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Tipps-for-Trips Heft 2023-3

Reisen in den Frühling

Reisen in den Frühling

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<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong><br />

Reisemagazin<br />

E-Paper 4,99 €<br />

<strong>Heft</strong> 98 März <strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong><br />

Reisemagazin<br />

Das Reisemagazin für Deutschland und die schönsten Orte auf der Welt<br />

Reisen in den Frühling<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Navarra<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Costa Rica<br />

Lifestyle - <strong>Tipps</strong><br />

Mini Cabrio<br />

Seaside Edition<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

Lindner Interlaken


Editoral<br />

www.tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Gottfried Pattermann<br />

Herausgegeben in<br />

D-84056 Rottenburg an der Laaber<br />

Redaktion und Verlag:<br />

Auf unserer Seite<br />

www.tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />

finden Sie viele weitere Berichte und<br />

In<strong>for</strong>mationen über alle Länder der Erde<br />

Verlag<br />

<strong>Tipps</strong> - <strong>for</strong> - <strong>Trips</strong> - Reisemagazin erscheint im<br />

<strong>Tipps</strong> Medien und Verlag UG<br />

(Haftungsbeschränkt)<br />

Amtsgericht Landshut HRB 9946<br />

Redaktion<br />

Friedhofstr. 3 a, 84056 Rottenburg an der Laaber<br />

Telefon: +49 (0)8781-2034048<br />

Email: redaktion@tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />

Internet: www.tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />

Leitender Redakteure:<br />

Gottfried Pattermann, gop.<br />

Aniko Berkau (stellv.)<br />

Mitarbeit:<br />

Barbara Kagerer/bk<br />

Daniel Jauslin, Schweiz/dja<br />

Gerhard Willibald Prechtinger/gwp<br />

Melitta Kiss/mek<br />

Philip Duckwitz<br />

Willi Walter /wiw<br />

Gerd Krauskopf<br />

Werner Menzel<br />

Fotonachweis:<br />

Umschlagseite:Frühlingswiese im Werdenfels<br />

© Leni auf Pixabay<br />

Alle Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht.<br />

Die Bilder enthalten den entsprechenden<br />

Copyright-Vermerk.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

Im Märzen der Bauer... Kennen Sie auch noch das alte<br />

Kinder- und Volkslied? Der März ist der Monat des<br />

Beginns, des Aufbruchs. So auch für uns, die doch so<br />

gerne unterwegs sind. Ideen dazu gibt es hier im <strong>Heft</strong>.<br />

Mallorca zum Beispiel - die Insel ist gerade<br />

im Frühling besonders schön, stiller und einsamer<br />

als dann später in der Saison.<br />

Ein andere Landschaft Spaniens hat es uns auch angetan:<br />

Navarra - eine faszinierende Region im Norden Spaniens<br />

mit überraschenden kulturellen und kulinarischen<br />

Möglichkeiten. Der Frühling ist auch eine gute Zeit für<br />

eine Entdeckungsfahrt in die Vogesen - Carola Faber hat<br />

es ausprobiert. Und Aniko Berkau hat sich in Costa Rica<br />

umgesehen und lässt uns an ihren Erlebnissen teilhaben.<br />

Einige schöne Hotels haben wir auch diesmal gefunden<br />

und können sie hier vorstellen.<br />

Viel Spaß beim Lesen und Träumen<br />

wünscht Ihnen auch diesmal<br />

Ihr<br />

Jede Kopie bedarf der Genehmigung des<br />

Urhebers/Rechteinhabers<br />

Einzelpreis: 7,90 Euro zzgl. Versandkosten<br />

Ausgabe 3.<strong>2023</strong>/ <strong>Heft</strong> Nr. 98/ 13. Jahrgang<br />

ISSN: 2747-4550<br />

Gottfried Pattermann<br />

Chefredakteur<br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 3


Inhalt<br />

Inhalt<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Lifestyle-<strong>Tipps</strong><br />

Wohin der Wind uns weht - <strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

78<br />

„Samurai-Schwerter“ aus Niederbayern<br />

zu den schönsten Orten dieser Welt<br />

80<br />

Das Mini Cabrio in der Seaside Edition<br />

8<br />

Reisen in den Frühling<br />

10<br />

12<br />

• Ruhe vor dem Sturm - Hallig Hooge<br />

• Frühling in der Heide<br />

Hotel-<strong>Tipps</strong><br />

15<br />

• Von Königen, Bauern und Bürgern - Städtetrip nach Celle<br />

Seite 8<br />

16<br />

18<br />

• Blütenmeer und Blumenberg - Frühling im Chiemgau<br />

• Genusswandern: Nachhaltige Naturerlebnisse in Südtirol<br />

88<br />

Lindner Grand Hotel Beau Rivage<br />

Interlaken<br />

Seite 71<br />

20<br />

Mallorca im Frühling<br />

92<br />

Das Obermühle Alpüin Spa Resort<br />

22<br />

• Wochenendtrip nach Palma<br />

Traditionelle Werte und modernster Kom<strong>for</strong>t<br />

26<br />

• Mallorca ohne Ballermann<br />

30<br />

Navarra - Eine Landschaft mit vielen Gesichtern<br />

Rubriken<br />

32<br />

• Ostertraditionen in Navarra<br />

36<br />

• Navarra er-radeln<br />

40<br />

• Köstliches Navarra<br />

3<br />

Impressum<br />

Seite 24<br />

44<br />

Costa Rica - Wo Träumen aufhört und Erleben beginnt<br />

4<br />

Inhalt<br />

Seite 74<br />

56<br />

Zauber der Vogesen<br />

98<br />

Das Allerletzte<br />

70<br />

Die Geschmäcker Lettlands<br />

98<br />

Vorschau<br />

Seite 36<br />

Seite 84<br />

Seite 50<br />

Seite 92<br />

4 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 5


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für REISEn<br />

Wohin der Wind uns weht...<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

zu den schönsten Orten dieser Welt<br />

© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />

6 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 7


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Reisen in den<br />

Frühling<br />

• Ruhe vor dem Sturm - Hallig Hooge<br />

• Frühling in der Heide<br />

• Von Königen, Bauern und Bürgern - Städtetrip nach Celle<br />

• Blütenmeer und Blumenberg - Frühling im Chiemgau<br />

• Genusswandern: Nachhaltige Naturerlebnisse in Südtirol<br />

• Mallorca im Frühling<br />

8 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 9


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Ruhe vor dem Sturm<br />

Biikebrennen und Ringelganstage bringen den Hallig-Lüüd<br />

die ersten Besucher des Jahres<br />

Sie leben von Nordsee und Wattenmeer und müssen doch jederzeit befürchten, dass ihnen eben<br />

diese Nordsee alles nimmt: Die Bewohner der zweitgrößten Hallig im Schleswig-Holsteinischen<br />

Wattenmeer sind ein ganz besonderer Menschenschlag. Auf zehn Warften, also kleinen Hügeln<br />

auf der Hallig Hooge, leben rund 90 Menschen, die hier eine verschworene Gemeinschaft gebildet<br />

haben. Wer hier bleibt, hat sich mit Einsamkeit und der stetigen Gefahr, die mehrmals im<br />

Jahr von den Sturmfluten ausgeht, abgefunden.<br />

Text und Bilder von Werner Menzel<br />

Dabei ist Hooge, anders, als die anderen Halligen,<br />

von einem etwa 1,20 Meter hohen Steinwall<br />

umgeben, der kleinere Sturmfluten abwehren<br />

kann. Trotzdem heißt es mehrmals im Jahr,<br />

insbesondere im Herbst und Frühjahr, „Land unter“.<br />

Dann stehen die Warften oft bis zur Haustür oder höher<br />

unter Wasser, eine Verbindung zum Nachbarn ist nicht<br />

mehr vorhanden und die Angst vor der unberechenbaren<br />

Nordsee steht in den Gesichtern der „Hallig-Lüüd“,<br />

wie sie sich nennen.<br />

Aber natürlich gibt es auch die guten Zeiten auf Hooge,<br />

die jedes Jahr bis zu 90.000 Tagesgäste erleben wollen:<br />

Klare, pollenfreie Luft, eine schon spürbare Stille und<br />

die Gewissheit, nirgendwo dem Naturparadies Wattenmeer<br />

näher sein zu können, als hier. Die Saison für<br />

Besucher beginnt mit dem traditionellen Biikebrennen<br />

am 21. Februar und erreicht Mitte April mit den „Ringelganstagen“<br />

einen ersten Höhepunkt. Jetzt ist die Zeit<br />

gekommen, zu der bis zu 50.000 dieser gewaltigen Zugvögel<br />

auf den Salzwiesen rund um die Hallig Station<br />

machen und sich für ihren Weiterflug stärken.<br />

Wer zu dieser Zeit auf der Hallig Station macht, erlebt<br />

ein Naturschauspiel ohnegleichen: Völlig unvermittelt<br />

findet sich der Wanderer plötzlich inmitten eines Gänseschwarmes<br />

wieder, der um ihn herum Station macht<br />

und frische Grashalme zupft. Für viele Vogelkundler<br />

ist daher Hooge im April mit seinen Vorträgen, Führungen<br />

und „Gänse-Safaris“ ein absolutes Muss.<br />

Noch bis zum Jahr 1362 konnte die heutige Hallig übrigens<br />

als Bestandteil der Insel Strand vom Festland aus<br />

noch auf dem Landweg erreicht werden. Erst die große<br />

Marcellusflut trennte diese Verbindung und zerstörte<br />

Deiche und Kirche. Das heutige Gotteshaus der Halligbewohner,<br />

die St.-Johannis-Kirche, steht auf der Kirchwarft<br />

und bietet einen einzigartigen Blick in die Geschichte.<br />

Das Gestühl und die Kanzel datieren aus dem<br />

Jahr 1624 und stammen aus der 1634 zerstörten Osterwohlder<br />

Kirche. Noch heute besteht der Fußboden der<br />

Kirche aus Kies und Muscheln, um bei Sturmflut dem<br />

eindringenden Wasser bessere Abflussmöglichkeiten<br />

zu bieten.<br />

Die Hanswarft bildet das Zentrum der Hallig Hooge.<br />

Hier sind die Gemeinde- und Tourismusverwaltung,<br />

die Schutzstation Wattenmeer, das Heimatmuseum,<br />

der Halligladen, verschiedene Gastronomiebetriebe<br />

und der historische Königspesel untergebracht. Diese<br />

gut erhaltene Friesenstube aus dem 18 . Jahrhundert<br />

erinnert an die Übernachtung des dänischen Königs<br />

Friedrich VI. auf der Hallig, nachdem eine Sturmflut<br />

im Juli 1825 die Weiterfahrt unmöglich gemacht hatte.<br />

Heute ist der Pesel, also die gute Stube des Hauses, eine<br />

der beliebtesten Touristenattraktionen der Hallig. Vom<br />

Fährenanleger aus ist die Hanswarft in wenigen Gehminuten<br />

erreichbar. Diese Fähre ist übrigens auch die<br />

einzige Verbindung zum Festland und verkehrt maximal<br />

einmal täglich. Daraus wird für die Bewohner der<br />

Hallig natürlich ein Arztbesuch oder die Einkaufstour<br />

auf dem Festland zu einer logistischen Heraus<strong>for</strong>derung:<br />

Hin- und Rückfahrt von der „Königin der Halligen“<br />

nach Schlüttsiel am gleichen Tag sind nur einmal<br />

in der Woche möglich.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation<br />

Die Hallig Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen<br />

im Wattenmeer vor der Schleswig-Holsteinischen Küste.<br />

Neben Tagesbesuchen bietet die Hallig auch zahlreiche<br />

Pensionsunterkünfte für eine gründliche „Entschleunigung“.Erreichbar<br />

ist die „Königin der Halligen“, wie sie<br />

oft genannt wird, über die BAB A7 aus Richtung Hamburg<br />

bis Schleswig. Von dort aus geht es auf der B201<br />

(bis Husum) und der B5 weiter nach Bredstedt. Hier ist<br />

der Fähranleger Schlüttsiel mit seinen Parkmöglichkeiten<br />

bereits ausgeschildert. Auf Hooge sind private PKW<br />

übrigens nicht erwünscht (und auch nicht er<strong>for</strong>derlich).<br />

www.hooge.de (Hallig und Unterkünfte)<br />

www.faehre.de (Schiffsverbindungen)<br />

10 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 11


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Frühling in der Heide<br />

Heidschnucken sind Ostersymbole des Nordens<br />

In den ersten Märztagen beginnt der Tag für Paulina Englert schon lange vor Sonnenaufgang: Die Schäferin aus der<br />

Lüneburger Heide muss sich jetzt besonders intensiv um ihre Schafe und Heidschnucken kümmern, denn es ist<br />

Lammzeit. Der Nachwuchs, der nicht nur in der Region rund um das Heidestädtchen Schneverdingen den Frühling<br />

einläutet, kommt jetzt praktisch im Stundentakt zur Welt und er<strong>for</strong>dert die volle Aufmerksamkeit der Schäfer.<br />

Text und Bilder von Werner Menzel<br />

Die Heidschnucken, die hier seit<br />

Jahrhunderten als natürliche Retter<br />

der historischen Kulturlandschaft<br />

Lüneburger Heide gehalten<br />

werden, zählen zu den nordischen<br />

Kurzschwanzschafen. Sie gelten<br />

als besonders robuste und anpassungsfähige<br />

Rasse. Das macht sie<br />

zu idealen Nutztieren in der Heidelandschaft,<br />

die ohne eine regelmäßige<br />

Beweidung durch diese<br />

Herden in kürzester Zeit zuwachsen<br />

und damit verschwinden würden.<br />

Die Schnucken halten das Heidekraut<br />

kurz und verfestigen den<br />

Sandboden.<br />

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

bedeckten Heideflächen wie<br />

die „Lümbörger Heid“, wie die<br />

Landschaft früher genannt wurde,<br />

weite Teile Norddeutschlands.<br />

Heute gilt Schneverdingen als das<br />

Zentrum der noch erhaltenen Flächen<br />

und der touristische Mittelpunkt<br />

der Lüneburger Heide.<br />

Obwohl die wahre Pracht dieser<br />

Landschaft erst mit der Blüte des<br />

Heidekrautes im August sichtbar<br />

wird, hat der Frühling in der Heide<br />

seine besonderen Reize. Dann nämlich<br />

ist die Zeit, in der die landläufig<br />

als „Osterlämmer“ bekannten<br />

flauschigen Mini-Schnucken und<br />

Schafe das Licht der Welt erblicken.<br />

Die historischen Scheunen inmitten der Heide sind noch heute<br />

als Nachtlager für Lämmer im Einsatz.<br />

Der typische Wacholder teilt sich mit dem klassischen Heidekraut die Landschaft<br />

rund um Schneverdingen.<br />

Die Schäferhunde und Herdenschutzhunde haben einen wachsamen Blick auf „ihre“ Tiere.<br />

Sie sind die wertvollsten und aufmerksamsten Helfer jedes Schäfers.<br />

Sehr zur Freude der Besucher und<br />

Wanderer in der Heide werden diese<br />

kleinen und oft tappsig herumspringenden<br />

Lämmer bei warmer<br />

Witterung gemeinsam mit der Herde<br />

auf kleinen Touren ausgeführt.<br />

Für Schäfer wie Paulina Englert ist<br />

das immer eine ganz besondere Heraus<strong>for</strong>derung.<br />

Während der Nacht<br />

oder bei kalter Witterung bleiben<br />

die Schnucken mit ihren Lämmern<br />

Neugierig beäugen die Heidschnucken jeden Besucher und alles,<br />

was sich rund um die Herde bewegt.<br />

12 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 13


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Bilder: (2) djd/Stadt Celle<br />

