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finetobacco<br />
FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />
[+]<br />
01 | März | April | Mai 2023 | 5,- €<br />
»WIR LIEBEN,WAS WIR TUN.«<br />
Das herzliche Luxushotel Europäischer Hof in Heidelberg beeindruckt durch<br />
Schönheit in jedem Detail und lässt für Connaisseure keinen Wunsch offen.<br />
ZIGARRE<br />
Short Robusto –<br />
die Handliche<br />
PFEIFENTABAK<br />
Highlights und<br />
Favoriten<br />
SPIRITUOSEN<br />
Die Welt der Obst-<br />
& Zigarrenbrände
EDITORIAL<br />
ENTDECKERTOUREN<br />
für GENIESSER<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Frühlingssonne macht Lust auf<br />
Reisen. Nach Zeiten von Homeoffice,<br />
Kälte und schlechten Nachrichten<br />
sind wir alle auf der Suche nach<br />
Ablenkung. Was ist da besser, als<br />
Neues zu entdecken und sich ein<br />
wenig dem Dolce Vita hinzugeben?<br />
FINE TOBACCO hat sich für Sie umgesehen<br />
und nimmt Sie mit.<br />
Deutschland hat viel zu bieten. In<br />
Köln trifft man im Hotel Excelsior<br />
Ernst nicht nur interessante Menschen<br />
aus aller Herren Länder, sondern<br />
auch eine imposante Bar samt<br />
Smoking Room. Nehmen Sie Platz<br />
und lassen Sie sich verwöhnen. Oder<br />
Sie führt der Weg ins schöne Heidelberg.<br />
Im Luxushotel Europäischer<br />
Hof wird Ihnen jeder Wunsch von<br />
den Augen abgelesen und Sie fühlen<br />
sich rundum umsorgt. Ein Traumziel<br />
für Genussmenschen.<br />
Wen es etwas weiter in die Welt<br />
treibt, für den haben wir die Dominikanische<br />
Republik besucht und<br />
beeindruckende Tabakerlebnisse<br />
aufgeschrieben. Eine echte Entdeckungstour<br />
für Aficionados und alle,<br />
die es noch werden wollen. Natürlich<br />
können Sie sich auch wieder in<br />
die Manufakturen der handgerollten<br />
Zigarren von Cuba entführen lassen,<br />
denn unsere Serie „Hecho a mano“<br />
bringt immer wieder neue Einblicke<br />
in die Kunst der Zigarrenfertigung.<br />
Oder Sie begleiten Kiki Baron auf<br />
Ihrer nächsten Reise: Al-’Ula heißt<br />
Sie herzlich willkommen.<br />
Besondere Augenblicke liefert unsere<br />
Zigarren-Gala. Die Short Robusto<br />
ist das sehr beliebte Format für viele<br />
Connaisseure. Die Tabake stammen<br />
aus allen möglichen Regionen und<br />
die Kompositionen lassen uns von<br />
fernen Ländern träumen. Dazu passen<br />
übrigens auch die Zigarrenbrände<br />
und andere geistreiche Getränke.<br />
Hier gibt es viel zu entdecken und es<br />
schmeckt. Und die richtigen Gläser<br />
für besten Geschmack haben wir für<br />
Sie getestet. Santé!<br />
Wer gut zu Fuß sein will, der sollte<br />
sich unbedingt unsere Reportage<br />
der Klemann Shoes Manufaktur<br />
widmen. Feinste Handwerkskunst<br />
für alle, die mit Stil unterwegs sein<br />
möchten. Viel unterwegs waren die<br />
Herren Hauser und Kienzle auch.<br />
Sie trafen sich eigentlich kaum,<br />
aber haben mit ihren Auftritten im<br />
deutschen Fernsehen Geschichte<br />
geschrieben. Die können Sie hier<br />
lesen.<br />
Wir wünschen Ihnen jetzt einfach<br />
viel Spaß beim Durchblättern und<br />
Lesen dieser Ausgabe von FINE<br />
TOBACCO, die wir wieder sehr gerne<br />
für Sie gemacht haben. Bleiben<br />
Sie uns gewogen und bleiben Sie<br />
gesund.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr<br />
Bodo Meinsen<br />
Verleger FINE TOBACCO<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 3
INHALT<br />
44-45<br />
Kikis Reisenotizen<br />
FELSEN, SAND UND<br />
NOMADENGRÄBER<br />
14-19<br />
Tabakreise<br />
QUE VIVA<br />
EL CIGARRO!<br />
20-23<br />
Titelstory<br />
EIN GRANDHOTEL<br />
MIT GANZ VIEL HERZ<br />
08-13<br />
Magazin<br />
DAS KALEIDOSKOP<br />
GUTEN GESCHMACKS<br />
06- 07<br />
NEU: barart<br />
DRINKS<br />
AMBIENTE<br />
STYLE<br />
62-66<br />
Manufakturen<br />
DAS GLÜCK KOMMT<br />
AUF FEINEN SOHLEN<br />
24-27<br />
Serie<br />
HECHO A MANO V<br />
4<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
IMPRESSUM<br />
68-71<br />
Pfeifentabak<br />
HIGHLIGHTS<br />
INHALT<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>01|23</strong><br />
46-56<br />
Short Robusto<br />
IMMER ZEIT<br />
FÜR EINEN<br />
WUNDER-<br />
STUMPEN<br />
HERAUSGEBER + VERLEGER<br />
Bodo Meinsen<br />
VERLAG<br />
MMM Medien Marketing Meinsen<br />
Inhaber: Bodo Meinsen<br />
Chiemseering 11<br />
D-85551 Kirchheim bei München<br />
Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />
Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />
Redaktion: Der Genussverlag<br />
Heinz Putschies<br />
Schurichstraße 19<br />
D-81247 München<br />
Tel.: +49(0)89-74 26 01 24<br />
Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />
meinsen@genussverlag.com<br />
ART-DIRECTION<br />
Heinz Putschies<br />
putschies@genussverlag.com<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Kiki Baron, Jens Meyer, Michael Peter,<br />
Claudia Puszkar, Stephan Rack, Elmar Schalk<br />
BILDREDAKTION<br />
Heinz Putschies<br />
putschies@genussverlag.com<br />
FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />
Nina Bauer, Studio Jan Roeder,<br />
Paul Spierenburg<br />
TITELFOTO<br />
Europäischer Hof Heidelberg<br />
38-42<br />
Raucherportrait<br />
DUO FRONTAL<br />
HAUSER & KIENZLE<br />
REDAKTIONSASSISTENZ<br />
Petra Meinsen<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Bodo Meinsen<br />
VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />
MMM Medien Marketing Meinsen<br />
Fax: +49(0)89 - 90 52 90 73<br />
E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />
DRUCK<br />
KASTNER AG das medienhaus<br />
Schlosshof 2-6, D-85283 Wolnzach<br />
32-37<br />
Spirituosen<br />
OBST-BRÄNDE<br />
UND ZIGARREN<br />
ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR<br />
20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />
Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />
Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+] und<br />
alle darin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />
unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />
wird keine Haftung übernommen.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 5
BARART<br />
bar<br />
DRINKS<br />
art<br />
AMBIENTE<br />
STYLE<br />
Excelsior Hotel Ernst<br />
Domplatz · Trankgasse 1-5 · 50667 Köln<br />
Tel.: +49 221 270-1<br />
E-Mail: info@excelsior-hotel-ernst.de<br />
www.excelsiorhotelernst.com<br />
6<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
DIE BAR FÜR BESONDERE MOMENTE IN KÖLN<br />
DIE PIANO BAR MIT SMOKERS-LOUNGE IM EXCELSIOR HOTEL ERNST<br />
Unter manch Kölnern ein Geheimtipp,<br />
international längst bekannt:<br />
In der Piano Bar des 5 Sterne<br />
Grand Hotels treffen sich Freunde<br />
von guten Cocktails, Wein oder<br />
Champagner und lassen zu Klaviermusik<br />
den Abend ausklingen. Darüber<br />
hinaus findet man auch außergewöhnliche<br />
Spirituosen, mit denen<br />
sich ein Barbesuch hervorragend<br />
abschließen lässt.<br />
Mit ihrer zentralen Lage direkt am<br />
Kölner Dom bietet die Bar gepflegte<br />
Barkultur in einer entspannten<br />
Lounge-Atmosphäre. Der Münchner<br />
Designer Siegward Graf Pilati hat mit<br />
dem Einsatz edler Hölzer den besonderen<br />
Charme der Bar geschaffen –<br />
gerade in der abendlichen Lichtstimmung<br />
genießt man die gelungene<br />
Ästhetik des Raumes. Bei schönem<br />
Wetter lädt die Terrasse zum Genießen<br />
unter freiem Himmel ein.<br />
Der Barchef Matthias Allgaier ist<br />
ausgebildeter Hotelkaufmann und<br />
hat Berufserfahrungen als Commis<br />
de Rang im Hotel Traube im<br />
Schwarzwald, sowie in der Schweiz<br />
und Spanien sammeln können.<br />
Seit 2016 ist Matthias Allgaier der<br />
Gastgeber in der Bar und mixt mit<br />
seinem Team Klassiker und eigene<br />
Cocktailkreationen.<br />
Gleich neben der Piano Bar bietet<br />
das Haus eine ventilierte Smokers-Lounge<br />
von gut 25 m2 Größe,<br />
in der Zigarren des Hauses Davidoff<br />
zu Getränken der Piano Bar genossen<br />
werden können.<br />
In diesem Jahr feiert das Excelsior<br />
Hotel Ernst übrigens seinen 160 Geburtstag,<br />
denn bereits 1863 wurde das<br />
Hotel vom Königlicher Hofrestaurateur<br />
am Zentralbahnhof Carl Ernst erbaut.<br />
Auch der deutsche Kaiser übernachtete<br />
im Grand Hotel Ernst, als er die<br />
Fertigstellung des Köln Doms erlebte.<br />
Heute gehört das Excelsior Hotel<br />
Ernst zur Selektion Deutscher<br />
Luxushotels und bietet als 5 Sterne-Grand-Hotel<br />
seinen Gästen vielfältigen<br />
Luxus in 136 Zimmern & Suiten,<br />
edlen Restaurants und besonderes<br />
Ambiente zum Feiern und bei Tagungen.<br />
Vielleicht ein wunderbarer Grund<br />
einmal wieder nach Köln zu reisen?<br />
Die Piano Bar ist täglich<br />
ab 12 Uhr geöffnet.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 7
MAGAZIN<br />
K@L€IdO∫KØP<br />
Neuheiten für echte Genießer: Zigarren, Pfeifen,<br />
Spirituosen, Events und mehr...<br />
GANZ HAVANNA WIEDER IM ZEICHEN DER ZIGARRE<br />
Ein Rückblick auf das XXIII. Festival del Habano<br />
Rund 2.000 Teilnehmer aus mehr<br />
als 110 Ländern nahmen am XXIII. Festival<br />
del Habano in Havanna teil, das<br />
nach zweijähriger Pause wieder stattfinden<br />
konnte. Sie besuchten während<br />
der fünftägigen Veranstaltung die Tabakplantagen<br />
im Anbaugebiet Pinar del<br />
Rio, erfuhren Neues und Interessantes<br />
aus der Welt der Habanos in vielfältigen<br />
Seminaren, rollten ihre eigene Zigarren<br />
oder probierten Habanos in Kombination<br />
mit Rum und Sake, besichtigten die<br />
Zigarrenmanufakturen Partagás und<br />
La Corona und genossen neue Habanos<br />
auf glamourösen Abendveranstaltungen.<br />
Auf einer internationalen Ausstellung<br />
präsentierten 260 Aussteller aus<br />
11 Ländern ihre Produkte rund um die<br />
Zigarre.<br />
Auch über die Zahlen zur Geschäftsentwicklung<br />
von Habanos S.A.<br />
wurde informiert. Im Jahr 2022 legte<br />
der Umsatz mit Habanos währungsbereinigt<br />
um 2% auf 545 Mio. US-Dollar<br />
zu. Stärkster Absatzmarkt<br />
bleibt<br />
Westeuropa mit<br />
53,7%, gefolgt<br />
vom asiatisch-pazifischen<br />
Raum<br />
mit 19,3%, Nordund<br />
Südamerika<br />
(natürlich ohne<br />
die USA) mit<br />
15,3% sowie Afrika<br />
und dem Mittleren<br />
Osten mit 11,7%. Die fünf größten<br />
Märkte sind Spanien, Frankreich,<br />
Deutschland, China und die Schweiz.<br />
Das weltweite Netz von Verkaufsstellen<br />
wuchs um fast 10% im<br />
Vergleich zu 2021. Dazu zählen nun<br />
insgesamt 157 La Casas del Habano,<br />
1.264 Habanos Specialists, 2.744 Habanos<br />
Point-Geschäfte und 587 Habanos<br />
Lounges und Terraces. Highlights<br />
des Festivals waren die Vorstellungen<br />
der neuen Produkte.<br />
Einer der Höhepunkte<br />
der<br />
Gala, an der erstmals<br />
auch der<br />
kubanische Präsident Miguel Díaz<br />
Canel teilnahm, war die Versteigerung<br />
der exklusiven Humidore, die<br />
den sechs globalen Habanos-Marken<br />
gewidmet sind: Cohiba, Montecristo,<br />
Romeo y Julieta, Partagás, Hoyo de<br />
Monterrey und H. Upmann. Mit insgesamt<br />
11,22 Mio. € erreicht die Auktion<br />
einen sensationellen neuen Rekordwert<br />
und übertraf das Ergebnis von<br />
2020 fast um das Dreifache. Allein<br />
der Cohiba-Humidor erzielte 4,2 Mio.<br />
Euro. Wie üblich wird der Erlös der<br />
Auktion vollständig an das cubanische<br />
Gesundheitswesen gespendet.<br />
www.5thAvenue.de<br />
8<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Unter Zigarrenliebhabern sind<br />
die eleganten und charakterstarken<br />
Longfiller-Zigarren von Arnold<br />
André längst kein Geheimtipp mehr.<br />
Das Familienunternehmen aus dem<br />
westfälischen Bünde betreibt in der<br />
Dominikanischen Republik eine eigene<br />
Zigarrenmanufaktur und fertigt<br />
dort handgerollte Premium-Longfiller.<br />
In der traditionsreichen Destillerie<br />
Lantenhammer im bayerischen<br />
Hausham wurde das lange Zeit von<br />
Obstbränden dominierte Sortiment<br />
in den vergangenen Jahren um<br />
zahlreiche Spirituosen aus anderen<br />
Kategorien erweitert.<br />
Wir haben zwei Genussprodukte<br />
der beiden Anbieter auf ein harmonisches<br />
Miteinander getestet:<br />
Seit 2017 stellt Lantenhammers<br />
Master-Distiller und Geschäftsführer<br />
Tobias Maier auch den Rum Rumult<br />
aus bestem Zuckerrohr im traditionellen<br />
Pot-Still Verfahren her.<br />
Die Variante Signature Cask Selection<br />
ist angenehm süß und fruchtig<br />
mit ausgeprägten Rosinen-und<br />
Holztönen.<br />
A PERFECT MATCH:<br />
Longfiller von Arnold André und Spirituosen von Lantenhammer<br />
Zusammen mit der charaktervollen<br />
Zigarre Buena Vista Araperique<br />
Robusto, die deutliche Noten von<br />
Röstkaffee, eine leichte Süße und<br />
die für Araperique ganz typische<br />
Zimt- und Fruchttöne einbringt, ergibt<br />
das eine äußerst harmonische<br />
Kombination von Araperique-Tabak<br />
in allerbester Balance mit fruchtiger<br />
Süße und Vanille-Noten.<br />
Der Araperique ist einer der seltensten<br />
und anspruchsvollsten Tabake<br />
der Welt. Das Besondere an<br />
dieser Sorte ist die Reifetechnik,<br />
die noch von den Choctaw-Indianern<br />
stammt: Nach der ›Methode<br />
Perique‹ wird der Blatt für Blatt geerntete<br />
Tabak nach dem Trocknen<br />
von Hand entrippt und reift dann<br />
in Ex-Whiskyfässern aus Eiche unter<br />
hohem Druck mindestens ein<br />
Jahr, wobei er immer wieder umgeschichtet<br />
werden muss, um gleichmäßig<br />
fermentieren zu können.<br />
Die handgerollte Zigarre in dem<br />
exzellenten Verhältnis von Größe<br />
und Geschmack präsentiert all ihre<br />
Aromen harmonisch und zugleich<br />
gehaltvoll. Für einen bouquetreichen<br />
Rum wie Rumult eine perfekte<br />
Begleiterin.<br />
www.arnold-andre.de<br />
www.lantenhammer.de<br />
„Die Auslieferung unserer diesjährigen<br />
Jahrespfeife mit einem unserer<br />
früheren VAUEN-Lieferfahrzeuge<br />
wäre sicher standesgemäß<br />
gewesen. Wir haben uns bei unserer<br />
Jahrespfeife 2023 bewusst für ein<br />
klassisches Design entschieden und<br />
uns dabei von dänischen Einflüssen<br />
inspirieren lassen.“ So Martin<br />
Ramsauer, Geschäftsführer VAUEN.<br />
Die ausgewogen proportionierte<br />
Kopfform besticht durch ihre weiche<br />
Linienführung, die von einem schlanken<br />
Holm fließend aufgenommen wird.<br />
Vollendet wird das Ganze mit einem<br />
prominenten Ringabschluss<br />
und mit einem kurzen Mundstück,<br />
das wie gewohnt mit unseren gekreuzten<br />
Pfeifen in Sterlingsilber<br />
ausgestattet ist – exklusiv, limitiert<br />
und einzeln nummeriert.<br />
VAUEN JAHRESPFEIFE 2023<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 9
MAGAZIN<br />
„HEMMY’S“, abgeleitet von Hemmy<br />
Garcia — geboren auf Kuba als Sohn<br />
einer seit vielen Jahren in der Tabakbranche<br />
tätigen Familie. Gleichzeitig<br />
verbindet ihn mit Berlin ein besonderes<br />
Band, es ist die Stadt, in der er<br />
aufgewachsen ist. Hier hat er durch<br />
seine langjährige Tätigkeit in verschiedenen<br />
Unternehmen, wie z.B.<br />
„La Casa del Habano Berlin & Hamburg“,<br />
nicht nur als Zigarrenexperte<br />
gearbeitet, sondern konnte sich auch<br />
in anderen Bereichen der Genussmittelbranche<br />
spezialisieren.<br />
Hemmy’s Zigarren:<br />
Entwickelt in Deutschland – produziert in der Karibik<br />
Alles begann beim Schweizer Traditionsunternehmen<br />
„Villiger & Söhne,<br />
als Hemmy Garcia seine Ausbildung<br />
zum Industriekaufmann absolvierte.<br />
Die faszinierende Welt der Zigarre hat<br />
ihn seither in seinen Bann gezogen<br />
und bis heute nicht mehr losgelassen.<br />
Über Zwischenstationen in London,<br />
Hamburg und Berlin, erreichte seine<br />
Ausbildung ihren Höhepunkt auf Kuba.<br />
Dort hatte er die einmalige Möglichkeit<br />
seine Fähigkeiten als Zigarrenroller<br />
und Qualitätsprüfer zu perfektionieren.<br />
Mit diesem Wissen und den gesammelten<br />
Erfahrungen hat Hemmy sich<br />
inzwischen in Berlin Frohnau mit einem<br />
Ladengeschäft und gleichzeitig<br />
Smokers-Lounge niedergelassen.<br />
Diese besondere Location besuchen<br />
Zigarrenliebhaber aus ganz Berlin<br />
und darüber hinaus. Manche Genießer<br />
nehmen eine stundenlange Anfahrt<br />
in Kauf, um die mehrfach ausgezeichneten<br />
Eigenkreationen von<br />
Hemmy zu probieren.<br />
Sein Klassiker ist die Hemmy’s Robusto,<br />
die sich durch ein angenehm<br />
cremiges Aroma bei mittlerer Stärke<br />
auszeichnet. Zu den Anfangsnoten<br />
von Holz, Erde und Leder, kommen im<br />
weiteren Rauchverlauf eine Nuance<br />
Tabaksüsse, Creme und Kaffee hinzu.<br />
Viel Zigarre zu einem fairen Preis.<br />
Robusto: KVP 6,90 €/Stück<br />
Kistenpreis 138,-- €/20 Stück<br />
Handmade: Dom. Rep.<br />
Einlage: Nicaragua und Dom. Rep.<br />
Umblatt: Peru<br />
Deckblatt: Nicaragua<br />
Länge: 127 mm www.hemmys.de<br />
Deutscher Rye Whiskey aus der Storck Club-Destillerie<br />
In der idyllischen Auenlandschaft des Biosphärenreservats Spreewald liegt im<br />
malerischen Dorf Schlepzig die Storck Club Whiskey-Destillerie.<br />
Seit 2004 werden dort prämierte<br />
Whisk(e)ys von höchster Qualität gebrannt<br />
und gereift. 2010 wurde der<br />
Whisky erstmals international durch<br />
Jim Murray`s Whisky Bible mit 94<br />
Punkten prämiert.<br />
Ende 2015 wurde die Destillerie<br />
von 3 Freunden übernommen<br />
und zu Deutschlands erster Roggen-Whiskey-Destillerie<br />
transformiert.<br />
2019 wurde STORK CLUB<br />
zum „World’s Best Rye Whiskey“<br />
bei den World Whiskies Awards gewählt.<br />
Whiskey wird übrigens bewußt<br />
mit dem zusätzlichem „e“ geschrieben,<br />
weil sich das Team um Bastian<br />
Heuser eher von den USA inspirieren<br />
lassen und weniger von den<br />
Whiskyherstellern aus Schottland.<br />
Der Klassiker<br />
des inzwischen<br />
umfangreichen<br />
Sortiments ist der<br />
Full Proof Rye, der<br />
in kleinen Chargen<br />
aus deutschem<br />
Roggen aus der<br />
Umgebung hergestellt<br />
wird. Er<br />
reift in individuell<br />
getoasteten Fäs-<br />
sern aus amerikanischer &<br />
deutscher Napoleon-Eiche<br />
sowie Sherry- und Weinfässern<br />
und wird mit<br />
