Tipps-for-Trips Heft 2023-3
Reisen in den Frühling
Reisen in den Frühling
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<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong><br />
Reisemagazin<br />
E-Paper 4,99 €<br />
<strong>Heft</strong> 98 März <strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong><br />
Reisemagazin<br />
Das Reisemagazin für Deutschland und die schönsten Orte auf der Welt<br />
Reisen in den Frühling<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Navarra<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Costa Rica<br />
Lifestyle - <strong>Tipps</strong><br />
Mini Cabrio<br />
Seaside Edition<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
Lindner Interlaken
Editoral<br />
www.tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Gottfried Pattermann<br />
Herausgegeben in<br />
D-84056 Rottenburg an der Laaber<br />
Redaktion und Verlag:<br />
Auf unserer Seite<br />
www.tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />
finden Sie viele weitere Berichte und<br />
In<strong>for</strong>mationen über alle Länder der Erde<br />
Verlag<br />
<strong>Tipps</strong> - <strong>for</strong> - <strong>Trips</strong> - Reisemagazin erscheint im<br />
<strong>Tipps</strong> Medien und Verlag UG<br />
(Haftungsbeschränkt)<br />
Amtsgericht Landshut HRB 9946<br />
Redaktion<br />
Friedhofstr. 3 a, 84056 Rottenburg an der Laaber<br />
Telefon: +49 (0)8781-2034048<br />
Email: redaktion@tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />
Internet: www.tipps-<strong>for</strong>-trips.de<br />
Leitender Redakteure:<br />
Gottfried Pattermann, gop.<br />
Aniko Berkau (stellv.)<br />
Mitarbeit:<br />
Barbara Kagerer/bk<br />
Daniel Jauslin, Schweiz/dja<br />
Gerhard Willibald Prechtinger/gwp<br />
Melitta Kiss/mek<br />
Philip Duckwitz<br />
Willi Walter /wiw<br />
Gerd Krauskopf<br />
Werner Menzel<br />
Fotonachweis:<br />
Umschlagseite:Frühlingswiese im Werdenfels<br />
© Leni auf Pixabay<br />
Alle Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht.<br />
Die Bilder enthalten den entsprechenden<br />
Copyright-Vermerk.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Im Märzen der Bauer... Kennen Sie auch noch das alte<br />
Kinder- und Volkslied? Der März ist der Monat des<br />
Beginns, des Aufbruchs. So auch für uns, die doch so<br />
gerne unterwegs sind. Ideen dazu gibt es hier im <strong>Heft</strong>.<br />
Mallorca zum Beispiel - die Insel ist gerade<br />
im Frühling besonders schön, stiller und einsamer<br />
als dann später in der Saison.<br />
Ein andere Landschaft Spaniens hat es uns auch angetan:<br />
Navarra - eine faszinierende Region im Norden Spaniens<br />
mit überraschenden kulturellen und kulinarischen<br />
Möglichkeiten. Der Frühling ist auch eine gute Zeit für<br />
eine Entdeckungsfahrt in die Vogesen - Carola Faber hat<br />
es ausprobiert. Und Aniko Berkau hat sich in Costa Rica<br />
umgesehen und lässt uns an ihren Erlebnissen teilhaben.<br />
Einige schöne Hotels haben wir auch diesmal gefunden<br />
und können sie hier vorstellen.<br />
Viel Spaß beim Lesen und Träumen<br />
wünscht Ihnen auch diesmal<br />
Ihr<br />
Jede Kopie bedarf der Genehmigung des<br />
Urhebers/Rechteinhabers<br />
Einzelpreis: 7,90 Euro zzgl. Versandkosten<br />
Ausgabe 3.<strong>2023</strong>/ <strong>Heft</strong> Nr. 98/ 13. Jahrgang<br />
ISSN: 2747-4550<br />
Gottfried Pattermann<br />
Chefredakteur<br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 3
Inhalt<br />
Inhalt<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Lifestyle-<strong>Tipps</strong><br />
Wohin der Wind uns weht - <strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
78<br />
„Samurai-Schwerter“ aus Niederbayern<br />
zu den schönsten Orten dieser Welt<br />
80<br />
Das Mini Cabrio in der Seaside Edition<br />
8<br />
Reisen in den Frühling<br />
10<br />
12<br />
• Ruhe vor dem Sturm - Hallig Hooge<br />
• Frühling in der Heide<br />
Hotel-<strong>Tipps</strong><br />
15<br />
• Von Königen, Bauern und Bürgern - Städtetrip nach Celle<br />
Seite 8<br />
16<br />
18<br />
• Blütenmeer und Blumenberg - Frühling im Chiemgau<br />
• Genusswandern: Nachhaltige Naturerlebnisse in Südtirol<br />
88<br />
Lindner Grand Hotel Beau Rivage<br />
Interlaken<br />
Seite 71<br />
20<br />
Mallorca im Frühling<br />
92<br />
Das Obermühle Alpüin Spa Resort<br />
22<br />
• Wochenendtrip nach Palma<br />
Traditionelle Werte und modernster Kom<strong>for</strong>t<br />
26<br />
• Mallorca ohne Ballermann<br />
30<br />
Navarra - Eine Landschaft mit vielen Gesichtern<br />
Rubriken<br />
32<br />
• Ostertraditionen in Navarra<br />
36<br />
• Navarra er-radeln<br />
40<br />
• Köstliches Navarra<br />
3<br />
Impressum<br />
Seite 24<br />
44<br />
Costa Rica - Wo Träumen aufhört und Erleben beginnt<br />
4<br />
Inhalt<br />
Seite 74<br />
56<br />
Zauber der Vogesen<br />
98<br />
Das Allerletzte<br />
70<br />
Die Geschmäcker Lettlands<br />
98<br />
Vorschau<br />
Seite 36<br />
Seite 84<br />
Seite 50<br />
Seite 92<br />
4 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 5
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für REISEn<br />
Wohin der Wind uns weht...<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
zu den schönsten Orten dieser Welt<br />
© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />
6 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 7
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Reisen in den<br />
Frühling<br />
• Ruhe vor dem Sturm - Hallig Hooge<br />
• Frühling in der Heide<br />
• Von Königen, Bauern und Bürgern - Städtetrip nach Celle<br />
• Blütenmeer und Blumenberg - Frühling im Chiemgau<br />
• Genusswandern: Nachhaltige Naturerlebnisse in Südtirol<br />
• Mallorca im Frühling<br />
8 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 9
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Ruhe vor dem Sturm<br />
Biikebrennen und Ringelganstage bringen den Hallig-Lüüd<br />
die ersten Besucher des Jahres<br />
Sie leben von Nordsee und Wattenmeer und müssen doch jederzeit befürchten, dass ihnen eben<br />
diese Nordsee alles nimmt: Die Bewohner der zweitgrößten Hallig im Schleswig-Holsteinischen<br />
Wattenmeer sind ein ganz besonderer Menschenschlag. Auf zehn Warften, also kleinen Hügeln<br />
auf der Hallig Hooge, leben rund 90 Menschen, die hier eine verschworene Gemeinschaft gebildet<br />
haben. Wer hier bleibt, hat sich mit Einsamkeit und der stetigen Gefahr, die mehrmals im<br />
Jahr von den Sturmfluten ausgeht, abgefunden.<br />
Text und Bilder von Werner Menzel<br />
Dabei ist Hooge, anders, als die anderen Halligen,<br />
von einem etwa 1,20 Meter hohen Steinwall<br />
umgeben, der kleinere Sturmfluten abwehren<br />
kann. Trotzdem heißt es mehrmals im Jahr,<br />
insbesondere im Herbst und Frühjahr, „Land unter“.<br />
Dann stehen die Warften oft bis zur Haustür oder höher<br />
unter Wasser, eine Verbindung zum Nachbarn ist nicht<br />
mehr vorhanden und die Angst vor der unberechenbaren<br />
Nordsee steht in den Gesichtern der „Hallig-Lüüd“,<br />
wie sie sich nennen.<br />
Aber natürlich gibt es auch die guten Zeiten auf Hooge,<br />
die jedes Jahr bis zu 90.000 Tagesgäste erleben wollen:<br />
Klare, pollenfreie Luft, eine schon spürbare Stille und<br />
die Gewissheit, nirgendwo dem Naturparadies Wattenmeer<br />
näher sein zu können, als hier. Die Saison für<br />
Besucher beginnt mit dem traditionellen Biikebrennen<br />
am 21. Februar und erreicht Mitte April mit den „Ringelganstagen“<br />
einen ersten Höhepunkt. Jetzt ist die Zeit<br />
gekommen, zu der bis zu 50.000 dieser gewaltigen Zugvögel<br />
auf den Salzwiesen rund um die Hallig Station<br />
machen und sich für ihren Weiterflug stärken.<br />
Wer zu dieser Zeit auf der Hallig Station macht, erlebt<br />
ein Naturschauspiel ohnegleichen: Völlig unvermittelt<br />
findet sich der Wanderer plötzlich inmitten eines Gänseschwarmes<br />
wieder, der um ihn herum Station macht<br />
und frische Grashalme zupft. Für viele Vogelkundler<br />
ist daher Hooge im April mit seinen Vorträgen, Führungen<br />
und „Gänse-Safaris“ ein absolutes Muss.<br />
Noch bis zum Jahr 1362 konnte die heutige Hallig übrigens<br />
als Bestandteil der Insel Strand vom Festland aus<br />
noch auf dem Landweg erreicht werden. Erst die große<br />
Marcellusflut trennte diese Verbindung und zerstörte<br />
Deiche und Kirche. Das heutige Gotteshaus der Halligbewohner,<br />
die St.-Johannis-Kirche, steht auf der Kirchwarft<br />
und bietet einen einzigartigen Blick in die Geschichte.<br />
Das Gestühl und die Kanzel datieren aus dem<br />
Jahr 1624 und stammen aus der 1634 zerstörten Osterwohlder<br />
Kirche. Noch heute besteht der Fußboden der<br />
Kirche aus Kies und Muscheln, um bei Sturmflut dem<br />
eindringenden Wasser bessere Abflussmöglichkeiten<br />
zu bieten.<br />
Die Hanswarft bildet das Zentrum der Hallig Hooge.<br />
Hier sind die Gemeinde- und Tourismusverwaltung,<br />
die Schutzstation Wattenmeer, das Heimatmuseum,<br />
der Halligladen, verschiedene Gastronomiebetriebe<br />
und der historische Königspesel untergebracht. Diese<br />
gut erhaltene Friesenstube aus dem 18 . Jahrhundert<br />
erinnert an die Übernachtung des dänischen Königs<br />
Friedrich VI. auf der Hallig, nachdem eine Sturmflut<br />
im Juli 1825 die Weiterfahrt unmöglich gemacht hatte.<br />
Heute ist der Pesel, also die gute Stube des Hauses, eine<br />
der beliebtesten Touristenattraktionen der Hallig. Vom<br />
Fährenanleger aus ist die Hanswarft in wenigen Gehminuten<br />
erreichbar. Diese Fähre ist übrigens auch die<br />
einzige Verbindung zum Festland und verkehrt maximal<br />
einmal täglich. Daraus wird für die Bewohner der<br />
Hallig natürlich ein Arztbesuch oder die Einkaufstour<br />
auf dem Festland zu einer logistischen Heraus<strong>for</strong>derung:<br />
Hin- und Rückfahrt von der „Königin der Halligen“<br />
nach Schlüttsiel am gleichen Tag sind nur einmal<br />
in der Woche möglich.<br />
Mehr In<strong>for</strong>mation<br />
Die Hallig Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen<br />
im Wattenmeer vor der Schleswig-Holsteinischen Küste.<br />
Neben Tagesbesuchen bietet die Hallig auch zahlreiche<br />
Pensionsunterkünfte für eine gründliche „Entschleunigung“.Erreichbar<br />
ist die „Königin der Halligen“, wie sie<br />
oft genannt wird, über die BAB A7 aus Richtung Hamburg<br />
bis Schleswig. Von dort aus geht es auf der B201<br />
(bis Husum) und der B5 weiter nach Bredstedt. Hier ist<br />
der Fähranleger Schlüttsiel mit seinen Parkmöglichkeiten<br />
bereits ausgeschildert. Auf Hooge sind private PKW<br />
übrigens nicht erwünscht (und auch nicht er<strong>for</strong>derlich).<br />
www.hooge.de (Hallig und Unterkünfte)<br />
www.faehre.de (Schiffsverbindungen)<br />
10 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 11
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Frühling in der Heide<br />
Heidschnucken sind Ostersymbole des Nordens<br />
In den ersten Märztagen beginnt der Tag für Paulina Englert schon lange vor Sonnenaufgang: Die Schäferin aus der<br />
Lüneburger Heide muss sich jetzt besonders intensiv um ihre Schafe und Heidschnucken kümmern, denn es ist<br />
Lammzeit. Der Nachwuchs, der nicht nur in der Region rund um das Heidestädtchen Schneverdingen den Frühling<br />
einläutet, kommt jetzt praktisch im Stundentakt zur Welt und er<strong>for</strong>dert die volle Aufmerksamkeit der Schäfer.<br />
Text und Bilder von Werner Menzel<br />
Die Heidschnucken, die hier seit<br />
Jahrhunderten als natürliche Retter<br />
der historischen Kulturlandschaft<br />
Lüneburger Heide gehalten<br />
werden, zählen zu den nordischen<br />
Kurzschwanzschafen. Sie gelten<br />
als besonders robuste und anpassungsfähige<br />
Rasse. Das macht sie<br />
zu idealen Nutztieren in der Heidelandschaft,<br />
die ohne eine regelmäßige<br />
Beweidung durch diese<br />
Herden in kürzester Zeit zuwachsen<br />
und damit verschwinden würden.<br />
Die Schnucken halten das Heidekraut<br />
kurz und verfestigen den<br />
Sandboden.<br />
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
bedeckten Heideflächen wie<br />
die „Lümbörger Heid“, wie die<br />
Landschaft früher genannt wurde,<br />
weite Teile Norddeutschlands.<br />
Heute gilt Schneverdingen als das<br />
Zentrum der noch erhaltenen Flächen<br />
und der touristische Mittelpunkt<br />
der Lüneburger Heide.<br />
Obwohl die wahre Pracht dieser<br />
Landschaft erst mit der Blüte des<br />
Heidekrautes im August sichtbar<br />
wird, hat der Frühling in der Heide<br />
seine besonderen Reize. Dann nämlich<br />
ist die Zeit, in der die landläufig<br />
als „Osterlämmer“ bekannten<br />
flauschigen Mini-Schnucken und<br />
Schafe das Licht der Welt erblicken.<br />
Die historischen Scheunen inmitten der Heide sind noch heute<br />
als Nachtlager für Lämmer im Einsatz.<br />
Der typische Wacholder teilt sich mit dem klassischen Heidekraut die Landschaft<br />
rund um Schneverdingen.<br />
Die Schäferhunde und Herdenschutzhunde haben einen wachsamen Blick auf „ihre“ Tiere.<br />
Sie sind die wertvollsten und aufmerksamsten Helfer jedes Schäfers.<br />
Sehr zur Freude der Besucher und<br />
Wanderer in der Heide werden diese<br />
kleinen und oft tappsig herumspringenden<br />
Lämmer bei warmer<br />
Witterung gemeinsam mit der Herde<br />
auf kleinen Touren ausgeführt.<br />
Für Schäfer wie Paulina Englert ist<br />
das immer eine ganz besondere Heraus<strong>for</strong>derung.<br />
Während der Nacht<br />
oder bei kalter Witterung bleiben<br />
die Schnucken mit ihren Lämmern<br />
Neugierig beäugen die Heidschnucken jeden Besucher und alles,<br />
was sich rund um die Herde bewegt.<br />
12 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 13
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Bilder: (2) djd/Stadt Celle<br />
Von Königen, Bauern und Bürgern<br />
Ein kultureller Städtetrip nach Celle in der Südheide<br />
in den alten, oft noch Reetgedeckten Ställen, die man<br />
zertrampelte, wurden die Dorfstraßen zuerst mit Holz-<br />
So viele Fachwerkhäuser wie sonst nirgends auf<br />
ren zu Königen von Großbritannien wurden. Unter<br />
überall in der Heide findet. Oft stehen direkt neben die-<br />
zäunen und später mit charakteristischen Steinmauern<br />
der Welt, ein geschichtsträchtiges Schloss und er-<br />
www.celle-tourismus.de geben 360-Grad-Ansich-<br />
sen Ställen kleine, kaum mannshohe Hütten: Hier leb-<br />
eingefasst. Die typische Bau<strong>for</strong>m der Bauernhäuser war<br />
lebnisreiche Ausstellungen: Das alles liegt in Celle<br />
ten Einblicke ins Schloss.<br />
ten früher die Schäfer, um Tag und Nacht direkten Kontakt<br />
zu ihren Herden zu haben.<br />
das Fachhallenhaus, in dem Menschen und Tiere unter<br />
einem Dach zusammenlebten. Der Wilseder Berg ist<br />
nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Übernachtungsgäste,<br />
die ihren Städtetrip in die char-<br />
Zeitreisen zu Bauern und Bürgern<br />
Die Heide, wie wir sie heute vorfinden, ist keineswegs<br />
heute ein beliebtes Ausflugsziel, das gerne mit der Pfer-<br />
mante Stadt am Südrand der Lüneburger Heide<br />
Gegenüber am Schlossplatz fällt das Bomann-<br />
eine Naturlandschaft, sondern vielmehr eine erst durch<br />
dekutsche erkundet wird. Ein Besuch beim Schäfer ist<br />
bis Ende März unternehmen, haben unter dem<br />
