortbildungen@media.co.at, www.oeggh.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/lebertranspl23<br />

Favoriten in der Kardiologie<br />

Ort: Andaz Vienna am Belvedere, 1000 <strong>Wien</strong>, Arsenalstraße 10<br />

Termin: 25.3.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. a Assoz.Prof. in<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Diana Bonderman<br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der medizinischen<br />

Forschung und Fortbildung in <strong>Wien</strong>-Favoriten<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Sonja Chmella,<br />

David Grünseis, Tel.: +43/1/536 63-32 bzw. -62 DW,<br />

E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiofavorit23<br />

Polypektomie & Polypennachsorge <strong>2023</strong><br />

Ort: Evangelisches Krankenhaus, 1180 <strong>Wien</strong>, Hans-Sachs-<br />

Gasse 10-12<br />

Termin: 30.3.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung der Ärztlichen Bildungsakademie:<br />

ÄD Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, MSc.<br />

Referentin: Prim. a Ao. Univ.-Prof. in Dr. in Monika Ferlitsch<br />

Information und Anmeldung: www.ekhwien.at/<br />

anmeldung, E-Mail: f.polesny@ekhwien.at<br />

XXXI. Wissenschaftliche Tagung der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Gynäkologische Onkologie (AGO) der OEGGG <strong>2023</strong><br />

Ort: Congress Salzburg, 5020 Salzburg, Auerspergstraße 6<br />

Termin: 20. – 22.4.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> gynäkologische<br />

Onkologie der OEGGG<br />

Tagungssekretariat: Ingrid Zeimet-Kirchmair, Sekretariat<br />

der AGO Austria, 1090 <strong>Wien</strong>, Billrothhaus/Frankgasse 8,<br />

E-Mail: kontakt@ago-austria.at<br />

Information: www.ago-austria.at<br />

Symposium Sixty Years of Inflammation – Herbert Tilg<br />

Ort: Congresspark Igls, 6068 Igls, Kurweg<br />

Termin: 21.4.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Timon Adolph,<br />

Univ.-Prof. Dr. Robert Koch, Univ.-Prof. Dr. Heinz Zoller<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Gastroenterologie<br />

und Hepatologie<br />

Information und Anmeldung: ÖGGH, Andrea Etz,<br />

Nadja Hauser-Trupp, Tel.: +43/1/536 63-76 DW,<br />

E-Mail: oeggh.fortbildungen@media.co.at, www.maw.co.at<br />

ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />

ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

1060 <strong>Wien</strong>, Gumpendorferstraße 83/4,<br />

Tel: +43 1/5973357/DW 10, E-Mail: spitzhuetl@zafi.at<br />

Anmeldung: www.zafi.at<br />

Curriculum Parodontologie <strong>2023</strong><br />

Prof. DDr. Matthias Folwaczny, Dr. Stefan Hägewald,<br />

Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan, OA Dr. Peter Purucker, Dr. in Peggy Weishaupt<br />

Modul 1: 18. – 19.3.<strong>2023</strong><br />

Modul 2: 5. – 6.5.<strong>2023</strong><br />

Modul 3: 23. – 24.6.<strong>2023</strong><br />

Modul 4: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />

Modul 5: 20. – 21.10.<strong>2023</strong><br />

Seniorenprophylaxe<br />

(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan<br />

17.3.<strong>2023</strong><br />

Die drei Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> langzeitstabile implantologische Versorgungen –<br />

Knochen, Weichgewebe und Prothetik<br />

Dr. Kai Zwanzig<br />

18.3.<strong>2023</strong><br />

Röntgen / Intraorale Röntgenpositionierung<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Herr Günter Rabineg<br />

18.3.<strong>2023</strong><br />

Handinstrumente Auffrischungskurs<br />

(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Frau Regina Häckl, Frau Renate Huimann<br />

24.3.<strong>2023</strong><br />

Menschenkenntnis – mit unterschiedlichen Typen kommunizieren<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Mag. a Martina Farhnberger<br />

25.3.<strong>2023</strong><br />

Moderne Implantatprothetik<br />

Dr. in Lana Zupancic-Cepic<br />

15.4.<strong>2023</strong><br />

Einmal quer durch die Kinderzahnmedizin – Neues und Bewährtes<br />

Dr. in Dinah Fräßle- Fuchs<br />

21. – 22.4.<strong>2023</strong><br />

Endo Update<br />

OA Dr. Christian Diegritz<br />

29. – 30.4.<strong>2023</strong><br />

Implantologische und augmentative Verfahren am Humanpräparat<br />

Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm, Priv.-Doz. DDr. Christoph Vasak,<br />

Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner<br />

28.4.<strong>2023</strong><br />

Die Assistenz bei Implantationen in der Zahnarztpraxis<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Dr. in Corina List<br />

28.4.<strong>2023</strong><br />

Xerostomie – die Ursachen der Mundtrockenheit und ihre<br />

Folgen <strong>für</strong> die orale Gesundheit<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

DDr. in Christa Eder<br />

29.4.<strong>2023</strong><br />

Möglichkeiten und Grenzen der modernen Implantologie<br />

Dr. Peter Randelzhofer<br />

12.5.<strong>2023</strong><br />

28 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


KONGRESSE SERVICE<br />

GANZHEITSMEDIZINISCHER KONGRESS & WORKSHOPS APRIL <strong>2023</strong><br />

„Schmerz - was tun? Ganzheitliche Schmerztherapie heute und morgen”<br />

Ort: Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), 5020 Salzburg, Strubergasse 21<br />

Termin: 14. – 16.4.<strong>2023</strong> (Hybrid)<br />

Kongresskomitee: Dr. Sepp Fegerl, sen., Univ.-Prof. Dr. Michael Frass, Mag. a Irmgard<br />

Kollmann, Mag. Alfred Lutschinger, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Marktl, Dr. in Elisabeth<br />

Mikl, Dr. Wolfgang Ortner, Dr. in Renate Thiele<br />

Information: GAMED – <strong>Wien</strong>er Internationale Akademie <strong>für</strong> Gesundheitsmedizin,<br />

Otto Wagner Spital, 1140 <strong>Wien</strong>, Sanatoriumstrasse 2/Gebäude G,<br />

Tel.: +43/1/688 75-07 DW, E-Mail: jakoby@gamed.or.at, www.gamed.or.at<br />

Anmeldung: https://www.gamed.or.at/de/Veranstaltungen/390<br />

Teilnahmegebühr: EUR 165,- (1 Tag regulär)<br />

FRÜHJAHRSTAGUNG <strong>2023</strong> DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR<br />

KLINISCHE PATHOLOGIE UND MOLEKULARPATHOLOGIE/IAP AUSTRIA<br />

Ort: Tech Gate Vienna, 1220 <strong>Wien</strong>, Donau-City-Straße 1<br />

Termin: 24. – 25.3.<strong>2023</strong><br />

Themen: Klinische Pathologie und Molekulare Pathologie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Dr. Alexander Nader, MSc.<br />

Information: Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />

Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-33 DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />

Anmeldung: AZ med.info, 1011 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 2, P.O. Box 155,<br />

Tel.: +43/1/531 16-26 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

JAHRESKONGRESS FÜR GANZHEITSMEDIZIN: „SCHMERZ – WAS TUN?“<br />

Ort: Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), 5020 Salzburg,<br />

Strubergasse 21, Haus C<br />

Termin: 14. – 16.4.<strong>2023</strong> (Hybrid)<br />

Veranstalter: <strong>Wien</strong>er Internationale Akademie <strong>für</strong> Ganzheitsmedizin, Österreichischer<br />

Dachverband <strong>für</strong> ärztliche Ganzheitsmedizin<br />

Anmeldung und Information: Tel.: +43/1/688 75 07, E-Mail: jakoby@gamed.or.at,<br />

www.gamed.or.at<br />

HYPOFRAKTIONIERUNG - NEUE ANSÄTZE UND ENTWICKLUNGEN<br />

IN DER STRAHLENTHERAPIE<br />

Ort: Seminarhaus auf der Gugl, 4020 Linz, Auf der Gugl 3 (Hybridveranstaltung)<br />