annähernd Fassstärke<br />
abgefüllt.<br />
Der Geschmack<br />
hat uns begeistert:<br />
Erst einmal sehr<br />
kräftig und im Geschmack<br />
süß und<br />
gleichzeitig herb.<br />
Bei der Beschreibung<br />
von Aromen<br />
findet man Vanille,<br />
getrocknete Früchte und Nelke. Der<br />
Nachklang am Gaumen ist langanhaltend<br />
und bietet ein wohliges Gefühl.<br />
Storck Club Full Proof Rye<br />
55 vol%, 0,5 Liter. UVP 47,90 €<br />
www.stork-club-whiskey.com<br />
10<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
VILLIGER Brand Ambassador Tour 2023<br />
Im April ist es endlich soweit und<br />
VILLIGER Markenbotschafter Felix<br />
Wallenhorst lädt zur deutschlandweiten<br />
„VILLIGER Brand Ambassador<br />
Tour“ ein.<br />
16 Veranstaltungen in 16 Wochen,<br />
verteilt in der gesamten Bundesrepublik.<br />
Die Eventreihe besteht aus acht<br />
Terminen von April bis Mai und acht<br />
weiteren von Juli bis August. Im Fokus<br />
steht die neue Fabrikation „VILLIGER<br />
de Nicaragua“ und die dort gefertigten<br />
Premium Handmade Cigarren.<br />
Das neue VILLIGER Werk wurde im<br />
Januar diesen Jahres, während des<br />
Puro Sabor Festivals, feierlich eröffnet.<br />
Corina und Lucien, ihres Zeichens<br />
Tochter und Enkel von Heinrich Villiger,<br />
waren vor Ort und durchtrennten<br />
das Eröffnungsband.<br />
Während der ersten Termine wird<br />
die VILLIGER 1888 Nicaragua in zwei<br />
Formaten geraucht und sensorisch<br />
gegenübergestellt. Sie ist die erste<br />
Neuerscheinung aus dem Werk und<br />
wurde während der InterTabac 2022<br />
in Dortmund vorgestellt.<br />
Von Juli bis August steht eine bislang<br />
geheime Cigarre im Fokus, die ebenfalls<br />
in zwei Formaten geraucht wird.<br />
Begleitet werden die Cigarren von<br />
einer spannenden Spirituose aus der<br />
Brennerei „Faude feine Brände“ aus<br />
Bötzingen. Florian Faude besitzt ein<br />
feines Gespür bei der Wahl seiner<br />
Grundzutaten und entlockt jeder ihre<br />
natürlichen Aromen: so viel sei verraten,<br />
wir reichen keinen Whisky und<br />
ebenfalls keinen Rum.<br />
Doch das soll es noch nicht gewesen<br />
sein: „Wir möchten uns noch<br />
mehr am Geschmack der Verbraucher<br />
orientieren und fragen sie daher<br />
direkt, wie ihnen unsere möglichen<br />
zukünftigen Blends schmecken“, so<br />
Markenbotschafter Wallenhorst.<br />
Jeder Gast erhält am Ende der Veranstaltung<br />
einen „Ambassador Goodybag“,<br />
gefüllt mit vier Cigarren. Zwei<br />
davon – beide mit geheimer Mischung -<br />
die jeder Aficionado fern ab der Veranstaltung<br />
in Ruhe rauchen und bewerten<br />
kann. Dies kann über den QR-Code<br />
geschehen, der auf jedem „Goodybag“<br />
aufgedruckt ist. Die dort eingereichten<br />
Antworten sollen Aufschluss darüber<br />
geben, ob die neuen Mischungen beim<br />
Verbraucher ein Erfolg sind.<br />
Harte Arbeit soll belohnt werden<br />
und so packt Villiger noch zwei exklusive<br />
Cigarren obendrauf. Beide<br />
VILLIGER Premium Longfiller gibt es<br />
ausschließlich in den USA und bieten<br />
den bei der Tour angemeldeten Aficionados<br />
die seltene Gelegenheit, diese<br />
zu probieren. Selbstverständlich ist<br />
VILLIGER auch hier gespannt, was die<br />
Verbraucher denken, und ermöglicht<br />
eine Bewertung dieser Cigarren.<br />
Wer sich bereits frühzeitig über die<br />
Tour-Termine in seiner Region erkundigen<br />
möchte, kann dies über den<br />
beigefügten QR- Code tun. Sämtliche<br />
Daten werden ebenfalls über die Social<br />
Media Unternehmensseite nachzulesen<br />
sein.<br />
Weitere Auskünfte:<br />
VILLIGER Söhne GmbH<br />
Handmade Cigars Ambassador<br />
Schwarzenbergstrasse 3-7<br />
79761 Waldshut-Tiengen<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 171 505 16 69<br />
felix.wallenhorst@villiger.de<br />
www.villigercigars.com<br />
ENJOY<br />
SMOKING<br />
Zigarettenspitzen<br />
mit Filter<br />
Brenner &<br />
Mundstück<br />
in diversen<br />
Varianten<br />
www.denicotea.de<br />
Integrierter<br />
Kieselgelfilter<br />
für<br />
Schadstoffreduktion
12<br />
MAGAZIN<br />
Ursprünglich stammen die limitierten Abfüllungen<br />
aus der Karibik und sind das Lebenswerk<br />
eines der bedeutendsten und unternehmungslustigsten<br />
Dänen seiner Zeit, dem Apotheker und<br />
Hofrat Albert Heinrich Riise.<br />
Der Namensgeber A. H. Riise stammte ursprünglich<br />
von der kleinen dänischen Insel Ærø<br />
und siedelte später in die Karibik um und eröffnete<br />
die erste Apotheke auf Saint Thomas. Seine<br />
Leidenschaft für die exotische Flora und Fauna<br />
nutzte er für die Herstellung von verschiedenen<br />
Pharmazeutika, Kosmetik und Alkohol, wobei er<br />
sich für den in der Karibik hochgeschätzen Rum<br />
konzentrierte.<br />
Ganz aktuell präsentiert Riise die Erweiterung der<br />
erfolgreichen Founders Reserve Collector’s Edition.<br />
Die neuen Ausgaben der Collector’s Edition<br />
sind jeweils in schwarzen Flaschen abgefüllt und<br />
durch die Farbe der Chargenbezeichnung sowie<br />
die Alkoholstärke voneinander unterscheidbar.<br />
Paul John Single Cask<br />
John Distilleries bringt neue, limitierte Einzelfassabfüllungen nach Deutschland<br />
Paul John, Gründer von John Distilleries Ltd, vertreibt seit<br />
2012 sein gleichnamiges Sortiment an intensiv-komplexen,<br />
ungetorften wie auch leicht getorften Premium Single Malts,<br />
in Deutschland exklusiv über das Bremer Spirituosen Contor.<br />
Die ausdrucksstarke Range verbindet auf perfekte Weise<br />
die Vorzüge der intensiven Reifung im heißen Klima Indiens<br />
mit der Eleganz der streng nach schottischem Vorbild<br />
durchgeführten traditionellen Destillation in kleinen Kupferbrennblasen.<br />
Ganz aktuell wurden drei Fässer in natürlicher Fassstärke,<br />
nicht gefärbt und ohne Kältefiltrierung für den deutschen<br />
Markt abgefüllt:<br />
• Paul John Single Cask #6929 reifte für 4,5 Jahre in einem<br />
Ex-Bourbon Fass und wurde in Fassstärke abgefüllt. Der<br />
Whisky besticht mit duftender Aprikose, saftigem Pfirsich<br />
und intensiven Aromen von cremiger Vanille.<br />
• Paul John Single Cask #6337 hingegen ist ein Muss für die<br />
Liebhaber rauchiger Whiskys, denn stark getorftes Malz bildet<br />
die Grundlage für diesen komplexen Whisky. Nach einer<br />
6,5-jährigen Reifung in einem Ex-Bourbon Fass entstand ein<br />
vielschichtiger Malt, der mit einer warmen Rauchigkeit echte<br />
Lagerfeuer-Atmosphäre entstehen lässt.<br />
• Paul John Single Cask #12885 vereint süß-würzige<br />
Sherrynoten mit einem kräftig rauchigen Charakter. Der<br />
Whisky reifte 4 Jahre in einem Ex-Bourbon Fass, ehe er für<br />
weitere 2,5 Jahre in einem Oloroso Sherry Fass seinen Feinschliff<br />
bekam. In Fassstärke überzeugt der rauchig-süße<br />
Whisky mit duftenden Noten von Manuka-Honig und köstlich-cremigem<br />
Salzkaramell.<br />
Paul John Single Cask #6929 Unpeated<br />
58,5 vol%, 0,7 Liter. UVP 118,99 €<br />
Paul John Single Cask #6337 Peated<br />
57,5 vol%, 0,7 Liter. UVP: 152,99 €<br />
Paul John Single Cask #12885 Oloroso Peated<br />
57,1 vol%, 0,7 Liter. UVP: 156,99 €<br />
Die neuen Paul John Single Casks sind streng limitiert<br />
im Fachhandel erhältlich.<br />
A.H. Riise Rum „Founders Reserve“<br />
A.H. Riise Rum erweitert Sammleredition „Founders Reserve“ um neue exklusive XO-Blends<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />
Die neue (uns somit vierte) Ausgabe umfasst 14.225 Flaschen und ist auf<br />
dem Etikett in dunkelrot gekennzeichnet.<br />
Die Founders Reserve Edition steht für hochkomplexe Blending Kunst. Der<br />
Master Blender von A.H. Riise wählt für jede Charge<br />
aus einer Vielzahl von Fässern mit gereiftem Rum<br />
seine Favoriten aus. Jedes Fass hat seinen eigenen<br />
unverwechselbaren Charakter und definiert den<br />
einzigartigen Geschmack der jeweiligen Variante.<br />
Der Rum der 4. Edition hat eine schöne goldene<br />
Farbe und bietet im Geschmack frische Früchte,<br />
Pflaumenkompott und ein Hauch von gerösteten<br />
Mandeln.<br />
Im Nachgeschmack bietet der Rum ein weiches<br />
und langanhaltendes Finish.<br />
A. H. Riise XO Founders Reserve (Edition 4)<br />
45,1vol%, 0,7 Liter. UVP 54,99 €<br />
Die vierte Ausgabe ist ab sofort im gut sortierten<br />
Fachhandel sowie in ausgewählten Online-Shops<br />
erhältlich.
BOTTEGA IN WHITE<br />
Prosecco<br />
WELCOME!<br />
Willkommen im Prosecco Wonderland:<br />
Der neue BOTTEGA IN WHITE ist da!<br />
Die von Sandro Bottega geleitete Bottega<br />
SpA, Weingut und Destillerie nördlich von<br />
Venedig gelegen, präsentiert BOTTEGA<br />
IN WHITE Prosecco DOC Spumante Extra<br />
Dry als neue Kreation.<br />
Mitten in der Wintersaison stellte Sandro<br />
Bottega seinen neuen Prosecco White vor,<br />
der in einer schneeweißen, leicht bauchigen<br />
Flasche sofort ins Auge fällt: Ein extra<br />
trockener Schaumwein, reinsortig aus<br />
Glera-Trauben hergestellt. In der Farbe<br />
strohgelb mit Goldreflexen zeigt er eine<br />
feine und anhaltende Perlage. Das Bouquet<br />
prägen Noten von Apfel und Pfirsich<br />
mit dezenten Anklängen von Akazie. Ein<br />
feiner und frischer Wein mit klarem Geschmack,<br />
der durch die perfekte Balance<br />
von Säure und Süße geprägt wird.<br />
Die Trauben der Rebsorte Glera reifen<br />
für diesen Prosecco in einer Region, die<br />
sich durch ein mildes Klima und lehmige<br />
Schwemmlandböden auszeichnet und die<br />
positiven Eigenschaften der verwendeten<br />
Glera-Traube ideal zur Geltung bringt. Die<br />
erste Gärung erfolgt in Stahltanks unter<br />
Zugabe ausgewählter Hefen, die zweite<br />
Gärung nach der Martinotti-Methode bei<br />
einer kontrollierten Temperatur von 14°C.<br />
So bleiben die Primäraromen der Trauben<br />
erhalten.<br />
Der Prosecco White sollte gut gekühlt<br />
bei 4 bis 5° C getrunken werden. Hervorragend<br />
als Aperitif, eignet<br />
er sich ebenso als Zutat<br />
für Cocktails und ist ein<br />
echter Allrounder bei<br />
vielen Gelegenheiten.<br />
Rechtzeitig zum Beginn der Sommerzeit<br />
können wir die Neuentwicklung<br />
„Samana Flair“ aus der dominikanischen<br />
Manufaktur „Tabacos Don<br />
Esteban“ vorstellen und einführen.<br />
Den beiden professionellen Blend-Makern,<br />
Vater Oskar und Sohn Adrian<br />
Nausch, ist eine „Robusto“ gelungen,<br />
die im Rauchgenuß eine große<br />
Harmonie wiedergibt, edelcremig,<br />
Deckblatt: US-Connecticut<br />
Umblatt: Dom. Rep.<br />
Filler: Dom. Rep.<br />
Packung:<br />
8 Robustos<br />
KVP: 7,20 € / Stück<br />
typisch für eine beste Longfillercigarre<br />
aus der Dom. Rep. mit dem sehr ansprechenden<br />
US-Connecticut-Deckblatt.<br />
Die farbenfrohe Gestaltung der Packung<br />
beeindruckt im gleichen Maße und spiegelt<br />
die Atmosphäre der schönsten Halbinsel<br />
„Samana“ der Dom. Rep. wider.<br />
Der neue Bottega in<br />
White Prosecco DOC<br />
Spumante Extra<br />
Dry wird über<br />
den qualifizierten<br />
Wein-,<br />
Feinkost- und<br />
Lebensmittelhandel<br />
verkauft.<br />
Prosecco White,<br />
11vol%, 0,75 Liter.<br />
UVP 17,90 €<br />
Don Stefano<br />
Zigarren – Zigarillos<br />
100 % TOBACCO in PERFECTION<br />
info@donstefano.com
REISE<br />
Siegfried „Fito“ Maruschke leitet in 5. Generation<br />
das Unternehmen José Mendez<br />
14<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Mit Arnold André auf Entdeckungsreise<br />
in der Dominikanischen Republik<br />
Que viva<br />
el Cigarro!<br />
Es lebe die Zigarre<br />
Wer kennt das nicht: man begegnet Neuem mit einer gewissen Portion Respekt und Zurückhaltung.<br />
Abwarten und beobachten. Irgendwann jedoch siegt die Neugier, man öffnet sich und<br />
plötzlich brennt das Feuer. Man taucht ein in die wunderbare Welt der Details und will nicht<br />
mehr loslassen. Dieses Erlebnis verspricht ein Besuch bei Arnold André Dominicana. Freuen Sie<br />
sich auf einen herzlichen Empfang und großartigen Rauchgenuss.<br />
Text: Bodo Meinsen Fotos: Bodo Meinsen, Arnold André<br />
Die gut zehn Stunden<br />
Flugzeit muss man<br />
ertragen, aber dann<br />
wird man bereits mit milden Temperaturen<br />
und karibischen Klängen<br />
verwöhnt. Der Zielflughafen<br />
Puerto Plata hat sich in den Jahren<br />
kaum verändert. Überschaubar,<br />
kurze Wege und freundliches<br />
Personal. Draußen warten bereits<br />
unzählige Taxis und Busse auf ihre<br />
Gäste. Die meisten werden ins benachbarte<br />
Playa Dorada Ressort<br />
weiterreisen und dort Strand,<br />
Sonne und Meer genießen. Auch<br />
wenn sich die Hotellandschaft<br />
dort verändert hat - zahlreiche<br />
ehemals exklusive Anlagen sind<br />
geschlossen oder werden gerade<br />
zu neuem Leben erweckt - gilt die<br />
Region als besonders gastfreundlich.<br />
Der Tourismus ist die wichtigste<br />
Einnahmequelle der Dominikanischen<br />
Republik und auch<br />
hier hat die Corona-Pandemie für<br />
Probleme gesorgt. Umso bemühter<br />
sind die Gastgeber heute und<br />
bieten Abwechslung, Aktivitäten<br />
und kulinarische Erlebnisse. Den<br />
Rest übernehmen die üppige Natur,<br />
das karibische Klima und der<br />
Atlantik.<br />
Aficionados wählen gerne eine<br />
andere Route. Sie führt der Weg<br />
nach Santiago de los Caballeros.<br />
Etwa neunzig Minuten mit dem<br />
Bus durch Dörfer und Serpentinen.<br />
Dann zeigt sich die schnell<br />
wachsende Inlandsmetropole mit<br />
wuseligem Verkehr, imposanten<br />
Statuen und reichlich Bars und<br />
Restaurants. Hier trifft sich die<br />
Geschäftswelt, hier werden Business-Meetings<br />
arrangiert, aber<br />
hier wird auch gefeiert, getanzt<br />
und geraucht. In Santiago de los<br />
Caballeros dreht sich ganz viel<br />
um Tabak und Zigarre. Es ist eine<br />
Drehscheibe für viele Produzenten,<br />
die hier ihre Partner treffen.<br />
Die Hodelpa Hotels sind bei diesem<br />
Klientel beliebt und haben<br />
sich auf die Bedürfnisse der Gäste<br />
aus aller Welt bestens eingestellt.<br />
Der Sundowner am Pool<br />
mit Cigarre und Rum macht Lust<br />
auf mehr und die ausgezeichneten<br />
Restaurants der Stadt bieten<br />
feine Kulinarik und stets auch einen<br />
Platz zum Rauchen.<br />
Arnold André, der bedeutende<br />
Zigarrenproduzent aus Bünde,<br />
hat Santiago de los Caballeros<br />
zum Standort seiner eigenen Zigarren-Manufaktur<br />
in der Karibik<br />
auserkoren. „Der aus unserer<br />
Sicht schönste Platz der Welt, um<br />
an dem zu arbeiten, was in unserer<br />
über 200-jährigen Familien-und<br />
Firmengeschichte ganz<br />
besonders am Herzen liegt: möglichst<br />
perfekte Zigarren von Hand<br />
zu rollen, die Zigarrenliebhaber<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 15
REISE<br />
auf der ganzen Welt begeistern“,<br />
so das Unternehmen. 2011 wurde<br />
eine der modernsten Manufakturen<br />
in Santiago de los Caballeros<br />
aufgebaut. Zunächst mit Bobinen-Produktion,<br />
die bis heute die<br />
Deckblätter nach Deutschland<br />
schickt, seit 2015 auch mit der anspruchsvollen<br />
Herstellung handgerollter<br />
Zigarren. Mittlerweile<br />
arbeiten dort über 400 einheimische<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Arnold André Dominicana<br />
zählt zu den größten Arbeitgebern<br />
und hat durch unternehmerische<br />
Entscheidungen wie Zahlung von<br />
überdurchschnittlichen Löhnen,<br />
verschiedenen Aus-und Weiterbildungsangeboten<br />
und Erfolgsbeteiligungen<br />
neue Maßstäbe gesetzt.<br />
Heute leitet Hauke Luckow<br />
die Manufaktur. Der erfahrene<br />
Tabakspezialist (er war zuvor<br />
angesehener und erfolgreicher<br />
Tabakeinkäufer in Lateinamerika,<br />
Anm.d.Red.) kennt die Mentalität<br />
der Menschen. Ob Masterblender<br />
oder Rollerin, ob Bobinierer oder<br />
Hausmeister – hier spürt man<br />
familiären Zusammenhalt und<br />
Freude an der Arbeit. Das Ergebnis<br />
ist die Collección Dominica,<br />
bestehend aus den vier starken<br />
Marken Carlos André, Buena Vista,<br />
Parcero und Montosa. Bei der<br />
Tabakauswahl und der Fertigung<br />
legt man großen Wert auf die jeweils<br />
eigene Charakteristik. Man<br />
will Unterschiede, die man sehen,<br />
riechen und schmecken kann.<br />
„Für mich ist die Marke Carlos<br />
André tatsächlich etwas Persönliches.<br />
Eine besondere Zigarre mit<br />
besonderen Ansprüchen, die mir<br />
besonders am Herzen liegt. El cigarro<br />
familiar“, so Hauke Luckow<br />
über die Zigarre, die nach dem Sohn<br />
Carlos des heutigen Firmenchefs<br />
Axel-Georg André benannt ist.<br />
Mit der Buena Vista ist den Machern<br />
ein aufregender Zigarrengenuss<br />
gelungen. Araperique und<br />
Dark Fired Kentucky sind zwei spezielle<br />
Tabake, die beide eher selten<br />
den Weg in eine Zigarre finden.<br />
Besondere Fermentierungsverfahren<br />
entwickeln ganz eigene Aromen-und<br />
Geschmackscharaktere.<br />
Die Pacero hat eine wunderbare<br />
Geschichte, denn sie ist aus<br />
einer ungeschriebenen Tradition<br />
entstanden. Die Torcedores der<br />
Manufaktur dürfen sich aus einer<br />
Handvoll selbst ausgesuchter<br />
Tabake Zigarren für den eigenen<br />
Bedarf rollen. Zigarren, die dann<br />
unter Freunden in entspannter<br />
Runde geraucht werden. Meist<br />
zum karibischen Volkssport Domino.<br />
Eine dieser Kompositionen<br />
fand schnell einen begeisterten<br />
Freundeskreis. Der Name war<br />
ebenso schnell gefunden: Parcero,<br />
die dominikanische Bezeichnung<br />
für Freund. Inzwischen hat sich<br />
zu der dominikanischen Variante<br />
auch noch die Parcero Brasil gesellt,<br />
die etwas milder als das karibische<br />
Pendant daherkommt.<br />
Aus dem Herzen der Dominikanischen<br />
Republik stammt die<br />
16<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Montosa. Eingebettet von schützenden<br />
Bergen, sanften Hügeln,<br />
mit fruchtbaren Böden gesegnet<br />
und einer perfekten Balance aus<br />
Sonne, Schatten, Regen und würziger<br />
Seeluft liegt das Cibao-Tal –<br />
die wohl fruchtbarste Landschaft<br />
der Dominikanischen Republik.<br />
Für die orangefarbene Montosa<br />
war Masterblender Carlos mehr<br />
als drei Jahre auf der Suche nach<br />
einer Tabak-Komposition, die<br />
leicht zu rauchen und aromareich<br />
