Ärzt*in für Wien 2023/3
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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN 03 <strong>2023</strong><br />
SONDERKLASSE<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
der Tarifverhandlungen<br />
FRAUENPOLTIK<br />
Kammeraktivitäten<br />
<strong>für</strong> Ärztinnen<br />
SPITAL<br />
Steuererklärungen<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2022<br />
Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12, 1010 <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Postaufgabenummer: 03<br />
LETZTER AUSWEG: STREIK<br />
Europaweit sind Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal<br />
frustriert und ausgelaugt. An der Berliner<br />
Charité ist es durch Streikmaßnahmen gelungen,<br />
die Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die Ärzteschaft<br />
nachhaltig zu verbessern.<br />
Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com
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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Best Point of Service<br />
„Ich setze mich weiter <strong>für</strong> den<br />
patientenfreundlichen<br />
Medikamentenbezug und das<br />
gesetzlich verbriefte Recht <strong>für</strong><br />
Ordinationen ein,<br />
verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel abgeben zu<br />
dürfen.“<br />
► Nach regelmäßigen medial lancierten fachlichen Übergriffen der Apothekerkammer in<br />
den ärztlichen Bereich – etwa der Forderung nach „Impfen in Apotheken“, die im<br />
Sinne der Patientensicherheit aus medizinischer Sicht strikt abzulehnen ist – gibt es ein<br />
weiteres Thema, gegen das seitens der Standesvertretung der Apothekerschaft aus rein<br />
monetären Beweggründen – so mein Verdacht – seit Jahren lobbyiert wird: Die Medikamentenabgabe<br />
in Ordinationen. Gerade in Hinblick auf die aktuell schlecht laufende Medikamentenversorgung<br />
durch Apotheken aufgrund eines akuten Mangels von hunderten Arzneien,<br />
ist eine direkte Abgabe von Medikamenten in Ordinationen dringender denn je.<br />
Ein zentrales Argument <strong>für</strong> ein Dispensierrecht ist, dass es zu einer besonders patientenfreundlichen<br />
Abgabeform führt. Kranken Menschen und ihren Angehörigen werden damit<br />
beschwerliche Wege bis zur nächsten diensthabenden Apotheke erspart. Das ist vor allem<br />
<strong>für</strong> ältere oder immobile Menschen, chronisch Kranke und Eltern mit kleinen Kindern<br />
wesentlich – nicht nur im ländlichen Raum. Auch im städtischen Bereich ist es Menschen<br />
nicht zumutbar, im Krankheitsfall nach dem Arztbesuch noch mit der Straßenbahn oder<br />
dem Bus eine Apotheke suchen zu müssen. Auch <strong>für</strong> Patientinnen und Patienten mit <strong>für</strong> sie<br />
als tabuisiert erlebten Krankheiten ist der Weg in die „eigene“ Apotheke eine Zumutung.<br />
Nur die Abgabe durch verschreibende Ärztinnen und Ärzte entspricht dem erwarteten<br />
Diskretionsbedürfnis, da wir mit unseren Patientinnen und Patienten alleine im Behandlungszimmer<br />
sind und intime Details dort ohne Zuhörende an- und besprechen können –<br />
in der Apotheke hören viele Ohren mit.<br />
Aus einer kompetenten Hand<br />
Die ärztliche Medikamentenabgabe kann all diese Abläufe deutlich erleichtern und ist die<br />
Realisierung des Konzepts „Best Point of Service“: Nicht nur Aufklärung, Information und<br />
Beratung über die medikamentöse Therapie, sondern auch die Abgabe erfolgt aus einer<br />
kompetenten Hand. Dies liegt nicht nur im Interesse des Patientenkomforts, sondern kann<br />
auch durch die Stärkung der Arzt-Patienten-Beziehung die Therapietreue wesentlich unterstützen.<br />
Ich werde mich daher weiter <strong>für</strong> den patienten- und kundenfreundlichen Medikamentenbezug<br />
und die Dispensierfreiheit beziehungsweise das Dispensierrecht einsetzen:<br />
Nämlich das gesetzlich verbriefte Recht <strong>für</strong> niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, apothekenund<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel zu lagern und abgeben zu dürfen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr Johannes Steinhart<br />
Foto: AEK <strong>Wien</strong><br />
Weitere standespolitische<br />
Themen ab Seite 9.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Wir machen weiter!<br />
► Es gibt nichts zu beschönigen. Wenn Sie die Medienberichterstattung der letzten<br />
Wochen über die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer mitverfolgt haben, wissen Sie bereits, wovon<br />
ich spreche. Als wäre es nicht genug, dass die Glaubwürdigkeit der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer als<br />
Interessensvertretung durch den Equip4Ordi Skandal massiv geschwächt wurde, ist man als<br />
Reaktion darauf auch noch dazu übergegangen, eine Schlammschlacht in der Öffentlichkeit<br />
und über die Medien auszutragen, die ihresgleichen sucht.<br />
„Wir werden uns nicht<br />
zufriedengeben, bis wir echte<br />
Verbesserungen im Sinne<br />
der Patientinnen und Patienten<br />
sowie der im Spital tätigen<br />
Gesundheitsberufe sehen.“<br />
Stellvertretende Entschuldigung<br />
Ich habe weder das eine, noch das andere mitzuverantworten. Aber, liebe Kolleginnen und<br />
Kollegen, ich möchte mich als Vertreter der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer stellvertretend <strong>für</strong> alle handelnden<br />
Personen bei Ihnen da<strong>für</strong> in aller Form entschuldigen. So etwas darf nicht passieren.<br />
Ich gebe zu, mich trifft es nicht nur als gewählter Funktionär der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer,<br />
sondern auch persönlich zutiefst, was ich dieser Tage und Wochen mitansehen musste. Und<br />
es tut mir leid <strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen. Getragen von einem unglaublichen Tatendrang<br />
der gewählten Mandatarinnen und Mandatare der Kurie angestellte Ärzte haben wir<br />
es in den letzten Wochen und Monaten gemeinsam geschafft, Bewusstsein <strong>für</strong> die Probleme<br />
in den <strong>Wien</strong>er Spitälern zu schaffen und die Politik zum Handeln zu motivieren. Ein erster<br />
Erfolg war der von <strong>Wien</strong>s Bürgermeister Michael Ludwig einberufene Gesundheitsgipfel,<br />
in dem wir ihn aus erster Hand über die <strong>Wien</strong>er Spitalsmisere informierten.<br />
Kein Lockerlassen<br />
Leider blieb dieses erste Treffen ohne nennenswerte Erfolge. Ob die Gesamtkammer-<br />
Performance der letzten Wochen dazu beigetragen hat, indem sie unsere Verhandlungsposition<br />
geschwächt hat, ist im Nachhinein nicht eindeutig zu beantworten. Geholfen<br />
hat es jedenfalls sicher nicht.<br />
Ich kann nicht rückgängig machen, was passiert ist. Aber ich kann Ihnen, liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen, versprechen, dass ich weiterhin nicht lockerlassen werde. Das bedeutet,<br />
dass ich sowohl intern weiter offen und konsequent <strong>für</strong> Transparenz und Aufklärung eintreten<br />
werde, als auch dass wir als Kurie angestellte Ärzte unsere Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen<br />
und die Baustellen im <strong>Wien</strong>er Gesundheitssystem weiter thematisieren werden, um den<br />
Druck <strong>für</strong> positive Veränderungen aufrecht zu halten. Wir werden uns nicht zufriedengeben,<br />
bis wir echte Verbesserungen im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der im Spital<br />
tätigen Gesundheitsberufe sehen.<br />
Herzlichst<br />
Ihr Stefan Ferenci<br />
Foto: Oliver Topf<br />
Weitere standespolitische<br />
Themen ab Seite 9.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Transparenz muss sein<br />
„Die Ärztekammer <strong>Wien</strong><br />
steht <strong>für</strong> eine vollständige<br />
und ehrliche Aufarbeitung,<br />
sie schottet sich nicht ab,<br />
sie beantwortet Fragen, die<br />
zu Recht gestellt werden.“<br />
► So klein das Unternehmen Equip4Ordi (E4O) eigentlich ist – so groß und unrühmlich<br />
ist mittlerweile der Bekanntheitsgrad dieser Tochtergesellschaft unserer Kurie.<br />
Dass sich Medien <strong>für</strong> einen vermeintlichen Wirtschaftskrimi interessieren, ist nicht<br />
überraschend. Dass wir uns die Schlagzeilen und Berichte, die dazu veröffentlicht werden,<br />
nicht aussuchen können, ebenso wenig. Sehr wohl aber besteht die Chance, mit transparenter,<br />
offener und professioneller Krisenkommunikation nach innen und nach außen ein<br />
deutliches Zeichen zu setzen: Die Ärztekammer <strong>Wien</strong> steht <strong>für</strong> eine vollständige und<br />
ehrliche Aufarbeitung, sie schottet sich nicht ab, sie beantwortet Fragen, die zu Recht von<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Funktionärinnen und Funktionären, Mitgliedern und<br />
eben auch Journalistinnen und Journalisten gestellt werden. Diesen Weg habe ich bewusst<br />
von Anfang an eingeschlagen, weil ich ihn <strong>für</strong> den einzig gangbaren halte, um in dieser<br />
Sache zu retten, was noch zu retten ist: den Anspruch, <strong>für</strong> eine moderne, zukunftsgewandte<br />
Standesvertretung zu stehen.<br />
Der jüngste Beschluss im Zuge einer außerordentlichen Kuriensitzung, wonach mir die<br />
Kommunikation mit Medienvertretern zur E4O defacto untersagt worden ist, steht diesem<br />
Anspruch diametral entgegen. Selbstverständlich respektiere ich diese demokratisch gefällte<br />
Entscheidung, so knapp die Mehrheit auch war. Die darauffolgenden Headlines und<br />
Zeitungstexte wie „Ärztekammer versinkt in inneren Wirren“, „Finanzaffäre. Die Causa<br />
Equip4Ordi führt zu einer kammerinternen Polit-Schlammschlacht“, oder „Ärzte-Skandal<br />
erreicht Parlament“ hätten wir uns aber selbst ersparen können. Wie auch immer – an einer<br />
restlosen Aufklärung dieser Misere wird sich dadurch nichts ändern. Das kann ich<br />
versichern.<br />
Neues Modell zur Niederlassung<br />
Mindestens genauso wichtig wie die Bewältigung der E4O-Krise ist aber auch, dass wir uns<br />
unserem Kerngeschäft und inhaltlichen Fragen widmen. Auf Initiative der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte haben wir gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ein<br />
Projekt ins Leben gerufen, um mehrfach erfolglos ausgeschriebene Kassenplanstellen in<br />
der Allgemeinmedizin und in der Kinder- und Jugendheilkunde interimistisch mit freiberuflichen<br />
Ärztinnen und Ärzten zu besetzen. Damit sollen auf der einen Seite regionale<br />
Versorgungslücken geschlossen werden. Auf der anderen Seite würde sich mit diesem Modell<br />
gerade auch <strong>für</strong> junge Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit ergeben, ohne großes Risiko<br />
in die Niederlassung einzusteigen. Räumlichkeiten, Personal und Software werden zur<br />
Verfügung gestellt, die Kolleginnen und Kollegen könnten – vergleichbar mit Vertretungsärztinnen<br />
und -ärzten – halbtags in den Ordinationen arbeiten. Ziel wäre es, dass die Kassenplanstelle<br />
auf Sicht fix übernommen wird, wenn sie entsprechend gut läuft.<br />
Aktuell sind die Verhandlungen mit der ÖGK noch nicht abgeschlossen, die Stundenhonorierung<br />
und auch haftungsrechtliche Fragen sind noch zu klären. Sobald es eine Einigung<br />
gibt, werde ich Sie auch an dieser Stelle gerne darüber informieren.<br />
Mit kollegialen Grüßen<br />
Ihr Erik Randall Huber<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
Weitere standespolitische<br />
Themen ab Seite 9.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 7
INHALT EDITORIAL<br />
Inhalt<br />
3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />
5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />
7 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />
Intern<br />
10 News<br />
Sonderklasse-Referent Matthias Brenner und Vizepräsident Stefan Konrad<br />
im Gespräch über den erfolgreichen Abschluss der Sonderklasse-Tarifverhandlungen.<br />
12 News<br />
Antonia Greb, Julia Harl und Nina Böck vom Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der<br />
Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sprechen über ihre geplanten Aktivitäten speziell <strong>für</strong> Ärztinnen.<br />
15 News<br />
Anlässlich der Begutachtung der dritten Verordnung zum RSG <strong>Wien</strong> ortet<br />
die Ärztekammer grobe Planungsverfehlungen.<br />
21 Kammerbereich<br />
Coverstory<br />
24 Letzter Ausweg: Streik<br />
Europaweit sind Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal frustriert und ausgelaugt.<br />
An der Berliner Charité ist es durch Streikmaßnahmen gelungen, die Arbeitsbedingungen<br />
<strong>für</strong> die Ärzteschaft nachhaltig zu verbessern.<br />
Service<br />
28 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />
30 Informationen der Zahnärztekammer<br />
32 Chronik<br />
Drei junge Wissenschafterinnen wurden mit dem Forschungsförderungspreis<br />
der Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet.<br />
34 Steuer<br />
Angestellte Ärztinnen und Ärzte sollten überprüfen, ob durch Geltendmachung von<br />
Abschreibposten eine Steuerrückerstattung <strong>für</strong> das vergangene Jahr möglich ist.<br />
37 Recht<br />
Der OGH traf eine Entscheidung zur gemeinsamen Haftung von Fachärzten <strong>für</strong> Gynäkologie<br />
und Radiologie, weil keiner der beiden der Patientin den Befund zukommen ließ.<br />
38 Kleinanzeigen<br />
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />
Präsidenten, 1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />
Dr. Christoph Pelanek Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />
Mag. a Evelyn Holley-Spieß, Mag. a Raphaela Pammer, Carla Constanceanu (Sekretariat). Verleger: MedTriX GmbH, Forum<br />
Schönbrunn, 1120 <strong>Wien</strong>, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />
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friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />
Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />
Editorial<br />
Klasse verhandelt<br />
Eine intensive Vorbereitung<br />
und konstruktive<br />
Gespräche auf<br />
Augenhöhe haben es<br />
ermöglicht, dass die<br />
<strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />
bei den Verhandlungen<br />
über die<br />
Sonderklasse-Tarife mit dem Verband der<br />
Versicherungsunternehmen Österreichs einen<br />
äußerst erfolgreichen Abschluss erzielen<br />
konnte: Die Erhöhung von insgesamt<br />
8,5 Prozent ist ein respektables Ergebnis,<br />
das sich durchaus sehen lassen kann! Ein<br />
umfangreiches Interview mit den federführenden<br />
Verhandlern Matthias Brenner und<br />
Stefan Konrad können Sie auf den Seiten<br />
10 und 11 nachlesen.<br />
Eine von Wertschätzung geprägte Atmosphäre<br />
ist auch <strong>für</strong> die derzeit laufenden<br />
Verhandlungen mit der ÖGK <strong>Wien</strong><br />
wünschenswert. Auch hier kann es nur<br />
zu einer konstruktiven Lösung kommen,<br />
wenn man den niedergelassenen Kolleginnen<br />
und Kollegen die Anerkennung<br />
entgegenbringt, die sie verdienen. Nach<br />
den ersten Verhandlungsrunden sind wir<br />
zwar noch nicht am Ziel, aber auf einem<br />
guten Weg.<br />
Nach wie vor brisant ist auch das Thema<br />
Spitalsärztinnen und Spitalsärzte und<br />
die allgemeine Überlastung des gesamten<br />
Gesundheitspersonals in den <strong>Wien</strong>er<br />
Krankenhäusern. Teilweise unzumutbare<br />
Zustände stehen einer den Umständen<br />
nicht entsprechende Bezahlung gegenüber.<br />
Die Frage ist, wie lange das System noch<br />
aufrechterhalten werden kann, bevor es<br />
implodiert.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen der Berliner<br />
Charité, einer der größten Universitätskliniken<br />
Europas, haben erfolgreich<br />
vorgemacht, wie es geht, sich mit ihren<br />
Anliegen Gehör zu verschaffen: Ihnen<br />
ist es gelungen, durch gut organisierte<br />
Streikmaßnahmen <strong>für</strong> die Ärztinnen<br />
und Ärzte zahlreiche Verbesserungen zu<br />
erzielen. Mehr dazu in unserer Covergeschichte.<br />
Bleibt zu hoffen, dass es bei<br />
uns nicht soweit kommen muss.<br />
Ihr<br />
Christoph Pelanek<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
8 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
<strong>Wien</strong>er Ärztekammer unterstützt<br />
Opfer der Erdbebenkatastrophe<br />
Die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer spendet<br />
30.000 Euro an die Hilfsorganisation<br />
„Ärzte ohne Grenzen“. Damit soll den<br />
von der Erdbebenkatastrophe betroffenen<br />
Menschen in der Türkei und Syrien vor<br />
allem im medizinischen Bereich rasch<br />
und effizient geholfen werden. Ein<br />
entsprechender Beschluss wurde kürzlich<br />
im Vorstand der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
getroffen.<br />
Für Ärztekammerpräsident Johannes<br />
Steinhart ist die Unterstützung „Ausdruck<br />
der gelebten internationalen<br />
Solidarität bei der ärztlichen Versorgung<br />
von Menschen, die von der humanitären<br />
Katastrophe heimgesucht wurden“.<br />
Die unmittelbare medizinische Betreuung<br />
vor Ort sowie die Sicherstellung<br />
einer entsprechenden Infrastruktur<br />
werde noch lange andauern. „Es erfüllt<br />
mich mit Stolz, dass wir hier mit unserer<br />
Spende ein wenig unterstützen können“,<br />
so Steinhart.<br />
„Ärzte ohne Grenzen“ hat unmittelbar<br />
nach dem Erdbeben 30 Gesundheitseinrichtungen<br />
in den Provinzen Idlib<br />
und Aleppo mit medizinischen Notfallsets<br />
und Personal zur Verstärkung ihrer<br />
Teams unterstützt. Sie sind rund um<br />
die Uhr in sieben Krankenhäusern, zwölf<br />
Primärversorgungseinrichtungen und<br />
elf mobilen Kliniken im Einsatz. Die<br />
Teams verteilen zudem Hilfsgüter an<br />
die vom Erdbeben betroffenen Menschen<br />
in Nordwest-Syrien und via Partnerorganisationen<br />
im Erdbebengebiet in der<br />
Türkei.<br />
„Schon unter normalen Umständen wurden<br />
die Grundbedürfnisse der Menschen<br />
im Nordwesten von Syrien kaum erfüllt.<br />
Jetzt sind sie von diesem schweren Erdbeben<br />
betroffen und es fehlt an allem“,<br />
sagt Laura Leyser, Geschäftsführerin von<br />
„Ärzte ohne Grenzen“ Österreich. „Wir<br />
sind seit mehr als zehn Jahren vor Ort im<br />
Einsatz und waren so in der Lage, umgehend<br />
mit der Hilfe <strong>für</strong> die Erdbebenopfer<br />
zu beginnen. Größter Respekt gebührt<br />
unseren syrischen Kolleginnen und<br />
Kollegen, von denen viele selbst betroffen<br />
sind. Der Hilfsbedarf im Erdbebengebiet<br />
ist riesig. Es fehlt den Menschen<br />
an allem – an Lebensmitteln, sauberem<br />
Trinkwasser, Unterkünften, Brennmaterial,<br />
medizinischer Versorgung und<br />
psychologischer Betreuung. Wir bedanken<br />
uns im Namen unserer Patientinnen<br />
und Patienten daher ganz herzlich <strong>für</strong> die<br />
großzügige Spende der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer.“<br />
<br />
(hpp)<br />
Sitzungstermine <strong>für</strong> die<br />
Vollversammlung und<br />
die Erweiterten Vollversammlung<br />
der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
Die Frühjahrsitzung der Vollversammlung<br />
findet am Dienstag, den 13. Juni <strong>2023</strong> ab 14.00<br />
Uhr statt, die Frühjahrssitzung der Erweiterten<br />
Vollversammlung (zuständig <strong>für</strong> die Belange<br />
des Wohlfahrtsfonds) beginnt am selben Tag<br />
ab 18.00 Uhr.<br />
Beide Sitzungen finden im Veranstaltungszentrum<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />
Weihburggasse 10-12 statt.<br />
Die Sitzungen sind <strong>für</strong> alle Kammerangehörigen<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> gemäß den Bestimmungen<br />
des Ärztegesetzes öffentlich. Die<br />
Sitzungen der Erweiterten Vollversammlung<br />
sind zudem auch <strong>für</strong> Kammerangehörige der<br />
Landes-Zahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> öffentlich<br />
zugänglich. Öffentlichkeit bedeutet in diesem<br />
Zusammenhang, dass nur solche Mitglieder als<br />
Zuhörerinnen und Zuhörer an den Sitzungen<br />
teilnehmen dürfen, die zum Zeitpunkt der Sitzung<br />
als Kammerangehörige in die Ärzte- beziehungsweise<br />
Zahnärzteliste eingetragen sind.<br />
Zu beachten ist, dass Video- und Tonaufnahmen<br />
von den Sitzungen ausnahmslos nicht<br />
gestattet sind.<br />
Aus organisatorischen Gründen und des begrenzten<br />
Sitzplatzangebots ersuchen wir um Voranmeldung<br />
unter vollversammlung@aekwien.at.<br />
Ausschreibungen <strong>für</strong> Einzel- und Gruppenpraxen <strong>für</strong> März <strong>2023</strong><br />
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />
-ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der Richtlinien<br />
<strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag<br />
vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung<br />
der Selbstständigen (SVS), sowie der Kranken<strong>für</strong>sorgeanstalt der Stadt <strong>Wien</strong> (KFA <strong>Wien</strong>) im Einvernehmen mit der Ärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong> Vertragsarztstellen aus. Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien <strong>für</strong> Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen<br />
