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Inaugural-Dissertation Dirk Röseling 2001

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Allgemeiner Teil 33<br />

Terminus.<br />

Schema 4: Verwendete Aminosäurederivate<br />

4.2.2 Glycosylierungsmethoden<br />

Seit Anfang des 20´ten Jahrhunderts konnten sich recht unterschiedliche chemische Glyco-<br />

sylierungsmethoden [2], [40], [104], [105], [106] etablieren. Die Problematik dieser Methoden gestaltet<br />

sich jedoch ähnlich; ein geeigneter Glycosyldonor, dessen Hydroxylfunktionen aufgrund der<br />

vielfältigen Verknüpfungsmöglichkeiten selektiv zu schützen sind, wird durch die Aktivie-<br />

rung seines Anomerenzentrums auf einen Glycosylakzeptor mit einer freien nukleophilen<br />

Gruppe übertragen. Besteht der Akzeptor nicht nur aus einem einfachen Alkohol, Thiol oder<br />

primären Amin, sondern aus einem weiteren Kohlenhydrat, so sind im Vorfeld die nicht an<br />

der Reaktion beteiligten Hydroxylfunktionen gezielt zu blockieren.<br />

Eine einfache Methode zur Synthese von Glycosiden ist die Fischer-Glycosylierung, die auch<br />

ohne vorherige Blockierung der nichtbeteiligten Hydroxylgruppen auskommt. Der unge-<br />

schützte Zucker wird in dem jeweiligen Alkohol gelöst und unter Säurekatalyse thermodyna-<br />

misch kontrolliert zum Glycosid umgesetzt. Im Falle der Glucose erhält man aufgrund des<br />

anomeren Effektes das α-Glycosid [103] . Die Reaktion verläuft allerdings nur dann befriedi-<br />

gend, wenn die Alkoholkomponente im Überschuß vorhanden ist und so das Gleichgewicht<br />

auf die Acetalseite verschoben wird. Die Fischer-Glycosylierung ist daher für Oligosaccha-<br />

ridsynthesen nur von geringer Bedeutung, vielmehr gehen die Bestrebungen dahin, zwei Re-<br />

aktionpartner in äquimolaren Mengen und hohen Ausbeuten anomerenselektiv zu<br />

verknüpfen.<br />

Prinzipiell haben sich in den letzten Jahren vier verschiedene Typen von Donoren zur Glyco-<br />

sidsynthese durchgesetzt: Halogenosen, Thioglycoside, Glycosyltrichloracetimidate und<br />

Glycale. Die Aktivierung der einzelnen Donoren erfolgt dabei mit unterschiedlichen Promo-<br />

toren.<br />

O<br />

O<br />

NH<br />

L-Asparaginsäure<br />

N<br />

H<br />

L-Lysin<br />

O<br />

NH

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