sein sollte. Parallel dazu schuf er<br />
dann auch noch die grüne Montosa<br />
Maduro, um einen Blend aus<br />
markanten und kraftvollen Komponenten<br />
zu erhalten. Der Erfolg<br />
der Montosa gab ihm Recht und<br />
inzwischen zählt die Marke zu<br />
den beliebtesten auch hierzulande.<br />
Kein Wunder, dass sich für den<br />
kürzeren Rauchgenuss auch ein<br />
Zigarillo dazu gesellte und passend<br />
der Montosa Signature Rum.<br />
Ein tolles Genuss-Programm.<br />
Todo bien! Alles gut!<br />
Alles André!<br />
Um all diese feinen Genussprodukte<br />
herzustellen, braucht man<br />
die Natur. In dem bereits erwähnten<br />
Cibao-Tal findet man die Tabakfelder<br />
von Siegfried „Fito“ Maruschke.<br />
Er leitet in 5. Generation<br />
das Unternehmen José Mendez,<br />
spricht fließend Deutsch und ist<br />
Fan des Vfl Wolfsburg. Das ist seiner<br />
Familienherkunft geschuldet,<br />
denn die Urgroßeltern stammten<br />
aus der niedersächsischen Region.<br />
Sein leider im Januar 2023<br />
verstorbener Vater Siegfried Maruschke,<br />
vielen deutschen Aficionados<br />
bestens bekannt und eine<br />
Legende der Tabakfamilie, hat<br />
ihm viel mit auf den Weg gegeben.<br />
Beim Besuch auf seinen Feldern,<br />
die von selbstständigen Tabakbauern<br />
betrieben werden und die<br />
auch die Fermentation mit hoher<br />
Kompetenz durchführen, spürt<br />
man den engen Bezug zu Umwelt<br />
und Natur. Siegfried „Fito“ Maruschke<br />
geht in der Rolle des verantwortungsvollen<br />
Tabakproduzenten<br />
komplett auf. Er begeistert<br />
durch enormes Wissen und wunderbaren<br />
Empathie. Der Klimawandel<br />
beschäftigt ihn selbstverständlich<br />
auch. Im Tal finden sich<br />
inzwischen mehr Insekten, die<br />
vorher nicht da waren. Sie flüchteten<br />
aus den Gebieten mit weniger<br />
Wasser. Nun müssen verträgliche<br />
Lösungen gefunden werden, die<br />
Schaden von der Tabakpflanze<br />
abhalten. Chemie ist dabei kein<br />
guter Berater, aber sehr wohl die<br />
unübertroffenen Kenntnisse der<br />
Bauern und die der Agrar-Ingenieure<br />
von José Mendez.<br />
Das Tabakunternehmen José<br />
Mendez findet man in Moca. Ein<br />
kleines Städtchen mit großem<br />
Flair. In den Hallen der Firma<br />
riecht es wohlig nach Tabak. Die<br />
einzelnen Fermentations-Stufen<br />
entwerfen eigene Geruchserleb-<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 17
REISE<br />
nisse, die unbedingt Lust auf eine<br />
Zigarre machen. Doch bis dahin<br />
ist es ein weiter Weg. Man spricht<br />
von über 200 Händen, die von<br />
der Aussaat der Tabakpflanze bis<br />
zur fertigen Zigarren erforderlich<br />
sind. Hecho a mano in Reinkultur!<br />
Die Stimmung in den verschiedenen<br />
Fermentationshallen ist<br />
bestens. Hier hat man den Eindruck,<br />
es handelt sich um eine<br />
sehr große Familie und „Fito“ bestätigt,<br />
dass viele seiner Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auch<br />
schon in der 2.oder 3.Generation<br />
hier arbeiten. Das Unternehmen<br />
ist erfolgreich und viele Einkäufer<br />
kommen hier vorbei, bevor sie<br />
abends wieder in Santiago de los<br />
Caballeros in den Restaurants die<br />
feine dominikanische Küche mit<br />
creolischen Einflüssen genießen<br />
und danach genüsslich eine Zigarre<br />
rauchen.<br />
Zeit für Genuss<br />
Wer also echte und authentische<br />
Tabakerlebnisse in der Dominikanischen<br />
Republik erleben<br />
will, dem seien diese Destinationen<br />
wärmstens empfohlen. Hier<br />
vereinen sich Lernen, Fühlen,<br />
Riechen, Schmecken, Lachen<br />
und Genießen. Es gibt kaum<br />
vollständigere Programme, um<br />
glücklich zu sein. Wer dann noch<br />
etwas Zeit mitbringt, der sollte<br />
es nicht versäumen, vor dem<br />
Rückflug noch einen Abstecher<br />
nach Puerto Plata zu machen.<br />
Die Stadt zeigt sich mit den kleinen<br />
bunten Häusern und den<br />
Geschäften von seiner besten<br />
Seite. Das Angebot an Textilien<br />
ist ebenso bunt wie die Häuser.<br />
Überall Musik und gute Laune.<br />
Entlang der Atlantikküste geht<br />
es dann ins „Badezimmer“ der<br />
Region: die Playa Dorada. Wie<br />
schon erwähnt, hat sich das Gesicht<br />
des komplexen Hotelressorts<br />
verändert, aber für einen<br />
relaxten Ausklang allemal tauglich.<br />
Unser Hotel-Tipp: das Hodelpa<br />
Emotions. Eine Anlage mit<br />
3-stöckigen Häusern mit insgesamt<br />
460 Zimmern und Suiten.<br />
Mehrere Pools und Sportangebote,<br />
sowie der saubere Strand<br />
mit Bar laden dazu ein. Golfer<br />
finden inmitten des Ressorts<br />
einen 18-Loch-Platz, der sich in<br />
erstaunlich perfekten Zustand<br />
präsentiert. Zigarre-Rauchen<br />
ausdrücklich erwünscht!<br />
Wenn Sie also demnächst<br />
eine Reise planen, ist die Dominikanische<br />
Republik samt<br />
Tabak-Entdeckungstour eine<br />
empfehlenswerte Variante. Sie<br />
können sich aber auch schon<br />
jetzt einstimmen: besuchen Sie<br />
den Tabakhändler Ihres Vertrauens<br />
und gönnen Sie sich eine<br />
Carlos André, eine Montosa,<br />
eine Buena Vista oder eine Parcero.<br />
„CALIDA BIENVENIDA“ bei<br />
Arnold André Dominica!<br />
18<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 19
TITELSTORY<br />
Dr. Caroline von Kretschmann<br />
20<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Der Europäische Hof Heidelberg<br />
Ein GRANDHOTEL<br />
mit ganz VIEL HERZ<br />
„Tradition und Moderne einander befruchtend zu verbinden, das ist seit<br />
Generationen unser Ziel. Und einen Ort zu schaffen, an dem Menschen glückliche<br />
Momente erleben. Der hingebungsvolle Service am Gast ist uns allen<br />
ein echtes Herzensbedürfnis. Das macht den Zauber dieses Hauses<br />
aus, verleiht ihm seinen ganz besonderen Charakter.“<br />
Text: Bodo Meinsen Fotos: Europäischer Hof<br />
Wenn man Dr. Caroline von<br />
Kretschmann nach der<br />
Passion fragt, die sie als<br />
Gastgeberin beflügelt, überrascht und<br />
beeindruckt sie ihr Gegenüber gleichermaßen.<br />
In ihren Antworten finden<br />
sich keine einstudierten Marketingtexte<br />
und auch keine Aufzählungen von<br />
Erfolgsnachrichten. Unaufgeregt kompetent<br />
und souverän lebt sie ein ganz<br />
hohes Gut vor: aus dem ICH ein WIR<br />
machen! Caroline von Kretschmann<br />
leitet in vierter Generation das privat<br />
geführte Stadthotel Europäischer Hof<br />
Heidelberg und hat uns Einblicke in<br />
die Geschichte, in die Unternehmensphilosophie<br />
und die Zukunftsvisionen<br />
gewährt. Eine wunderbare Begegnung<br />
an einem Ort, der perfekt dafür geschaffen<br />
ist, sich zu treffen und miteinander<br />
zu reden und zu genießen.<br />
„Wir lieben, was wir tun“ ist das<br />
Credo und überall im Hotel spürbar.<br />
Ganz wesentlichen Anteil am Gelingen<br />
hat dabei die Wertschätzung aller<br />
Mitwirkenden. Die Unternehmensphilosophie<br />
ist geprägt von Werten wie<br />
Fairness, Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />
und Caroline<br />
von Kretschmann sieht es als wichtige<br />
Aufgabe, Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, in denen Menschen sich<br />
entfalten und wachsen können. Nur<br />
so könne das gemeinsam gelebt werden<br />
- von jedem an seinem Platz, einzeln<br />
und im Team. Soziale Kompetenz<br />
in Reinkultur und möglicherweise der<br />
eigentliche Schlüssel des Erfolges.<br />
Und Erfolge gibt es reichlich. Mit zahlreichen<br />
Auszeichnungen wurde der<br />
Europäische Hof bereits bedacht. So<br />
wurde der Titel „Hotelier des Jahres<br />
2022“ an Caroline von Kretschmann<br />
übergeben und jüngst auch die Brillat<br />
Savarin-Plakette, benannt nach dem<br />
Schriftsteller, Philosoph und Feinschmecker<br />
Jean Anthèlme Brillat-Savarin.<br />
So werden seit 1955 herausragende<br />
Branchenpersönlichkeiten für<br />
ihre Verdienste um Gastlichkeit und<br />
Tafelkultur ausgezeichnet. Seit dem<br />
Jahr 2007 obliegt diese Aufgabe der<br />
renommierten FBMA-Stiftung. Nur<br />
zwei von vielen Ehrungen, aber Indiz<br />
für die ausgezeichnete Qualität dieser<br />
Unternehmung.<br />
Und diese Qualität kommt nicht<br />
von ungefähr. Auch heute arbeiten die<br />
Eltern von Caroline von Kretschmann,<br />
also die dritte Generation, noch täglich<br />
im Hotel mit. Sylvia von Kretschmann<br />
sieht man jeden Tag pünktlich um<br />
halb sechs am Morgen im Hotel. Sie<br />
erkundigt sich beim Nachtportier, was<br />
in den vergangenen Stunden passiert<br />
ist, arrangiert die Blumen, entfernt<br />
durchaus auch in feinstem Outfit und<br />
ausgerüstet mit Gummihandschuhen<br />
und Reinigungseimer die Spuren<br />
der Nacht, bespricht sich mit dem<br />
Frühstücksservice und überprüft die<br />
Zimmereinteilung der Anreisen. Man<br />
könnte meinen, es handele sich um<br />
ein Ritual, aber es Teil der Lebensaufgabe<br />
der Familie von Kretschmann.<br />
Vater Ernst-Friedrich von<br />
Kretschmann gilt als der „Bauherr“,<br />
denn er kümmert sich um die Weiterentwicklung<br />
der Immobilie. „Wenn<br />
wir uns verändern, sollte das Hotel<br />
das auch tun“, so seine Überzeugung.<br />
Für traditionelle Privathotels, bei denen<br />
die Besitzer noch Hoteliers alter<br />
Schule und somit Eigentümer und<br />
Betreiber in einer Person sind, ist ein<br />
wirtschaftliches Überleben nur unter<br />
einem extremen Arbeitseinsatz<br />
mit Wissens- und Fachkompetenz<br />
möglich. Caroline von Kretschmann<br />
ist dankbar für diese Unterstützung,<br />
denn die Anforderungen sind enorm.<br />
Heute stehen Vertrags- und Finanzierungsthemen<br />
im Vordergrund.<br />
Neue Technikausstattungen, ständige<br />
Sanierungen und Renovierungen,<br />
Angebotsverbesserungen, Umstrukturierungen<br />
und vieles mehr sind<br />
echte Zeiträuber und fordern ein hohes<br />
Maß an Risikobereitschaft, sind<br />
aber unvermeidlich, denn es sind die<br />
wesentlichen Bestandteile der Überlebensstrategie<br />
eines privat geführten<br />
Hotels.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 21
22<br />
TITELSTORY<br />
Grandhotel mit großartiger<br />
Geschichte<br />
1865 wurde das Hotel de l`Europe<br />
durch den damaligen Besitzer<br />
Joseph Schrieder eröffnet. Ein Jahr<br />
später glänzte dann das Restaurant<br />
„Die Kurfürstenstube“ mit feinen<br />
Gaumenfreuden. 1906 wechselte das<br />
Hotel in den Besitz von Fritz und Louise<br />
Gabler, den Urgroßeltern der heutigen<br />
Hotelchefin. 1965 übernahmen<br />
dann Ernst-Friedrich und Sylvia von<br />
Kretschmann die Nachfolge und seit<br />
2013 hat Dr.Caroline von Kretschmann<br />
das Ruder in der Hand. Eine<br />
fantastische Zeitreise durch diese Familienbande<br />
findet man im Hotel auf<br />
einer Dokumentationswand, die viele<br />
Gäste in ihren Bann zieht.<br />
Die Eleganz und der Charme des<br />
Europäischen Hof begrüßt bereits bei<br />
der Vorfahrt zum Hotel. Mitten in der<br />
Altstadt gelegen und von kleinen Gassen<br />
und Straßen umrahmt, präsentiert<br />
sich das Hotel wahrlich mondän.<br />
Ankommen und sich wohlfühlen fällt<br />
hier leicht. Der Empfang wirkt unaufdringlich,<br />
beinahe zurückhaltend, aber<br />
mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit<br />
und Professionalität. Das Interieur<br />
wirkt sofort auf den Betrachter. Die<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />
Hotelhalle macht Lust auf eine Entdeckungsreise.<br />
Die Marmortreppe samt<br />
stilvollen Dekorationen vermittelt<br />
manchem Gast das Gefühl, selbst Teil<br />
der Erlauchten zu sein. Das Kaminzimmer<br />
ist in angenehmen Farbtönen<br />
getaucht und lädt zum Verweilen ein.<br />
Überhaupt spielen Farben eine besondere<br />
Rolle. Die Innenarchitektur<br />
und das Dekor spielen mit der Seele<br />
der Gäste. Jedes Detail scheint exakt<br />
bedacht zu sein und schnell wird<br />
deutlich, mit welcher Akribie Seniorchefin<br />
Sylvia von Kretschmann und<br />
ihr Team hier wirken.<br />
Die 122 Zimmer und Suiten und<br />
Serviced Apartments stehen diesem<br />
exzellenten Auftritt in nichts nach.<br />
Jedes Zimmer ist anders, aber alle<br />
vermitteln sofort das Gefühl, zuhause<br />
zu sein. Ein Anspruch, den sich<br />
die von Kretschmanns ganz oben auf<br />
ihrer Rangliste als Gastgeber notiert<br />
haben. Dieses „Zuhause aus Zeit“ besitzt<br />
zudem wunderbare Abwechslungsmöglichkeiten.<br />
Relaxen im kleinen,<br />
aber feinen SPA, einen Kaffee<br />
oder Tee am Nachmittag mit Blick in<br />
den Sommergarten. Oder der Aperitif<br />
in der edlen Bar und eine Zigarre<br />
in der Smokers Lounge genießen. In<br />
Vorfreude auf das Gourmeterlebnis<br />
in der „Kurfürstenstube“. Das Fine<br />
Dining Restaurant ist ebenso außergewöhnlich<br />
wie alles andere im Europäischen<br />
Hof. Wunderschöne Intarsien<br />
an den Wänden, hervorragende<br />
Gerichte, formvollendet serviert, edle<br />
Tropfen aus dem Weinkeller – hier<br />
finden Connaisseure alles, was ihr<br />
Herz begehrt.<br />
Aber wie ist das alles<br />
nur möglich?<br />
Wir erinnern uns: „Wir lieben,<br />
was wir tun.“ Genau darum ist das<br />
alles möglich. Alle 160 Kolleginnen<br />
und Kollegen, so nennt Caroline<br />
von Kretschmann ihre Mitarbeiter,<br />
sind festangestellt. Auch das<br />
Housekeeping, in den meisten Hotels<br />
wird das eher durch Fremdfirmen<br />
bewerkstelligt, ist eine eingeschworene<br />
Gemeinschaft und garantiert<br />
den hohen Standard an Hygiene und<br />
Sauberkeit. Im Europäischen Hof<br />
funktioniert alles auf Basis des WIR<br />
und man macht es gerne selbst. So<br />
auch der Haustechniker, die Maler,<br />
der Polsterer, die Schneiderinnen,<br />
die Wäscherei und der Schreiner. Alles<br />
Allrounder. Beeindruckend.<br />
Der Europäische Hof in Heidelberg<br />
ist ein echtes Grandhotel und verdankt<br />
das dem gesamten Team, der<br />
Familienbande und deren Grundsätze.<br />
Persönliche und individuelle Betreuung<br />
der Gäste durch alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, deren große<br />
Einsatzbereitschaft und leidenschaftliches<br />
Engagement ermöglichen eine<br />
überdurchschnittliche Dienstleistung.<br />
Chapeau Frau Dr. Caroline von<br />
Kretschmann. Alles richtig gemacht!<br />
Sie hat uns auch noch verraten,<br />
was die nächsten Ziele sind: Der<br />
Europäische Hof soll bis 2025 das<br />
herzlichste Luxushotel und das persönlichste<br />
5-Sterne-Stadthotel in<br />
Deutschland sein. Verzeihung, aber<br />
wir sind der Meinung, das haben Sie<br />
schon erreicht. Wir ermuntern alle<br />
Leserinnen und Leser, sich davon<br />
selbst in Heidelberg zu überzeugen.<br />
Europäischer Hof Heidelber,<br />
Friedrich-Ebert-Anlage 1<br />
D-69117 Heidelberg<br />
Telefon +49 (0) 6221-515-0<br />
welcome@europaeischerhof.com<br />
www.europaeischerhof.com
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 23
SERIE•HECHO A MANO<br />
linke Seite: Die soeben abgenommenen Blätter<br />
werden aufgestapelt.<br />
rechte Seite: Ein traditioneller Trockenschuppen,<br />
vollständig aus Holz. Inzwischen sind die durch<br />
Hurrikan „Ian“ im letzten Jahr zerstörten Schuppen<br />
wieder aufgebaut.<br />
24<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 5<br />
Die Ernte – Blatt<br />
für Blatt für Blatt<br />
für Blatt…<br />
Ab Mitte Oktober, spätestens November wurde mit dem Aussetzen der<br />
kleinen Pflänzlinge auf dem Feld begonnen. Die Pflanzen wachsen<br />
recht schnell. Knapp zwei Meter werden sie hoch. Unter idealen Bedingungen<br />
sind die Blätter im Januar, also nach etwa zwei Monaten,<br />
zur Ernte bereit. Widmen wir uns also weiter ein paar der insgesamt<br />
539 Arbeitsschritte oder Handgriffe, die laut Eumelio Espino für die<br />
Herstellung einer Habano notwendig sind.<br />
Text: Claudia Puszkar<br />
Die Tabakpflanzen werden<br />
täglich kontrolliert,<br />
um genau<br />
den richtigen Zeitpunkt zu finden,<br />
wann der Haupttrieb der Pflanze<br />
ganz vorsichtig entfernt wird. Dann<br />
wächst die Pflanze nicht mehr weiter<br />
und gibt ihre ganze Kraft in die<br />
Blätter. Und dann bestimmt der<br />
Veguero, wann mit der Ernte begonnen<br />
wird.<br />
Erntezeit ist meist im Januar.<br />
Der Beginn der Ernte richtet sich<br />
immer danach, wann die Pflanze<br />
aufs Feld gekommen ist. Die Tabakblätter<br />
sind jetzt kräftig, grün und<br />
sehr robust.<br />
Eine Tabakpflanze wird nicht, so<br />
wie Zuckerrohr oder bei uns Mais,<br />
mit Maschinen geerntet. Ein großer<br />
Maisschlag ist mit einem Vollernter,<br />
der sechs Reihen Mais gleichzeitig<br />
ernten kann, in einer halben Stunde<br />
fertig. Doch nicht bei der Tabakernte!<br />
Machen wir uns auch diesmal<br />
wieder bewusst: Handarbeit auf<br />
dem Feld ist körperlich sehr anstrengend<br />
und mit Strapazen verbunden.<br />
Vielen Menschen ist das<br />
heute nicht mehr klar. Betrachtet<br />
man die Bilder von den Tabakfeldern,<br />
wirkt alles so schön grün und<br />
der Himmel ist blau und man könnte<br />
auf die Idee kommen, das ist so<br />
eine Art Paradies. Doch Tabakanbau<br />
ist ein Knochenjob. Die Erde ist<br />
meist feucht und schwer, sie klebt<br />
fest an den Schuhen. Und so zieht<br />
ein Veguero durch die Reihen von<br />
Tabakpflanzen, Tag für Tag. Und<br />
obwohl es Winter ist, kommt man<br />
schnell unter der karibischen Sonne<br />
ins Schwitzen.<br />
Die Blätter werden einzeln von<br />
Hand abgetrennt. Die Pflanze wird<br />
außerdem nicht auf einmal abgeerntet,<br />
sondern jeder Pflanze werden<br />
jeweils nur zwei oder drei Blätter<br />
abgenommen. Zwischen den<br />
Ernteschritten liegen einige Tage.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 25
SERIE•HECHO A MANO<br />
oben links:<br />
Mit Tüchern bedeckt werden die Blätter auf einem<br />
Wagen weggebracht. Im Hintergrund sieht man die<br />
zur Hälfte abgeernteten Pflanzen.<br />
oben Mitte:<br />
Jedes Blatt wird von Hand aufgefädelt.<br />
So können die restlichen Blätter die<br />
noch vorhandene Kraft der Pflanze<br />
optimal nutzen. Die Ernte erfolgt<br />
von unten nach oben. Nach dem Abpflücken<br />
der ersten unteren Blätter<br />
und dem zweiten Abpflücken lässt<br />
man sieben Tage vergehen. Im Abstand<br />
von jeweils drei Tagen werden<br />
dann die restlichen Blätter abgenommen.<br />