Von Königen, Bauern und Bürgern<br />

Ein kultureller Städtetrip nach Celle in der Südheide<br />

in den alten, oft noch Reetgedeckten Ställen, die man<br />

zertrampelte, wurden die Dorfstraßen zuerst mit Holz-<br />

So viele Fachwerkhäuser wie sonst nirgends auf<br />

ren zu Königen von Großbritannien wurden. Unter<br />

überall in der Heide findet. Oft stehen direkt neben die-<br />

zäunen und später mit charakteristischen Steinmauern<br />

der Welt, ein geschichtsträchtiges Schloss und er-<br />

www.celle-tourismus.de geben 360-Grad-Ansich-<br />

sen Ställen kleine, kaum mannshohe Hütten: Hier leb-<br />

eingefasst. Die typische Bau<strong>for</strong>m der Bauernhäuser war<br />

lebnisreiche Ausstellungen: Das alles liegt in Celle<br />

ten Einblicke ins Schloss.<br />

ten früher die Schäfer, um Tag und Nacht direkten Kontakt<br />

zu ihren Herden zu haben.<br />

das Fachhallenhaus, in dem Menschen und Tiere unter<br />

einem Dach zusammenlebten. Der Wilseder Berg ist<br />

nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Übernachtungsgäste,<br />

die ihren Städtetrip in die char-<br />

Zeitreisen zu Bauern und Bürgern<br />

Die Heide, wie wir sie heute vorfinden, ist keineswegs<br />

heute ein beliebtes Ausflugsziel, das gerne mit der Pfer-<br />

mante Stadt am Südrand der Lüneburger Heide<br />

Gegenüber am Schlossplatz fällt das Bomann-<br />

eine Naturlandschaft, sondern vielmehr eine erst durch<br />

dekutsche erkundet wird. Ein Besuch beim Schäfer ist<br />

bis Ende März unternehmen, haben unter dem<br />

Museum ins Auge, dessen sonderliche Bauweise<br />

das Eingreifen des Menschen geschaffene Kulturland-<br />

in diesen Touren oft enthalten und beschert dann den<br />

Motto „mehr drin“ freien Eintritt in drei Museen:<br />

vom Heimatdichter Hermann Löns als „veritab-<br />

schaft. Ohne die regelmäßige Beweidung würden hier<br />

innerhalb kürzester Zeit Kiefern und Sandbirken wie-<br />

direkten Kontakt mit Heidschnucken, Schafen und natürlich<br />

den Lämmern, die man sich hier wirklich nicht<br />

Auf königlichen Spuren wandeln<br />

ler Architekturpudding“ verspottet wurde. Erbaut<br />

um 1900, verbindet es Stilelemente von Burgen,<br />

der die Oberhand gewinnen und aus der Heide einen<br />

als zarten, saftigen Braten auf der festlichen Ostertafel<br />

Das strahlend weiße Celler Schloss thront ma-<br />

Fachwerkbau, Gotik und Renaissance. Im Innern<br />

Mischwald werden lassen. Einzig der Wacholder wird<br />

vorstellen möchte…<br />

lerisch auf einer Anhöhe, gleich neben der Fach-<br />

wartet eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte:<br />

von den Heidschnucken oft verschmäht und wächst so<br />

werk-Altstadt. Hier hielten die Herzöge von<br />

In einem eingebauten Bauernhaus von 1571 wird<br />

zu imposanten Solitärgehölzen heran.<br />

Braunschweig-Lüneburg Hof und hinterließen<br />

in der Ausstellung „Rauch, Gestank und Placke-<br />

Wegen der landwirtschaftlich gesehen „schlechten Böden“<br />

war die Lüneburger Heide immer relativ dünn besiedelt.<br />

Weit auseinander liegende Gehöfte und kleine<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />

www.Lueneburger-Heide.de<br />

neben der fürstlichen Pracht auch legendäre Geschichten<br />

über Liebesfreud und -leid, etwa von<br />

einer verbannten Prinzessin, einer getauschten<br />

rei“ mit allen Sinnen erfahrbar, wie hart die Menschen<br />

früher beim Dreschen, Kochen, Schlachten<br />

oder Wäschewaschen arbeiteten. Im Gegensatz<br />

Hauendörfer prägten das Landschaftsbild. Ein heute<br />

Braut und einer dänischen Königin im Exil. Das<br />

dazu steht die Bürgerkultur mit „Herd und Heim<br />

noch fast originalgetreu erhaltenes Beispiel dafür ist die<br />

Residenzmuseum führt anschaulich in ihre Zeit:<br />

– Bildung und Verein“. Inszenierte Wohnräume<br />

Gegend um Wilsede: Die Gehöfte waren relativ willkür-<br />

Da erwacht ein spätmittelalterlicher Festsaal zum<br />

und anschauliche Biografien illustrieren den All-<br />

lich angeordnet und besaßen keine direkte Abgrenzung<br />

zu den umliegenden Feldern. Um zu verhindern, dass<br />

www.Schneverdingen.de<br />

Leben. Die barocken Staatsgemächer setzen die<br />

Herrscherwürde pompös in Szene. Und der Kö-<br />

tag von Celler Kaufleuten und Handwerkern, aber<br />

auch von Dienstboten und Kinderarbeitern in den<br />

das Vieh die direkt an den Häusern liegenden Gärten<br />

nigssaal zeigt, wie die Welfenfürsten vor 300 Jah-<br />

Fabriken./ djd<br />

14 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 15


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Blütenmeer und Blumenberg<br />

Aktiv-sinnliches Frühlingserwachen<br />

im Chiemsee-Alpenland<br />

später hält die warme Jahreszeit<br />

dann auch auf den höher gelegenen<br />

Almwiesen Einzug. Unter www.<br />

chiemsee-alpenland.de/fruehlingsurlaub<br />

gibt es <strong>Tipps</strong> rund ums Wandern<br />

und Radfahren im Frühling<br />

sowie alle Ostertermine – von regionalen<br />

Bräuchen wie dem „Oarscheibn“<br />

über die Ostereiersuche<br />

auf der Kampenwand bis zum Osterhasen-Express<br />

in der Chiemgauer<br />

Lokalbahn Bad Endorf-Obing.<br />

Die Beete im Schlosspark von Herrenchiemsee erstrahlen jedes Jahr<br />

in einer anderen Farbnuance.<br />

Foto: djd/Chiemsee-Alpenland Tourismus, Bayerische Schlösserverwaltung/Claus Linke<br />

Krokuswiesen<br />

und das erste Eis<br />

Die erwachende Natur im Chiemsee-Alpenland motiviert zu aktiv-sinnlichen Aktivitäten und Ausflügen.<br />

Foto: djd/Chiemsee-Alpenland/<br />

Weiße Apfelblüten, tiefblaue Enziane, lila<br />

Krokusse und rosa Kirschbäume – der<br />

Frühling taucht Berg- und Seen-Regionen<br />

wie das Chiemsee-Alpenland in frische Farben.<br />

Die warmen Sonnenstrahlen helfen den Wiesenblumen,<br />

sich durch letzte Schneereste zu kämpfen, und<br />

laden zum Wandern, Spazierengehen und Radfahren<br />

in der erwachenden Natur sowie zu Schiffsausflügen<br />

zur Fraueninsel und nach Herrenchiemsee ein. Auf der<br />

größten Insel im „Bayerischen Meer“ verwandeln sich<br />

die Beete rund um das imposante Schloss König Ludwigs<br />

II. nach dem Winter in ein – jedes Jahr in einer anderen<br />

Farbnuance schimmerndes – Meer aus Stiefmütterchen,<br />

Hornveilchen und Tulpen.<br />

Landschaft in Grün-Weiß<br />

Das immer satter werdende Grün der Wiesen und<br />

Knospen und das strahlende Weiß der noch schneebedeckten<br />

Gipfel der Bayerischen Alpen bestimmen das<br />

Landschaftsbild von März bis Mai. Das milde Klima ermöglicht<br />

auch, dass im April die Streuobstwiesen rund<br />

um Bad Feilnbach mit ihren rund 25.000 Obstbäumen<br />

ihre weiße Pracht entfalten. Ob auf den Blütenwegen<br />

rund um das „Bayerische Meran“, auf dem Obst- und<br />

Kulturlehrpfad auf der Ratzinger Höhe oder dem Bienenlehrpfad<br />

Kleinhöhenrain – auf den zahlreichen Themenwegen<br />

und Lehrpfaden der Region lässt sich das<br />

Frühlingserwachen hautnah miterleben. Ein bisschen<br />

Im April verwandeln sich die Streuobstwiesen rund um Bad Feilnbach<br />

in ein weißes Blütenmeer.<br />

Foto: djd/Chiemsee-Alpenland<br />

Rosenheim und die anderen schmucken Städte im Chiemsee-Alpenland laden zum Frühlingsbummel<br />

ein.<br />

Foto: djd/Chiemsee-Alpenland<br />

Zu den Zielen, die im Frühling einen<br />

ganz besonderen Reiz haben,<br />

zählen beispielsweise die lilafarbenen<br />

Krokuswiesen rund um die<br />

Daffnerwaldalm auf dem Heuberg<br />

bei Nußdorf a. Inn. Bewegungshungrige<br />

Pflanzenliebhaber kommen<br />

auch auf dem Geigelstein auf<br />

ihre Kosten. Eine leichte Wanderung<br />

führt vom Bergsteigerdorf<br />

Sachrang über die Priener Hütte<br />

auf den aufgrund seiner vielfältigen<br />

Flora und Fauna als Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesenen „Blumenberg“.<br />

Auch der Erlebnisberg<br />

Oberaudorf-Hocheck mit Flying-<br />

Fox, FreeFall-Trockenrutschbahn<br />

und Abenteuerspielplätzen startet<br />

an den Wochenenden in die neue<br />

Saison. Und längst sind auch die<br />

schmucken Städte wie Rosenheim<br />

und Wasserburg am Inn wieder aus<br />

dem Winterschlaf erwacht und laden<br />

zum Bummeln und Frühjahrsshopping<br />

ein. Sonnenpausen und<br />

das erste Eis des Jahres gibt es anschließend<br />

in einem der zahlreichen<br />

Cafés, die jetzt wieder ihre Tische<br />

auf den von Blumenbeeten und blühenden<br />

Bäumen gesäumten Straßen<br />

und Plätzen aufgestellt haben.<br />

16 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 17


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Genusswandern<br />

mit Kastanien, Birnen und Rosen<br />

Nachhaltige Naturerlebnisse, Kulinarik und Wellness in Südtirol<br />

Der Keschtnweg führt auf den Spuren der Edelkastanie an den Hängen des Eisacktals entlang.<br />

Foto: djd/IDM Südtirol/Patrick Schwienbacher<br />

künfte, Wellnessangebote und Aktivitäten. Innovation<br />

und Tradition verbinden sich<br />

etwa im neuen Projekt „Refill<br />

Südtirol“: Die Online-Platt<strong>for</strong>m<br />

zeigt den Wanderern überall öffentliche<br />

Brunnen und private<br />

Füllstationen für Trinkwasser,<br />

so landen keine Plastikflaschen<br />

mehr im Müll. Diese und andere<br />

Ideen für den nachhaltigen<br />

Urlaub sind unter www.suedtirol.info<br />

zu finden, genauso wie<br />

Unterkünfte, Wanderwege und<br />

Webcams mit wunderschönen<br />

Ein- und Ausblicken.<br />

Regionale Schätze<br />

für Küche und Wellness<br />

In den Dolomiten sind die Etappenziele der Fernwanderwege auch für Tagestouren gut erreichbar.<br />

Foto: djd/IDM Südtirol/Laurin Moser<br />

Wenn in Deutschland der Frühling noch auf<br />

sich warten lässt, werden die Täler südlich<br />

der Alpen schon von der Sonne verwöhnt.<br />

So fängt auch die Wandersaison in Südtirol früh an und<br />

lockt in Etappen immer höher hinauf: Ab März laden<br />

zum Beispiel die Waalwege entlang der historischen<br />

Bewässerungskanäle in die Tallagen ein. In der niederschlagsarmen<br />

Region um Meran und im Vinschgau waren<br />

diese Waale einst lebenswichtig für die Bauern und<br />

bieten heute beliebte Spazierwege durch Wälder, an<br />

Apfelwiesen oder Weinreben entlang. Ab Mai geht es<br />

höher hinauf ins Mittelgebirge, zum Beispiel auf dem<br />

Eisacktaler Keschtnweg. Dieser Fernwanderweg auf<br />

den Spuren der Edelkastanie verläuft von Kloster Neustift<br />

bei Brixen über 63 Kilometer bis zum Rittner Hochplateau<br />

und hinunter in den Bozner Talkessel. Ab Juni<br />

locken dann auch die Gipfel der Alpen und die Dolomiten<br />

zu Bergwanderungen.<br />

Nachhaltig unterwegs in Südtirol<br />

Die Fernwanderwege lassen sich auch in einzelnen Tagestouren<br />

erwandern, denn die Etappenziele sind mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Auch An- und<br />

Abreise sind bequem mit der Bahn zu machen. Nachhaltiger<br />

Naturschutz liegt den Südtiroler Gastgebern<br />

am Herzen, das gilt genauso für klimaneutrale Unter-<br />

In den berühmten Gärten von Trauttmansdorff flanierte schon Kaiserin Sissi zwischen den<br />

Rosenbeeten.<br />

Foto: djd/IDM Südtirol/Marion Gelmini<br />

Regionale saisonale Köstlichkeiten kommen in der Südtiroler Alpenküche auf den Tisch.<br />

Foto: djd/IDM Südtirol/Marion Lafogler<br />

Ganz offenkundig nachhaltig<br />

sind in Südtirol die kulinarischen<br />

Genüsse, denn überall am Wegesrand<br />

kann man dem Obst und Gemüse<br />

beim Wachsen zusehen, das<br />

dann auf dem Teller landet. Zu<br />

den wiederentdeckten Stars der<br />

Alpenküche gehört die Palabirne,<br />

die vor kurzem in die Liste „Arche<br />

des Geschmacks“ von Slow<br />

Food aufgenommen wurde. Die<br />

alte Sortenrarität aus dem Vinschgau<br />

gilt seit jeher als besonders<br />

gesund und wird jedes Jahr im<br />

September mit den „Palabira-Tagen“<br />

gefeiert. Regionale Produkte<br />

von Apfel über Heu und Wolle<br />

bis Zirbe sind auch die Grundlagen<br />

von Wellnessanwendungen,<br />

die oftmals auf jahrhundertealter<br />

Bauerntradition beruhen. Berühmt<br />

für Bäder, Massagen und<br />

Kosmetika sind beispielsweise<br />

die Südtiroler Rosen aus Meran,<br />

aus den Gärten von Trauttmansdorff<br />

oder aus Europas höchstgelegenem<br />

Rosarium oberhalb von<br />

St. Ulrich mit Panoramablick auf<br />

die Grödner Dolomiten.<br />

18 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 19


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Mallorca im<br />

Frühling<br />

20 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 21


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Kulinarisches Paradies<br />

Wochenendtrip nach Palma<br />

5 Gründe für eine Stippvisite in der mallorquinischen Hauptstadt<br />

Ein Wochenendtrip kann den Alltagsstress mindern, bietet Erholung sowie spannende Erlebnisse<br />

zugleich und ist eine willkommene Quelle zum Krafttanken, besonders im Frühling, wenn die<br />

Temperaturen angenehm sind. Besonders gut dafür eignet sich die mallorquinische Hauptstadt<br />

Palma, wo Besucher kulinarische Genüsse, kulturelle Highlights und entspannende Strandspaziergänge<br />

erleben können. Besonders praktisch sind dabei die guten Flugverbindungen auf die<br />

Baleareninsel, denn je nach Jahreszeit fliegen zwischen 20 und 30 Airlines nach Palma de Mallorca.<br />

Doch auch vor Ort gibt es einiges zu entdecken. Hier folgen die fünf wichtigsten Gründe<br />

für einen Städtetrip nach Palma.<br />

Text von: Gerhard Willibald Prechtinger<br />

Palma ist nicht nur die Kapitale Mallorcas, sondern<br />

auch ihre kulinarische Hauptstadt und lässt Gourmetherzen<br />

höherschlagen. „Gerade Foodies finden hier<br />

für ein Wochenende oder länger das absolute Paradies.<br />

Durch die verschiedenen Markthallen schlendern,<br />

sich vom Gewusel der Verkäufer anstecken lassen und<br />

die frischen Waren direkt in einem Restaurant um die<br />

Ecke ausprobieren. Schmackhafter geht‘s nicht. „Vom<br />

Straßencafé bis zur Sterneküche ist alles dabei“, sagen<br />

Christoph und Adrian vom Reisepodcast „Welttournee“.<br />

Christoph war vor kurzem selbst in Palma unterwegs.<br />

Eine besonders große Auswahl an guten Lokalen<br />

gibt es vor allem im zentrumsnahen Viertel La Lonja oder<br />

im trendigen Viertel Santa Catalina. Dort seht auch die<br />

Mercat de Santa Catalina, eine Markthalle mit besonderem<br />

Flair. Hier können Besucher nicht nur Obst, Gemüse<br />

oder frischen Fisch erwerben, sondern an einer der vielen<br />

Theken innerhalb des Marktes speisen. Haute Cuisine<br />

vom Feinsten gibt es schließlich in einigen Restaurants der<br />

Stadt, zwei davon sind sogar mit Michelin-Sternen ausgezeichnet.<br />

Zum einen bietet Sternekoch Adrian Quetglas<br />

auf dem Paseo de Mallorca eine innovative Mischversion<br />

der mallorquinischen und der argentinischen Küche.<br />

Obst und Gemüse auf den Märkten in Palma<br />

Bild von Funfamilyru - Freepik.com<br />

Passeig Dalt Murada, Flanieren unter Palmen<br />

Bild: Archiv <strong>Tipps</strong>Media<br />

22 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 23


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Die Kathedrale von Palma de Mallorca. Ziel und Ausgangspunkt eines Bummels durch die Stadt Palma<br />

