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Riewekooche 74

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www.heimatbund.siegen-wittgenstein.de<br />

<strong>Riewekooche</strong> Mach's gütt!<br />

•<br />

Mundartliches und Heimatliches aus<br />

Siegerland und Wittgenstein<br />

Ausgabe <strong>74</strong> – Frühjahr 2023


<strong>Riewekooche</strong> – Mach‘s gütt!<br />

Mundartliches und Heimatliches aus Siegerland und Wittgenstein<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ein Vorwort zur Frühjahrsausgabe 2023 – dafür muss es doch einen Grund geben!<br />

Diesen gibt es tatsächlich, denn ab dieser Ausgabe erweitern wir nicht nur den Umfang um<br />

vier Seiten sondern wir gehen auch inhaltlich neue Wege. So erklärt sich der Untertitel<br />

„Mundartliches und Heimatliches aus Siegerland und Wittgenstein“.<br />

Nach über 20 Jahren klassischer Mundartzeitschrift war es der Wunsch aus der Leserschaft<br />

auch andere Heimat-Themen zu bringen. Damit fangen wir also heute an und sind schon ganz<br />

gespannt wie Ihnen und Euch das neue Konzept gefällt. Allen Mundartfreunden ist aber Eines<br />

fest versprochen: Es wird auch weiter ganz viel Mundart geben aber eben auch weitere interessante<br />

Themen aus unserer Region, unserer Heimat.<br />

<strong>Riewekooche</strong> – Mach’s gütt! ist auf gute Beiträge und Rückmeldungen angewiesen.<br />

Deshalb unser Aufruf: Schreiben Sie uns, was Ihnen gefällt, was Sie sich wünschen. Schicken<br />

Sie uns in Platt oder Hochdeutsch Lieder, Gedichte, Geschichten, Bilder, besondere Heimat-<br />

Termine, Buchtipps usw. an:<br />

dirk.niesel@t-online.de • Dirk Niesel, Marburger Str. 89, 57223 Kreuztal<br />

Nun wünschen wir Ihnen ganz viel Freude und Vergnügen mit der aktuellen Ausgabe<br />

