17.03.2023 Aufrufe

MM_Ausgabe_03.2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

B 1785<br />

03/2023<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

Trading-up by Cotta:<br />

Designwerk-Premiere<br />

in Mailand<br />

EMV: Nachhaltigkeit wird zum Hygiene-Faktor<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Möbel in Deutschland: Gemeinsames Sprachrohr für Handel und Industrie<br />

Bezugsstoff-Talk: Stoff, Leder oder Veggie-Leder – was ist nachhaltiger?


WECHSEL ÜBER<br />

DICH HINAUS!


MIT EINEM STARKEN PARTNER,<br />

DER MIT SICHERHEIT<br />

DIE RICHTIGE LÖSUNG HAT.<br />

Wir denken Haus und Wohnen. Gemeinsam und den Endkunden<br />

im Blick entwickeln wir innovative Produkte, Dienstleistungen<br />

und Lösungskonzepte. Mit einem Ziel: die Zukunft eines jeden<br />

Partners aus Küchenfachhandel, Fachhandwerk und Industrie<br />

erfolgreich zu gestalten.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, verbinden wir Menschen mit<br />

Unternehmen und stellen uns tagtäglich unterschiedlichsten<br />

Herausforderungen. Dabei bauen wir auf unsere<br />

Unternehmenskultur mit Werten, die vertrauensvolle<br />

Partnerschaften möglich machen.<br />

JETZT KURS AUF ERFOLG UND WACHSTUM SETZEN!<br />

Sprechen Sie uns an:<br />

Telefon +49 6103 391-0<br />

Hans-Strothoff-Platz 1 · 63303 Dreieich<br />

E-Mail: info@mhk.de<br />

Internet: www.mhk.de


Neandertaler<br />

Gerald Schultheiß<br />

Chefredakteur<br />

schultheiss@moebelmarkt.de<br />

Sehnsucht nach Einfachheit und Nähe zur<br />

Natur: die Steinzeit-Höhle 2.0 verändert international<br />

den Ladenbau. Als Folge des<br />

Corona-Cocoonings und der Zeitenwende<br />

verleihen Werte wie Sicherheit und Geborgenheit<br />

damit nicht nur unserem Zuhause<br />

einen neuen Stellenwert, sondern inspirieren<br />

auch das Shopping am POS.<br />

Ein Trend, den die expansive Einrichtungs-<br />

Marke Kave Home schon vor genau zehn<br />

Jahren zum Kern ihrer DNA machte. In wenigen<br />

Wochen eröffnen die Spanier in Berlin<br />

auch hierzulande den ersten stationären<br />

Shop. Kave verknüpft Höhlen-Feeling mit<br />

Recycling und Kreislaufwirtschaft – beides<br />

prägte aus purer existenzieller Notwendigkeit<br />

heraus auch schon die Lebensweise<br />

unser höhlenzeitlichen Vorfahren.<br />

Ginge man einmal davon aus, dass Leder<br />

wie zu Zeiten der Neandertaler ein Nebenprodukt<br />

der Fleischgewinnung im Gleichgewicht<br />

mit der Natur ist und diese Haut<br />

ökologisch gegerbt wird, wäre Leder – neben<br />

Naturfasern – sicher das nachhaltigste<br />

Bezugsmaterial überhaupt.<br />

Initiiert von der wachsenden Veganismus-<br />

Debatte auch auf der Heimtextil stiegen ein<br />

Protagonist für Leder, einer für Kunstleder<br />

und eine Protagonistin für Stoff in unserem<br />

Bezugsstoff-Talk in den Ring und diskutierten,<br />

welches Material denn nun wirklich<br />

das Nachhaltigste sei. Das Fazit: Auch bei<br />

dieser Bewertung scheitert eine Schwarz-<br />

Weiß-Brille an der Komplexität wirtschaftlicher<br />

Wertschöpfungs-Prozesse.<br />

Dieser Komplexität zum Trotz geht der<br />

EMV jetzt die Mammut-Aufgabe an, seine<br />

Kollektion bis in die Lieferketten hinein<br />

nachhaltig zu gestalten. Was für Geschäftsführer<br />

Ulf Rebenschütz schon deshalb alternativlos<br />

ist, weil auch die Konsumenten<br />

dies künftig erwarten.<br />

Dies unterstrich er in unserem Bilanz-Gespräch<br />

zu einer weiteren Säule der Nachhaltigkeits-Strategie<br />

des EMV: der Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs seiner Händler<br />

im Rahmen des jetzt auslaufenden Klimaverbund-Projekts<br />

des Mittelstandsverbunds.<br />

Wobei diesem Strategie-Pfeiler infolge der<br />

Energiekrise über Nacht schon heute eine<br />

betriebswirtschaftlich durchaus existenzielle<br />

Dimension zukommt.<br />

Geradezu ein Meilenstein für die Evolution<br />

der Branche – auch, jedoch nicht nur in<br />

Richtung Nachhaltigkeit – ist die neue<br />

Branchen-Vertretung Möbel in Deutschland.<br />

Sie will Handel und Industrie in den<br />

engen kartellrechtlichen Grenzen an einen<br />

Tisch bringen und unserer Branche eine<br />

gewichtige Stimme verleihen. Wir sprachen<br />

mit den Initiatoren, den Präsidenten und<br />

Geschäftsführern von BVDM und VDM.<br />

Die Zinswende fordert neben Banken auch<br />

die 0%-Finanzierung im Möbelhandel heraus,<br />

da dieser die Kosten dafür bisher meist<br />

alleine trug und jetzt mit schwer kalkulierbaren<br />

Kostensteigerungen konfrontiert ist.<br />

Weshalb viele Händler die Laufzeit zinsloser<br />

Abschläge mehr oder weniger transparent<br />

bereits zeitlich begrenzen.<br />

Wie wichtig eine Ratenzahlung hierzulande<br />

mittlerweile ist, zeigt eine Studie des Bankenfachverbands:<br />

Im Juli 2020 wären zwei<br />

Drittel aller im Handel finanzierten Käufe<br />

ohne diese Option gar nicht erfolgt; 2010<br />

war es noch ein Drittel. Die gestiegenen<br />

Cocooning-<strong>Ausgabe</strong>n während der gesamten<br />

Pandemie haben auch das Ratenkauf-<br />

Volumen bei Möbeln weiter gepusht – ein<br />

Trend, der sich auch in Zeiten steigender<br />

Möbelpreise weiter fortsetzt.<br />

Sicher ließen sich daher beispielsweise bei<br />

einem Sofa mittels Raten-Abschlägen auch<br />

Mehrwerte wie die Wahl eines nachhaltigeren<br />

Herstellers oder Bezugsmaterials oder<br />

das Prädikat made in Germany noch besser<br />

verkaufen – würde dies monatlich vielleicht<br />

nur wenige Euros mehr kosten.<br />

Dann hätten wir es in unserer Höhle nicht<br />

nur schöner und gemütlicher, sondern<br />

würden eventuell schon gleich damit anfangen,<br />

wie unsere Vorfahren dort wieder<br />

nachhaltiger zu wohnen und zu leben.<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Editorial 5


Titel<br />

Designwerk by Cotta:<br />

Frischer Wind im Polster-Markt<br />

Internationales, modulares Design mit höchsten Ansprüchen:<br />

Mit seiner jungen Marke Designwerk präsentiert<br />

sich Cotta erstmals auf dem Salone del Mobile<br />

in Mailand. Das Trading-up-Label hat sich bis<br />

hinein in gehobene Polster-Studios etabliert – und will<br />

jetzt auch global Trends setzen.<br />

Titelstory ab Seite 78<br />

Ladenbau trifft Kave Home: Zurück in die (Höhlen-) Zukunft<br />

Der Steinzeitmensch lebte in seiner Höhle vermutlich entspannter als der<br />

Büromensch von heute, der in der Pandemie das Cocooning für sich neu<br />

entdeckt hat. Im Ladenbau wurde daraus jetzt ein Trend: Geschäfte werden<br />

wie Höhlen inszeniert. Auf diesen sicheren Zufluchtsort setzt auch die Multichannel-Einrichtungsmarke<br />

Kave Home mit wachsendem Erfolg. Jetzt<br />

wollen die Spanier in Deutschland expandieren. Wo die erste Höhle entsteht,<br />

lesen Sie in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Unternehmen<br />

14<br />

5 Editorial<br />

5 Neandertaler<br />

6 Intro<br />

10 Gesprächspartner<br />

12 Crossmedia<br />

12 News auf moebelmarkt.de<br />

14 Unternehmen<br />

14 Kave Home: My home is my Cave<br />

18 Europa Möbel-Verbund (EMV):<br />

„Nachhaltigkeit wird zum Hygiene-Faktor“<br />

23 News aus Unternehmen<br />

24 Raumplus: „Wir sind jetzt viel näher am<br />

Kunden“<br />

26 News aus Unternehmen<br />

27 Markt<br />

27 Team Bank: Ganz easy in Raten bezahlen<br />

28 Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel:<br />

Starkes Plus dank Homing und Homeoffice<br />

30 Deutsche Möbelindustrie: Hoher<br />

Kostendruck sorgt für Umsatzanstieg<br />

33 Markt-Mix<br />

34 Initiative „Möbel in Deutschland“: Ein<br />

Sprachrohr für die ganze Branche<br />

37 IWOfurn: Händler helfen Händlern<br />

38 Hettich-Bilanz 2022: Neuer Umsatzrekord<br />

30<br />

39 küche & bad forum<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

5 Kurznachrichten<br />

8 Event Küchen: Jeder Moment ein Event<br />

10 „KKT 007“ – mit der Lizenz zum<br />

Küchenkauf<br />

12 Dornbracht: Zweites Leben für zeitlose<br />

Klassiker<br />

13 Samsung: Potenziale nutzen<br />

14 Deutsche Küchenmöbelindustrie: Abermals<br />

wichtiger Wachstumsmotor<br />

16 Nobilia: Weiter auf Wachstumskurs<br />

18 Kitchen Innovation Award: Überzeugende<br />

Preisträger<br />

Jahresbilanz Möbelindustrie 2022:<br />

Die große Analyse<br />

Wir haben einen detaillierten Blick auf das Geschäftsjahr<br />

2022 der deutschen Möbelindustrie geworfen.<br />

Die große Analyse der amtlichen Zahlen<br />

zeigt, dass sich die Branche auch in herausfordernden<br />

Zeiten gut behaupten kann.<br />

Markt<br />

6 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


18<br />

EMV – ein Vorreiter beim Klimaschutz<br />

Die Energiekrise ist zu einem existenziellen Thema für<br />

den Handel geworden. Preisdruck und Beratungsbedarf<br />

sind hoch: Wie lassen sich CO2 und Kosten effizient<br />

und nachhaltig reduzieren? Der Europa Möbel-<br />

Verbund (EMV) hat dies im Klimaverbund-Projekt des<br />

Mittelstandsverbands ZGV eindrucksvoll vorgemacht.<br />

Wie das funktioniert hat und wie es weitergehen soll<br />

erläutern Ulf Rebenschütz und Steffen Berth.<br />

Unternehmen<br />

24<br />

Interview: Raumplus setzt auf Kundennähe<br />

Raumplus ist mit Gleittür-Systemen sowie begehbaren Kleiderschränken<br />

groß und bekannt geworden. Doch längst ist die Marke bereits aus dem<br />

Schlafzimmer herausgewachsen. Jetzt hat man auch den Vertrieb komplett<br />

neu aufgestellt – mit dem Ziel, noch näher am Kunden zu sein und noch<br />

schneller auf den Markt zu reagieren.<br />

Unternehmen<br />

19 Beckermann: Ganzheitliches Wohnambiente<br />

20 Solitaire: Verbraucherorientierte<br />

Innovationsstärke<br />

22 SHD: Cloud-Know-how aus einer Hand<br />

63 Out of the Box<br />

63 German Design Empowerment<br />

64 Special Polster<br />

64 Sofas 2023<br />

66 VdDP zieht positive Bilanz<br />

67 Polster-Mix<br />

71 Sedda Polstermöbel: Neue Präsenz im Markt<br />

72 MÖBELMARKT Bezugsstoff-Talk: Stoff, Leder oder<br />

Veggie-Leder?<br />

76 Polster-Mix<br />

34<br />

+8%<br />

28<br />

Möbelhandel 2022: Starke Bilanz<br />

Der deutsche Möbel- Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />

hat sich 2022 – vor allem auch im internationalen Vergleich<br />

– erneut erfolgreich entwickelt. Über fast alle<br />

Hauptwarengruppen hinweg konnte das hohe Niveau mit<br />

überraschenden Entwicklungen gehalten werden.<br />

Markt<br />

Möbel in DEUTSCHLAND<br />

BVDM und VDM: Neues Sprachrohr für die Branche<br />

Mit der Initiative „Möbel in Deutschland“ wollen VDM/VHK und BVDM<br />

ihre Interessen bündeln, um gerade gegenüber der Politik in Berlin und<br />

Brüssel ein besseres Standing für die deutsche Möbelbranche zu erreichen.<br />

Im Roundtable mit MÖBELMARKT erläutern die Initiatoren<br />

Markus Meyer, Elmar Duffner, Jan Kurth und Christian Haeser, wie sie<br />

dieses ehrgeizige Ziel in die Tat umsetzen wollen.<br />

Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Intro 7


84<br />

Euroshop setzt weltweit Impulse<br />

Die Euroshop ist das Schaufenster für den Einzelhandel aus aller<br />

Welt – das war vor der Corona-Pandemie so, und das ist auch nach<br />

der Pandemie so geblieben. Bei der jüngsten <strong>Ausgabe</strong> war die Welt<br />

zurück nach Düsseldorf gekommen. Mehr als 80.000 Besucher erlebten<br />

dort die spannende Zukunft des Retails.<br />

Messen<br />

Sofas 2023: Das sind die Trends<br />

Die Sofas waren im vergangenen Jahr die Champions unter den Wohnmöbeln. Auch das neue<br />

Jahr begann für viele Anbieter gut. Wie Nachhaltigkeit, Formenreichtum und neue Produkt-Ideen<br />

das Polstergeschäft befeuern, lesen Sie in unserem Special Polster und zudem viele weitere<br />

spannende Themen.<br />

Special Polster<br />

77 Trevira CS: Sechs Fragen zu Sustainability<br />

78 Designwerk by Cotta: Debüt auf der<br />

Design-Bühne<br />

80 POS Service Group: Mehr<br />

Kundenzufriedenheit – noch weniger<br />

Aufwand<br />

82 Messen<br />

82 Milan Design Week: Zum richtigen<br />

Zeitpunkt<br />

84 EuroShop 2023: Impulsgeber für den<br />

Handel<br />

86 Messe-Mix<br />

88 Business Forum<br />

90 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

92 Köpfe<br />

95 Look Out<br />

95 Therapie<br />

küche & bad<br />

forum<br />

FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

MÄRZ 3/2023<br />

B 50899<br />

Mit „Solitaire – The Waterbase“, die einzige ihrer Art,<br />

will die BSH die Transformation des klassischen Küchenbereichs<br />

rund um die Spüle in einen ästhetischen Raum<br />

vorantreiben und gleichzeitig mit reduziertem und klarem<br />

Design sowie der Integration zahlreicher Funktionen<br />

faszinieren. Ein Ansatzpunkt, der auch beim Kitchen<br />

Innovation Award 2023 überzeugte. Foto: Solitaire<br />

Küchenmöbelindustrie 2022 –<br />

die detaillierte Bilanz<br />

ab Seite 39<br />

64<br />

Trotz zahlreicher Herausforderungen hat sich die deutsche Küchenindustrie<br />

2022 erfolgreich entwickelt. Während sich der Markt für Elektrohausgeräte<br />

robust zeigte, baute die Küchenmöbelindustrie ihre Stellung als wichtiger<br />

Wachstumsmotor innerhalb der gesamten Möbelbranche aus. Einen großen<br />

Anteil daran hatte erneut Nobilia, wie die Analyse der Geschäftsentwicklung<br />

des Küchenmöbelprimus zeigt. In der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> berichten wir außerdem<br />

über die erfolgreichen Küchen-Kompetenz-Tage von Alliance, Der Küchenring<br />

und KüchenTreff in Rheinbach, neue Ansätze von Dornbracht, ehrgeizige<br />

Ziele von Samsung und ausgezeichneten Innovationen.<br />

Große Küchen-Kompetenz<br />

in Rheinbach<br />

Ausgezeichnete Innovationen<br />

MÖBELMARKT<br />

8 Intro 03 / 2023


Anzeige<br />

GO CREATE THE<br />

NEXT NORMAL<br />

82<br />

Auf nach Mailand<br />

Der Salone del Mobile kehrt<br />

auf seinen angestammten<br />

Termin zurück: Die Messe<br />

bietet vom 18. bis 23. April<br />

wieder einen hochinteressanten<br />

Mix aus aktuellem Design,<br />

hoffungsvollen Talenten<br />

und wichtigen Zukunftsthemen.<br />

Mit welchen Ideen Messepräsidentin<br />

Maria Porro<br />

und ihr Team die Besucher<br />

begeistern wollen, erfahren<br />

Sie in unserem Vorbericht<br />

zum 61. Salone.<br />

Messen<br />

72<br />

Bezugsstoff-Talk: Reichlich Gesprächs-Stoff<br />

Nachhaltigkeit ist kein flüchtiger Trend: Immer mehr Verbraucher<br />

suchen auch bei Polsterstoffen nach ökologisch<br />

einwandfreien Produkten. Entsprechend kritisch<br />

sensibilisiert sind auch die Einkäufer. Leder, Stoff oder<br />

vegane Alternativen? MÖBELMARKT ludt zum Expertentalk<br />

und diskutierte mit Leni Rohleder, Marc Reinhardt<br />

und Ugur Devletli, welche Bezugsstoffe wirklich<br />

nachhaltig sind.<br />

Special Polster<br />

Shaping the<br />

change.<br />

9.–12. Mai 2023 in Köln<br />

interzum @home<br />

Digitale Pre-Show<br />

2.–8. Mai 2023<br />

Digitales Live-Event<br />

15.–16. Mai 2023<br />

Jetzt anmelden!<br />

www.interzum.com<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Koelnmesse GmbH<br />

Messeplatz 1, 50679 Köln<br />

Tel. +49 1806 913 131*<br />

interzum@visitor.koelnmesse.de<br />

* (0,20 EUR/Anruf aus dem dt. Festnetz;<br />

max. 0,60 EUR/Anruf aus dem Mobilfunknetz)


Gesprächspartner<br />

Ulf Rebenschütz, EMV<br />

„Nachhaltigkeit bei Produkten<br />

wird ebenfalls eine große Rolle<br />

spielen. Das gehen wir an.“<br />

Unternehmen | Seiten 18-20<br />

Steffen Berth, EMV<br />

„Die explodierenden Energiepreise<br />

haben die Nachfrage<br />

bei den Händlern derart<br />

gesteigert, dass wir kaum<br />

nachkamen.“<br />

Unternehmen | Seiten 18-20<br />

Jan Kurth, VDM, Christian Haeser, BVDM,<br />

Elmar Duffner, VDM, Markus Meyer, BVDM<br />

Initiative „Möbel in Deutschland“<br />

„Wir wollen der Branche gemeinsam<br />

ein größeres Gewicht geben.“<br />

Markt | Seiten 34–36<br />

Johannes Ragailler, Sedda:<br />

„Hauptbestandteil unserer<br />

Neuausrichtung ist vor allem<br />

unsere Produktpolitik.“<br />

Special Polster | Seite 71<br />

Marc Reinhardt, Leder Reinhardt, Ugur Devletli,<br />

Eurotex, Leni Rohleder, Rohleder (v.l.)<br />

Polster-Talk Bezugsmaterialien<br />

„Nachhaltigkweit ist ein globales<br />

Thema, bei dem jeder seinen<br />

Beitrag leisten muss.“<br />

Special Polster | Seiten 72-75<br />

MÖBELMARKT<br />

10 Intro 03 / 2023


MÖBELMARKT.DE<br />

EXPERTEN-<br />

BEITRAG<br />

Cosentino: Schönheit in Stein<br />

Als weltweit führendes Unternehmen im Bereich Engineered & Natural<br />

Stone fokussiert sich Cosentino auf nachhaltige Designoberflächen für Architektur<br />

und Wohnen. Mit Silestone® und Dekton® bietet Cosentino Gebäudegestaltern<br />

eine breite Palette innovativer und nachhaltiger Oberflächen<br />

für drinnen und draußen. Besonders die neuen Dekton®-Kollektionen<br />

Pietra Kode, Onirika und Kraftizen werden zur BAU 2023 im Fokus stehen.<br />

Am Messestand diskutieren Experten zudem Fragestellungen rund um Markenbildung,<br />

Design-Ansätze und künstliche Intelligenz.<br />

Foto: Cosentino<br />

Eindrucksvolle Asien-Messen<br />

Kuala Lumpur, Saigon, Jakarta: An drei Standorten in Südost-Asien haben<br />

in den vergangenen zwei Wochen die Messen MIFF, VIFA Expo und IFEX<br />

zahlreiche Besucher angezogen. Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie<br />

und der Aufhebung der Reisebeschränkungen auch in China<br />

herrschte an allen Standorten reger Betrieb. Auf allen drei Messen waren<br />

Einkäufer aus aller Welt zu Gast, um sich über die Neuheiten der südost-asiatischen<br />

Hersteller zu informieren. MÖBELMARKT war auf allen Veranstaltungen<br />

vor Ort und wird in der April-<strong>Ausgabe</strong> ausführlich darüber berichten.<br />

Foto: Mielchen<br />

Business Forum: https://bit.ly/3yEI7gV<br />

Messen: https://bit.ly/3liGcvC<br />

EXPERTEN-<br />

BEITRAG<br />

Anonym durchs Internet surfen<br />

Wenn Sie im Internet Webseiten aufrufen, hinterlassen Sie digitale Spuren.<br />

Das beginnt mit den zugelassenen Cookies bis zu Ihrer IP-Adresse. Die IP-<br />

Adresse ist meist über längeren Tage dem einen Nutzer zugeordnet und die<br />

aufgerufene Webseite oder Dienst merkt sich das. Wenn Sie einmal einen<br />

Begriff über Google gesucht haben, bekommen Sie permanent personalisierte<br />

Werbung z. B. für Autos. Man kann das abschalten, in dem Sie regelmäßig<br />

oder gleich nach Beenden des Browsers die Cookies und den Browsercache<br />

löschen. Das geht auch automatisch.<br />

Foto: PC-College<br />

Meble Polska 2023: Starke Messe<br />

Die Meble Polska hat ihre Stärke von vor der Pandemie wiedererlangt. Die<br />

diesjährige <strong>Ausgabe</strong> der Messe, die Ende Februar in Poznan stattfand, war<br />

ähnlich groß wie die Rekordveranstaltung im Jahr 2020. Die Zahl der Teilnehmer<br />

stieg um 19,6% im Vergleich zu der im Mai 2022 organisierten Messe.<br />

An der Meble Polska nahmen Besucher aus 71 Ländern teil, die mit Abstand<br />

größte Gruppe waren Einkäufer aus Deutschland. Lesen Sie mehr<br />

dazu auf moebelmarkt.de. Ein ausführlicher Nachbericht erfolgt in der Aprilausgabe<br />

des MÖBELMARKT.<br />

Foto: Schultheiß<br />

Business Forum: https://bit.ly/42czaZT<br />

Messen: shorturl.at/anvwN<br />

MÖBELMARKT<br />

12 Crossmedia 03 / 2023


LÖSUNGEN<br />

WIRKEN AM<br />

BESTEN,<br />

WENN<br />

MAN SIE<br />

SCHON HAT.<br />

homepoet.com<br />

Unser Verband lebt wie kein anderer für die Möbelbranche.<br />

Mit dem Homepoet verbinden wir Onlineshop und stationären<br />

Handel, machen Ihr Möbelhaus allen Kunden virtuell zugänglich<br />

und sichern so langfristig eine hohe Frequenz vor Ort.<br />

Mehr unter homepoet.com<br />

Dabei sind wir weit mehr als ein bloßer Zusammenschluss.<br />

Wir sind ein Netzwerk, eine innovative Plattform, eine<br />

Denkfabrik und ein kreativer Konzeptentwickler. Mit diesem<br />

Anspruch und unserer hohen Innovationskraft können wir<br />

auch Veränderungen rechtzeitig begegnen. So entwickeln<br />

wir vorausschauend Lösungen, machen Herausforderungen<br />

zu Chancen, und liefern immer zur richtigen Zeit die richtigen<br />

Antworten auf das veränderte Kaufverhalten.<br />

Mehr unter emverbund.de


Der Ladenbau im Geschenkeshop im National Museum of<br />

Katar aus geschichteten Holzflächen ist eine Hommage an die<br />

Höhle Dahl Al Misfir. Foto: Tom Ferguson


Kave Home – Vorreiter für einen Trend im Ladenbau:<br />

My Home<br />

is my Cave<br />

Aus den Metropolen dieser Welt kommt gerade ein Ladenbau-Trend zu uns: Geschäfte werden wie Höhlen inszeniert. Was heute<br />

wieder ganz neu daherkommt, hatte Francesc Julià Gelabert bereits 2013 auf dem Schirm. Damals gründete er die Einrichtungsmarke<br />

Kave Home (Cave) für E-Commerce und Einrichtungs handel, die seit 2020 auch in Deutschland präsent ist. Die spanische<br />

Marke mit der Höhle im Namen setzt aktuell 153 Mio. Euro um und will weiter expandieren – auch in Deutschland.<br />

Doch zunächst zurück zum Höhlentrend im Ladenbau,<br />

der das Corona-Cocooning und die Suche nach natürlicher<br />

Geborgenheit nun auch im Handel widerspiegelt.<br />

Auch moderne Konsumtempel werden jetzt als<br />

Rückzugsort und „Cave“ inszeniert. Vor allem in asiatischen<br />

Luxusgeschäften wird diese gestalterische<br />

Strömung laut EHI Retail Institute in einer verblüffenden<br />

Mischung aus Ursprünglichkeit und Modernität<br />

realisiert.<br />

Ein Beispiel par excellence liefert demnach F.O.G. Architecture<br />

mit seinem 170 qm großen Flagship-Store<br />

für die Aromatherapiemarke „To Summer“. Amorphe,<br />

helle Wände aus Kunststein werden indirekt ausgeleuchtet<br />

und mit Spiegeln und glänzenden Oberflächen<br />

kontrastiert. Das Architekturstudio mit Niederlassungen<br />

in Shanghai, London und Chongqing hat für<br />

die Produkte der Marke eine Art strahlenden Höhlentempel<br />

geschaffen.<br />

Der Homo sapiens in uns<br />

Besonders emotional wird das Höhlen-Thema von<br />

Koichi Takada Architects (Sydney) in Doha (Katar) gespielt.<br />

Für den Geschenke-Shop in Jean Nouvels National<br />

Museum haben sich die Kreativen von der Dahl<br />

Al Misfir, der Höhle des Lichts, im Zentrum von Katar<br />

inspirieren lassen. Das Design des Geschenkeladens<br />

erinnert tatsächlich an eine Wüstenhöhle mit natürlichem<br />

Licht, das von oben kommt.<br />

Der Trend zur Cocooning-Höhle hat seine Wurzeln<br />

nicht nur in der Pandemie und in der permanenten<br />

Überforderung durch digitale Medien. Er hängt auch<br />

mit einem neuen Welt- und Menschenbild zusammen.<br />

So machte Harari in seinem Bestseller „Sapiens“ bereits<br />

im Jahr 2011 darauf aufmerksam, dass das Leben<br />

der Steinzeitmenschen wesentlich entspannter<br />

und letztendlich komfortabler war als das moderner<br />

Büromenschen.<br />

Unregelmäßig ge -<br />

formtes Fiberglas-<br />

Regal aus der „Cave<br />

Collection“, inspiriert<br />

von religiösen Höhlen<br />

in Dunhuang.<br />

Design/Foto:<br />

kar-studio.com<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Unternehmen 15


Genau diese Geborgenheit,<br />

die Steinzeit-Menschen in<br />

Höhlen genossen haben<br />

müssen, hat Francesc Juliá<br />

Gelabert mit seiner mediterranen<br />

Möbel- und Dekorationsmarke<br />

Kave Home<br />

aufgegriffen.<br />

„Unser Logo erinnert an eine<br />

Höhle – ein Zufluchtsort, an dem wir uns wohl und in<br />

Sicherheit fühlen – und so sollen wir uns auch in unserem<br />

Zuhause fühlen: Ein Ort, an dem die Zeit still<br />

steht und an dem Du alleine oder mit Deinen Liebsten<br />

einfach Stunde um Stunde genießen kannst.“<br />

Die Vorgeschichte von Kave Home mit Sitz in Sils bei<br />

dards in der gesamten Lieferkette abzielt und als Ausgangspunkt<br />

für die nachhaltige Transformation dient.<br />

Eine der Zielsetzungen von Kave Cares ist es, noch<br />

vor 2025 Plastik aus seinen Geschäften und Verpackungen<br />

zu verbannen.<br />

34 Prozent globales Wachstum 2022<br />

2022 schloss Kave Home mit einem Umsatz von 153<br />

Mio. Euro ab – ein Zuwachs von 34% über alle Vertriebskanäle<br />

– und eröffnete 42 neue Verkaufsstellen<br />

in 13 Ländern, darunter zwei eigene Stores und 40<br />

neue Franchise- und Shop-in-Shops.<br />

Francesc Julià Ametller, CEO: „Mit dem Erfolg unserer<br />

Omnichannel-Ökosysteme und unserem Marktanteil<br />

Kunden sowie Service-Orientierung, Innovation, Unangepasstheit<br />

und Leidenschaft.<br />

Auch soziales Engagement und Respekt für die Umwelt<br />

werden als Grundpfeiler von Kave Home genannt.<br />

O-Ton Francesc Juliá Gelabert: „Wir wollen, dass soziales<br />

und ökologisches Bewusstsein Teil unserer<br />

Marke und unserer DNA ist – ebenso wie Design und<br />

hohe Qualität.“<br />

Im Januar, zum 40-jährigen Bestehen der Juliá Grup,<br />

übernahm Francesc Julià Ametller den Vorstandsvorsitz<br />

und leitete damit den Übergangs-Prozess im Führungs-Team<br />

ein. Der Wirtschafts-Wissenschaftler<br />

Ametller, der seine Laufbahn in der Finanzwelt begann,<br />

krönt damit seine sechsjährige Karriere bei Kave<br />

Home in unterschiedlichen Bereichen.<br />

Willkommen in der Höhle<br />

Girona beginnt bereits in den 1980er-Jahren mit Juliá<br />

Grup. Francesc Julià Senior startete mit dem Vertrieb<br />

von Matratzen und Schlafsofas im B2B-Bereich. Von<br />

einem umgebauten Hühnerstall aus begann Juliá seinen<br />

Vertrieb, den er unter dem Namen Julià Grup stetig<br />

erweiterte. 2004 wurde ein eigenes Produktteam<br />

gegründet, und die ersten Büros eröffneten in Asien.<br />

Im Jahr 2005 exportierte das Unternehmen bereits in<br />

mehr als 80 Länder weltweit.<br />

Francesc Julià Gelaberts Vision, eine eigene Möbelmarke<br />

zu etablieren, wurde 2013 mit Kave Home<br />

Wirklichkeit. Zuerst in Frankreich und Spanien und aufgrund<br />

des Erfolgs auch schnell in anderen europäischen<br />

Ländern wie Italien, den Niederlanden oder Portugal<br />

und schließlich, im Jahr 2020, in Deutschland.<br />

2020 wurde auch Kave Cares vorgestellt, ein Projekt,<br />

das auf die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstan-<br />

Foto: Kave Home<br />

haben wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.<br />

Die Eröffnung der ersten Flagship-Stores in Singapur<br />

Ende des Jahres war der erste Schritt unseres Expansions-Plans<br />

in der südasiatischen Region, der uns global<br />

zum Maßstab im Einrichtungs-Sektor machen<br />

wird.“ Zudem hat Kave 2022 ingesamt 230 Mitarbeiter<br />

eingestellt und ist damit zu einem Konzern mit mehr<br />

als 500 Mitarbeitern geworden.<br />

Mit seinem Multichannel-Vertriebssystem ist Kave<br />

Home aktuell in über 80 Ländern weltweit präsent.<br />

Dazu gehören Franchise-Stores in Italien, eigene und<br />

Franchise-Stores in Frankreich, Master-Franchise-<br />

Lösungen in Australien und Singapur sowie eigene<br />

Stores in Spanien.<br />

So wurde im Februar ein dreistöckiger Flagship-Store<br />

in Madrid eröffnet. Die Eröffnung<br />

eines eigenen Geschäfts in der Design-<br />

Metropole Mailand steht ebenfalls für dieses<br />

Jahr auf der Agenda.<br />

Im Zuge der Expansion wurde jetzt auch der<br />

Hauptsitz in Sils erweitert und nach neuesten<br />

Konzepten für erfolgreiches Teamworking<br />

gestaltet. Für 2023 ist dort ein weiterer<br />

Ausbau um 80 Stellen geplant.<br />

Zudem rechnet die Gruppe mit der Eröffnung<br />

von über 60 neuen Verkaufsstellen. Der erwartete<br />

Umsatz beläuft sich auf mehr als 200 Mio. Euro.<br />

Darüber hinaus plant die Gruppe den Umzug zu ihrer<br />

neuen Logistik-Plattform in Tordera bei Barcelona. Der<br />

55.000 qm große Makrokomplex, der auf über<br />

90.000 qm erweitert werden kann, soll auch ein Zentrum<br />

für Wiederverwertung und Recycling von Möbeln<br />

sowie einen Bereich für Forschung und Entwicklung<br />

umfassen.<br />

Als Gründe für die Erfolgs-Story nennt Pressereferentin<br />

Helene Kofler die Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung,<br />

die stetige Verbesserung der Prozesse,<br />

die genaue Orientierung an den Bedürfnissen der<br />

Der Firmengründer und ehemalige CEO der Gruppe,<br />

Francesc Julià Gelabert, wird den Vorsitz des Verwaltungsrats<br />

übernehmen und sich weiterhin eng mit<br />

dem Bereich Design befassen.<br />

In Berlin eröffnet erster Shop<br />

In Deutschland ist Kave Home bisher ausschließlich<br />

über seinen Online-Shop aktiv. Helene Kofler von Kave:<br />

„Unser Konzept wurde am deutschen Markt sehr gut<br />

aufgenommen. Wir glauben, dass neben hochwertigem<br />

Design auch unsere hohen Ansprüche an Nachhaltigkeit,<br />

Verarbeitung und Qualität mit den Wünschen<br />

der Konsumenten übereinstimmen. Nachhaltigkeit ist<br />

Francesc<br />

„<br />

Julià Ametller:<br />

Unser Expansions-Plan in Südasien<br />

wird uns global zum Maßstab<br />

“<br />

im Einrichtungs-Sektor machen.<br />

eines unserer Kernthemen. Wir haben auch in diesem<br />

Jahr unsere FSC-Produktketten-Zertifizierung erneuert.<br />

Die Umsatz-Entwicklung in Deutschland hat bereits<br />

zwei Jahre nach Markteinführung unsere Ziele<br />

übertroffen.“<br />

Neben eigenen und Franchise-Stores betreibt Kave<br />

Home auch Shop-in-Shops, die in Multimarkenmöbel-<br />

Geschäfte integriert sind. Und genau mit dieser Vertriebsform<br />

plant Kave Home in Kürze auch sein stationäres<br />

Debüt auf dem deutschen Markt. Helene Kofler:<br />

„Die gute Nachricht ist, dass wir noch im Frühjahr unseren<br />

ersten Shop-in-Shop in Berlin eröffnen werden.“<br />

Karin Henjes<br />

Francesc<br />

„<br />

Julià Gelabert und Francesc Julià Ametller (v.l.):<br />

Unser Logo erinnert an eine Höhle – ein<br />

“<br />

Zufluchtsort, an dem wir uns wohl und in Sicherheit fühlen.<br />

16 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Das Ladenbau-Konzept von<br />

Kave Home greift die Geborgenheit<br />

einer Höhle als Zufluchts- und<br />

Wohlfühlort auf und spiegelt sich<br />

auch im Logo wider. Fotos: Javier<br />

Bravo


„Zu den 50.000 Tonnen<br />

CO -Einsparung, zu denen<br />

2<br />

sich der Klimaverbund<br />

verpflichtet hat, trägt alleine<br />

der EMV schon 49.000<br />

Tonnen bei.“<br />

Ulf Rebenschütz und Steffen Berth, EMV<br />

18 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


„<br />

<br />

Nachhaltigkeit wird<br />

wird zumHygiene-Faktor“<br />

Durch die Energiekrise kommt dem Sparen von Energie über Nachhaltigkeit und Klimaschutz hinaus jetzt zusätzlich auch eine<br />

existenzielle wirtschaftliche Dimension zu – nicht nur in energieintensiven Betrieben wie Bäckereien, sondern auch im Möbelhandel.<br />

Der Europa Möbel-Verbund (EMV) ist einer der Pioniere unter den Verbundgruppen bei dem im Mai 2020 gestarteten<br />

Klimaverbund-Projekt des Mittelstandsverbunds ZGV, das jetzt im April ausläuft. EMV-Geschäftsführer Ulf Rebenschütz und<br />

Steffen Berth, der zertifizierte Klimaprofi der Verbundgruppe, zogen im Gespräch mit Gerald Schultheiß Bilanz.<br />