Termin: 20. – 21.4.<strong>2023</strong> (Hybrid)<br />

Veranstalter: Abteilung <strong>für</strong> Radioonkologie und Strahlentherapie, Ordensklinikum<br />

Linz GmbH Barmherzige Schwestern<br />

Information: forte - maßschneiderei <strong>für</strong> gesundheitswissen, Konferenzzentrum des<br />

Ordensklinikum Linz Elisabethinen, 4020 Linz, Eisenhandstraße 4-6,<br />

Ramona Federer, Tel.: +43/0/732 7676 -5791 DW, E-Mail: r.federer@forte.or.at,<br />

www.ordensklinikum.at/radioonkologie<strong>2023</strong>.<br />

Anmeldung: www.ordensklinikum.at/radioonkologie<strong>2023</strong><br />

26. DOSCH-SYMPOSIUM2022/23<br />

Ort: Kongresszentrum Casineum Velden, 9220 Velden, Am Corso 17<br />

Termin: 8. – 10.5.<strong>2023</strong><br />

Thema: HYGIENE WIRKT!<br />

Wissenschaftliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. Markus Hell, Univ.-Prof .in Dr. in Elisabeth Presterl,<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Magda Diab-El-Shahawi, MSc., Priv.-Doz. in Dr. in DI Miranda Suchomel<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hygiene, Mikrobiologie und<br />

Präventivmedizin<br />

Information: Lisa Thek, Tel.: +43/1/536 63-101 DW, E-Mail: oeghmp@media.co.at,<br />

www.oeghmp.at<br />

APRIL BIS MAI <strong>2023</strong><br />

25 Jahre BKKÖ: Kinderkrankenpflege unsere<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Ort: Tech Gate Vienna, 1220 <strong>Wien</strong>, Donau-City-Straße 1<br />

Termin: 21. – 22.4.<strong>2023</strong><br />

Tagungsbüro: Berufsverband Kinderkrankenpflege Österreich,<br />

1097 <strong>Wien</strong>, Postfach 35, Tel. +43/1/470 22 33,<br />

E-Mail: office@kinderkrankenpflege.at,<br />

www.kinderkrankenpflege.at<br />

Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />

Tel.: +43/1/531 16-33 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Kardiologische Fortbildungsseminare<br />

Highlights in Cardiology 2022/23<br />

Antithrombotische Therapie bei Herzerkrankungen<br />

Ort: Hotel Schloss Wilhelminenberg, 1160 <strong>Wien</strong>,<br />

Savoyenstraße 2<br />

Termin: 22.4.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet<br />

der Arteriosklerose, Thrombose und vaskulären Biologie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr.<br />

Kurt Huber<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, Sonja Chmella, Stefanie Skodler,<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-32 oder -84 DW,<br />

E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiohigh23<br />

Gmundner Medizinrechts-Kongress <strong>2023</strong><br />

Ort: Toscana Congress, 4810 Gmunden, Toscanapark 6<br />

Termin: 12. – 13.5.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Hon.-Prof. Dr. Gerhard Aigner,<br />

Dr. in Sylvia Hummelbrunner, MBL PM.ME, Univ.-Prof.<br />

DDr. Christian Kopetzki, Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht,<br />

Dr. in Barbara Postl-Kohla, MBA, Univ.-Prof. Dr. Reinhard<br />

Resch, Univ.-Prof. in Dr. in Eva Schernhammer, Assoz.Univ.-<br />

Prof. in Martina Schickmayr, Univ.-Prof. Dr. Karl Stöger,<br />

Dr. Hon.-Prof. Dr. Felix Wallner<br />

Information und Anmeldung: MedAk – Medizinische<br />

Fortbildungsakademie OÖ, 4010 Linz, Dinghoferstaße 4,<br />

Tel.: +43/732/778 371-315 bzw. -312 DW, E-Mail: peschel@<br />

medak.at, hengstschlaeger@medak.at, www.medak.at<br />

Teilnahmegebühr: EUR 272,-<br />

Rechtliche Aspekte der Sterbehilfe/<br />

Suizidassistenz<br />

Ort: Evangelisches Krankenhaus, 1180 <strong>Wien</strong>,<br />

Hans-Sachs-Gasse 10-12<br />

Termin: 25.5.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung der Ärztlichen Bildungsakademie:<br />

ÄD Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, MSc.<br />

Referent: Dr. Michael Halmich LL.M.<br />

Information und Anmeldung: www.ekhwien.at/<br />

anmeldung, E-Mail: f.polesny@ekhwien.at<br />

BITTE BEACHTEN SIE<br />

Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der<br />

Ärzte in <strong>Wien</strong> können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 29


SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

Editorial<br />

Konstruktiv und fair<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Mit der Neuregelung der Reihungskriterien<br />

<strong>für</strong> die Vergabe<br />

von Kassenplanstellen konnte<br />

den längst fälligen Forderungen<br />

unserer jungen Kolleginnen und<br />

Kollegen nachgekommen werden,<br />

um sowohl der Berufserfahrung<br />

als auch fachlichen Qualifikation<br />

mehr Bedeutung bei der<br />

Punktevergabe zukommen zu<br />

lassen. Auch die Punktevergabe<br />

<strong>für</strong> unsere Kolleginnen und Kollegen in einem Angestelltenverhältnis<br />

wurde neu geregelt und eine faire Bewertung ihrer<br />

Leistung erwirkt. Ausdrücklich betonen möchte ich an dieser<br />

Stelle, dass auch die Verhandlungen mit dem Verhandlungspartner<br />

in konstruktiver, verständnisvoller und fairer Art und<br />

Weise geführt wurden. Wie so oft ist es nicht nur der Wille<br />

zur Veränderung, sondern auch das respektvolle Gespräch auf<br />

Augenhöhe, welches Veränderung zulässt.<br />

Entgegen der sich immer noch hart haltenden Mär von<br />

einem undurchsichtigen Vergabeverfahren haben wir die ab<br />

1. Februar <strong>2023</strong> gültige Vereinbarung mit der Österreichischen<br />

Gesundheitskasse zum Anlass genommen, den Weg<br />

zur Übernahme einer Kassenordination nochmals transparent<br />

darzustellen. Sowohl alle Unterlagen zu den neuen Reihungskriterien<br />

als auch die gültige Vereinbarung finden Sie wie immer<br />

auf der Website der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Im Rahmen des Vortrags „Einblicke in den Wohlfahrtsfonds“<br />

informierte Kollege Ozren Marković in seiner Funktion als<br />

Finanzreferent der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und<br />

Vizevorsitzender des Verwaltungsausschusses des Wohlfahrtsfonds<br />

der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer über die Vor- und<br />

Nachteile dieses Vorsorgesystems, welches seit jeher in der<br />

Kollegenschaft sehr emotional diskutiert wird. Die in der<br />

Vergangenheit lückenhafte Aufklärung über die Beiträge und<br />

Leistungen, aber auch die Komplexität des Systems, sorgt oft<br />

<strong>für</strong> Unklarheit. Entsprechend schwierig ist es <strong>für</strong> den Einzelnen,<br />

sich einen Überblick zu verschaffen. Mit den aktuellen<br />

Zahlen und Fakten ausgerüstet, konnte Kollege Marković an<br />

diesem Abend mit Transparenz aber auch einer stellenweise<br />

kritischen Betrachtung des Wohlfahrtsfonds den Teilnehmenden<br />

einen tiefen Einblick in das System vermitteln.<br />

Es freut mich sehr, dass so viele Kolleginnen und Kollegen<br />

über unsere Veranstaltungen wie etwa den Stadtgesprächen,<br />

dem Seminar OrdiCheck oder dem Wohlfahrtsfonds mit uns<br />

in Kontakt treten und sich aktiv informieren und einbringen.<br />

Bleiben Sie dabei – ich freue mich auf ein Wiedersehen.<br />

Ihre Bettina Schreder<br />

Präsidentin der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Vergabe von Kassenplanstellen<br />