<strong>für</strong> Einzelpraxen sowie <strong>für</strong> Gruppenpraxen <strong>für</strong> März auf der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />
www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />
Kurie niedergelassene Ärzte<br />
Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />
Mag. a Gabriella Milinski<br />
1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />
Tel.: 515 01/1222 DW<br />
E-Mail: milinski@aekwien.at<br />
Kurie niedergelassene Ärzte<br />
Fachärztinnen und Fachärzte<br />
Sabine Hubmayr<br />
1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />
Tel.: 515 01/1259 DW<br />
E-Mail: hubmayr@aekwien.at<br />
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, das Punktesystem, die Bewerbungsformulare und die gesamtvertraglichen<br />
Bestimmungen finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien.<br />
Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 9
INTERN NEWS<br />
Sonderklasse<br />
„Es geht nicht nur ums Pokale sammeln“<br />
Mit einer Erhöhung von insgesamt 8,5 Prozent der Sonderklasse-Honorare ist der Ärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong> bei den Verhandlungen mit dem Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) ein<br />
erfolgreicher Abschluss gelungen. Sonderklasse-Referent Matthias Brenner, Vizepräsident Stefan<br />
Konrad und Öffentlichkeitsreferent Christoph Pelanek über konstruktive Gespräche auf Augenhöhe.<br />
Von Elisa Cavalieri<br />
► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Die Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> konnte bei den<br />
Verhandlungen mit dem VVO deutliche<br />
Tarifanhebungen bis 2028 fixieren (Details<br />
siehe Kasten Seite 11). Wer war in die<br />
Verhandlungen eingebunden?<br />
Konrad: Als Funktionäre der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> waren Matthias<br />
Brenner als Sonderklasse-Referent und<br />
ich als Vertreter des Präsidiums in die<br />
Verhandlungen und deren Vorbereitung<br />
involviert. Unser Viererteam wurde von<br />
zwei Primariatsvertretern komplettiert,<br />
nämlich von Günther Laufer vom AKH<br />
und Ludwig Kramer von der Klinik Hietzing.<br />
Das Thema Sonderklasse betrifft ja<br />
die Primarärztinnen und Primarärzte als<br />
Honorarberechtigte besonders, deshalb<br />
ist es sinnvoll, dass diese Gruppe bei den<br />
Gesprächen repräsentiert ist.<br />
Pelanek: Wie sind die guten Verhandlungsergebnisse<br />
mit dem überdurchschnittlichen<br />
Abschluss zustande gekommen?<br />
Brenner: Mir war in den Gesprächen<br />
immer wichtig, vernunftbetontes Handeln<br />
zu forcieren und die Versicherungen<br />
daran zu erinnern, welche Verantwortung<br />
sie mit ihren Produkten in<br />
der Gesellschaft übernommen haben.<br />
Menschen, die sich eine private Kran-<br />
Gruppen-Krankenversicherung<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>er Ärztinnen und Ärzte<br />
Im Auftrag der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> betreut die benefit<br />
consulting gmbH (www.benefit.at) eine Gruppenkrankenversicherung.<br />
Sie nimmt die Interessen der Ärztekammer<br />
als Vertragspartner der Rahmenvereinbarung sowie<br />
die Interessen der Versicherten gegenüber der Versicherungsgesellschaft<br />
wahr.<br />
Nähere Informationen finden Sie unter<br />
www.aekwien.at/zusatzkrankenversicherung.<br />
Matthias Brenner: „Tatsache ist, dass wir eine breite Diskussion<br />
brauchen, wie das System aufrechterhalten werden kann.“<br />
kenversicherung leisten, haben eine<br />
entsprechende Erwartungshaltung. Sie<br />
zahlen nicht nur <strong>für</strong> ein komfortables<br />
Krankenzimmer, sondern auch da<strong>für</strong>,<br />
dass sie sich bei der Behandlung den<br />
Arzt oder die Ärztin ihres Vertrauens<br />
aussuchen können, und dass diese eine<br />
qualitativ hochwertige Leistung erbringen.<br />
Wenn diese Erwartungshaltung<br />
nicht erfüllt werden kann, wenn das<br />
Produkt nicht kann, was es verspricht,<br />
kann die Sonderklasse langfristig nicht<br />
mehr aufrechterhalten werden. Deshalb<br />
ist es letztlich auch im Sinne der<br />
Versicherungen, dass die Qualität passt<br />
und die Leistung der Ärztinnen und<br />
Ärzte auf einem hohen Niveau bleibt.<br />
Und dieses Niveau kann eben nur mit<br />
einer angemessenen Valorisierung gehalten<br />
werden.<br />
Konrad: Man muss auch dazusagen,<br />
dass wir uns wirklich Zeit genommen<br />
haben, uns auf die Verhandlungen vorzubereiten.<br />
Wir haben mit den Fachgruppen<br />
gesprochen, versucht, auszuloten,<br />
wo es hakt und wo es dringenden<br />
Stefan Konrad: „Wir möchten mit dem VVO das Produkt<br />
Sonderklasse gemeinsam weiterentwickeln.“<br />
Verbesserungsbedarf gibt. Der Ablauf<br />
der Verträge stand Anfang <strong>2023</strong> bevor,<br />
die Verhandlungen mit dem VVO haben<br />
aber schon im August des Vorjahres<br />
begonnen. Am Ende hat es etwa acht bis<br />
neun Verhandlungsrunden über vier<br />
Monate gebraucht, bis wir eine Einigung<br />
erzielen konnten. Natürlich gab<br />
es die üblichen inhaltlichen Diskussionen,<br />
an welchen Werten man sich bei<br />
der Valorisierung orientiert, aber die<br />
Gespräche waren immer von gegenseitiger<br />
Wertschätzung getragen und sind<br />
auf Augenhöhe und ohne Eskalation<br />
über die Bühne gegangen.<br />
Und wie Kollege Brenner richtig sagt, wir<br />
haben die Versicherungen an ihren Auftrag<br />
und ihre Verantwortung erinnert.<br />
Die Tatsache, dass private Krankenversicherungen<br />
ein profitables Geschäft sind,<br />
wo die Leistung auch stimmen muss,<br />
spielt uns natürlich in die Hände.<br />
Pelanek: Ist es eine gute oder schlechte<br />
Entwicklung, dass am Versicherungsmarkt<br />
wieder mehr Player aktiv sind?<br />
Fotos: Elisabeth Mandl<br />
10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
Grafik: VVO Jahresbericht<br />
9.00%<br />
8.00%<br />
7.00%<br />
6.00%<br />
5.00%<br />
4.00%<br />
3.00%<br />
2.00%<br />
1.00%<br />
0.00%<br />
2016<br />
2017/2018<br />
Ø SKL-Honorarerhöhung vs. Ø VPI Erhöhungen<br />
(Entwicklung 2017-2022)<br />
Ø Erhöhung VPI<br />
Ø Honorarerhöhung<br />
2017<br />
2018/2019<br />
2018<br />
2019/2020<br />
Konrad: Prinzipiell sind Monopolstellungen<br />
nie optimal, einen bestimmten<br />
Wettbewerb sehe ich durchaus positiv.<br />
Einerseits bedeutet das <strong>für</strong> die Kundinnen<br />
und Kunden mehr Auswahl<br />
an Leistungen und treibt die Versicherungen<br />
an, ihre Produkte zu verbessern.<br />
Andererseits ist es auch gut <strong>für</strong> die Verhandlungen<br />
zwischen Ärztekammer und<br />
VVO, dass auf Versicherungsseite nicht<br />
ein einziger großer Player sitzt, sondern<br />
dass der VVO eben unterschiedliche<br />
größere und kleinere Versicherungen<br />
repräsentiert. Gäbe es nur einen Anbieter,<br />
würden wir uns meiner Ansicht nach<br />
deutlich schwerer tun, zu verhandeln.<br />
Brenner: Dennoch muss man dazu<br />
anmerken, dass wir ja nicht mit den<br />
Versicherungen einzeln verhandeln,<br />
sondern eben mit dem VVO, dem Verband,<br />
zu dem sich die Versicherungen<br />
zusammengeschlossen haben. Es gibt<br />
einen Vertrag <strong>für</strong> alle.<br />
Was ich als problematisch ansehe, ist,<br />
dass bei der Sonderklasse jede Versicherung,<br />
die den Grundsätzen des VVO<br />
entspricht, mitspielen kann. Wir sind in<br />
der EU, aber es darf nicht sein, dass zum<br />
Beispiel eine Versicherung aus Dublin<br />
eine medizinische Leistungserbringung<br />
aus Österreich an Leute verkauft, die in<br />
ganz anderen Ländern mit ganz anderen<br />
Gegebenheiten leben. Wir verhandeln<br />
<strong>für</strong> Österreich und den österreichischen<br />
Markt. Wenn plötzlich Versicherungen<br />
aus anderen Ländern mitmischen, ist<br />
das ein Ausverkauf unserer medizinischen<br />
Expertise. Wir Ärztinnen und<br />
Ärzte, vertreten durch die Ärztekammer,<br />
müssen selbstverständlich die Möglichkeit<br />
haben, uns unsere Vertragspartner<br />
auszusuchen. Und das konnten wir dem<br />
VVO auch klarmachen.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Warum ist der Fortbestand<br />
der Sonderklasse <strong>für</strong> unser Gesundheitssystem<br />
wichtig?<br />
Brenner: Wir haben auf der einen Seite<br />
die Leistungen aus dem Allgemeinen<br />
Sozialversicherungsgesetz (ASVG) und<br />
2020<br />
2021<br />
2021<br />
2022<br />
2022<br />
<strong>2023</strong><br />
auf der anderen Seite die Sonderklasse.<br />
Beide Bereiche sind eng miteinander<br />
verschränkt und stehen seit Jahrzehnten<br />
in einem fragilen Gleichgewicht. Die<br />
Sonderklasse umfasst nur Leistungen,<br />
die einer intramuralen Intervention<br />
gleichkommen und bietet zusatzversicherten<br />
Patientinnen und Patienten bei<br />
medizinischen Eingriffen eben die freie<br />
Arztwahl und eine gewisse Hotelkomponente<br />
bei ihrem Spitalsaufenthalt.<br />
Warum ist die Sonderklasse wichtig?<br />
Weil sie den ASVG-Bereich, wo es ohnehin<br />
an allen Ecken und Enden bröselt,<br />
entlastet. Und weil sie ein wichtiges<br />
Zubrot <strong>für</strong> die in den Spitälern tätigen<br />
Ärztinnen und Ärzte ist, die dem<br />
intramuralen Bereich sonst vielleicht<br />
den Rücken kehren würden.<br />
Tatsache ist, dass wir eine breite Diskussion<br />
brauchen, wie das System<br />
aufrechterhalten werden kann. Wir<br />
stehen vor vielen Problemen, zum Beispiel,<br />
dass immer mehr Leistungen<br />
vom stationären in den ambulanten<br />
Bereich umgelegt werden. Außerdem<br />
werden die Kolleginnen und Kollegen,<br />
die nachkommen, immer weniger und<br />
gleichzeitig mangelt es an Ärztinnen<br />
und Ärzten, die ausbilden können, weil<br />
ihnen die Zeit fehlt.<br />
Ich vergleiche das gerne mit einem<br />
Fußballfeld. Man kann nur auf einem<br />
Rasen spielen, der instandgehalten,<br />
Öffentlichkeitsreferent Christoph Pelanek im Gespräch.<br />
Erhöhungen Tarife<br />
„Man kann<br />
nur auf<br />
einem Rasen<br />
spielen, der<br />
instandgehalten,<br />
gemäht,<br />
bewässert<br />
und gedüngt<br />
wird.“<br />
NEWS INTERN<br />
Bereich<br />
Erhöhung<br />
Hauptbehandler konservativ 8,90 %<br />
Haupthonorar operativdurchschnittlich 8,90 %<br />
OP I, II, IV, V, VI, VII, VIII 9,30 %<br />
OP III 5,77 %<br />
Akutgeriatrie 8,90 %<br />
Entbindung 9,30 %<br />
Mehrzeitiges Behandlungskonzept 8,90 %<br />
Intensivmedizin 8,90 %<br />
Alle Konsilien 8,90 %<br />
Physikalische Leistungen 7,40 %<br />
Labor und Serologie 4,00 %<br />
Cataract 9,30 %<br />
Koloskopie 9,30 %<br />
Schlaflabor 8,90 %<br />
Strahlentherapie 8,90 %<br />
Nuklearmedizin 7,15 %<br />
Pathologie 7,15 %<br />
Radiologie 7,15 %<br />
Anästhesie durchschnittlich lt. HH operativ 8,90 %<br />
OP I, II, IV, V, VI, VII, VIII 9,30 %<br />
OP III 5,77 %<br />
Detaillierte Informationen zu den aktuellen<br />
Sonderklasse-Verträgen können Sie unter<br />
www.aekwien.at/sonderklasse-info nachlesen. Bei<br />
Fragen steht Ihnen das Referat <strong>für</strong> Sonderklasse unter<br />
sonderklasse@aekwien.at zur Verfügung.<br />
gemäht, bewässert und gedüngt wird.<br />
Es geht nicht nur ums Pokale sammeln<br />
und Geldkassieren.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wo muss man ansetzen,<br />
damit die Sonderklasse <strong>für</strong> Ärztinnen<br />
und Ärzte attraktiv bleibt?<br />
Konrad: Abgesehen von dem guten Ergebnis,<br />
das wir in den Verhandlungen<br />
erzielen konnten und das die Wertbeständigkeit<br />
der Sonderklasse <strong>für</strong> weitere<br />
fünf Jahre sichert, haben wir mit dem<br />
VVO eine Vereinbarung getroffen, uns<br />
engmaschig zusammenzusetzen und<br />
das Produkt Sonderklasse gemeinsam<br />
weiterzuentwickeln. Es wird eine<br />
Arbeitsgruppe zur Schaffung einer<br />
neuen Honorarvereinbarung zum Thema<br />
„Tagesinterventionelle Sonderklasse“<br />
geben, in der Vertreterinnen und<br />
Vertreter des VVO, der Ärztekammer<br />
und auch des WIGEV involviert sein<br />
werden. Wenn es uns gelingt, die Entwicklungen<br />
der modernen Medizin mit<br />
mehr tagesinterventionellen Eingriffen<br />
zu berücksichtigen und das in einen<br />
zeitgemäßen Katalog hineinzugießen,<br />
bin ich sicher, dass die Sonderklasse <strong>für</strong><br />
die Kolleginnen und Kollegen wieder an<br />
Attraktivität gewinnen kann. <br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11
INTERN NEWS<br />
Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />
„Ärztinnen sind längst keine kleine<br />
Minderheit mehr“<br />
Antonia Greb, Julia Harl und Nina Böck sind seit letztem Jahr die neuen Gesichter des Referats <strong>für</strong><br />
Frauenpolitik der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>. Im Interview erzählen sie über ihre geplanten Aktivitäten<br />
<strong>für</strong> <strong>2023</strong>, warum es nach wie vor Durchhaltevermögen und Geduld benötigt, um als Frau in der<br />
Medizin Fuß zu fassen und Karriere zu machen und was das alles auch mit veralteten strukturellen<br />
Problemen zu tun hat.<br />
Von Kathrin McEwen<br />
► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sie sind seit<br />
der letzten Ärztekammerwahl<br />
2022 neue Mandatarinnen und betreuen<br />
das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik. Können Sie<br />
sich kurz vorstellen?<br />
Nina Böck: Ich bin fertige Allgemeinmedizinerin<br />
und befinde mich gerade<br />
in Ausbildung zur Gynäkologin. Meine<br />
Situation als Ausbildungsärztin und<br />
meine Tätigkeit als Turnusärztevertreterin<br />
haben mich dazu bewogen, mich<br />
in der Standespolitik zu engagieren.<br />
Neben der Ausbildung ist auch die<br />
allgemeine Situation von Frauen in<br />
der Medizin – die meisten Führungs<br />
„Es geht<br />
nicht um<br />
Bevorteilung,<br />
sondern<br />
darum,<br />
Stärken<br />
gemeinsam<br />
zu nutzen.“<br />
positionen sind nach wie vor nur von<br />
Männern besetzt – ein Riesenproblem.<br />
Deswegen bin ich jetzt sehr froh, Teil<br />
des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik zu sein.<br />
Antonia Greb: Ich befinde mich derzeit<br />
in Ausbildung zur Internistin.<br />
Auch ich bin über die Vertretung als<br />
Turnusärztin zur Ärztekammer gekommen<br />
und habe mich um ein Mandat<br />
beworben, um die Interessen von<br />
Jungärztinnen und -ärzten, und hier<br />
insbesondere jene von Frauen, zu vertreten.<br />
Ärztinnen sind außer- und innerhalb<br />
der Kammer immer noch in<br />
der Minderheit, obwohl sie insgesamt<br />
bereits heute die Mehrheit in der Medizin<br />
stellen.<br />
Julia Harl: Seit Oktober 2022 bin ich<br />
fertige Allgemeinmedizinerin und arbeite<br />
in einer Notaufnahme und mache<br />
Vertretungen. Meine standespolitische<br />
Karriere hat im Rahmen der Turnusärztevertretung<br />
begonnen – ich war<br />
unzufrieden mit der Ausbildungssituation<br />
und habe mich <strong>für</strong> eine Verbesserung<br />
eingesetzt. Höchst motiviert<br />
möchte auch ich die Interessen der<br />
Frauen in der Medizin vertreten, gerade<br />
auch als Jungmutter liegt mir dieses<br />
Thema besonders am Herzen.<br />
Fotos: Stefan Seelig<br />
12 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Ihr Referat heißt<br />
Frauenpolitik – was genau verstehen Sie<br />
unter dem Begriff Frauenpolitik?<br />
Greb: In der Standespolitik bedeutet<br />
es, die Interessen und Anliegen von<br />
Ärztinnen zu vertreten, die in der Ärztekammer<br />
momentan unterrepräsentiert<br />
sind. Es ist immer noch so, dass<br />
es spezifische Herausforderungen <strong>für</strong><br />
Ärztinnen gibt, nicht nur beispielsweise<br />
in Bezug auf Familienplanung. Dementsprechend<br />
haben Ärztinnen eigene<br />
Anliegen, die auch in der Ärztekammer<br />
eine Stimme bekommen sollen.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was sind Ihre Anliegen<br />
und was haben Sie <strong>für</strong> die nächsten<br />
Jahre geplant?<br />
Harl: Die drei großen Punkte <strong>für</strong> das<br />
Jahr <strong>2023</strong> sind einerseits das Coaching-<br />
Programm Ärztinnen@Kammer, das<br />
wir ins Leben gerufen haben, um mehr<br />
Ärztinnen <strong>für</strong> die Standespolitik und<br />
die Ärztekammer zu begeistern. Dieses<br />
Programm soll der Förderung, Ermutigung<br />
und Stärkung dienen. Der zweite<br />
Punkt ist eine Ärztinnen-Umfrage,<br />
um zu erheben, was die Bedürfnisse<br />
der Ärztinnen sind. Damit wollen wir<br />
in die Ärztinnenschaft reinhören, wo<br />
es brennt es und was gebraucht wird.<br />
Und einen Vergleich zu einer Umfrage<br />
ziehen, die es bereits 2019 gegeben<br />
hat. Was hat sich verändert, wo hat<br />
Aufgaben und Ziele des Referats<br />
<strong>für</strong> Frauenpolitik<br />
Das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> hat das Ziel, die spezifischen Anliegen von<br />
Ärztinnen zu vertreten und zu fördern. Ein besonderer<br />
Fokus soll dabei auf der Karriereplanung von Ärztinnen<br />
liegen, nicht nur aber auch hinsichtlich einer bedarfsgerechten<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />
Darüber hinaus soll das Referat zur Verbesserung der<br />
standespolitischen Vertretung von Ärztinnen<br />
durch Ärztinnen beitragen.<br />
Mehr Informationen finden Sie unter<br />
www.aekwien.at/frauenpolitik<br />
Kontakt: frauenreferat@aekwien.at<br />
sich vielleicht noch nicht genug getan?<br />
Das dritte ist das Networking Event<br />
„Ärztinnen:Connect“, um die Ärztinnen<br />
in <strong>Wien</strong> untereinander besser<br />
zu vernetzen.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sprechen wir über<br />
das Coaching-Programm. Worum geht<br />
es da genau?<br />
Greb: Ärztinnen@Kammer ist ein Programm<br />
speziell <strong>für</strong> Ärztinnen, die sich<br />
vorstellen können oder eben schon<br />
konkretes Interesse daran haben, sich<br />
in der Standespolitik zu engagieren.<br />
Es soll dabei helfen, sich das notwendige<br />
Rüstzeug anzueignen und ermutigen,<br />
diesen Schritt auch zu gehen. Es<br />
braucht da<strong>für</strong> nicht nur Engagement,<br />
sondern auch Durchhaltevermögen<br />
und Geduld. Uns ist vollkommen klar,<br />
dass die zeitlichen Ressourcen von vielen<br />
Ärztinnen limitiert sind. Wir wollen<br />
die Kolleginnen jedoch ermutigen,<br />
sich trotzdem in die Standespolitik<br />
einzubringen. Es richtet sich primär an<br />
Ärztinnen, die in der jetzigen Legislaturperiode<br />
das erste Mal ein Mandat<br />
bekommen haben sowie an jene, die<br />
noch keines haben, aber Interesse daran<br />
hätten. Es geht dabei primär nicht<br />
um Vorerfahrung oder Alter, es sollen<br />
alle Ärztinnen angesprochen werden,<br />
je breiter das Spektrum, umso besser.<br />
Im Februar war der Start mit zwei<br />
Kleingruppen in variabler Besetzung,<br />
die sich einmal im Monat treffen – und<br />
das über das Jahr <strong>2023</strong>.<br />
All jene, die sich außerhalb des Programmes<br />
<strong>für</strong> eine Mitarbeit in der Ärztekammer<br />
interessieren, können sich<br />
jederzeit gerne an uns wenden.<br />
„Uns ist<br />
vollkommen<br />
klar, dass die<br />
zeitlichen<br />
Ressourcen<br />
von vielen<br />
Ärztinnen<br />
limitiert<br />
sind. Wir<br />
wollen die<br />
Kolleginnen<br />
jedoch<br />
ermutigen,<br />
sich trotzdem<br />
in die<br />
Standespolitik<br />
einzubringen.“<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Und wie sieht es mit<br />
der Umfrage aus – wann findet diese statt<br />
und welche Themen werden dabei behandelt<br />
werden?<br />
Böck: Ein großes Thema der Umfrage<br />
wird sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz<br />
sein, egal ob verbal oder körperlich.<br />
Es ist erschreckend, wie viel da<br />
noch immer im Hintergrund passiert<br />
und oft aus Angst, die Stelle zu verlieren,<br />
nicht gemeldet wird. In einer anonymen<br />
Umfrage trauen sich Frauen<br />
vielleicht dann doch, es anzugeben.<br />
Weiters wird es Fragen zu Themen wie<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
geben, und ob wir uns als Frauenreferat<br />
<strong>für</strong> bestimmte Dinge einsetzen<br />
sollen. Gibt es zum Beispiel Bedarf an<br />
einem Kindergarten mit Betreuung in<br />
der Nacht? Würden Eltern das nützen?<br />
Wir wollen herausfinden, wo es<br />
noch Verbesserungsbedarf gibt. Weiters<br />
wird das Interesse an Networking<br />
Events und anderen Veranstaltungen<br />
erfragt. Zudem gibt es Ideen, spezielle<br />
Fortbildungen während der Karenzzeit<br />
anzubieten, die dann unter anderem<br />
<strong>für</strong> die Facharztausbildung angerechnet<br />
werden könnten. Befragt werden<br />
alle Ärztinnen in <strong>Wien</strong> im Frühjahr<br />
<strong>2023</strong> per E-Mail.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was kann man<br />
sich unter dem Networking Event<br />
„Ärztinnen:Connect“ genau vorstellen?<br />
Harl: Ein Ergebnis der Umfrage von<br />
2019 war, dass etwa 25 Prozent der<br />
Ärztinnen der Meinung sind, dass<br />
Männer sich besser vernetzen, bessere<br />
Netzwerke haben, diese auch besser<br />
nutzen und Frauen dadurch bei<br />
der Karriere in der Medizin häufig im<br />
Nachteil sind. Diese Beobachtung,<br />
dass Frauen sich weniger vernetzen,<br />
