Von Deutschland nach Spanien - Ihre Reise in ein neues Leben (ePaper)
In diesem Buch geht es um das Thema Auswandern nach Spanien. Es ist für jene gedacht, die daran interessiert sind, ihr Leben in Spanien aufzubauen, sei es auf Dauer oder auf Zeit. Wir werden Ihnen helfen, sich auf das Abenteuer einzustellen, das vor Ihnen liegt und Ihnen Tipps geben, wie Sie sich auf das Leben in Spanien vorbereiten können. Dieses Buch ist aus persönlichen Erfahrungen und umfangreicher Recherche entstanden. Zunächst werden wir Ihnen das Land und die Leute sowie die verschiedenen Regionen Spaniens vorstellen, damit Sie eine Wahl treffen können, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt. Natürlich gehen wir auf die verschiedenen Aspekte zum Thema Einwandern ein, wie zum Beispiel die Suche nach Wohnraum, Arbeit, Bildung und Gesundheit. Wir werden auch die verschiedenen Herausforderungen besprechen, die sich ergeben können, wie zum Beispiel Sprachhindernisse, die ungewohnte Kultur und die spanische Bürokratie. Zahlreiche Tipps und Checklisten helfen Ihnen dabei, diese Herausforderungen zu meistern. Wir hoffen, dass dieses Buch Ihnen dabei helfen wird, Ihre Träume von einem Leben in Spanien zu verwirklichen. Es ist unser Ziel, Ihnen das Wissen zu vermitteln, das Sie benötigen, um sich sicher und gut vorbereitet auf den Weg in ein neues Leben zu machen. Die zahlreichen Fotos und Abbildungen des Autors geben zudem noch einen visuellen Eindruck von der Schönheit des Landes. Das vollständige Buch von Alexander Gresbek ist als eBook, Paperback oder Hardcover bei Amazon erhältlich.
In diesem Buch geht es um das Thema Auswandern nach Spanien.
Es ist für jene gedacht, die daran interessiert sind, ihr Leben in Spanien aufzubauen, sei es auf Dauer oder auf Zeit.
Wir werden Ihnen helfen, sich auf das Abenteuer einzustellen, das vor Ihnen liegt und Ihnen Tipps geben, wie Sie sich auf das Leben in Spanien vorbereiten können.
Dieses Buch ist aus persönlichen Erfahrungen und umfangreicher Recherche entstanden. Zunächst werden wir Ihnen das Land und die Leute sowie die verschiedenen Regionen Spaniens vorstellen, damit Sie eine Wahl treffen können, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
Natürlich gehen wir auf die verschiedenen Aspekte zum Thema Einwandern ein, wie zum Beispiel die Suche nach Wohnraum, Arbeit, Bildung und Gesundheit.
Wir werden auch die verschiedenen Herausforderungen besprechen, die sich ergeben können, wie zum Beispiel Sprachhindernisse, die ungewohnte Kultur und die spanische Bürokratie.
Zahlreiche Tipps und Checklisten helfen Ihnen dabei, diese Herausforderungen zu meistern.
Wir hoffen, dass dieses Buch Ihnen dabei helfen wird, Ihre Träume von einem Leben in Spanien zu verwirklichen.
Es ist unser Ziel, Ihnen das Wissen zu vermitteln, das Sie benötigen, um sich sicher und gut vorbereitet auf den Weg in ein neues Leben zu machen.
Die zahlreichen Fotos und Abbildungen des Autors geben zudem noch einen visuellen Eindruck von der Schönheit des Landes.
Das vollständige Buch von Alexander Gresbek ist als eBook, Paperback oder Hardcover bei Amazon erhältlich.
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Von Deutschland nach Spanien:
Ihre Reise in ein neues Leben
Tipps für Aussteiger, Umsteiger oder Ruheständler
Mit zahlreichen Fotos und Abbildungen
© Alexander Gresbek 2023
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Von Deutschland nach Spanien:
Ihre Reise in ein neues Leben
In diesem Buch geht es um das Thema Auswandern nach Spanien.
Es ist für jene gedacht, die daran interessiert sind, ihr Leben in Spanien aufzubauen,
sei es auf Dauer oder auf Zeit.
Wir werden Ihnen helfen, sich auf das Abenteuer einzustellen, das vor
Ihnen liegt und Ihnen Tipps geben, wie Sie sich auf das Leben in Spanien
vorbereiten können.
Dieses Buch ist aus persönlichen Erfahrungen und umfangreicher Recherche
entstanden. Zunächst werden wir Ihnen das Land und die Leute sowie
die verschiedenen Regionen Spaniens vorstellen, damit Sie eine Wahl treffen
können, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
Natürlich gehen wir auf die verschiedenen Aspekte zum Thema Einwandern
ein, wie zum Beispiel die Suche nach Wohnraum, Arbeit, Bildung und
Gesundheit.
Wir werden auch die verschiedenen Herausforderungen besprechen, die
sich ergeben können, wie zum Beispiel Sprachhindernisse, die ungewohnte
Kultur und die spanische Bürokratie.
Zahlreiche Tipps und Checklisten helfen Ihnen dabei, diese Herausforderungen
zu meistern.
Wir hoffen, dass dieses Buch Ihnen dabei helfen wird, Ihre Träume von
einem Leben in Spanien zu verwirklichen.
Es ist unser Ziel, Ihnen das Wissen zu vermitteln, das Sie benötigen, um
sich sicher und gut vorbereitet auf den Weg in ein neues Leben zu machen.
Die zahlreichen Fotos und Abbildungen des Autors geben zudem noch
einen visuellen Eindruck von der Schönheit des Landes.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 12
So ist Spanien 14
Die Geschichte Spaniens 14
Iberer 15
Römer 15
Westgotisches und Islamisches Spanien 15
Reconquista 20
Eroberung und Kolonialisierung Amerikas 21
Das Ende der Vorherrschaft 22
Spanien im 18. und 19. Jahrhundert 22
Spanien im 20 Jahrhundert bis zum 2. Weltkrieg 24
Von der Diktatur zur Demokratie 24
Geographie 25
Sprache 28
Infrastruktur 29
Mit dem Auto unterwegs 29
Mit dem Rad unterwegs 31
Mit dem Bus unterwegs 32
Schifffahrt 32
Schienenverkehr 33
Wirtschaft 35
Politische Struktur 36
Tourismus 37
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Kultur 37
Energie 40
Die wichtigsten Städte Spaniens 42
Die autonomen Regionen Spaniens 44
Die bekanntesten Küsten Spaniens 46
Die bekanntesten Spanischen Inseln 47
Bekannte Gebirge 56
Sehenswürdigkeiten in Spanien 66
Typisch Spanisch 102
Die Spanische Küche 102
Tagesablauf 102
Fiestas 103
Spanisches Temperament 103
Arbeitswelt 103
Ein Land für “Expats”? 116
Generelle Beurteilung Spaniens 117
Lebensqualität 117
Sicherheit 118
Gesundheitswesen 118
Digitalisierung 119
Eingewöhnung / Integration 120
Arbeitswelt und Berufsleben 123
Persönliche Finanzen und Lebenshaltungskosten 125
Budgetplan 126
Wohin Auswandern? 128
Temporär nach Spanien 142
Studium 142
Praktika 145
Saisonale Jobs und Au-Pair Tätigkeit 146
Nicht-Resident 147
Arbeiten in Spanien 149
Rechtliches 150
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Einkommensteuer und Abgaben 152
Spanien und Homeoffice 153
Selbständigkeit 154
Als Rentner in Spanien 158
Ihren Ruhestand planen 158
Passives Einkommen generieren 164
Risikoanalyse 166
Eine Spanische Immobilie vermieten 168
Aufenthalt und Rentenbezug 174
Krankenversicherung 176
Der Umzug nach Spanien 180
Einreise 180
Haustiere 181
Anmeldung 181
Die N.I.E-Nummer 182
Eigentumserklärung 184
Bankkonto 185
Rund ums Fahrzeug 186
Apotheken 188
Einkaufen 188
Schulen 190
Das eigene Heim 192
Ausstattung 195
Energieausweis 196
Sonderseiten: Solaranlagen in Spanien 198
Potentielle Fallstricke beim Immobilienkauf 202
Ferienwohnung oder Wohnimmobile? 204
Finanzierung 206
Vertragliche Besonderheiten 208
Steuern beim Immobilienkauf 209
Jährliche Steuern und Gebühren 212
Sonstiges zu Immobilien 213
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Ein paar Überlegungen zum Abschluss: 217
Über den Autor 223
Haftungsausschlusserklärung 224
Urheberrecht 224
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Ein neues Land,
ein neues Leben
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„Von Deutschland nach Spanien:
Reise in ein neues Leben“
Tipps für Aussteiger, Umsteiger oder Ruheständler
Vorwort
Auswandern nach Spanien ist für viele Menschen ein Traum, der Wirklichkeit
werden kann. Die vielfältigen Landschaften, die reiche Kultur und
Geschichte, das angenehme Klima und die lebhafte Lebensweise machen
Spanien zu einem beliebten Ziel für Auswanderer und Umsiedler.
Spanien bietet eine hohe Lebensqualität, eine vielfältige Kultur und wirtschaftliche
Stabilität. Das Land hat eine ausgeprägte Fremdenverkehrsindustrie
und lockt Touristen mit seinen Stränden, dem guten Wetter und
der köstlichen Küche. Es gibt auch viele internationale Unternehmen in
Spanien, die Arbeitsplätze für Ausländer anbieten.
Doch wie sieht es tatsächlich aus, wenn man sich entscheidet, seinen Lebensmittelpunkt
nach Spanien zu verlegen? Was muss man beachten und
welche Hürden gibt es zu überwinden? Diese und weitere Fragen werden
wir im Laufe dieses Buches beantworten.
Zunächst werden wir uns mit dem Land und den Leuten befassen, mit
Vorteilen aufräumen aber auch einen kritischen Blick auf die Situation von
Expats werfen, und Herausforderungen wie die sprachliche und kulturelle
Anpassung sowie den Arbeitsmarkt untersuchen.
Anschließend gehen wir auf die praktischen Aspekte ein, die bei einer Auswanderung
nach Spanien zu beachten sind.
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Dazu zählen beispielsweise die Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche sowie
die Einbürgerung.
Es wird erläutert, welche Schritte man unternehmen muss, um eine Wohnung
oder einen Arbeitsplatz zu finden, welche Papiere man benötigt und
welche Kosten damit verbunden sind.
Wir wollen nicht verschweigen, dass wenn man sich entscheidet, seinen
Lebensmittelpunkt nach Spanien zu verlegen, es vieles zu beachten gilt und
auch verschiedenen Hürden überwinden werden müssen. Dies gelingt am
besten, wenn man gut vorbereitet ist und sich vorab informiert.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Klärung finanzieller Aspekte. Wie will
man seinen Lebensunterhalt bestreiten, auf welche Einkommensquellen
kann man sich stützen?
Das Buch betont, dass die Verlegung des Lebensmittelpunkts nach Spanien
eine aufregende und lohnenswerte Erfahrung sein kann, aber dass es auch
viele Hürden und Herausforderungen gibt, die es zu überwinden gilt. Es
gibt viele Dinge zu beachten und es ist wichtig, gut vorbereitet und informiert
zu sein, um erfolgreich in Spanien zu leben.
Das Buch bietet eine umfassende Anleitung für alle, die sich für eine Auswanderung
nach Spanien interessieren und gibt einen Einblick in die praktischen,
finanziellen und rechtlichen Aspekte des Umzugs. Es bietet auch
Tipps und Empfehlungen für die sprachliche und kulturelle Anpassung
und hilft dabei, die Hürden der Auswanderung erfolgreich zu meistern.
Die Verlegung Ihres Lebensmittelpunkts nach Spanien wird eine aufregende
und lohnenswerte Erfahrung sein, wir wollen Sie dabei auf dieser Reise
in ein neues Leben begleiten und wünschen Ihnen schon Mal....
...viel Erfolg und eine tolle Zeit!
Alexander Gresbek
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KAPITEL I
So ist Spanien
„Ein Blick auf das Land“
Spanien hat eine parlamentarische Erbmonarchie und unterteilt sich in
17 autonome Gemeinschaften und zwei autonome Städte. Madrid ist die
Hauptstadt und größte Metropole des Landes, Barcelona, Valencia, Sevilla,
Bilbao, Saragossa und Málaga sind weitere wichtige Städte.
Spanien ist Mitglied in internationalen Organisationen wie der UNO, der
EU, der OECD und der NATO. Es ist ein sehr hoch entwickeltes Land und
eines der 20 größten Export- und Importnationen der Welt. Nach Frankreich
ist es auch das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt. Spanien
ist nach Fläche das zweitgrößte Land der EU und nach Einwohnerzahl das
viertgrößte.
Die Geschichte Spaniens
Die Geschichte hat das Land entscheidend beeinflusst, mittelalterliche
Burgen, Wachtürme (Fotos Folgeseiten: Burg Denia, Wachturm Moraira)
und alte Kirchen prägen noch heute das Landschaftsbild, zahlreiche Feste
Bräuche und Prozessionen wie „Mauren und Christen“, Semana Santa
(Ostern) und Feria de Abril feiern die Kultur und lassen die Vergangenheit
wieder aufleben.
Ohne einen kurzen Abstecher in die Vergangenheit, wird es schwierig, das
traditionsbewusste Spanien zu verstehen.
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Iberer
Die Iberer waren die Ureinwohner Spaniens und siedelten sich bereits vor
etwa 12.000 Jahren in der Iberischen Halbinsel an. Die Höhlenmalereien
in Altamira sind ein bekanntes Beispiel für die Kunst der Iberer. Später
siedelten sich auch die Phönizier und Griechen an der Südküste Spaniens
an. Die im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. aus Gallien eingewanderten Kelten
verschmolzen mit den Iberern und bildeten das Volk der Keltiberer. Während
des Ersten Punischen Krieges eroberten die Karthager den Süden und
Osten der Iberischen Halbinsel, verloren diese Gebiete aber während des
Zweiten Punischen Krieges wieder.
Römer
Nachdem die Römer die Keltiberer besiegt hatten, brachten sie Spanien
unter ihre Herrschaft. Diese Kämpfe dauerten etwa 200 Jahre. Augustus
unterteilte die Iberische Halbinsel in drei Provinzen: Lusitania, Baetica und
Taraconensis. Unter Kaiser Hadrian wurde aus Taraconensis die Provinz
Gallaecia et Asturia abgezweigt, während die Basken im Norden ihre
Unabhängigkeit behielten. Die Römer bauten viele Straßen und Kastelle,
wodurch das Land romanisiert wurde und zum Zentrum römischer Kultur
wurde. Während dieser Zeit blühte der Handel und die Bevölkerung wuchs
stark. Das Christentum breitete sich trotz Verfolgung schnell aus und wurde
schließlich unter Kaiser Konstantin I. zur vorherrschenden Religion.
Westgotisches und Islamisches Spanien
Im 5. Jahrhundert drangen germanische Völker in Spanien ein und verwüsteten
das Land. Einige von ihnen wurden sesshaft und gründeten Königreiche
auf den Resten der römischen Provinzen. Die Iberische Halbinsel
wurde im 11. Jahrhundert von den Westgoten erobert, die zunächst Bundesgenossen
der Römer waren. Im 7. Jahrhundert breiteten sich die islamischen
Streitkräfte, die vom Propheten Muhammad gegründet wurden und
bereits den Norden von Afrika beherrschten, über die Straße von Gibraltar
auf der Iberischen Halbinsel aus. Bis zum 10. Jahrhundert erreichte die
arabische Kunst und Wissenschaft auf der Halbinsel ihre höchste Blüte.
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Später zerfiel das Land in mehrere Emirate, die im Laufe der Jahrhunderte
an die christlichen Königreiche im Norden verloren gingen. Im 12. Jahrhundert
brach das Königreich der Almoraviden auseinander und wurde
durch eine almohadische Invasion im Jahr 1147 übernommen. Nach der
entscheidenden Schlacht von Las Navas de Tolosa (1212), blieb nur noch
das Königreich von Granada bis 1492 auf der Iberischen Halbinsel arabisch.
Reconquista
Die Reconquista war der Prozess der Rückeroberung Spaniens durch die
Christen oder der Vertreibung der Muslime aus dem Land. Sie begann
im 8. Jahrhundert unter dem ersten König des Königreichs von Asturien,
Pelayo, der den Kampf gegen die Mauren aufnahm. Seine Nachkommen
führten dieses Werk fort, bis alle Muslime vertrieben waren. Währenddessen
errichteten die fränkischen Herrscher im Osten der Halbinsel, im
heutigen Katalonien, das Königreich der Spanischen Mark und eroberten
im Jahr 785 Girona und 801 Barcelona.
Der Gedanke, die Reconquista als einen einzelnen Prozess zu betrachten,
der acht Jahrhunderte überspannte, ist historisch nicht korrekt. Die christlichen
Reiche im Norden Spaniens kämpften ebenso gegeneinander wie
auch gegen die Muslime. Der spanische Volksheld des 11. Jahrhunderts, El
Cid, wurde von König Alfons VI. verbannt und fand Zuflucht beim muslimischen
König von Saragossa.
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Die Idee der Wiedereroberung Spaniens durch einen Kreuzzug und das Bedürfnis
religiöser Reinheit in Spanien wurde vermutlich durch die „katholischen
Monarchen“ Isabella I. von Kastilien und Ferdinand von Aragon, die
Ausweisung von 160.000 Juden und die gewaltsame Bekehrung der Mauren
zu rechtfertigen.
Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von Kastilien und Aragon,
die gemeinsam alle Muslime von der Iberischen Halbinsel vertrieben.
Eroberung und Kolonialisierung Amerikas
Nach der Eroberung der letzten maurischen Festung bei Granada im Jahr
1492 begann Spanien, Missionen zur Erforschung der Weltmeere zu finanzieren.
Im gleichen Jahr entdeckte Columbus Amerika, was den Beginn der
größten Zeit Spaniens markierte, die geprägt war von der Eroberung und
Kolonialisierung Amerikas. Die spanischen Kolonien umfassten große Teile
Süd- und Mittelamerikas, die Karibik und Teile Nordamerikas. Spanien
wurde zu einer der mächtigsten Nationen Europas und hatte eine führende
Rolle in der Welt der Kunst, der Wissenschaft und der Architektur. Die
Kolonialreiche Spaniens und Portugals waren die ersten globalen Imperien
und begründeten die moderne Weltwirtschaft.
Sie führten zu einem Austausch von Waren, Technologien, Ideen und Kulturen
zwischen den verschiedenen Teilen der Welt und trugen zur Entstehung
von Globalisierung und interkultureller Integration bei. Die Kolonien
in Süd- und Mittelamerika, der Karibik und Teilen Nordamerikas brachten
Spanien und Portugal enormen Reichtum und Macht ein und förderten die
Entwicklung von Handel, Industrie und Technologie in Europa.
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Die Ausbeutung der Ressourcen und die Unterdrückung der indigenen Bevölkerungen
in den Kolonien führten jedoch auch zu großen menschlichen
und sozialen Problemen, die noch heute spürbar sind.
Das Ende der Vorherrschaft
Durch seine extrem katholische Politik wurde es zu einem bedeutenden
Machtzentrum in Europa, allerdings scheiterte der Versuch, England unter
katholische Herrschaft zu bringen, im Jahr 1588. Nach dem achtzigjährigen
Krieg gegen die Niederlande musste Spanien 1648 schließlich auch die
Unabhängigkeit dieses Landes anerkennen. In der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts geriet Spanien in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verlor
an Macht und Einfluss.
Der Achtzigjährige Krieg gegen die Niederlande und die Eroberungsfeldzüge
in Europa und Amerika hatten das Land finanziell stark belastet. Zudem
hatte Spanien Schwierigkeiten, sich an die Veränderungen in der Weltwirtschaft
anzupassen und konnte den wachsenden Konkurrenzdruck der
anderen europäischen Mächte nicht mehr standhalten. Die Unabhängigkeit
der Niederlande und später auch anderer Kolonien in Lateinamerika
führten zu weiteren Verlusten für Spanien und markierten das Ende seiner
Vorherrschaft als Weltmacht.
Spanien im 18. und 19. Jahrhundert
Einen innenpolitischen Wandel brachte die französischer Königsherrschaft,
die Förderung von Handel, Wissenschaft und Kunst führten zu einem
bedeutenden Aufschwung. Gleichzeitig wurde es jedoch zunehmend von
Frankreich abhängig. 1808 wurde der Bruder Napoleons - Joseph - zum
König von Spanien ernannt, Spanien fühlte sich jedoch von der Fremdherrschaft
gedemütigt und akzeptierte die Neuerungen nicht, die Napoleon
dem Land bringen wollte. 1812 schaffte die Cortes die erste moderne
Verfassung Spaniens, formlos La Pepa genannt. Bereits 1813 wurde die
Unabhängigkeit wieder gänzlich hergestellt. Außenpolitisch verlor Spanien
Ende des 18 Jahrhunderts die meisten seiner Kolonien, Kuba, die Philippinen
und Puerto Rico gingen an die USA verloren, Spaniens Kolonien
beschränkten sich nur noch auf Marokko, die Westsahara und Äquatorialguinea.
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SPANIEN AUF EINEN BLICK
Spanien ist ein Staat im Südwesten Europas und der drittgrößte
Staat der Europäischen Union. Es ist durch die iberische Halbinsel
und die Balearischen Inseln im Mittelmeer, die Kanarischen
Inseln im Atlantischen Ozean und die Exklaven Ceuta und Melilla
in Nordafrika gebildet. Die Hauptstadt Spaniens ist Madrid, eine
der größten Städte Europas. Die Amtssprache ist Spanisch, aber in
einigen Regionen werden auch andere Sprachen wie Katalanisch,
Galicisch und Baskisch gesprochen.
Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie und hat ein Zweikammerparlament,
bestehend aus dem Abgeordnetenhaus (Congreso de
los Diputados) und dem Senat (Senado). Das Land hat 17 autonome
Regionen und 52 Provinzen, die eine hohe Autonomie und Selbstverwaltung
haben. Das Staatsoberhaupt Spaniens ist König Felipe
VI., der seit 2014 regiert.
Spanien hat eine reiche Kultur und Geschichte und ist berühmt für
seine Kunst, Architektur, Musik und Gastronomie. Die Hauptstadt
und größte Metropole ist Madrid, weitere Ballungszentren sind Barcelona,
Valencia, Sevilla, Bilbao, Saragossa und Málaga.
Spanien ist Mitglied der UNO, der EU, der OECD und der NATO.
Es zählt zu den sehr hoch entwickelten Ländern und zu den 20
größten Export- und Importnationen (2021). Spanien ist nach Fläche
das zweitgrößte und nach Einwohnerzahl das viertgrößte Land
der EU. Nach Frankreich ist es zudem das am zweithäufigsten besuchte
Land der Welt und ein beliebtes Reiseziel für Touristen auf
der ganzen Welt, die die Sonne, das Meer, die Berge und die historischen
Städte genießen möchten.
Und natürlich ein beliebtes Ziel für Ruheständler und Umsiedler,
nicht zuletzt wegen des gesunden Klimas und der günstigeren Lebenshaltungskosten.
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Spanien im 20 Jahrhundert bis zum 2. Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg blieb Spanien neutral, verlor jedoch während des Krieges
aufgrund von Aufständen einige seiner Kolonien. Der spanische Bürgerkrieg
von 1936 bis 1939 führte zur Diktatur von Franco, der bis 1975 an
der Macht blieb. Während des Bürgerkrieges, an dem auch das Nationalsozialistische
Deutschland beteiligt war, starben viele Menschen. Im Zweiten
Weltkrieg versprach Franco Hitler zwar Hilfe, lieferte aber letztendlich keine
wirkliche Unterstützung. Gegen Ende des Krieges griffen französische
Einheiten Spanien an, konnten aber gegen Francos geschwächte Truppen
nicht bestehen.
Von der Diktatur zur Demokratie
Während der Ära Franco wurde das Land autoritär regiert und jegliche
Opposition unterdrückt.
Nach dem Bürgerkrieg und dem 2. Weltkrieg kam es zu einer schweren
Wirtschaftskrise im Land. Um an der Macht zu bleiben, suchte Franco nach
Erfolgen und erhielt durch die Erlaubnis zum Bau von amerikanischen Basen
in Spanien Unterstützung von den USA. In den 1950er Jahren verbesserte
sich die Wirtschaft Spaniens, teilweise auch durch milliardenschwere
Hilfsgelder der USA und die Aufhebung von Handelsbeschränkungen.
Im Jahr 1955 wurde Spanien schließlich in die UNO aufgenommen. Nach
Francos Tod 1975 übernahm Juan Carlos de Borbón, der Enkel von König
Alfons XIII., als König von Spanien. Er initiierte einen Übergang zu einer
parlamentarischen Demokratie und führte zahlreiche Reformen durch, die
das Land modernisierten und die Menschenrechte stärkten.
Die Verfassung von 1978, die heute noch gültig ist, sicherte die Unabhängigkeit
der Justiz, die Freiheit der Meinungsäußerung und die politische
Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger.
Seitdem hat sich Spanien zu einer stabilen Demokratie entwickelt, die in
der Europäischen Union und in der Welt eine wichtige Rolle spielt.
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Geographie
Spanien ist das drittgrößte Flächenland Europas und hat knapp 47 Millionen
Einwohner (Stand Jan. 2022). Es nimmt mit einer Ost-West-Ausdehnung
von über 1.000 km sowie einer Nord-Süd-Ausdehnung von ca.