Museum ins Auge, dessen sonderliche Bauweise<br />
das Eingreifen des Menschen geschaffene Kulturland-<br />
in diesen Touren oft enthalten und beschert dann den<br />
Motto „mehr drin“ freien Eintritt in drei Museen:<br />
vom Heimatdichter Hermann Löns als „veritab-<br />
schaft. Ohne die regelmäßige Beweidung würden hier<br />
innerhalb kürzester Zeit Kiefern und Sandbirken wie-<br />
direkten Kontakt mit Heidschnucken, Schafen und natürlich<br />
den Lämmern, die man sich hier wirklich nicht<br />
Auf königlichen Spuren wandeln<br />
ler Architekturpudding“ verspottet wurde. Erbaut<br />
um 1900, verbindet es Stilelemente von Burgen,<br />
der die Oberhand gewinnen und aus der Heide einen<br />
als zarten, saftigen Braten auf der festlichen Ostertafel<br />
Das strahlend weiße Celler Schloss thront ma-<br />
Fachwerkbau, Gotik und Renaissance. Im Innern<br />
Mischwald werden lassen. Einzig der Wacholder wird<br />
vorstellen möchte…<br />
lerisch auf einer Anhöhe, gleich neben der Fach-<br />
wartet eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte:<br />
von den Heidschnucken oft verschmäht und wächst so<br />
werk-Altstadt. Hier hielten die Herzöge von<br />
In einem eingebauten Bauernhaus von 1571 wird<br />
zu imposanten Solitärgehölzen heran.<br />
Braunschweig-Lüneburg Hof und hinterließen<br />
in der Ausstellung „Rauch, Gestank und Placke-<br />
Wegen der landwirtschaftlich gesehen „schlechten Böden“<br />
war die Lüneburger Heide immer relativ dünn besiedelt.<br />
Weit auseinander liegende Gehöfte und kleine<br />
Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />
www.Lueneburger-Heide.de<br />
neben der fürstlichen Pracht auch legendäre Geschichten<br />
über Liebesfreud und -leid, etwa von<br />
einer verbannten Prinzessin, einer getauschten<br />
rei“ mit allen Sinnen erfahrbar, wie hart die Menschen<br />
früher beim Dreschen, Kochen, Schlachten<br />
oder Wäschewaschen arbeiteten. Im Gegensatz<br />
Hauendörfer prägten das Landschaftsbild. Ein heute<br />
Braut und einer dänischen Königin im Exil. Das<br />
dazu steht die Bürgerkultur mit „Herd und Heim<br />
noch fast originalgetreu erhaltenes Beispiel dafür ist die<br />
Residenzmuseum führt anschaulich in ihre Zeit:<br />
– Bildung und Verein“. Inszenierte Wohnräume<br />
Gegend um Wilsede: Die Gehöfte waren relativ willkür-<br />
Da erwacht ein spätmittelalterlicher Festsaal zum<br />
und anschauliche Biografien illustrieren den All-<br />
lich angeordnet und besaßen keine direkte Abgrenzung<br />
zu den umliegenden Feldern. Um zu verhindern, dass<br />
www.Schneverdingen.de<br />
Leben. Die barocken Staatsgemächer setzen die<br />
Herrscherwürde pompös in Szene. Und der Kö-<br />
tag von Celler Kaufleuten und Handwerkern, aber<br />
auch von Dienstboten und Kinderarbeitern in den<br />
das Vieh die direkt an den Häusern liegenden Gärten<br />
nigssaal zeigt, wie die Welfenfürsten vor 300 Jah-<br />
Fabriken./ djd<br />
14 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 15
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Blütenmeer und Blumenberg<br />
Aktiv-sinnliches Frühlingserwachen<br />
im Chiemsee-Alpenland<br />
später hält die warme Jahreszeit<br />
dann auch auf den höher gelegenen<br />
Almwiesen Einzug. Unter www.<br />
chiemsee-alpenland.de/fruehlingsurlaub<br />
gibt es <strong>Tipps</strong> rund ums Wandern<br />
und Radfahren im Frühling<br />
sowie alle Ostertermine – von regionalen<br />
Bräuchen wie dem „Oarscheibn“<br />
über die Ostereiersuche<br />
auf der Kampenwand bis zum Osterhasen-Express<br />
in der Chiemgauer<br />
Lokalbahn Bad Endorf-Obing.<br />
Die Beete im Schlosspark von Herrenchiemsee erstrahlen jedes Jahr<br />
in einer anderen Farbnuance.<br />
Foto: djd/Chiemsee-Alpenland Tourismus, Bayerische Schlösserverwaltung/Claus Linke<br />
Krokuswiesen<br />
und das erste Eis<br />
Die erwachende Natur im Chiemsee-Alpenland motiviert zu aktiv-sinnlichen Aktivitäten und Ausflügen.<br />
Foto: djd/Chiemsee-Alpenland/<br />
Weiße Apfelblüten, tiefblaue Enziane, lila<br />
Krokusse und rosa Kirschbäume – der<br />
Frühling taucht Berg- und Seen-Regionen<br />
wie das Chiemsee-Alpenland in frische Farben.<br />
Die warmen Sonnenstrahlen helfen den Wiesenblumen,<br />
sich durch letzte Schneereste zu kämpfen, und<br />
laden zum Wandern, Spazierengehen und Radfahren<br />
in der erwachenden Natur sowie zu Schiffsausflügen<br />
zur Fraueninsel und nach Herrenchiemsee ein. Auf der<br />
größten Insel im „Bayerischen Meer“ verwandeln sich<br />
die Beete rund um das imposante Schloss König Ludwigs<br />
II. nach dem Winter in ein – jedes Jahr in einer anderen<br />
Farbnuance schimmerndes – Meer aus Stiefmütterchen,<br />
Hornveilchen und Tulpen.<br />
Landschaft in Grün-Weiß<br />
Das immer satter werdende Grün der Wiesen und<br />
Knospen und das strahlende Weiß der noch schneebedeckten<br />
Gipfel der Bayerischen Alpen bestimmen das<br />
Landschaftsbild von März bis Mai. Das milde Klima ermöglicht<br />
auch, dass im April die Streuobstwiesen rund<br />
um Bad Feilnbach mit ihren rund 25.000 Obstbäumen<br />
ihre weiße Pracht entfalten. Ob auf den Blütenwegen<br />
rund um das „Bayerische Meran“, auf dem Obst- und<br />
Kulturlehrpfad auf der Ratzinger Höhe oder dem Bienenlehrpfad<br />
Kleinhöhenrain – auf den zahlreichen Themenwegen<br />
und Lehrpfaden der Region lässt sich das<br />
Frühlingserwachen hautnah miterleben. Ein bisschen<br />
Im April verwandeln sich die Streuobstwiesen rund um Bad Feilnbach<br />
in ein weißes Blütenmeer.<br />
Foto: djd/Chiemsee-Alpenland<br />
Rosenheim und die anderen schmucken Städte im Chiemsee-Alpenland laden zum Frühlingsbummel<br />
ein.<br />
Foto: djd/Chiemsee-Alpenland<br />
Zu den Zielen, die im Frühling einen<br />
ganz besonderen Reiz haben,<br />
zählen beispielsweise die lilafarbenen<br />
Krokuswiesen rund um die<br />
Daffnerwaldalm auf dem Heuberg<br />
bei Nußdorf a. Inn. Bewegungshungrige<br />
Pflanzenliebhaber kommen<br />
auch auf dem Geigelstein auf<br />
ihre Kosten. Eine leichte Wanderung<br />
führt vom Bergsteigerdorf<br />
Sachrang über die Priener Hütte<br />
auf den aufgrund seiner vielfältigen<br />
Flora und Fauna als Naturschutzgebiet<br />
ausgewiesenen „Blumenberg“.<br />
Auch der Erlebnisberg<br />
Oberaudorf-Hocheck mit Flying-<br />
Fox, FreeFall-Trockenrutschbahn<br />
und Abenteuerspielplätzen startet<br />
an den Wochenenden in die neue<br />
Saison. Und längst sind auch die<br />
schmucken Städte wie Rosenheim<br />
und Wasserburg am Inn wieder aus<br />
dem Winterschlaf erwacht und laden<br />
zum Bummeln und Frühjahrsshopping<br />
ein. Sonnenpausen und<br />
das erste Eis des Jahres gibt es anschließend<br />
in einem der zahlreichen<br />
Cafés, die jetzt wieder ihre Tische<br />
auf den von Blumenbeeten und blühenden<br />
Bäumen gesäumten Straßen<br />
und Plätzen aufgestellt haben.<br />
16 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 17
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Genusswandern<br />
mit Kastanien, Birnen und Rosen<br />
Nachhaltige Naturerlebnisse, Kulinarik und Wellness in Südtirol<br />
Der Keschtnweg führt auf den Spuren der Edelkastanie an den Hängen des Eisacktals entlang.<br />
Foto: djd/IDM Südtirol/Patrick Schwienbacher<br />
künfte, Wellnessangebote und Aktivitäten. Innovation<br />
und Tradition verbinden sich<br />
etwa im neuen Projekt „Refill<br />
Südtirol“: Die Online-Platt<strong>for</strong>m<br />
zeigt den Wanderern überall öffentliche<br />
Brunnen und private<br />
Füllstationen für Trinkwasser,<br />
so landen keine Plastikflaschen<br />
mehr im Müll. Diese und andere<br />
Ideen für den nachhaltigen<br />
Urlaub sind unter www.suedtirol.info<br />
zu finden, genauso wie<br />
Unterkünfte, Wanderwege und<br />
Webcams mit wunderschönen<br />
Ein- und Ausblicken.<br />
Regionale Schätze<br />
für Küche und Wellness<br />
In den Dolomiten sind die Etappenziele der Fernwanderwege auch für Tagestouren gut erreichbar.<br />
Foto: djd/IDM Südtirol/Laurin Moser<br />
Wenn in Deutschland der Frühling noch auf<br />
sich warten lässt, werden die Täler südlich<br />
der Alpen schon von der Sonne verwöhnt.<br />
So fängt auch die Wandersaison in Südtirol früh an und<br />
lockt in Etappen immer höher hinauf: Ab März laden<br />
zum Beispiel die Waalwege entlang der historischen<br />
Bewässerungskanäle in die Tallagen ein. In der niederschlagsarmen<br />
Region um Meran und im Vinschgau waren<br />
diese Waale einst lebenswichtig für die Bauern und<br />
bieten heute beliebte Spazierwege durch Wälder, an<br />
Apfelwiesen oder Weinreben entlang. Ab Mai geht es<br />
höher hinauf ins Mittelgebirge, zum Beispiel auf dem<br />
Eisacktaler Keschtnweg. Dieser Fernwanderweg auf<br />
den Spuren der Edelkastanie verläuft von Kloster Neustift<br />
bei Brixen über 63 Kilometer bis zum Rittner Hochplateau<br />
und hinunter in den Bozner Talkessel. Ab Juni<br />
locken dann auch die Gipfel der Alpen und die Dolomiten<br />
zu Bergwanderungen.<br />
Nachhaltig unterwegs in Südtirol<br />
Die Fernwanderwege lassen sich auch in einzelnen Tagestouren<br />
erwandern, denn die Etappenziele sind mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Auch An- und<br />
Abreise sind bequem mit der Bahn zu machen. Nachhaltiger<br />
Naturschutz liegt den Südtiroler Gastgebern<br />
am Herzen, das gilt genauso für klimaneutrale Unter-<br />
In den berühmten Gärten von Trauttmansdorff flanierte schon Kaiserin Sissi zwischen den<br />
Rosenbeeten.<br />
Foto: djd/IDM Südtirol/Marion Gelmini<br />
Regionale saisonale Köstlichkeiten kommen in der Südtiroler Alpenküche auf den Tisch.<br />
Foto: djd/IDM Südtirol/Marion Lafogler<br />
Ganz offenkundig nachhaltig<br />
sind in Südtirol die kulinarischen<br />
Genüsse, denn überall am Wegesrand<br />
kann man dem Obst und Gemüse<br />
beim Wachsen zusehen, das<br />
dann auf dem Teller landet. Zu<br />
den wiederentdeckten Stars der<br />
Alpenküche gehört die Palabirne,<br />
die vor kurzem in die Liste „Arche<br />
des Geschmacks“ von Slow<br />
Food aufgenommen wurde. Die<br />
alte Sortenrarität aus dem Vinschgau<br />
gilt seit jeher als besonders<br />
gesund und wird jedes Jahr im<br />
September mit den „Palabira-Tagen“<br />
gefeiert. Regionale Produkte<br />
von Apfel über Heu und Wolle<br />
bis Zirbe sind auch die Grundlagen<br />
von Wellnessanwendungen,<br />
die oftmals auf jahrhundertealter<br />
Bauerntradition beruhen. Berühmt<br />
für Bäder, Massagen und<br />
Kosmetika sind beispielsweise<br />
die Südtiroler Rosen aus Meran,<br />
aus den Gärten von Trauttmansdorff<br />
oder aus Europas höchstgelegenem<br />
Rosarium oberhalb von<br />
St. Ulrich mit Panoramablick auf<br />
die Grödner Dolomiten.<br />
18 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 19
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Mallorca im<br />
Frühling<br />
20 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 21
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Kulinarisches Paradies<br />
Wochenendtrip nach Palma<br />
5 Gründe für eine Stippvisite in der mallorquinischen Hauptstadt<br />
Ein Wochenendtrip kann den Alltagsstress mindern, bietet Erholung sowie spannende Erlebnisse<br />
zugleich und ist eine willkommene Quelle zum Krafttanken, besonders im Frühling, wenn die<br />
Temperaturen angenehm sind. Besonders gut dafür eignet sich die mallorquinische Hauptstadt<br />
Palma, wo Besucher kulinarische Genüsse, kulturelle Highlights und entspannende Strandspaziergänge<br />
erleben können. Besonders praktisch sind dabei die guten Flugverbindungen auf die<br />
Baleareninsel, denn je nach Jahreszeit fliegen zwischen 20 und 30 Airlines nach Palma de Mallorca.<br />
Doch auch vor Ort gibt es einiges zu entdecken. Hier folgen die fünf wichtigsten Gründe<br />
für einen Städtetrip nach Palma.<br />
Text von: Gerhard Willibald Prechtinger<br />
Palma ist nicht nur die Kapitale Mallorcas, sondern<br />
auch ihre kulinarische Hauptstadt und lässt Gourmetherzen<br />
höherschlagen. „Gerade Foodies finden hier<br />
für ein Wochenende oder länger das absolute Paradies.<br />
Durch die verschiedenen Markthallen schlendern,<br />
sich vom Gewusel der Verkäufer anstecken lassen und<br />
die frischen Waren direkt in einem Restaurant um die<br />
Ecke ausprobieren. Schmackhafter geht‘s nicht. „Vom<br />
Straßencafé bis zur Sterneküche ist alles dabei“, sagen<br />
Christoph und Adrian vom Reisepodcast „Welttournee“.<br />
Christoph war vor kurzem selbst in Palma unterwegs.<br />
Eine besonders große Auswahl an guten Lokalen<br />
gibt es vor allem im zentrumsnahen Viertel La Lonja oder<br />
im trendigen Viertel Santa Catalina. Dort seht auch die<br />
Mercat de Santa Catalina, eine Markthalle mit besonderem<br />
Flair. Hier können Besucher nicht nur Obst, Gemüse<br />
oder frischen Fisch erwerben, sondern an einer der vielen<br />
Theken innerhalb des Marktes speisen. Haute Cuisine<br />
vom Feinsten gibt es schließlich in einigen Restaurants der<br />
Stadt, zwei davon sind sogar mit Michelin-Sternen ausgezeichnet.<br />
Zum einen bietet Sternekoch Adrian Quetglas<br />
auf dem Paseo de Mallorca eine innovative Mischversion<br />
der mallorquinischen und der argentinischen Küche.<br />
Obst und Gemüse auf den Märkten in Palma<br />
Bild von Funfamilyru - Freepik.com<br />
Passeig Dalt Murada, Flanieren unter Palmen<br />
Bild: Archiv <strong>Tipps</strong>Media<br />
22 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 23
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Die Kathedrale von Palma de Mallorca. Ziel und Ausgangspunkt eines Bummels durch die Stadt Palma<br />
Bild: Mark Mainka - Freepik.com<br />
Zum anderen verwöhnt der britische Küchenchef Marc<br />
ums oder der längsten Zipline Mallorcas im Forestal<br />
Kunst in Prachtbauten<br />
Verwinkelte Altstadtgassen<br />
Fosh seine Gäste mit zeitgemäß-mediterraner Küche.<br />
Park im Herzen von Palma Beach.<br />
Strandspaziergänge am Urban Beach<br />
Auf royalen Spuren wandeln<br />
Überhaupt spielt Kunst in der mallorquinischen Hauptstadt<br />
eine große Rolle. Zahlreiche Museen und Galerien locken mit<br />
Romantische Innenhöfe, hübsche Häuser, verwinkelte<br />
Gassen: durch die Altstadt Palmas zu schlendern ist<br />
Prachtbauten und außergewöhnlichen Schätzen. So kann das<br />
eine Wohltat. Dabei können Besucher einen Abstecher<br />
Die Bucht von Playa de Palma mit ihrem 4,6 Kilo-<br />
Einmal im Garten des spanischen Königs spazieren gehen,<br />
Museum Es Baluard mit modernen und zeitgenössischen<br />
zur prächtigen Plaza Major und in die Fußgängerzone<br />
meter langen Sandstrand und dem sanft abfallen-<br />
auch das ist in Palma möglich. Denn Teile des Parks um<br />
Kunstwerken aufwarten, wobei Sonderausstellungen in re-<br />
San Miguel machen oder sich vom Angebot der vielen<br />
den Wasser, lockt seit jeher Sonnenanbeter und<br />
den Palast Marivent in Cala Major, sind frei für die Öffent-<br />
gelmäßigen Abständen für Aufsehen sorgen. Die imposante<br />
Geschäfte in der Avenida Jaime III. oder am Paseo del<br />
Wassersportler. Nun soll der Strand der Kapitale<br />
lichkeit zugänglich. Nur wenn Majestät samt Familie die<br />
Architektur steht hingegen bei der bei der Besichtigung des<br />
Borne begeistern lassen. Dieses reicht von internationa-<br />
für Familien attraktiv gemacht werden. Langfris-<br />
Residenz als Sommerdomizil nutzt, sind die Gärten ge-<br />