Innerhalb von insgesamt<br />
Die Pflanzen mit den Einlagetabaken<br />
(Tabaco del Sol) sind kleiner und<br />
haben demzufolge weniger Blätter<br />
als die Pflanzen mit den Deckblättern<br />
(Tabaco tapado). Die Blätter werden jeweils<br />
in Stapel gelegt. Auch hier unterscheidet<br />
man die Blätter, denn für eine<br />
Zigarre braucht man jeweils unterschiedliche<br />
Einlage- und Umlageblätter,<br />
wie wir später noch sehen werden.<br />
Entscheidend ist, in welchem Teil der<br />
Pflanze ein Blatt gewachsen ist. Das<br />
hat entscheidenden Einfluss auf den<br />
Geschmack, das Aroma und die Stärke<br />
des Blattes. Auf einem Holzwagen,<br />
oft noch mit einem Ochsen oder einem<br />
unten links:<br />
Die Tabakblätter werden dann in den Schuppen<br />
getragen. Auch hier macht man alles von Hand.<br />
unten Mitte:<br />
Ist eine Holzstange voll, wird sie in der unteren<br />
Etage abgelegt. Von dort bringen Arbeiter die Stangen<br />
alle paar Tage weiter nach oben.<br />
etwa 30 Tagen ist eine Pflanze dann<br />
vollständig abgeerntet.<br />
Pferd im Anspann, bringt man die Blätter,<br />
bedeckt mit Leinentüchern, dann in<br />
die Trockenschuppen.<br />
Hier braucht es viele fleißige<br />
Hände, meist die von Frauen, die jeweils<br />
zwei Blätter paarweise auffädeln,<br />
so dass man diese Paare dann<br />
über eine Stange hängen kann.<br />
26<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Die Tabakblätter werden an der<br />
Luft unter natürlichen Bedingungen<br />
getrocknet. Dabei muss die<br />
Luftfeuchtigkeit und die Temperatur<br />
ständig kontrolliert und durch<br />
Regulierung der Luftzirkulation<br />
konstant gehalten werden. Kommen<br />
Niederschläge oder scheint<br />
die Sonne etwas mehr oder weniger,<br />
muss sofort darauf reagiert<br />
eine akrobatische Meisterleistung,<br />
wenn man die Männer beobachtet,<br />
die die Stange von einer Etage in<br />
die nächste mit einer Leichtigkeit<br />
transportieren, die wie Traumtänzerei<br />
anmutet.<br />
Es gibt inzwischen auch moderne<br />
Trockenscheunen, in denen<br />
die Deckblätter einer kontrollierten<br />
An diesem Punkt ist die Aufgabe<br />
des Veguero, des Tabakbauern, erledigt.<br />
Die einstmals grünen Blätter<br />
haben einen Großteil ihrer Feuchtigkeit<br />
verloren, sind jetzt auch schon<br />
eher gelb oder braun. Durch die<br />
Trocknung ist ein Prozess in Gang<br />
gesetzt worden, bei dem am Ende<br />
ein Tabakblatt herauskommt, perfekt<br />
geeignet für die Herstellung einer<br />
Zigarre.<br />
werden. Auch hier ist der Veguero<br />
derjenige, der weiß, was er machen<br />
muss. Die traditionelle Lufttrocknung<br />
dauert 50 Tage und muss<br />
langsam und möglichst gleichmäßig<br />
erfolgen. Die frischen Blätter<br />
werden ganz unten platziert und<br />
wandern mit den Holzstangen nach<br />
und nach weiter nach oben. Es ist<br />
Trocknung mittels automatischer<br />
Temperaturregelung unterzogen<br />
werden. Da die Bedingungen hier<br />
besser steuerbar sind, dauert die<br />
Trocknung weniger lange, insgesamt<br />
nur 25 Tage.<br />
oben rechts:<br />
Die Blätter werden für die Trocknung vorbereitet.<br />
unten rechts:<br />
Ist die Trocknung im Trockenschuppen fertig,<br />
haben die Tabakblätter eine komplett andere Farbe<br />
und Konsistenz: aus grün und fest wird braun und<br />
geschmeidig.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 27
FINE PAIRINGS<br />
FRÜHLINGS<br />
ERWACHEN<br />
OBSTBRAND «QUITTE AUS DEM ALTEN LAND«<br />
VON DER BRENNHÄUSLE UG<br />
Wenn 6 langjährige Freunde sich zum Brennen feinster Edelbrände in Baden zusammentun und mit<br />
ihrer langjährigen Erfahrung und Begeisterung Top-Qualitäten von Obstbränden, Tresterbränden und<br />
Geisten schaffen, dann schauen wir gerne genau hin. Nach dem Probieren der geschaffenen Brände<br />
sind wir absolut begeistert.<br />
Das Brennhäusle befindet sich in der Ortenau, der Brennereihochburg Badens, und besteht seit<br />
100 Jahren. Die Brände werden dort zweimal mit höchster Sorgfalt destilliert und sind prinzipiell<br />
naturbelassen – also keine Zusätze von Aromen, Zucker oder Chemie!<br />
Besonders angetan waren wir von der Quitte: Die Sorte Bereczky kommt aus der Obsthochburg<br />
vor den Toren Hamburgs - dem ‚Alten Land‘. Die goldgelben Früchte werden in Handarbeit<br />
einzeln gebürstet, um den Pelz der Frucht zu entfernen. Zusätzlich wird der Kelchnabel der<br />
Frucht ausgebohrt. Nur dann kann sich später das Quittenaroma rein entfalten.<br />
Diese fast vergessene Frucht liefert einen Edelbrand der Extraklasse. Das Aroma ist frisch<br />
und fruchtig mit feiner Präsenz der Quitte, im Abgang leicht süßlich mit einem feinen<br />
‚zartbitteren‘ Ton. Im Nachklang sehr präsent und lang anhaltend und mit 42 vol%<br />
Alkohol gut trinkbar.<br />
Nicht nur wir waren begeistert – die Quitte vom Brennhäusle wurde 2022 von der<br />
Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit Gold ausgezeichnet<br />
Online verfügbar über www.brennhaeusle.de<br />
PERDOMO DOUBLE AGED 12 YEAR SUN GROWN EPICURE<br />
Mit einem an der Sonne gezogenen und speziell fermentierten Deckblatt ummantelt,<br />
wurde sie im Jahr 2016 zur besten Serie Nicaraguas gekürt.<br />
Das Format der Epicure steht bei dieser exklusiven Zigarrenserie zwischen der<br />
kürzeren Robusto und der mächtigen Churchill. Im Prinzip handelt es sich um<br />
eine dicker ausfallende Toro. Die Zigarren überzeugen durch den Blend bestens<br />
gelagerter Tabake. Diese müssen mindestens 12 Jahre fermentieren<br />
und reifen, bis sie zu Zigarren verarbeitet werden. Nach etwa 13 Jahren<br />
kann sie der Aficionado dann im Zigarrenladen kaufen.<br />
Übere eine Stunde Rauchgenuss verspricht die Sun Grown Epicure. Das<br />
dunkle Deckblatt fühlt sich weich und glatt an. Es ist eine Explosion<br />
der Aromen, die den Zigarrenraucher in seinen Bann nimmt:<br />
Gewürze, Holznoten, Bitterschokolade, geröstete Mandeln und später<br />
Vanille offenbaren sich im mittleren Drittel. Anfangs präsentiert sich<br />
die Zigarre noch etwas kraftvoller. Mit längerem Aschenstand wird<br />
sie dann immer feiner und komplexer. Das Finale ist ausgewogen<br />
und intensiv. Ein seltener Hochgenuss!<br />
28<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Die Tage werden länger, die Obstbäume<br />
verzaubern mit ihren Blüten. Die Früchte, die sie<br />
später hervorbringen, können sie natürlich schon<br />
jetzt in ihrer „geistigen“ Form genießen. Wir<br />
haben Ihnen zwei Pairings zusammengestellt<br />
mit exquisiten Zigarren und<br />
ausgewälten Obstbränden. Viel<br />
Vergnügen mit Quitte und Birne.<br />
MONTECRISTO PETIT EDMUNDO<br />
Die etwas verkürzte Edmundo mit dem stattlichen 52er Ringmaß und dem meistens<br />
etwas helleren Deckblatt als bei No. 1 bis No. 5 üblich hat die Herzen der Aficionados<br />
weltweit im Sturm erobert. Ein Zeichen dafür, dass auch klassische Marken<br />
neue Formate vertragen. Die Zigarre duftet hinreißend nach Tabakschuppen,<br />
Unterholz, Erde und Röstaromen. Die Montecristo Petit Edmundo erscheint fast<br />
leicht in der Hand, ist aber stramm gerollt. Zug und Abbrand sind tadellos.<br />
Im ersten Drittel lässt der erwartete und bekannte Montecristo-Geschmack<br />
fast ein wenig auf sich warten, erdig aber eher cremig als wuchtig und<br />
markant. Später holt die Zigarre auf und hält ein, was die Marke verspricht.<br />
Im Finale stetig mehr Röstaromen und immer breiter<br />
am Gaumen.<br />
Die Montecristo Petit Edmundo ist die kleinste aus der Edmundo-<br />
Familie. Wie ihr großer Bruder hat die Kleine ein beeindruckendes<br />
52er Ringmaß (20,64 mm Durchmesser), ist dabei aber nur 110<br />
mm lang. Damit erfüllt sie die Kriterien einer Petit Robusto und<br />
steht für eine gute Stunde Rauchgenuss. Geschmacklich gehen<br />
die kleinen Kraftpakete sofort vollaromatisch zur Sache.<br />
Sehr Edmundo-typisch kombinieren sie schokoladige<br />
Noten, Röstaromen und eine subtile Süße.<br />
WO DAS OBST GEADELT WIRD – DIE FIRMA PIRCHER AUS SÜDTIROL<br />
„Wie kommt die Birne in die Flasche?“ Das fragt sich so mancher Tourist, der den<br />
berühmten Pircher Williams Christbirnen Edelbrand mit Frucht in der Hand hält.<br />
Wenn er ihn dann jedoch probiert, vergisst er die Frage schnell wieder, denn sein<br />
verzückter Gaumen zaubert ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen...<br />
Mit dem Namen Pircher ist eine einzigartige Südtiroler Erfolgsgeschichte verbunden:<br />
Alles begann um 1215 mit der Schenkung einer Kirche durch Kaiser Friedrich<br />
II. an die Klosterbrüder zu Lana. Obwohl erst 1884 offiziell mit der Brenntätigkeit<br />
begonnen wurde, kann man sicher sein, dass die Mönche schon viele Jahrhunderte<br />
vorher den Genuss kräftiger Obstbrände zu schätzen wussten! Mitte des vergangenen<br />
Jahrhunderts übernahmen dann drei Geschwister der alt eingesessenen Bauern-<br />
und Obsthändlerfamilie Pircher die traditionsreiche Klosterkellerei. Sie wussten,<br />
wie man mit Obst umgeht und erzeugten schon bald neben den traditionellen<br />
klaren Tresterbränden (Treber, Grappa) auch kräftige, aromatische Naturbrände.<br />
Für den Williams Christbirnen Edelbrand mit Frucht werden nur vollreife, ganze<br />
Früchte eingesetzt. Keine Zusatzstoffe, die die Noblesse dieser Frucht mindern<br />
könnten.<br />
Dieser Edelbrand – Digestif par excellence – ist das erste und älteste Produkt im Hause<br />
Pircher. Bei 40 vol% Alkohol schmeckt er samtweich und vollmundig zugleich.<br />
Online verfügbar über www.pircher.it<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 29
TABAKHANDEL•SPEZIAL<br />
Der Mythos lebt<br />
und ist begehbar<br />
La Casa Del Habano ist der Markenname eines weltweiten<br />
Franchise-Netzwerks von Fachgeschäften für Habanos.<br />
Aktuell gibt es rund 160 Zigarrenfachgeschäfte dieser Art<br />
auf fünf Kontinenten. Diese Geschäfte führen sämtliche<br />
Habanos-Produkte und bieten besten Service und perfekte<br />
Lagerbedingungen in begehbaren Humidoren.<br />
Fine Tobacco hat sich umgeschaut und präsentiert in dieser<br />
Rubrik die Top Tabakfachgeschäfte dieser außergewöhnlichen<br />
Outlets. Falls Sie selbst noch nicht alle besucht<br />
haben, könnte das eine willkommene Inspiration für eine<br />
feine Tabakreise durch Deutschland sein. Viel Spaß und<br />
besten Rauchgenuss.<br />
La Casa del Habano Aachen Lindenplatz 11-12 52064 Aachen Tel: 0241/9437760<br />
La Casa del Habano Berlin II Ludwigkirchplatz 1-2 10719 Berlin Tel: 030/88682340<br />
La Casa del Habano Berlin I Stralauer Allee 9 10245 Berlin Tel: 030/29047015<br />
La Casa del Habano Düsseldorf Königsallee 60 C 40212 Düsseldorf Tel: 0211/8681681<br />
Eingang Grünstraße<br />
La Casa del Habano Düsseldorf Burghofstraße 28 40223 Düsseldorf Tel: 0211/159398<br />
by Tabac Benden<br />
La Casa del Habano Frankfurt Kleine Hochstraße 9 60313 Frankfurt Tel: 069/20977955<br />
La Casa del Habano Hamburg Burchardstr. 15/ 20095 Hamburg Tel: 040/30704880<br />
Chilehaus C Nr. 15<br />
La Casa del Habano Kaiserslautern Marktstraße 22 67655 Kaiserslautern Tel: 0631/68104<br />
Mob: 0170 31 76 817<br />
La Casa del Habano Koblenz Jesuitengasße 1 56068 Koblenz Tel: 0261/15855<br />
La Casa del Habano Köln Hahnenstraße 2 50667 Köln Tel: 0221/256231<br />
La Casa del Habano Leipzig Hainstraße 11 04109 Leipzig Tel: 0341/9628982<br />
La Casa del Habano München Lederer Straße 19 80331 München Tel: 089/24217500<br />
La Casa del Habano Nürnberg Hauptmarkt 9 90403 Nürnberg Tel: 0911/97466-90<br />
La Casa del Habano Saarbrücken Fürstenstraße 15 B 66111 Saarbrücken Tel: 0681/5898509<br />
La Casa del Habano Stuttgart Vorsteigstraße 1/ 70193 Stuttgart Tel: 0711/295228<br />
Ecke Schwabstr. 177<br />
30<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Saarbrücken<br />
Düsseldorf/Tabac Benden<br />
Düsseldorf<br />
Köln<br />
Leipzig<br />
Nürnberg<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 31
SPIRITUOSEN<br />
Eine feine Zigarre mit erlesenem Tabak aus Kuba, Honduras oder<br />
der Dominikanischen Republik und dazu eine exquisite Spirituose –<br />
für viele Connaisseurs ist das die Krönung eines gelungenen Tages.<br />
Die Wahl kann auf Whisky, Rum oder Brandy fallen, oder aber auf<br />
einen Obstbrand.<br />
Diese verwöhnen den Genießer am eindrücklichsten mit ihren vielfältigen<br />
Fruchtaromen: gute Obstbrände lassen ihre Grundzutaten<br />
deutlich erkennbar riechen und schmecken. Die Kunst des Destillateurs<br />
besteht darin, beim Brennvorgang die Frucht unverfälscht in<br />
die Flasche zu bringen.<br />
Beim Genuss von Tabak entfalten sich mit einer gewissen Würzigkeit<br />
vielfältige Aromen, die von Früchten über Leder, Erde, Kaffee bis<br />
hin zu Holz und Nüssen reichen können. Obstbrände, die im Fass<br />
ausgebaut werden, können dem Aficionado beim Rauchgenuss noch<br />
ein wichtiges Extra liefern, wenn sie die vom Holz freigesetzten<br />
Gerbstoffe geschmacklich einbringen. Die süßlich-würzigen Töne<br />
von Obstsorten wie Apfel, Birne oder Zwetschge ergänzen sich am<br />
Gaumen dann zu einem äußerst genussvollen und vollendetem<br />
Geschmackserlebnis.<br />
Wir haben für Sie aus der Welt der Obstbrände einige Neuigkeiten<br />
probiert, die teilweise extra als Zigarrenbrände für Tabakgenießer<br />
entwickelt wurden. Was wir Ihnen hier vorstellen, sind Spitzen-<br />
Produkte, die mit oder ohne Zigarre einen genussreichen Start in<br />
den Frühling garantieren.<br />
Text: Stephan Rack und Michael Peter<br />
32<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Obst-Brände<br />
und Zigarren – eine<br />
Hochzeit der Aromen<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 33
SPIRITUOSEN<br />
Edles Sauerländer Trio<br />
Aus der Sauerländer Edelbrennerei<br />
kommt gleich ein ganzes Trio<br />
von Zigarrenbränden daher. Für das<br />
junge Team aus Kallenhardt ist ein<br />
Zigarrenbrand eindeutig ein im Holzfass<br />
gelagerter Obstbrand. Die Gründung<br />
der Brennerei geht zurück auf<br />
die Unzufriedenheit der Initiatoren<br />
mit der Qualität mancher Obstbrände,<br />
die sie auf Reisen probiert hatten.<br />
Daher wundert es nicht, dass Obstbrände<br />
immer noch eines der Herzensanliegen<br />
der Sauerländer Edelbrennerei<br />
sind.<br />
Für einen Zigarrenbrand sollte ein<br />
an sich schon guter Obstbrand zusätzlich<br />
fassgelagert werden, soviel<br />
war den Machern klar. Die spannende<br />
Frage allerdings war, welches Fass für<br />
Brenner Julian Wellhausen im Gespräch<br />
mit den FT-Redakteuren<br />
Ihrem Apfelbrand ließen die Sauerländer<br />
eine andere Behandlung zukommen:<br />
dieser durfte ganze 48 Monate<br />
in einem Maronenfass lagern. Dies<br />
spendete dem Apfelbrand mit seiner<br />
für Äpfel typischen leichtes Säure und<br />
frischen Süße noch die komplexen und<br />
subtilen Holznoten, die für das Holz<br />
der Esskastanie charakteristisch sind.<br />
Auch hier überrascht uns die Milde, mit<br />
der sich dieser Brand an den Gaumen<br />
schmiegt.<br />
welche Frucht in Frage kommt. Das<br />
Ziel war eine Komposition komplexer<br />
Geschmacksnoten, die sich zum Genuss<br />
einer kräftigen Zigarre harmonisch<br />
einbringen.<br />
Eine Richtung, die eingeschlagen<br />
wurde, war es einen Sauerländer<br />
Zwetschgenbrand für 24 Monate im<br />
Bourbonfass zu lagern. Amerikanische<br />
Eiche ist gut für süßliche Noten<br />
von Honig, Schokolade und Vanille und<br />
tatsächlich ging das Kalkül auf. Die<br />
für Zwetschgen typische Mandelnote<br />
wurde durch die Fassaromen auf<br />
komplexe Art angereichert. Zugleich<br />
ist das Ergebnis für eine hochprozentige<br />
Spirituose außergewöhnlich mild.<br />
Was wäre nun das passende<br />
Fass für einen Waldhimbeergeist?<br />
Die Wahl fiel hier auf ein Sherryfass,<br />
in dem der Himbeergeist noch einmal<br />
für 24 Monate ruhen durfte, um<br />
die Süße des Sherrys in die milden<br />
Fruchtaromen aufzunehmen und zu<br />
einem neuen harmonischen Ganzen<br />
zu vereinen. Bei der Verkostung wird<br />
deutlich, dass das Konzept tatsächlich<br />
die Erwartungen erfüllt: die Geschmacksnoten<br />
der Himbeere sind<br />
harmonisch eingebunden in würzigere<br />
Holznoten.<br />
Zwetschge – Fassgelagerter<br />
Edelbrand, 42vol%, 0,5 Liter.<br />
UVP 44,90 €<br />
Apfel – Fassgelagerter Edelbrand,<br />
42vol%, 0,5 Liter. UVP 44,90 €<br />
Waldhimbeere – Fassgelagerter<br />
Edelgeist, 43vol%, 0,5 Liter.<br />
UVP 54,90 €<br />
www.sauerlaender-edelbrennerei.de<br />
34<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Heimatlich-Exotisches<br />
vom Birkenhof<br />
Einen Vogelbeerbrand hier zu präsentieren,<br />
kam uns zunächst exotisch<br />
vor. Dabei ist die Vogelbeere, die Frucht<br />
der Eberesche, in unseren Breiten heimisch<br />
und hat eine lange Geschichte<br />
als Heil- und Medizinpflanze. Allerdings<br />
erfordert die Herstellung eines<br />
Edelbrandes aus Vogelbeere einen<br />
großen Aufwand sowie Erfahrung und<br />
Fingerspitzengefühl.<br />
Die Birkenhof-Brennerei hat das<br />
Wagnis auf sich genommen, in ihrer<br />
Exclusive-Edelbrand-Serie auch einen<br />
Vogelbeerbrand aufzunehmen. Dass<br />
dieses Produkt gleich mehrfach ausgezeichnet<br />
wurde, steigerte unsere Neugier<br />
auf diesen speziellen Brand.<br />
Bereits das Design der Flasche gefiel<br />
uns sehr gut. Es ist seit neuestem<br />
für alle Brände der Exclusive-Edelbrand-Serie<br />
stilprägend. Mit der klassisch-bauchigen<br />
Form und dem geriffelten<br />
Glas erweckt es die Erwartung<br />
hoher Qualität.<br />
Hergestellt wird dieser Brand durch<br />
eine Kombination von Mazeration, dem<br />
Einlegen von Früchten in Alkohol zum<br />
Übertragen der Aromen, und Destillation.<br />
Zunächst werden die Vogelbeeren,<br />
die die Birkenhof-Brennerei aus der<br />
Steiermark bezieht, gemaischt und<br />
kurz vergoren, bevor sie mit 65 % Kornalkohol<br />
übergossen werden, um die<br />
Aromen der Beeren möglichst klar und<br />
unverfälscht zu gewinnen. Anschließend<br />
wird das Mazerat noch einmal<br />
destilliert.<br />
Da die Vogelbeere von Natur aus<br />
Gerbstoffe enthält, hat der Brand die<br />
Fülle und das Volumen, wie es für einen<br />