Neuerungen bei<br />

Reihungskriterien<br />

Seit Anfang Februar gelten in <strong>Wien</strong> neue Reihungskriterien<br />

<strong>für</strong> die Vergabe von Kassenverträgen.<br />

Eine Arbeitsgruppe der <strong>Wien</strong>er Standesvertretung<br />

verhandelte diese mit der ÖGK. Im Mittelpunkt<br />

standen die Attraktivierung des Kassenvertrages<br />

sowie die Erleichterung bei der Übernahme von<br />

Kassenordinationen.<br />

Christiane Stokreiter-Ebner, Referentin <strong>für</strong><br />

Kieferorthopädie<br />

► Die Vergabe der Kassenplanstellen<br />

erfolgt auf Basis einer<br />

öffentlichen Ausschreibung nach den<br />

– zwischen der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und der ÖGK vereinbarten<br />

– Reihungskriterien. Diesen<br />

Kriterien liegt ein Punktesystem zur<br />

Reihung von Bewerberinnen und Bewerbern<br />

zu Grunde, das einer Neubewertung<br />

unterzogen wurden. „Wir<br />

konnten in bestem Einvernehmen mit<br />

unseren Verhandlungspartnern<br />

schlussendlich wichtige Änderungen<br />

in den Reihungskriterien festlegen. Es<br />

war ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

Fairness und Transparenz, am Ende<br />

gibt es aus unserer Sicht nur Gewinner“,<br />

sind sich Christiane Stokreiter-<br />

Ebner, Referentin <strong>für</strong> Kieferorthopädie,<br />

und Christoph Andersson,<br />

Referent <strong>für</strong> Niederlassung und Privatzahnärztinnen<br />

und Privatzahnärzte,<br />

einig. Sie waren federführend<br />

<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Standesvertretung <strong>für</strong><br />

die Verhandlungen zuständig.<br />

Folgende drei Kategorien werden<br />

zur Bewertung herangezogen:<br />

•Berufserfahrung<br />

Dabei werden Zeiten aus angestellter<br />

und freiberuflicher Tätigkeit<br />

sowie die Erfahrungen aus<br />

Vertretungsdiensten sowie dem<br />

Jobsharing eingerechnet.<br />

•Fachliche Qualifikation<br />

Bewertet werden in dieser Kategorie<br />

relevante Berufsberechtigungen,<br />

absolvierte Fortbildungen<br />

und die Tätigkeit an Universitätskliniken<br />

<strong>für</strong> Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde.<br />

•Wartezeit<br />

Die Zeitspanne ab der Eintragung<br />

in die Liste der Interessentinnen<br />

Christoph Andersson, Referent <strong>für</strong> Niederlassung<br />

und Privatzahnärztinnen und<br />

Privatzahnärzte<br />

Fotos: LZÄK <strong>Wien</strong>/Semelliker<br />

30 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />

Foto: adt/Kammerhofer<br />

und Interessenten wird ebenfalls bei der<br />

Reihung von Nachfolgekandidatinnen und<br />

-kandidaten herangezogen.<br />

Die wichtigsten Änderungen<br />

Bei der Berufserfahrung wird die Tätigkeit als<br />

Vertreterin beziehungsweise Vertreter oder<br />

Jobsharing-Partnerin beziehungsweise Partner<br />

ab sofort höher bewertet, dadurch kann die<br />

maximale Punktezahl <strong>für</strong> dieses Bewertungskriterium<br />

in kürzerer Zeit erreicht werden. Bei<br />

einer Anstellung wird die Punktevergabe nach<br />

der Wochenstundenzahl gestaffelt, was eine<br />

fairere Bewertung ermöglicht. Eine weitere<br />

deutliche Änderung gibt es bei der sogenannten<br />

„Wartezeit“, die ab Eintragung in die Liste<br />

der Interessentinnen und Interessenten der<br />

Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> beginnt.<br />

Waren bisher fünf Jahre und sieben Monate<br />

<strong>für</strong> die maximale Punktezahl nötig, so wird<br />

diese Zeitspanne ab <strong>2023</strong> auf drei Jahre und<br />

vier Monate gesenkt. Gleichzeitig wurde das<br />

Punktemaximum <strong>für</strong> die Kategorie „Wartezeit“<br />

auf 12 gesenkt. Punkte, die bislang <strong>für</strong> das Kriterium<br />

Wartezeit erworben wurden, bleiben<br />

„Wir konnten in bestem Einvernehmen<br />

mit unseren Verhandlungspartnern<br />

schlussendlich<br />

wichtige Änderungen in den<br />

Reihungskriterien festlegen.“<br />

erhalten. Die Reihungskriterien decken auch<br />

das – seit Jahreswechsel ebenfalls neu gestaltete<br />

– „Jobsharing Neu“ voll ab. Zu beachten<br />

ist, dass auch nach den Änderungen im Jobsharing<br />

kein Anspruch auf Ordinationsübernahme<br />

entsteht, sondern die Kassenplanstelle<br />

weiterhin nach öffentlicher Ausschreibung<br />

vergeben wird.<br />

Der beziehungsweise die Erstgereihte hat dann<br />

die Möglichkeit, mit dem Ordinationsinhaber<br />

oder der Ordinationsinhaberin in Verhandlungen<br />

über eine Übernahme zu treten.<br />

Insgesamt bedeuten die Neuerungen, dass<br />

bei Aufwertung der Qualitätskriterien in der<br />

Auswahl eine raschere Nachbesetzung von<br />

Kassenplanstellen erfolgen kann. Das bringt<br />

alle Interessensgruppen in eine Win-win-<br />

Situation: Jungzahnärztinnen und Jungzahnärzte,<br />

Übergeberinnen und Übergeber,<br />

Patientinnen und Patienten und die Sozialversicherung.<br />

<br />

Alle Details finden sich auf online auf der<br />

Website der Standesvertretung: https://<br />

wr.zahnaerztekammer.at<br />

Ordinationsübergabe und -übernahme<br />

Auftakt <strong>für</strong> Seminar „OrdiCheck“<br />

OrdiCheck ist ein umfassender Service der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> die Übergabe und Übernahme von<br />

Kassenordinationen. Ende Jänner feierte das OrdiCheck-<br />

Seminar zum Informationsaustausch unter den Kolleginnen<br />

und Kollegen Premiere.<br />

► Gleich ein Viertel der <strong>Wien</strong>er Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte geht in den<br />

kommenden fünf Jahren in den Ruhestand.<br />

Die neue Standesführung in <strong>Wien</strong> unter<br />

Präsidentin Bettina Schreder hat sich dieser<br />

Thematik angenommen. Vizepräsident Stephen<br />

Weinländer und der Referent <strong>für</strong> Niederlassung<br />

und Privatzahnärztinnen und<br />

-ärzte, Christoph Andersson, wurden vom<br />

Präsidium federführend mit dem Thema betraut.<br />

Mit der Premiere des OrdiCheck-Seminars<br />

Ende Jänner konnte die Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> dem Bedarf nach einem<br />