Königspalastes La Almudaina ebenso wie beim Besuch der<br />
len Marken bis zu mundgeblasenem Glas von der Insel,<br />
tig wollen die Verantwortlichen den Abschnitt als<br />
schlossen. Ansonsten schreitet man durch das große Portal<br />
imposanten, gotischen Kathedrale La Seu, dem Wahrzeichen<br />
feinen lokalen Lederwaren und den bekannten Mallor-<br />
„Urban Beach“ festigen, der 365 Tage im Jahr für<br />
hinein in einen Park, den auch zahlreiche Skulpturen des<br />
Palmas, im Fokus. Tiefe Einblicke gibt es während spezieller<br />
ca-Perlen. Wer sich zwischendurch ausruhen möchte,<br />
die ganze Familie zugänglich ist. Urlauber können<br />
Künstlers Joan Miró schmücken. Was jedoch auch nicht<br />
Führungen, wie bei den „Visitas de las Terrazas de La Cate-<br />
trinkt dort einen Café con Leche oder pausiert in der<br />
beispielsweise aus einer Reihe von Vier- und Fünf-<br />
weiter verwundert, schließlich waren Palma und Miró ein<br />
dral“. Dabei geht es die beiden Türme der Kirche treppauf,<br />
kleinen, grünen Oase unterhalb der Kathedrale: in den<br />
Sterne-Häusern mit entspannenden Spa-Angeboten<br />
unzertrennliches Paar. So ist ein Großteil der Werke des<br />
treppab und außen auf halber Höhe auf den Terrassen un-<br />
Jardins de s’Hort del Rei, samt Springbrunnen.<br />
wählen. Zudem bieten sich Fahrradtouren, Bootsausflüge<br />
zu vorgelagerten Buchten oder Segeltörns<br />
weltbekannten Künstlers auf Mallorca entstanden. Sein<br />
Atelier steht heute Besuchern offen, in der Fundació Pilar<br />
terhalb der gotischen Stützbögen entlang, um sich von dem<br />
Bauwerk aus einer ganz anderen Perspektive faszinieren zu<br />
Fazit<br />
und Katamaran Sun-Set-Touren für alle Genera-<br />
i Joan Miró, können weitere Skulpturen sowie zahlreiche<br />
lassen, die farbenprächtigen Kirchenfenster aus allernächster<br />
Palma bietet eine wunderbare Mischung aus Kulinarik,<br />
tionen an. Zu den besonderen Highlights für den<br />
Bilder und Zeichnungen des katalanischen Künstlers be-<br />
Nähe von außen zu betrachten und gleichzeitig die Aussicht<br />
Kultur und Einkaufsmöglichkeiten, sowie beste Natur<br />
Nachwuchs gehört der Besuch des Palma Aquari-<br />
wundert werden.<br />
auf die Altstadt und das Meer zu genießen.<br />
direkt vor der Stadt.<br />
24 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 25
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Mallorca<br />
ohne Ballermann<br />
Unterwegs im rauen Norden der Tramuntana<br />
Mallorca und Bergwandern? – Für den Pauschaltouristen will das nicht so recht zusammenpassen. Allerdings gibt<br />
es nur eine knappe Autostunde entfernt von Ballermann und Schinkenstraße das „ganz andere Mallorca“ mit einsamen<br />
Gebirgsdörfern, felsigen Klippen und einer einzigartigen Gebirgslandschaft, die Wanderer aus ganz Europa<br />
insbesondere in den Herbstmonaten magisch anzieht. Das Tramuntana-Gebirge im Nordwesten der Insel hat<br />
einen Reiz, dem man nur schwer entgeht, wenn man diese Berglandschaft einmal erlebt hat.<br />
Text und Bilder von Werner Menzel<br />
Die Halbinsel Sa Foradada am Rande des Tramuntana Gebirges auf Mallorca ist besonders<br />
durch ihr Felsenloch bekannt.<br />
Wenn im März oder April<br />
die Mehrzahl der<br />
Besucher Mallorca<br />
noch nicht besuchen und die Temperaturen<br />
sich um die 20 bis 25<br />
Grad einpendeln, ist die beste Zeit<br />
für Aktivurlauber, die Berge der<br />
Serra de Tramuntana zu erkunden.<br />
Sie bedecken eine Fläche von über<br />
1000 Quadratkilometern und ziehen<br />
sich rund 90 Kilometer an der<br />
Nordküste entlang. Am östlichsten<br />
Ausläufer erreicht das Gebirge das<br />
bekannte Cap de Formentor mit seinem<br />
imposanten Leuchtturm.<br />
Von den rund 20000 Einwohnern,<br />
die hier leben, findet man etwa die<br />
Hälfte allein in Sóller. Hier ist auch<br />
der Ausgangspunkt für die interessantesten<br />
Touren ins Gebirge. Ein<br />
Mietwagen ist für Individualisten<br />
Pflicht, denn die schmalen, oft in<br />
engen Serpentinen angelegten Straßen<br />
sind für Ausflugsbusse eher<br />
wenig geeignet. Allenfalls Radfahrer<br />
trifft man unterwegs an, diese<br />
aber oft in Pulks von 20 und mehr<br />
Teilnehmern. Bis hinauf auf die<br />
höchste Erhebung des Tramuntana-Gebirges,<br />
den Puig (Berg) Major<br />
mit seinen 1445 Meter schafft man<br />
es allerdings nur zu Fuß. Der Gipfel<br />
selbst ist militärisches Sperrgebiet<br />
und leider nicht begehbar.<br />
Direkt unterhalb des Puig Major liegen<br />
die beiden wichtigsten Trinkwasser-Speicherseen,<br />
aus denen die<br />
Insel ihr Wasser bezieht. Die Stauseen<br />
Cúber und Gorg Blau bieten<br />
einsame Rundwege, die auch von<br />
weniger Geübten bewältigt werden<br />
können. Der überwiegende Teil der<br />
umliegenden Gebirgs<strong>for</strong>mationen<br />
besteht aus relativ weichem Kalkstein,<br />
der durch Witterungseinflüsse<br />
oft bizarre Formen angenommen<br />
hat.<br />
Die wilde Schönheit des Gebirges im Nordosten Mallorcas erschließt sich erst,<br />
wenn man die Straße verlassen hat.<br />
Nach einem Abstieg über etwa 200 Höhenmeter vom Strand aus kommt man<br />
zu diesem Aussichtspunkt in der Tramuntana.<br />
26 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 27
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Das enge Felsentor in der Nähe des Speichersees Gorg Blau ist ein<br />
beliebtes Fotomotiv und eine Heraus<strong>for</strong>derung für Wohnmobil-Fahrer<br />
Puerto de Soller ist eine Bucht, die sich sowohl bei Auto-Touristen, als auch Boots- und Radfahrern besonderer Beliebtheit erfreut.<br />
Auch die umliegenden Orangenhaine haben einen ausgezeichneten Ruf.<br />
Wilde Ziegen beherrschen überall auf der Insel das Bild. Nur wenige von ihnen gehören zu<br />
den verstreut liegenden Fincas.<br />
Die steil ins Meer abfallenden Felsen gegenüber des Cap<br />
Formentor spielen ihren optischen Reiz vor allem gleich nach<br />
Sonnenaufgang aus.<br />
Obwohl das Gebirge und die winzigen Bergdörfer durch<br />
kleine Straßen und Wanderwege erstaunlich gut erschlossen<br />
ist, blieb es bisher vom Massentourismus weitgehend<br />
verschont. Die spektakulär schöne, wilde Landschaft mit<br />
ihrer ursprünglichen Vegetation bietet praktisch hinter<br />
jeder Wegbiegung einen neuen Eindruck. Risse, Höhlen<br />
und Schluchten, die teilweise zu mächtigen Canyons werden,<br />
sind Zeugen einer Jahrtausende währenden Erosion.<br />
Das erleben wir besonders eindrucksvoll in der Nähe der<br />
Straße, die das Gebirge von Inca bis zur Küste bei Sa Ca-<br />
liegt rund 540 Meter hoch und wird gerne als Zwischenstation<br />
genutzt, um die einzigartigen Schneehäuser der<br />
Massanella zu erkunden. Diese Häuser dienten einst der<br />
Einlagerung von Schnee aus dem Hochgebirge, der hier<br />
zu Eis verdichtet und in der warmen Jahreszeit an tiefer<br />
liegende Orte verkauft wurde. Leider sind heute nur wenige<br />
Reste dieser Häuser noch einigermaßen erhalten.<br />
Ganz am nordöstlichen Ende der Insel stoßen wir schließlich<br />
am Leuchtturm des Cap de Formentor wieder auf das<br />
Mallorca, das auch der „gemeine Tourist“ kennt: Hierher<br />
Mehr In<strong>for</strong>mation<br />
Das Tramuntana-Gebirge liegt im Nordwesten Mallorcas und zieht sich von<br />
Soller aus entlang der Küste bis hinauf an das Cap Formentor. Die höchste<br />
Erhebung ist der Puig Major mit 1445 Metern Höhe. Hier auf dem Gipfel liegt<br />
eine militärisch genutzte Station, die nicht begehbar ist.<br />
Individualurlauber buchen in der Nachsaison günstige Fincas in den kleinen<br />
Bergdörfern rund um Soller und sinnvollerweise einen kleinen, wendigen Mietwagen<br />
zur Erkundung des Gebirges. Die gastronomische Infrastruktur ist eher<br />
„übersichtlich“, so dass ausreichend Wasser und Verpflegung immer in den<br />
Rucksack gehören.<br />
lobra durchquert, sowie an der Felsenküste der Bucht von<br />
führen in der Saison viele Ausflugsfahrten. Seinen wil-<br />
Sa Calobra.<br />
Ein beliebter Ausgangspunkt für Bergwanderungen ist<br />
die am Fernwanderweg GR 221 gelegene Berghütte Tossals<br />
Verds. Die Hütte, im Herzen der Serra de Tramuntana<br />
den Reiz offenbaren die Steilküsten rund um das Cap allerdings<br />
bei Sonnenaufgang, wenn das erste Licht bizarre<br />
Muster erzeugt und die wilden Bergziegen noch ungestört<br />
am Hang grasen können.<br />
www.serradetramuntana.net/de/<br />
http://serratramuntana.de/<br />
Der Leuchtturm an der Festung Cap Formentor an der Ostspitze<br />
Mallorcas ist ein „must see“ für jeden Besucher der Insel.<br />
28 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 29
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Navarra<br />
Eine Landschaft<br />
mit vielen Gesichtern<br />
Navarra im Norden Spaniens ist das Land der Vielfalt, der Tradition und der gu-<br />
ten Küche. Die schroffen Gipfel der Pyrenäen gehen über in die lieblichen Täler<br />
von La Ribera und die wüstenähnlichen Formationen der Bardenas Reales (unser<br />
Bild). Pilgergeist auf dem Jakobsweg trifft auf Unternehmungslust in der Natur<br />
und ausgeprägte Feierfreude zu San Fermín und während den zahllosen tradi-<br />
tionellen Festen in der Region. Historische Burgen und Klöster entführen in die<br />
Vergangenheit, während die exquisite Küche mit hervorragenden Weinen, köst-<br />
lichen Gemüsesorten und einzigartigen Pinchos die Geschmacksnerven wieder in<br />
die Gegenwart bringt.<br />
30 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 31
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Ostertraditionen<br />
in Navarra<br />
Von lebendigen Kreuzgängen<br />
und herabsteigenden Engeln.<br />
Die spanischsprachige Welt ist berühmt für ihre eindrucksvollen<br />
Ostertraditionen. Auch die nordspanische<br />
Region Navarra macht hier keine Ausnahme. Der<br />
Veranstaltungskalender der Region ist während der<br />
Karwoche prall gefüllt mit farbenfrohen Festen und<br />
eindrucksvollen Prozessionen und macht eine Reise<br />
nach Navarra zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
In Andosilla wird der Kreuzgang zum Leben erweckt<br />
Am Morgen des Karfreitags werden die Straßen von<br />
Andosilla zur Kulisse für den Kreuzgang. Rund 30 Bewohner*innen<br />
der Stadt beteiligen sich an der Aufführung,<br />
die ganz traditionell mit dem Prozess von Pilatus<br />
vor dem hebräischen Volk beginnt.Jesus Christus trägt<br />
dann das über 100 Kilogramm schwere Kreuz zum Ort<br />
seiner Hinrichtung, wo die Aufführung in einer bewegenden<br />
Darstellung der Kreuzigung gipfelt.<br />
Die Dolorosa – das heilige Begräbnis<br />
Ebenfalls am Karfreitag zieht sich in den Abendstunden<br />
eine aus zwölf Wagen bestehende Prozession durch<br />
Pamplonas Straßen. Sie ist dem heiligen Begräbnis gewidmet,<br />
zentrale Figur des Umzuges ist La Dolorosa,<br />
eine Statue der Jungfrau La Soledad, die tränenüberströmt<br />
zum Himmel blickt und um ihren Sohn trauert.<br />
Die Statue wurde 1883 von Rosendo Nobas y Balbé gefertigt<br />
und wird Jahr für Jahr zu Ostern in ihrem mit<br />
Gold bestickten, schwarzen Samtmantel durch die Straßen<br />
der Stadt getragen. Nach dem Ende der Prozession<br />
gegen 22.30 Uhr wird die Statue der Jungfrau zur Pfarrkirche<br />
San Lorenzo gebracht.<br />
Karwoche in Corella<br />
Auch im Süden der Hauptstadt Pamplona, in der Stadt<br />
Corella, ist die Osterwoche gespickt mit religiösen Veranstaltungen.<br />
Das Herzstück der Festivitäten ist die<br />
Aufführung der „Funktion der sieben Worte“ in der<br />
Kirche Nuestra Señora del Rosario.<br />
Der Chor, der Priester und das Orchester interpretieren<br />
die letzten sieben Sätze Jesu vor seinem Tod und nutzen<br />
den Altar dabei als Bühne.<br />
Pamplona: Prozession Semana Santa-Dolorosa Bild: Eduardo Buxens<br />
Die Prozession führt durch die engen Gassen von Corella. Bild: Patxi Uriz<br />
32 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 33
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
tersonntag läuten die Glöckchen<br />
an ihren Kostümen, und die Luft<br />
wird durch die bunten Bänder, die<br />
sie auf dem Rücken tragen und die<br />
im Rhythmus der Sprünge fliegen,<br />
bunt gefärbt.<br />
Die Gefangennahme von Judas<br />
Am Karfreitag zeigen sich die Jugendlichen<br />
Navarras von ihrer<br />
sportlichen Seite. Auf dem Rathausplatz<br />
von Cabanillas nahe Tudela<br />
wird am Ostersonntag im Anschluss<br />
an die Prozession Judas<br />
gefangen genommen.<br />
Im Unterschied zu vielen anderen<br />
Städten, in denen diese uralte Tradition<br />
besteht, sind die Protagonis-<br />
Das Dorf Luzaide im Valcarlos, nahe der Französischen Grenze Bild: © vicenfoto - stock.adobe.com<br />
ten in Cabanillas real – die Atmosphäre<br />
damit besonders fesselnd.<br />
Seit dem 19. Jahrhundert verklei-<br />
ihres Sohnes mit einem schwar-<br />
ser Geste die Freude über die<br />
© Miguel - stock.adobe.com<br />
den sich Jugendliche aus der Regi-<br />
zen Schleier bedeckt ist.<br />
Auferstehung Christi heraufbe-<br />
on als Römer und jagen Judas, um<br />
schwört, während er gleichzei-<br />
Am Nachmittag zieht eine meisterhafte Prozession<br />
das Antlitz von Jesus mit einem weißen Tuch, auf dem<br />
ihn hinzurichten. Letzterer, geklei-<br />
Die Krönung ist der Moment, in<br />
tig mit aller Kraft ausruft: „Freue<br />
durch die engen Gassen von Corella. Auf den Wagen<br />
ihr Gesicht aufgedruckt ist. Die Ursprünge dieser Os-<br />
det in ein rot-silbernes Kostüm mit<br />
dem der Engel zu Maria kommt,<br />
dich, Maria, denn dein Sohn ist<br />
werden Szenen aus der Passion Christi dargestellt,<br />
tertradition, die am Karsamstag in Tudela gezeigt wird,<br />
einem Kettenhemd auf dem Kopf,<br />
ihren Schleier lüftet und mit die-<br />
auferstanden“.<br />
und verschiedene biblische Figuren werden für einige<br />
reichen zurück bis ins 14. Jahrhundert. Eine burlesk ge-<br />
rennt weg, versteckt sich in der<br />
Stunden wieder zum Leben erweckt. Der feierliche Ba-<br />
kleidete Holzpuppe mit einer Zigarre im Mund, war-<br />
Menge, die ihn auslacht, dringt in<br />
rockumzug aus dem 18. Jahrhundert gilt als einer der<br />
tet resigniert darauf, dass die Lunte angezündet wird.<br />
einige Häuser ein, wo er Lebens-<br />
fünfzig charakteristischsten und originellsten Umzüge<br />
Die Puppe beginnt, sich unaufhaltsam rasend schnell zu<br />
mittel stiehlt, und springt sogar von<br />
Spaniens. Sehenswert ist auch der „Einzug in Jerusa-<br />
drehen, bis das Kostüm und die Schuhe in Fetzen in die<br />
einem Balkon.<br />
lem“. Eine Gruppe von Kindern mit Palmwedeln, vier<br />
umliegende Menschenmenge fallen.<br />
Nach einer wilden Jagd von rund<br />
Mädchen, die einen Teppich tragen, und Jesus mit er-<br />
Das Highlight für die Schaulustigen, vor allem für die<br />
15 Minuten holen die Römer Judas<br />
hobenem rechtem Zeigefinger, der auf einem reich ge-<br />
Kinder, ist der gleichzeitige Regen an Süßigkeiten.<br />
ein und enthaupten ihn als gerechte<br />
schmückten Esel sitzt, bilden die Parade.<br />
Der Verräter<br />
Die Tänzer von Luzaide/Valcarlos<br />
Strafe für seinen Verrat.<br />
Der Abstieg des Engels<br />
Luzaide/Valcarlo, die Stadt, die Pilger aus Frankreich<br />
Beim „Prendimiento“ wird Jesus, barfuß und mit einem<br />
auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela in Navarra<br />