„Für PV-Anlagen haben<br />

unsere Gesellschafter über<br />

10 Millionen Euro in die<br />

Hand genommen.“<br />

<strong>MM</strong>: Der EMV ist einer der Pioniere<br />

im Klimaverbund – warum?<br />

Ulf Rebenschütz: Man muss dem Mittelstandsverbund<br />

ZGV als Spitzenverbund<br />

über 45 Branchen sehr hoch anrechnen,<br />

dass er die Initiative ergriffen<br />

und den Klimaverbund gegründet hat.<br />

Der Anfrage, als erster Verband der<br />

Möbelbranche mit dabei zu sein, sind<br />

wir sehr gerne gefolgt. Wir sind uns<br />

unserer Verantwortung bewusst, hier<br />

mitzugestalten. In unserem Verbund<br />

sind verschiedenste Betriebsgrößen<br />

vertreten, sodass wir da einen großen<br />

Hebel zur Veränderung sehen.<br />

Beim EMV sind wir überzeugt, dass<br />

Nachhaltigkeit zu einem strategischen<br />

Hygiene-Faktor wird – einerseits durch<br />

die Nachfrage der Konsumenten, andererseits<br />

durch die Politik bzw. die Gesetzgebung.<br />

Wir denken, dass es unabdingbar<br />

ist, sich frühzeitig mit den<br />

Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />

zu befassen.<br />

Unsere Nachhaltigkeits-Strategie gründet<br />

auf drei Säulen: Die erste ist unsere<br />

Verbundzentrale als solche, die wir<br />

energetisch und vom Fuhrpark her<br />

deutlich grüner aufstellen. Das haben<br />

wir direkt im Griff, sind aber abhängig<br />

von Dienstleistern, die z. B. die PV-Anlage,<br />

das Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />

und die Wallboxen installieren. Und natürlich<br />

von der Lieferfähigkeit der Produkte.<br />

Aber das betrifft ja derzeit alle,<br />

die Projekte zur Klima-Neutralität umsetzen<br />

wollen.<br />

Die zweite Säule ist die Beratung unserer<br />

Anschlusshäuser zu den Themen<br />

Klimaschutz und Nachhaltigkeit.<br />

Die dritte Säule gehen wir dieses Jahr<br />

an: die Sortimente bzw. Produkte. Dazu<br />

laufen schon viele Initiativen. Dies ist<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Steffen Berth<br />

aber auch das komplexeste Projekt,<br />

weil wir hier die Lieferketten analysieren<br />

und bewerten müssen. Auch unter dem<br />

Blickwinkel, dort die gesetzlichen Vorgaben<br />

zu beachten.<br />

Wir stellen jetzt schon fest, dass die<br />

Verbraucher bei Möbeln deutlich auf<br />

Qualität und eine gewisse Wertigkeit<br />

achten. Das zeigt, dass Nachhaltigkeit<br />

bei den Produkten in den nächsten Jahren<br />

ebenfalls eine große Rolle spielen<br />

wird. Diese dritte Säule unseres Nachhaltigkeits-Projekts<br />

unterliegt stetigen<br />

Marktveränderungen und stellt einen<br />

Prozess dar, der nicht von heute auf<br />

morgen umgesetzt werden kann.<br />

Dafür müssen alle Stakeholder mitspielen<br />

und transparent und nachvollziehbar<br />

agieren. Sicherlich auch ein Grund,<br />

warum die CSR-Berichtspflicht EU-weit<br />

eingeführt wird.<br />

Bei der zweiten Säule, den Anschlusshäusern,<br />

geht es um das Ziel des Klimaverbunds,<br />

durch Beratung über alle<br />

230.000 Betriebe der angeschlossenen<br />

Verbundgruppen in dem auf drei Jahre<br />

angelegten Projekt 50.000 Tonnen CO 2 -<br />

Emissionen einzusparen.<br />

Steffen Berth: Im Oktober 2020 hat<br />

meine Ausbildung zum Klimaprofi begonnen.<br />

Nachdem diese abgeschlossen<br />

war und Hausbesuche nach Corona<br />

wieder möglich wurden, haben<br />

die explodierenden Energie-Preise die<br />

Nachfrage nach unserer Beratungsleistung<br />

bei den Händler derart gesteigert,<br />

dass wir mit der zeitnahen Umsetzung<br />

der Termine kaum nachkamen<br />

– zumal jede Beratung etliche Folgetermine<br />

nach sich zieht, wenn es dann<br />

in die Projektarbeit geht.<br />

Eine Antwort des EMV auf die enorme<br />

Resonanz seitens der Anschlusshäuser<br />

war, das Thema auf dem Handelskongress<br />

und der Ordermesse im letzten<br />

Jahr zu präsentieren.<br />

Ein Vorteil für die direkte Umsetzung<br />

diverser Maßnahmen ist auch, dass die<br />

EMV-Möbelhäuser sich überwiegend<br />

im Eigentum der Gesellschafter befinden<br />

und so auch über die Maßnahmen<br />

direkt entschieden werden kann.<br />

Diese energetische Beratung haben wir<br />

bei unserer Nachhaltigkeits-Strategie<br />

„Wir sind uns unserer Verantwortung<br />

bewusst, mitzugestalten. Wir sehen einen<br />

großen Hebel, da wir verschiedenste<br />

Betriebsgrößen vertreten.“<br />

„Die grüne Transformation<br />

wird dem Mittelstand<br />

leichter von der Hand gehen<br />

als die Digitalisierung.“<br />

Ulf Rebenschütz<br />

als Erstes in Angriff genommen, da wir<br />

hier die besten Hebel gesehen haben.<br />

Das hat sich bestätigt: Zu den 50.000<br />

Tonnen CO 2 -Einsparung, zu denen sich<br />

der Klimaverbund bis April 2023 verpflichtet<br />

hat, trägt alleine der EMV<br />

schon 49.000 Tonnen durch bereits beauftragte<br />

Maßnahmen bei. Das ist sicher<br />

auch der Tatsache geschuldet,<br />

dass unsere Gesellschafter teilweise<br />

über große Betriebsflächen verfügen.<br />

In Summe habe ich bislang 80 Beratungs-Projekte<br />

vor Ort durchgeführt –<br />

Ulf Rebenschütz<br />

was bei 460 Gesellschaftern ein hoher<br />

Prozentsatz ist. Insgesamt wurden bei<br />

diesen Projekten z. B. 7.200 Kilowatt<br />

Peak-PV-Anlagen beauftragt. Noch sind<br />

diese Anlagen nicht installiert, aber fest<br />

projektiert. Alleine für diese PV-Anlagen<br />

haben die Gesellschafter schon über<br />

10 Mio. Euro in die Hand genommen.<br />

Zusätzlich sind in unseren Möbelhäusern<br />

18 BHKWs entstanden. Ein solches<br />

BHKW erfordert eine Investition<br />

von rund 100.000 bis 130.000 Euro.<br />

<strong>MM</strong>: Repräsentieren diese 80 Projekte<br />

alle Betriebsgrößen?<br />

Berth: Ja, das sind Möbelhäuser in<br />

der Größe von 3.000 qm bis hoch zum<br />

Wohnkaufhaus mit 40.000 qm.<br />

<strong>MM</strong>: Wenn Nachhaltigkeit zu einem<br />

Hygiene-Faktor wird, treten die Vorreiter<br />

in Ihren Reihen damit schon<br />

offensiv an die Endkunden heran?<br />

Rebenschütz: Zum Teil, im Grunde<br />

Unternehmen 19


„Jungunternehmer muss ich nicht<br />

überzeugen – gestandene Unternehmer<br />

fragen zuerst nach der Amortisation.“<br />

aber noch zu wenig, da die Projekte<br />

erst gestartet sind. Viele Akteure im<br />

Mittelstand sind bei der CO 2 -Vermeidung<br />

weiter, als sie vielleicht vermuten.<br />

Das liegt an noch nicht vorhandenem<br />

Know-how und fehlender Transparenz;<br />

beides wird durch unser Projekt gestärkt.<br />

Das gilt auch für unsere Nachhaltigkeits-Strategie,<br />

die wiederum das<br />

Bewusstsein für die Themen verstärkt.<br />

Ich bin sehr optimistisch, dass der Mittelstand<br />

das Thema sehr schnell umsetzt.<br />

Dies zeigen die zwei Jahre, die<br />

Steffen Berth diesbezüglich wirkt. Die<br />

Transformation zum Thema „Grün“<br />

wird dem Mittelstand leichter von der<br />

Hand gehen als die Digitalisierung.<br />

Es ist klar zu greifen und geht uns alle<br />

an. Wir spüren alle die Auswirkungen<br />

„Die Betriebskosten werden<br />

deutlich kalkulierbarer – ich<br />

setze mein Unternehmen in<br />

ruhigeres Fahrwasser.“<br />

Steffen Berth<br />

des Klimawandels – heiße Sommer,<br />

Überflutungen: es berührt uns emotional.<br />

Und unsere jüngeren Unternehmer<br />

erwarten auch dieses Engagement von<br />

ihrem Verband.<br />

Berth: In meinen Beratungs-Gesprächen<br />

mit Jungunternehmern stelle ich<br />

fest, das keine Überzeugungsarbeit<br />

geleistet werden muss, wohingegen<br />

gestandene Unternehmer zuerst nach<br />

der Amortisation fragen.<br />

Rebenschütz: Generell existiert im<br />

Marketing allgemein bezüglich Nachhaltigkeit<br />

noch zu viel Greenwashing.<br />

Das darf auf keinen Fall passieren.<br />

Steffen Berth<br />

Den Begriff „Strategischer Hygiene-<br />

Faktor“ haben wir gewählt, weil Nachhaltigkeit<br />

zur Selbstverständlichkeit<br />

werden wird. Der Verbraucher ist viel<br />

schneller und weiter: Er wird Nachhaltigkeit<br />

einfach erwarten.<br />

Bei jungen Leuten scheiden doch jetzt<br />

schon Unternehmen aus, die nicht<br />

nachhaltig sind – umso wichtiger ist eine<br />

intrinsische Motivation, dieses Thema<br />

jetzt anzugehen.<br />

<strong>MM</strong>: In der Energiekrise ist Nachhaltigkeit<br />

auch betriebswirtschaftlich<br />

ein Hygiene-Faktor. Kann man<br />

49.000 Tonnen CO 2 -Einsparung in<br />

gesparten Euros fassen?<br />

Berth: Sparen ist immer relativ. Die<br />

Betriebskosten werden deutlich kalkulierbarer,<br />

wenn man den Verbrauch<br />

senkt. Letztes Jahr hatten viele einen<br />

Gaspreis von 3 Cent und mussten auf<br />

einmal 35 Cent oder mehr zahlen. Ich<br />

setze mein Unternehmen damit also in<br />

ruhigeres Fahrwasser.<br />

Unsere Verbund-Zentrale investiert ca.<br />

500.000 Euro in ein BHKW, Ladetechnik<br />

und eine PV-Anlage, so dass wir<br />

beim externen Energiebezug nahezu<br />

neutral sind und ohne weitere Energie<br />

auskommen – und dies für die nächsten<br />

20 Jahre. Die Ersparnis kann man<br />

ausrechnen. Die Amortisationszeit für<br />

Investitionen beträgt im Schnitt fünf bis<br />

sechs Jahre, bei einem BHKW sind es<br />

dreieinhalb bis viereinhalb Jahre.<br />

Jeden Schritt, um energetisch autarker<br />

zu werden, muss man budgetieren und<br />

mitunter mit Banken besprechen – die<br />

auch bestrebt sind, in grüne Energie<br />

und Nachhaltigkeit zu investieren.<br />

<strong>MM</strong>: Können Sie auch ganz konkrete<br />

Beispiele aus dem Kreise Ihrer Gesellschafter<br />

nennen?<br />

Berth: Die Bandbreite sind Investitionen<br />

zwischen 50.000 und 1 Mio. Euro.<br />

Wer eine PV-Anlage mit 120 kwp installiert,<br />

investiert 180.000 Euro. Diese<br />

Anlage reduziert den Stromverbrauch<br />

um über 100.000 kWh. Das ist aber<br />

nur eine Maßnahme – in anderen Fällen<br />

braucht es gar nicht so viel. Auch<br />

ermöglicht es die PV-Anlage, das Haus<br />

im Sommer zu klimatisieren.<br />

Bei Flächen von 3.000 bis 40.000 qm<br />

gibt es unterschiedliche Anforderungen.<br />

Ob es die neue Beleuchtungsanlage ist,<br />

die eine neue Elektro-Infrastruktur erfordert,<br />

oder die neue Dachhaut, um eine<br />

PV-Anlage installieren zu können: Das<br />

ist ein ganzer Strauß an Maßnahmen,<br />

die sich gegenseitig bedingen.<br />

Daher bieten wir beim EMV ein Kompetenz-Paket<br />

an: Wir arbeiten mit einem<br />

sehr guten Consulting-Partner zusammen,<br />

der in die Projekt-Betreuung<br />

bis hin zur Lieferanten-Auswahl mit einsteigt.<br />

Bei der Beratung schauen wir,<br />

welche Maßnahmen sich der Gesellschafter<br />

leisten kann und arbeiten das<br />

je nach finanziellem Spielraum dann<br />

nach Prioritäten ab.<br />

Möbel<br />

Mustermann<br />

<strong>MM</strong>: Es wird beklagt, dass die Hilfen<br />

der Regierung beim Mittelstand<br />

nicht ankommen. Trifft das auch<br />

auf Ihre Gesellschafter zu?<br />

Rebenschütz: Die Organisation der<br />

Fördermittel-Bereitstellung durch den<br />

Gesetzgeber kann sicher noch verbessert<br />

werden. Um die Themen, über<br />

die wir sprechen, muss man sich als<br />

Unternehmer selbst kümmern.<br />

Über unseren Klimaprofi Steffen Berth<br />

und unseren Consulting-Partner können<br />

wir verschiedenste Fördermittel-<br />

Programme in die Projekte einbinden.<br />

Hier gilt es allerdings auch, genau hinzuschauen,<br />

was Sinn macht. Mitunter<br />

sind Kostensteigerungen für Maßnahmen<br />

höher als Förderungen mit<br />

ihren durchaus langen Bearbeitungszeiten.<br />

Auch dafür lohnt es sich, uns<br />

anzusprechen.<br />

Berth: Man sollte aber die Förderung<br />

nicht alleine im Auge haben, sondern<br />

das, was Priorität hat. Nicht, dass ich<br />

die Finanzierung darauf aufbaue und<br />

dann ist der Topf leer. Das Projekt<br />

muss sich auch ohne Förderung tragen<br />

– diese ist dann quasi das Sahnehäubchen<br />

obendrauf.<br />

„Nachhaltigkeit wird zur<br />

Selbstverständlichkeit werden<br />

– der Verbraucher wird sie<br />

einfach erwarten.“<br />

Ulf Rebenschütz<br />

<strong>MM</strong>: Mit dem Green Monday lassen<br />

sich auch ohne Investition Energie,<br />

CO 2 und Kosten sparen. Wie sehen<br />

Sie dieses Thema über den vom<br />

Mittelstandsverbund empfohlenen<br />

Zeitraum Ende März hinaus?<br />

Rebenschütz: Auch das ist von Unternehmen<br />

zu Unternehmen sehr individuell.<br />

Wir hatten schon vor dem<br />

Green Monday Gesellschafter, die<br />

einen Tag pro Woche geschlossen<br />

hatten. Es gibt viele Beispiele, dass<br />

sie dadurch keinen Umsatz verloren<br />

haben. Bei einem Wohnkaufhaus<br />

z. B., das pro Tag tausende<br />

Kunden empfängt, funktioniert das<br />

aber nicht. Jeder Unternehmer muss<br />

das daher je nach Situation vor Ort<br />

selbst entscheiden.<br />

Verkaufsfläche: 6.000 qm<br />

Erdgas-BHKW (Wasserstoff ready)<br />

Elektrische Leistung: 30 kW, thermische Leistung: 58,1 kW<br />

Investitions-Kosten: 93.850 Euro<br />

Jährliche Energie-Gesamtkosten *:<br />

Ohne BHKW: 775.000 Euro<br />

Mit BHKW: 556.000 Euro<br />

Monatliche Energie-Kosten *:<br />

Ohne BHKW: 6.460 Euro<br />

Mit BHKW: 4.640 Euro<br />

Einsparung über 10 Jahre: 218.500 Euro<br />

Amortisations-Zeitraum: 3 Jahre<br />

* Berechnungs-Basis: Erdgas-Preis 4,3 ct/kWh, Strom-Preis 30 ct/kWh<br />

20 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Julian Möller wurde zum Geschäftsführer der neuen Firma ernannt. Foto: Bega-Gruppe<br />

Bega Global Trading gegründet<br />

Die Bega-Gruppe bündelt ihre Exportaktivitäten und gründet die Bega Global Trading<br />

GmbH. Damit setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Expansionskurs<br />

auf internationaler Ebene fort. Die neue Firma soll als Anlaufpunkt für internationale<br />

Kunden fungieren und das umfassende Sortiment der Bega-Gruppe<br />

anbieten. Zusätzlich sollen spezielle Produkte für die jeweiligen Märkte angeboten<br />

werden. Julian Möller, Exportleiter bei der Bega-Gruppe seit Oktober 2020, wurde<br />

zum Geschäftsführer der neuen Firma ernannt. Wie das Unternehmen mitteilt, machen<br />

ihn seine langjährige Erfahrung in der Möbelbranche und seine Kenntnis der<br />

Exportmärkte zur „idealen Besetzung für diese Position“.<br />

51 neue Partner für Moebel.de<br />

Moebel.de hat im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit mit 51<br />

neuen Unternehmen begonnen und die Kooperation mit acht Wiederkehrern<br />

reaktiviert. Die Zahl der Shop-Partner ist somit um etwa<br />

10% gestiegen, auf über 500 Online-Shops und lokale Händler.<br />

Zu den neuen Partnern zählen unter anderem stationäre Stores wie<br />

Porta und Roller, die Moebel.de als digitalen Kanal für die Kundenansprache<br />

nutzen und die Onlinepräsenz erweitern. Zudem ist für<br />

Multi-Channel Unternehmen mit stationären Geschäften laut Moebel.de<br />

das Drive2Store-Modell interessant, mit dem die User nachweisbar<br />

in einzelne Filialen gelockt werden können.<br />

Der Schwerpunkt der neuen Partner liegt jedoch bei reinen Online-<br />

Playern: „Wir sind seit 20 Jahren eine digital ausgerichtete<br />

Company und uns verbindet mit den Internet Pure Playern eine gemeinsame<br />

Denkweise. Es geht darum, die Customer Journey immer<br />

weiter zu optimieren, um das Einkaufen im Internet zu einem<br />

Erlebnis zu machen, das so komfortabel und gleichzeitig zielführend<br />

wie möglich ist“, so Alexander Wessels, Chief Revenue Officer<br />

bei Moebel.de.<br />

Zu den Neuzugängen gehören auch einige Spezialshops, die das<br />

Nischensegment bedienen. Hierzu zählen zum Beispiel Almut von<br />

Wildheim (Designleuchten aus Tirol), Lakshmi (das indische Möbelhaus),<br />

metallbude (Metallmöbel made in OWL), Affengeilebilder23.<br />

de (Bilder und Leinwände) oder form.bar (Möbel-Unikate aus regionalem<br />

Handwerk). „Uns ist es wichitg, dass wir die ganze Bandbreite<br />

der Branche abbilden. Unsere Partner haben verstanden,<br />

dass wir als unabhängiges Portal das Ziel verfolgen, so viele Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher wie möglich zu ihrem Wunschmöbel<br />

zu führen – und das sind inzwischen über 50 Mio. Menschen<br />

pro Jahr. Unsere Services wirken wie ein Konjunkturprogramm für<br />

die gesamte Branche, egal ob klein oder groß“, so Wessels.<br />

DCC tagt zu Digitalindex und<br />

digitalen Produktpässen<br />

Am 2. März tagten in Kassel die DCC-Fachbeiräte Living und Küche/Bad<br />

zum anstehenden DCC-Digitalindex und zu den kommenden digitalen Produktpässen<br />

in der EU. Das Rollout mit Pilotunternehmen für den DCC-Digitalindex<br />

ist für den 3. April geplant, der offizielle Start erfolgt am 17. April.<br />

DCC-Geschäftsführer Dr. Olaf Plümer führte in einem Vortrag aus, dass die<br />

bisherige „Denke“ in bzw. nach Daten-Formaten vielleicht bald der Vergangenheit<br />

angehören könne und mutmaßlich auch werde. Hierbei bezog er<br />

sich auf den „Digitalen Produktpass“. Ausgehend von den Maßnahmen zur<br />

Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der EU und der damit verknüpften<br />

Ecodesign-Verordnung der Union (ESPR) schreibe dort Artikel 8 in relativ<br />

kurzer Zeit die Bereitstellung digitaler Produktpässe für alle materiellen Güter,<br />

die in der EU in den Verkehr gebracht werden, vor. Hierbei seien noch<br />

einige Fragen offen, und zur Umsetzung stünden nur dreieinhalb Jahre zur<br />

Verfügung, obwohl es noch keine offiziellen Regelungen seitens der Kommission<br />

gebe.<br />

Die Möbelindustrie strebe eine europäische Lösung über die European Furniture<br />

Industry Confederation (EFIC) an und der VDM arbeitet auf nationaler<br />

Ebene an der digitalen Prozesskommunikation.<br />

Alexander Wessels, Chief Revenue Officer bei Moebel.de.<br />

Foto: Archiv<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Unternehmen 23


Raumplus mit neuer Vertriebsstruktur<br />

„Wir sind jetzt viel näher am Kunden!“<br />

Raumplus gilt als der Spezialist für Gleittür-Systeme und begehbare Kleiderschränke in Top-Qualität und ist aus dem wertigen Einrichten<br />

kaum mehr wegzudenken. Das Familienunternehmen, bei dem seit zwei Jahren auch der Küchen-Konzern Nobilia als Gesellschafter<br />

eingestiegen ist, erfindet sich dabei immer wieder neu – ob durch Regalsysteme ganz ohne Schiebetüren oder durch eine ziemlich<br />

spontane Rückkehr zur Mailänder Messe in diesem Frühjahr. Und auch durch eine komplett neue Vertriebsstruktur für den Heimatmarkt,<br />

die zum Start in das Jahr 2023 etabliert wurde. MÖBELMARKT-Redakteur Arnd Schwarze sprach mit Carsten D. Bergmann, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, Dr. Herwig Mehrwald, seit einem Jahr Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, und René Spies, seit knapp<br />

einem Jahr Vertriebsleiter für die DACH-Region über Strategie, Zukunft – und Wachstum von Raumplus.<br />

<strong>MM</strong>: Wenn die Geschäfte gut laufen,<br />

den Vertrieb komplett neu aufzustellen,<br />

ist ungewöhnlich. Warum also<br />

dieser Schritt?<br />

Carsten D. Bergmann: Wir bereiten<br />

hier letztlich einen Generationswechsel<br />

im Unternehmen vor, was man ja auch<br />

schon an dem Einstieg von Nobilia als<br />

Gesellschafter sieht. Es gibt also enorm<br />

viel zu tun. Deswegen bin ich auch sehr<br />

froh, dass Dr. Mehrwald und René<br />

Dr. Herwig Mehrwald<br />

Geschäftsführer Vertrieb<br />

und Marketing<br />

Spies inzwischen bei uns sind, um diesen<br />

Prozess mit anzuschieben.<br />

Dr. Herwig Mehrwald: Der Inlands-Vertrieb<br />

von Raumplus war über mehr als<br />

20 Jahre durch eine externe Handelsagentur<br />

organisiert – und schon bevor<br />

ich hier angefangen habe, gab es Überlegungen,<br />

das zu ändern. Denn eine solche<br />

Struktur, so bewährt sie auch war,<br />

ist für einen Markenartikler wie Raumplus<br />

nicht optimal. Es fehlt dabei letztlich<br />

die maximale Kundennähe, denn<br />

alle Informationen erreichen sie immer<br />

nur über einen oder mehrere Filter.<br />

Deswegen haben wir beschlossen, den<br />

Vertrieb in das eigene Haus zu holen.<br />

Dabei haben wir aber alle wesentlichen<br />

Außendienstler von der bisherigen<br />

Agentur übernommen, damit der Handel<br />

auch seine bewährten und vertrauten<br />

Ansprechpartner behält. Das hat für<br />

alle Beteiligten Vorteile: Die Außendienstmitarbeiter<br />

sind viel direkter am<br />

Produktmanagement und am Marketing<br />

dran, ihr Feedback kann also besser in<br />

unsere Arbeit einfließen, und Raumplus<br />

ist viel näher am Fachhandel und am<br />

Kunden dran.<br />

<strong>MM</strong>: Eine große Umstellung nach so<br />

langer Zeit …<br />

Mehrwald: Für unsere Handelspartner<br />

zum Glück nicht, sie haben weiter ihre<br />

bekannten Gesichter als Ansprechpartner<br />

und ein paar organisatorische Veränderungen<br />

im Hintergrund. Aber für<br />

uns und für die betroffenen Mitarbeiter<br />

auf jeden Fall.<br />

Mehrwald: Die drei Kollegen arbeiten<br />

ja bereits mindestens 15 Jahre für den<br />

Raumplus-Vertrieb, haben in dieser Zeit<br />

ein enormes Wissen zu den Produkten<br />

und Kunden angesammelt, und für die<br />

ist es jetzt trotzdem so, als kämen sie<br />

in ein komplett neues Unternehmen.<br />

Aber wir alle haben auch schon jetzt,<br />

zwei Monate nach dem Start, gemerkt,<br />

wie groß die Vorteile sind – wir sind viel<br />

schneller, können neue Produkte oder<br />

Werbemaßnahmen viel konsequenter<br />

umsetzen. Das macht wahnsinnig viel<br />

Spaß. Und durch die größere Nähe zum<br />

Kunden nutzen wir jetzt die Chance,<br />

dauerhaft intensiv auszuloten, was der<br />

Markt will und braucht.<br />

<strong>MM</strong>: Spielte der neue Gesellschafter<br />

Nobilia, der ja auch eine riesige Vertriebsstruktur<br />

hat, bei der Entscheidung<br />

eine Rolle?<br />

Bergmann: Nein, das hat damit überhaupt<br />

nichts zu tun. Wir arbeiten sehr<br />

gut mit Nobilia zusammen und haben<br />

da einen intensiven Know-how-Transfer,<br />

aber die Entscheidungen zu Raumplus<br />

werden komplett hier in Bremen<br />

getroffen und das ist auch von Seiten<br />

unseres Gesellschafters in Verl genau<br />

so gewollt. Dort sieht man ein Riesen-<br />

Potenzial in dem, was wir hier tun, und<br />

deswegen soll und muss die Marke<br />

Raumplus voll erhalten bleiben.<br />

Spies: Die Zusammenarbeit macht aus<br />

einem weiteren Grund sehr viel Sinn:<br />

Nobilia ist perfekt in der industriellen<br />

Fertigung, möchte aber aus dem Küchen-Segment<br />

heraus wachsen. Wir<br />

sind sehr gut in einer Manufaktur-Produktion,<br />

wollen aber weiter aus dem<br />

Schlafzimmer heraus wachsen. Dabei<br />

können wir uns gegenseitig befruchten,<br />

aber trotzdem die jeweilige Markenidentität<br />

erhalten.<br />

24 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


<strong>MM</strong>: Wie wollen Sie dieses Wachstum<br />

aus dem Schlafzimmer heraus<br />

erreichen?<br />

René Spies: Unsere DNA ist die Gleittür,<br />

da kommen wir her, aber mit Raumplus<br />

kann man sich ein Möbel schaffen,<br />

das für den eigenen Geschmack, Stil<br />

und Bedarf passend ist. Dies ist ja auch<br />

ein Grund, warum wir auch im Export in<br />

mehr als 70 Ländern aktiv sind, weil unser<br />

System sehr individuelles Einrichten<br />

in allen Wohnbereichen ermöglicht. Und<br />

unsere Produkterweiterungen der letzten<br />

Jahre haben uns hier noch flexibler<br />

gemacht. Beispielsweise zur Ausnutzung<br />

des Stauraums unter der Treppe<br />

– das Thema kennen wir aus Großbritannien,<br />

wo es viel kleinere Wohneinheiten<br />

gibt, schon ganz lange. Aber auch<br />

in Deutschland wird es immer beliebter,<br />

diese Nische mit einer Türlösung abzutrennen<br />

und zu einem vollwertigen<br />

Stauraum zu machen.<br />

Bergmann: Unsere DNA ist aber nicht<br />

nur die Gleittür, sondern auch Aluminium.<br />

Und das erweitert unsere Möglichkeiten<br />

noch weiter – hin zu Trennwänden,<br />

Regalen und Sideboards, die wir<br />

schon im Sortiment haben und die auch<br />

außerhalb des Schlafzimmers sehr gut<br />

einsetzbar sind.<br />

<strong>MM</strong>: Ist Ihre Entscheidung, nach<br />

Mailand zu gehen, auch Teil dieser<br />

Strategie?<br />

Bergmann: Natürlich – zumal wir eigentlich<br />

schon bei einer imm cologne<br />

im Januar – die ja nun auf den Juni verschoben<br />

ist – ein komplett neues Produkt<br />

präsentieren wollten. Insofern war<br />

es ein echter Glücksfall, dass wir sehr<br />

kurzfristig in Brera im Design District eine<br />

Location gefunden haben, die sich<br />

für uns sehr gut eignet. Wir versprechen<br />

uns davon deutlich mehr – und<br />

auch mehr Besucher – als auf der offiziellen<br />

Mailänder Messe, wo wir in früheren<br />

Jahren auch schon ausgestellt<br />

haben.<br />

Spies: Wir rechnen hier übrigens nicht<br />

nur mit internationalen Besuchern, sondern<br />

auch mit vielen Kunden aus<br />

Deutschland – gerade für die Händler<br />

aus dem Bereich des wertigen Einrichtens<br />

ist die Messe ja sehr wichtig.<br />

<strong>MM</strong>: Das neue Produkt feiert nun<br />

also in Mailand Premiere – aber es<br />

steht ja auch danach noch einiges<br />

bei Ihnen an …<br />

Bergmann: Ja, auf jeden Fall. Zunächst<br />

einmal die Interzum, auf der wir gerade<br />

für den Export ausstellen. Es gibt einige<br />

Exportmärkte, gerade in Übersee. in die<br />

wir ‚nur‘ unser System, die Profile und<br />

Beschläge, liefern, weil sie dort Glas,<br />

Spiegel oder Spanplatten selber haben.<br />

Und danach sind wir natürlich auch auf<br />

der imm cologne.<br />

Mehrwald: Und auch die ist für uns<br />

sehr wichtig. Sie haben ja gehört, dass<br />

sich bei uns viel verändert hat und dass<br />

wir noch viel vorhaben – und wir wollen<br />

in den nächsten Monaten jede Gelegenheit<br />

nutzen, diese Themen dem Handel<br />

zu kommunizieren und damit auch zu<br />

erklären, welche Vorteile er davon hat.<br />

<strong>MM</strong>: Herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

Arnd Schwarze<br />

René Spies<br />

Vertriebsleiter D-A-CH<br />

Fotos: Schwarze<br />

Carsten D. Bergmann<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Unternehmen 25


Neuer VHK-Kooperations-Partner<br />

Die Wichert Management und Unternehmensbeteiligung<br />

GmbH, Hannover, ist neuer Kooperationspartner der Möbelverbände<br />

NRW. Die Firma ist auf Interim-Management<br />

spezialisiert. „Wir bieten Unternehmen eine Auswahl an<br />

hochqualifizierten Managern, die sie bei den Themen Unternehmensführung,<br />

Digitalisierung oder Projektmanagement<br />

unterstützen“, so der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Frank Wichert. Auch Unternehmens-Nachfolge<br />

gehört zu den Schwerpunkten des Unternehmens. Kunden<br />

aus dem Mittelstand werden bei der Suche nach<br />

einem Nachfolger und der Übergabe des Betriebs beraten.<br />

Wichert berät zudem Start-ups von der Planung bis zur<br />

Gründung und bietet Coachings und Seminare zu Themen<br />

wie digitalisierte Unternehmensführung und Konfliktmanagement<br />

an. Wichert beschäftigt zwölf Mitarbeiter.<br />

Mömax eröffnet<br />

achte Schweizer Filiale<br />

Mömax eröffnete am 8. März seine achte<br />

Filiale in der Schweiz – die zweite im<br />

französischsprachigen Meyrin. „Die ersten<br />

Eröffnungen waren überaus erfolgreich<br />

und haben unsere Erwartungen voll<br />

erfüllt. Unser trendiges Sortiment im günstigen<br />

Preissegment entspricht genau<br />

dem, was der Konsument derzeit bevorzugt<br />

sucht“, so Mag. Thomas Saliger, Unternehmenssprecher<br />

bei Mömax. „Wir<br />

freuen uns sehr, nun in Meyrin zu eröffnen<br />

und damit den Kanton Genf abzudecken<br />

und auch in der französischsprechenden<br />

Schweiz weiter zu expandieren. Unsere<br />

zukünftigen Kunden können sich schon<br />

jetzt auf sehr attraktive Eröffnungsangebote<br />

freuen“, fügt er hinzu. Mömax betreibt<br />

103 Einrichtungshäuser in neun europäischen<br />

Ländern und hat im<br />

vergangenen Jahr zehn Mömax-Häuser<br />

neu eröffnet oder umgebaut.<br />

Foto: Wichert<br />

Collection C verlängert vorläufige Insolvenz<br />

Das Insolvenzverfahren über die Collection C Möbelvertriebs GmbH wird<br />

nicht wie vorgesehen zum 1. März 2023 eröffnet. Wie das Unternehmen mitteilt,<br />

hat der vorläufige Insolvenzverwalter, Marcello Di Stefano bei der Suche<br />

nach potenziellen Investoren mehrere infrage kommende Unternehmen<br />

gefunden, die „allesamt über eine hohe Produktionskompetenz verfügen<br />

und unsere Programme wie das gesamte Unternehmen übernehmen<br />

könnten.“ Das Unternehmen steige nun in die finalen Verhandlungen ein.<br />

Um einen reibungslosen Übergang in eine neue Gesellschaft zur gewährleisten,<br />

hat Di Stefano in Abstimmung mit dem Amtsgericht Erfurt entschieden,<br />

den Zeitraum der vorläufigen Insolvenz zu verlängern. Das Möbelunternehmen<br />

aus Weimar hat Ende Dezember Antrag auf Eröffnung des<br />

Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Erfurt gestellt.<br />

75. Jubiläum bei Rivièra Maison<br />

Rivièra Maison feiert dieses Jahr 75 Jahre Jubiläum. Der<br />

Ursprung der Marke für Möbel und Wohnaccessoires ist<br />

ein kleiner Blumenladen in Amsterdam. 1948 eröffneten<br />

Jacques und Dini Teunissen „Rivièra Bloemsierkunst“, um<br />

mittels Atmosphäre ein Haus in ein Zuhause zu verwandeln.<br />

1975 übernahm ihr Sohn Henk Tunissen das Unternehmen<br />

und erweiterte das Sortiment um Wohnaccessoires.<br />

Für die Marke stehen Atmosphäre, Qualität und<br />

Service an erster Stelle.<br />

Henk Teunissen steht noch heute an der Spitze und auch<br />

seine Kinder sind mittlerweile Teil des Familienunternehmens.<br />

Anlässlich seines Jubiläms bietet Rivièra Maison<br />

das ganze Jahr über verschiedene Aktionen an. So wird eine<br />

Reihe an Produkten entworfen, die in limitierter Stückzahl<br />

verfügbar sind.<br />

Die Ursprung der Marke ist dieser kleine Blumenladen in<br />

Amsterdam 1948. Foto: Riviera Maison<br />

26 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Ganz easy in Raten bezahlen<br />

Der „easyCredit“-Ratenkauf der Team Bank gilt als eine der bequemsten Bezahlmethoden in Deutschland | Neue Lösungen<br />

Seit 2016 steht die Ratenkaufoption der<br />

Team Bank Händlerinnen und Händlern<br />

zur Seite. Im vergangenen Jahr änderte<br />

die Marke ihren Namen – vom „ratenkauf<br />

by easyCredit“ zum „easyCredit-<br />

Ratenkauf“. Der neue Markenname und<br />

das angepasste Design sollen nicht nur<br />

sowie auch im Onlineshop anbieten und<br />

mit geringem Aufwand in ihr bestehendes<br />

Shopsystem implementieren. Der<br />

Kundenservice von „easyCredit“-<br />

Ratenkauf unterstützt bei allen technischen<br />

Herausforderungen.<br />

Auch für Kundinnen und Kunden ändert<br />

Der „easyCredit“-Ratenkauf bietet den<br />

Kunden volle Transparenz. Nach Abschluss<br />

des Ratenkaufs erhalten sie innerhalb<br />

weniger Sekunden eine Zusage,<br />

ob eine Finanzierung per Ratenkauf<br />

infrage kommt. Das Verfahren ist besonders<br />

einfach, denn die Kunden benötigen<br />

keine Gehaltsnachweise oder<br />

sonstige Dokumente. Gerade deswegen<br />

gilt der „easyCredit“-Ratenkauf<br />

auch als eine der bequemsten Bezahlungsmethoden<br />

und einfachster Ratenkauf<br />

Deutschlands. Für einen Gesamtwarenwert<br />

zwischen 200 und 10.000<br />

Euro steht den Kundinnen und Kunden<br />

der „easyCredit“-Ratenkauf ganz flexibel<br />

zur Verfügung. So können auch<br />

hochpreisige Anschaffungen bezahlt<br />

werden. Die Raten sind jederzeit flexibel<br />

und individuell anpassbar. Die Kundschaft<br />

erhält auf diese Weise auch<br />

mehr Flexibilität und Sicherheit.<br />

Den Händlern bietet der „easyCredit“-<br />

Ratenkauf volle Flexibilität: Ob im Onlineshop,<br />

im stationären Handel oder im<br />

Direktvertrieb per E-Mail – er ist überall<br />

einsatzbereit. Und auch Click&Collect-<br />

Einkäufe können damit gezahlt werden.<br />

„Händlerinnen und Händler sollten dringend<br />

auf Bezahloptionen setzen, die<br />

den Wünschen ihrer Zielgruppe entsprechen“,<br />

rät die Team Bank. Die Qualität<br />

der angebotenen Zahlungsverfahren<br />

sei dabei entscheidend. „Klar ist<br />

aber: Eine Ratenkauf-Lösung gehört<br />

für jede Händlerin und jeden Händler,<br />

egal ob online oder offline,<br />

zu einem guten individualisierten<br />

Payment-Angebot<br />

dazu“, so die Finanzierungsexperten.<br />

Der Name ändert sich –<br />

die Werte bleiben<br />

Ob per Mail oder Post, am POS, im Onlineshop, am Telefon oder persönlich – der<br />

„easyCredit“-Ratenkauf lässt sich schnell und flexibel umsetzen.<br />

für frischen Wind, sondern auch für<br />

mehr Einheit sorgen.<br />

Die Umstellung des Markennamens<br />

hatte strategische Gründe. Ziel der<br />

Markenumstellung war es, die Bekanntheit<br />

des „easyCredit“-Ratenkaufs noch<br />

weiter zu erhöhen, indem dieser näher<br />

an die Muttermarke „easyCredit“ rückt.<br />

Eine vertrauensbildende Maßnahme,<br />

denn die Team Bank gehört zur Genossenschaftlichen<br />

Finanzgruppe Volksbanken/Raiffeisenbanken.<br />

Die Marke „easyCredit“ verfügt über eine<br />

besonders große Reichweite und hohes<br />

Ansehen bei ihrer Kundschaft. Von<br />

diesen Vorteilen soll auch der Ratenkauf<br />

profitieren. Der Vorteil für Händlerinnen<br />

und Händler: So lassen sich die Warenkorbwerte<br />

nachweislich erhöhen und<br />

die Conversion Rate kann gesteigert<br />

werden.<br />

Gleicher Service bei neuem<br />

Namen<br />

Die gleichbleibenden Leistungen des<br />

„easyCredit“-Ratenkaufs sind essenziell<br />

für den neuen Markenauftritt. Händler<br />

können die Ratenkauf-Lösung am POS<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

sich nichts. Schnelle Zusagen sowie flexibel<br />

wählbare Laufzeiten und Raten –<br />

das macht weiterhin den Ratenkauf so<br />

easy und lässt sich individuell auf die<br />

Bedürfnisse des Kunden abstimmen.<br />

„easyCredit“-Ratenkauf –<br />

für finanzielle Flexibilität<br />

Für Händlerinnen und Händler ist<br />

die anhaltende Kundenzufriedenheit<br />

das Wichtigste. Genau<br />

aus diesem Grund sollten sie<br />

ihren Kunden ein breites Angebot<br />

an Zahlungsoptionen anbieten.<br />

Der „easyCredit“-Ratenkauf<br />

unterstützt dabei, die Kundschaft langfristig<br />

zu binden. Denn dieses zeitgemäße<br />

Zahlungsmittel ist individuell auf<br />

die Kundenbedürfnisse zugeschnitten.<br />

Auch nach der Markenumstellung steht<br />

der „easyCredit“-Ratenkauf weiterhin<br />

für Tradition, Sicherheit und Vertrauen<br />

– wovon Händler wie Kunden gleichermaßen<br />

profitieren.<br />

Mehr zum neuen Markenauftritt von<br />

„easyCredit“-Ratenkauf finden Sie unter<br />

easycredit-ratenkauf.de. So können<br />

Händler direkt ihren Onlineshop mit<br />

dem richtigen Plug-in optimieren.<br />

Liquiditätsbarometer 2023<br />

Die Team Bank hat ganz aktuell eine Liquiditätsstudie<br />

2023 erstellen lassen.<br />

Im Fokus der Befragung stehen die<br />

Themen Liquidität, Finanz- und <strong>Ausgabe</strong>verhalten.<br />

Im Rahmen der Studie<br />

wurden durch YouGov in ganz Deutschland<br />

über 3.000 Menschen befragt. Die<br />

erste Befragung fand im Herbst 2013<br />

statt. Die Studie zeigt, dass die Hälfte<br />

der Deutschen schon einmal einen Ratenkauf<br />

getätigt hat. Dabei ist besonders<br />

wichtig, dass keine versteckten<br />

Gebühren und Kosten enthalten und<br />

die Kundendaten geschützt sind. Unter<br />

€<br />

Eine gute Ratenkauf-Lösung<br />

gehört heute einfach dazu.<br />

Grafiken: Team Bank<br />

30-Jährige legen sogar vergleichsweise<br />

großen Wert darauf, dass ein Händler<br />

bei größeren Anschaffungen auch die<br />

Option des Ratenkaufs anbietet.<br />

Die Ergebnisse der deutschlandweiten<br />

repräsentativen Umfrage unter der<br />

deutschsprachigen Bevölkerung im Alter<br />

von 18 bis 79 Jahren werden in Kürze<br />

veröffentlicht. <br />

moebelmarkt.de<br />

MARKT<br />

Mehr Infos unter easycredit-ratenkauf.de.<br />

Das „Team Bank-Liquiditätsbarometer<br />

Deutschland 2023“ wird in Kürze zum<br />

Download unter teambank.de/presse<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Markt 27


Jahresbilanz des Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandels<br />

Starkes Plus dank Homing<br />

und Homeoffice<br />

Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück: Der Umsatz des Vorjahres wurde um acht<br />

Prozent übertroffen und wird aller Voraussicht nach mit rund 35,3 Mrd. Euro Jahresbruttoumsatz auf hohem Niveau bleiben. Dies ergibt<br />

sich aus Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2022 nach Werten des Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) in<br />

Abstimmung mit dem IFH Köln. Für das erste Halbjahr 2023 rechnet der BVDM mit einer stabilen Nachfrage.<br />

Der Möbel- und Küchenhandel profitierte<br />

im vergangenen Jahr erneut vom Homing-<br />

und Homeoffice-Trend. Die Menschen<br />

legten trotz des russischen<br />

Angriffskriegs in der Ukraine und der<br />

damit verbundenen wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen nach wie vor großen<br />

Wert auf Wohnlichkeit und Gemütlichkeit.<br />

Sie investierten erneut eher in<br />

ein behagliches Zuhause als beispielsweise<br />

in den Tourismus. So zeigte sich<br />

die Umsatzentwicklung 2022 in fast allen<br />

Hauptwarengruppen – bis auf Matratzen<br />

(minus fünf Prozent) – äußerst<br />

positiv.<br />

Wachstumstreiber Polstermöbel<br />

Stärkster Wachstumstreiber bei einem<br />

Umsatzplus von 14% gegenüber dem<br />

Vorjahr waren die Polstermöbel. Der<br />

Küchenhandel hat 2022 mit einem<br />

Wachstum von rund acht Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum abgeschlossen.<br />