800 km den größten Teil der Iberischen Halbinsel ein. Das Land umfasst
17 autonome Regionen von großer geografischer und auch kultureller
Vielfalt. Die größten Städte sind Madrid, welches gleichzeitig die Landeshauptstadt
ist sowie Barcelona. Weitere Ballungszentren sind Valencia,
Alicante, Malaga, Sevilla und Bilbao.
Spanien ist sehr gebirgig, fünf große Bergketten durchziehen das Land,
etwa 50% des Landes liegen auf einem Hochplateau. Es gibt nur wenige
Ebenen wie etwa die Andalusische Ebene rund um Sevilla im Süden, oder
die Ebro-Ebene im Nordosten, in der z.B. Saragossa liegt. Zu Spanien gehören
auch die Inselgruppe der Balearen im Mittelmeer und der Kanaren
im Atlantischen Ozean sowie die Städte in den Enklaven Melilla und Ceuta
an der nordafrikanischen Küste. Spaniens Nachbarn im Norden sind
Frankreich und Andorra, die Grenze verläuft entlang der Pyrenäen.
Im Westen grenzt das Land an Portugal. Im Osten und Südosten Spaniens
bildet das Mittelmeer eine natürliche Grenze, die nur 13km breite Straße
von Gibraltar trennt dabei Europa von Afrika.
Klima
Spanien hat ein vielfältiges Klima aufgrund seiner geografischen Lage an
der Südwestküste Europas und der präsenten Regenzeiten im Land. Die
Temperaturen in Spanien variieren je nach Region und Höhenlage. Die
Küste im Norden und im Osten des Landes hat ein gemäßigtes Klima mit
milden Wintern und heißen Sommern. Die Temperaturen in diesen Regionen
können im Winter auf unter 10 Grad Celsius fallen und im Sommer
auf über 30 Grad Celsius ansteigen.
Die südlichen Küstenregionen haben ein mediterranes Klima mit warmen
Wintern und heißen, trockenen Sommern. Die Temperaturen in diesen
Regionen können im Winter bei etwa 15 Grad Celsius liegen und im Som-
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mer auf über 35 Grad Celsius ansteigen. Die Gebirgsregionen in Spanien
haben ein kühleres Klima mit kühleren Wintern und kühleren Sommern.
Die Temperaturen in diesen Regionen können im Winter auf unter 0 Grad
Celsius fallen und im Sommer auf etwa 20 Grad Celsius ansteigen.
In den östlichen Landesteilen kommt es während der Wintermonate häufig
zu Regen, während es im Süden und Westen des Landes in den Sommermonaten
häufig zu Dürreperioden kommt.
Klimawandel
Der Klimawandel hat in Spanien in den letzten Jahren zu erheblichen Veränderungen
geführt. Das Land hat sich deutlich erwärmt, wobei die Temperaturen
im Winter stärker gestiegen sind als im Sommer.
In vielen Teilen Spaniens hat es in den letzten Jahren weniger Niederschläge
gegeben, wodurch Dürren häufiger geworden sind. Es wurde auch
beobachtet, dass sich die Vegetation in manchen Gebieten verändert hat.
Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Tierwelt, wodurch manche
Tierarten in bestimmten Gebieten seltener geworden sind oder sogar
ausgestorben sind.
Auch das Mittelmeer heizt sich nachweisbar auf. Pro Jahrzehnt ist die
durchschnittliche Wassertemperatur seit den 1980er Jahren um 0,34 Grad
angestiegen. Auch die Jahreszeiten verändern sich.
Der Winter beginnt später und endet früher. Hitzewellen im Sommer
werden häufiger. Spanien ist mit seinen heißen Sommern und langen Trockenperioden
– wie das gesamte Ökosystem des Mittelmeers – besonders
verwundbar.
Bis 2060 wird nach Schätzungen des Umweltministeriums die Niederschlagsmenge
in Spanien um 17 Prozent abnehmen. Gleichzeitig steigt der
Meeresspiegel durch die schmelzenden Gletscher der Arktis, viele Strände
Spaniens werden überschwemmt werden, der fast 6.000 Kilometer lange
Küstenstreifen, wo immerhin 90 Prozent der Touristen Urlaub machen,
schwindet.
Nach Schätzungen von Experten der Universität von Kantabrien wird der
Meeresspiegel an der nordspanischen Atlantikküste bis 2050 um etwa 35
Zentimeter steigen, am Mittelmeer um 20 und am Golf von Cadiz um zehn
Zentimeter. Dies bedeutet, dass die Strände um durchschnittlich 15 Meter
schmaler werden würden.
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Durch die höhere Temperatur der Meeresoberfläche wird es wohl auch
mehr Stürme geben, Stürme wie „Gloria“ welches erheblichen Sachschaden
angerichtet und mindestens 12 Tote gefordert hat, oder das Sturmtief
„Filomena“, welches für heftige Schneefälle in Madrid sorgte, könnten erst
der Anfang sein.
Langfristig könnten - so eine Prognose des Europäischen Rechnungshofs
- drei Viertel der Landesfläche Spaniens zur Wüste werden, weil vielerorts
die Böden zu trocken sind und es ihnen an Nährstoffen mangelt. Damit
ist Spanien eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder
Europas. Andere Modellrechnungen aus dem Jahr 2019 zeigen auf, dass das
Klima in Madrid bereits im Jahr 2050 dem aktuellen Klima im marokkanischen
Marrakesch ähnlicher sein wird, als dem heutigen in Madrid.
Im Einklang mit den Plänen der Europäischen Union, dem sog, Green
Deal, will auch Spanien seine Netto-Kohlendioxidemissionen auf null senken.
Damit sind Emissionen unter Berücksichtigung eines Ausgleichs etwa
durch den Entzug von CO2 aus der Atmosphäre gemeint. Bis 2040 will das
Land bis zu 95 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien
beziehen. Weiterhin sollen die Abgase von Bussen und Lastwagen auf null
gesenkt werden, auch strebt Spanien eine klimaneutrale Landwirtschaft an.
Kritiker stehen den Ankündigungen der spanischen Regierung jedoch
kritisch gegenüber.
Das Ziel, 42 Prozent des Stromverbrauchs bis zum Jahr 2030 aus erneuerbaren
Energien zu beziehen, ist weit entfernt. Die nötigen Gelder für weitreichende
Veränderungen fehlen. Auch die bisherige Umweltpolitik zeigt
ein anderes Bild insbesondere beim Recycling, bei der Luftqualität und
beim Wassermanagement.
Brüssel hat mittlerweile 32 Verfahren gegen Spanien wegen Verstößen
gegen EU-Standards eröffnet, auch eine Klage wegen überhöhter Stickstoffdioxid-Emissionen
wurde beim Europäischen Gerichtshof eingereicht.
In keinem anderen europäischen Land hat in absoluten Zahlen der CO2-
Ausstoß so zugenommen wie in Spanien: 2017 waren es 51,7 Millionen
Tonnen mehr als im Referenzjahr 1990, ein Plus von 17,9 Prozent.
Im Europaschnitt nahm der CO2-Ausstoß dagegen um 23,5 Prozent ab.
Außerdem wurden in den Jahren der Krise Förderungen für den Ausbau
erneuerbarer Energien eingestellt.
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Wer früher eine Solaranlage auf sein Dach baute, wurde gar dafür bestraft –
durch höhere Gebühren für den Anschluss ans Stromnetz. Erst Ende 2018
wurde diese unsinnige „Sonnensteuer“ wieder abgeschafft.
In Spanien wird seit kurzer Zeit mehr Bewegung in die anstehende „grüne
Revolution“ gebracht, da die EU ihren finanziellen Hilfsfonds für den
Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz der Umwelt verwendet.
356 Milliarden Euro, mehr als jeder dritte Euro des EU-Finanzrahmens von
2021-2027, sind für „Klima, natürliche Ressourcen und Umwelt“ vorgesehen.
Auch von einem Corona-Hilfspaket von über 750 Milliarden Euro fließen
30 Prozent in den Klimaschutz, mehr als die Hälfte davon als Subventionen.
Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um den Klimawandel in Spanien zu bekämpfen
und die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt zu
minimieren.
Sprache
In Spanien wird hauptsächlich Spanisch gesprochen, das auch als Castellano
bezeichnet wird. Es ist die offizielle Sprache des Landes und wird von
den meisten Einwohnern gesprochen.
Es gibt jedoch auch andere Sprachen, die in Spanien gesprochen werden,
wie zum Beispiel Katalanisch in Katalonien, Galicisch in Galicien und Baskisch
im Baskenland.
Auch in bestimmten Regionen von Aragonien und Valencia werden Dialekte
gesprochen, die als Aragonesisch und Valencianisch bezeichnet
werden.
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Infrastruktur
Die Infrastruktur in Spanien ist aufgrund von Jahren des Baubooms gut
entwickelt. Auch der zunehmende Tourismus hat den Aufbau eines modernen
Schienen-, Straßen- und Luftverkehrsnetzes notwendig gemacht.
Allerdings konnten viele Bauprojekte nach dem Platzen der Blase nicht abgeschlossen
werden und stehen immer noch unvollendet in der Gegend.
Mit dem Auto unterwegs
Im Jahr 2019 gab es in Spanien 519 Kraftfahrzeuge pro 1000 Einwohner.
Dieser Wert lag im Jahr 2000 bei 429, stieg bis 2008 auf 479 und blieb anschließend
bis 2014 bei etwa 475.
78% der Bevölkerung leben in Städten. In manchen Ballungsräumen, wie
Madrid oder Barcelona, sind die Straßennetze besonders während der
Stoßzeiten überlastet.
In einigen Städten gibt es Verkehrsleitsysteme wie in Valencia.
Spanien verfügt über ein gut entwickeltes Straßen- und Autobahnnetz von
663.795 Kilometern Länge.
Die Straßen sind größtenteils asphaltiert. Das nationale Straßennetz umfasst
Nationalstraßen, carreteras nacionales, und Autobahnen, die sogenannten
autovías (gebührenfrei) und autopistas (teilweise noch mautpflichtig-
die Mautpflicht ist jedoch weitgehend abgeschafft worden).
Die Höchstgeschwindigkeit betrug 50 km/h in geschlossenen Ortschaften,
90 km/h auf Landstraßen mit einem Gehweg von mindestens 1,5 m Breite
oder einer zusätzlichen Fahrspur und 120 km/h auf Autobahnen.
Spanien ist jedoch das erste Land der Welt, das 30 km/h als allgemeines
Tempolimit für städtische Straßen mit einer einzigen Fahrspur pro Richtung
(80 % der Straßen) umgesetzt hat. Auf Straßen mit einer einzigen
Fahrspur für beide Fahrtrichtungen (Straßen ohne Fahrbahnmarkierung in
der Mitte) und seitlichen Gehsteigen auf einer Ebene (ohne Höhenunterschied)
gilt sogar ein Tempolimit von 20 km/h.
Die neue Regelung erlaubt jedoch auch Ausnahmen, wenn sie von der zuständigen
Kommune genehmigt werden. Die großen Straßen in den Metropolen
inklusive Autobahnen sind in der Regel mehrspurig und damit nicht
von der weiteren Tempoabsenkung betroffen. (Quelle ADAC).
29
In geschlossenen Ortschaften muss immer mit Abblendlicht gefahren werden.
Im Vergleich zu Deutschland sind Verwarnungsgelder in Spanien deutlich
höher. Wird eine Strafzettel innerhalb von 14 Tagen bezahlt, führt dies zu
einem 50%igen Nachlass. Auffällig ist, dass Gehwege völlig frei von Fahrzeugen
sind. Motorräder oder Autos dürfen dort weder vollständig noch
teilweise geparkt werden. Das Parken auf Gehwegen führt unverzüglich
zum Abschleppen.
Auf der anderen Seite wird das Parken vor Fußgängerüberwegen weniger
strenge durchgesetzt als in Deutschland.
In vielen Orten gibt es aufgrund von schmalen Straßen auch einen Mangel
an Parkplätzen. Eine durchgezogene gelbe Linie an der Straßenkante zeigt
ein Parkverbot an. Die örtliche Polizei verfügt oft über eigene Abschleppwagen.
Parkgebühren in Städten liegen auf demselben Niveau wie in
Metropolen in deutschsprachigen Ländern. Sehr hohe Geschwindigkeitsvergehen,
gefährliches Rowdytum im Straßenverkehr oder Fahren unter erheblichem
Alkoholeinfluss können als Straftat betrachtet werden und sogar
zu Haftstrafen führen.
Seit Juli 2004 sind in Spanien Warnwesten gesetzlich vorgeschrieben. Diese
müssen bei Unfällen und Pannen getragen werden.
Reservelampen für die Fahrzeugbeleuchtung und zwei rote Warndreiecke
müssen ebenfalls im Kraftfahrzeug mitgeführt werden. Grüne Versicherungskarten
sind zwar nicht verpflichtend, werden aber empfohlen, da
die Polizei damit vertraut ist. Der Straßenverkehr des Landes gilt als sehr
sicher. 2013 gab es in Spanien insgesamt 3,7 Verkehrstote pro 100.000 Einwohner.
Zum Vergleich: In Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote, insgesamt
kamen im Straßenverkehr 1730 Personen ums Leben. Das Land hat im Vergleich
zum Rest der Welt eine hohe Motorisierungsrate, 2016 gab es in dem
Land 611 Kraftfahrzeuge pro 1000 Einwohner - in Deutschland waren es
610 Fahrzeuge.
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Mit dem Rad unterwegs
In Spanien wird Radfahren zunächst als sportliche Betätigung betrachtet;
als Verkehrsmittel wurde das Fahrrad erst in jüngerer Zeit zunehmend häufiger
genutzt, obwohl die spanische Fahrradkultur im Vergleich zu Städten
in Mitteleuropa noch hinterherhinkt. Fahrradwege waren lange Zeit nur in
touristisch attraktiven Regionen bekannt. In den letzten Jahren haben sich
jedoch in den meisten größeren Städten Spaniens, neben einem parallel
wachsenden Netz an Fahrradwegen, auch das Angebot und die Nutzung
von städtischen Fahrradverleihsystemen, vergleichbar mit denen anderer
Städte außerhalb Spaniens, verbreitet. Zum Beispiel verfügen Barcelona seit
März 2007, Madrid (seit 2014), Girona, Alicante, Saragossa, Sevilla, Valencia,
Burgos, Pamplona, Albacete und Salamanca über ein solches System.
Weitere Städte sollen folgen.
Die Nutzung des Fahrrads nicht nur als Sportgerät, sondern vor allem im
Alltag hängt von den Höhenunterschieden und dem Klima in der Stadt ab.
Auch der Individualfahrradverkehr (zusätzlich zu den Fahrradverleihsystemen)
nimmt zu. Vor allem in den großen Städten mit dichtem Autoverkehr
und überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Fahrrad eine schnelle
und kostengünstige Alternative, vor allem, da die Infrastruktur manchmal
sehr gut entwickelt ist. Zum Beispiel wurden in Barcelona, das über eine
sehr flache Stadtgeografie verfügt, bis 2013 mehr als 182 km Fahrradwege
gebaut.
Die Fahrradwege sind mit Ampeln und, vor allem auf belebten Hauptstraßen,
auch physisch mittels verankerter Gummi- oder Kunststoff-Trennsteine
neben Trennlinien vom restlichen Verkehr getrennt.
Die bestehenden Netze werden im Allgemeinen gut angenommen und
erweitert. Um Madrid haben Autobahnen manchmal einen eigenen Fahrradweg.
Es ist wichtig zu wissen, dass in Spanien das Nebeneinanderfahren
von zwei Fahrrädern erlaubt ist.
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Mit dem Bus unterwegs
Es gibt ein gut entwickeltes Busnetz, das vor allem kleinere Städte und
Dörfer verbindet, aber es gibt auch überregionale Linien und internationale
Verbindungen. Es gibt spezielle Busstationen in kleinen und großen
Städten, die es Touristen und Einheimischen ermöglichen, leicht von
einem Ort zum anderen zu gelangen.
Die Busfahrt in Spanien ist in der Regel günstiger als die Zugfahrt und
bietet auch eine flexiblere Routenwahl, insbesondere in ländlichen Gebieten,
wo die Eisenbahndichte nicht so hoch ist. Busreisen sind oft die
einzige Möglichkeit, bestimmte Orte zu erreichen.
Die Busunternehmen in Spanien bieten in der Regel eine breite Palette an
Dienstleistungen, einschließlich komfortabler Sitze, Klimaanlage, Toiletten
und WiFi an Bord. Einige Busunternehmen bieten auch zusätzliche
Dienste wie Unterhaltung und Essen an Bord.
Insgesamt ist das Busfahren in Spanien eine bequeme und kosteneffiziente
Art, das Land zu bereisen.
Schifffahrt
Spanien hat eine lange Küste und eine Reihe von großen Seehäfen, darunter
Algeciras, Barcelona, Valencia, Bilbao, Gijón und Santa Cruz de
Tenerife. Diese Seehäfen bieten eine wichtige Verbindung für den Handel
und die Schifffahrt innerhalb und außerhalb des Landes. Es gibt auch eine
Reihe von Fährverbindungen zwischen der iberischen Halbinsel und den
Balearen sowie den Kanaren, die es Touristen ermöglichen, leicht von
einer Insel zur anderen zu gelangen.
In Bezug auf die Binnenschifffahrt wurden im 18. und 19. Jahrhundert
der Canal Imperial de Aragón und der Canal de Castilla gebaut, um den
Transport von Gütern zu erleichtern. Inzwischen dienen diese jedoch
32
nur noch dem Transport von Trinkwasser. Zum Zwecke der Wasser- und
Energieversorgung wurden im 20. Jahrhundert in allen großen Flussläufen
zahlreiche Talsperren errichtet, so dass die Flüsse des Landes nicht mehr
schiffbar sind. Eine Ausnahme ist der Guadalquivir zwischen Sevilla und
dem Atlantik, der von Hochseeschiffen befahren werden kann. Die zahlreichen
Stauseen im Landesinneren werden jedoch für den Wassersport
genutzt.
Schienenverkehr
Spanien verfügt über ein ausgedehntes Schienennetz, das von der staatlichen
Eisenbahngesellschaft Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles
(RENFE) betrieben wird. Das Schienennetz besteht aus einem normalspurigen
Netz in Iberischer Normalspur (1668 mm) und wird durch ein
normalspuriges Hochgeschwindigkeitsnetz mit dem Namen Alta Velocidad
Española (AVE) ergänzt. Im Jahr 2013 hatte das AVE-Netz eine Länge von
2276 Kilometern.
Das Fernverkehrssystem wird Grandes Líneas genannt und der Hochgeschwindigkeitsverkehr
ist hiervon ausgenommen.
RENFE betreibt in Regionen wie Asturien, Barcelona, Bilbao, Cádiz, Madrid,
Málaga, Murcia/Alicante, Santander, San Sebastián, Zaragoza, Sevilla
und Valencia auch S-Bahn-Netze, die sogenannten Cercanías.
Schmalspurstrecken werden von den regionalen Gesellschaften SFM,
EuskoTren, FGC und FGV sowie von der staatlichen FEVE betrieben. Sie
verbinden die Orte innerhalb der Regionen und ermöglichen den Zugang
zu kleineren Orten, die nicht von den großen Fernverkehrslinien bedient
werden.
Die spanischen Fernverkehrszüge der Grandes Líneas werden in Tag- und
Nachtzüge unterteilt. Tagzüge sind der Alaris, Altaria, Arco, Euromed, Talgo,
Intercity und Diurno. Nachtzüge sind der Trenhotel und Estrella. Diese
Zugtypen unterscheiden sich in ihrer Bauweise und fahren auf festgelegten
Strecken. Es gibt keine Klassifizierung nach Zuggeschwindigkeit und Anzahl
von Haltepunkten wie in den deutschsprachigen Ländern. Tickets werden
für ein Produkt und nicht für eine Strecke verkauft.
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Der spanische Schienengüterverkehr hat eine Transportleistung von jährlich
8,9 Milliarden Tonnenkilometern und ist damit einer der niedrigsten
Anteile in der EU.
Nur in Inselstaaten und dem Inselreichen Griechenland ist der Bahnanteil
am Güterverkehr geringer.
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Wirtschaft
Die kapitalistische Mischwirtschaft Spaniens ist die 14. größte weltweit und
die 4. größte in der Europäischen Union sowie die 4. größte in der Eurozone.
Die Mitte-rechts-Regierung des früheren Premierministers José María Aznar
hat erfolgreich daran gearbeitet, in den Kreis der Länder aufgenommen
zu werden, die den Euro 1999 einführen. Die Arbeitslosigkeit lag im Juni
2017 bei 17,1%, was unter dem Arbeitslosigkeitsniveau Spaniens in den
frühen 1990er Jahren von über 20% lag. Die Jugendarbeitslosigkeit (35% im
März 2018) ist im Vergleich zu EU-Standards sehr hoch. Schwache Punkte
der spanischen Wirtschaft sind unter anderem eine große informelle Wirtschaft
und ein Bildungssystem, das laut OECD-Berichten zu den schlechtesten
für entwickelte Länder zählt, zusammen mit den USA.
Mitte der 1990er Jahre begann die Wirtschaft, das Wachstum fortzusetzen,
das durch die weltweite Rezession in den frühen 1990er Jahren unterbrochen
worden war. Das starke Wirtschaftswachstum half der Regierung, die
Staatsverschuldung als Prozentsatz des BIP zu reduzieren und die hohe
Arbeitslosigkeit Spaniens begann sich langsam zu verringern. Mit einem
ausgeglichenen Haushalt und einer unter Kontrolle gehaltenen Inflation
wurde Spanien 1999 in die Eurozone aufgenommen.
Seit den 1990er Jahren haben auch einige spanische Unternehmen multinationalen
Status erlangt und ihre Aktivitäten oft in kulturell nahe gelegenen
Ländern Lateinamerikas ausgeweitet. Spanien ist der zweitgrößte ausländische
Investor dort, nach den Vereinigten Staaten. Spanische Unternehmen
haben sich auch in Asien, insbesondere in China und Indien, ausgeweitet.
Diese frühe globale Expansion ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren
Konkurrenten und europäischen Nachbarn. Der Grund für diese frühe Expansion
ist das boomende Interesse an der spanischen Sprache und Kultur
in Asien und Afrika sowie eine Unternehmenskultur, die gelernt hat, in
instabilen Märkten, Risiken einzugehen.
Investiert wurde in Bereichen wie der kommerziellen Nutzung erneuer-
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barer Energien (Iberdrola war der weltweit größte Betreiber erneuerbarer
Energien), in Technologieunternehmen wie Telefónica, Abengoa, Mondragon
Corporation (dem größten genossenschaftlich betriebenen Unternehmen
der Welt), Movistar, Hisdesat, Indra, sowie Zugherstellern wie CAF,
Talgo, globalen Konzernen wie dem Textilunternehmen Inditex, Ölunternehmen
wie Repsol oder Cepsa.
Politische Struktur
Spanien ist eine parlamentarische Monarchie, bei der der Monarch als
Staatsoberhaupt und der Premierminister als Regierungschef fungieren.
Die Regierung ist in drei Zweige unterteilt: Exekutive, Legislative und Judikative.
Der Exekutivzweig wird vom Monarchen geleitet, der durch den Präsidenten
der Regierung (allgemein als Premierminister bekannt) repräsentiert
wird. Der Premierminister wird vom Monarch ernannt, muss aber von dem
Kongress der Abgeordneten, dem Unterhaus des Legislative, genehmigt
werden. Der Premierminister beruft dann die Mitglieder des Ministerrats,
die den Rest des Exekutivzweigs bilden.
Der Legislative Zweig besteht aus zwei Kammern: dem Kongress der Abgeordneten
und dem Senat. Der Kongress der Abgeordneten hat 350 Mitglieder,
die alle vier Jahre durch allgemeines Wahlrecht gewählt werden. Der
Senat hat 266 Mitglieder, 208 von denen durch allgemeines Wahlrecht gewählt
werden und 58 von den Regionalparlamenten ernannt werden. Beide
Kammern müssen Gesetzesvorschläge billigen, damit sie Gesetze werden.
Der judikative Zweig ist unabhängig von den anderen beiden Zweigen und
ist für die Auslegung und Durchsetzung der Gesetze Spaniens verantwortlich.
Das höchste Gericht des Landes ist der Oberste Gerichtshof, der aus
Richtern besteht, die vom Generalrat der Judikative ernannt werden.
Spanien ist auch in 17 autonome Gemeinschaften unterteilt, jede mit eigener
Regionalregierung und Parlament. Diese Regionalregierungen haben in
Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Verkehr erhebliche Kompetenzen.
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Kultur
Die spanische Kultur ist vielfältig und reich und wurde im Laufe der Jahrhunderte
von verschiedenen Einflüssen geprägt, darunter die römische, die
arabische und die katholische Kultur. Spanien ist bekannt für seine Kunst,
seine Architektur, seine Musik, seine Literatur und seine Küche.
Ein wichtiger Teil der spanischen Kultur ist die Familie. Familien in Spanien
sind in der Regel groß und eng miteinander verbunden, und es ist üblich,
dass Familienmitglieder sich regelmäßig treffen und zusammen feiern.
Spanien ist auch bekannt für seine lebhafte Kunstszene. Die Spanier haben
viele berühmte Künstler hervorgebracht, darunter Pablo Picasso, Salvador
Dalí und Francisco de Goya. Die spanische Architektur ist ebenfalls sehr
vielfältig und reicht von römischen Ruinen über maurische Paläste bis hin
zu modernen Gebäuden.