Bild: Mark Mainka - Freepik.com<br />

Zum anderen verwöhnt der britische Küchenchef Marc<br />

ums oder der längsten Zipline Mallorcas im Forestal<br />

Kunst in Prachtbauten<br />

Verwinkelte Altstadtgassen<br />

Fosh seine Gäste mit zeitgemäß-mediterraner Küche.<br />

Park im Herzen von Palma Beach.<br />

Strandspaziergänge am Urban Beach<br />

Auf royalen Spuren wandeln<br />

Überhaupt spielt Kunst in der mallorquinischen Hauptstadt<br />

eine große Rolle. Zahlreiche Museen und Galerien locken mit<br />

Romantische Innenhöfe, hübsche Häuser, verwinkelte<br />

Gassen: durch die Altstadt Palmas zu schlendern ist<br />

Prachtbauten und außergewöhnlichen Schätzen. So kann das<br />

eine Wohltat. Dabei können Besucher einen Abstecher<br />

Die Bucht von Playa de Palma mit ihrem 4,6 Kilo-<br />

Einmal im Garten des spanischen Königs spazieren gehen,<br />

Museum Es Baluard mit modernen und zeitgenössischen<br />

zur prächtigen Plaza Major und in die Fußgängerzone<br />

meter langen Sandstrand und dem sanft abfallen-<br />

auch das ist in Palma möglich. Denn Teile des Parks um<br />

Kunstwerken aufwarten, wobei Sonderausstellungen in re-<br />

San Miguel machen oder sich vom Angebot der vielen<br />

den Wasser, lockt seit jeher Sonnenanbeter und<br />

den Palast Marivent in Cala Major, sind frei für die Öffent-<br />

gelmäßigen Abständen für Aufsehen sorgen. Die imposante<br />

Geschäfte in der Avenida Jaime III. oder am Paseo del<br />

Wassersportler. Nun soll der Strand der Kapitale<br />

lichkeit zugänglich. Nur wenn Majestät samt Familie die<br />

Architektur steht hingegen bei der bei der Besichtigung des<br />

Borne begeistern lassen. Dieses reicht von internationa-<br />

für Familien attraktiv gemacht werden. Langfris-<br />

Residenz als Sommerdomizil nutzt, sind die Gärten ge-<br />

Königspalastes La Almudaina ebenso wie beim Besuch der<br />

len Marken bis zu mundgeblasenem Glas von der Insel,<br />

tig wollen die Verantwortlichen den Abschnitt als<br />

schlossen. Ansonsten schreitet man durch das große Portal<br />

imposanten, gotischen Kathedrale La Seu, dem Wahrzeichen<br />

feinen lokalen Lederwaren und den bekannten Mallor-<br />

„Urban Beach“ festigen, der 365 Tage im Jahr für<br />

hinein in einen Park, den auch zahlreiche Skulpturen des<br />

Palmas, im Fokus. Tiefe Einblicke gibt es während spezieller<br />

ca-Perlen. Wer sich zwischendurch ausruhen möchte,<br />

die ganze Familie zugänglich ist. Urlauber können<br />

Künstlers Joan Miró schmücken. Was jedoch auch nicht<br />

Führungen, wie bei den „Visitas de las Terrazas de La Cate-<br />

trinkt dort einen Café con Leche oder pausiert in der<br />

beispielsweise aus einer Reihe von Vier- und Fünf-<br />

weiter verwundert, schließlich waren Palma und Miró ein<br />

dral“. Dabei geht es die beiden Türme der Kirche treppauf,<br />

kleinen, grünen Oase unterhalb der Kathedrale: in den<br />

Sterne-Häusern mit entspannenden Spa-Angeboten<br />

unzertrennliches Paar. So ist ein Großteil der Werke des<br />

treppab und außen auf halber Höhe auf den Terrassen un-<br />

Jardins de s’Hort del Rei, samt Springbrunnen.<br />

wählen. Zudem bieten sich Fahrradtouren, Bootsausflüge<br />

zu vorgelagerten Buchten oder Segeltörns<br />

weltbekannten Künstlers auf Mallorca entstanden. Sein<br />

Atelier steht heute Besuchern offen, in der Fundació Pilar<br />

terhalb der gotischen Stützbögen entlang, um sich von dem<br />

Bauwerk aus einer ganz anderen Perspektive faszinieren zu<br />

Fazit<br />

und Katamaran Sun-Set-Touren für alle Genera-<br />

i Joan Miró, können weitere Skulpturen sowie zahlreiche<br />

lassen, die farbenprächtigen Kirchenfenster aus allernächster<br />

Palma bietet eine wunderbare Mischung aus Kulinarik,<br />

tionen an. Zu den besonderen Highlights für den<br />

Bilder und Zeichnungen des katalanischen Künstlers be-<br />

Nähe von außen zu betrachten und gleichzeitig die Aussicht<br />

Kultur und Einkaufsmöglichkeiten, sowie beste Natur<br />

Nachwuchs gehört der Besuch des Palma Aquari-<br />

wundert werden.<br />

auf die Altstadt und das Meer zu genießen.<br />

direkt vor der Stadt.<br />

24 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 25


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Mallorca<br />

ohne Ballermann<br />

Unterwegs im rauen Norden der Tramuntana<br />

Mallorca und Bergwandern? – Für den Pauschaltouristen will das nicht so recht zusammenpassen. Allerdings gibt<br />

es nur eine knappe Autostunde entfernt von Ballermann und Schinkenstraße das „ganz andere Mallorca“ mit einsamen<br />

Gebirgsdörfern, felsigen Klippen und einer einzigartigen Gebirgslandschaft, die Wanderer aus ganz Europa<br />

insbesondere in den Herbstmonaten magisch anzieht. Das Tramuntana-Gebirge im Nordwesten der Insel hat<br />

einen Reiz, dem man nur schwer entgeht, wenn man diese Berglandschaft einmal erlebt hat.<br />

Text und Bilder von Werner Menzel<br />

Die Halbinsel Sa Foradada am Rande des Tramuntana Gebirges auf Mallorca ist besonders<br />

durch ihr Felsenloch bekannt.<br />

Wenn im März oder April<br />

die Mehrzahl der<br />

Besucher Mallorca<br />

noch nicht besuchen und die Temperaturen<br />

sich um die 20 bis 25<br />

Grad einpendeln, ist die beste Zeit<br />

für Aktivurlauber, die Berge der<br />

Serra de Tramuntana zu erkunden.<br />

Sie bedecken eine Fläche von über<br />

1000 Quadratkilometern und ziehen<br />

sich rund 90 Kilometer an der<br />

Nordküste entlang. Am östlichsten<br />

Ausläufer erreicht das Gebirge das<br />

bekannte Cap de Formentor mit seinem<br />

imposanten Leuchtturm.<br />

Von den rund 20000 Einwohnern,<br />

die hier leben, findet man etwa die<br />

Hälfte allein in Sóller. Hier ist auch<br />

der Ausgangspunkt für die interessantesten<br />

Touren ins Gebirge. Ein<br />

Mietwagen ist für Individualisten<br />

Pflicht, denn die schmalen, oft in<br />

engen Serpentinen angelegten Straßen<br />

sind für Ausflugsbusse eher<br />

wenig geeignet. Allenfalls Radfahrer<br />

trifft man unterwegs an, diese<br />

aber oft in Pulks von 20 und mehr<br />

Teilnehmern. Bis hinauf auf die<br />

höchste Erhebung des Tramuntana-Gebirges,<br />

den Puig (Berg) Major<br />

mit seinen 1445 Meter schafft man<br />

es allerdings nur zu Fuß. Der Gipfel<br />

selbst ist militärisches Sperrgebiet<br />

und leider nicht begehbar.<br />

Direkt unterhalb des Puig Major liegen<br />

die beiden wichtigsten Trinkwasser-Speicherseen,<br />

aus denen die<br />

Insel ihr Wasser bezieht. Die Stauseen<br />

Cúber und Gorg Blau bieten<br />

einsame Rundwege, die auch von<br />

weniger Geübten bewältigt werden<br />

können. Der überwiegende Teil der<br />

umliegenden Gebirgs<strong>for</strong>mationen<br />

besteht aus relativ weichem Kalkstein,<br />

der durch Witterungseinflüsse<br />

oft bizarre Formen angenommen<br />

hat.<br />

Die wilde Schönheit des Gebirges im Nordosten Mallorcas erschließt sich erst,<br />

wenn man die Straße verlassen hat.<br />

Nach einem Abstieg über etwa 200 Höhenmeter vom Strand aus kommt man<br />

zu diesem Aussichtspunkt in der Tramuntana.<br />

26 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 27


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Das enge Felsentor in der Nähe des Speichersees Gorg Blau ist ein<br />

beliebtes Fotomotiv und eine Heraus<strong>for</strong>derung für Wohnmobil-Fahrer<br />

Puerto de Soller ist eine Bucht, die sich sowohl bei Auto-Touristen, als auch Boots- und Radfahrern besonderer Beliebtheit erfreut.<br />

Auch die umliegenden Orangenhaine haben einen ausgezeichneten Ruf.<br />

Wilde Ziegen beherrschen überall auf der Insel das Bild. Nur wenige von ihnen gehören zu<br />

den verstreut liegenden Fincas.<br />

Die steil ins Meer abfallenden Felsen gegenüber des Cap<br />

Formentor spielen ihren optischen Reiz vor allem gleich nach<br />

Sonnenaufgang aus.<br />

Obwohl das Gebirge und die winzigen Bergdörfer durch<br />

kleine Straßen und Wanderwege erstaunlich gut erschlossen<br />

ist, blieb es bisher vom Massentourismus weitgehend<br />

verschont. Die spektakulär schöne, wilde Landschaft mit<br />

ihrer ursprünglichen Vegetation bietet praktisch hinter<br />

jeder Wegbiegung einen neuen Eindruck. Risse, Höhlen<br />

und Schluchten, die teilweise zu mächtigen Canyons werden,<br />

sind Zeugen einer Jahrtausende währenden Erosion.<br />

Das erleben wir besonders eindrucksvoll in der Nähe der<br />

Straße, die das Gebirge von Inca bis zur Küste bei Sa Ca-<br />

liegt rund 540 Meter hoch und wird gerne als Zwischenstation<br />

genutzt, um die einzigartigen Schneehäuser der<br />

Massanella zu erkunden. Diese Häuser dienten einst der<br />

Einlagerung von Schnee aus dem Hochgebirge, der hier<br />

zu Eis verdichtet und in der warmen Jahreszeit an tiefer<br />

liegende Orte verkauft wurde. Leider sind heute nur wenige<br />

Reste dieser Häuser noch einigermaßen erhalten.<br />

Ganz am nordöstlichen Ende der Insel stoßen wir schließlich<br />

am Leuchtturm des Cap de Formentor wieder auf das<br />

Mallorca, das auch der „gemeine Tourist“ kennt: Hierher<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation<br />

Das Tramuntana-Gebirge liegt im Nordwesten Mallorcas und zieht sich von<br />

Soller aus entlang der Küste bis hinauf an das Cap Formentor. Die höchste<br />

Erhebung ist der Puig Major mit 1445 Metern Höhe. Hier auf dem Gipfel liegt<br />

eine militärisch genutzte Station, die nicht begehbar ist.<br />

Individualurlauber buchen in der Nachsaison günstige Fincas in den kleinen<br />

Bergdörfern rund um Soller und sinnvollerweise einen kleinen, wendigen Mietwagen<br />

zur Erkundung des Gebirges. Die gastronomische Infrastruktur ist eher<br />

„übersichtlich“, so dass ausreichend Wasser und Verpflegung immer in den<br />

Rucksack gehören.<br />

lobra durchquert, sowie an der Felsenküste der Bucht von<br />

führen in der Saison viele Ausflugsfahrten. Seinen wil-<br />

Sa Calobra.<br />

Ein beliebter Ausgangspunkt für Bergwanderungen ist<br />

die am Fernwanderweg GR 221 gelegene Berghütte Tossals<br />

Verds. Die Hütte, im Herzen der Serra de Tramuntana<br />

den Reiz offenbaren die Steilküsten rund um das Cap allerdings<br />

bei Sonnenaufgang, wenn das erste Licht bizarre<br />

Muster erzeugt und die wilden Bergziegen noch ungestört<br />

am Hang grasen können.<br />

www.serradetramuntana.net/de/<br />

http://serratramuntana.de/<br />

Der Leuchtturm an der Festung Cap Formentor an der Ostspitze<br />

Mallorcas ist ein „must see“ für jeden Besucher der Insel.<br />

28 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 29


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Navarra<br />

Eine Landschaft<br />

mit vielen Gesichtern<br />

Navarra im Norden Spaniens ist das Land der Vielfalt, der Tradition und der gu-<br />

ten Küche. Die schroffen Gipfel der Pyrenäen gehen über in die lieblichen Täler<br />

von La Ribera und die wüstenähnlichen Formationen der Bardenas Reales (unser<br />

Bild). Pilgergeist auf dem Jakobsweg trifft auf Unternehmungslust in der Natur<br />

und ausgeprägte Feierfreude zu San Fermín und während den zahllosen tradi-<br />

tionellen Festen in der Region. Historische Burgen und Klöster entführen in die<br />

Vergangenheit, während die exquisite Küche mit hervorragenden Weinen, köst-<br />

lichen Gemüsesorten und einzigartigen Pinchos die Geschmacksnerven wieder in<br />

die Gegenwart bringt.<br />

30 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 31


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Ostertraditionen<br />

in Navarra<br />

Von lebendigen Kreuzgängen<br />

und herabsteigenden Engeln.<br />

Die spanischsprachige Welt ist berühmt für ihre eindrucksvollen<br />

Ostertraditionen. Auch die nordspanische<br />

Region Navarra macht hier keine Ausnahme. Der<br />

Veranstaltungskalender der Region ist während der<br />

Karwoche prall gefüllt mit farbenfrohen Festen und<br />

eindrucksvollen Prozessionen und macht eine Reise<br />

nach Navarra zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

In Andosilla wird der Kreuzgang zum Leben erweckt<br />

Am Morgen des Karfreitags werden die Straßen von<br />

Andosilla zur Kulisse für den Kreuzgang. Rund 30 Bewohner*innen<br />

der Stadt beteiligen sich an der Aufführung,<br />

die ganz traditionell mit dem Prozess von Pilatus<br />

vor dem hebräischen Volk beginnt.Jesus Christus trägt<br />

dann das über 100 Kilogramm schwere Kreuz zum Ort<br />

seiner Hinrichtung, wo die Aufführung in einer bewegenden<br />

Darstellung der Kreuzigung gipfelt.<br />

Die Dolorosa – das heilige Begräbnis<br />

Ebenfalls am Karfreitag zieht sich in den Abendstunden<br />

eine aus zwölf Wagen bestehende Prozession durch<br />

Pamplonas Straßen. Sie ist dem heiligen Begräbnis gewidmet,<br />

zentrale Figur des Umzuges ist La Dolorosa,<br />

eine Statue der Jungfrau La Soledad, die tränenüberströmt<br />

zum Himmel blickt und um ihren Sohn trauert.<br />

Die Statue wurde 1883 von Rosendo Nobas y Balbé gefertigt<br />

und wird Jahr für Jahr zu Ostern in ihrem mit<br />

Gold bestickten, schwarzen Samtmantel durch die Straßen<br />

der Stadt getragen. Nach dem Ende der Prozession<br />

gegen 22.30 Uhr wird die Statue der Jungfrau zur Pfarrkirche<br />

San Lorenzo gebracht.<br />

Karwoche in Corella<br />

Auch im Süden der Hauptstadt Pamplona, in der Stadt<br />

Corella, ist die Osterwoche gespickt mit religiösen Veranstaltungen.<br />

Das Herzstück der Festivitäten ist die<br />

Aufführung der „Funktion der sieben Worte“ in der<br />

Kirche Nuestra Señora del Rosario.<br />

Der Chor, der Priester und das Orchester interpretieren<br />

die letzten sieben Sätze Jesu vor seinem Tod und nutzen<br />

den Altar dabei als Bühne.<br />

Pamplona: Prozession Semana Santa-Dolorosa Bild: Eduardo Buxens<br />

Die Prozession führt durch die engen Gassen von Corella. Bild: Patxi Uriz<br />

32 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 33


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

tersonntag läuten die Glöckchen<br />

an ihren Kostümen, und die Luft<br />

wird durch die bunten Bänder, die<br />

sie auf dem Rücken tragen und die<br />

im Rhythmus der Sprünge fliegen,<br />

bunt gefärbt.<br />

Die Gefangennahme von Judas<br />

Am Karfreitag zeigen sich die Jugendlichen<br />

Navarras von ihrer<br />

sportlichen Seite. Auf dem Rathausplatz<br />

von Cabanillas nahe Tudela<br />

wird am Ostersonntag im Anschluss<br />

an die Prozession Judas<br />

gefangen genommen.<br />

Im Unterschied zu vielen anderen<br />

Städten, in denen diese uralte Tradition<br />

besteht, sind die Protagonis-<br />

Das Dorf Luzaide im Valcarlos, nahe der Französischen Grenze Bild: © vicenfoto - stock.adobe.com<br />

ten in Cabanillas real – die Atmosphäre<br />

damit besonders fesselnd.<br />

Seit dem 19. Jahrhundert verklei-<br />

ihres Sohnes mit einem schwar-<br />

ser Geste die Freude über die<br />

© Miguel - stock.adobe.com<br />

den sich Jugendliche aus der Regi-<br />

zen Schleier bedeckt ist.<br />

Auferstehung Christi heraufbe-<br />

on als Römer und jagen Judas, um<br />

schwört, während er gleichzei-<br />

Am Nachmittag zieht eine meisterhafte Prozession<br />

das Antlitz von Jesus mit einem weißen Tuch, auf dem<br />

ihn hinzurichten. Letzterer, geklei-<br />

Die Krönung ist der Moment, in<br />

tig mit aller Kraft ausruft: „Freue<br />

durch die engen Gassen von Corella. Auf den Wagen<br />

ihr Gesicht aufgedruckt ist. Die Ursprünge dieser Os-<br />

det in ein rot-silbernes Kostüm mit<br />

dem der Engel zu Maria kommt,<br />

dich, Maria, denn dein Sohn ist<br />

werden Szenen aus der Passion Christi dargestellt,<br />

tertradition, die am Karsamstag in Tudela gezeigt wird,<br />

einem Kettenhemd auf dem Kopf,<br />

ihren Schleier lüftet und mit die-<br />

auferstanden“.<br />

und verschiedene biblische Figuren werden für einige<br />

reichen zurück bis ins 14. Jahrhundert. Eine burlesk ge-<br />

rennt weg, versteckt sich in der<br />

Stunden wieder zum Leben erweckt. Der feierliche Ba-<br />

kleidete Holzpuppe mit einer Zigarre im Mund, war-<br />

Menge, die ihn auslacht, dringt in<br />

rockumzug aus dem 18. Jahrhundert gilt als einer der<br />

tet resigniert darauf, dass die Lunte angezündet wird.<br />

einige Häuser ein, wo er Lebens-<br />

fünfzig charakteristischsten und originellsten Umzüge<br />

Die Puppe beginnt, sich unaufhaltsam rasend schnell zu<br />

mittel stiehlt, und springt sogar von<br />

Spaniens. Sehenswert ist auch der „Einzug in Jerusa-<br />

drehen, bis das Kostüm und die Schuhe in Fetzen in die<br />

einem Balkon.<br />

lem“. Eine Gruppe von Kindern mit Palmwedeln, vier<br />

umliegende Menschenmenge fallen.<br />

Nach einer wilden Jagd von rund<br />

Mädchen, die einen Teppich tragen, und Jesus mit er-<br />

Das Highlight für die Schaulustigen, vor allem für die<br />

15 Minuten holen die Römer Judas<br />

hobenem rechtem Zeigefinger, der auf einem reich ge-<br />

Kinder, ist der gleichzeitige Regen an Süßigkeiten.<br />

ein und enthaupten ihn als gerechte<br />

schmückten Esel sitzt, bilden die Parade.<br />

Der Verräter<br />

Die Tänzer von Luzaide/Valcarlos<br />

Strafe für seinen Verrat.<br />

Der Abstieg des Engels<br />

Luzaide/Valcarlo, die Stadt, die Pilger aus Frankreich<br />

Beim „Prendimiento“ wird Jesus, barfuß und mit einem<br />

auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela in Navarra<br />

In jedem Jahr fliegt am frühen Mor-<br />

Strick um den Hals, von den Scharfrichtern mit Stöcken<br />

empfängt, ist Heimat von einigen der eindrucksvollsten<br />

gen des Ostersonntages ein En-<br />

unterworfen, bis er schließlich zusammenbricht.<br />

und ältesten Tänze der Region, die von den sogenann-<br />

gel über die Plaza de los Fueros in<br />

Als Höhepunkt der Feierlichkeiten trifft Jesus mit einem<br />

ten Bolantes aufgeführt werden. Die Bolantes tragen<br />

Tudela. Der Engel wird von einem<br />

schweren Kreuz auf dem Rücken auf der Plaza del Cru-<br />

ganz traditionell rote Baskenmützen, Esparto-Espadril-<br />

Kind dargestellt und steigt durch<br />

cero auf einen violett gekleideten Mann. Dieser kniet<br />

les, weiße Hemden und Baumwollhosen, die mit Gold-<br />

die Luft hinab, bis er das Bild der<br />

sich nieder, küsst dreimal den Boden, und hilft Jesus<br />

anschließend beim Tragen seiner Last. Veronika wäscht<br />

borten, Modeschmuck und roten und gelben Bändern<br />

verziert sind.Nur zu besonderen Anlässen wie dem Os-<br />

Jungfrau erreicht, deren Haupt als<br />

Zeichen der Trauer über den Tod<br />

Tudela, Schauplatz der Prendimiento<br />

Bild: © VEOy.com - stock.adobe.com<br />

34 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 35


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Navarra er-radeln<br />

Vom bergigen Norden bis zu den Ebenen im Süden findet in der nordspanischen Region jeder<br />