Bei Büromöbeln konnte der<br />

Umsatz um sechs Prozent gesteigert<br />

werden. Im Bereich der Garten- und<br />

sonstigen Wohnmöbel gab es im vergangenen<br />

Jahr eine Trendwende: War<br />

dieser Bereich 2021 noch rückläufig,<br />

sokonnte er im Berichtszeitraum einen<br />

Zuwachs von über acht Prozent verzeichnen.<br />

Stark gefragt waren auch Büromöbel,<br />

die sich in den vorhandenen<br />

Raum integrieren lassen und flexibel<br />

nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />

einsetzbar sind. Der Umsatz in diesem<br />

Bereich stieg dementsprechend um<br />

sechs Prozent.<br />

Baukonjunktur verliert an<br />

Schwung<br />

Starke Zahlen, die nach Ansicht der<br />

Handelsverbands Möbel und Küchen<br />

(BVDM) in diesem Jahr wahrscheinlich<br />

nicht erzielt werden können. Ein Grund<br />

dafür sind die trüben Aussichten für die<br />

Baukonjunktur, einem wichtigen Indikator<br />

für die Entwicklung der Möbelbranche.<br />

Bereits seit Ende 2020 registrieren<br />

die Bauunternehmen Preissteigerungen<br />

insbesondere bei Stahl, Bitumen und<br />

Holz wie auch bei Dämmstoffen – und<br />

das mit einer anhaltend sehr dynamischen<br />

Entwicklung. Auch zum Jahresbeginn<br />

2023 sind den Bauunternehmen<br />

neuerlich Preiserhöhungen für Baumaterial<br />

angekündigt worden. Der Mix aus<br />

steigenden Bau-, Finanzierungs- und<br />

Lebenshaltungskosten schlägt deshalb<br />

auch zunehmend auf die Nachfrage<br />

Christian Haeser, Geschäftsführer<br />

Handelsverband Möbel und<br />

Küchen (BVDM), blickt zuversichtlich<br />

in das Möbeljahr 2023.<br />

Foto: BVDM<br />

nach Bauleistungen zurück. „Der Wohnungsneubau<br />

in Deutschland steht aufgrund<br />

explodierender Preise und steigender<br />

Zinsen vor schwerwiegenden<br />

Herausforderungen“, stellt der BVDM<br />

fest.<br />

Grafik 1: Marktanteile der Hauptwarengruppen in 2022 (in %)<br />

4%<br />

10%<br />

Küchen inkl. E-Geräte<br />

17%<br />

39%<br />

Gartenmöbel u. sonstige Wohnmöbel<br />

Polstermöbel<br />

30%<br />

Büromöbel<br />

Matratzen<br />

Quelle: IFH Köln<br />

Unsicherer Ausblick<br />

Dennoch ist der Verband überzeugt,<br />

dass die Stimmung aktuell schlechter<br />

ist als die tatsächliche Lage. Das liegt<br />

auch daran, dass die Deutschen geschätzte<br />

200 Mrd. Euro während der<br />

Pandemie zusammengetragen haben,<br />

weil sie das Geld u. a. nicht in Restaurants,<br />

für Kino oder Theater ausgeben<br />

konnten. Der Nachholbedarf halte deshalb<br />

aktuell an. Zudem sei anzunehmen,<br />

dass generell die Nachfrage nach<br />

mittel- und hochpreisigen Qualitätsprodukten<br />

stabiler als nach günstigen Produkten<br />

bleibe. „Die Käufe werden von<br />

den Verbrauchern allerdings nicht mehr<br />

impulsiv, sondern eher besonnen und<br />

überlegt getätigt. Letztlich entscheidend<br />

für die Konjunkturentwicklung ist<br />

das Kaufverhalten der Verbraucher.“<br />

28 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Grafik 3: Anzahl der Baufertigstellungen in<br />

gesamten Wohneinheiten seit 2019<br />

Grafik 2: Umsatzveränderungen der Hauptwarengruppen 2021/22<br />

350.000<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

7,60%<br />

8,30%<br />

13,70%<br />

5,60%<br />

230.000<br />

115.000<br />

293.002<br />

306.376<br />

293.393<br />

280.000<br />

245.000<br />

0%<br />

-5%<br />

-10%<br />

Küchen inkl.<br />

E-Geräte<br />

Gartenmöbel<br />

und sonstige<br />

Wohnmöbel<br />

-4,80%<br />

Polstermöbel Büromöbel Matratzen<br />

Quelle: IFH Köln<br />

0<br />

2021<br />

2020<br />

2019<br />

Quelle: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB)<br />

Prognose 2022<br />

Prognose 2023<br />

Die Entwicklung des<br />

internationalen Möbelhandels<br />

Auch im internationalen Vergleich hat<br />

sich der deutsche Möbel-, Küchen- und<br />

Einrichtungsfachhandel 2022 relativ<br />

stark entwickelt. Das zeigt ein Blick in<br />

einzelne Länder: So legte der Umsatz<br />

des österreichischen Einzelhandels im<br />

Bereich „Möbel“ im vergangenen Jahr<br />

laut Statistik Austria insgesamt nominell<br />

um 2% zu, während der Realumsatz um<br />

6% sank. Negativ war auch der Umsatz<br />

der Einzelhändler in den Niederlanden<br />

(-1,5% gegenüber 2021). Vor allem im<br />

ersten Quartal 2022 konnten die Händler<br />

gute Umsätze erzielen, während<br />

nach Ausbruch des Ukraine-Krieges<br />

auch im Nachbarland das Geschäft<br />

schwieriger wurde.<br />

In Frankreich verlief das Geschäftsjahr<br />

2022 im Möbelhandel äußerst wechselvoll.<br />

Die genauen Zahlen für 2022 standen<br />

jedoch zu Redaktionsschluss, genauso<br />

wie für die USA, noch nicht fest.<br />

Allerdings hält das Institut der französischen<br />

Möbelindustrie (IPEA) fest: „Die<br />

Kaufkraft der französischen Haushalte<br />

ist nach wie vor rückläufig, es ist nicht<br />

abzusehen, dass sich diese Entwicklung<br />

in absehbarer Zeit stabilisiert, da<br />

die Energiepreise und die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

des täglichen Bedarfs steigen und nicht<br />

ausreichend durch die allgemeine<br />

Lohnentwicklung ausgeglichen werden.“<br />

Ein ähnliches Bild in Tschechien,<br />

wo der Umsatz der Möbelhändler 2022<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 1,6%<br />

sank. Positiv waren die Umsätze der<br />

Möbelhändler im Jahresverlauf betrachtet<br />

hingegen in Italien (+4,2%) und<br />

Großbritannien (+9,7%). Sebastian Lehmann<br />

moebelmarkt.de THEMEN<br />

Grafik 4: Konjunktur-Barometer – Einrichtungshandels-Märkte in Europa und den USA<br />

(Umsatzentwicklung Möbel und Einrichtungsgegenstände, Veränderung in Prozent)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

Nov. 2021<br />

Dez. 2021<br />

Jan. 2022<br />

Feb. 2022<br />

März 2022<br />

April 2022<br />

Mai 2022<br />

Juni 2022<br />

Juli 2022<br />

Aug. 2022<br />

Sept. 2022<br />

Okt. 2022<br />

Nov. 2022<br />

Dez. 2022<br />

Deutschland Frankreich Niederlande (Werte nur quartalsweise ermittelt) Österreich Italien (Konsumgüter ohne Lebensmittel) Großbritannien Tschechien (Möbel, Elektroartikel und Fachsortimente) USA<br />

Quelle: Destatis (D), IPEA (F), CBW Mite (NL), Statistik Austria (A), Istat (I), Office for National Statistics (GB), Czech Statistical Office (CZ), U.S. Department of Commerce (USA)<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Markt 29


Jahresbilanz der deutschen Möbelindustrie<br />

Hoher Kostendruck sorgt<br />

für Umsatzanstieg<br />

Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz laut amtlicher Statistik im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf rund 18,8 Mrd. Euro<br />

gesteigert. Ausschlaggebend waren dabei die Preisanpassungen, die aufgrund der Erhöhung der Material- und Energiekosten notwendig<br />

wurden. Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau.<br />

„Die deutschen Möbelhersteller befinden<br />

sich weiter in einem schwierigen<br />

Marktumfeld, auch wenn die Lage nicht<br />

mehr ganz so pessimistisch eingeschätzt<br />

wird wie noch im Herbst“, berichtete<br />

Elmar Duffner, Präsident des<br />

Verbands der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM), bei einer Online-Pressekonferenz<br />

zur Lage der Branche. Neben der<br />

Kaufzurückhaltung der Verbraucher<br />

setzten insbesondere die gestiegenen<br />

Material- und Energiekosten die Möbelproduzenten<br />

stark unter Druck. Die für<br />

die Industrie existenziell wichtige Weitergabe<br />

der Kostensteigerungen in der<br />

Wertschöpfungskette sei bisher nur in<br />

Teilen gelungen. „Der Kostendruck<br />

bleibt auch in diesem Jahr weiter hoch“,<br />

stellte Duffner fest.<br />

Verbesserte Stimmung<br />

Nach dem Stimmungstief im Herbst habe<br />

sich das Klima in der Möbelindustrie<br />

mittlerweile wieder etwas aufgehellt, berichtete<br />

der Verbandspräsident weiter.<br />

Die staatlichen Preisbremsen für Gas<br />

und Strom hätten zu einer gewissen Beruhigung<br />

im Markt beigetragen. Zudem<br />

scheine die Inflation den Zenit überschritten<br />

zu haben. Laut Ifo-Institut zeigte<br />

sich die Möbelindustrie deshalb zum<br />

Start in das Jahr 2023 wieder zuversichtlicher.<br />

Das Geschäftsklima hellte<br />

sich im Januar leicht auf, die Geschäftserwartungen<br />

legten den zweiten Monat<br />

in Folge zu. Eine Entspannung stellt die<br />

Branche zudem bei der Materialbeschaffung<br />

fest: „Die meisten Vorprodukte<br />

sind inzwischen wieder stabil verfügbar,<br />

unsere Lieferzeiten bewegen sich<br />

größtenteils im regulären Rahmen“, sagte<br />

Duffner.<br />

Umsatztreiber Küchenmöbel<br />

Der Inlandsumsatz zog im vergangenen<br />

Geschäftsjahr um 54% an. Im Ausland<br />

erzielten die Möbelproduzenten ein<br />

kräftiges Umsatzwachstum von 9,8%.<br />

Die Exportquote kletterte auf 33,2%.<br />

Von den einzelnen Segmenten der<br />

deutschen Möbelindustrie erwies sich<br />

im vergangenen Jahr die Küchenmöbelindustrie<br />

mit einem Umsatzplus von<br />

9,5% auf rund 6,2 Mrd. Euro abermals<br />

„Die deutschen Möbelhersteller<br />

befinden sich weiter in einem<br />

schwierigen Marktumfeld, auch<br />

wenn die Lage nicht mehr ganz<br />

so pessimistisch eingeschätzt<br />

wird wie noch im Herbst.“<br />

Elmar Duffner, Präsident des Verband<br />

der Deutschen Möbelindustrie<br />

als wichtiger Wachstumsmotor. Die<br />

Hersteller von Polstermöbeln konnten<br />

ihren Umsatz um 6,6% auf rund 1,1<br />

Mrd. Euro steigern. Auch die Umsatzentwicklung<br />

beim größten Segment der<br />

Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln<br />

(darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel)<br />

sowie Möbelteilen – fiel mit<br />

einem Plus von acht Prozent auf 6,4<br />

Mrd. Euro positiver aus als im Branchendurchschnitt.<br />

Die Büromöbelindustrie<br />

registrierte mit einem Umsatz von<br />

rund 2,2 Mrd. Euro ein Wachstum von<br />

8,4%. Die Hersteller von Laden- und<br />

sonstigen Objektmöbeln lagen um<br />

6,3% über dem Vorjahreswert und erzielten<br />

einen Umsatz von rund 2,2 Mrd.<br />

Euro. Das kleinste Segment der Branche<br />

– die Matratzenindustrie – vermeldete<br />

dagegen ein deutliches Umsatzmi-<br />

Grafik 1: Umsatz der deutschen Möbelindustrie seit 2013 (in Mrd. Euro)<br />

20 Mrd. €<br />

Grafik 2: Umsatzverteilung der deutschen<br />

Möbelindustrie 2022 nach Warengruppen<br />

(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />

15 Mrd. €<br />

16,01<br />

16,38<br />

17,4<br />

17,96<br />

17,83<br />

17,95<br />

17,9<br />

17,24<br />

17,56<br />

18,77<br />

sonstige Möbel *<br />

6,426 Mrd. €<br />

+8,4 %<br />

Büromöbel<br />

2,222 Mrd. €<br />

+8,4 %<br />

Laden- und<br />

sonst. Objektmöbel<br />

2,173 Mrd. €<br />

+6,3 %<br />

10 Mrd. €<br />

5 Mrd. €<br />

0 Mrd. €<br />

Polstermöbel<br />

1,103 Mrd. €<br />

+8 %<br />

Matratzen<br />

0,599 Mrd. €<br />

-23,1 %<br />

Küchenmöbel<br />

6,242 Mrd. €<br />

+9,5 %<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

Quelle für alle Grafiken: HDH/<br />

VDM, Statistisches Bundesamt,<br />

Eigene Berechnungen<br />

* Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel,<br />

Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert,<br />

Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile<br />

30 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Grafik 3: Entwicklung des Umsatzes, der Effizienz und der Mitarbeiterzahl in den Warengruppen 2021 und 2022<br />

(Umsatz pro Betrieb in Mio. Euro, Umsatz pro Beschäftigtem in Tsd. Euro und Beschäftigte pro Betrieb in Personen)<br />

Büromöbel<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

38,62<br />

43,56<br />

190<br />

192<br />

203,07<br />

226,79<br />

2021 2022<br />

Laden- und sonstige Objektmöbel<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

24,42<br />

26,83<br />

137<br />

141<br />

178,31<br />

190,81<br />

Küchenmöbel<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

114,16<br />

127,39<br />

324,33<br />

343,65<br />

352<br />

371<br />

Matratzen<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

26,88<br />

21,42<br />

116<br />

109<br />

196,7<br />

232,41<br />

Polstermöbel<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

33,71<br />

38,02<br />

141<br />

144<br />

239,95<br />

264,18<br />

sonstige Möbel*<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

27,99<br />

30,31<br />

152<br />

150<br />

183,82<br />

202,39<br />

Möbelindustrie insgesamt<br />

Umsatz<br />

pro Betrieb<br />

Umsatz pro<br />

Beschäftigtem<br />

Beschäftigte<br />

pro Betrieb<br />

38,26<br />

41,79<br />

172<br />

175<br />

221,85<br />

239,59<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

nus in Höhe von 23% auf rund 600 Mio.<br />

Euro. Dieser Rückgang ist laut VDM<br />

eher auf statistische Effekte als auf einen<br />

substanziellen Nachfrageeinbruch<br />

zurückzuführen.<br />

Starke Entwicklung im Export<br />

In den meisten europäischen Ländern<br />

konnten die deutschen Möbelhersteller<br />

ihren Absatz vor dem Hintergrund der<br />

Überwindung der negativen wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen der Coronakrise<br />

deutlich ausbauen. Besonders erfreulich<br />

sind die Steigerungen der Möbelausfuhren<br />

in die Niederlande (+10,3%),<br />

in die Schweiz (+7,3%) und in das Vereinigte<br />

Königreich (+6,9%). Der britische<br />

Markt erlebte nach der Unterzeichnung<br />

des Handelsabkommens mit<br />

der EU ein fulminantes Comeback und<br />

entwickelte sich zum fünftwichtigsten<br />

Exportmarkt für heimische Möbelhersteller.<br />

Frankreich belegt nach wie vor<br />

Platz eins im Ranking der wichtigsten<br />

Exportmärkte mit einem leichten Minus<br />

von 3,4%. Die Exportmärkte außerhalb<br />

Europas entwickelten sich uneinheitlich.<br />

Die deutschen Möbelexporte in die Vereinigten<br />

Staaten legten um 10,7% zu.<br />

Die USA sind weiterhin der mit Abstand<br />

wichtigste Absatzmarkt für „Möbel Made<br />

in Germany“ außerhalb Europas.<br />

Rückläufig entwickelten sich dagegen<br />

die Möbelausfuhren nach China (-5,4%)<br />

infolge der strengen Null-Covid-Strategie<br />

der chinesischen Regierung.<br />

China bleibt Haupt-Importeur<br />

Die Importe aus China haben hingegen<br />

2022 erneut deutlich angezogen<br />

(+6,0%). Das Land bleibt damit vor Polen<br />

der Haupt-Importeur für Möbel nach<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Markt 31


Slowakei 1,69%<br />

Tabelle 1: Deutsche Möbelexporte 2022 –<br />

Top 10 der Zielländer (Werte in Mio. Euro/Prozent)<br />

Land 2022 Veränderung zu 2021<br />

Frankreich 1.368,66 -3,40%<br />

Schweiz 1.257,18 7,30%<br />

Österreich 1.039,17 -1,90%<br />

Niederlande 1.004,87 10,30%<br />

Vereinigtes Königreich 537,14 6,90%<br />

Belgien 463,43 0,10%<br />

Italien 319,28 0,30%<br />

USA 279 10,70%<br />

Polen 272,75 8,50%<br />

Spanien 259,47 0,70%<br />

Tabelle 2: Deutsche Möbelimporte 2022 –<br />

Top 10 der Herkunftsländer (Werte in Mio. Euro/Prozent)<br />

Land 2022 Veränderung zu 2021<br />

China 3.214,84 6,00%<br />

Polen 2.923,50 0,10%<br />

Italien 451,50 -2,90%<br />

Türkei 364,80 51,60%<br />

Vietnam 350,83 23,80%<br />

Rumänien 283,33 -3,20%<br />

Niederlande 253,52 -6,20%<br />

Litauen 230,57 22,10%<br />

Österreich 192,93 1,50%<br />

Slowakei 181,89 7,30%<br />

Deutschland. Mit Abstand folgt Italien<br />

(-2,9%) auf Platz 3 des Import-Rankings.<br />

Neue Nummer 4 ist übrigens die<br />

Türkei, die ihre Importe im Vergleich<br />

zum Vorjahr um satte 51,6% steigern<br />

konnten.<br />

Große Zuversicht<br />

Für das laufende Jahr prognostiziert<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände<br />

der deutschen Möbelindustrie (VDM/<br />

VHK), für die Branche einen Umsatz auf<br />

Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr sei<br />

mit einer gedämpften Martkentwicklung<br />

zu rechnen. Für das zweite Halbjahr<br />

werde dann eine allmähliche wirtschaftliche<br />

Erholung erwartet, da die Unsicherheit<br />

der Verbraucher abnehmen<br />

und sich die Entspannung an den Energiemärkten<br />

bemerkbar machen werde.<br />

„Wir sind zuversichtlich, dass das Thema<br />

Einrichten weiter hohe Priorität genießt“,<br />

sagt Kurth.<br />

Sebastian Lehmann<br />

moebelmarkt.de MÄRKTE<br />

Grafik 5: Anteile der Länder am Gesamtexport<br />

Belgien 5,30%<br />

Vereinigtes Königreich<br />

6,14%<br />

Italien 3,65%<br />

Polen 3,12%<br />

USA 3,01%<br />

Spanien 2,97%<br />

Übrige Länder<br />

22,41%<br />

Grafik 4: Entwicklung der deutschen Exporte, Importe und des Bilanzdefizits<br />

seit 2012 (in Mrd. Euro)<br />

Niederlande<br />

11,49%<br />

Frankreich<br />

15,65%<br />

2012 -0,76<br />

2013<br />

-1,02<br />

9,29<br />

9,1<br />

10,05<br />

10,12<br />

Österreich<br />

11,88%<br />

Schweiz<br />

14,38%<br />

2014<br />

-1,71<br />

9,36<br />

11,07<br />

Grafik 6: Anteile der Länder am Gesamtimport<br />

2015<br />

-1,8<br />

10,13<br />

11,93<br />

Österreich 1,80%<br />

Niederlande 2,36%<br />

Litauen 2,14%<br />

Rumänien 2,64%<br />

2016<br />

-2,03<br />

10,39<br />

12,24<br />

Vietnam 3,27%<br />

2017<br />

-1,99<br />

10,57<br />

12,56<br />

China<br />

29,92%<br />

2018<br />

-1,74<br />

10,92<br />

12,66<br />

Türkei 3,40%<br />

Italien 4,20%<br />

2019<br />

-0,6<br />

7,54<br />

8,15<br />

2020<br />

-1,3<br />

7,3<br />

8,61<br />

2021<br />

2022<br />

-2<br />

-1,79<br />

8,38<br />

8,74<br />

10,17<br />

10,74<br />

Übrige Länder<br />

21,37%<br />

Export Import Bilanzdefizit<br />

Quelle für alle Grafiken und Tabellen: HDH/VDM, Statistisches Bundesamt<br />

Polen<br />

27,21%<br />

32 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Das Cocoli Team. Foto: Cocoli<br />

Cocoli schließt Finanzierungsrunde<br />

ab<br />

Die Online-Plattform für gebrauchte Möbel hat erfolgreich eine<br />

Finanzierungsrunde abgeschlossen. Die grüne Finanzspritze in<br />

Millionenhöhe ermöglicht dem Unternehmen nach eigener Aussage,<br />

das dreistellige Wachstum des Gründungsjahres weiter zu steigern.<br />

Das Start-up teilt zudem mit, dass das Team in den nächsten<br />

Monaten den Fokus auf die Entwicklung effizienter Unit Economics,<br />

ambitionierten Klimaschutz, Automatisierung von Technologien<br />

und das Vorantreiben langfristiger Ziele im Segment Kreislaufwirtschaft<br />

legt.<br />

ZGV: „Bürokratie hemmt Wachstum“<br />

Der Mittelstandsverbund (ZGV) fordert die Bundesregierung zu wirksamen Gegenmaßnahmen<br />

im Rahmen eines neuen Bürokratieentlastungsgesetzes auf, damit<br />

sich Unternehmen wieder auf ihr Kerngeschäft fokussieren können. Vor allem kleine<br />

Unternehmen leiden unter den umfangreichen Bürokratielasten. „Es braucht einen<br />

begleitenden Mentalitätswandel in der Verwaltung hin zu einem konstruktiven<br />

Ansatz im Verwaltungshandeln – selbstverständlich unparteiisch und im Einklang<br />

mit der Rechtslage“, fordert Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund.<br />

„Wo sich die Bürokratie wie Mehltau über die Wirtschaft legt,<br />

hemmt sie jedes Wachstum, insbesondere im Mittelstand. Wenn wir in diesem<br />

Land vorankommen wollen, brauchen wir endlich schlanke Prozesse und mehr<br />

Mut zum Pragmatismus und gesunden Menschenverstand“, mahnt Veltmann.<br />

Der Mittelstandsverbund schlägt Maßnahmen zu folgenden Themen vor: Digitalisierte<br />

Verwaltung, Ticketing, Genehmigungsfiktion bei Überschreitung bestimmter<br />

Fristen, Sicherstellung zeitnaher verbindlicher Auskünfte durch Finanzämter, Verkürzung<br />

von Aufbewahrungsfristen, frühzeitige und verpflichtende Beteiligung an<br />

Gesetzgebungsverfahren, erleichterte Einspeisung selbst erzeugten Stroms, vereinfachte<br />

Erfüllung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes für kleine und mittlere<br />

Unternehmen, klare Anforderungen für Statistik- und Informationspflichten<br />

und ein Behörden-Dashboard mit automatisierten Benachrichtigungen.<br />

Tapetenumsätze 2022<br />

gesunken<br />

Der Inlandsumsatz für Tapeten sank 2022 um 9,5% auf knapp<br />

86 Mio. Euro, so die Herstellerstatistik des Verbands Tapetenindustrie.<br />

Durch den Ukraine-Krieg stellte sich die Lage im<br />

Ausland schwieriger dar: Hier sanken die Umsätze um 12%<br />

auf ca. 128 Mio. Euro. Daraus ergibt sich insgesamt ein Umsatzrückgang<br />

von 11,2% auf ca. 214 Mio. Euro.<br />

Dr. Ludwig Veltmann fordert schlanke Prozesse und mehr Mut zum Pragmatismus.<br />

Foto: Der Mittelstandsverbund<br />

Handel treibt Klimaschutz voran<br />

Klimaschutzmaßnahmen sind längst im Handel angekommen und der Einzelhandel<br />

leistet einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Klimaschutzziele.<br />

Dies geht aus einem EHI-Whitepaper zum Thema „Klimaschutzmanagement<br />

im Handel 2023“ hervor. So verfügen 47% der Handelsketten über<br />

eine Klimabilanz und reduzieren bewusst ihre CO 2<br />

-Emissionen. Darüber hinaus<br />

bereiten 21% schon Klimaziele in Anlehnung an die Science Based Target<br />

Initiative vor und 11% haben sich Net-Zero als Ziel gesetzt. Das bedeutet,<br />

es werden genauso viel CO 2<br />

-Emissionen vermieden oder aus der<br />

Atmosphäre genommen, wie durch die Geschäftstätigkeit verursacht wird.<br />

Nur 16% der Unternehmen haben angegeben, noch keine Klimaschutzsstrategie<br />

auf den Weg gebracht zu haben. Zudem betreibt mehr als die<br />

Hälfte (53%) der Handelsunternehmen CO 2<br />

-Kompensationen, indem der<br />

Ausstoß unvermeidbarer Treibhausgasemissionen durch die Unterstützung<br />

von Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird und fast zwei Drittel (61%) engagieren<br />

sich darüber hinaus bei weiteren Projekten zum Klimaschutz.<br />

Ein zentrales Budget für Investitionen mit Klimaschutzfokus haben jedoch<br />

nur wenige Händler. Bei genau einem Drittel sieht die Unternehmensstrategie<br />

entsprechende Budgets für Klimaschutzmaßnahmen vor. Als Hürden<br />

werden hierbei anhaltender Kostendruck, multiple Krisen und die Energieverknappung<br />

genannt.<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Markt 33


◀<br />

Initiative „Möbel in Deutschland“:<br />

Ein Sprachrohr<br />

für die ganze Branche<br />

Die neue Interessens-Vertretung „Möbel in Deutschland“ von BVDM und VDM ist ein absolutes Novum:<br />

Erstmals sprechen Handel und Industrie dort gemeinsam für die ganze Branche. Vor allem gegenüber der Politik in<br />

Berlin und Brüssel will man sich so mehr Gehör verschaffen. So sollen Gesetzgebungs-Verfahren von Beginn an<br />

begleitet und mitgestaltet werden. Und das durchaus auch mit weiteren Partnern wie der Holzwerkstoffindustrie oder<br />

dem Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ). Nach der Devise „Besser jetzt mitgestalten, als später<br />

reguliert zu werden“, wie es die Präsidenten und Geschäftsführer von BVDM und VDM beim virtuellen Roundtable<br />

mit Gerald Schultheiß und Arnd Schwarze vom MÖBELMARKT auf den Punkt bringen.<br />

<strong>MM</strong>: Die neue Branchenvereinigung,<br />

die Sie jetzt auf die Straße<br />

gebracht haben, könnte man<br />

durchaus als Meilenstein bezeichnen<br />

– gibt es dafür schon einen<br />

konkreten Namen?<br />

Jan Kurth: Ja, wir nennen unsere gemeinsame<br />

Plattform ‚Möbel in<br />

Deutschland‘. Damit dokumentieren<br />

wir, dass es zum einen natürlich um<br />

Möbel geht, aber eben auch um etwas<br />

Übergreifendes, was sowohl für die Industrie<br />

als auch für den Handel von<br />

großer Bedeutung ist.<br />

<strong>MM</strong>: Wo wird diese neue Vereinigung<br />

konkret angesiedelt sein, wie<br />

ist sie organisiert – und wie teilen<br />

Sie sich die Aufgaben auf?<br />

Markus Meyer: Die Idee ist, dass die<br />

Interessenvertretung überall dort aktiv<br />

ist, wo wir vier auch sind. Es gibt also<br />

keinen übergeordneten Verbandssitz,<br />

sondern wir haben in den Geschäftsstellen<br />

von VDM und BVDM ja bereits<br />

die nötigen Strukturen.<br />

Kurth: Wir haben also keine neue, zusätzliche<br />

Institution geschaffen, weil<br />

wir der Meinung sind, dass es schon<br />

genug Verbände und Organisationen in<br />

der Möbelbranche gibt. Das, was wir<br />

aber brauchen, ist ein gemeinsames<br />

„Wir wollen uns in Berlin<br />

und Brüssel stärkeres<br />

Gehör verschaffen.“<br />

Christian Haeser<br />

Sprachrohr. Und für dieses Sprachrohr<br />

teilen sich die Geschäftsführer und<br />

Präsidenten von BVDM und VDM die<br />

Aufgaben, dafür brauchen wir keine zusätzlichen<br />

Büros und Personal. Wir<br />

wollen unsere Kräfte an den Stellen<br />

bündeln, an denen es sinnvoll ist.<br />

Christian Haeser: Es ist sehr wichtig,<br />

dass wir uns immer dann, wenn wir gemeinsame<br />

Themen und Positionen haben,<br />

nach außen auch gemeinschaftlich<br />

darstellen und damit stärkeres<br />

Gehör in der Politik und bei den Entscheidungsträgern<br />

finden.<br />

<strong>MM</strong>: Der Anstoß für Ihre Initiative<br />

kam ja auch aus der Politik…<br />

◀ Christian Haeser<br />

Geschäftsführer BVDM<br />

Elmar Duffner<br />

Präsident VDM<br />

34 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


◀<br />

Kulturwandel<br />

Meyer: Richtig, das Ganze beruht<br />

auf einem Arbeitskreistreffen, das<br />

wir im letzten Jahr gemeinsam mit<br />

VDM, BVDM und der Holzwerkstoffindustrie<br />

bei zwei Bundes-Ministerien<br />

in Berlin hatten.<br />

„Wir wünschen uns,<br />

dass dieses Format breit<br />

unterstützt wird.“<br />

Elmar Duffner<br />

Dort wurde uns deutlich gemacht,<br />

dass man uns in Anhörungs- und<br />

Gesetzgebungsverfahren gerne als<br />

Experten einbinden wolle, aber dass<br />

man eben nicht auf alle einzelnen<br />

Partikular-Interessen Rücksicht nehmen<br />

könne. Das Gleiche gilt letztlich<br />

auch für die Entscheider in Brüssel.<br />

Daher sind wir in dieser Runde gemeinsam<br />

übereingekommen, dass<br />

wir der Politik als kompetente Ansprechpartner<br />

für die ganze Branche<br />

zur Verfügung stehen wollen.<br />

<strong>MM</strong>: Der Mehrwert für die Branche<br />

ist also, dass diese durch dieses<br />

Sprachrohr schon zum Start in Gesetzgebungs-Prozesse<br />

eingebunden<br />

ist – und nicht erst dann, wenn<br />

das Kind schon im Brunnen liegt?<br />

Meyer: Genau. Wir haben uns viel zu<br />

lange mit Themen auseinandergesetzt,<br />

die bereits entschieden waren.<br />

Jetzt wollen wir frühzeitig und proaktiv<br />

in diesen Prozess eintreten und sowohl<br />

als Gesprächspartner als auch<br />

als Sparringspartner zur Verfügung<br />

stehen. Und wir gehen fest davon aus,<br />

dass es uns dann auch gelingen wird,<br />

unsere Branchenthemen entsprechend<br />

zu platzieren und zu positionieren.<br />

Elmar Duffner: Ein Beispiel, wie gut<br />

das funktionieren kann, wenn man<br />

partnerschaftlich Kräfte bündelt, haben<br />

wir während der Corona-Zeit in<br />

Nordrhein-Westfalen gesehen, wo Industrie<br />

und Handel gemeinsam dafür<br />

gekämpft haben, dass die Geschäfte<br />

wieder geöffnet werden und das im<br />

Schulterschluss auch erreicht haben.<br />

Dort haben wir gemeinsam an die Politik<br />

appelliert und entsprechend Lobby-Arbeit<br />

geleistet. Und die Branche<br />

hat dann ein anderes Gewicht, als<br />

wenn Industrie oder Handel für sich alleine<br />

agieren.<br />

„Wir sehen uns<br />

als Experten und<br />

als Sparringspartner<br />

für die Politik.“<br />

Markus Meyer<br />

Kurth: Ein gutes, aktuelles Beispiel ist<br />

auch das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz.<br />

Hier müssen wir zusammen<br />

nach vorne blicken: Was kommt da aus<br />

Brüssel und Berlin, welche Anforderungen<br />

werden an uns gestellt? Und wie<br />

können wir gemeinsam in Richtung der<br />

Ministerien unsere Ideen kommunizieren,<br />

so dass das in unserer mittelständischen<br />

Branche dann auch wirklich<br />

funktioniert.<br />

Dazu erarbeiten wir proaktiv Vorschläge<br />

und fragen von uns aus: Ist das eine<br />

Lösung, die Ihr als sinnvoll erachtet, die<br />

Ihr so mitgehen könnt? Wenn wir uns<br />

innerhalb der Branche im Vorfeld verständigen<br />

und dann gemeinsam mit<br />

der Politik kommunizieren, dann ist unsere<br />

Lobbyarbeit hoffentlich noch erfolgreicher.<br />

<strong>MM</strong>: Das ist ein weiteres Stück<br />

Kulturwandel, wenn Industrie und<br />

Handel mit einer Stimme sprechen.<br />

Jetzt ist Handel nicht unbedingt<br />

gleich Handel. Inwieweit sind denn<br />

die Verbundgruppen bzw. die Fachgruppe<br />

Möbel im Mittelstandsverbund<br />

auch mit einbezogen?<br />

„Wenn wir gemeinsam<br />

kommunizieren, sind wir<br />

auch erfolgreicher.“<br />

Jan Kurth<br />

Meyer: Wir können nicht rechtsverbindlich<br />

für jeden einzelnen Möbelhändler<br />

sprechen, aber wir laden seitens des<br />

◀<br />

Markus Meyer<br />

Präsident BVDM<br />

Jan Kurth<br />

Hauptgeschäftsführer VDM/VHK<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Markt 35


Kulturwandel<br />

BVDM alle Verbände und alle Händler<br />

ein, sich uns anzuschließen, mit uns gemeinsam<br />

diese Themen anzugehen.<br />

Wir freuen uns sehr, dass sich die Begros<br />

entsprechend committed hat, diesen<br />

Weg mit uns zu gehen. Sie ist in<br />

den Arbeitskreisen schon prominent<br />

vertreten und arbeitet und gestaltet im<br />

Sinne ihrer Gesellschafter aktiv mit.<br />

Wir hoffen und wir freuen uns, wenn<br />

sich jetzt aus dem Mittelstand auch andere<br />

Verbände dazu bereit erklären<br />

würden. Einige sehr positive Signale<br />

haben wir schon bekommen. Und speziell<br />

Dr. Marc Zgaga, Sprecher der<br />

Fachgruppe Möbel im Mittelstandsverbund,<br />

ist als Gast natürlich immer eingeladen,<br />

an unseren Arbeitskreisen<br />

mitzuwirken.<br />

Das ist also von unserer Seite kein abgeschlossener<br />

Zirkel, sondern jeder,<br />

der aktiv für seine Mitglieder und Gesellschafter<br />

daran mitarbeiten möchte,<br />

ist herzlich dazu eingeladen, diesen<br />

Weg mit uns zu gehen.<br />

Wegweisender Kreislauf-Pilot<br />

ist bereits angelaufen<br />

<strong>MM</strong>: Neben der Holzwerkstoff-<br />

Industrie wollen Sie auch die AMÖ<br />

mit ins Boot nehmen. Warum?<br />

Meyer: Unsere Initiative heißt „Möbel<br />

in Deutschland“. Damit wollen wir die<br />

ganze Branche vertreten – nicht nur Industrie<br />

oder Handel. Insofern sind wir<br />

natürlich offen für weitere Partner.<br />

Gerade beim Thema Kreislaufwirtschaft<br />

brauchen wir auch diese Partner<br />

mit im Boot – die Holzwerkstoffindustrie,<br />

die nicht nur die Rohstoffe herstellt,<br />

sondern auch recycelt, die Spediteure,<br />

die die Waren transportieren und in deren<br />

Depots auch das Altholz und damit<br />

der Wertstoff anfällt.<br />

<strong>MM</strong>: Diesbezüglich gibt es doch<br />

bereits ein erstes Projekt in Richtung<br />

Kreislaufwirtschaft ...<br />

Kurth: Richtig – ganz im Sinne unserer<br />

Branchenplattform gemeinsam mit<br />

Möbelindustrie, -handel und Holzwerkstoffindustrie.<br />

Wir haben beim Wirtschafts-<br />

und Umweltministerium NRW<br />

vorgefühlt, wie es dort ankommt, wenn<br />

wir uns als Branche auch verstärkt um<br />

die Rückführung von Möbeln, die aus<br />

dem Markt ausscheiden, kümmern –<br />

diese also nicht dem Sperrmüll überlassen,<br />

sondern schauen, dass wir in<br />

einem eigens aufgesetzten System eine<br />

stoffliche Verwertung dieser Möbel<br />

organisieren können.<br />

Die Verwendung von Altholz in der<br />

Holzwerkstoffproduktion ist das entscheidende<br />

Stichwort. Das ist genau<br />

so ein Projekt, wo es nicht sinnvoll ist,<br />

dass einer alleine auftritt, denn nur im<br />

Schulterschluss zwischen den Akteuren<br />

kann ein solches System funktionieren.<br />

Die gesamte Kette muss hier<br />

zusammenarbeiten.<br />

Wir haben da auch noch keine fertige<br />

Lösung, die müssen wir jetzt als Branche<br />

erarbeiten – bevor uns aus Brüssel<br />

so etwas wie eine Recycling-Quote auf<br />

die Füße fällt und wir nur noch reagieren<br />

können.<br />

Haeser: Es gibt schon diese Zielsetzung<br />

im Bereich von Baurohstoffen<br />

bzw. bei Hausmüll-Abfällen – da arbeitet<br />

Brüssel schon an Aktionsplänen,<br />

die uns langfristig ereilen werden.<br />

Und wir wissen, dass in Deutschland<br />

im Frühjahr 2024 die nationale<br />

Kreislauf-Strategie präsentiert werden<br />

soll. Auch da kann es passieren, dass<br />

die Möbelbranche darunterfällt. Deswegen<br />

ist es so wichtig, jetzt schon zu<br />

schauen, wie wir uns da einheitlich mit<br />

Industrie und Handel gemeinschaftlich<br />

aufstellen können, um diesen Kreislauf<br />

„Wir laden alle Marktteilnehmer ein, an dieser<br />

Initiative mitzuarbeiten!“<br />

Christian Haeser, Elmar Duffner, Markus Meyer, Jan Kurth<br />

wirklich dann auch mit Leben zu füllen.<br />

Meyer: Zu der angesprochenen neuen<br />

Kultur gehört es übrigens auch, dass<br />

wir nicht dem Ministerium mit einer fertigen<br />

Position gegenübersitzen, die auf<br />

Biegen und Brechen durchgesetzt<br />

werden muss.<br />

Wir sehen uns da auch als Sparringspartner.<br />

Wir fangen mit einem weißen<br />

Blatt Papier an, sind bereit, gestalterisch<br />

mitzuarbeiten, neue Wege zu erkunden,<br />

und wir achten darauf, dass<br />

für die komplette Branche das möglichst<br />

optimale Konzept, die beste Lösung<br />

erzielt wird. Wir sind kompetenter<br />

Ansprechpartner und Experte und wollen<br />

neue Wege beschreiten.<br />

<strong>MM</strong>: Gibt es ein Schwerpunkt-<br />

Thema?<br />

Kurth: Es drängt sich natürlich das<br />

Thema Kreislaufwirtschaft und Ökodesign-Verordnung<br />

auf, wo wir als Branche<br />

wahrscheinlich relativ früh in der<br />

konkreten Umsetzung dabei sein werden.<br />

Weitere Herausforderungen<br />

schon auf der Agenda<br />

Dazu werden wir uns Gedanken machen<br />

müssen, wie die Anforderungen<br />

an einen digitalen Produktpass in der<br />

Branche aufgesetzt werden können:<br />

Welche Datenstrukturen müssen dafür<br />

etabliert werden? Wie kann dies<br />

barrierefrei in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

von den Zulieferern<br />

über die Industrie bis zum Handel<br />

weitergegeben und kommuniziert<br />

werden? Das ist ein typisches Beispiel,<br />

wo wir frühzeitig miteinander reden<br />

müssen, damit wir eine Lösung<br />

mitgestalten können, anstatt hinterher<br />

reguliert zu werden.<br />

Haeser: Auch das „Recht auf Reparatur“,<br />

das sowohl in Berlin als auch in<br />

Europa diskutiert wird, ist ein solches<br />

Thema. In Frankreich gibt es schon<br />

einen Index, an dem man ablesen<br />

kann, wie gut ein Produkt zu reparieren<br />

ist. Auch darüber müssen wir uns<br />

austauschen.<br />

<strong>MM</strong>: Gemeinsam haben Sie ein<br />

neues Sprachrohr geschaffen. Was<br />

sind Ihre Wünsche oder Ihr Appell<br />

an die Branche dazu?<br />

Duffner: Dass dieses Format breit unterstützt<br />

wird. Dass es akzeptiert wird,<br />

dass wir hier versuchen, im Schulterschluss<br />

wichtige Themen für die Branche<br />

abzuarbeiten, und dass man uns<br />

dabei nicht alleine lässt.<br />

Meyer: Das kann ich nur unterstützen.<br />

Dazu laden wir auch unsere Handelskollegen<br />

ein und fordern sie auf, sich<br />

aktiv einzubringen und diesen gemeinsamen<br />

Weg zu gehen und zu unterstützen.<br />

Denn nur so haben wir die gemeinsame<br />

Kraft, Gehör zu finden.<br />

Kurth: Und vielleicht auch um gemeinsam<br />

zu erkennen, dass es immer wieder<br />

Themen gibt, die man miteinander<br />

in der Wertschöpfungskette ausfechten<br />

muss, wo wir nicht einer Meinung<br />

sind – aber dass es genauso Themen<br />

geben wird, wo es sinnvoll ist, sie gemeinsam<br />

anzugehen, damit wir als größere<br />

Einheit wahrgenommen werden.<br />

Es gibt rund 500 Möbelhersteller in<br />

Deutschland, aber es gibt noch eine<br />

viel größere Zahl an Händlern. Wenn<br />

man die Wertschöpfungskette insgesamt<br />

betrachtet, kann man mit der Wirkung<br />

der großen Zahl doch leichter in<br />

Richtung Politik kommunizieren und<br />

sagen: Das ist schon eine große Gesamtheit,<br />

für die wir sprechen.<br />

Haeser: Das Wichtigste ist, gemeinsam<br />

zu arbeiten und zu schauen, welche<br />

Lösungswege man gemeinsam<br />

beschreiten kann – denn die Anforderungen<br />

und Regulierungen aus Brüssel<br />

werden immer komplexer. Und da<br />

muss man alte Ressentiments eben<br />

auch mal über Bord werfen und Dinge<br />

gemeinsam anpacken. Übrigens nicht<br />

nur im Gespräch mit der Politik, sondern<br />

auch mit den verschiedenen<br />

NGOs, wie Fridays for Future, mit denen<br />

wir auch regelmäßig zu tun haben.<br />

Gerald Schultheiß / Arnd Schwarze<br />

36 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Händler helfen Händlern<br />

IWOfurn ermöglicht mit „Shared Delivery“ effiziente Abwicklung deutschlandweiter Logistikprozesse | Neue Lösungen<br />