und grüßen sehr herzlich!<br />

Ihre Redaktion <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt!<br />

600 Jahre Niederndorf<br />

Besonderheiten des Ortes<br />

Im Jahr 2023 kann der Freudenberger<br />

Ortsteil ein rundes Jubiläum feiern.<br />

Ein Festprogramm, das die Aktivitäten im<br />

laufenden Jahr vor Augen führt, ist auf dieser<br />

Seite aufgeführt.<br />

So wird gefeiert<br />

18. März: Bunter Abend in der<br />

Giebelwaldhalle<br />

17. und 18. Juni: Festwochenende mit<br />

der Band „Familie Hossa“, Gottesdienst,<br />

Frühschoppen und stehendem Festzug<br />

6. Oktober: Niederndorf in Bild und Ton<br />

(Giebelwaldhalle)<br />

7. Oktober: Konzertabend mit<br />

„The Latemillers & Co.“<br />

31. Dezember: große Silversterfeier.<br />

Bild links oben: Die alte Schule. Seit 1968<br />

leider nicht mehr im Ortsbild vorhanden.<br />

Bild links: Der Backes in Betrieb.<br />

Dieter Tröps und Dirk Niesel<br />

Eine Besonderheit des Dorfes stellt die<br />

1990 errichtete Brunnenanlage in der unteren<br />

Uebachstraße dar.<br />

Die neue Ausstattung der Brunnenanlage<br />

mit neuer Pumpe und mit zwei sehr exklusiven<br />

Bronzeguss-Statuen wurde im Jahr<br />

1997/98 vorgenommen und im Zuge des<br />

Dorfjubiläums „575 Jahre Niederndorf“ im Juni<br />

1998 eingeweiht und dem Ort übergeben.<br />

Künstler Bernd Heinemann aus Netphen<br />

hatte diese besonderen Unikate kreiert, geformt<br />

und geliefert. Man muss wissen, dass<br />

jeder Bronzeguss-Figur ein Wachsmodell<br />

vorausgeht, welches von dem Künstler in<br />

Wochenlanger Feinstarbeit geschaffen wurde.<br />

Bernd Heinemann hat für die beiden<br />

Statuen rund 300 Stunden Kunsthandwerk<br />

investieren müssen. Der damalige gesamte<br />

Investitionsrahmen für die Brunnen-Neugestaltung,<br />

inkl. beider Statuen belief sich auf<br />

rund 28.000 DM. Außer dem Verein selbst<br />

haben zahlreiche Sponsoren aus Niederndorf<br />

die Finanzierung auf die Beine gestellt.<br />

Brunnenanlage von 1990.<br />

522 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 523


Der Mai ist gekommen<br />

Dä Mai es do etz wirret Zitt,<br />

dat mer no de Rieser sütt.<br />

De Bärke hätt de beste Rieser,<br />

zom fänge vah de Krabbeldircher.<br />

Wenn de Sonn da ungergiert,<br />

komme se schon ahmarschiert.<br />

Jeder hätt en Bärkeast,<br />

eh Kestche für de Käferlast.<br />

Urwe wo de Häcke es,<br />

gird mer eh Stellung, decht ah decht.<br />

Eh bessche moss mer schoh noch warde,<br />

mer schwätzt eh bessche noch vam Garde.<br />

Da röft schoh dä kleine Hänner,<br />

Babbe guck, do kömmt schoh einer.<br />

Dä Babbe schliert bemm Bärkerieser,<br />

dänn Maikäfer em fleje nerer.<br />

Dä Babbe röft schwing hurl dat Dier,<br />

dat kömmt ets eh dä Kaste nier.<br />

On och die Angern springe ob,<br />

on seh de Käfer eh dä Loft.<br />

Mundartbühne Aue-Wingeshausen:<br />

Decke Luft em Parrhäus<br />

Der Heimatverein probt das neue Theaterstück<br />

Nach vierjähriger Pause, bedingt durch die Corona-Pandemie, ist es jetzt wieder soweit. Die<br />

Theatergruppe des Heimat- und Touristikvereins hat die Proben für ein Stück in Wittgensteiner<br />

Mundart begonnen.<br />

Die gute Stube eines Pfarrhauses ist der Ort des Geschehens. Die katholische Pfarrgemeinde<br />

ist in finanzielle Schieflage geraten und der Pfarrer versucht auf dubiose Weise, Gelder einzutreiben.<br />

Nächtliche Saufgelage, Glücksspiele und illegale Vermietungen leer stehender, möblierter<br />

Zimmer sollen die Gemeindekasse aufbessern. Der Bischof entsendet seinen Domkapitular,<br />

um dem unseriösen Treiben ein Ende zu bereiten. Namensähnlichkeiten und ständige<br />

Verwechslungen sorgen für Verwirrung unter den Protagonisten. Nur Hermine, die Haushälterin,<br />

behält mit ihrer stoischen Ruhe die Übersicht. Sie setzt alles daran, dass ihr Pfarrer nicht<br />

versetzt wird und die notwendigen Gelder für die Renovierungsarbeiten eingehen.<br />

Vorgesehen sind zwei mal zwei Aufführungen am letzten April- und am ersten Maiwochenende.<br />

Detailinformationen zum Vorverkauf der Eintrittskarten gibt es ab dem 20. März auf der<br />

Homepage des Heimat- und Touristikvereins unter www.heimatverein-aue-wingeshausen.de<br />