Mountainbiker und Radfahrer die passende Strecke. Eine besondere Kulisse für Radtouren bietet<br />

die spektakuläre Wüstenlandschaft des UNESCO-Biosphärenreservats Bárdenas Reales.<br />

Navarra ist eine Region<br />

mit vielen Gesichtern.<br />

Im Norden die hohen<br />

Gipfel der Pyrenäen und im Süden<br />

die weiten, lieblichen Ebenen. Neben<br />

einem Städtetrip in die grüne<br />

Hauptstadt Pamplona oder einer<br />

ausgiebigen Weintour lädt die vielfältige<br />

Region vor allem zu sportlichen<br />

Aktivitäten ein. Auf dem<br />

Fahrrad lässt sich die vielseitige<br />

Natur besonders gut entdecken. Je<br />

nach gewünschtem Anstrengungsgrad<br />

und persönlichem Tagesziel<br />

gibt es spannende Strecken für jedermann.<br />

Wüstenregion Bárdenas Reales<br />

spektakulär ist die Aussicht. Es gibt<br />

mehrere Fahrradtouren durch die<br />

Wüste, bei denen sich die Höhenunterschiede<br />

in Grenzen halten und<br />

die Entfernungen überschaubar<br />

sind. Die beliebteste Route ist 39 km<br />

lang und führt über eine unbefestigte,<br />

leicht zugängliche Straße. Auf<br />

der gesamten Strecke kann man bereits<br />

das Licht, die Weite, die vielseitigen<br />

Farben und die Aussicht auf<br />

die erodierten Berge genießen. Wer<br />

gerne vor Ort ein Fahrrad leihen<br />

möchte, wird bei Ciclos Marton im<br />

Dorf Arguedas, nah gelegen an der<br />

Zufahrtsstraße zum Park, fündig.<br />

Vía Verde del Plazaola<br />

Der Süden Navarras beherbergt<br />

die größte Wüste Europas, die Bárdenas<br />

Reales - dort angekommen<br />

traut man seinen Augen kaum, so<br />

Die Vias Verdes del Plazaola eignen<br />

sich gut, um die Region auf<br />

den Spuren der ehemaligen Bahntrassen<br />

zu erkunden, ohne dabei<br />

Eigentümliche Natur im Parque Natural de las Bardenas Reales © Sergio<br />

Padura/Turismo de Navarra<br />

Unterwegs im Parque Natural de las Bardenas Reales © Sergio Padura/Turismo de Navarra<br />

Der Camino Natural Vía Verde del Ferrocarril Vasco Navarro verläuft auf einer ehemaligen Bahntrasse © Javier Campos/Turismo de Navarra<br />

36 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 37


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Die tiefe Schlucht Foz de Arbaiun © Amaya Alcelay/Turismo de Navarra<br />

Viele Tafeln in<strong>for</strong>mieren die Radfahrer auf dem Vía Verde del Bidasoa © Javier Campos/Turismo de Navarra<br />

größere Steigungen überwinden zu müssen. Die Route<br />

für Wanderer und Radfahrer liegt auf der ehemaligen<br />

Strecke der Eisenbahn, die zwischen 1914 und 1953<br />

Pamplona und San Sebastian verband. Die Strecke zeichnet<br />

sich vor allem durch ihre spektakuläre Landschaft<br />

aus, während man beim Fahren gleichmäßige Steigungen<br />

hat und auf eine Vielzahl von Tunneln trifft, die es<br />

zu durchqueren gilt. Der Tunnel in Uitzi hat dabei eine<br />

beträchtliche Länge von 2,7 km und auch wenn dieser<br />

mittlerweile beleuchtet ist, wird sicherheitshalber empfohlen,<br />

eine Taschenlampe mitzunehmen. Durchquert<br />

wird der Tunnel auf dem besonders schönen Abschnitt<br />

zwischen Lekumberri nach Leitza: In Lekumberri gestartet<br />

geht es zunächst 5 km bis zum Uitzi-Tunnel, um von<br />

da aus bis nach Leitza nochmal 7 km Strecke zu absolvieren.<br />

Im schönen Städtchen Leitza angekommen, das von<br />

sattgrünen Bergen umgeben ist, laden kleine Restaurants<br />

und Bars zur wohlverdienten Pause ein.<br />

Eremua Trail in den Pyrenäen<br />

Eremua liegt nur etwa eine 20-minütige Autofahrt von<br />

Pamplona entfernt im Esteribar-Tal und verfügt über<br />

gut markierte und ausgeschilderte Routen mit mehreren<br />

Schwierigkeitsgraden, die durch Buchenhaine und beeindruckende<br />

Wälder führen. Eremua ist das Tor zu den<br />

Pyrenäen, die Höhenunterschiede halten sich hier noch<br />

in Grenzen. Einst entstanden durch einheimische Reiter,<br />

die den Wunsch hatten, die Region mit ihrer spektakulären<br />

Natur etwas bekannter zu machen und bestmöglich<br />

zu nutzen, entstand ein beeindruckendes Wegenetz<br />

für Wanderer und Mountainbiker. Durch die Restaurierung<br />

alter Routen, die Bergdörfer, Köhler und<br />

Jagdgebiete miteinander verbinden, gibt es zahlreiche<br />

Wege, das Tal zu entdecken. Die Ortschaft Zubiri eignet<br />

sich bestens als Startpunkt und verfügt über einige<br />

Landhäuser und Herbergen, die zum Übernachten,<br />

Speisen und geselligem Miteinander einladen.<br />

Auch Fahrräder können hier geliehen werden.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />

www.visitnavarra.de<br />

© Ana Beroiz/ Turismo de Navarra<br />

38 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 39


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Im Norden von Spanien, so die Volksweisheit, wird sehr gut gegessen. So<br />

ist es nicht verwunderlich, dass leckeres Essen und hochwertige Produkte<br />

in Navarra fester Bestandteil des Alltags sind. Fleisch, Gemüse, dazu ein<br />

edler Tropfen – in Navarra ist jede Mahlzeit ein kleines Fest, ob bei einer<br />

Pinchos-Tour, am Familientisch, im Landhaus oder im Sterne-Restaurant.<br />

Die Vielfalt an Produkten und Rezepten ist vor allem der landschaftlichen<br />

und klimatischen Vielfalt geschuldet. Navarra erstreckt sich von den Gipfeln<br />

der Pyrenäen bis hinunter in die Wüstenlandschaft Bardenas Reales<br />

und die sanften grünen Hügel rund um Tudela.<br />

Und weil Lebensmittel und Essen so ein wichtiges Thema sind, hat die Regierung<br />

von Navarra 2007 sogar eine eigene Marke zur Förderung der regionalen<br />

Produkte geschaffen: Reyno Gourmet, das Gourmet-Königreich<br />

sorgt dafür, dass der köstliche Geschmack Navarras um die Welt geht.<br />

Spargel, Paprika, Artischocken –<br />

Hauptsache frisch und köstlich!<br />

Köstliches Navarra<br />

Das ehemalige Königreich im Norden Spaniens ist ein Paradies für Gourmets. Dafür sorgen<br />

unter anderem jede Menge typische Produkte, teilweise mit eigener Herkunftsbezeichnung.<br />

Frisches Gemüse darf bei keinem Gericht in Navarra fehlen. Immerhin dürfen<br />

sich der Spargel, die Piquillo-Paprika und die Tudela-Artischocken jeweils<br />

mit einer eigenen Herkunftsbezeichnung schmücken. Der feine, weiße<br />

Spargel und die weiche, rundliche Artischocke werden beispielsweise mit<br />

weiteren Zutaten wie dicken Bohnen und Schinken zu einem leckeren Eintopf<br />

verarbeitet. Die typische Menestre kommt in der ganzen Region gern<br />

und oft auf den Tisch. Die leckeren, süßlichen Piquillo-Paprika sind eingelegt<br />

ein schönes und schmackhaftes Souvenir. Hochburg des Gemüseanbaus ist<br />

Bilder © Turismo de Navarra<br />

© Turismo de Navarra<br />

40 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 41


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Edle Tropfen<br />

aus dem Königreich<br />

der Süden Navarras. Die Region Ribeira,<br />

vom Ebro durchzogen, gilt als<br />

Gemüsegarten der Region.<br />

Alles Käse<br />

Doch auch wer es deftiger mag,<br />

kommt in Navarra auf seine Kosten.<br />

Mit dem Roncal und dem<br />

Idiazabal bringt Navarra gleich<br />

zwei Käsesorten mit eigener Herkunftsbezeichnung<br />

hervor. Beide<br />

zeichnen sich durch eine zylindrische<br />

Form und einen kräftigen Geschmack<br />

aus und kommen aus den<br />

Pyrenäen.<br />

Ein Besuch in einer Käserei mit anschließender<br />

Verkostung ist ein<br />

Highlight einer jeden Reise durch<br />

Navarra. Und wer möchte, kann<br />

kräftig mit Hand anlegen und dabei<br />

viel über die Kunst der Käserei<br />

lernen.<br />

Bilder © Turismo de Navarra<br />

Bilder © Turismo de Navarra<br />

Typisch Navarra ist auf jeden Fall<br />

der Schlehenlikör Pacharán. Der<br />

fruchtig-süße Geschmack mit Anis-<br />

Aroma täuscht leicht über den hohen<br />

Alkoholgehalt von 25 – 30%<br />

hinweg. Bereits im Mittelalter wurde<br />

der Pacharán als Medizin in den<br />

Klöstern der Region hergestellt. In<br />

den Pilgerherbergen wurde Pacharán<br />

seit jeher zum Aufwärmen gereicht.<br />

Heute trinkt man den Likör<br />

gern pur zum Dessert.<br />

Der ganze Stolz Navarras sind die<br />

Weine der Region. Durch die privilegierte<br />

Lage zwischen Bordeaux<br />

und La Rioja sind das Klima und<br />

der Boden ideal für den Anbau von<br />

Reben. Bis in die 1980er Jahre war<br />

Navarra vor allem für seine traditionellen<br />

Roséweine bekannt, seitdem<br />

hat sich Navarra weiterentwickelt<br />

und gilt nun als eines der wichtigsten<br />

Weinanbaugebiete Spaniens. Die<br />

Spanische Weinroute verläuft durch<br />

Navarra, entlang dieser finden sich<br />

zahlreiche Weingüter, die zum Entdecken<br />

und Probieren einladen.<br />

Und auch für seine hochwertigen<br />

Olivenöle und sein gutes Fleisch –<br />

vor allem Rindfleisch – ist Navarra<br />

weit über die Grenzen Spaniens hinaus<br />

bekannt.<br />

Mit eigenen Augen - und eigenem<br />

Gaumen - erleben lassen sich Navarras<br />

Köstlichkeiten bei verschiedenen<br />

Food- und Gourmetfestivals,<br />

wie beispielsweise der Semana del<br />

Pincho (Pincho Woche, Pamplona,<br />

März), der Veranstaltung „Verduras<br />

de Primavera“, Frühlingsgemüse,<br />

im Mai, der Tortilla-Woche im Juni<br />

oder der dem Wein gewidmeten Semana<br />

de la Cazuelica im Oktober.<br />

42 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 43


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Costa Rica<br />

Wo Träumen aufhört<br />

und Erleben beginnt<br />

44 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 45


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Der Luxus der Einfachheit<br />

Costa Rica ist eine schmale Landbrücke in Zentralamerika zwischen Nicaragua und Panama, eingerahmt<br />

von zwei Ozeanen, dem Karibischen Meer im Osten und dem Pazifik im Westen. Satter Urwald dehnt<br />

sich bis an seine Ufer aus. „Pura Vida!“ heißt es hier überall und besser kann es das Motto des kleinen<br />

Landes nicht treffen: Das „pure Leben“ zeugt von einer exotischen Artenvielfalt der Flora und Fauna,<br />

wie man sie sonst nirgends auf der Welt finden kann.<br />

Text und Bilder von Aniko Berkau<br />

Wir lassen die Hauptstadt San José<br />

auf unserer Reise aus und fahren direkt<br />

an die karibische Seite des Landes.<br />

Juve, ein einheimischer Guide,<br />

begleitet uns während unseres Aufenthaltes.<br />

Gut, dass er sich so gut<br />

auskennt, unsere Fahrt zur ersten<br />

Unterkunft kann kaum abenteuerlicher<br />

sein: Fernab von befestigten<br />

Straßen und nach einigen Flussüberquerungen<br />

finden wir mitten<br />

im Nichts unser Quartier, die Selva<br />

Bananito Lodge. Der Inhaber<br />

Jürgen Stein und seine Schwester<br />

entschieden sich, das Land ihres<br />

Vaters nicht wie ursprünglich geplant<br />

abzuholzen, sondern sie haben<br />

sich stattdessen ihren Traum<br />

erfüllt, aktiv zum Erhalt des Regenwaldes<br />

beizutragen und diesen im<br />

Rahmen von diversen Maßnahmen<br />

zu behüten. Die Öko-Lodge soll Besucher<br />

für den Schutz des Regenwaldes<br />

sensibilisieren, indem sie in<br />

eine ihnen völlig fremde Welt eintauchen,<br />

in der der gewohnte Luxus<br />

zur Nebensächlichkeit und die Natur<br />

zur Hauptsache wird. Die Bungalows<br />

punkten mit ihrer Schlichtheit,<br />

erbaut in der traditionellen<br />

Stelzenbauweise passen sie optimal<br />

ins Landschaftsbild. Ohne Fernseher<br />

und Internet können und müssen<br />

die Gäste hier abschalten. Beim<br />

Einschlafen haben wir das Zirpen,<br />

Rascheln und Rufen des Dschungels<br />

im Ohr. Zum Frühstück gibt<br />

es frische Bananen, Wassermelonen<br />

und Ananas, die in der Gegend<br />

wachsen. Das Abendessens, das<br />

ausschließlich beim weichen Licht<br />

der Kerzen stattfindet, nehmen alle<br />

Gäste zusammen mit dem Gastgeber<br />

ein, wie wunderbar ist es, die<br />

aufregenden Erlebnisse des Tages<br />

Auch heute noch trifft man auf Bauern, die ihre bunt bemalten Karren von zwei Kühen ziehen<br />

lassen, um ihre Ware zu transportieren<br />

Die Lodges der Bananito Lodge wurden ausschließlich aus recyceltem Holz erbaut und<br />

gewähren dem Gast einen tiefen Einblick in die Natur. Nachts hört man bei<br />

geöffneten Fenstern die Geräusche und Rufe der Tierwelt ganz nah<br />

46 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 47


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Mit seinem Traghubschrauber hebt Jürgen Sten mindestens zweimal täglich ab, um Wilddiebe und illegale Holzfäller frühzeitig zu erkennen und<br />

ihnen aktiv das Geschäft zu verderben.<br />

Üppige Vegetation und einladende Sandstrände soweit das Auge reicht laden zum Träumen ein.<br />

mit anderen zu teilen. Jürgen Stein erzählt dann auch<br />

Frösche, wobei die goldene Seidenspinne, ungiftig ist,<br />

turschutz verschrieben hat, das Gebiet mit zwei Trag-<br />

noch von spannenden Vorfällen, bei denen er mit Rat<br />

die kleinen Frösche hingegen sehr giftig. Wieder sind<br />

hubschraubern, um Wilddiebe auf frischer Tat zu ertap-<br />

und Tat unterstützen konnte. Der Inhalt einer frischen<br />

wir froh über die geschulten Augen des Guides, da der<br />

pen oder Wildrodungen frühzeitig zu entdecken. Gäste<br />

Kokosnuss mit oder ohne „Schuss“ lässt uns zufrieden<br />

Dschungel für den Laeien nicht ganz ungefährlich ist.<br />

können auch hier mitfliegen und unvergessliche Ein-<br />

und glücklich ins Bett fallen.<br />

Auf dem Gebiet der Lodge leben auch etwa elf oder<br />

drücke einer noch heilen Welt mit nach Hause nehmen.<br />

Auf den Spuren der Wildkatzen<br />

zwölf Jaguare und Pumas. Auf der „Dschungelübernachtungstour“<br />

helfen die Gäste mit, Bewegungska-<br />

Nationalparks - Genieß das Paradies!<br />

meras im Wald auszuwechseln. Die haben Jürgen Stein<br />

Bei Erkundungstouren zu Fuß oder auf dem Rücken<br />

und seine Mitarbeiter dort installiert, um die Aktivitä-<br />

Costa Rica gilt als Vorbild in Sachen Naturschutz. Die<br />

von Pferden durch den Primärregenwald, der die Lodge<br />

ten der Wildkatzen und anderer Säugetiere aufzuzeich-<br />

Regierung erkannte früh, dass die Artenvielfalt der<br />

umgibt, stehen uns verschiedene Projekte zur Auswahl,<br />

nen und auszuwerten. Bei dieser Tour übernachten die<br />

Flora und Fauna das Kapital des Landes ist. Rund ein<br />

an denen wir teilnehmen können. Wir entscheiden uns<br />

Gäste dann auf einer Platt<strong>for</strong>m mitten im Dschungel in<br />

Drittel des Landes sind heute Nationalparks. Der zwei-<br />

früh aufzustehen, um die einheimischen Vögel zu be-<br />

einer Hängematte. Nicht nur eine gute Sache, sondern<br />

älteste Nationalpark des Landes, Cahuita, besticht mit<br />

obachten. Ganz nebenbei entdecken wir auch allerhand<br />

auch Adrenalinkick pur! Mehrmals täglich überfliegen<br />

15 Kilometer weißen Stränden, Kokospalmen und tür-<br />

andere Waldbewohner wie riesige Spinnen oder bunte<br />

Jürgen Stein und ein weiterer Pilot, der sich dem Na-<br />

kisblauem Meer. Juve führt uns mit großer Sachkennt-<br />

Ruhig dümpeln die Fischerbote am Strande von Manzanillo über Mittag in der Sonne.<br />