Berühmt ist Spanien für den Flamenco, die spanische Musik ist jedoch wesentlich
vielseitiger und umfasst sowohl klassische als auch moderne Stile.
Die spanische Küche ist ebenfalls sehr vielfältig und umfasst Gerichte wie
Tapas, Paella und Tortilla.
Ein weiterer wichtiger Teil der spanischen Kultur sind die Feste und Feierlichkeiten,
die das ganze Jahr über stattfinden. Dazu gehören Karneval,
Ostern, die Feria de Abril und San Fermin. Diese Feste sind oft von Musik,
Tanzen und vielen kulturellen Traditionen begleitet.
Tourismus
Im Jahr 2017 war Spanien das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt
und verzeichnete 82 Millionen Touristen, was den fünften aufeinanderfolgenden
Rekord darstellte. Der Hauptsitz der Welttourismusorganisation
befindet sich in Madrid.
Die geografische Lage, die beliebten Küsten, die vielfältigen Landschaften,
das historische Erbe, die lebhafte Kultur und die ausgezeichnete Infrastruktur
Spaniens haben dazu beigetragen, dass das Land eines der größten
Touristenländer der Welt ist.
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In den letzten fünf Jahrzehnten hat der internationale Tourismus in Spanien
sich zu einem der größten der Welt in Bezug auf Ausgaben entwickelt,
die etwa 40 Milliarden Euro oder etwa 5% des BIP im Jahr 2006 ausmachten.
Energie
Im Jahr 2010 wurde Spanien zum Weltmarktführer für Solarenergie, als
es die Vereinigten Staaten mit einer großen Kraftwerksanlage namens La
Florida in der Nähe von Alvarado, Badajoz überholte.
Spanien ist auch Europas wichtigster Produzent von Windenergie.
Im Jahr 2010 erzeugten spanische Windkraftanlagen 42.976 GWh, was
16,4% der produzierten elektrischen Energie ausmachte. 2010 erreichte die
Windenergie einen historischen Höchstwert, als 53% des Festlandstrombedarfs
abgedeckt wurde. Dies entspricht der erzeugten Energie von 14
Kernreaktoren.
Andere in Spanien genutzte erneuerbare Energien sind Wasserkraft, Biomasse
und Meeresenergie.
Nicht-erneuerbare Energien, die in Spanien genutzt werden, sind Kernenergie
(8 operative Reaktoren), Gas, Kohle und Öl. Fossile Brennstoffe
lieferten zusammen 58% der Stromproduktion Spaniens im Jahr 2009, nur
leicht unter dem OECD-Durchschnitt von 61%. Kernenergie lieferte weitre
19% und Wind- und Wasserkraft etwa 12% pro Jahr.
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Ausblick
In Spanien gab es in den letzten Jahren eine Reihe von wirtschaftlichen und
politischen Herausforderungen. Das Land wurde 2008 von der globalen
Finanzkrise hart getroffen, was zu hoher Arbeitslosigkeit und einem starken
Rückgang der Immobilienpreise führte. Darüber hinaus hat Spanien
Schwierigkeiten gehabt, mit der anhaltenden Euro-Krise umzugehen, die
den Druck auf die Finanzen des Landes erhöht hat.
In den letzten Jahren hat sich jedoch die Wirtschaft Spaniens erholt, mit
einem positiven Wirtschaftswachstum und sinkender Arbeitslosigkeit. Der
Tourismussektor, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, hat sich ebenfalls erholt.
Politisch hat Spanien eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen,
darunter die anhaltende Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien, die zu
einer Verfassungskrise und einer Reihe von hochkarätigen Prozessen geführt
hat. Darüber hinaus hat das Land mit dem Aufstieg von rechtspopulistischen
Bewegungen zu tun, was zu einer Polarisierung des politischen
Landschaftsbildes geführt hat.
In naher Zukunft wird erwartet, dass sich die Erholung der spanischen
Wirtschaft fortsetzt, aber das Land wird wahrscheinlich von einer potenziellen
wirtschaftlichen Abkühlung in Europa beeinträchtigt werden. Die
politische Situation in Spanien bleibt unsicher, mit der Unabhängigkeitsbewegung
in Katalonien und dem Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen,
die weiterhin Herausforderungen für die Regierung darstellen.
Insgesamt wird Spanien auch in den kommenden Jahren eine Reihe von
wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen meistern müssen, aber
das Land hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es widerstandsfähig ist und
es wird erwartet, dass es auch in Zukunft so bleibt.
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Die wichtigsten Städte Spaniens
Einige der wichtigsten und größten Städte in Spanien sind:
Madrid - die Hauptstadt und die größte Stadt des Landes, befindet sich in
der Mitte Spaniens. Madrid ist bekannt für seine kulturellen Sehenswürdigkeiten
wie den Prado-Museum, welches eine der bedeutendsten Kunstsammlungen
der Welt beherbergt, den Retiro-Park, einen der größten
Parks der Stadt, und den berühmten Fußballklub Real Madrid. Madrid ist
auch bekannt für seine kulinarischen Angebote, insbesondere Tapas.
Barcelona - die zweitgrößte Stadt in Spanien, befindet sich im Nordosten
des Landes. Barcelona ist bekannt für seine Architektur von Gaudí, insbesondere
die Basilika Sagrada Familia und das Park Güell, sowie das
gotische Viertel und den Strand Barceloneta. Die Stadt ist auch bekannt
für ihre Festivals und Feierlichkeiten, insbesondere die La Mercè-Feier im
September und die Fiestas de Gracia im August.
Valencia - die drittgrößte Stadt in Spanien, befindet sich im Osten des Landes.
Valencia ist bekannt für seine historische Altstadt mit dem Mercado
Central, einem der größten Markthallen Europas, die Stadt der Künste und
Wissenschaften, ein kulturelles und wissenschaftliches Zentrum, sowie die
Fallas-Feste im März, ein Fest, bei dem riesige Figuren aus Papier-Mâché
und Holz durch die Straßen getragen werden.
Sevilla - die viertgrößte Stadt in Spanien, befindet sich im Süden des
Landes. Sevilla ist bekannt für seine historische Altstadt, die Giralda-Kathedrale,
das Wahrzeichen der Stadt und ein ehemaliges Minarett der alten
Moschee, sowie die Real Alcázar, ein maurisches Palastkomplex aus dem
14. Jahrhundert. Sevilla ist auch bekannt für seine Feierlichkeiten wie die
Feria de Abril, ein Frühlingsfest, und die Semana Santa, eine Karwoche, die
mit Prozessionen und Umzügen gefeiert wird.
Málaga - eine beliebte Küstenstadt im Süden Spaniens, befindet sich in der
Provinz Andalusien. Málaga ist bekannt für ihre Strände, das Alcazaba-
Schloss, eine maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert, sowie die Ge-
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burtsstadt des Malers Pablo Picasso, in dem es ein Museum gibt, das sein
Leben und sein Werk präsentiert. Málaga ist auch bekannt für seine historische
Altstadt, die Catedral de la Encarnación und die Casa Natal de Blas
Infante, ein Museum über die Geschichte Andalusiens.
Bilbao - eine wichtige Hafenstadt im Baskenland, befindet sich im Norden
Spaniens. Bilbao ist bekannt für das Guggenheim-Museum Bilbao,
ein weltberühmtes Museum für zeitgenössische Kunst, sowie die Altstadt
Casco Viejo, die engen Gassen und die alten Häuser beherbergt. Bilbao
ist auch bekannt für die Puente Colgante, eine Hängebrücke, die die Stadt
über den Fluss Nervión verbindet.
Granada - eine Stadt im Süden von Spanien, befindet sich in der Provinz
Andalusien. Granada ist am bekanntesten für die Alhambra-Festung, ein
maurisches Palastkomplex aus dem 14. Jahrhundert, sowie die Generalife-
Gärten, ein Gartenkomplex, der Teil der Alhambra ist. Granada ist auch
bekannt für seine historische Altstadt, die Catedral de Granada und die
Capilla Real, die Grabstätte von Königin Isabella I. von Kastilien und König
Ferdinand II. von Aragón.
Murcia - eine Stadt im Südosten von Spanien, befindet sich in der Region
Murcia. Murcia ist bekannt für seine Geschichte, insbesondere die Kathedrale
de Murcia, ein gotisches Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, sowie die
Salzwasserlagune Mar Menor, ein beliebtes Reiseziel für Wassersportarten
und Strandurlaub. Murcia ist auch bekannt für seine Festivals und Feierlichkeiten,
insbesondere die Fiestas de Primavera im April und die Fiestas
de la Purísima im Dezember.
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Die autonomen Regionen Spaniens
Andalusien - die größte Region Spaniens, bekannt für seine Geschichte
und seine Architektur, insbesondere die Alhambra in Granada und die
Giralda in Sevilla. Andalusien ist auch bekannt für seine Strände, seine
Landschaft und seine lebhafte Kultur, insbesondere seine Musik und seine
Feierlichkeiten.
Aragón - eine Region im Nordosten Spaniens, bekannt für ihre Geschichte
und ihre Architektur, insbesondere die Mezquita-Catedral de Zaragoza
und das Alcázar de los Reyes Cristianos. Aragón ist auch bekannt für seine
Natur, insbesondere die Pyrenäen und den Parque Natural de los Cañones
del Ebro.
Asturien - eine Region im Norden Spaniens, bekannt für seine grüne Landschaft,
seine Küste und seine historischen Städte, insbesondere Oviedo
und Gijón. Asturien ist auch bekannt für seine Kultur, insbesondere seine
Musik und seine Küche.
Balearen - eine Inselgruppe im Mittelmeer, bestehend aus Mallorca, Menorca,
Ibiza und Formentera, bekannt für ihre Strände, ihr Nachtleben und
ihre Landschaft.
Kanarische Inseln - eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean, bestehend aus
Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote und La Palma, bekannt
für ihr warmes Klima, ihre Strände und ihre Landschaft.
Kantabrien - eine Region im Norden Spaniens, bekannt für ihre Küste, ihre
Natur und ihre historischen Städte, insbesondere Santander und Bilbao.
Kastilien-La Mancha - eine Region in Zentralspanien, bekannt für ihre
Landschaft, insbesondere die Wüste La Mancha und die Don Quijote-Route
und für ihre historischen Städte, insbesondere Toledo und Cuenca.
Kastilien-León - eine Region in Nordwest-Spanien, bekannt für ihre
Geschichte, insbesondere die Pilgerroute Jakobsweg und die historischen
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Städte León, Salamanca und Zamora.
Katalonien - eine Region im Nordosten Spaniens, bekannt für ihre Kultur,
ihre Feierlichkeiten sowie für die Städte Barcelona und Girona.
Extremadura - eine Region im Westen Spaniens, bekannt für seine Geschichte
und Architektur, insbesondere die römische Brücke Puente
Romano und die Alcazaba in Mérida. Extremadura ist auch bekannt für
seine Landschaft, insbesondere die Sierra de Gredos und die Lagunen von
Villafáfila.
Galicien - eine Region im Nordwesten Spaniens, bekannt für seine Küste,
seine Landschaft und seine historischen Städte, insbesondere Santiago de
Compostela und A Coruña. Galicien ist auch bekannt für seine Kultur, insbesondere
seine Musik und seine Küche.
La Rioja - eine Region im Norden Spaniens, bekannt für seine Weine und
seine Landschaft, insbesondere die Sierra de la Demanda und die Flüsse
Ebro und Najerilla. La Rioja ist auch bekannt für seine historischen Städte,
insbesondere Logroño und Haro.
Madrid - die Hauptstadt und die größte Stadt Spaniens, bekannt für seine
kulturellen Sehenswürdigkeiten, insbesondere den Prado-Museum und den
Retiro-Park, sowie für seine kulinarischen Angebote.
Murcia - eine Region im Südosten Spaniens, bekannt für seine Geschichte,
insbesondere die Kathedrale von Murcia und die Salzwasserlagune Mar
Menor, sowie für seine Festivals und Feierlichkeiten.
Navarra - eine Region im Norden Spaniens, bekannt für seine Landschaft,
insbesondere die Pyrenäen und die Flüsse Ebro und Aragón, sowie für seine
historischen Städte, insbesondere Pamplona und Tudela.
Baskenland - eine Region im Norden Spaniens, bekannt für seine Kultur,
insbesondere seine Sprache, Musik und Sport, sowie für seine Städte, insbesondere
Bilbao und San Sebastián.
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Valencianische Gemeinschaft - eine Region im Osten Spaniens, bekannt für
seine Küste, insbesondere die Costa Blanca und die Costa del Azahar, sowie
für seine historischen Städte, insbesondere Valencia und Alicante.
Ceuta - eine autonome Stadt im Norden Afrikas, gehört zu Spanien und
bekannt für seine Geschichte und seine Festungen, sowie für seine Lage an
der Meerenge von Gibraltar.
Melilla - eine autonome Stadt im Norden Afrikas, gehört ebenfalls zu Spanien.
Die bekanntesten Küsten Spaniens
Spanien hat eine lange Küste entlang dem Atlantischen Ozean und dem
Mittelmeer. Hier sind einige der wichtigsten Küsten Spaniens:
Costa del Sol - auch als die „Sonnenküste“ bekannt, ist eine Küste im Süden
Spaniens, die von Malaga bis Almeria reicht. Die Costa del Sol ist bekannt
für ihr warmes Klima, ihre Strände, ihr Nachtleben und ihre touristischen
Orte wie Marbella und Torremolinos.
Costa Blanca - eine Küste im Osten Spaniens, die von Denia bis Torrevieja
reicht. Die Costa Blanca ist bekannt für ihr warmes Klima, ihre Strände,
ihre historischen Orte wie Alicante und Elche, und ihre touristischen Orte
wie Benidorm (Fotos Folgeseiten: Küste bei Benidorm, Flaniermeile in
Altea, Calpe).
Costa Brava - eine Küste im Nordosten Spaniens, die von Blanes bis Portbou
reicht. Die Costa Brava ist bekannt für ihre Buchten, ihre Klippen, ihre
historischen Orte wie Girona und Tossa de Mar und ihre touristischen Orte
wie Lloret de Mar.
Costa de la Luz - eine Küste im Südwesten Spaniens, die von Tarifa bis Ayamonte
reicht. Die Costa de la Luz ist bekannt für ihre Strände, ihre Dünen,
ihre historischen Orte wie Cádiz und Huelva und ihre touristischen Orte
wie Isla Cristina.
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Kanarische Inseln - eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean, bestehend aus
Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote und La Palma.
Die Kanarischen Inseln sind bekannt für ihr warmes Klima, ihre Strände,
ihre Landschaft und ihre historischen Orte wie Teguise und San Cristóbal
de La Laguna.
Balearen - eine Inselgruppe im Mittelmeer, bestehend aus Mallorca, Menorca,
Ibiza und Formentera. Die Balearen sind bekannt für ihre Strände,
ihr Nachtleben, ihre Landschaft und ihre historischen Orte.
Die bekanntesten Spanischen Inseln
Spanien hat einige der berühmtesten und beliebtesten Inseln Europas. Hier
sind einige der wichtigsten Inseln Spaniens mit einer kurzen Beschreibung:
Mallorca - die größte Insel der Balearen, bekannt für ihre Strände, ihr
Nachtleben, ihre Landschaft und ihre historischen Orte wie Palma de
Mallorca und Alcudia. Mallorca ist auch bekannt für seine Kulinarik, seine
Golfplätze und seine Wassersportmöglichkeiten.
Teneriffa - die größte Insel der Kanarischen Inseln, bekannt für ihr warmes
Klima, ihre Strände, ihre Landschaft und ihre historischen Orte wie Santa
Cruz de Tenerife und La Laguna. Teneriffa ist auch bekannt für seinen
Nationalpark Teide, den höchsten Berg Spaniens und einen der beliebtesten
Orte für Wandern und Trekking.
Fuerteventura - eine Insel der Kanarischen Inseln, bekannt für ihr warmes
Klima, ihre Strände und ihre Landschaft. Fuerteventura ist auch bekannt
für seine Dünenlandschaft und seine Wassersportmöglichkeiten wie Surfen
und Kitesurfen.
Gran Canaria - eine Insel der Kanarischen Inseln, bekannt für ihr warmes
Klima, ihre Strände, ihre Landschaft und ihre historischen Orte wie Las
Palmas de Gran Canaria.
Gran Canaria ist auch bekannt für seine Dünenlandschaft und seine Wassersportmöglichkeiten.
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Menorca - eine Insel der Balearen, bekannt für ihre Strände, ihre Landschaft
und ihre historischen Orte wie Mahón und Ciutadella. Menorca ist
auch bekannt für seine ruhige Atmosphäre und seine Naturparks.
Ibiza - eine Insel der Balearen, bekannt für sein Nachtleben, seine Strände,
seine Landschaft und seine historischen Orte wie Ibiza Stadt und Dalt Vila.
Ibiza ist auch bekannt für seine Partyszene und seine Musik.
Lanzarote - eine Insel der Kanarischen Inseln, bekannt für ihre einzigartige
vulkanische Landschaft, ihre Strände und ihre historischen Orte wie Teguise
und Yaiza. Lanzarote ist auch bekannt für seine Nationalparks Timanfaya
und Chinijo sowie seine Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren.
La Palma - eine Insel der Kanarischen Inseln, bekannt für ihre wunderschöne
Naturlandschaft, ihre historischen Orte wie Santa Cruz de La Palma
und ihre Möglichkeiten zum Wandern und Trekking. La Palma ist auch
bekannt für seine Sternwarte Roque de los Muchachos, einen der besten
Orte der Welt für astronomische Beobachtungen.
Formentera - eine Insel der Balearen, bekannt für ihre Strände, ihre ruhige
Atmosphäre und ihre Landschaft. Formentera ist auch bekannt für seine
Möglichkeiten zum Segeln und Tauchen.
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El Hierro - die kleinste der bewohnten Kanarischen Inseln, bekannt für
ihre unberührte Natur, ihre historischen Orte wie Valverde und ihre Möglichkeiten
zum Wandern und Tauchen. El Hierro ist auch bekannt für seine
Unterwasserparks und seine Meeresreservate.
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Bekannte Gebirge
Spanien bietet einige der beeindruckendsten und abwechslungsreichsten
Gebirge Europas. Die wichtigsten sind:
Pyrenäen - ein Gebirge, das die Grenze zwischen Spanien und Frankreich
bildet. Die Pyrenäen sind bekannt für ihre atemberaubende Landschaft,
ihre Wanderwege und ihre Wintersportmöglichkeiten. Der höchste Gipfel
ist der Aneto mit 3.404 Metern.
Sierra Nevada - ein Gebirge im Süden Spaniens, bekannt für seine Skigebiete,
seine Wanderwege und seine atemberaubende Landschaft. Der höchste
Gipfel ist der Mulhacén mit 3.478 Metern.
Sistema Central - ein Gebirge im Zentrum Spaniens, bekannt für seine
Wanderwege, seine Naturparks und seine historischen Orte wie Ávila und
Cuenca. Der höchste Gipfel ist der Pico Almanzor mit 2.592 Metern.
Sierra de Guadarrama - ein Gebirge im Zentrum Spaniens, bekannt für seine
Wanderwege, seine Naturparks und seine historischen Orte wie Segovia
und Madrid. Der höchste Gipfel ist der Peñalara mit 2.428 Metern.
Sierra de Gredos - ein Gebirge im Westen Spaniens, bekannt für seine
Wanderwege, seine Naturparks und seine historischen Orte wie Talavera
de la Reina und Cáceres. Der höchste Gipfel ist der Almanzor mit 2.592
Metern.
Picos de Europa - ein Gebirge im Norden Spaniens, bekannt für seine
Wanderwege, seine Naturparks und seine historischen Orte wie León und
Asturien. Der höchste Gipfel ist der Torrecerredo mit 2.648 Metern.
Am Rande angemerkt, Spanienbietet reizvolle Wanderwege und Bergtouren.
Das Bundesland Valencia ist nach den Alpen die gebirgigste Gegend
in ganz Europa, allein hier gibt es rund 2.500 km ausgeschilderte Wanderwege
Foto rechte Seite: Guadalest.
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Sehenswürdigkeiten in Spanien
Spanien hat viele berühmte Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, hier
sind einige der bekanntesten:
• Der Königspalast von Madrid, auch bekannt als Palacio Real, ist der
offizielle Wohnsitz der spanischen Königsfamilie in Madrid, Spanien. Er
wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist ein beeindruckendes Beispiel für
klassische Architektur. Der Palast ist für die Öffentlichkeit zugänglich und
beherbergt eine Reihe von Kunstsammlungen, darunter Werke von Velázquez,
Goya und Fra Angelico. Es gibt auch eine Ausstellung von Kronjuwelen
und Möbeln im Palast.
• Die Alhambra in Granada: Die Alhambra ist ein beeindruckendes
maurisches Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert und ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Es beherbergt prächtige Paläste, Gärten, Brunnen und Mosaike,
die einen Einblick in die maurische Kultur und Architektur geben.
• Der Park Güell in Barcelona: Der Park Güell ist ein beeindruckender
Park in Barcelona, der von dem berühmten Architekten Antoni Gaudí
entworfen wurde. Es beherbergt fantastische Skulpturen, Mosaike und
Gebäude, die typisch für Gaudis‘ unverwechselbaren und innovativen Stil
sind.
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• Der Sagrada Familia in Barcelona: Ein weiteres Meisterwerk von
Antoni Gaudí, die Sagrada Familia ist eine unvollendete Basilika, die seit
über 100 Jahren gebaut wird. Sie ist eines der bekanntesten Wahrzeichen
von Barcelona und ein Muss für jeden Besucher.
• Die Ciudad de las Artes y las Ciencias: Die Ciudad de las Artes y las
Ciencias ist ein modernes Kulturzentrum, das aus einer Reihe von Museen,
Theater und Konferenzzentren besteht. Es beherbergt unter anderem das
Museo de las Ciencias Príncipe Felipe, das Hemisfèric und das Palau de les
Arts Reina Sofía
• Die Kathedrale von Santiago de Compostela: Die Kathedrale ist ein
wichtiges Pilgerziel für Christen aus aller Welt und beherbergt den Schrein
des Heiligen Jakobus, einen der Apostel Jesu.
• Das Kloster von Montserrat: Das Kloster von Montserrat ist ein
beeindruckendes Benediktinerkloster, das auf einem Berg in den Pyrenäen
liegt. Es ist bekannt für seine atemberaubende Aussicht und seine berühmte
Jungfrau von Montserrat Statue, die als Schutzpatronin Kataloniens gilt.
• Die Altstadt von Toledo: Die Altstadt von Toledo ist ein wichtiges
historisches Zentrum, das für seine mittelalterlichen Gebäude, Kirchen und
Synagogen bekannt ist. Es gilt als eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen
Städte Europas und ist ein beliebtes Ziel für Touristen.
67
• Kathedrale von Burgos ist die einzige spanische Kathedrale, die
zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. Die Kathedrale von Burgos ist eine
gotische Kirche in Burgos, Spanien. Sie wurde im 13. Jahrhundert begonnen
und im 15. Jahrhundert vollendet und gilt als eines der bedeutendsten
Beispiele für gotische Architektur in Spanien Sie ist die einzige spanische
Kathedrale, die zum UNESCO-Welterbe erklärt.
• Der Alcázar von Segovia ist eine mittelalterliche Burg in der Stadt
Segovia, Spanien. Es ist eines der am besten erhaltenen Beispiele für mittelalterliche
Burgen in Spanien und ist vor allem für seine beeindruckende
Architektur und seine Lage auf einem Felsen bekannt. Der Alcázar ist ein
beeindruckendes Beispiel für mittelalterliche Militärarchitektur und wurde
im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Herrschern und Königen genutzt.
Heute ist es ein beliebtes Touristenziel und beherbergt ein Museum,
das die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner präsentiert. Es ist auf der
Liste des UNESCO-Weltkulturerbes seit 1985.
• Die Kathedrale von Sevilla (auch als Catedral de Santa María de la
Sede bekannt) ist eine gotische Kirche in Sevilla, Spanien. Sie wurde im 15.
Jahrhundert erbaut und ist die größte Kathedrale des Landes und die drittgrößte
der Welt.
68
Die Kathedrale von Sevilla ist auch bekannt für ihre reiche Ausstattung,
darunter mehrere Altäre, ein beeindruckender Hochaltar und eine beeindruckende
Sammlung von Gotik-Schnitzereien. Sie beherbergt auch die
Grabstätte des Entdeckers Christoph Kolumbus. Ein Highlight ist die Giralda,
ein ehemaliger Minarett, das ist heute ein Wahrzeichen der Stadt.
• Die Kathedrale von Mallorca, offiziell bekannt als Catedral de Santa
Maria de Mallorca, ist eine gotische Kirche in der Stadt Palma de Mallorca
auf der Insel Mallorca, Spanien. Es wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts
begonnen und im 14. Jahrhundert vollendet. Es ist eine der bedeutendsten
gotischen Kirchen in Spanien und ein wichtiges Beispiel für mallorquinische
Architektur. Die Kathedrale von Mallorca ist bekannt für ihre beeindruckende
Architektur, darunter eine beeindruckende Rose-Fenster, ein
gotischer Chor und ein beeindruckender Hochaltar.
• Der Alcázar von Segovia ist eine mittelalterliche Burg in Segovia,
Spanien. Es ist eines der am besten erhaltenen Beispiele für mittelalterliche
Burgarchitektur in Spanien und gilt als eines der beeindruckendsten Beispiele
für Militärarchitektur des Mittelalters in Europa. Der Alcázar wurde
im 12. Jahrhundert erbaut und diente im Laufe der Jahrhunderte sowohl
als Königspalast als auch als Gefängnis und Militärakademie. Er beherbergt
heute ein Museum, das die Geschichte der Burg und die Könige, die dort
gelebt haben, präsentiert.