Text und Foto, Heimatverein, Aue-Wingeshausen 2023<br />

Noh ner Stonn et wird schoh düster,<br />

do senke sich de Gärtchesriese.<br />

Zofrere vah dämm Resultat,<br />

watt manche so jefonke ha.<br />

Jeder giert etz schwing noh Heim,<br />

do wern sich höh de Höhner freun.<br />

Datt görret alles hö net meh,<br />

em Mai dä Käfer herret schwer.<br />

Hä söcht vergäwenst watt zorn Frässe,<br />

dä Maikäfer es fasst vergässe.<br />

Text und Zeichnungen:<br />

Friedrich Hahn, Nenkersdorf 2022<br />

524 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 525


Kranke Bäum<br />

Drej Äbbelbäum, earlängich krank, stunge am Stroaßerand.<br />

Die kla'de on beschwerde sech, ech reichde än de Hand.<br />

Wat es da los, wat fählt ou da, wat kanech för ou do?<br />

Ach gorer Mah, schüer dat de froawst, dat macht e beßje froh.<br />

Os Holz es ful, et freßt dr Brand, för os es't Zitt zom Sterwe.<br />

Dän erschde häd en Plooch jeschrabbt bes ah de Worzel unge,<br />

doch nemet häd sech moal erbarmt, on äm die Wung verbunge.<br />

Dä zweide kla't: blegg lejt min Stamm, de Büh es lang verfror'n,<br />

em Holz doa wuchert etz dr Schwamm, ech weiß, ech si verlorn.<br />

Dä dredde ächzt wie'n kranker Hond, mech bloawe veel.<br />

Os Oma on de Hibbe<br />

Os Lieselche wor emoal werrer sowit,<br />

awer dä Wäch noa däm Boggstaal wor wit.<br />

Os Oma paggt se am Schwanz on am Kobb,<br />

on hierwt se bet Schwung ob d'n Schuffbogg da drob.<br />

Ech gung näweher on nix es bassiert,<br />

so si mr bem Liesel noam Boggstaal marschiert.<br />

Bock Peter I. schnüwd on rollt bet de Oawe.<br />

Hä schnüffeld on prusdert on doa sech erschd ploawe.<br />

Da sprung hä ob, dat Lämmche säd mäh,<br />

dä Bock macht hau ruck, awer sösd kä Jedäh.<br />

Ech ha däm Jespräch va dr Oma entnomme,<br />

dat em Fröhjohr de kleine Hibbcher sonn komme.<br />

Os Lieselche sporde dat Mudderglögg,<br />

on ging bet mir oahne Schuffbogg zerögg.<br />

Dr Oma feel eh, ou, dr Schuffbogg es lierech,<br />

verlechds häd dr Ernst en Sack Schnimähl noch öwerech<br />

Jebresde, die Misdel läwt va minnem Soaft, ech ha jo kum noch Äsde.<br />

Är joammern hört doch nur dr Wend, – Träume va bessern Ziere,<br />

wie se em Fröhjohr schüer jeblöht, hö ha se nur noch Wiere.<br />

Die Ahle ha os god jefläjt, bim Schniere va osem Jeäst,<br />

se gosse on se düngde os, wie es dat schüer jewäst.<br />

Die junge Lüh, die goa verbi, on loaße os verderwe,<br />

se ahne net, wat se verliern, wenn einst all Bäum da sterwe.<br />

Ach lewer Gott, scheck doch 'n Bletz vam hohe Hemmelszelt,<br />

mach Schluß bet oser grourße Nourt ade du schnöde Welt,<br />

Doch eh et wüerklech sowit es, kömmt mir noch'n Jedanke,<br />

Mir ahle Gnütze ha än jo Noahwuchs och hingerloaße.<br />

Em Houberch, on am Waldesrand, süd mr Wildlinge wase.<br />

Veel kleine Kinger speelte unger Bäum, eh deren köhlerm Schadde<br />

Verlechds, wenn se da äller wern, nämme se'n Baum als Padde.<br />

Frei nach Chamisso. In Siegerländer Mundart übertragen von<br />

Bruno Steuber, Littfeld 2022<br />

De Steelfawrik hadde jerad moal noch ob,<br />

on dr Ernst säd jewess doch, ech lare schwing ob.<br />

Dän schenke ech dir, sädde hä on doa lache,<br />

et wüerd düsder, du södst etz dt Lecht amache.<br />

Ze där Zitt em Dorf oahne Lecht römzefahrn,<br />

dat kosdet en Taler, on dän kast de sparn.<br />

Hi häst de en Kerze, da mache dech los,<br />

en Schuffbogg bet Lecht – dat bliewt unger os ....<br />

Bruno Steuber, Littfeld 2022<br />

526 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 527


Ballonfahrt übers Siegerland<br />

Plattschwätz-Rätsel<br />

Im September 2021 startete<br />