48 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 49


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Karibikfeeling pur: Entspannte Rhythmen und Reggae-Musik laden an jeder Ecke zum gemütlichen Snack ein.<br />

nis durch die zauberhafte Natur und zeigt uns auch die<br />

kleinen, aber durchaus faszinierenden Bewohner dieser<br />

geheimnisvollen Grüne. Teilweise sind wir sehr nahe<br />

an die Tiere herangekommen, an Kapuzineräffchen, die<br />

sich lauthals um eine Frucht streiten oder an ein Faultier,<br />

das kopfüber an einem Ast hängt und dem der<br />

ganze Trubel egal zu sein scheint.<br />

Karibikfeeling pur<br />

Wir haben Puerto Viejo, ein quirliges kleines Örtchen ein<br />

bisschen genauer unter die Lupe genommen. Bis nach Panama<br />

ist es von hier aus nur noch einen Steinwurf. Hier<br />

gibt es weder riesige Resorts, noch Liegestühle oder Sonnenschirme<br />

am Strand. Nur Natur pur und entspanntes Beachlife.<br />

Beim Bummeln durch die bunten Gässchen des Ortes<br />

werden wir eingefangen in die entspannte Atmosphäre,<br />

schlürfen bei Reggae-Rythmen einen leckeren Cocktail und<br />

lassen den ganz besonderen Vibe auf uns wirken.<br />

Rund um Puerto Viejo gibt es auch einiges zu entdecken.<br />

Im Jaguar Rescue Center geht uns das Herz auf. Es ist eine<br />

Auffangstation für Wildtiere, wo sich viele ehrenamtliche<br />

Helfer aus aller Welt um verletze Tiere kümmern, um sie<br />

dann wieder geheilt in die Freiheit zu entlassen. In der Sloth<br />

Sanctuary lernen wir mehr über die wohl langsamsten Einheimischen<br />

des Landes.<br />

Das Faultier ist Costa Ricas Wahrzeichen, auf das die Einheimischen mächtig stolz sind.<br />

50 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 51


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

52 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 53


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Kleine Kaffeeplantagen produzieren in liebevoller Handarbeit die besten Bohnen der Welt<br />

Die pazifische Seite Costa Ricas ist nicht weniger eindrucksvoll als die der karibischen Seite.<br />

Seitenwechsel<br />

Eine lange Fahrt liegt vor uns, sie führt uns über den<br />

Cerro de la Muerte auf die pazifische Seite des Landes.<br />

Eigentlich wollten wir im Parc National Los Quetzales<br />

zu dem äußert seltenen und sagenhaften Göttervogel<br />

der Majas, dem Quetzal wandern, der wegen seines<br />

langen bunten Schwanzes einer der schönsten Vögel<br />

des Landes zählt. Leider hat es so stark geregnet, dass<br />

wir das Symboltier Costa Ricas nicht mit eigenen Augen<br />

sehen konnten.<br />

Kaffeeplantage Arbar<br />

„Hier gedeiht der beste Kaffee der Welt“, sagen die Bauern.<br />

Tatsächlich sind die Bedingungen in den Bergen<br />

auf 1.500 Metern Höhe perfekt für eine Spitzenqualität.<br />

Wir besuchen die Plantage der Familie Arbar und José<br />

weiht uns in die Geheimnisse über den Anbau und die<br />

Veredelung der wertvollen Baohne ein. Bei einer Führung<br />

durch die Plantage fällt uns auf, dass hier nicht<br />

nur Kaffe, sondern auch allerlei andere Pflanzen wachsen.<br />

„Volle Absicht“, erklärt er uns, die Bananen dienen<br />

zum Beispiel als Windbrecher in den rauen Bergen. Zitrusfrüchte<br />

und Kräuter wie Rosmarin oder Lavendel<br />

sind wiederum wichtig für die Säure oder verschiedene<br />

Aromen der Bohnen. Wir überzeugen uns gerne direkt<br />

vor Ort von der Qualität des Arabicas und, wie könnte<br />

es anders sein, lassen uns von einer duftenden Tasse<br />

verführen und genießen das pura vida.<br />

Canopy – unvergessliches Abenteuer<br />

Costa Rica gilt auch als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus<br />

und zieht Naturliebhaber und Abenteurer aus<br />

der ganzen Welt an. Wer hoch hinaus möchte und<br />

schwindelfrei ist, den erwartet in zahlreichen Zipline-<br />

Anlagen ein ganz besonderes Vergnügen. Bestens gesichert<br />

und unter Anleitung erfahrender Guides schweben<br />

wir hoch oben an Stahlseilen durch das Dach des<br />

Urwaldes. Unser Parcour verläuft bis zu 70 Metern über<br />

dem Erdboden und über mehrere Kilometer sausen wir<br />

in 15 Abschnitten hautnah durch die einzigartige Natur.Auf<br />

der Rückfahrt zum Flughafen stoppen wir kurz<br />

an einem Anziehungspunkt der besonderen Art: Unter<br />

der „Krokodil“-Brücke über den Tarcoles-Fluss liegen<br />

bis zu 30 Exemplare der gefährlichen Urzeitgiganten<br />

meist faul in der Sonne. Von hier oben können wir die<br />

gefährlichen Panzerechsen aus sicherer Entfernung beobachten.<br />

Mensch und Natur können sehr wohl im Einklang leben,<br />

wie Costa Rica beweist.<br />

54 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 55


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Zauber<br />

der Vogesen<br />

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<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 57


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Schon immer war das Leben in den Vogesen mit der Natur und Kultur verbunden. Naturparks<br />

Museen, Burgen, vielfältige Handwerkskunst, grandiose Aussichten, blumengeschmückte malerische<br />

Dörfer, regionale kulinarische Köstlichkeiten aus unverfälschten Produkten, deren Ursprung<br />

aus der urwüchsigen Landschaft und jahrhundertealten Traditionen stammt - die Vogesen<br />

begeistern das ganze Jahr über mit erholsamen Auszeiten und eindrucksvollen Erlebnissen.<br />

Text und Bilder von Carola Faber<br />

Der Steinberg ist ein Kraftort.<br />

Wer einmal dorthin<br />

gewandert ist, wird<br />

es spüren. „Dort oben ist ein ganz<br />

besonderer Zauber zu spüren. Für<br />

mich ist das ein Ort, an dem ich<br />

Energie tanke und mich gleichzeitig<br />

entspannen kann“, beschreibt<br />

Guy Lochert den Berggipfel oberhalb<br />

seines Bauernhofes. Ein malerischer,<br />

etwa 1 Stunde und 15<br />

Minuten langer Rundweg führt<br />

von der Ferme Auberge Kahlenvasen<br />

zum Steinberg. Der Weg<br />

führt durch eine leicht geschwungene<br />

Wiesenlandschaft auf 1177<br />

Metern Höhe. Schon der Ausblick<br />

lohnt sich. Im Hintergrund ist das<br />

„Blaue Band“ der Vogesen zu sehen.<br />

Davor schmiegen sich vereinzelte<br />

Häuser in das natürliche<br />

Landschaftsrelief. Seit 43 Jahren<br />

bewirtschaftet die Familie Lochert<br />

den Hof von 1870, der ursprünglich<br />

Eigentum der Gemeinde war. „Inzwischen<br />

gehören unserem Familienbetrieb<br />

vier weitere Mitarbeiter<br />

an“, berichtet der Landwirt. Ferme<br />

Auberge ist ein geschützter Begriff<br />

und die Verwendung ist an die<br />

Charta des Vereins (Vereinigung<br />

der Bergbauerngasthöfe im Oberelsass<br />

/ L’Association des Fermes-Auberges<br />

du Haut-Rhin) gebunden.<br />

Die Einhaltung der Kriterien hinsichtlich<br />

des Empfangs der Gäste,<br />

der hauseigenen Produktion und<br />

des Verkaufs der Erzeugnisse ab<br />

Hof wird regelmäßig kontrolliert.<br />

Eine Ferme Auberge ist eine Bergwirtschaft,<br />

die größtenteils lokal<br />

produziert und selbst hergestellte<br />

traditionelle Mahlzeiten anbietet.<br />

Etwa 25 Prozent der 49 Gasthäuser,<br />

die dem streng kontrollierten Verbund<br />

angehören, bieten Übernach-<br />

Kälber und Rinder sind auf der Ferme Auberge Kahlenwasen<br />

wichtig<br />

Ferme Auberge Kahlenwasen<br />

58 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 59


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

sind für uns ganz normal. Wer hier<br />

als Bauer aufwächst, kommt quasi<br />

schon mit Glocke zur Welt. Gerade<br />

beim Almauf – und abtrieb spielen<br />

sie eine große Rolle“, schmunzelt<br />

Guy Lochert mit einem Blick<br />

zur Stubendecke, wo eine beispielhafte<br />

Sammlung besonders prachtvoller<br />

Glocken hängt. Damals erhielten<br />

die Bauern als Ausgleich<br />

für die harte Arbeit ein so genanntes<br />

Melkeressen. Heute wird es als<br />

klassisches Festessen in den Berggasthöfen<br />

der Hochvogesen geschätzt.<br />

Es besteht aus einer Gemüsesuppe<br />

oder einer gefüllten<br />

Fleischpastete (Tourte), aus geräuchertem<br />

Schweinefleisch mit fein<br />

geschnittenen Bratkartoffeln, die<br />

2 bis 3 Stunden mit Butter, Speck<br />

und Zwiebeln angebraten werden,<br />

sowie einer Portion Münsterkäse<br />

oder Bergkäse. Als Dessert wird<br />

eine Tarte oder Quark gereicht,<br />

der leicht in Kirschwasser getränkt<br />

wurde. Gut gestärkt in der Ferme<br />

Auberge Kalenvasen und von einem<br />

zarten Kuhglockenkonzert begleitet,<br />

fällt der Weg zum 200 Meter<br />

höher liegenden Steinberg ganz<br />

leicht.<br />

Wildromantisch ist die Strecke entlang<br />

der Kammstraße – La Route<br />

des Crêtes über Col de la Schlucht<br />

und Longemer bis nach Gérardmer.<br />

Steile Berghänge, Schluchten<br />

und tiefblaue Seen säumen die kurvenreiche<br />

Straße. Ist es im Winter<br />

ein Skigebiet, freuen sich im Sommer<br />

die Touristen über das vielfältige<br />

Freizeitprogramm, das von<br />

Outdoor-Aktivitäten bis zum genüsslichen<br />

Stadtbummel variiert.<br />

In Palinfaing lockt die Confiserie<br />

des Hautes-Vosges mit ihrer riesigen<br />

zuckersüßen Auswahl. Ursprünglich<br />

von vier Familienmittungsmöglichkeiten<br />

an. Das Angebot<br />

reicht von einem einfachen<br />

Matratzenlager bis hin zu Doppelzimmern<br />

mit Dusche. Guy Lochert<br />

stellt aus seinen 40 robusten Vogesenrindern<br />

unter anderem feinsten<br />

Munsterkäse, Süßkäse, Butter, Eis,<br />

Salami und den edlen Käse Cœur<br />

de Massif her. „Einige Sorten lasse<br />

ich in ihrer Rein<strong>for</strong>m. Bei anderen<br />

ergänze ich Pfeffer oder Bergkräuter.<br />

Je nach Lust und Laune“, sagt<br />

der Bauer. Während der schmackhaften<br />

Kostproben ist das beruhigende<br />

Ticken einer alten Kuckucksuhr<br />

in der gemütlichen Gaststube,<br />

die gleichzeitig als Rezeption dient,<br />

zu hören. Der Klang bimmelnder<br />

Glocken vor dem Haus nähert sich.<br />

Es sind die Kühe des Nachbarn, die<br />

sich verlaufen haben und durch das<br />

Fenster einen Blick in die Stube erhaschen<br />

möchten. „Die Glocken<br />

Guy Lochert ist stolz auf seinen Käse<br />

Die gemütliche Gaststube der Ferme mit alten Kuhglocken<br />

60 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 61


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

kann der Dampf inhaliert werden.<br />

Und anschließend kann der Tee<br />

heiß oder kalt getrunken werden“,<br />

freut sich Fabienne Picard von der<br />

Gründerfamilie. Sie bringt sich im<br />

Marketing mit kreativen Ideen, Gestaltungen<br />

von Verpackungen mit<br />

typischen Motiven der Vogesen<br />

oder neuen Produkten ein. „Wir<br />

sind sehr glücklich über den großen<br />

Zuspruch von so vielen Seiten. Für<br />

die täglichen Besucherscharen haben<br />

wir extra unsere Räumlichkeiten<br />

erweitert und die Logistik verändert“,<br />

ergänzt Fabienne Picard.<br />

Liebstöckelbrand<br />

zum Tomatensorbet<br />

gliedern 1986 gegründet, gehören<br />

heute zu dem Unternehmen, das<br />

für die originalen „Bonbons des<br />

Vosges“ bekannt ist, mehr als 40<br />

Mitarbeiter. Bei einer Besichtigung<br />

ist spannendes über die Produktion<br />

zu erfahren. Der Ablaufprozess<br />

kann aus nächster Nähe miterlebt<br />

werden und es ist zu erfahren,<br />

dass viele der rund 35 Sorten, die<br />

in Kupferkesseln auf offenem Feuer<br />

gekocht werden, ätherische Öle<br />

enthalten. Beispielsweise enthalten<br />

die Bonbons so Tannenknospen,<br />

Bergamotte aus Nancy oder Tannenhonig.<br />

Der Zucker und der Glukosesirup<br />

ohne gentechnisch veränderte<br />

Zutaten kommen aus dem<br />

Elsass.<br />

„Die vielen positiven Eigenschaften<br />

der Öle sind in mehrfacher Hinsicht<br />

nützlich. Wir haben aus den Bruchstücken<br />

Teebeutel produziert. Erst<br />

Fabienne Picard<br />

Wie die Confiserie wurde im Jahr<br />

1986 ebenfalls das Musée des Eauxde-Vie<br />

gegründet. In einer ehemaligen<br />

Poststation von 1832 richtete es<br />

der Brenner René de Miscault ein.<br />

Zahlreiche Exponate regen zum<br />

Staunen an. Zu sehen sind alte Kellereigeräte<br />

wie Zestenmacher, Korkenzieher,<br />

Flaschen<strong>for</strong>men, Destillierapparate<br />

und Dokumente. Die<br />

Sammlung umfasst etwa 8000 gefüllte<br />

Miniaturflaschen und 2000<br />

Schnaps-, Likör-, Whisky-, Gin-,<br />

Absinth-, Cognac-, Wodka- und Tequilaflaschen.<br />

Inhaber René de Miscault<br />

kennt zu jedem Exponat eine<br />

Geschichte. Die Destillerie hat inzwischen<br />

sein Sohn Hugues de Miscault.<br />

Zusammen destillieren sie<br />

etwa 500 Tonnen Obst pro Jahr für<br />

mehr als 40 Obstbrände, 26 Liköre<br />

und acht verschiedene Absinths. Im<br />

Verkaufsraum des Museums können<br />

einige der klassischen und ungewöhnlichen<br />

Edeltropfen gekostet<br />

werden. Neben der Williamsbirne,<br />

Mirabelle, Wilden Himbeere, stehen<br />

Sorten, wie Tannenknospen,<br />

62 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 63


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

In der geräumigen Bar Lounge begrüßt Captain Ben Bonnett die Gäste und stellt seine Mannschaft<br />

vor. Schnell fühlt man sich sehr willkommen<br />

© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />

ziergang durch das pittoreske Städtchen.<br />

Besonders an einem der vielen<br />

malerischen Plätzen, wie im Restaurant<br />

Caveau le Schlossberg, wenn<br />

dort eine traditionelle Trachtengruppe<br />

zur Livemusik auftritt. „Wir<br />

wissen, welche Schätze hier zu entdecken<br />

sind, deshalb haben sich die<br />

Hoteliers des Tals zusammengetan<br />

und flexible Wandertouren mit Gepäcktransfer<br />

entwickelt“, freut sich<br />

Mitbegründerin Christiane Keller<br />

über die Entwicklung des Angebots<br />

bei „Horizons d`Alsace“.<br />

Marmelade<br />

aus dem Kupferkessel<br />

Die Ortschaften entlang der Weinstraße<br />

lassen die Seele jubeln, denn<br />

jede dieser Perlen berührt mit einer<br />

eigenen charmanten Charakteristik.<br />

Mal ist es die Lage, mal sind es die<br />

Bauwerke, die Häuser, kleine Höfe,<br />

Schwarze Johannisbeere, Quitte,<br />

blumengeschmückten Straßen oder<br />

Hagebutte, Hopfenblüte, Erdbeere,<br />

sogar das gesamte Stadtbild mit<br />

Enzian, Ingwer oder Schwarzer Ho-<br />

seinen Angeboten und Produk-<br />

lunder im Regal. „Eine Heraus<strong>for</strong>de-<br />

ten. Beispielhaft für die qualitativ<br />

rung waren das Eau de Vie aus Ilex<br />

Trachtengruppe in Kaysersberg<br />

hohe Weinkultur dürfte das Bott<br />

oder Liebstöckl. Nach einem mehr-<br />

Freres in Ribeauvillée sein. Bereits<br />

gängigen Menü würde ich Stech-<br />

seit sieben Generationen befindet<br />

palme empfehlen. Liebstöckl könnte<br />

es sich im Familienbesitz. Auf 20<br />

ich mir sehr gut als Ergänzung zu ei-<br />

Hektar wachsen sieben Rebsorten<br />

nem Tomatensorbet vorstellen“, rät<br />

(Sylvaner, Weißburgunder, Grau-<br />

der experimentierfreudige Genuss-<br />

burgunder, Riesling, Muskat, Ge-<br />

fachmann, der für seine Produkte<br />

würztraminer und Spätburgunder)<br />

schon zahlreiche Preise erhalten hat.<br />

die die Charakteristik des Terroirs<br />

Unbedingt lohnenswert ist die Fahrt<br />

vom Elsass spiegeln. Jeder Wein<br />

über die Elsässische Weinstraße mit<br />

überzeugt durch seine eigene spe-<br />

seinen mittelalterlichen Schatzkam-<br />

zielle und unverwechselbare Stilis-<br />

mern. Kaysersberg, die Geburts-<br />

tik. Alle verbindet eine enorm hohe<br />

stadt von Albert Schweitzer begeis-<br />

Qualität, die wahrscheinlich aus-<br />

tert mit seinen gepflasterten Gassen,<br />

schlaggebend für die Sommeliers<br />

murmelnden Bächen, verwinkelten<br />

vieler Gourmetrestaurants waren<br />

historischen Bauten und architek-<br />

und deshalb gern die Produkte von<br />

tonischen Reichtum. Wie eine Reise<br />

in eine andere Zeit wirkt ein Spa-<br />

Kayersberg ist einer der vielen kleinen Weinorte entlang der Elsässer Weinstraße<br />