würdigen Partner einer guten Zigarre<br />
erforderlich ist. Dazu tritt eine gefällige<br />
Bittermandelnote und grüne Kräuternoten,<br />
die den Geschmack mild abrunden.<br />
verarbeitet die Birkenhof-Brennerei<br />
zu Exclusive-Edelbränden. Hier geht<br />
es um den im Cognacfass gereiften<br />
Mirabellen-Brand, der für uns ebenfalls<br />
als Begleiter einer guten Zigarre<br />
in Frage kommt.<br />
Die Frucht der Mirabelle ist von<br />
Natur aus süß und der hohe Zuckeranteil<br />
des Fruchtfleisches erlaubt<br />
gehaltvolle Brände. In der Birkenhof-Brennerei<br />
werden zusätzlich<br />
die Steine der Mirabellen, verpackt in<br />
einem Leinensack, in den Maischprozess<br />
mit einbezogen. Damit erzielt<br />
man den sogenannten „Steinton“,<br />
eine Geschmacksnote, die an Marzipan<br />
erinnert. Das daraus gewonnene<br />
Destillat ergibt schon einen feinen<br />
Edelbrand.<br />
Zusätzlich wird der der Mirabellenbrand<br />
in einem Cognacfass gereift,<br />
wodurch noch feine Holznoten zu den<br />
deutlich spürbaren Frucht- und Marzipanaromen<br />
treten. Diese können sich<br />
nun mit anderen würzigen Aromen paaren:<br />
etwa denen einer Zigarre.<br />
Mirabellenbrand<br />
im Cognacfass gereift,<br />
40vol%, 0,5 Liter. UVP 29,95 €<br />
Vogelbeerbrand,<br />
40vol%, 0,5 Liter. UVP 32,95 €<br />
Die Mirabelle wird gerne mit der Marille<br />
verwechselt. Dabei ist die Mirabelle<br />
eine Unterart der Pflaume, wohingegen<br />
„Marille“ der in Süddeutschland<br />
und Österreich gebräuchliche Name<br />
für die Aprikose ist. Beide Früchte<br />
www.birkenhof-brennerei.de<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 35
SPIRITUOSEN<br />
Brennerei Vallendar –<br />
Leidenschaft, Genuss,<br />
Natur pur<br />
In der Fine Tobacco Ausgabe vom<br />
Herbst 2021 konnten wir im Genussinterview<br />
mit Hubertus Vallendar seine<br />
beeindruckende Lebensleistung vorstellen.<br />
Bereits 2020 wurde der weltbekannte<br />
Brenner von der Jury des<br />
hochangesehenen World Spirits Award<br />
(WSA) für sein Lebenswerk ausgezeichnet.<br />
Im Rahmen einer gemeinsamen<br />
Zigarre in der Brennerei in Kail an<br />
der Mosel durften wir seinerzeit erfahren,<br />
dass sein Sohn Mario den Betrieb<br />
übernehmen wird.<br />
Bei einer Verarbeitungsmenge von<br />
400 Tonnen Früchten pro Jahr und einer<br />
Verantwortung für 10 Mitarbeiter<br />
ist dies ein großer Schritt, der von den<br />
Vallendars perfekt vorbereitet wird.<br />
Mario Vallendar hatte bereits 2017<br />
die Ausbildung zum Brenner und<br />
Destillateur begonnen und nach drei<br />
Jahren als Bester des Jahrgangs abgeschlossen.<br />
Nach der Ausbildung<br />
konnte Mario seine eigenen Ideen im<br />
Betrieb einbringen. Die Übergangsphase<br />
bietet Hubertus und Mario die<br />
besondere Chance im Austausch der<br />
Meinungen die jeweils beste Lösung<br />
für ihre Produkte zu finden.<br />
Bereits 2022 ging beim World Spirit<br />
Award, der sogenannten Weltmeisterschaft<br />
der Spirituosenbranche, ein Medaillenregen<br />
auf Mario nieder: gleich<br />
zwei Mal wurde die Edelbrennerei Vallendar<br />
als „World Class Distillery“ in<br />
den Kategorien Obstbrände und Geiste<br />
& Spirituosen ausgezeichnet.<br />
Für dieses Spirituosen-Special<br />
wurden uns Obstbrände aus zwei sehr<br />
unterschiedlichen Früchten vorgestellt:<br />
der Banane und dem Apfel!<br />
Bei den Vallendars gibt es seit gut<br />
zwei Jahrzehnten den Bananenbrand<br />
im Angebot. Das Team hat jetzt neue<br />
sensorische Tests mit grünen und gelben<br />
Bananen durchgeführt und eine<br />
noch bessere Lösung gefunden, um<br />
den Brand von „gut“ auf jetzt „richtig<br />
gut“ anzuheben.<br />
Das Produkterlebnis ist grandios:<br />
In der Nase erkennt man die vollreife<br />
Banane – dazu Honig und Karamell. Im<br />
Geschmack intensives gelbes Fruchtfleisch,<br />
an Bananenmilch erinnernd.<br />
36<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Sehr harmonisch mit einem wärmenden<br />
langen Nachhall.<br />
Bananenbrand,<br />
40vol%, 0,5 Liter. UVP 34,-- €<br />
Einfach ein starkes Stück<br />
Apfel!<br />
Mit „Alter Apfelbrand Barrique 2003“<br />
haben die Vallendars ein neues Familienmitglied<br />
der La Donna-Serie geschaffen,<br />
das das Herz höherschlagen lässt:<br />
La Donna-Produkte stehen für perfekte<br />
Destillation. Ganz wichtig ist der<br />
Zeitpunkt, wann die mit Früchtearomen<br />
veredelten Alkoholdämpfe über<br />
ein Rohrleitungssystem in den Kühler<br />
aufsteigen, wo sie sich als Destillat<br />
absetzen. In dieser Phase des Brennvorgangs<br />
ist die feine Nase des Brenners<br />
gefragt, der genau im richtigen<br />
Mario und Hubertus Vallendar<br />
haben – außerdem den ebenfalls besonders<br />
opulenten „Vallendar Orangengeist“.<br />
Unseren Glückwunsch!<br />
Außer in der Brennerei in Kail kann<br />
man alle Vallendar-Produkte auch in<br />
Koblenz in der Görgenstrasse erwerben:<br />
im Kontor V(allendar) können interessierte<br />
Genießer außerdem eine<br />
breite Auswahl von lokalen Edelprodukten<br />
kaufen – ein Besuch lohnt sich<br />
immer.<br />
Moment den gewünschten „Mittellauf“<br />
heraustrennen muss. Dieses sogenannte<br />
„Herzstück“ trägt allein das<br />
Potential, zu einem ausdrucksvollen<br />
und eleganten Obstbrand heranzureifen.<br />
Daher muss es von den scharf<br />
riechenden Bestandteilen des Vorlaufs<br />
und den öligen Duftnoten des<br />
Nachlaufs getrennt werden.<br />
Im Bewusstsein einen Brand vom<br />
Rheinischen Bohnapfel und Jonagold<br />
Äpfeln aus dem Jahr 2003 zu<br />
haben, der seitdem in Limousin-Eichenfässern<br />
reifen durfte, sprechen<br />
wir hier von einem absoluten Genießer-Produkt.<br />
In der Nase erkennt man einen apfel-fruchtigen<br />
Aromabogen mit präsenten<br />
Fassaromen. Am Gaumen<br />
konkretisiert sich ein dichtes Fruchtaroma<br />
im perfekten Zusammenspiel<br />
mit Holz, lang im Abgang.<br />
„La Donna” Alter Apfelbrand<br />
Barrique 2003 48vol%, 0,7 Liter.<br />
UVP 125,-- €<br />
Ganz aktuell erreichte uns<br />
die Meldung vom World Spirits<br />
Award 2023, bei dem die hochkarätige<br />
Jury den hier vorgestellten<br />
Bananenbrand und den La Donna-Apfelbrand<br />
mit Doppelgold auszeichnet<br />
www.vallendar.de<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 37
RAUCHER•PORTRAIT<br />
Eine erfolgreiche Paarung<br />
kann Segen und<br />
Fluch sein: Wenn die<br />
Chemie der Gegensätze stimmt,<br />
entzündet sich ein Feuerwerk wie<br />
bei Don Camillo & Peppone, Laurel &<br />
Hardy oder Ernie & Bert. Dass man<br />
fortan nicht mehr als Einzelperson<br />
wahrgenommen wird, ist die Kehrseite<br />
der Medaille. Was wäre Max<br />
ohne Moritz? Asterix ohne Obelix?<br />
Undenkbar. Nachdem Ulrich Kienzle<br />
mit 65 Jahren bei Frontal ausstieg<br />
und in Rente ging, war er zwar nach<br />
dem Attentat vom 11. September<br />
als Nahost-Experte gefragt, doch<br />
„den Hauser“ wurde er in seiner Vita<br />
nicht mehr los: „Das ärgert mich<br />
manchmal, aber man kann eben<br />
nicht alles haben“, bemerkte er<br />
2002. Beide hätten sich niemals<br />
vorstellen können, mit<br />
dem anderen gemeinsam<br />
eine Sendung zu moderieren.<br />
Tatsächlich ist das Format<br />
eher zufällig entstanden,<br />
weil sich Hauser und<br />
Kienzle immer über die Tische<br />
hinweg gestritten haben,<br />
wenn sie sich im „Ca-<br />
38<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
DUO<br />
FRONTAL<br />
Sie konnten gegensätzlicher nicht sein – Hauser & Kienzle: Der Rheinländer und<br />
der Schwabe, der Konservative und der Linke, der Pfeifen- und der Zigarrenraucher.<br />
Vor 30 Jahren gingen sie mit dem ZDF-Politmagazin Frontal gemeinsam auf Sendung,<br />
legten ihre Finger in (gesellschafts-)politische Wunden und deckten so manche<br />
Sauerei auf. Dabei war es vor allem ihr verbaler Schlagabtausch, der Hauser &<br />
Kienzle so populär machte. Als das neue Jahrhundert begann, endete die Zusammenarbeit<br />
und eine Epoche gepflegter Beleidigungen verstummte.<br />
Text: Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 39
RAUCHER•PORTRAIT<br />
sino“ (der ZDF-Kantine) begegnet<br />
sind. „Da machen wir eine Sendung<br />
draus!“ entschied ein Verantwortlicher.<br />
Ende März 1993 feierte Frontal<br />
seine Premiere. Anfangs mutmaßten<br />
Kritiker, dass jeder von beiden<br />
eine einstudierte Rolle spielen würde,<br />
doch die Antipathie hinter den<br />
launigen Gemeinheiten war echt.<br />
Zwar herrschte Konsens beim Arbeitsethos<br />
und der journalistischen<br />
Sorgfaltspflicht, ansonsten waren<br />
ihre Welten und Weltanschauungen<br />
zu weit voneinander entfernt.<br />
Ein Konservativer bricht<br />
mit der Tradition<br />
Bodo H. Hauser, Jahrgang 1946,<br />
entstammte einer Krefelder Krawattenmacher-Dynastie.<br />
Eigentlich<br />
hätte er in die Fußstapfen seines Vaters<br />
treten und den Betrieb in vierter<br />
Generation fortführen sollen. „Aber<br />
ich habe mir schon als Jugendlicher<br />
stundenlang Bundestagsdebatten<br />
angesehen“, erinnerte sich Hauser<br />
2003 an seine frühen politischen<br />
Interessen. Außerdem schrieb er<br />
schon während seiner Schulzeit<br />
für die „Westdeutsche Zeitung“. Für<br />
den Vater sei es also eine Enttäuschung,<br />
aber keine Überraschung<br />
gewesen, als der Sohn<br />
erklärte, er wolle Journalist<br />
werden: „Genauso<br />
gut hätte ich den Berufswunsch<br />
<br />
nennen können – für<br />
ihn war das eine völlig<br />
brotlose Kunst.“ Erst als<br />
die Krawattenindustrie<br />
mehr und mehr nach Italien<br />
ging, erkannte der<br />
Senior den Wert dieser<br />
Entscheidung. Der junge<br />
Hauser studierte derweil<br />
Rechts- und Staatswissenschaften<br />
in Deutschland,<br />
Schweiz und England,<br />
bevor er 1973 Freier<br />
Mitarbeiter im ZDF-Studio<br />
Bonn und später<br />
ZDF-Korrespondent im<br />
Studio Düsseldorf wurde.<br />
Anfang der 1970er<br />
begann er auch mit dem<br />
Pfeiferauchen. In dieser<br />
Zeit war das Rauchgerät<br />
schwer angesagt – jeder,<br />
der eine gewisse Integrität<br />
vermitteln wollte, ließ<br />
sich mit Pfeife abbilden.<br />
Als der Hype irgendwann<br />
nachließ, landeten<br />
die Bruyèrestücke in der<br />
Schublade; doch Bodo<br />
Hauser blieb den Handschmeichlern<br />
treu.<br />
Shitstorm<br />
dank Pfeife<br />
Auch, als er „sehr viele<br />
böse Zuschriften“ erhielt,<br />
weil er im Vorspann von<br />
Frontal Pfeife rauchend<br />
zu sehen war. „Aber ich<br />
habe das nie geändert,<br />
weil ich der Meinung bin, dass man<br />
selbst als Moderator einen Anspruch<br />
auf persönliche Entfaltung haben<br />
40<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
sollte.“ Und nachdem er diesen frühen<br />
Shitstorm „ausgesessen“ hatte<br />
(wie der von ihm geschätzte Altbundeskanzler<br />
Helmut Kohl),<br />
verebbten die Proteste.<br />
Gegenwind herrschte<br />
aber auch in den Räumen<br />
des ZDF, als eine Dame<br />
in leitender Funktion als<br />
erste Amtshandlung den<br />
Antrag stellte, dass Kienzle<br />
und Hauser nicht<br />
mehr rauchen dürften.<br />
Diesmal waren sich die<br />
beiden einig: „Sie können<br />
hier beschließen, was Sie<br />
wollen, wir rauchen.“ Die<br />
Konferenzräume seien<br />
sehr groß und vollklimatisiert<br />
– da werde niemand<br />
belästigt. „Das Thema<br />
hatte sich dann auch gelegt“,<br />
meinte der Pfeifenraucher<br />
und verriet<br />
sein Credo: „Im Grunde<br />
braucht man nur durchzuhalten<br />
im Leben, dann<br />
regelt sich das irgendwie.“<br />
Bevor Bodo Hauser<br />
in das mediale Abenteuer<br />
namens Frontal geriet,<br />
leitete oder moderierte<br />
er TV-Magazine wie<br />
den Länderspiegel, Bonner<br />
Perspektiven und die<br />
Sendung Studio 1.<br />
Rotwein und<br />
Bürgerkrieg<br />
Ulrich Kienzle war<br />
zehn Jahre älter als sein<br />
Kollege Hauser, sah aber<br />
jünger aus und versäumte<br />
es nicht, dies stellenweise<br />
pointiert anzumerken.<br />
Während sein konservativer<br />
Widerpart, dank<br />
Halbglatze, Nickelbrille<br />
und Einstecktuch, schon als Mittfünfziger<br />
sehr distinguiert wirkte,<br />
trug Kienzle volles, dunkles Haar<br />
über dem kräftigen Schnäuzer. Der<br />
sei anno 1977 eine „Verzweiflungsaktion“<br />
gewesen, verriet der Journalist:<br />
„Als ich ein Vierteljahr auf<br />
mein Visum für Südafrika wartete,<br />
habe ich mir den aus Langeweile<br />
wachsen lassen.“ Daraus wurde<br />
sein Markenzeichen. Aufgewachsen<br />
im Kreis Ludwigsburg, kam er nach<br />
seinem Studium 1956 „als freier<br />
Reporter“ zum SDR Stuttgart, später<br />
als fest angestellter Redakteur<br />
zur Abendschau, deren Chef er mit<br />
32 Jahren wurde. Seine Sicht auf<br />
die Welt wurde umgekrempelt, als<br />
er 1974 als ARD-Korrespondent für<br />
die Arabische Welt nach Beirut kam.<br />
„Im Laufe meines Lebens musste<br />
ich vieles abschütteln, was man<br />
als Protestant mit auf den Weg bekommen<br />
hat, auch die Genussfeindlichkeit“,<br />
erklärte der Schwabe. Die<br />
dortige Esskultur – stundenlanges<br />
Genießen zahlloser Speisen – sei für<br />
ihn eine kulturelle Offenbarung gewesen.<br />
Ebenso musste er feststellen,<br />
dass es selbst im Libanon viel<br />
bessere Rotweine gibt, als in Württemberg:<br />
„Bis dahin hatte ich immer<br />
geglaubt, der Trollinger sei der bes-<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 41
RAUCHER•PORTRAIT<br />
te Rotwein der Welt“, gestand Kienzle<br />
mit einem Lachen. Er lernte die<br />
Sprache und damit die Menschen<br />
im Nahen Osten kennen. Als er dann<br />
mitten in den Bürgerkrieg geriet und<br />
mehr als einmal in den Lauf einer<br />
Kalaschnikow blickte, half ihm oft<br />
die Sprache aus solch brenzligen Situationen.<br />
Nach drei Jahren versetzte<br />
ihn die ARD ins Auslandsstudio<br />
nach Südafrika, 1980 wurde Kienzle<br />
Fernseh-Chefredakteur bei Radio<br />
Bremen. Eigentlich ein ruhiger Job…<br />
Händchenhalten mit dem<br />
Massenmörder<br />
Doch immer wieder tauschte er<br />
die Ordnung des Büros gegen das<br />
Chaos in der Welt ein. Im Libanon<br />
berichtete er über Massaker an<br />
Flüchtlingen, in Deutschland über<br />
das Geiseldrama von Gladbeck. Als<br />
der leidenschaftliche Auslandskorrespondent<br />
1990 die Gelegenheit<br />
erhielt, kurzfristig den irakischen<br />
Staatspräsidenten Saddam Hussein<br />
zu interviewen, konnte er die weltpolitischen<br />
Folgen des Gesprächs<br />
nicht erahnen – der Diktator erklärte<br />
über Kienzles Mikrophon den<br />
USA den Krieg. „Dabei war der Mann<br />
nicht unsympathisch“, musste der<br />
Journalist feststellen. Sein Gegenüber<br />
empfand wohl ähnlich. So entstand<br />
bei diesem Treffen ein bizarres<br />
Foto, das Ulrich Kienzle später<br />
als einen der peinlichsten Momente<br />
in seinem Leben bezeichnete: Mit<br />
dunklem Anzug, Schnauzbart, Krawatte<br />
und Einstecktuch sehen die<br />
beiden Männer fast aus wie Zwillinge.<br />
Währenddessen hält der eine<br />
des anderen Hand – ein Zeichen der<br />
Wertschätzung in der arabischen<br />
Welt. „Und ich habe versucht, meine<br />
Hand aus der des Massenmörders<br />
zu bekommen.“ Tags darauf ließ<br />
ihm der Despot noch eine gerahmte<br />
Autogrammkarte mit persönlicher<br />
Widmung zukommen.<br />
Frontale Konfrontation<br />
Im selben Jahr wechselte Kienzle<br />
zum ZDF, wo er drei Jahre lang<br />
die Hauptredaktion Außenpolitik<br />
leitete und unter anderem das auslandsjournal<br />
moderierte. Bis dato<br />
war der Schwabe vor der Kamera<br />
immer ein Einzelkämpfer gewesen.<br />
Als er 1993 für das neue TV-Magazin<br />
Frontal mit seinem politischen<br />
Widersacher Bodo Hauser in den<br />
Ring geschickt wurde, erhielt das<br />
Leben der beiden Medienschaffenden<br />
eine tiefe Prägung. Wie in<br />
den einstigen Bundestagsdebatten,<br />
lieferten sich auch hier die „linke“<br />
und die konservative Seite bissige<br />
Wortgefechte zwischen den zeitkritischen<br />
Beiträgen. Im Gegensatz zu<br />
anderen Formaten wie Monitor, in<br />
denen ein Moderator mit einer bestimmten<br />
politischen Haltung seine<br />
Kommentare abgibt, wurde hier<br />
auf beiden Seiten gestritten. Auch,<br />
wenn die Kamera nicht lief. „Immer,<br />
wenn die nächste Sendung näher<br />
rückte, kochten die Diskussionen<br />
über die geplanten Inhalte lautstark<br />
hoch“, erinnerte sich Kienzle 2006.<br />
Aufgrund dieser gegenpoligen<br />
Konstellation achteten beide Kontrahenten<br />
ganz besonders darauf,<br />
dass eine Story „wasserdicht“ ist,<br />
sprich: dass sie sauber recherchiert<br />
wurde und keine Fehler enthält.<br />
Manchmal konnte mit diesen Beiträgen<br />
auch etwas bewegt werden.<br />
Unter dem Titel „Lizenz zum Töten“<br />
berichtete Frontal in einer 45-Minuten-Sendung<br />
über Tiertransporte.<br />
„Was wir gezeigt haben, war so<br />
grausam, dass die EU-Kommission,<br />
die diesen Film ebenfalls angefordert<br />
hatte, danach neue Richtlinien<br />
erließ“, betonte Hauser. Für die Redaktion<br />
sei das eine kleine Sternstunde<br />
gewesen. Für die Zuschauer<br />
waren solche Enthüllungen manchmal<br />
eine bittere Medizin, aber statt<br />
mit erhobenem Zeigefinger wurde<br />
sie mit etwas Humor verabreicht.<br />
Die gelungene Mischung aus messerscharfen<br />
Stories und unterhaltsamem<br />
Zwei-Fraktionen-Konzept<br />
(SPD kontra CDU) kam so gut an,<br />
dass Frontal 1996 den Medien- und<br />
Fernsehpreis „Bambi“ erhielt.<br />
Sieben gemeinsame Jahre<br />
Für ihr erfolgreiches Format<br />
mussten sich Bodo Hauser und Ulrich<br />
Kienzle Woche für Woche zusammenraufen,<br />
über sieben Jahre<br />
lang, in 290 Folgen. Freunde seien<br />
sie dennoch nicht geworden, bemerkte<br />
Kienzle später: „Wir waren<br />
professionelle Gegner.“ Allerdings<br />
habe man die Welt des anderen<br />
kennengelernt, „das hat uns ein<br />
bisschen zusammengebracht“. Die<br />
ständigen Auseinandersetzungen<br />
zwischen den starken Charakteren<br />
waren aber nicht nur für die Mitarbeiter<br />
anstrengend. Zu Beginn ihrer<br />
Zusammenarbeit erklärte Kienzle<br />
ironisch: „Ich habe den libanesischen<br />