Der Möbeltransporter hält vor der Haustür.<br />

Die Nachbarn schauen neugierig rüber.<br />

Es steigen zwei Experten aus, die<br />

dem Endkunden ein rundum gutes Gefühl<br />

geben und die im Urlaub (fernab<br />

vom eigenen Wohnort) gekaufte Vitrine<br />

perfekt aufbauen. Ein schönes Bild, bei<br />

dem die Steigerung der Kundenzufriedenheit<br />

und die damit verbundene<br />

Marktposition in den Fokus rücken.<br />

Doch viele Händler können dies<br />

deutschlandweit nicht gewährleisten,<br />

da schnell die Grenzen durch regionale<br />

Schwerpunkte der eigenen Logistikzentren<br />

erreicht sind.<br />

Doch das muss nicht so sein: Die IWOfurn<br />

hat einen einfachen digitalen Lösungsansatz,<br />

aufbauend auf den Prozessen<br />

der Einkaufsverbände, der an<br />

dieser Stelle Abhilfe schaffen kann und<br />

die Endkundenbelieferung in vollem<br />

Umfang deutschlandweit ermöglicht.<br />

Der Ansatz ist einfach: Händler helfen<br />

Händlern. Um Bestellungen außerhalb<br />

der eigenen Hauptregion zu gewährleisten,<br />

liefert nicht der Händler selbst die<br />

Ware aus, sondern ein Partner-Händler,<br />

der in der gewünschten Region vertreten<br />

ist. Dafür wird die Ware direkt ab dem<br />

Hersteller an das entsprechende Logistikzentrum<br />

des Partner-Händlers versendet.<br />

Dieser übernimmt dann die Auslieferung<br />

inklusive der vom Endkunden<br />

gebuchten Serviceleistungen. Die Lieferstrecke<br />

wird geteilt – daher auch unter<br />

dem Namen „Shared Delivery” bekannt.<br />

IWOfurn bietet digitale Lösungen, die die Endkundenbelieferung in vollem Umfang<br />

deutschlandweit ermöglichen. Foto: Shutterstock/Grafik: IWOfurn<br />

nur eine einheitliche Vereinbarung –<br />

übergreifend für den betreffenden Einkaufsverbund.<br />

Die anschließenden Abwicklungen erfolgen<br />

digital über das IWOfurn Speditionsportal,<br />

was die Prozesseffizienz<br />

der Beteiligten weiter steigert und die<br />

Fehlerquote reduziert. Ebenfalls werden<br />

dadurch alle Speditionsaufträge zentralisiert<br />

abgebildet und die Transparenz in<br />

der Abwicklung erhöht.<br />

Effiziente Prozessabwicklung<br />

Damit nicht genug: Die IWOfurn bietet<br />

weitere Lösungsansätze, die dabei helfen,<br />

Logistikprozesse deutschlandweit<br />

effizient abzuwickeln. Die Grundlage<br />

ist dabei immer der digitale Belegdatenaustausch<br />

und die effiziente und<br />

schnelle Übertragung eines Auftrages<br />

an den Hersteller und Logistikpartner.<br />

Beim Crossdocking-Prozess kann so<br />

die Bestellung automatisiert digital<br />

zum Hersteller übertragen werden, der<br />

die Ware anschließend zu einem Hermes<br />

HUB fährt, wo bereits auf die Lieferung<br />

gewartet wird. Ab dort kann sie<br />

dann mit dem Hermes-2-Mann-Handling<br />

zum Endkunden geliefert werden,<br />

inklusive eventuell gewünschter Serviceleistungen<br />

wie z. B. der Altgerätmitnahme.<br />

Auch in der digitalen Abwicklung des<br />

Dropshipping-Prozesses kann die IWOfurn<br />

auf langjährige Erfahrungen aufbauen<br />

und bietet eine Lösung an, bei<br />

der ein Endkundenauftrag automatisiert<br />

dem Hersteller übermittelt und die Lieferung<br />

beim Wahl-Logistikpartner angemeldet<br />

wird. Ein schneller und effizienter<br />

Prozessablauf und damit verbunden<br />

eine kurze Lieferzeit können so gewährleistet<br />

werden, um auch hier die Kundenzufriedenheit<br />

in den Mittelpunkt zu<br />

stellen und die Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

sichern. Bei jeder Lieferung bleibt wortwörtlich<br />

Geld auf der Strecke. Es wird<br />

Zeit, diese effizient und zukunftsorientiert<br />

anzugehen. Weitere Informationen<br />

unter www.integrated-worlds.com/<br />

unsere-loesungen/effiziente-logistikprozesse.<br />

<br />

moebelmarkt.de<br />

MARKT<br />

Vorteile für alle Beteiligten<br />

Es profitieren alle beteiligten Parteien:<br />

Der Händler selbst, da er keine Aufträge<br />

mehr ablehnen muss und alles deutschlandweit<br />

anbieten kann; der Hersteller<br />

durch teils verkürzte Lieferzeiten und<br />

einen erhöhten Abverkauf durch das<br />

Wachstum der Zielgruppe; der ausliefernde<br />

Händler von einer starken Partnerschaft,<br />

der Sichtbarkeit beim Endkunden<br />

und je nach Absprache durch<br />

eine Provision und schlussendlich der<br />

Endkunde, dessen Zufriedenheit steigt.<br />

Die Suche nach passenden Partner-<br />

Händlern ist dabei entscheidend. Hier<br />

bietet es sich an, andere Händler anzusprechen,<br />

die beispielsweise Mitglied<br />

im gleichen Einkaufsverbund sind. Der<br />

Vorteil liegt dabei darin, dass hier nicht<br />

mit jedem einzelnen Mitglied ein Vertrag<br />

abgeschlossen werden muss, sondern<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Markt 37


Hettich-Bilanz 2022<br />

Neuer Umsatzrekord<br />

Dr. Andreas Hettich, Beiratsvorsitzender<br />

Die Hettich Unternehmensgruppe, einer der größten Hersteller von Möbelbeschlägen weltweit,<br />

hat im Jahr 2022 einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht<br />

einem Wachstum von fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nachdem Hettich<br />

bereits in 2021 um mehr als 26 Prozent gewachsen ist. Diese starken Zahlen gaben die Geschäftsführer<br />

Sascha Gross und Jana Schönfeld gemeinsam mit dem Beiratsvorsitzenden<br />

Dr. Andreas Hettich im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz bekannt, die aus dem Hettich-<br />

Forum am Unternehmenssitz in Kirchlengern live übertragen wurde.<br />

Sascha Gross, Geschäftsführer<br />

Jana Schönfeld, Geschäftsführerin<br />

Dabei bezeichneten die Verantwortlichen des<br />

Beschläge-Spezialisten das Jahr 2022 als ein durchaus<br />

„wechselhaftes“ Geschäftsjahr, das zwar aufgrund<br />

des anhaltenden Wohn- und Einrichtungstrends<br />

zunächst von einer hohen Nachfrage und starken Auftragseingängen<br />

gekennzeichnet war, in dem man aber<br />

auch eine abgeschwächte Nachfrage im zweiten<br />

Halbjahr erfahren habe. Zudem spürte das Unternehmen<br />

weiter einen hohen Kostendruck, der von Inflation,<br />

Energiekosten, hohen Tarifabschlüssen sowie gestiegenen<br />

Preisen bei Rohstoffen, Komponenten und<br />

Dienstleistungen getrieben wurde, so Sascha Gross.<br />

Zur Ertragslage äußert sich das Unternehmen traditionell<br />

nicht konkret, Dr. Andreas Hettich bestätigte jedoch<br />

vor dem Hintergrund des hohen Kostendrucks,<br />

dass „der Gewinn besser sein könnte.“<br />

Rekord-Investitionen<br />

Auch 2022 hat die Hettich-Gruppe wieder kräftig investiert,<br />

so wurden rund 125 Millionen Euro in neue<br />

Produkte, Infrastrukturprojekte, Digitalisierung, Anlagen<br />

und Gebäude gesteckt – ebenfalls ein Rekord.<br />

Eines der wichtigsten Projekte ist die neue Multifunktions-Produktionshalle<br />

in Kirchlengern, die bereits<br />

Richtfest gefeiert hat und die noch in diesem Sommer<br />

in Betrieb gehen soll. 23.000 qm neue Produktionsfläche<br />

stehen damit am Unternehmenssitz zur<br />

Verfügung. Erweitert wurden aber auch Produktionsstätten<br />

in China und Indien, wo man Beschläge nach<br />

deutschen Qualitätsstandards fertigt.<br />

Drei Säulen der Nachhaltigkeit<br />

Wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer, gesellschaftlicher<br />

und ökologischer Verantwortung zu verbinden, ist<br />

das langfristige Ziel der Unternehmensstrategie der<br />

Hettich Gruppe. „Wir wollen mit unserem heutigen<br />

Tun sicherstellen, dass es für uns alle ein lebenswertes<br />

Morgen gibt“, so Jana Schönfeld. Im Sinne der<br />

sozialen Verantwortung sorgt sich das Familienunternehmen<br />

um seine 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

weswegen gesundes Arbeiten und Arbeitssicherheit<br />

weiterhin einen hohen Stellenwert<br />

einnehmen und zielgruppenspezifische Gesundheitsprojekte<br />

durchgeführt werden. Darüber hinaus arbeitet<br />

Hettich derzeit an dem Einsatz von Exoskeletten<br />

zur physischen Unterstützung bei diversen Arbeitsprozessen.<br />

Gleichzeitig engagiert sich Hettich für eine<br />

gerechte und gebildete Gesellschaft: „Wir fördern die<br />

ehrenamtlichen Aktivitäten unserer Kolleginnen und<br />

Kollegen weltweit, verbessern die Artenvielfalt an unseren<br />

Standorten, engagieren uns lokal für soziale<br />

Projekte und knüpfen früh Kontakte mit jungen Menschen,<br />

um sie für einen Berufseinstieg bei uns zu begeistern“,<br />

zählt Schönfeld Hettichs Ziele der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung auf. Ebenso nimmt das<br />

Unternehmen seine ökologische Verantwortung sehr<br />

ernst. So möchte man an den jeweiligen Standorten<br />

klimaneutral werden, Ressourcen schonen und die<br />

Energieeffizienz erhöhen sowie die Recyclingfähigkeit<br />

der eigenen Produkte weiter optimieren.<br />

In die Zukunft blicken die Geschäftsführer Sascha<br />

Gross und Jana Schönfeld mit dem Beiratsvorsitzenden<br />

Dr. Andreas Hettich trotz der weiterhin bestehenden<br />

Herausforderungen hinsichtlich Energie- und<br />

Frachtkosten sowie der angespannten Supply-Chain<br />

zuversichtlich: „Wir schauen nicht nur auf die nächsten<br />

Monate, sondern denken langfristig“, so Gross.<br />

„Die verschiedenen Regionen der Welt, in denen wir<br />

aktiv sind, entwickeln sich sehr unterschiedlich. Daher<br />

werden wir uns weiterhin flexibel auf die verschiedenen<br />

Bedürfnisse unserer Kunden in unterschiedlichen<br />

Ländern einstellen und sich ergebende Chancen<br />

nutzen.“ Insgesamt sieht man bei Hettich auch dank<br />

der neuen, mobilen Office-Welten oder im DIY-Bereich<br />

weltweit noch große Wachstumspotenziale.<br />

Arnd Schwarze<br />

38 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

MÄRZ 3/2023<br />

B 50899<br />

Mit „Solitaire – The Waterbase“, die einzige ihrer Art,<br />

will die BSH die Transformation des klassischen Küchenbereichs<br />

rund um die Spüle in einen ästhetischen Raum<br />

vorantreiben und gleichzeitig mit reduziertem und klarem<br />

Design sowie der Integration zahlreicher Funktionen<br />

faszinieren. Ein Ansatzpunkt, der auch beim Kitchen<br />

Innovation Award 2023 überzeugte. Foto: Solitaire<br />

Küchenmöbelindustrie 2022 –<br />

die detaillierte Bilanz<br />

Große Küchen-Kompetenz<br />

in Rheinbach<br />

Ausgezeichnete Innovationen


Die Verbundgruppe führender Küchenspezialisten in Europa<br />

Wir haben es geschafft!<br />

Mit dem Erfolgs programm für Nachfolger und Existenzgründer<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

Mit der starken Marke<br />

von DER KREIS:<br />

DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG · Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg · www.derkreis.de


Hier schreibt<br />

(k)ein Roboter<br />

Krieg, Inflation, Energiekrise, Einkommens-Unsicherheit, steigende Materialkosten<br />

– keine Frage, 2022 war kein einfaches Jahr. Umso erstaunlicher,<br />

dass die deutsche Küchenindustrie in der Gesamtbetrachtung jetzt wieder<br />

einen erfolgreichen Geschäftsverlauf bilanzieren konnte. Der Küchenfachhandel<br />

war dabei erneut der robuste Vertriebskanal, in dem trotz notwendiger<br />

Preissteigerungen weiterhin höherwertige Küchen nachgefragt<br />

wurden. „Die Küchenverkäufe bleiben auf sehr hohem Niveau“, freute<br />

sich auch Markus Sander, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Die<br />

Moderne Küche (AMK), auf der AMK-Vereinsmitgliederversammlung in<br />

Mannheim – einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung lesen Sie<br />

in der April-<strong>Ausgabe</strong>.<br />

2023 dürfte noch herausfordernder werden, denn schon im 4. Quartal des<br />

vergangenen Jahres spiegelte sich die Verunsicherung der Verbraucher auch<br />

im Küchenhandel wider: Laut GfK Panelmarkt sank die Verkaufsmenge<br />

um 21%, der Verkaufsumsatz ging um 15,6% zurück. Die sinkende Zahl<br />

der Neuaufträge besonders im vierten Quartal hat demnach auch geringere<br />

Auftragsbestände zum Jahresbeginn 2023 zur Folge, wie AMK-Vorstandssprecher<br />

Frank Jüttner in Mannheim feststellte. „Steigende Konjunkturund<br />

Einkommenserwartungen sollten sich mittelfristig auch in der Konsumbereitschaft<br />

und damit in steigenden Verkaufszahlen widerspiegeln. Die<br />

hohe Bedeutung der Küche bleibt auch nach der Pandemie grundsätzlich<br />

bestehen“, verbreitete er in seinem Ausblick dennoch Optimismus. Der<br />

Branche muss also vor 2023 nicht bange sein.<br />

Bange blickt so mancher hingegen auf das aktuelle Trendthema Künstliche<br />

Intelligenz. Vor allem Chat GPT ist in aller Munde. Der Chatbot<br />

kann Fragen beantworten, Codes für Webseiten und andere Programmieranwendungen<br />

schreiben, Tweets verfassen, Songtexte als auch Gedichte<br />

schreiben, Drehbücher kreieren und vieles mehr. Experten sehen durch<br />

die Technologie einen größeren Umbruch auf uns alle zukommen. Dieser<br />

Entwicklung können wir uns ganz sicher nicht verschließen. Für mich ist<br />

es jedoch auch in Zukunft ein Miteinander von Mensch und Maschine.<br />

In vielen Dingen sind uns Computer überlegen, aber es gibt auch ganz<br />

viel, worin wir Menschen unerreicht bleiben. Stichwort Empathie. Das ist<br />

unser großer Trumpf.<br />

„Entschuldigen<br />

Sie sich nicht für<br />

das Weinen. Ohne<br />

diese Emotion<br />

sind wir nur<br />

Roboter.“<br />

Elizabeth Gilbert,<br />

US-amerikanische<br />

Schriftstellerin (*1969)<br />

Sebastian Lehmann<br />

Redaktionsleiter<br />

küche & bad forum<br />

Editorial<br />

3


Inhalt<br />

3 Editorial<br />

Inhalt<br />

4<br />

5 Kurznachrichten<br />

6 Impressum/<br />

Inserentenverzeichnis<br />

8 MHK Group:<br />

Jeder Moment ein Event<br />

10 „KKT 007“ – Mit der Lizenz<br />

zum Küchenkauf<br />

12 Dornbracht: Zweites Leben<br />

für zeitlose Klassiker<br />

13 Samsung: Potenziale nutzen<br />

14 Deutsche Küchenmöbelindustrie:<br />

Abermals<br />

wichtiger Wachstumsmotor<br />

16 Nobilia: Weiter auf<br />

Wachstumskurs<br />

18 Kitchen Innovation Award 2023:<br />

Überzeugende Preisträger<br />

19 Beckermann: Ganzheitliches<br />

Wohnambiente<br />

20 Solitiare: Verbraucherorientierte<br />

Innovationsstärke<br />

22 SHD: Cloud-Know-how aus<br />

einer Hand<br />

Nobilia im Geschäftsjahr 2022 | Seite 16<br />

Event Küchen aus<br />

Erfurt | Seite 8<br />

Deutsche<br />

Küchenmöbelindustrie –<br />

die Jahresbilanz | Seite 14<br />

Welche Strategie verfolgt<br />

Samsung? | Seite 13<br />

Die 7. Küchen-Kompetenz-Tage<br />

in Rheinbach | Seite 10<br />

Ausgezeichnet: Solitaire – The Waterbase | Seite 20<br />

SHD-Experten<br />

im Interview | Seite 22


Neue Wege …<br />

… gehen Siemens, Falmec und KWC. Sie versprechen sich davon zusätzlichen Erfolg.<br />

Apropos Erfolg: Über gute Entwicklungen im vergangenen Geschäftsjahr freuen sich Miele,<br />

Villeroy & Boch und die Hansgrohe Group.<br />

Neuer Blanco-COO<br />

Der Chief Operating Officer<br />

(COO) von Blanco, Andreas<br />

Ostermann von Roth, scheidet<br />

auf eigenen Wunsch zum 30.<br />

Juni aus dem Unternehmen aus.<br />

Holger Harald Stephan übernimmt<br />

seine Nachfolge und wird<br />

ab 1. April zunächst als Mitglied<br />

der Geschäftsführung in<br />

die Blanco Gruppe eintreten. Ab<br />

dem 1. Juli übernimmt er dann<br />

das Amt des COO. In seiner Verantwortung<br />

liegen unter anderem<br />

die Bereiche Produktion,<br />

Supply Chain und Logistik.<br />

Holger Harald<br />

Stephan wird<br />

ab Juli neuer<br />

COO von<br />

Blanco.<br />

Foto: Blanco<br />

Verbandsleiter Jörg Böhler (l.) und Ladenbau-Experte Dieter<br />

Regge (r.) gratulieren Wolfgang Zander und Ehefrau Stephanie<br />

zum 25-jährigen Unternehmens- und Verbandsjubiläum.<br />

Foto: Garant Küchen Areal<br />

Küchenfachmarkt Meyer<br />

& Zander feiert großes<br />

Doppeljubiläum<br />

Der Küchenfachmarkt Meyer & Zander<br />

feiert 25-jähriges Unternehmensjubiläum<br />

und 25 Jahre erfolgreiche Partnerschaft mit<br />

Garant Küchen Areal.<br />

1998 gründeten der Küchenbauer Gerhard<br />

Meyer und der Kaufmann Wolfgang Zander<br />

gemeinsam den Küchenfachmarkt<br />

Meyer & Zander in Nienburg. Nur zwei<br />

Jahre später konnten sie bereits die Ausstellungsfläche<br />

verdoppeln. Es folgten weitere<br />

Filialen in Porta Westfalica (2010), Walsrode<br />

(2014) und Mellendorf (2015), sowie<br />

das erste LIVA Schönkocher Studio (2013).<br />

Heute ist Meyer & Zander einer der erfolgreichsten<br />

Küchenfachmärkte Niedersachsens.<br />

Mit Katharina Zander und Christian<br />

Stigge ist auch bereits die nächste Generation<br />

im Unternehmen tätig. Gemeinsam<br />

bereitet man derzeit die Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

für den April vor, wie Wolfgang Zander<br />

erzählt: „Gerade stimmen wir mit dem<br />

Garant Marketing-Team ein Werbepaket<br />

für unsere Jubiläums-Aktionen ab. Außerdem<br />

planen wir im April besondere Aktionen<br />

in unserem Nienburger Küchenstudio,<br />

wie etwa Kochvorführungen. Unsere Kunden<br />

dürfen gespannt sein!“<br />

Miele: Zweistellige Umsatzsteigerung<br />

Die Geschäftsleitung der Miele Gruppe (v.l.n.r.): Dr. Markus Miele,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Stefan Breit, Technology, Dr. Axel<br />

Kniehl, Marketing & Sales, Rebecca Steinhage, Human Resources &<br />

Corporate Affairs, Dr. Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Olaf Bartsch, Finance & Administration. Foto: Miele<br />

Miele hat in seinem Geschäftsjahr 2022 einmal mehr einen Rekordumsatz<br />

erzielt. Der Hausgerätekonzern vermeldet 5,43 Mrd. Euro und ein<br />

Plus von 12,2%. Wie schon in den Vorjahren hat Miele zudem wieder<br />

mehr Geräte produziert, verkauft und ausgeliefert als je zuvor in seiner fast<br />

125-jährigen Geschichte.<br />

Zum guten Geschäftsjahr haben in erster Linie die osteuropäischen und<br />

asiatischen Länder inklusive China überproportional beigetragen, aber<br />

etwa auch lang etablierte Märkte wie Australien, Großbritannien, die Niederlande<br />

und die USA. In Deutschland hat Miele 1,47 Mrd. Euro Umsatz<br />

erzielt, was einem Plus von 5,6% entspricht. Der außerhalb Deutschlands<br />

erzielte Anteil am Umsatz beträgt 72%. Unter den Produktgruppen für<br />

den Haushalt haben vor allem die Geschirrspüler, die Wäschepflege und<br />

die Kochgeräte überproportional erfolgreich abgeschnitten.<br />

5 Kurznachrichten


Siemens zieht ins IDF34<br />

Die Küchenmeile im September als Hotspot der Branche<br />

wächst weiter: Auch Siemens präsentiert sich in diesem Jahr in<br />

OWL. Dafür richtet der Hersteller aktuell einen Pop-up-Showroom<br />

im IDF34 in Löhne ein.<br />

Im Mittelpunkt der Präsentation auf 400 qm soll die intelligente<br />

Küche mit diversen Geräteneuheiten wie die neuen<br />

„iQ700“ Backöfen oder die Kochfelder „InductionAir Plus“<br />

stehen. Der neue Showroom wird dabei nicht nur während<br />

der Küchenmeile im September seine Pforten öffnen, sondern<br />

auch für Trainings, Events und Meetings zur Verfügung stehen.<br />

Foto: Siemens<br />

Führungswechsel bei der<br />

Grohe Deutschland<br />

Vertriebs GmbH<br />

Marc Dobro (Foto) hat mit Wirkung zum<br />

20. Februar 2023 als neuer Geschäftsführer<br />

der Grohe Deutschland Vertriebs<br />

GmbH übernommen. Er folgt auf Alexander<br />

Zeeh, der sich nach dreieinhalb Jahren<br />

dazu entschieden hat, seinen<br />

beruflichen Weg außerhalb<br />

des Unternehmens<br />

fortzusetzen.<br />

Dobro ist seit 2013<br />

im Unternehmen<br />

und war zuletzt<br />

für Suru, den<br />

Geschäftsbereich<br />

für Wasserschadenprävention<br />

verantwortlich.<br />

Foto: Grohe<br />

Villeroy & Boch: Erfolgreiche<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Villeroy & Boch, nach eigenen Angaben eine der weltweit<br />

führenden Premium-Marken für keramische Produkte, hat –<br />

getrieben durch höhere Verkaufspreise – im Geschäftsjahr 2022<br />

seinen Konzernumsatz (inkl. Lizenzerlöse) um 5,2% auf 994,5 Mio. Euro<br />

gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde mit 96,8<br />

Mio. Euro um 7,0% verbessert (Vorjahr: 90,5 Mio. Euro), das Konzernergebnis<br />

liegt mit 71,5 Mio. Euro deutlich über Vorjahr (60,5 Mio. Euro). Mehr<br />

Details zum Geschäftsjahr 2022 von Villeroy & Boch lesen Sie durch Scan des<br />

obenstehenden QR-Codes.<br />

Dr. Markus Warncke (l.),<br />

Vorstand Finanzen, und<br />

Frank Göring, Vorstandsvorsitzender,<br />

präsentierten<br />

das Ergebnis des<br />

Geschäftsjahres 2022<br />

der Villeroy & Boch AG.<br />

Foto: Villeroy & Boch AG<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon +49 911 9 55 78-0<br />

www.moebelmarkt.de<br />

lehmann@moebelmarkt.de<br />

Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />

Chefredaktion Gerald Schultheiß<br />

Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />

Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />

Anzeigen Irini Katsika<br />

Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer, Daniela Kollár<br />

Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />

Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />

Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 62/2023<br />

Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />

Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />

später auf Anfrage.<br />

Bezugspreise küche & bad forum<br />

Jahresabonnement Print + Digital 96,00 Euro.<br />

Zzgl. Porto und derzeit gültiger Mehrwertsteuer.<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abschlussjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />

Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />

Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet<br />

sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />

der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

BSH Hausgeräte GmbH, München Titel, Seiten 20-21<br />

D<br />

Der Kreis, Leonberg<br />

F<br />

Fachschule des Möbelhandels, Köln<br />

2. Umschlagseite<br />

4. Umschlagseite<br />

T<br />

Trendfairs GmbH, München Seite 9<br />

S<br />

SHD Kreative Planungs-Systeme GmbH, Andernach Seite 17<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />

recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.


Foto: Falmec<br />

Falmec jetzt auch mit<br />

Spülen und Armaturen<br />

Der italienische Lüftungsspezialist<br />

Falmec erweitert sein Produktportfolio<br />

um eine Kollektion Spülen mit<br />

Armaturen und Zubehör. Die Produkte<br />

der neuen „Water Serie“ orientieren<br />

sich laut Unternehmen wie<br />

die Dunstabzugshauben auch an dem<br />

charakteristischen „Life Inspired“-<br />

Ansatz von Falmec. Die Neuheiten<br />

sind ab dem zweiten Quartal im<br />

gehobenen Fachhandel erhältlich.<br />

KWC-Partnerschaft<br />

mit Spitzenkoch<br />

KWC, internationaler Hersteller<br />

von Armaturen und Sanitär-<br />

Lösungen, präsentiert offiziell die<br />

Partnerschaft mit dem Schweizer<br />

Spitzenkoch Andreas Caminada.<br />

Caminada unterzieht die KWC-<br />

Produkte bei seiner täglichen<br />

Arbeit in der Gastronomie ständig<br />

Prüfungen. Das Unternehmen<br />

nutzt das Wissen und Feedback<br />

des Spitzenkochs nicht nur für<br />

die Entwicklung und Umsetzung<br />

von Gastro-Lösungen, sondern es<br />

komme noch anderen Unternehmensbereichen<br />

zugute. Auch für<br />

die Entwicklung und Optimierung<br />

von Armaturen im privaten<br />

Bereich nutze das Unternehmen<br />

die Expertise von Caminada.<br />

Neuer Vertriebsleiter bei Constructa<br />

Der Schweizer Spitzenkoch Andreas Caminada und die<br />

KWC AG arbeiten zusammen. Foto: KWC<br />

Eric Seiter (Foto) ist neuer Vertriebsleiter der Marke Constructa<br />

für den Bereich Einbau und das Fachhandelsprogramm<br />

Constructa energy. Darüber hinaus verantwortet er<br />

im BSH-Gesamtvertrieb das Objektgeschäft und die Vermarktung<br />

aller Marken bei Küchenmöbelherstellern.<br />

Nach seinem BWL-Studium war Seiter zunächst bei Metro<br />

Cash & Carry beschäftigt, bevor der gebürtige Düsseldorfer<br />

2014 als Key Account Manager zur BSH wechselte. Ab<br />

2017 verantwortete er als Verkaufsleiter die Region Nord für<br />

den Siemens Küchen- und Möbelfachhandel.<br />

Foto: Constructa<br />

Foto: Ritterwerk<br />

Ritterwerk trauert<br />

um Karl Lohr<br />

Trauer bei der Ritterwerk<br />

GmbH: Der langjährige<br />

Geschäftsführer Karl Lohr verstarb<br />

am 7. März im Alter von<br />

83 Jahren.<br />

Lohr war seit 1968 als Einkäufer<br />

für den Hersteller von<br />

Tisch- und Einbau-Hausgeräten<br />

tätig und von 1975<br />

bis 2005 Geschäftsführer.<br />

Er lenkte das Unternehmen<br />

erfolgreich durch wirtschaftliche<br />

Höhen und Tiefen. Nach<br />

seiner Tätigkeit blieb er der<br />

Firma als Generalbevollmächtigter<br />

und Sprecher des Gesellschafters<br />

bis 2014 verbunden.<br />

Foto: Hansgrohe Group<br />

Hansgrohe Group:<br />

Erneutes Rekordjahr<br />

Trotz eines schwierigen weltwirtschaftlichen Umfelds<br />

vermeldet die Hansgrohe Group für das vergangene Jahr<br />

erneut positive Geschäftszahlen. „Mit einer sehr guten<br />

Bilanz 2022 setzen wir unsere Erfolge der vergangenen<br />

Jahre kontinuierlich fort“, erklärt Hans Jürgen Kalmbach<br />

(Foto), Vorsitzender des Hansgrohe-Vorstands,<br />

anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt/Main.<br />

Der Hersteller hochwertiger Armaturen, Brausen<br />

und Duschsysteme aus Schiltach erzielte 2022 einen<br />

Gesamtumsatz von 1,528 Mrd. Euro. Dies entspricht<br />

im Vergleich zum Vorjahr (1,365 Mrd. Euro) einem<br />

Zuwachs von 11,9%. Das Betriebsergebnis stieg auf<br />

261,6 Mio. Euro, ein Plus von 4,8% gegenüber dem<br />

Vorjahr (249,7 Mio. Euro).<br />

7 Kurznachrichten


Jeder Moment ein Event<br />

Event Küchen setzt zur Marktabgrenzung erfolgreich auf Boxspringbetten und Outdoorküchen.<br />

„Für unsere Kunden soll jeder Moment des Küchenkaufs<br />

ein Event sein – vom ersten Kennenlernen bis hin zur Montage.“<br />

Eine Philosophie, die sich auch im Namen des Erfurter<br />

Küchenstudios widerspiegelt, das Germaine Kirbst 2016<br />

gründete: Event Küchen. Die Liebe zur Küche hat die 35-Jährige<br />

von ihrem Vater Stefan, der seit mehr als 35 Jahren in<br />

der Branche tätig ist. Erfahrungen im Verkauf und der Mitarbeiterführung<br />

sammelte sie außerhalb des elterlichen Betriebes<br />

und der Branche. Nach der Lehre zur Automobilkauffrau<br />

absolvierte sie an der Abendschule den Wirtschaftsfachwirt.<br />

„Danach wollte ich erst einmal eigene Erfahrungen sammeln.“<br />

Die Gelegenheit bot sich beim Düsseldorfer Modehaus<br />

Peek & Cloppenburg, wo sie während ihres dualen Studiums<br />

zur Betriebswirtin anfangs eine Abteilung leitete und<br />

später stellvertretende Geschäftsführerin wurde. Rückblickend<br />

sei das die beste Entscheidung gewesen. Vielleicht auch,<br />

weil sie – wie sie lachend gesteht – ihre Abschlussarbeit über<br />

die bevorstehende Gründung ihres Unternehmens schrieb.<br />

Denn dass sie ein eigenes Küchenstudio eröffnen und zurück<br />

in die Heimat wollte, stand für Kirbst zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits fest: „Nach meiner Abschlussarbeit war das Schreiben<br />

eines Businessplans und das Bankgespräch für mich um einiges<br />

einfacher.“ Rückhalt und jede Menge Support im kompletten<br />

Gründungsprozess gab es außerdem von MHK und<br />

von ihrem Vater Stefan, mit dem sie ihren Traum schließlich<br />

gemeinsam umsetzte. Pünktlich zum 30. Geburtstag.<br />

Germaine Kirbst betreibt<br />

seit 2016 erfolgreich<br />

das Erfurter Küchenstudio<br />

Event Küchen.<br />

Sie kann dabei auch<br />

auf das Know-how ihres<br />

Vaters Stefan setzen, der<br />

im Unternehmen als Verkaufsleiter<br />

tätig ist.<br />

Ungewöhnliches Konzept<br />

Ihr Konzept mutet auf den ersten Blick eher ungewöhnlich<br />

an, denn neben Küchen ist das musterhaus küchen Fachgeschäft<br />

auch kompetenter Ansprechpartner für Boxspringbetten.<br />

„Wir haben damals selbst ein Bett gesucht“, erinnert sich<br />

die junge Unternehmerin, „und dabei festgestellt, dass Boxspringbetten<br />

ein tolles Zusatzprodukt sind, das ohne großen<br />

Aufwand verkauft werden kann.“ Als Eyecatcher würden<br />

außerdem die Produkte von Dayco und Frankenstolz<br />

die gut 400 qm große Küchenausstellung deutlich auflockern.<br />

Bestand diese anfangs aus rund 15 Kojen, sind es heute<br />

nur noch elf. Um Küchen zu verkaufen, brauche es nicht<br />

viele Kojen, ist Kirbst überzeugt, sondern Küchen, die Lust<br />

machen, die das Besondere zeigen und die vielfältigen Möglichkeiten.<br />

Gerade auch, weil die Ausstattung der verkauften<br />

Küchen immer hochwertiger werde. Um State of the Art zu<br />

bleiben, würden durchschnittlich zwei Küchen in der Ausstellung<br />

pro Jahr komplett neu gestaltet. „Für viele ein Albtraum,<br />

aber wenn eine Koje nur noch selten die Basis für einen Kundenauftrag<br />

ist oder ich mich mit den Kunden kaum mehr<br />

darin aufhalte, dann denken wir über eine Umgestaltung<br />

nach“, macht die engagierte Unternehmerin deutlich.<br />

Ein Nischenprodukt mit Potenzial<br />

Auf gut 400 qm<br />

werden Küchen in<br />

elf Kojen präsentiert.<br />

Fotos: Event Küchen<br />

Neben Küchen aus dem Hause Bauformat Burger setzt Event<br />

Küchen im Zubehörbereich von Anfang an auf Wesco. Als<br />

es dann vor drei Jahren im Gespräch hieß, „Wir produzieren<br />

jetzt auch Outdoorküchen“, war das Interesse des Tochter-<br />

Vater-Duos schnell geweckt. Der Verkauf von Outdoorküchen<br />

steckte seinerzeit zwar noch in den Kinderschuhen, aber<br />

Kirbst sah das Potenzial: „Es ist einfach ein super Konzept,<br />

um sich vom Wettbewerb abzuheben. Überzeugt haben uns<br />

außerdem die hochwertige Verarbeitung, das moderne Design


Anzeige<br />

und die Robustheit der verwendeten Materialien, die<br />

eine lange Lebensdauer gewährleisten.“ Ein wichtiger<br />

Aspekt, denn ihre Kunden würden großen Wert auf<br />

Qualität legen und alles vom Feinsten haben wollen<br />

– auch wenn eine gewisse Preissensibilität spürbar<br />

sei und die Anschaffung einer Outdoorküche<br />

oft Überwindung koste. Kein Wunder, befindet sich<br />

eine Outdoorküche aufgrund der Materialität preislich<br />

nahezu auf dem gleichen Niveau wie eine Einbauküche.<br />

Um sich das Verkaufsgebiet Thüringen zu<br />

sichern, entschied sich Kirbst 2020 für Wesco Outdoorküchen.<br />

Das neue Sortiment fand mit der ersten<br />

Outdoorküche auch direkt im Schaufenster von<br />

Event Küchen seinen Platz.<br />

Inselfeeling im Geschäftsalltag<br />

„Ja, und dann wurde aus der Mücke ein Elefant<br />

– aber im positiven Sinne.“ Getreu ihrer Philosophie<br />

sollte auch das Thema Outdoorküchen für die<br />

Kunden ein ganz besonderes Erlebnis werden, eben<br />

ein Event. „Für uns war der neue Outdoorbereich<br />

das berühmte i-Tüpfelchen und schlussendlich der<br />

Grund, diese Investition zu wagen.“ Nur wenig Zeit<br />

später begannen die Planungen für einen Outdoorbereich<br />

mit eigenem 100 qm großem Anbau, mit<br />

großzügiger Terrasse und mit einem Pool. „Mein<br />

Vater und ich sind große Mallorca-Fans. Mit diesem<br />

Projekt haben wir nicht nur etwas Besonderes für<br />

unsere Kunden geschaffen, sondern auch uns und<br />

dem Team ein Stück Inselfeeling in den Geschäftsalltag<br />

geholt.“ Nicht vorhersehbar war, dass die Realisierung<br />

ihr „Corona-Projekt“ werden sollte, wie<br />

Kirbst erzählt. „Es hatte aber auch etwas Gutes:<br />

Wir konnten den Bereich ganz in Ruhe umsetzen<br />

und sind jetzt, wo das Leben wieder ganz ohne Einschränkungen<br />

läuft und auch Veranstaltungen wieder<br />

ohne Wenn und Aber stattfinden können, bestens<br />

aufgestellt.“ Das neue Ensemble fügt sich<br />

nahtlos in den modernen Stil des Hauptgebäudes ein<br />

Ein Highlight ist der Outdoorbereich mit<br />

eigenem 100 qm großem Anbau, mit großzügiger<br />

Terrasse und mit einem Pool.<br />

und erinnert an ein mallorcinisches Pool-Haus. Die<br />

vollflächige Glasfassade flutet die Ausstellung mit<br />

viel Licht und setzt die beiden Stars, die Aktivküche<br />

– eine „Siemens studioline“ – und die Outdoorküche<br />

„WescoPremium“ mit integriertem Kitchen-Lift,<br />

Multiplexfronten, Keramik-Arbeitsplatte und -spüle<br />

sowie einem integrierten Grillsystem von Napoleon,<br />

perfekt in Szene. Komplettiert wird das Angebot<br />

mit Produkten der Marken wie Caso, Monolit,<br />

BeefEater oder Big Green Egg. Aus dem Outdoorstudio<br />

fällt der Blick auf den Pool und die Terrasse.<br />

Hier laden gemütliche Sitz- und Liegemöglichkeiten<br />

von Fischer Möbel ein, die ebenfalls käuflich erwerblich<br />

sind. „Das Feedback und die Emotionen unserer<br />

Kunden, die aus ganz Thüringen und auch aus Sachsen-Anhalt<br />

kommen, sind fantastisch“, freut sich<br />

Kirbst über die zahlreichen positiven Reaktionen,<br />

die es seit der Einweihung im letzten Sommer gab.<br />

„Ein gutes Gefühl“<br />

Natürlich seien Outdoorküchen noch immer ein<br />

Nischenprodukt – aber eines mit viel Wachstumspotenzial.<br />

Ein Indiz dafür würden die zahlreichen Einrichtungsmagazine<br />

liefern. Heute gebe es kaum mehr<br />

einen Titel, der nicht auch das Thema Outdoorküchen<br />

aufgreife. Außerdem habe sich bereits das eine<br />

oder andere Zusatzgeschäft ergeben, bei Kunden, die<br />

eigentlich nur eine Küche oder ein Bett kaufen wollten,<br />

ebenso wie bei Kunden, die eigentlich eine Outdoorküche<br />

suchten und sich auch für ein Bett entschieden<br />

haben. Kirbst sieht positiv in die Zukunft:<br />

„Hinter uns liegen erneut zwei Spitzenmonate.“ Der<br />

Erfolg kommt nicht von ungefähr. Die kontinuierliche<br />

Beobachtung ihrer Mitbewerber im Umfeld, die<br />

einen Besuch der Homepage ebenso einschließt wie<br />

den vor Ort, sind für Kirbst genauso selbstverständlich<br />

wie die Teilnahme am MHK Jungunternehmertreffen.<br />

„Ich liebe den Austausch, denn wir alle stehen<br />

vor ähnlichen Herausforderungen. Zu hören,<br />

wie die anderen mit den Themen umgehen, ist für<br />

mich immer sehr inspirierend. Außerdem kommen<br />

immer wieder neue Leute dazu. Und gerade<br />

an den Einsteigern sieht man, wie weit man sich<br />

selbst inzwischen entwickelt hat.“ Zu wissen, dass<br />

das Geschäft läuft, ihr Küchenstudio bestens aufgestellt<br />

ist und sie auf den Rückhalt ihres Vaters und<br />

des gesamten Teams zählen könne, gebe ihr ein gutes<br />

Gefühl – vor allem jetzt, da ihre ganze Aufmerksamkeit<br />

ihrem wenige Tage alten Nachwuchs gehört. sl<br />

<br />

Die Fachmesse für<br />

Küche, Essen, Wohnen<br />

3. bis 5. Mai 2023<br />

Messezentrum Salzburg<br />

wir sehen uns.<br />

Profil der küchenwohntrends<br />

& möbel austria<br />

• Über 200 Aussteller und Marken<br />

• Top-Speaker, Talkrunden und Vorträge<br />

bei den Podium Events<br />

• Küche und Wohnen vereint in einer Halle<br />

• Kostenfreier Eintritt, Catering und Podium<br />

Events für Fachbesucher<br />

• Vignettenfreie Anfahrt aus Deutschland<br />

über A8 (D) auf die A1 (A)<br />

powered by<br />

www.kuechenwohntrends.at<br />

9 Redaktion


„KKT 007“ – Mit der Lizenz<br />

zum Küchenkauf<br />

Nach coronabedingter, fünfjähriger Pause veranstalteten Anfang März die Schwesternverbände Alliance<br />

und Der Küchenring erstmalig gemeinsam mit KüchenTreff unter dem Motto „KKT 007“ die siebten Küchen-<br />

Kompetenz-Tage im Messezentrum Rheinbach. Der Andrang war groß, denn neben dem Angebot von<br />

Arbeitsplatten, Spülen, Armaturen und Küchenmöbeln überzeugte die Veranstaltung mit bester Stimmung.<br />