Nicole Bott, Winzerin in Ribeauvillée<br />

Bott Freres in ihre Weinkarte aufgenommen<br />

haben.<br />

64 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 65


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Les confitures de Nicole-Sophie Weymann<br />

te in einem Kupferkessel, bis sie die<br />

richtige Konsistenz erhalten haben.<br />

Anschließend wird die fein duftende<br />

Fruchtmischung in Gläser<br />

gefüllt – wie damals, auch ganz in<br />

Handarbeit. Hauptsächlich werden<br />

regionale Früchte verarbeitet. „Das<br />

ist uns wirklich sehr wichtig“, bestätigt<br />

die Marmeladenköchin, die<br />

neben Marillen, auch Rosen-, Tannensprossen-,<br />

Noisette-, Lebkuchen-<br />

oder Confit de Crémant zu<br />

Marmelade verarbeitet.<br />

Haut-Koenigsbourg, eine alte Burg - von einem deutschen Kaiser wieder aufgebaut<br />

Die Haut-Koenigsbourg zählt zu<br />

den Symbolen des Elsass. Der<br />

mächtige, 270 Meter lange Bau auf<br />

einer Höhe von 757 Metern über<br />

dem Meeresspeigel wurde schon<br />

1147 erwähnt und nach 1479 neu<br />

aufgebaut. Eine starke Zerstörung<br />

erfolgte während dreißigjährigen<br />

Kriegs im Jahr 1633. Erst durch Kaiser<br />

Wilhelm II erfolgte ab 1900 die<br />

achtjährige Restaurierung. Sehenswert<br />

ist die eindrucksvolle Burganlage<br />

mit ihrem Turm, dem Festsaal,<br />

einer Sammlung von Möbeln,<br />

Waffen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert<br />

und den Fresken. Zurück auf<br />

der Weinstraße gilt „Les Confitures<br />

de Nicole“ als weithin bekannte<br />

Adresse für köstliche Marmeladen,<br />

Gelees, süße Senfe und Chutneys.<br />

Wie schon ihre Großmutter steht<br />

Sophie Weymann in ihrem Betrieb<br />

in der Küche und rührt die Früch-<br />

Nicole-Sophie Weymann<br />

66 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 67


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Das alte Kloster auf dem Odilienberg<br />

Magie des Odilienbergs<br />

Schließlich gilt der Odilienberg als magischer Anziehungspunkt.<br />

Mehrere Jahrhunderte lang war er Sitz des<br />

Klosters der Heiligen Odilie. Gläubige wie Nichtgläubige,<br />

Pilger und Urlauber schätzen den Ort gleichermaßen.<br />

Zahlreiche markierte Wanderwege in einer üppigen Natur<br />

und ein wunderbarer Panoramablick, umfasst von allen<br />

Seiten den Komplex, zu den mehrere Kapellen, ein<br />

Hotel und diverse Restaurants gehören. Wer dort im<br />

Wald die Wunderquelle von Sankt Odilie besucht, wird<br />

auch hier einen Zauber spüren. Es heißt, dass Odilie eines<br />

Tages auf dem Weg zur Abtei einen von Müdigkeit<br />

und Durst geplagten Leprakranken fand. Nicht wissend,<br />

wie sie ihm helfen kann, schlug sie mit ihrem Stock an<br />

den Felsen neben dem Kranken. Daraufhin sprudelte aus<br />

dem Stein das Wasser einer bisher nie versiegten Quelle,<br />

die den Namen der Heiligen erhielt und die von Gläubigen<br />

mit Augenkrankheiten auf der Suche nach Heilung<br />

aufgesucht wird. Die Besucher spüren die Magie. Sie sind<br />

still, lauschen dem Plätschern des Wassers, genießen den<br />

Ort und die Erlebnisse ganz in Ruhe.<br />

Lage<br />

Die bis zu 1424 m hohen Vogesen (frz.:<br />

les Vosges) sind ein Mittelgebirge im Osten<br />

Frankreichs. Das Gebirge begrenzt<br />

den französischen Teil des Oberrheingrabens<br />

nach Westen.<br />

Anreise<br />

• mit dem PKW<br />

Auf der A 5 bis Kehl, dann über die<br />

Rheinbrücke nach Strasburg. Von hier<br />

aus erschließt die entlang der Vogesen<br />

führende A35 die Region Elsass und die<br />

Vogesen. Für die südlichen Vogesen über<br />

Mulhouse anfahren.<br />

weitere In<strong>for</strong>mationen<br />

In<strong>for</strong>mation Vogesen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Die heilige Quelle des Odilienberges<br />

In der geräumigen Bar Lounge begrüßt Captain Ben Bonnett die Gäste<br />

und stellt seine Mannschaft vor. Schnell fühlt man sich sehr willkommen<br />

© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />

Massif des Vosges,<br />

https://www.massif-des-vosges.com/de/<br />

Explore Massif des Vosges<br />

https://explore.massif-des-vosges.com/<br />

de/<br />

Ferme Auberge Kahlenvasen,<br />

https://www.fermeaubergealsace.fr/<br />

Confiserie des Hautes-Vosges (CDHV),<br />

www.cdhv.fr<br />

Musée des Eaux de Vie,<br />

www.musee-eaux-de-vie.com/en/<br />

Hotel Les Remparts,<br />

lesremparts.com/en<br />

Horizons d`Alsace,<br />

https://www.horizons-alsace.com/<br />

Freres Bott,<br />

https://bott-freres.fr/de/<br />

Les Confitures de Nicole,<br />

www.confiture-alsace.fr<br />

Hostellerie du Mont Sainte-Odile,<br />

www.mont-sainte-odile.com<br />

Château du Haut-Koenigsbourg,<br />

www.haut-koenigsbourg.fr/de/<br />

68 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 69


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Auf dem Peter‘s Markt in Liepāja wird frisches Obst und Gemüse angeboten © Latvia Travel<br />

Sklandu Rauši - eines der bekanntesten Spezialitäten Lettlands © Latvia Travel<br />

Die Geschmäcker Lettlands<br />

Über rosarote Suppen, fliegende Fische<br />

und schwarzen Balsam für die Seele<br />

Von Gottfried Pattermann<br />

Einer der wichtigsten Bestandteile des Reisens ist der Genuss lokaler Spezialitäten.<br />

Wer traditionelle Gerichte probiert, lernt auch gleichzeitig die Kultur einer<br />

Region kennen und sie im besten Fall auch lieben. Es gibt viele weltweit bekannte<br />

Küchen, aber von den lettische Spezialitäten Aukstā zupa, Rupjmaizes oder Sklandu<br />

Rauši haben bisher bestimmt die wenigsten gehört.<br />

Die Geschmäcker Lettlands basieren vor allem<br />

auf regionalen Zutaten und deren Rezepte<br />

über viele Generationen weitergegeben wurden<br />

und die baltische Kultur in ihrer Besonderheit und<br />

Faszination widerspiegeln. Wir präsentieren lettische<br />

Gaumenfreuden, die großes Potenzial zu neuen Leibspeisen<br />

oder -getränken haben.<br />

Rustikal und ursprünglich<br />

Das Fischen in Flüssen, Seen und der Thaya, das Sammeln<br />

von Pilzen und Beeren, Jagen - die Einheimischen<br />

Lettlands haben schon immer alles genutzt, was die Natur<br />

zu bieten hat. Das ist in der lettischen Küche auch<br />

heute noch deutlich spürbar - natürliche Zutaten, einschließlich<br />

ökologisch angebautem Gemüse und Obst,<br />

sind ein Muss. Wegen der langen Winter sind die Letten<br />

auch Meister im Einlegen von Gurken und Marmeladen<br />

und konservieren Lebensmittel auf köstliche Weise.<br />

Vor allem auf traditionellen Bauernmärkten in den<br />

Regionen findet man eine große Auswahl an frischen<br />

Zutaten und leckeren Gerichten.<br />

Sklandu Rauši<br />

Eine der wohl bekanntesten lettischen Spezialitäten, die<br />

von Groß und Klein geliebt wird und überall zu finden<br />

ist, sind die Sklandu Rauši. Die herzhaften Törtchen bestehen<br />

traditionell aus einem Roggenteig, der mit einer<br />

Mischung aus Karotten und Kartoffeln gefüllt ist. Das<br />

70 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 71


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

Frisch geräuchert schmeckt der Fisch am besten © Latvia Travel<br />

serviert. Diese fällt vor allem durch<br />

ihre knallige pinke Farbe auf. Heutzutage<br />

gibt es zahllose Varianten<br />

der Suppe, klassisch besteht sie jedoch<br />

aus der farbgebenden Roten<br />

Bete und Kefir zusammen mit<br />

Kartoffeln, Eiern, Wurst, frischen<br />

Gurken, Gewürzen und Kräutern.<br />

Nach einer Fahrradtour oder einer<br />

langen Wanderung ist diese Rote-<br />

Bete-Suppe auch für Urlauber eine<br />

beliebte Stärkung und lässt sich für<br />

das echt Baltikum-Gefühl auch sehr<br />

einfach zu Hause nachkochen.<br />

Küstenbewohner lieben Fisch<br />

Blick über die lettische Hauptstadt Riga © Latvia Travel<br />

Gericht stammt aus dem Westen<br />

Islands, genauer gesagt aus Kurzeme,<br />

und existiert bereits seit fast<br />

fünf Jahrhunderten. Inzwischen haben<br />

die „baltischen Quiches“ auch<br />

viele Fans außerhalb Lettlands. Jede<br />

Familie hat hier ihr eigenes Hausrezept<br />

- mal wird Honig verwendet,<br />

mal wird das Törtchen mit saurer<br />

Sahne übergossen, mal mit Kümmel<br />

in der Füllung verfeinert – jede<br />

einzelne der Varianten ist es auf jeden<br />

Fall wert, probiert zu werden.<br />

Auf dem Rīgas Centrāltirgus, dem großen Markt in Riga, gibt es verschiedene<br />

Fischspezialitäten zu kaufen © Latvia Travel<br />

Wie in fast allen Küstenregionen<br />

spielt auch in Lettland Fisch eine<br />

große Rolle - und das nicht nur<br />

dann, wenn das ganze Land die laichenden<br />

Lachse feiert, die zu fliegen<br />

scheinen. Fische sind ebenfalls<br />

charakteristisch für die Essgewohnheiten:<br />

In lettischen Gewässern leben<br />

viele verschiedene Fischarten<br />

wie zum Beispiel Sprotte, Dorsch,<br />

Karpfen, Barsch oder auch Lachs.<br />

Vor allem das Räuchern mit kaltem<br />

oder heißem Rauch ist eine schon<br />

sehr lang gepflegte lokale Tradition.<br />

Aber auch eingelegt, gebeizt<br />

oder gebraten werden verschiedene<br />

Fische mit viel Genuss verzehrt<br />

– am liebsten mit Kartoffeln und<br />

saurer Sahne oder direkt auf frisch<br />

gebackenem Brot….<br />

Die Suppe wird am liebsten kalt<br />

ausgelöffelt<br />

Brotliebhaber unter sich<br />

…denn eine große Gemeinsamkeit,<br />

Im Sommer werden in Lettland<br />

die die deutsche Kultur mit der let-<br />

Durchschnittstemperaturen<br />

zwi-<br />

tischen hat, ist die Liebe zum Brot.<br />

schen 19 und 23 Grad erreicht. Vor<br />

Rupjmaizes ist das Bekannteste:<br />

allem an den warmen Tagen wird<br />

Ein Roggenbrot, das vor allem mit<br />

an Tischen des baltischen Staates<br />

gerne Aukstā zupa (kalte Suppe)<br />

Aukstā zupa (kalte Suppe) © Latvia Travel<br />

In den vielen Cafés in Riga oder in Liepāja können die süßen Verführungen<br />

Lettlands probiert werden © Latvia Travel<br />

seinem sehr kräftigen Geschmack<br />

überzeugt. Das Backen des Brotes<br />

72 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 73


<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />

ist für die lettische Bevölkerung eine Art Ritual und<br />

auch ein großer Teil nicht nur der kulinarischen Kultur.<br />

Wer das absolute Brot-Erlebnis haben möchte, ist<br />

im Brotmuseum in Aglona genau richtig: Wirtin Vija<br />

Kudiņa ist die Seele des Museums und erklärt Besuchern<br />

in ihrer traditionellen lettgallischen Volltracht<br />

alles über das Brothandwerk – inklusive Brotbackkurs!<br />

Weinabend auf Lettisch<br />

Lettland ist kein Land, das einem direkt in den<br />

Sinn kommt, wenn man an grüne Weinberge und<br />

romantische Weingüter denkt. Jedoch wird hier<br />

schon seit Jahren Wein hergestellt – sowohl aus<br />

Trauben als auch aus verschiedenen Früchten, Beeren<br />

und sogar Blumen.<br />

Passend zum nordischen Blütenwein kann man in<br />

Lettland auch ein leckeres Stück Käse genießen – genauer<br />

gesagt Johanniskäse. Traditionell kommt dieser<br />

zur Sommersonnenwende auf den Tisch, schmeckt<br />

aber auch an allen anderen Tagen des Jahres. Seinen<br />

unvergleichlichen Geschmack verleiht dem Hüttenkäse<br />

die Zugabe von Kümmel. Ähnlich wie beim Champagner<br />

aus der Champagne darf ein Johanniskäse nur<br />

als solcher verkauft werden, wenn der Hersteller ins<br />

Register für garantiert traditionelle Spezialitäten aufgenommen<br />

wurde und der Käse gemäß der Produktspezifikation<br />

hergestellt wird. Wer einen Johanniskäse<br />

probiert, isst also ein echtes Original!<br />

Zum Abschluss etwas Süßes<br />

Lettische Mahlzeiten sind ohne Süßspeisen, die das Essen<br />

abschließen, nicht denkbar. Die Praline „Gotiņa“<br />

ist eine kleine Süßigkeit, die den Letten ganz besonders<br />

am Herzen liegt – nicht nur wegen ihres süßen<br />

Geschmacks, sondern auch wegen der elastischen<br />

Konsistenz. Früher wurden die Pralinen aus frischer<br />

Milch, Zucker, Sirup, Butter und Vanillin gekocht - in<br />

letzter Zeit wurden viele neue Varianten des Klassikers<br />

aufgesetzt. Inzwischen werden Pralinen mit Haselnüssen,<br />

salzigem Karamell, Erdbeeren, Kürbiskernen,<br />

Limetten und anderen Zutaten hergestellt, die<br />

sich an großer Beliebtheit sowohl bei Einheimischen<br />

als auch bei Gästen erfreuen.<br />

Hochprozentiges zum Aufwärmen<br />

Und auch, wenn es etwas Stärkeres zu trinken sein<br />

soll, kann Lettland eine absolute Spezialität offerieren:<br />

Der legendäre Schnaps namens „Black Balsam“ ist<br />

Lettlands mit Abstand bekanntestes und charakteristischstes<br />

alkoholisches Getränk. Der Likör ist – wie der<br />

Name es bereits verrät - schwarz und hat einen kräftigen<br />

und süßlichen Geschmack. Das genaue Rezept<br />

liegt unter strenger Geheimhaltung. Normalerweise<br />

wird der Schwarze Balsam pur oder auf Eis getrunken<br />

– wem der Schnaps jedoch etwas zu stark schmeckt,<br />

der verdünnt das Getränk einfach mit einem Schuss<br />

Wodka. Gerne werden auch Kaffeespezialitäten mit<br />

dem Likör verfeinert oder Cocktails auf Basis des<br />

Schwarzen Balsams gemixt. Prost!<br />

Black Balsam - der lettische Kräuterschnaps<br />

Bild: liftarn - Self-published work by liftarn, CC BY-SA 3.0,<br />

Stockfisch - wichti9ger Bestandteil der Küche Lettlands<br />

74 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 75


Lifestyle<br />

Lifestyle<br />

Lifestyle<br />

Alles was Spaß macht<br />

Bild von Pexels auf Pixabay<br />

76 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 77


Lifestyle<br />

Lifestyle<br />

„Samurai-Schwerter“<br />

aus Niederbayern für die Küchen der Welt<br />

Sie gelten als die schärfsten Klingen der Welt - die legendären Samurai-Schwerter der berühmten<br />

japanischen Krieger-Kaste. Auch wenn das Schwert als Kriegswaffe längst ausgedient hat:<br />