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Fotos Folgeseiten:
Calpe, Alicante, Madrid, Denia, Barcelona, Valencia (2x), Moraira, Zaragoza
(2x), Cordoba, Almeria, Cartagena, Ronda und Sevilla (2x).
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KAPITEL II
Typisch Spanisch
„Ein Blick auf die Leute“
Tagesablauf
Obwohl Spanien und Deutschland in derselben Zeitzone liegen, besteht
doch ein großer Unterschied im Tagesablauf. In Spanien liegt alles ein
wenig hinter dem „typisch deutschen Tag“, das Mittagessen wird ab 14 Uhr
eingenommen, das Abendessen sogar erst gegen 22 Uhr. Läden schließen
in den heißesten Stunden des Nachmittags - zwischen 14 und 17 Uhr für
eine Mittagspause (Siesta) und abends bzw. nachts ab 20 Uhr oder in größeren
Städten, sogar manchmal erst ab Mitternacht.
Die Spanische Küche
Die spanische Küche ist vielfältig und ist geprägt von regionalen als auch
internationalen Einflüssen. Einige typische Gerichte der spanischen Küche
sind Paella - ein Reisgericht mit Meeresfrüchten oder Fleisch, Tapas - kleine
Häppchen zum Teilen, und Tortilla - eine Art Kartoffelomelette.
Die vielfältigen regionalen Gerichte haben eines gemeinsam, die spanische
Küche ist eine mediterrane Küche und besteht aus Fisch, Meeresfrüchten,
Hülsenfrüchte in Eintopfgerichten, Wurstspezialitäten, Tomaten und Olivenöl.
Letzteres wird in der spanischen Küche sehr häufig verwendet und
bildet die Basis vieler Gemüsesoßen. Zu den am häufigsten verwendeten
Kräutern gehören Petersilie, Oregano, Rosmarin und Thymian. Knoblauch
wird durchgängig in allen Teilen Spaniens verwendet.
Die spanische Küche wird auch durch das Konzept der "Mesa", einem gemeinsamen
Tisch zum Essen und Geselligkeit, geprägt.
102
Arbeitswelt
Der Arbeitsrhythmus in Spanien ist oft anders als in anderen Ländern. Der
Arbeitstag beginnt in der Regel später und endet auch später als in Ländern
wie Deutschland oder den USA. Ein typischer Arbeitstag beginnt um 9
oder 10 Uhr morgens und endet um 8 oder 9 Uhr abends - mit einer langen
Mittagspause von zwei bis drei Stunden dazwischen.
Eine weitere Besonderheit ist, dass in Spanien die Mittagspause oft die
wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Es ist üblich, dass Familien und Freunde
zusammen Mittag essen. Einige Unternehmen und Geschäfte schließen
während dieser Zeit, um ihren Angestellten die Möglichkeit zu geben, nach
Hause zu gehen und mit ihren Familien zu essen.
Auch wird häufig Arbeitszeit im Sommer aufgrund des Klimas vorverlegt.
Insbesondere in Regionen mit sehr hohen Temperaturen, wie dem Süden
Spaniens, kann es daher üblich sein, dass die Arbeit früher beginnt und
endet, um die Mittagshitze zu vermeiden.
Spanisches Temperament
Ein weiterer bemerkenswerterer Unterschied zwischen Spaniern und
Deutschen ist die Lautstärke der Gespräche. Was sich für uns manchmal
wie ein lautstarker Streit anhört, ist in Wirklichkeit nur Ausdruck der lebhafteren
und lebendigeren Kultur.
Fiestas
Auch findet das Leben im Freien statt, Spanier sind sehr gesellig und lieben
die zahlreichen Feste (Fiestas). Es soll ca. 25.000 Feste in Spanien geben, jedes
Dorf zelebriert dabei die persönlichen Schutzheiligen mit Tanz, Gesang
und Umzügen.
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KLISCHEES UND VORURTEILE
IM NICHT GANZ ERNSTGE-
MEINTEN FAKTENCHECK
„Spanier lieben Stierkämpfe“
Unter Stierkampf - „Corrida de Toros“, versteht man die rituelle Tötung eines
Kampfstieres, beim Stiertreiben werden die Tiere durch die Stadt getrieben
oder wie beim „Bous a la mar“ ins Meer gelockt.
Der Wahrheitsfaktor liegt bei ca. 60 Prozent beim Stierkampf und 75 Prozent
beim Stiertreiben: Die Themen Stierkampf und Stiertreiben sind auch in
Spanien heftig umstritten, die Kämpfe sind heutzutage längst mehr so beliebt
wie früher, die Anzahl der entsprechenden Events ist in ganz Spanien stark
zurückgegangen. In einigen Teilen Spaniens, wie z.B. auf den Kanaren und in
Katalonien, ist das Töten der Tiere oder der Stierkämpfe an sich, inzwischen
komplett verboten. Auf der einen Seite gibt es immer noch viele Spanier, die
den Stierkampf als ein bedeutender Teil spanischer Kulturgeschichte ansehen,
auf der anderen Seite mehren sich Einwohner und Tierschutzaktivisten, die
sich gegen die Tötung und Quälerei der Tiere aussprechen.
„Der Flamenco steht synonym
für die Musik Spaniens“
Das gängige Klischee besagt, dass der Flamenco die vorherrschende Musikrichtung
in Spanien ist, bei Feiern wird der Flamenco aufgelegt, zu der dann
Frauen in Flamenco-Kleidern tanzen.
Der Wahrheitsgehalt liegt bei ca. 50 Prozent: Die Wurzeln des Flamencos
gehen in das 18. Jahrhundert zurück und sind auch heute noch ein wichtiger
Teil der andalusischen Kultur - wie in Bayern etwa Dirndl und Lederhosen.
In anderen Teilen Spaniens spielt der Flamenco jedoch eine untergeordnete
bis keine Rolle.
106
„Spanier halten jeden Tag eine Siesta“
Alles macht zu den Nachmittagsstunden dicht, damit Spanier Zeit für einen
ausgedehnten Mittagsschlaf haben, bevor es wieder zurück an die Arbeit geht.
Der Wahrheitsgehalt liegt bei ca. 75 Prozent. Viele Läden schließen tatsächlich
während der Mittagszeit. Die Sitte, sich nach dem Mittagessen hinzulegen,
um damit die heißen Nachmittagsstunden zu Hause zu verbringen, gibt
es immer. Dörfer sind zwischen 14.00 und 17.00 wie leer gefegt. Auch gab es
in vielen Firmen eine lange Mittagspause um sich auszuruhen. Diese Pause
beträgt heute überwiegend - wie auch in Deutschland - rund eine Stunde.
Größere Supermärkte schließen nur noch selten, die Siesta-Tradition ist rückläufig
- besonders im Norden des Landes.
„Spanien- das Land der Partylöwen“
Ist in Spanien jeder bis in die Puppen auf den Beinen und feiert die Nacht
durch?
Der Wahrheitsgehalt liegt bei ca. 70 Prozent.
Tatsache ist, das Leben in Spanien spielt sich generell später ab als in
Deutschland. Da aber auch erst sehr spät zu Abend gegessen wird, trifft man
sich entsprechend später und bleibt dann auch länger auf. Verabredungen
zum Abendessen finden später statt als in Deutschland, Restaurants die sich
nicht an Touristen angepasst haben, öffnen nicht vor 20 Uhr.
Was das Partyleben betrifft, ist es, wie auch in Deutschland, eher die jüngere
Generation, die nachts um die Häuser zieht.
Viel zu dem Ruf der spanischen Partymeile haben überwiegend deutsche und
englische Touristen beigetragen, die jedes Jahr kommen, um auf Ibiza, Mallorca
oder in Lloret de Mar das Partyleben zu genießen (zum Leidwesen der
spanischen Behörden).
107
„Spanier essen nur Tapas und Paella
und trinken dazu Sangria“
Als typisch spanische Gerichte fallen einem natürlich Tapas und Paella ein,
als Nationalgetränk Sangria.
Der Wahrheitsgehalt liegt bei ca. 85 bis 90 Prozent.
Paella ein typisches Sonntagsessen, Tapas werden gerne in Gesellschaft gegessen.
Es gibt natürlich je nach Region, noch weitere landestypische Gerichte,
Gazpacho, Tortilla de Patatas, Croquetas, Jamón Serrano Manchego
Käse, Embutido (Wurstwaren), Churros con chocolate, katalanische Gerichte
wie Pan con Tomate oder Botifarra und valencianische Gerichte wie Fideua
wären hier zu nennen. In den Regionen am Meer gibt es natürlich fangfrischen
Fisch und Meeresfrüchte. Auf dem Grill landet überwiegend Hähnchenfleisch.
Sangria ist ein typisch spanisches Getränk, das vor allem von Touristen gerne
getrunken wird, was aber nicht heißt, dass Einheimische den erfrischenden
Sommercocktail sich nicht schmecken lassen. Viele greifen aber auch einfach
zu einem Glas Wein - Spanien ist berühmt für seinen Weinanbau . Aber auch
Bier und Wasser werden gerne getrunken. Nach dem Essen gibt es typischerweise
Kaffee, vor dem Essen gerne einen Wermut.
„Spanier sind unpünktlich, unzuverlässig und faul“
Der Wahrheitsgehalt liegt ungefähr bei 50 %.
Wenn man sich mit Bekannten oder Freunden trifft, kann man davon ausgehen,
dass diese mindestens 15 – 30 Minuten zu spät kommen werden.
Dies gilt aber nicht für Arbeitsleben, öffentliche Termine können verfallen,
wenn man sich mehr 15 Minuten verspätet.
Was die vorherrschende Meinung über mangelnde Tüchtigkeit betrifft, hat
dies mehrere Ursachen. Zum einen die „Mañana-Mañana-Mentalität“ (Frei
übersetzt, „Morgen ist auch noch ein Tag“), die es tatsächlich gibt. Man kann
diese wohlwollend so auslegen, dass Spanier arbeiten zum Leben und nicht
umgekehrt.
Auch trägt die hohe Arbeitslosenquote zu diesem Bild bei. Fairerweise muss
man aber auch dazu sagen, viele angestellte Spanier arbeiten weit mehr als die
maximal erlaubten 40 Stunden in der 108Woche, neuere Arbeitsverträge sehen
22 Tage Jahresurlaub vor. Und was die hohe Arbeitslosenquote betrifft, diese
ist auch der Tatsache geschuldet, dass Spanien sowohl von der Weltwirtschaftskrise
2008 als auch aktuell von der Coronakrise getroffen wurde.
„Spanier können kein Englisch“
Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage liegt ungefähr bei 70 %.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind die Englischkenntnisse
der Spanier eher gering, insbesondere bei der älteren Generation sprechen
nur sehr wenige Englisch.
Als es nach dem Brexit um die (inoffizielle) Frage ging, welche Stadt London
als Europas Geldmetropole ablösen konnte, wurden entsprechende
Überlegung zu Gunsten von Madrid schnell fallen gelassen. Grund hierfür
waren Befürchtungen hinsichtlich mangelnder Englischkenntnisse in
Spanien.
„Junge Spanier wohnen lange Zuhause“
Wohnen Spanier tatsächlich sehr lange bei Ihren Eltern?
Der Wahrheitsgehalt liegt bei ca. 95 Prozent.
Dem Statistischen Amt der Europäischen Union zufolge wohnen spanische
Jugendliche im Durchschnitt bis sie 29 Jahre sind bei ihren Eltern. Spanien
liegt damit auf Platz 24 innerhalb der Europäischen Union, gefolgt von Rumänien,
Griechenland, Italien und Bulgarien. Grund ist dabei zum einen
die Familie, die in Spanien einen hohen Stellenrang einnimmt, zum anderen
sind es finanzielle Gründe. Die Mieten - insbesondere in den Städten
sind die Mieten hoch und steigen weiterhin deutlich an. Die Jugendarbeitslosigkeit
ist mit 34,1% eine der höchsten in der EU, und mit einem durchschnittlichen
Bruttoeinkommen von unter 25.000.- Euro im Jahr, können
sich junge Spanier keine eigene Wohnung leisten.
109
SPANIEN FÜR “BESSERWISSER”
Der Stier
Der Stier hat in Spanien eine lange Tradition als Symbol, die bis in die antike
Geschichte des Landes zurückreicht. Der Stierkampf, eine der bekanntesten
kulturellen Veranstaltungen Spaniens, geht auf die römische Zeit zurück. Die
Römer brachten die Praxis des Kampfes zwischen Mensch und Tier auf die
iberische Halbinsel, wo sie auf bereits vorhandene lokale Traditionen trafen.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Stierkampf zu einer wichtigen
Form der Unterhaltung und wurde zum Teil der spanischen Kultur.
110
Religiöse Gründe spielen ebenfalls eine Rolle bei der Bedeutung des Stiers
in Spanien. Der katholische Heilige San Fermin ist der Schutzpatron von
Pamplona und seiner jährlichen Fiesta, die berühmt ist für das „La Fiesta de
los Sanfermines“ (Stierrennen).
Das Stierrennen findet im Rahmen der Fiesta statt und ist eine Hommage an
den Schutzpatron, der das Volk gegen die französische Armee verteidigt haben
soll. Auch in anderen Teilen Spaniens sind Stiere ein wichtiger Bestandteil
religiöser Feiern.
Der Stier hat auch eine starke Symbolik für die spanische Identität und den
Nationalstolz. Er gilt als Sinnbild der Stärke, des Mutes und der Ausdauer,
Eigenschaften, die oft mit den Spaniern in Verbindung gebracht werden. In
vielen spanischen Dörfern und Städten gibt es auch Denkmäler, die an den
Stier und seine Rolle in der spanischen Kultur erinnern.
Trotz zunehmender Kritik und dem Verbot des Stierkampfs in einigen Regionen
Spaniens, bleibt der Stier ein wichtiger Teil der spanischen Kultur und
Identität. Stierkämpfe und Stierrennen sind auch eine wichtige touristische
Attraktion in Spanien und ziehen jedes Jahr Millionen von Touristen aus der
ganzen Welt an.
Paella
Die Geschichte der Paella geht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als die Menschen
in Valencia begannen, das Gericht in großer Zahl zu kochen.
Ursprünglich wurde Paella von Bauern als ein schnelles und einfaches Gericht
zubereitet, das sie über offenen Feuerstellen kochen konnten.
Die Zutaten für die Paella waren oft das, was die Bauern zur Hand hatten, wie
Huhn oder Kaninchen, Gemüse und Reis. Im Laufe der Zeit entwickelte sich
die Paella jedoch zu einem Gericht, das für besondere Anlässe und Feste reserviert
war, und es wurden Meeresfrüchte und andere Zutaten hinzugefügt,
um es noch köstlicher zu machen.
Während des 20. Jahrhunderts wurde die Paella immer beliebter in ganz Spanien
und auch international.
111
Die Paella hat sich weiterentwickelt und es gibt heute viele Varianten des
Gerichts, die auf verschiedenen Zutaten und Traditionen basieren.
Die Paella ist ein wichtiger Teil der spanischen Identität geworden und wird
oft als Symbol für die spanische Küche und Kultur betrachtet.
In Valencia gibt es sogar ein jährliches Paella-Festival, bei dem Menschen
aus der ganzen Welt zusammenkommen, um ihre eigenen Versionen des
Gerichts zu kochen und zu genießen.
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Flamenco
Der Flamenco ist ein wichtiger Teil der spanischen Kultur und ein Symbol für
Spanien. Der Flamenco ist eine Form des traditionellen Tanzes, der seinen
Ursprung in Andalusien hat. Er ist bekannt für seine emotionale Ausdrucksweise,
intensive Rhythmen und dramatischen Bewegungen. Der Flamenco
wird oft von Gitarrenmusik und Gesang begleitet und ist eng mit der Kultur
und Geschichte Spaniens verbunden.
Der Flamenco hat seinen Ursprung in den arabischen, jüdischen und christlichen
Gemeinden, die im 15. Jahrhundert in Andalusien lebten.
Die Musik und der Tanz entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte und
wurden zu einer wichtigen Ausdrucksform der andalusischen Kultur.
Heute ist der Flamenco ein wichtiger Bestandteil der spanischen Identität
und wird oft als Symbol für die spanische Kultur und das spanische Temperament
betrachtet.
Der Flamenco ist auch ein wichtiger Teil des Tourismus in Spanien und zieht
jedes Jahr Millionen von Touristen an, die die Kunstform erleben und genießen
möchten. In vielen Städten und Dörfern gibt es Flamenco-Shows und
Festivals, die Besucher aus der ganzen Welt anziehen.
Insgesamt ist der Flamenco ein bedeutendes Symbol für Spanien und eine
wichtige Ausdrucksform der spanischen Kultur. Seine Bedeutung geht über
die Kunstform selbst hinaus und repräsentiert die Geschichte, Kultur und
Identität Spaniens.
113
114
115
KAPITEL III
Ein Land für “Expats”?
„Studien geben Auskunft“
Basierend auf der jährlichen die „Expat Insider Studie“ von „InterNations“,
eines der weltweit größten Netzwerke für Expats, (Fachkräfte, die durch
ihren Arbeitgeber für begrenzte Zeit ins Ausland entsandt werden, um
in Zweigstellen oder ausgelagerten Projekten zu arbeiten), wollen wir in
diesem Kapitel einige Kriterien zur Beurteilung verschiedener Destinationen,
der jeweiligen Zufriedenheit von Expats und dem Ranking Spaniens
nachgehen.
Für diese jährliche erscheinende Studie wurden 20.000 (2019) bzw. 12.000
(2021) Teilnehmende befragt und 64 (2019) bzw. 59 (2021) Länder miteinander
verglichen, um herauszufinden, wo es sich am besten lebt und
arbeitet. Wir beziehen uns überwiegend auf die 2019 Studie, da diese noch
vor der Corona-Pandemie erhoben wurde, welche in späteren Studien zu
Verwerfungen geführt haben könnte.
Die Studie bietet viele Einblicke und Erfahrungen vom Leben in der Fremde
und auch den damit verbundenen Herausforderungen.
Die vollständigen Studien des jeweiligen Erhebungszeitraums können hier
heruntergeladen geladen werden:
https://www.internations.org/expat-insider/
Es sei noch angemerkt, dass je nach Jahr der Befragung, das Länderranking
stark variiert. 2019 landete Spanien beispielsweise auf Platz 5 der „Top-Expat-Ziele“,
2021 „nur“ auf Platz 16.
Für unsere Betrachtung sind jedoch zunächst die zur Beurteilung herangezogenen
Faktoren von Interesse. Diese wären: „Generelles Ranking“,
„Lebensqualität“, „Integration“, „Arbeitswelt und Berufsleben“, „Persönliche
Finanzen und Lebenshaltungskosten“
116
Generelle Beurteilung Spaniens
Wie bereits erwähnt, bei der generellen Beurteilung rangierte Spanien 2021
in den Top 20 der Expat-Insider 2021-Umfrage insgesamt und landet auf
Platz 16.
• 85% der Befragten sind mit den lokalen Freizeitangeboten zufrieden
(vs. 72% weltweit).
• Die Mehrheit (80%) stimmt zu, dass es leicht ist, sich an die lokale Kultur
zu gewöhnen (vs. 65% weltweit).
• Aber Spanien fällt in der Unterkategorie Karriereaussichten und -zufriedenheit
(Platz 51) stark ab.
• Nur etwa die Hälfte der Expats (53%) arbeitet derzeit in Voll- oder Teilzeit
(vs. 67% weltweit).
In dieser Kategorie sind u.a. Faktoren wie das Freizeit-Angebot, persönliche
Zufriedenheit, Gesundheit, Sicherheit, und Digitalisierung eingeflossen.
Am besten schneidet Spanien in der Kategorie „Freizeit-Angebot“ bzw.
Möglichkeiten der Freizeit-Gestaltung ab und belegt hier sogar Platz 1.
Unsere Bewertung:
Lebensqualität
In Spanien gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten.
Hier seien Strandurlaube, Städtereisen, Wandern und Trekking
sowie die zahlreichen Museen und Kunstgallerien genannt.
Auch wird Spanien als sehr familienfreundlich eingestuft, es gibt viele familienfreundliche
Einrichtungen in Spanien, wie zum Beispiel Parks, Museen
und andere öffentliche Orte, die für Familien geeignet sind.
Insgesamt ist Spanien ein Land mit einer starken Familienkultur die es Familien
erlaubt, ein glückliches und gesundes Leben zu führen. Über neun
von zehn „Expat-Eltern“ (93%) freuen sich lt. der 2019 Studie über die
freundliche Haltung gegenüber Kindern, zwölf Prozentpunkte über dem
globalen Durchschnitt (81%).
117
Sicherheit
Am schlechtesten wird Spanien in der Kategorie „Sicherheit“ bewertet, hier
landet Spanien nur auf Platz 33.
Unsere Bewertung:
Diese Einstufung im unteren Mittelfeld sollte jedoch nicht weiter beunruhigen,
es ist generell sicher, in Spanien zu leben. Das Land hat eine niedrige
Kriminalitätsrate im Vergleich zu vielen anderen Ländern und die meisten
Menschen leben friedlich zusammen. Laut dem jüngsten verfügbaren
Bericht des spanischen Innenministeriums betrug die Kriminalitätsrate
im Jahr 2020 etwa 3.869 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Dies ist niedriger
als der Durchschnitt für die Europäische Union, der bei etwa 5.200
Straftaten pro 100.000 Einwohner liegt - die Kriminalitätsrate in Spanien
ist im Vergleich zu anderen Ländern niedrig. Es gibt daher keinen Grund
übermäßig besorgt zu sein oder davon auszugehen, dass Spanien generell
unsicher ist.
Gesundheitswesen
Was das Gesundheitswesen betrifft, schneidet Spanien in der Expat-Studie
gut ab.
• 2019 waren 82% der Befragten mit den Dienstleistungen zufrieden, dies
ist 27 Prozentpunkte über dem weltweiten Durchschnitt mit (55%).
• Mehr als die Hälfte der Expats (52%) sagen sogar, dass die Qualität der
medizinischen Versorgung nicht besser sein könnte.
Unsere Bewertung:
Das Gesundheitswesen in Spanien ist allgemein als gut angesehen und es
gibt eine breite Palette von Gesundheitsdienstleistungen, die von öffentlichen
und privaten Anbietern bereitgestellt werden.
Das spanische Gesundheitswesen wird hauptsächlich durch den staatlichen
Gesundheitsdienst (Servicio Nacional de Salud, SNS) geregelt und finanziert,
der eine umfassende Palette von Gesundheitsdiensten für die Bevölkerung
bereitstellt.
118
Die meisten Spanier haben Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten
und die medizinische Versorgung ist in der Regel gut organisiert
und zuverlässig.
Es gibt auch eine Reihe von privaten Krankenhäusern und Kliniken in
Spanien, die für Menschen zugänglich sind, die eine private Krankenversicherung
haben oder bereit sind, für medizinische Leistungen zu bezahlen.
Die private Gesundheitsversorgung in Spanien ist im Allgemeinen von hoher
Qualität und bietet eine breite Palette von Diensten und Einrichtungen.
Insgesamt ist das Gesundheitswesen in Spanien gut entwickelt und bietet
Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten. Es ist jedoch
wichtig zu beachten, dass es in Spanien wie in jedem Land auch, gelegentliche
Einschränkungen oder Verzögerungen bei der Gesundheitsversorgung
geben kann, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage oder bei besonderen
Herausforderungen, wie zum Beispiel während einer Pandemie.
Was die Digitalisierung betrifft, lag Spanien in der „Expat Studie 2021“ auf
Platz 25, Deutschland liegt hier übrigens auf Platz 53.
Unsere Bewertung:
Digitalisierung
Die Digitalisierung in Spanien hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte
gemacht und das Land hat sich zu einem wichtigen Standort für
Technologie- und Digitalunternehmen entwickelt.
Es gibt eine Reihe von digitalen Plattformen und Diensten, wie zum Beispiel
Online-Banking, E-Government-Dienste und andere digitale Tools,
die das Leben der Menschen im Land erleichtern.
Negativ sind die digitale Infrastruktur in ländlichen Gebieten und die
digitale Kompetenzen und Kenntnisse bei einigen Bevölkerungsgruppen zu
bewerten.
119
Eingewöhnung / Integration
In der Expat-Studie, werden dabei folgende Kategorien bewertet:
„Sich-wie-zuhause-fühlen“ („Feeling at home“), also der „Kultur-Shock-
Faktor“, „Freunde finden“, „Freundlichkeit“ und „Sprache“.
Insgesamt hängt die Eingewöhnung in Spanien stark von der individuellen
Persönlichkeit und den Zielen ab. Mit einer offenen Einstellung und ein
wenig Vorbereitung kann es jedoch möglich sein, sich in Spanien gut einzuleben
und das Land als neues Zuhause zu schätzen lernen.
• „Feeling At Home“
Die Umsiedlung in ein fremdes Land ist ein großer Schritt. Man verlässt
das gewohnte Umfeld bzw. die Komfort-Zone, ist gezwungen sich in einer
fremden Umgebung einzugewöhnen, etliches ist neu und ungewohnt. Wie
schnell kann man sich eingewöhnen, welche Probleme erwarten einen, was
kann schiefgehen?