breiten Informationsaustausch seitens der<br />

Übergeberinnen und Übergeber und der<br />

interessierten jungen Kolleginnen und Kollegen<br />

nachkommen. Wie groß das Interesse<br />

und der Bedarf in dem Bereich war und ist,<br />

zeigt die Tatsache, dass die ganztägige Veranstaltung<br />

„ausverkauft“ war. Aufgrund der<br />

knapp fünfzig Personen umfassenden Warteliste<br />

wird bereits intensiv an einem Folgetermin<br />

gearbeitet.<br />

Hochkarätige Vortragende<br />

Dabei konnte gleich bei der Auftaktveranstaltung<br />

eine äußerst geballte Ladung an<br />

Know-how von internen und externen Expertinnen<br />

und Experten in zwei parallel laufenden<br />

Vortragsreihen geboten werden. Die<br />

steuerlichen und finanziellen Belange wurden<br />

gleich von drei Seiten beleuchtet. Iris<br />

Kraft-Kinz von der MEDplan Steuerberatung<br />

führte durch einen umfassenden Business<br />

Plan. Von den Gastgebern, der UniCredit,<br />

zeigte Erich Czermak den Blick auf die<br />

Zahlen von der Finanziererseite. Marcel<br />

Mittendorfer (VERAG Versicherungsmakler)<br />

und Helmut Mojescick (K & L Versicherungsmakler)<br />

widmeten sich den vielen<br />

versicherungstechnischen Notwendigkeiten,<br />

mit denen sich die zahnärztliche Unternehmerin<br />

und der zahnärztliche Unternehmer<br />

konfrontiert sieht.<br />

Von Kammerseite gab Jurist Thomas Vilinsky<br />

einen Überblick zu den Werberichtlinien<br />

Gleich bei der Auftaktveranstaltung konnte eine geballte<br />

Ladung an Know-how geboten werden.<br />

sowie zu den zivilrechtlichen Belangen einer<br />

Praxisübernahme. Christian Sekulin, Leiter<br />

Finanzen und IT, erörterte den Leistungs-<br />

Abrechnungsprozess und zeigte die zahlreichen<br />

Vorteile der Verrechnung über die<br />

kammereigene Abrechnungsstelle nachvollziehbar<br />

und verständlich auf.<br />

Aus der Kammerführung standen mit Christoph<br />

Andersson (Referent <strong>für</strong> Niederlassung<br />

und Privatzahnärztinnen und -ärzten) und<br />

Ozren Marković (Landesfinanzreferent) vor<br />

dem Mikrofon. Marković gab einen umfassenden<br />

Einblick in den Wohlfahrtsfonds,<br />

das <strong>für</strong> alle Ärztinnen, Ärzte, Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte verpflichtende Vorsorgesystem,<br />

und rundete damit den wirtschaftlich-finanztechnischen<br />

Teil der Vorträge<br />

ab. Andersson widmete sich dem zentralen<br />

Element des gesamten Tages, dem „match<br />

making“ zwischen Aus- und Einsteigenden<br />

Mithilfe von detaillierten Auswertungen der<br />

demografischen Entwicklungen im Generellen,<br />

aber natürlich auch den zahnarztspezifischen<br />

Zahlen und Daten, zeigte er Herausforderungen<br />

und Chancen <strong>für</strong> den Stand der<br />

Zahnärzteschaft auf.<br />

In den Pausen sowie nach Ende der Vorträge<br />

standen die Vertreterinnen und Vertreter der<br />

Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> den<br />

fachlichen Austausch mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen zur Verfügung. <br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 31


SERVICE CHRONIK<br />

Auszeichnung<br />

Forschungsförderungspreise vergeben<br />

VV ECMO, ARDS und die Behandlung von Kopf- und Halstumoren waren die Themenschwerpunkte<br />

der wissenschaftlichen Arbeiten, deren Autorinnen kürzlich mit dem Forschungsförderungspreis der<br />

Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet wurden.<br />

► Nina Buchtele, Universitätsklinik<br />

<strong>für</strong> Innere Medizin I, Martina<br />

Hermann, Universitätsklinik <strong>für</strong><br />

Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie, und Angelika<br />

Starzer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere<br />

Medizin I, durften sich über den mit<br />

insgesamt 7500 Euro dotierten Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank<br />

der Oesterreichischen Sparkassen AG<br />

freuen.<br />

Nina Buchtele: „Add-on Prostaglandin<br />

E1 in Venovenous Extracorporeal<br />

Membrane Oxygenation: A Randomized,<br />

Double-blind, Placebo-controlled<br />

Pilot Trial“ (erschienen im<br />

American Journal of Respiratory and<br />

Critical Care Medicine, April 2022)<br />

Die venovenöse extrakorporale Membranoxygenierung<br />

(VV ECMO) ist<br />

ein organunterstützendes beziehungsweise<br />

-ersetzendes Verfahren, das bei<br />

schwerem Lungenversagen zum Einsatz<br />

kommt. Durch den Kontakt des Bluts<br />

mit körperfremden Oberflächen des<br />

extrakorporalen Kreislaufs kommt es<br />

zur Aktivierung der Gerinnungskaskade<br />

resultierend in einer Thrombusbildung.<br />

Um das zu vermeiden, ist eine<br />

Wie jedes<br />

Jahr honorieren<br />

die Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

sowie die<br />

Erste Bank<br />

der oesterreichischen<br />

Sparkassen<br />

AG auch<br />

heuer wieder<br />

den wissenschaftlich<br />

tätigen<br />

Nachwuchs.<br />

Die prämierten Arbeiten wurden am 12. Dezember 2022 am Erste Campus in <strong>Wien</strong> präsentiert.<br />

Antikoagulation während der ECMO<br />

Therapie notwendig. Die ausgezeichnete<br />

Studie ist die erste, die ein neues<br />

Antikoagulationsschema bei Patientinnen<br />

und Patienten mit venovenöser<br />

extrakorporaler Membranoxygenierung<br />

in einem qualitativ hochwertigen randomisierten,<br />

placebo-kontrollier ten<br />

Studiendesign getestet hat. Die Studiendaten<br />

zeigen, dass die Zugabe von<br />

Prostaglandin E1 zu niedrig dosiertem<br />

unfraktioniertem Heparin sicher ist,<br />

und explorative Endpunkte legen eine<br />

Reduktion von thrombotischen und klinisch<br />

relevanten Blutungsereignissen<br />

im Vergleich zu Placebo nahe. Dementsprechend<br />

könnten die Ergebnisse der<br />

Studie die klinische Praxis in der Intensivmedizin<br />

erheblich beeinflussen.<br />

Martina Hermann: „Duration of invasive<br />

mechanical ventilation prior<br />

to extracorporeal membrane oxygenation<br />

is not associated with survival<br />

in acute respiratory distress syndrome<br />

caused by coronavirus disease 2019“<br />

(erschienen in Annals of Intensive<br />

Care, Jänner 2022)<br />

Ein schwerer Verlauf einer COVID-19<br />

Infektion kann mit einem akuten Lun-<br />

genversagen (ARDS) einhergehen. Der<br />

Einsatz einer Lungen-Ersatztherapie<br />

mit einem ECMO-Gerät (Extrakorporale<br />

Membranoxygenierung) kann in<br />

diesen Fällen lebensrettend sein. Die<br />

ECMO übernimmt die Funktion der<br />

Lunge, reichert das Blut mit Sauerstoff<br />

an und befreit es von Kohlendioxid. Die<br />

meisten Patientinnen und Patienten<br />

sind zum Zeitpunkt der ECMO Therapie<br />

bereits künstlich beatmet und im<br />

medikamentösen Tiefschlaf.<br />

In bisherigen Behandlungsrichtlinien<br />

galt eine Vorbeatmungsdauer<br />

von mehr als sieben Tagen bei ARDS<br />

als prognostisch schlechtes Zeichen<br />

und daher als Kontraindikation <strong>für</strong> eine<br />

ECMO Therapie. Es war demnach<br />

nicht empfohlen, Patientinnen und<br />

Patienten, die länger als sieben Tage<br />

vorbeatmet wurden, mittels ECMO zu<br />

therapieren.<br />

In der Studie konnte gezeigt werden,<br />

dass bei Patientinnen und Patienten<br />

mit ARDS aufgrund von COVID-19 die<br />

Dauer der künstlichen Beatmung vor<br />

ECMO Therapie nicht mit dem Überleben<br />

assoziiert ist.<br />

In die Studie wurden 101 Patientinnen<br />

und Patienten eingeschlossen, 60 Patientinnen<br />

und Patienten haben überlebt.<br />

Das mittlere Alter betrug 56 Jahre,<br />

69 Prozent waren Männer, mehr als<br />

die Hälfte litten an Bluthochdruck als<br />

Vorerkrankung, die durchschnittliche<br />

Liegedauer auf der Intensivstation waren<br />

31 Tage.<br />

53 Patientinnen und Patienten der Studie<br />

wurden vor ECMO Therapie länger<br />

als sieben Tage vorbeatmet (35 davon<br />

sogar über 10 Tage). 33 dieser mehr als<br />

sieben Tage vorbeatmeten Patientinnen<br />

und Patienten haben überlebt. Die<br />

längste Vorbeatmungsdauer bis zum<br />

ECMO Einbau betrug 42 Tage.<br />

Die Studiendaten legen nahe, dass<br />

bei Patientinnen und Patienten mit<br />

COVID-19 ARDS eine längere Vor-<br />

Fotos: Ines Futterknecht<br />

32 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


CHRONIK SERVICE<br />

Die Preisträgerinnen Angelika Starzer, Martina Hermann und Nina Buchtele (von links nach rechts).<br />