Bürgerkrieg überlebt, ich<br />
werde auch Hauser überleben." Tatsächlich<br />
überlebte er zwei Herzinfarkte.<br />
Mit dem Stress als ständigem<br />
Begleiter verqualmte der Schwabe<br />
rund 30 Zigarillos täglich, bis er den<br />
Zigarrengenuss für sich entdeckte<br />
und fortan zwei bis drei Handgerollte<br />
rauchte – pro Woche. Ende<br />
2000 trennten sich die Wege der<br />
beiden Journalisten, als Kienzle in<br />
Rente ging und Hauser Programmgeschäftsführer<br />
des TV-Kanals Phoenix<br />
wurde. Trotzdem trafen sie sich<br />
immer mal wieder bei gemeinsamen<br />
Auftritten, etwa anlässlich der Bundestagswahl<br />
2002 oder bei einem<br />
gemeinsamen Vortrag im Sommer<br />
2004. Dort vertraute Hauser seinem<br />
Kollegen an, dass er sich einer Darmoperation<br />
unterziehen müsse: Es<br />
sei eine Routinebehandlung durch<br />
einen befreundeten Chirurgen. Aber<br />
der Mann mit der Nickelbrille hatte<br />
Zweifel: „Ich glaube, ich überlebe<br />
das nicht!“ Kienzle konnte diese<br />
Äußerung nicht ernst nehmen. Doch<br />
zwei Wochen später verstarb sein<br />
langjähriger Partner aufgrund eines<br />
ärztlichen Kunstfehlers mit 58<br />
Jahren. 2020 starb Ulrich Kienzle<br />
im Alter von 83 Jahren. Beide hatte<br />
eine professionelle Einstellung zum<br />
Journalismus und eine enge Feindschaft<br />
verbunden. In vielen Dingen<br />
waren sie komplett gegensätzlicher<br />
Meinung, trotzdem zeigten sie<br />
immer Respekt voreinander. Nichts<br />
würde man sich in der heutigen Zeit<br />
mehr wünschen, als ihre intelligente<br />
Diskussionskultur, bei der man sich<br />
auf Augenhöhe begegnet, um den<br />
verbalen Schlagabtausch oberhalb<br />
der Gürtellinie auszufechten.<br />
42<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
THE SPIRIT OF<br />
NICARAGUA<br />
Auf Vulkanböden gewachsen.<br />
Zur Perfektion gereift.<br />
Meisterlich in unserer<br />
Manufaktur von Hand gerollt.<br />
villigercigars.com @villigercigarsofficial @villigercigars.germany
KIKIS•REISENOTIZEN<br />
FELSEN, SAND UND<br />
NOMADENGRÄBER<br />
Im Ashar Valley, Teil der Region Al-‘Ula auf der arabischen Halbinsel, entwickelt sich<br />
eine touristische Destination der Superlative. Kiki Baron erzählt von ihren Erlebnissen<br />
in der spektakulären Wüstenszenerie.<br />
Von Kiki Baron Fotos: Paul Spierenburg<br />
44<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Was für ein Gefühl! Ausgesprochen<br />
fürstlich, wenn<br />
man sich in so einer Privatmaschine<br />
in einen fetten<br />
Ledersessel fallen lässt. Bei Commercial<br />
Airlines bietet die Boing 757<br />
etwa 200 Gästen Platz, in dieser sind es<br />
vielleicht 30. Von Dubai gestartet bin ich<br />
nach Al-‘Ula unterwegs. Die Region liegt<br />
im Nordwesten von Saudi-Arabien. Ein<br />
touristisches Entwicklungsgebiet auf<br />
höchstem Niveau. Ich folge einer Einladung<br />
zur Eröffnung des Banyan Tree im<br />
Ashar Valley. Die Szenerie unter mir ist<br />
atemberaubend. Mächtige Tafelberge<br />
schichten sich um enge Schluchten und<br />
flache Wüstentäler, bizarre Felsnasen<br />
recken sich dem blauen Himmel entgegen,<br />
hier und da setzen kleine Vulkane<br />
dunkle Haufen ins Gelb. Beim Anflug<br />
schälen sich grüne Flecken aus sandiger<br />
Ebene: Kilometerlang gestreckte<br />
Oasen. Mit Dattelpalmen, soweit das<br />
Auge reicht. Die Resorts der thailändische<br />
Luxus-Hotelgruppe Banyan Tree<br />
stehen im Zeichen „natürlich luxuriöser<br />
und ökologischer sensibler Hospitality“.<br />
Was bei Ankunft im Ashar Valley<br />
gleich ins Auge fällt. Außer spektakulären<br />
Sandsteinformationen und flachen<br />
Dünen sehe ich nämlich anfangs<br />
nichts. Erst bei der Auffahrt entpuppt<br />
sich nach und nach das Hotelgelände.<br />
Auf gut 3000 Hektar ducken sich mit<br />
weitem Abstand 47 Villen in Mulden.<br />
Sandfarbene Zeltdächer im Beduinenstil<br />
machen sie fast unsichtbar. Das gilt<br />
nicht weniger fürs Maraya. Mit knapp<br />
10.000 Quadratmetern Fassaden gilt<br />
der Kubus als größtes Spiegelgebäude<br />
der Welt. Es scheint sich transparent<br />
in die Felsenszenerie einzupassen.<br />
Glücksgefühle durchdringen mich in<br />
meiner bildschönen Villa. Sie reflektiert<br />
wie das ganze Resort im dezenten<br />
Format das kulturelle Erbe dieser<br />
Wüstenregion. Maßgefertigte Interieurs<br />
erinnern in Farben und Mustern ans<br />
Nomadenleben, Dekor dokumentiert die<br />
Handwerkskunst oder zitiert die antike<br />
Epoche der Nabatäer. Die dreistufige<br />
Architektur sorgt für natürliche Belüftung.<br />
Air Condition? Klar, doch im Winter<br />
kann man sie am Nachmittag abstellen.<br />
Stattdessen ziehe ich die deckenhohen<br />
Glastüren auf, genieße in weichen Polstern<br />
das Lichtspiel der untergehenden<br />
besuchen Sie auch<br />
LOGBUCH – DER PODCAST<br />
Aufzeichnungen einer<br />
Reisejournalistin<br />
@logbuch_podcast<br />
Jeden Sonntag eine neue Folge bei<br />
Spotifiy, Apple Podcast und Deezer.<br />
Sonne auf dem sinnlich geformten Gestein<br />
und träume nach Eintritt der Dunkelheit<br />
unter glitzerndem Sternenhimmel.<br />
Nein, leider nicht bei prickelndem<br />
Champagner. Alkohol ist wie überall<br />
in Saudi-Arabien tabu. Eine Frage, die<br />
mir oft gestellt wurde, kann ich auch<br />
gleich beantworten: Frauen müssen<br />
sich nicht verhüllen und für Männern<br />
sind hier Bermudashorts okay. Und für<br />
die Zigarren Aficionados: Anfang 2023<br />
wurde die Harrat Lounge eröffnet. Wer<br />
dem traditionellen Ritual der Shisha,<br />
also der Wasserpfeife, huldigen möchte,<br />
findet dafür Platz in den bequemen<br />
Lounge-Sofas auf der Terrasse.<br />
Es gibt viel Aufregendes zu erleben.<br />
Ich chille erstmal im Pool. Das<br />
Wasser erfrischt und fünfzehn Meter<br />
hohe Klippen zu beiden Seiten schützen<br />
vor der heißen Sonne. Auf einer<br />
Heli Tour am späten Nachmittag knallen<br />
die vielfältigen Landschaftsfarben.<br />
Beim Blick auf die letzte Station der<br />
Hedschasbahn, vor hundert Jahren<br />
für Pilger nach Mekka konstruiert,<br />
keimen zudem die Erzählungen von<br />
Laurence of Arabia auf. Oder war es<br />
Peter O’Toole im Hollywood-Streifen?<br />
Am späten Abend lasse ich mich in<br />
die 20 Kilometer entfernte Old Town<br />
fahren, erfahrungsgemäß die Zeit, in<br />
der sich die Einheimischen in Cafés<br />
treffen. Das Flair in der restaurierten<br />
Altstadt bezaubert, nicht zuletzt, weil<br />
kein motorisierter Verkehr die Luft<br />
schwängert. Der Ausflug am nächsten<br />
Vormittag führt tief in die Jahrtausende<br />
alte Geschichte von Al-‘Ula, in die<br />
Totenstadt Hegra. Völkerwanderungen<br />
entlang der wichtigsten Handelsroute<br />
auf der arabischen Halbinsel brachten<br />
einst Waren von südlichen Landesteilen<br />
ans Mittelmeer, darunter<br />
wertvollen Weihrauch. Hohe Gewinne<br />
beim Umschlag in Karawansereien,<br />
sorgten dafür, dass Menschen sich<br />
niederließen. Wie das Nomadenvolk<br />
der Nabatäer, deren Imperium bislang<br />
von den Fassadengräbern in Petra bekannt<br />
ist. In diesem UNESCO Weltkulturerbe<br />
sind es 109, zum Teil begehbaren<br />
Gruften. In die rostroten Felsen<br />
geschlagen legen ihre Verzierungen<br />
Zeugnis ab vom Austausch mit anderen<br />
antiken Kulturen wie Ptolemäern,<br />
Griechen und Römern. Es sind indes<br />
nicht nur Gräber, die Storys erzählen.<br />
Archäologen haben Tausende von Inschriften<br />
gefunden, sogar ein Schriftsystem,<br />
welches Zivilisationen vor<br />
den Nabatäern entwickelt hatten.<br />
Am frühen Morgen treffe ich General<br />
Manager Antony Treston bei den<br />
Pferden. Er macht mir ein Angebot,<br />
das ich nicht abschlagen kann: ein gemeinsamer<br />
Ausritt zum Sonnenaufgang.<br />
Lederne Stulpen wie sie Polospieler<br />
tragen, bringt er für mich mit.<br />
Aufsitzen und los geht’s. Mein Araberhengst<br />
„Hadsch“ tänzelt, will sich vor<br />
Antonys „Princess“ produzieren. Dann<br />
umfängt uns die einsame Stille des<br />
Ashar Tals. Die ersten Sonnenstrahlen<br />
lecken an den ockergelben Sandsteinklippen<br />
und lassen sie erstrahlen.<br />
Mein Herz geht auf. Wir entdecken in<br />
den Stein geritzte Bilder – Kamele,<br />
ein Strichmännchen mit langer Lanze,<br />
mystische Schriftzeichen. Ein paar<br />
Stunden lang fühle ich mich zurückversetzt<br />
in die Epoche des Weihrauchhandels.<br />
Antony hievt mich aus der<br />
Gedankenmalerei zurück in die Gegenwart.<br />
„Cantering zum Abschied?“<br />
Wir sind nicht mehr allzu weit vom Resort<br />
entfernt. Was Cantering bedeutet,<br />
macht mein bildschöner Zossen Sekunden<br />
später klar. Weil er wie jeder<br />
Macho die Nase vorn haben will. Und<br />
so jagen wir im gestreckten Galopp<br />
aufs Banyan Tree zu und direkt an der<br />
Frühstücksterrasse vorbei. John Northon,<br />
Mitglied der Royal Commission<br />
für Al-‘Ula, erzählt mir beim Abflug<br />
nach Dubai, dass ihm beim Anblick<br />
dieser rasanten Inszenierung die Eggs<br />
Benedict von der Gabel gefallen seien.<br />
Ein bisschen Angeberei tut gut.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 45
SHORT ROBUSTO•GALA<br />
SHORT ROBUSTO<br />
DIE HANDLICHE<br />
Nicht nur Anfänger wissen dieses „handliche“ Zigarrenformat<br />
zu schätzen – auch immer mehr<br />
routinierte Aficionados sind Fans der Short Robusto.<br />
Wenn die zur Verfügung stehende Zeit nicht allzu<br />
üppig ist, greifen sie gerne zu diesen wunderbaren<br />
Kurzen mit ihrer Aromenvielfalt.<br />
Immer Zeit für einen „Wunderstumpen“,<br />
das sollte auch das Motto aller<br />
Ungeduldigen sein, die nicht<br />
abwarten können wie sich<br />
große Zigarren entwickeln,<br />
sondern möglichst schnell<br />
in den vollen Genuss aller<br />
Aromen kommen möchten.<br />
Wofür Sie sich jedoch etwas Zeit<br />
nehmen sollten – ist das Austesten<br />
unserer Vorschläge. Viel Vergnügen.<br />
Fotos: Studio Jan Roeder<br />
46 <strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 47
SHORT ROBUSTO•GALA<br />
HOYO DE<br />
MONTERREY<br />
Vitola Petit Robusto<br />
Deckblatt Kuba<br />
Umblatt Kuba<br />
Einlage Kuba<br />
Länge 102 mm<br />
Gauge 19,8 mm<br />
Preis 12,00 €<br />
Vertrieb 5th Avenue<br />
»Die kleine Habano offeriert eine Aromenvielfalt, die man von<br />
einem solchen Format eher nicht vermuten würde. Im Rauchverlauf<br />
offenbaren sich elegante Noten von Leder und Holz, eingebunden<br />
in eine harmonische Stärke. Der jugendliche Charakter der Zigarre<br />
wird durch eine leicht pfeffrige Frische betont.«<br />
48<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
BOCK<br />
Y COMPAÑÍA<br />
Vitola Short Robusto<br />
Deckblatt Ecuador<br />
Umblatt Dom. Rep.<br />
Einlage Dom. Rep. ,<br />
Nicaragua<br />
Länge 108 mm<br />
Gauge 19,8 mm<br />
Preis 5,90 €<br />
Vertrieb Villiger<br />
»Eine ideale Ergänzung des VILLIGER-Portfolios, die ausgewogene<br />
BOCK Y COMPAÑÍA Zigarre, ist mild und hat ein exzellentes Zugverhalten.<br />
Der Erfinder des Zigarrenrings, Gustavo Bock, stand Pate für diese Zigarren,<br />
welche in den 1930er Jahren noch in Kuba hergestellt wurden. Perfekt<br />
abgerundet mit einer Auswahl an angenehmen Aromen sind diese Zigarren<br />
gleichermassen ideal für Einsteiger und Kenner.«<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 49
SHORT ROBUSTO•GALA<br />
PERDOMO<br />
SMALL BATCH<br />
CONNECTICUT<br />
Vitola Half Corona<br />
Deckblatt Ecuador,<br />
Connecticut<br />
Umblatt Nicaragua<br />
Einlage Nicaragua<br />
Länge 102 mm<br />
Gauge 18,3 mm<br />
Preis 8,20 €<br />
Vertrieb Don Stefano<br />
»Die Small Batch Serie ist Perdomos Antwort auf die<br />
vielfachen Wünsche von Aficionados, besondere und<br />
außergewöhnliche Zigarren rauchen zu wollen. In den<br />
letzten Jahren ist das Thema limitierte Produktionen und<br />
Kleinmengenauflagen weltweit sehr beliebt geworden.<br />
Diese Zigarre bietet feinen Geschmack mit cremiger<br />
Charakteristik. Aromen von Karamell und Zeder sind im<br />
weichen Abgang schmeckbar.«<br />
50<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
BRICK HOUSE<br />
TEASER<br />
Vitola Short Robusto<br />
Deckblatt Ecuador<br />
Umblatt Nicaragua<br />
Einlage Nicaragua<br />
Länge 89 mm<br />
Gauge 22,2 mm<br />
Preis 5,60 €<br />
Vertrieb Arnold André<br />
»Sowohl die Einlage als auch das Umblatt stammt aus sorgfältig gereiften<br />
nicaraguanischen Tabaken. Das Deckblatt sorgt für ein saftiges und feines Zusammenspiel<br />
von süßlichen Ahornsirup- und hochwertigen Holznoten. Das Ergebnis kann sich sehen<br />
lassen – die Zigarre wird von Kennern als besonders, harmonisch, vollmundig und<br />
spannend empfunden. «<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />
51
SHORT ROBUSTO•GALA<br />
LA AURORA<br />
1495 SERIES SUMO<br />
Vitola Sumo Short Robusto<br />
Deckblatt Sumatra Seed<br />
Umblatt Dom. Rep.<br />
Einlage Dom. Rep.<br />
Länge 102 mm<br />
Gauge 23,0 mm<br />
Preis 7,60 €<br />
Vertrieb Arnold André<br />
»Die La Aurora 1495 Sumo besticht nicht nur durch ihr Format. Ausgewogenheit und<br />
geschmackliche Vielfalt vereinen sich zu einer perfekten Zigarrenkomposition.<br />
Feinwürzige Aromen mit Komponenten von Kaffee, Kakao und Süßholz, sowie ein Hauch<br />
von Pfeffer bedienen eine ganze Palette von Geschmacksrichtungen und verbinden sich<br />
zu einem komplexen, ausgewogenen, mittelkräftigen Raucherlebnis.«<br />
52<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
»Die Zigarren von Casa de Torres sind die erste und bis heute erfolgreichste Eigenmarke<br />
aus dem Hause August Schuster. Der angenehm mild-würzige Geschmack<br />
macht diese Zigarren eignet sich besonders für Zigarrenneulinge, die Welt der<br />
Zigarre zu entdecken. Die ausgewogene Harmonie im Rauch mit der leichten Würze<br />
hat schon viele Aficionados zudiesem Klassiker bekehrt.«<br />
CASA DE TORRES<br />
Vitola Short Robusto<br />
Deckblatt Ecuador, Connecticut<br />
Umblatt Nicaragua<br />
Einlage Nicaragua<br />
Länge 115 mm<br />
Gauge 22,0 mm<br />
Preis 5,40 €<br />
Vertrieb August Schuster<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />
53
SHORT ROBUSTO•GALA<br />
»Temperance steht im Englischen für soviel wie Mäßigung, Intemperance geht<br />
dann folgerichtig in die andere Richtung und bedeutet in etwa Zügellosigkeit.<br />
Auch wenn der Name Boutiquezigarre mittlerweile etwas überstrapaziert ist,<br />
hier haben wir eine würdige Vertreterin dieser Gattung vor uns.«<br />
ROMA CRAFT<br />
INTEMPERANCE<br />
CHARITY<br />
Vitola Petito<br />
Deckblatt Ecuador<br />
Umblatt Indonesia<br />
Einlage Nicaragua,<br />
Dom. Rep.<br />
Länge 102 mm<br />
Gauge 18,3 mm<br />
Preis 6,40 €<br />
Vertrieb August Schuster<br />
54<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
»Die Montosa Claro Short Robusto kommt<br />
gleich zum Punkt. Das feinwürzige Aromenspiel<br />
entfaltet sich aufgrund der Kürze<br />
und des großen Volumens der Zigarre in<br />
all seinen Facetten schon kurz nach dem<br />
Anzünden. Kaffee- und Kakao-Aromen<br />
kombiniert mit nussigen und fruchtigen<br />
Nuancen liegen cremig-sanft auf Gaumen<br />
und Zunge. Ein vollmundiger und<br />
gleichzeitig leichter Genuss.«<br />
MONTOSA CLARO<br />
Vitola<br />
Deckblatt<br />
Umblatt<br />
Einlage<br />
Short Robusto<br />
Connecticut Shade<br />
aus Ecuador<br />
Merxican Sumatra<br />
Dom. Rep.,<br />
Indonesia<br />
102 mm<br />
21,3 mm<br />
Länge<br />
Gauge<br />
Preis 4,10 €<br />
Vertrieb Arnold André<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 55
SHORT ROBUSTO•GALA<br />
SAMANA 1756<br />
Vitola Petit Robusto<br />
Deckblatt Ecuador,<br />
Connecticut<br />
Umblatt Dom. Rep.<br />
Einlage Dom. Rep.<br />
Länge 108 mm<br />
Gauge 19,1 mm<br />
Preis 7,10 €<br />
Vertrieb Don Stefano<br />
»Ein sattbraunes ecuadorianisches<br />
Connecticut Shade Deckblatt, ein Umblatt aus der Dom. Rep. und verschiedene<br />
Einlagetabake aus dem dominikanischen Cibao Tal bilden den delikaten Blend<br />
der Samaná 1756. Bei sehr gutem Zug- und Abbrandverhalten überzeugt sie<br />
den Genießer mit abwechslungsreichen Holz-, Leder- und Toastnoten.«<br />
56<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
GLÄSERTEST<br />
STI(E)LVOLL<br />
BECHERN<br />
Es wird Zeit, dass wir unser Glas erheben und auf das Glas anstoßen! Seit mehr als 3500<br />
Jahren bereichert es unser Leben als eigenständiges Material. Ohne Glas müssten wir<br />
unsere Edelspirituosen aus dem Pappbecher trinken. Und so vielfältig wie die Destillate<br />
sind auch die Gläser. Gibt es aber ein Glas, das sowohl beim Cognac, beim Whiskey wie<br />
auch beim Rum punkten kann? Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden:<br />
Ein gänzlich subjektiver Selbstversuch, der zum Nachmachen anregen soll.<br />
Text: Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />
Vor Jahren, als wir Whisky<br />
und Rum noch aus schlichten<br />
Tumblern tranken, kam<br />
es zu folgendem Tischgespräch:<br />
„Was hast du mir denn da für einen<br />
Rum eingeschenkt? Der ist mir zu<br />
scharf. Deiner schmeckt viel besser!“<br />
„Wieso? Du hast den gleichen<br />
wie ich im Glas.“ Tatsächlich<br />
hatte ich zwei unterschiedliche<br />
Gläser erwischt – beides Tumbler,<br />
doch mit minimalen Abweichungen<br />
in ihrer Form. Seitdem<br />
beschäftigt uns das Thema. Neue<br />
Gläser kamen zum Einsatz, in<br />
manchen schmeckt die Marke A<br />
besser, in anderen die Einzelfassabfüllung<br />
B. Wobei wir uns auch<br />
da nicht immer einig sind. Macht<br />
es also Sinn, wenn zwei Menschen<br />
drei unterschiedliche Spirituosen<br />
in drei unterschiedlichen<br />
Gläsern für ein Genussmagazin<br />
verkosten? Auf jeden Fall! Manche<br />
Leser werden einer bestimmten<br />
Glas-Schnaps-Kombination<br />
zustimmen, während andere vielleicht<br />
gegenteiliger Meinung sind.<br />
In den 1980ern gab es den Graffiti-Spruch<br />
„Esst mehr Scheiße!<br />
Milliarden Fliegen können nicht<br />
irren!“ – so hat jeder seine eigen<br />
Genussdefinition. Unterhalten wir<br />
uns darüber! Denn über die Geschmacksvorlieben<br />
können wir<br />
andere Menschen kennenlernen.<br />
58<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Das Glas<br />
Für die Glasdegustation haben<br />