In jedem Jahr fliegt am frühen Mor-<br />
Strick um den Hals, von den Scharfrichtern mit Stöcken<br />
empfängt, ist Heimat von einigen der eindrucksvollsten<br />
gen des Ostersonntages ein En-<br />
unterworfen, bis er schließlich zusammenbricht.<br />
und ältesten Tänze der Region, die von den sogenann-<br />
gel über die Plaza de los Fueros in<br />
Als Höhepunkt der Feierlichkeiten trifft Jesus mit einem<br />
ten Bolantes aufgeführt werden. Die Bolantes tragen<br />
Tudela. Der Engel wird von einem<br />
schweren Kreuz auf dem Rücken auf der Plaza del Cru-<br />
ganz traditionell rote Baskenmützen, Esparto-Espadril-<br />
Kind dargestellt und steigt durch<br />
cero auf einen violett gekleideten Mann. Dieser kniet<br />
les, weiße Hemden und Baumwollhosen, die mit Gold-<br />
die Luft hinab, bis er das Bild der<br />
sich nieder, küsst dreimal den Boden, und hilft Jesus<br />
anschließend beim Tragen seiner Last. Veronika wäscht<br />
borten, Modeschmuck und roten und gelben Bändern<br />
verziert sind.Nur zu besonderen Anlässen wie dem Os-<br />
Jungfrau erreicht, deren Haupt als<br />
Zeichen der Trauer über den Tod<br />
Tudela, Schauplatz der Prendimiento<br />
Bild: © VEOy.com - stock.adobe.com<br />
34 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 35
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Navarra er-radeln<br />
Vom bergigen Norden bis zu den Ebenen im Süden findet in der nordspanischen Region jeder<br />
Mountainbiker und Radfahrer die passende Strecke. Eine besondere Kulisse für Radtouren bietet<br />
die spektakuläre Wüstenlandschaft des UNESCO-Biosphärenreservats Bárdenas Reales.<br />
Navarra ist eine Region<br />
mit vielen Gesichtern.<br />
Im Norden die hohen<br />
Gipfel der Pyrenäen und im Süden<br />
die weiten, lieblichen Ebenen. Neben<br />
einem Städtetrip in die grüne<br />
Hauptstadt Pamplona oder einer<br />
ausgiebigen Weintour lädt die vielfältige<br />
Region vor allem zu sportlichen<br />
Aktivitäten ein. Auf dem<br />
Fahrrad lässt sich die vielseitige<br />
Natur besonders gut entdecken. Je<br />
nach gewünschtem Anstrengungsgrad<br />
und persönlichem Tagesziel<br />
gibt es spannende Strecken für jedermann.<br />
Wüstenregion Bárdenas Reales<br />
spektakulär ist die Aussicht. Es gibt<br />
mehrere Fahrradtouren durch die<br />
Wüste, bei denen sich die Höhenunterschiede<br />
in Grenzen halten und<br />
die Entfernungen überschaubar<br />
sind. Die beliebteste Route ist 39 km<br />
lang und führt über eine unbefestigte,<br />
leicht zugängliche Straße. Auf<br />
der gesamten Strecke kann man bereits<br />
das Licht, die Weite, die vielseitigen<br />
Farben und die Aussicht auf<br />
die erodierten Berge genießen. Wer<br />
gerne vor Ort ein Fahrrad leihen<br />
möchte, wird bei Ciclos Marton im<br />
Dorf Arguedas, nah gelegen an der<br />
Zufahrtsstraße zum Park, fündig.<br />
Vía Verde del Plazaola<br />
Der Süden Navarras beherbergt<br />
die größte Wüste Europas, die Bárdenas<br />
Reales - dort angekommen<br />
traut man seinen Augen kaum, so<br />
Die Vias Verdes del Plazaola eignen<br />
sich gut, um die Region auf<br />
den Spuren der ehemaligen Bahntrassen<br />
zu erkunden, ohne dabei<br />
Eigentümliche Natur im Parque Natural de las Bardenas Reales © Sergio<br />
Padura/Turismo de Navarra<br />
Unterwegs im Parque Natural de las Bardenas Reales © Sergio Padura/Turismo de Navarra<br />
Der Camino Natural Vía Verde del Ferrocarril Vasco Navarro verläuft auf einer ehemaligen Bahntrasse © Javier Campos/Turismo de Navarra<br />
36 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 37
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Die tiefe Schlucht Foz de Arbaiun © Amaya Alcelay/Turismo de Navarra<br />
Viele Tafeln in<strong>for</strong>mieren die Radfahrer auf dem Vía Verde del Bidasoa © Javier Campos/Turismo de Navarra<br />
größere Steigungen überwinden zu müssen. Die Route<br />
für Wanderer und Radfahrer liegt auf der ehemaligen<br />
Strecke der Eisenbahn, die zwischen 1914 und 1953<br />
Pamplona und San Sebastian verband. Die Strecke zeichnet<br />
sich vor allem durch ihre spektakuläre Landschaft<br />
aus, während man beim Fahren gleichmäßige Steigungen<br />
hat und auf eine Vielzahl von Tunneln trifft, die es<br />
zu durchqueren gilt. Der Tunnel in Uitzi hat dabei eine<br />
beträchtliche Länge von 2,7 km und auch wenn dieser<br />
mittlerweile beleuchtet ist, wird sicherheitshalber empfohlen,<br />
eine Taschenlampe mitzunehmen. Durchquert<br />
wird der Tunnel auf dem besonders schönen Abschnitt<br />
zwischen Lekumberri nach Leitza: In Lekumberri gestartet<br />
geht es zunächst 5 km bis zum Uitzi-Tunnel, um von<br />
da aus bis nach Leitza nochmal 7 km Strecke zu absolvieren.<br />
Im schönen Städtchen Leitza angekommen, das von<br />
sattgrünen Bergen umgeben ist, laden kleine Restaurants<br />
und Bars zur wohlverdienten Pause ein.<br />
Eremua Trail in den Pyrenäen<br />
Eremua liegt nur etwa eine 20-minütige Autofahrt von<br />
Pamplona entfernt im Esteribar-Tal und verfügt über<br />
gut markierte und ausgeschilderte Routen mit mehreren<br />
Schwierigkeitsgraden, die durch Buchenhaine und beeindruckende<br />
Wälder führen. Eremua ist das Tor zu den<br />
Pyrenäen, die Höhenunterschiede halten sich hier noch<br />
in Grenzen. Einst entstanden durch einheimische Reiter,<br />
die den Wunsch hatten, die Region mit ihrer spektakulären<br />
Natur etwas bekannter zu machen und bestmöglich<br />
zu nutzen, entstand ein beeindruckendes Wegenetz<br />
für Wanderer und Mountainbiker. Durch die Restaurierung<br />
alter Routen, die Bergdörfer, Köhler und<br />
Jagdgebiete miteinander verbinden, gibt es zahlreiche<br />
Wege, das Tal zu entdecken. Die Ortschaft Zubiri eignet<br />
sich bestens als Startpunkt und verfügt über einige<br />
Landhäuser und Herbergen, die zum Übernachten,<br />
Speisen und geselligem Miteinander einladen.<br />
Auch Fahrräder können hier geliehen werden.<br />
Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />
www.visitnavarra.de<br />
© Ana Beroiz/ Turismo de Navarra<br />
38 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 39
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Im Norden von Spanien, so die Volksweisheit, wird sehr gut gegessen. So<br />
ist es nicht verwunderlich, dass leckeres Essen und hochwertige Produkte<br />
in Navarra fester Bestandteil des Alltags sind. Fleisch, Gemüse, dazu ein<br />
edler Tropfen – in Navarra ist jede Mahlzeit ein kleines Fest, ob bei einer<br />
Pinchos-Tour, am Familientisch, im Landhaus oder im Sterne-Restaurant.<br />
Die Vielfalt an Produkten und Rezepten ist vor allem der landschaftlichen<br />
und klimatischen Vielfalt geschuldet. Navarra erstreckt sich von den Gipfeln<br />
der Pyrenäen bis hinunter in die Wüstenlandschaft Bardenas Reales<br />
und die sanften grünen Hügel rund um Tudela.<br />
Und weil Lebensmittel und Essen so ein wichtiges Thema sind, hat die Regierung<br />
von Navarra 2007 sogar eine eigene Marke zur Förderung der regionalen<br />
Produkte geschaffen: Reyno Gourmet, das Gourmet-Königreich<br />
sorgt dafür, dass der köstliche Geschmack Navarras um die Welt geht.<br />
Spargel, Paprika, Artischocken –<br />
Hauptsache frisch und köstlich!<br />
Köstliches Navarra<br />
Das ehemalige Königreich im Norden Spaniens ist ein Paradies für Gourmets. Dafür sorgen<br />
unter anderem jede Menge typische Produkte, teilweise mit eigener Herkunftsbezeichnung.<br />
Frisches Gemüse darf bei keinem Gericht in Navarra fehlen. Immerhin dürfen<br />
sich der Spargel, die Piquillo-Paprika und die Tudela-Artischocken jeweils<br />
mit einer eigenen Herkunftsbezeichnung schmücken. Der feine, weiße<br />
Spargel und die weiche, rundliche Artischocke werden beispielsweise mit<br />
weiteren Zutaten wie dicken Bohnen und Schinken zu einem leckeren Eintopf<br />
verarbeitet. Die typische Menestre kommt in der ganzen Region gern<br />
und oft auf den Tisch. Die leckeren, süßlichen Piquillo-Paprika sind eingelegt<br />
ein schönes und schmackhaftes Souvenir. Hochburg des Gemüseanbaus ist<br />
Bilder © Turismo de Navarra<br />
© Turismo de Navarra<br />
40 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 41
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Edle Tropfen<br />
aus dem Königreich<br />
der Süden Navarras. Die Region Ribeira,<br />
vom Ebro durchzogen, gilt als<br />
Gemüsegarten der Region.<br />
Alles Käse<br />
Doch auch wer es deftiger mag,<br />
kommt in Navarra auf seine Kosten.<br />
Mit dem Roncal und dem<br />
Idiazabal bringt Navarra gleich<br />
zwei Käsesorten mit eigener Herkunftsbezeichnung<br />
hervor. Beide<br />
zeichnen sich durch eine zylindrische<br />
Form und einen kräftigen Geschmack<br />
aus und kommen aus den<br />
Pyrenäen.<br />
Ein Besuch in einer Käserei mit anschließender<br />
Verkostung ist ein<br />
Highlight einer jeden Reise durch<br />
Navarra. Und wer möchte, kann<br />
kräftig mit Hand anlegen und dabei<br />
viel über die Kunst der Käserei<br />
lernen.<br />
Bilder © Turismo de Navarra<br />
Bilder © Turismo de Navarra<br />
Typisch Navarra ist auf jeden Fall<br />
der Schlehenlikör Pacharán. Der<br />
fruchtig-süße Geschmack mit Anis-<br />
Aroma täuscht leicht über den hohen<br />
Alkoholgehalt von 25 – 30%<br />
hinweg. Bereits im Mittelalter wurde<br />
der Pacharán als Medizin in den<br />
Klöstern der Region hergestellt. In<br />
den Pilgerherbergen wurde Pacharán<br />
seit jeher zum Aufwärmen gereicht.<br />
Heute trinkt man den Likör<br />
gern pur zum Dessert.<br />
Der ganze Stolz Navarras sind die<br />
Weine der Region. Durch die privilegierte<br />
Lage zwischen Bordeaux<br />
und La Rioja sind das Klima und<br />
der Boden ideal für den Anbau von<br />
Reben. Bis in die 1980er Jahre war<br />
Navarra vor allem für seine traditionellen<br />
Roséweine bekannt, seitdem<br />
hat sich Navarra weiterentwickelt<br />
und gilt nun als eines der wichtigsten<br />
Weinanbaugebiete Spaniens. Die<br />
Spanische Weinroute verläuft durch<br />
Navarra, entlang dieser finden sich<br />
zahlreiche Weingüter, die zum Entdecken<br />
und Probieren einladen.<br />
Und auch für seine hochwertigen<br />
Olivenöle und sein gutes Fleisch –<br />
vor allem Rindfleisch – ist Navarra<br />
weit über die Grenzen Spaniens hinaus<br />
bekannt.<br />
Mit eigenen Augen - und eigenem<br />
Gaumen - erleben lassen sich Navarras<br />
Köstlichkeiten bei verschiedenen<br />
Food- und Gourmetfestivals,<br />
wie beispielsweise der Semana del<br />
Pincho (Pincho Woche, Pamplona,<br />
März), der Veranstaltung „Verduras<br />
de Primavera“, Frühlingsgemüse,<br />
im Mai, der Tortilla-Woche im Juni<br />
oder der dem Wein gewidmeten Semana<br />
de la Cazuelica im Oktober.<br />
42 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 43
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Costa Rica<br />
Wo Träumen aufhört<br />
und Erleben beginnt<br />
44 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 45
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Der Luxus der Einfachheit<br />
Costa Rica ist eine schmale Landbrücke in Zentralamerika zwischen Nicaragua und Panama, eingerahmt<br />
von zwei Ozeanen, dem Karibischen Meer im Osten und dem Pazifik im Westen. Satter Urwald dehnt<br />
sich bis an seine Ufer aus. „Pura Vida!“ heißt es hier überall und besser kann es das Motto des kleinen<br />
Landes nicht treffen: Das „pure Leben“ zeugt von einer exotischen Artenvielfalt der Flora und Fauna,<br />
wie man sie sonst nirgends auf der Welt finden kann.<br />
Text und Bilder von Aniko Berkau<br />
Wir lassen die Hauptstadt San José<br />
auf unserer Reise aus und fahren direkt<br />
an die karibische Seite des Landes.<br />
Juve, ein einheimischer Guide,<br />
begleitet uns während unseres Aufenthaltes.<br />
Gut, dass er sich so gut<br />
auskennt, unsere Fahrt zur ersten<br />
Unterkunft kann kaum abenteuerlicher<br />
sein: Fernab von befestigten<br />
Straßen und nach einigen Flussüberquerungen<br />
finden wir mitten<br />
im Nichts unser Quartier, die Selva<br />
Bananito Lodge. Der Inhaber<br />
Jürgen Stein und seine Schwester<br />
entschieden sich, das Land ihres<br />
Vaters nicht wie ursprünglich geplant<br />
abzuholzen, sondern sie haben<br />
sich stattdessen ihren Traum<br />
erfüllt, aktiv zum Erhalt des Regenwaldes<br />
beizutragen und diesen im<br />
Rahmen von diversen Maßnahmen<br />
zu behüten. Die Öko-Lodge soll Besucher<br />
für den Schutz des Regenwaldes<br />
sensibilisieren, indem sie in<br />
eine ihnen völlig fremde Welt eintauchen,<br />
in der der gewohnte Luxus<br />
zur Nebensächlichkeit und die Natur<br />
zur Hauptsache wird. Die Bungalows<br />
punkten mit ihrer Schlichtheit,<br />
erbaut in der traditionellen<br />
Stelzenbauweise passen sie optimal<br />
ins Landschaftsbild. Ohne Fernseher<br />
und Internet können und müssen<br />
die Gäste hier abschalten. Beim<br />
Einschlafen haben wir das Zirpen,<br />
Rascheln und Rufen des Dschungels<br />
im Ohr. Zum Frühstück gibt<br />
es frische Bananen, Wassermelonen<br />
und Ananas, die in der Gegend<br />
wachsen. Das Abendessens, das<br />
ausschließlich beim weichen Licht<br />
der Kerzen stattfindet, nehmen alle<br />
Gäste zusammen mit dem Gastgeber<br />
ein, wie wunderbar ist es, die<br />
aufregenden Erlebnisse des Tages<br />
Auch heute noch trifft man auf Bauern, die ihre bunt bemalten Karren von zwei Kühen ziehen<br />
lassen, um ihre Ware zu transportieren<br />
Die Lodges der Bananito Lodge wurden ausschließlich aus recyceltem Holz erbaut und<br />
gewähren dem Gast einen tiefen Einblick in die Natur. Nachts hört man bei<br />
geöffneten Fenstern die Geräusche und Rufe der Tierwelt ganz nah<br />
46 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 47
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Mit seinem Traghubschrauber hebt Jürgen Sten mindestens zweimal täglich ab, um Wilddiebe und illegale Holzfäller frühzeitig zu erkennen und<br />
ihnen aktiv das Geschäft zu verderben.<br />
Üppige Vegetation und einladende Sandstrände soweit das Auge reicht laden zum Träumen ein.<br />
mit anderen zu teilen. Jürgen Stein erzählt dann auch<br />
Frösche, wobei die goldene Seidenspinne, ungiftig ist,<br />
turschutz verschrieben hat, das Gebiet mit zwei Trag-<br />
noch von spannenden Vorfällen, bei denen er mit Rat<br />
die kleinen Frösche hingegen sehr giftig. Wieder sind<br />
hubschraubern, um Wilddiebe auf frischer Tat zu ertap-<br />
und Tat unterstützen konnte. Der Inhalt einer frischen<br />
wir froh über die geschulten Augen des Guides, da der<br />
pen oder Wildrodungen frühzeitig zu entdecken. Gäste<br />
Kokosnuss mit oder ohne „Schuss“ lässt uns zufrieden<br />
Dschungel für den Laeien nicht ganz ungefährlich ist.<br />
können auch hier mitfliegen und unvergessliche Ein-<br />
und glücklich ins Bett fallen.<br />
Auf dem Gebiet der Lodge leben auch etwa elf oder<br />
drücke einer noch heilen Welt mit nach Hause nehmen.<br />
Auf den Spuren der Wildkatzen<br />
zwölf Jaguare und Pumas. Auf der „Dschungelübernachtungstour“<br />
helfen die Gäste mit, Bewegungska-<br />
Nationalparks - Genieß das Paradies!<br />
meras im Wald auszuwechseln. Die haben Jürgen Stein<br />
Bei Erkundungstouren zu Fuß oder auf dem Rücken<br />
und seine Mitarbeiter dort installiert, um die Aktivitä-<br />
Costa Rica gilt als Vorbild in Sachen Naturschutz. Die<br />