Für die Geschäftsführung der Schwesternverbände<br />

Alliance, Der Küchenring<br />

und KüchenTreff waren die diesjährigen<br />

Küchen-Kompetenz-Tage (KKT) ein<br />

voller Erfolg: „Wir sind sehr zufrieden<br />

mit der gesamten Veranstaltung und<br />

begeistert vom Besucherandrang“, so<br />

Jürgen Feldmann, der gemeinsam mit<br />

Marko Steinmeier und Daniel Borgstedt<br />

die Verbände führt. 1.400 Möbelexperten<br />

waren am ersten März-Wochenende<br />

im Messezentrum Rheinbach vor Ort –<br />

davon allein 300 von der Industrie, die<br />

auf den<br />

elle<br />

28 Ständen aktu-<br />

Trends, attraktive<br />

Markenneuheiten,<br />

Tipps, Ideen<br />

und frische<br />

Konzepte präsentierten.<br />

„Die Industrie und die Gesellschafter<br />

sind mit einer positiven Einstellung zu<br />

uns gekommen“, so Steinmeier, „und<br />

die KKT sind als Erfolgsstory bekannt.<br />

Alle haben sich auf die Veranstaltung<br />

gefreut.“ Borgstedt ergänzt: „Der größte<br />

Vorteil der KKT ist, dass man hier das<br />

Who's who der Industrie und der Zulieferer<br />

an einem Ort hat. Egal, ob ein<br />

Händler sich nur erkundigen oder vor<br />

Ort von den Angeboten profitieren<br />

möchte: Hier bekommt jeder, wonach<br />

er sucht.“<br />

Alte Bekannte und<br />

neue Gesichter<br />

Viele der Aussteller, die sich auf einer<br />

Fläche von 4.000 qm präsentierten, hatten<br />

bereits an den vergangenen KKT<br />

teilgenommen, beispielsweise auch<br />

Küchenmöbelprimus Nobilia. Für<br />

Unternehmen<br />

10<br />

Marko Steinmeier, Jürgen Feldmann und<br />

Daniel Borgstedt (v.l.n.r.), Geschäftsführer<br />

der Schwesternverbände Alliance, Der<br />

Küchenring und KüchenTreff, freuen sich<br />

über gelungene Küchen-Kompetenz-Tage.<br />

Fotos: Alliance/Lehmann


Stargast: Foodbloggerin und „Let's Dance“-<br />

Teilnehmerin Sally gab in Rheinbach viele<br />

Autogramme.<br />

Axel Hagmeister, Leiter Vertriebssteuerung<br />

der Nobilia-Werke, sind die KKT<br />

jedes Jahr wieder ein Highlight: „Die<br />

Stände sind alle von höchstem Niveau.<br />

Es gibt viele gute Planungen, Top-Waren<br />

und gute Platzierungsangebote. Mit der<br />

Präsenz hier können wir den engen Kontakt<br />

zu den Händlern pflegen. Die KKT<br />

sind ein Aushängeschild für die Verbände<br />

und führen Handel und Industrie auf<br />

exzellente Weise mit Vertrauen und viel<br />

Spaß zusammen.“ Doch nicht nur die<br />

alteingesessenen Lieferanten wie AEG,<br />

Ballerina, Bauformat/Burger, Blanco,<br />

Bosch, Franke, Häcker, Nolte, Schüller<br />

oder Siemens hatten die Möglichkeit,<br />

mit den Gesellschaftern ins Gespräch<br />

zu kommen. Ein neues Gesicht auf der<br />

Messe war neben Artego, Falmec, Haier<br />

und Hansgrohe der Outdoor-Küchenhersteller<br />

Niehoff Garden. Vertriebsleiter<br />

Burkhard Temme sieht die Teilnahme<br />

als große Chance: „Die Nachfrage nach<br />

Outdoor-Küchen stieg in den letzten<br />

Jahren an. Unsere Produkte jetzt auf den<br />

KKT zu präsentieren, hat für uns den<br />

Vorteil, dass wir im direkten Kontakt zu<br />

den zahlreichen Gesellschaftern stehen<br />

können.“<br />

Vielfältige Angebote<br />

Und die Gesellschafter kamen an den<br />

zwei Veranstaltungstagen in der Tat zahlreich<br />

nach Rheinbach: Insgesamt nahmen<br />

502 Küchen- und Möbelfachhändler<br />

an den KKT 2023 teil, darunter 281<br />

Händler vom Küchenring, 130 Alliance-<br />

Händler und erstmalig 91 Händler von<br />

Küchentreff. Für Francisco Fernandez,<br />

Inhaber und Geschäftsführer der<br />

Küchenecke in Solms und Mitglied von<br />

KüchenTreff, war die Teilnahme an der<br />

Messe Premiere: „Wir sind beeindruckt<br />

vom Ausmaß der Messe, den Konditionen<br />

und den Preisen.“ Das umfassende<br />

Angebot zahlt laut Fernandez auf die<br />

Kundenzufriedenheit ein.<br />

„Wir können hier optimal unser Lager<br />

bestücken und die Ausstellung erneuern,<br />

perfekt abgestimmt auf die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden.“<br />

Ausgefeilte Präsentationen<br />

Neben den Konditionen und Angeboten<br />

überzeugten die einzelnen Messestände<br />

mit ausgefeilten Präsentationen:<br />

„Dank des Einsatzes des Teams um Kai<br />

Buchheister und der eizelnen Aussteller<br />

werden die KKT immer professioneller.<br />

Der Standard der Standqualität ist sehr<br />

hoch, es gibt keine Stelle, die abfällt“,<br />

so Steinmeier. Sowohl aktuelle Trends<br />

als auch neue Konzepte ließen sich markenübergreifend<br />

feststellen: „Die aktuellen<br />

Küchen sind wohnlich gestaltet“,<br />

so Feldmann, „mit Hang zu den Designern<br />

aus Mailand. Dunkle Farben<br />

lösen Weiß ab, es werden immer mehr<br />

Naturmaterialien wie Holz und Stein<br />

genutzt. Offene Küchen sind nach wie<br />

vor gefragt. Man findet im Neubaubereich<br />

fast kein Haus mehr, in dem die<br />

Küche ein separater Raum ist, stattdessen<br />

gehört sie zum Wohnareal.“<br />

„Kompetenz unterstrichen“<br />

Abgerundet wurden die KKT am<br />

ersten Messetag durch die Secret-Agent-<br />

Dinner-Night, bei der im Rahmen eines<br />

Showdinners erste Eindrücke ausgetauscht<br />

und neue Kontakte geknüpft<br />

werden konnten.<br />

So ließen die diesjährigen Küchen-<br />

Kompetenz-Tage kaum einen Wunsch<br />

offen. Networking-Möglichkeiten, eine<br />

umfangreiche Ausstellung mit überzeugenden<br />

Angeboten und ein durchdachtes<br />

Konzept konnten beeindrucken:<br />

„Nach fünf Jahren Pause hat dieses<br />

Event die Kompetenz der Verbände und<br />

der Industrie erneut unterstrichen. Wir<br />

freuen uns bereits jetzt auf die KKT<br />

2025“, so Borgstedt. sl<br />

Auf allen 28 Messeständen der KKT 2023 herrschte großer Andrang.<br />

11<br />

Unternehmen


Viel Handarbeit, wie hier bei der Entschichtung,<br />

wird in Iserlohn von erfahrenen Mitarbeitern<br />

in die Aufarbeitung der ReCrafted-<br />

Armaturen gesteckt. Fotos: Dornbracht<br />

Zweites Leben für<br />

zeitlose Klassiker<br />

Nach der Aufarbeitung<br />

im Iserlohner<br />

Werk sind die Armaturen<br />

neuwertig, verspricht<br />

Dornbracht.<br />

Jeder Armatur, die ein<br />

zweites Leben beginnt, wird<br />

das „Dornbracht ReCrafted“-<br />

Logo eingelasert.<br />

Unternehmen<br />

12<br />

Der Iserlohner Armaturenhersteller Dornbracht geht in Sachen Nachhaltigkeit neue Wege<br />

und bewahrt seine Produkte vor einem Schicksal im Schrott. Mit dem Konzept „Dornbracht<br />

ReCrafted“ werden Armaturen nach ihrem ersten Produkt-Leben gesammelt, aufbereitet<br />

und wieder vermarktet – was laut TÜV Rheinland rund 40% CO2 einspart.<br />

Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit<br />

für Dornbracht-CEO Stefan Gesing:<br />

„Mit dem Kauf einer ReCrafted-<br />

Armatur geben unsere Kundinnen und<br />

Kunden zeitlosen Design-Klassikern<br />

ein neues Zuhause und handeln damit<br />

gleichzeitig umweltbewusst. Dabei stehen<br />

der Werterhalt der Produkte und ein<br />

minimierter Ressourceneinsatz im Vordergrund.<br />

Unabhängig davon bewahren<br />

wir mit dem Projekt aber auch immaterielle<br />

Werte, wie die handwerklichen<br />

Fähigkeiten, die in unserer Manufaktur<br />

seit Jahrzehnten weitergegeben werden.“<br />

Der Aufwand, den das Unternehmen in<br />

das Aufarbeiten der Armaturen steckt,<br />

ist immens und nicht geringer als bei<br />

der Fertigung einer neuen Dornbracht-<br />

Armatur – ganz im Gegenteil.<br />

In sieben Schritten zum<br />

Recycling<br />

Zu den wiederaufbereiteten Armaturen<br />

gehören Ausstellungsstücke sowie solche,<br />

die aus Privathaushalten und Hotels bei<br />

einer Renovierung zurückgenommen<br />

werden. Dafür wurde ein eigenes Rücknahme-System<br />

entwickelt, das in die<br />

CO2-Bilanz eingerechnet ist. Warum<br />

sich das trotzdem lohnt, liegt an dem<br />

hohen Energieverbrauch, der beim Guss<br />

des Messingkörpers anfällt – und dieser<br />

bleibt bei der Aufarbeitung erhalten.<br />

„Wir bewahren auch<br />

immaterielle Werte.“<br />

Stefan Gesing<br />

Zurück in Iserlohn werden die Armaturen<br />

in der Manufaktur in ihre Einzelteile<br />

zerlegt, bewertet und nach ReCraftedund<br />

Recycling-Teilen sortiert. Letztere,<br />

wie die Kunststoff-Kartuschen, werden<br />

von regionalen Partnern recycelt, Erstere<br />

werden elektrolytisch von ihrer bisherigen<br />

Oberfläche entschichtet, so dass<br />

selbst diese Rohstoffe zurückgewonnen<br />

und wiederverwertet werden. Anschließend<br />

geht es weiter wie bei einer neuen<br />

Armatur, die Körper durchlaufen die<br />

Schleiferei und Poliererei, bevor sie in<br />

der Handgalvanik eine neue Oberfläche<br />

erhalten und mit neuen Funktionsteilen<br />

zu einer neuwertigen Armatur<br />

zusammengesetzt werden. Qualitätskontrolle<br />

und Dichtigkeitsprüfung gehören<br />

natürlich ebenso dazu wie eine nachhaltige,<br />

plastikfreie Verpackung. Das Logo<br />

„Dornbracht ReCrafted“ wird auf jede<br />

so entstandenen Armatur mit einem<br />

Laser aufgebracht – als Nachhaltigkeitsstatement<br />

und um sie von klassischer<br />

Neuware abzugrenzen.<br />

Vermarktung in speziellem<br />

Onlineshop<br />

Die Vermarktung erfolgt über einen speziellen,<br />

nur für diesen Zweck eingerichteten<br />

Onlineshop unter www.dornbracht-recrafted.shop.<br />

Dabei bekennt<br />

sich Gesing klar zur grundsätzlichen<br />

Treue zu Fachhandel und Handwerk.<br />

Die Modelle und Stückzahlen, die in<br />

den ReCrafted-Prozess einfließen seien<br />

aber sehr klein und extrem schwankend<br />

und damit für Handel und Handwerk<br />

uninteressant. Die Fünf-Jahres-Garantie<br />

erhält der Kunde aber nur, wenn er<br />

den Einbau über einen Fachhandwerker<br />

nachweisen kann. Und um diesen<br />

für eventuelle Haftungsfragen bei Produkten,<br />

die er selbst nicht verkauft hat,<br />

abzusichern, arbeitet man gerade an<br />

einem entsprechenden Rahmenvertrag<br />

mit einer Versicherung. „Dornbracht<br />

ReCrafted ist ein Bestcase in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. Wir richten uns damit<br />

an Endkunden, denen dieses Thema<br />

wichtig ist“, so Gesing bei der Vorstellung<br />

des Konzeptes. Arnd Schwarze


Weitere Marktanteile will<br />

Samsung auch mit der<br />

„Bespoke Infinite Line“<br />

gewinnen. Foto: Samsung<br />

Potenziale nutzen<br />

Samsung will sich auf dem deutschen Markt weiter etablieren. Dafür werden vor allem im<br />

Möbel- und Küchenfachhandel ehrgeizige Ziele verfolgt. Wie diese realisiert werden sollen,<br />

präsentierte das Samsung-Team jetzt in der „World of Samsung“ in Schwalbach.<br />

Nummer 1 bei Kühl-Gefrierkombinationen<br />

mit Energieeffizienzklasse A, Nummer<br />

1 im Bereich French Door Premium<br />

oder Nummer 1 im Bereich Side-by-<br />

Side in Energieeffizienzklasse C – keine<br />

Frage, die Erfolge von Samsung in 2022<br />

können sich sehen lassen. Dennoch<br />

macht der koreanische Hersteller weiter<br />

viel Marktpotenzial aus, vor allem im<br />

Bereich Einbau. „Hier liegen die Marktanteile<br />

noch im niedrigen einstelligen<br />

Bereich, was gleichzeitig ein enormes<br />

Wachstumspotenzial mit sich bringt“,<br />

so Silke Eckstein, seit Juli 2022 Head of<br />

Sales Built-in Home Appliances, bei der<br />

Vorstellung der Samsung-Strategie für<br />

das laufende Jahr in Schwalbach. Ziel:<br />

ein Umsatzplus von 40% für das laufende<br />

Jahr im Einbaubereich.<br />

100% Fachhandelsorientierung<br />

individuellen Möglichkeiten zu nennen.<br />

Das im vergangenen Jahr um 40% aufgestockte<br />

Team soll die Partner im Handel<br />

in der Vermarktung dabei noch stärker<br />

unterstützen. Neben den klassischen<br />

Schulungen am PoS startet Samsung in<br />

Kürze mit einer neuen Trainingsreihe<br />

unter dem Motto „Train & Dine“, welche<br />

die klassische Produktschulung mit<br />

einem Kochevent verbindet.<br />

Effizientes Marketing<br />

Außerdem setzt Samsung weiterhin<br />

intensiv auf reichweitenstarkes Marketing.<br />

So wird beispielsweise Sternekoch<br />

Tim Raue auch 2023, und damit<br />

im dritten Jahr in Folge, als Markenbotschafter<br />

und Testimonial für Samsung<br />

Hausgeräte tätig sein. Der Coach der<br />

Kochshow „The Taste“ soll sowohl am<br />

PoS als auch digital, auf Social Media,<br />

in Print-Veröffentlichungen und bei<br />

den Fachandelspartnern als Markenbotschafter<br />

eingesetzt werden. Samsung<br />

stellt seinen Handelspartnern darüber<br />

hinaus zusätzliche Werbemittel sowie<br />

regionale Handelsaktionen mit dem<br />

Ziel der Abverkaufsunterstützung – in<br />

Anlehnung an die große „The Taste“<br />

Kampagne mit Tim Raue – zur Verfügung<br />

und will auch so weitere Markanteile<br />

gewinnen.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Dafür setzt Samsung 2023 wie schon in<br />

den Vorjahren auf eine hundertprozentige<br />

Fachhandelsorientierung, u. a. durch<br />

die Zusammenarbeit mit allen relevanten<br />

Verbundgruppen und Küchenverbänden,<br />

Präsenz auf allen relevanten Messen<br />

sowie eine aktive Verbandsarbeit. Im<br />

Fokus steht zudem, neben dem Ausbau<br />

der SmartThings-Kompetenz im Bereich<br />

Connected Living, das exklusive Produktportfolio.<br />

Hier sei vor allem die<br />

„Bespoke“-Linie – sie umfasst Kühl- und<br />

Gefriergeräte sowie Backöfen – mit ihren<br />

Das Samsung-Team (v.l.n.r.) um Mike Henkelmann, Director Marketing Consumer Electronics, Diana Diefenbach,<br />

Sr. Manager Technical Product Management and Communication, Silke Eckstein, Head of Sales Built-in Home<br />

Appliances, und Nedzad Gutic, Director Home Appliances, will 2023 „ein stabiles Wachstum in allen Produktgruppen<br />

erreichen“. Foto: Lehmann<br />

13<br />

Unternehmen


Deutsche Küchenmöbelindustrie<br />

Abermals wichtiger<br />

Wachstumsmotor<br />

Aufgrund von Preisanpassungen, die wegen der Erhöhung der Material- und Energiekosten<br />

notwenig wurden, hat die deutsche Möbelindustrie ihren Umsatz in 2022 laut amtlicher<br />

Statistik um knapp sieben Prozent auf rund 18,8 Mrd. Euro gesteigert. Davon gehen 33%<br />

auf das Konto der deutschen Küchenmöbelindustrie. Das Branchensegment feiert damit<br />

erneut ein sehr gutes Geschäftsjahr.<br />

Als wichtiger Wachstumsmotor für die<br />

deutsche Möbelindustrie hat sich im<br />

Geschäftsjahr 2022 erneut die Küchenmöbelindustrie<br />

erwiesen. Laut amtlicher<br />

Statistik kletterten die Umsätze des<br />

Branchensegments um 9,5% auf rund<br />

6,2 Mrd. Euro.<br />

Maßgeblich für diese Entwicklung war<br />

erneut der Auslandsumsatz, der um<br />

12,7% auf 2,8 Mrd. Euro stieg. Im<br />

Inland wurden 3,4 Mrd. Euro (+7,0%)<br />

umgesetzt. Die Branche zählte dabei<br />

im Jahresverlauf durchschnittlich 49<br />

Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten,<br />

in denen 18.164 Personen tätig<br />

waren. Nach Auswertung dieser Kennzahlen<br />

der Küchenmöbelindustrie stiegen<br />

der Umsatz pro Betrieb, der Umsatz<br />

pro Beschäftigten und die Anzahl der<br />

Beschäftigten pro Betrieb erneut und liegen<br />

weiterhin deutlich über dem Branchenschnitt<br />

– siehe auch Jahresbilanz der<br />

deutschen Möbelindustrie ab Seite 30<br />

des MÖBELMARKT.<br />

Grafik 1: Gesamtumsatz der deutschen<br />

Küchenmöbelindustrie seit 2012 (in Mrd. Euro)<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Exporte ziehen weiter an<br />

Erfreulich auch: Die Küchenmöbelindustrie<br />

konnte 2022 ihre Ausfuhren<br />

erneut steigern (9,09%). Jede vierte<br />

für das Ausland bestimmte Küche geht<br />

dabei nach wie vor nach Frankreich.<br />

Auf Platz 2 folgten mit einem starken<br />

Zuwachs von 19,5% im Vergleich<br />

zum Vorjahr die Niederlande. Zulegen<br />

konnte auch das Exportgeschäft mit<br />

Österreich (+10,5%), der Nummer 3 im<br />

Ranking. Wichtigster außereuropäischer<br />

Exportmarkt bleibt trotz eines Umsatzrückgangs<br />

von -20,7% China, gefolgt<br />

von den USA (+21,2%).<br />

Grafik 2: Anteile der Länder am Gesamtexport (Werte in %)<br />

Grafik 3: Anteile der Länder am Gesamtimport (Werte in %)<br />

Übrige Länder 16,28%<br />

Tschechien 1,79%<br />

USA 1,76%<br />

Spanien 2,46%<br />

China 2,70%<br />

Frankreich 25,12%<br />

Übrige Länder 9,07%<br />

Ukraine 2,05%<br />

Ungarn 2,37%<br />

Rumänien 2,38%<br />

Türkei 2,75%<br />

Frankreich 4,93%<br />

Italien 25,38%<br />

Vereinigtes Königreich 6,44%<br />

China 8,06%<br />

Schweiz 7,03%<br />

Niederlande 17,90%<br />

Belgien 8,41%<br />

Österreich 10,11%<br />

Litauen 11,42%<br />

Polen 19,69%<br />

Österreich 11,90%<br />

Markt<br />

14


Import bleiben auf<br />

niedrigem Niveau<br />

Auf niedrigem Niveau bleibt das<br />

Importgeschäft. Zum Vergleich: 2022<br />

wurden Küchenmöbel im Wert von 168<br />

Mio Euro eingeführt, der Exportwert lag<br />

bei rund 2,7 Mrd. Euro.<br />

Die meisten Küchenmöbel kamen im<br />

vergangenen Jahr aus Italien. Mit einem<br />

Plus von 33,5% konnte damit Polen von<br />

der Spitzenposition verdrängt werden.<br />

Auf Rang 3 des Importrankings folgt<br />

neu Österreich.<br />

„Wir sind zuversichtlich,<br />

dass das Thema<br />

Einrichten weiter hohe<br />

Priorität genießt.“<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände<br />

der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK)<br />

Zuversichtlicher Ausblick<br />

Für das laufende Jahr prognostiziert Jan<br />

Kurth, Geschäftsführer der Verbände<br />

der deutschen Möbelindustrie (VDM/<br />

VHK), für die gesamte Möbelbranche<br />

einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Im<br />

ersten Halbjahr sei mit einer gedämpften<br />

Marktentwicklung zu rechnen. Für das<br />

zweite Halbjahr werde eine allmähliche<br />

wirtschaftliche Erholung erwartet, da die<br />

Unsicherheit der Verbraucher abnehmen<br />

und sich die Entspannung an den Energiemärkten<br />

bemerkbar machen werde.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Elektrohausgeräte<br />

Robuster Markt<br />

Der deutsche Markt für Elektrohausgeräte<br />

zeigte sich 2022 nach Berechnungen<br />

des Verbandes der Elektround<br />

Digitalindustrie (ZVEI) robust.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte<br />

sich der Gesamtumsatz um ein Prozent<br />

auf 10,5 Mrd. Euro. Die Absatzmengen<br />

bei den Haushaltsgroßgeräten<br />

pendelten sich 2022 nach den coronabedingten<br />

Zuwächsen der Vorjahre<br />

wieder auf ein Normalmaß ein. Insgesamt<br />

verkaufte die Branche 17,4 Mio.<br />

Geräte in Deutschland, was einem Plus<br />

von etwa 2% im Vergleich zu 2019<br />

entspricht. Der Umsatz der Haushaltsgroßgeräte<br />

belief sich auf etwa 6,8<br />

Mrd. Euro, ein Plus von zwei Prozent.<br />

Bei den Haushaltskleingeräten sank der<br />

Herstellerumsatz leicht um etwa minus<br />

ein Prozent auf knapp 3,7 Mrd. Euro.<br />

Auch hier ist ein statistischer Basiseffekt<br />

zu beachten. Mit einem Plus von<br />

16% im Jahr 2020 und 3% im Jahr<br />

2021 verbuchten die Kleingeräte hohe<br />

Zuwächse in den Jahren der Pandemie.<br />

Für 2023 ist die Hausgerätebranche<br />

verhalten optimistisch. Die krisenbedingte<br />

Verunsicherung der Verbraucher,<br />

insbesondere die hohe Inflationsrate,<br />

belasten das Konsumklima. Allerdings<br />

bleibe das Ersatzgeschäft eine stabile<br />

Stütze und die langfristigen Trends zu<br />

Komfort, Energieeffizienz und Vernetzung<br />

würden auch 2023 prägend sein.<br />

Der ZVEI erwartet, dass der Vorjahresumsatz<br />

wieder erreicht werden kann.<br />

Deutsche Küchenmöbelexporte 2022 –<br />

Top 10 der Zielländer (Werte in Mio. Euro/Prozent)<br />

Land 2022 Veränderung zu 2021<br />

Frankreich 676,92 2,00%<br />

Niederlande 482,29 19,50%<br />

Österreich 272,34 10,20%<br />

Belgien 226,7 3,80%<br />

Schweiz 189,54 2,90%<br />

Vereinigtes Königreich 173,52 12,20%<br />

China 72,64 -20,70%<br />

Spanien 66,39 13,10%<br />

Tschechien 48,33 44,10%<br />

USA 47,52 21,20%<br />

Deutsche Küchenmöbelimporte 2022 –<br />

Top 10 der Zielländer (Werte in Mio. Euro/Prozent)<br />

Land 2022 Veränderung zu 2021<br />

Italien 42,74 33,50%<br />

Polen 33,16 -1,30%<br />

Österreich 20,05 23,10%<br />

Litauen 19,24 28,50%<br />

China 13,58 -17,40%<br />

Frankreich 8,31 -12,70%<br />

Türkei 4,64 48,30%<br />

Rumänien 4,01 55,80%<br />

Ungarn 3,99 -49,70%<br />

Ukraine 3,45 -9,10%<br />

15<br />

Markt


Ein Highlight des Geschäftsjahres von Nobilia war wieder die Hausmesse im September. Hier wurde mit 138<br />

kreativen Planungen – darunter auch eine Küche mit dem neuen Dekor Eiche Bergamo Nachbildung in Kombination<br />

mit dem neuen Farbton Taupegrau – der Grundstein für das kommende Geschäftsjahr gelegt.<br />

Nobilia<br />

Weiter auf Wachstumskurs<br />

Das abgelaufene Geschäftsjahr war auch für Nobilia gesamtwirtschaftlich betrachtet von besonderen<br />

Herausforderungen geprägt: Erhebliche Kostensteigerungen und eine im Jahresverlauf zunehmende<br />

Verunsicherung der Konsumenten prägten das Jahr 2022 im erheblichem Maße. Dennoch ist es dem<br />

Küchenmöbelprimus wieder gelungen, seine Marktposition auszubauen.<br />

Die Umsatzentwicklung von Nobilia seit 2011. In Mio. Euro Nach dem Umsatzrekord im Jahr 2021<br />

hat Nobilia auch im vergangenen Jahr<br />

1.800<br />

erneut zugelegt. Der Umsatz stieg um<br />

11,9% auf 1,659 Mrd. Euro. Der Verler<br />

1.600<br />

1.400<br />

Küchenmöbler konnte damit ein über<br />

dem deutschen Küchenmöbelmarkt<br />

liegendes Wachstum realisieren.<br />

Starkes Exportgeschäft<br />

1.200<br />

Dabei erwies sich das Exportgeschäft mit<br />

1.000<br />

einem Zuwachs von 13,9% erneut als<br />

Wachstumstreiber. So stieg der Umsatz<br />

800<br />

auf 896,3 Mio. Euro. Infolgedessen<br />

erhöhte sich die Exportquote auf 54%.<br />

600<br />

„Wir konnten in nahezu allen wesentlichen<br />

Exportmärkten Umsatzzuwächse<br />

verzeichnen“, freut sich Dr. Lars M.<br />

400<br />

Bopf, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Nobilia. Einen Zuwachs gab es auch<br />

200<br />

beim Inlandsumsatz: Er kletterte um<br />

9,7% auf 762,8 Mio. Euro.<br />

0<br />

Sowohl die Geschäftsführung als auch<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Inhaber Werner Stickling zeigten sich<br />

mit der Entwicklung in 2022 zufrieden:<br />

Gesamtumsatz Inlandsumsatz Auslandsumsatz<br />

„Wir haben ein Jahr erlebt, in dem<br />

sich zwar die Coronapandemie weniger<br />

Markt<br />

16


stark auf die Weltwirtschaft auswirkte,<br />

stattdessen aber neue Herausforderungen<br />

in Form drastisch steigender Energiepreise,<br />

einer hohen Inflation und<br />

einer zunehmenden Verunsicherung der<br />

Endverbraucher aufkamen“, erläutert<br />

Dr. Bopf. „Dass wir in diesem Marktumfeld<br />

eine Steigerung der Umsatzerlöse<br />

erzielen konnten, verdanken wir<br />

neben den strategischen Weichenstellungen<br />

insbesondere unseren Kunden<br />

und Geschäftspartnern sowie unserer<br />

engagierten Belegschaft. Ihnen allen gilt<br />

unser Dank.“<br />

„Das Fundament für unseren<br />

Erfolg“<br />

Die Nobilia Mannschaft ist dabei auch<br />

im vergangenen Jahr weiter gewachsen.<br />

Mit 4.523 Mitarbeitenden zum Jahresende<br />

2022 liegt die Zahl der Beschäftigten<br />

um 250 Personen über dem Vorjahr.<br />

„Unsere Belegschaft ist das Fundament<br />

für unseren Erfolg“, sagt Michael Klein,<br />

Geschäftsführer Personal und Qualitätsmanagement.<br />

„Nobilia setzt seit jeher<br />

auf eine leistungsorientierte und motivierende<br />

Unternehmenskultur mit<br />

einem positiven Arbeitsumfeld, das zu<br />

Teamgeist inspiriert. Maßgeblich ist<br />

dabei eine offene und wertschätzende<br />

Führungskultur, die die Mitarbeitenden<br />

bindet und die persönliche Entwicklung<br />

des Einzelnen unterstützt. Diese Faktoren<br />

haben wir auch im vergangenen<br />

Geschäftsjahr weiter vorangetrieben.“<br />

Steigerung des<br />

Produktionsvolumens<br />

Die positive Umsatzentwicklung setzte<br />

sich übrigens auch im Produktionsvolumen<br />

fort. „Es ist uns gelungen,<br />

unsere Ausbringungsmenge noch einmal<br />

zu steigern“, so Frank Kramer,<br />

Geschäftsführer Technik. „Im Jahr 2022<br />

haben wir rund 8,5 Mio. Schränke<br />

gefertigt.“ Pro Arbeitstag entspricht<br />

dies einer Produktionsleistung von etwa<br />

38.650 Holzteilen. Neben dem Kernprodukt<br />

Küche sind zunehmend auch<br />

Schränke für die Bereiche Bad, Wohnen<br />

und Hauswirtschaftsräume sowie Garderoben<br />

produziert worden.<br />

Die Investitionen im Jahr 2022 beliefen<br />

sich auf mehr als 100 Mio. Euro. Erneut<br />

standen dabei die beiden Verler Werke<br />

sowie das Werk V in Saarlouis im<br />

Vordergrund.<br />

Nachhaltigkeit als Triebfeder<br />

für Innovation<br />

Um auch weiter erfolgreich zu sein und<br />

seiner gesellschaftlichen Verantwortung<br />

für ökologische und soziale<br />

Belange gerecht zu werden, hat<br />

Nobilia bereits seit langem ein<br />

Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet.<br />

Es wird von einem<br />

internen Expertengremium<br />

weiterentwickelt. Nobilia verfolgt<br />

dabei konsequent das<br />

Ziel der CO2-Neutralität.<br />

„Für die Zukunft gerüstet“<br />

In seiner Gesamtheit sieht sich Nobilia<br />

als Marktführer gut positioniert.<br />

„Unsere breite internationale Aufstellung<br />

ist weiterhin ein wichtiger Baustein, um<br />

gut durch diese herausfordernden Zeiten<br />

zu kommen“, erläutert Dr. Bopf.<br />

„Damit sind wir nicht abhängig von der<br />

Entwicklung eines singulären Marktes,<br />

sondern gut für die Zukunft gerüstet“,<br />

so Christopher Stenzel, Geschäftsführer<br />

Finanzen. Die Geschäftsführung sieht in<br />

verschiedenen Ländern noch viel Wachstumspotenzial,<br />

an dessen Erschließung<br />

kontinuierlich und fokussiert gearbeitet<br />

wird. „Mit unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, unseren vielseitigen<br />

Produktneuheiten, den modernen Werken<br />

sowie den integrierten Prozessen<br />

sind wir auch für schwierige Zeiten gut<br />

aufgestellt und auf weiteres Wachstum<br />

ausgerichtet“, resümiert Dr. Bopf. sl<br />

Dr. Lars M. Bopf,<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

von Nobilia, blickt mit<br />

stolz auf das vergangene<br />

und mit Zuversicht<br />

auf das laufende<br />

Geschäftsjahr: „Wir<br />

haben mit unserer<br />

Strategie ein solides<br />

Fundament für die<br />

Aufgaben der Zukunft<br />

geschaffen und fühlen<br />

uns gut gewappnet.“<br />

Fotos: Nobilia<br />

Anzeige<br />

The time has come.<br />

SHD PERFORMANCE CLOUD<br />

Hallo, ich<br />

bin Clou!<br />

17<br />

XXX


Überzeugende<br />

Preisträger<br />

Als Konsumentenpreis konzipiert, soll der Kitchen Innovation Award bedarfsgerechte<br />

Produktinnovationen fördern und besonders verbrauchergerechte Produkte herausstellen.<br />

Langersehnt fand die Verleihung der diesjährigen Auszeichnungen wieder live auf der<br />

Ambiente in Frankfurt statt.<br />

Strahlende Gesichter<br />

beim Kitchen Innovation<br />

Award 2023:<br />

50 Auszeichnungen<br />

wurden an die stolzen<br />

Gewinner vergeben.<br />

Foto: Lifecare.<br />

Network<br />

Seit 2007 werden herausragende Produkte<br />

aus den Branchen Küchen sowie<br />

Koch- und Küchenausstattungen jährlich<br />

mit dem Kitchen Innovation Award<br />

prämiert. Die von der unabhängigen<br />

Initiative „Lifecare.Network“ initiierte<br />

Auszeichnung – ermittelt werden die<br />

Gewinner in einem zweistufigen Auswahlverfahren<br />

sowohl durch eine Experten-Jury<br />

wie auch von Verbrauchern –<br />

wird dabei in acht Kategorien vergeben.<br />

In jeder Kategorie erhält zudem ein Produkt<br />

den Golden Award – Best of the<br />

Best als höchste Auszeichnung.<br />

Höchste Auszeichnung<br />

für die BSH, Samsung<br />

und Vauth-Sagel<br />

Darüber konnte sich in der Kategorie<br />

Küchenmöbel und -ausstattung Vauth-<br />

Sagel für „VS Top Down“ freuen. Das<br />

Beschlagskonzept macht schwer zugängliche<br />

Bereiche in Oberschränken mühelos<br />

erreichbar. Die BSH gewann hingegen<br />

mit „Solitaire – The Waterbase“ in<br />

der Kategorie Küchenspülen und -armaturen.<br />

Die besondere Kombination<br />

aus Armatur, Spüle und Abfallsystem –<br />

einen ausführlichen Bericht zum Produkt<br />

lesen Sie ab Seite 20 – wurde darüber<br />

hinaus als beste Innovation über alle<br />

Kategorien geehrt.<br />

Herausragendes Elektrogerät des diesjährigen<br />

Kitchen Innovation Award war der<br />

„Dual Cool Flex“ Einbaubackofen von<br />

Samsung. Mit ihm lassen sich dank der<br />

zwei Heißluftsysteme, der geteilten Tür<br />

und des Garraumteilers verschiedene<br />

Gerichte gleichzeitig zubereiten.<br />

Innovation als<br />

wichtiges Kaufkriterium<br />

„Zum Kitchen Innovation Award gehören<br />

traditionsgemäß nicht nur herausragende<br />

Sieger, sondern auch Studienergebnisse<br />

zu aktuellen Küchentrends,<br />

die aufschlussreiche Einblicke in das<br />

Konsumverhalten geben“, so Susanne<br />

Nick, Projektleiterin des Kitchen Innovation<br />

Awards. „In diesem Jahr haben<br />

wir uns vor allem die Einstellungen<br />

und Wünsche der jüngeren Zielgruppen<br />

Y und Z angesehen. Deren Werte<br />

unterscheiden sich zum Teil deutlich<br />

von denen früherer Generationen und<br />

werdem damit Kaufentscheidungen<br />

verändern.“<br />

Eine wesentliche Erkenntnis ist beispielsweise,<br />

dass Innovation künftig ein wichtiges<br />

Kaufkriterium ist. „Vor allem für<br />

die jüngeren Generationen sind Innovationen<br />

wichtige Kaufkriterien, wenn<br />

sie gute Lösungen für aktuelle ökologische<br />

oder gesellschaftliche Herausforderungen<br />

bieten. Darin liegt eine große<br />

Chance und Verantwortung für jedes<br />

Unternehmen.“ sl


Die Lebensraumküche „Lovestory“ von Beckermann sorgt mit einem<br />

harmonischen Farbkonzept, einer modernen, klaren Linienführung und<br />

einer stimmungsvollen Ambiente-Beleuchtung für eine ruhige Atmosphäre.<br />

Ganzheitliches Wohnambiente<br />

Das Raumkonzept „Lovestory“ von Beckermann gehört zu den beliebtesten<br />

Neuheiten aus der Welt der Küchen.<br />

Mit überzeugenden Leistungen in<br />

allen relevanten Disziplinen begeisterte<br />

Beckermann mit seinem Raumkonzept<br />

„Lovestory“ sowohl die Experten-Jury als<br />

auch den Konsumenten beim Kitchen<br />

Innovation Award 2023 und erreichte<br />

eine überdurchschnittliche Gesamtleistung.<br />

Als Zeichen höchster Anerkennung<br />

für eine herausragende Verbraucherorientierung<br />

hat die Initiative LifeCare deshalb<br />

den begehrten Konsumentenpreis<br />

für die Kriterien Funktionalität, Innovation,<br />

Produktnutzen, Design und Ergonomie<br />

an Beckermann verliehen.<br />

Neue Möglichkeiten<br />

Mit der raffinierten Küchen- und<br />

Wohnraumplanung über Eck des Raumkonzepts<br />

„Lovestory“ entstehen neue<br />

Möglichkeiten, den vorhandenen Raum<br />

zu strukturieren. Im Sinne des ganzheitlichen<br />

Wohnambientes werden die<br />

Materialien und Farben der Küche in<br />

den Wohnmöbeln aufgegriffen.<br />

Durch eine in die Schrankfront integrierte<br />

Durchgangstür gelangt man in<br />

eine versteckte Speisekammer. Dank der<br />

industriellen Maßfertigung des Küchenmöbelherstellers<br />

kann hier auf kleinstem<br />

Raum eine optimale Raumnutzung und<br />

somit ein maximaler Produktnutzen ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Hochwertige Materialien<br />