beatmungsdauer nicht dringend als<br />

Gegenanzeige <strong>für</strong> eine potenziell lebensrettende<br />

ECMO Therapie darstellt.<br />

Angelika Starzer: „DNA methylation<br />

profiles differ in responders versus<br />

non-responders to anti-PD-1 immune<br />

checkpoint inhibitors in patients<br />

with advanced and metastatic head<br />

and neck squamous cell carcinoma“<br />

(erschienen im Journal for Immuno-<br />

Therapy of Cancer, März 2022)<br />

Das Christian Doppler Labor <strong>für</strong> Personalisierte<br />

Immuntherapie der Klinischen<br />

Abteilung <strong>für</strong> Onkologie der<br />

Medizinischen Universität <strong>Wien</strong> erforscht<br />

neue Biomarker <strong>für</strong> das Ansprechen<br />

auf eine Immuntherapie bei soliden<br />

Krebspatientinnen und -patienten.<br />

In der Arbeit hat ein Team rund um Angelika<br />

Starzer von der Klinischen Abteilung<br />

<strong>für</strong> Onkologie der Medizinischen<br />

Universität <strong>Wien</strong> Tumor DNA Methylierung<br />

als Biomarker in Patientinnen<br />

und Patienten mit fortgeschrittenen<br />

Kopf-Hals-Tumoren untersucht, die mit<br />

einer Immuntherapie behandelt wurden.<br />

Sogenannte Immuncheckpoint Inhibitoren<br />

unterstützen das körpereigene<br />

Immunsystem dabei die Krebszellen,<br />

die sich durch Tarnmechanismen vor<br />

dem Immunsystem unsichtbar gemacht<br />

haben, wieder zu erkennen und anzugreifen.<br />

Bisher fehlen geeignete Biomarker-Parameter,<br />

die helfen, diejenigen<br />

Patientinnen und Patienten zu identifizieren,<br />

die auf eine Immuntherapie ein<br />

Ansprechen erzielen können.<br />

DNA Methylierung ist eine Veränderung<br />

an der DNA, welche Gene einoder<br />

ausschaltet. DNA Methylierung<br />

wird bisher dazu verwendet, seltene<br />

Krebsarten wie Hirntumore oder Bindegewebs-<br />

und Knochentumore durch<br />

ihr unterschiedliches Methylierungsprofil<br />

zu unterscheiden und einzuteilen.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts<br />

wurden DNA Methylierungsanalysen<br />

bei Gewebeproben von Kopf- und<br />

Halstumor-Patientinnen und Patienten<br />

durchgeführt. Dabei konnte ein<br />

deutlicher Unterschied im Methylie-<br />

Wir freuen<br />

uns über<br />

Ihre Beiträge,<br />

die<br />

Sie bis 31.<br />

Mai <strong>2023</strong><br />

einbringen<br />

können.<br />

rungsprofil jener Patientinnen und Patienten,<br />

die auf die Immuntherapie angesprochen<br />

haben, zu jenen, die nicht<br />

angesprochen haben, gezeigt werden<br />

sowie davon betroffene Gene identifiziert<br />

werden.<br />

Das Ziel von zukünftigen Forschungsprojekten<br />

des CD Labors <strong>für</strong> Personalisierte<br />

Immuntherapie ist es, diese<br />

interessante Beobachtung in größeren<br />

Patientengruppen und auch anderen<br />

Krebsarten zu untersuchen, um einen<br />

verlässlichen und guten Biomarker <strong>für</strong><br />

das Ansprechen auf Immuntherapie zu<br />

entdecken.<br />

Zusätzlich zum Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank der Oesterreichischen<br />

Sparkassen AG wurde auch das<br />

Gütesiegel des Forschungsförderungspreises<br />

der Erste Bank der Oesterreichischen<br />

Sparkassen AG vergeben.<br />

Das Gütesiegel ging an Johannes<br />

Müller, der <strong>für</strong> seine im Mai 2022 in<br />

Frontiers in Medicine erschienene Arbeit<br />

„The Effect of Pregabalin on the<br />

Minimum Alveolar Concentration of<br />

Sevoflurane: A Randomized, Placebo-<br />

Controlled, Double-Blind Clinical Trial“<br />

ausgezeichnet worden ist. <br />

Auch der Theodor-Billroth-Preis der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> wurde im<br />

Dezember 2022 vergeben. <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> berichtete darüber in der Ausgabe<br />

02/<strong>2023</strong>.<br />

Bewerbung <strong>für</strong> den Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und den Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank jetzt möglich!<br />

Wie jedes Jahr honorieren die Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sowie die Erste Bank der oesterreichischen<br />

Sparkassen AG auch heuer wieder den wissenschaftlich tätigen Nachwuchs.<br />

Die Einreichung derselben Forschungsarbeit ist nur <strong>für</strong> einen der beiden Preise möglich. Die eingereichten<br />

Forschungsarbeiten müssen Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Tätigkeit beziehungsweise experimenteller<br />

Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Um <strong>für</strong> einen<br />

der beiden Preise in Frage zu kommen, muss die eingereichte Arbeit, entweder online oder in Print, im<br />

Zeitraum vom 1. Juni 2022 bis zur Einreichungsdeadline am 31. Mai <strong>2023</strong> veröffentlicht und bereits<br />

publiziert worden sein. Die Forschungsarbeit darf nicht <strong>für</strong> einen anderen Preis eingereicht worden sein.<br />

Zusätzlich zu den beiden Preisen, werden auch in diesem Jahr wieder das Theodor-Billroth Gütesiegel<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sowie das Forschungsförderungspreis Gütesiegel der Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG an Arbeiten vergeben, welche preiswürdig sind, jedoch aufgrund der<br />

hohen Dichte qualitativ guter Arbeiten nicht mit dem Preis selbst ausgezeichnet werden können.<br />

Wir freuen uns über Ihre Beiträge, die Sie bis 31. Mai <strong>2023</strong> einbringen können.<br />

Alle Details hierzu können Sie in den Statuten auf der Website<br />

www.aekwien.at/preise-auszeichnungen finden.<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 33


SERVICE STEUER<br />

Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />

Die Steuererklärungen <strong>für</strong> 2022<br />

Alle angestellten Ärztinnen und Ärzte sollten überprüfen, ob durch Geltendmachung von Abschreibposten<br />

vom Finanzamt eine Steuerrückerstattung <strong>für</strong> das vergangene Jahr möglich ist. Unter bestimmten<br />