von Pferden durch den Primärregenwald, der die Lodge<br />
ten der Wildkatzen und anderer Säugetiere aufzuzeich-<br />
Regierung erkannte früh, dass die Artenvielfalt der<br />
umgibt, stehen uns verschiedene Projekte zur Auswahl,<br />
nen und auszuwerten. Bei dieser Tour übernachten die<br />
Flora und Fauna das Kapital des Landes ist. Rund ein<br />
an denen wir teilnehmen können. Wir entscheiden uns<br />
Gäste dann auf einer Platt<strong>for</strong>m mitten im Dschungel in<br />
Drittel des Landes sind heute Nationalparks. Der zwei-<br />
früh aufzustehen, um die einheimischen Vögel zu be-<br />
einer Hängematte. Nicht nur eine gute Sache, sondern<br />
älteste Nationalpark des Landes, Cahuita, besticht mit<br />
obachten. Ganz nebenbei entdecken wir auch allerhand<br />
auch Adrenalinkick pur! Mehrmals täglich überfliegen<br />
15 Kilometer weißen Stränden, Kokospalmen und tür-<br />
andere Waldbewohner wie riesige Spinnen oder bunte<br />
Jürgen Stein und ein weiterer Pilot, der sich dem Na-<br />
kisblauem Meer. Juve führt uns mit großer Sachkennt-<br />
Ruhig dümpeln die Fischerbote am Strande von Manzanillo über Mittag in der Sonne.<br />
48 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 49
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Karibikfeeling pur: Entspannte Rhythmen und Reggae-Musik laden an jeder Ecke zum gemütlichen Snack ein.<br />
nis durch die zauberhafte Natur und zeigt uns auch die<br />
kleinen, aber durchaus faszinierenden Bewohner dieser<br />
geheimnisvollen Grüne. Teilweise sind wir sehr nahe<br />
an die Tiere herangekommen, an Kapuzineräffchen, die<br />
sich lauthals um eine Frucht streiten oder an ein Faultier,<br />
das kopfüber an einem Ast hängt und dem der<br />
ganze Trubel egal zu sein scheint.<br />
Karibikfeeling pur<br />
Wir haben Puerto Viejo, ein quirliges kleines Örtchen ein<br />
bisschen genauer unter die Lupe genommen. Bis nach Panama<br />
ist es von hier aus nur noch einen Steinwurf. Hier<br />
gibt es weder riesige Resorts, noch Liegestühle oder Sonnenschirme<br />
am Strand. Nur Natur pur und entspanntes Beachlife.<br />
Beim Bummeln durch die bunten Gässchen des Ortes<br />
werden wir eingefangen in die entspannte Atmosphäre,<br />
schlürfen bei Reggae-Rythmen einen leckeren Cocktail und<br />
lassen den ganz besonderen Vibe auf uns wirken.<br />
Rund um Puerto Viejo gibt es auch einiges zu entdecken.<br />
Im Jaguar Rescue Center geht uns das Herz auf. Es ist eine<br />
Auffangstation für Wildtiere, wo sich viele ehrenamtliche<br />
Helfer aus aller Welt um verletze Tiere kümmern, um sie<br />
dann wieder geheilt in die Freiheit zu entlassen. In der Sloth<br />
Sanctuary lernen wir mehr über die wohl langsamsten Einheimischen<br />
des Landes.<br />
Das Faultier ist Costa Ricas Wahrzeichen, auf das die Einheimischen mächtig stolz sind.<br />
50 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 51
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
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<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 53
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Kleine Kaffeeplantagen produzieren in liebevoller Handarbeit die besten Bohnen der Welt<br />
Die pazifische Seite Costa Ricas ist nicht weniger eindrucksvoll als die der karibischen Seite.<br />
Seitenwechsel<br />
Eine lange Fahrt liegt vor uns, sie führt uns über den<br />
Cerro de la Muerte auf die pazifische Seite des Landes.<br />
Eigentlich wollten wir im Parc National Los Quetzales<br />
zu dem äußert seltenen und sagenhaften Göttervogel<br />
der Majas, dem Quetzal wandern, der wegen seines<br />
langen bunten Schwanzes einer der schönsten Vögel<br />
des Landes zählt. Leider hat es so stark geregnet, dass<br />
wir das Symboltier Costa Ricas nicht mit eigenen Augen<br />
sehen konnten.<br />
Kaffeeplantage Arbar<br />
„Hier gedeiht der beste Kaffee der Welt“, sagen die Bauern.<br />
Tatsächlich sind die Bedingungen in den Bergen<br />
auf 1.500 Metern Höhe perfekt für eine Spitzenqualität.<br />
Wir besuchen die Plantage der Familie Arbar und José<br />
weiht uns in die Geheimnisse über den Anbau und die<br />
Veredelung der wertvollen Baohne ein. Bei einer Führung<br />
durch die Plantage fällt uns auf, dass hier nicht<br />
nur Kaffe, sondern auch allerlei andere Pflanzen wachsen.<br />
„Volle Absicht“, erklärt er uns, die Bananen dienen<br />
zum Beispiel als Windbrecher in den rauen Bergen. Zitrusfrüchte<br />
und Kräuter wie Rosmarin oder Lavendel<br />
sind wiederum wichtig für die Säure oder verschiedene<br />
Aromen der Bohnen. Wir überzeugen uns gerne direkt<br />
vor Ort von der Qualität des Arabicas und, wie könnte<br />
es anders sein, lassen uns von einer duftenden Tasse<br />
verführen und genießen das pura vida.<br />
Canopy – unvergessliches Abenteuer<br />
Costa Rica gilt auch als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus<br />
und zieht Naturliebhaber und Abenteurer aus<br />
der ganzen Welt an. Wer hoch hinaus möchte und<br />
schwindelfrei ist, den erwartet in zahlreichen Zipline-<br />
Anlagen ein ganz besonderes Vergnügen. Bestens gesichert<br />
und unter Anleitung erfahrender Guides schweben<br />
wir hoch oben an Stahlseilen durch das Dach des<br />
Urwaldes. Unser Parcour verläuft bis zu 70 Metern über<br />
dem Erdboden und über mehrere Kilometer sausen wir<br />
in 15 Abschnitten hautnah durch die einzigartige Natur.Auf<br />
der Rückfahrt zum Flughafen stoppen wir kurz<br />
an einem Anziehungspunkt der besonderen Art: Unter<br />
der „Krokodil“-Brücke über den Tarcoles-Fluss liegen<br />
bis zu 30 Exemplare der gefährlichen Urzeitgiganten<br />
meist faul in der Sonne. Von hier oben können wir die<br />
gefährlichen Panzerechsen aus sicherer Entfernung beobachten.<br />
Mensch und Natur können sehr wohl im Einklang leben,<br />
wie Costa Rica beweist.<br />
54 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 55
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Zauber<br />
der Vogesen<br />
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<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 57
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Schon immer war das Leben in den Vogesen mit der Natur und Kultur verbunden. Naturparks<br />
Museen, Burgen, vielfältige Handwerkskunst, grandiose Aussichten, blumengeschmückte malerische<br />
Dörfer, regionale kulinarische Köstlichkeiten aus unverfälschten Produkten, deren Ursprung<br />
aus der urwüchsigen Landschaft und jahrhundertealten Traditionen stammt - die Vogesen<br />
begeistern das ganze Jahr über mit erholsamen Auszeiten und eindrucksvollen Erlebnissen.<br />
Text und Bilder von Carola Faber<br />
Der Steinberg ist ein Kraftort.<br />
Wer einmal dorthin<br />
gewandert ist, wird<br />
es spüren. „Dort oben ist ein ganz<br />
besonderer Zauber zu spüren. Für<br />
mich ist das ein Ort, an dem ich<br />
Energie tanke und mich gleichzeitig<br />
entspannen kann“, beschreibt<br />
Guy Lochert den Berggipfel oberhalb<br />
seines Bauernhofes. Ein malerischer,<br />
etwa 1 Stunde und 15<br />
Minuten langer Rundweg führt<br />
von der Ferme Auberge Kahlenvasen<br />
zum Steinberg. Der Weg<br />
führt durch eine leicht geschwungene<br />
Wiesenlandschaft auf 1177<br />
Metern Höhe. Schon der Ausblick<br />
lohnt sich. Im Hintergrund ist das<br />
„Blaue Band“ der Vogesen zu sehen.<br />
Davor schmiegen sich vereinzelte<br />
Häuser in das natürliche<br />
Landschaftsrelief. Seit 43 Jahren<br />
bewirtschaftet die Familie Lochert<br />
den Hof von 1870, der ursprünglich<br />
Eigentum der Gemeinde war. „Inzwischen<br />
gehören unserem Familienbetrieb<br />
vier weitere Mitarbeiter<br />
an“, berichtet der Landwirt. Ferme<br />
Auberge ist ein geschützter Begriff<br />
und die Verwendung ist an die<br />
Charta des Vereins (Vereinigung<br />
der Bergbauerngasthöfe im Oberelsass<br />
/ L’Association des Fermes-Auberges<br />
du Haut-Rhin) gebunden.<br />
Die Einhaltung der Kriterien hinsichtlich<br />
des Empfangs der Gäste,<br />
der hauseigenen Produktion und<br />
des Verkaufs der Erzeugnisse ab<br />
Hof wird regelmäßig kontrolliert.<br />
Eine Ferme Auberge ist eine Bergwirtschaft,<br />
die größtenteils lokal<br />
produziert und selbst hergestellte<br />
traditionelle Mahlzeiten anbietet.<br />
Etwa 25 Prozent der 49 Gasthäuser,<br />
die dem streng kontrollierten Verbund<br />
angehören, bieten Übernach-<br />
Kälber und Rinder sind auf der Ferme Auberge Kahlenwasen<br />
wichtig<br />
Ferme Auberge Kahlenwasen<br />
58 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 59
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
sind für uns ganz normal. Wer hier<br />
als Bauer aufwächst, kommt quasi<br />
schon mit Glocke zur Welt. Gerade<br />
beim Almauf – und abtrieb spielen<br />
sie eine große Rolle“, schmunzelt<br />
Guy Lochert mit einem Blick<br />
zur Stubendecke, wo eine beispielhafte<br />
Sammlung besonders prachtvoller<br />
Glocken hängt. Damals erhielten<br />
die Bauern als Ausgleich<br />
für die harte Arbeit ein so genanntes<br />
Melkeressen. Heute wird es als<br />
klassisches Festessen in den Berggasthöfen<br />
der Hochvogesen geschätzt.<br />
Es besteht aus einer Gemüsesuppe<br />
oder einer gefüllten<br />
Fleischpastete (Tourte), aus geräuchertem<br />
Schweinefleisch mit fein<br />
geschnittenen Bratkartoffeln, die<br />
2 bis 3 Stunden mit Butter, Speck<br />
und Zwiebeln angebraten werden,<br />
sowie einer Portion Münsterkäse<br />
oder Bergkäse. Als Dessert wird<br />
eine Tarte oder Quark gereicht,<br />
der leicht in Kirschwasser getränkt<br />
wurde. Gut gestärkt in der Ferme<br />
Auberge Kalenvasen und von einem<br />
zarten Kuhglockenkonzert begleitet,<br />
fällt der Weg zum 200 Meter<br />
höher liegenden Steinberg ganz<br />
leicht.<br />
Wildromantisch ist die Strecke entlang<br />
der Kammstraße – La Route<br />
des Crêtes über Col de la Schlucht<br />
und Longemer bis nach Gérardmer.<br />
Steile Berghänge, Schluchten<br />
und tiefblaue Seen säumen die kurvenreiche<br />
Straße. Ist es im Winter<br />
ein Skigebiet, freuen sich im Sommer<br />
die Touristen über das vielfältige<br />
Freizeitprogramm, das von<br />
Outdoor-Aktivitäten bis zum genüsslichen<br />
Stadtbummel variiert.<br />
In Palinfaing lockt die Confiserie<br />
des Hautes-Vosges mit ihrer riesigen<br />
zuckersüßen Auswahl. Ursprünglich<br />
von vier Familienmittungsmöglichkeiten<br />
an. Das Angebot<br />
reicht von einem einfachen<br />
Matratzenlager bis hin zu Doppelzimmern<br />
mit Dusche. Guy Lochert<br />
stellt aus seinen 40 robusten Vogesenrindern<br />
unter anderem feinsten<br />
Munsterkäse, Süßkäse, Butter, Eis,<br />
Salami und den edlen Käse Cœur<br />
de Massif her. „Einige Sorten lasse<br />
ich in ihrer Rein<strong>for</strong>m. Bei anderen<br />
ergänze ich Pfeffer oder Bergkräuter.<br />
Je nach Lust und Laune“, sagt<br />
der Bauer. Während der schmackhaften<br />
Kostproben ist das beruhigende<br />
Ticken einer alten Kuckucksuhr<br />
in der gemütlichen Gaststube,<br />
die gleichzeitig als Rezeption dient,<br />
zu hören. Der Klang bimmelnder<br />
Glocken vor dem Haus nähert sich.<br />
Es sind die Kühe des Nachbarn, die<br />
sich verlaufen haben und durch das<br />
Fenster einen Blick in die Stube erhaschen<br />
möchten. „Die Glocken<br />
Guy Lochert ist stolz auf seinen Käse<br />
Die gemütliche Gaststube der Ferme mit alten Kuhglocken<br />
60 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 61
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
kann der Dampf inhaliert werden.<br />
Und anschließend kann der Tee<br />
heiß oder kalt getrunken werden“,<br />
freut sich Fabienne Picard von der<br />
Gründerfamilie. Sie bringt sich im<br />
Marketing mit kreativen Ideen, Gestaltungen<br />
von Verpackungen mit<br />
typischen Motiven der Vogesen<br />
oder neuen Produkten ein. „Wir<br />
sind sehr glücklich über den großen<br />
Zuspruch von so vielen Seiten. Für<br />
die täglichen Besucherscharen haben<br />
wir extra unsere Räumlichkeiten<br />
erweitert und die Logistik verändert“,<br />
ergänzt Fabienne Picard.<br />
Liebstöckelbrand<br />
zum Tomatensorbet<br />
gliedern 1986 gegründet, gehören<br />
heute zu dem Unternehmen, das<br />
für die originalen „Bonbons des<br />
Vosges“ bekannt ist, mehr als 40<br />
Mitarbeiter. Bei einer Besichtigung<br />
ist spannendes über die Produktion<br />
zu erfahren. Der Ablaufprozess<br />
kann aus nächster Nähe miterlebt<br />
werden und es ist zu erfahren,<br />
dass viele der rund 35 Sorten, die<br />
in Kupferkesseln auf offenem Feuer<br />
gekocht werden, ätherische Öle<br />
enthalten. Beispielsweise enthalten<br />
die Bonbons so Tannenknospen,<br />
Bergamotte aus Nancy oder Tannenhonig.<br />
Der Zucker und der Glukosesirup<br />
ohne gentechnisch veränderte<br />
Zutaten kommen aus dem<br />
Elsass.<br />
„Die vielen positiven Eigenschaften<br />
der Öle sind in mehrfacher Hinsicht<br />
nützlich. Wir haben aus den Bruchstücken<br />
Teebeutel produziert. Erst<br />
Fabienne Picard<br />
Wie die Confiserie wurde im Jahr<br />
1986 ebenfalls das Musée des Eauxde-Vie<br />
gegründet. In einer ehemaligen<br />
Poststation von 1832 richtete es<br />
der Brenner René de Miscault ein.<br />
Zahlreiche Exponate regen zum<br />
Staunen an. Zu sehen sind alte Kellereigeräte<br />
wie Zestenmacher, Korkenzieher,<br />
Flaschen<strong>for</strong>men, Destillierapparate<br />
und Dokumente. Die<br />
Sammlung umfasst etwa 8000 gefüllte<br />
Miniaturflaschen und 2000<br />
Schnaps-, Likör-, Whisky-, Gin-,<br />
Absinth-, Cognac-, Wodka- und Tequilaflaschen.<br />
Inhaber René de Miscault<br />
kennt zu jedem Exponat eine<br />
Geschichte. Die Destillerie hat inzwischen<br />
sein Sohn Hugues de Miscault.<br />
Zusammen destillieren sie<br />
etwa 500 Tonnen Obst pro Jahr für<br />
mehr als 40 Obstbrände, 26 Liköre<br />
und acht verschiedene Absinths. Im<br />
Verkaufsraum des Museums können<br />
einige der klassischen und ungewöhnlichen<br />
Edeltropfen gekostet<br />
werden. Neben der Williamsbirne,<br />
Mirabelle, Wilden Himbeere, stehen<br />
Sorten, wie Tannenknospen,<br />
62 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 63
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
In der geräumigen Bar Lounge begrüßt Captain Ben Bonnett die Gäste und stellt seine Mannschaft<br />
vor. Schnell fühlt man sich sehr willkommen<br />
© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />
ziergang durch das pittoreske Städtchen.<br />
Besonders an einem der vielen<br />
malerischen Plätzen, wie im Restaurant<br />
Caveau le Schlossberg, wenn<br />
dort eine traditionelle Trachtengruppe<br />
zur Livemusik auftritt. „Wir<br />
wissen, welche Schätze hier zu entdecken<br />
sind, deshalb haben sich die<br />
Hoteliers des Tals zusammengetan<br />
und flexible Wandertouren mit Gepäcktransfer<br />
entwickelt“, freut sich<br />
Mitbegründerin Christiane Keller<br />
über die Entwicklung des Angebots<br />
bei „Horizons d`Alsace“.<br />
Marmelade<br />
aus dem Kupferkessel<br />
Die Ortschaften entlang der Weinstraße<br />
lassen die Seele jubeln, denn<br />
jede dieser Perlen berührt mit einer<br />
eigenen charmanten Charakteristik.<br />
Mal ist es die Lage, mal sind es die<br />
Bauwerke, die Häuser, kleine Höfe,<br />
Schwarze Johannisbeere, Quitte,<br />
blumengeschmückten Straßen oder<br />
Hagebutte, Hopfenblüte, Erdbeere,<br />