der Heißluftballon in Langenholdinghausen<br />

und fuhr bei herrlichem<br />

Wetter und damit besten<br />

Sichtverhältnissen weiter<br />

in südöstlicher Richtung über<br />

Geisweid und Weidenau nach<br />

Bürbach. Dann ging es weiter<br />

über Kaan-Marienborn, Feuersbach,<br />

Flammersbach bis zum<br />

Schlusspunkt der 2,5-stündigen<br />

Fahrt nach Anzhausen.<br />

Alle Fahrgäste waren der Meinung:<br />

Eine Ballonfahrt über unsere<br />

Heimat lohnt sich immer!<br />

Text und Fotos von Dieter Tröps,<br />

Bürbach 2023<br />

Wat es dat?<br />

Bohcht<br />

a) Buche<br />

b) ungezogene Person<br />

c) Buch<br />

Franzewäcke<br />

a) Franzose<br />

b) ausgefranstes Hosenbein<br />

c) Butterwecken<br />

losslerrich<br />

a) Lederhose<br />

b) abgerissener Griff<br />

c) unverheiratet<br />

Die Auflösung gibt es in der<br />

nächsten Ausgabe!<br />

Blick auf Geisweid mit „Monte Schlacko“ und<br />

Weidenau mit Universität auf dem Haardter Berg.<br />

Das Unterdorf von Bürbach mit Blick auf den<br />

Rabenhain (links) und den Gallenberg.<br />

Begriffrätsel<br />

Texträtsel<br />

Wo es dat?<br />

Vier Joahr blirre uss,<br />

da kömmt hä noa Huss<br />

onn zeijd sich werer<br />

em Kreis sinner Breerer.<br />

Dorfansicht Feuersbach in Richtung Deuzer Höhe.<br />

Dorfansicht Flammersbach.<br />

Lösungen Ausgabe Winter 2022<br />

Wat es dat: Döffelsdijjelskooche = Reibekuchen / Kartoffelbrot.<br />

Kwädschekroidsche = Pflaumenmus. Doisderniss = Dunkelheit.<br />

Wo es dat?: Altstadt Freudenberg<br />

Texträtsel: Schneeglöckchen. Bildrätsel: Sonnenkönig<br />

528 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 529


Das Heimathaus Bürbach<br />

Foto: Stefan Ziese<br />

530 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 531


Ausstellung Hans Achenbach<br />

im 4-Fachwerk Museum Freudenberg<br />

D`dd Jewidder<br />

De Aawe kruchd de ganze Daag:<br />

Ihr Lüü, dad göd`n Wäärerschlag,<br />

De Gleerer si wee Blej so schwer,<br />

De Schwalwe fleeje a d`r Eer,<br />

De Gasse fäjd d`r Zwerwelwend,<br />

D`d Grennvolk niggs wee Säcke spennd!<br />

Am Hemmel stierd d`r Wolkedichch<br />

Wee Schwäwel öwerm Kingelsprich<br />

`N Bleß, wee`n Ollerndrabbe lang,<br />

Schlierd gräall on zackig ee de Gang.<br />

`N Donnerschlag d`rhingerher!<br />

D`r Hemmel zäannerd on de Eeer.<br />

Im Winter<br />

2022/2023 fand<br />

im Freudenberger<br />

Museum eine<br />

Ausstellung der<br />

Siegerländer Maler<br />

Hans und Hanna<br />

Achenbach statt.<br />

Unter den Bildern<br />

fand sich in<br />

einer Mappe, die<br />

obige Zeichnung<br />

(ca.1947) auf der<br />

Hans Achenbach<br />

eine Bildbeschreibung<br />

in Siegerländer<br />

Platt verfasst<br />

hat. Dies ist<br />

das einzige Werk<br />

Achenbachs, auf<br />

dem er ein schriftlichen<br />

Vermerk angebracht<br />

hat. (Diesen<br />

Text haben wir<br />

als Bildunterschrift<br />

lesbar gemacht.)<br />

So aarig blaßd kin Fuhrmaa ned!<br />

De Aawe seßd em Stohl on blädd.<br />

Daa Schörred wee bed Kanne us,<br />

`N Wasserflood ruschd öm d`d Hus.<br />

De kleinste Worzel drenkd sech sadd –<br />

On för de Möhl bliewd och noch wadd!<br />

Doch duured kuum`n Vierdelstonn –<br />

Doa kömmd de Sonn, oos leewe Sonn,<br />

On spannd, bed feewe Faarwe dra,<br />

D`n Boge boar d`r Isebaa!–<br />

Em Häammelhuurl, em Oejjelloch<br />

kochd`d Föchsche – Hääwernsöbbche noch.<br />

Gedicht von Adolf Wurmbach in Littfelder Mundart um 1930.<br />

Erläuterungen: Aarwe = Großmutter, Wolkedichch = Wolkendeich, Sang = Waldstück,<br />

Häammelhuurl und Oejjelloch = Bezeichnung für mehrere Waldstücke, Föchsche –<br />