haben wir leider auch gemacht. Daher<br />
haben wir uns dazu entschlossen,<br />
ein Networking Event zu veranstalten,<br />
um möglichst viele Ärztinnen miteinander<br />
zu vernetzen und ihnen die<br />
Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen<br />
und gegenseitig voneinander zu<br />
lernen. Dabei wollen wir auch immer<br />
wieder erfolgreiche Frauen einladen.<br />
Greb: Wenn ich ergänzen darf, uns<br />
ist sehr wichtig, ein Bewusstsein da<strong>für</strong><br />
zu schaffen, dass Ärztinnen längst<br />
keine kleine Minderheit mehr sind<br />
– und zwar in den meisten Bereichen<br />
der Medizin. Und dass sie davon profitieren<br />
können, sich gegenseitig aus<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 13
INTERN NEWS<br />
zutauschen und zu unterstützen. Möglicherweise<br />
hat das Wort Netzwerk <strong>für</strong><br />
manche einen negativen Touch, weil es<br />
nach Vetternwirtschaft oder Vitamin B<br />
klingt – das ist hier aber nicht gemeint.<br />
Wir wollen eine Lanze da<strong>für</strong> brechen,<br />
einander gegenseitig zu unterstützen,<br />
Informationen auszutauschen oder<br />
Tipps zu geben. Es geht nicht um Bevorteilung,<br />
sondern darum, Stärken<br />
gemeinsam zu nutzen.<br />
Julia Harl: „Die Beobachtung, dass Frauen sich weniger vernetzen, haben<br />
wir leider auch gemacht.“<br />
Nina Böck: „Wir wollen herausfinden, wo es noch Verbesserungsbedarf<br />
gibt.“<br />
Antonia Greb: „Ärztinnen haben eigene Anliegen, die auch in der Ärztekammer<br />
eine Stimme bekommen sollen.“<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie sieht es nun<br />
allgemein mit der Situation von Frauen<br />
in der Medizin aus? Gibt es negative<br />
Auswirkungen, wenn man eine Frau ist?<br />
Hat man es schwieriger, bei der Ausbildung,<br />
im Berufsalltag und wie können<br />
Sie hier helfen?<br />
Böck: Aus meiner persönlichen Erfahrung<br />
sehe ich zum Beispiel bei der<br />
Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin<br />
Benachteiligungen von Frauen. Derzeit<br />
ist es noch so, dass man <strong>für</strong> die<br />
Ausbildung drei Jahre in einem Krankenhaus<br />
ist und dann <strong>für</strong> ein halbes<br />
Jahr in eine Lehrpraxis geht. Das ist<br />
oft in einem Alter, wo Frauen vielleicht<br />
ein Kind bekommen möchten, aber<br />
sie keinen fixen Vertrag oder Anstellung<br />
haben und so im schlimmsten<br />
Fall ohne Geld dastehen können. Es<br />
gibt jetzt die Möglichkeit, parallel zur<br />
Lehrpraxis im Krankenhaus angestellt<br />
zu bleiben, das aber auch nur <strong>für</strong> ein<br />
paar Monate. Ich würde mir wünschen,<br />
dass diese Umstände bei der<br />
Ausgestaltung des neuen Facharztes<br />
<strong>für</strong> Allgemeinmedizin berücksichtigt<br />
werden und es rechtlich besser abgesichert<br />
wird. Ein anderes großes Thema<br />
gibt es bei der Selbstständigkeit als<br />
Kassenärztin, auch hier sind noch viele<br />
rechtliche Fragen im Zusammenhang<br />
mit der Schwangerschaft offen, die es<br />
vielleicht manchen erschwert, in die<br />
Selbständigkeit zu gehen.<br />
Greb: Es gibt noch viele strukturelle<br />
Herausforderungen, die teilweise sehr<br />
komplex sind. Die meisten leitenden<br />
Stellen und Führungspositionen in<br />
der Medizin werden von Männern<br />
eingenommen. Da fehlen manchmal<br />
Vorbilder, die dabei helfen, sich eine<br />
Führungsposition als Ärztin zuzutrauen.<br />
Umgekehrt hatte ein Drittel<br />
der Befragten der Ärztinnen-Umfrage<br />
2019 den Eindruck, dass Führungspositionen<br />
vorzugsweise an Männer vergeben<br />
werden. Eine weitere Herausforderung<br />
sind Familienplanung und<br />
fehlende Kinderbetreuung, die <strong>für</strong> die<br />
Mehrheit der befragten Ärztinnen ein<br />
Karrierehindernis darstellten. Dazu<br />
zählen beispielsweise auch unflexible<br />
Arbeitszeiten, fehlende Teilzeitmodelle<br />
et cetera. Wenn Familienplanung<br />
und Ausbildung dann zusammenfallen,<br />
ergeben sich unter Umständen<br />
schon früh auf dem Karriereweg substantielle<br />
Nachteile, die kaum mehr<br />
aufzuholen sind. Manchmal haben es<br />
auch Ärztinnen schwerer, sich gegenüber<br />
Patientinnen und Patienten oder<br />
anderen Berufsgruppen durchzusetzen,<br />
weil sie gelegentlich gar nicht als<br />
Ärztinnen ernst- oder wahrgenommen<br />
werden. Hier benötigt es noch eine<br />
Kulturänderung, die braucht aber Zeit<br />
und passiert nur langsam.<br />
Harl: Leider ist es heutzutage immer<br />
noch nicht selbstverständlich, dass<br />
Ärztinnen schwanger werden. Aus persönlicher<br />
Erfahrung musste ich mit<br />
diskriminierenden Kommentaren, finanziellen<br />
Einbußen und abfälligen Bemerkungen<br />
von Vorgesetzten und Kollegen<br />
umgehen. Es gibt leider noch wenig<br />
Verständnis <strong>für</strong> die mit der Schwangerschaft<br />
und Elternschaft einhergehenden<br />
Veränderungen. Es ist sehr schade, dass<br />
dieser neue Lebensabschnitt unter so<br />
einem negativen Schatten steht. Hier<br />
gibt es noch viel zu tun.<br />
Böck: Eine Lösung <strong>für</strong> dieses Problem<br />
wäre, dass Männer eine Elternkarenz<br />
genauso oft in Anspruch nehmen wie<br />
Frauen. Wird das zur Regel, werden<br />
Frauen bei Bewerbungen nicht mehr<br />
so oft benachteiligt, die obersten Stellen<br />
wissen, Männer fallen ebenfalls ein<br />
Jahr aus, wenn sie Väter werden.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Kann man sich auch<br />
an Sie mit konkreten Fragestellungen<br />
oder Hilfsangeboten wenden?<br />
Harl: Unbedingt, das ist auch ein Teil<br />
der Umfrage, wo wir herausfinden<br />
möchten, ob es einen Bedarf <strong>für</strong> eine<br />
Art Servicestelle des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />
gibt.<br />
Böck: Auch bezüglich rechtlicher Fragen.<br />
Unser Referat ist auch Teil einer<br />
Task Force Schwangerschaft und der<br />
Veranstaltung „Hallo Baby“, wo es<br />
auch um alle möglichen rechtlichen<br />
Fragen bezüglich Karenz, Mutterschutz,<br />
Kinderbetreuungsgeld und so<br />
weiter geht. Hier können wir gerne<br />
weiterhelfen. <br />
14 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
Stadt <strong>Wien</strong><br />
Scharfe Kritik an Gesundheitsplanung<br />
Anlässlich der Begutachtung der dritten Verordnung zum Regionalen Strukturplan Gesundheit<br />
<strong>Wien</strong> (RSG <strong>Wien</strong>) orten Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte, und Erik Randall<br />
Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Planungsverfehlungen.<br />
Fotos: 1367649867/GettyImages<br />
► „Ein Gesundheitsplanungsprozess,<br />
der die betroffenen Ärztinnen<br />
und Ärzte nicht einbindet und<br />
Top-down ausschließlich durch Politik<br />
und Gesundheitsbürokratie erfolgt,<br />
birgt die Gefahr von Fehlplanungen<br />
und Fehlentscheidungen, unter denen<br />
dann die Angehörigen der Gesundheitsberufe<br />
täglich gemeinsam mit<br />
ihren Patientinnen und Patienten zu<br />
leiden haben“, sind sich Ferenci und<br />
Huber einig.<br />
Bereits im Rahmen der Begutachtung<br />
zum RSG <strong>Wien</strong> 2025 hat die Ärztekammer<br />
die Forderung geäußert, durch<br />
frühzeitiges strukturiertes Beiziehen<br />
der betroffenen Ärztinnen und Ärzte<br />
sowie ihrer Standesvertretung gemeinsam<br />
Irritationen zu vermeiden und zu<br />
einer noch besseren medizinischen<br />
Versorgung der Bevölkerung beizutragen.<br />
Dieses Anliegen blieb leider ungehört.<br />
Kritik übt die Ärztekammer auch an<br />
der zugrunde gelegten Datenbasis <strong>für</strong><br />
den RSG <strong>Wien</strong> 2025, der auf einer Ist-<br />
Stand-Analyse mit Daten aus dem Jahr<br />
2016 als Empfehlungsgrundlage aufbaut.<br />
Akutstationärer Bereich<br />
„Bei der Planung des akutstationären<br />
Bereichs haben sich Gesundheitsbürokratinnen<br />
und -bürokraten von Ländern,<br />
Sozialversicherung und Bund<br />
offenbar vorab überlegt, was finanziell<br />
möglich sein darf, um den Expertinnen<br />
und Experten den Rahmen <strong>für</strong> ihre<br />
Berechnungen vorzugeben“, kritisiert<br />
Ferenci. Während der Pandemie sei<br />
völlig zu Recht ausreichend Geld zur<br />
Verfügung gestanden, um die Gesundheitsversorgung<br />
der Bevölkerung zu gewährleisten<br />
beziehungsweise aufrechtzuerhalten.<br />
„Im Rahmen des Finanzausgleichs<br />
<strong>2023</strong> bedarf es jetzt mindestens<br />
derselben Kraftanstrengung,<br />
um das österreichische Spitals- und<br />
Gesundheitssystem <strong>für</strong> die Zukunft<br />
finanziell adäquat auszustatten und<br />
im Sinne der Bevölkerung gut aufzustellen.<br />
Der vorliegende Entwurf zum<br />
RSG <strong>Wien</strong> erfüllt diese Anforderungen<br />
nicht“, zeigt sich Ferenci enttäuscht.<br />
Zu wenige Kassenstellen<br />
Für den RSG <strong>Wien</strong> wurden 800 Kassenplanstellen<br />
<strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />
und 1.000 Kassenplanstellen <strong>für</strong><br />
Fachärztinnen und -ärzte errechnet.<br />
„Die dahinterliegenden Berechnungen<br />
erschließen sich der Ärztekammer<br />
nicht. Unabhängig davon halten wir<br />
zum wiederholten Mal fest, dass nicht<br />
zuletzt aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums,<br />
des demografischen<br />
Wandels sowie der chronischen Überlastung<br />
der <strong>Wien</strong>er Spitalsambulanzen<br />
und den damit verbundenen Frequenzsteigerungen<br />
im niedergelassenen Bereich<br />
weit mehr als 100 Kassenplanstellen<br />
im allgemeinmedizinischen<br />
und fachärztlichen Bereich zwingend<br />
unabdingbar sind“, kommentiert Huber<br />
die Planung <strong>für</strong> den niedergelassenen<br />
Bereich.<br />
Spitalsentlastung gefordert<br />
Ebenfalls keinen Niederschlag im RSG<br />
<strong>Wien</strong> 2025 finden diverse Initiativen<br />
der Ärztekammer zur Verlagerung von<br />
Leistungen aus den Krankenanstalten<br />
in den niedergelassenen Bereich, wie<br />
beispielsweise bei Herzschrittmacherkontrollen<br />
vorgeschlagen. Als weiteres<br />
Beispiel seien an dieser Stelle Kinder-<br />
Primärversorgungseinheiten genannt,<br />
die an einer fehlenden Einigung zu den<br />
Finanzierungsmodalitäten zwischen<br />
Sozialversicherung und Ländern scheitern,<br />
verlautete aus der Ärztekammer.<br />
Schließlich wurde<br />
bereits 2019 im Rahmen<br />
der Landeszielsteuerungskommission<br />
die Schaffung<br />
spezieller ambulanter Ver-<br />
„Vergeblich<br />
sucht man<br />
in der Gesundheitsplanung<br />
der<br />
Stadt <strong>Wien</strong><br />
nach diesen<br />
Maßnahmen<br />
zur<br />
Entlastung<br />
des Spitalsbereichs.“<br />
sorgungsangebote beschlossen, wie<br />
Dermatologie-, Schilddrüsen-, Diabetes-,<br />
Schmerz- und Augenzentren.<br />
„Vergeblich sucht man in der Gesundheitsplanung<br />
der Stadt <strong>Wien</strong> nach<br />
diesen Maßnahmen zur Entlastung<br />
des Spitalsbereichs. Auch hier bleibt<br />
die Gesundheitsbürokratie Antworten<br />
schuldig“, stellen Ferenci und Huber<br />
unisono fest.<br />
Bürokratie hemmt PVE<br />
Für die Planung von Primärversorgungseinheiten<br />
(PVE) in <strong>Wien</strong> wird<br />
ebenfalls mit Daten aus dem Jahr<br />
2016 gearbeitet. Zusätzlich erweisen<br />
sich die politisch willkürlich festgelegten<br />
30 PVE-Standortgebiete als<br />
Hemmschuh <strong>für</strong> die Errichtung von<br />
Primärversorgungseinheiten. „Neben<br />
einer ernsthaften und tatsächlichen<br />
zukunftsgewandten Planung mit jährlichen<br />
Aktualisierungen braucht es<br />
aus versorgungspolitischer Sicht mehr<br />
Flexibilität <strong>für</strong> die Umsetzung von PVE<br />
und somit die Abschaffung der starren<br />
PVE-Standortgebiete“, fordert Huber.<br />
„Angesichts dieser umfangreichen<br />
Planungsversäumnisse im RSG <strong>Wien</strong><br />
verwundern Aussagen diverser Politikerinnen<br />
und Politiker in Vorbereitung<br />
zum aktuellen Finanzausgleich<br />
umso mehr, scheinen diese doch<br />
die Verantwortung <strong>für</strong> die mangelhafte<br />
medizinische Versorgung<br />
der Bevölkerung wahlweise bei<br />
der Ärztekammer als Organisation<br />
oder bei den Ärztinnen und<br />
Ärzten selbst zu suchen. Wir fordern<br />
die politisch Verantwortlichen daher<br />
auf, endlich die Betroffenen und ihre<br />
Standesvertretung in die Planungen<br />
miteinzubeziehen, um im Interesse der<br />
besten Gesundheitsversorgung<br />
der Bevölkerung nicht ständig<br />
am Bedarf vorbeizuplanen“, so<br />
Ferenci und Huber abschließend.<br />
<br />
(rp)<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 15
INTERN NEWS<br />
Für die gemeinsame Sache<br />
Better together<br />
Kommentar von George Zabaneh<br />
► Als ich mich dazu entschloss,<br />
gemeinsam mit<br />
gleichgesinnten Kolleginnen und<br />
Kollegen bei der <strong>Wien</strong>er Ärztekammerwahl<br />
2022 anzutreten, war<br />
es unser Hauptziel, die Ärztinnen<br />
und Ärzte an der Basis in der Kammer<br />
vertreten zu wissen. Ich hatte<br />
das Gefühl, dass die Wünsche<br />
und Interessen der Ärztinnen und<br />
Ärzte in der Basisversorgung im<br />
Spital, aber auch in den Ordinationen,<br />
in der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />
nicht genügend gesehen werden<br />
und die Standesvertretung uns<br />
nicht ausreichend vertritt.<br />
Nach der Wahl erhielten wir dankenswerterweise<br />
die Möglichkeit,<br />
in der Ärztekammer tätig zu werden<br />
und es war erfreulich, mitzuerleben,<br />
dass sich in den Koalitionsgesprächen<br />
Reform als oberste Direktive<br />
herauskristallisierte – die Reformkoalition<br />
entstand. Ihre Ziele: Transparenz,<br />
Produktivität, Ehrlichkeit,<br />
gelebte Fehlerkultur, durchdachte<br />
Reformen und gut überlegte Entlastungen<br />
<strong>für</strong> die Pflichtmitglieder.<br />
Doch, und das ist entscheidend:<br />
Die Ziele der Reformkoalition enden<br />
nicht bei der Interessensvertretung<br />
<strong>für</strong> unsere Mitglieder. Nein,<br />
ein entscheidender Impetus <strong>für</strong><br />
unser Handeln war und ist es, aufzuzeigen,<br />
dass das öffentliche Gesundheitssystem<br />
nach Jahren des<br />
Sparwahns und der Ignoranz zu<br />
implodieren droht. Als Ärztinnen<br />
und Ärzte in den Ordinationen und<br />
Spitälern versuchen wir seit Jahren,<br />
die Mängel im System mit Hingabe<br />
im Sinne und zum Wohle unserer<br />
Patientinnen und Patienten auszugleichen<br />
– teilweise auf Kosten der<br />
eigenen Gesundheit.<br />
Genau diese Hingabe, das Engagement<br />
und natürlich auch unsere<br />
Verantwortung als Medizinerinnen<br />
und Mediziner, die Gesundheitsversorgung<br />
<strong>für</strong> die Bevölkerung zu<br />
sichern, haben zu dem Entschluss<br />
George Zabaneh:<br />
„Als Ärztinnen und<br />
Ärzte in den Ordinationen<br />
und Spitälern<br />
versuchen wir seit<br />
Jahren, die Mängel<br />
im System mit Hingabe<br />
im Sinne und<br />
zum Wohle unserer<br />
Patientinnen und<br />
Patienten auszugleichen.“<br />
Durch den<br />
gelebten<br />
Zusammenhalt<br />
der<br />
Ärzteschaft<br />
im niedergelassenen<br />
und im<br />
angestellten<br />
Bereich ist<br />
es gelungen,<br />
unseren gemeinsamen<br />
Anliegen<br />
Gehör zu<br />
verschaffen.<br />
geführt, als Ärztekammer die Probleme<br />
im öffentlichen Gesundheitswesen zu<br />
thematisieren. Die anfängliche Euphorie<br />
über den neuen Geist in der Ärztekammer<br />
ging in Tatendrang über und<br />
nach intensiven, arbeitsreichen Monaten<br />
ist es schließlich gelungen, ein Problembewusstsein<br />
<strong>für</strong> die Gesundheitskrise<br />
zu schaffen, das Versagen des Spitalsmanagements<br />
aufzuzeigen und die<br />
Politik aus ihrem Dornröschenschlaf zu<br />
wecken. Zu diesem ersten Erfolg beigetragen,<br />
hat – und das möchte ich betonen<br />
– auch die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen den beiden Kurien der <strong>Wien</strong>er<br />
Ärztekammer. Durch den gelebten Zusammenhalt<br />
der Ärzteschaft im niedergelassenen<br />
und im angestellten Bereich<br />
ist es gelungen, unseren gemeinsamen<br />
Anliegen Gehör zu verschaffen.<br />
Freilich sind es nicht allein die Ärztinnen<br />
und Ärzte, die sich <strong>für</strong> das Gesundheitswesen<br />
engagieren. Alle Gesundheitsberufe<br />
tragen ihren wichtigen Teil dazu<br />
bei, dass Patientinnen und Patienten so<br />
wenig wie möglich unter Managementschwächen<br />
und Fehlplanungen im Gesundheitssystem<br />
zu leiden haben. Dass<br />
es der Mehrheit nicht ärztlicher Gesundheitsberufe<br />
aufgrund zersplitterter Kompetenzen<br />
und politischer Loyalitäten an<br />
einer wirksamen Vertretung mangelt,<br />
ist dabei ein reales Problem. Denn wir<br />
Ärztinnen und Ärzte können und wollen<br />
nicht paternalistisch <strong>für</strong> alle Gesundheitsberufe<br />
sprechen. Gleichzeitig<br />
können nur alle Gesundheitsberufe gemeinsam<br />
die mannigfaltigen Probleme<br />
im Gesundheitssystem benennen und<br />
die Stärke aufbringen, eine reale Veränderung<br />
herbeizuführen. Zusammen<br />
bilden wir das Fundament der Gesundheitsversorgung.<br />
Wir, die wir täglich im<br />
direkten Kontakt mit den Patientinnen<br />
und Patienten erleben, was Fehlplanung<br />
im Gesundheitswesen bedeutet, müssen<br />
die Anwältinnen und Anwälte eines öffentlichen,<br />
<strong>für</strong> alle Menschen zugänglichen<br />
Gesundheitssystems sein.<br />
Menschlich kaum erträglich ist es <strong>für</strong><br />
mich daher, wenn der Zusammenhalt<br />
und das Eintreten <strong>für</strong> die gemeinsame<br />
Sache immer wieder durch<br />
machtpolitische Spielchen einzelner<br />
Fraktionen gefährdet werden.<br />
Auf dem Spiel steht nicht weniger<br />
als die medizinische Versorgung<br />
der Bevölkerung. Ich habe in den<br />
letzten Monaten leider immer wieder<br />
erleben müssen, wie nicht nur<br />
versucht wurde, die Bemühungen<br />
unserer konstruktiv arbeitenden<br />
Sektion, sondern schließlich auch<br />
der Kurie angestellte Ärzte und der<br />
Reformkoalition zu unterwandern,<br />
nur um vom eigenen Versagen abzulenken.<br />
Doch noch, liebe Kolleginnen und<br />
Kollegen, ist nichts verloren. Lassen<br />
wir uns nicht von unserem bereits<br />
eingeschlagenen Weg abbringen.<br />
Arbeiten wir gemeinsam und einig<br />
mit Hingabe daran, die Gesundheitskrise<br />
zu lösen. Bringen wir<br />
die Politik dazu, unser Steuergeld<br />
sinnvoll und mit Verstand einzusetzen,<br />
um schlussendlich unseren<br />
gesellschaftlichen Wohlstand mit<br />
unserem wertvollsten Besitz – der<br />
Gesundheit – abzusichern.<br />
Was es dazu braucht, ist Wertschätzung<br />
unserer Arbeitsleistung, Zeit <strong>für</strong><br />
unsere Patientinnen und Patienten,<br />
die angemessen honoriert werden<br />
muss, um auch die Qualität der Versorgung<br />
abzusichern, die Stärkung<br />
des niedergelassenen Versorgungbereichs<br />
zur Entlastung der Spitalsambulanzen<br />
und die Attraktivierung<br />
der Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> das gesamte<br />
Gesundheitspersonal. Und es<br />
braucht die Einbeziehung der Menschen,<br />
die täglich mit Patientinnen<br />
und Patienten arbeiten und so wissen,<br />
wo es im System krankt. <br />
George Zabaneh ist Facharzt <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendheilkunde, <strong>für</strong><br />
Allgemeinmedizin sowie Obmann<br />
der Sektion der zur selbständigen Berufsausübung<br />
berechtigten Ärzte der<br />
Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
Kassenärztinnen und -ärzte: Altersgrenze soll bleiben<br />
In der jüngst aufgeflammten Debatte<br />
rund um die Aufhebung der gesetzlichen<br />
Altersgrenze von 70 Jahren <strong>für</strong><br />
Kassenärztinnen und -ärzte sprechen<br />
sich die beiden Vizepräsidenten der<br />
Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Erik Randall<br />
Huber, Obmann der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte, und Stefan Ferenci,<br />
Obmann der Kurie angestellte Ärzte,<br />
klar <strong>für</strong> die Beibehaltung der aktuellen<br />
Regelung aus.<br />
„Ich halte die derzeitige Gesetzeslage<br />
<strong>für</strong> vernünftig“, sagt Huber. „Ältere<br />
Kolleginnen und Kollegen sollten ihre<br />
Pension genießen. Umgekehrt ist es<br />
wichtig, dass wir den jungen Ärztinnen<br />
und Ärzten eine Chance geben, eine<br />
Kassenstelle zu erhalten.“ Was die Situation<br />
in Mangelfächern angeht, oder bei schwierigen<br />
Nachbesetzungen im ländlichen Raum,<br />
so würde es schon jetzt die Möglichkeit<br />
geben, über das Alter von 70 Jahren hinaus<br />
zu arbeiten. Huber: „Wir haben hier eine gute<br />
Die Kurienobmänner Erik Randall<br />
Huber und Stefan Ferenci halten<br />
die gesetzliche Altersgrenze von<br />
70 Jahren <strong>für</strong> Kassenärztinnen<br />
und -ärzte <strong>für</strong> vernünftig.<br />
Regelung mit der Österreichischen Gesundheitskasse.<br />
Dabei sollte es bleiben.“<br />
Huber weist darauf hin, dass der Versorgungsauftrag<br />
ab einem gewissen Alter<br />
womöglich nicht mehr in vollem Umfang<br />
erfüllt werden kann: „Es gelten flexiblere und<br />
längere Öffnungszeiten als früher. Und es<br />