Laut der Expat-Studie liegen die Hauptängste der Befragten bei einer möglichen
Sprach-Barriere, dies wird von 37% genannt. 36% der Befragten
sorgen sich vor der Entfernung zum Heimatland bzw. der Familie.
27% haben Angst davor, keine Freunde zu finden und 19% fürchten Auswirkungen
auf die zukünftige finanzielle Entwicklung.
Regelmäßig geben Befragte in der Studie jedoch an, sich schnell in Spanien
einzugewöhnen zu können. Am schnellsten konnten die Befragten der
2019 Studie sich in Portugal eingewöhnen, gefolgt von Mexiko, Spanien
liegt auf Rang 3.
Zwei von fünf Expats, die mit ihrem neuen Leben in Spanien zufrieden
sind (40%) nennen keinen Kulturschock erlebt zu haben als einen der
Hauptgründe für ihre Zufriedenheit.
120
Unsere Bewertung:
Spanien ist für viele Deutsche vertrautes Terrain, Mallorca ist eines der beliebtesten
Reiseziele für deutsche Touristen.
Daneben gibt es etliche Gemeinsamkeiten:
* Beide Länder sind Mitglieder der Europäischen Union und haben
somit eine enge politische und wirtschaftliche Verbindung.
* Beide Länder haben eine reiche kulturelle Tradition und sind für
ihre Kunst, Musik und Literatur bekannt.
* Beide Länder haben eine lange Geschichte und haben im Laufe der
Jahrhunderte viele Einflüsse aus anderen Teilen Europas und der
Welt aufgenommen.
* Beide Länder haben eine reiche kulinarische Tradition und sind für
ihre leckeren Gerichte und Getränke bekannt.
• „Freunde finden“
Für die Befragten des Jahres 2019 schien es wesentlich schwieriger zu sein,
Freunde in Spanien zu finden, hier ist das Land um vier Plätze - auf Platz
19 - gefallen.
Ein britischer Expat gibt an: "Es ist schwierig für mich, Freunde zu finden
und mich mit den Einheimischen zu integrieren, obwohl ich die Sprache
spreche".
Trotz dieses Rückgangs liegt Spanien immer noch auf Platz 16 Prozentpunkte
über dem globalen Durchschnitt (70% vs. 54%).
Unser Tipp:
Viele Auswanderer finden zunächst oder auch überwiegend Anschluss in
zahlreichen Communities. d.h. Gruppen von Menschen, die sich aufgrund
gemeinsamer Interessen, Werte oder Erfahrungen zusammengeschlossen
haben.
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Diese Communities können online oder offline existieren und können sich
um Themen wie Sport, Musik, Kunst, Religion, politische Ansichten oder
Hobbys drehen.
• „Freundlichkeit der Einheimischen“
Hier liegt Spanien auf Platz 11 (2019), als einziges europäisches Land hat es
Portugal in die Top-10 geschafft und liegt mit Platz 3 deutlich vor Spanien.
Deutschland liegt in dieser Kategorie übrigens weit abgeschlagen auf Platz
57.
2021 stimmten vier von fünf Expats (80%) zu, dass es leicht ist, sich an die
lokale Kultur zu gewöhnen (vs. 65% weltweit). Ein Befragter aus den USA
drückt es so aus: "Ich liebe die Kultur, das Essen und die warmherzigen und
freundlichen. Ein britischer Expat gibt an: "Auch wenn ich mit der Landessprache
kämpfe, die Einheimische sind freundlich zu Ausländern.“
76% der 2021 zu Spanien Befragten stimmen darin überein, vs. 67% weltweit.
Unsere Bewertung:
Es ist schwierig, eine allgemeine Aussage darüber zu treffen, wie freundlich
Spanier sind, da dies von Person zu Person unterschiedlich ist.
Generell gilt jedoch, dass die Spanier als ein gastfreundliches und offenes
Volk gelten und dass es in Spanien üblich ist, anderen Menschen mit Respekt
und Höflichkeit zu begegnen.
• „Sprache“
2021 gaben und 62% an, dass sie mit dem Erlernen der Landessprache keine
Probleme haben (vs. 39% weltweit).
Unsere Bewertung:
Die Schwierigkeit, Spanisch zu lernen, hängt von verschiedenen Faktoren
ab. Einige Menschen haben möglicherweise eine natürliche Affinität zu
Sprachen und finden es leichter, Spanisch zu lernen.
122
Andere Menschen könnten Schwierigkeiten haben, da Spanisch eine romanische
Sprache ist und sich daher von den meisten germanischen Sprachen
unterscheidet, die viele Menschen gelernt haben.
Einige Aspekte von Spanisch, die für Lernende möglicherweise schwierig
sein könnten, sind:
* Die Aussprache: Spanisch hat einige Laute, die für Lernende möglicherweise
schwierig sein könnten, wie z.B. das "ñ" oder das "rr".
* Die Grammatik: Spanisch hat ein komplexeres Verbkonjugationssystem
als viele andere Sprachen und verwendet auch viele verschiedene
Zeitformen.
* Die Vokabeln: Einige spanische Wörter sind sehr ähnlich zu englischen
Wörtern, aber viele sind es nicht. Lernende müssen möglicherweise
eine große Anzahl von neuen und ungewohnten Vokabeln
lernen.
Insgesamt ist Spanisch eine beliebte und wichtige Sprache, die von vielen
Menschen auf der ganzen Welt gesprochen wird.
Arbeitswelt und Berufsleben
Für die einen heißt Auswandern nach Spanien, den Lebensabend in der
Sonne zu verbringen, für die anderen bedeutet der Umzug auch eine berufliche
Neuorientierung.
2021 gaben 53% an, in Spanien Vollzeit- oder Teilzeit zu arbeiten, während
fast ein Viertel (23% vs. 11% weltweit) bereits im Ruhestand ist.
Was bietet Spanien zugezogenen Arbeitnehmern oder Selbstständigen?
Um es vorweg zu nehmen, sowohl in der 2019 als auch in der 2021 veröffentlichten
Expat-Studie, schneidet das Königreich hier schlecht ab.
123
Die Studie aus 2021 fast die Situation sogar wie folgt zusammen:
„Spanien – Toll zum Leben, aber nicht zum Arbeiten“.
Laut der älteren Studie (2019) waren noch fast sieben von zehn (69%) der
Befragten mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zufrieden (im Vergleich
zu 60% weltweit.)
Ein Niederländer schätzt, die gebotene Flexibilität" in seinem Arbeitsumfeld.
In der neuesten Studie landet Spanien im Ranking unter den letzten 10
aller Länder im „Working Abroad Index“ (Platz 51)“.
Das Land liegt besonders in der Unterkategorie Career „Prospects & Satisfaction“
(Aussicht und Zufriedenheit) deutlich hinter den Erwartungen zurück.
"Es ist schwierig, einen guten Job zu finden - es gibt viele lausige Jobs
mit niedrigen Gehältern", sagt ein Expat aus Österreich. Und mehr als zwei
von neun Umfrageteilnehmer in Spanien (23%) bewerten ihre Arbeitszufriedenheit
negativ, sieben Prozentpunkte mehr als der globale Durchschnitt
(16%). Auch die Arbeitsplatzsicherheit wird negativ gesehen, mehr
als drei von zehn (31%) sind mit diesem Faktor unzufrieden (vs. 20%).
Unsere Bewertung:
In Spanien gibt es, wie in vielen anderen Ländern auch, Schwankungen in
der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit in Spanien war in der Vergangenheit
hoch, insbesondere während der Finanzkrise, die im Jahr 2008 begann.
Seitdem hat sich die Lage jedoch etwas verbessert, obwohl es immer noch
eine hohe Arbeitslosigkeit gibt.
Laut Daten des spanischen Statistikamts (INE) betrug die Arbeitslosenquote
im November 2021 etwa 16,5%. Die Arbeitslosigkeit ist in Spanien
jedoch ungleich verteilt, und es gibt bestimmte Regionen und Bevölkerungsgruppen,
die stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind als andere.
Die spanische Regierung hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen,
um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren und die Wirtschaft anzukurbeln.
Dazu gehören unter anderem Investitionen in Bildung und Ausbildung,
Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen und Unterstützung von
Unternehmen.
Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen erfolgreich sein werden und zu
einer weiteren Verbesserung der Arbeitslosigkeit in Spanien beitragen.
124
Persönliche Finanzen und Lebenshaltungskosten
Während sich dieser Kategorie 2021 eine Verschlechterung abzeichnete,
waren 2019 Expats besonders zufrieden mit ihrer Finanzlage im Ausland:
Fast sieben von zehn (68%) bewerteten diese positiv.
Was die Lebenshaltungskosten in Spanien betrifft, war Spanien 2019 sogar
in den Top-Ten in der entsprechenden Kategorie zu finden und zwar auf
Platz 9 (2021 auf Platz 16).
Über acht von zehn Expats (81%) waren 2019 mit den Lebenshaltungskosten
in Spanien zufrieden, 34 Prozentpunkte über dem globalen Durchschnitt
von 47%.
Ein australischer Expat nennt die "niedrigen Lebenshaltungskosten" als
eines der positivsten Aspekte Spaniens, und mehr als jeder dritte Expat
(34%) sagt, die Lebenshaltungskosten könnten nicht besser sein.
Unsere Bewertung:
Die Lebenshaltungskosten in Spanien können je nach Region und Stadt
unterschiedlich sein. Allgemein gilt, dass die Lebenshaltungskosten in
Spanien im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern wie Deutschland,
Frankreich oder den Niederlanden etwas günstiger sind.
Einige Faktoren, die die Lebenshaltungskosten in Spanien beeinflussen,
sind:
* Miet- und Wohnkosten: Die Mieten in Spanien sind in den großen
Städten wie Madrid und Barcelona etwas höher als in anderen Teilen
des Landes.
* Lebensmittel: Die Preise für Lebensmittel in Spanien sind im Vergleich
zu anderen westeuropäischen Ländern etwas niedriger.
* Transport: Die Transportkosten in Spanien sind im Vergleich zu anderen
westeuropäischen Ländern ebenfalls niedriger. Es gibt ein gut
ausgebautes öffentliches Verkehrssystem in den größeren Städten und
Regionen, das günstiger ist als das Auto.
* Freizeitaktivitäten: Die Preise für Freizeitaktivitäten wie Kino, Theater
125
oder Museen sind in Spanien im Vergleich zu anderen westeuropäischen
Ländern nicht ungewöhnlich hoch, eher im Gegenteil.
Auch was die Inflation betrifft, gibt es positive Nachrichten zu vermelden,
Spanien ist es in den letzten Monaten 2022 gelungen ist, die Inflation zu
mäßigen.
Lag die Teuerungsrate im Juli noch auf einem Rekordwert von 10,8 Prozent,
sind es zum Ende des Jahres „nur noch“ 7,3 Prozent. Für das gesamte
Jahr wird eine Inflationsrate von 8,8 Prozent erwartet.
(Quelle: https://taz.de/Inflation-in-Spanien/!5888838/).
Unser Tipp:
Budgetplan
Zum Thema Finanzen wollen wir Ihnen noch zu einem Budgetplan raten.
Ein Budgetplan ist ein wichtiger Teil einer finanziellen Planung und kann
helfen, die Ausgaben zu kontrollieren und zu verfolgen. Hier sind einige
Schritte, um einen erfolgreichen Budgetplan zu erstellen:
• Überprüfen Sie Ihre Einnahmen: Bestimmen Sie Ihr monatliches Einkommen,
einschließlich regulärer Gehälter oder Pensionen.
• Notieren Sie Ihre Ausgaben: Listen Sie alle Ihre monatlichen Ausgaben
auf, einschließlich Miete, Nahrungsmittel, Versicherungen, Freizeitaktivitäten
und Schulden.
• Klassifizieren Sie Ihre Ausgaben: Unterteilen Sie Ihre Ausgaben in verschiedene
Kategorien, wie z.B. „Wohnkosten“, „Lebenshaltungskosten“,
„Freizeit“ usw.
• Setzen Sie Prioritäten: Bestimmen Sie, welche Ausgaben wichtiger sind
als andere und priorisieren Sie Ihre Ausgaben entsprechend.
126
• Erstellen Sie ein monatliches Limit: Setzen Sie sich für jede Kategorie
ein monatliches Limit und versuchen Sie, innerhalb dieser Grenzen zu
bleiben.
• Überwachen Sie Ihre Ausgaben: Überwachen Sie regelmäßig Ihre Ausgaben
und vergleichen Sie sie mit Ihrem Budgetplan.
• Anpassen und Überarbeiten: Passen Sie Ihren Budgetplan an, wenn
sich Ihre Umstände ändern, und überprüfen Sie ihn regelmäßig, um
sicherzustellen, dass er aktuell bleibt.
Ein Budgetplan könnte wie folgt aussehen:
------------------------------------------------------------------------------------
Kostenpunkt
Kosten / Monat
• Miete/Hypothek 600-900 €
• Strom/Gas/Wasser 150-250 €
• Internet/Telefon 40-60 €
• Lebensmittel 250-350 €
• KFZ 100-150 €
• Versicherungen 50-100 €
• Freizeit/Unterhaltung 200-300 €
• Kleidung 50-100 €
------------------------------------------------------------------------------------
Planen Sie auch eine Reserve für unerwartete Kosten ein. Im Falle eines
Hauskaufs, könnten dies beispielsweise Renovierungskosten oder Anschaffungskosten
für neue Möbel sein. Gerade in der Anfangsphase können
Kosten auf Sie zukommen, an die Sie nicht gedacht hatten
127
Wohin Auswandern?
Zusammenfassend kann man sagen, dass Spanien immer noch ein beliebtes
Ziel für Auswanderer ist, die dauerhaft in die Sonne ziehen möchten. Es gilt
als ausländerfreundliches Land und eignet sich besonders gut für Familien.
Allerdings gibt es bei der Wahl des besten Ortes zum Leben in Spanien
viele Faktoren zu berücksichtigen, wie z.B. Lebenshaltungskosten, Beschäftigungsmöglichkeiten,
Sicherheit, Schulen und Gesundheitsversorgung. Es
gibt viele Orte in Spanien, die für unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensstile
geeignet sind.
Nomad List :
Eine Rangliste von Orten, die von Nomad List empfohlen werden und nach
einem Nomad Score bewertet wurden, kann helfen, die besten Orte zum
Leben in Spanien im Jahr 2023 zu finden.
Demnach sind Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa die besten Orte
zum Leben auf den Kanarischen Inseln. Diese drei Inseln sind dank ihres
ganzjährig warmen Klimas bei Expats sehr beliebt und schneiden in allen
Kategorien gut ab. Das Leben auf den Kanarischen Inseln eignet sich auch
ideal für Familien, die am Meer und in der Nähe einer großen Expat-Gemeinde
leben möchten.
Barcelona, Sevilla und Alicante sind die besten Orte zum Leben auf dem
spanischen Festland.
Neu in der Liste ist die Insel Menorca, die weniger touristisch als das benachbarte
Mallorca ist, aber denselben Charme und die gleiche Schönheit
aufweist.
Letzendlich kommt es jedoch darauf an, welche persönlichen Vorlieben
und Bedürfnisse man hat, um zu bestimmen, wo man in Spanien am besten
auswandern kann. Hier sind einige Faktoren zu berücksichtigen:
• Klima: Bevorzugt man ein warmes oder ein mildes Klima?
• Kultur: Interessiert man sich für die Geschichte und Kunst Spaniens
128
oder bevorzugt man eine moderne Lebensweise?
• Landschaft: Bevorzugt man Strand, Berge oder Stadt?
• Kosten: Möchte man in einer teureren oder preisgünstigeren Region
leben?
Abhängig davon kann man dann eine Entscheidung treffen, welche Region
in Spanien am besten zu den eigenen Vorlieben passt.
-----
Graphiken und Fotos: Typisch Spanische Altstadt, Madrid (2x), Alicante, Valencia, Mallorca
(2x) und Barcelona.
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KAPITEL IV
Temporär nach Spanien
„Auswandern light“
Ein Studium, ein Praktikum oder ein Au-pair-Aufenthalt sind gerne genutzte
Optionen, um erste Erfahrungen in Spanien zu sammeln und ein
Gefühl dafür zu bekommen, ob ein Leben und Arbeiten im Land den eigenen
Vorstellungen entspricht.
Es gibt auch die Möglichkeit als Saisonarbeiter zu arbeiten, um sowohl
erste Arbeitserfahrungen zu sammeln als auch das Land und seine Kultur
kennenzulernen.
Studium
Der DAAD (Deutschen Akademischen Austauschdienst) und ERASMUS
(„European Community Action Scheme for the Mobility of Students“) sind
zwei wichtige Organisationen, die Studierende unterstützen und fördern,
die ein Studium in Spanien absolvieren möchten. Sie übernehmen nicht
nur die Organisation des Studienaufenthalts, sondern stellen auch sicher,
dass die im Ausland erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen anerkannt
werden. Es gibt auch Austauschprogramme an einigen Universitäten,
die es ermöglichen, ein Studium in Spanien zu absolvieren und die dort
erbrachten Leistungen an der Heimatuniversität anerkannt zu bekommen.
Sprachkenntnisse in Spanisch sind von großer Bedeutung, wenn man ein
Studium in Spanien absolvieren möchte, da die meisten Vorlesungen auf
Spanisch gehalten werden.
Um an einer spanischen Hochschule zu studieren, müssen potenzielle Studierende
einen Schulabschluss haben, der dem spanischen Abschluss der
Sekundarstufe II entspricht. Dies ist in der Regel die allgemeine Hochschul-
142
reife (Abitur) für EU-Bürger. EU-Bürger können sich direkt bei den Universitäten
bewerben und einschreiben, ohne die einst verpflichtende Aufnahmeprüfung
(selectividad) absolvieren zu müssen. Allerdings müssen sie
sich um die Anerkennung des eigenen Abiturs als Zulassungsberechtigung
zu spanischen Hochschulen bemühen und diese Anerkennung (credencial)
bei der spanischen Fernuniversität Universidad Nacional de Educación a
Distancia (UNED) gegen Gebühr beantragen.
Von der Universität, an der man studieren möchte, wird zudem ein Nachweis
der spanischen Sprache verlangt, der in Form eines Sprachzertifikats,
wie z.B. dem DELE, erbracht werden kann. Es ist ratsam, sich rechtzeitig
und direkt bei der gewünschten Universität über die genauen Anforderungen
und Bedingungen zu informieren, da diese von Hochschule zu Hochschule
variieren können.
In Spanien gibt es insgesamt 84 Universitäten, darunter 50 öffentliche und
34 private. Einige der ältesten Universitäten Europas befinden sich in Spanien,
wie zum Beispiel die Universitäten von Salamanca (gegründet im Jahr
1218), Valladolid (1346) und Barcelona (1450). Spanische Universitäten
gibt es in verschiedenen Formen, wie staatliche Hochschulen (Universidades
públicas), private Universitäten (Universidades privadas), Escuelas Superiores,
die den deutschen Fachhochschulen entsprechen und mit einem
berufsqualifizierenden akademischen Abschluss enden und Universidades
politécnicas, die den deutschen technischen Hochschulen ähneln und sich
auf technische oder naturwissenschaftliche Fächer spezialisiert haben.
Die Studiengebühren in Spanien variieren je nach Region, Hochschule und
Studienfach. In der Regel sind naturwissenschaftliche Studiengänge in beliebten
Regionen teurer als Geisteswissenschaften in abgelegenen Regionen.
Staatliche Hochschulen sind in der Regel günstiger als private Studieneinrichtungen.
Beträge zwischen 600 und 2000 Euro pro Studienjahr sind für Bachelorstudiengänge
üblich, während Masterstudiengänge je nach Universität und
Region 4000 bis 5000 Euro Studiengebühren oder mehr verlangen können,
an privaten Hochschulen sogar bis zu 15.000 Euro.
143
Um einen Platz in einem Studierendenwohnheim (colegio mayor, residencia)
in Spanien zu erhalten, muss man das entsprechende Formular bei der
Hochschule, an der man studieren möchte, beantragen. Ein colegio mayor
unterscheidet sich von einem deutschen Wohnheim, da die Studierenden
hier in Ein- bis Vierbettzimmern leben und Halb- oder Vollpension erhalten.
Der Preis für einen Platz variiert zwischen 250 und 500 Euro pro
Monat (inklusive Halbpension). Weitere Informationen zu Studierendenwohnheimen
in Spanien findet man auf der Website www.resa.es. Es ist
wichtig, frühzeitig die Beantragung eines Platzes vorzunehmen, da die
Plätze begrenzt sind.
In Spanien gibt es das europaweit einheitliche Bachelor- und Masterstudium,
welches in einer ähnlichen Struktur wie in Deutschland aufgebaut ist.
Bachelor-Studiengänge (grado) dauern in Spanien vier Jahre und bestehen
aus einer Kombination von Pflicht- und Wahlmodulen. Am Ende des Studiums
wird eine Abschlussarbeit (Trabajo fin de grado) eingereicht.
Masterstudiengänge (máster) dauern in der Regel ein Jahr, manchmal auch
zwei Jahre und bestehen aus einer Kombination von Pflicht- und Wahlmodulen.
Am Ende des Studiums wird ebenfalls eine Abschlussarbeit (Trabajo
fin de máster) eingereicht.
Der Studienabschluss „Master“ (máster universitario) berechtigt zur Promotion
und ist in der Regel ein akademischer Grad. Es gibt auch in Spanien
berufsbezogene Master, die mit einem hochschuleigenen Titel beendet
werden und nicht zur Promotion berechtigen. Im Rahmen der Hochschulreform
wurden so genannte Studienpunkte (créditos) eingeführt, bei denen
ein Crédito zehn Stunden an Lehrveranstaltungen und Selbststudium
(carga lectiva) entspricht.
Promotionsstudiengänge schließen sich an die positiv bewertete Masterarbeit
an und der Promotionsstudiengang wird je nach Fachrichtung mit
dem akademischen Titel doctorado abgeschlossen und dauert in der Regel
drei bis vier Jahre. Die Promotion besteht aus der Anfertigung einer Doktorarbeit.
144
Praktika
Wenn man ein Praktikum in Spanien machen möchte, gibt es mehrere
Optionen, darunter:
• Direkte Bewerbung bei Unternehmen oder Organisationen, die Praktikumsplätze
anbieten.
• Vermittlung über spezielle Praktikumsagenturen.
• Bewerbung über das ERASMUS-Programm der EU.
• Nutzung von Partnerschaften zwischen der Hochschule oder Universität
und spanischen Institutionen.
• Selbstorganisation des Praktikums, indem man sich an das spanische
Arbeitsministerium wendet oder Praktikumsplätze auf Jobmessen oder
Karriereveranstaltungen findet.
Die Webseite des spanischen Arbeitsministeriums stellt dazu eine Liste
von Praktikumsangeboten bereit:
www.gobierno.es/gobierno/direccionesgenerales/dgemp.
Es ist ratsam, frühzeitig mit der Planung zu beginnen und sich um Unterkunft
und Finanzierung zu kümmern.
Praktikanten erhalten normalerweise keine Bezahlung, sondern müssen
ihren Aufenthalt selbst finanzieren.
Es gibt jedoch Förderungsmöglichkeiten, um finanzielle Unterstützung zu
erhalten.
145
Saisonale Jobs und Au-Pair Tätigkeit
Saisonale Jobs und Au-Pair Tätigkeit sind weitere Möglichkeiten, um
temporär nach Spanien zu kommen, diese Jobs sind vor allem in Bereichen
wie Landwirtschaft, Gastronomie, Hotellerie und Tourismus zu finden und
können körperlich anstrengend sein. Die Löhne liegen im Durchschnitt bei
6-9 Euro pro Stunde, können jedoch durch Trinkgelder erhöht werden.
In manchen Fällen sind Kosten und Unterkunft inklusive.
Eine weitere Option ist das Au-Pair-Programm, das jungen Menschen
ermöglicht, in einer Gastfamilie in Spanien zu leben und die Kultur und
Sprache des Landes kennenzulernen.
Sie erhalten ein Taschengeld und Unterkunft im Austausch für Kinderbetreuung
und haushaltsbezogene Tätigkeiten.
Um sich für eine Au-Pair-Stelle zu bewerben, ist es von Vorteil, wenn Interessenten
über eine abgeschlossene Schulausbildung, Grundkenntnisse in
Spanisch sowie über Erfahrungen in der Kinderbetreuung verfügen.
Die Bewerbung sollte über eine Agentur erfolgen und es gibt in der Regel
Altersbeschränkungen zwischen 18 und 27 Jahren.
Die Kosten für Sprachkurse, An- und Abreise sowie Versicherungen müssen
normalerweise von den Au-Pairs selbst getragen werden, während der
Flughafentransfer von der Gastfamilie übernommen wird.
146
Nicht-Resident
Sie können auch temörär in Spanien leben, ohne zu Arbeiten. Die Klassifizierung
als Resident oder Non-Resident hat Auswirkungen auf die
steuerlichen Verpflichtungen und die Veranlagung von Einkommensund
Vermögenssteuern in Spanien.
Ein Non-Resident ist eine Person, die nicht ihren Wohnsitz in Spanien
hat. Dies bedeutet, dass sie entweder weniger als 183 Tage im Kalenderjahr
in Spanien verbringt, oder dass ihr Hauptkern oder die Basis ihrer
Aktivitäten oder wirtschaftlichen Interessen sich nicht in Spanien befindet,
oder dass ihr Ehepartner und minderjährige Kinder nicht in Spanien
leben. Als Non-Resident wird man steuerlich nur für Einkommen und
Vermögen in Spanien belastet, nicht jedoch für das weltweite Einkommen
und Vermögen.
