LP_Nagel_Executive_Management
Leseprobe: Erik Nagel: Das Executive-Managementmodell
Leseprobe: Erik Nagel: Das Executive-Managementmodell
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ISBN 978-3-03909-373-1 (Print) · ISBN 978-3-03909-873-6 (E-Book)
5<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Zur Historie des <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Liebe Leserinnen und Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Kapitel 1: Unternehmen, <strong>Management</strong> und Leadership – <br />
dasselbe ist doch nicht gleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
1.1 Das Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
1.1.1 Vertragstheoretische Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
1.1.2 Verhaltensorientierte Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
1.1.3 Unternehmen als ausschliesslich wirtschaftliche oder <br />
als gesellschaftliche Institution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
1.1.4 Unternehmen aus systemorientierter Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
1.2 <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
1.2.1 Eine erste Begriffsklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
1.2.2 <strong>Management</strong> aus vertragstheoretischer Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
1.2.3 Verhaltensorientiertes <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
1.2.4 <strong>Management</strong> als ausschliesslich wirtschaftliches oder <br />
als gesellschaftliches Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
1.2.5 Systemorientiertes <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
1.3 Leadership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
1.3.1 Leadership – Typen, Erfolg und Rolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
1.3.2 Leadership – Einfluss ausüben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
1.3.3 Leadership – die sichtbaren Führungspersonen . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
1.4 Vielfalt als Lernimpuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
6 Inhaltsverzeichnis<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Kapitel 2: Unternehmensführung aus gesamtheitlicher und <br />
ganzheitlich-integrierender Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
2.1 Das <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell erläutert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
2.2 <strong>Management</strong> und Leadership: Die Sache und die Beziehung . . . . . . . . . . . 59<br />
Kapitel 3: Aktionsfelder des <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
3.1 Gesellschaftliche Sphäre: Die dynamischen Entwicklungen <br />
ausserhalb des Unternehmens wahrnehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
3.1.1 (Mega-)Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
3.1.2 Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
3.1.3 Markt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
3.1.4 Regulierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
3.2 Normative Sphäre: Das Unternehmen im Verhältnis zur <br />
Gesellschaft gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
3.2.1 Unternehmenskultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
3.2.2 Unternehmenspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />
3.2.3 Unternehmensverfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />
3.3 Strategische Sphäre: Sinn, Ausrichtung und Ordnung <br />
des Unternehmens gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
3.3.1 Unternehmensgrundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />
3.3.2 Unternehmensstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />
3.3.2.1 Die Paradigmen des strategischen <strong>Management</strong>s . . . . . . 101<br />
3.3.2.2 Der ganzheitliche Strategieansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109<br />
3.3.3 Unternehmensstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />
3.4 Operative Sphäre: Führungsbeziehungen reflektiert gestalten und <br />
Arbeitsprozesse strukturieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />
3.4.1 Führung als Interaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117<br />
3.4.2 Massnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119<br />
3.4.3 Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120<br />
3.5 Sphäre des Individuums: Der Mensch (in seiner Rolle im Unternehmen) <br />
im Zentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121<br />
Was ich Ihnen noch mit auf den Weg geben möchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129<br />
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137<br />
Der Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
7<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Geleitwort<br />
Seit 1990 bietet die Hochschule Luzern – Wirtschaft den praxisorientierten <strong>Executive</strong><br />
MBA an. Hunderte von Führungskräften haben sich im Herzen der Zentralschweiz<br />
das Handwerkszeug für erfolgreiche Unternehmensführung und Leadership<br />
erworben. Dass ein Weiterbildungsangebot sich so lange erfolgreich in diesem<br />
kompetitiven Markt behaupten kann, zeugt von seiner Qualität, inhaltlichen<br />
Relevanz und positiven Reputation. Als Präsident der Alumni des <strong>Executive</strong> MBA<br />
Luzern (AML) bin ich stolz auf diese Tradition und Erfolgsgeschichte.<br />
Die Alumni-Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, die Marke «<strong>Executive</strong> MBA<br />
Luzern» bekannter zu machen und das hervorragende Image des Weiterbildungsprogramms<br />
zu fördern. Wir unterstützen die adäquate Fort- und Weiterbildung,<br />
führen gesellschaftliche Anlässe durch und arbeiten mit anderen Alumni-Organisationen<br />
zusammen. Zudem fördern wir ein aktives Beziehungsnetz der Mitglieder<br />
untereinander und zur Hochschule Luzern – Wirtschaft.<br />
Das dem <strong>Executive</strong> MBA Luzern zugrunde liegende <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell<br />
liegt hiermit nun als Buch für die EMBA-Teilnehmenden und weitere Interessierte<br />
vor. Das Modell mit dem integrierenden Blick für das Ganze und die<br />
zahlreichen Vertiefungen zu einzelnen Facetten werden der komplexen Materie<br />
ausgezeichnet gerecht. Das <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell setzt die richtigen<br />
Schwerpunkte, denn Führungskräfte müssen strategisch denken und handeln<br />
können – sie müssen aber auch so führen, dass Mitarbeitende motiviert arbeiten<br />
und sich mit ihrer Kompetenz und Kreativität einbringen.<br />
Die Ausführungen in diesem Buch geben viele Impulse für die anstehenden<br />
<strong>Management</strong>- und Führungsaufgaben. Es wirkt richtiggehend motivierend, sich<br />
als Führungsperson sowohl dem grossen Ganzen als auch den relevanten Detailfragen<br />
zu widmen, um bei der Umsetzung in die eigene Praxis Erfolgserlebnisse<br />
verbuchen zu können.