ist eine Herausforderung, tagtäglich<br />
Dutzende Patientinnen und Patienten<br />
zu betreuen.“<br />
Stefan Ferenci argumentiert ähnlich:<br />
„Ich trete da<strong>für</strong> ein, die Arbeitsbedingungen<br />
sowohl im angestellten als<br />
auch im niedergelassenen Bereich so<br />
zu gestalten, dass die Jungen wieder<br />
oder weiter gerne den Arztberuf<br />
ausüben. Auf Ärztinnen und Ärzte im<br />
pensionsfähigen Alter zurückzugreifen,<br />
kann nur eine vorübergehende Notlösung<br />
<strong>für</strong> absolute Mangelfächer sein.<br />
Man darf auch nicht unterschätzen,<br />
dass es <strong>für</strong> junge Kolleginnen und Kollegen<br />
demotivierend wirkt, wenn man<br />
ihnen durch das Aufheben der 70-Jahr-Grenze<br />
den Weg in die Niederlassung versperrt.“<br />
„Der Vertretungsauftrag der Ärztekammer<br />
gilt <strong>für</strong> alle Ärztinnen und Ärzte, nicht nur<br />
<strong>für</strong> die langgedienten Kolleginnen und<br />
Kollegen“, so die beiden Vizepräsidenten<br />
abschließend. (ehs)<br />
Spitalsgespräche: Verhandlungsteam beschlossen<br />
Fotos: FG Trade/unclepodger/GettyImages<br />
Nach dem Treffen von Spitzen der Stadt<br />
<strong>Wien</strong> und der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> am 21.<br />
Februar <strong>2023</strong> im Büro von Bürgermeister Michael<br />
Ludwig hat die Kurie angestellte Ärzte<br />
nun ein Verhandlungsteam <strong>für</strong> die Folgegespräche<br />
mit der Stadt <strong>Wien</strong> nominiert.<br />
„Nach dem Gesundheitsgipfel im Rathaus<br />
haben wir uns zu kurieninternen Beratungen<br />
zurückgezogen und beschlossen, ein siebenköpfiges<br />
Expertenteam zusammenzustellen,<br />
das in Zukunft die Verhandlungen mit Stadtrat<br />
Peter Hacker und dem WIGEV führen<br />
soll“, erklärt Stefan Ferenci, Obmann der<br />
Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident<br />
Dem Gesundheitsgipfel vom 21. Februar im <strong>Wien</strong>er Rathaus sollen weitere Termine folgen.<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Positiv bewertet Ferenci, dass sich die Stadt<br />
<strong>Wien</strong> nun mit den Problemen in den <strong>Wien</strong>er<br />
Spitälern aktiv auseinandersetze und diese<br />
anerkenne. Es liege aber noch ein weiter Weg<br />
vor den Verhandlungspartnern, denn darüber<br />
hinaus haben die Gespräche keine nennenswerten<br />
Ergebnisse hervorgebracht.<br />
„Die große <strong>Wien</strong>er Spitalsumfrage hat<br />
uns gezeigt, dass die Arbeitsbedingungen<br />
<strong>für</strong> einen Großteil der angestellten<br />
Ärztinnen und Ärzte nicht akzeptabel<br />
sind. Daher haben wir zwölf Punkte<br />
auf die Tagesordnung gesetzt, die<br />
sich mit diesen Problemen beschäftigen.<br />
Leider blieb beim ersten Abtasten keine<br />
Zeit mehr <strong>für</strong> die inhaltliche Diskussion.<br />
Diese wollen wir nun so rasch wie möglich<br />
aufnehmen, und unser Team ist inhaltlich<br />
auf die sofortige Aufnahme von Gesprächen<br />
vorbereitet. Fest steht: Unsere Bereitschaft<br />
zu Gesprächen ist vorhanden, auch wenn<br />
viele Kolleginnen und Kollegen aufgrund des<br />
bisherigen Umgangs mit unseren Verbesserungsvorschlägen<br />
skeptisch bleiben. Unsere<br />
Linie ändert sich auch nicht: Wir werden<br />
uns nicht mit Scheinlösungen zufriedengeben<br />
und nicht lockerlassen, bis wir echte<br />
Erfolge im Sinne der Patientinnen und Patienten<br />
sowie der im Spital tätigen Gesundheitsberufe<br />
sehen“, versichert Ferenci.<br />
Man werde die öffentliche Information der<br />
Bevölkerung fortsetzen, um eine Diskussion<br />
über inhaltliche Vorschläge der Ärztekammer<br />
mit der <strong>Wien</strong>er Bevölkerung, aber vor allem<br />
auch mit den Stakeholdern des Gesundheitssystems<br />
zu führen. „Ich bin zuversichtlich,<br />
dass nun ein Problembewusstsein seitens der<br />
Vertreter der Stadt vorhanden ist und setze<br />
auf das Versprechen von Stadtrat Hacker, die<br />
Ärztekammer nun auf Augenhöhe zu behandeln<br />
und ernsthaft mit uns gemeinsam die<br />
zahlreichen Fehler im <strong>Wien</strong>er Gesundheitsbereich<br />
abzustellen“, sagt Ferenci. (rp)<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 17
INTERN NEWS<br />
Jetzt reinhören: Podcast<br />
Austrian Health Forum<br />
Einsichten und Lösungen rund um die Themen, die<br />
das österreichische Gesundheitssystem aktuell bewegen:<br />
Der Podcast des Austrian Health Forum lässt<br />
Vordenkerinnen, Vordenker, Expertinnen, Experten,<br />
Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger<br />
zu Wort kommen.<br />
Die dritte Staffel „Zukunft statt Krise – was bedeutet<br />
das <strong>für</strong> das österreichische Gesundheitssystem?“<br />
läuft wöchentlich seit 20. Jänner <strong>2023</strong>.<br />
Reinhören und mitdiskutieren lohnt sich – mehr<br />
unter https://www.austrianhealthforum.at/<br />
gesundheits-podcast/<br />
„Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise“<br />
Mit einem Offenen Brief an die Politik<br />
will das Klimabündnis „Health for<br />
Future“ auf ihre Anliegen aufmerksam<br />
machen. Eine breite Allianz von 30<br />
Organisationen hat dazu mehr Klimakompetenz<br />
in den Gesundheitsberufen<br />
eingefordert und den Offen Brief im<br />
Zuge einer Pressekonferenz Anfang<br />
März <strong>2023</strong> präsentiert.<br />
Für die Ärztekammer war Heinz<br />
Fuchsig, Allgemeinmediziner, Arbeitsmediziner<br />
und Co-Referent <strong>für</strong> Umweltmedizin<br />
in der Österreichischen<br />
Ärztekammer (2. von links) mit dabei.<br />
Ein umfangreicher Bericht sowie<br />
der Offene Brief an die zuständigen<br />
Ministerien sind auf www.medinlive.at<br />
nachzulesen. <br />
Warum ich zum Klimastreik gehe<br />
Kommentar von Jutta Leth<br />
1. Ich bin 1959 geboren und habe 1973 „Grenzen des Wachtsums“<br />
(COR) mit meinem Vater gelesen.<br />
2. Seit damals ist mir klar, dass wir in einem geschlossenen<br />
System leben, das nur durch Nachhaltigkeit weiter und auf<br />
Dauer auch <strong>für</strong> nachfolgende Generationen bestehen kann.<br />
3. Ich war als Studentin in der Hainburger Au und habe bei<br />
der ersten demokratischen Wahlmöglichkeit meines Lebens<br />
gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf gestimmt.<br />
4. Ich arbeite seit 1989 im <strong>Wien</strong>er Gesundheitswesen als Ärztin.<br />
5. Seit 2005 kämpfe ich als Anrainerin des Flughafens <strong>Wien</strong><br />
gegen den Bau der dritten Piste und die Zerstörung von 600<br />
Hektar Ackerland (bei zunehmendem Verlust des Selbstversorgungsgrades<br />
mit Nahrungsmitteln in Österreich und<br />
gleichzeitig steigender Bevölkerung).<br />
6. Ich habe zwei Töchter großgezogen und bin seit einem Jahr<br />
Großmutter von EMIL.<br />
7. Seit 30 Jahren beschäftige ich mich mit Umweltmedizin und<br />
habe eine der ersten Ausbildungslehrgänge 2008 abgeschlossen.<br />
8. Seit 2022 leite ich das Umweltmedizinreferat der <strong>Wien</strong>er<br />
Ärztekammer.<br />
9. Ich bin Medizinalrätin geworden und nahezu am Ende<br />
meiner Berufstätigkeit angekommen.<br />
10. Österreich und die EU, aber in Wahrheit die ganze Welt,<br />
erreichen die Klimaziele nicht<br />
11. Die Energiewende gelingt nicht, weil die Politik unentschlossen<br />
und zögerlich ist und bleibt.<br />
12. Emissionen steigen anstatt zu sinken, vor allem im Bereich<br />
Verkehr.<br />
13. Wir schaffen es weder den Bodenverbrauch zu drosseln,<br />
noch auf unsere überlebensnotwendigen Ressourcen zu<br />
achten (zum Beispiel Wasser).<br />
14. Das Zeitfenster, in dem gehandelt werden kann, verstreicht.<br />
15. Wir steuern auf eine Erderwärmung von +2,9 Grad zu, mit<br />
allen Folgeproblemen wie dem Aufbrechen der Permafrostböden,<br />
der Erwärmung der Weltmeere, der Umkehr<br />
Golfstroms et cetera.<br />
16. Kippunkte werden erreicht, die alles enorm beschleunigen<br />
werden und Unwetterkatastrophen häufen sich.<br />
17. Alle namhaften Wissenschafterinnen und Wissenschafter<br />
weltweit warnen und mahnen seit Jahren und Jahrzehnten,<br />
aber es ändert und bewegt sich nichts.<br />
18. Ich habe große Hochachtung vor dem Mut und der Entschlossenheit<br />
junger Menschen wie der Fridays For Future<br />
oder der Last Generation, die nun endlich aufstehen und<br />
sich wehren.<br />
19. Um sie zu unterstützen und etwas im Sinne der Wissenschaft<br />
zu bewegen, bin ich am 3. März <strong>2023</strong> zum Klimastreik<br />
gegangen.<br />
20. Und vor allem auch meinem Enkel EMIL zu liebe, der eine<br />
Zukunft haben soll!<br />
Jutta Leth ist Fachärztin <strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapeutische<br />
Medizin sowie Referentin <strong>für</strong> Umweltmedizin der Ärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong>.<br />
Fotos: Rudolf Zöchmeister, Health for Future; Tempura/GettyImages<br />
18 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
Große Evaluierung der ärztlichen Ausbildung<br />
Appell zur Teilnahme bis Ende April<br />
Die kürzlich gestartete Befragung der Turnusärztinnen und Turnusärzte zur Zufriedenheit mit der<br />
Ärzteausbildung in Österreich soll maßgeblich zur Qualitäts- und Standortsicherung beitragen.<br />
► Seit 27. Februar <strong>2023</strong> läuft die<br />
bisher größte Evaluierung der<br />
ärztlichen Ausbildung in Österreich:<br />
Die Österreichische Ärztekammer hat<br />
gemeinsam mit der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule Zürich (ETH)<br />
einen Fragebogen entwickelt, der nun<br />
an die ärztlichen Direktionen sowie Primarärztinnen<br />
und -ärzte verschickt und<br />
von diesen an die Turnusärztinnen und<br />
-ärzte verteilt wird. Diese haben bis Ende<br />
April Zeit, ihre aktuelle Ausbildungsabteilung<br />
zu bewerten und den Fragebogen<br />
anonymisiert zur Auswertung an<br />
die ETH Zürich zu retournieren, wo bis<br />
Herbst die Auswertung erfolgt.<br />
„In der Schweiz lag die Rücklaufquote<br />
bei einer derartigen Befragung bei 70<br />
Prozent, das sollte doch auch <strong>für</strong> uns<br />
zu schaffen sein“, motiviert Johannes<br />
Steinhart, Präsident der Österreichischen<br />
und der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer,<br />
zur Teilnahme.<br />
Der Fragebogen umfasst die Themenfelder<br />
Globalbeurteilung, Fachkompetenz, Lernkultur,<br />
Führungskultur, Fehlerkultur, Entscheidungskultur,<br />
Betriebskultur und evidenzbasierte Medizin.<br />
Ziel ist es, die Stärken und Schwächen<br />
einer Ausbildungsstätte aufzuzeigen,<br />
um konkret daran arbeiten zu können,<br />
die Mängel auszumerzen und die Stärken<br />
weiter auszubauen. Der Fragebogen<br />
umfasst die acht Themenfelder Global-<br />
„Nur mit<br />
einer regen<br />
Teilnahme<br />
bekommen<br />
wir aussagekräftige<br />
Ergebnisse<br />
und können<br />
die richtigen<br />
Schlüsse<br />
ziehen.“<br />
beurteilung, Fachkompetenz, Lernkultur,<br />
Führungskultur, Fehlerkultur,<br />
Entscheidungskultur, Betriebskultur<br />
und evidenzbasierte Medizin. Darüber<br />
hinaus werden Fragen zu zwei aktuellen<br />
Themenbereichen, sogenannte Modulfragen,<br />
gestellt – nämlich zu den Themen<br />
„Teilzeitarbeit“ und „Vereinbarkeit<br />
von Ausbildung und Privatleben“.<br />
„Nur mit einer regen Teilnahme bekommen<br />
wir aussagekräftige Ergebnisse<br />
und können die richtigen Schlüsse<br />
ziehen, um nicht nur <strong>für</strong> die jetzige<br />
Generation an Turnusärztinnen und<br />
-ärzten, sondern auch <strong>für</strong> die Zukunft<br />
unsere Ärzteausbildung auf Top-Niveau<br />
aufstellen und absichern zu können“,<br />
so Präsident Steinhart und ÖÄK-<br />
Vizepräsident Harald Mayer.<br />
Die Evaluierung wird 2024 wiederholt,<br />
um einen Vergleich zu ermöglichen<br />
und zu sehen, wer sich gegenüber <strong>2023</strong><br />
verbessern konnte. <br />
(ÖÄK)<br />
KPJ-Aufwandsentschädigung<br />
<strong>Wien</strong>er Ärztekammer fordert Gespräche<br />
Die Ärztekammer fordert eine deutliche Anhebung der Aufwandsentschädigung <strong>für</strong> KPJ-Studierende,<br />
denn „800 Euro sind entschieden zu wenig.“ Ziel ist es, einen österreichweiten fairen Konsens zu<br />
erreichen.<br />
Foto: shironosov/GettyImages<br />
► „Wir fordern eine adäquate Aufwandsentschädigung<br />
<strong>für</strong> Studierende im<br />
Klinisch-Praktischen Jahr und sehen uns<br />
als Ärztekammer in der Pflicht, das Gespräch<br />
mit allen Verhandlungspartnern zu<br />
suchen”, sagt Christina Weidhofer, Referentin<br />
des KPJ-Referats der Ärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong>. „KPJ-Studierende sind, ob man das<br />
gutheißt oder nicht, systemerhaltend und<br />
„KPJ-Studierende sind systemerhaltend<br />
und aus dem Klinikalltag<br />
nicht mehr wegzudenken.“<br />
aus dem Klinikalltag nicht mehr wegzudenken.<br />
800 Euro Aufwandsentschädigung sind<br />
zu wenig”, ergänzt Bernhard Schönthoner,<br />
Obmann der Sektion Turnusärzte der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Der <strong>Wien</strong>er Gesundheitsverbund hat die<br />
Aufwandsentschädigung <strong>für</strong> Studierende<br />
des Klinisch-Praktischen Jahrs in <strong>Wien</strong> ab<br />
1. Jänner <strong>2023</strong> von 650 Euro auf 800 Euro<br />
brutto erhöht. Kürzlich gab nun die HochschülerInnenschaft<br />
an der MedUni Graz<br />
(ÖH Med Graz) bekannt, dass die Steiermärkische<br />
Krankenanstaltengesellschaft (KAGes)<br />
mit 1. Februar <strong>2023</strong> eine Erhöhung der KPJ-<br />
Aufwandsentschädigung auf 900 Euro brutto<br />
zugesichert habe.<br />
„Wir erneuern unsere Forderung nach 1.700<br />
Euro brutto Aufwandsentschädigung <strong>für</strong> KPJ-<br />
Studierende. Unser Ziel ist es, mit allen Verhandlungspartnern<br />
einen gemeinsamen Konsens<br />
österreichweit zu erzielen”, so Weidhofer.<br />
„Die Spitäler müssen sowohl <strong>für</strong> Jungmedizinerinnen<br />
und -mediziner als auch <strong>für</strong><br />
KPJ-Studierende als Arbeitgeber attraktiv<br />
bleiben. Es braucht daher eine angemessene<br />
Erhöhung der Aufwandsentschädigung unter<br />
Berücksichtigung der steigenden Lebenshaltungskosten“,<br />
schließt Schönthoner. (rp)<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 19
FORTBILDUNG<br />
MUSEUMSFÜHRUNG<br />
Medizin<br />
im Museum<br />
®<br />
Neues aus den<br />
medizinischen Gesellschaften<br />
im Kunsthistorischen Museum<br />
22.04.<strong>2023</strong> – Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Physikalische<br />
und Rehabilitative Medizin<br />
24.06.<strong>2023</strong> – Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hals-, Nasenund<br />
Ohrenheilkunde<br />
Kursort:<br />
Voranmeldung<br />
noch nicht möglich<br />
<strong>2023</strong><br />
www.aekwien.at
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />
ERNENNUNGEN<br />
Dott. Benazzo Alberto, PhD, Thoraxchirurgie<br />
Priv.-Doz. in dr. Dr. in Breyer Marie-Kathrin, Lungenkrankheiten<br />
Dr. in Deecke Gertraud, Allgemeinmedizin<br />
Dr. Hank Thomas, Turnusarzt<br />
Dr. Kurz Herbert, Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. Opfermann Philipp Lorenz, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Dr. Payr Stephan, Unfallchirurgie<br />
Dr. in Seher Gabriela Valerie, Augenheilkunde und Optometrie<br />
Prim. Dr. Selberherr Andreas, PhD, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
DDr. Siebermair Johannes, MHBA, Innere Medizin und Kardiologie<br />
Prim. Dr. Stulnig Thomas, MBA, Innere Medizin<br />
Privatdozent<br />
Primaria<br />
Obermedizinalrätin<br />
Privatdozent<br />
Primarius<br />
Privatdozent<br />
Privatdozent<br />
Medizinalrätin<br />
Privatdozent<br />
Privatdozent<br />
Universitätsprofessor<br />
NAMENSÄNDERUNGEN<br />
Dr. Meier Arthur Wenzel<br />
Dr. in Mittischek Karin<br />
in: Dr. Gugenheimer Arthur Wenzel<br />
in: Dr. in Bischof Karin<br />
PRAXISERÖFFNUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. Aman Mohammad 1220, Donaustadtstraße 30/12/5<br />
Dr. in Greilberger-Bischof Ulrike 1120, Vivenotgasse 52/44 **<br />
Dr. Hörl Gerhard 1030, Ungargasse 50/17<br />
Dr. Kabashi Nazmi 1220, Sabine-Oberhauser-Straße 6/2/5<br />
Dr. in Kren-Halper Iris Maria 1010, Rotenturmstraße 27/Top 14<br />
Dr. in Otto-Hirnschall Gabriele 1090, Maria-Theresien-Straße 5/23<br />
DDr. Palma Stefano 1160, Rosensteingasse 1<br />
Dr. Parsian Manutschehr 1150, Mariahilfer Straße 200/35<br />
Dr. in Schattauer Katja Johanna 1020, Hammer-Purgstall-Gasse 5/1+2<br />
Dr. in Schneglberger Susanne 1210, Schenkendorfgasse 2/1/2-3<br />
Dr. in Seitz-Kästner Christine 1100, Burgenlandgasse 95/1<br />
Dr. in Sturdik Manuela 1130, Franz-Boos-Gasse 1<br />
Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie<br />
Dr. Kabashi Nazmi 1220, Sabine-Oberhauser-Straße 6/2/5<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Dr. Steirer Tobias 1190, Heiligenstädter Straße 46-48 **<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Dr. Gheit Galal Mohammed Ibrahim<br />
1010, Goethegasse 3/3 D<br />
Augenheilkunde und Optometrie<br />
Dr. Fondi Klemens<br />
1140, Albert-Schweitzer-Gasse<br />
6/3/Top 305<br />
Dr. Hienert Julius 1130, Hietzinger Hauptstraße 22<br />
Dr. Karl David<br />
1220, Sinagasse 33/EG<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. in Bekos Christine Barbara 1080, Auerspergstraße 17<br />
Dr. in Greilberger-Bischof Ulrike 1120, Vivenotgasse 52/44 **<br />
Dr. in Sabeva Elena Hristova 1100, Favoritenstraße 82/4<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. in Fiala-Fetter Alice 1030, Landstraßer Hauptstraße 123/5<br />
Innere Medizin<br />
Dr. in Drechsler Christine 1170, Rosensteingasse 82/7<br />
Dr. Gamper Gunnar<br />
1020, Untere Augartenstraße 8/EG<br />
DI in Dr. in Haninger-Vacariu Natalja 1220, Dumreichergasse 113/3<br />
Dr. in Preis Nike 1080, Krotenthallergasse 3/3<br />
Dr. in Sturdik Manuela 1130, Franz-Boos-Gasse 1<br />
Dr. in Wallmüller Pia 1090, Währinger Straße 39<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolf Peter, PhD 1080, Schmidgasse 16/1<br />
Innere Medizin und Kardiologie<br />
Dr. Riedl Johannes 1150, Pelzgasse 19/10<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. med. Bode Christina 1130, Speisinger Straße 111<br />
Dr. in Powoniak Iga 1010, Oppolzergasse 6/8<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Univ.-Doz. Dr. Hauser Erwin 1220, Barbara-Prammer-Allee 9/1/1<br />
Klinische Pathologie und Molekularpathologie<br />
Dr. Varga Alexander Roman 1210, Heinrich-von-Buol-Gasse 8 **<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Dr. in Perne-Mayerhofer Alexandra 1220, Wagramer Straße 144<br />
Dr. Zadnikar Rene 1030, Traungasse 14-16<br />
Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie<br />
DDr. Wick Felix Egon 1060, Mariahilfer Straße 105<br />
Neurochirurgie<br />
Dr. med. Dr. Feigl Günther 1040, Brahmsplatz 7/8<br />
Dr. Stanojevic Milan 1030, Invalidenstraße 11/2a **<br />
Dr. Wambacher Bernhard 1140, Spallartgasse 27<br />
Neurologie<br />
Dr. Eckmayr Daniel Josef 1230, In der Klausen 3<br />
Dr. in Sebek Karin 1180, Semperstraße 54/11 **<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
Priv.-Doz. Dr. Apprich Sebastian Roland<br />
1090, Severingasse 1/6<br />
Dr. Dahm Adrian Falko 1190, Billrothstraße 4/4<br />
Dr. Holub-D Aron Oliver 1190, Billrothstraße 14/1<br />
Dr. in Sterbik-Lamina Anneliese 1090, Pelikangasse 4/3<br />
Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />
Dr. in Aschacher Olivia<br />
1050, Laurenzgasse 9/GL1<br />
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />
DDr. Palma Stefano 1160, Rosensteingasse 1<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. in Klein Martina 1180, Leo-Slezak-Gasse 14/6<br />
Dr. in Pfretschner Antonia 1190, Biedergasse 7/5<br />
Radiologie<br />
Dr. Duhovic Adnan 1090, Lazarettgasse 16-18<br />
Dr. Kopf Helmut 1140, Hackinger Straße 42-44/2/8<br />
DDr. Schwarzenberg Johannes 1040, Prinz-Eugen-Straße 14/10<br />
Dr. in Wannack Elisabeth 1100, Ada-Christen-Gasse 2 D<br />
Thoraxchirurgie<br />
Priv.-Doz. Dr. Hoda Mir Ali Reza 1180, Leo-Slezak-Gasse 14/Top 4<br />
Urologie<br />
Dr. in Shodjai Baghini Mitra, MSc 1160, Roterdstraße 12/32/R01<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 21
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />
PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. in Burt Maria 1050, Hamburgerstraße 7/14<br />
Dr. Hallmann Lukas 1060, Webgasse 45/2<br />
Dr. in Klein Anastasia 1040, Südtiroler Platz 7/10<br />
Dr. in Pfisterer Theresa 1030, Untere Weißgerberstraße 48/4<br />
Dr. in Pirker-Lutsyuk Bogdana 1090, Porzellangasse 27/7 A **<br />
Dr. in Schatzberger Katja 1200, Allerheiligenplatz 11/51<br />
Dr. Ronay Franz Carl, M.Eng. 1010, Rudolfsplatz 14<br />
Dr. Schuh Christian 1130, Firmiangasse 28/1<br />
(** Zweitpraxis)<br />
PRAXISVERLEGUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. in Czink Ursula 1190, Biedergasse 7/5 1020, Ausstellungsstraße 3/21<br />
Dr. in Klausner Michaela 1130, Hietzinger Kai 67-69/2. DG 1010, Reichsratsstraße 5/4a/4. Stock<br />
Dr. König Günther 1020, Halmgasse 2/2 1020, Engerthstraße 247/10/10<br />
Dr. Pichlhöfer Otto 1080, Pfeilgasse 43/1/26 1210, Glangasse 11<br />