Eine Person hat ihren Wohnsitz in Spanien, wenn eine der folgenden Bedingungen
erfüllt ist:
• Mehr als 183 Tage Aufenthalt im Kalenderjahr: Wenn eine Person
mehr als 183 Tage im Kalenderjahr in Spanien verbringt, gilt sie als
steuerlich ansässig in Spanien.
• Hauptkern der Aktivitäten oder wirtschaftlichen Interessen: Wenn
sich der Hauptkern oder die Basis der Aktivitäten oder wirtschaftlichen
Interessen einer Person in Spanien befindet, gilt sie als steuerlich
ansässig in Spanien.
• Wohnsitz des Ehepartners und minderjähriger Kinder: Wenn der
nicht rechtlich getrennte Ehepartner und minderjährige Kinder, die
von einer Person abhängig sind, ihren gewöhnlichen Aufenthalt in
Spanien haben, gilt die Person als steuerlich ansässig in Spanien. Es ist
jedoch zulässig, den Beweis des Gegenteils zu erbringen.
Diese Bedingungen sind die Kriterien, anhand derer die spanischen
Steuerbehörden die steuerliche Ansässigkeit einer Person in Spanien bestimmen.
147
ÜBERBLICK STEUERN FÜR
“NON-RESIDENTE”
Wer als Ausländer in Spanien nicht ansässig ist, für den gilt steuerlich das
Nicht-Residenten-Einkommensteuergesetz (IRNR).
Die häufigsten Steuern für Nicht-Residenten und Ausländer in Spanien
sind:
1. Immobiliensteuern:
• Grunderwerbsteuer (I.T.P.)
• Mehrwertsteuer (I.V.A.)
• Grundbucheintragungsgebühren
• Grundsteuern (Impuesto sobre Bienes lmuebles)
2. Persönliche Steuern:
• Vermögenssteuer
• Einkommensteuer
• Kapitalertragssteuer
3. Erbschaftssteuer
In Spanien liegt die Steuerpflicht beim Steuerzahler, was bedeutet, dass es
die Verantwortung des Steuerzahlers ist, ein Steuerformular zu beschaffen,
auszufüllen und den zu berechnenden Steuerbetrag dem Staat zu zahlen.
Die Einreichung des Formulars und der Steuerzahlung erfolgt in der Regel
online und muss vom Steuerzahler selbst durchgeführt werden.
Zu dem Thema Steuern werden wir uns in den folgenden Kapiteln noch
näher befassen.
148
KAPITEL V
Arbeiten in Spanien
„Der Spanische Arbeitsmarkt“
Der Arbeitsmarkt in Spanien hat in der Vergangenheit unter hohen Arbeitslosenraten
und einer hohen Jugendarbeitslosigkeit gelitten. Im Jahr
2021 betrug die Arbeitslosenquote in Spanien über 16%, mit einer Jugendarbeitslosigkeit
von 39,6%, was unter den höchsten Raten in der EU liegt.
Diese Raten variieren jedoch je nach Region und Branche. Regionen wie
die Extremadura, Andalusien, die Kanaren und die Exklaven Ceuta und
Melilla sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen, während die niedrigsten
Raten im Baskenland, Navarra, Aragon, Katalonien und Madrid
verzeichnet werden.
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Spanien und bietet daher
viele Arbeitsmöglichkeiten, insbesondere für Fachkräfte im Verkehrsgewerbe
und Angestellte im Dienstleistungssektor. Es gibt auch Bedarf an
Fachkräften in Bereichen wie IT, Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung
und Naturwissenschaften.
Sprachschulen, bieten deutschen Arbeitssuchenden gute Beschäftigungsmöglichkeiten,
ebenso sind Tätigkeiten im Hauswirtschaftsbereiche, vor
allem Kindermädchen, gesucht. Dagegen gibt es einen Überschuss an Absolventen
von Geistes- und Wirtschaftswissenschaften.
Für EU-Bürger ist der Wechsel nach Spanien relativ unkompliziert, da sie
dieselben Rechte wie einheimische Arbeitnehmer und Selbstständige genießen
und keine Arbeitsgenehmigung benötigen. Die Bezahlung in Spanien
hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Branchensektor, Position, Erfahrung
und Qualifikationen des Arbeitnehmers. Im Allgemeinen ist jedoch
zu beachten, dass die Bezahlung in Spanien im Vergleich zu anderen Ländern
in der EU niedriger sein kann. Laut dem Europäischen Statistischen
Amt lag das durchschnittliche Bruttojahresgehalt in Spanien im Jahr 2021
149
bei 29.400 Euro. Dies ist jedoch nur ein Durchschnittswert und die Gehälter
können je nach Branche und Position stark variieren.
In Spanien gibt es auch ein gesetzliches Mindestlohnniveau, das regelmäßig
angepasst wird. Der gesetzliche Mindestlohn für 2022 beträgt 1.050 Euro
pro Monat für Vollzeitbeschäftigte. Es gibt jedoch Ausnahmen von diesem
Mindestlohn, wie zum Beispiel für Auszubildende und für Arbeitnehmer
unter 18 Jahren.
Rechtliches
Ein spanischer Arbeitsvertrag sollte Angaben über Arbeitnehmer und
Arbeitgeber, Anschrift der Firma und Arbeitsort, Beschäftigungsbeginn,
Gehaltskategorie, Arbeitszeiten, Anfangsgrundgehalt, Art der Gehaltszahlungen,
Urlaubstage, Kündigungsfrist und anwendbaren Tarifvertrag
enthalten.
Unbefristete Arbeitsverträge gelten solange, bis eine der beiden Parteien
den Vertrag kündigt. Im Falle einer Kündigung durch den Arbeitgeber,
haben Arbeitnehmer, die einen unbefristeten Vertrag haben, Anspruch auf
eine Entschädigung, die im Allgemeinen auf 45 Tage Gehalt pro Jahr des
angestellten Dienstverhältnisses begrenzt ist.
In Spanien sind jedoch viele Arbeitsverträge befristet. Dies liegt daran,
dass das spanische Arbeitsrecht die Kündigung von langfristig beschäftigten
Mitarbeitern erschwert und die Abfindungen bei befristeten Verträgen
geringer ausfallen. Die Probephasen bei Arbeitsverträgen können je nach
Qualifikation des Arbeitnehmers von 15 Tagen bis zu sechs Monaten dauern.
Die übliche Arbeitswoche beträgt in Spanien 40 Stunden, obwohl dies je
nach Tarifvertrag und Region variieren kann. Der durchschnittliche Urlaubsanspruch
liegt bei 30 Arbeitstagen pro Jahr, während die Kündigungsfrist
im Allgemeinen bei drei Monaten liegt.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass es in Spanien üblich ist, eine Mittagspause
von etwa drei Stunden (Siesta) zu machen. Dies bedeutet jedoch
nicht, dass die Arbeitszeiten in Spanien kürzer sind, da es auch üblich ist,
dass Arbeitszeiten bis in die Abendstunden hinein andauern können.
150
CHECKLISTE:
WICHTIGE DOKUMENTE FÜR
ARBEITNEHMER IN SPANIEN
• N.I.E. (Ausländer-Identifikationsnummer): Diese Nummer wird als
Steuernummer für Einwanderer aus dem europäischen Raum verwendet
und ist erforderlich, um in Spanien zu arbeiten und Steuern
zu zahlen. Sie können sie bei der Polizei oder dem Rathaus beantragen.
• Certificado de Empadronamiento (Einwohnermelderegister): Dieses
Dokument bescheinigt, dass Sie in Spanien gemeldet sind und eine
Anschrift haben. Es wird benötigt, um eine spanische Sozialversicherungsnummer
zu beantragen und ist beim Rathaus erhältlich.
• Spanische Sozialversicherungsnummer: Diese Nummer ist wichtig,
um in Spanien zu arbeiten und Sozialleistungen in Anspruch zu
nehmen. Sie können sie bei der Sozialversicherung oder online beantragen,
dazu benötigen Sie die N.I.E - Nummer.
• Cartilla de la Seguridad Social (Sozialversicherungskarte) und
Tarjeta Sanitaria (Krankenkassenkarte): Diese Dokumente werden
mit der Sozialversicherungsnummer ausgestellt und ermöglichen
Zugang zu Gesundheitsleistungen in Spanien.
• Arbeitsvertrag: Ein gültiger Arbeitsvertrag, der die Bedingungen
Ihrer Anstellung, wie Gehalt, Arbeitszeiten, Urlaubstage und Kündigungsfristen,
festlegt.
• Steuererklärungen: Um in Spanien arbeiten zu können, müssen Sie
jährlich Steuererklärungen abgeben. Dies erfordert die Vorlage von
Dokumenten wie Lohnabrechnungen und Belegen für Ausgaben.
• Arbeitsgenehmigungen (falls erforderlich): Non-EU-Bürger können
eine Arbeitserlaubnis benötigen, um in Spanien arbeiten zu können.
151
Es ist also wichtig, die spezifischen Anforderungen und Arbeitsbedingungen
des Arbeitgebers zu kennen, bevor man sich auf eine Arbeitsstelle in
Spanien bewirbt.
Einkommensteuer und Abgaben
Die Einkommensteuer in Spanien (Impuesto sobre la Renta de las Personas
Físicas, IRPF) ist eine Steuer, die auf das Einkommen von natürlichen
Personen erhoben wird. Sie wird jedes Jahr erhoben und basiert auf einem
progressiven Steuersatz, der je nach Einkommensniveau variiert. Der
höchste Satz beträgt 45%, während der niedrigste bei 19% liegt. Es gibt
auch eine Reihe von Abzügen und Freibeträgen, die die tatsächliche Steuerlast
reduzieren können. Dazu gehören zum Beispiel Abzüge für Krankheitskosten,
Spenden, Altersvorsorge und Zinsen für Hypotheken.
Es gibt auch besondere Regelungen für Nicht-Residenten und Ausländer,
die in Spanien arbeiten.
Die Einkommensteuererklärung muss in Spanien jedes Jahr zwischen dem
1. April und dem 30. Juni eingereicht werden.
Die Sozialversicherungsbeiträge in Spanien werden von Arbeitnehmern
und Arbeitgebern gemeinsam getragen.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer tragen beide jeweils einen Anteil von
30,3%.
Diese Beiträge decken die Kosten für soziale Leistungen wie Krankenversicherung,
Arbeitslosengeld und Rentenversicherung ab.
Die Steuer in Spanien dürfte nicht wesentlich geringer ausfallen als in
Deutschland, lbeide Systeme lassen sich aber nur bedingt vergleichen.
Ein wichtiger Unterschied ist, dass es in Spanien keine Steuerklassen wie in
Deutschland gibt.
Ein weiterer Unterschied besteht bei den Freibeträgen, wobei in Spanien
zwischen staatlichen und regionalen Abzugsmöglichkeiten unterschieden
wird.
152
Spanien und Homeoffice
Die Verbreitung des Homeoffice in Spanien ist geringer im Vergleich zu
anderen europäischen Ländern. Im Jahr 2021 arbeiteten nur 9,6% der
Arbeitnehmer mindestens die Hälfte der Tage von zu Hause aus. Obwohl
Spanien oft als ideal für „remote work“ angesehen wird, hat die Rückkehr
zur Normalität dazu geführt, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer wieder
ins Büro zurückgekehrt ist.
Dies kann teilweise auf die Regulierung der Arbeit von zu Hause aus
zurückzuführen sein, die dazu geführt hat, dass viele Unternehmen ihre
Angestellten wieder ins Büro beordert haben.
153
Selbständigkeit
In Spanien ist es möglich, als Freelancer oder Selbstständiger zu arbeiten,
jedoch gibt es bestimmte Regeln, die verhindern sollen, dass Unternehmen
Mitarbeiter als Freelancer oder Selbstständige anstellen, um Steuern und
Sozialversicherungsbeiträge zu sparen. Ein anerkannter Freelancer oder
Selbstständiger ist, wer für mehr als einen Kunden arbeitet und keinen
Kunden hat, der für über 70% des Einkommens sorgt.
Freelancer in Spanien haben einige Vorteile, wie Erleichterungen bei Steuern
und Sozialversicherungen. Insbesondere im ersten Jahr ihrer selbstständigen
Tätigkeit gibt es Vergünstigungen. Die Sozialversicherungsbeiträge
für Freelancer sind besonders attraktiv, da sie im ersten Jahr bei niedrigen
Beiträgen von 60 Euro pro Monat liegen und erst langsam ansteigen.
Der reguläre Monatsbeitrag von 289 Euro wird erst nach 25 Monaten erreicht,
während der Maximalsatz bei höherer Einkommensbemessungsgrundlage
1245 Euro beträgt.
Zudem wird das zu versteuernde Nettoeinkommen von Geringverdienern
um 2000 Euro reduziert.
Es ist wichtig zu beachten, dass Freelancer in Spanien alle Steuerschulden
und Sozialversicherungsbeiträge selbst begleichen müssen und dass sie
keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben.
Bevor man als Freelancer in Spanien starten kann, gibt es einige Formalitäten,
die erledigt werden müssen, wie die Gewerbesteueranmeldung beim
Finanzamt, die Melderegisteranmeldung und die Anmeldung bei der Sozialversicherung.
Abhängig von der Art des Unternehmens und der Tätigkeit
kann es auch erforderlich sein, sich bei der spanischen Datenschutzagentur
anzumelden.
Digital Nomaden sind Menschen, die in der Lage sind, ihre Arbeit über das
Internet zu erledigen und daher in der Lage sind, von überall auf der Welt
aus zu arbeiten. Sie nutzen die Vorteile der digitalen Technologie, um ortsunabhängig
zu arbeiten und zu leben.
Digital Nomaden haben in der Regel berufliche Freiheit und Flexibilität
und können sich ihren Lebensstil selbst aussuchen. Sie können in verschiedenen
Ländern leben und arbeiten und die Vorteile der verschiedenen
Kulturen und Lebensstile nutzen.
154
Wenn Sie als Arbeitnehmer in Spanien wohnen und von zu Hause für ein
deutsches Unternehmen arbeiten, bleiben Sie in der deutschen Sozialversicherung
eingeschrieben und Ihr Arbeitgeber zahlt weiterhin Beiträge.
Allerdings wird das Einkommen, das Sie während Ihres Aufenthalts in Spanien
erzielen, in Spanien besteuert, wenn Sie sich dort mehr als 185 Tage
im Jahr aufhalten. In diesem Fall benötigen Sie eine spanische N.I.E. (Número
de Identificación de Extranjero) und eine Sozialversicherungsnummer
und Ihr Arbeitgeber muss einen Teil der Einkommensteuer für Sie in
Spanien zahlen. Es ist wichtig, diese Regelungen im Auge zu behalten, um
sicherzustellen, dass Sie alle Verpflichtungen erfüllen und im Krankheitsfall
Anspruch auf Leistungen haben.
Das spanische Visum für digitale Nomaden (DNV) wurde im Dezember
2022 genehmigt und ermöglicht Ausländern im Homeoffice von Spanien
aus zu arbeiten. Es gilt auch für Familienmitglieder, d.h. für Ehepartner
und Kinder unter 18 Jahren. Der Hauptvorteil des DNV ist die Besteuerung,
da es eine besondere Steuerregelung für Antragsteller bietet, die im
Gegensatz zur standardmäßigen Staffelung der IRPF (Einkommensteuer)
nur sehr wenige Steuern zahlen müssen. Bewerbungen für das DNV können
jetzt eingereicht werden. Es gibt noch weitere Vorteile des DNV wie
eine Aufenthaltserlaubnis von fünf Jahren, die Möglichkeit, von zu Hause
aus in Spanien zu arbeiten, die Befreiung von der 90/180-Tage-Regel und
Steuervergünstigungen für ausländische Arbeitgeber mit einer Niederlassung
in Spanien.
Autónomo ist eine Form der Selbstständigkeit in Spanien, bei der man als
Einzelunternehmer arbeitet und für sich selbst verantwortlich ist. Es gibt
keine Mindestkapitalanforderungen und es kist keine spezielle Rechtsform
erforderlich. Allerdings gibt es bestimmte Anforderungen an die Meldung
und die Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
Um als Autónomo zu arbeiten, muss man sich beim zuständigen Finanzamt
und bei der Sozialversicherung anmelden. Dazu muss man eine Gewerbesteueranmeldung
(Impuesto sobre Actividades Económicas, IAE)
einreichen, auch wenn Freelancer von der Gewerbesteuer befreit sind. Man
muss sich auch in das Melderegister des Finanzamts einschreiben, was 10
Tage vor Aufnahme der Freelancer-Tätigkeit erfolgen muss. Dazu benötigt
man das Zertifikat der Gewerbesteueranmeldung, eine Kopie des Personalausweises
und das entsprechende Formular (036 oder 037).
155
Nach der Melderegisteranmeldung muss man sich auch bei der Sozialversicherung
anmelden, spätestens 30 Tage danach. Das Formular dafür kann
unter www.seg-social.es/Internet_1/Trabajadores/Afiliación heruntergeladen
werden.
Eine weitere Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten, ist die Gründung eines
Unternehmens. Dabei gibt es verschiedene Gesellschaftsformen, die man
wählen kann. Eine davon ist die Sociedad de Responsabilidad Limitada
(S.L.), die vergleichbar mit der deutschen GmbH ist und von einem oder
mehreren Verwaltern vertreten wird. Das Stammkapital einer S.L. beträgt
3.006 Euro.
Eine andere Möglichkeit ist die Sociedad Limitada Nueva Empresa
(S.L.N.E.), die innerhalb von einem Tag gegründet werden kann.
Das Stammkapital einer S.L.N.E. beträgt zwischen 3.012 und 120.202 Euro
und es dürfen maximal fünf Gesellschafter beteiligt sein.
Die Verwaltung einer S.L.N.E. ist einfacher, da nur ein Buch geführt werden
muss und keine Bilanzierung erforderlich ist.
Eine spanische Aktiengesellschaft (Sociedad Anónima) benötigt ein Mindestkapital
von 60.101,21 Euro und es ist möglich, sie als Einmann-Gesellschaft
mit nur einem Verwalter zu gründen.
Es gibt auch die Möglichkeit, eine Partnerschaft (Sociedad Colectiva) oder
eine offene Handelsgesellschaft (Sociedad Comanditaria) in Spanien zu
gründen.
Die Sociedad Colectiva ist eine Gesellschaft mit unbeschränkter Haftung,
bei der alle Gesellschafter für die Schulden der Gesellschaft mit ihrem gesamten
Vermögen haften.
Die Sociedad Comanditaria ist eine Mischform aus einer Gesellschaft mit
beschränkter und unbeschränkter Haftung, bei der es sowohl Gesellschafter
mit beschränkter Haftung als auch solche mit unbeschränkter Haftung gibt.
156
ÜBERBLICK DER SPANISCHEN
RECHTSFORMEN:
• Autónomo: Dies ist eine Form der Selbstständigkeit, bei der man als
Einzelunternehmer arbeitet und für sich selbst verantwortlich ist. Es gibt
keine Mindestkapitalanforderungen und es ist keine spezielle Rechtsform
erforderlich, aber es gibt bestimmte Anforderungen an die Meldung und
die Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
• Sociedad de Responsabilidad Limitada (S.L.): Diese Gesellschaftsform ist
vergleichbar mit der deutschen GmbH. Sie wird von einem oder mehreren
Verwaltern vertreten und hat ein Mindeststammkapital von 3.006
Euro.
• Sociedad Limitada Nueva Empresa (S.L.N.E.): Diese Gesellschaftsform
kann innerhalb von einem Tag gegründet werden. Das Stammkapital beträgt
zwischen 3.012 und 120.202 Euro und es dürfen maximal fünf Gesellschafter
beteiligt sein. Die Verwaltung ist einfacher, da nur ein Buch
geführt werden muss und keine Bilanzierung erforderlich ist.
• Sociedad Anónima (S.A.): Diese Gesellschaftsform entspricht der Aktiengesellschaft.
Sie hat ein Mindeststammkapital von 60.101,21 Euro
und kann als Einmann-Gesellschaft mit nur einem Verwalter gegründet
werden.
• Sociedad Colectiva: Diese Gesellschaftsform ist eine Partnerschaft mit
unbeschränkter Haftung, bei der alle Gesellschafter für die Schulden der
Gesellschaft mit ihrem gesamten Vermögen haften.
• Sociedad Comanditaria: Diese Gesellschaftsform ist eine Mischform aus
einer Gesellschaft mit beschränkter und unbeschränkter Haftung, bei
der es sowohl Gesellschafter mit beschränkter Haftung als auch solche
mit unbeschränkter Haftung gibt. Die Gesellschafter mit unbeschränkter
Haftung haften für die Schulden der Gesellschaft mit ihrem gesamten
Vermögen, während die Gesellschafter mit beschränkter Haftung nur bis
zu ihrem Einlagebetrag haftbar sind.
157
KAPITEL VI
Als Rentner in Spanien
„Den Lebensabend genießen“
Der (Vor-) Ruhestand in Spanien bietet viele Vorteile, wie niedrigere Lebenshaltungskosten
und ein qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem.
Mit einem Budget von etwa 25.000 Euro pro Jahr können zwei Personen
in Spanien komfortabel leben, was eine Mischung aus Mietzahlungen,
Lebensmitteln, Unterhaltung und anderen Ausgaben beinhaltet. Gerade
Miet- bzw. Immobilienkosten sind in Spanien im Durchschnitt niedriger
als in Deutschland. Was die aktuelle Energiekrise betrifft, ist Spanien weniger
abhängig von russischen Gaslieferungen und auch die Inflation konnte
relativ gut im Griff gehalten werden.
Allerdings sollten Rentner auch in Spanien berücksichtigen, dass die
Lebenshaltungskosten steigen können. Es ist daher wichtig, ein Budget
zu planen und regelmäßig anzupassen und sicherzustellen, dass der gewünschten
Lebensstandard aufrecht erhalten werden kann.
Ihren Ruhestand planen
Oftmals besteht eine starke Verbindung zwischen dem Wunsch auszuwandern
und dem Wunsch, vorzeitig aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Es
gibt verschiedene Gründe dafür, warum Menschen diesen Wunsch haben.
Einer der häufigsten Gründe ist die Gesundheit. Wenn jemand gesundheitliche
Probleme hat, kann es schwierig sein, weiterhin Vollzeit zu arbeiten.
Ein Vorruhestand oder eine Auswanderung in ein Land mit einem besseren
Gesundheitssystem kann dazu beitragen, den Stress zu reduzieren und
die notwendige Zeit und Energie zur Verfügung zu stellen, um sich um die
Gesundheit zu kümmern.
Ein weiterer Grund ist die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen.
Das kann Überarbeitung, schlechte Bezahlung oder mangelnde Aufstiegschancen
umfassen. Wenn man das Gefühl hat, dass man in seinem Job
nicht genug wertgeschätzt wird oder dass man keine Möglichkeit hat, sich
158
DIE RENTENVERSICHERUNG
Die Rentenversicherung in Deutschland ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen
Sicherungssystems. Sie soll sicherstellen, dass Menschen im Alter oder
bei Erwerbsminderung eine ausreichende Absicherung haben. Hier sind
einige wichtige Informationen zum Rentensystem in Deutschland:
1. Rentenarten:
In Deutschland gibt es verschiedene Rentenarten, wie die Altersrente, Erwerbsminderungsrente,
Hinterbliebenenrente und die Rehabilitationrente.
2. Beitragszahlung:
Die Rentenversicherung wird aus Beiträgen finanziert, die von Arbeitnehmern
und Arbeitgebern gezahlt werden. Selbstständige und Freiberufler
können sich freiwillig versichern.
3. Rentenbeitrag:
Der Rentenbeitrag beträgt derzeit 18,6% des Bruttoeinkommens, wobei
Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte davon tragen. Für Selbstständige
und Freiberufler gibt es unterschiedliche Regelungen.
4. Rentenberechnung:
Die Höhe der Rente hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer
der Beitragszahlung, der Höhe der Beiträge und dem Einkommen während
des Erwerbslebens.
5. Renteneintrittsalter:
Das Renteneintrittsalter liegt derzeit bei 67 Jahren. Es gibt jedoch auch die
Möglichkeit, früher oder später in Rente zu gehen, wobei sich die Höhe der
Rente entsprechend anpasst.
6. Rentenanpassung:
Die Renten werden regelmäßig angepasst, um der Inflation und anderen
wirtschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen.
7. Renteninformation:
Jeder Versicherte erhält regelmäßig eine Renteninformation, die über die
Höhe der zu erwartenden Rente informiert und Empfehlungen zur Altersvorsorge
gibt.
159
weiterzuentwickeln, kann das dazu führen, dass man den Wunsch hat, aus
dem Arbeitsleben auszusteigen und möglicherweise auch auszuwandern.
Für einige Menschen ist es wichtig, Zeit mit ihren Angehörigen zu verbringen
und sich um sie zu kümmern. Ein Vorruhestand oder eine Auswanderung
kann hier helfen, mehr Zeit für Familienangelegenheiten zur
Verfügung zu stellen.
Besonders in einer globalisierten Welt, in der Familienmitglieder oft über
Kontinente und Ozeane verstreut leben, kann dies ein wichtiger Faktor
sein.
Ein weiterer Grund für den Wunsch nach einem Vorruhestand oder einer
Auswanderung kann das Streben nach Selbstverwirklichung sein. Manche
Menschen möchten sich selbstständig machen oder ein neues Hobby oder
eine neue Leidenschaft verfolgen.
Dafür benötigt man oft mehr Zeit und Freiheit, die ein Vorruhestand oder
eine Auswanderung bieten können.