8 Geleitwort<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Dem Autor Prof. Dr. Erik <strong>Nagel</strong> danke ich herzlich für sein grosses Engagement,<br />
das <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell seit vielen Jahren mitzutragen und weiterzuentwickeln.<br />
Ich bin überzeugt, dass dieses neue Fachbuch die verdiente Anerkennung<br />
und Verbreitung auch über den Kreis des EMBA Luzern hinaus finden<br />
wird. Das Buch unterstützt Führungspersonen bei der persönlichen Reflexion und<br />
Entwicklung, es ist ein Handbuch für die Praxis. In diesem Sinn sei das Werk allen<br />
Interessierten wärmstens empfohlen.<br />
Alex Mathis <br />
Präsident der Alumni des EMBA Luzern (AML)
9<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Zur Historie des <br />
<strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modells<br />
Der Gründer des Weiterbildungsprogramms <strong>Executive</strong> MBA Luzern, Prof. Dr.<br />
Paul Senn, entwarf das vorliegende <strong>Management</strong>modell in seinen Grundzügen in<br />
den späten 1980er Jahren. Als ich 2005 die Programmleitung des <strong>Executive</strong> MBA<br />
Luzern übernahm, habe ich eine erste grundsätzliche Überarbeitung des Modells<br />
vorgenommen; seitdem habe ich es immer wieder ergänzt, aktualisiert und das<br />
Modell hinsichtlich der Struktur umgestellt. Auch wenn das Gehäuse gewisse<br />
Ähnlichkeiten zum Ursprungsmodell hat, habe ich das Innenleben vollständig und<br />
fortlaufend erneuert. Dennoch gibt es im Verhältnis zum Ursprungsmodell drei<br />
Konstanten, an denen ich über die Jahre festgehalten habe: Erstens gehe (auch) ich<br />
von einem ganzheitlich-vernetzten <strong>Management</strong>verständnis aus. Das Modell hat<br />
zum Ziel, die – aus heutiger Sicht – relevanten <strong>Management</strong>- und Führungsdimensionen<br />
zu benennen und so zu strukturieren, dass die Vernetzungen und<br />
Bezüge zwischen verschiedenen Handlungsfeldern und -ebenen hergestellt werden<br />
können. Zweitens erachte (auch) ich die Segmentierung nach <strong>Management</strong>ebenen<br />
oder -sphären (normativ, strategisch, operativ) bis heute als eine relevante<br />
und hilfreiche Strukturierung für ein <strong>Management</strong>modell. Damit wurde es auch –<br />
in Ergänzung zum Ursprungsmodell – möglich, das Unternehmen in seiner gesellschaftlichen<br />
(und nicht nur ökonomischen) Relevanz zu verstehen und zu verorten.<br />
Drittens steht (auch) für mich der Mensch in seiner Rolle als Mitglied der<br />
Organisation im Zentrum; der Umgang mit Menschen in der Organisation (und<br />
deren Umfeld) muss somit ethischen Massstäben gerecht werden.<br />
Wozu dient ein <strong>Management</strong>modell? Es soll die teilweise verwirrende, chaotische<br />
oder zumindest sehr dynamische und schwer erfassbare Welt in Organisationen<br />
sortieren helfen und Führungskräfte unterstützen, Herausforderungen zu
10 Zur Historie des <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modells<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
strukturieren und einer (guten) Lösung zuzuführen. Natürlich löst eine Führungskraft<br />
mithilfe des Modells nicht einzelne Herausforderungen. Der Zweck des<br />
vorliegenden <strong>Management</strong>modells ist – etwas bescheiden formuliert – der folgende:<br />
besser verstehen, um so (etwas) angemessener, ideenreicher oder nachhaltiger<br />
zu handeln.<br />
Lassen Sie sich inspirieren.<br />
Prof. Dr. Erik <strong>Nagel</strong><br />
Programmleiter <strong>Executive</strong> MBA Luzern<br />
Luzern, Januar 2023
11<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Liebe Leserinnen <br />
und Leser<br />
Wenn ich an das Wort Modell denke, dann kommt mir unmittelbar ein Kindheitserlebnis<br />
in den Sinn. Als Kind sass ich häufig in meinem Zimmer und steckte und<br />
klebte Revell-Modelle mit dem damals sehr intensiv riechenden Revell-Kleber zusammen<br />