wir uns für eine Form entschieden,<br />
die in der Spirituosenwelt u.a.<br />
als Nosing Glas weit verbreitet ist:<br />
Eine Tulpe mit Stiel. Ihre bauchige<br />
Form vergrößert die Oberfläche<br />
des Destillats (um den Aromen<br />
freien Lauf zu lassen), verjüngt<br />
sich nach oben hin (damit die Duftstoffe<br />
nicht unkontrolliert entweichen)<br />
und öffnet sich leicht, um<br />
Platz für die Nase zu schaffen und<br />
einen angenehmen Mundkontakt<br />
herzustellen. Der Stiel verhindert<br />
indes, dass die Handwärme den<br />
Alkohol erwärmt, dessen Bukett<br />
sonst zu schnell verduftet. Zu den<br />
Topmarken, die solche Nosing<br />
Gläser herstellen, zählen Riedel,<br />
Schott Zwiesel und Spiegelau. Die<br />
Kristallglas-Exemplare im Tasting<br />
sind allesamt maschinell hergestellt<br />
und spülmaschinenfest. Und<br />
sie sind stabil genug, falls eine<br />
Verkostung mal etwas ausgelassener<br />
sein sollte.<br />
Der Inhalt<br />
Für den hochprozentigen Inhalt<br />
haben wir drei gängige Sorten<br />
ausgewählt, die perfekt zur<br />
Pfeife oder Zigarre passen: Cognac,<br />
Whiskey, Rum. Dabei entspricht<br />
die Markenauswahl unseren<br />
persönlichen Vorlieben. Der<br />
Cognac Pierre Ferrand Réserve<br />
ist ein Charmeur. Er besitzt ein<br />
füllhornartiges Aromenspektrum,<br />
das einen dazu verführt, sich<br />
noch ein zweites oder drittes Glas<br />
einzuschenken. Für den Michter’s<br />
Bourbon sollte man dagegen gut<br />
im Sattel sitzen. Mit dem Alkoholgehalt<br />
(45,7 % Vol.) kommt man<br />
klar, aber die Wucht seiner Aromen<br />
ist wie eine heranstürmende<br />
Herde Longhorns. Das komplette<br />
Gegenstück ist der Plantation<br />
Rum Xaymaca Special Dry – ein<br />
gechillter Jamaikaner, dessen<br />
fruchtig-würzige Aromen in einen<br />
trockenen, warmen Abgang münden.<br />
Die geschmackliche Komplexität<br />
dieser drei Marken macht<br />
sie zu geeigneten Kandidaten<br />
für die Glasdegustation – welche<br />
Spirituose kann sich in welchem<br />
Glas am besten entfalten? Natürlich<br />
sind die daraus gewonnenen<br />
Erkenntnisse gänzlich subjektiv;<br />
unser Selbstversuch liefert<br />
im Idealfall Anhaltspunkte. Wer<br />
nun seinen gläsernen Favoriten<br />
finden will, sollte es wie bei den<br />
Destillaten machen: Einfach mal<br />
probieren.<br />
Der springende Punkt<br />
Nicht nur auf den Inhalt<br />
kommt es an – die Form ist meist<br />
das Zünglein an der Waage. Sie<br />
kann die Stärken einer guten<br />
Spirituose hervorheben oder das<br />
Destillat zum Felgenreiniger degradieren.<br />
Deshalb lohnt es sich,<br />
einen Teil des Genussbudgets in<br />
hochwertige Gläser zu investieren.<br />
Drei davon stellen wir Ihnen<br />
hier vor.<br />
RIEDEL<br />
Vinum Cognac Hennessy<br />
Optischer & haptischer Eindruck:<br />
Das Riedel-Glas in seiner klassischen Tulpenform<br />
wirkt ebenso kompakt wie proportional ausgewogen.<br />
Das merkt man auch an seiner Gewichtsverteilung:<br />
Es liegt gut in der Hand. Der Stiel ist glatt und das<br />
recht dünnwandige Glas hat eine schöne Brillanz.<br />
Schlägt man es an, hält sich der Ton vergleichsweise<br />
lang.<br />
Herstellerinfos:<br />
Auf der Webseite sind u.a. Cognac, Armagnac, Grappa,<br />
Rum und Calvados als geeignete Destillate genannt.<br />
Gewicht:<br />
Volumen:<br />
Ø Öffnung:<br />
Ø Bauch:<br />
Ø Fuß:<br />
Höhe:<br />
VE:<br />
UVP:<br />
UVP/ Stck.:<br />
117 g<br />
156 ml<br />
46 mm<br />
59 mm<br />
70 mm<br />
183 mm<br />
2 Stck.<br />
49,90 EUR<br />
24,95 EUR<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 59
GLÄSERTEST<br />
SCHOTT ZWIESEL<br />
Whisky Nosing Glas Bar Special<br />
Optischer & haptischer Eindruck:<br />
Direkt neben den beiden anderen Degustationsgläsern<br />
wirkt das Schott Zwiesel stattlich. Im Verhältnis zum<br />
bauchigen Korpus hat es einen relativ kurzen Stiel mit<br />
leichter Pressnaht, eine große Hand findet hier weniger<br />
Platz. Seine kompakte Form mit der großen Öffnung<br />
und dem ziemlich dünnwandigen Glas fühlt sich<br />
aber gut an – regelrecht einladend. Aufgrund des Volumens<br />
klingt es fast wie ein Weinglas.<br />
Herstellerinfos:<br />
Für die Befüllung empfiehlt die Webseite u.a. Amerikanischen<br />
Whiskey, Bitter, Cognac, Armagnac und Malt Whisky.<br />
Gewicht:<br />
Volumen:<br />
Ø Öffnung:<br />
Ø Bauch:<br />
Ø Fuß:<br />
Höhe:<br />
VE:<br />
UVP:<br />
UVP/ Stck.:<br />
115 g<br />
218 ml<br />
48 mm<br />
65 mm<br />
66 mm<br />
178 mm<br />
6 Stck.<br />
53,70 EUR<br />
8,95 EUR<br />
SPIEGELAU<br />
Vino Grande Digestif<br />
Optischer & haptischer Eindruck:<br />
Mit seinem längeren Stiel und der leichten Tulpenform<br />
ist das schlanke Spiegelau proportional sehr<br />
ausgewogen. Dabei liegt es schwerer und kopflastiger<br />
in der Hand als die beiden anderen Gläser. Am<br />
Stiel ist eine leichte Pressnaht spürbar. Es besitzt<br />
einen schönen Glanz und klingt wie ein Weihnachtsglöckchen,<br />
wenn man es anstößt.<br />
Herstellerinfos:<br />
Auf dem Karton sind Spirits, Grappa, Cognac und Kräuterliköre<br />
als adäquate Gaumenschmeichler aufgeführt.<br />
Gewicht:<br />
Volumen:<br />
Ø Öffnung:<br />
Ø Bauch:<br />
Ø Fuß:<br />
Höhe:<br />
VE:<br />
UVP:<br />
UVP/ Stck.:<br />
135 g<br />
135 ml<br />
40 mm<br />
58 mm<br />
68 mm<br />
197 mm<br />
4 Stck.<br />
31,00 EUR<br />
7,75 EUR<br />
60<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Rum im …<br />
... Riedel-Glas:<br />
Mit der Nase werden Aromen von gebranntem Zucker und süßen, weißen Trauben<br />
aufgefangen, dann überreife Ananas und Aprikose. Im Mund zeigen sich süße<br />
Trockenfrüchte, ein Hauch Kokos, warme Röstaromen, etwas Ananas sowie Rosinen<br />
und Weihrauch. Herrlich!<br />
... Schott Zwiesel-Glas:<br />
Eine schwache Süße streift das Riechorgan, bevor Assoziationen von Gebäck,<br />
Früchtebrot und Bienenwachs auftauchen. Am Gaumen alkoholisch, mit scharfen<br />
Noten von verbranntem Zucker, brauner Butter und Mandeln.<br />
... Spiegelau-Glas:<br />
Zunächst zeigen sich Mango, Kokos und überreife Ananas, dann Umami-Aromen<br />
mit Aprikosenkernen und Rosinen. Die beiden Letztgenannten nimmt auch die<br />
Zunge wahr, vorab jedoch Pfeffer und andere Gewürze, gefolgt von einer leichten<br />
Maraschinosüße und Karamellbonbons.<br />
Whiskey im …<br />
... Riedel-Glas:<br />
Die Aromen von überreifer Banane werden rasch abgelöst von Getreide, Haselnuss<br />
und Süßholz. Der erste Schluck ist etwas alkoholisch mit einer kernigen<br />
Bitternote, gefolgt von Getreide und einer leichten Bananensüße.<br />
... Schott Zwiesel-Glas:<br />
In der Nase eine leichte Schärfe, mit Fruchtgummi und getoastetem Holz, dann<br />
duftet es nach eingeweichten Rosinen. Der Mund erkennt Getreide und Honig<br />
mit einer leichten Maissüße. Der Alkohol ist spürbar, der Abgang trocken-holzig.<br />
... Spiegelau-Glas:<br />
Anfangs drücken fruchtige Aromen und dunkel gebranntes Karamell aus dem<br />
Glas. Doch auf der Zunge entfaltet sich ein breiter Geschmacksfächer, u.a. mit<br />
gebrannten Mandeln, Kokos und leichten Bitternoten wie von Korinthen. Abgerundet<br />
wird alles von einer wunderbaren Cremigkeit!<br />
Cognac im …<br />
... Riedel-Glas:<br />
Sehr dichte und konzentrierte Aromen nach Leder, getrockneten Aprikosen und<br />
Trockenpflaumen drängen mit dem Alkohol ins Freie. Interessanterweise zeigen<br />
sich die gleichen Geschmacksnoten auch auf der Zunge, um schließlich in einen<br />
erdigen Abgang zu münden.<br />
... Schott Zwiesel-Glas:<br />
Schwache Aromen, wie Rosinen und getrocknete Aprikosen, lassen sich flüchtig<br />
erhaschen – die Öffnung scheint etwas groß zu sein. Dafür umschmeicheln<br />
weiche Ingredienzen den Mundraum, allen voran Karamell, Butter Toffee und<br />
Trockenfrüchte. Ein echter Genuss!<br />
... Spiegelau-Glas:<br />
Die olfaktorischen Eindrücke sind reichhaltig. Trockenbeeren, Marschinokirschen<br />
und kandierte Ananas federn den Alkohol etwas ab. Am Gaumen zeigt sich eine<br />
leichte Schärfe, die von kandierten Früchten und Marschino abgelöst wird.<br />
FAZIT: Wir hatten es schon geahnt: Ein Glas, in dem alle drei Destillate gleich<br />
stark brillieren, gibt es nicht – jedenfalls nicht für uns, in diesem Test. So hat jedes<br />
Glas seine Stärken. Das Riedel hat uns beim Rum überzeugt, das Spiegelau gefiel<br />
in der Kombination mit dem Whiskey am besten und das Schott Zwiesel lag beim<br />
Cognac vorne. Natürlich ist das Ergebnis nicht in Stein gemeißelt, sondern nur eine<br />
persönliche Momentaufnahme. Entscheidet man sich stattdessen für einen Rhum<br />
agricole, einen Single Malt Whisky oder eine andere Cognacmarke, werden die Karten<br />
neu gemischt. Am besten, Sie probieren es mit Ihren favorisierten Destillaten selbst<br />
aus, vielleicht mit ein paar Gleichgesinnten? Ihr Geschmack allein entscheidet!<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 61
MANUFAKTUREN<br />
62<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Das GLÜCK kommt<br />
auf FEINEN SOHLEN<br />
Man guckt ins Schaufenster und unwillkürlich kommt Nostalgie-Feeling<br />
auf. Wo hat man so eine pittoreske Kulisse schon mal gesehen. Die<br />
grauen Zellen stöbern in den Schubladen mit alten Filmen. Bei Charles<br />
Dickens vielleicht? Hinter der bodentiefen Scheibe im Gründerzeitgebäude<br />
öffnet sich nämlich eine filmreife Werkstatt, die Wände bis<br />
zur hohen Decke mit Leisten bestückt. Hunderte sind es, säuberlich in<br />
Regale sortiert. Andere hängen in langen Trauben am Band. Mit Blick<br />
zur Straße hockt ein junger Mann mit Nickelbrille und klopft konzentriert<br />
mit dem Hammer auf ein schmales Stück Papier. Was mag<br />
darunter sein? Tritt man ein, erschnuppert die Nase Leder<br />
und Bienenwachs. Der junge Mann stellt sich gleich vor:<br />
Vincent Klemann, Sohn von Benjamin. Zwischen<br />
seinen Knien klemmt ein Schuh, oder besser<br />
das, was er werden soll. Klemann Junior<br />
bearbeitet gerade die Sohle.<br />
Welcome to Klemann Shoes.<br />
Text: Kiki Baron<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 63
64<br />
MANUFAKTUREN<br />
Man guckt ins Schaufenster<br />
und unwillkürlich<br />
kommt<br />
Nostalgie-Feeling<br />
auf. Wo hat man so<br />
eine pittoreske Kulisse schon mal<br />
gesehen. Die grauen Zellen stöbern<br />
in den Schubladen mit alten Filmen.<br />
Bei Charles Dickens vielleicht?<br />
Hinter der bodentiefen Scheibe im<br />
Gründerzeitgebäude öffnet sich<br />
nämlich eine filmreife Werkstatt,<br />
die Wände bis zur hohen Decke mit<br />
Leisten bestückt. Hunderte sind es,<br />
säuberlich in Regale sortiert. Andere<br />
hängen in langen Trauben am Band.<br />
Mit Blick zur Straße hockt ein junger<br />
Mann mit Nickelbrille und klopft<br />
konzentriert mit dem Hammer auf<br />
ein schmales Stück Papier. Was<br />
mag darunter sein? Tritt man ein,<br />
erschnuppert die Nase Leder und<br />
Bienenwachs. Der junge Mann stellt<br />
sich gleich vor: Vincent Klemann,<br />
Sohn von Benjamin. Zwischen seinen<br />
Knien klemmt ein Schuh, oder<br />
besser das, was er werden soll. Klemann<br />
Junior bearbeitet gerade die<br />
Sohle. Welcome to Klemann Shoes.<br />
Nein, wir sind nicht in London.<br />
Wir sind Downtown Hamburg in der<br />
Poolstrasse 9. Der englische Touch<br />
darf sein. Nicht nur der Maßschuhe<br />
wegen, die man ja gerne mit britischer<br />
Gentleman Attitüde verbindet.<br />
Benjamin Klemann arbeitete<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />
jahrelang bei John Lobb in London,<br />
Hoflieferant des Königshauses. Die<br />
eigene Werkstatt gründete er 1986.<br />
Sie hat sich zum Familienunternehmen<br />
entwickelt. Seine Frau Magrit<br />
ist mit im Geschäft sowie die Söhne<br />
Lennert und Vincent. Seit 15 Jahren<br />
arbeiten sie in diesem bildschönen<br />
Betrieb: Werkstatt zur Linken,<br />
Ladengeschäft zur Rechten. Diese<br />
Tür öffnet sich nur nach Verabredung.<br />
Das Fenster ist dezent verhängt.<br />
Welcher Gentleman möchte<br />
sich schon bei Maßnehmen oder<br />
Anprobe auf seine Strumpfsocken<br />
gucken lassen? Im Laden glänzen<br />
Schaustücke vor sich hin: Oxfords,<br />
Cambridges, Budapester, Loafers<br />
und mehr. In unterschiedlichen Ledern<br />
und Farbtönen. Jedes Paar ein<br />
Prachtstück. Zum Glück, so muss<br />
man sagen, sind sie nicht zu verkaufen.<br />
Modelle eben. Denn an Ort und<br />
Stelle spontan eine Wahl zu treffen,<br />
wäre schier unmöglich. Die Maßanfertigung<br />
kostet je nach Leder<br />
ab etwa 2900 Euro plus einmaliger<br />
Fertigung des Leistenpaars. Geduld<br />
ist für die ganze Prozedur gefragt.<br />
Vom Fußabdruck zum Erstellen des<br />
Leistens über Anproben bis zum finalen<br />
Reinschlüpfen dauert das Manufakturieren<br />
in etwa 500 einzelnen<br />
Schritten mindestens sechs Monate.<br />
Am Anfang steht die Beratung,<br />
erklärt Benjamin Klemann - graugelockt,<br />
die lange schwarze Schuhmacherschütze<br />
um den Leib verknotet<br />
und gern zum Lachen bereit. Beim<br />
Erstgespräch muss sich der Kunde<br />
viele Fragen stellen. Wofür sollen<br />
die Schuhe sein? Eher zu besonderen<br />
Anlässen oder zum täglichen
Einsatz? Viel zu Fuß unterwegs? Lieber<br />
in rustikale Richtung oder in elegante?<br />
Zudem sagt Klemann: „Viele<br />
unserer Kunden haben Probleme.<br />
Denen drückt im wahrsten Sinne des<br />
Wortes der Schuh. Das macht dann<br />
Freude, bei uns wie beim Kunden,<br />
wenn die Handfertigung Erleichterung<br />
beschert“. Die Kundschaft ist<br />
international. Sie kommt aus Fernost,<br />
aus Russland, aus Arabien, aus<br />
der Schweiz. Etwa Zweidrittel sind<br />
in Deutschland beheimatet. 1600<br />
aktive Leisten sprechen für sich.<br />
Klemanns Erfolg hat nicht nur mit<br />
handwerklicher Meisterschaft zu<br />
tun. Breit gefächertes Wissen sowie<br />
seine kreative Fähigkeit runden<br />
sie ab. Grundsätzlich basiert seine<br />
Kunst auf zwei Stilrichtungen: englische<br />
und ungarische Machart. Die<br />
eine leicht und elegant, die andere<br />
eher robust und solide. Die Maßanfertigung<br />
kann sich ganz nach den<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 65
66<br />
MANUFAKTUREN<br />
klassischen Vorbildern richten, wie<br />
Oxford oder Derby beziehungsweise<br />
Budapester. Sie kann aber auch eine<br />
Fusion der Macharten sein. Oder je<br />
nach Wunsch eine modern-innovative<br />
Variante. Denn nicht nur die<br />
Welt, auch die Schuhmacherei hat<br />
sich weiterentwickelt. Und Klemann<br />
Shoes ist im wahrsten Sinne des<br />
Wortes hautnah dabei. Bereits im<br />
Werdegang war viel Bewegung.<br />
1959 auf Föhr geboren, stieg<br />
Benjamin Klemann nach Abitur und<br />
Zivildienst in die Schuhmacherlehre<br />
ein. Und zwar gleich beim besten<br />
Lehrmeister damaliger Zeit: beim<br />
gebürtigen Ungar Julius Harai in<br />
Neumünster. Die Klientel von Harais<br />
rekrutierte sich aus hoher Politik<br />
und Wirtschaft sowie aus dem<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />
Showbusiness. Walter Scheel und<br />
Heinz Ehrhardt gehörten dazu. Aus<br />
dieser Epoche stammt Klemanns<br />
Kenntnis über die ungarische<br />
Schuhmacherei. Als Geselle bewarb<br />
er sich mit Arbeitsproben bei<br />
John Lobb, berühmt als „König der<br />
Schuhmacher und Schuhmacher<br />
der Könige“. Die Werke des Deutschen<br />
überzeugten prompt und so<br />
zog der Föhrer mit seiner Familie<br />
eilig nach London. Und tauchte in<br />
Stil und Gepflogenheiten der englischen<br />
Elite ein. 1986 gründete er<br />
dort seinen eigenen Betrieb. Drei<br />
Jahren später zurück in Deutschland<br />
fand er nahe der Hansestadt<br />
auf Gut Basthorst Platz für eine<br />
Werkstatt. 2007 etablierte er sich<br />
samt Familie schlussendlich in der<br />
Hamburger Poolstraße.<br />
Magrit Klemann arbeitet im Hintergrund.<br />
Ihr Arbeitsplatz versteckt<br />
sich hinter dem Ladengeschäft. Die<br />
Schuhmachermeisterin schneidet<br />
die Schäfte zu, also die Oberteile<br />
von Schuhen und Stiefeln. Deswegen<br />
lagern in diesem Atelier auch<br />
zusammengerollte Felle. So heißen<br />
im Handwerk gegerbte Tierhäute.<br />
Ein paar einzigartige Leder fallen<br />
gleich ins Auge. Ein weiches graues<br />
beispielsweise mit außergewöhnlicher<br />
Narbung. „Elefantenhaut“,<br />
sagt Benjamin Klemann. Und fügt<br />
gleich hinzu, dass dieses CITES*<br />
zertifiziert sei. Ebenfalls die Krokodil<br />
- oder Schlangenleder. Aufmerksamkeit<br />
erregt auch ein festes<br />
Fell mit kleinkarierter Maserung.<br />
„Das ist russisches Juchtenleder“.<br />
Exklusiver geht es kaum, denn es<br />
stammt aus einem Wrack, aus der<br />
Brigantine „Metta Catherina“. Der<br />
Zweimaster, in Flensburg gebaut,<br />
war 1786 auf der Fahrt von St. Petersburg<br />
nach Genua vor Plymouth<br />
gesunken. Weltweit gibt es nur drei<br />
Schuhmacher, die über diese Seltenheit<br />
verfügen. Beileibe kein Zufall,<br />
dass dieses Juchtenleder in<br />
Hamburg Verwendung findet. Benjamin<br />
Klemann hatte damit bereits<br />
in London gearbeitet und das Fell<br />
später auf einer Auktion erworben.<br />
Die Versteigerung des Wrackinhalts<br />
diente der Finanzierung<br />
der Bergungsarbeiten des Schiffes.<br />
Wenn Klemann erzählt, spricht Leidenschaft<br />
für sein Handwerk aus<br />
den Augen. Für die Wertschätzung<br />
spricht die Freude des Kunden,<br />
wenn er oder sie mit den maßgefertigten<br />
Schuhen glücklich nach Hause<br />
gehen. Dass sie auf Glückverheißung<br />
laufen - wenn sie gut gepflegt<br />
werden, sogar ein Leben lang-, entdeckt<br />
man beim Umdrehen so eines<br />
Prachtpaares. In die Sohlen ist vor<br />
dem Absatz ein dezentes Viererklee<br />
geprägt. Das steht für die kleine Familie.<br />
Doch als erstes fällt einem in<br />
kleiner Abwandlung des Spruchs<br />
dazu ein: das Glück kommt auf feinen<br />
Sohlen.<br />
* Übereinkommen über den internationalen<br />
Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren<br />
und Pflanzen (Convention on International<br />
Trade in Endangered Species of Wild Fauna<br />
and Flora - CITES), im Deutschen als das<br />
Washingtoner Artenschutzübereinkommen<br />
(WA) bezeichnet.