Hier sind einige Tipps, wie man dies finanziell gewährleisten kann:
1. Frühzeitige Planung:
Es ist ratsam, frühzeitig mit der Vorbereitung Ihres neuen Lebens zu
beginnen und einen Plan zu entwickeln, wie man den Ruhestand oder die
Auswanderung finanziell bewältigen kann. Je früher man mit der Planung
beginnt, desto mehr Zeit hat man, um sich auf die Veränderungen vorzubereiten
und ggf. noch fehlende finanzielle Mittel anzusparen.
Seit Mitte der 90er wird auch in Deutschland ein als „Frugalismus“ bekannter
Lebensstil immer populärer. Hierbei geht es darum, einen bescheidenen
Lebensstil zu führen und bewusst Ausgaben zu reduzieren, um Geld zu
sparen.
Durch dieses gesparte Geld kann man ein finanzielles Polster aufbauen und
so die Möglichkeit haben, früher in Rente zu gehen und auszuwandern –
insbesondere in Länder mit geringeren Lebenshaltungskosten.
Der Frugalismus hat in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gefunden,
die durch bewusstes Konsumverhalten und Sparen ein unabhängigeres
Leben anstreben. Diese Idee ist auch als „FIRE“ bekannt – Financial Independence,
Retire Early.
160
161
2. Aufbau eines finanziellen Polsters:
Bevor man den Vorruhestand oder die Auswanderung in Angriff nimmt,
muss sichergestellt sein, dass man über ausreichende Mittel verfügt um sich
selbst gewissermaßen eine Rente auszahlen zu können.
Die „25-Fach-Regel“ ist dabei ein wichtiger Grundsatz für die finanzielle
Planung im Vorruhestand. Diese Regel besagt, dass man in der Lage sein
sollte, das 25-fache seiner jährlichen Lebenshaltungskosten an Ersparnissen
zu haben, um sich einen Ruhestand finanziell leisten zu können.
Die Regel wurde an der Trinity Universität entwickelt und ist eine bekannte
Faustformel für die finanzielle Planung.
Die Regel basiert auf der Annahme, dass man in der Lage sein sollte, jährlich
4% des Vermögens zu entnehmen, um den Lebensunterhalt im Ruhestand
zu finanzieren, ohne das Vermögen aufzubrauchen. Wenn man also
beispielsweise 250.000 Euro im Jahr für Lebenshaltungskosten benötigt,
hat, benötigt man ein Vermögen von 500.000.- (25.000.- Euro x 25) um den
Ruhestand finanzieren zu können.
Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass – anders als in den USA
– in Deutschland Dividenden, Kursgewinne und Fondausschüttungen mit
25% Abgeltungssteuer belastet werden.
3. Reduzierung der Ausgaben:
Um ein finanzielles Polster aufzubauen, müssen Ausgaben reduziert werden.
Die Übersicht im Kasten rechts bietet dazu mögliche Ansatzpunkte.
4. Ihr Geld investieren und passives Einkommen generieren:
Passives Einkommen ist ein Begriff, der immer mehr an Bedeutung gewinnt,
da immer mehr Menschen ihr Einkommen diversifizieren und eine
finanzielle Sicherheit aufbauen möchten. Im Gegensatz zum aktiven Einkommen,
das durch die Arbeit für einen Arbeitgeber oder durch Selbstständigkeit
erzielt wird, ermöglicht passives Einkommen, auch dann noch
Geld zu verdienen, wenn man nicht (mehr) aktiv arbeitet.
162
TIPPS FÜR FRUGALISTEN:
1. Budgetplanung:
Erstellen Sie ein monatliches Budget, um Ihre Ausgaben im Auge zu behalten.
Dies kann helfen, unnötige Ausgaben zu reduzieren und mehr Geld für
die Zukunft zu sparen.
2. Sparen beim Einkaufen:
Frugalisten suchen nach Möglichkeiten, Geld beim Einkaufen zu sparen, indem
sie Angebote und Rabatte nutzen und den Kauf von Markenprodukten
vermeiden.
3. Minimalistischer Lebensstil:
Ein minimalistischer Lebensstil bedeutet, dass man nur das besitzt, was man
wirklich braucht. Das kann helfen, Geld zu sparen und den Fokus auf die
Dinge zu legen, die wirklich wichtig sind.
4. Freizeitaktivitäten:
Frugalisten suchen nach kostengünstigen Freizeitaktivitäten, wie Wandern,
Fahrradfahren, Lesen oder Picknicken. Auf diese Weise können sie ihre Freizeit
genießen, ohne viel Geld auszugeben.
5. Zu Hause kochen:
Zu Hause zu kochen, anstatt auswärts zu essen, kann viel Geld sparen.
Frugalisten können zudem versuchen, Lebensmittel in großen Mengen zu
kaufen und Mahlzeiten im Voraus zu planen.
6. Vermeidung von Schulden:
Frugalisten versuchen, Schulden zu vermeiden oder bestehende Schulden so
schnell wie möglich abzuzahlen. Das kann helfen, Zinsen zu vermeiden um
mehr Geld für die Zukunft sparen zu können.
163
Nachfolgend werden einige Möglichkeiten vorgestellt, wie man Geld investieren
und passives Einkommen generieren kann.
Passives Einkommen generieren
1. Investitionen in Aktien und Fonds:
Eine der beliebtesten Möglichkeiten, passives Einkommen zu generieren,
ist die Investition in Aktien, ETF´s (siehe Kasten rechts) und Fonds.
Wenn man in Unternehmen investiert, die Dividenden ausschütten, kann
man regelmäßige Einnahmen erzielen. Auch wenn Aktienkurse schwanken
können, haben Unternehmen mit einer stabilen Dividendenpolitik oft langfristige
Erfolge.
2. Immobilieninvestitionen:
Immobilieninvestitionen können eine hervorragende Möglichkeit sein,
passives Einkommen zu generieren. Wenn man in Immobilien investiert,
kann man regelmäßige Mieteinnahmen erzielen. Zudem kann man durch
den Verkauf von Immobilien auch eine Wertsteigerung erzielen. Es gibt
verschiedene Arten von Immobilieninvestitionen, wie z.B. der Kauf von
Mietwohnungen, Gewerbeimmobilien oder der Kauf von Ferienwohnungen.
3. Affiliate-Marketing:
Affiliate-Marketing ist eine weitere Möglichkeit, passives Einkommen zu
generieren. Hierbei bewirbt man Produkte oder Dienstleistungen eines
Unternehmens und erhält eine Provision für jeden Verkauf, der über den
eigenen Affiliate-Link getätigt wird. Dies kann durch die Erstellung eines
eigenen Blogs, einer Social-Media-Präsenz oder einer eigenen Website
erfolgen.
4. Vermietung von Online-Plattformen:
Wenn man eine Online-Plattform oder ein Blog betreibt, kann man durch
die Vermietung von Werbeflächen, oder durch die Platzierung von Werbung,
passives Einkommen erzielen. Hierbei sollten jedoch die Nutzerer-
164
fahrung und die Qualität der Inhalte im Vordergrund stehen, um eine hohe
Reichweite und eine hohe Akzeptanz bei der Zielgruppe zu erreichen.
5. Vermietung von physischen Produkten:
Die Vermietung von physischen Produkten kann ebenfalls eine Möglichkeit
sein, passives Einkommen zu generieren. Hierbei kann man beispielsweise
Fahrräder, Autos, Wohnmobile, Instrumente oder Fotoausrüstung vermieten.
Es gibt viele Möglichkeiten, passives Einkommen zu generieren. Dabei
sollte man jedoch sorgfältig abwägen, welche Art von passivem Einkommen
man erzielen möchte und welche Risiken damit verbunden sind (siehe
nächste Seiten). Durch die Kombination mehrerer Strategien und eine
breite Diversifikation kann man eine finanzielle Sicherheit aufbauen und
ein passives Einkommen erzielen, das über die Jahre hinweg Bestand hat.
ETF’S (EXCHANGE TRADED FUNDS
ETFs (Exchange Traded Funds) sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt
werden. Sie sind ähnlich wie herkömmliche Investmentfonds aufgebaut,
jedoch bieten ETFs eine höhere Flexibilität und Liquidität, da sie wie Aktien
an Börsen gehandelt werden können.
ETFs sind in der Regel passiv verwaltete Fonds, die einen bestimmten Index
wie den DAX, S&P 500 oder den MSCI World abbilden. Der Fondsmanager
versucht hierbei nicht, den Index zu schlagen, sondern erzielt die gleiche
Rendite wie der zugrunde liegende Index.
ETFs bieten Anlegern eine kosteneffiziente Möglichkeit, in breit diversifizierte
Märkte und Branchen zu investieren. Sie sind im Vergleich zu aktiv gemanagten
Fonds in der Regel günstiger, da sie weniger Verwaltungsaufwand
und Transaktionskosten verursachen. Zudem bieten sie eine hohe Liquidität,
da sie jederzeit während der Handelszeiten an der Börse gekauft und verkauft
werden können.
Es gibt eine Vielzahl von ETFs, die unterschiedliche Märkte und Branchen
abbilden, so dass Anleger ihre Investitionen gezielt auf ihre Bedürfnisse und
Risikobereitschaft ausrichten können. ETFs eignen sich für langfristige Anleger,
die in breit diversifizierte Märkte investieren möchten und eine kosteneffiziente
Möglichkeit suchen, ihr Portfolio 165aufzubauen.
Risikoanalyse
Investition in Aktion oder Immobilien können eine lukrative Möglichkeit
sein, um langfristig passives Einkommen zu generieren. Allerdings gibt es
auch bestimmte Risiken, die man bei der Investitionsentscheidung berücksichtigen
sollte. Hier sind einige der wichtigsten Risiken:
Immobilien:
1. Marktrisiko:
Das Marktrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass der Immobilienmarkt
als Ganzes einen Abschwung erlebt, was den Wert der Immobilie
mindern könnte. Dies kann auf verschiedene Faktoren wie Zinssätze,
politische Ereignisse, wirtschaftliche Entwicklungen oder demografische
Veränderungen zurückzuführen sein.
2. Finanzrisiko:
Das Finanzrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass man nicht in der
Lage ist, seine Immobilieninvestitionen zu finanzieren oder dass sich die
Zinsen erhöhen und die monatlichen Ratenzahlungen erschweren. Auch
die Möglichkeit eines Zahlungsausfalls des Mieters kann das Finanzrisiko
erhöhen.
3. Vermietungsrisiko:
Das Vermietungsrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass man nicht in
der Lage ist, einen geeigneten Mieter zu finden oder dass der Mieter seine
Miete nicht bezahlt. Dies kann die finanzielle Belastung erhöhen und zu
einer längeren Leerstandszeit führen.
4. Reparaturrisiko:
Das Reparaturrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass Reparatur- und
Instandhaltungskosten unvorhergesehen und unerwartet anfallen. Dies
kann insbesondere bei älteren Immobilien der Fall sein und hohe finanzielle
Belastungen bedeuten.
5. Rechtsrisiko:
166
Das Rechtsrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit von Rechtsstreitigkeiten,
z.B. bei Auseinandersetzungen mit Mietern oder Behörden. Auch steuerliche
und rechtliche Regelungen können sich ändern und die Investition
belasten.
Aktien und Fonds:
1. Marktrisiko:
Die Performance von Aktien und Fonds ist von vielen Faktoren abhängig,
darunter Konjunktur, politische Entwicklungen, Wettbewerb und Technologie.
Daher kann sich das Marktrisiko auf die Wertentwicklung von
Aktien und Fonds auswirken.
2. Branchenrisiko:
Eine bestimmte Branche kann aufgrund von Veränderungen in der Technologie,
Konkurrenz oder Regulierung schlecht abschneiden, was sich
negativ auf den Wert der Aktien oder Fonds in dieser Branche auswirken
kann.
3. Unternehmensrisiko:
Einzelne Unternehmen können aufgrund von schlechtem Management,
Produktschwächen oder Rechtsstreitigkeiten schlecht abschneiden, was den
Wert der Aktien und Fonds dieses Unternehmens beeinträchtigt.
4. Liquiditätsrisiko:
Dies ist gegeben, wenn man gezwungen ist, die Aktie zu einem ungünstigen
Zeitpunkt zu verkaufen, um Liquidität zu schaffen.
5. Währungsrisiko: Wenn Anleger in Aktien und Fonds investieren,
die in einer anderen Währung notiert sind, kann eine ungünstige Wechselkursbewegung
zu Verlusten führen.
6. Inflation:
Wenn die Inflation hoch ist, kann dies den Wert von Aktien und Fonds
beeinträchtigen, da die Gewinne des Unternehmens oder des Fonds möglicherweise
nicht ausreichen, um mit der Inflation Schritt zu halten.
167
Eine Spanische Immobilie vermieten
Langzeitvermietung
In Spanien ist die Anzahl von Mietwohnungen im Vergleich zum EU-
Durchschnitt von 40% gering und beträgt lediglich 13%.
Die meisten Spanier bevorzugen den Kauf einer Wohnung, da niedrige
Gehälter und hohe Wohnungspreise viele junge Menschen dazu zwingen,
bis Ende 20 oder Anfang/Mitte 30 bei ihren Eltern zu wohnen, bis sie sich
(oftmals mit Unterstützung der Eltern) eine Wohnung leisten können.
Die stark gestiegenen Immobilienpreise in den letzten Jahren haben jedoch
zu einem harten Wettbewerb um Mietobjekte geführt. In Madrid oder
Barcelona liegen die Mieten für eine 1-2-Zimmerwohnung mittlerweile bei
€600 pro Monat oder mehr.
Eine günstigere Alternative sind Zimmer in Wohngemeinschaften (piso
compartido), die etwa €300 pro Monat kosten. Allerdings sind viele Zimmer
aufgrund der typischen spanischen Wohnungsschnitte oft sehr klein
und haben kein oder nur wenig Tageslicht.
Durch die Zunahme von Mitteleuropäern, die eher zur Miete neigen und
sich nicht langfristig binden möchten, sowie der Tatsache, dass auch viele
Spanier heute nicht mehr ihr Leben lang an einem Ort bleiben, steigt die
Nachfrage nach Langzeitmieten. Allerdings gestaltet sich die Suche nach
geeigneten Objekten sehr schwierig, da das Angebot nahezu null ist, unabhängig
vom Preissegment.
In der Vergangenheit haben Agenturen, die sich auf die Vermietung von
Langzeitobjekten konzentrierten, aufgrund fehlender Angebote schließen
müssen. Doch in letzter Zeit haben sich einige neue Agenturen etabliert,
die sich ausschließlich auf die Vermietung von Langzeitobjekten spezialisiert
haben. Nun fehlen nur noch Hausbesitzer, die ihr Eigentum vermieten
möchten.
Sollten Sie in Erwägung ziehen, Ihr Haus langfristig zu vermieten, sollten
Sie sich über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren.
Es ist immer noch ein Risiko, ein Objekt zu vermieten, da Langzeitmieter
168
in Spanien eine bessere gesetzliche Absicherung haben als in Deutschland.
Sogar wenn ein Mieter nach einiger Zeit seine Miete nicht zahlt, ist es
schwierig, diesen einfach auszuschließen.
Obwohl es auch in Spanien eine Räumungsklage gibt, dauert es oft eine
Weile, bis diese erfolgreich ist, und in der Zwischenzeit müssen Sie möglicherweise
die Kosten tragen.
RECHTLICHES
In Spanien ist die Langzeitvermietung von Wohnungs- und Geschäftsräumen
durch die Ley de Arrendamientos Urbanos (LAU) vom 24.11.1995 geregelt.
Anders als in Deutschland ist das Städtische Mietgesetz kein Bestandteil
des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), sondern ein eigenes Gesetz, das aus
dem Codigo Civil ausgelagert wurde. Das Städtische Mietgesetz gilt für alle
Verträge, die seit dem 1.1.1995 abgeschlossen wurden, während Altverträge
gemäß Übergangsvorschriften behandelt werden.
Mit dem LAU wurden zwei gravierende Änderungen eingeführt: Mietpreis
und Mietdauer können frei vereinbart werden. Bisherige Prozessvorschriften,
wie z.B. eine Räumungsklage geltend zu machen, waren früher im LAU geregelt,
sind jedoch mittlerweile durch eine Prozessverordnung vom 7.1.2001
überholt.
Früher mussten Mietverträge für den Erstwohnsitz in Spanien mindestens
ein Jahr dauern, weshalb einige versuchten, sich an diesem Gesetz vorbei zu
mogeln. Doch gemäß Artikel 9, Absatz 1 des Städtischen Mietrechts können
die Parteien die Dauer des Mietvertrages frei bestimmen, solange sie kürzer
als fünf Jahre ist. Am Ende des Vertragszeitraums wird der Vertrag automatisch
für ein Jahr verlängert, bis höchstens fünf Jahre.
Es gibt jedoch immer noch die weit verbreitete Fehlvorstellung von der
11-Monats-Vermietung, um die geltenden Gesetze zu umgehen. Allerdings
ist hier Vorsicht geboten, da die Verlängerungsklausel des LAU auch dann
greift, wenn die Mietdauer kürzer als fünf Jahre ist.
Nur bei einem Zeitmietvertrag von 3 oder 4 Wochen handelt es sich eindeutig
um eine touristische Zeitvermietung.
169
Touristische Vermietung
Ein Haus mit eigenem Schwimmbad kann in der Saison – je nach Anzahl
der Schlafzimmer, Lage und Ausstattung – zu einem Tagespreis von ca.
200.- € vermietet werden.
Was liegt also näher, als mit der Kurzeitvermietung einer spanischen Immobilie
zusätzliches Einkommen zu generieren:
1.) Registrierung und lokale Vorschriften
Die Vorschriften zur touristischen Vermietung einer Immobilie variieren je
nach Region. Für die Region Valencia sind beispielsweise folgende Voraussetzungen
(des Dekrets Nr. 15/2018) zu erfüllen:
Die Vermietung muss im touristischen Register der Region Valencia (Registro
General de Empresas, Establecimientos y Profesiones Turísticas de la
Comunidad Valenciana) eingetragen werden, die Registrierungsnummer
muss an der Immobilie sichtbar angebracht sein. Diese Nummer muss auch
bei Vermittlungsportalen wie Booking.com oder Airbnb angegeben werden.
Sie benötigen die folgenden Dokumente für die Registrierung:
• NIE oder CIF (falls Sie eine juristische Person sind)
• Bewohnbarkeitsbescheinigung
• Verantwortungserklärung des Eigentümers
• Gutachten über die Kompatibilität der touristischen Vermietung in
der Zone
Sobald Sie sich registriert haben, haben Sie zwei Monate Zeit, um mit der
Vermietung zu beginnen. Die Mietpreise müssen die folgenden Leistungen
beinhalten: Müllabfuhrgebühr, Stromkosten, Gemeinschaftsumlagen und
Instandhaltung der Immobilie.
Der Eigentümer kann eine Kaution von maximal 250,00 EUR verlangen,
die im Mietvertrag vermerkt sein muss.
170
Verstöße gegen das Gesetz werden mit Geldbußen von bis zu 90.151,80
EUR geahndet.
2.) Steuern:
Seit dem 01.07.2018 müssen alle Plattformen wie Booking.com oder
Airbnb alle vermittelten Wohnraumüberlassungen steuerlich melden. Der
Steuersatz liegt bei 19% oder 24%, abhängig davon, ob die Eigentümer in
einem EU-Land steuerlich ansässig sind oder nicht.
Für Mieteinnahmen müssen die Steuern quartalsweise im April, Juli, Oktober
und Januar gezahlt werden, dazu muss das Formular 210 ausgefüllt
werden.
Angenommen, die Ferienwohnung wird für 2000.- EUR pro Monat vermietet
und Sie haben absetzbare Kosten in Höhe von 800 EUR pro Monat
(wie z.B. Grundsteuer, Abschreibung, Reinigung, Reparaturkosten usw.).
In diesem Fall betragen die Nettoeinnahmen im Quartal 3600.-.
Sie müssen davon 19% bzw. 684.- EUR im Quartal an Steuern abführen.
3.) Risiken
• Probleme mit Mietern und Schäden an der Immobilie:
Kurzzeitmieter gehen weniger sorgsam mit Ihrer Immobilie um, Sie müssen
mit Schäden und Diebstahl rechnen.
Auch der vermeintliche Schutz von Vermittlungsportalen (wie AirCover
bei Airbnb) hilft weniger, als das Portal gerne dargestellt.
Es wird zwar eine Deckung in Höhe von drei Millionen US-Dollar für den
„seltenen Fall, dass während eines Aufenthalts auf Airbnb ihre Unterkunft
oder ihr Eigentum von einem Gast beschädigt werden“ versprochen, Sie
müssen jedoch die Schäden dokumentieren, gegebenenfalls eine polizeiliche
Anzeige vorlegen, Kaufbelege, Fotos und Anträge einreichen.
Zudem deckt die Garantie z.B. Antiquitäten oder teure Elektronik grundsätzlich
nicht ab.
171
Sie können alternativ Agenturen beauftragen, die sich um Vermittlung,
Reinigung und Endabnahme nach der Vermietung kümmern, was natürlich
Ihre Einnahmen entsprechend schmälert.
Auch müssen Sie unter Umständen mit Beschwerden von Nachbarn rechnen,
da Kurzzeitvermietung zu Lärmbelästigung und anderen Störungen
führen können.
• Saisonale Schwankungen:
Die Nachfrage nach kurzzeitigen Mietobjekten kann saisonalen Schwankungen
unterliegen, was sich auf das Einkommen aus der Vermietung auswirken
kann.
Aktuelles Beispiel ist die Corona-Pandemie, die jeglichen Fremdenverkehr
zeitweise komplett zum Erliegen gebracht hatte.
• Haftungsrisiken:
Es besteht das Risiko, dass ein Mieter während seines Aufenthalts in der
Immobilie verletzt wird oder Schaden erleidet, was zu Schadenersatzansprüchen
führen kann.
172
VOR- UND NACHTEILE
AIRBNB VERMIETUNG,
Vorteile:
• Als AirBnB-Vermieter können Sie eine höhere Rendite erzielen, da
Touristen und Geschäftsreisende bereit sind, mehr als normale Mieter
zu zahlen. Die Höhe der Rendite hängt von der Auslastung Ihrer Unterkunft
sowie von deren Preis ab. Bei Immobilien in attraktiven Lagen
können oft mehr als doppelt so viel Einnahmen erzielt werden wie im
Vergleich zu einer langfristigen Vermietung.
• Eine weitere positive Seite der Vermietung über AirBnB ist, dass Sie
Ihre Immobilie nicht langfristig an einen Mieter binden müssen. Sie
können die Zeiten planen, zu denen Sie vermieten und müssen keine
langen Kündigungsfristen beachten.
• Sie lernen Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen kennen.
Nachteile:
• Wenn Sie Ihre Immobilie über Airbnb oder Booking.com vermieten,
bedeutet dies mehr Aufwand im Vergleich zu einer langfristigen Vermietung.
Im Gegensatz zur langfristigen Vermietung, bei der Sie die
Immobilie einmalig und in der Regel unmöbliert übergeben, müssen
Sie für eine AirBnB-Unterkunft Elektrogeräte, Geschirr und Bettwäsche
bereitstellen sowie die Räume nach jedem Gast reinigen lassen, da diese
in der Regel möbliert sind.
• Als gewerblicher AirBnB-Vermieter fallen mehr Steuern an. Das
Finanzamt stuft Sie als Gewerbe ein, Sie müssen viermal im Jahr eine
Steuererklärung abgeben. Dies erhöht den bürokratischen Aufwand.
• Die AirBnB-Vermietung ist streng reglementiert, Sie dürfen nur mit
einer Genehmigung kurzzeitig Unterkünfte vermieten. Die Vergabe der
Genehmigung erfolgt mitunter restriktiv. Wenn Sie keine Erlaubnis bekommen,
ist eine legale AirBnB-Vermietung nicht möglich.
173
Aufenthalt und Rentenbezug
Als EU-Bürger haben Sie das Recht, in jedem EU-Land zu leben und zu
arbeiten, ohne eine spezielle Aufenthaltserlaubnis zu benötigen. Wenn Sie
sich jedoch in Spanien niederlassen, wird empfohlen, sich nach drei Monaten
beim zuständigen Meldeamt anzumelden und eine Aufenthaltsbescheinigung
zu beantragen.
Diese Aufenthaltsbescheinigung, auch „Certificado de Registro“ genannt,
dient als Nachweis über Ihren rechtmäßigen Aufenthalt in Spanien und
kann in verschiedenen Situationen benötigt werden, beispielsweise beim
Abschluss von Verträgen oder beim Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Fehlen einer Aufenthaltsbescheinigung
zu Schwierigkeiten führen kann, wenn Sie später einen Antrag auf
dauerhaften Aufenthalt in Spanien stellen möchten.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Rente in Spanien zu beziehen:
1) Wenn Sie Anspruch auf Zahlungen aus der Deutschen Rentenversicherung
haben und Ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort nach Spanien verlegen,
können Sie die Rentenzahlungen auf ein deutsches oder ein spanisches
Konto erhalten, es können dabei Bankspesen anfallen.
2) Wenn Sie vor Ihrer Pensionierung in Spanien gearbeitet und Steuern
gezahlt haben, müssen Sie Ihre Rente über das Instituto Nacional de la
Seguridad Social (INSS) in Spanien beantragen, wo Ihre Einzahlungen aus
beiden Ländern zusammengerechnet werden.