sogar das gesamte Stadtbild mit<br />
Enzian, Ingwer oder Schwarzer Ho-<br />
seinen Angeboten und Produk-<br />
lunder im Regal. „Eine Heraus<strong>for</strong>de-<br />
ten. Beispielhaft für die qualitativ<br />
rung waren das Eau de Vie aus Ilex<br />
Trachtengruppe in Kaysersberg<br />
hohe Weinkultur dürfte das Bott<br />
oder Liebstöckl. Nach einem mehr-<br />
Freres in Ribeauvillée sein. Bereits<br />
gängigen Menü würde ich Stech-<br />
seit sieben Generationen befindet<br />
palme empfehlen. Liebstöckl könnte<br />
es sich im Familienbesitz. Auf 20<br />
ich mir sehr gut als Ergänzung zu ei-<br />
Hektar wachsen sieben Rebsorten<br />
nem Tomatensorbet vorstellen“, rät<br />
(Sylvaner, Weißburgunder, Grau-<br />
der experimentierfreudige Genuss-<br />
burgunder, Riesling, Muskat, Ge-<br />
fachmann, der für seine Produkte<br />
würztraminer und Spätburgunder)<br />
schon zahlreiche Preise erhalten hat.<br />
die die Charakteristik des Terroirs<br />
Unbedingt lohnenswert ist die Fahrt<br />
vom Elsass spiegeln. Jeder Wein<br />
über die Elsässische Weinstraße mit<br />
überzeugt durch seine eigene spe-<br />
seinen mittelalterlichen Schatzkam-<br />
zielle und unverwechselbare Stilis-<br />
mern. Kaysersberg, die Geburts-<br />
tik. Alle verbindet eine enorm hohe<br />
stadt von Albert Schweitzer begeis-<br />
Qualität, die wahrscheinlich aus-<br />
tert mit seinen gepflasterten Gassen,<br />
schlaggebend für die Sommeliers<br />
murmelnden Bächen, verwinkelten<br />
vieler Gourmetrestaurants waren<br />
historischen Bauten und architek-<br />
und deshalb gern die Produkte von<br />
tonischen Reichtum. Wie eine Reise<br />
in eine andere Zeit wirkt ein Spa-<br />
Kayersberg ist einer der vielen kleinen Weinorte entlang der Elsässer Weinstraße<br />
Nicole Bott, Winzerin in Ribeauvillée<br />
Bott Freres in ihre Weinkarte aufgenommen<br />
haben.<br />
64 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 65
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Les confitures de Nicole-Sophie Weymann<br />
te in einem Kupferkessel, bis sie die<br />
richtige Konsistenz erhalten haben.<br />
Anschließend wird die fein duftende<br />
Fruchtmischung in Gläser<br />
gefüllt – wie damals, auch ganz in<br />
Handarbeit. Hauptsächlich werden<br />
regionale Früchte verarbeitet. „Das<br />
ist uns wirklich sehr wichtig“, bestätigt<br />
die Marmeladenköchin, die<br />
neben Marillen, auch Rosen-, Tannensprossen-,<br />
Noisette-, Lebkuchen-<br />
oder Confit de Crémant zu<br />
Marmelade verarbeitet.<br />
Haut-Koenigsbourg, eine alte Burg - von einem deutschen Kaiser wieder aufgebaut<br />
Die Haut-Koenigsbourg zählt zu<br />
den Symbolen des Elsass. Der<br />
mächtige, 270 Meter lange Bau auf<br />
einer Höhe von 757 Metern über<br />
dem Meeresspeigel wurde schon<br />
1147 erwähnt und nach 1479 neu<br />
aufgebaut. Eine starke Zerstörung<br />
erfolgte während dreißigjährigen<br />
Kriegs im Jahr 1633. Erst durch Kaiser<br />
Wilhelm II erfolgte ab 1900 die<br />
achtjährige Restaurierung. Sehenswert<br />
ist die eindrucksvolle Burganlage<br />
mit ihrem Turm, dem Festsaal,<br />
einer Sammlung von Möbeln,<br />
Waffen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert<br />
und den Fresken. Zurück auf<br />
der Weinstraße gilt „Les Confitures<br />
de Nicole“ als weithin bekannte<br />
Adresse für köstliche Marmeladen,<br />
Gelees, süße Senfe und Chutneys.<br />
Wie schon ihre Großmutter steht<br />
Sophie Weymann in ihrem Betrieb<br />
in der Küche und rührt die Früch-<br />
Nicole-Sophie Weymann<br />
66 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 67
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Das alte Kloster auf dem Odilienberg<br />
Magie des Odilienbergs<br />
Schließlich gilt der Odilienberg als magischer Anziehungspunkt.<br />
Mehrere Jahrhunderte lang war er Sitz des<br />
Klosters der Heiligen Odilie. Gläubige wie Nichtgläubige,<br />
Pilger und Urlauber schätzen den Ort gleichermaßen.<br />
Zahlreiche markierte Wanderwege in einer üppigen Natur<br />
und ein wunderbarer Panoramablick, umfasst von allen<br />
Seiten den Komplex, zu den mehrere Kapellen, ein<br />
Hotel und diverse Restaurants gehören. Wer dort im<br />
Wald die Wunderquelle von Sankt Odilie besucht, wird<br />
auch hier einen Zauber spüren. Es heißt, dass Odilie eines<br />
Tages auf dem Weg zur Abtei einen von Müdigkeit<br />
und Durst geplagten Leprakranken fand. Nicht wissend,<br />
wie sie ihm helfen kann, schlug sie mit ihrem Stock an<br />
den Felsen neben dem Kranken. Daraufhin sprudelte aus<br />
dem Stein das Wasser einer bisher nie versiegten Quelle,<br />
die den Namen der Heiligen erhielt und die von Gläubigen<br />
mit Augenkrankheiten auf der Suche nach Heilung<br />
aufgesucht wird. Die Besucher spüren die Magie. Sie sind<br />
still, lauschen dem Plätschern des Wassers, genießen den<br />
Ort und die Erlebnisse ganz in Ruhe.<br />
Lage<br />
Die bis zu 1424 m hohen Vogesen (frz.:<br />
les Vosges) sind ein Mittelgebirge im Osten<br />
Frankreichs. Das Gebirge begrenzt<br />
den französischen Teil des Oberrheingrabens<br />
nach Westen.<br />
Anreise<br />
• mit dem PKW<br />
Auf der A 5 bis Kehl, dann über die<br />
Rheinbrücke nach Strasburg. Von hier<br />
aus erschließt die entlang der Vogesen<br />
führende A35 die Region Elsass und die<br />
Vogesen. Für die südlichen Vogesen über<br />
Mulhouse anfahren.<br />
weitere In<strong>for</strong>mationen<br />
In<strong>for</strong>mation Vogesen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Die heilige Quelle des Odilienberges<br />
In der geräumigen Bar Lounge begrüßt Captain Ben Bonnett die Gäste<br />
und stellt seine Mannschaft vor. Schnell fühlt man sich sehr willkommen<br />
© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />
Massif des Vosges,<br />
https://www.massif-des-vosges.com/de/<br />
Explore Massif des Vosges<br />
https://explore.massif-des-vosges.com/<br />
de/<br />
Ferme Auberge Kahlenvasen,<br />
https://www.fermeaubergealsace.fr/<br />
Confiserie des Hautes-Vosges (CDHV),<br />
www.cdhv.fr<br />
Musée des Eaux de Vie,<br />
www.musee-eaux-de-vie.com/en/<br />
Hotel Les Remparts,<br />
lesremparts.com/en<br />
Horizons d`Alsace,<br />
https://www.horizons-alsace.com/<br />
Freres Bott,<br />
https://bott-freres.fr/de/<br />
Les Confitures de Nicole,<br />
www.confiture-alsace.fr<br />
Hostellerie du Mont Sainte-Odile,<br />
www.mont-sainte-odile.com<br />
Château du Haut-Koenigsbourg,<br />
www.haut-koenigsbourg.fr/de/<br />
68 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 69
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Auf dem Peter‘s Markt in Liepāja wird frisches Obst und Gemüse angeboten © Latvia Travel<br />
Sklandu Rauši - eines der bekanntesten Spezialitäten Lettlands © Latvia Travel<br />
Die Geschmäcker Lettlands<br />
Über rosarote Suppen, fliegende Fische<br />
und schwarzen Balsam für die Seele<br />
Von Gottfried Pattermann<br />
Einer der wichtigsten Bestandteile des Reisens ist der Genuss lokaler Spezialitäten.<br />
Wer traditionelle Gerichte probiert, lernt auch gleichzeitig die Kultur einer<br />
Region kennen und sie im besten Fall auch lieben. Es gibt viele weltweit bekannte<br />
Küchen, aber von den lettische Spezialitäten Aukstā zupa, Rupjmaizes oder Sklandu<br />
Rauši haben bisher bestimmt die wenigsten gehört.<br />
Die Geschmäcker Lettlands basieren vor allem<br />
auf regionalen Zutaten und deren Rezepte<br />
über viele Generationen weitergegeben wurden<br />
und die baltische Kultur in ihrer Besonderheit und<br />
Faszination widerspiegeln. Wir präsentieren lettische<br />
Gaumenfreuden, die großes Potenzial zu neuen Leibspeisen<br />
oder -getränken haben.<br />
Rustikal und ursprünglich<br />
Das Fischen in Flüssen, Seen und der Thaya, das Sammeln<br />
von Pilzen und Beeren, Jagen - die Einheimischen<br />
Lettlands haben schon immer alles genutzt, was die Natur<br />
zu bieten hat. Das ist in der lettischen Küche auch<br />
heute noch deutlich spürbar - natürliche Zutaten, einschließlich<br />
ökologisch angebautem Gemüse und Obst,<br />
sind ein Muss. Wegen der langen Winter sind die Letten<br />
auch Meister im Einlegen von Gurken und Marmeladen<br />
und konservieren Lebensmittel auf köstliche Weise.<br />
Vor allem auf traditionellen Bauernmärkten in den<br />
Regionen findet man eine große Auswahl an frischen<br />
Zutaten und leckeren Gerichten.<br />
Sklandu Rauši<br />
Eine der wohl bekanntesten lettischen Spezialitäten, die<br />
von Groß und Klein geliebt wird und überall zu finden<br />
ist, sind die Sklandu Rauši. Die herzhaften Törtchen bestehen<br />
traditionell aus einem Roggenteig, der mit einer<br />
Mischung aus Karotten und Kartoffeln gefüllt ist. Das<br />
70 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 71
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
Frisch geräuchert schmeckt der Fisch am besten © Latvia Travel<br />
serviert. Diese fällt vor allem durch<br />
ihre knallige pinke Farbe auf. Heutzutage<br />
gibt es zahllose Varianten<br />
der Suppe, klassisch besteht sie jedoch<br />
aus der farbgebenden Roten<br />
Bete und Kefir zusammen mit<br />
Kartoffeln, Eiern, Wurst, frischen<br />
Gurken, Gewürzen und Kräutern.<br />
Nach einer Fahrradtour oder einer<br />
langen Wanderung ist diese Rote-<br />
Bete-Suppe auch für Urlauber eine<br />
beliebte Stärkung und lässt sich für<br />
das echt Baltikum-Gefühl auch sehr<br />
einfach zu Hause nachkochen.<br />
Küstenbewohner lieben Fisch<br />
Blick über die lettische Hauptstadt Riga © Latvia Travel<br />
Gericht stammt aus dem Westen<br />
Islands, genauer gesagt aus Kurzeme,<br />
und existiert bereits seit fast<br />
fünf Jahrhunderten. Inzwischen haben<br />
die „baltischen Quiches“ auch<br />
viele Fans außerhalb Lettlands. Jede<br />
Familie hat hier ihr eigenes Hausrezept<br />
- mal wird Honig verwendet,<br />
mal wird das Törtchen mit saurer<br />
Sahne übergossen, mal mit Kümmel<br />
in der Füllung verfeinert – jede<br />
einzelne der Varianten ist es auf jeden<br />
Fall wert, probiert zu werden.<br />
Auf dem Rīgas Centrāltirgus, dem großen Markt in Riga, gibt es verschiedene<br />
Fischspezialitäten zu kaufen © Latvia Travel<br />
Wie in fast allen Küstenregionen<br />
spielt auch in Lettland Fisch eine<br />
große Rolle - und das nicht nur<br />
dann, wenn das ganze Land die laichenden<br />
Lachse feiert, die zu fliegen<br />
scheinen. Fische sind ebenfalls<br />
charakteristisch für die Essgewohnheiten:<br />
In lettischen Gewässern leben<br />
viele verschiedene Fischarten<br />
wie zum Beispiel Sprotte, Dorsch,<br />
Karpfen, Barsch oder auch Lachs.<br />
Vor allem das Räuchern mit kaltem<br />
oder heißem Rauch ist eine schon<br />
sehr lang gepflegte lokale Tradition.<br />
Aber auch eingelegt, gebeizt<br />
oder gebraten werden verschiedene<br />
Fische mit viel Genuss verzehrt<br />
– am liebsten mit Kartoffeln und<br />
saurer Sahne oder direkt auf frisch<br />
gebackenem Brot….<br />
Die Suppe wird am liebsten kalt<br />
ausgelöffelt<br />
Brotliebhaber unter sich<br />
…denn eine große Gemeinsamkeit,<br />
Im Sommer werden in Lettland<br />
die die deutsche Kultur mit der let-<br />
Durchschnittstemperaturen<br />
zwi-<br />
tischen hat, ist die Liebe zum Brot.<br />
schen 19 und 23 Grad erreicht. Vor<br />
Rupjmaizes ist das Bekannteste:<br />
allem an den warmen Tagen wird<br />
Ein Roggenbrot, das vor allem mit<br />
an Tischen des baltischen Staates<br />
gerne Aukstā zupa (kalte Suppe)<br />
Aukstā zupa (kalte Suppe) © Latvia Travel<br />
In den vielen Cafés in Riga oder in Liepāja können die süßen Verführungen<br />
Lettlands probiert werden © Latvia Travel<br />
seinem sehr kräftigen Geschmack<br />
überzeugt. Das Backen des Brotes<br />
72 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 73
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen<br />
ist für die lettische Bevölkerung eine Art Ritual und<br />
auch ein großer Teil nicht nur der kulinarischen Kultur.<br />
Wer das absolute Brot-Erlebnis haben möchte, ist<br />
im Brotmuseum in Aglona genau richtig: Wirtin Vija<br />
Kudiņa ist die Seele des Museums und erklärt Besuchern<br />
in ihrer traditionellen lettgallischen Volltracht<br />
alles über das Brothandwerk – inklusive Brotbackkurs!<br />
Weinabend auf Lettisch<br />
Lettland ist kein Land, das einem direkt in den<br />
Sinn kommt, wenn man an grüne Weinberge und<br />
romantische Weingüter denkt. Jedoch wird hier<br />
schon seit Jahren Wein hergestellt – sowohl aus<br />
Trauben als auch aus verschiedenen Früchten, Beeren<br />
und sogar Blumen.<br />
Passend zum nordischen Blütenwein kann man in<br />
Lettland auch ein leckeres Stück Käse genießen – genauer<br />
gesagt Johanniskäse. Traditionell kommt dieser<br />
zur Sommersonnenwende auf den Tisch, schmeckt<br />
aber auch an allen anderen Tagen des Jahres. Seinen<br />
unvergleichlichen Geschmack verleiht dem Hüttenkäse<br />
die Zugabe von Kümmel. Ähnlich wie beim Champagner<br />
aus der Champagne darf ein Johanniskäse nur<br />
als solcher verkauft werden, wenn der Hersteller ins<br />
Register für garantiert traditionelle Spezialitäten aufgenommen<br />
wurde und der Käse gemäß der Produktspezifikation<br />
hergestellt wird. Wer einen Johanniskäse<br />
probiert, isst also ein echtes Original!<br />
Zum Abschluss etwas Süßes<br />
Lettische Mahlzeiten sind ohne Süßspeisen, die das Essen<br />
abschließen, nicht denkbar. Die Praline „Gotiņa“<br />
ist eine kleine Süßigkeit, die den Letten ganz besonders<br />
am Herzen liegt – nicht nur wegen ihres süßen<br />
Geschmacks, sondern auch wegen der elastischen<br />
Konsistenz. Früher wurden die Pralinen aus frischer<br />
Milch, Zucker, Sirup, Butter und Vanillin gekocht - in<br />
letzter Zeit wurden viele neue Varianten des Klassikers<br />
aufgesetzt. Inzwischen werden Pralinen mit Haselnüssen,<br />
salzigem Karamell, Erdbeeren, Kürbiskernen,<br />
Limetten und anderen Zutaten hergestellt, die<br />
sich an großer Beliebtheit sowohl bei Einheimischen<br />
als auch bei Gästen erfreuen.<br />
Hochprozentiges zum Aufwärmen<br />
Und auch, wenn es etwas Stärkeres zu trinken sein<br />
soll, kann Lettland eine absolute Spezialität offerieren:<br />
Der legendäre Schnaps namens „Black Balsam“ ist<br />
Lettlands mit Abstand bekanntestes und charakteristischstes<br />
alkoholisches Getränk. Der Likör ist – wie der<br />
Name es bereits verrät - schwarz und hat einen kräftigen<br />
und süßlichen Geschmack. Das genaue Rezept<br />
liegt unter strenger Geheimhaltung. Normalerweise<br />
wird der Schwarze Balsam pur oder auf Eis getrunken<br />
– wem der Schnaps jedoch etwas zu stark schmeckt,<br />
der verdünnt das Getränk einfach mit einem Schuss<br />
Wodka. Gerne werden auch Kaffeespezialitäten mit<br />
dem Likör verfeinert oder Cocktails auf Basis des<br />
Schwarzen Balsams gemixt. Prost!<br />
Black Balsam - der lettische Kräuterschnaps<br />
Bild: liftarn - Self-published work by liftarn, CC BY-SA 3.0,<br />
Stockfisch - wichti9ger Bestandteil der Küche Lettlands<br />
74 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 75
Lifestyle<br />
Lifestyle<br />
Lifestyle<br />
Alles was Spaß macht<br />
Bild von Pexels auf Pixabay<br />
76 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 77
Lifestyle<br />
Lifestyle<br />
„Samurai-Schwerter“<br />
aus Niederbayern für die Küchen der Welt<br />