Umständen ist man freilich gesetzlich dazu verpflichtet.<br />

Von Wolfgang Leonhart<br />

► Bei angestellten Ärztinnen<br />

und Ärzten können angefallene<br />

Steuerabsetzposten, beispielsweise Fortbildun<br />

gen, durch Einreichung einer Arbeitnehmerveranlagung<br />

beim Finanzamt<br />

steuerlich geltend gemacht werden.<br />

Die dann resultierende Steuergutschrift<br />

wird durch das Finanzamt auf das Bankkonto<br />

überwiesen. Unter bestimmten<br />

Umständen besteht allerdings auch <strong>für</strong><br />

Spitalsärztinnen und Spitalsärzte die<br />

Verpflichtung, eine jährliche Steuererklärung<br />

einzureichen.<br />

Welche Termine muss<br />

man einhalten?<br />

•Innerhalb von fünf Jahren nach<br />

Ablauf des betreffenden Jahres<br />

können Sie die freiwillige Arbeitnehmerveranlagung<br />

(Formular „L1“)<br />

beim Finanzamt einreichen.<br />

•Wenn Sie hingegen verpflichtet sind,<br />

eine Arbeitnehmerveranlagung einzureichen<br />

(zum Beispiel, wenn mehrere<br />

Dienstverhältnisse vorliegen), muss<br />

dies bis 30. September des nächsten<br />

Jahres erfolgen.<br />

•Spitalsärztinnen und -ärzte, die wegen<br />

anderer Einkünfte, wie zusätzlicher<br />

Klassegelder, ohnehin einkommensteuerpflichtig<br />

sind, müssen die Einkommensteuererklärung<br />

(Formular<br />

„E1“) unaufgefordert abgeben. Hier gilt<br />

der 30. April des folgenden Jahres als<br />

Stichtag.<br />

Wenn die Steuererklärung über<br />

FINANZ Online eingereicht wird, verlängert<br />

sich die Frist automatisch bis zum<br />

30. Juni. Wer aber mehr Zeit benötigt,<br />

kann beim zuständigen Finanzamt einen<br />

Antrag auf Fristverlängerung einbringen.<br />

Wann ist die Steuererklärung<br />

verpflichtend?<br />

Eine Verpflichtung, beim Finanzamt eine<br />

Steuererklärung abzugeben, besteht<br />

unter anderem wenn<br />

Wenn Sie verpflichtet sind, eine Arbeitnehmerveranlagung einzureichen,<br />

muss dies bis 30. September des nächsten Jahres erfolgen.<br />

Bei angestellten<br />

Ärztinnen<br />

und Ärzten<br />

können<br />

angefallene<br />

Steuerabsetzposten,<br />

beispielsweise<br />

Fortbildungen,<br />

durch<br />

Einreichung<br />

einer Arbeitnehmerveranlagung<br />

beim<br />

Finanzamt<br />

steuerlich<br />

geltend<br />

gemacht<br />

werden.<br />

•Nebeneinkünfte (beispielsweise aus<br />

Sonderklassegeldern) von mehr als<br />

730 Euro im Jahr neben dem Gehalt<br />

vorliegen, oder<br />

•mehrere Dienstverhältnisse (Gehälter)<br />

gleichzeitig bestanden haben, oder<br />

•steuerpflichtige Bezüge aus einer gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (Krankengelder),<br />