– das war in den 1970er Jahren. Die Modelle waren dann am Ende, häufig<br />
noch bemalt und beklebt, für mich schöne Schmuckstücke auf meinem Regal.<br />
Mit einem Revell-Modell eines Flugzeugs kann aber kein Flugzeugpassagier fliegen,<br />
im Modell eines von einer Architektin entworfenen Mehrfamilienhauses<br />
kann keine Einzelperson oder Familie wohnen. Das ist auch nicht deren Anspruch.<br />
Doch beide Modelltypen helfen uns, uns ein Flugzeug, ein Haus oder eine<br />
Wohnung vorzustellen und, daran anknüpfend, weitere Vorstellungen vom Abheben,<br />
Reisen, Kochen oder Wohnen zu entwickeln. Ein <strong>Management</strong>modell soll<br />
uns ebenso eine Vorstellung davon vermitteln, an welche relevanten Aspekte und<br />
Elemente zu denken ist, wenn es um die Gestaltung und Entwicklung von Organisationen<br />
geht. Ein wesentlicher Unterschied zu einem Flugzeug- oder einem<br />
Architekturmodell ist jedoch, dass es bei einem <strong>Management</strong>modell nicht ausreichen<br />
würde, nur die Umrisse von Organisationen zu zeichnen. Es muss uns eine<br />
deutlich umfassendere Vorstellung davon vermitteln, wie das Innenleben einer<br />
Organisation sowie das Verhältnis zur Umwelt funktioniert und zu gestalten ist.<br />
Bei einem Architektur- oder Flugzeugmodell mögen Expertinnen und Experten<br />
darüber streiten, ob das entsprechende Modell ein gutes Abbild des eigentlichen<br />
Objekts ist und somit als gelungen zu gelten hat: Die Formen und Proportionen<br />
müssen stimmen und die wichtigsten Merkmale müssen vorhanden sein. Der<br />
Abgleich mit dem Flugzeug oder dem Gebäude fällt somit verhältnismässig leicht.<br />
Ist ein solcher Realitätscheck auch zwischen einem <strong>Management</strong>modell und
12 Liebe Leserinnen und Leser<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Organisationen möglich? Oder anders gefragt: Ist im <strong>Management</strong>modell alles<br />
drin oder dran, was auch für Organisationen relevant ist? Die Frage lässt sich mit<br />
einem klaren Jein beantworten. Auf der einen Seite «ja», beispielsweise weil Organisation<br />
ein informelles Zusammenwirken auszeichnet und sich dieses mit dem<br />
Kulturbegriff darstellen lässt oder weil Organisationen sich über ihre Ausrichtung<br />
im Umfeld oder im Markt im Klaren sein müssen, was sich mit dem Strategiebegriff<br />
darstellen lässt. Somit sollten beide Begriffe in einen <strong>Management</strong>modell<br />
vorkommen. Andererseits «nein»; für diese Antwort sind vor allem drei Argumente<br />
anzuführen: Erstens stellt ein <strong>Management</strong>modell nicht eine ganz spezifische<br />
Organisation dar, so wie ein Flugzeugmodell eine Boeing 787 darstellt oder<br />
ein Architekturmodell ein ganz konkretes Haus. Zweitens gibt es zwischen <strong>Management</strong>modellen<br />
mehr oder weniger grosse Unterschiede, was überhaupt als<br />
die relevanten oder auch zeitgemässen <strong>Management</strong>aspekte gelten sollen. <strong>Management</strong><br />
ist ausgesprochen stark von modischen Strömungen durchzogen, oder<br />
besser betroffen, wodurch sich in verhältnismässig rascher Kadenz die als relevant<br />
erachteten Aspekte, aber auch deren Bezeichnung ändern; dabei stellt sich jedoch<br />
die Frage, ob alles neu ist oder nur neu erscheint (Kieser 1996). Drittens unterscheiden<br />
sich die Verständnisse der jeweiligen <strong>Management</strong>aspekte (wie Kultur<br />
oder Strategie) in Nuancen oder gar paradigmatisch. Das heisst, auch wenn die<br />
verwendeten Begriffe dieselben sein mögen oder ähnlich sind, so verbergen sich<br />
hinter den Begriffen (wie beispielsweise Leadership, Strategie oder Kultur) teilweise<br />
sehr unterschiedliche und sich widersprechende Auffassungen darüber, wie<br />
diese zu verstehen sind und ob respektive wie sie gestaltbar sind.<br />
Um ein <strong>Management</strong>modell handhabbar und begreifbar zu machen, wird in<br />