Deutsche Rentner können ihre Rente abzugsfrei nach Spanien überweisen
lassen, der Rentenantrag sollte mindestens drei bis vier Monate vor der
Übersiedlung gestellt werden.
Es gibt jedoch Einschränkungen für Beitrags- und Beschäftigungszeiten,
die außerhalb des heutigen Bundesgebiets entstanden sind.
Das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und
Spanien verhindert, dass die gleiche Einkommensquelle in beiden Ländern
besteuert wird.
174
ÜBERBLICK ZUM RENTENBEZUG IN
SPANIEN:
• EU-Bürger benötigen keine Aufenthaltserlaubnis um als Rentner in
Spanien zu leben, empfohlen wird jedoch die Anmeldung im Meldewesen
und Beantragung einer Aufenthaltsbescheinigung.
• Eine Abmeldung bei der deutschen Krankenkasse und Anmeldung
bei der spanischen Sozialversicherung ist erforderlich.
• Deutsche Rentner können ihre Rente grundsätzlich abzugsfrei nach
Spanien überweisen lassen.
• Der Rentenantrag sollte mindestens 3-4 Monate vor Umzug gestellt
werden.
• Es gibt möglicherweise Einschränkungen für Beitrags- und Beschäftigungszeiten
außerhalb des heutigen Bundesgebiets.
• Einkünfte, die im Ausland erzielt werden, müssen in Spanien versteuert
werden, es gibt jedoch ein Doppelbesteuerungsabkommen.
• Eine individuelle Beratung zu Steuerregelungen und Auswirkungen
auf die Rente ist empfohlen.
175
Das Abkommen regelt, in welchem Land Steuern auf welche Einkünfte gezahlt
werden müssen und stellt sicher, dass Steuerzahler nicht durch doppelte
Besteuerung belastet werden.
Im Fall von Renten, die aus Deutschland nach Spanien überwiesen werden,
regelt das DBA, dass die Rente in dem Land besteuert wird, in dem der
Empfänger seinen Wohnsitz hat, also in Spanien.
Es gibt jedoch Ausnahmen und Einschränkungen, die in dem Abkommen
festgelegt sind, z.B. können bestimmte Rentenarten, wie z.B. Beamtenpensionen,
in Deutschland besteuert werden.
Beamtenpensionen werden in jedem Fall in Deutschland versteuert, es sei
denn, der Pensionär hat die spanische Staatsbürgerschaft angenommen und
ist in Spanien ansässig. In diesem Fall könnten die Pensionen möglicherweise
von der Steuer befreit sein, abhängig von den aktuellen Regeln des
Doppelbesteuerungsabkommens.
Das Doppelbesteuerungsabkommen gilt jedoch nur für Einkünfte, die
aus einem anderen Land bezogen werden, und nicht für Einkünfte, die in
Spanien erzielt werden. Es empfiehlt sich daher, sich über die genauen Bestimmungen
des DBA zwischen Deutschland und Spanien zu informieren
und gegebenenfalls eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um
sicherzustellen, dass die Rente richtig besteuert wird.
Krankenversicherung
Als Rentner in Spanien können Sie sich bei der Sozialversicherung (Instituto
Nacional de la Seguridad Social, INSS) anmelden und dort eine Krankenversicherung
abschließen. Sie haben dabei zwei Möglichkeiten:
• Sie können sich in die gesetzliche Krankenversicherung einschreiben,
indem Sie Beiträge auf Basis Ihres Renteneinkommens zahlen. In diesem
Fall haben Sie Anspruch auf die gleichen Leistungen wie spanische
Staatsbürger, einschließlich medizinischer Behandlungen und Medikamenten.
• Sie können auch eine private Krankenversicherung abschließen, falls
Sie eine höhere Versicherungsleistung oder eine größere Auswahl an
medizinischen Einrichtungen wünschen.
176
Leistungen der spanischen Krankenversicherung sind möglicherweise nicht
so umfassend, wie die Leistungen der deutschen Krankenversicherung.
Es empfiehlt sich daher, sich über die Leistungen der spanischen Krankenversicherung
im Vorfeld zu informieren, um sicherzustellen, dass man
ausreichend abgesichert ist.
Der „Missoc“-Katalog der EU bietet unter anderem eine Übersicht über die
spanischen Sachleistungen und kann unter www. ec.europa.eu aufgerufen
werden.
Missoc“-Katalog der EU: www. ec.europa.eu
177
Wenn Sie sich in Spanien krankenversichern, müssen Sie sich bei Ihrer
deutschen Krankenversicherung abmelden.
Auch wenn Sie als Rentner in Spanien leben und eine spanische Krankenversicherung
haben, können Sie als EU-Bürger die Europäische Krankenversicherungskarte
(EHIC) beantragen. Mit dieser Karte haben Sie Anspruch
auf medizinische Leistungen in anderen EU-Ländern, wenn Sie
vorübergehend dorthin reisen. Die EHIC ist ein kostenloses Angebot und
kann online beantragt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die
EHIC keine private Krankenversicherung ersetzt und nur für medizinische
Notfälle gilt.
Rentner, die in Spanien leben und keiner Beschäftigung nachgehen, können
weiterhin in der deutschen Krankenversicherung der Rentner (KVdR)
versichert bleiben, wenn sie allein Beiträge zur deutschen Rentenversicherung
entrichtet haben.
In diesem Fall erhalten sie Leistungen der spanischen Krankenversicherung,
die von ihrer deutschen Krankenkasse bezahlt werden.
Die Pflichtbeiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung sind nach
deutschem Recht zu zahlen, die medizinische Versorgung im Krankheitsoder
Pflegefall (Sachleistungen) erfolgt jedoch ausschließlich nach spanischem
Recht.
Geldleistungen wie das Pflegegeld richten sich hingegen nach deutschem
Recht.
178
ÜBERBLICK ZUR KRANKENVERSI-
CHERUNG ALS RENTNER
• Das Gesundheitssystem ist in Spanien etwas anders organisiert als in
Deutschland, alle Bürger müssen in die Gesetzliche Seguridad Social
einzahlen, und können dann das Centro de la Salud (ähnlich wie die
Polikliniken in der ehemaligen DDR) aufsuchen und bekommen dort
einen Hausarzt zugewiesen. Nur dieser kann Überweisung an Fachärzte
veranlassen.
• Die Beiträge sind niedriger als in Deutschland und viele Bürger schliessen
noch eine Zusatzversicherung ab, um dann damit einen der niedergelassenen
Ärzte aufsuchen zu können.
• Als Rentner in Spanien können Sie sich bei der Sozialversicherung
(INSS) anmelden und dort eine Krankenversicherung abschließen.
• Sie können wählen zwischen der gesetzliche Krankenversicherung
(basierend auf Ihr Renteneinkommen) oder der private Krankenversicherung
(um für höhere Leistungen in Anspruch nehmen zu können).
• Wichtig, die Abmeldung bei der deutschen Krankenversicherung muss
vor der Anmeldung in Spanien erfolgen.
• EU-Bürger können die EU-Krankenversicherungskarte beantragen,
um medizinische Leistungen in anderen EU-Ländern in Anspruch zu
nehmen.
• Informieren Sie sich über die Bedingungen und Leistungen der gesetzlichen
und privaten Krankenversicherungen und schauen Sie, welches
Angebot am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
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KAPITEL VII
Der Umzug nach
Spanien
„Ihre Reise in ein neues Leben beginnt“
Einreise
Für eine Einreise nach Spanien benötigen Deutsche Staatsbürger nur einen
gültigen Reisepass oder Personalausweis. Kinder unter 16 Jahren können
mit einem Kinderausweis einreisen. Im Normalfall sind keine besonderen
Impfungen oder Gesundheitsnachweise erforderlich (Ausnahmen bestanden
während der Corona-Pandemie).
Beim Umzug von Deutschland nach Spanien fallen in der Regel keine Zolloder
Steuerzahlungen an, wenn das Umzugsgut zur persönlichen Verwendung
bestimmt ist und der Umziehende seinen Wohnsitz von Deutschland
in Spanien verlegt (mit Ausnahme der Kanarischen Inseln).
Dies gilt auch für Erbschaftsgut, solange die oben genannten Dokumente
vorliegen und von der diplomatischen oder konsularischen Vertretung
Spaniens beglaubigt werden.
Als Umzugsgut gelten grundsätzlich nur gebrauchte Gegenstände für den
Haushaltsbedarf, die einzeln und in spanischer Sprache mit ihrem Wert
aufgeführt werden müssen.
Einschränkungen gelten für Güter, die für gewerbliche oder andere wirtschaftliche
Zwecke bestimmt sind, sowie für Waffen, Munition, Drogen
oder geschützte Tiere und Pflanzen.
180
Haustiere
Seit 2004 ist es Pflicht, dass Hunde, Katzen und Frettchen, die von einem
EU-Mitgliedsstaat in einen anderen EU-Mitgliedsstaat reisen, einen Heimtierpass
haben. Der Heimtierpass ist ein EU-weit einheitliches Dokument,
das alle wichtigen Informationen über das Tier enthält, wie z.B. Name,
Alter, Rasse, Farbe und Beschreibung, sowie alle notwendigen Impfungen
und andere medizinische Behandlungen.
Für die Einreise von Tieren nach Spanien ist auch ein gültiges tierärztliches
Gesundheitszeugnis erforderlich, das den guten Gesundheitszustand des
Tieres bestätigt. Eine gültige Tollwutimpfung, die nicht älter als ein Jahr
und nicht jünger als 30 Tage sein darf, ist ebenfalls erforderlich. Die Erstimpfung
eines Welpen muss mindestens 21 Tage zurück liegen. (Es gibt
auch Informationsquellen, die von 31 Tagen sprechen).
Tiere, die jünger als drei Monate sind und noch keine Tollwutimpfung haben,
dürfen nicht einreisen. (Andere Quellen sagen, dass Jüngere Tiere ausnahmsweise
ungeimpft nach Spanien einreisen dürfen, sofern keine akute
Tollwutgefährdung besteht. Bitte lassen Sie sich dazu von Ihrem Tierarzt
beraten, da in dem Fall weitere Vorschriften zu beachten sind). Es ist auch
wichtig, dass das Haustier durch einen Mikrochip gekennzeichnet ist, der
dem EU-Standard entspricht.
Anmeldung
EU-Bürger, die länger als drei Monate in Spanien leben möchten, müssen
sich in das zentrale Ausländerregister (Registro Central de Extranjeros)
eintragen lassen. Die Eintragung kann bei dem für den Wohnsitz in Spanien
zuständigen Polizeikommissariat der Policia Nacional beantragt werden
und muss vorab online über die Internetseite der Nationalpolizei oder ihrer
nächstgelegenen Zweigstelle vereinbart werden.
EU-Bürger, die länger als 185 Tage in Spanien bleiben, gelten automatisch
als steuerpflichtig, auch wenn sie ihren Wohnsitz nicht in Spanien anmelden.
Um Rechte auf Sozialleistungen in Spanien zu haben, müssen sich EU-Bürger
zusätzlich zur Eintragung in das Ausländerregister auch bei dem für
den Wohnsitz zuständigen Einwohnermeldeamt (ayuntamiento) anmelden,
was als Empadronamiento bezeichnet wird.
181
Dies geschieht durch Vorlage des Reisepasses oder Personalausweises und
einer Bescheinigung über die Ortsansässigkeit (Miet- oder Kaufvertrag
einer Wohnung bzw. eines Hauses).
Die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt (Empadronamiento) ist wichtig,
um in Spanien ein Auto kaufen, Kinder an einer Schule anmelden,
heiraten, und auch eine Krankenkassenkarte, beantragen zu können.
EU-Bürger, die in Spanien leben, müssen auch eine persönliche Identifikationsnummer
für Ausländer (Número de Identificación de Extranjeros,
N.I.E.) beantragen, die beim Ausländeramt oder dem zuständigen Polizeikommissariat
erhältlich ist. Sobald der Auswanderer als Angestellter oder
Selbstständiger beim Finanzamt gemeldet ist, wird die N.I.E. zur persönlichen
Steuernummer N.I.F., Número de Identificación Fiscal.
Die N.I.E-Nummer
Die N.I.E-Nummer (Número de Identificación de Extranjeros) ist in Spanien
eine wichtige Steuernummer für Ausländer, die für berufliche, soziale
oder wirtschaftliche Zwecke mit Spanien verbunden sind. Sie unterscheidet
sich von der NIF (Número de Identificación fiscal) für Personen
mit spanischem Ausweis und der CIF (Código de Identificación Fiscal)
für Unternehmen und Organisationen. Die NIE-Nummer wird von der
spanischen Nationalpolizei (Policía Nacional) auf einem Blatt Papier im
Standardformat A4 ausgestellt und enthält Ihren Vor- und Nachnamen,
Ihr Geburtsdatum und Ihre Nationalität.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine NIE zu beantragen: entweder bei
einem spanischen Konsulat in Deutschland oder beim Ausländerbüro
(Oficina de Extranjeros) oder bei der Polizei (Comisaría de Policia) in
Spanien selbst. Der Antrag kann auch online gestellt werden. Wenn man
den Antrag über das Konsulat stellt, kann es zu längeren Wartezeiten kommen,
da der Antrag an die zuständige Behörde (Dirección General de la
Policía in Madrid) weitergeleitet wird. Vor Ort ist der Prozess normalerweise
schneller. Um eine NIE zu beantragen, muss man das Formular EX-
14 ausfüllen und zusammen mit einer beglaubigten Kopie des Reisepasses
oder Personalausweises, einer aktuellen Meldebescheinigung und einer
Kopie eines Schreibens aus Spanien, das den Grund und die Notwendigkeit
der NIE erklärt, einreichen.
182
TIMELINE UM- UND AN-
MELDUNGEN
• Sofort: N.I.E. und elektronische Unterschrift beantragen
Die N.I.E. ist die Ausländer-Identifikationsnummer, die in Spanien für viele
Verfahren, einschließlich der Arbeit und der Steuern, benötigt wird. Die
elektronische Unterschrift ist wichtig, um online Dokumente einreichen zu
können. Sie können beides bei der Polizei oder dem Rathaus (Ayuntamiento)
beantragen.
• Nach 185 Tagen: Wohnsittz
Offiziell den Wohnsitz in Spanien anmelden und Einschreiben ins Einwohnermelderegister
(Empadronamiento): Dies ist wichtig, um Zugang zu
Sozialleistungen zu erhalten und um sich um die spanische Staatsbürgerschaft
(nach zehn Jahren oder durch Heirat früher) zu bewerben. Anmelden
können Sie sich beim Rathaus (Ayuntamiento).
• Nach sechs Monaten: KFZ
Das Auto ummelden oder in Spanien ein neues Auto kaufen und anmelden:
Wenn Sie in Spanien ein Auto besitzen, müssen Sie es ummelden oder alternativ
ein neues Auto in Spanien kaufen und anmelden.
Sie können dies beim Rathaus (Ayuntamiento) oder bei der Zulassungsstelle
(Jefatura Provincial de Tráfico) erledigen.
• Nach zwei Jahren: Führerschein
Wenn Sie Ihren Führerschein nach dem 19. Januar 2013 bekommen haben,
können Sie ihn in Spanien nutzen, bis er abläuft.
Ältere Führerscheine müssen gegen einen spanischen Führerschein eingetauscht
werden, um Bußgeldern zu entgehen. Der spanische Führerschein
muss alle zehn Jahre bis zum 65. Lebensjahr und danach alle fünf Jahre erneuert
werden. Sie können sich an die Zulassungsstelle (Jefatura Provincial de
Tráfico) wenden, um weitere Informationen zu erhalten und um den Führerschein
zu erneuern.
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CHECKLISTE: BEANTRAGUNG
N.I.E - NUMMER
Was benötigt man für die Beantragung einer NIE-Nummer?
• Reisepass.
• Sie müssen das Antragsformular in Spanisch ausfüllen.
• Entrichtung einer Verwaltungsgebühr.
• Begründung, warum Sie eine NIE-Nummer benötigen,
z. B. ein Arbeitsvertrag oder Immobilienerwerb.
Eigentumserklärung
Als Resident in Spanien muss man dem spanischen Finanzamt eine Eigentumserklärung
(Modelo 720) über das Vermögen im Ausland abgeben.
Die Eigentumserklärung muss online zwischen Februar und Mai für das
Vorjahr eingereicht werden und umfasst die Meldung von Bankkonten im
Vorjahr mit einem Saldo von über 50.000 Euro, der Gesamtheit von Aktien,
Wertpapieren, Versicherungen und Rentenansprüchen von über 50.000
Euro und Immobilien und Grundeigentum außerhalb von Spanien von
über 50.000 Euro.
Bei Ehepartnern mit einem gemeinsamen Vermögen, das 50.000 Euro
übersteigt, müssen beide eine Erklärung abgeben.
Es ist wichtig zu beachten, dass Residenten in Spanien auch jährlich Vermögenssteigerungen
von über 20.000 Euro und Veränderungen in allen
drei Bereichen (Bankkonten, Aktien, Wertpapiere, Versicherungen, Rentenansprüche,
Immobilien und Grundeigentum) nach oben oder unten
melden müssen. Wenn dies nicht erfolgt, können Bußgelder verhängt
werden.
184
Bankkonto
Um ein Bankkonto in Spanien zu eröffnen, benötigen Sie einen gültigen
Ausweis sowie Ihre N.I.E. (Ausländer-Identifikationsnummer).
Weitere Dokumente wie Arbeitsvertrag, Meldebestätigung (Certificado de
Empadronamiento) oder Steuerbescheinigung (Certificado de Retenciones
y Otros Ingresos) können ebenfalls verlangt werden.
Sie können sich an eine große Bank mit einem entsprechenden Filial- und
Geldautomatnetz oder eine kleinere lokale Bank wenden, die eventuell bessere
Konditionen anbietet. Einige Banken bieten bei regelmäßigem Geldeingang
ein kostenloses Girokonto an.
Einige der größten Banken in Spanien sind:
• Santander
• BBVA
• CaixaBank
• Banco Popular
• Bankia
• Sabadell
• Ibercaja
• Kutxabank
• Bankinter
• Unicaja
Es gibt auch viele ausländische Banken, die in Spanien präsent sind wie
zum Beispiel:
• Deutsche Bank
• BNP Paribas
• Banco Santander.
185
Rund ums Fahrzeug
• Ummeldung:
Es ist üblich, eine Gestoría, also einen Verwaltungsdienstleister, mit der Zulassung
eines Fahrzeugs in Spanien zu beauftragen.
Diese können Ihnen helfen, sicherzustellen, dass alle erforderlichen Dokumente
und Unterlagen richtig zusammengestellt und eingereicht werden
und der Vorgang reibungslos verläuft.
Es gibt verschiedene Organisationen, die Gestoría-Dienste anbieten, darunter
auch der spanische Automobilclub RACC.
Bei der Zulassung eines Fahrzeugs in Spanien kann eventuell eine Anmeldesteuer
(impuesto de matriculación) entrichtet werden, die bis zu 14,75 %
des Tabellenwerts des Autos betragen kann und die auf den Zeitwert und
den CO2-Ausstoß des Fahrzeugs berechnet wird.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, von dieser Steuer befreit zu werden, wenn
das Fahrzeug und der Halter vor der Einfuhr mindestens 12 Monate in
einem anderen Land gemeldet waren und dieser das Fahrzeug seit mindestens
6 Monaten im Besitz hatte.
Einen Antrag auf Befreiung wegen Umzugs muss innerhalb von 60 Tagen
nach dem Umzug beim Finanzamt gestellt werden.
• Notwendige Mitführgegenstände
In Spanien gibt es eine Reihe von Gegenständen und Dokumenten, die im
Fahrzeug mitgeführt werden müssen.
Dazu gehören:
Der Führerschein (permiso de conducir), der Kraftfahrzeugschein (permiso
de circulación), die Nachweise der spanischen technischen Prüfstelle
(tarjeta de Inspección Técnica de Vehículos, ITV), die Kfz-Steuerbescheinigung
(impuesto municipal de circulación), die Versicherungspolice (póliza
de seguro) und die zugehörige letzte Beitragsrechnung (recibo de primas).
Weiterhin müssen folgende Gegenstände im Fahrzeug mitgeführt werden:
Ein Warndreieck (triángulo de emergencia), ein Feuerlöscher (extintor de
incendios), ein Verbandskasten (botiquín), eine reflektierende Weste (chaleco
reflectante) und ein Ersatzreifen (neumático de repuesto).
186
• Bußgelder:
Wer ein Bußgeld erhält, sollte es schnellstmöglich bezahlen, da sich
der Betrag verdoppelt, wenn die Zahlung nicht innerhalb von 20 Tagen
erfolgt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, einen Rabatt von 50 % zu
erhalten, wenn das Bußgeld innerhalb dieser Frist bezahlt wird. Allerdings
besteht dann keine Möglichkeit mehr, Berufung einzulegen.
• Parken: Die Linienfarben beim Parken in Spanien haben die folgenden
Bedeutungen:
* Weiße Linien signalisieren kostenfreies Parken zu jeder Zeit, jedoch
können eventuelle Schilder Ausnahmen machen.
* Blaue Linien weisen auf gebührenpflichtige Parkplätze hin. In der
Nähe finden Sie in der Regel Automaten, an denen Sie die Gebühren
entrichten müssen. Legen Sie den Parkschein gut sichtbar hin
ter die Windschutzscheibe und beachten Sie eventuelle Zeiten, zu
denen das Parken kostenfrei ist.
* Gelbe Linien markieren Halte- und Parkverbote, jedoch nicht für
alle Fahrzeugtypen. Oft sind die Verbote nur für Autos, Wohn
wagen und LKWs gedacht. Motorroller und Motorräder können
dort parken, wenn entsprechende Schilder darauf hinweisen oder
auf der Fahrbahn „solo moto“ aufgemalt ist. Es können auch Aus
nahmen für Anwohner, Krankenfahrzeuge, Taxis oder Behinderte
gelten. Durchgezogene gelbe Linien bedeuten, dass man weder
halten noch parken darf. Unterbrochene Linien hingegen erlauben
kurzes Halten, z.B. um jemanden aussteigen zu lassen.
* Orangefarbene Linien sind relativ neu und markieren spezielle
Parkbereiche, wie z.B. für Anwohner.
* Rot markierte Flächen bedeuten, dass das Parken hier generell ver
boten ist.
187
Apotheken
In Spanien sind Apotheken an einem hellen, oft blinkenden grünen oder
roten Malteserkreuz zu erkennen und während der üblichen Geschäftszeiten
geöffnet. Nacht-, Notfall- und Sonntagsdienste können in der lokalen
Zeitung oder im Schaufenster jeder Apotheke eingesehen werden. Ähnlich
wie in Deutschland gibt es in Spanien auch eine Unterscheidung zwischen
rezeptpflichtigen und rezeptfreien Medikamenten. Allerdings können dort
viele mehr Arzneimittel, darunter Antibiotika und die Antibabypille, ohne
Rezept erworben werden. Die Preise für Medikamente in Spanien liegen
deutlich unter dem deutschen Durchschnitt.
Einkaufen
Die Möglichkeiten in Spanien einkaufen zuz können, sind vielfältig - von
traditionellen Märkten und Boutiquen bis hin zu Supermärkten und Shopping-Malls.
Neben lokalen Supermärkte wie Mercadona, Masymas, Carrefour und El
Corte Inglés sind auch Aldi, Lidl und weitere deutsche Ketten weit verbreitet
und bieten eine große Auswahl an Lebensmitteln und Haushaltswaren
an.
Traditionelle Märkte sind in Spanien eine beliebte Möglichkeit, frische
Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch zu kaufen.
Es gibt auch Wochenmärkte, auf denen man Kleidung, Schuhe und Souvenirs
kaufen kann.
Sehr beliebt sind auch Flohmärkte, auf denen man allerlei Secondhand-
Artikel, Vintage-Kleidung, Kunsthandwerk und Antiquitäten finden kann.
Die meisten Flohmärkte finden an Wochenenden statt und ziehen sowohl
Einheimische als auch Touristen an. Einige bekannte Flohmärkte sind der
Rastro in Madrid, Mercado de la Boqueria in Barcelona und El Rastro in
Sevilla. Auf diesen Märkten kann man nicht nur einkaufen, sondern auch
das lokale Leben und die Kultur erleben.
Für Boutiquen und Designerläden gibt es in Spanien viele beliebte Einkaufsstraßen
wie die Calle Serrano und die Calle Fuencarral in Madrid
und die Passeig de Gracia in Barcelona. Es gibt auch viele Einkaufszentren
wie das Centro Comercial Las Arenas und das Centro Comercial El Corte
188
Inglés in Barcelona und das Centro Comercial La Vaguada in Madrid.
Auch gibt es eine Vielzahl von China-Märkten, in denen man preisgünstige
Waren kaufen kann. Diese Märkte sind in der Regel in Einkaufszentren
oder in Gewerbegebieten zu finden und bieten eine große Auswahl an
Produkten wie Kleidung, Schuhe, Haushaltswaren, Elektronik, Spielzeug
und vielem mehr. Die meisten dieser Märkte bieten normalerweise keine
Garantie oder Rückgaberecht.
Ein besonderer Tipp für Schnäppchenjäger ist das Einkaufen in den Outlet-Malls,
wie z.B. Las Rozas Village, wo man Designerware zu reduzierten
Preisen kaufen kann.
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Bitte beachten Sie, dass das hier vorgestellte ePaper lediglich eine Zusammenfassung
des vollständigen Buches „Von Deutschland nach Spanien:
Ihre Reise in ein neues Leben“ (ISBN 979-8376009239) darstellt und an
dieser Stelle endet.
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