Sie gelten als die schärfsten Klingen der Welt - die legendären Samurai-Schwerter der berühmten<br />
japanischen Krieger-Kaste. Auch wenn das Schwert als Kriegswaffe längst ausgedient hat:<br />
In handgefertigten japanischen Küchenmessern lebt die einmalige Schmiedekunst der Samurai<br />
bis heute <strong>for</strong>t. Ein niederbayerischer Werkzeughersteller brachte vor über 30 Jahren als erstes<br />
deutsches Unternehmen handgeschmiedete japanische Hocho in die Bundesrepublik. Heute<br />
schwören nicht nur Star-Köche auf die bis zu rund 900 Euro teuren fernöstlichen Meisterwerke<br />
aus Stahl und Feuer.<br />
by: Gottfried Pattermann<br />
Aus der Hand des Meisters: Ein original japanisches Hocho-Messer erkennt man beispielsweise an der Signatur<br />
eines japanischen Meisterschmiedes auf der Klinge. Fotos (2): obx-news/Dictum<br />
Einmal Tomaten zerteilen nur mit dem Eigengewicht<br />
eines Messers - japanische Hocho<br />
sind die wohl schärfsten Haushaltsmesser der<br />
Welt und werden auch in deutschen Küchen immer<br />
beliebter. Ein echtes Hocho ist so scharf, dass beim<br />
Zwiebelschneiden keine Tränen fließen. Denn die<br />
Zwiebelzellen werden von der asiatischen Klinge<br />
buchstäblich zerteilt. Ein herkömmliches Messer dagegen<br />
quetscht den reizenden Zwiebelsaft<br />
aus der Zelle.<br />
„Viele Menschen wissen gar<br />
nicht, was ein scharfes<br />
Messer ist“, sagt Petra<br />
Steinberger, Geschäftsführerin<br />
des<br />
niederbayerischen<br />
Werkzeugherstellers<br />
Dictum in<br />
Metten (Landkreis<br />
Deggendorf).<br />
Der mehr<br />
als 170-jährige<br />
Traditionsbetrieb<br />
entdeckte<br />
Anfang<br />
der 80er Jahre<br />
die einzigartige<br />
Qualität japanischer<br />
Werkzeuge<br />
und Küchenmesser<br />
und importiert<br />
die kleinen „Samurai-Schwerter“<br />
heute<br />
von Meisterschmieden<br />
wie das Takobiki (Fischmesser)<br />
vom Meister des traditionellen<br />
Handwerks Masanobu<br />
Okada.<br />
Seit das Tragen und Herstellen der legendären Samurai-Schwerter<br />
1876 verboten wurde, haben sich<br />
viele japanische Schwertschmiede auf die Herstellung<br />
von Küchenmessern spezialisiert. Dabei hat<br />
sich die Handwerkstechnik der<br />
Samurai-Schmiede bis heute kaum verändert und<br />
wird von Generation zu Generation weitergegeben.<br />
Ihre extreme Schärfe bekommen die japanischen<br />
Hocho über eine Jahrhunderte alte Schmiedetechnik:<br />
Bis zu 65 Lagen Karbonstahl werden dabei<br />
verschmiedet. Dadurch entsteht das typische Wellenmuster<br />
auf der Klinge, das auch die Samurai-<br />
Schwerter einst zierte. Je nach Art der Klinge gibt<br />
es spezielle Messer für Gemüse, Fisch und Fleisch<br />
oder zum Hacken und Zerteilen von Knochen und<br />
Gräten.<br />
Wer seine Küche mit einem echten<br />
Hocho zieren möchte, muss<br />
je nach Qualität zwischen<br />
rund 80 und gut 900<br />
Euro auf den Tisch<br />
legen. Allerdings<br />
gibt es inzwischen<br />
auch<br />
immer mehr<br />
minderwertige<br />
chinesische<br />
Imitate<br />
auf dem<br />
Markt,<br />
die als<br />
Japan-<br />
Messer<br />
verkauft<br />
werden.<br />
Ein original<br />
Hocho<br />
erkennt man<br />
beispielsweise<br />
an der Signatur<br />
eines japanischen<br />
Meisterschmiedes<br />
auf der Klinge, sagt Petra<br />
Steinberger, deren Firma<br />
heute neben japanischen<br />
Messern rund 10.000 verschiedene<br />
Werkzeuge in etwa 80 Länder der Erde exportiert.<br />
Damit ein traditionelles Hocho seine einzigartige<br />
Schärfe behält, sollte es liebevoll gepflegt werden.<br />
Statt Spülmaschine empfiehlt sich nach Gebrauch<br />
die Reinigung mit Wasser und die Pflege mit lebensmittelechtem,<br />
säurefreiem Kamelienöl. Geschärft<br />
werden die kleinen „Samurai-Klingen“ mit einem<br />
Wasserstein.<br />
78 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 79
Lifestyle<br />
Lifestyle<br />
Blau wie das Meer,<br />
traumhaft Weiß wie der Strand:<br />
Das MINI Cabrio<br />
in der Seaside Edition<br />
80 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 81
Lifestyle<br />
Lifestyle<br />
Zum 30-jährigen Jubiläum des offenen sportlichen MINI Viersitzers erscheint das MINI Cabrio in der Seaside Edition<br />
mit exklusiven Design- und Ausstattungsmerkmalen und wahlweise in den Karosseriefarben Caribbean Aqua<br />
und Nanuq White.<br />
Sanft an den Strand rollende Wellen und den<br />
endlosen Horizont im Blick – ein Tag am Meer<br />
bietet erfrischend offene Perspektiven und ein<br />
Gefühl von Freiheit. Passend dazu zelebriert<br />
das MINI Cabrio in der Seaside Edition 30 Jahre<br />
individuellen Stil und maximalen Frischluft-<br />
Fahrspaß. Zum Jubiläum des offenen Viersitzers<br />
präsentiert MINI den sportlichen Klassiker mit<br />
exklusiven Ausstattungs- und Designmerkmalen<br />
– wahlweise in blau schimmernder Lackierung<br />
Caribbean Aqua oder im hellen Farbton Nanuq<br />
White. Die Seaside Edition des MINI Cabrio ist<br />
als Cooper (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,4<br />
– 5,9 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert:<br />
145 – 135 g/km gemäß WLTP) sowie als Cooper<br />
S (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 – 6,5<br />
l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 157 –<br />
148 g/km gemäß WLTP) erhältlich.<br />
Als aktuell weltweit einziges Premium-Cabrio im<br />
Kleinwagensegment überzeugt das MINI Cabrio<br />
mit seinem unverwechselbaren Erscheinungsbild<br />
im traditionellen MINI Stil und steht für individuellen<br />
Fahrspaß unter freiem Himmel. Im MINI<br />
Cooper S ermöglicht der kraftvolle 2,0 Liter große<br />
und 131 kW/178 PS starke Vierzylinder-Motor<br />
mit MINI TwinPower Turbo Technologie eine<br />
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,2 Sekunden.<br />
Auch der MINI Cooper sorgt mit einem<br />
Dreizylinder-Ottomotor mit 100 kW/136 PS für<br />
das MINI typische Gokart Feeling. Das elektrisch<br />
betriebene, schwarze Softtop mag es gemächlicher<br />
und kann bis 30 km/h automatisch geöffnet<br />
oder geschlossen werden.<br />
Ab Februar <strong>2023</strong> betont die limitierte Seaside<br />
Edition des MINI Cabrio markentypische Gestaltungsmerkmale<br />
mit einem editionsspezifischen<br />
Design im Exterieur und Interieur des stilvollen<br />
Cabriolets. Weiße Doppel-Zierstreifen verlaufen<br />
von den Seitentüren bis zum Fahrzeugheck.<br />
Abgerundet wird das exklusive Exterieur Design<br />
durch eine einzigartige Grafik auf der Frontschürze.<br />
Hier gibt die stilisierte 30 noch einmal<br />
einen Hinweis auf das Modelljubiläum.<br />
Sie stehen in elegantem Kontrast zum maritim<br />
angehauchten Farbton Caribbean Aqua und<br />
betonen den sportlichen Charakter des offenen<br />
Viersitzers. Im Farbton Nanuq White wirkt die<br />
durchgehend helle Karosserie besonders elegant<br />
und das MINI Cabrio erinnert an die getupften<br />
Wolken vor dem tiefblauen Sommerhimmel.<br />
82 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 83
Lifestyle<br />
Lifestyle<br />
Die Sidescuttles mit dezentem Seaside Schrift-<br />
Beim Einsteigen sorgen bereits die Leisten der<br />
geführt. Sowohl das aufgedruckte Muster, als<br />
Der integrierte Seaside Schriftzug unterstreicht<br />
zug der Edition greifen das 30- jährige Mo-<br />
Fahrzeugtüren im Editionsdesign mit zwei wei-<br />
auch der Schriftzug erinnern noch einmal an<br />
die Einzigartigkeit und macht eine Verwechs-<br />
delljubiläum durch grafisch gestaltete Ziffern<br />
ßen Streifen und Seaside Schriftzug für die ex-<br />
das runde Jubiläum. Das Muster ziert zudem<br />
lung des Schlüssels unmöglich.<br />
in hellem und dunklem Blau auf. Zudem ze-<br />
klusive Ausstrahlung des Interieurdesigns. Die<br />
die Fußmatten mit einem grafischen Badge.<br />
lebriert ein exklusiver „Seaside“ Schriftzug im<br />
im Farbton Carbon Black gehaltenen Ledersit-<br />
Auf der unteren Speiche des Sport-Lederlenk-<br />
Für den Fahrer optimiert die jüngste Genera-<br />
sportlichen orange auf dem Heck den runden<br />
ze mit bequemen Knee Rolls und Armauflagen<br />
rads findet sich der namensgebende Seaside<br />
tion des MINI Bediensystems die Möglichkei-<br />
Geburtstag. Die 18 Zoll großen Leichtmetallrä-<br />
in den Türen bieten Kom<strong>for</strong>t und harmonie-<br />
Schriftzug der neuen MINI Edition. Der Fahr-<br />
ten zur schnellen und intuitiven Steuerung von<br />
der im Design Pulse Spoke erinnern an pulsie-<br />
ren bei offenem Verdeck perfekt mit den bei-<br />
zeugschlüssel im editionsspezifischem, grafi-<br />
Fahrzeugfunktionen, Audioprogramm, Kom-<br />
rende Wellen im Wasser. Im Gegensatz dazu<br />
den Außenlackierungen Caribbean Aqua und<br />
schen Wellenmuster in changierenden Blau-<br />
munikation, Navigation und Apps. Individu-<br />
stehen die spezifischen Wheel Caps - welche<br />
Nauq White.<br />
tönen gehalten, greift sowohl die offene<br />
elle Wünsche hinsichtlich Fahrerassistenz und<br />
noch einmal die Zahl des Jubiläums aufgrei-<br />
Atmosphäre als auch die pure Eleganz des<br />
Connectivity können über die neu zusammen-<br />
fen – still. Ein dahinterliegendes Gewicht sorgt<br />
Die Dekorleisten der vorderen Armaturen sind<br />
Meeres auf und ermöglicht es, einen Teil der<br />
gestellten Ausstattungspakete besonders ge-<br />
jederzeit für den perfekten Auftritt.<br />
ebenfalls im editionsspezifischen Design aus-<br />
exklusiven Edition mit nach Hause zu nehmen.<br />
zielt erfüllt werden.<br />
84 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 85
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
Wie wir uns betten...<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
© Gottfried Pattermann/gp-image-facts<br />
86 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 87
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
Lindner Grand Hotel<br />
Beau Rivage<br />
Beim Eintreten gibt sich so<strong>for</strong>t ein Grand Hotel aus vergangener Blüte – von 1874 – zu erkennen.<br />
Im eindrucksvollen Entrée mit entsprechend hoher Decke begrüßt uns der freundliche<br />
Concierge. Wir erhalten die Gästekarten «Interlaken», welche während unseres Aufenthaltes<br />
gültig sind. Dies bedeutet kostenlose ÖV-Benutzung in den Sektoren 1 und 3, was die ganze<br />
Umgebung der Stadt zwischen den Seen abdeckt. Ebenfalls winken Rabatte von bis zu 50% auf<br />
Bergbahnen, Schifffahrt, Naturparks oder z.B. Minigolf.<br />
Text: Daniel Jauslin<br />
Was uns allerdings erstaunt – wir werden<br />
nicht, wie in 5 Sterne Häusern üblich, auf<br />
eines der 101 Zimmer begleitet. Schade.<br />
Unser Zimmer ist eine Junior Suite (107) mit 8-eckiger<br />
Sitzecke und riesigem Balkon. Auf diesem steht ein<br />
Tisch mit 4 Stühlen, die in den warmen Monaten nur<br />
darauf warten, Gäste zum Lesen, Spielen und Relaxen<br />
einzuladen – bei extravaganter Sicht auf das Bergpanorama.<br />
Die renovierten Zimmer sind in warmen Farben<br />
gehalten und sehen trotz Alter des Grand Hotels<br />
ansprechend aus. Eine Schale auf Eis mit verlockend<br />
zugeschnittenen Früchten, leckerer Schweizer Schokolade<br />
und einer Flasche Wasser zaubert uns ein Lächeln<br />
ins Gesicht. Das Bett (2x90cm) ist bequem, leider sind<br />
die Matratzen nicht verbunden und schieben sich entsprechend<br />
auseinander. Ein Teppichboden entspricht<br />
unserer Meinung nach nicht den heutigen hygienischen<br />
An<strong>for</strong>derungen, Holz würde sehr viel besser<br />
in diese Suite passen. Das Licht- und Schaltersystem<br />
müsste dringend überholt werden, die Stehlampe zum<br />
Beispiel lässt sich nur durch Ein- und Ausstecken an<br />
der Steckdose in Bodennähe bedienen. Dafür geniessen<br />
wir die wunderbaren Stuckaturen an der Decke.<br />
Beide vorhandenen Bademäntel haben Größe L. Das<br />
bedeutet für mich, dass ich diesen nicht wirklich überlappend<br />
zu schließen vermag. Auch fehlen aus nicht<br />
erklärbaren Gründen jegliche Haken in Zimmer und<br />
Bad, um z.B. die Bademäntel nach dem Spa Besuch<br />
aufhängen zu können.<br />
Das Badezimmer ist ausreichend gross, beherbergt eine<br />
Duschwanne mit hohem Einstieg, WC und Haartrockner.<br />
Der Kosmetikspiegel lässt sich nicht fixieren, was<br />
Schminken und Rasieren erschwert. Der Raum ist angenehm<br />
warm. Barfüßig darf man sich im Winter allerdings<br />
nicht ins Bad begeben. Der Boden ist eiskalt und<br />
wartet dringend auf eine Bodenheizung bei der nächsten<br />
Softrenovierung.<br />
Nach einem abwechslungsreichen Tag in den traumhaften<br />
Landschaften rund um Interlaken, können wir uns<br />
im Panorama Spa ganz nach unserem Geschmack entspannen<br />
und zur Ruhe kommen. Der Wellnessbereich<br />
mit Innenschwimmbad, Sauna, Dampfbad und Fitnesscenter<br />
ist der ideale Ort, um aktiv zu entspannen und<br />
den Alltag einfach auszuschwitzen. Beim Eintritt sind<br />
keine Badetücher vorhanden. Diese müssen wir aus der<br />
Sauna holen. Der 112m2 große Innenpool wird auf 28<br />
88 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 89
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
Grad geheizt. Ideal, um Längen zu schwimmen, aber<br />
zu kalt, um an den Wasserdüsen die Durchblutung der<br />
Muskultur anzukurbeln. Da ausreichend Platz vorhanden<br />
ist, wäre die Investition in einen Whirlpool für den<br />
Winter ideal. Das Dampfbad und die finnische Sauna<br />
bieten Platz für maximal je vier Personen.<br />
Das Restaurant «La Bonne Fourchette», zu deutsch die<br />
gute Gabel, ist das interne Restaurant mit zehn Tischen<br />
und gemütlichem Ambiente – mit Holzcheminée, versteht<br />
sich. Wir lieben die Schweizer Küche und jede<br />
Region hat ihre Besonderheiten. Hier verschmelzen<br />
traditionelle, ursprüngliche Koch- und Backkunst mit<br />
fantastischen Neukreationen von geschmacksverliebten<br />
Künstlern. Hier stecken nicht nur regionale und nachhaltige<br />
Produkte in den Speisen, sondern auch jede Menge<br />
Leidenschaft. Wir erleben, wie sich die erlesene Ambiance<br />
mit kulinarischem Genuss von regionalen und<br />
internationalen Spezialitäten verbindet. Der Service ist<br />
ausgezeichnet. Die Wartezeiten ideal. Die Auswahl der<br />
Speisen in der Halbpension ist hervorragend: herrlich<br />
abgeschmeckter Randen Salat mit frischer Büffel Burrata<br />
und Basilikum; oder Maroni Cremesuppe mit eingelegter<br />
Quitte. Anschliessend Rinder Entrecôte, am Stück gebraten,<br />
mit perfekt reduziertem Jus, Kartoffelgratin und<br />
saisonalem Marktgemüse; oder Lachs in Mandel-Kräuterkruste<br />
gebacken, auf Erbsen-Pastinaken-Püree und<br />
Herbstgemüse; oder ein Tessiner Risotto mit buntem<br />
Gemüse und gebratenen Steinpilzen für Freunde vegetarischer<br />
Kost. Zum Abschluss das Kürbiskerne Parfait<br />
mit Zwetschgensorbet oder ein Käseteller von Affineur<br />
Bruni. Bravo. Es lohnt sich einen Besuch im Restaurant<br />
einzuplanen, auch für alle Besucher von Interlaken, die<br />
nicht im Lindner nächtigen. Das Frühstücksbuffet bietet<br />
ausreichend Abwechslung, vor allem für Gäste aus<br />
Asien stehen viele derer bevorzugten Speisen bereit.<br />
Als Schweizer wünsche ich mir mehr Auswahl an Käse<br />
und Aufschnitt.<br />
Um ein Ambiente eines 5 Sterne Grand Hotel zu moderaten<br />
Preisen erleben zu können, ist das Beau Rivage<br />
bestens geeignet. Zentral und mit eigenem Parkplatz,<br />