Modellen gerne auf die Berücksichtigung der Merkmale Vielschichtigkeit und<br />
Widersprüchlichkeit von Organisationen verzichtet. Das vorliegende <strong>Management</strong>modell<br />
mutet diese Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit allerdings<br />
ganz bewusst zu, da sie wesentliche Merkmale von Organisationen und deren<br />
<strong>Management</strong> sind und weil ich davon überzeugt bin, dass sich dadurch das eigene<br />
Verständnis von <strong>Management</strong> und Leadership besser entwickeln kann – im Sinne<br />
von: «So verstehe ich das!» Es gibt die allein seligmachende Theorie oder Perspektive<br />
auf Organisationen, <strong>Management</strong> und Leadership leider nicht, auch wenn wir<br />
sie uns insgeheim wünschen würden. Unsicherheiten, Unwägbarkeiten, Überraschungen<br />
und Zufälle durchkreuzen die Absichten einer zielgenauen und langfristigen<br />
Steuerung, eine Erkenntnis, die im Verlaufe des folgenden Texts erläutert<br />
wird.<br />
Doch weshalb ist der Einblick in die Vielfalt der sich zum Teil (stark) widersprechenden<br />
Perspektiven, Konzepte und Theorien relevant, wenn doch Theorien<br />
nicht genau die Wirklichkeit von Unternehmen und <strong>Management</strong> spiegeln?<br />
Mintzberg et al. (2004, S. 388) stellen fest:
Liebe Leserinnen und Leser 13<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
«Ob es uns gefällt oder nicht: Wir brauchen Kategorien [und die auf ihnen aufbauenden<br />
Theorien, Anmerkung d. A.], um unsere komplexe Welt zu verstehen. (Stellen Sie sich<br />
eine Welt ohne Worte vor.) Und daher sind wir auf das Kategorisieren [und auf Theorien,<br />
Anmerkung d. A.] angewiesen, wobei wir uns jedoch seiner Grenzen bewusst sein<br />
müssen.»<br />
Theorien vereinfachen die Realität in Unternehmen, indem sie nur ganz bestimmte<br />
Ausschnitte beleuchten; gleichzeitig verkomplizieren sie diese Realität,<br />
indem sie neue Kategorien – und damit erst mal schwerer verständliche oder nicht<br />
so eingängige Begriffe – einführen und so auf komplexe Zusammenhänge aufmerksam<br />
machen. Dieser Text will Sie an verschiedene Konzepte und Theorien<br />
und damit auch die entsprechenden Gedankengebäude heranführen. Sie werden<br />
einige Namen von «Klassikern» lesen, die ihre Gedanken vor etlichen Jahren verfasst<br />
haben, die aber so grundsätzlich sind, dass sie bis heute als relevant, gültig<br />
und hilfreich zu betrachten sind. Wie schon weiter oben angemerkt: Nicht alles,<br />
was als neu oder modern deklariert wird, ist wirklich neu oder gar besser. Dieser<br />
Text greift (logischerweise) nicht alle aktuellen Diskussionen auf – das <strong>Management</strong>modell<br />
will vielmehr Grundlegendes vermitteln und geht dafür auf Ursprünge<br />
zurück.<br />
Managerinnen oder Manager müssen rasch begreifen, Zusammenhänge erkennen,<br />
sich schnell ein Bild machen, die Dinge auf den Punkt bringen, um sie zu<br />
einer Entscheidung führen zu können. Managen heisst handeln (oder zumindest<br />
Handlungsfähigkeit suggerieren). Die in diesem <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell<br />
vermittelten Konzepte und Theorien helfen dabei, die eigene Praxis zu reflektieren.<br />
Und dies kann dazu führen, dass Sie<br />
<br />
<br />
<br />
sich bestätigt sehen in der Art und Weise, wie Sie an Probleme herangehen,<br />
Ansatzpunkte und Hinweise erhalten, wie Sie Ihre eigene Praxis (noch) verbessern<br />
können,<br />
aber auch genauso Ihre eigenen selbstverständlichen Annahmen und Perspektiven<br />
in Frage stellen, überprüfen und gegebenenfalls neu ausrichten können.<br />
Die im Folgenden dargestellten Theorien, Konzepte und Zugänge gilt es immer<br />
daraufhin zu prüfen, wie gravierend deren Verfremdungsgrad ist, also wie weit sie<br />
von unserer Alltagssprache und unserem Alltagserleben entfernt sind. Sie mögen<br />