Dr. in Rosenberg Nicole 1010, Stubenring 14 1210, Gerasdorfer Straße 332<br />
Dr. in Stejskal Iuliia-Sofiia 1220, Tauschinskygasse 34 1190, Heiligenstädter Straße 38<br />
Dr. in Treberer-Treberspurg Friederike 1140, Linzer Straße 333 1140, Serravagasse 14/11<br />
Dr. in Zorzi Magdalena 1130, Hietzinger Hauptstraße 34 B/2 1180, Gentzgasse 12<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Prim. Univ.-Doz. Dr. Prager Manfred 1090, Pelikangasse 3 1010, Sterngasse 3/1/12<br />
Dr. Saleh Nehad 1220, Sabine-Oberhauser-Straße 6/Stg. 2/5 1100, Pernerstorfergasse 38/3<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Zieglmayer Ursula Petra 1150, Hütteldorfer Straße 44 1150, Hütteldorfer Straße 42<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. in Bangah Rabea Abdulrahman 1170, Jörgerstraße 24 1220, Kagraner Platz 49/Top 2<br />
Dr. Stepan Andreas 1070, Mariahilfer Straße 62/25 1060, Rahlgasse 1/11<br />
Innere Medizin<br />
Dr. in Ettl-Karl Brigitte 1130, Hietzinger Hauptstraße 22 1130, Kupelwiesergasse 15/5<br />
Priv.-Doz. Dr. Goliasch Georg, PhD 1180, Gentzgasse 65 1180, Theresiengasse 43<br />
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
DDr. Hingsammer Lukas 1010, Lichtenfelsgasse 1 1010, Köllnerhofgasse 6<br />
Neurologie<br />
Dr. in <strong>Wien</strong>er Barbara 1090, Wasagasse 25/1-2 1090, Porzellangasse 11/7 A<br />
Neurologie und Psychiatrie<br />
Dr. in Hänsel Yvonne 1160, Thaliastraße 100/2B 1130, Testarellogasse 16/12<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dr. in Jahn Pamela 1160, Seeböckgasse 59/1/7 1190, Friedlgasse 63<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
Dr. Greiner Lukas 1030, Rochusgasse 17/12 1020, Leystraße 155/14<br />
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />
Dr. in Klausner Michaela 1130, Hietzinger Kai 67-69/2. DG 1010, Reichsratsstraße 5/4a/4. Stock<br />
Psychiatrie<br />
Dr. in <strong>Wien</strong>er Barbara 1090, Wasagasse 25/1-2 1090, Porzellangasse 11/7 A<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. in Czink Ursula 1190, Biedergasse 7/5 1020, Ausstellungsstraße 3/21<br />
Dr. in Olajossy-Hilkesberger Luiza 1170, Neuwaldegger Straße 2 1130, Franz-Boos-Gasse 1/5<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. in Müller-Tyl Susanne 1190, Heiligenstädter Straße 51-53 1080, Josefstädter Straße 66<br />
PRAXISABMELDUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. Burtscher Clemens Hubertus 1030<br />
Dr. in Feigl-Hopfgartner Ursula 1220<br />
Dr. in Hochmeister Magdalena 1010<br />
Mag. a Dr. in Neidhart-Schreil Mynona 1110<br />
Dr. Rackel Christian Stefan 1140<br />
Dr. in Schacherer Waltraud 1120<br />
Dr. Schreil Herbert 1010<br />
Dr. in Schuchter Johanna Maria 1070<br />
Dr. Zohner Sebastian 1060 **<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Dr. Rackel Christian Stefan 1140<br />
Arbeitsmedizin<br />
Dr. Petzl Dietmar Helmut 1060<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. in Hochmeister Magdalena 1010<br />
Dr. in Kirchner Elisabeth 1010<br />
Dr. in Kostantinou Elina 1100<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Dr. Rackel Christian Stefan 1140<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. in Tsolakidis Klaudia 1080<br />
Innere Medizin<br />
Dr. in Avanzini Marion 1020<br />
Dr. in Kunz Katharina 1190<br />
Univ.-Prof. Dr. Mlczoch Johannes 1090<br />
Dr. Petzl Dietmar Helmut 1060<br />
Univ.-Prof. Dr. Sochor Heinz 1180<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Troch Marlene 1080<br />
Dr. Spitzenberger Horst Dieter 1020 **<br />
22 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />
PRAXISABMELDUNGEN (FORTS.)<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. in Haslinger Marlies 1080 **<br />
Dr. in Schacherer Waltraud 1120<br />
Lungenkrankheiten<br />
Dr. Kos Andreas 1100<br />
Dr. in Tomala Irene 1130<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Dr. in Greiner Gabriele 1010<br />
Dr. in Greiner Gabriele 1220 **<br />
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
DDr. in Beer Franziska 1130<br />
DDr. Skorjanz Robert 1010<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
Dr. Haffner Nicolas 1010<br />
Dr. Zohner Sebastian 1060 **<br />
Plastische, rekonstruktive und<br />
ästhetische Chirurgie<br />
Dr. Aigner Thomas 1220 **<br />
Psychiatrie<br />
Mag. Dr. Wechsberg Robert 1090<br />
Psychiatrie und Neurologie<br />
Dr. in Pour Johanna 1180<br />
Radiologie<br />
Dr. Stuschka Felix 1030<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. Zohner Sebastian 1060 **<br />
Urologie<br />
Dr. in Shodjai Baghini Mitra, MSc 1180<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde<br />
DDr. in Beer Franziska 1130<br />
Dr. in Drabinski Ewa 1220<br />
Dr. Ehrenzweig Alfons 1130<br />
Dr. in Heintel Marie 1050<br />
Mag. Dr. in Treffler Astrid 1010<br />
(** Zweitpraxis)<br />
TODESFÄLLE R.I.P.<br />
Dr. Belk Otto 01.10.1956 17.01.<strong>2023</strong><br />
Mag. a Dr. in Beydi Petra 03.08.1962 13.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. Broz Peter 16.12.1949 31.12.2022<br />
Univ.-Prof. Dr. Deutsch Manfred 10.09.1939 04.01.<strong>2023</strong><br />
Univ.-Doz. MR 26.04.1937 25.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. Emami Nouri Mohammed<br />
Dr. in Greger-Arnhof Cordula 30.12.1961 06.01.<strong>2023</strong><br />
Oberrat OMR Dr. Huber Harald 12.10.1944 05.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. Hugeneck Jörg 18.01.1937 25.12.2022<br />
Dr.med.univ. et med.dent. Keresteci Aysegül 14.07.1960 15.12.2022<br />
Dr. Kokron Otto 16.07.1928 24.01.<strong>2023</strong><br />
MR DDr. Obrowsky Louis 15.03.1927 19.01.<strong>2023</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. Pakesch Georg 06.06.1951 16.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. Petzl Dietmar Helmut 29.10.1953 03.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. in Pour Johanna 22.12.1947 14.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. Reif-Gintl Rene 25.02.1927 26.01.<strong>2023</strong><br />
MR Dr. Rettinger Johann 31.08.1930 07.12.2022<br />
Dr. Riha Oswald 27.05.1947 31.12.2022<br />
OMR Dr. Rogovits Norbert 07.02.1933 16.01.<strong>2023</strong><br />
Dr. Schifko Gerhard 02.01.1956 15.11.2022<br />
Univ.-Prof. Dr. Sporn Paul 04.02.1943 17.09.2022<br />
Dr. Wadsak Walter 12.01.1945 11.08.2022<br />
Das wichtigste Tool zur Online-Suche von Ärztinnen und Ärzten in <strong>Wien</strong><br />
Im Praxisplan der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> können Sie online unter www.praxisplan.at<br />
Informationen zu Ihrer Ordination aktualisieren, ergänzen oder Ihr Foto hochladen.<br />
Falls Sie Fragen zum Login haben, setzen Sie sich bitte mit der Abteilung Neue Medien der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
in Verbindung: Tel.: 515 01/1414 DW oder 515 01/1444 DW, E-Mail: internet@aekwien.at.
AM PULS COVERSTORY<br />
►<br />
Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com<br />
Letzer Ausweg: Streik<br />
Europaweit sind Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal frustriert und ausgelaugt. An der<br />
Berliner Charité ist es durch Streikmaßnahmen gelungen, die Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die<br />
Ärzteschaft nachhaltig zu verbessern. Juliane Holtz, Verhandlungsführerin auf Seite der Gewerkschaft,<br />
im Gespräch über die größten Erfolge und Herausforderungen der Streikbewegung.<br />
Von Raphaela Pammer<br />
24 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
COVERSTORY AM PULS<br />
Foto: Marburger Bund<br />
► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sie sind<br />
Rechtsanwältin <strong>für</strong> den Marburger<br />
Bund. Können Sie kurz erklären, was der<br />
Marburger Bund ist und wen er vertritt?<br />
Holtz: Der Marburger Bund vertritt die<br />
angestellten und beamteten Ärztinnen<br />
und Ärzte in ganz Deutschland. Es gibt<br />
vierzehn Landesverbände und ich bin<br />
Rechtsanwältin <strong>für</strong> den Marburger Bund<br />
Landesverband Berlin/Brandenburg.<br />
Unsere Aufgaben sind vor allem das Tarifgeschäft<br />
1 und die Rechtsberatung in<br />
individuellen Rechtsangelegenheiten.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Sie haben <strong>für</strong> den<br />
Marburger Bund die Verhandlungen<br />
über die Weiterentwicklung des Haustarifvertrags<br />
2 der Berliner Charité geleitet.<br />
Am 5. Oktober 2022 hat der Marburger<br />
Bund die Ärztinnen und Ärzte der Berliner<br />
Charité zum Streik aufgerufen. Wie<br />
ist es zu der Entscheidung gekommen, in<br />
den Streik zu treten?<br />
Holtz: Das war ein langer Prozess. Wir<br />
haben mit einer Kurzumfrage und mit<br />
vielen Videokonferenzen bei den Mitgliedern<br />
erhoben, wo die Probleme<br />
sind. Parallel haben sich zahlreiche<br />
Assistentensprecherinnen und -sprecher<br />
zusammengetan und Papiere erarbeitet.<br />
Und zusammen haben wir<br />
daraus einen umfangreichen Forderungskatalog<br />
erarbeitet. Damit wollten<br />
wir zunächst erst einmal versuchen,<br />
die Charité in Gesprächen dazu zu bewegen,<br />
die Arbeitsbedingungen zu verbessern.<br />
Über den Sommer gab es acht<br />
Sondierungsgespräche zwischen beiden<br />
Tarifkommissionen 3 in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen, um einen roten<br />
Faden <strong>für</strong> die weiteren Verhandlungen<br />
zu erarbeiten. Als aber dann der dritte<br />
offizielle Verhandlungstermin Mitte<br />
September war, mussten wir wieder<br />
bei null anfangen. Wir sind sehr unzufrieden<br />
und desillusioniert aus diesem<br />
Termin gegangen. Daraufhin wurde beraten<br />
und dann der offizielle Beschluss<br />
gefasst, zu streiken.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie haben die Arbeitgeber<br />
auf diesen Beschluss reagiert?<br />
Holtz: Ein Streik hat ja nur dann Sinn,<br />
wenn der Arbeitgeber überrascht wird.<br />
Dass es einen Streik geben wird, ist<br />
schon irgendwann durchgesickert, aber<br />
wann dieser Streik ist, ist erst spät bei<br />
den Arbeitgebern angekommen. Wir<br />
haben die Krankenhausleitung erst fünf<br />
Tage vorher offiziell informiert.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Ist es im Vorfeld seitens<br />
der Arbeitgeber auch zu Einschüchterungsversuchen<br />
gekommen?<br />
Holtz: Nicht direkt vom Vorstand der<br />
Charité, aber einige Chefärztinnen und<br />
-ärzte haben vor allem die Assistenzärztinnen<br />
und -ärzte einzuschüchtern und<br />
zu verunsichern versucht. Die Assistenzärztinnen<br />
und -ärzte hatten aber zu diesem<br />
Zeitpunkt schon über ein Dreivierteljahr<br />
zusammengearbeitet und hatten<br />
ihre eigenen Messenger-Gruppen mit<br />
einigen hundert Mitgliedern. Die waren<br />
sehr gut organisiert und wir als Gewerkschaft<br />
haben im Vorfeld 24/7 beraten und<br />
die nötigen Informationen über unsere<br />
verbandseigenen Kommunikationskanäle<br />
verbreitet. Ich habe auch spätnachts<br />
noch Telefonate mit angsterfüllten Ärztinnen<br />
und Ärzten geführt. Wir haben<br />
viel Informationsmaterial ausgegeben,<br />
Patienteninformationen oder wie man<br />
mit Drohungen des Arbeitgebers umgeht.<br />
Wir haben an Chefärztinnen und<br />
-ärzte geschrieben und sie informiert,<br />
dass das Streikrecht verfassungsrechtlich<br />
geschützt ist.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Haben nur die Ärztinnen<br />
und Ärzte gestreikt oder gab es<br />
Unterstützung der anderen Gesundheitsberufe?<br />
Holtz: Das waren nur Ärztinnen und<br />
Ärzte. Die Pflege hatte ein knappes Jahr<br />
vorher schon lange und ausführlich<br />
gestreikt und sich an der Charité dann<br />
jedenfalls auch <strong>für</strong> den Protest der Ärztinnen<br />
und Ärzte ausgesprochen.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Gab es auch Skeptikerinnen<br />
und Skeptiker? Oder wurde der<br />
Streik von einer breiten Basis getragen?<br />
Juliane Holtz: „Die<br />
größte Herausforderung<br />
war <strong>für</strong> uns die<br />
Mobilisierung.“<br />
„Die Jungen<br />
sind einfach<br />
nicht mehr<br />
bereit, so<br />
zu Lasten<br />
der eigenen<br />
Gesundheit<br />
zu knüppeln<br />
wie die<br />
Generation<br />
vorher.“<br />
Berliner Charité – Hintergrund des Ärztestreiks<br />
Holtz: Es gab im Vorfeld auch einige<br />
wenige kritische Stimmen, die gemeint<br />
haben, es sei jetzt nicht die Zeit<br />
<strong>für</strong> einen Streik, das würde sowieso<br />
nichts bringen. Das waren aber eher<br />
Ärztinnen und Ärzte aus den höheren<br />
Entgeltgruppen. Insgesamt gab es<br />
aber einen sehr hohen Zuspruch aus<br />
der gesamten ärztlichen Belegschaft.<br />
Es haben dann rund 1.000 von 2.700<br />
Ärztinnen und Ärzten am Streik teilgenommen<br />
und wir waren damit sehr<br />
zufrieden.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Orten Sie auch einen<br />
Generationenkonflikt?<br />
Holtz: Ja, es passiert gerade Einiges in<br />
der Ärzteschaft. Die Jungen sind einfach<br />
nicht mehr bereit, so zu Lasten<br />
der eigenen Gesundheit zu knüppeln<br />
wie die Generation vorher, während die<br />
Ober- oder auch Chefärztinnen und<br />
-ärzte zum Teil noch anders denken.<br />
Das ist insgesamt ein großes Gesellschaftsthema<br />
gerade. Work-Life-Balance<br />
steht hoch im Kurs, also die Vereinbarkeit<br />
von Berufs- und Privatleben.<br />
Das waren auch die wichtigsten Themen<br />
bei unserer Forderungsfindung.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie ist der Warnstreik<br />
konkret abgelaufen? Hat die ganze<br />
Charité auf einmal gestreikt oder immer<br />
nur einzelne Abteilungen? Wie wurde die<br />
Versorgung der Patientinnen und Patienten<br />
sichergestellt und mussten auch<br />
Eingriffe verschoben werden?<br />
Holtz: Es waren alle drei Standorte der<br />
Charité, verteilt in Berlin, am Streik beteiligt<br />
und an allen drei wurde gleichzeitig<br />
gestreikt. Es war ein ganztägiger<br />
Warnstreik, der um null Uhr losging<br />
Rund 2700 Ärztinnen und Ärzte arbeiten nach offiziellen Angaben an der renommierten Berliner<br />
Charité, dem größten Universitätsklinikum Europas und mit rund 21.000 Beschäftigten auch einer<br />
der größten Arbeitgeber Berlins.<br />
Hintergrund des Ärztestreiks im Oktober waren die Verhandlungen über die Weiterentwicklung des<br />
Haustarifvertrags, der zuletzt im Jahr 2019 geändert worden war. Vertreten wurden die Ärztinnen<br />
und Ärzte dabei vom 1947 gegründeten Marburger Bund, Deutschlands einziger Ärztegewerkschaft,<br />
die rund 135.000 Mitglieder und 14 Landesverbände hat. Zuständig <strong>für</strong> die Berliner Charité ist der<br />
Landesverband Berlin/Brandenburg, der rund 11.000 Mitglieder zählt.<br />
Die Kernforderungen der Gewerkschaft umfassten neben einer Erhöhung der Gehälter um<br />
6,9 Prozent, verlässlichere Dienstpläne, maximal vier Bereitschaftsdienste pro Monat und gestaffelte<br />
Zuschläge <strong>für</strong> kurzfristiges Einspringen. Seit der erfolgreichen Einigung Ende November befindet<br />
sich der Landesverband Berlin/Brandenburg mit der Charité in Redaktionsverhandlungen zum<br />
vereinbarten Tarifvertrag.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 25
AM PULS COVERSTORY<br />
und bis 24 Uhr dauerte. Ab 9.30 Uhr<br />
haben wir zu einer gemeinsamen<br />
Kundgebung am Bettenhochhaus der<br />
Charité in Berlin/Mitte aufgerufen. Im<br />
Zuge des Streiks wurden planbare Eingriffe<br />
abgesagt, uns liegen aber keine<br />
konkreten Zahlen dazu vor. Die Versorgung<br />
der Patientinnen und Patienten<br />
war aber zu jeder Zeit sichergestellt.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was ist nach dem<br />
Streik passiert?<br />
Holtz: Ich hatte direkt nach dem Streik<br />
ein Telefonat mit der Verhandlungsführerin<br />
der Arbeitgeberseite, die den<br />
Streik zunächst abgetan hat. Das seien<br />
alles nur ganz junge Ärztinnen und<br />
Ärzte gewesen. Knapp zwei Wochen<br />
später hatten wir dann noch zwei Verhandlungstermine.<br />
Die Gespräche waren<br />
zwar konstruktiver, aber wir konnten<br />
nicht abschließen. Die Charité hat<br />
noch immer sehr gemauert und bei vielen<br />
Themen geblockt.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Es ist aber dann Ende<br />
November zu einer Einigung gekommen.<br />
Holtz: Ja, beim siebten Verhandlungstermin<br />
am 30. November haben wir<br />
dann 20 Stunden durchverhandelt und<br />
eine Einigung erzielt.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Und hat der Warnstreik<br />
dazu beigetragen, dass im Sinne<br />
der Gewerkschaft abgeschlossen werden<br />
konnte?<br />
Holtz: Der Warnstreikt hat dazu beigetragen,<br />
dass die Ärztinnen und Ärzte<br />
sich stärker fühlten und ein größeres<br />
Selbstwertgefühl bekommen haben. Und<br />
wir haben ja schon den nächsten Streik<br />
vorbereitet vor der Einigung. Wir wussten,<br />
wenn die Charité jetzt nicht ein paar<br />
Schritte auf uns zukommt, dann wird es<br />
nicht nur bei einem Streiktag bleiben.<br />
Wir haben den nächsten Streik zwar<br />
nicht offiziell angedroht, aber schon klargemacht,<br />
dass wir über weitere Arbeitskampfmaßnahmen<br />
nachdenken.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wann ist aus Ihrer<br />
Sicht ein Streik gerechtfertigt? Gerade<br />
Ärztinnen und Ärzte haben ja immer auch<br />
das Wohl der Patientinnen und Patienten<br />
im Blick.<br />
Holtz: Wenn einfach gar keine Bewegung<br />
auf der Arbeitgeberseite ersichtlich<br />
ist; wenn es so wie bei uns war,<br />
wenn es keinerlei Entgegenkommen bei<br />
den Arbeitgebern gibt, immer wieder<br />
Einigkeit bei den Jungärztinnen und Jungärzten: „Wir lieben diesen Beruf,<br />
aber wir möchten nicht komplett alles aufgeben da<strong>für</strong>.“<br />
„Der Warnstreikt<br />
hat<br />
dazu beigetragen,<br />
dass die<br />
Ärztinnen<br />
und Ärzte<br />
sich stärker<br />
fühlten und<br />
ein größeres<br />
Selbstwertgefühl<br />
bekommen<br />
haben.“<br />
bei null angefangen werden muss; und<br />
wenn es wirklich brennende Themen<br />
sind, die an vielen anderen Häusern<br />
schon geregelt sind. In der ganzen Zeit<br />
der Verhandlungen habe ich mehrere<br />
Ärztinnen und Ärzte gehen sehen, weil<br />
andere Häuser zum Teil bessere Regelungen<br />
in den Tarifverträgen hatten.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie man täglich den<br />
Medien entnehmen kann, sind die Gesundheitssysteme<br />
europaweit unter Druck.<br />
Was müsste sich aus Ihrer Sicht an den<br />
Arbeitsbedingungen ändern, damit die Beschäftigten<br />
wieder oder weiter gerne in den<br />
Gesundheitsberufen arbeiten?<br />
Holtz: Das ist von Generation zu Generation<br />
unterschiedlich. Die Oberärztinnen<br />
und -ärzte sagen vielleicht eher,<br />
Hauptsache es wird gut vergütet und es<br />
ist egal, ob es das vierte Wochenende<br />
ist, an dem ich diesen Monat arbeite.<br />
Die jungen Ärztinnen und Ärzte an der<br />
Charité dagegen sagen, nein, ich möchte<br />
auch noch ein Privatleben haben.<br />
Ich liebe diesen Beruf, aber ich möchte<br />
nicht komplett alles aufgeben da<strong>für</strong>.<br />
Das war auch eine Angst der jungen<br />
Ärztinnen und Ärzte, dass die Außenwirkung<br />
ist, sie seien geldgierig. Darum<br />
ging es ihnen aber nicht. In den letzten<br />
Stunden unserer Verhandlungen gab<br />
es auch Diskussionen, auf Geld zu verzichten,<br />
um etwas anderes zu bekommen,<br />
was uns richtig wichtig ist.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was war das wirklich<br />
Wichtige?<br />
Holtz: Woran es beinahe gescheitert<br />
wäre, das war der Umgang mit den Teilzeitbeschäftigten.<br />
Es ging dabei darum,<br />
wie Mehrarbeit zu vergüten ist. Wenn<br />
ich eine Teilzeitkraft habe mit 50 Prozent,<br />
ist alles, was über die 20 Stunden<br />
hinausgeht, <strong>für</strong> die Teilzeitkraft eine<br />
Überstunde. Die kriegt aber keinen<br />
Überstundenzuschlag, sondern muss<br />
erst bis zu den 42 Stunden einer Vollzeitkraft<br />
arbeiten und bekommt dann<br />
ab der 43. Stunde einen Zuschlag. Und<br />
wir haben es geschafft, dass es ab 1. Jänner<br />
2024 nicht mehr so ist und es Überstundenzuschläge<br />
<strong>für</strong> Teilzeitbeschäftigte<br />
ab der ersten Überstunde gibt.<br />
Da<strong>für</strong> haben die Ärztinnen und Ärzte<br />
sogar Abschläge bei der Erhöhung der<br />
Gehälter in Kauf genommen.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Eine rückblickende<br />
Abschlussbilanz – Was waren die größten<br />
Herausforderungen, was die größten<br />
Erfolge?<br />
Holtz: Die größte Herausforderung<br />
war <strong>für</strong> uns die Mobilisierung. Dass<br />
es an allen Ecken und Enden hakt, das<br />
weiß die Ärzteschaft. Aber die Leute<br />
dann auch wirklich auf die Straße zu<br />
bringen, das ist das große Problem. Das<br />
Wichtigste ist, dass man Multiplikatorinnen<br />
und Multiplikatoren hat. Auch<br />
dass wir in unserer Tarifkommission<br />
Ärztinnen und Ärzte hatten, die die<br />
Treiberinnen und Treiber der Messenger-Gruppen<br />
waren, war enorm wichtig.<br />
Der größte Erfolg war natürlich<br />
das verhandelte Gesamtpaket, also die<br />
Überstundenzuschläge <strong>für</strong> Teilzeitbeschäftigte<br />
ab 2024, die Entgelterhöhung<br />
von insgesamt 5,7 Prozent, die<br />