In handgefertigten japanischen Küchenmessern lebt die einmalige Schmiedekunst der Samurai<br />

bis heute <strong>for</strong>t. Ein niederbayerischer Werkzeughersteller brachte vor über 30 Jahren als erstes<br />

deutsches Unternehmen handgeschmiedete japanische Hocho in die Bundesrepublik. Heute<br />

schwören nicht nur Star-Köche auf die bis zu rund 900 Euro teuren fernöstlichen Meisterwerke<br />

aus Stahl und Feuer.<br />

by: Gottfried Pattermann<br />

Aus der Hand des Meisters: Ein original japanisches Hocho-Messer erkennt man beispielsweise an der Signatur<br />

eines japanischen Meisterschmiedes auf der Klinge. Fotos (2): obx-news/Dictum<br />

Einmal Tomaten zerteilen nur mit dem Eigengewicht<br />

eines Messers - japanische Hocho<br />

sind die wohl schärfsten Haushaltsmesser der<br />

Welt und werden auch in deutschen Küchen immer<br />

beliebter. Ein echtes Hocho ist so scharf, dass beim<br />

Zwiebelschneiden keine Tränen fließen. Denn die<br />

Zwiebelzellen werden von der asiatischen Klinge<br />

buchstäblich zerteilt. Ein herkömmliches Messer dagegen<br />

quetscht den reizenden Zwiebelsaft<br />

aus der Zelle.<br />

„Viele Menschen wissen gar<br />

nicht, was ein scharfes<br />

Messer ist“, sagt Petra<br />

Steinberger, Geschäftsführerin<br />

des<br />

niederbayerischen<br />

Werkzeugherstellers<br />

Dictum in<br />

Metten (Landkreis<br />

Deggendorf).<br />

Der mehr<br />

als 170-jährige<br />

Traditionsbetrieb<br />

entdeckte<br />

Anfang<br />

der 80er Jahre<br />

die einzigartige<br />

Qualität japanischer<br />

Werkzeuge<br />

und Küchenmesser<br />

und importiert<br />

die kleinen „Samurai-Schwerter“<br />

heute<br />

von Meisterschmieden<br />

wie das Takobiki (Fischmesser)<br />

vom Meister des traditionellen<br />

Handwerks Masanobu<br />

Okada.<br />

Seit das Tragen und Herstellen der legendären Samurai-Schwerter<br />

1876 verboten wurde, haben sich<br />

viele japanische Schwertschmiede auf die Herstellung<br />

von Küchenmessern spezialisiert. Dabei hat<br />

sich die Handwerkstechnik der<br />

Samurai-Schmiede bis heute kaum verändert und<br />

wird von Generation zu Generation weitergegeben.<br />

Ihre extreme Schärfe bekommen die japanischen<br />

Hocho über eine Jahrhunderte alte Schmiedetechnik:<br />

Bis zu 65 Lagen Karbonstahl werden dabei<br />

verschmiedet. Dadurch entsteht das typische Wellenmuster<br />

auf der Klinge, das auch die Samurai-<br />

Schwerter einst zierte. Je nach Art der Klinge gibt<br />

es spezielle Messer für Gemüse, Fisch und Fleisch<br />

oder zum Hacken und Zerteilen von Knochen und<br />

Gräten.<br />

Wer seine Küche mit einem echten<br />

Hocho zieren möchte, muss<br />

je nach Qualität zwischen<br />

rund 80 und gut 900<br />

Euro auf den Tisch<br />

legen. Allerdings<br />

gibt es inzwischen<br />

auch<br />

immer mehr<br />

minderwertige<br />

chinesische<br />

Imitate<br />

auf dem<br />

Markt,<br />

die als<br />

Japan-<br />

Messer<br />

verkauft<br />

werden.<br />

Ein original<br />

Hocho<br />

erkennt man<br />

beispielsweise<br />

an der Signatur<br />

eines japanischen<br />

Meisterschmiedes<br />

auf der Klinge, sagt Petra<br />

Steinberger, deren Firma<br />

heute neben japanischen<br />

Messern rund 10.000 verschiedene<br />

Werkzeuge in etwa 80 Länder der Erde exportiert.<br />

Damit ein traditionelles Hocho seine einzigartige<br />

Schärfe behält, sollte es liebevoll gepflegt werden.<br />

Statt Spülmaschine empfiehlt sich nach Gebrauch<br />

die Reinigung mit Wasser und die Pflege mit lebensmittelechtem,<br />

säurefreiem Kamelienöl. Geschärft<br />

werden die kleinen „Samurai-Klingen“ mit einem<br />

Wasserstein.<br />

78 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 79


Lifestyle<br />

Lifestyle<br />

Blau wie das Meer,<br />

traumhaft Weiß wie der Strand:<br />

Das MINI Cabrio<br />

in der Seaside Edition<br />

80 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 81


Lifestyle<br />

Lifestyle<br />

Zum 30-jährigen Jubiläum des offenen sportlichen MINI Viersitzers erscheint das MINI Cabrio in der Seaside Edition<br />

mit exklusiven Design- und Ausstattungsmerkmalen und wahlweise in den Karosseriefarben Caribbean Aqua<br />

und Nanuq White.<br />

Sanft an den Strand rollende Wellen und den<br />

endlosen Horizont im Blick – ein Tag am Meer<br />

bietet erfrischend offene Perspektiven und ein<br />

Gefühl von Freiheit. Passend dazu zelebriert<br />

das MINI Cabrio in der Seaside Edition 30 Jahre<br />

individuellen Stil und maximalen Frischluft-<br />

Fahrspaß. Zum Jubiläum des offenen Viersitzers<br />

präsentiert MINI den sportlichen Klassiker mit<br />

exklusiven Ausstattungs- und Designmerkmalen<br />

– wahlweise in blau schimmernder Lackierung<br />

Caribbean Aqua oder im hellen Farbton Nanuq<br />

White. Die Seaside Edition des MINI Cabrio ist<br />

als Cooper (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,4<br />

– 5,9 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert:<br />

145 – 135 g/km gemäß WLTP) sowie als Cooper<br />

S (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 – 6,5<br />

l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 157 –<br />

148 g/km gemäß WLTP) erhältlich.<br />

Als aktuell weltweit einziges Premium-Cabrio im<br />

Kleinwagensegment überzeugt das MINI Cabrio<br />

mit seinem unverwechselbaren Erscheinungsbild<br />

im traditionellen MINI Stil und steht für individuellen<br />

Fahrspaß unter freiem Himmel. Im MINI<br />

Cooper S ermöglicht der kraftvolle 2,0 Liter große<br />

und 131 kW/178 PS starke Vierzylinder-Motor<br />

mit MINI TwinPower Turbo Technologie eine<br />

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,2 Sekunden.<br />

Auch der MINI Cooper sorgt mit einem<br />

Dreizylinder-Ottomotor mit 100 kW/136 PS für<br />

das MINI typische Gokart Feeling. Das elektrisch<br />

betriebene, schwarze Softtop mag es gemächlicher<br />

und kann bis 30 km/h automatisch geöffnet<br />

oder geschlossen werden.<br />

Ab Februar <strong>2023</strong> betont die limitierte Seaside<br />

Edition des MINI Cabrio markentypische Gestaltungsmerkmale<br />

mit einem editionsspezifischen<br />

Design im Exterieur und Interieur des stilvollen<br />

Cabriolets. Weiße Doppel-Zierstreifen verlaufen<br />

von den Seitentüren bis zum Fahrzeugheck.<br />

Abgerundet wird das exklusive Exterieur Design<br />

durch eine einzigartige Grafik auf der Frontschürze.<br />

Hier gibt die stilisierte 30 noch einmal<br />

einen Hinweis auf das Modelljubiläum.<br />

Sie stehen in elegantem Kontrast zum maritim<br />

angehauchten Farbton Caribbean Aqua und<br />

betonen den sportlichen Charakter des offenen<br />

Viersitzers. Im Farbton Nanuq White wirkt die<br />

durchgehend helle Karosserie besonders elegant<br />

und das MINI Cabrio erinnert an die getupften<br />

Wolken vor dem tiefblauen Sommerhimmel.<br />

82 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 83


Lifestyle<br />

Lifestyle<br />

Die Sidescuttles mit dezentem Seaside Schrift-<br />

Beim Einsteigen sorgen bereits die Leisten der<br />

geführt. Sowohl das aufgedruckte Muster, als<br />

Der integrierte Seaside Schriftzug unterstreicht<br />

zug der Edition greifen das 30- jährige Mo-<br />

Fahrzeugtüren im Editionsdesign mit zwei wei-<br />

auch der Schriftzug erinnern noch einmal an<br />

die Einzigartigkeit und macht eine Verwechs-<br />

delljubiläum durch grafisch gestaltete Ziffern<br />

ßen Streifen und Seaside Schriftzug für die ex-<br />

das runde Jubiläum. Das Muster ziert zudem<br />

lung des Schlüssels unmöglich.<br />

in hellem und dunklem Blau auf. Zudem ze-<br />

klusive Ausstrahlung des Interieurdesigns. Die<br />

die Fußmatten mit einem grafischen Badge.<br />

lebriert ein exklusiver „Seaside“ Schriftzug im<br />

im Farbton Carbon Black gehaltenen Ledersit-<br />

Auf der unteren Speiche des Sport-Lederlenk-<br />

Für den Fahrer optimiert die jüngste Genera-<br />

sportlichen orange auf dem Heck den runden<br />

ze mit bequemen Knee Rolls und Armauflagen<br />

rads findet sich der namensgebende Seaside<br />

tion des MINI Bediensystems die Möglichkei-<br />

Geburtstag. Die 18 Zoll großen Leichtmetallrä-<br />

in den Türen bieten Kom<strong>for</strong>t und harmonie-<br />

Schriftzug der neuen MINI Edition. Der Fahr-<br />

ten zur schnellen und intuitiven Steuerung von<br />

der im Design Pulse Spoke erinnern an pulsie-<br />

ren bei offenem Verdeck perfekt mit den bei-<br />

zeugschlüssel im editionsspezifischem, grafi-<br />

Fahrzeugfunktionen, Audioprogramm, Kom-<br />

rende Wellen im Wasser. Im Gegensatz dazu<br />

den Außenlackierungen Caribbean Aqua und<br />

schen Wellenmuster in changierenden Blau-<br />

munikation, Navigation und Apps. Individu-<br />

stehen die spezifischen Wheel Caps - welche<br />

Nauq White.<br />

tönen gehalten, greift sowohl die offene<br />

elle Wünsche hinsichtlich Fahrerassistenz und<br />

noch einmal die Zahl des Jubiläums aufgrei-<br />

Atmosphäre als auch die pure Eleganz des<br />

Connectivity können über die neu zusammen-<br />

fen – still. Ein dahinterliegendes Gewicht sorgt<br />

Die Dekorleisten der vorderen Armaturen sind<br />

Meeres auf und ermöglicht es, einen Teil der<br />

gestellten Ausstattungspakete besonders ge-<br />

jederzeit für den perfekten Auftritt.<br />

ebenfalls im editionsspezifischen Design aus-<br />

exklusiven Edition mit nach Hause zu nehmen.<br />

zielt erfüllt werden.<br />

84 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 85


<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

Wie wir uns betten...<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />

86 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 87


<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

Lindner Grand Hotel<br />

Beau Rivage<br />

Beim Eintreten gibt sich so<strong>for</strong>t ein Grand Hotel aus vergangener Blüte – von 1874 – zu erkennen.<br />

Im eindrucksvollen Entrée mit entsprechend hoher Decke begrüßt uns der freundliche<br />

Concierge. Wir erhalten die Gästekarten «Interlaken», welche während unseres Aufenthaltes<br />

gültig sind. Dies bedeutet kostenlose ÖV-Benutzung in den Sektoren 1 und 3, was die ganze<br />

Umgebung der Stadt zwischen den Seen abdeckt. Ebenfalls winken Rabatte von bis zu 50% auf<br />

Bergbahnen, Schifffahrt, Naturparks oder z.B. Minigolf.<br />

Text: Daniel Jauslin<br />

Was uns allerdings erstaunt – wir werden<br />

nicht, wie in 5 Sterne Häusern üblich, auf<br />

eines der 101 Zimmer begleitet. Schade.<br />

Unser Zimmer ist eine Junior Suite (107) mit 8-eckiger<br />

Sitzecke und riesigem Balkon. Auf diesem steht ein<br />

Tisch mit 4 Stühlen, die in den warmen Monaten nur<br />

darauf warten, Gäste zum Lesen, Spielen und Relaxen<br />

einzuladen – bei extravaganter Sicht auf das Bergpanorama.<br />

Die renovierten Zimmer sind in warmen Farben<br />

gehalten und sehen trotz Alter des Grand Hotels<br />

ansprechend aus. Eine Schale auf Eis mit verlockend<br />

zugeschnittenen Früchten, leckerer Schweizer Schokolade<br />

und einer Flasche Wasser zaubert uns ein Lächeln<br />

ins Gesicht. Das Bett (2x90cm) ist bequem, leider sind<br />

die Matratzen nicht verbunden und schieben sich entsprechend<br />

auseinander. Ein Teppichboden entspricht<br />

unserer Meinung nach nicht den heutigen hygienischen<br />

An<strong>for</strong>derungen, Holz würde sehr viel besser<br />

in diese Suite passen. Das Licht- und Schaltersystem<br />

müsste dringend überholt werden, die Stehlampe zum<br />

Beispiel lässt sich nur durch Ein- und Ausstecken an<br />

der Steckdose in Bodennähe bedienen. Dafür geniessen<br />

wir die wunderbaren Stuckaturen an der Decke.<br />

Beide vorhandenen Bademäntel haben Größe L. Das<br />

bedeutet für mich, dass ich diesen nicht wirklich überlappend<br />

zu schließen vermag. Auch fehlen aus nicht<br />

erklärbaren Gründen jegliche Haken in Zimmer und<br />

Bad, um z.B. die Bademäntel nach dem Spa Besuch<br />

aufhängen zu können.<br />

Das Badezimmer ist ausreichend gross, beherbergt eine<br />

Duschwanne mit hohem Einstieg, WC und Haartrockner.<br />

Der Kosmetikspiegel lässt sich nicht fixieren, was<br />

Schminken und Rasieren erschwert. Der Raum ist angenehm<br />

warm. Barfüßig darf man sich im Winter allerdings<br />

nicht ins Bad begeben. Der Boden ist eiskalt und<br />

wartet dringend auf eine Bodenheizung bei der nächsten<br />

Softrenovierung.<br />

Nach einem abwechslungsreichen Tag in den traumhaften<br />

Landschaften rund um Interlaken, können wir uns<br />

im Panorama Spa ganz nach unserem Geschmack entspannen<br />

und zur Ruhe kommen. Der Wellnessbereich<br />

mit Innenschwimmbad, Sauna, Dampfbad und Fitnesscenter<br />

ist der ideale Ort, um aktiv zu entspannen und<br />

den Alltag einfach auszuschwitzen. Beim Eintritt sind<br />

keine Badetücher vorhanden. Diese müssen wir aus der<br />

Sauna holen. Der 112m2 große Innenpool wird auf 28<br />

88 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 89


<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

Grad geheizt. Ideal, um Längen zu schwimmen, aber<br />

zu kalt, um an den Wasserdüsen die Durchblutung der<br />

Muskultur anzukurbeln. Da ausreichend Platz vorhanden<br />

ist, wäre die Investition in einen Whirlpool für den<br />

Winter ideal. Das Dampfbad und die finnische Sauna<br />

bieten Platz für maximal je vier Personen.<br />

Das Restaurant «La Bonne Fourchette», zu deutsch die<br />

gute Gabel, ist das interne Restaurant mit zehn Tischen<br />

und gemütlichem Ambiente – mit Holzcheminée, versteht<br />

sich. Wir lieben die Schweizer Küche und jede<br />

Region hat ihre Besonderheiten. Hier verschmelzen<br />

traditionelle, ursprüngliche Koch- und Backkunst mit<br />

fantastischen Neukreationen von geschmacksverliebten<br />

Künstlern. Hier stecken nicht nur regionale und nachhaltige<br />

Produkte in den Speisen, sondern auch jede Menge<br />

Leidenschaft. Wir erleben, wie sich die erlesene Ambiance<br />

mit kulinarischem Genuss von regionalen und<br />

internationalen Spezialitäten verbindet. Der Service ist<br />

ausgezeichnet. Die Wartezeiten ideal. Die Auswahl der<br />

Speisen in der Halbpension ist hervorragend: herrlich<br />

abgeschmeckter Randen Salat mit frischer Büffel Burrata<br />

und Basilikum; oder Maroni Cremesuppe mit eingelegter<br />

Quitte. Anschliessend Rinder Entrecôte, am Stück gebraten,<br />

mit perfekt reduziertem Jus, Kartoffelgratin und<br />

saisonalem Marktgemüse; oder Lachs in Mandel-Kräuterkruste<br />

gebacken, auf Erbsen-Pastinaken-Püree und<br />

Herbstgemüse; oder ein Tessiner Risotto mit buntem<br />

Gemüse und gebratenen Steinpilzen für Freunde vegetarischer<br />

Kost. Zum Abschluss das Kürbiskerne Parfait<br />

mit Zwetschgensorbet oder ein Käseteller von Affineur<br />

Bruni. Bravo. Es lohnt sich einen Besuch im Restaurant<br />

einzuplanen, auch für alle Besucher von Interlaken, die<br />

nicht im Lindner nächtigen. Das Frühstücksbuffet bietet<br />

ausreichend Abwechslung, vor allem für Gäste aus<br />

Asien stehen viele derer bevorzugten Speisen bereit.<br />

Als Schweizer wünsche ich mir mehr Auswahl an Käse<br />

und Aufschnitt.<br />

Um ein Ambiente eines 5 Sterne Grand Hotel zu moderaten<br />

Preisen erleben zu können, ist das Beau Rivage<br />

bestens geeignet. Zentral und mit eigenem Parkplatz,<br />

direkt an der Aare gelegen, ist das Hotel auch für einen<br />

Kurzaufenthalt ideal – und der Gaumen bekommt erst<br />

noch Streicheleinheiten vom Besten.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />

www.lindner.de/<br />

interlaken-grand-hotel-beau-rivage<br />

90 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 91


<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

Das Obermühle Alpin Spa Resort<br />

Traditionelle Werte<br />

und modernster Kom<strong>for</strong>t<br />

„Für meine Gäste nur das Beste!“ Getreu dieser Devise scheute Gastgeber Christian Wolf weder<br />