Insolvenzausfallgelder oder<br />

Bezüge gemäß Heeresgebührengesetz<br />

zugeflossen sind, oder<br />

•Pflichtbeiträge aus der gesetzlichen Sozialversicherung<br />

zurückgezahlt wurden<br />

oder<br />

•nicht zustehende Freibeträge berücksichtigt<br />

wurden, oder<br />

•der Alleinverdiener- beziehungsweise<br />

Alleinerzieherabsetzbetrag gewährt<br />

wurde, obwohl die Voraussetzungen<br />

nicht vorlagen, oder<br />

•eine unrichtige Erklärung hinsichtlich<br />

Pendlerpauschale vorliegt, oder<br />

•Kapitaleinkünfte ohne Kapitalertragsteuer-<br />

Abzug erzielt wurden, oder<br />

•Einkünfte aus Grundstücksverkäufen<br />

ohne Abzug der Immobilienertragssteuer<br />

vorliegen.<br />

In all diesen Fällen besteht die Verpflichtung,<br />

beim Finanzamt eine Steuererklärung<br />

einzureichen, bei der dann aber<br />

selbstverständlich auch alle Freibeträge<br />

beantragt werden können.<br />

Hinweis: Die Rückzahlung von Wohlfahrtsfondsbeiträgen<br />

wird seitens der<br />

Standesvertretung beim Finanzamt<br />

gemeldet und führt bei angestellten<br />

Ärztinnen und Ärzten immer zu einer<br />

Pflichtveranlagung!<br />

Erstellung der<br />

Steuererklärungen<br />

Die „Zusammenstellung der Einnahmen<br />

und Ausgaben“ sowie Ermittlung<br />

des Gewinnes erfolgt bei Beziehenden<br />

von selbständigen Einkünften auf dem<br />

Formular „E1a“. In dem darin enthaltenen<br />

Raster müssen die Einnahmen<br />

und Ausgaben eingesetzt werden. Der<br />

solchermaßen berechnete „Gewinn aus<br />

selbständiger Arbeit“ wird im Einkommensteuererklärungsformular<br />

„E1“ unter<br />

der Rubik „Einkünfte aus selbständiger<br />

Arbeit“ eingetragen. Daneben soll<br />

bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung<br />

die Angabe aller übrigen<br />

Einkünfte, insbesondere das Vorliegen<br />

von Einkünften aus dem Dienstverhältnis<br />

mit der Krankenanstalt, nicht vergessen<br />

werden.<br />

Beziehen Sie als Spitalsärztin beziehungsweise<br />

Spitalsarzt Klassegelder<br />

oder andere ärztliche Nebeneinkünfte<br />

wie etwa Vertretungshonorare, sollten<br />

Sie unbedingt prüfen, ob nicht der Fall<br />

einer „Pflichtveranlagung“ gegeben ist.<br />

Steuererklärung per Internet<br />

Sowohl die Arbeitnehmerveranlagung<br />

(Formular „L1“) wie auch die allgemeine<br />

Veranlagung (Formular „E1“)<br />

kann per Internet über FinanzOnline<br />

(www.bmf.gv.at) an das Finanzamt<br />

übermittelt werden. Auch Umsatzsteuervoranmeldungen,<br />

Änderungen von<br />

personen- oder unternehmensbezogenen<br />

Grunddaten (Adresse, Bankverbindung)<br />

können elektronisch durch-<br />

Foto: Prostock-Studio/GettyImages<br />

34 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


STEUER SERVICE<br />

Foto: privat<br />

geführt werden. Sie können auch den<br />

aktuellen Stand Ihres Steuerkontos abfragen<br />

sowie Anträge zum Steuerkonto,<br />

wie etwa Rückzahlungsanträge, stellen<br />

oder auch fällige Abgaben bezahlen.<br />

Weiters haben Sie die Möglichkeit,<br />

durch (einmalige) Auswahl sich <strong>für</strong> die<br />

ausschließliche rechtskräftige elektronische<br />

Zustellung aller Steuerbescheide<br />

und sonstigen Zusendungen des Finanzamtes<br />

in Ihre „Databox“ zu entscheiden.<br />

Klassegelder und andere<br />

ärztliche Nebeneinkünfte<br />

Klassegelder sind dann nicht erklärungspflichtig,<br />

wenn diese aufgrund<br />

landesgesetzlicher oder besonderer<br />

krankenhausinterner Regelungen in die<br />

monatliche Gehaltsverrechnung einbezogen<br />

sind und davon Lohnsteuer<br />

einbehalten wurde. Ob die Ihnen ausbezahlten<br />

Klassegelder bereits versteuert<br />

wurden, zeigt ein Blick auf die monatlichen<br />

Gehaltsabrechnungen: Wenn die<br />

Klassegelder unter den steuerpflichtigen<br />

Bruttobezügen aufscheinen, sind diese<br />

nicht nochmals separat in der Steuererklärung<br />

anzuführen.<br />

In <strong>Wien</strong> erfolgt aufgrund der krankenanstaltenrechtlichen<br />

Regelungen bei den<br />

Klassegeldern regelmäßig kein Lohnsteuerabzug,<br />

folglich sind diese Beträge<br />

allenfalls gesondert zu versteuern.<br />

Die neben Klassegeldern anfallenden<br />

Nebeneinkünfte wie Vertretungshonorare,<br />

Vortragshonorare (zum Beispiel<br />

an Elternschulen) sowie Assistenzen in<br />

Privatspitälern fallen ebenso wie Einkünfte<br />

aus einer regulären laufenden<br />

Privatpraxis unter die Einkünfte aus<br />

selbständiger Arbeit.<br />

Aufwandsentschädigungen <strong>für</strong> die<br />

nebenberufliche Mitarbeit bei bundesweiten<br />

COVID-19 Testungen und<br />

Impfaktionen fallen bei Spitalsärztinnen<br />

und -ärzten gleichfalls unter<br />

die Einkünfte aus selbständiger Arbeit.<br />

Dabei steht bis 31.03.2022 <strong>für</strong> medizinisch<br />

geschultes Personal (Ärztinnen<br />

und Ärzte) pro Stunde ein Freibetrag<br />

von 20 Euro zu. Dieser zusätzliche<br />

Steuerabsetzposten kann vorweg bei<br />

der Versteuerung der erhaltenen Honorare<br />

(zusätzlich zu weiteren Ausgaben)<br />

abgezogen werden, gilt auch <strong>für</strong> Pensionistinnen<br />

und Pensionisten.<br />

Wolfgang Leonhart:<br />

„Unter bestimmten<br />

Umständen besteht<br />

<strong>für</strong> Spitalsärztinnen<br />

und Spitalsärzte die<br />

Verpflichtung, eine<br />

jährliche Steuererklärung<br />

einzureichen.“<br />

Die aus dem Dienstverhältnis zum Spital<br />

resultierenden Gehaltszahlungen<br />

gehören im Gegensatz dazu zu den Einkünften<br />

aus nichtselbständiger Arbeit.<br />

Wenn lediglich eine Arbeitnehmerveranlagung<br />

erfolgt, also keine Einkünfte aus<br />

selbständiger Arbeit wie etwa Sonderklassegebühren<br />

vorliegen, ist das Formular<br />

„L1“ einzureichen. Hier genügt es, die<br />

angefallenden Ausgaben („Werbungskosten“)<br />

kategorienweise in die vorgesehen<br />

Felder im Formular „L1“ einzutragen.<br />

Eine Zusammenstellung der wichtigsten<br />

<strong>für</strong> Spitalsärzte in Betracht<br />

kommenden Steuerabsetzposten finden<br />

Sie auf der Website der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer unter: www.aekwien.at/<br />

abc-dersteuerabsetzposten.pdf<br />

In jedem Fall genügt es, die ausgefüllten<br />

Formulare dem Finanzamt ohne Belege<br />

usw. zu übermitteln. Heben Sie aber alle<br />

Originalbelege und sonstigen Buchhaltungsunterlagen<br />

<strong>für</strong> den Fall einer späteren<br />

Anfrage oder Prüfung gut auf (Belegaufbewahrungsfrist:<br />

sieben Jahre!).<br />

Vor Abgabe der Steuererklärung vergessen<br />

Sie bitte nicht, eine Kopie anzufertigen<br />

und alle Nebenberechnungen und<br />

internen Aufstellungen aufzuheben.<br />

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03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35


SERVICE STEUER<br />

Umsatzsteuerberfreiung <strong>für</strong> ärztliche<br />

Tätigkeit<br />

Die Einkünfte aus ärztlicher Heilbehandlung<br />

sind von der Umsatzsteuer<br />

unecht befreit. Dies bedeutet, dass Ärztinnen<br />

und Ärzte <strong>für</strong> die ausgeführten<br />

Leistungen keine Umsatzsteuer bezahlen<br />

müssen, sich aber gleichzeitig auch<br />

keine Vorsteuer abziehen dürfen. Aus<br />

rein formalen Gründen muss jedoch<br />

auch von Ärztinnen und Ärzten mit<br />

selbständigen Einkünften eine Umsatzsteuer-Jahreserklärung<br />

(„U1“) abgegeben<br />

werden, in der allerdings die Umsätze<br />

aus ärztlicher Tätigkeit unter den<br />

umsatzsteuerfreien Umsätzen (§ 6 Abs.<br />

1 Z. 19 UStG) auszuweisen sind.<br />

Unter die umsatzsteuerfreie Tätigkeit<br />

als Arzt fällt aber nur die „ärztliche<br />

Heilbehandlung“ (inklusive gewisser<br />

medizinischer Gutachten). Umsatzsteuerpflichtige<br />

Gutachten sind laut<br />

Finanzministerium: Vaterschaftstests,<br />

Gutachten über die Altersbestimmung<br />

von Asylwerbenden, Pharmauntersuchungen,<br />

Berufsberatung, Bescheinigungen<br />

laut Kriegsopfergesetz, Gutachten<br />

<strong>für</strong> zivil- und strafrechtliche<br />

Haftungsfragen, Gutachten über ärztliche<br />

Kunstfehler, Gutachten hinsichtlich<br />

Auspruch auf Invaliditätspension<br />

sowie Gerichtsgutachten, außer diese<br />

dienen dem Schutz der Gesundheit des<br />

Betreffenden wie etwa Gutachten über<br />

die Verhandlungsfähigkeit. Gleichfalls<br />

ist Umsatzsteuer zu zahlen <strong>für</strong> sonstige<br />

Tätigkeiten wie beispielsweise Arbeitsmedizin,<br />

Vortragstätigkeit, Lehrtätigkeit,<br />

schriftstellerische Tätigkeit,<br />

Konsulententätigkeit, Lieferung von<br />

Medikamenten oder Hilfsmitteln. Dabei<br />

sollte die „Kleinunternehmergrenze“<br />

(ab 2020: 35.000 Euro) beachtet<br />

werden.<br />

Antragslose Veranlagung<br />

Die Rückzahlung<br />

von<br />

Wohlfahrtsfondsbeiträgen<br />

wird<br />

seitens der<br />

Standesvertretung<br />

beim<br />

Finanzamt<br />

gemeldet<br />

und führt<br />

bei angestellten<br />

Ärztinnen<br />

und Ärzten<br />

immer zu einer<br />

Pflichtveranlagung.<br />

trag) <strong>für</strong> das vorangegangene Veranlagungsjahr<br />

eingereicht wurde,<br />

•aus den Informationen, die dem Finanzamt<br />

zugänglich sind, anzunehmen<br />

ist, dass eine Veranlagung zu einer<br />

Steuergutschrift führen wird und<br />

•dem Finanzamt die Bankverbindung<br />

bekannt ist.<br />

Die Steuergutschrift erhält man durch<br />

das Finanzamt dann automatisch überwiesen.<br />

Wird bis zum Ablauf des zweitfolgenden<br />

Kalenderjahres keine Steuererklärung<br />

abgegeben, führt das Finanzamt<br />

automatisch die antragslose Veranlagung<br />

durch, wenn sich nach der Aktenlage eine<br />

Steuergutschrift ergibt. Bei der antragslosen<br />

Veranlagung werden allerdings<br />

keine individuellen Steuerabsetzposten<br />

wie etwa Fortbildungen berücksichtigt.<br />

Die antragslose Arbeitnehmerveranlagung<br />

kann innerhalb einer Frist von<br />

fünf Jahren durch die Einbringung einer<br />

Steuererklärung <strong>für</strong> das betreffende Jahr<br />

ersetzt werden, in der dann zusätzlich angefallene<br />

Absetzposten angeführt werden<br />

können. Sollte daher eine antragslose Arbeitnehmerveranlagung<br />

erfolgt sein, können<br />

Werbungskosten, außergewöhnliche<br />

Belastungen et cetera auch nachträglich<br />

über eine Steuererklärung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Steuerbescheide beachten!<br />