steuerfreie Einmalzahlung von 3.800<br />
Euro, die Erhöhung der Zuschläge <strong>für</strong><br />
Nacht- und Bereitschaftsdienste, der<br />
Zuschlag ab dem 5. Bereitschaftsdienst<br />
im Kalendermonat und <strong>für</strong> kurzfristiges<br />
Einspringen sowie schließlich die Verbesserung<br />
der Arbeitszeitdokumentation,<br />
bei der künftig die Beweislast bei<br />
der Arbeitgeberseite liegt. <br />
Juliane Holz war am 15. Februar <strong>2023</strong><br />
bei der Präsentation der großen <strong>Wien</strong>er<br />
Spitalsumfrage in der Ärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong> zu Gast, um den <strong>Wien</strong>er Kolleginnen<br />
und Kollegen aus dem angestellten<br />
Bereich über die Streikerfahrungen an<br />
der Berliner Charité zu berichten.<br />
1) vergleichbar mit Kollektivvertragsverhandlungen<br />
in Österreich<br />
2) Abkommen zwischen Management<br />
und Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat<br />
oder Gewerkschaft), in dem<br />
Lohnhöhe, Arbeitszeiten und andere<br />
Arbeitsbedingungen der Beschäftigten<br />
geregelt werden<br />
3) Tarifkommissionen sind die Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Sozialpartnerinnen<br />
und -partner, die gemeinsam<br />
über Tarifverträge verhandeln und diese<br />
abschließen.<br />
Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com<br />
26 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
COVERSTORY AM PULS<br />
Zur Lage in Österreich:<br />
Dürfen Ärztinnen und Ärzte<br />
überhaupt streiken?<br />
Kommentar von Stefan Ferenci, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
► Den chinesischen Fluch „Mögest du<br />
in interessanten Zeiten leben“ werden<br />
manche Gesundheitspolitikerinnen und -politiker<br />
aktuell besonders ungerne hören. Denn,<br />
es geht heiß her in der Bundeshauptstadt.<br />
Feuer am Dach ist aus Sicht der angestellten<br />
Ärztinnen und Ärzte ja schon länger. Seit<br />
Herbst 2022 haben sich aber die einzelnen<br />
Hilferufe aus <strong>Wien</strong>s Spitälern zu einer Protestwelle<br />
verdichtet. Den Auftakt bildete der<br />
Streik in den <strong>Wien</strong>er Ordensspitälern im<br />
November 2022. Die <strong>Wien</strong>er Privatkrankenanstalten<br />
folgten mit einem Streik im Februar<br />
<strong>2023</strong>. Parallel ist es der Ärztekammer <strong>Wien</strong><br />
gelungen, seit Herbst 2022 massive Probleme<br />
in den WIGEV-Krankenhäusern und in anderen<br />
<strong>Wien</strong>er Spitälern aufzuzeigen und so ein<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> die Gesundheitskrise in der<br />
Bundeshauptstadt zu schaffen. Als nächstes<br />
stehen im Frühjahr <strong>2023</strong> die Verhandlungen<br />
zur Betriebsvereinbarung betreffend das<br />
Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz (KA-AZG)<br />
<strong>für</strong> die Ärztinnen und Ärzte an der MedUni<br />
<strong>Wien</strong> (AKH) an. Und das alles am Ende einer<br />
Pandemie, die die Spitalsärztinnen und -ärzte<br />
über zwei Jahre lang extrem belastet hat.<br />
Vor diesem Hintergrund hat die Kurie angestellte<br />
Ärzte beschlossen, sich den Rechtsrahmen<br />
<strong>für</strong> Streiks von Ärztinnen und Ärzten<br />
näher anzusehen und ein Rechtsgutachten<br />
bei ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Gruber-Risak<br />
vom Institut <strong>für</strong> Arbeits- und Sozialrecht an<br />
der Universität <strong>Wien</strong> beauftragt. Die wichtigsten<br />
Erkenntnisse daraus sollen im Folgenden<br />
kurz zur Darstellung kommen.<br />
Gibt es ein Recht zu streiken?<br />
Ja. Der Europäische Gerichtshof <strong>für</strong> Menschenrechte<br />
leitet ein Recht auf Streik aus<br />
„Das Streikziel muss auf<br />
Maßnahmen gerichtet sein, die<br />
zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
beitragen.”<br />
der Koalitionsfreiheit gemäß Artikel 11 der<br />
Europäischen Menschenrechtskon vention<br />
ab. Demnach haben alle Menschen das<br />
Recht, sich friedlich zu versammeln und<br />
sich frei mit anderen zusammenzuschließen,<br />
einschließlich des Rechts, zum Schutze<br />
ihrer Interessen Gewerkschaften zu bilden<br />
und diesen beizutreten.<br />
Gilt das auch <strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte?<br />
Ja, da es in Österreich keine gesetzliche Einschränkung<br />
des Streikrechts gibt.<br />
Dürfen nur Gewerkschaften beziehungsweise<br />
Gewerkschaftsmitglieder<br />
streiken?<br />
Nein. Denn sogenannte Trägerinnen und<br />
Träger des Streikrechts sind sowohl individuelle<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
als auch Koalitionen, wobei unter Koalition<br />
jeder freiwillige Zusammenschluss von<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,<br />
die einen Arbeitskampf organisieren, zu<br />
verstehen ist. Hier reicht sogar ein „ad hoc<br />
Zusammenschluss“ von Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern eines Betriebes.<br />
Heißt das also, dass Ärztinnen und Ärzte<br />
auch ohne Zustimmung der zuständigen<br />
Gewerkschaft streiken dürfen?<br />
Ja. Eine Zustimmung des Österreichischen<br />
Gewerkschaftsbundes (ÖGB) oder der jeweiligen<br />
Fachgewerkschaft/Personalvertretung<br />
ist nicht notwendig. Die erwähnten<br />
Streiks in den <strong>Wien</strong>er Ordensspitälern und<br />
Privatkrankenanstalten haben allerdings in<br />
enger und guter Kooperation mit der Gewerkschaft<br />
vida stattgefunden. Dabei haben<br />
auch alle Beschäftigten der jeweiligen Spitäler,<br />
quer über alle Berufsgruppen hinweg,<br />
gemeinsam gestreikt.<br />
Dürfen auch Vertragsbedienstete oder<br />
Beamtinnen und Beamte streiken?<br />
Ja. Auch wenn die Arbeitsbedingungen<br />
nicht durch einen Kollektivvertrag, sondern<br />
Stefan Ferenci:<br />
„Aus Sicht der<br />
angestellten Ärztinnen<br />
und Ärzte ist<br />
Feuer am Dach.“<br />
durch Gesetze geregelt sind, darf <strong>für</strong> eine<br />
Verbesserung der Arbeitsbedingungen gestreikt<br />
werden.<br />
Gibt es unzulässige Streikziele?<br />
Ja. Das Streikziel muss auf Maßnahmen gerichtet<br />
sein, die zu einer Verbesserung der<br />
Arbeitsbedingungen beitragen.<br />
Muss ein Notbetrieb während eines<br />
Streiks aufrecht erhalten werden?<br />
Im Bereich der sogenannten Daseinsvorsorge<br />
sind rechtlich auch die Interessen der Allgemeinheit<br />
zu berücksichtigen. Aus diesem<br />
Grund wird in einem Spital in der Regel ein<br />
Notbetrieb auch während eines Streiks einzurichten<br />
sein.<br />
Welche Rechtsfolgen hat ein Streik?<br />
Bei rechtmäßiger Streikteilnahme üben die<br />
Streikenden ein verfassungsmäßig gewährleistetes<br />
Recht aus und setzen deshalb keinen<br />
Entlassungsgrund. Ein rechtmäßiger<br />
Streik macht auch nicht schadenersatzpflichtig.<br />
Für die Zeit des Streiks besteht<br />
allerdings kein Entgeltanspruch. Deshalb<br />
ist ein häufiges Streikziel auch die Weiterbezahlung<br />
des Gehalts während des Streiks.<br />
Für den Streik der Ordensspitäler ist das<br />
zum Beispiel auch gelungen.<br />
So viel zum Rechtsgutachten von Dr. Gruber-<br />
Risak. Doch Papier ist geduldig. Ein Recht ist<br />
dazu da, ausgeübt zu werden oder, wie schon<br />
Nelson Mandela sagte: „Die Fähigkeit zum<br />
Kampf wird im Kampf gewonnen.“ <br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 27
SERVICE KONGRESSE<br />
MÄRZ BIS APRIL <strong>2023</strong><br />
Lebertransplantationskurs <strong>2023</strong><br />
Ort: Austria Trend Hotel Congress, 6020 Innsbruck,<br />
Rennweg 12a<br />
Termin: 23. – 24.3.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Ivo<br />
Graziadei, Univ.-Prof. Dr. Stefan Schneeberger,<br />
Univ.-Prof. Dr. Heinz Zoller<br />
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Gastroenterologie<br />
und Hepatologie, Arbeitsgruppe Hepatologie<br />
Information: ÖGGH Fortbildungen, Lisa Jandrinitsch,<br />
Tel.: +43/1/536 63-36 DW,<br />
E-Mail: oeggh.fortbildungen@media.co.at, www.oeggh.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/lebertranspl23<br />
Favoriten in der Kardiologie<br />
Ort: Andaz Vienna am Belvedere, 1000 <strong>Wien</strong>, Arsenalstraße 10<br />
Termin: 25.3.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: Prim. a Assoz.Prof. in<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Diana Bonderman<br />
Veranstalter: Verein zur Förderung der medizinischen<br />
Forschung und Fortbildung in <strong>Wien</strong>-Favoriten<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />
Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Sonja Chmella,<br />
David Grünseis, Tel.: +43/1/536 63-32 bzw. -62 DW,<br />
E-Mail: kardio@maw.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiofavorit23<br />
Polypektomie & Polypennachsorge <strong>2023</strong><br />
Ort: Evangelisches Krankenhaus, 1180 <strong>Wien</strong>, Hans-Sachs-<br />
Gasse 10-12<br />
Termin: 30.3.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung der Ärztlichen Bildungsakademie:<br />
ÄD Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, MSc.<br />
Referentin: Prim. a Ao. Univ.-Prof. in Dr. in Monika Ferlitsch<br />
Information und Anmeldung: www.ekhwien.at/<br />
anmeldung, E-Mail: f.polesny@ekhwien.at<br />
XXXI. Wissenschaftliche Tagung der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>für</strong> Gynäkologische Onkologie (AGO) der OEGGG <strong>2023</strong><br />
Ort: Congress Salzburg, 5020 Salzburg, Auerspergstraße 6<br />
Termin: 20. – 22.4.<strong>2023</strong><br />
Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> gynäkologische<br />
Onkologie der OEGGG<br />
Tagungssekretariat: Ingrid Zeimet-Kirchmair, Sekretariat<br />
der AGO Austria, 1090 <strong>Wien</strong>, Billrothhaus/Frankgasse 8,<br />
E-Mail: kontakt@ago-austria.at<br />
Information: www.ago-austria.at<br />
Symposium Sixty Years of Inflammation – Herbert Tilg<br />
Ort: Congresspark Igls, 6068 Igls, Kurweg<br />
Termin: 21.4.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Timon Adolph,<br />
Univ.-Prof. Dr. Robert Koch, Univ.-Prof. Dr. Heinz Zoller<br />
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Gastroenterologie<br />
und Hepatologie<br />
Information und Anmeldung: ÖGGH, Andrea Etz,<br />
Nadja Hauser-Trupp, Tel.: +43/1/536 63-76 DW,<br />
E-Mail: oeggh.fortbildungen@media.co.at, www.maw.co.at<br />
ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />
ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
1060 <strong>Wien</strong>, Gumpendorferstraße 83/4,<br />
Tel: +43 1/5973357/DW 10, E-Mail: spitzhuetl@zafi.at<br />
Anmeldung: www.zafi.at<br />
Curriculum Parodontologie <strong>2023</strong><br />
Prof. DDr. Matthias Folwaczny, Dr. Stefan Hägewald,<br />
Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan, OA Dr. Peter Purucker, Dr. in Peggy Weishaupt<br />
Modul 1: 18. – 19.3.<strong>2023</strong><br />
Modul 2: 5. – 6.5.<strong>2023</strong><br />
Modul 3: 23. – 24.6.<strong>2023</strong><br />
Modul 4: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />
Modul 5: 20. – 21.10.<strong>2023</strong><br />
Seniorenprophylaxe<br />
(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan<br />
17.3.<strong>2023</strong><br />
Die drei Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> langzeitstabile implantologische Versorgungen –<br />
Knochen, Weichgewebe und Prothetik<br />
Dr. Kai Zwanzig<br />
18.3.<strong>2023</strong><br />
Röntgen / Intraorale Röntgenpositionierung<br />
(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Herr Günter Rabineg<br />
18.3.<strong>2023</strong><br />
Handinstrumente Auffrischungskurs<br />
(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Frau Regina Häckl, Frau Renate Huimann<br />
24.3.<strong>2023</strong><br />
Menschenkenntnis – mit unterschiedlichen Typen kommunizieren<br />
(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Mag. a Martina Farhnberger<br />
25.3.<strong>2023</strong><br />
Moderne Implantatprothetik<br />
Dr. in Lana Zupancic-Cepic<br />
15.4.<strong>2023</strong><br />
Einmal quer durch die Kinderzahnmedizin – Neues und Bewährtes<br />
Dr. in Dinah Fräßle- Fuchs<br />
21. – 22.4.<strong>2023</strong><br />
Endo Update<br />
OA Dr. Christian Diegritz<br />
29. – 30.4.<strong>2023</strong><br />
Implantologische und augmentative Verfahren am Humanpräparat<br />
Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm, Priv.-Doz. DDr. Christoph Vasak,<br />
Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner<br />
28.4.<strong>2023</strong><br />
Die Assistenz bei Implantationen in der Zahnarztpraxis<br />
(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Dr. in Corina List<br />
28.4.<strong>2023</strong><br />
Xerostomie – die Ursachen der Mundtrockenheit und ihre<br />
Folgen <strong>für</strong> die orale Gesundheit<br />
(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen/ Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
DDr. in Christa Eder<br />
29.4.<strong>2023</strong><br />
Möglichkeiten und Grenzen der modernen Implantologie<br />
Dr. Peter Randelzhofer<br />
12.5.<strong>2023</strong><br />
28 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
KONGRESSE SERVICE<br />
GANZHEITSMEDIZINISCHER KONGRESS & WORKSHOPS APRIL <strong>2023</strong><br />
„Schmerz - was tun? Ganzheitliche Schmerztherapie heute und morgen”<br />
Ort: Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), 5020 Salzburg, Strubergasse 21<br />
Termin: 14. – 16.4.<strong>2023</strong> (Hybrid)<br />
Kongresskomitee: Dr. Sepp Fegerl, sen., Univ.-Prof. Dr. Michael Frass, Mag. a Irmgard<br />
Kollmann, Mag. Alfred Lutschinger, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Marktl, Dr. in Elisabeth<br />
Mikl, Dr. Wolfgang Ortner, Dr. in Renate Thiele<br />
Information: GAMED – <strong>Wien</strong>er Internationale Akademie <strong>für</strong> Gesundheitsmedizin,<br />
Otto Wagner Spital, 1140 <strong>Wien</strong>, Sanatoriumstrasse 2/Gebäude G,<br />
Tel.: +43/1/688 75-07 DW, E-Mail: jakoby@gamed.or.at, www.gamed.or.at<br />
Anmeldung: https://www.gamed.or.at/de/Veranstaltungen/390<br />
Teilnahmegebühr: EUR 165,- (1 Tag regulär)<br />
FRÜHJAHRSTAGUNG <strong>2023</strong> DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR<br />
KLINISCHE PATHOLOGIE UND MOLEKULARPATHOLOGIE/IAP AUSTRIA<br />
Ort: Tech Gate Vienna, 1220 <strong>Wien</strong>, Donau-City-Straße 1<br />
Termin: 24. – 25.3.<strong>2023</strong><br />
Themen: Klinische Pathologie und Molekulare Pathologie<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Dr. Alexander Nader, MSc.<br />
Information: Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />
Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-33 DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />
Anmeldung: AZ med.info, 1011 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 2, P.O. Box 155,<br />
Tel.: +43/1/531 16-26 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
JAHRESKONGRESS FÜR GANZHEITSMEDIZIN: „SCHMERZ – WAS TUN?“<br />
Ort: Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), 5020 Salzburg,<br />
Strubergasse 21, Haus C<br />
Termin: 14. – 16.4.<strong>2023</strong> (Hybrid)<br />
Veranstalter: <strong>Wien</strong>er Internationale Akademie <strong>für</strong> Ganzheitsmedizin, Österreichischer<br />
Dachverband <strong>für</strong> ärztliche Ganzheitsmedizin<br />
Anmeldung und Information: Tel.: +43/1/688 75 07, E-Mail: jakoby@gamed.or.at,<br />
www.gamed.or.at<br />
HYPOFRAKTIONIERUNG - NEUE ANSÄTZE UND ENTWICKLUNGEN<br />
IN DER STRAHLENTHERAPIE<br />
Ort: Seminarhaus auf der Gugl, 4020 Linz, Auf der Gugl 3 (Hybridveranstaltung)<br />
Termin: 20. – 21.4.<strong>2023</strong> (Hybrid)<br />
Veranstalter: Abteilung <strong>für</strong> Radioonkologie und Strahlentherapie, Ordensklinikum<br />
Linz GmbH Barmherzige Schwestern<br />
Information: forte - maßschneiderei <strong>für</strong> gesundheitswissen, Konferenzzentrum des<br />
Ordensklinikum Linz Elisabethinen, 4020 Linz, Eisenhandstraße 4-6,<br />
Ramona Federer, Tel.: +43/0/732 7676 -5791 DW, E-Mail: r.federer@forte.or.at,<br />
www.ordensklinikum.at/radioonkologie<strong>2023</strong>.<br />
Anmeldung: www.ordensklinikum.at/radioonkologie<strong>2023</strong><br />
26. DOSCH-SYMPOSIUM2022/23<br />
Ort: Kongresszentrum Casineum Velden, 9220 Velden, Am Corso 17<br />
Termin: 8. – 10.5.<strong>2023</strong><br />
Thema: HYGIENE WIRKT!<br />
Wissenschaftliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. Markus Hell, Univ.-Prof .in Dr. in Elisabeth Presterl,<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Magda Diab-El-Shahawi, MSc., Priv.-Doz. in Dr. in DI Miranda Suchomel<br />
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hygiene, Mikrobiologie und<br />
Präventivmedizin<br />
Information: Lisa Thek, Tel.: +43/1/536 63-101 DW, E-Mail: oeghmp@media.co.at,<br />
www.oeghmp.at<br />
APRIL BIS MAI <strong>2023</strong><br />
25 Jahre BKKÖ: Kinderkrankenpflege unsere<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Ort: Tech Gate Vienna, 1220 <strong>Wien</strong>, Donau-City-Straße 1<br />
Termin: 21. – 22.4.<strong>2023</strong><br />
Tagungsbüro: Berufsverband Kinderkrankenpflege Österreich,<br />
1097 <strong>Wien</strong>, Postfach 35, Tel. +43/1/470 22 33,<br />
E-Mail: office@kinderkrankenpflege.at,<br />
www.kinderkrankenpflege.at<br />
Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />
Tel.: +43/1/531 16-33 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
Kardiologische Fortbildungsseminare<br />
Highlights in Cardiology 2022/23<br />
Antithrombotische Therapie bei Herzerkrankungen<br />
Ort: Hotel Schloss Wilhelminenberg, 1160 <strong>Wien</strong>,<br />
Savoyenstraße 2<br />
Termin: 22.4.<strong>2023</strong><br />
Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet<br />
der Arteriosklerose, Thrombose und vaskulären Biologie<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr.<br />
Kurt Huber<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />
Werbegesellschaft, Sonja Chmella, Stefanie Skodler,<br />
1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-32 oder -84 DW,<br />
E-Mail: kardio@maw.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiohigh23<br />
Gmundner Medizinrechts-Kongress <strong>2023</strong><br />
Ort: Toscana Congress, 4810 Gmunden, Toscanapark 6<br />
Termin: 12. – 13.5.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: Hon.-Prof. Dr. Gerhard Aigner,<br />
Dr. in Sylvia Hummelbrunner, MBL PM.ME, Univ.-Prof.<br />
DDr. Christian Kopetzki, Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht,<br />
Dr. in Barbara Postl-Kohla, MBA, Univ.-Prof. Dr. Reinhard<br />
Resch, Univ.-Prof. in Dr. in Eva Schernhammer, Assoz.Univ.-<br />
Prof. in Martina Schickmayr, Univ.-Prof. Dr. Karl Stöger,<br />
Dr. Hon.-Prof. Dr. Felix Wallner<br />
Information und Anmeldung: MedAk – Medizinische<br />
Fortbildungsakademie OÖ, 4010 Linz, Dinghoferstaße 4,<br />
Tel.: +43/732/778 371-315 bzw. -312 DW, E-Mail: peschel@<br />
medak.at, hengstschlaeger@medak.at, www.medak.at<br />
Teilnahmegebühr: EUR 272,-<br />
Rechtliche Aspekte der Sterbehilfe/<br />
Suizidassistenz<br />
Ort: Evangelisches Krankenhaus, 1180 <strong>Wien</strong>,<br />
Hans-Sachs-Gasse 10-12<br />
Termin: 25.5.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung der Ärztlichen Bildungsakademie:<br />
ÄD Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, MSc.<br />
Referent: Dr. Michael Halmich LL.M.<br />
Information und Anmeldung: www.ekhwien.at/<br />
anmeldung, E-Mail: f.polesny@ekhwien.at<br />
BITTE BEACHTEN SIE<br />
Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der<br />
Ärzte in <strong>Wien</strong> können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 29
SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />
Editorial<br />
Konstruktiv und fair<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Mit der Neuregelung der Reihungskriterien<br />
<strong>für</strong> die Vergabe<br />
von Kassenplanstellen konnte<br />
den längst fälligen Forderungen<br />
unserer jungen Kolleginnen und<br />
Kollegen nachgekommen werden,<br />
um sowohl der Berufserfahrung<br />
als auch fachlichen Qualifikation<br />
mehr Bedeutung bei der<br />
Punktevergabe zukommen zu<br />
lassen. Auch die Punktevergabe<br />
<strong>für</strong> unsere Kolleginnen und Kollegen in einem Angestelltenverhältnis<br />
wurde neu geregelt und eine faire Bewertung ihrer<br />
Leistung erwirkt. Ausdrücklich betonen möchte ich an dieser<br />
Stelle, dass auch die Verhandlungen mit dem Verhandlungspartner<br />
in konstruktiver, verständnisvoller und fairer Art und<br />
Weise geführt wurden. Wie so oft ist es nicht nur der Wille<br />
zur Veränderung, sondern auch das respektvolle Gespräch auf<br />
Augenhöhe, welches Veränderung zulässt.<br />
Entgegen der sich immer noch hart haltenden Mär von<br />
einem undurchsichtigen Vergabeverfahren haben wir die ab<br />
1. Februar <strong>2023</strong> gültige Vereinbarung mit der Österreichischen<br />
Gesundheitskasse zum Anlass genommen, den Weg<br />
zur Übernahme einer Kassenordination nochmals transparent<br />
darzustellen. Sowohl alle Unterlagen zu den neuen Reihungskriterien<br />
als auch die gültige Vereinbarung finden Sie wie immer<br />
auf der Website der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Im Rahmen des Vortrags „Einblicke in den Wohlfahrtsfonds“<br />