Die Lebensraumküche „Lovestory“<br />

greift mit natürlichen und hochwertigen<br />

Materialien den Wunsch nach einem<br />

innovativen, möglichst individuellen<br />

und naturnahen Leben auf. Küche und<br />

Wohnbereich zeigen großflächige Fronten<br />

in dem Modell „London“ mit Nussbaum<br />

Echtholzfurnier. Es besticht durch<br />

seine edle Optik und Haptik, zudem ist<br />

es nachhaltig und langlebig. Perfekt darauf<br />

abgestimmt sind die unifarbenen<br />

Fronten der Kücheninsel in Crystalglas<br />

„Titanio“. Dabei handelt es sich um ein<br />

polymeres Glas, welches wie echtes Glas<br />

wirkt und eine hervorragende Materialbeschaffenheit<br />

aufweist: Es ist robust,<br />

pflegeleicht, kratz- und bruchfest.<br />

Die grifffreien Fronten nehmen den<br />

Trend des minimalistischen Designs auf<br />

und bewirken eine cleane und moderne<br />

Ästhetik. Die durchgehenden Türen der<br />

Hochschränke erzielen zudem eine optimale<br />

Linienführung und homogene<br />

Optik. Gleichzeitig bieten die deckenhohen<br />

Schränke ein zusätzliches Plus an<br />

Stauraum. Die Kücheninsel wirkt besonders<br />

edel durch den Frontüberstand<br />

nach unten (verdeckt den Sockel) und<br />

erzeugt eine klare und aufgeräumte<br />

Linienführung. <br />

kuecheundbadforum.de/<br />

PRODUKTE<br />

Überzeugen konnte<br />

der Hersteller mit<br />

„Lovestory“ auch beim<br />

Kitchen Innovation<br />

Award 2023. Das<br />

Beckermann-Designer-Team<br />

Christina<br />

Hiltermann (l.) und<br />

Christiane Imbusch<br />

nahm die in Frankfurt<br />

verliehene Auszeichnung<br />

entgegen. Fotos:<br />

Beckermann Küchen<br />

Die attraktiven Wohnmöbel<br />

des Raumkonzepts<br />

„Lovestory“<br />

überzeugen nicht<br />

nur mit Wertigkeit<br />

und einem schönen<br />

Design, sondern<br />

auch mit hohem<br />

Bedienkomfort.<br />

19<br />

Produkt


„Best Innovation 2023“,<br />

„Best of the Best“, „Ausgezeichnetes<br />

Produkt“<br />

– The Waterbase von<br />

Solitaire wurde beim<br />

diesjährigen Kitchen<br />

Innovation Award gleich<br />

dreifach ausgezeichnet.<br />

Verbraucherorientierte<br />

Innovationsstärke<br />

Solitaire – The Waterbase, die einzige ihrer Art, hat jetzt auch beim<br />

Kitchen Innovation Award voll überzeugt.<br />

Produkt<br />

20<br />

Mit der Waterbase will Solitaire die<br />

Grenzen der Wohnarchitektur auflösen<br />

und Ausgangspunkt für völlig neue<br />

Raumkonzepte sein. Jetzt konnte die<br />

vollständig auf Basis von Consumer-<br />

Insights entwickelte Top-Innovation<br />

auch in einem zweistufigen Auswahlund<br />

Bewertungsverfahren Jury und<br />

Konsumenten gleichermaßen überzeugen.<br />

Gleich drei Auszeichnungen<br />

würdigten beim Kitchen Innovation<br />

Award die Waterbase.<br />

Bedarfsgerechte Produktinnovationen<br />

zu fördern und besonders verbrauchsgerechte<br />

Produkte herauszustellen – das ist<br />

die Zielsetzung des Kitchen Innovation<br />

Awards. Er wird seit 2007 jährlich für<br />

herausragende Produkte aus den Branchen<br />

Küchen sowie Koch- und Küchenausstattungen<br />

verliehen.<br />

Der von der unabhängigen Initiative<br />

„Lifecare.Network“ initiierte Kitchen<br />

Innovation Award wird in acht Kategorien<br />

vergeben. Die Waterbase überzeugte<br />

als „Ausgezeichnetes Produkt“ in den<br />

fünf Kriterien Funktionalität, Bedienkomfort,<br />

Innovation, Produktnutzen<br />

und Design. Als „Best of the Best“ in der<br />

Kategorie Küchenspülen und -armaturen<br />

wurde die Waterbase darüber hinaus<br />

mit dem „Golden Award“ ausgezeichnet.<br />

Auch die Wahl des innovativsten<br />

Produktes aus allen Kategorien konnte<br />

die Waterbase für sich entscheiden und<br />

wurde dafür mit der Sonderauszeichnung<br />

„Best Innovation 2023“ gekürt.<br />

„Perfekte Balance von<br />

Design und Funktion“<br />

„Als ‚Best Innovation 2023‘ beim Kitchen<br />

Innovation Award ausgezeichnet<br />

zu werden, unterstreicht die verbraucher-<br />

und anwenderorientierte Innovationsstärke<br />

der Waterbase“, freut sich<br />

Oliver Kraemer, Head of Design Solitaire.<br />

„Um schon heute die Anforderungen<br />

von morgen zu berücksichtigen,


haben wir uns bei der Produktentwicklung<br />

kompromisslos an den Bedürfnissen<br />

und Wünschen unserer anspruchsvollen<br />

Kund:innen orientiert. Dank<br />

ihrer wertvollen Impulse ist es uns<br />

mit der Waterbase gelungen, die perfekte<br />

Balance von Design und Funktion<br />

umzusetzen. Dieses Produkt schafft ein<br />

einzigartiges Interieur durch die Verbindung<br />

von purer Ästhetik mit vielseitigen<br />

Möglichkeiten der Wasserzubereitung<br />

und einem durchdachten Innenleben<br />

für eine neue Ordnung. Die Waterbase<br />

wird so zu einem spannenden Ausgangspunkt<br />

für immer neue, multifunktionale<br />

Raumkonzepte.“<br />

Ausgangspunkt für<br />

zukunftsorientierte<br />

Raumkonzepte<br />

Stilvoll und zugleich diskret fügt sich<br />

die Waterbase in jeden Wohnbereich<br />

ein, ohne als Arbeitsort wahrgenommen<br />

zu werden. Das „Infinity Cover“<br />

macht das Spülbecken unsichtbar und<br />

sorgt für eine geschlossene Oberfläche<br />

und einheitliche Ästhetik. Die Funktionalität<br />

wird dabei nicht beeinträchtigt.<br />

Schön und funktional: Eine Wasserentnahme<br />

ist auch bei abgedecktem Spülbecken<br />

möglich. Überschüssiges Wasser<br />

fließt dabei, wie unsichtbar gelenkt,<br />

über eine schmale Fuge ab – vergleichbar<br />

mit einem „Infinity Pool“. Das „Infinity<br />

Cover“ lässt sich je nach Bedarf stufenlos<br />

absenken.<br />

Mit „Hydronic Select“ verfügt die<br />

Waterbase je nach Variante über bis zu<br />

sechs verschiedene Wasserangebote: stilles<br />

Wasser raumkühl und eiskalt gekühlt,<br />

gesprudeltes Wasser in den Sprudelklassen<br />

Classic und Medium, ca. 80 °C heißes<br />

Wasser sowie ca. 100 °C kochendes<br />

Wasser. Bedient wird die Waterbase über<br />

ein intuitives Touch-Display, das übersichtlich<br />

gestaltet ist. Per Fingertipp lassen<br />

sich die verschiedenen Wasseroptionen<br />

und andere Funktionen auswählen.<br />

Diese Funktionalität des „Invisible<br />

Command“ ist so intuitiv, wie vom<br />

Smartphone gelernt.<br />

Gebrauchsgegenstände wie Geschirrtücher<br />

oder Schwämme haben in dem<br />

beheizbaren Trocknungsfach der Waterbase<br />

endlich einen festen Platz. Auch für<br />

weitere Spülutensilien bietet das Schnellzugriffsfach<br />

ein Zuhause. So verschwinden<br />

störende Gegenstände aus dem<br />

Blickfeld und die Arbeitsfläche bleibt<br />

stets aufgeräumt.<br />

Zufriedene Handelspartner<br />

Von den Vorzügen der Waterbase sind<br />

auch die Handelspartner überzeugt.<br />

„Wir sind rundum begeistert. Und das<br />

nicht nur von der neuen Marke Solitaire,<br />

sondern auch von dem damit verbundenen<br />

Interesse. Ich habe ein Video von<br />

der Küchenmeile auf Instagram gepostet<br />

und nach nicht einmal einem Monat<br />

hat das Video knapp acht Mio. Views,<br />

220.000 Likes und über 1.000 Kommentare“,<br />

so Sabrina Sisting, Inhaberin<br />

und Geschäftsführerin von Küchen Sisting<br />

Concept Store in Wuppertal. „Mich<br />

erreichen Anfragen aus der ganzen Welt,<br />

z. B. Amerika oder UAE. Diese Werbewirkung<br />

hat uns und unserem Küchenstudio<br />

einen unverhofften Aufwind<br />

gegeben und zeigt noch einmal deutlich<br />

die Relevanz dieser neuen Gerätekategorie.<br />

Derzeit wird die Waterbase<br />

bei uns im Küchenstudio eingebaut und<br />

wir freuen uns schon sehr auf das Interesse<br />

vor Ort.“<br />

Ähnlich begeistert äußert sich Matthias<br />

Hommel von Hommel Küchen &<br />

Möbelmanufaktur in Reichenbach:<br />

„Solitaire – The Waterbase ist ein absolut<br />

emotionales Produkt. Es meinen<br />

Marco Tümmler (2.v.l.), Geschäftsführer Gaggenau Hausgeräte GmbH<br />

und auch verantwortlich für Solitaire, sowie Oliver Kraemer (2.v.r.), Head<br />

of Design, Solitaire, freuen sich über die Auszeichnungen beim Kitchen<br />

Innovation Award 2023. Das Zertifikat überreichten Stephan Hansch (l.),<br />

Geschäftsführer Kitchen Innovation Award, und Dr. Uwe Lebok, Vorstand<br />

K&A Brand Research.<br />

Kunden anbieten zu können, macht<br />

mein Unternehmen besonders und hebt<br />

mich ab von vielen anderen Mitbewerbern,<br />

die es eben nicht anbieten. Darüber<br />

hinaus fasziniert mich hier auch der<br />

Umgang mit dem Lebenselixier Wasser,<br />

einer Ressource, mit der wir nachhaltig<br />

haushalten müssen. Das alles<br />

verpackt in modernem, reduziertem<br />

Design, verbunden mit Bedienfreundlichkeit<br />

und digitalisierter Funktionalität<br />

fasziniert mich, und ich kann die Waterbase<br />

voller Begeisterung meinen Kunden<br />

empfehlen.“<br />

Franz Teufel, Inhaber von „Interieur<br />

Teufel – Küche & mehr“ aus Nagold<br />

weist auf einen weiteren Vorzug hin:<br />

„Ich habe die Waterbase persönlich und<br />

ohne Unterstützung installiert und in<br />

Betrieb genommen: Die Montage ist<br />

sehr einfach, wirklich kinderleicht mit<br />

einer sehr guten Bedienungsanleitung.<br />

Während der Eröffnungsveranstaltungen<br />

unseres neuen Küchenstudios vom<br />

3. bis 5. März war die Waterbase voll im<br />

Einsatz und kam richtig gut an. Schon<br />

vor der Eröffnung kamen regelmäßig die<br />

Nachbarn vorbei, um sich das Produkt<br />

anzuschauen.“<br />

kuecheundbadforum.de/<br />

PRODUKTE<br />

Die Waterbase von Solitaire bietet vielseitige Möglichkeiten der Wasserzubereitung.<br />

Die Armatur ist mit „Hydronic Select“ ausgestattet und<br />

ermöglicht je nach Va riante bis zu sechs verschiedene Wasserarten. Sie<br />

können über das intuitive, übersichtlich gestaltete Touch-Display per Fingertipp<br />

ausgewählt werden. Weitere Vorteile und viele Funktionalitäten<br />

bietet das Schnellzugriffsfach. Fotos: Solitaire<br />

21<br />

Produkt


Die SHD-Experten<br />

Volker Buchinger (l.) und<br />

Stephan Röder wollen<br />

mit den Cloud-Lösungen<br />

mehr Flexibilität bei planbaren<br />

Kosten bieten.<br />

Cloud-Know-how<br />

aus einer Hand<br />

Seit fast 40 Jahren begleitet SHD die Möbel- und Küchenbranche mit seinen IT-Lösungen und<br />

Dienstleistungen. Dazu zählen auch Cloud-Leistungen. Sebastian Lehmann hat mit Stephan Röder,<br />

Prokurist, Abteilungsleitung Vertrieb und Organisation, und Volker Buchinger, Prokurist, Abteilungsleiter<br />

Infrastruktur, Cloud und Managed Services, über Cloud Computing und dessen Vor- und Nachteile für<br />

Unternehmen der Branche sowie die Besonderheiten der SHD-Lösungen gesprochen.<br />

Cloud Computing – was ist das genau und<br />

wem nützt es?<br />

Volker Buchinger: Cloud Computing<br />

beschreibt die Bereitstellung von IT-<br />

Infrastruktur und IT-Leistungen wie<br />

Rechenleistung und Anwendungssoftware<br />

als Service über das Internet.<br />

Die Anwendungsbereiche sind dabei<br />

so vielfältig wie die Unternehmen, die<br />

nach Lösungen suchen. SHD bietet<br />

ein sorgfältig ausgewähltes Portfolio<br />

von Cloudleistungen, mit denen<br />

wir die dynamischen Anforderungen<br />

unserer Kunden erfüllen.<br />

nicht mehr um Hardwareverfügbarkeit,<br />

Datensicherung, Ausfallsicherheit und<br />

Stromversorgung kümmern müssen.<br />

Die „SHD Performance Cloud“ beinhaltet<br />

dazu noch Software-as-a-Service-<br />

Dienste. Speziell für das Küchensegment<br />

sprechen wir da beispielsweise vom<br />

Onlineküchenplaner „KPS.MAX web“<br />

oder dem Tool „KPS.MAX protect“,<br />

Bausteinen seine gesamte Infrastruktur<br />

in die Cloud integrieren. Darüber ist der<br />

Betrieb der virtuellen Maschinen möglich,<br />

in allen Ausprägungen, je nach<br />

Bedarf. Das Paket ist sehr individuell<br />

zusammenstellbar. Wir bieten unterschiedliche<br />

CPU-Geschwindigkeiten,<br />

Arbeits- oder Festplattenspeicher in<br />

verschiedenen Leistungsklassen.<br />

„Unsere Cloud-Leistungen erfüllen die<br />

dynamischen Anforderungen<br />

unserer Kunden.“<br />

Produkt<br />

22<br />

Welche Produkte sind das?<br />

Stephan Röder: Unsere Lösungen basieren<br />

auf den zwei Ausführungen „SHD<br />

Performance Cloud“ und „SHD Performance<br />

Cloud Pro“. Sie bieten Bestandteile,<br />

mit denen sich unsere Kunden<br />

mit dem Küchenplanungen zu jedem<br />

Zeitpunkt softwaregestützt überprüft<br />

werden können.<br />

Einen Schritt weiter gehen wir mit der<br />

„SHD Performance Cloud Pro“. Damit<br />

kann der Händler mit verschiedensten<br />

Wie garantieren Sie die Sicherheit der<br />

Daten in der Cloud?<br />

Buchinger: Durch regelmäßige externe<br />

Sicherheitstests und ein komplexes<br />

Sicherheitskonzept haben wir verschiedene<br />

Standards definiert, wie z. B. ein


Gefragte Hilfestellung:<br />

Die künstliche Intelligenz Clou informiert die<br />

Kunden über das Thema Cloud auf der Website<br />

www.performancecloud.de.<br />

7-Tage-Backup. Der Firmensitz, die<br />

Daten, das System sowie das Serviceteam<br />

befinden sich ausschließlich in<br />

Deutschland. Wir handeln nach deutschem<br />

Recht und dem Bundesdatenschutzgesetz.<br />

Die Bereitstellung der<br />

Gebäudeinfrastruktur, inkl. Strom,<br />

Klima, unterbrechungsfreier Stromversorgung,<br />

Brandschutz und Zutrittskontrolle<br />

übernimmt unser Partner First<br />

Colo, der bekannte Rechenzentrumsbetreiber<br />

in Frankfurt. In der Kette sind<br />

wir also rein in Deutschland unterwegs.<br />

Ein wichtiger Punkt, mit dem Sie sich<br />

von den Wettbewerbsunternehmen<br />

unterscheiden.<br />

Röder: Absolut. Es gibt darüber hinaus<br />

weitere große Unterschiede bei den<br />

Angeboten des Marktes. So gibt es die<br />

sognannten Hyperscaler, also Amazon,<br />

Microsoft oder Google mit ihren Public<br />

Cloud-Angeboten. Ein Server lässt<br />

sich hier über das Internet relativ<br />

schnell buchen. Danach ist der Kunde<br />

auf sich selbst gestellt. Das ist überhaupt<br />

nicht unser Business.<br />

Daneben gibt es die viele Anbieter von<br />

Private Clouds. Sie haben ein geschlossenes<br />

System, in dem Pakete gebucht<br />

werden können. Nach der Einrichtung<br />

ist der Kunde aber auch hier weitgehend<br />

allein verantwortlich.<br />

„Wir bieten den<br />

maximalen<br />

Wohlfühlfaktor.“<br />

Wir stellen die Systeme ähnlich wie<br />

in einer Private Cloud als individuelle<br />

Pakete zur Verfügung, die wir<br />

im Nachgang aber auch administrieren.<br />

Der Kunde hat so den maximalen<br />

Wohlfühlfaktor. Wir bieten damit<br />

das höchste IT-Know-how auf Anbieterseite<br />

und verlangen das wenigste IT-<br />

Know-how auf Kundenseite.<br />

Damit können Sie mit Sicherheit punkten.<br />

Wie verbreitet sind die Cloudlösungen im<br />

Möbel- und Küchenhandel?<br />

Röder: Es gibt relativ viele Möbelund<br />

Küchenhändler, die unsere Cloud-<br />

Angebote praktisch nutzen. Das ganze<br />

Thema Cloud hat dabei in den vergangenen<br />

Jahren deutlich an Schwung<br />

gewonnen. Das ist auch leicht erklärbar,<br />

da die Technologie anwendbar<br />

geworden ist und die „neue Generation“<br />

an Küchenplanern mit diesen<br />

modernen Anwendungen einfach<br />

arbeiten möchte. Das ist in einer klassischen<br />

Infrastruktur natürlich auch<br />

abbildbar, aber deutlich aufwendiger.<br />

„Cloud Computing ist als Technologie<br />

anwendbar geworden.“<br />

Buchinger: Ein Grund für die große Verbreitung<br />

im Möbel- und Küchenhandel<br />

ist auch, dass man sich zeitlich nicht<br />

mehr intensiv mit der IT-Infrastruktur<br />

beschäftigen kann bzw. möchte.<br />

Viele sagen: „Ich kümmere mich lieber<br />

um die Prozesse und die Software,<br />

um meinen Mitarbeitern und damit<br />

auch den Endkunden ein vernünftiges<br />

Verkaufserlebnis zu bieten. Also geb<br />

ich die anderen Themen an absolute<br />

Experten ab.“<br />

Für alle Produkte der SHD gibt es<br />

übrigens eine entsprechende technische<br />

und inhaltliche Servicehotline.<br />

Bestehen bei den angesprochenen Cloudlösungen<br />

eigentlich auch Nachteile?<br />

Buchinger: Es gibt immer auch Nachteile,<br />

ja. Gerade in Deutschland ist<br />

die Internet-Connectivity bekanntermaßen<br />

nicht immer die Beste.<br />

Unsere Cloud-Lösungen können darüber<br />

hinaus ausschließlich gemietet<br />

werden.<br />

Für Unternehmen, die auf direkte<br />

Kosten setzen, sind wir an der Stelle<br />

dann leider der falsche Partner.<br />

Übrigens: Die Cloud-Lösungen sind<br />

nicht unbedingt günstiger als eine<br />

lokale Infrastruktur. Die Kosten sind<br />

jedoch aufgrund verschiedenst wählbarer<br />

Bausteine nur kundenindividuell<br />

zu beantworten.<br />

Wie wollen Sie ihre Cloudlösungen in<br />

Zukunft weiterentwickeln?<br />

Röder: Cloud-Lösungen funktionieren<br />

nur, wenn sie regelmäßig mit neuen<br />

Features optimiert werden. Wir haben<br />

deshalb eine klare Roadmap, die auch<br />

auf www.performancecloud.de einsehbar<br />

ist. Im 2. Quartal planen wir beispielsweise<br />

einen Cloudspeicher als<br />

zusätzlichen Ablageort der kundeneigenen<br />

Datensicherung. Händler, die<br />

ihre lokale Infrastruktur haben, können<br />

damit ein zusätzliches Backup<br />

online ablegen. Quasi als doppelten<br />

Boden im vorhandenen Netz.<br />

Herr Buchinger, Herr Röder, vielen Dank für<br />

dieses Gespräch.<br />

Mit den SHD- Lösungen aus der Cloud entfallen<br />

lästige Aufgaben rund um die IT-Infrastruktur,<br />

wie Anschaffung von Servern und deren Wartung.<br />

Fotos/Abb.: SHD<br />

23<br />

Produkt


und wie heiß wird<br />

dein Sommer?<br />

UNSERE BILDUNGSGÄNGE<br />

AM 11.09. IST<br />

SEMESTERBEGINN!<br />

BACHELOR PROFESSIONAL<br />

NEU! JETZT AUCH MIT<br />

SCHWERPUNKT KÜCHE<br />

INTERIOR DESIGNER*IN<br />

EINRICHTUNG / KÜCHE<br />

NEU! JETZT IM 4+2 KONZEPT<br />

DUALES STUDIUM<br />

NEU! JETZT IM 3+3 KONZEPT<br />

FACHBERUFSSCHULE<br />

EINZELHANDEL<br />

KAUFM. ASSISTENT*IN + FHR<br />

Quelle Foto: Freepik<br />

Die führende Akademie für Fach- und<br />

Führungsnachwuchskräfte in der Möbelbranche<br />

Unser einzigartiges Konzept, ein breitgefächertes Bildungsangebot mit den Anforderungen von<br />

Handel und Industrie zu kombinieren, ist nicht nur innovativ und richtungsweisend – es dient als<br />

Fundament für die erfolgreiche Zukunft Ihres Unternehmens und der gesamten Branche.<br />

Informieren Sie sich, wie wir Sie als Partner dabei unterstützen, Ihr Unternehmen erfolgreich und<br />

zukunkftssicher zu machen: unter 0221/9401313 sind wir direkt & persönlich für Sie da.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />

Fachschule des Möbelhandels | Frangenheimstraße 6 | 5O931 Köln | info@moefa.de | www.moefa.de


Werke der Designerinnen auf der<br />

Schau „Balancing Acts“ in Berlin.<br />

German Design<br />

Empowerment<br />

„Matter of Course“ von links: Elisa Strozyk, Laura Straßer, Friederike Delius, Heike<br />

Buchfelder, Claudia Schoemig, Carolin Zeyher, Mareike Lienau, Simone Lüling,<br />

Nicolene van der Walt, Milena Kling, Joa Herrenknecht im FvF Friends Space.<br />

Fotos: Matter of Course/ Anne Deppe<br />

„Matter of Course“, auf Deutsch „Selbstverständlich“,<br />

heißt ein Designkollektiv aus Berlin, das es so noch nicht<br />

gegeben hat. Elf Designerinnen haben sich 2021 zusammengefunden,<br />

um auf eine „aufregende, neue kollaborative<br />

Reise“ zu gehen, wie sie es nennen.<br />

Alle elf Kreativen führen ihr eigenes Atelier und bleiben<br />

unabhängig. Sie sehen „Matter of Course“ als ein Netzwerk<br />

für gegenseitige Unterstützung und interdisziplinäre<br />

Berührungspunkte, das allen Beteiligten einen Weg zu<br />

größerem Erfolg ebnet. Mit von der Partie sind Gestalterinnen<br />

wie Joa Herrenknecht, die u. a. schon für Bolia<br />

entworfen hat, oder Carolin Zeyher, deren Stehbock man<br />

von Arco kennt.<br />

Alle zusammen sehen Zusammenarbeit als eine Schlüsselpraxis<br />

für einen Wertewandel in der Designwelt, den sie<br />

als überfällig empfinden – im Sinne von Materialbewusstsein<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Die Gründung des Kollektivs hat wie so vieles in der Pandemie<br />

stattgefunden. Regional sind die Berlinerinnen bereits<br />

im September 2021 in die Öffentlichkeit getreten, im<br />

heimischen Friends Space mit der Ausstellung „Balancing<br />

Acts“. Ihren ersten internationalen Auftritt hatten die<br />

elf mit der Schau „Ich und Du“ im Juni 2022 auf der Milan<br />

Design Week, gesponsert von Dr. Hauschka. kh<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Out of the Box 63


Sofas 2023<br />

Die Polstermöbel haben es ganz nach oben geschafft. Im Handel galten sie 2022 als Wachstumstreiber<br />

noch vor den Küchen. Klar, der Preisanstieg hat zum Umsatzwachstum beigetragen – aber<br />

nicht nur er. Konsequent haben europäische Polsterhersteller ihre Sofas und Sessel einem Tradingup<br />

unterzogen, unter anderem über die Bezugsmaterialien. Wie Nachhaltigkeit, Formenreichtum<br />

und neue Produkt-Ideen das Polstergeschäft befeuern, lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />

„All together“ ist ein ausdrucksstarkes,<br />

modulares Wohnprogramm, in dem sich<br />

architektonische und organische Attribute<br />

verbinden (Design: Kati Meyer-Brühl).<br />

Vollständig abziehbare und erneuerbare<br />

Bezüge machen diese Kollektion besonders<br />

langlebig und nachhaltig. Foto: Brühl<br />

64 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Designwerk by Cotta:<br />

Mailand-Premiere krönt Trading-up<br />

MÖBELMARKT Bezugsstoff-Talk:<br />

Stoffe, Leder oder Veggie-Leder – was ist nachhaltiger?<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Special Polster 65


VdDP zieht positive Bilanz<br />

VdDPTrotz aller Herausforderungen hat die deutsche Polstermöbelindustrie<br />

das Jahr 2022 mit einem Umsatzplus abschließen können. Jan Kurth,<br />

Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie<br />

(VdDP), zieht eine positive Bilanz: „Die deutschen Polstermöbelproduzenten<br />

haben ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 6,6% auf 1,1 Milliarden<br />

Euro gesteigert. Dabei machten sich vor allem die Preiserhöhungen<br />

aufgrund der stark erhöhten Produktionskosten bemerkbar. Im<br />

Inland wurde ein Wachstum von 7,4% erzielt, der Auslandsumsatz zog<br />

um rund 5% an. Die Exportquote belief sich auf 34,8%. Erfreulich entwickelten<br />

sich die Ausfuhren in die Schweiz (plus 12,6%) und in das Vereinigte<br />

Königreich (plus 25,5%).“<br />

Die Hersteller sind weiterhin mit vielen Herausforderungen konfrontiert.<br />

„Neben dem schwachen Konsumklima stellen vor allem die stark gestiegenen<br />

Material- und Energiepreise eine große Belastung dar. Und der<br />

Kostendruck bleibt hoch. Im laufenden Jahr rechnen unsere Polstermöbelmitglieder<br />

mit weiter steigenden Preisen unter anderem für Energie,<br />

Transport, Verpackungsmaterial, Bezugsstoffe und Schäume“, führt Jan<br />

Kurth weiter aus. „Zu schaffen macht ihnen auch die zunehmende Konzentration<br />

auf Handelsseite. Durch die jüngsten Übernahmen erhöht sich<br />

die Einkaufsmacht der Möbelketten immer weiter.“<br />

Den größten Wettbewerbsvorteil der deutschen Polstermöbelhersteller<br />

sieht der VdDP-Geschäftsführer in der hohen Qualität der Produkte. „Die<br />

deutschen Polstermöbel zeichnen sich durch lange Lebensdauer, hohen<br />

Komfort und ansprechendes Design aus. Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />

spielt eine große Rolle. Punkten können die deutschen Hersteller zudem<br />

durch ihre Lieferzuverlässigkeit und ihren Service.“<br />

Jan Kurth: „Die deutschen Polstermöbelhersteller punkten mit der hohen<br />

Qualität ihrer Produkte.“ Foto: VDM<br />

Grafik 1: Anteile der Länder am Gesamtexport<br />

von Polstermöbeln in 2022 (Werte in %)<br />

Grafik 2: Anteile der Länder am Gesamtimport<br />

von Polstermöbeln in 2022 (Werte in %)<br />

Übrige Länder<br />

21,68 %<br />

Schweiz<br />

24,8 %<br />

Übrige Länder<br />

12,03 %<br />

Bosnien und<br />

Herzegowina<br />

1,70 %<br />

Norwegen<br />

1,85 &<br />

Vietnam<br />

2,06 %<br />

Italien<br />

2,16 %<br />

Türkei<br />

2,89 %<br />

Slowakei<br />

3,04 %<br />

Polen<br />

40,32 %<br />

Spanien<br />

2,05 %<br />

Polen<br />

2,47 %<br />

USA<br />

2,64 %<br />

Rumänien<br />

3,97 %<br />

Italien<br />

3,37 %<br />

Belgien<br />

3,95 %<br />

Österreich<br />

16,44 %<br />

Ungarn<br />

4,37 %<br />

Vereinigtes Königreich<br />

5,82 %<br />

Niederlande<br />

6,89 %<br />

Frankreich<br />

9,89 %<br />

China<br />

25,61 %<br />

66 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


K+W: Wohlfühlfaktor inklusive<br />

Bei der oberfränkischen Möbelmanufaktur K+W sind neben der Marke<br />

„siLaxx“ für den Essbereich die Polstermöbel nicht mehr wegzudenken.<br />

Das zeitlos elegante Programm „Magellan“ überzeugt durch seinen<br />

besonderen Sitzkomfort mit Wohlfühlfaktor. Die handwerklich anspruchsvolle<br />

Sattlernaht verleiht dem Modell eine besondere Optik.<br />

Durch einen umfangreichen Typenplan, die Sitztiefen- und Armteilverstellung<br />

sowie eine Vielfalt an Fußvarianten kann das Sofa individuell<br />

auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden.<br />

Modell „Magellan“ mit Sitztiefenverstellung. Foto: K+W<br />

DGM: Polipol tritt Klimapakt bei<br />

Die Polipol-Gruppe hat sich dem Klimapakt für<br />

die Möbelindustrie der Deutschen Gütegemeinschaft<br />

Möbel (DGM) angeschlossen. Im Zuge<br />

des Beitritts bilanziert und analysiert der Möbelhersteller<br />

aus Diepenau fortan gemeinsam mit<br />

einer professionellen Klimaschutzberatung seine<br />

CO 2<br />

-Emissionen, um Einsparpotenziale zu<br />

identifizieren und die Treibhausgas-Emissionen<br />

zu verringern. Die Polipol-Gruppe erhält das<br />

DGM-Klimalabel als Auszeichnung des Verantwortungsbewusstseins<br />

gegenüber dem Klimawandel.<br />

Das Label bietet Endverbrauchern beim<br />

Möbelkauf eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage<br />

neben dem RAL-Gütezeichen, dem<br />

Goldenen M und dem Emissionslabel.<br />

Neues Rolf Benz Haus in Leipzig<br />

Neben Hamburg und Frankfurt hat Rolf Benz nun in Leipzig<br />

seinen dritten Monomarkenstore eröffnet. Betreiber ist<br />

die „Wohnberatung Krabbes“. Das Leipziger Traditionsunternehmen,<br />

seit 114 Jahren in zentraler Lage in der<br />

Nürnberger Straße ansässig, steht für nachhaltig gute Einrichtungsberatung.<br />

Geschäftsführer Thoralf Förster: „Wir<br />

wollen passgenaue Lösungen finden, die langfristig funktionieren.<br />

Rolf Benz steht für zeitlose, langlebige und damit<br />

nachhaltige Designmöbel mit bestem Sitzkomfort. Das herausragende<br />

Design in Verbindung mit hoher Wertigkeit<br />

und Nachhaltigkeit entspricht der Philosophie unseres<br />

Hauses. Deshalb arbeiten wir bereits seit 1996 erfolgreich<br />

mit Rolf Benz zusammen und schaffen auf dieser Basis<br />

Wohnräume, in denen man sich nachhaltig wohlfühlt.“<br />

Foto: Rolf Benz<br />

Himolla: Die neue Lust am Sofa<br />

Bühne frei für eine Kollaboration aus Form, Fashion,<br />

Feeling und Funktion. Durch die Verschmelzung aus<br />

Produkt, Branddesign und Bavarian Engineering ist eine<br />

Kollektion entstanden, welche die neue Lust am Sofa,<br />

Wohnen und Leben weckt. Die neue Bezugskollektion<br />

fasziniert mit einer unvergleichlich durchgängigen<br />

Kombinationsfreundlichkeit. Aufregende Qualitäten mit<br />

vielschichtigen Haptiken und Strukturen in gedeckten<br />

und mutigen Farbstellungen. Bei Himolla stehen Design<br />

und Nachhaltigkeit im Blickpunkt. Jedes Jahr ist<br />

die gesamte Kollektion Träger von zahlreichen Designund<br />

Innovations-Awards sowie des Blauen Engels.<br />

Das elegante Styling setzt das Produkt in den Mittelpunkt.<br />

Foto: Himolla<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Special Polster 67


MTM DRESDEN<br />

Die Alte Börse in Dresden bietet<br />

das eindrucksvolle Ambiente zur<br />

Möbel-Trend-Messe MTM.<br />

Foto: Höber<br />

Möbel-Trend-Messe lädt im Juni nach Dresden ein<br />

Vom 14. bis 17. Juni lädt die MTM Möbel-Trend-Messe wieder in die Alte Börse nach Dresden ein. Dieses einzigartige Messeformat hat sich zu einer in Richtung<br />

Polster und von namhaften Unternehmen der Branche ausgerichteten Fachmesse entwickelt, die – so sind sich die Initiatoren und Aussteller<br />

sicher – auch in der dritten Auflage 2023 erfolgreich sein wird.<br />

Zu den bewährten Polstermöbelherstellern Arco, Bullfrog, Dietsch, Oelsa, Ponsel, Wemafa kommen nun als neue Aussteller Erpo und Leuswiss hinzu.<br />

Weiterhin dabei sind der Designmöbel-Anbieter Akante, Möbelpflege-Spezialist LCK sowie die Hitex-Manufaktur Rohleder. Die Ausstellergemeinschaft<br />

präsentiert in der ganz besonderen Kulisse der Alten Börse ihre Neuheiten und Trends. An den vier Messetagen bietet sich sowohl dem Möbelhandel als<br />

auch den Einkaufsverbänden die Möglichkeit, die Kompetenzen und Neuheiten aller 11 Aussteller „gebündelt“ unter einem Dach zu erleben. Neben einem<br />

Besuch der attraktiven Stadt Dresden macht auch die diesjährige Messeparty am 15. Juni den Besuch ganz sicher zu einem Highlight.<br />

Ganz auf Entspannung eingestellt:<br />

Modell „Ravenna“ mit 5-Phasen-<br />

Kopfteilverstellung. Foto: Oelsa<br />

Dietsch ergänzt sein Sortiment perfekt mit der neuen Kollektion „Smart up – Dein<br />

neues Sofa“. Zur Herbst-Hausmesse erstmals präsentiert, fand sie bereits umfangreiche<br />

Platzierungen im Handel. Vier Modelle in moderner Optik und frischen Farben<br />

bilden den idealen Sortimentsbaustein im Preiseinstieg. Die Smart up-Garnituren sind<br />

immer inklusive aller Komfortfunktionen und in angenehm weichen Stoffen in vielen<br />

attraktiven Trendfarben erhältlich. Konzipiert wurde die Kollektion mit ausgewählten,<br />

sofort lieferbaren Kombinationen und einem Schnell-Liefer-Service sowohl für den<br />

E-Commerce als auch für den stationären Handel. Somit rundet „Smart up“ zusammen<br />

mit den bewährten Kollektionsbausteinen wie „maßGenau“, „magicSofa“ oder<br />

„green Collection“ das Dietsch-Sortiment perfekt ab.<br />

PM Oelsa, einer der Initiatoren der MTM Dresden, wird sich auf<br />

über 500 qm in der Alten Börse mit einem Querschnitt seiner großen<br />

Bandbreite an Polstergarnituren und TV-Sesseln präsentieren.<br />

Der Fokus liegt auf den Funktionen, was Produktphilosophie des<br />

Rabenauer Unternehmens ist. Neueste Innovation ist eine stufenlos<br />

bedienbare, in der Rückenlehne integrierte, motorische Kopfteilverstellung,<br />

die in Kombination mit einem komfortablen Relaxsystem<br />

die nahezu perfekte Entspannungsposition in der Polstergarnitur ermöglicht.<br />

Dieses neue, wandfreie Relax-System ist bereits in einigen<br />

neuen Modellen integriert und findet im Markt großen Zuspruch.<br />

Weitere Neuentwicklungen werden mit einem neuen<br />

Polsterprogramm im Hochlehnbereich sowie mit einem neuen TV-<br />

Sesselsystem zu sehen sein.<br />

Frisch und modern:<br />

„Smart up – Dein neues Sofa“. Foto: Dietsch<br />

68 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


MTM DRESDEN<br />

Ponsel zeichnet sich durch seine Produktion mit viel Liebe zum Detail und zu<br />

100% made in Oberfranken aus. Zu den Produkt-Highlights gehört<br />

Modell „449 Belladonna“. Die moderne Wohnlandschaft überzeugt mit ihrem<br />

bodenfreien Design sowie dem wieder im Trend liegenden organischen Sofaelement<br />

mit einem schwungvollen Hocker. Die perfekte Kombination zum Relaxen.<br />

Der ergonomische und durch Akkubetrieb freistehende Funktionssessel<br />

rundet das Bild ab. Er bietet unabhängig voneinander bewegliche Positionen,<br />

die motorisch bzw. manuell eingestellt werden können. Foto: Ponsel<br />

Erpo bietet mit seinen Sofas made in Baden-Württemberg qualitätsvolle,<br />

langlebige und nachhaltige Modelle. „Ancona“ ist eine Garnitur mit halbhohem<br />

Rücken und wird durch den Hochlehnsessel „Riva“ ergänzt. Die Modelle<br />

verfügen über eine Sitz- und Rückenverstellung, welche durch einfache<br />

Gewichtsverlagerung genutzt werden kann. Foto: Erpo<br />

Wemafa hat sich mit seinen stilvoll-eleganten Möbeln auf das Thema Sichtholz<br />

spezialisiert, ob klassisch oder modern. Die ostwestfälische Manufaktur<br />

fertigt die Modelle komplett in Deutschland und setzt auch individuelle Sonderanfertigungen<br />

um. Das Thema Funktion findet sich auch in den Sichtholzkollektionen<br />

– von der Vorziehsitzfläche bis zum Wallfree-Beschlag. Foto: Wemafa<br />

Arco hat sich mit seinem Konzept „Gesund Sitzen“ und seiner Produktion<br />

100% Made in Germany erfolgreich positioniert. Modell „Macao 3223“<br />

überzeugt mit zeitlos-moderner Formensprache und durchdachten Komfortfunktionen.<br />

Für das Plus an Komfort sorgen Sitztiefen- und Rückenhöhenverstellung,<br />

klappbare Armlehnen sowie die bewährten vier Sitzkomforts<br />

von Arco. Foto: Arco<br />

LEU Polstermöbel ist erstmals auf der MTM Dresden vertreten und gibt<br />

einen Einblick in sein Portfolio von klassisch, modern bis funktionell. Modell<br />

„Aline“ punktet mit besonderem Sitzkomfort: Hochwertige Sitzkissen, verstellbare<br />

Armlehnen, elegantes Design und schlanke Metallkufen lassen die<br />

Couch zeitlos und modern erscheinen. Foto: LEU Swiss<br />

Bullfrog wird auf der MTM Dresden eine ausgewogene Mischung aus innovativen<br />

In- und Outdoor-Möbeln in tollen Farbkombinationen zeigen. Entspannung<br />

pur bieten sowohl das voluminöse „Wumms!“-Big-Sofa (Foto) mit seinen<br />

üppigen Polstern als auch Modell „Rockfrog“ als Schaukelliege oder Relaxschaukel<br />

– ohne Komfortverlust von drinnen nach draußen. Foto: Bullfrog<br />

70 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Design trifft Funktion:<br />

Modell „Artemis“<br />

Sedda Polstermöbel<br />

Neue Präsenz im Markt<br />

Sedda hat seinen Vertrieb neu ausgerichtet und einen Imagewandel unter dem Motto „Design trifft<br />

Funktion“ angestoßen. Mit welchen Stärken und Innovationen sich der Funktionsmöbelspezialist<br />

aus dem oberösterreichischen Wallern im Markt positioniert, erläutert Marketingleiter Johannes<br />

Ragailler im MÖBELMARKT-Interview.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Ragailler, Sie haben Ihren<br />

Vertrieb neu ausgerichtet und<br />

einen eigenen Außendienst eingesetzt.<br />

Wie sieht Ihre Vertriebsoffensive<br />

für Deutschland aus?<br />

Johannes Ragailler: Wir hatten über<br />

viele Jahre gute Erfolge mit unserem<br />

Netzwerk aus Handelsagenten, jedoch<br />

ist der Ruf nach mehr Kontrolle<br />

am Markt über die letzten Jahre immer<br />

lauter geworden. Darum haben wir uns<br />

im Frühjahr 2022 mit Silvano Unali einen<br />

sehr gut vernetzten, werkseigenen<br />

Außendienst ins Boot geholt. Im ersten<br />

Step ist er überwiegend für die Betreuung<br />

unserer Händler im süddeutschen<br />

Raum verantwortlich, aber auch<br />

die größeren Handelspartner in ganz<br />

Deutschland werden nun von ihm betreut.<br />

Aktuell entwickelt sich unsere Deutschland-Strategie<br />

recht gut. Wir konnten<br />

bereits einige Neuzugänge in unserem<br />

deutschen Händler-Netzwerk und auch<br />

Zuwächse bei den Platzierungen in den<br />

Händlerausstellungen gewinnen. Sehr<br />

erfreulich ist vor allem, dass diese Zuwächse<br />

nicht nur den Wohnbereich,<br />

sondern auch den Schlafbereich betreffen,<br />

wie mit unserem modular aufgebautem<br />

Boxspringbetten-System<br />

„King“. Auch in Bezug auf unsere Neuheiten<br />

im Wohnbereich, wie auf das<br />

Modell „Artemis“, ist das Feedback der<br />

Händler sehr gut. Es ist unser Gesamtpaket<br />

aus individueller Planbarkeit und<br />

patentierten Funktionen, verpackt in einem<br />

zeitlosen Design, welches unsere<br />

Position am Markt weiter stärkt.<br />

<strong>MM</strong>: Zum einen haben Sie sich<br />

strategisch neu aufgestellt, aber<br />

auch mit einem Imagewandel hin<br />

zu einem moderneren Auftritt. Wie<br />

sieht das im Einzelnen aus?<br />

Ragailler: Hauptbestandteil unserer<br />

Neuausrichtung ist vor allem unsere<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Produktpolitik. Als Spezialist für innovative<br />

Funktionspolstermöbel hatten<br />

wir früher einen sehr starken Fokus auf<br />

innovative Funktion, dem sich das Design<br />

in vielen Fällen beugen musste,<br />

wie zum Beispiel bei unseren immer<br />

noch sehr erfolgreichen Schlafsofa-<br />

Systemen „easy“ und „quick“. Unsere<br />

neue Produktpolitik richtet sich ganz<br />

nach dem Motto „Design trifft Funktion“.<br />

Als Multifunktionsspezialist sind<br />

wir unserem Markenkern treu geblieben.<br />

Wir entwickeln stetig neue Innovationen,<br />

jedoch mit dem vorrangigen<br />

Ziel, diese mit diversen zeitlosen Designrichtungen<br />

von leger mediterran<br />

bis hin zum puristischen Mid-Century<br />

Style zu verschmelzen.<br />

Im Bereich des Marketings haben wir<br />

ein neues, schlichteres Corporate Design<br />

und eine neue Bildsprache eingeführt<br />

und diese konsequent durchgezogen,<br />

ob in Sozialen Medien, Print<br />

oder am POS. Auch unsere Messeauftritte<br />

erstrahlen in einem neuen, ansprechenden<br />

Styling, puristisch mit<br />

Silvano Unali (l.) treibt Seddas Vertriebsoffensive<br />

in Deutschland voran, im Bild mit<br />

Verkaufsleiter Herbert Strassl. Fotos: Sedda<br />

dezenten Farben und einer wohnlicheren<br />

Atmosphäre.<br />

Johannes Ragailler: „Aktuell<br />

entwickelt sich unsere Deutschland-<br />

Strategie recht gut.“<br />

<strong>MM</strong>: Mit welchen Stärken und<br />

Innovationen hat sich Sedda im<br />

Markt positioniert?<br />

Ragailler: Innovative Polstermöbel<br />

sind unsere Leidenschaft. Besonders<br />

mit unseren patentierten Bettfunktionen<br />

haben wir bereits in der<br />

Vergangenheit enorme Erfolge feiern<br />

dürfen, und diese machen uns auch<br />

heute noch zu den Pionieren im Bereich<br />

der Schlafsofa-Systeme. Mit unseren<br />

aktuellen Innovationen leben wir<br />

am Puls der Zeit. Neben den bewährten<br />

Sedda-Bettfunktionen haben wir<br />

unser Funktionsspektrum um elektrisch<br />

motorisierte Auszüge, Relax-Funktionen,<br />

Powerstations für Smartphone &<br />

Co., einen ausfahrbaren Homeoffice-<br />

Tisch und sogar um ein patentiertes,<br />

elektrosmogfreies Infrarot-Tiefenwärme-System<br />

erweitert. Unser Geschick<br />

darin, den enormen Mehrwert unserer<br />

Funktionen in ein ansprechendes Design<br />

zu verpacken und jedes Möbelstück<br />

individuell planbar zu machen,<br />

ist sicherlich unsere größte Stärke.<br />

<strong>MM</strong>: Und Sie haben einen Webkonfigurator<br />

als neues Verkaufstool<br />

entwickelt.<br />

Ragailler: Ja, für ein solch vielseitiges<br />

und innovatives Sortiment ist natürlich<br />

auch ein enormes Know-how<br />

über unsere Modelle, die Elemente,<br />

die Funktionen, Aufpreise etc. im Verkauf<br />

notwendig. Darum haben wir nun<br />

mit unserem cloudbasiertem Xcalibur-Webkonfigurator<br />

ein wertvolles<br />

Verkaufstool eingeführt, welches den<br />

Händler im Kundengespräch perfekt<br />

unterstützen soll. Neben der 2D- und<br />

demnächst auch 3D-Planung wird mit<br />

dem Konfigurator dank eines komplexen<br />

Regelwerks und seiner Aufpreis-<br />

Hierarchie die Angebotserstellung<br />

und auch der digitale Bestellprozess<br />

ein Kinderspiel. So werden Verkaufsgespräche<br />

souveräner und einfacher<br />

zu führen sein, es sind weniger Nachfragen<br />

beim Lieferanten nötig, aber<br />

auch die Fehlerquote wird dadurch<br />

annähernd auf Null reduziert.<br />

Als cloudbasierte Lösung kann unser<br />

Konfigurator immer, überall und auf jedem<br />

Gerät verwendet werden. Egal ob<br />

im Showroom der Händler, im Büro,<br />

auf Messen oder auch beim Kunden<br />

zuhause, auf Smartphone, Laptop<br />

oder am PC. Sobald man eine Internetverbindung<br />

hat, kann es schon losgehen.<br />

<strong>MM</strong>: Vielen Dank für das Gespräch<br />

und weiterhin viel Erfolg! hoe<br />

Special Polster 71


Leder trifft Stoff: Beide Materialien bieten ebenso wie Kunstleder<br />

Vor- und Nachteile bezüglich Nachhaltigkeit. Foto: W.Schillig<br />

72 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


MÖBELMARKT Bezugsstoff-Talk:<br />

Stoff, Leder oder<br />

Veggie-Leder?<br />

Auf der diesjährigen Heimtextil wurden Sofa-Bezugsmaterialien vom Einkauf strenger denn je auf ihre Nachhaltigkeit überprüft. Besonders<br />