Aufgrund der Steuererklärungen erlässt<br />

das Finanzamt Steuerbescheide, diese<br />

weisen den endgültigen Jahressteuerbetrag<br />

aus. Im Falle einer Nachzahlung ist<br />

diese ungefähr ein Monat später fällig,<br />

ein Guthaben kann man rückerstatten<br />

lassen beziehungsweise wird bei Abgabe<br />

des Formulars „L1“ und Angabe der<br />

Bankverbindung automatisch erstattet.<br />

Eine ungerechtfertigte Abweichung von<br />

der Steuererklärung (wie Nichtanerken-<br />

Das Finanzamt führt eine antragslose<br />

Steuerveranlagung durch, wenn bei<br />

Jahresdurchrechnung der nichtselbständigen<br />

Einkünfte <strong>für</strong> den Steuerpflichtigen<br />

eine Gutschrift (beispielsweise<br />

aufgrund einer nicht das ganze<br />

Jahr durchgehenden Anstellung oder<br />

schwankenden Bezüge), resultiert. Die<br />

antragslose Veranlagung erfolgt,<br />

•wenn keine Pflichtveranlagung vorzunehmen<br />

ist, (zur Frage Pflichtveranlagung<br />

siehe oben),<br />

•bis zum 30. Juni keine Steuererklärung<br />

(Arbeitnehmerveranlagung auf Annung<br />

von Betriebsausgaben) kann durch<br />

Beschwerde innerhalb der einmonatigen<br />

Frist nach Bescheiderhalt bekämpft werden.<br />

Die Beschwerdefrist kann durch<br />

Verlängerungsansuchen auch erstreckt<br />

werden.<br />

Kommt es bei der Arbeitnehmerveranlagung<br />

zu einer Nachzahlung infolge<br />

mehrerer nichtselbständiger Bezüge<br />

oder bei anderen (selbständigen) Einkünften<br />

von mehr als 730 Euro, schreibt<br />

das Finanzamt vierteljährlich Vorauszahlungen<br />

vor. Die Vorauszahlungen<br />

werden nur festgesetzt, wenn sie mehr<br />

als 300 Euro jährlich betragen. Sie sind<br />

je zu einem Viertel am 15. Februar, 15.<br />

Mai, 15. August und 15. November zu<br />

leisten und werden bei der nächsten<br />

Veranlagung angerechnet. Auf Antrag<br />

können die Vorauszahlungen reduziert<br />

oder aufgehoben werden.<br />

Die Nichtabgabe sowie Abgabe falscher<br />

Steuererklärungen kann ein Finanzstrafverfahren<br />

nach sich ziehen.<br />

Beachten Sie, dass einzelne Finanzämter<br />

von den Krankenhäusern im<br />

Zuge der abgabenrechtlichen Offenlegungspflicht<br />

jährlich Listen mit den zur<br />

Auszahlung gelangenden Klassegeldern<br />

anfordern. Diese Listen werden regelmäßig<br />

mit den abgegebenen Steuererklärungen<br />

verglichen, und bei Nichtabgabe<br />

von Steuererklärungen können<br />

Finanzstrafverfahren eingeleitet werden.<br />

Weiters ist allgemein bekannt, dass die<br />

Finanzämter bei Ärztinnen und Ärzten<br />

allfällige an Kollegen bezahlte Assistenzund<br />

Vertretungshonorare sammeln und<br />

zu Kontrollzwecken weiterleiten. <br />

Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in<br />

<strong>Wien</strong> 7. und Verfasser des im Verlag der<br />

Österreichischen Ärztekammer erschienenen<br />

Buchs „Arzt und Steuern“.<br />

Foto: Stadtratte/GettyImages<br />

36 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>


RECHT SERVICE<br />

Radiologiebefund nach Facharztzuweisung<br />

Gemeinsame ärztliche Haftung<br />

Der Oberste Gerichtshof traf eine Entscheidung zur gemeinsamen Haftung von Fachärzten <strong>für</strong><br />

Gynäkologie und Radiologie, weil keiner der beiden der Patientin den Befund zukommen ließ.<br />

Von Claus Penz<br />

► Der bereits im Oktober 2021 ergangenen<br />

Entscheidung des<br />

Obersten Gerichtshofes (OGH) lag der<br />

folgende Sachverhalt zugrunde:<br />

Eine Patientin war von einem Facharzt<br />

<strong>für</strong> Gynäkologie wegen eines Knotens<br />

in der Brust an ein Röntgeninstitut zur<br />

weiteren Abklärung überwiesen worden.<br />

Nach Durchführung einer Mammografie<br />

wurde ein Befund erstellt,<br />

der darauf hinwies, dass vermutlich<br />

ein gutartiges Fibroadenom vorliege.<br />

Der befundende Radiologe ergänzte<br />

in diesem Befund, dass er dennoch zu<br />

einer ergänzenden Mamma-MR raten<br />

würde.<br />

Foto: undefined undefined/GettyImages<br />

Patientin nicht informiert<br />

Der Patientin wurde nach der Untersuchung<br />

nach Hause geschickt; es wurden<br />

ihr weder eine CD noch ein schriftlicher<br />

Befund ausgehändigt. Sie wurde<br />

auch nicht mündlich auf die Empfehlung<br />

einer ergänzenden Untersuchung<br />

hingewiesen. Der Befund wurde vielmehr<br />

auf elektronischem Weg an den<br />

zuweisenden Facharzt <strong>für</strong> Gynäkologie<br />

übermittelt, der diesen auch abrief und<br />

durchlas.<br />

Die Patientin fragte wegen der Untersuchungsergebnisse<br />

nicht mehr<br />

nach, weil sie aufgrund der Äußerung<br />

der behandelnden Fachärzte davon<br />

ausging, dass nichts Bedenkliches gefunden<br />

wurde und sie bei einem entsprechenden<br />

Befund ohnehin von den<br />

Ärzten informiert worden wäre.<br />

Etwa ein Jahr später wurde die Patientin<br />

infolge einer internistischen Untersuchung<br />

neuerlich an das Röntgeninstitut<br />

zugewiesen. Dieses Mal wurde der Patientin<br />

umgehend eine CD mit den Untersuchungsergebnissen<br />

ausgehändigt<br />

und ihr geraten, sich rasch zu weiteren<br />

Untersuchungen in der örtlichen Universitätsklinik<br />

einzufinden, was die Patientin<br />

auch tat. Die Patientin verstarb<br />

etwa ein Jahr darauf an Leberversagen<br />

Nach Durchführung einer Mammografie wurde ein Befund erstellt, der darauf hinwies, dass vermutlich ein<br />

gutartiges Fibroadenom vorliege.<br />

aufgrund multipler Lebermetastasen<br />

eines Mammakarzinoms.<br />

Behandlungs- und<br />

Aufklärungsfehler<br />

Die beiden Erstinstanzen sprachen<br />

den Hinterbliebenen Schadenersatz zu<br />

und stellten die Haftung sowohl des<br />

Facharztes <strong>für</strong> Gynäkologie als auch<br />

des Röntgeninstituts wegen Behandlungs-<br />

und Aufklärungsfehlern fest.<br />

Den Rechtsmitteln gab der Oberste<br />

Gerichtshof keine Folge, sondern bestätigte<br />

er vielmehr die Entscheidung der<br />

Vorinstanzen.<br />

Im Einzelnen hielt das<br />

Höchstgericht fest:<br />

Dem Facharzt <strong>für</strong> Gynäkologie sei<br />

insbesondere anzulasten, dass er den<br />

radiologischen Befunden nicht nur erhalten,<br />

sondern auch abgerufen und<br />

gelesen habe. Gemessen am Maßstab<br />

eines ordentlichen und pflichtgetreuen<br />

Durchschnittsfacharztes hätte er klar<br />

erkennen müssen, dass bei seiner Patientin,<br />

die sich ja wegen eines Knotens<br />

primär an ihn gewendet hatte, eine<br />

Die Patientin<br />

verstarb<br />

etwa ein<br />

Jahr darauf<br />

an Leberversagen<br />

aufgrund<br />

multipler<br />

Lebermetastasen<br />

eines<br />

Mammakarzinoms.<br />

dringende Notwendigkeit der Durchführung<br />

weiterer Abklärungen erforderlich<br />

gewesen wären. Dem Röntgeninstitut<br />

lastete der Oberste Gerichtshof<br />

unter anderem an, dass er der Patientin<br />

weder Befund noch CD ausgehändigt,<br />

sondern vielmehr suggeriert hätte, dass<br />

alles in Ordnung sei.<br />

Der Oberste Gerichtshof stellte auch<br />

fest, dass er keine Anhaltspunkte <strong>für</strong><br />

ein Mitverschulden der Patientin habe<br />

erkennen können.<br />

Im Ergebnis überrascht die vorliegende<br />

Entscheidung nicht, zumal unstrittig<br />

ist, dass die Aufklärungspflicht<br />

auch die Pflicht umfasst, die Patientinnen<br />

und Patienten über mögliche<br />

Gefahren und schädliche Folgen einer<br />

Behandlung oder deren Unterlassung<br />

zu unterrichten. Im vorliegenden<br />

Fall traf diese Pflicht nach Ansicht<br />

des Höchstgerichtes jedenfalls beide<br />

an der Behandlung beteiligten Fachärzte.<br />

<br />

Sollten Sie Fragen haben, so steht Ihnen<br />

die Rechtsabteilung <strong>für</strong> Auskünfte gerne<br />

zur Verfügung (recht@aekwien.at).<br />

03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 37


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