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PFEIFENTABAK<br />
Der<br />
Pfeifentabakmarkt<br />
zeigt sich stoisch konstant<br />
in dieser von Verwirbelungen<br />
umgebenen Zeit. Einige Mischungen<br />
werden vom Markt genommen,<br />
neue kommen hinzu. Doch<br />
nichts, was uns beunruhigen muss.<br />
Was weniger freudig stimmt, ist<br />
die Preisgestaltung. Die Industrie<br />
erhöht schmerzfrei halbjährlich<br />
die Preise. Und wir sprechen<br />
einmal ausnahmsweise nicht von<br />
Steuererhöhungen, von denen wir<br />
zurzeit verschont bleiben. Der Zigarettenraucher<br />
dagegen wird zusätzlich<br />
seit Januar vermehrt zur<br />
Kasse gebeten. Doch diese Spezies<br />
interessiert uns hier nicht. Pfeife<br />
rauchen gehört immer noch zu der<br />
günstigsten Variante der Tabakhingabe,<br />
ein kleiner Trost. Die Tabaksteuer<br />
hierfür liegt deutlich niedriger<br />
als für den Bereich Zigarette.<br />
Hoffen wir, dass nicht zu viele auf<br />
die Idee kommen, mit der Pfeife<br />
zu beginnen, damit wir in unserer<br />
kleinen Welt der Nische leise weiter<br />
rauchen.<br />
Die Damenwelt liebt den Duft<br />
der Pfeife, findet Pfeifenraucher<br />
interessant und cool. Jedoch in der<br />
Regel nur aus der Distanz. Im eigenen<br />
Haus möchte man solch - vom<br />
Aussterben bedrohte - Spezies jedoch<br />
nicht unbedingt aufnehmen.<br />
Höchstens auf dem Balkon oder der<br />
Terrasse. Da werden keine Unterschiede<br />
gemacht, was die Jahreszeit<br />
angeht.<br />
Das hält uns nicht davon ab, unsere<br />
Pfeife mit liebevoller Hingabe<br />
und Aufmerksamkeit zu behandeln.<br />
Und wir besitzen nicht nur die eine,<br />
können nicht genug Pfeifen erwerben.<br />
Wir behandeln sie zärtlich,<br />
pflegen und begutachten sie immer<br />
wieder aufs Neue.<br />
Pfeifen nehmen nicht viel Platz<br />
ein. Im Vergleich zu anderen Liebhabereien<br />
sind sie genügsam, sie<br />
verlangen lediglich nach einem Reiniger<br />
und eventuell neuen Filtern<br />
nach dem Rauchen. Von Zeit zu Zeit<br />
eine Politur und Krustenentfernung<br />
Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />
Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />
wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />
in vierter Generation von Georg Huber geführt.Jens<br />
Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />
Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />
im Innenraum des Kopfes, das ist<br />
schon alles. Ganz einsperren sollte<br />
man sie allerdings nicht, zum Regenerieren<br />
also nicht im Beutel aufbewahren<br />
- die Pfeife braucht Luft.<br />
Über die Jahre sind etliche Tabake<br />
besprochen worden. Heute<br />
geht es nicht um Neuheiten, sondern<br />
um Favoriten. Hier die persönliche<br />
Auflistung der besten<br />
Tabakmischungen. Unterteilt in<br />
drei verschiedene Genres. Zusätzlich<br />
dazu die Kategorie Preis Leistungs-Sieger.<br />
Die englischen Mischungen gehören<br />
zur kleinsten und eigenständigsten<br />
Kategorie. Englisch heißt:<br />
Latakia. Dieser über Zedernholz<br />
geräucherte Tabak bildet das Rückgrat<br />
jeder Mischung. Latakia ist<br />
durch die eigenständige Rauchigkeit<br />
im Geruch wie im Rauch sofort<br />
erkennbar. Der Liebhaberkreis<br />
wird zunehmend kleiner. Scheinbar<br />
wandern die Wähler ab zu den<br />
reinen Virginia Mischungen und<br />
hier insbesondere zu den gepressten<br />
Varianten. Daher eine eigene<br />
Kategorie. Das große Feld wird<br />
bestimmt von den aromatischen<br />
Blends, sie nehmen gefühlt 80 Prozent<br />
der Raucher ein. Daneben die<br />
klassischen Dänen, versehen nur<br />
mit einer dezenten Süße, sozusagen<br />
der Ursprung der hocharomatischen<br />
Mischungen.<br />
68<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Englische Mischungen<br />
Platz 3:<br />
Davidoff English Mixture<br />
Feiner Schnitt, aromatische, typische<br />
Rauchigkeit des Latakia. Dieser noble<br />
Gentleman ist in seiner Gesamtheit<br />
stimmig und ausgewogen. Leider teuer.<br />
50 Gramm Dose 17,80 €<br />
Platz 2:<br />
Peterson Early Morning<br />
Lange, endlos fast, unter der Flagge von<br />
Dunhill gefahren. Großartiges, zeitloses<br />
Design mit einprägsamen Titel. Morgens<br />
um Sieben ist die Welt noch in Ordnung.<br />
Dieser Evergreen hat eine feste<br />
Stammkundschaft. Mit ihm sind sie auf<br />
der richtigen Seite. Verhältnismäßig<br />
teuer. Der Duft, Schnitt und Geschmack<br />
entschädigen dafür. Jeden Morgen aufs<br />
Neue.<br />
50 Gramm Dose 15,00 €<br />
Platz 1:<br />
John Aylesbury British Blend<br />
Günstiger als der Early Morning. Medizinischer<br />
Rauch. Kräuter und Zedernholz.<br />
Trotzdem diskret. Nobel. Sanftes<br />
Geschmackserlebnis. Ein süffiger<br />
Alltagstabak von großer Klasse. Bestes<br />
Preis-/ Leistungsverhältnis.<br />
50 Gramm Dose 10,30 €<br />
Aromatische Tabake<br />
Platz 3:<br />
Davidoff Malawi<br />
Hochmodern in seiner Attraktivität von<br />
Frucht und Vanille. Duft und Geschmack<br />
gehen eine Liaison ein, wie nur selten.<br />
Süß, schwebend leicht mit verzückender<br />
Länge. Premium, ohne diesen Anspruch<br />
zu erheben.<br />
50 Gramm Pouch 11,80 €<br />
Platz 2:<br />
John Aylesbury Brown & Yellow<br />
Virginia, viel Black Cavendish und ein<br />
wenig Burley. Dazu eine Aromatisierung<br />
von Vanille, Schokolade und Nuss. Fertig<br />
ist das Rezept für einen modernen<br />
Klassiker.<br />
50 Gramm Dose 9,30 €<br />
Platz 1:<br />
W.Ø. Larsen Avalon Mixture<br />
Kandierte Früchte in Mascarpone Creme<br />
und Vanille. Larsen spricht von Rotwein,<br />
lassen Sie sich davon nicht irritieren.<br />
Verschwenderischer Duft, mundfüllende<br />
Süße, verbunden mit Leichtigkeit und<br />
Frische. Cremig. Macht einfach nicht<br />
satt.<br />
100 Gramm Dose 24,00 €<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 69
PFEIFENTABAK<br />
Virginia Mischungen<br />
Platz 3:<br />
HU-Tobacco Directors Cut<br />
Curly und Flakeanteile in beispiellos abwechslungsreichen<br />
Farbenspiel. Perique<br />
und Kentucky heben die Virginia Süße auf<br />
ein neues Niveau. Zarte Aromatisierung,<br />
die entfernt an Mac Baren erinnert. Virtuos<br />
zusammengestellt.<br />
100 Gramm Dose 22,40 €<br />
Platz 2:<br />
John Aylesbury Sir John´s Virginia Flake<br />
Dicht in der Zusammensetzung am Orlik,<br />
deutlich günstiger und einen Hauch aromatischer,<br />
sanfter im Geschmack. Gehört ebenso<br />
zu den ganz Großen im Flake Bereich.<br />
Der Tabak liegt leicht gefaltet aus dem<br />
Strang entnommen in der Dose. Geschmack,<br />
Textur und Preis - alles passt.<br />
50 Gramm Dose 10,10 €<br />
Platz 1:<br />
Orlik Golden Sliced<br />
Als in Dänemark die Pfeife verbreiteter war<br />
als die Zigarette, ist der Orlik der meistverkaufte<br />
Tabak der Skandinavier gewesen.<br />
Heute einer der beliebtesten Virginia Flakes.<br />
Mit wem man auch spricht, länderübergreifend<br />
gilt dieser Virginia als die Nummer<br />
Eins. Zu Recht. Ähnlich hochwertig im<br />
Rohtabak wie der Sir John, dafür würziger<br />
und leider deutlich teurer. Deshalb nur der<br />
knappe Vorsprung hin zur Goldmedaille.<br />
50 Gramm Pouch 14,70 €<br />
Danish Classic<br />
Platz 3:<br />
Lincoln White Mixture<br />
Ein Name mit einst großer Strahlkraft.<br />
Lange her. Und doch, auch heute noch<br />
gern geraucht. Kein hocharomatischer<br />
Blend, die Süße ist dezent eingebunden,<br />
dazu kommt eine Leichtigkeit und Sanftheit<br />
im Geschmack, die diesen Tabak<br />
zum Evergreen werden lässt. Ähnlich<br />
gut, der Lincoln White Mixture.<br />
50 Gramm Pouch 12,10 €.<br />
Platz 2:<br />
Davidoff Scottish Blend<br />
Meistverkaufter Schotte im Nobelprogramm<br />
der Schweizer. Gepflegtes<br />
Understatement. Sanftes Rauchvergnügen.<br />
Der Hersteller spricht von<br />
Blumigkeit, Frische und Whisky. Hintergründige<br />
Süße. Ein Geschmack, schwer<br />
zu beschreiben, doch leicht zu genießen.<br />
Feiner Schnitt.<br />
50 Gramm Dose 17,80 €<br />
Platz 1:<br />
Mac Baren Mixture<br />
Keine Überraschung. Einer der ganz wenigen<br />
Mischungen, mit der jeder Raucher<br />
klarkommt. Vielschichtiges, abwechslungsreiches<br />
Tabakbild mit einzigartigem<br />
Duft. Hohe Tabakqualität. Generationen<br />
übergreifend. Spielt in keinem Genre und<br />
ist gerade deshalb überall zuhause.<br />
Ab 50 Gramm für 10,50 €<br />
70<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Preis/Leistung<br />
Platz 3:<br />
Meine Mischung Rot<br />
In diesem Preissegment die erste Empfehlung.<br />
Kirschnote in klassischer Bauweise. Leicht, mild,<br />
angenehm. Der Wow Effekt stellt sich nicht ein,<br />
dafür wird die Geldbörse deutlich geschont.<br />
40 Gramm Pouch 5,00 €<br />
Platz 2:<br />
Radford’s Scottish Blend<br />
Feine Whisky Note in einem ansprechenden<br />
Loose Cut von überdurchschnittlicher Güte. Sehr<br />
leicht. Ein Klassiker noch dazu. Und im Preis über<br />
die Jahre bodenständig geblieben.<br />
50 Gramm Pouch 7,50 €<br />
Platz 1:<br />
Mac Baren 7 Seas Royal Blend<br />
Die Serie umfasst 3 Mischungen, der Royal<br />
verdient seinen Namen zu Recht. Dezente Frucht,<br />
dazu Vanille und Schokolade. Der Raucher erhält<br />
alles, wonach ihm gelüstet. Nicht wirklich günstig,<br />
aber den Preis absolut wert.<br />
40 Gramm Pouch 7,00 €<br />
Fairerweise muss gesagt werden, dass die Auswahl<br />
der besten Mischungen subjektiv ist. Gerade<br />
im hocharomatischen Bereich reichen viele<br />
andere den drei vorgestellten das Wasser. Über<br />
alle Zweifel erhaben: Peterson Early Morning,<br />
Orlik Golden Sliced, Mac Baren Mixture. Über alle<br />
anderen darf gestritten werden. Die Preise der<br />
Kontrahenten gehen teilweise weit auseinander,<br />
was nicht immer nachvollziehbar ist. Hier liegt im<br />
Vergleich Einsparpotential vor, ohne Zugeständnisse<br />
zu machen. Also probieren Sie sich durch!<br />
Royal<br />
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Über Master Blender, feine Nasen,<br />
Rye und Bourbon...<br />
Buffalo Trace Bourbon-Whiskytasting<br />
in der Whiskyplaza Hamburg<br />
Sie ist eine echte Hamburgensie – die Deichstrasse<br />
am Nikolaifleet. Hier brach 1842 der große Hamburger<br />
Brand aus, der fast die gesamte Innenstadt zerstörte.<br />
Heute findet man auf 280 Metern angesagte Cafés und<br />
Restaurants – und im ehemaligen Alt Hamburger Aalspeicher<br />
die „Whiskyplaza“, eine Kombination aus Bar<br />
und Restaurant.<br />
Text: Michael Peter<br />
Master Destiller Drew Mayville und FT Redakteur Michael Peter<br />
72<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
Das Gebäude aus dem Jahr 1697<br />
wurde vor 2 Jahren umfangreich saniert<br />
und ist seitdem die Heimat der<br />
Whiskykenner um das Duo Susanna<br />
und Björn Lahmann, die über 1000<br />
Whisky-Spezialitäten in einer Karte<br />
im metallenen Aktenordner anbieten<br />
und in wunderschön präsentierten<br />
Flaschen vorhalten.<br />
Dieser außergewöhnliche Genusstempel<br />
war Mitte Februar Gastgeber<br />
eines exklusiven Whisky-Tastings<br />
der Buffalo Trace Bourbon<br />
Distillery – die älteste Brennerei mit<br />
kontinuierlichem Betrieb in den USA.<br />
Seit 1775 wird dort Bourbon und<br />
Rye-Whisky produziert.<br />
Vor dem Event mit Gästen aus<br />
Gastronomie, Handel und von der<br />
Fachpresse konnte FT-Redakteur<br />
Michael Peter ein längeres Gespräch<br />
mit dem Master Blender und Director<br />
of Quality, Drew Mayville, führen.<br />
Drew ist gebürtiger Kanadier mit<br />
mehr als 40 Jahren Erfahrung im<br />
Blending, davon 23 Jahre beim den<br />
großen Spirituosenkonzernen Seagram<br />
und Diageo. Von dort brachte<br />
Drew auch Erfahrungen mit schottischen<br />
Whiskys und anderen Spirituosen<br />
wie Rum nach Kentucky, wo<br />
man damals verstärkt an Premium<br />
Marken arbeitete und die tiefe und<br />
breite Erfahrung von Drew zu schätzen<br />
wusste.<br />
Drew machte im Gespräch deutlich,<br />
dass Bourbon eine eigene Sprache<br />
hat: „Blending“, also das Zusammenführen<br />
von Whiskeys aus<br />
verschiedenen Fässern, wird in Kentucky<br />
als „mingling“ oder „marrying“<br />
bezeichnet. Jedem Bourbon liegt eine<br />
„recipe“ zugrunde, welches das Mischungsverhältnis<br />
der Getreidesorten<br />
in der Maische bestimmt: zwar<br />
ist es für Bourbon vorgeschrieben,<br />
dass mindestens 51% Mais verwendet<br />
werden muss, aber in welchem<br />
Verhältnis Roggen, Gerstenmalz und<br />
gelegentlich Weizen genutzt werden,<br />
ist das große Geheimnis der Hersteller<br />
und bestimmt entscheidend den<br />
Geschmack des Bourbons.<br />
Der Roh-Brand, „White Dog“ genannt,<br />
muss in neuen Fässern aus<br />
amerikanischer Eiche reifen, die von<br />
innen ausgebrannt („getoastet“) werden.<br />
Auch das ist ein Unterschied zu<br />
den schottischen Whiskys, die von Beginn<br />
an normalerweise in gebrauchten<br />
Fässern gelagert werden, gerne auch<br />
in gebrauchten Bourbon Fässern.<br />
Man kann schon ahnen, dass bei<br />
so vielen beteiligten Naturprodukten<br />
das Ergebnis stark von Zufällen geprägt<br />
ist und sich nicht vollständig<br />
kontrollieren lässt, zumal auch das<br />
Wetter, das in Kentucky sehr wechselhaft<br />
und extrem sein kann, eine<br />
große Rolle spielt.<br />
Ein Teil der Aufgabe des Master<br />
Blenders ist es, ein Produkt herzustellen,<br />
das über die Jahre gleich<br />
schmeckt und die gleiche hohe Qualität<br />
aufweist. Keine einfache Aufgabe,<br />
denn jedes Fass ist ein eigener<br />
Mikrokosmos, der Geschmack<br />
unterscheidet sich vom Nachbarfass<br />
und ändert sich im Lauf der<br />
Zeit. Aus den vielen verschiedenen<br />
„Batches“ muss mit feiner Nase<br />
und geschultem Geschmack ein<br />
„Buffalo Trace“, „Eagle Rare“ oder<br />
„Sazerac“ kreiert werden, der für<br />
die Konsumenten immer gleich gut<br />
schmecken soll.<br />
Die Bar Whiskyplaza hält nahezu<br />
alle Produkte der Buffalo Trace Bourbon<br />
Distillery vor und somit kann<br />
man gerne zu einem individuellen<br />
Tasting vorbeischauen. Im Angebot<br />
findet sich auch der berühmte Pappy<br />
Van Winkle 20 Years, von dem ein<br />
Glas allerdings 275 € kostet – aber<br />
man findet natürlich auch wunderbare<br />
Tropfen zum kleineren Preis.<br />
Fotos: Diversa Spezialitäten GmbH<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 73
NACHRUF<br />
Mit SCHÖNER MAID<br />
und ZIGARRE auf Bora Bora<br />
Text Elmar Schalk Foto: Nina Bauer<br />
Tony Marshall war ein fester Bestandteil der deutschen Schlagerwelt – wo er auftrat,<br />
stieg das Stimmungsbarometer automatisch. Für den Mann aus Baden-Baden<br />
war gute Laune aber auch eine Überlebensstrategie gegen alle Widrigkeiten des<br />
Lebens. Im Februar verstarb der leidenschaftliche Genießer von gutem Wein und<br />
Zigarren im Alter von 85 Jahren.<br />
Sehenswert im Netz:<br />
Im ARD Interviewformat „Krause kommt“<br />
unterhielt sich Pierre M. Krause zwei<br />
Tage lang mit Tony Marshall<br />
Als Schlagersänger in den 1970ern musste man<br />
eigentlich schizophren werden. Ludwig Hirtreiter,<br />
Gerhard Höllerich und Herbert Hilger hätten<br />
ein Lied davon singen können: Der eine wollte<br />
ursprünglich Schauspieler werden, der andere<br />
Rockstar, der dritte<br />
Opernsänger. Doch<br />
sie gerieten ins<br />
Showbusiness, wo<br />
man ihnen als Rex<br />
Gildo, Roy Black<br />
und Tony Marshall<br />
eine neue Identität<br />
verpasste. Mit<br />
englischen Namen<br />
sangen sie deutsche<br />
Texte und<br />
teilten damit die<br />
Gesellschaft wie<br />
einst Moses das<br />
Meer: Von der einen<br />
Seite verehrt,<br />
von der anderen<br />
verachtet. Wer mit<br />
dem Zeitgeist gehen wollte, sang Englisch. Alles<br />
andere war „reaktionär“, weil deutscher Schlager<br />
von der älteren (Kriegs-)Generation gehört wurde.<br />
Während einige Künstler unter diesem Zwiespalt<br />
litten, konnte sich Tony Marshall mit der Schlagerwelt<br />
und seinem Image irgendwann arrangieren.<br />
Vielleicht war er durch sein Umfeld besser<br />
geerdet? „Ich bin in die Rolle hineingewachsen“,<br />
antwortete der Sänger in einem Interview mit<br />
Pierre M. Krause. 1938 in Baden-Baden geboren,<br />
heiratete er mit 24 Jahren Gaby, seine Freundin<br />
aus Kindertagen; zwei Söhne sowie eine Tochter<br />
kamen auf die Welt. Nach seinem Musikstudium<br />
und Examen als Opernsänger, nahm er Mitte der<br />
1960er drei Singles mit deutschen Chansons auf.<br />
Da der Erfolg ausblieb, eröffnete der Badener eine<br />
Kneipe in seinem Heimatort. Dann unterschrieb<br />
er beim Musikproduzenten Jack White und hätte<br />
kurze Zeit später seine Karriere am liebsten gegen<br />
die Wand gefahren: „Wie komme ich aus der<br />
Nummer raus?“, zermarterte sich der Sänger das<br />
Gehirn. Er wollte so gerne das neuseeländische<br />
Lied „Nau Haka Taranga“ auf Deutsch singen. Aber<br />
was White ihm als Demo Tape geschickt hatte,<br />
war einfach nur peinlich! Als er wegen der Aufnahmen<br />
nach Berlin kam, wollte Tony Marshall<br />
das Lied boykottieren, ohne den Vertrag zu brechen.<br />
Er täuschte Hunger vor und ging in eine Pizzeria.<br />
Eine große Flasche Chianti später erschien<br />
er mit Koordinationsschwierigkeiten zurück im<br />
Tonstudio und sang absichtlich falsch. Jack White<br />
war außer sich. Allerdings vor Freude: „Tony,<br />
wir haben einen Hit!“ Tatsächlich wurde „Schöne<br />
Maid“ ein Millionenseller und Marshall zum Star.<br />
Etwas später schloss er seinen Frieden mit dem<br />
Song, als er ihn in einer Behindertenwerkstätte<br />
singen sollte: „Die Kinder haben mir gezeigt,<br />
wie man Musik beurteilt“, erkannte der Badener<br />
und schämte sich für seinen Snobismus. Fortan<br />
verteilte er als „Fröhlichmacher der Nation“ gute<br />
Laune unter den Menschen und hatte als Sänger<br />
ebenso Erfolg wie als TV-Moderator. Mit der Rolle<br />
des Papageno in Mozarts „Zauberflöte“ wurde sein<br />
Traum vom Opernsänger 2008 ebenfalls wahr,<br />
nachdem er schon drei Jahre zuvor als Tevje im<br />
Musical „Anatevka“ brillierte. Zahlreich sind die<br />
Ehrungen und Auszeichnungen, die er im Laufe<br />
seines Lebens erhielt: Vom Bundesverdienstkreuz<br />
bis zur Ehrenbürgerschaft des Südsee-Atolls Bora<br />
Bora wegen seines gleichnamigen Hits aus dem<br />
Jahr 1978. Doch sich selbst nahm Marshall nie<br />
richtig ernst, machte Witze über seine Toupets,<br />
die er seit 1967 trug und amüsierte sich über<br />
die Falschmeldungen in der Boulevardpresse.<br />
Auch nach über sechs Jahrzehnten auf der Bühne<br />
und trotz schwerer Erkrankungen war er bis zum<br />
Schluss ein Genießer vor dem Herrn – zu einem<br />
guten Glas Rotwein durfte es gerne auch eine Havanna<br />
sein. Mit „Der letzte Traum“ veröffentlichte<br />
er 2021 sein finales Album. Im Februar 2023 verstarb<br />
Herbert Anton Hilger, alias Tony Marshall,<br />
im Alter von 85 Jahren.<br />
74<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023
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