Leder, aber auch Kunstleder oder Stoffe werden von den Einkäufern hinterfragt – ganz dem wachsenden Bewusstsein der Konsumierenden<br />

entsprechend. Doch welches Material ist denn nun eigentlich wirklich das nachhaltigste? Gerald Schultheiß und Karin Henjes<br />

diskutierten darüber mit Leni Rohleder, Head of Sustainability von Rohleder, Ugur Devletli, Prokurist von Eurotex und Marc Reinhardt,<br />

Marketing und Operations Manager von Leder Reinhardt.<br />

<strong>MM</strong>: Herzlich willkommen zu unserem<br />

Polster-Talk. Zunächst möchten<br />

wir den Kontext Ihrer Produkte kennenlernen<br />

und wissen, woran Sie gerade<br />

in Sachen Nachhaltigkeit arbeiten.<br />

Fangen wir doch bei Ihnen an,<br />

Frau Rohleder.<br />

Leni Rohleder: Die Weberei Rohleder<br />

ist ein Familienunternehmen in dritter<br />

Generation. Ich selbst bin seit zwei<br />

Jahren dort tätig. Wir bieten Möbelbezugsstoffe<br />

und eine große Vielfalt von<br />

Webeinstellungen von Jacquard über<br />

Velours bis Epinglé an. Der Erhalt der<br />

Biodiversität ist für uns von jeher sehr<br />

wichtig. Inzwischen sind natürlich viele<br />

weitere ökologische Anforderungen<br />

hinzugekommen, und wir setzen uns<br />

stetig damit auseinander, wie wir nachhaltiger<br />

werden können. Ich arbeite aktuell<br />

vor allem daran, die Prozesse zu<br />

optimieren, damit wir digitaler werden,<br />

ressourcenschonend agieren und unsere<br />

Mitarbeiter entlasten. Mir liegt sehr<br />

daran, auch die soziale Nachhaltigkeit<br />

in der Firma zu fördern. Wir sind klimaneutraler<br />

Hersteller und arbeiten an<br />

weiteren größeren Projekten. Zum Beispiel<br />

läuft ein Forschungsantrag zum<br />

Thema Materialflüsse – wie wir sie besser<br />

steuern und upcyceln können, statt<br />

lediglich zu recyclen.<br />

Ugur Devleti: Das Unternehmen Eurotex<br />

GmbH wurde 2000 gegründet und<br />

verfügt aktuell über ein Lagervolumen<br />

von 3,5 Mio. Meter Bezugsstoffe. Wir<br />

importieren die Ware aus Drittländern<br />

und halten die Verpflichtungen und gesetzlichen<br />

Verordnungen ein und sehen<br />

uns so auch als Quasi-Hersteller.<br />

Zu unseren Produkten zählen Webstoffe,<br />

Mikrofaser, Kunstleder und Velours.<br />

90% der Produktionskapazitäten, die<br />

Eurotex einkauft, liegen in China. Bei<br />

uns ging es von Anfang an nicht um<br />

die günstigsten Bezugsstoffe, sondern<br />

um Qualitätsstandards, die Umwelt und<br />

den Menschen. Wir arbeiten insgesamt<br />

mit sieben Hauptwerken zusammen,<br />

die wir regelmäßig besuchen, um die<br />

nachhaltige Herstellung zu überprüfen.<br />

Ich merke, dass die chinesischen Hersteller<br />

durchaus bereit sind zu investieren,<br />

wenn sie merken, dass der Gesamtmarkt<br />

es verlangt. In den letzten<br />

zehn Jahren ist da deshalb wahnsinnig<br />

viel in Richtung effizientes und nachhaltiges<br />

Produzieren passiert. Nachhaltigkeit<br />

allerdings beginnt auch bei uns in<br />

Deutschland. Wir hatten beispielsweise<br />

einen haptisch weichen, recycelten<br />

Chenille-Bezugsstoff entwickelt. Unseren<br />

Kunden hat er zugesagt. – Gekauft<br />

wurde er aufgrund des höheren EKs<br />

aber nicht.<br />

Innovative Gerbverfahren<br />

Marc Reinhardt: Leder Reinhardt ist<br />

ein Familienunternehmen und wurde<br />

1986 gegründet. Die Leder, die wir vertreiben,<br />

werden entsprechend unseren<br />

Vorgaben und Sortimentsansprüchen<br />

hauptsächlich in namhaften Gerbereien<br />

in Europa gefertigt, welche wir kontinuierlich<br />

kontrollieren. Aktuell bevorraten<br />

wir ca. 800.000 qm Leder, überwiegend<br />

Möbelleder, Automobilleder, aber auch<br />

Leder für technische Zwecke. Herkömmliche<br />

Ansätze stellen wir immer<br />

wieder in Bezug auf Nachhaltigkeit bei<br />

der Lederherstellung infrage und prüfen,<br />

welche ressourcenschonenden<br />

Optimierungen es gibt. Deshalb sind innovative<br />

Gerbverfahren und Technologien<br />

bei uns laufend auf dem Prüfstand<br />

hinsichtlich Ökonomie und Nachhaltigkeit.<br />

Als innovativstes Gerbverfahren<br />

gilt derzeit beispielsweise die Olivenblattgerbung.<br />

<strong>MM</strong>: Wie argumentieren Sie, Herr<br />

Reinhardt, wenn Leder als Tierprodukt<br />

kritisiert wird?<br />

„Leder ist ein langlebiges,<br />

natürliches Recycling-<br />

Produkt. Kenner schätzen<br />

dessen Eigenschaften.“<br />

Marc Reinhardt<br />

Reinhardt: Leder ist ein biobasierter<br />

Werkstoff und biologisch abbaubar mit<br />

langer Tradition. Das Rohmaterial für<br />

Leder ist die tierische Haut. Diese besteht<br />

aus Kollagen, einem strukturbildenden<br />

Protein, das auch in verschiedenen<br />

Produkten des täglichen<br />

Bedarfs eingesetzt wird. Wie Massivholz<br />

ist Leder ein Werkstoff, bei dem<br />

die Natur die Fasern zusammengefügt<br />

hat. Unter Gerbung ist die Umwandlung<br />

der tierischen Haut zu Leder zu<br />

verstehen. Wir könne verstehen, wenn<br />

jemand gegen den Werkstoff Leder ist,<br />

weil er einen tierischen Ursprung hat.<br />

Andererseits fragen wir uns, warum<br />

versucht wird, die Optik der tierischen<br />

Haut auch in Stoffe und Kunstleder zu<br />

übernehmen. Viele unserer Kunden<br />

und Einkäufer sind auch Vegetarier<br />

oder Veganer. In der Kommunikation<br />

wird oft vermittelt, dass<br />

veganes Leder die nachhaltigere Alternative<br />

zu Leder ist, dem ist aber nicht<br />

automatisch so. Für uns als Unternehmen<br />

ist es wichtig hervorzuheben,<br />

dass Leder schon immer ein Recycling-Produkt<br />

war. Wir arbeiten nur mit<br />

Häuten, die in Schlachthöfen als Nebenprodukt<br />

der Fleischproduktion anfallen.<br />

Die Wiederverwertung dieses<br />

Nebenproduktes macht Leder zu etwas<br />

Nachhaltigem, weshalb ich mich<br />

frage, was in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

gegen Leder spricht.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Devletli, Sie bieten wertige<br />

Lederalternativen an. Die genannten<br />

Argumente hören Sie bestimmt öfter.<br />

Wie argumentieren Sie da?<br />

Devletli: Natürlich ist Leder ein recyceltes<br />

Produkt, aber man muss hierbei auf natürliche<br />

Ressourcen schauen, und da<br />

zählt auch das Thema Nutztiere und<br />

Fleischproduktion dazu. Alle natürlichen<br />

Ressourcen sind endlich, weshalb wir<br />

den Konsum reduzieren müssen. Das<br />

möchte ich zu bedenken geben. Doch<br />

gehen wir mal in die Geschichte des<br />

Kunstleders hinein, das ja auch deswegen<br />

gehandelt wird, weil sich nicht alle<br />

Leder leisten können. Kunstleder bestand<br />

früher aus PVC, dann kam Polyurethan,<br />

und heute verwenden wir schon nicht<br />

mehr nur Polyurethan, sondern zum Teil<br />

auch Polyether. Bei der Produktion des<br />

neuen Kunstleders verbrauchen wir heute<br />

50% weniger Energie und Wasser als<br />

noch vor einigen Jahren. Für unser Kunstleder<br />

wird kein Dimethylformamid (DMF)<br />

mehr in der Herstellung verwendet. Es<br />

wird auf ein Trägermaterial aus Baumwolle<br />

und Polyester direkt aufgetragen. Griff<br />

und Optik sind kaum von Leder zu unterscheiden,<br />

sodass selbst langjährige Ledereinkäufer<br />

den Unterschied nicht mehr<br />

sehen, fühlen und riechen können. Das<br />

neueste Material hat eine Hydrolyse-Beständigkeit<br />

von bis zu zehn Jahren<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Special Polster 73


Leder<br />

Marc Reinhardt, Leder Reinhardt<br />

oder sogar mehr, früher waren es gerade<br />

einmal zwei Jahre.<br />

„Mit wertigem Kunstleder<br />

schonen wir die Ressourcen,<br />

die durch die Tierzucht<br />

überbeansprucht werden.“<br />

Ugur Devletli<br />

Aber nicht nur das Endprodukt als ressourcenschonende<br />

Lederalternative ist<br />

für die Nachhaltigkeit von Bedeutung,<br />

sondern auch die Entstehung und vor<br />

allem die Langlebigkeit. Wenn wir diese<br />

Produkte hier mit Erfolg auf den Markt<br />

bringen, verändern wir auch die Herstellungsprozesse<br />

in Ländern wie China<br />

und tragen einen großen Teil zur Nachhaltigkeit<br />

bei. Was die Langlebigkeit<br />

von Leder betrifft, möchte ich hinzufügen:<br />

Naturgegerbte Leder sind hinsichtlich<br />

vieler Eigenschaften auch nicht<br />

langlebiger als unsere Kunstleder.<br />

<strong>MM</strong>: Frau Rohleder, wie würden<br />

Sie die Themen Natürlichkeit versus<br />

Synthetik beurteilen? Diese Frage<br />

interessiert auch deswegen, weil<br />

ja zum Beispiel die langlebigen Q2-<br />

Stoffe von Rohleder aus Kunstfasern<br />

hergestellt sind.<br />

Rohleder: Ganz offen und ehrlich, wir<br />

werden niemals, vor allem auch nicht<br />

in dieser Runde, sagen können, welches<br />

der drei Materialien am nachhaltigsten<br />

ist. Es gibt so viel Diskrepanz<br />

innerhalb eines Materials. Leder kann<br />

man zum Beispiel völlig verantwortungslos<br />

ohne Rücksicht auf Giftstoffe<br />

und den Menschen herstellen und<br />

durch die halbe Welt fahren oder eben<br />

nur aus Fleischabfällen regional und<br />

unter Zuhilfenahme schonender Verfahren<br />

erzeugen. Zwischen den Materialien<br />

gibt es natürlich überall Vorund<br />

Nachteile, weshalb jeder für sich<br />

auch als Konsument entscheiden<br />

muss: Was ist für mich persönlich<br />

wichtig? Über alles würde ich tatsächlich<br />

auch das L-Wort, also die Langlebigkeit<br />

setzen, denn das größte Problem<br />

sehe ich in unserem kurzlebigen<br />

Konsum. Es ist das Allerwichtigste<br />

heutzutage, dass man in längeren Zyklen<br />

denkt, dass man nachhaltig und<br />

vor allem qualitativ hochwertig produziert.<br />

Bei Rohleder haben wir einen<br />

hohen Qualitätsanspruch. Unsere<br />

Stoffe kosten auch viel. Sie werden<br />

auf Sofas gezogen, die oft 20-30 Jahre<br />

lang gebraucht werden.<br />

„Alle Materialien haben Vorund<br />

Nachteile, weshalb jeder<br />

für sich entscheiden muss:<br />

Was ist für mich wichtig?“<br />

Leni Rohleder<br />

Was die Natürlichkeit betrifft: Es gibt<br />

tatsächlich in der Argumentation fast<br />

schon einen Kampf zwischen Natur<br />

und Synthetik. Auch da muss man<br />

entscheiden, welche Aspekte sind mir<br />

wichtig. Bekanntermaßen werden für<br />

die Produktion von Baumwolle sehr<br />

viele Liter Wasser und Chemikalien<br />

eingesetzt. Biobaumwolle wird ohne<br />

Pestizide, dafür aber mit noch mehr<br />

Wasser auf mehr Fläche produziert.<br />

Ich bin froh, dass wir bei Rohleder<br />

komplett chemie-frei produzieren. Ein<br />

großer Vorteil von Synthetikfasern ist,<br />

Stoffe &<br />

Veggie-Leder<br />

Ugur Devletli, Eurotex GmbH<br />

74 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Stoffe<br />

Leni Rohleder, Rohleder<br />

dass sie wesentlich weniger Energie<br />

und Wasser brauchen, im Färbeprozess<br />

zum Beispiel. Ein Argument im<br />

Vergleich zu Leder ist, dass kein Tier<br />

für unsere Produkte sterben musste.<br />

Dafür basieren synthetische Stoffe auf<br />

dem endlichen Rohstoff Öl, wobei man<br />

aber auch das in die Gesamt-Perspektive<br />

rücken sollte. Von den 35 Mrd.<br />

Litern Öl, die weltweit gebraucht<br />

werden, fließen nur 1% in die gesamte<br />

Textilindustrie und mindestens die<br />

Hälfte in den Transport. Man kann also<br />

innerhalb jedes Materials sehr tief<br />

eintauchen und erkennt eine unglaublich<br />

große Komplexität. Was auf jeden<br />

Fall wichtig ist, dass wir sehr viel<br />

Forschung in das Thema Recycling<br />

stecken und hier immer fitter werden.<br />

Denn auch hier werden ja momentan<br />

noch viele Chemikalien verwendet.<br />

„Wir produzieren unsere<br />

Stoffe chemiefrei, und sie<br />

sind sehr langlebig.“<br />

Leni Rohleder<br />

<strong>MM</strong>: Damit Industrie, Handel und<br />

Konsument eine Bezugs-Alternative<br />

annehmen, müssen Qualität und<br />

Haptik passen. Wo stehen wir da?<br />

Devletli: Die ersten Entwicklungen von<br />

synthetischen Stoffen fühlten sich an<br />

wie Plastikflaschen, weil man sich darauf<br />

fokussiert hat, zu 100% die Materialien<br />

zu wählen, die von PET-Flaschen<br />

stammen. Vom heutigen Stand<br />

der Technik aus ist es noch nicht möglich,<br />

alle Garnvarianten aus recyceltem<br />

Polyester herzustellen. Das Hauptproblem<br />

ist aber der Preis. Mittlerweile<br />

gehen die Preise für recycelte Materialien<br />

zwar runter, doch höher als herkömmliche<br />

Materialien sind sie preislich<br />

immer noch.<br />

„Das Hauptproblem<br />

ist bisher noch der Preis.“<br />

Ugur Devletli<br />

Rohleder: Wir haben da ähnliche Erfahrungen<br />

gemacht. Seit zwei Jahren existiert<br />

die Q2-Second-Life-Linie. Diese<br />

hat fünf Jahre Garantie, wird chemiefrei<br />

hergestellt und ist zu 100% recycelt.<br />

Zwei bis drei Jahre lang hat sich Rohleder<br />

mit der Garnbeschaffung auseinandergesetzt.<br />

Hierbei waren die Haptik<br />

und das Aussehen besonders wichtig.<br />

Technisch sind wir und auch die Branche<br />

bereit für nachhaltige, recycelte<br />

Garne, doch die große Hürde ist leider<br />

der Preis, sowohl für Industrie als auch<br />

für den Kunden. Wir sind uns aber sicher,<br />

dass sich das Ändern wird.<br />

Reinhardt: Leder hat gegenüber anderen<br />

Materialien Vorteile in Bezug auf<br />

Festigkeit, Elastizität, Wasserdampdurchlässigkeit<br />

und Abrieb. Der Werkstoff<br />

besteht aus einem einschichtigen,<br />

naturgewachsenen Fasergefüge und<br />

kann eine natürliche oder veredelte<br />

Oberfläche haben. Zudem ist Leder besonders<br />

robust und kann bei guter Pflege<br />

über Generationen bestehen. Die<br />

Oberflächen des Leders können zudem<br />

den aktuellen Trends angepasst werden.<br />

Mit einer Zeitverzögerung werden<br />

neu kreierte Designs bei Leder auch auf<br />

Kunstleder und Stoff übernommen.<br />

Derzeit wird versucht, diese positiven<br />

Eigenschaften sowie die natürliche Anmutung<br />

mit anderen Materialien nachzustellen.<br />

Diese Werkstoffe haben meistens<br />

einen mehrschichtigen Aufbau und<br />

werden durch Polymere zusammengehalten.<br />

Bei Leder hält die Faser ohne<br />

Verwebung oder Verklebung zusammen.<br />

Dies macht das Produkt einzigartig<br />

natürlich. Durch den Einsatz von alternativen<br />

Gerbverfahren kann man aus<br />

meiner Sicht den aktuellen Anforderungen<br />

des Marktes an nachhaltige Bezugsmaterialien<br />

gerecht werden.<br />

<strong>MM</strong>: Welchen Anteil haben die ökologischen<br />

Produkte am Gesamtvolumen<br />

Ihrer Produktion, und gibt<br />

es diesbezüglich einen Wandel?<br />

„Nachhaltigkeit wird oft nicht<br />

wirklich kommuniziert.<br />

Da verlieren die Kunden<br />

schnell den Überblick.“<br />

Marc Reinhardt<br />

Reinhardt: Seit Jahren beschäftigen<br />

wir uns mit der innovativen Olivenblattgerbung,<br />

bei der der Gerbstoff aus Olivenbaumblättern<br />

gewonnen wird, die<br />

als Nebenprodukt bei der Olivenernte<br />

anfallen. In Verbindung mit tierischer<br />

Haut entsteht aus zwei Nebenprodukten<br />

Leder. Dieses nachhaltige Leder<br />

setzt sich in immer mehr Bereichen<br />

durch. Aktuell entspricht der Anteil bei<br />

uns ca. 5%, Tendenz steigend.<br />

Devletli: Ich finde, in allererster Linie<br />

muss sich unser aller Bewusstsein verändern.<br />

Über 190 Länder haben sich<br />

politisch dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet,<br />

und Firmen sollten ihren Beitrag<br />

dazu leisten. Es ist ein Thema von<br />

globaler Reichweite, bei dem wir ermöglichen<br />

müssen, dass alle Länder involviert<br />

werden. Es gibt Länder wie Ungarn,<br />

die noch mit Holzkohle wärmen,<br />

während wir uns mit E-Mobilität auseinandersetzen.<br />

Trotz der schwierigen und<br />

komplexen Situation dürfen wir uns<br />

nicht entmutigen lassen, sondern sollten<br />

weiter immer bessere Lösungen finden.<br />

Rohleder: Ich kann da nur mitgehen.<br />

Jeder muss seinen Beitrag zum Thema<br />

Nachhaltigkeit leisten. Statt noch mehr<br />

Siegel zu kreieren, sollte jeder an seinem<br />

eigenen Platz überlegen, was man<br />

noch verbessern kann.<br />

Reinhardt: Man muss immer dranbleiben.<br />

Effizienz in der Produktion und eine<br />

ehrliche, klare Kommunikation sind<br />

enorm wichtig.<br />

<strong>MM</strong>: Herzlichen Dank – diese Runde<br />

unterstreicht, dass die Frage nach<br />

der Nachhaltigkeit jedes Bezugsmaterials<br />

im konkreten Einzelfall sehr<br />

differenziert bewertet muss.<br />

Text: Kimberly Wagner/Karin Henjes<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

„Fazit unserer Runde: Jedes Bezugs-Material kann mehr<br />

oder weniger nachhaltig sein – dies ist im Einzelfall immer sehr differenziert zu bewerten.<br />

Entscheidend ist daher letztlich die Transparenz in Richtung Konsument, damit dieser<br />

selbst entscheiden kann, welche Aspekte ihm persönlich am wichtigsten sind.“<br />

Gerald Schultheiß<br />

Special Polster 75


Bolia: Waschbare Bezüge<br />

Das dänische, vertikal organisierte Unternehmen Bolia hat sein Sortiment an Sofas mit abnehmbaren<br />

und austauschbaren Elementen erweitert. Ab sofort bieten auch sämtliche Modelle der Serien<br />

„Scandinavia“, „Malin“ und „Veneda“ abnehmbare Bezüge. Gleiches gilt für „Orlando 02 Outdoor“,<br />

ein neues Loungesofa für den Außenbereich, sowie eine Reihe klassischer Outdoor-Sofas.<br />

Die genannten Modelle sind nun mit abnehmbaren und waschbaren Bezügen verfügbar, die auch<br />

separat erhältlich sind. Den meisten Textilstoffen liegt eine eigene Waschanleitung bei, die die heimische<br />

Pflege der Kissen- und Sitzbezüge ohne professionelle Reinigung ermöglicht. Dies gilt für<br />

mehr als zehn unterschiedliche Optionen in der Bolia Stoff-Kollektion – in allen Farben.<br />

Bolia.com umfasst aktuell 79 Stores in Dänemark, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, der<br />

Schweiz, Österreich, Frankreich, Luxemburg und Deutschland sowie Webshops in 30 europäischen<br />

Ländern. Darüber hinaus kooperiert Bolia mit über 600 Händlern in mehr als 50 Ländern weltweit.<br />

Foto: Bolia<br />

ADA: Wallfree in Relaxposition<br />

Flexible Lifestyles brauchen flexible Wohnräume: Ein Knopfdruck genügt<br />

und Modell „Lyon“ verwandelt sich in eine Chill-out-Liege. Sitzfläche<br />

und Rückenlehne gleiten nach vorne, wodurch aus dem ursprünglichen<br />

Sitzplatz eine Liegefläche entsteht. Und dank der<br />

Wallfree-Relaxfunktion kann die Couch dennoch an der Wand stehen –<br />

kein Verrücken oder Verschieben notwendig. Für das Nickerchen zwischendurch<br />

besitzt „Lyon“ Nackenstützen mit Flügelohren, die sich<br />

seitlich nach vorne klappen lassen und so den Kopf stabilisieren. Einem<br />

entspannten Powernap, ohne dass der Kopf seitlich wegkippt, steht damit<br />

nichts im Wege. Ob als farbenfroher Eyecatcher oder lieber natürlich<br />

schön – „Lyon“ sieht in jeder Kombination gut aus. Zudem zaubern<br />

die Sichtholzelemente am Armteil Natürlichkeit in den Wohnraum.<br />

Entspannung pur – inklusive Nackenstützen mit Flügelohren fürs<br />

Nickerchen zwischendurch. Foto: ADA<br />

Activineo: Eleganter Rahmen<br />

Mit dem neuen Modell „Bronson“ hat Activineo in diesem Frühjahr<br />

bereits erfolgreich gepunktet. Optisch charakteristisches Merkmal<br />

ist der filigran gehaltene und soft abgerundete Holzrahmen in Eiche<br />

massiv, der auch in schwarzer Farbe angeboten wird. Das hochwertig<br />

gepolsterte Sofa umfasst in der Grundausstattung sämtliche<br />

manuellen Kopfteilverstellungen, alle Sitztiefenverstellungen (von 57<br />

auf 73 cm), klappbare Armlehnen und zwei Sitzhöhen (45 oder 47<br />

cm). Gegen Mehrpreis kann bei den Sitzbreiten 70 cm und 80 cm<br />

eine elektrisch verstellbare Fußstütze mit Funkfernbedienung gewählt<br />

werden.<br />

Modell „Bronson“ mit filigran gehaltenem Holzrahmen. Foto: Activineo<br />

Linak präsentiert Zukunftssessel<br />

Der dänische Spezialist für Linear-Antriebe Linak sieht einen seiner Schwerpunkte bei der technischen<br />

Ausstattung moderner Polstermöbel. Zur kommenden Interzum präsentiert das Unternehmen<br />

seinen „Zukunftssessel“ – ein gemeinsames Projekt mit dem Designer Michael Hilgers unter<br />

dem Titel „Your new happy place“. Der dynamische Sessel hebt sich von konventionellem Design<br />

ab und ist Teil künftiger Lebenswelten. Er kann als Raumteiler genutzt werden und ist für<br />

den Einsatz im Co-Working-Space, im Homeoffice oder auch im offenen Wohnzimmer konzipiert.<br />

Multifunktional, nachhaltig, modern: der „Zukunftssessel“ von Linak. Was hier auf dem Bild noch<br />

verborgen bleibt, wird dann bei der Premiere auf der Interzum 2023 zu entdecken sein. Foto: Linak<br />

76 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Sechs Fragen zu Sustainability<br />

Die Marke Trevira CS stellt im „Path of Sustainability“ die komplexen Eigenschaften seiner Produkte vor | Konzepte<br />

Der Artikel „Trevi“ von Pugi wurde im Trevira CS-Wettbewerb als besonders langlebiger Klassiker ausgezeichnet. Foto: Trevira/Pugi<br />

Die Marke Trevira CS gilt als Synonym<br />

für flammhemmende Stoffe. Auf der<br />

Messe Heimtextil im Januar ging ein<br />

„Path of Sustainability“ auf dem Trevira<br />

CS Stand der komplexen Fragestellung<br />

nach, wann ein Produkt nachhaltig ist.<br />

Ein Auszug aus dem sorgältig erforschten<br />

Thema ist hier zu lesen.<br />

1. Wie nachhaltig ist Trevira CS?<br />

Das innovative Herstellungsverfahren<br />

von flammhemmenden Fasern und<br />

Garnen macht schwer entflammbare<br />

Ausrüstungen von Textilien überflüssig.<br />

Die Einbettung des flammhemmenden<br />

Additivs in die Molekülkette der Faser<br />

erfolgt in einem frühen Prozessschritt<br />

der Herstellung, so dass kein Austreten<br />

von umweltbelastenden Stoffen möglich<br />

ist. Die Produktion in Europa garantiert<br />

die Einhaltung strenger Sicherheits-<br />

und Umweltstandards. Trevira CS<br />

ist ein recyclingfähiges Monomaterial.<br />

Alle flammhemmenden Trevira Produkte<br />

verfügen über die Standard 100 by<br />

Oeko-Tex Zertifizierung. Die flammhemmenden<br />

Trevira-Polymere wurden nach<br />

dem GreenScreen-Standard bewertet<br />

und sind nun im GreenScreen-Register<br />

aufgeführt.<br />

2. Können schwer entflammbare<br />

Trevira Produkte textile Lösungen<br />

nachhaltiger machen?<br />

Trevira bietet eine neue Palette von 30<br />

spinngefärbten, UV-stabilen Garnen an,<br />

die sich aufgrund ihrer hohen Lichtechtheiten<br />

und ihrer UV-Beständigkeit insbesondere<br />

für den langfristigen Outdoor-Einsatz<br />

im Hospitality-Bereich und<br />

auf Kreuzfahrtschiffen eignen. Spinngefärbte<br />

Garne können umweltschonender<br />

als herkömmliche Garne hergestellt<br />

werden, da Färbeprozesse entfallen.<br />

3. Wie langlebig sind Trevira CS-Textilien?<br />

Zahlreiche Trevira CS-Kollektionen<br />

zeichnen sich durch ein zeitloses Design<br />

aus und sind schon viele Jahre unverändert<br />

auf dem Markt. In Kombination<br />

mit der langen Haltbarkeit und<br />

Strapazierfähigkeit entstehen Stoffe, die<br />

über eine lange Zeit Freude bereiten.<br />

Die Funktion der Schwerentflammbarkeit<br />

bleibt über die gesamte Lebensdauer<br />

unverändert erhalten. Der Reinigungsaufwand<br />

für Trevira CS Stoffe ist<br />

gering.<br />

4. Gibt es Trevira CS Produkte mit<br />

Recyclinganteil?<br />

Trevira CS Stoffe sind auch in recycelten<br />

Varianten verfügbar. Sie bestehen<br />

aus Faser- und Filamentgarnen, die in<br />

unterschiedlichen Recyclingprozessen<br />

gewonnen werden. Stoffe, die aus diesen<br />

Garnen gemacht sind, können die<br />

Marke Trevira CS eco erhalten. Voraussetzung<br />

hierfür ist ein Recyclinganteil<br />

von mindestens 50%. Alle flammhemmenden,<br />

recycelten Trevira Produkte<br />

sind GRS (Global Recycled Standard)<br />

zertifiziert.<br />

5. Gibt es eine Rücknahme- und Verwertungsmöglichkeit?<br />

Gebrauchte Stoffe oder nicht verkaufte<br />

Reststoffe können im Rahmen des<br />

Rücknahmeprogramms recycelt werden.<br />

Die Textilien werden in Reißfasern<br />

zerkleinert, welche ggf. durch<br />

Beimischung von neuen Fasern und/<br />

oder Schmelzklebefasern zu Vliesen<br />

oder anderen „Nonwovens“ weiterverarbeitet<br />

werden. Diese können vielfältig<br />

eingesetzt werden, zum Beispiel als<br />

Akustik-Panele.<br />

6. Wie könnte der Einstieg in die<br />

Kreislaufwirtschaft aussehen?<br />

Trevira CS arbeitet derzeit an einem<br />

neuen Produkt, dessen Ausgangspunkt<br />

chemisch recycelter Rohstoff ist. So<br />

werden die Fasern und Filamentgarne<br />

aus Rohstoffen hergestellt, die zum<br />

überwiegenden Teil aus chemischem<br />

Recycling stammen und zum kleinen<br />

Teil aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />

moebelmarkt.de<br />

Das Fasergarn „Eco Zeus“ von Tintoria Sala besteht zu 100% aus recyceltem<br />

Material. Foto: Trevira/Tintoria Sala<br />

PRODUKT<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Special Polster 77


Der Name ist Programm: Modul-Sofa „Puzzle“.<br />

Mailand-Premiere für Designwerk by Cotta:<br />

Debüt auf der Design-Bühne<br />

Premiere beim bevorstehenden<br />

Design-Spektakel in Mailand:<br />

Erstmals präsentiert Cottas gehobenes<br />

Label Designwerk in<br />

diesem Jahr vom 18. bis 23. April<br />

seine neuesten Kreationen auf<br />

dem Salone del Mobile – und<br />

krönt damit seine höchst erfolgreiche<br />

Trading-up-Story.<br />

Mit ihrem Trading-up-Label Designwerk<br />

hat sich die Cotta-Gruppe völlig neue<br />

Vertriebswege bis in exklusive Polster-<br />

Studios hinein erschlossen – und diese<br />

Handels-Partner erzielen mit der Polster-Kollektion<br />

Kommissions-Werte bis<br />

zu 10.000 Euro und mehr.<br />

Die DNA dieses persönlichen Erfolgs-<br />

Projektes von Cotta-Chef Patrick Poltera<br />

ist internationales, modulares Design<br />

mit einem hohen Qualitäts- und<br />

Komfort-Anspruch und italienischem<br />

Touch, das extrem viel Raum für individuelle<br />

Flexibilität eröffnet.<br />

Seine Inspiration bezieht Designwerk<br />

aus der Leichtigkeit der Lebenslust und<br />

Handwerkskunst Italiens – virtuos gepaart<br />

mit Komfort und einem Hauch<br />

von Eleganz. Damit bringt Designwerk<br />

als junge, modische Marke seit 2019<br />

durchaus frischen Wind in die etwas<br />

gehobenere Polster-Szene.<br />

Die DNA ist internationales,<br />

modulares Design mit hohem<br />

Anspruch an Qualität und<br />

Komfort und mit italienischem<br />

Touch, das Raum lässt für<br />

individuelle Flexibilität.<br />

Fokussiert auf ein eigens nur darauf<br />

spezialisiertes Werk fertigen 350 hocherfahrene<br />

Facharbeiter auf über 2.000<br />

qm Produktionsfläche diese Kollektion<br />

für außergewöhnliche Wohnideen.<br />

Neben dem Qualitäts-Anspruch steht<br />

dabei vor allem der hohe Komfort im<br />

Fokus – dafür sollen ein ausgeklügelter<br />

Polsteraufbau und wertige Materialien<br />

sorgen. Präzise Handwerksarbeit und<br />

detailverliebte Raffinesse verströmen<br />

gar einen Hauch von Luxus.<br />

Mit nachhaltigen Designs und Produktions-Bedingungen<br />

versteht sich Designwerk<br />

als Marke mit ökologischer<br />

und sozialer Verantwortung. Zertifizierte<br />

umweltfreundliche Bezüge und Hölzer<br />

treffen vor Ort auf eine nachhaltig ausgerichtete<br />

Fertigung in Polen.<br />

78 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Extravagant bezogen: Sofa „Parma“.<br />

Mit Marken-Flächen ist Designwerk<br />

auch in exklusiven Studios präsent.<br />

Die perfekt aufeinander abgstimmten<br />

Polstermöbel, exklusiven Tische und<br />

Regale sowie die hochwertigen Teppiche<br />

der Kollektion ermöglichen die<br />

Kreation ebenso harmonischer wie<br />

ganzheitlicher Wohnbilder.<br />

Zudem lassen sich die modularen Sofas<br />

frei kombinieren und passen sich räumlichen<br />

Gegebenheiten und individuellen<br />

Vorlieben an. Über die große Auswahl<br />

ausgewählter Stoffe und Leder lassen<br />

sich die Sofas und Sessel auch modisch<br />

individualisieren.<br />

Auch Sofa „Lucy“ ist individuell wandelbar.<br />

Mit Kommissions-Werten bis<br />

10.000 Euro und mehr hat<br />

sich Designwerk eine neue<br />

Vertriebsstruktur bis hinein in<br />

exklusive Polster-Studios<br />

erschlossen.<br />

Darüber hinaus hat Designwerk seine<br />

eigene Bildsprache entwickelt. Diese<br />

spiegelt sich auch in den Studio-Konzeptionen<br />

für den POS wider.<br />

Eine solche ganzheitliche Einrichtungs-<br />

Konzeption für die Handels-Partner<br />

startet bei rund 80 qm. Diese umfasst<br />

ein Sofa plus Sessel sowie die darauf<br />

perfekt abgestimmten Beimöbel, Accessoires<br />

und Teppiche. Die Regale<br />

schaffen dabei als elegante Raumtrenner<br />

eine wohnliche Atmosphäre.<br />

Abgestimmte POS-Materialien sowie<br />

die persönliche Unterstützung seitens<br />

Designwerk bei der Erstellung individueller<br />

Flächenkonzepte runden das Service-Paket<br />

für die Partner ab.<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Derzeit ist Designwerk in 15 Märkten in<br />

Europa vertreten, der Markteintritt in<br />

Nordamerika sowie im Mittleren Osten<br />

steht kurz bevor. Denn mit seiner lebendigen<br />

Firmenkultur will das Label –<br />

durchaus selbstbewusst – auch global<br />

Trends setzen.<br />

Für die elegant-harmonischen<br />

Wohnbilder hat Designwerk<br />

eine eigene Bildsprache<br />

entwickelt, die sich auch durch<br />

die Studio-Konzeptionen für<br />

seine Händler zieht.<br />

Erstmals präsentiert Designwerk seine<br />

neuesten Kreationen vom 18. bis 23.<br />

April auf dem Salone del Mobile – denn<br />

Mailand ist wegen seiner Liebe zu Design<br />

und der Leidenschaft für modische<br />

Entwürfe und Innovationen für Designwerk<br />

dafür die ideale Bühne.<br />

Stühle runden die Kollektion ab.<br />

Special Polster 79


Das überarbeitete POS Plus Paket bietet dem<br />

Endkunden die bewährte Sicherheit und dem<br />

Möbelhändler nur Vorteile bei Vermarktung und<br />

Abwicklung. Fotos: POS<br />

Mehr Kundenzufriedenheit<br />

– noch weniger Aufwand<br />

Das POS Plus Konzept bietet den bekannten Service für Endkunden jetzt mit noch weniger<br />

Aufwand für den Handel | Neue Konzepte<br />

Das POS Plus Konzept des Dienstleisters<br />

POS Service Group ist ein durchdachtes<br />

Tool, mit dem der Möbelhandel<br />

dem Endkunden einen zusätzlichen<br />

Service beim Sofakauf bieten und die<br />

Kundenbindung erhöhen kann. Der<br />

Kunde hat besonders lange Freude an<br />

seinem Polstermöbel und immer den<br />

passenden Ansprechpartner, wenn er<br />

mal ein Problem mit Flecken, Kratzer<br />

oder anderen Defekten haben sollte,<br />

und das Möbelhaus kann sich mit dem<br />

Service gegenüber dem Wettbewerb<br />

absetzen, überlässt die Durchführung<br />

aber den erfahrenen Polster-Serviceprofis<br />

von POS. Das bewährte Konzept<br />

wurde jetzt durch den Anbieter POS<br />

Service Group noch einmal überarbeitet<br />

und verbessert, so dass es für den Verbraucher<br />

das bewährte 5-Jahre-Service-Versprechen<br />

bietet, für den Handel<br />

aber noch weniger Aufwand als bisher<br />

bedeutet.<br />

Keine Mindestabnahme,<br />

keine Vertragsbindung<br />

Die Vermarktung des Service-Paketes<br />

funktioniert denkbar einfach. Der Handel<br />

kauft die POS Pflegepakete für<br />

Polstermöbel, erhältlich in den Varianten<br />

Leder, Kunstleder sowie Textil, und<br />

gibt diese an den Kunden weiter. Entweder<br />

als Verkauf mit dem entsprechenden<br />

Zusatzumsatz oder auch als<br />

zusätzliches Verkaufsargument bei der<br />

Kaufentscheidung anstelle eines Rabattes.<br />

Neu ist, dass der Handel keine Mindestabnahmemenge<br />

bei den Pflegepaketen<br />

mehr erfüllen muss und auch<br />

keinen Rahmenvertrag mit der POS<br />

Service Group mehr abschließen muss.<br />

Denn alle weiteren Schritte werden vom<br />

Endverbraucher und POS übernommen.<br />

Mit seinem Pflegemittel erhält der<br />

Endkunde seinen persönlichen POS<br />

Plus Plan, für den er sich selber, also<br />

ohne das Zutun des Händlers, registrieren<br />

kann. Anschließend bekommt er<br />

sein POS Plus Zertifikat, mit dem er Zugang<br />

zu den Leistungen und dem Service-Portal<br />

erhält. Dort findet er immer<br />

einen direkten Ansprechpartner an der<br />

Experten-Hotline und den Erste-Hilfe-<br />

Katalog für sein Polstermöbel. Die POS<br />

Service Group ist ab jetzt immer der direkte<br />

Ansprechpartner des Kunden,<br />

was den Möbelhändler und seine Kundendienstabteilung<br />

entlastet, da die gesamte<br />

Abwicklung im Beanstandungsfall<br />

übernommen wird. Die Abwicklung<br />

ist dabei natürlich immer komplett<br />

transparent, da der Möbelhändler jederzeit<br />

die Möglichkeit hat, den aktuellen<br />

Stand eines Service-Falls im POS-Login-Bereich<br />

einzusehen. Für den Endkunden<br />

ist die Lösung ebenfalls perfekt,<br />

da er immer direkt den passenden Experten<br />

als Ansprechpartner bekommt<br />

und durch den 5-Jahres-Schutz auch<br />

langfristig Hilfe bei lästigen Flecken<br />

oder ärgerlichen Defekten des Polstermöbels<br />

erhält.<br />

Mehr Sicherheit für den<br />

Kunden<br />

Dem Verbraucher bietet der Service<br />

deutlich mehr Sicherheit bei der Nutzung<br />

seines Polstermöbels. Ein hochwertiges<br />

Sofa ist oft eine der größten<br />

Investitionen in die Einrichtung, die die<br />

Verbraucher neben der Küche tätigen.<br />

Die zusätzliche Sicherheit mit der Expertenhotline<br />

und der professionellen<br />

Schadenhilfe bei Flecken und Instandsetzung<br />

verlängert die Lebensdauer<br />

des Möbels und und lässt den Verbraucher<br />

ruhig schlafen. Und auch der Handel<br />

gewinnt ein deutliches Plus an Sicherheit,<br />

da er den Kunden bei der POS<br />

Service Group in besten Händen weiß<br />

und diesem einen zusätzlichen Produktvorteil<br />

beim Kauf mitgegeben hat,<br />

ohne sich selbst langfristig an den Service-Partner<br />

zu binden oder selbst beim<br />

Kunden im Service-Fall aktiv werden zu<br />

müssen. Eine Lösung, die nur Gewinner<br />

kennt.<br />

Arnd Schwarze<br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

Die POS Pflegepakete<br />

bieten für jeden Polsterbezug<br />

das passende<br />

Reinigungsmittel und den<br />

richtigen Service.<br />

80 Special Polster<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


INmailand<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

SALONE DEL MOBILE<br />

18. - 23.04.2023<br />

HALLE 24 / STAND B03 / C02


Redesign auch bei Porro: Der Romby<br />

Armchair aus dem Jahr 2010 wurde von<br />

GamFratesi selbst neu interpretiert.<br />

Foto: Porro<br />

Der österreichische Büromöbelhersteller<br />

Bene lädt zur Installation im „Secret<br />

Garden“ im Mailänder Showroom.<br />

Milan Design Week<br />

Zum richtigen Zeitpunkt<br />

Vom 18. bis 23. April findet der 61. Salone del Mobile.Milano auf dem Messegelände Fiera Milano Rho erstmals nach der Pandemie wieder<br />

zum gewohnten Zeitpunkt statt. Das Off-Programm des Fuorisalone in der Stadt startet bereits einen Tag früher.<br />