informierte Kollege Ozren Marković in seiner Funktion als<br />
Finanzreferent der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und<br />
Vizevorsitzender des Verwaltungsausschusses des Wohlfahrtsfonds<br />
der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer über die Vor- und<br />
Nachteile dieses Vorsorgesystems, welches seit jeher in der<br />
Kollegenschaft sehr emotional diskutiert wird. Die in der<br />
Vergangenheit lückenhafte Aufklärung über die Beiträge und<br />
Leistungen, aber auch die Komplexität des Systems, sorgt oft<br />
<strong>für</strong> Unklarheit. Entsprechend schwierig ist es <strong>für</strong> den Einzelnen,<br />
sich einen Überblick zu verschaffen. Mit den aktuellen<br />
Zahlen und Fakten ausgerüstet, konnte Kollege Marković an<br />
diesem Abend mit Transparenz aber auch einer stellenweise<br />
kritischen Betrachtung des Wohlfahrtsfonds den Teilnehmenden<br />
einen tiefen Einblick in das System vermitteln.<br />
Es freut mich sehr, dass so viele Kolleginnen und Kollegen<br />
über unsere Veranstaltungen wie etwa den Stadtgesprächen,<br />
dem Seminar OrdiCheck oder dem Wohlfahrtsfonds mit uns<br />
in Kontakt treten und sich aktiv informieren und einbringen.<br />
Bleiben Sie dabei – ich freue mich auf ein Wiedersehen.<br />
Ihre Bettina Schreder<br />
Präsidentin der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
Vergabe von Kassenplanstellen<br />
Neuerungen bei<br />
Reihungskriterien<br />
Seit Anfang Februar gelten in <strong>Wien</strong> neue Reihungskriterien<br />
<strong>für</strong> die Vergabe von Kassenverträgen.<br />
Eine Arbeitsgruppe der <strong>Wien</strong>er Standesvertretung<br />
verhandelte diese mit der ÖGK. Im Mittelpunkt<br />
standen die Attraktivierung des Kassenvertrages<br />
sowie die Erleichterung bei der Übernahme von<br />
Kassenordinationen.<br />
Christiane Stokreiter-Ebner, Referentin <strong>für</strong><br />
Kieferorthopädie<br />
► Die Vergabe der Kassenplanstellen<br />
erfolgt auf Basis einer<br />
öffentlichen Ausschreibung nach den<br />
– zwischen der Landeszahnärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und der ÖGK vereinbarten<br />
– Reihungskriterien. Diesen<br />
Kriterien liegt ein Punktesystem zur<br />
Reihung von Bewerberinnen und Bewerbern<br />
zu Grunde, das einer Neubewertung<br />
unterzogen wurden. „Wir<br />
konnten in bestem Einvernehmen mit<br />
unseren Verhandlungspartnern<br />
schlussendlich wichtige Änderungen<br />
in den Reihungskriterien festlegen. Es<br />
war ein wichtiger Schritt in Richtung<br />
Fairness und Transparenz, am Ende<br />
gibt es aus unserer Sicht nur Gewinner“,<br />
sind sich Christiane Stokreiter-<br />
Ebner, Referentin <strong>für</strong> Kieferorthopädie,<br />
und Christoph Andersson,<br />
Referent <strong>für</strong> Niederlassung und Privatzahnärztinnen<br />
und Privatzahnärzte,<br />
einig. Sie waren federführend<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Standesvertretung <strong>für</strong><br />
die Verhandlungen zuständig.<br />
Folgende drei Kategorien werden<br />
zur Bewertung herangezogen:<br />
•Berufserfahrung<br />
Dabei werden Zeiten aus angestellter<br />
und freiberuflicher Tätigkeit<br />
sowie die Erfahrungen aus<br />
Vertretungsdiensten sowie dem<br />
Jobsharing eingerechnet.<br />
•Fachliche Qualifikation<br />
Bewertet werden in dieser Kategorie<br />
relevante Berufsberechtigungen,<br />
absolvierte Fortbildungen<br />
und die Tätigkeit an Universitätskliniken<br />
<strong>für</strong> Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde.<br />
•Wartezeit<br />
Die Zeitspanne ab der Eintragung<br />
in die Liste der Interessentinnen<br />
Christoph Andersson, Referent <strong>für</strong> Niederlassung<br />
und Privatzahnärztinnen und<br />
Privatzahnärzte<br />
Fotos: LZÄK <strong>Wien</strong>/Semelliker<br />
30 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />
Foto: adt/Kammerhofer<br />
und Interessenten wird ebenfalls bei der<br />
Reihung von Nachfolgekandidatinnen und<br />
-kandidaten herangezogen.<br />
Die wichtigsten Änderungen<br />
Bei der Berufserfahrung wird die Tätigkeit als<br />
Vertreterin beziehungsweise Vertreter oder<br />
Jobsharing-Partnerin beziehungsweise Partner<br />
ab sofort höher bewertet, dadurch kann die<br />
maximale Punktezahl <strong>für</strong> dieses Bewertungskriterium<br />
in kürzerer Zeit erreicht werden. Bei<br />
einer Anstellung wird die Punktevergabe nach<br />
der Wochenstundenzahl gestaffelt, was eine<br />
fairere Bewertung ermöglicht. Eine weitere<br />
deutliche Änderung gibt es bei der sogenannten<br />
„Wartezeit“, die ab Eintragung in die Liste<br />
der Interessentinnen und Interessenten der<br />
Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> beginnt.<br />
Waren bisher fünf Jahre und sieben Monate<br />
<strong>für</strong> die maximale Punktezahl nötig, so wird<br />
diese Zeitspanne ab <strong>2023</strong> auf drei Jahre und<br />
vier Monate gesenkt. Gleichzeitig wurde das<br />
Punktemaximum <strong>für</strong> die Kategorie „Wartezeit“<br />
auf 12 gesenkt. Punkte, die bislang <strong>für</strong> das Kriterium<br />
Wartezeit erworben wurden, bleiben<br />
„Wir konnten in bestem Einvernehmen<br />
mit unseren Verhandlungspartnern<br />
schlussendlich<br />
wichtige Änderungen in den<br />
Reihungskriterien festlegen.“<br />
erhalten. Die Reihungskriterien decken auch<br />
das – seit Jahreswechsel ebenfalls neu gestaltete<br />
– „Jobsharing Neu“ voll ab. Zu beachten<br />
ist, dass auch nach den Änderungen im Jobsharing<br />
kein Anspruch auf Ordinationsübernahme<br />
entsteht, sondern die Kassenplanstelle<br />
weiterhin nach öffentlicher Ausschreibung<br />
vergeben wird.<br />
Der beziehungsweise die Erstgereihte hat dann<br />
die Möglichkeit, mit dem Ordinationsinhaber<br />
oder der Ordinationsinhaberin in Verhandlungen<br />
über eine Übernahme zu treten.<br />
Insgesamt bedeuten die Neuerungen, dass<br />
bei Aufwertung der Qualitätskriterien in der<br />
Auswahl eine raschere Nachbesetzung von<br />
Kassenplanstellen erfolgen kann. Das bringt<br />
alle Interessensgruppen in eine Win-win-<br />
Situation: Jungzahnärztinnen und Jungzahnärzte,<br />
Übergeberinnen und Übergeber,<br />
Patientinnen und Patienten und die Sozialversicherung.<br />
<br />
Alle Details finden sich auf online auf der<br />
Website der Standesvertretung: https://<br />
wr.zahnaerztekammer.at<br />
Ordinationsübergabe und -übernahme<br />
Auftakt <strong>für</strong> Seminar „OrdiCheck“<br />
OrdiCheck ist ein umfassender Service der Landeszahnärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> die Übergabe und Übernahme von<br />
Kassenordinationen. Ende Jänner feierte das OrdiCheck-<br />
Seminar zum Informationsaustausch unter den Kolleginnen<br />
und Kollegen Premiere.<br />
► Gleich ein Viertel der <strong>Wien</strong>er Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte geht in den<br />
kommenden fünf Jahren in den Ruhestand.<br />
Die neue Standesführung in <strong>Wien</strong> unter<br />
Präsidentin Bettina Schreder hat sich dieser<br />
Thematik angenommen. Vizepräsident Stephen<br />
Weinländer und der Referent <strong>für</strong> Niederlassung<br />
und Privatzahnärztinnen und<br />
-ärzte, Christoph Andersson, wurden vom<br />
Präsidium federführend mit dem Thema betraut.<br />
Mit der Premiere des OrdiCheck-Seminars<br />
Ende Jänner konnte die Landeszahnärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> dem Bedarf nach einem<br />
breiten Informationsaustausch seitens der<br />
Übergeberinnen und Übergeber und der<br />
interessierten jungen Kolleginnen und Kollegen<br />
nachkommen. Wie groß das Interesse<br />
und der Bedarf in dem Bereich war und ist,<br />
zeigt die Tatsache, dass die ganztägige Veranstaltung<br />
„ausverkauft“ war. Aufgrund der<br />
knapp fünfzig Personen umfassenden Warteliste<br />
wird bereits intensiv an einem Folgetermin<br />
gearbeitet.<br />
Hochkarätige Vortragende<br />
Dabei konnte gleich bei der Auftaktveranstaltung<br />
eine äußerst geballte Ladung an<br />
Know-how von internen und externen Expertinnen<br />
und Experten in zwei parallel laufenden<br />
Vortragsreihen geboten werden. Die<br />
steuerlichen und finanziellen Belange wurden<br />
gleich von drei Seiten beleuchtet. Iris<br />
Kraft-Kinz von der MEDplan Steuerberatung<br />
führte durch einen umfassenden Business<br />
Plan. Von den Gastgebern, der UniCredit,<br />
zeigte Erich Czermak den Blick auf die<br />
Zahlen von der Finanziererseite. Marcel<br />
Mittendorfer (VERAG Versicherungsmakler)<br />
und Helmut Mojescick (K & L Versicherungsmakler)<br />
widmeten sich den vielen<br />
versicherungstechnischen Notwendigkeiten,<br />
mit denen sich die zahnärztliche Unternehmerin<br />
und der zahnärztliche Unternehmer<br />
konfrontiert sieht.<br />
Von Kammerseite gab Jurist Thomas Vilinsky<br />
einen Überblick zu den Werberichtlinien<br />
Gleich bei der Auftaktveranstaltung konnte eine geballte<br />
Ladung an Know-how geboten werden.<br />
sowie zu den zivilrechtlichen Belangen einer<br />
Praxisübernahme. Christian Sekulin, Leiter<br />
Finanzen und IT, erörterte den Leistungs-<br />
Abrechnungsprozess und zeigte die zahlreichen<br />
Vorteile der Verrechnung über die<br />
kammereigene Abrechnungsstelle nachvollziehbar<br />
und verständlich auf.<br />
Aus der Kammerführung standen mit Christoph<br />
Andersson (Referent <strong>für</strong> Niederlassung<br />
und Privatzahnärztinnen und -ärzten) und<br />
Ozren Marković (Landesfinanzreferent) vor<br />
dem Mikrofon. Marković gab einen umfassenden<br />
Einblick in den Wohlfahrtsfonds,<br />
das <strong>für</strong> alle Ärztinnen, Ärzte, Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte verpflichtende Vorsorgesystem,<br />
und rundete damit den wirtschaftlich-finanztechnischen<br />
Teil der Vorträge<br />
ab. Andersson widmete sich dem zentralen<br />
Element des gesamten Tages, dem „match<br />
making“ zwischen Aus- und Einsteigenden<br />
Mithilfe von detaillierten Auswertungen der<br />
demografischen Entwicklungen im Generellen,<br />
aber natürlich auch den zahnarztspezifischen<br />
Zahlen und Daten, zeigte er Herausforderungen<br />
und Chancen <strong>für</strong> den Stand der<br />
Zahnärzteschaft auf.<br />
In den Pausen sowie nach Ende der Vorträge<br />
standen die Vertreterinnen und Vertreter der<br />
Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> den<br />
fachlichen Austausch mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen zur Verfügung. <br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 31
SERVICE CHRONIK<br />
Auszeichnung<br />
Forschungsförderungspreise vergeben<br />
VV ECMO, ARDS und die Behandlung von Kopf- und Halstumoren waren die Themenschwerpunkte<br />
der wissenschaftlichen Arbeiten, deren Autorinnen kürzlich mit dem Forschungsförderungspreis der<br />
Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet wurden.<br />
► Nina Buchtele, Universitätsklinik<br />
<strong>für</strong> Innere Medizin I, Martina<br />
Hermann, Universitätsklinik <strong>für</strong><br />
Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin<br />
und Schmerztherapie, und Angelika<br />
Starzer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere<br />
Medizin I, durften sich über den mit<br />
insgesamt 7500 Euro dotierten Forschungsförderungspreis<br />
der Erste Bank<br />
der Oesterreichischen Sparkassen AG<br />
freuen.<br />
Nina Buchtele: „Add-on Prostaglandin<br />
E1 in Venovenous Extracorporeal<br />
Membrane Oxygenation: A Randomized,<br />
Double-blind, Placebo-controlled<br />
Pilot Trial“ (erschienen im<br />
American Journal of Respiratory and<br />
Critical Care Medicine, April 2022)<br />
Die venovenöse extrakorporale Membranoxygenierung<br />
(VV ECMO) ist<br />
ein organunterstützendes beziehungsweise<br />
-ersetzendes Verfahren, das bei<br />
schwerem Lungenversagen zum Einsatz<br />
kommt. Durch den Kontakt des Bluts<br />
mit körperfremden Oberflächen des<br />
extrakorporalen Kreislaufs kommt es<br />
zur Aktivierung der Gerinnungskaskade<br />
resultierend in einer Thrombusbildung.<br />
Um das zu vermeiden, ist eine<br />
Wie jedes<br />
Jahr honorieren<br />
die Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
sowie die<br />
Erste Bank<br />
der oesterreichischen<br />
Sparkassen<br />
AG auch<br />
heuer wieder<br />
den wissenschaftlich<br />
tätigen<br />
Nachwuchs.<br />
Die prämierten Arbeiten wurden am 12. Dezember 2022 am Erste Campus in <strong>Wien</strong> präsentiert.<br />
Antikoagulation während der ECMO<br />
Therapie notwendig. Die ausgezeichnete<br />
Studie ist die erste, die ein neues<br />
Antikoagulationsschema bei Patientinnen<br />
und Patienten mit venovenöser<br />
extrakorporaler Membranoxygenierung<br />
in einem qualitativ hochwertigen randomisierten,<br />
placebo-kontrollier ten<br />
Studiendesign getestet hat. Die Studiendaten<br />
zeigen, dass die Zugabe von<br />
Prostaglandin E1 zu niedrig dosiertem<br />
unfraktioniertem Heparin sicher ist,<br />
und explorative Endpunkte legen eine<br />
Reduktion von thrombotischen und klinisch<br />
relevanten Blutungsereignissen<br />
im Vergleich zu Placebo nahe. Dementsprechend<br />
könnten die Ergebnisse der<br />
Studie die klinische Praxis in der Intensivmedizin<br />
erheblich beeinflussen.<br />
Martina Hermann: „Duration of invasive<br />
mechanical ventilation prior<br />
to extracorporeal membrane oxygenation<br />
is not associated with survival<br />
in acute respiratory distress syndrome<br />
caused by coronavirus disease 2019“<br />
(erschienen in Annals of Intensive<br />
Care, Jänner 2022)<br />
Ein schwerer Verlauf einer COVID-19<br />
Infektion kann mit einem akuten Lun-<br />
genversagen (ARDS) einhergehen. Der<br />
Einsatz einer Lungen-Ersatztherapie<br />
mit einem ECMO-Gerät (Extrakorporale<br />
Membranoxygenierung) kann in<br />
diesen Fällen lebensrettend sein. Die<br />
ECMO übernimmt die Funktion der<br />
Lunge, reichert das Blut mit Sauerstoff<br />
an und befreit es von Kohlendioxid. Die<br />
meisten Patientinnen und Patienten<br />
sind zum Zeitpunkt der ECMO Therapie<br />
bereits künstlich beatmet und im<br />
medikamentösen Tiefschlaf.<br />
In bisherigen Behandlungsrichtlinien<br />
galt eine Vorbeatmungsdauer<br />
von mehr als sieben Tagen bei ARDS<br />
als prognostisch schlechtes Zeichen<br />
und daher als Kontraindikation <strong>für</strong> eine<br />
ECMO Therapie. Es war demnach<br />
nicht empfohlen, Patientinnen und<br />
Patienten, die länger als sieben Tage<br />
vorbeatmet wurden, mittels ECMO zu<br />
therapieren.<br />
In der Studie konnte gezeigt werden,<br />
dass bei Patientinnen und Patienten<br />
mit ARDS aufgrund von COVID-19 die<br />
Dauer der künstlichen Beatmung vor<br />
ECMO Therapie nicht mit dem Überleben<br />
assoziiert ist.<br />
In die Studie wurden 101 Patientinnen<br />
und Patienten eingeschlossen, 60 Patientinnen<br />
und Patienten haben überlebt.<br />
Das mittlere Alter betrug 56 Jahre,<br />
69 Prozent waren Männer, mehr als<br />
die Hälfte litten an Bluthochdruck als<br />
Vorerkrankung, die durchschnittliche<br />
Liegedauer auf der Intensivstation waren<br />
31 Tage.<br />
53 Patientinnen und Patienten der Studie<br />
wurden vor ECMO Therapie länger<br />
als sieben Tage vorbeatmet (35 davon<br />
sogar über 10 Tage). 33 dieser mehr als<br />
sieben Tage vorbeatmeten Patientinnen<br />
und Patienten haben überlebt. Die<br />
längste Vorbeatmungsdauer bis zum<br />
ECMO Einbau betrug 42 Tage.<br />
Die Studiendaten legen nahe, dass<br />
bei Patientinnen und Patienten mit<br />
COVID-19 ARDS eine längere Vor-<br />
Fotos: Ines Futterknecht<br />
32 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
CHRONIK SERVICE<br />
Die Preisträgerinnen Angelika Starzer, Martina Hermann und Nina Buchtele (von links nach rechts).<br />
beatmungsdauer nicht dringend als<br />
Gegenanzeige <strong>für</strong> eine potenziell lebensrettende<br />
ECMO Therapie darstellt.<br />
Angelika Starzer: „DNA methylation<br />
profiles differ in responders versus<br />
non-responders to anti-PD-1 immune<br />
checkpoint inhibitors in patients<br />
with advanced and metastatic head<br />
and neck squamous cell carcinoma“<br />
(erschienen im Journal for Immuno-<br />
Therapy of Cancer, März 2022)<br />
Das Christian Doppler Labor <strong>für</strong> Personalisierte<br />
Immuntherapie der Klinischen<br />
Abteilung <strong>für</strong> Onkologie der<br />
Medizinischen Universität <strong>Wien</strong> erforscht<br />
neue Biomarker <strong>für</strong> das Ansprechen<br />
auf eine Immuntherapie bei soliden<br />
Krebspatientinnen und -patienten.<br />
In der Arbeit hat ein Team rund um Angelika<br />
Starzer von der Klinischen Abteilung<br />
<strong>für</strong> Onkologie der Medizinischen<br />
Universität <strong>Wien</strong> Tumor DNA Methylierung<br />
als Biomarker in Patientinnen<br />
und Patienten mit fortgeschrittenen<br />
Kopf-Hals-Tumoren untersucht, die mit<br />
einer Immuntherapie behandelt wurden.<br />
Sogenannte Immuncheckpoint Inhibitoren<br />
unterstützen das körpereigene<br />
Immunsystem dabei die Krebszellen,<br />
die sich durch Tarnmechanismen vor<br />
dem Immunsystem unsichtbar gemacht<br />
haben, wieder zu erkennen und anzugreifen.<br />
Bisher fehlen geeignete Biomarker-Parameter,<br />
die helfen, diejenigen<br />
Patientinnen und Patienten zu identifizieren,<br />
die auf eine Immuntherapie ein<br />
Ansprechen erzielen können.<br />
DNA Methylierung ist eine Veränderung<br />
an der DNA, welche Gene einoder<br />
ausschaltet. DNA Methylierung<br />
wird bisher dazu verwendet, seltene<br />
Krebsarten wie Hirntumore oder Bindegewebs-<br />
und Knochentumore durch<br />
ihr unterschiedliches Methylierungsprofil<br />
zu unterscheiden und einzuteilen.<br />
Im Rahmen des Forschungsprojekts<br />
wurden DNA Methylierungsanalysen<br />
bei Gewebeproben von Kopf- und<br />
Halstumor-Patientinnen und Patienten<br />
durchgeführt. Dabei konnte ein<br />
deutlicher Unterschied im Methylie-<br />
Wir freuen<br />
uns über<br />
Ihre Beiträge,<br />
die<br />
Sie bis 31.<br />
Mai <strong>2023</strong><br />
einbringen<br />
können.<br />
rungsprofil jener Patientinnen und Patienten,<br />
die auf die Immuntherapie angesprochen<br />
haben, zu jenen, die nicht<br />
angesprochen haben, gezeigt werden<br />
sowie davon betroffene Gene identifiziert<br />
werden.<br />
Das Ziel von zukünftigen Forschungsprojekten<br />
des CD Labors <strong>für</strong> Personalisierte<br />
Immuntherapie ist es, diese<br />
interessante Beobachtung in größeren<br />
Patientengruppen und auch anderen<br />
Krebsarten zu untersuchen, um einen<br />
verlässlichen und guten Biomarker <strong>für</strong><br />
das Ansprechen auf Immuntherapie zu<br />
entdecken.<br />
Zusätzlich zum Forschungsförderungspreis<br />
der Erste Bank der Oesterreichischen<br />
Sparkassen AG wurde auch das<br />
Gütesiegel des Forschungsförderungspreises<br />
der Erste Bank der Oesterreichischen<br />
Sparkassen AG vergeben.<br />
Das Gütesiegel ging an Johannes<br />
Müller, der <strong>für</strong> seine im Mai 2022 in<br />
Frontiers in Medicine erschienene Arbeit<br />
„The Effect of Pregabalin on the<br />
Minimum Alveolar Concentration of<br />
Sevoflurane: A Randomized, Placebo-<br />
Controlled, Double-Blind Clinical Trial“<br />
ausgezeichnet worden ist. <br />
Auch der Theodor-Billroth-Preis der<br />
Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> wurde im<br />
Dezember 2022 vergeben. <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong> berichtete darüber in der Ausgabe<br />
02/<strong>2023</strong>.<br />
Bewerbung <strong>für</strong> den Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und den Forschungsförderungspreis<br />
der Erste Bank jetzt möglich!<br />
Wie jedes Jahr honorieren die Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sowie die Erste Bank der oesterreichischen<br />
Sparkassen AG auch heuer wieder den wissenschaftlich tätigen Nachwuchs.<br />
Die Einreichung derselben Forschungsarbeit ist nur <strong>für</strong> einen der beiden Preise möglich. Die eingereichten<br />
Forschungsarbeiten müssen Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Tätigkeit beziehungsweise experimenteller<br />
Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Um <strong>für</strong> einen<br />
der beiden Preise in Frage zu kommen, muss die eingereichte Arbeit, entweder online oder in Print, im<br />
Zeitraum vom 1. Juni 2022 bis zur Einreichungsdeadline am 31. Mai <strong>2023</strong> veröffentlicht und bereits<br />
publiziert worden sein. Die Forschungsarbeit darf nicht <strong>für</strong> einen anderen Preis eingereicht worden sein.<br />
Zusätzlich zu den beiden Preisen, werden auch in diesem Jahr wieder das Theodor-Billroth Gütesiegel<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sowie das Forschungsförderungspreis Gütesiegel der Erste Bank der<br />
oesterreichischen Sparkassen AG an Arbeiten vergeben, welche preiswürdig sind, jedoch aufgrund der<br />
hohen Dichte qualitativ guter Arbeiten nicht mit dem Preis selbst ausgezeichnet werden können.<br />
Wir freuen uns über Ihre Beiträge, die Sie bis 31. Mai <strong>2023</strong> einbringen können.<br />