feststellen, dass manche Theorien und Konzepte sehr genau Ihre Erfahrungen und<br />
die eigene Praxis widerspiegeln, weil sie relativ nahe an unserer Alltagssprache<br />
sind; dies sollte Anlass sein, um sich anderen Perspektiven gegenüber zumindest<br />
zu öffnen und diese zu prüfen. Andere Theorien und Konzepte werden auf den<br />
ersten Blick vielleicht wenig oder rein gar nichts mit der eigenen Praxis und den<br />
eigenen Überzeugungen zu tun haben. Sind sie deswegen weltfremd und nicht<br />
praxisrelevant? Vor dieser raschen Beurteilung sei aus folgenden Gründen gewarnt<br />
(vgl. <strong>Nagel</strong> & Holzer 2012):
14 Liebe Leserinnen und Leser<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
<br />
<br />
Theorie-Praxis-Transfer: Ist es nicht möglich, sofort einen Zusammenhang zwischen<br />
den Theorien und Konzepten und der eigenen Alltagspraxis herzustellen,<br />
heisst das noch lange nicht, dass dieser Zusammenhang nicht besteht und<br />
die Theorie damit eben theoretisch und irrelevant ist. Denn es ist eine ausgesprochen<br />
anspruchsvolle Aufgabe, diese Zusammenhänge zu erkennen und zu<br />
benennen. Wie vorher schon dargestellt: Theorien haben eine eigene Sprache<br />
und diese gilt es zuerst zu begreifen.<br />
Praxis nach eigenen Vorstellungen gestalten: In Theorien oder Konzepten wird<br />
immer wieder eine Praxis beschrieben, die idealisiert erscheint. Wenn es beispielsweise<br />
um eine systemische Sicht von Unternehmen geht, mag dies häufig<br />
nicht als Realität in Unternehmen empfunden werden – viele (Top-)Managerinnen<br />
und (Top-)Manager mögen nicht systemisch denken (einige aber<br />
schon). Doch ist deswegen die systemische Perspektive eine Schönfärberei der<br />
Unternehmensrealität? – nach dem Motto: Das lässt sich ja nie umsetzen! Nein,<br />
ist die Antwort, denn die systemische Perspektive ist als analytische Sicht auf<br />
Unternehmen zu verstehen und diese Sicht muss etwas eingeübt oder trainiert<br />
werden. Schaut man unterschiedliche Unternehmen an, bestehen sehr unterschiedliche<br />
<strong>Management</strong>verständnisse; je nach Unternehmen ist eher dieses<br />
oder eher jenes Verständnis anschlussfähig und umsetzbar. Dennoch: In jedem<br />
Unternehmen gibt es (nebst Gestaltungsgrenzen auch) Gestaltungsspielräume<br />
für den Einzelnen – für Sie. Und diese gilt es aufgrund der unterschiedlichen<br />
Theorien und Konzepte genauer zu erkunden. Das, was wir in der Regel als gegebene,<br />
unveränderbare <strong>Management</strong>realität definieren («Das ist so», «Das<br />
geht nicht anders», «Das läuft überall genauso ab» usw.), verweist immer auch<br />
auf Möglichkeiten, anders vorzugehen, und zwar durch die klare Ablehnung<br />
dieser Möglichkeiten. Die Auseinandersetzung mit dem <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell<br />
bietet einen Rahmen, in dem diese Reflexionen und Gedankenspiele<br />
(«Wie könnte es anders sein?» oder «Wie könnte es anders gehen?») risikofrei<br />
vorgenommen werden können. Dazu möchte ich Sie ermuntern.<br />
Doch eines ist völlig klar: Dieser Lernprozess benötigt Zeit und – vor allem – Interesse<br />
und Geduld. Damit Sie den Transfer von Theorie zur eigenen Praxis erkennen<br />
und über <strong>Management</strong>theorien und -konzepte Gestaltungsspielräume erkunden<br />
können, müssen Sie sich auf eine neue Sprache, die neue textliche Darstellung<br />
über <strong>Management</strong> und Unternehmen und damit schliesslich auf dieses neue Wissen<br />
einlassen.<br />
Diese einführenden Gedanken abschliessen möchte ich mit einer passenden<br />
Aussage von William Edwards Deming (1993, S. 105), einem US-amerikanischen<br />
Physiker und Statistiker, der als Pionier im Bereich des Qualitätsmanagements zu<br />
sehen ist.<br />
«Without theory, experience has no meaning. Without theory, one has no questions to<br />
ask. Hence without theory there is no learning.»