Kosten noch Mühen, um sein familiengeführtes 4*S Traditionshaus Obermühle Alpin Spa Resort<br />

in Garmisch-Partenkirchen rundum zu modernisieren und optimieren. Denn das wunderschöne<br />

Hotel im Herzen Garmisch-Partenkirchens blickt auf eine lange und interessante Geschichte<br />

zurück, dessen Tradition der Hotelier erhalten, dennoch den höchsten Ansprüchen der heutigen<br />

Zeit anpassen wollte.<br />

Text von: Anke Sieker<br />

„Tradition bedeutet für uns, sich mit dem auseinanderzusetzen,<br />

was war, was ist und mit allem, was kommen<br />

wird. Hieraus ergibt sich eine stetige Entwicklung, um<br />

unseren Gästen familiäre Gastlichkeit und Service auf<br />

höchstem Niveau bieten zu können,“ so der Vollblut-<br />

Hotelier. Zeitzeugen von damals erinnern bis heute in<br />

einigen Winkeln der Obermühle an die früheren Generationen.<br />

300-jährige Familientradition<br />

Ein Rückblick: Den Grundstein für die über 300-jährige<br />

Familientradition der Obermühle legte Mühlenbesitzer<br />

Mathias Reiser, als er 1634 das Wappen des bürgerlichen<br />

Adels erhielt und seine Mahl- und Sägemühle<br />

künftig als kaiserlichen Betrieb führte.<br />

1925 löste Nachfahrin Katharina mit ihrem Mann Karl<br />

Betz die inzwischen unrentabel geführte Mahlmühle<br />

auf, um eine Pension einzurichten. Der Beginn einer<br />

knapp 100-jährigen Hotel- und Erfolgsgeschichte.<br />

Anfang der 50er Jahre trat Tochter Rothraut Wolf mit<br />

Ehemann Oskar ihr Erbe an. Es wurden zahlreiche Umbaumaßnahmen<br />

vorgenommen.<br />

Dies ist die Bilderbezeichnung, damit die Leute wissen, welches Bild was darstellt und wer der Fotograf ist Aber zu viel Text darf es auch nicht werden sonst<br />

sieht es blöd aus!<br />

92 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 93


<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

auf dem neuen Kinderspielplatz<br />

oder im Kinderspielzimmer austoben<br />

oder im hoteleigenen Kino ihren<br />

Wunschfilm ansehen.<br />

Nach der langen Pause freut sich<br />

Christian Wolf deshalb zu Recht,<br />

seine Gäste heute im neuen Ambiente<br />

empfangen und verwöhnen<br />

zu können: „Was in den letzten<br />

Jahren entstanden, ist, macht mich<br />

sehr stolz. Wir haben wieder auf<br />

die richtigen Partner gesetzt und<br />

wurden nicht enttäuscht – unsere<br />

Gäste können sich auf die neue<br />

Obermühle wirklich freuen.“<br />

vorragende internationale Weine<br />

verkosten dürfen. Wer bisher dachte,<br />

rot, rosé oder weiß, sei leicht herauszuschmecken,<br />

erlebt bei der<br />

anschließenden Blindverkostung<br />

diverse Überraschungen.<br />

Gaumenfreuden vom Feinsten.<br />

Zuständig für die Kulinarik ist<br />

Küchenchef Martin Heiland, der<br />

die Obermühle schon seit Jahren<br />

mit seinen Ideen unterstützt. Zusammen<br />

mit seinem engagierten<br />

Küchenteam überrascht er die<br />

Gäste mit kreativen Menüs und<br />

einem exquisiten A-la-Carte-Angebot.<br />

Hierbei wird größter Wert<br />

auf Regionalität, Frische und Nachhaltigkeit<br />

gelegt. Zur 3/4 Pension<br />

in der Obermühle gehört auch ein<br />

komplettes Mittagsbuffet mit ausgesuchten<br />

Zutaten.<br />

Ein Augenschmaus ist dazu das<br />

edle und hochwertige Ambiente im<br />

Restaurantbereich. Bei der Innenausstattung<br />

wurde auf eine Kombination<br />

aus modernem, alpinen<br />

Flair und historischem Charme geachtet,<br />

hochwertige Designermöbel<br />

und -Lampen inklusive. Auch<br />

große Bilder dienen im Restaurant<br />

Ein innenarchitektonischer<br />

Leckerbissen<br />

Das Restaurant Reiser’s im Erdgeschoss<br />

war bereits vor dem großen<br />

Umbau ein innenarchitektonischer<br />

„Leckerbissen“ – inzwischen<br />

gehört auch ein Weinklimaschrank<br />

Sohn Peter Wolf und seine Frau<br />

gat zwischen traditionellen Werten<br />

viert werden“, so Christian Wolf.<br />

zum Angebot. Hier findet der<br />

Mariele setzten 1978 mit viel Lei-<br />

und den An<strong>for</strong>derungen der heu-<br />

Seit Anfang 2022, nach der pande-<br />

Weinliebhaber circa 300 Positio-<br />

denschaft die Tradition der Ober-<br />

tigen Zeit mit viel Charme, Herz-<br />

miebedingten Zwangspause, kann<br />

nen. Insbesondere gereifte Weine<br />

mühle <strong>for</strong>t. Besonders mit seiner<br />

blut und Gastgebergeschick. Unter<br />

der Gastgeber seinen Gästen noch<br />

aus Deutschland, Österreich und<br />

hervorragenden Küche machte sich<br />

seiner Leitung fanden bereits in der<br />

weitere Neuerungen präsentieren:<br />

Italien, aber auch diverse Raritäten<br />

Peter Wolf innerhalb kurzer Zeit,<br />

Vergangenheit zahlreiche Moderni-<br />

Vier zusätzliche Familien-Suiten<br />

aus dem Rest der Welt. Gastgeber<br />

weit über die Stadtgrenze hinaus,<br />

sierungen statt.<br />

wurden im Stammhaus renoviert<br />

Christian Wolf, selbst ausgebildeter<br />

einen Namen. Es folgten Preise,<br />

Was bei den umfangreichsten Um-<br />

und im Saunagarten ein zweiter<br />

Sommelier, achtet auch beim Wein<br />

Anerkennungen und die Aufnah-<br />

baumaßnahmen 2019 herausge-<br />

Whirlpool eröffnet. Im moderni-<br />

auf Nachhaltigkeit. Daher finden<br />

me in die Chaîne des Rôtisseurs<br />

kommen ist, kann sich sehen lassen:<br />

sierten Hallenbad gibt es nun sogar<br />

sich viele biodynamische Weine im<br />

(eine internationale gastronomi-<br />

47 neue, lichtdurchflutete Zimmer,<br />

einen Strömungskanal. Mehr Ruhe-<br />

Sortiment.<br />

sche Gesellschaft, die 1950 in Paris<br />

ein exklusiver 1800 qm2 Wellness-<br />

bereiche und eine größere Auswahl<br />

„Kulinarisch bieten wir unseren<br />

gegründet wurde und der Hohen<br />

bereich mit Premium SPA und Infi-<br />

an Saunen, beispielsweise eine<br />

Gästen hochwertige und innovati-<br />

Kunst des Kochens (Haute Cuisine)<br />

nitypool mit traumhaftem Blick auf<br />

Salzsauna, runden das umfangrei-<br />

ve Gerichte. Nun haben wir endlich<br />

verpflichtet ist).<br />

die Zugspitze, mit neuester Technik<br />

che Wellness-Angebot ab.<br />

auch die Möglichkeit unser passen-<br />

Ein Spagat zwischen Tradition<br />

und Zeitgeist<br />

ausgestattete Tagungsräume und<br />

eine Erweiterung aller öffentlicher<br />

Bereiche wie z.B. der Eingangsbe-<br />

Im modernen, lichtdurchfluteten<br />

Fitnessraum - ausgestattet mit<br />

hochwertigen Technogym-Geräten<br />

des Weinangebot entsprechend zu<br />

präsentieren,“ freut er sich.<br />

Gemeinsam mit Freund Dr. Hel-<br />

reich und die Lobby. Ein neues Ka-<br />

- können Aktivurlauber ihre Aus-<br />

muth Köcher aus dem Meran, der<br />

Inzwischen, bereits in der vierten<br />

minzimmer mit Bibliothek ist für<br />

dauer und Kraft trainieren.<br />

alljährlich das Merano WineFesti-<br />

Generation, führt Nachfolger Chris-<br />

den Herbst und Winter „der per-<br />

Auch an die kleinen Gäste hat der<br />

val organisiert, überrascht uns der<br />

tian Wolf seit 2013 das familienge-<br />

fekte Platz zum Entspannen und<br />

Hotelier und Vater einer Tochter<br />

Gastgeber bei unserem Besuch mit<br />

führte Haus und meistert den Spa-<br />

kann auch für private Feiern reser-<br />

natürlich gedacht: Sie können sich<br />

zwei Weinevents, wobei wir her-<br />

94 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 95


<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />

werden und bietet atemberaubende<br />

Ausblicke. Über Jahrtausende<br />

haben Schnee und Eis die Gebirgslandschaft<br />

geprägt und auf dem<br />

Zugspitzgletscher wird die urgewaltige<br />

Kraft der Elemente hautnah<br />

spürbar.<br />

Auf der beeindruckenden Großen<br />

Olympiaschanze am Fuße der<br />

Zugspitze findet am 1. Januar das<br />

jährliche Neujahrsskispringen im<br />

Rahmen der Vierschanzentournee<br />

statt. Rund 25.000 Zuschauer zittern<br />

dann um Ihre Skisprung-Favoriten,<br />

wenn sich die insgesamt 50<br />

Teilnehmer aus aller Welt die steile<br />

Anfahrt der Skisprungschanze hinunterstürzen<br />

und eine Sprungweite<br />

von bis zu 138 Metern erreichen.<br />

Die kleine Schwester<br />

von Neuschwanstein<br />

Rund 25 Kilometer entfernt von<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

lohnt<br />

sich, last but not least, eine<br />

Fahrt, vorbei am Kloster Ettal<br />

mit seiner urigen Klosterstube,<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />

www.hotel-obermuehle.de<br />

www.gapa-tourismus.de<br />

www.zugspitze.de<br />

zum Schloss Linderhof. Die kleine<br />

Schwester von Neuschwanstein<br />

war der Lebensmittelpunkt<br />

des Märchenkönigs Ludwig II..<br />

Seinen Ruf hat der letzte bayerische<br />

Monarch zu Recht. So findet<br />

sich im Schloss ein waschechtes<br />

Tischleindeckdich und in den<br />

Gartenanlagen das romantische<br />

Marokkanische Haus.<br />

Einer der schönsten Seen<br />

Bayerns<br />

Der Eibsee am Fuße der Zugspitze<br />

als Blickfang: „Auf einem der Bil-<br />

Für das Frühstück entstand ein<br />

traditionell bayerisches Ambien-<br />

zählt zu den schönsten Seen in Bay-<br />

der sieht man meinen Urgroßvater<br />

großzügiger und moderner Buf-<br />

te. Schon man am Eingang der Alt-<br />

ern – hier kann man im Sommer<br />

beim Skifahren. Ein anderes zeigt<br />

fetbereich. Das Angebot wurde er-<br />

stadt, beim Gang durch die histori-<br />

ein erfrischendes Bad im glasklaren<br />

meine Urgroßmutter in Tracht,“ so<br />

weitert und umfasst vorrangig re-<br />

sche Ludwigstraße, spürt man noch<br />

Bergwasser genießen, bei einem<br />

Christian Wolf. Viele Ideen für das<br />

gionale Produkte und innovative<br />

das Flair der alten Römerstadt. Hier<br />

Spaziergang durch den Herbst-<br />

geschmackvolle Interieur hat er auf<br />

Stationen wie z.B. eine Pancake-<br />

lohnt sich ein Besuch im Traditions-<br />

wald die Seele baumeln lassen oder<br />

diversen Reisen gesammelt und im<br />

Maschine.<br />

gasthof Fraundorfer, ein Innehal-<br />

bei einem Rundgang im Winter die<br />

gesamten Hotel umgesetzt.<br />

ten in der barocken Sebastianskir-<br />

herrliche Schneelandschaft bewun-<br />

„Bestimmte Bereiche haben wir dagegen<br />

bewusst unangetastet gelas-<br />

Der perfekte Ort<br />

für Aktivurlauber<br />

che oder ein Einkauf in den kleinen<br />

Handwerksläden, wo zum Beispiel<br />

dern.<br />

sen, die Katharinenstube und die<br />

die Schuhe noch handgefertigt wer-<br />

Ein einmaliges Naturwunder<br />

Bauernstube zum Beispiel. Oder<br />

Für Aktivurlauber bietet das Ho-<br />

den.<br />

die große Wandmalerei im Restau-<br />

tel den idealen Standort. Schon die<br />

Nicht versäumen sollten Reisende<br />

rant, die die Geschichte des Hauses<br />

widerspiegelt.“ Gerade dieser<br />

nähere Umgebung birgt für den<br />

Reisenden erstaunliche Überra-<br />

Der höchste Berg<br />

Deutschlands<br />

zudem einen Ausflug zum einmaligen<br />

Naturwunder – der rauschen-<br />

originelle Stilmix macht das Hotel<br />

schungen. Denn der Olympia-Ort<br />

den Partnachklamm. Während man<br />

sehr außergewöhnlich.<br />

Garmisch Partenkirchen besteht<br />

Natürlich gehört eine Auffahrt auf<br />

entlang beeindruckender Gesteins-<br />

Die beliebte Bar „Loup“ hat mit der<br />

aus zwei Teilen, die im Jahr 1935<br />

die nahegelegene Zugspitze, mit<br />

massive spazierst und unter sich<br />

Renovierung ebenfalls an Quad-<br />

vereint wurden.<br />

2.962 m der höchste Berg Deutsch-<br />

das Wasser wild und unbändig rau-<br />

ratmetern gewonnen. Den Aperitif<br />

Garmisch gilt als eleganterer und<br />

lands, unbedingt zu einem Besuch<br />

schen hört, kann man nur erahnen,<br />

oder Digestif genießen die Gäste<br />

kommerziellerer Stadtteil, Parten-<br />

in Garmisch-Partenkirchen dazu.<br />

welche gewaltigen Wassermassen<br />

dort mit einem beeindruckenden<br />

kirchen mit seinen Straßen aus<br />

Der Gipfel kann mit der Zugspitz-<br />

die Felsen über Jahrhunderte hin-<br />

Panoramablick über die Berggipfel.<br />

Kopfsteinpflaster verströmt ein<br />

bahn und einer Seilbahn erreicht<br />

weg ausgehöhlt haben.<br />

96 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />

<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 97


Vorschau<br />

Das Allerletzte<br />

Neue Magazine<br />

aus dem <strong>Tipps</strong> Media & Verlag<br />

Also - hier ist wieder euere Molly, der Bürohund.<br />

Eigentlich hab ich während der Redaktionskonferenz<br />

kein Mitspracherecht, ich bin ja mehr für<br />

die gute Laune zuständig. Doch jetzt muss ich<br />

doch mal was sagen.<br />

Das Thema war „Trends <strong>2023</strong>“, oder besser gesagt<br />

Reisetrends <strong>2023</strong>. Die Diskussion drehte<br />

sich darum, ob im <strong>Heft</strong> ein solcher Artikel<br />

erscheinen sollte. Andere Blätter hatten solch<br />

ein Thema schon im Januar gebracht und dabei<br />

ganz verschiedene Trends erkannt. Toll. Jeder<br />

macht den Trend, den er will. Und manche<br />

Leute folgen dem ja auch, sie wollen „trendy“<br />

sein. Aber - das passt doch nicht in unser <strong>Heft</strong>.<br />

Hier geht es doch um die wirklich interessanten<br />

Ziele oder auch darum, neue Regionen oder<br />

unbekanntere Ziele zu erkunden und nicht um<br />

irgendwelchen Trends nachzulaufen. Ich hab‘<br />

mich ja dann auch durchgesetzt: kein Trendy-<br />

Artikel. Und das ist gut so. Ach ja, über‘s Wetter<br />

wollte ich ja auch noch was sagen. Dieser<br />

Winter kommt mir eigentlich ganz gut vor. Im<br />

Januar hatten wir Märzwetter, im Februar Aprilwetter.<br />

Dann wieder Schnee so wie heute. Und<br />

da soll ich raus? Bei dem Wetter? Also wirklich<br />

- das ist echt das Allerletzte!<br />

Unsere Themen im <strong>Heft</strong> 4.<strong>2023</strong><br />

Reisen<br />

Titelthema<br />

Kurvenfieber - Über die schönsten Pässe der Alpen<br />

weitere Themen:<br />

Marokko<br />

Dominikanische Republik<br />

Extremadura<br />

Das Blaue Land - Entdeckungen in Oberbayern<br />

Hotels<br />

Hotel Fluela, Schöne Hotels in Malaysia,<br />

Hotel Königshof Oberstaufen<br />

1stclass - Travellers<br />

das Magazin für Reisende mit Anspruch<br />

Exquisite Reiseziele, Hotels der gehobenen Kategorie, Lifestyle-Produkte<br />

4 <strong>Heft</strong>e pro Jahr<br />

Jede Ausgabe ein besonderes Erlebnis!<br />

1stClass Travellers ist in auserwählten Luxushotels weltweit ebenso zu Hause wie im<br />

exklusiven im Einzelhandel.<br />

Das erste <strong>Heft</strong> erscheint am 9. März <strong>2023</strong><br />

jetzt schon bestellen und zum Vorzugspreis sichern<br />

www.firstclass-travellers.eu<br />

<strong>Heft</strong> 4.<strong>2023</strong> - ab 30. März <strong>2023</strong> bestellen unter:<br />

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98 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong>

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