direkt an der Aare gelegen, ist das Hotel auch für einen<br />
Kurzaufenthalt ideal – und der Gaumen bekommt erst<br />
noch Streicheleinheiten vom Besten.<br />
Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />
www.lindner.de/<br />
interlaken-grand-hotel-beau-rivage<br />
90 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 91
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
Das Obermühle Alpin Spa Resort<br />
Traditionelle Werte<br />
und modernster Kom<strong>for</strong>t<br />
„Für meine Gäste nur das Beste!“ Getreu dieser Devise scheute Gastgeber Christian Wolf weder<br />
Kosten noch Mühen, um sein familiengeführtes 4*S Traditionshaus Obermühle Alpin Spa Resort<br />
in Garmisch-Partenkirchen rundum zu modernisieren und optimieren. Denn das wunderschöne<br />
Hotel im Herzen Garmisch-Partenkirchens blickt auf eine lange und interessante Geschichte<br />
zurück, dessen Tradition der Hotelier erhalten, dennoch den höchsten Ansprüchen der heutigen<br />
Zeit anpassen wollte.<br />
Text von: Anke Sieker<br />
„Tradition bedeutet für uns, sich mit dem auseinanderzusetzen,<br />
was war, was ist und mit allem, was kommen<br />
wird. Hieraus ergibt sich eine stetige Entwicklung, um<br />
unseren Gästen familiäre Gastlichkeit und Service auf<br />
höchstem Niveau bieten zu können,“ so der Vollblut-<br />
Hotelier. Zeitzeugen von damals erinnern bis heute in<br />
einigen Winkeln der Obermühle an die früheren Generationen.<br />
300-jährige Familientradition<br />
Ein Rückblick: Den Grundstein für die über 300-jährige<br />
Familientradition der Obermühle legte Mühlenbesitzer<br />
Mathias Reiser, als er 1634 das Wappen des bürgerlichen<br />
Adels erhielt und seine Mahl- und Sägemühle<br />
künftig als kaiserlichen Betrieb führte.<br />
1925 löste Nachfahrin Katharina mit ihrem Mann Karl<br />
Betz die inzwischen unrentabel geführte Mahlmühle<br />
auf, um eine Pension einzurichten. Der Beginn einer<br />
knapp 100-jährigen Hotel- und Erfolgsgeschichte.<br />
Anfang der 50er Jahre trat Tochter Rothraut Wolf mit<br />
Ehemann Oskar ihr Erbe an. Es wurden zahlreiche Umbaumaßnahmen<br />
vorgenommen.<br />
Dies ist die Bilderbezeichnung, damit die Leute wissen, welches Bild was darstellt und wer der Fotograf ist Aber zu viel Text darf es auch nicht werden sonst<br />
sieht es blöd aus!<br />
92 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 93
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
auf dem neuen Kinderspielplatz<br />
oder im Kinderspielzimmer austoben<br />
oder im hoteleigenen Kino ihren<br />
Wunschfilm ansehen.<br />
Nach der langen Pause freut sich<br />
Christian Wolf deshalb zu Recht,<br />
seine Gäste heute im neuen Ambiente<br />
empfangen und verwöhnen<br />
zu können: „Was in den letzten<br />
Jahren entstanden, ist, macht mich<br />
sehr stolz. Wir haben wieder auf<br />
die richtigen Partner gesetzt und<br />
wurden nicht enttäuscht – unsere<br />
Gäste können sich auf die neue<br />
Obermühle wirklich freuen.“<br />
vorragende internationale Weine<br />
verkosten dürfen. Wer bisher dachte,<br />
rot, rosé oder weiß, sei leicht herauszuschmecken,<br />
erlebt bei der<br />
anschließenden Blindverkostung<br />
diverse Überraschungen.<br />
Gaumenfreuden vom Feinsten.<br />
Zuständig für die Kulinarik ist<br />
Küchenchef Martin Heiland, der<br />
die Obermühle schon seit Jahren<br />
mit seinen Ideen unterstützt. Zusammen<br />
mit seinem engagierten<br />
Küchenteam überrascht er die<br />
Gäste mit kreativen Menüs und<br />
einem exquisiten A-la-Carte-Angebot.<br />
Hierbei wird größter Wert<br />
auf Regionalität, Frische und Nachhaltigkeit<br />
gelegt. Zur 3/4 Pension<br />
in der Obermühle gehört auch ein<br />
komplettes Mittagsbuffet mit ausgesuchten<br />
Zutaten.<br />
Ein Augenschmaus ist dazu das<br />
edle und hochwertige Ambiente im<br />
Restaurantbereich. Bei der Innenausstattung<br />
wurde auf eine Kombination<br />
aus modernem, alpinen<br />
Flair und historischem Charme geachtet,<br />
hochwertige Designermöbel<br />
und -Lampen inklusive. Auch<br />
große Bilder dienen im Restaurant<br />
Ein innenarchitektonischer<br />
Leckerbissen<br />
Das Restaurant Reiser’s im Erdgeschoss<br />
war bereits vor dem großen<br />
Umbau ein innenarchitektonischer<br />
„Leckerbissen“ – inzwischen<br />
gehört auch ein Weinklimaschrank<br />
Sohn Peter Wolf und seine Frau<br />
gat zwischen traditionellen Werten<br />
viert werden“, so Christian Wolf.<br />
zum Angebot. Hier findet der<br />
Mariele setzten 1978 mit viel Lei-<br />
und den An<strong>for</strong>derungen der heu-<br />
Seit Anfang 2022, nach der pande-<br />
Weinliebhaber circa 300 Positio-<br />
denschaft die Tradition der Ober-<br />
tigen Zeit mit viel Charme, Herz-<br />
miebedingten Zwangspause, kann<br />
nen. Insbesondere gereifte Weine<br />
mühle <strong>for</strong>t. Besonders mit seiner<br />
blut und Gastgebergeschick. Unter<br />
der Gastgeber seinen Gästen noch<br />
aus Deutschland, Österreich und<br />
hervorragenden Küche machte sich<br />
seiner Leitung fanden bereits in der<br />
weitere Neuerungen präsentieren:<br />
Italien, aber auch diverse Raritäten<br />
Peter Wolf innerhalb kurzer Zeit,<br />
Vergangenheit zahlreiche Moderni-<br />
Vier zusätzliche Familien-Suiten<br />
aus dem Rest der Welt. Gastgeber<br />
weit über die Stadtgrenze hinaus,<br />
sierungen statt.<br />
wurden im Stammhaus renoviert<br />
Christian Wolf, selbst ausgebildeter<br />
einen Namen. Es folgten Preise,<br />
Was bei den umfangreichsten Um-<br />
und im Saunagarten ein zweiter<br />
Sommelier, achtet auch beim Wein<br />
Anerkennungen und die Aufnah-<br />
baumaßnahmen 2019 herausge-<br />
Whirlpool eröffnet. Im moderni-<br />
auf Nachhaltigkeit. Daher finden<br />
me in die Chaîne des Rôtisseurs<br />
kommen ist, kann sich sehen lassen:<br />
sierten Hallenbad gibt es nun sogar<br />
sich viele biodynamische Weine im<br />
(eine internationale gastronomi-<br />
47 neue, lichtdurchflutete Zimmer,<br />
einen Strömungskanal. Mehr Ruhe-<br />
Sortiment.<br />
sche Gesellschaft, die 1950 in Paris<br />
ein exklusiver 1800 qm2 Wellness-<br />
bereiche und eine größere Auswahl<br />
„Kulinarisch bieten wir unseren<br />
gegründet wurde und der Hohen<br />
bereich mit Premium SPA und Infi-<br />
an Saunen, beispielsweise eine<br />
Gästen hochwertige und innovati-<br />
Kunst des Kochens (Haute Cuisine)<br />
nitypool mit traumhaftem Blick auf<br />
Salzsauna, runden das umfangrei-<br />
ve Gerichte. Nun haben wir endlich<br />
verpflichtet ist).<br />
die Zugspitze, mit neuester Technik<br />
che Wellness-Angebot ab.<br />
auch die Möglichkeit unser passen-<br />
Ein Spagat zwischen Tradition<br />
und Zeitgeist<br />
ausgestattete Tagungsräume und<br />
eine Erweiterung aller öffentlicher<br />
Bereiche wie z.B. der Eingangsbe-<br />
Im modernen, lichtdurchfluteten<br />
Fitnessraum - ausgestattet mit<br />
hochwertigen Technogym-Geräten<br />
des Weinangebot entsprechend zu<br />
präsentieren,“ freut er sich.<br />
Gemeinsam mit Freund Dr. Hel-<br />
reich und die Lobby. Ein neues Ka-<br />
- können Aktivurlauber ihre Aus-<br />
muth Köcher aus dem Meran, der<br />
Inzwischen, bereits in der vierten<br />
minzimmer mit Bibliothek ist für<br />
dauer und Kraft trainieren.<br />
alljährlich das Merano WineFesti-<br />
Generation, führt Nachfolger Chris-<br />
den Herbst und Winter „der per-<br />
Auch an die kleinen Gäste hat der<br />
val organisiert, überrascht uns der<br />
tian Wolf seit 2013 das familienge-<br />
fekte Platz zum Entspannen und<br />
Hotelier und Vater einer Tochter<br />
Gastgeber bei unserem Besuch mit<br />
führte Haus und meistert den Spa-<br />
kann auch für private Feiern reser-<br />
natürlich gedacht: Sie können sich<br />
zwei Weinevents, wobei wir her-<br />
94 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 95
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
<strong>Tipps</strong> für Hotels<br />
werden und bietet atemberaubende<br />
Ausblicke. Über Jahrtausende<br />
haben Schnee und Eis die Gebirgslandschaft<br />
geprägt und auf dem<br />
Zugspitzgletscher wird die urgewaltige<br />
Kraft der Elemente hautnah<br />
spürbar.<br />
Auf der beeindruckenden Großen<br />
Olympiaschanze am Fuße der<br />
Zugspitze findet am 1. Januar das<br />
jährliche Neujahrsskispringen im<br />
Rahmen der Vierschanzentournee<br />
statt. Rund 25.000 Zuschauer zittern<br />
dann um Ihre Skisprung-Favoriten,<br />
wenn sich die insgesamt 50<br />
Teilnehmer aus aller Welt die steile<br />
Anfahrt der Skisprungschanze hinunterstürzen<br />
und eine Sprungweite<br />
von bis zu 138 Metern erreichen.<br />
Die kleine Schwester<br />
von Neuschwanstein<br />
Rund 25 Kilometer entfernt von<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
lohnt<br />
sich, last but not least, eine<br />
Fahrt, vorbei am Kloster Ettal<br />
mit seiner urigen Klosterstube,<br />
Mehr In<strong>for</strong>mation:<br />
www.hotel-obermuehle.de<br />
www.gapa-tourismus.de<br />
www.zugspitze.de<br />
zum Schloss Linderhof. Die kleine<br />
Schwester von Neuschwanstein<br />
war der Lebensmittelpunkt<br />
des Märchenkönigs Ludwig II..<br />
Seinen Ruf hat der letzte bayerische<br />
Monarch zu Recht. So findet<br />
sich im Schloss ein waschechtes<br />
Tischleindeckdich und in den<br />
Gartenanlagen das romantische<br />
Marokkanische Haus.<br />
Einer der schönsten Seen<br />
Bayerns<br />
Der Eibsee am Fuße der Zugspitze<br />
als Blickfang: „Auf einem der Bil-<br />
Für das Frühstück entstand ein<br />
traditionell bayerisches Ambien-<br />
zählt zu den schönsten Seen in Bay-<br />
der sieht man meinen Urgroßvater<br />
großzügiger und moderner Buf-<br />
te. Schon man am Eingang der Alt-<br />
ern – hier kann man im Sommer<br />
beim Skifahren. Ein anderes zeigt<br />
fetbereich. Das Angebot wurde er-<br />
stadt, beim Gang durch die histori-<br />
ein erfrischendes Bad im glasklaren<br />
meine Urgroßmutter in Tracht,“ so<br />
weitert und umfasst vorrangig re-<br />
sche Ludwigstraße, spürt man noch<br />
Bergwasser genießen, bei einem<br />
Christian Wolf. Viele Ideen für das<br />
gionale Produkte und innovative<br />
das Flair der alten Römerstadt. Hier<br />
Spaziergang durch den Herbst-<br />
geschmackvolle Interieur hat er auf<br />
Stationen wie z.B. eine Pancake-<br />
lohnt sich ein Besuch im Traditions-<br />
wald die Seele baumeln lassen oder<br />
diversen Reisen gesammelt und im<br />
Maschine.<br />
gasthof Fraundorfer, ein Innehal-<br />
bei einem Rundgang im Winter die<br />
gesamten Hotel umgesetzt.<br />
ten in der barocken Sebastianskir-<br />
herrliche Schneelandschaft bewun-<br />
„Bestimmte Bereiche haben wir dagegen<br />
bewusst unangetastet gelas-<br />
Der perfekte Ort<br />
für Aktivurlauber<br />
che oder ein Einkauf in den kleinen<br />
Handwerksläden, wo zum Beispiel<br />
dern.<br />
sen, die Katharinenstube und die<br />
die Schuhe noch handgefertigt wer-<br />
Ein einmaliges Naturwunder<br />
Bauernstube zum Beispiel. Oder<br />
Für Aktivurlauber bietet das Ho-<br />
den.<br />
die große Wandmalerei im Restau-<br />
tel den idealen Standort. Schon die<br />
Nicht versäumen sollten Reisende<br />
rant, die die Geschichte des Hauses<br />
widerspiegelt.“ Gerade dieser<br />
nähere Umgebung birgt für den<br />
Reisenden erstaunliche Überra-<br />
Der höchste Berg<br />
Deutschlands<br />
zudem einen Ausflug zum einmaligen<br />
Naturwunder – der rauschen-<br />
originelle Stilmix macht das Hotel<br />
schungen. Denn der Olympia-Ort<br />
den Partnachklamm. Während man<br />
sehr außergewöhnlich.<br />
Garmisch Partenkirchen besteht<br />
Natürlich gehört eine Auffahrt auf<br />
entlang beeindruckender Gesteins-<br />
Die beliebte Bar „Loup“ hat mit der<br />
aus zwei Teilen, die im Jahr 1935<br />
die nahegelegene Zugspitze, mit<br />
massive spazierst und unter sich<br />
Renovierung ebenfalls an Quad-<br />
vereint wurden.<br />
2.962 m der höchste Berg Deutsch-<br />
das Wasser wild und unbändig rau-<br />
ratmetern gewonnen. Den Aperitif<br />
Garmisch gilt als eleganterer und<br />
lands, unbedingt zu einem Besuch<br />
schen hört, kann man nur erahnen,<br />
oder Digestif genießen die Gäste<br />
kommerziellerer Stadtteil, Parten-<br />
in Garmisch-Partenkirchen dazu.<br />
welche gewaltigen Wassermassen<br />
dort mit einem beeindruckenden<br />
kirchen mit seinen Straßen aus<br />
Der Gipfel kann mit der Zugspitz-<br />
die Felsen über Jahrhunderte hin-<br />
Panoramablick über die Berggipfel.<br />
Kopfsteinpflaster verströmt ein<br />
bahn und einer Seilbahn erreicht<br />
weg ausgehöhlt haben.<br />
96 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong> 97
Vorschau<br />
Das Allerletzte<br />
Neue Magazine<br />
aus dem <strong>Tipps</strong> Media & Verlag<br />
Also - hier ist wieder euere Molly, der Bürohund.<br />
Eigentlich hab ich während der Redaktionskonferenz<br />
kein Mitspracherecht, ich bin ja mehr für<br />
die gute Laune zuständig. Doch jetzt muss ich<br />
doch mal was sagen.<br />
Das Thema war „Trends <strong>2023</strong>“, oder besser gesagt<br />
Reisetrends <strong>2023</strong>. Die Diskussion drehte<br />
sich darum, ob im <strong>Heft</strong> ein solcher Artikel<br />
erscheinen sollte. Andere Blätter hatten solch<br />
ein Thema schon im Januar gebracht und dabei<br />
ganz verschiedene Trends erkannt. Toll. Jeder<br />
macht den Trend, den er will. Und manche<br />
Leute folgen dem ja auch, sie wollen „trendy“<br />
sein. Aber - das passt doch nicht in unser <strong>Heft</strong>.<br />
Hier geht es doch um die wirklich interessanten<br />
Ziele oder auch darum, neue Regionen oder<br />
unbekanntere Ziele zu erkunden und nicht um<br />
irgendwelchen Trends nachzulaufen. Ich hab‘<br />
mich ja dann auch durchgesetzt: kein Trendy-<br />
Artikel. Und das ist gut so. Ach ja, über‘s Wetter<br />
wollte ich ja auch noch was sagen. Dieser<br />
Winter kommt mir eigentlich ganz gut vor. Im<br />
Januar hatten wir Märzwetter, im Februar Aprilwetter.<br />
Dann wieder Schnee so wie heute. Und<br />
da soll ich raus? Bei dem Wetter? Also wirklich<br />
- das ist echt das Allerletzte!<br />
Unsere Themen im <strong>Heft</strong> 4.<strong>2023</strong><br />
Reisen<br />
Titelthema<br />
Kurvenfieber - Über die schönsten Pässe der Alpen<br />
weitere Themen:<br />
Marokko<br />
Dominikanische Republik<br />
Extremadura<br />
Das Blaue Land - Entdeckungen in Oberbayern<br />
Hotels<br />
Hotel Fluela, Schöne Hotels in Malaysia,<br />
Hotel Königshof Oberstaufen<br />
1stclass - Travellers<br />
das Magazin für Reisende mit Anspruch<br />
Exquisite Reiseziele, Hotels der gehobenen Kategorie, Lifestyle-Produkte<br />
4 <strong>Heft</strong>e pro Jahr<br />
Jede Ausgabe ein besonderes Erlebnis!<br />
1stClass Travellers ist in auserwählten Luxushotels weltweit ebenso zu Hause wie im<br />
exklusiven im Einzelhandel.<br />
Das erste <strong>Heft</strong> erscheint am 9. März <strong>2023</strong><br />
jetzt schon bestellen und zum Vorzugspreis sichern<br />
www.firstclass-travellers.eu<br />
<strong>Heft</strong> 4.<strong>2023</strong> - ab 30. März <strong>2023</strong> bestellen unter:<br />
https://w2.tipps-media.eu/unser-kiosk/<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong>-<strong>Heft</strong>-4-<strong>2023</strong>-p527292237<br />
98 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 3.<strong>2023</strong>