Liebe Leserinnen und Leser 15<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Unser <strong>Management</strong>modell ist als <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell bezeichnet.<br />
Damit ist Folgendes gemeint: Es werden mit dem <strong>Management</strong>modell primär<br />
<strong>Executive</strong>s angesprochen, also Führungskräfte mit mehrjähriger Führungserfahrung,<br />
die auf der Grundlage ihres wirtschaftswissenschaftlichen Wissens und<br />
ihrer umfassenden Führungserfahrung ihre eigenen Alltagshandlungen und -entscheidungen<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und darüber nachdenken<br />
können. Sie sollen mithilfe dieses Modells ihre Denk-, Handlungs- und<br />
Entscheidungsmuster reflektieren, neue Denk-, Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten<br />
erkunden und so ihre Alltagskompetenz als Führungspersonen<br />
weiterentwickeln können. Mit <strong>Executive</strong>s sind zudem Führungskräfte gemeint,<br />
die eine – in Abhängigkeit von der Grösse des Unternehmens – (Mit-)Verantwortung<br />
für das Unternehmen als Ganzes tragen, sei es als Leitungspersonen einer<br />
(grösseren) Abteilung, als Mitglieder einer Geschäftsleitung, als CEO oder als<br />
Mitglied eines Verwaltungsrats. Von <strong>Executive</strong>s wird somit erwartet, dass sie Perspektiven<br />
wechseln, andere Perspektiven verstehen, aber auch die Perspektive des<br />
Unternehmens als Ganzes einnehmen können und komplexe Wechselwirkungen<br />
und Dynamiken verstehen und zu gestalten wissen. Dieses <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell<br />
fokussiert somit nicht einzelne <strong>Management</strong>funktionen und das<br />
damit verbundene ausdifferenzierte und anspruchsvolle Detailwissen, sondern<br />
eine Gesamtsicht auf die Unternehmen und deren Gestaltung.<br />
Da sich das <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell ganz konkret an erfahrene Führungspersonen<br />
richtet, finden sich an verschiedenen Stellen auch immer wieder<br />
Hinweise zum Umgang mit dem Geschriebenen respektive dazu, wie die Ausführungen<br />
reflektiert werden können. Das heisst, dass Sie, lieber Leserin, lieber Leser,<br />
den Text nicht nur lesen, sondern sich diesen erarbeiten, zu eigen machen und<br />
zum Nachdenken über die eigene <strong>Management</strong>- und Führungspraxis nutzen.<br />
Deswegen empfehle ich Ihnen auch, dass Sie sich beim Lesen die aus Ihrer Sicht<br />
wesentlichen Stichworte und Zusammenhänge, aber auch Bezugspunkte zu Ihrer<br />
eigenen <strong>Management</strong>- und Führungspraxis notieren. Dazu finden Sie am Ende<br />
jedes Kapitels Platz für Ihre Notizen.<br />
Im bisherigen Text ist vor allem von «Organisationen» die Rede. Organisationen<br />
sind als Gattungsbegriff zu verstehen und lassen sich in Unternehmen, Nonprofit-Organisationen<br />
und öffentliche Verwaltungen unterscheiden. Dieses <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell<br />
geht primär von privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />
aus, weshalb im weiteren Verlauf des Textes vor allem von Unternehmen gesprochen<br />
wird. Ab und zu verwende ich auch den Begriff Organisation, wenn es sich<br />
um eher generische Erkenntnisse handelt.<br />
Der Aufbau des <strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modells ist wie folgt: Im ersten Kapitel<br />
werden unterschiedliche Sichtweisen und Theorien von Unternehmen, <strong>Management</strong><br />
und Leadership dargestellt und illustriert. Im zweiten Kapitel werden diese<br />
dann zu einem ganzheitlichen Verständnis zusammengeführt. Kapitel drei konkretisiert<br />
die Aktionsfelder von Unternehmen, denen sich das <strong>Management</strong> re-
16 Liebe Leserinnen und Leser<br />
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spektive die Führung anzunehmen hat. Zu unterscheiden sind die gesellschaftliche,<br />
die normative, die strategische und die operative Sphäre des Unternehmens, aus<br />
denen sich ganz konkrete Aufgaben für das <strong>Management</strong> ableiten lassen. Hinzu<br />
kommt schliesslich die Sphäre des Individuums, welches in der Mitte des Modells<br />
platziert ist. Damit wird deutlich, dass in unserem Modell der Mensch in seiner<br />
Rolle im Unternehmen im Zentrum steht.<br />
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende und aufschlussreiche Lektüre.<br />
Prof. Dr. Erik <strong>Nagel</strong>
127<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Was ich Ihnen noch mit <br />
auf den Weg geben möchte<br />
Texte hören auf. Das ist deren Schicksal. Endlichkeit hat aber auch etwas Gutes.<br />
Sie mögen ein gutes Stück Genugtuung empfinden, es geschafft zu haben, sich<br />
durch den Text durchgearbeitet zu haben. Recht so. Denn Lesen – vor allem eines<br />
solchen Textes – ist Arbeit. Und nach getaner Arbeit soll man froh sein dürfen,<br />
diese geleistet zu haben. Sogar ein wenig Stolz empfinden.<br />
Aber: Hand aufs Herz. Haben Sie nun alles im Kopf und in den Händen, was Sie<br />
gelesen haben, um es dann Tag für Tag und in jeder Alltagssituation zu nutzen und<br />
anzuwenden? Zum Glück ist das nicht der Fall. Ihre Festplatte im Kopf wäre –<br />
nicht nur wegen dieses Buches – wohl voll. Es geht ja nicht darum, sich an alles zu<br />
erinnern, was im Buch steht, sondern darum, sich an Gewisses, Relevantes zu erinnern<br />
und vor allem neue Sichtweisen zu entwickeln und so die Denk- und Handlungsoptionen<br />
für sich persönlich und für das Unternehmen auszuweiten.<br />
Und nun muss ich Ihnen vielleicht ein wenig die Freude nehmen: Es reicht<br />