Zur rechten Zeit kommt der Salone<br />

nicht nur, weil er an sein Ausgangdatum<br />

zurückgekehrt ist – sondern auch,<br />

weil neue Ideen und Impulse nach Jahren<br />

des Rückzugs und in Multikrisen-<br />

Zeiten dringend gefragt sind.<br />

Insgesamt werden rund 2.000 Aussteller,<br />

darunter über 550 Talente unter 35<br />

Jahren und aus 27 Designschulen, auf<br />

dem Salone del Mobile in Rho erwartet.<br />

Die Mailänder Möbelmesse 2023<br />

umfasst den Salone Internazionale del<br />

Mobile, die International Furnishing<br />

Accessories Exhibition, Workplace<br />

3.0, S. Project, die völlig neu gestaltete<br />

Lichtbiennale Euroluce und die Talentschau<br />

SaloneSatellite. Hinzu kommen<br />

kulturelle Rundgänge, Erlebnisbereiche,<br />

Konferenzen, Workshops,<br />

Themenausstellungen, ortsspezifische<br />

Installationen und mehr. Der Salone<br />

wird diesmal auf einer einzigen Ebene<br />

ausgerichtet.<br />

Evolution des Salone<br />

„Eines der Merkmale des Salone del<br />

Mobile ist seine Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln,<br />

um auf die dringendsten<br />

Herausforderungen der heutigen Welt<br />

zu reagieren“, so Messepräsidentin<br />

Maria Porro. „Wir haben die Bedürfnisse<br />

[...] der Aussteller und der Besucher,<br />

mit mehr als 2.300 Interviews und thematischen<br />

Arbeitsgruppen erfasst. Daraus<br />

entstand die Idee einer Messe auf<br />

einer einzigen Ebene, um die Besucherströme<br />

zu erleichtern.“<br />

Euroluce neu konzipiert<br />

Die 31. Euroluce – in der auch die Talentschau<br />

SaloneSatellite angesiedelt<br />

ist – findet in den Hallen 9-11 und 13-15<br />

statt. Das neue, ringförmige Layout der<br />

Schau wurde von Studio Lombardini22<br />

in Orientierung an traditionellen italienischen<br />

Ortsführungen entworfen und<br />

dient auch dazu, eine klar verständliche<br />

Verbindung zwischen den Licht-Hallen<br />

zu entwerfen. Es besteht aus modularen<br />

Elementen, die in anderen Projekten<br />

weiterverwendet werden können.<br />

Unter dem Motto „The City of Lights“<br />

haben Beppe Finessi und Formafantasma<br />

einen interdisziplinären Erlebnisraum<br />

geschaffen, in dem Architektur,<br />

Fotografie, Design, Wissenschaft, Literatur<br />

und Kunst ineinanderwirken. In der<br />

Arena „Aurore“ von Formafantasma finden<br />

Talks zu Beleuchtung, Technologie<br />

und Nachhaltigkeit unter anderem von<br />

internationalen namhaften Kreativen<br />

statt. Auch ein gastronomischer Bereich,<br />

gestaltet von Piero Lissoni, ist Teil<br />

der Ausstellung.<br />

Zertifizierte Nachhaltigkeit<br />

Die ökologische, wirtschaftliche und soziale<br />

Verantwortung wird auch 2023 im<br />

Vordergrund stehen. Wie die Veranstalter<br />

bekunden, habe der Salone del Mobile<br />

„den Weg eingeschlagen, der am Ende<br />

der Veranstaltung die Zertifizierung nach<br />

ISO 20121 für das nachhaltige Management<br />

der Veranstaltung bewirkt.“ Die<br />

82 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Eines der Themen bei Cor in der Via Solferini 11 ist „50<br />

Jahre Trio“ (Foto) – vorgestellt wird unter anderem<br />

auch das neue Sofa „Nook“.<br />

Sancal ruft auf dem Salone das Zeitalter des „neotenischen“ Designs aus<br />

mit soften, spaßigen und spielerischen, sogar naiven Formen. Foto: Sancal<br />

Überprüfung, die bereits zur Erlangung<br />

des Nachhaltigkeitszertifikats für die Planungsphase<br />

geführt hat, wurde von der<br />

multinationalen Zertifizierungsgesellschaft<br />

RINA durchgeführt. Zudem hat<br />

sich der Salone dem UN Global Compact<br />

Netzwerk angeschlossen.<br />

FederlegnoArredo vermeldet<br />

Umsatzsteigerung für 2022<br />

Claudio Feltrin, Präsident von FederlegnoArredo<br />

(Verband der Holz-, Kork-,<br />

Möbel- und Einrichtungsindustrie), legte<br />

zum Auftakt der Salone-Kampagne Vorbilanzdaten<br />

des hauseigenen Studienzentrums<br />

vor: „Der 61. Salone wird zusammen<br />

mit der ... Euroluce in der Lage<br />

sein, die Energie freizusetzen, die unsere<br />

großen und kleinen Unternehmen<br />

aufgebracht haben, um die Lieferkette<br />

im Jahr 2022 auf einen Produktionsumsatz<br />

von fast 57 Mrd. Euro zu bringen,<br />

was einer Steigerung um 12,7% im Vergleich<br />

zu 2021 entspricht.<br />

Das ergibt sich aus der Zusammenstellung<br />

von +11,1% im Makrosystem Möbel,<br />

+14,3% im Makrosystem Holz und<br />

+15% im Holzhandel.“ Bezüglich der<br />

Exporte, die 37% der gesamten Lieferkette<br />

ausmachen, wurde ein Wachstum<br />

von +13,3% geschätzt wird, das vor allem<br />

den Vereinigten Staaten (drittes Absatzland<br />

hinter Frankreich und knapp<br />

hinter Deutschland) zuzuschreiben ist.“<br />

Fuorisalone: Zukunftslabor für<br />

Kreislaufwirtschaft & Co.<br />

Neben dem Salone del Mobile in Rho<br />

wird der Fuorisalone in der Mailänder<br />

Innenstadt das internationale Publikum<br />

anziehen. Mehr als 800 Veranstaltungen,<br />

1.380 Designer und 1.061 Marken<br />

zählte fürs Jahr 2022 die digitale Messeplattform<br />

fuorisalone.it, auf der man<br />

sich auch über die vielen Events in diesem<br />

April auf das Laufende bringen<br />

kann. Die Shows in Brera, Via Tortona &<br />

Co. stehen in diesem Jahr unter dem<br />

Motto „Laboratorio Futuro“. Themen<br />

wie nachhaltiges Design, Kreislaufwirtschaft,<br />

innovative Materialien, Stadterneuerung<br />

und künstliche Intelligenz sollen<br />

im Mittelpunkt stehen. Andiamo a<br />

Milano!<br />

Auf der Euroluce ist mit „Fregio“<br />

ein neues, spannungsvolles<br />

Design zu sehen. Foto: Foscarini<br />

Im Rahmen der Home Collection feiert das „Dahlak Outdoor Sofa“<br />

auf dem Salone Premiere. Foto: Roberto Cavalli<br />

Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile, plädiert für Agilität<br />

und Innovationsgeist in der Messelandschaft. Foto: Porro<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Messen 83


EuroShop 2023<br />

Impulsgeber für den Handel<br />

Die EuroShop 2020 war eine der<br />

letzten internationalen Großveranstaltungen,<br />

die zu Beginn der<br />

Corona-Pandemie noch abgehalten<br />

werden konnten. Trotzdem<br />

war im Februar 2020 die<br />

weltweite Sorge schon so groß,<br />

dass die Besucherzahl von fast<br />

114.000 in 2017 auf knapp über<br />

94.000 sank. Dank ihres Dreijahres-Rhythmus<br />

musste die<br />

EuroShop in der Zwischenzeit<br />

nie abgesagt oder verschoben<br />

werden, ein Re-Start war die<br />

aktuelle <strong>Ausgabe</strong> in Düsseldorf<br />

trotzdem. Und dieser ist aus<br />

Sicht der Veranstalter mit rund<br />

81.000 Besuchern aus allen fünf<br />

Kontinenten und 1.830 Ausstellern<br />

durchaus gelungen.<br />

„Wir sind sehr erfreut, dass die Euro-<br />

Shop, gerade vor den aktuellen Herausforderungen<br />

für den Handel, ihrer Funktion<br />

als Weltleitmesse, die Orientierung<br />

bietet, wieder gerecht wurde“, zeigt<br />

sich Erhard Wienkamp, Geschäftsführer<br />

der Messe Düsseldorf, hoch zufrieden<br />

mit dem Verlauf der Messe und ergänzt:<br />

„Auf Besucherseite beeindruckte die<br />

EuroShop erneut mit ihrer hohen Internationalität<br />

und konnte einen weiteren<br />

Anstieg bei der Entscheidungskompetenz<br />

des Messepublikums verzeichnen“,<br />

so Wienkamp weiter. Der Auslandsanteil<br />

der Besucher betrug 68<br />

Prozent, gerade aus Südostasien, Afrika<br />

und Nordamerika waren wieder mehr<br />

Besucher an den Rhein gekommen.<br />

Technologie, Licht und<br />

Ladenbau<br />

Das konnte allerdings, so die Auffassung<br />

etlicher Aussteller im Gespräch<br />

mit dem MÖBELMARKT, nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass die Frequenz<br />

noch nicht wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau<br />

war. Und trotzdem lohnte<br />

die Teilnahme an der Messe wohl für<br />

die allermeisten Unternehmen, denn<br />

der Investitionsbedarf im Handel ist<br />

groß, im Vergleich zu 2020 sogar rund<br />

20% höher. Das berichtet das EHI Retail<br />

Institute in seiner aktuellen Studie<br />

„Laden-Monitor 2023“, die am Rande<br />

der Messe vorgestellt wurde. Insgesamt<br />

9,12 Mrd. Euro haben die Händler<br />

in Deutschland 2022 in ihre Geschäfte<br />

investiert. Und da die Expansion im<br />

Handel – abgesehen von Lebensmitteln<br />

und Drogerie – derzeit stark eingeschränkt<br />

ist, lag der Fokus vor allem<br />

auf Umbau und Instandsetzung, weniger<br />

auf Neueröffnungen. Nicht zuletzt<br />

geht es dabei auch um Energieeinsparung.<br />

Die Energiepreiskrise ist definitiv<br />

beim Handel angekommen, weswegen<br />

nach EHI-Informationen die überwiegende<br />

Mehrheit der großen Handelsketten<br />

ihre CO2-Emissionen ganz bewusst<br />

reduziert.<br />

Überhaupt ist Nachhaltigkeit weiter voll<br />

im „Trend“, mal aus Überzeugung, mal<br />

auch als Marketing-Statement. So zeigte<br />

Signify (ehemals Philips Lightning)<br />

unter anderem Leuchten, deren Lampenschirme<br />

aus nachhaltigen Substraten<br />

im 3D-Drucker gefertigt werden.<br />

Das erlaubt Handel und Gastronomie<br />

Ulrich Spahn vom EHI Retail Institute,<br />

dem ideellen Träger der Messe,<br />

informierte auf der EuroShop über<br />

aktuelle Trends im Handel.<br />

<br />

Fotos: Schwarze<br />

84 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Mehr als 81.000 Besucher aus 141 Ländern informierten sich<br />

auf der EuroShop 2023 über die Zukunft des Retails. Licht,<br />

Technologie und Ladenbau standen wieder im Mittelpunkt des<br />

Interesses. Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann<br />

nicht nur ein extrem individuelles Shop-<br />

Design, sondern auch die Wahl, ob das<br />

verwendete Substrat aus alten Fischernetzen,<br />

aus postindustriellem Abfall<br />

oder aus alten Fetten recycelt worden<br />

sein soll.<br />

Neben den klassischen Ladenbau-<br />

Investitionen sind aber Technologie-<br />

Investitionen im Handel weiterhin besonders<br />

wichtig, was die Messe Euro-<br />

Shop mit ihrem stetig wachsenden<br />

Segment „Retail Technology“ abbildet.<br />

Trendthema ist weiterhin Künstliche Intelligenz<br />

(KI). Mehr als die Hälfte der befragten<br />

Unternehmen sahen hierin die<br />

wichtigste technologische Entwicklung<br />

der kommenden drei Jahre, so EHI-<br />

Geschäftsleitungsmitglied Ulrich Spahn<br />

zu den Technologie-Trends im Handel.<br />

Neu in die Liste der Top-Technologie-<br />

Themen hat es die „Cybersecurity“ geschafft<br />

– je weiter die Digitalisierung von<br />

Prozessen voranschreitet, desto fragiler<br />

wird eben auch das Konstrukt bei Störungen<br />

von außen. Insgesamt kalkulieren<br />

die vom EHI befragten rund 90 Unternehmen<br />

mit zusammen mehr als<br />

60.000 Filialen im deutschsprachigen<br />

Raum, 1,53 Prozent vom Netto-Umsatz<br />

für IT-Projekte auszugeben. 2011 waren<br />

es noch 1,12 Prozent, der Wert steigt<br />

seit vielen Jahren stetig an.<br />

Künstliche Intelligenz auf dem<br />

Vormarsch<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Den Vormarsch der KI sieht man aber<br />

nicht nur in Studien, entsprechende Anwendungen<br />

sind längst im Handel angekommen.<br />

Gerade in den Bereichen<br />

„Forecast & Replenishment“, also bei<br />

der Optmierung der Warenverfügbarkeit,<br />

kommt KI heute bereits zum Einsatz,<br />

aber auch bei der Preisbildung,<br />

beim Kundenservice mit Chatbots sowie<br />

in der Bilderkennung, Mitarbeitereinsatzplanung<br />

und mehr.<br />

Einer der Marktführer bei KI-gesteuerten<br />

Supply-Chain-Systemen für den<br />

Handel ist das finnische Unternehmen<br />

Relex Solutions, das in der Möbelbranche<br />

Lösungen für Porta und Jysk entwickelt<br />

hat, aber auch mit anderen Handelsgrößen<br />

wie Rossmann, Rewe<br />

Edeka oder Douglas zusammenarbeitet.<br />

Das Ziel ist es dabei Handling-, Lager-<br />

und Transportkosten zu senken<br />

und die Produktverfügbarkeit gleichzeitig<br />

zu erhöhen. Michael Hofmann, Relex-Geschäftsleiter<br />

für die DACH-Region,<br />

erklärt: „Die KI bezieht Transaktionen<br />

aus der Vergangenheit mit ein,<br />

berücksichtigt aber auch Dinge wie das<br />

Wetter, Preise, aktuelle Promotions oder<br />

sogar besondere Ereignisse wie die<br />

Lockdowns und sorgt dafür, dass die<br />

Waren immer dort sind, wo sie benötigt<br />

werden.“ Relex setzt dabei auf ein Software-as-a-Service-System,<br />

das sich<br />

optimal an die Kundenbedürfnisse anpassen<br />

lässt.<br />

Zusatz-Service für<br />

Multichannel-Händler<br />

Schon lange wird im Handel über<br />

Shops diskutiert, die auch komplett ohne<br />

anwesende Mitarbeiter und klassische<br />

Kassen funktionieren, der Durchbruch<br />

lässt trotz funktionierender<br />

Beispiele aber noch auf sich warten.<br />

Das schwedische Unternehmen Axis ist<br />

Weltmarktführer für vernetzte Video-<br />

Technologie und bietet damit auch für<br />

solche Shops das nötige Equipment.<br />

Dabei sieht Key-Account-Manager Oliver<br />

Brombey für den Möbelhandel aber<br />

eine ganz andere sinnvolle Anwendung:<br />

„Sicher wird man kein großflächiges<br />

Möbelhaus autonom betreiben können.<br />

Aber auch in dieser Branche wird der<br />

E-Commerce immer wichtiger. Die Kunden<br />

sind oft Menschen, die nur wenig<br />

Zeit haben – auch wenn es darum geht,<br />

für eine Lieferung zuhause zu sein. So<br />

wäre ein rund um die Uhr geöffnetes<br />

Abhollager für Bestellungen denkbar,<br />

das über einen kundenindividuellen QR-<br />

Code Zugang gewährt, den Kunden zu<br />

seiner Ware leitet – und auch nur diese<br />

zur Entnahme freigibt – sozusagen wie<br />

eine große Packstation.“ Die vernetzten<br />

Kamera- und Audio-Systeme von Axis<br />

können in Kombination mit KI-Systemen<br />

aber im Handel auch zur demografischen<br />

Kundenanalyse genutzt werden<br />

– zur Frequenz-Messung in bestimmten<br />

Ladenbereichen, oder um dem Kunden<br />

über eine Video-Wand direkt beim Betreten<br />

des Geschäfts individualisierte<br />

Werbung auszuspielen.<br />

Arnd Schwarze<br />

Oliver Brombei, Key Account Manager bei Axis, hat Zukunftsvisionen für Stores und<br />

Abhol-Lager, die rund um die Uhr ohne Personal betrieben werden können.<br />

Michael Hoffmann von Relex zeigte auf, wie Warenverfügbarkeit und Beschaffung<br />

mittels künstlicher Intelligenz optimiert werden können.<br />

Signify (ehemals Philips<br />

Lightning) zeigte unter<br />

anderem Leuchten aus<br />

dem 3D-Drucker.<br />

Diese erlauben<br />

komplett individuelles<br />

Store-Design und<br />

können aus verschiedenen,<br />

nachhaltigen<br />

Substraten gefertigt<br />

werden.<br />

Messen 85


Comeback des gardiente Awards<br />

Auf der diesjährigen gardiente (1. bis 3. Juli) kehrt der beliebte Award runderneuert – mit<br />

neuem Namen, neuem Konzept und hochkarätiger Fachjury – zurück. Der Award steht dabei<br />

unter dem Motto „Herausragend“. „Wenn ein Produkt von unserer Fachjury ausgezeichnet<br />

werden soll, muss es daher auf ganzer Linie überzeugen“, heißt es seitens des Messeveranstalters<br />

Muveo. Um den Outdoor-Living-Star zu erhalten, erfordert es vor allem in den vier<br />

Kriterien Ästhetik, Innovation, Funktion und Nachhaltigkeit ein überzeugendes Produkt.<br />

Neben der Wiedereinführung des gardiente Awards sind die beliebte gardiente night und der<br />

neugeschaffene gardiente Showcase – auf einer Gemeinschaftsfläche für Möbel, Accessoires<br />

und Innovationen erhalten Fachhändler wertvolle Impulse für die Gestaltung der<br />

eigenen Verkaufsflächen – die weiteren Highlights der Messe.<br />

imm cologne Spring Edition<br />

lockt mit mehr als 500 Ausstellern<br />

Die imm Spring Edition, die vom 4. bis zum 7. Juni in Köln stattfindet, bietet den<br />

Besuchern aus dem Handel mehr als 500 Aussteller auf sieben Hallenebenen.<br />

Das bestätigte Geschäftsbereichsleiter Matthias Pollmann (Foto) am Rande der<br />

Pressekonferenz von VDM und BVDM zur wirtschaftlichen Lage in der Möbelbranche.<br />

Diese Spring Edition sei dabei der erste Schritt auf einer Reise, die vor<br />

der Koelnmesse liege: „Messen müssen sich verändern und deswegen wird die<br />

imm Spring Edition anders sein, als wir es kennen. Sie bietet uns die Gelegenheit,<br />

neue Wege zu gehen und neue Präsentationsformen zu testen“, so Pollmann.<br />

Zu diesen neuen Präsentationsformen gehört das Konzept Pure Galleries,<br />

das, angelehnt an die erfolgreichen Kunstmessen in Köln, den Ausstellern kleinere<br />

Flächen bietet, die mit weniger Aufwand zu bespielen sein werden. Der<br />

nächste Schritt folgt für die imm cologne dann mit der Rückkehr zum angestammten<br />

Januar-Termin 2024. Und auch für diese <strong>Ausgabe</strong> versprach Pollmann<br />

noch weitere konzeptionelle Veränderungen, die die drei Säulen der Messe,<br />

Exhibition, Experience und Networking, stärken sollen. Fotos: koelnmesse<br />

Eine Animation zeigt<br />

das neue Konzept<br />

„Pure Galleries“.<br />

Proposte:<br />

78 Aussteller in der Villa Erba<br />

Insgesamt 78 Unternehmen werden an der 30. <strong>Ausgabe</strong> der Proposte<br />

vom 18. bis 20. April 2023 teilnehmen. Die Villa Erba beherbergt<br />

im Frühjahr 29 italienische und 49 internationale Ausstellerfirmen.<br />

Zum ersten Mal nehmen der französische Hersteller<br />

Linder und der italienische Hersteller Jannelli & Volpi an der Messe<br />

teil und öffnen damit die Türen der Proposte für die Welt der<br />

Wandverkleidungen. Die Zahl der Aussteller erreicht damit wieder<br />

ein vergleichbares Niveau wie vor der Pandemie. Wie die Veranstalter<br />

mitteilen, haben zehn Unternehmen – ein italienisches<br />

und neun aus dem Ausland – ihre Teilnahme nach Jahren wieder<br />

bestätigt. Bei der 30. <strong>Ausgabe</strong> wird es eine neue Zusammenarbeit<br />

geben: In diesem Jahr wird die Comocrea Interni, die Ausstellung<br />

für Textildesign, einen eigenen Bereich im Messezentrum<br />

erhalten. Die Ala Regina wird auch 18 Designern gewidmet<br />

sein, die im Laufe der Jahre ihre Kollektionen parallel zu Proposte<br />

präsentiert haben. Foto: Archiv<br />

86 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Münchner Stoff Frühling<br />

Die textile Einrichtungsbranche trifft sich vom 11.<br />

bis 14. Mai in München: Beim Münchner Stoff<br />

Frühling präsentieren internationale Textilediteure,<br />

Farben-, Tapeten- und Teppichmanufakturen sowie<br />

textilnahe Brands die aktuellen Kollektionen von<br />

über 100 Marken aus elf verschiedenen Ländern.<br />

Für Raumausstatter, Inneneinrichter, Interior<br />

Designer und Innenarchitekten ist der Münchner<br />

Stoff Frühling ein unverzichtbares Ereignis, um sich<br />

von neuen Ideen zu textilen Einrichtungstrends<br />

inspirieren zu lassen. Das diesjährige Logo<br />

symbolisiert die bevorstehende Saison der<br />

Blütenpracht sowie die kreative Dynamik in der<br />

textilen Einrichtungswelt. Gleichzeitig zum<br />

Münchner Stoff Frühling findet auch die MCBW<br />

(Munich Creative Business Week) sowie das Flower<br />

Power Festival statt. Bild: Münchner Stoff Frühling<br />

Lichtwoche findet künftig jährlich statt<br />

Die 11. <strong>Ausgabe</strong> der Lichtwoche Sauerland fand vom 5. bis 10. März statt, und<br />

mehr als 3.000 Kunden nutzten die Chance, sich mit den 41 Ausstellern persönlich<br />

auszutauschen. Die Messe, die als größter Treffpunkt für den Leuchtenhandel gilt,<br />

erfuhr laut Veranstalter von Besuchern und Ausstellern die volle Bestätigung. Während<br />

sich die Sauerländer Unternehmen in ihren ortsansässigen Gebäuden präsentierten,<br />

stellten die nicht in der Region ansässigen Unternehmen in Hotels, Ateliers<br />

und anderen Räumlichkeiten aus. Sowohl Kunden als auch Unternehmen lobten<br />

das Konzept im Sinne einer „Hausmesse“, da es intensivere und persönlichere Kundengespräche<br />

fördere und den Besuchern die Möglichkeit gebe, die Gespräche<br />

und Eindrücke auf den Fahrten zwischen den Showrooms zu reflektieren. Aufgrund<br />

dieser erfolgreichen Bilanz soll die Messe künftig jährlich stattfinden und wird im<br />

Frühjahr 2024 wieder den europäischen Licht- und Leuchtenhandel begrüßen.<br />

Ein ausführlicher Messe-Bericht erscheint in der April-<strong>Ausgabe</strong> des MÖBELMARKT.<br />

Foto: Lichtforum NRW/Meinschäfer<br />

Hausmessen Oberfranken:<br />

Termin 2023 steht<br />

Die oberfränkische Polstermöbelindustrie lädt vom 25. bis 27. September zu ihren<br />

Hausmessen 2023 ein. Die Hersteller präsentieren in ihren Showrooms den Handelspartnern<br />

die aktuellsten Trends im Bereich Polstermöbel und dazu starke Verkaufskonzepte.<br />

Jeder der oberfränkischen Polstermöbler hat sein ganz eigenes Profil entwickelt und<br />

geschärft, um sich zu differenzieren: Vom gesunden Sitzen über außergewöhnliches<br />

Design oder innovative Funktionen bis hin zum besonders exquisiten Leder ist alles dabei.<br />

Mehr zu den Profilen der einzelnen Aussteller erfahren Sie unter<br />

www.hausmessen-oberfanken.de.<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Messen 87


Dialog<br />

Anzeigenschluss für die MÖBELMARKT-<strong>Ausgabe</strong> 04/2023<br />

ist der 31. März 2023.<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Eva Richter, Telefon: 0911 / 95578-34, E-Mail: e.richter@ritthammer-verlag.de<br />

HIER könnte Ihre Stellenanzeige stehen....<br />

...und HIER könnte Ihr*e Wunschkandidat*in sitzen!<br />

Die MÖBELMARKT-Jobbörse<br />

bringt Sie zusammen.<br />

Ihr direkter Kontakt<br />

für Ihre Stellenanzeigen-<br />

Planung:<br />

Eva Richter<br />

e.richter@ritthammer-verlag.de<br />

0911- 95578-34<br />

Sie suchen qualifiziertes Personal?<br />

Wir schulen für Sie Quereinsteiger<br />

und vorhandene Mitarbeiter<br />

im Verkauf und in der Logistik!<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Frau Carina Vogel<br />

Projektleiterin Fachbereich Möbel


Schwerpunkt-Newsletter<br />

Gut vernetzt durchs Jahr 2023!<br />

10 branchenaktuelle Themen<br />

7 exklusive Partner pro Newsletter<br />

Themenplan<br />

24.04.2023<br />

04.05.2023<br />

11.05.2023<br />

05.06.2023<br />

19.06.2023<br />

02.07.2023<br />

14.08.2023<br />

18.09.2023<br />

20.09.2023<br />

11.12.2023<br />

Schlafen<br />

Küchenwohntrends<br />

Interzum<br />

imm<br />

Outdoor zur spoga+gafa<br />

Outdoor zur gardiente<br />

Schlafen<br />

Küchenmeile<br />

MOW<br />

Schlafen<br />

Buchen Sie jetzt Ihren exklusiven Platz<br />

und sprechen Sie Ihre Zielgruppe direkt an!<br />

Ihr Kontakt<br />

Silvia Chesi: +49 (0)911 95578-33,<br />

chesi@ritthammer-verlag.de


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

BSI gGmbH Bildungszentrum, Suhl Seite 88<br />

C<br />

Cotta Collection AG, Bendern (Liechtenstein)<br />

Titel + Seite 78-79<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10,<br />

90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon 0911 95578-0<br />

Telefax 0911 95578-11/22<br />

ISSN 09‐49-65‐21<br />

Internet:<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

E-Mail:<br />

media@ritthammer-verlag.de<br />

Gründer: Matthias Ritthammer †<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Klaus Ritthammer,<br />

Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin:<br />

Christine Ritthammer<br />

Chefredakteure:<br />

Helmut Merkel †,<br />

Gerald Schultheiß<br />

Redaktion:<br />

Richard Barth,<br />

Karin Henjes,<br />

Michaela Höber,<br />

Sebastian Lehmann,<br />

Klaus Leonhard,<br />

Stefan Mielchen,<br />

Arnd Schwarze<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />

Lior I. Yarom, SmartyCon GmbH<br />

Jochen Winning, DGM<br />

Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />

Vertrieb:<br />

Daniela Kollár,<br />

Ann-Kathrin Ritthammer,<br />

Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze<br />

Heldmannstraße 139,<br />

32108 Bad Salzuflen<br />

Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />

Fax +49 (0)5222 23908-08<br />

Mobil +49 (0)163 3160974<br />

schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Verlagsbüro Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A.<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />

Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />

Fax +49 (0)7422 200695-8<br />

Mobil +49 (0)177 4377484<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Holland:<br />

Publicitas B.V.<br />

1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />

China, Hongkong:<br />

Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />

200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />

Organträger für:<br />

FENA<br />

(Féderation Européenne du Negoce<br />

de l’Ameublement/Europäischer<br />

Verband des Möbelhandels)<br />

Deutsche<br />

Gütegemeinschaft Möbel<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Gültig Nr. 62/2023<br />

Anzeigenschluss<br />

für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />

sechs Wochen vor Erscheinen;<br />

für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor<br />

Erscheinen (später auf Anfrage).<br />

Bezugspreise:<br />

Möbelmarkt Jahresabonnement<br />

Print + Digital 148,00 Euro.<br />

Zzgl. Porto und derzeit<br />

gültiger Mehrwertsteuer.<br />

Kündigung 3 Monate vor<br />

Ablauf des Abschlussjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise),<br />

Vervielfältigungen jed er Art be dürfen<br />

der schriftlichen Genehmi gung des<br />

Verlages. Fremd beiträge, die mit<br />

Namen des Ver fassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

ein ge sandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

German member of international<br />

Alliance of Furniture Publications<br />

Crystal Design GmbH, Brixen (Italien)<br />

Seite 21-22<br />

E<br />

Einrichtungspartnerring VME<br />

GmbH & Co. KG, Bielefeld 4. Umschlagseite<br />

G<br />

GlobaTex GmbH, Löhne Seite 69<br />

Messen<br />

Kölnmesse GmbH, Interzum, Köln Seite 9<br />

M<br />

MHK Group Marketing Handel Kooperation<br />

GmbH & Co., Dreieich 2. Umschlagseite<br />

P<br />

Polipol Holding GmbH & Co. KG, Diepenau<br />

Seite 81<br />

S<br />

Sales-M-Learning GmbH,<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler Seite 88<br />

T<br />

TeamBank AG, Nürnberg Seite 11<br />

Anzeigen:<br />

Irini Katsika,<br />

Birgit Kunze,<br />

Eva Richter<br />

Online:<br />

Silvia Chesi<br />

küche&bad forum<br />

B<br />

BSH Hausgeräte GmbH, München<br />

Titel + Seite 20-21<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />

Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />

Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />

zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />

EU produziert.<br />

D<br />

Der Kreis, Leonberg<br />

F<br />

Fachschule des<br />

Möbelhandels, Köln<br />

2. Umschlagseite<br />

4. Umschlagseite<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

T<br />

Trendfairs GmbH, München Seite 9<br />

S<br />

SHD Kreative Planungs-Systeme<br />

GmbH, Andernach Seite 17<br />

90 Impressum / Inserentenverzeichnis<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Frühaufsteher<br />

aufgepasst!<br />

Terminplan 2023<br />

MÖBELMARKT April 2023<br />

MÖBELMARKT August 2023<br />

MÖBELMARKT Dezember 2023<br />

Erscheinung KW16<br />

Erscheinung KW32<br />

Erscheinung KW49<br />

Medienpartner<br />

der Heimtextil<br />

(9.-12. Januar 2024)<br />

Ihre Mediaberaterin<br />

Eva Richter +49 (0)911 95578-34<br />

e.richter@ritthammer-verlag.de


Jochen Stockmann,<br />

Bettina Höner und Kai<br />

Braßel (von links)<br />

wurden zu Geschäftsführern<br />

bei den<br />

Musterring-Tochtergesellschaften<br />

Musterring Trading,<br />

Service House und WK<br />

Wohnen bestellt.<br />

Musterring stärkt Tochtergesellschaften<br />

Bei der Musterring-Gruppe haben jetzt wichtige Tochtergesellschaften eine eigenständige Geschäftsführung durch erfahrene Führungskräfte<br />

erhalten. So wurde Kai Braßel zum Geschäftsführer der hochwertigen Marke WK Wohnen berufen. Gleichzeitig wurde Jochen Stockmann<br />

zum Geschäftsführer von Musterring Trading – zuständig für die Junges-Wohnen-Marke Set one – bestellt. Beide sind bereits Prokuristen<br />

und seit langem Teil der erweiterten Unternehmensleitung bei Musterring. Oliver Höner hat die Geschäftsführung dieser beiden Tochterunternehmen<br />

aus gesundheitlichen Gründen übergeben, bleibt jedoch weiterhin geschäftsführender Gesellschafter der Musterring KG.<br />

Ebenfalls zur Geschäftsführerin bestellt wurde Bettina Höner bei der Musterring-eigenen Inhouse-Werbeagentur Service House. Zudem erhielt<br />

sie Prokura für die Musterring KG.<br />

Foto: Musterring<br />

De Buyer: Neuer<br />

Gebietsverkaufsleiter<br />

Als Nachfolger für Gerd Raffelberg<br />

verstärkt Thomas Oost als Gebietsverkaufsleiter<br />

für Norddeutschland<br />

den Vertriebsaußendienst<br />

von De Buyer. In<br />

seiner Position unterstützt<br />

Oost das Deutschland-Team<br />

unter der Leitung von Petra<br />

Lenz. Schon zuvor konnte<br />

der gelernte Koch einschlägige<br />

Erfahrungen im Vertrieb<br />

und Kundendienst sammeln.<br />

So war er viele Jahre u.a. bei<br />

Transgourmet sowie Metro tätig.<br />

Foto: De Buyer<br />

Trauer um Nicole Barnickel<br />

Die Juniorchefin der Barnickel-Polstermöbelmanufaktur,<br />

Nicole Barnickel, ist<br />

nach kurzer schwerer<br />

Krankheit am 22. Februar<br />

im Alter von 41 Jahren verstorben.<br />

Sie war in den Bereichen<br />

Design & Entwicklung,<br />

Showroomgestaltung<br />

und visuelles Marketing tätig.<br />

Nicole unterstützte zudem<br />

ihren Ehemann, der in vierter<br />

Generation die 1922 gegründete<br />

Polsterei führt.<br />

Foto: Barnickel-Polstermöbel<br />

92 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Lydia Gries steigt bei Westwing ein<br />

Lydia Gries übernimmt bei Westwing die Position des Vice President Brand &<br />

Creative. In dieser Position verantwortet sie die Bereiche Markenstrategie, PR<br />

und Kreation mit dem Ziel, die Markenbekanntheit zu steigern und Westwing<br />

mit relevanter Kommunikation und einem frischen Look & Feel zur most-loved<br />

brand im Home & Living Bereich zu entwickeln.<br />

Sie hat über 20 Jahre Erfahrung in der Fashion & Consumer Goods Branche.<br />

Vor ihrem Start bei Westwing war Lydia mehr als sieben Jahre bei Zalando im<br />

Marketing tätig, zuletzt als Director of Global Creative. In dieser Position trug<br />

sie seit 2020 die kreative Verantwortung für Zalandos Markenkommunikation in<br />

mehr als 25 Märkten. <br />

Foto: Westwing<br />

Gwinner: Generationswechsel<br />

im Vertrieb<br />

Strategischer Generationswechsel im Vertrieb der Gwinner Wohndesign<br />

GmbH: Der langjährige Geschäftsführer und Vertriebsleiter Thomas<br />

Wälde hat die Gesamtverantwortung auf Sebastian Göggel, Verkaufsleiter<br />

Gwinner S-Design, übertragen. Wälde hat das Unternehmen Ende<br />

Februar verlassen. Bereits im September 2022 übernahm Sven Schreiber<br />

die Vertriebsverantwortung in der Geschäftsführung.<br />

Im Jahr 2022 hat das Unternehmen einen Prozess angestoßen, der<br />

nach eigenen Angaben zu einer nachhaltigen Zukunftssicherung führen<br />

wird. Der bereits vollzogene Wechsel in der Geschäftsführung und der<br />

begonnene Generationswechsel seien Teil der Strategie einer nachhaltigen<br />

Wettbewerbsfähigkeit, agilen Unternehmens-Struktur, Umsetzung<br />

moderner Management-Prozesse und interner Prozessoptimierung.<br />

Foto: Gwinner<br />

Porta Holding verstärkt<br />

Geschäftsführung<br />

Paul de Jong wird ab Mai 2023 neuer Geschäftsführer der Porta Holding<br />

GmbH & Co. KG. Gemeinsam mit den geschäftsführenden Gesellschaftern<br />

Birgit Gärtner und Achim Fahrenkamp steht er künftig<br />

an der Spitze des Familienunternehmens.<br />

Paul de Jong hat langjährige Erfahrung im Möbelhandel. Seit 2009 arbeitete<br />

der 45-Jährige für Ikea in verschiedenen Funktionen in<br />

Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Zuletzt verantwortete<br />

er das Geschäft der niederländischen Landesgesellschaft.<br />

„Paul de Jong hat in der Möbelbranche bereits nachgewiesen, dass<br />

er wichtige Impulse in Unternehmen bringt und erfolgreich umsetzt“,<br />

so Gärtner. „Für die aktuellen Herausforderungen haben wir einen innovativen<br />

Pragmatiker in der Branche gesucht und gefunden. Wir<br />

werden gemeinsam mit ihm die Weiterentwicklung unseres Unternehmens<br />

vorantreiben“, ergänzt Fahrenkamp.<br />

Foto: Porta<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023<br />

Köpfe 93


Ekornes: Wechsel an der Spitze<br />

Ralf Arp hat die Ekornes Möbelvertriebs GmbH nach fünfjähriger Tätigkeit als<br />

CEO Zentraleuropa mit sofortiger Wirkung verlassen. Die Geschäftsführung<br />

übernimmt ab sofort James Thompson, seit drei Jahren Senior Vice President<br />

(SVP) Commercial Europe.<br />

Der Auftragseingang ist nach Angaben von Ekornes in diesem Jahr in Zentraleuropa<br />

sehr gut gestartet, wobei die Kostensituation weiterhin herausfordernd<br />

sei. Das Unternehmen beginne mit der Suche nach einem neuen Vertriebsleiter<br />

bzw. kaufmännischen Direktor, um die Position mittelfristig neu zu<br />

besetzen. In den kommenden Monaten werde James Thompson im Markt<br />

unterwegs sein, um so viele Partner wie möglich zu treffen. In den nächsten<br />

Wochen werde das Management-Team darüber informieren, wie Ekornes<br />

die aktuellen Herausforderungen meistern werde. <br />

James Thompson (l.) löst ab<br />

sofort Ralf Arp als CEO<br />

Zentraleuropa ab.<br />

Fotos: Schultheiß/Ekornes<br />

Neuer COO bei Poco<br />

Edgar Inhofer, zuletzt Einkaufsleiter bei Mömax, wechselt ab dem<br />

17. April zum Einrichtungsdiscounter Poco und verstärkt dort die<br />

Geschäftsleitung. Nach seiner Einarbeitung übernimmt Inhofer die<br />

Position als Chief Operations Officer (COO) und ist direkt CEO<br />

Thomas Stolletz zugeordnet. Der dreiköpfigen Geschäftsführung<br />

gehört noch CFO Georg Düssel an.<br />

Foto: Archiv<br />

80. Geburtstag von Ole Jensen<br />

Ole M. Jensen, seinerzeit Gründer von<br />

Nordtek und Urgestein der deutschen<br />

Heimtextil-Industrie, feierte im Februar<br />

seinen 80. Geburtstag. 1965 kam der<br />

dänische Innenarchitekt, Designer und<br />

gelernter Schreiner aus Kopenhagen<br />

ins deutsche Weinheim und übertrug<br />

skandinavisches Design in Heimtextil-<br />

Produkte. Als Schöpfer der 17 Farbkreise<br />

hatte er ein langjährig gültiges<br />

Konzept für Heimtextilien geschaffen. <br />

Foto: Archiv<br />

94 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

03 / 2023


Therapie<br />

„Wellness Therapy“ heißt eine neue Kollektion, die der Architekt<br />

und Designer Alberto Apostoli für das italienische<br />

Unternehmen Varaschin gestaltet hat. Die Möbel basieren<br />

auf einfachen Geometrien, reinen Linien und neutralen Farben<br />

und wurden für Spas und Wellnesszentren geschaffen.<br />

Mit den uralten Designprinzipien soll ein Gleichgewicht zwischen<br />

Seele, Geist und Körper geschaffen werden. „Mit<br />

Wellness Therapy wollte ich mit neuen visuellen Registern<br />

experimentieren, die meine Philosophie des Wohlbefindens<br />

repräsentieren“, erklärt Alberto Apostoli. Auch die Inszenierung<br />

beeindruckt – und kann als eine Ausprägung der von der<br />

Steinzeit inspirierten, beruhigenden Formensprachen im Ladenbau<br />

gesehen werden. Foto: Studio Apostoli/Varaschin<br />

Look Out


360°-Vermarktung<br />

für die exklusive<br />

Handelsmarke Interliving<br />

Viele wollen’s<br />

Zum Faktencheck

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!