28.03.2023 Aufrufe

Zabergäu Magazin 2023/1

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Weshalb wurden diese Anlagen mit der BEZN

realisiert?

ANETTE SCHUSTER Der Kirchengemeinde

sind dadurch keine Investitionskosten

entstanden. Weiterhin wird der gesamte

Betrieb und die Instandhaltung von der

BEZN getragen. Wir profitieren von den

günstigen Stromkosten des PV-Stroms, der

auch langfristig festgeschrieben ist und

müssen dadurch weniger vom teureren Normalstrom

dazukaufen.

Sind am Kirchort Stockheim weitere Maßnahmen

geplant?

UWE WAGER Ja, wir haben eine Absichtserklärung

mit der Stadt Brackenheim geschlossen,

die Kindertagesstätte und das

Gemeindehaus an die neue Fernwärmezentrale

bei der Schule anzuschließen. Hier

warten wir nur noch auf die Fertigstellung

der Fernwärmezentrale.

Wechseln wir zu den kirchlichen Gebäude in

Brackenheim. Dort sind sowohl auf der Christus-König

Kirche als auch auf dem Dach des

Gemeindehauses PV-Anlagen installiert. Wie

werden diese Anlagen genutzt?

UWE WAGER Die insgesamt 128 PV-Module

sind so zusammengeschaltet, dass es

sich nur um eine Anlage mit einer Gesamtleistung

von 47,4 kWp handelt. Auch diese

Anlage ist für Eigenstromnutzung aufgebaut.

Der eigenproduzierte PV-Strom ist ja viel

günstiger als der Strom, den wir einkaufen

müssen. Damit amortisiert sich diese Anlage

auch schnell.

Um den Anteil der eigenen Stromversorgung

zu erhöhen, denn die Anlage ist mit

der Kirche und dem Gemeindehaus noch

nicht voll ausgelastet, wurde auch das Pfarrhaus

mit seinen Büroräumen und der Wohnung

an die PV-Anlage angeschlossen.

Damit haben wir die Stromkosten für alle

vier Gebäude deutlich reduziert.

Um auch die Heizkosten zu reduzieren,

haben wir ein Planungsbüro beauftragt, uns

Vorschläge zu erarbeiten. Dabei kam heraus,

dass wir mit einem Wasserpufferspeicher,

der mit PV-Strom tagsüber elektrisch beheizt

wird, den Gasverbrauch um mindestens 30%

reduzieren können. Die Umsetzung wurde

durch den KGR bereits genehmigt und wir

haben die Realisierung bereits gestartet.

Bisher haben wir überwiegend über die nachhaltige

Stromerzeugung gesprochen. Von

Seiten der Bundesregierung als auch vom

Bischöflichen Ordinariat sind Vorgaben zum

Energiesparen erlassen worden. Welche

Auswirkungen bzw. Maßnahmen ergeben

sich daraus?

ANETTE SCHUSTER In einer Checkliste

wurden alle Heizquellen wie Heizungen,

Boiler und Durchlauferhitzer aufgenommen.

Hier werden den Vorgaben entsprechend

die Energieeinsparungen umgesetzt, wie zum

Beispiel die Einsetzung von Hygrometern in

allen Büros, um die vorgegebene 19-Grad-

Temperierung einzuhalten. In den Kirchen

werden in dieser Heizperiode eine Grundtemperierung

von 5 Grad und einer Nutzungstemperatur

von 13 Grad eingehalten.

Ungenutzte Räume werden nicht beheizt.

Noch eine letzte Frage an Herrn Wager: Wie

könnte die weitere Nutzung der schon über

20 Jahren alten PV-Anlage in Güglingen zukünftig

aussehen?

UWE WAGER Da sich auf dem Grundstück

außer der Kirche mit dem Gemeindehaus

Die Katholische Kirchengemeinde

St. Michael mit seinen 12 Liegenschaften

hat einen jährlichen Energieverbrauch

von rund 180.243 kWh. Der

Gasanteil beträgt 124.446 kWh (69%)

und der Stromanteil 55.797 kWh (31%).

Zusätzlich werden für die Gebäudetemperierung

der Kirche St. Ulrich in

Stockheim jährlich 3.900 Liter Flüssiggas

benötigt. Maßnahmen zur Reduktion

des Gas verbrauches sowie die

nachhaltige Energie erzeugung sind

Thema des Interviews.

auch noch zwei Wohnungen und das Jugendhaus

befinden, liegt der Gedanke für

eine Eigenstromversorgung mit PV-Strom

aller Nutzer nahe. Ob die vorhandene Anlage

den Bedarf abdecken kann oder erweitert

werden muss, wäre dann als nächstes

zu untersuchen.

Jürgen Hermle ist Vorsitzender

des Ortsausschusses Stockheim

und bringt als Informatiker nützliches

Wissen in die Gemeinde ein.

Von links nach rechts:

Uwe Wager, Anette Schuster, Jürgen Hermle

INTERVIEW

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!