nicht aus, einen Text (in dieser Vielfalt und Komplexität) einmal zu lesen. Es ist<br />
vielmehr so, dass ein nochmaliges, wenn auch selektives Lesen das Verständnis<br />
des Inhalts wachsen lässt. Man spricht hier in der Wissenschaft von einem hermeneutischen<br />
Zirkel: dieser Zirkelschluss besteht darin, dass jede Erkenntnis, die<br />
jeder und jede Einzelne zu gewinnen sucht, auf bereits vorhandener, aus eigener<br />
Erfahrung gewonnener Erkenntnis beruht. Ich garantiere Ihnen: Wenn Sie den<br />
Text (oder auch Passagen) wieder oder nochmals lesen, werden Sie Neues erkennen,<br />
Sie werden auch besser Zusammenhänge zu Ihrem Alltag aufspüren. Und<br />
vielleicht macht es Ihnen sogar auch Spass, die Geschichte von Honda einfach<br />
nochmals zu lesen.
128 Was ich Ihnen noch mit auf den Weg geben möchte<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Vielleicht werden Sie aber auch in einzelnen Momenten des <strong>Management</strong>- oder<br />
Führungsalltags einen Erkenntnismoment haben, plötzlich etwas neu erkennen<br />
oder sich etwas anders verhalten. Dann hat ein Transfer stattgefunden, dasjenige,<br />
was Sie gelesen haben, wird in den Alltag übertragen. Und dann kann davon gesprochen<br />
werden, dass man etwas gelernt hat.<br />
Nun können Sie das Buch aber erst einmal zuklappen und beiseitelegen. Allerdings<br />
an einem Ort, an dem Sie es sicher wiederfinden.<br />
Prof. Dr. Erik <strong>Nagel</strong>
137<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Agent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Agenturtheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 38<br />
Anspruchsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 90–91<br />
Anspruchsgruppen-Modell . . . . . . . . . . . . 90–91<br />
Autopoiesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
B<br />
Berater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Black Lives Matter (BLM) . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Branchenwachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
C<br />
Corporate Governance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />
D<br />
Diversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73–74<br />
Diversity <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 75–76<br />
divisionale Organisationsstruktur . . . . . . . . 112<br />
E<br />
Eigendynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Emergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Entglobalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />
Entscheiden in komplexen Situationen . . . . . 31<br />
Erwerbsbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
ethisch-kulturelle Rationalität . . . . . . . . . . . . . 29<br />
<strong>Executive</strong>-<strong>Management</strong>modell . . . . . . 15, 56–57<br />
F<br />
flexible Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70, 117<br />
Führung und Leadership . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Führungsdynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118<br />
Führungskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47–48<br />
Führungsperson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51, 117<br />
Führungsrollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Führungsstile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
G<br />
ganzheitlich vernetztes Problemlösen . . . . . . 45<br />
ganzheitlich-integrierende Sicht . . . . . . . . . . . 56<br />
Ganzheitlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
generische Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />
gesamtheitliche Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Geschäftsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />
gesellschaftliche Sphäre . . . . . . . . . . . . . . . 57, 61<br />
I<br />
Individualismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
internes Kontrollsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
Intervenieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45–46<br />
K<br />
Klimawandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Koalitionspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Kommunikationsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Kompetenz-Center . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />
Komplexität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–31, 85<br />
Komplexitätsreduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
Kontrollsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
Kulturentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Kulturmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Kulturwandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
L<br />
Leadership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47, 50<br />
Leadership und Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39–40
138 Stichwortverzeichnis<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
<strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34–35, 41<br />
<strong>Management</strong>logik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
<strong>Management</strong>modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Manager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 39<br />
Markt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76–77<br />
Marktanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Marktbarrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78–79<br />
Marktforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Marktschranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
Marktsegmentierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Matrix-Organisation . . . . . . . . . . . . . . . 114–115<br />
(Mega-)Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121–122<br />
Menschenbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34, 123<br />
menschliches Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Migration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Multi-Perspektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
N<br />
Nachfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
nachhaltige Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65, 72–73<br />
Nachhaltigkeitsdreieck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
Neue Institutionenökonomik (NIÖ) . 19, 21–22<br />
normative Sphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57, 83<br />
normatives <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
O<br />
ökonomische Rationalität . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
operative Sphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57, 116<br />
operatives <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />
Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 18<br />
organisationales Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Organisationskultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84, 88<br />
Organisationsstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112<br />
Organizational Behavior . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
P<br />
politische Rationalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Principal-Agent-Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . 24, 38<br />
Prinzipal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 24<br />
proaktive Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
Produktdifferenzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
Q<br />
Qualifikations-Missverhältnis . . . . . . . . . . . . . 66<br />
R<br />
Rationalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 29–30<br />
reaktive Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
reflektiert managen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Regulierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Regulierungsdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
S<br />
Shareholder-Value . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 41<br />
Sphäre des Individuums . . . . . . . . . 57, 121–122<br />
Sphären . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56–59<br />
Stakeholder-Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Stakeholder-<strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Strategieentwicklungsprozess . . . . . . . . . . . . 103<br />
strategische Sphäre . . . . . . . . . . . . . . . 57, 94–95<br />
strategisches <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . 101, 105<br />
«structure follows strategy» . . . . . . . . . . . . . . 111<br />
Strukturwandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />
Swiss Code of Best Practice for Corporate<br />
Governance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
«System of Plans» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />
systemorientiertes <strong>Management</strong> . . . . . . . . . . . 43<br />
Systemtheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–32, 44, 46<br />
Systemverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
T<br />
technologischer Fortschritt . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Transaktionskostentheorie . . . . . . . . . . . . . 19–22<br />
U<br />
Ungleichheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Unternehmensgrundsätze . . . . . . . . . 94–95, 98<br />
Unternehmenskultur . . . . . . . . . . . . . . . . . 83–88<br />
Unternehmenslogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Unternehmensphilosophie . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />
Unternehmenspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . 83, 89<br />
Unternehmensstrategie . . . . . . . . . . . 94, 99–101<br />
Unternehmensstruktur . . . . . . . . . . . . . . . 94, 111<br />
Unternehmensverfassung . . . . . . . . . . . . . . 83, 93<br />
Urbanisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
V<br />
Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Verhaltensannahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
verhaltensorientierter Ansatz . . . . . . . . . . 25–26<br />
verhaltensorientiertes <strong>Management</strong> . . . . . . . . 39<br />
Vertragstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23, 37<br />
Vielfalt der Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52–53<br />
W<br />
Wechselwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71–72<br />
Wettbewerbsintensität . . . . . . . . . . . . . . . . 77–78<br />
Z<br />
Zweifel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
139<br />
...........................................................................................................................................................................<br />
Der Autor<br />
Erik <strong>Nagel</strong>, Prof. Dr., ist Vizedirektor der Hochschule Luzern – Wirtschaft und<br />
Co-Institutsleiter des Instituts für Betriebs- und Regionalökonomie IBR. Er studierte<br />
Verwaltungswissenschaft an den Universitäten Konstanz, Leiden, Rotterdam<br />
und Grenoble. Anschliessend war er Assistent am Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Zentrum der Universität Basel und promovierte dort. Seit 1999 ist er Dozent<br />
an der Hochschule Luzern – Wirtschaft und leitet den <strong>Executive</strong> MBA Luzern. Er<br />
forscht und unterrichtet zu den Themen Führung, Change <strong>Management</strong>, Widerstand,<br />
Kulturwandel und Organisationsberatung. Erik <strong>Nagel</strong> begleitet Organisationen<br />
bei Veränderungsprozessen und coacht Führungspersonen.