Alle Details hierzu können Sie in den Statuten auf der Website<br />
www.aekwien.at/preise-auszeichnungen finden.<br />
03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 33
SERVICE STEUER<br />
Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />
Die Steuererklärungen <strong>für</strong> 2022<br />
Alle angestellten Ärztinnen und Ärzte sollten überprüfen, ob durch Geltendmachung von Abschreibposten<br />
vom Finanzamt eine Steuerrückerstattung <strong>für</strong> das vergangene Jahr möglich ist. Unter bestimmten<br />
Umständen ist man freilich gesetzlich dazu verpflichtet.<br />
Von Wolfgang Leonhart<br />
► Bei angestellten Ärztinnen<br />
und Ärzten können angefallene<br />
Steuerabsetzposten, beispielsweise Fortbildun<br />
gen, durch Einreichung einer Arbeitnehmerveranlagung<br />
beim Finanzamt<br />
steuerlich geltend gemacht werden.<br />
Die dann resultierende Steuergutschrift<br />
wird durch das Finanzamt auf das Bankkonto<br />
überwiesen. Unter bestimmten<br />
Umständen besteht allerdings auch <strong>für</strong><br />
Spitalsärztinnen und Spitalsärzte die<br />
Verpflichtung, eine jährliche Steuererklärung<br />
einzureichen.<br />
Welche Termine muss<br />
man einhalten?<br />
•Innerhalb von fünf Jahren nach<br />
Ablauf des betreffenden Jahres<br />
können Sie die freiwillige Arbeitnehmerveranlagung<br />
(Formular „L1“)<br />
beim Finanzamt einreichen.<br />
•Wenn Sie hingegen verpflichtet sind,<br />
eine Arbeitnehmerveranlagung einzureichen<br />
(zum Beispiel, wenn mehrere<br />
Dienstverhältnisse vorliegen), muss<br />
dies bis 30. September des nächsten<br />
Jahres erfolgen.<br />
•Spitalsärztinnen und -ärzte, die wegen<br />
anderer Einkünfte, wie zusätzlicher<br />
Klassegelder, ohnehin einkommensteuerpflichtig<br />
sind, müssen die Einkommensteuererklärung<br />
(Formular<br />
„E1“) unaufgefordert abgeben. Hier gilt<br />
der 30. April des folgenden Jahres als<br />
Stichtag.<br />
Wenn die Steuererklärung über<br />
FINANZ Online eingereicht wird, verlängert<br />
sich die Frist automatisch bis zum<br />
30. Juni. Wer aber mehr Zeit benötigt,<br />
kann beim zuständigen Finanzamt einen<br />
Antrag auf Fristverlängerung einbringen.<br />
Wann ist die Steuererklärung<br />
verpflichtend?<br />
Eine Verpflichtung, beim Finanzamt eine<br />
Steuererklärung abzugeben, besteht<br />
unter anderem wenn<br />
Wenn Sie verpflichtet sind, eine Arbeitnehmerveranlagung einzureichen,<br />
muss dies bis 30. September des nächsten Jahres erfolgen.<br />
Bei angestellten<br />
Ärztinnen<br />
und Ärzten<br />
können<br />
angefallene<br />
Steuerabsetzposten,<br />
beispielsweise<br />
Fortbildungen,<br />
durch<br />
Einreichung<br />
einer Arbeitnehmerveranlagung<br />
beim<br />
Finanzamt<br />
steuerlich<br />
geltend<br />
gemacht<br />
werden.<br />
•Nebeneinkünfte (beispielsweise aus<br />
Sonderklassegeldern) von mehr als<br />
730 Euro im Jahr neben dem Gehalt<br />
vorliegen, oder<br />
•mehrere Dienstverhältnisse (Gehälter)<br />
gleichzeitig bestanden haben, oder<br />
•steuerpflichtige Bezüge aus einer gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (Krankengelder),<br />
Insolvenzausfallgelder oder<br />
Bezüge gemäß Heeresgebührengesetz<br />
zugeflossen sind, oder<br />
•Pflichtbeiträge aus der gesetzlichen Sozialversicherung<br />
zurückgezahlt wurden<br />
oder<br />
•nicht zustehende Freibeträge berücksichtigt<br />
wurden, oder<br />
•der Alleinverdiener- beziehungsweise<br />
Alleinerzieherabsetzbetrag gewährt<br />
wurde, obwohl die Voraussetzungen<br />
nicht vorlagen, oder<br />
•eine unrichtige Erklärung hinsichtlich<br />
Pendlerpauschale vorliegt, oder<br />
•Kapitaleinkünfte ohne Kapitalertragsteuer-<br />
Abzug erzielt wurden, oder<br />
•Einkünfte aus Grundstücksverkäufen<br />
ohne Abzug der Immobilienertragssteuer<br />
vorliegen.<br />
In all diesen Fällen besteht die Verpflichtung,<br />
beim Finanzamt eine Steuererklärung<br />
einzureichen, bei der dann aber<br />
selbstverständlich auch alle Freibeträge<br />
beantragt werden können.<br />
Hinweis: Die Rückzahlung von Wohlfahrtsfondsbeiträgen<br />
wird seitens der<br />
Standesvertretung beim Finanzamt<br />
gemeldet und führt bei angestellten<br />
Ärztinnen und Ärzten immer zu einer<br />
Pflichtveranlagung!<br />
Erstellung der<br />
Steuererklärungen<br />
Die „Zusammenstellung der Einnahmen<br />
und Ausgaben“ sowie Ermittlung<br />
des Gewinnes erfolgt bei Beziehenden<br />
von selbständigen Einkünften auf dem<br />
Formular „E1a“. In dem darin enthaltenen<br />
Raster müssen die Einnahmen<br />
und Ausgaben eingesetzt werden. Der<br />
solchermaßen berechnete „Gewinn aus<br />
selbständiger Arbeit“ wird im Einkommensteuererklärungsformular<br />
„E1“ unter<br />
der Rubik „Einkünfte aus selbständiger<br />
Arbeit“ eingetragen. Daneben soll<br />
bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung<br />
die Angabe aller übrigen<br />
Einkünfte, insbesondere das Vorliegen<br />
von Einkünften aus dem Dienstverhältnis<br />
mit der Krankenanstalt, nicht vergessen<br />
werden.<br />
Beziehen Sie als Spitalsärztin beziehungsweise<br />
Spitalsarzt Klassegelder<br />
oder andere ärztliche Nebeneinkünfte<br />
wie etwa Vertretungshonorare, sollten<br />
Sie unbedingt prüfen, ob nicht der Fall<br />
einer „Pflichtveranlagung“ gegeben ist.<br />
Steuererklärung per Internet<br />
Sowohl die Arbeitnehmerveranlagung<br />
(Formular „L1“) wie auch die allgemeine<br />
Veranlagung (Formular „E1“)<br />
kann per Internet über FinanzOnline<br />
(www.bmf.gv.at) an das Finanzamt<br />
übermittelt werden. Auch Umsatzsteuervoranmeldungen,<br />
Änderungen von<br />
personen- oder unternehmensbezogenen<br />
Grunddaten (Adresse, Bankverbindung)<br />
können elektronisch durch-<br />
Foto: Prostock-Studio/GettyImages<br />
34 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
STEUER SERVICE<br />
Foto: privat<br />
geführt werden. Sie können auch den<br />
aktuellen Stand Ihres Steuerkontos abfragen<br />
sowie Anträge zum Steuerkonto,<br />
wie etwa Rückzahlungsanträge, stellen<br />
oder auch fällige Abgaben bezahlen.<br />
Weiters haben Sie die Möglichkeit,<br />
durch (einmalige) Auswahl sich <strong>für</strong> die<br />
ausschließliche rechtskräftige elektronische<br />
Zustellung aller Steuerbescheide<br />
und sonstigen Zusendungen des Finanzamtes<br />
in Ihre „Databox“ zu entscheiden.<br />
Klassegelder und andere<br />
ärztliche Nebeneinkünfte<br />
Klassegelder sind dann nicht erklärungspflichtig,<br />
wenn diese aufgrund<br />
landesgesetzlicher oder besonderer<br />
krankenhausinterner Regelungen in die<br />
monatliche Gehaltsverrechnung einbezogen<br />
sind und davon Lohnsteuer<br />
einbehalten wurde. Ob die Ihnen ausbezahlten<br />
Klassegelder bereits versteuert<br />
wurden, zeigt ein Blick auf die monatlichen<br />
Gehaltsabrechnungen: Wenn die<br />
Klassegelder unter den steuerpflichtigen<br />
Bruttobezügen aufscheinen, sind diese<br />
nicht nochmals separat in der Steuererklärung<br />
anzuführen.<br />
In <strong>Wien</strong> erfolgt aufgrund der krankenanstaltenrechtlichen<br />
Regelungen bei den<br />
Klassegeldern regelmäßig kein Lohnsteuerabzug,<br />
folglich sind diese Beträge<br />
allenfalls gesondert zu versteuern.<br />
Die neben Klassegeldern anfallenden<br />
Nebeneinkünfte wie Vertretungshonorare,<br />
Vortragshonorare (zum Beispiel<br />
an Elternschulen) sowie Assistenzen in<br />
Privatspitälern fallen ebenso wie Einkünfte<br />
aus einer regulären laufenden<br />
Privatpraxis unter die Einkünfte aus<br />
selbständiger Arbeit.<br />
Aufwandsentschädigungen <strong>für</strong> die<br />
nebenberufliche Mitarbeit bei bundesweiten<br />
COVID-19 Testungen und<br />
Impfaktionen fallen bei Spitalsärztinnen<br />
und -ärzten gleichfalls unter<br />
die Einkünfte aus selbständiger Arbeit.<br />
Dabei steht bis 31.03.2022 <strong>für</strong> medizinisch<br />
geschultes Personal (Ärztinnen<br />
und Ärzte) pro Stunde ein Freibetrag<br />
von 20 Euro zu. Dieser zusätzliche<br />
Steuerabsetzposten kann vorweg bei<br />
der Versteuerung der erhaltenen Honorare<br />
(zusätzlich zu weiteren Ausgaben)<br />
abgezogen werden, gilt auch <strong>für</strong> Pensionistinnen<br />
und Pensionisten.<br />
Wolfgang Leonhart:<br />
„Unter bestimmten<br />
Umständen besteht<br />
<strong>für</strong> Spitalsärztinnen<br />
und Spitalsärzte die<br />
Verpflichtung, eine<br />
jährliche Steuererklärung<br />
einzureichen.“<br />
Die aus dem Dienstverhältnis zum Spital<br />
resultierenden Gehaltszahlungen<br />
gehören im Gegensatz dazu zu den Einkünften<br />
aus nichtselbständiger Arbeit.<br />
Wenn lediglich eine Arbeitnehmerveranlagung<br />
erfolgt, also keine Einkünfte aus<br />
selbständiger Arbeit wie etwa Sonderklassegebühren<br />
vorliegen, ist das Formular<br />
„L1“ einzureichen. Hier genügt es, die<br />
angefallenden Ausgaben („Werbungskosten“)<br />
kategorienweise in die vorgesehen<br />
Felder im Formular „L1“ einzutragen.<br />
Eine Zusammenstellung der wichtigsten<br />
<strong>für</strong> Spitalsärzte in Betracht<br />
kommenden Steuerabsetzposten finden<br />
Sie auf der Website der <strong>Wien</strong>er<br />
Ärztekammer unter: www.aekwien.at/<br />
abc-dersteuerabsetzposten.pdf<br />
In jedem Fall genügt es, die ausgefüllten<br />
Formulare dem Finanzamt ohne Belege<br />
usw. zu übermitteln. Heben Sie aber alle<br />
Originalbelege und sonstigen Buchhaltungsunterlagen<br />
<strong>für</strong> den Fall einer späteren<br />
Anfrage oder Prüfung gut auf (Belegaufbewahrungsfrist:<br />
sieben Jahre!).<br />
Vor Abgabe der Steuererklärung vergessen<br />
Sie bitte nicht, eine Kopie anzufertigen<br />
und alle Nebenberechnungen und<br />
internen Aufstellungen aufzuheben.<br />
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03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35
SERVICE STEUER<br />
Umsatzsteuerberfreiung <strong>für</strong> ärztliche<br />
Tätigkeit<br />
Die Einkünfte aus ärztlicher Heilbehandlung<br />
sind von der Umsatzsteuer<br />
unecht befreit. Dies bedeutet, dass Ärztinnen<br />
und Ärzte <strong>für</strong> die ausgeführten<br />
Leistungen keine Umsatzsteuer bezahlen<br />
müssen, sich aber gleichzeitig auch<br />
keine Vorsteuer abziehen dürfen. Aus<br />
rein formalen Gründen muss jedoch<br />
auch von Ärztinnen und Ärzten mit<br />
selbständigen Einkünften eine Umsatzsteuer-Jahreserklärung<br />
(„U1“) abgegeben<br />
werden, in der allerdings die Umsätze<br />
aus ärztlicher Tätigkeit unter den<br />
umsatzsteuerfreien Umsätzen (§ 6 Abs.<br />
1 Z. 19 UStG) auszuweisen sind.<br />
Unter die umsatzsteuerfreie Tätigkeit<br />
als Arzt fällt aber nur die „ärztliche<br />
Heilbehandlung“ (inklusive gewisser<br />
medizinischer Gutachten). Umsatzsteuerpflichtige<br />
Gutachten sind laut<br />
Finanzministerium: Vaterschaftstests,<br />
Gutachten über die Altersbestimmung<br />
von Asylwerbenden, Pharmauntersuchungen,<br />
Berufsberatung, Bescheinigungen<br />
laut Kriegsopfergesetz, Gutachten<br />
<strong>für</strong> zivil- und strafrechtliche<br />
Haftungsfragen, Gutachten über ärztliche<br />
Kunstfehler, Gutachten hinsichtlich<br />
Auspruch auf Invaliditätspension<br />
sowie Gerichtsgutachten, außer diese<br />
dienen dem Schutz der Gesundheit des<br />
Betreffenden wie etwa Gutachten über<br />
die Verhandlungsfähigkeit. Gleichfalls<br />
ist Umsatzsteuer zu zahlen <strong>für</strong> sonstige<br />
Tätigkeiten wie beispielsweise Arbeitsmedizin,<br />
Vortragstätigkeit, Lehrtätigkeit,<br />
schriftstellerische Tätigkeit,<br />
Konsulententätigkeit, Lieferung von<br />
Medikamenten oder Hilfsmitteln. Dabei<br />
sollte die „Kleinunternehmergrenze“<br />
(ab 2020: 35.000 Euro) beachtet<br />
werden.<br />
Antragslose Veranlagung<br />
Die Rückzahlung<br />
von<br />
Wohlfahrtsfondsbeiträgen<br />
wird<br />
seitens der<br />
Standesvertretung<br />
beim<br />
Finanzamt<br />
gemeldet<br />
und führt<br />
bei angestellten<br />
Ärztinnen<br />
und Ärzten<br />
immer zu einer<br />
Pflichtveranlagung.<br />
trag) <strong>für</strong> das vorangegangene Veranlagungsjahr<br />
eingereicht wurde,<br />
•aus den Informationen, die dem Finanzamt<br />
zugänglich sind, anzunehmen<br />
ist, dass eine Veranlagung zu einer<br />
Steuergutschrift führen wird und<br />
•dem Finanzamt die Bankverbindung<br />
bekannt ist.<br />
Die Steuergutschrift erhält man durch<br />
das Finanzamt dann automatisch überwiesen.<br />
Wird bis zum Ablauf des zweitfolgenden<br />
Kalenderjahres keine Steuererklärung<br />
abgegeben, führt das Finanzamt<br />
automatisch die antragslose Veranlagung<br />
durch, wenn sich nach der Aktenlage eine<br />
Steuergutschrift ergibt. Bei der antragslosen<br />
Veranlagung werden allerdings<br />
keine individuellen Steuerabsetzposten<br />
wie etwa Fortbildungen berücksichtigt.<br />
Die antragslose Arbeitnehmerveranlagung<br />
kann innerhalb einer Frist von<br />
fünf Jahren durch die Einbringung einer<br />
Steuererklärung <strong>für</strong> das betreffende Jahr<br />
ersetzt werden, in der dann zusätzlich angefallene<br />
Absetzposten angeführt werden<br />
können. Sollte daher eine antragslose Arbeitnehmerveranlagung<br />
erfolgt sein, können<br />
Werbungskosten, außergewöhnliche<br />
Belastungen et cetera auch nachträglich<br />
über eine Steuererklärung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Steuerbescheide beachten!<br />
Aufgrund der Steuererklärungen erlässt<br />
das Finanzamt Steuerbescheide, diese<br />
weisen den endgültigen Jahressteuerbetrag<br />
aus. Im Falle einer Nachzahlung ist<br />
diese ungefähr ein Monat später fällig,<br />
ein Guthaben kann man rückerstatten<br />
lassen beziehungsweise wird bei Abgabe<br />
des Formulars „L1“ und Angabe der<br />
Bankverbindung automatisch erstattet.<br />
Eine ungerechtfertigte Abweichung von<br />
der Steuererklärung (wie Nichtanerken-<br />
Das Finanzamt führt eine antragslose<br />
Steuerveranlagung durch, wenn bei<br />
Jahresdurchrechnung der nichtselbständigen<br />
Einkünfte <strong>für</strong> den Steuerpflichtigen<br />
eine Gutschrift (beispielsweise<br />
aufgrund einer nicht das ganze<br />
Jahr durchgehenden Anstellung oder<br />
schwankenden Bezüge), resultiert. Die<br />
antragslose Veranlagung erfolgt,<br />
•wenn keine Pflichtveranlagung vorzunehmen<br />
ist, (zur Frage Pflichtveranlagung<br />
siehe oben),<br />
•bis zum 30. Juni keine Steuererklärung<br />
(Arbeitnehmerveranlagung auf Annung<br />
von Betriebsausgaben) kann durch<br />
Beschwerde innerhalb der einmonatigen<br />
Frist nach Bescheiderhalt bekämpft werden.<br />
Die Beschwerdefrist kann durch<br />
Verlängerungsansuchen auch erstreckt<br />
werden.<br />
Kommt es bei der Arbeitnehmerveranlagung<br />
zu einer Nachzahlung infolge<br />
mehrerer nichtselbständiger Bezüge<br />
oder bei anderen (selbständigen) Einkünften<br />
von mehr als 730 Euro, schreibt<br />
das Finanzamt vierteljährlich Vorauszahlungen<br />
vor. Die Vorauszahlungen<br />
werden nur festgesetzt, wenn sie mehr<br />
als 300 Euro jährlich betragen. Sie sind<br />
je zu einem Viertel am 15. Februar, 15.<br />
Mai, 15. August und 15. November zu<br />
leisten und werden bei der nächsten<br />
Veranlagung angerechnet. Auf Antrag<br />
können die Vorauszahlungen reduziert<br />
oder aufgehoben werden.<br />
Die Nichtabgabe sowie Abgabe falscher<br />
Steuererklärungen kann ein Finanzstrafverfahren<br />
nach sich ziehen.<br />
Beachten Sie, dass einzelne Finanzämter<br />
von den Krankenhäusern im<br />
Zuge der abgabenrechtlichen Offenlegungspflicht<br />
jährlich Listen mit den zur<br />
Auszahlung gelangenden Klassegeldern<br />
anfordern. Diese Listen werden regelmäßig<br />
mit den abgegebenen Steuererklärungen<br />
verglichen, und bei Nichtabgabe<br />
von Steuererklärungen können<br />
Finanzstrafverfahren eingeleitet werden.<br />
Weiters ist allgemein bekannt, dass die<br />
Finanzämter bei Ärztinnen und Ärzten<br />
allfällige an Kollegen bezahlte Assistenzund<br />
Vertretungshonorare sammeln und<br />
zu Kontrollzwecken weiterleiten. <br />
Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in<br />
<strong>Wien</strong> 7. und Verfasser des im Verlag der<br />
Österreichischen Ärztekammer erschienenen<br />
Buchs „Arzt und Steuern“.<br />
Foto: Stadtratte/GettyImages<br />
36 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 03_<strong>2023</strong>
RECHT SERVICE<br />
Radiologiebefund nach Facharztzuweisung<br />
Gemeinsame ärztliche Haftung<br />
Der Oberste Gerichtshof traf eine Entscheidung zur gemeinsamen Haftung von Fachärzten <strong>für</strong><br />
Gynäkologie und Radiologie, weil keiner der beiden der Patientin den Befund zukommen ließ.<br />
Von Claus Penz<br />
► Der bereits im Oktober 2021 ergangenen<br />
Entscheidung des<br />
Obersten Gerichtshofes (OGH) lag der<br />
folgende Sachverhalt zugrunde:<br />
Eine Patientin war von einem Facharzt<br />
<strong>für</strong> Gynäkologie wegen eines Knotens<br />
in der Brust an ein Röntgeninstitut zur<br />
weiteren Abklärung überwiesen worden.<br />
Nach Durchführung einer Mammografie<br />
wurde ein Befund erstellt,<br />
der darauf hinwies, dass vermutlich<br />
ein gutartiges Fibroadenom vorliege.<br />
Der befundende Radiologe ergänzte<br />
in diesem Befund, dass er dennoch zu<br />
einer ergänzenden Mamma-MR raten<br />
würde.<br />
Foto: undefined undefined/GettyImages<br />
Patientin nicht informiert<br />
Der Patientin wurde nach der Untersuchung<br />
nach Hause geschickt; es wurden<br />
ihr weder eine CD noch ein schriftlicher<br />
Befund ausgehändigt. Sie wurde<br />
auch nicht mündlich auf die Empfehlung<br />
einer ergänzenden Untersuchung<br />
hingewiesen. Der Befund wurde vielmehr<br />
auf elektronischem Weg an den<br />
zuweisenden Facharzt <strong>für</strong> Gynäkologie<br />
übermittelt, der diesen auch abrief und<br />
durchlas.<br />
Die Patientin fragte wegen der Untersuchungsergebnisse<br />
nicht mehr<br />
nach, weil sie aufgrund der Äußerung<br />
der behandelnden Fachärzte davon<br />
ausging, dass nichts Bedenkliches gefunden<br />
wurde und sie bei einem entsprechenden<br />
Befund ohnehin von den<br />
Ärzten informiert worden wäre.<br />
Etwa ein Jahr später wurde die Patientin<br />
infolge einer internistischen Untersuchung<br />
neuerlich an das Röntgeninstitut<br />
zugewiesen. Dieses Mal wurde der Patientin<br />
umgehend eine CD mit den Untersuchungsergebnissen<br />
ausgehändigt<br />
und ihr geraten, sich rasch zu weiteren<br />
Untersuchungen in der örtlichen Universitätsklinik<br />
einzufinden, was die Patientin<br />
auch tat. Die Patientin verstarb<br />
etwa ein Jahr darauf an Leberversagen<br />
Nach Durchführung einer Mammografie wurde ein Befund erstellt, der darauf hinwies, dass vermutlich ein<br />
gutartiges Fibroadenom vorliege.<br />
aufgrund multipler Lebermetastasen<br />
eines Mammakarzinoms.<br />
Behandlungs- und<br />
Aufklärungsfehler<br />
Die beiden Erstinstanzen sprachen<br />
den Hinterbliebenen Schadenersatz zu<br />
und stellten die Haftung sowohl des<br />
Facharztes <strong>für</strong> Gynäkologie als auch<br />
des Röntgeninstituts wegen Behandlungs-<br />
und Aufklärungsfehlern fest.<br />
Den Rechtsmitteln gab der Oberste<br />
Gerichtshof keine Folge, sondern bestätigte<br />
er vielmehr die Entscheidung der<br />
Vorinstanzen.<br />
Im Einzelnen hielt das<br />
Höchstgericht fest:<br />
Dem Facharzt <strong>für</strong> Gynäkologie sei<br />
insbesondere anzulasten, dass er den<br />
radiologischen Befunden nicht nur erhalten,<br />
sondern auch abgerufen und<br />
gelesen habe. Gemessen am Maßstab<br />
eines ordentlichen und pflichtgetreuen<br />
Durchschnittsfacharztes hätte er klar<br />
erkennen müssen, dass bei seiner Patientin,<br />
die sich ja wegen eines Knotens<br />
primär an ihn gewendet hatte, eine<br />
Die Patientin<br />
verstarb<br />
etwa ein<br />
Jahr darauf<br />
an Leberversagen<br />
aufgrund<br />
multipler<br />
Lebermetastasen<br />
eines<br />
Mammakarzinoms.<br />
dringende Notwendigkeit der Durchführung<br />
weiterer Abklärungen erforderlich<br />
gewesen wären. Dem Röntgeninstitut<br />
lastete der Oberste Gerichtshof<br />
unter anderem an, dass er der Patientin<br />
weder Befund noch CD ausgehändigt,<br />
sondern vielmehr suggeriert hätte, dass<br />
alles in Ordnung sei.<br />
Der Oberste Gerichtshof stellte auch<br />
fest, dass er keine Anhaltspunkte <strong>für</strong><br />
ein Mitverschulden der Patientin habe<br />
erkennen können.<br />
Im Ergebnis überrascht die vorliegende<br />
Entscheidung nicht, zumal unstrittig<br />
ist, dass die Aufklärungspflicht<br />
auch die Pflicht umfasst, die Patientinnen<br />
und Patienten über mögliche<br />
Gefahren und schädliche Folgen einer<br />
Behandlung oder deren Unterlassung<br />
zu unterrichten. Im vorliegenden<br />
Fall traf diese Pflicht nach Ansicht<br />
des Höchstgerichtes jedenfalls beide<br />
an der Behandlung beteiligten Fachärzte.<br />
<br />
Sollten Sie Fragen haben, so steht Ihnen<br />
die Rechtsabteilung <strong>für</strong> Auskünfte gerne<br />
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03_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 37
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