Hääwernsöbbche = alte Suppengerichte<br />

„Nä, der Baum müssde mr aussem Garden,<br />

da flanzt ich mr doch Kadoffeln un Salat.“<br />

Foto: Pixabay<br />

532 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 533


Heimatküche<br />

Heimatbilder<br />

Zubereitung:<br />

Sejerlänner<br />

Riewekeechelcher<br />

Zutaten (4 Personen):<br />

1kg Kartoffeln<br />

2 Eier<br />

½ TL Salz<br />

3 EL Haferflocken<br />

ausreichend Öl zum<br />

Ausbacken, z.B. Rapsöl<br />

oder Butterschmalz<br />

Säsedengeln<br />

Zu sehen ist Johannes Irle aus dem<br />

Büschergrunder Ortsteil Bockseifen. Irle<br />

zeigte im Rahmen des Fests in Büschergrund<br />

im Herbst 2022 die Tradition des<br />

„Säsedengelns“.<br />

Dengeln bezeichnet ein Verfahren zum<br />

Schärfen der Schneide einer Sense, bei<br />

dem diese zu einer dünnen, scharfen<br />

Schneide durch Hämmern ausgetrieben<br />

wird. Eine Sense sollte dann gedengelt<br />

werden, wenn das Schärfen mit dem<br />

Wetzstein nicht mehr hilft oder wenn die<br />

Schneide richtige Macken hat.<br />

Die Kartoffeln reiben und mit den restlichen Zutaten zu einem Teig vermischen.<br />

Anschließend in einer beschichteten Pfanne mit ausreichend Fett bei mittlerer Hitze<br />

ausbacken, bis sie von beiden Seiten schön braun und knusprig sind.<br />

Die Puffer müssen im Fett schwimmen!<br />

Anschließend auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und sofort servieren oder<br />

im Backofen warmhalten.<br />

Beide Fotos kommen von Gertrud Schmidt<br />

aus Büschergrund.<br />

Dazu schmecken Apfelmus oder Räucherlachs oder auch andere Varianten – je nach Geschmack.<br />

Tipp zur Resteverwertung: Die übrig gebliebenen Puffer in Streifen schneiden und in einer<br />

Pfanne mit Speck und Zwiebeln anbraten.<br />

eingereicht von Dirk Niesel, Kreuztal 2023<br />

Wir freuen uns auf weitere (Heimat-) Rezepte,<br />

die auf folgendem Weg übersandt werden können<br />

per E-Mail: heimatrezeptesiwi@mail.de oder per Post:<br />

Dirk Niesel, Marburger Str. 89, 57223 Kreuztal<br />

En gore Abbeditt wönscht<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber/Verantwortlich: Arbeitskreis „Heimat: Sprache und Bräuche“ im<br />

Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V., Koblenzer Straße 73, 57072 Siegen, Telefon 0271/333-1973.<br />

Redaktion: Dr. Petra Solau-Riebel, Dirk Niesel, Dieter Tröps.<br />

Layout: Nicole Scherzberg.<br />

Siegerländer Küche um 1890<br />

Zeichnung 2022 von Anna Skrobisch/Dieter Tröps<br />

Für nicht angeforderte Manuskripte kann keine Hauftung übernommen werden.<br />

Eine Veröffentlichungsgarantie wird nicht gegeben.<br />

Alle Einsendungen verbleiben beim Herausgeber und berechtigen diesen zur honorarfreien Veröffentlichung.<br />

Auflage: 1.500 Exemplare. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />

534 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt Ausgabe <strong>74</strong>/2023 Ausgabe <strong>74</strong>/2023 <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt 535


Hällob! Offgebassd!<br />

Termine und Informationen<br />

<strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt! erscheint vier<br />

Mal im Jahr – entsprechend der Jahreszeiten<br />

Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wenn<br />

Sie unsere Zeitschrift regelmäßig erhalten<br />

möchten, melden Sie sich gern in unserer<br />

Geschäftsstelle: Tel. 0271-333-1973<br />

(Ansprechpartnerin ist Mara Hees)<br />

Mail: m.hees@siegen-wittgenstein.de<br />

Geschenk<br />

Idee:<br />

Das Jubiläumsbuch<br />

„20 Joahr <strong>Riewekooche</strong><br />

– Mach’s<br />

gütt!“, unsere<br />

Mundart-CDs und<br />

weitere interessante<br />

Veröffentlichungen<br />

erhalten<br />

Sie über unsere<br />

Geschäftsstelle.<br />

Der Arbeitskreis Heimat: „Sprache und<br />

Bräuche“ trifft sich nach der Corona-Pause<br />

wieder regelmäßig und freut sich über<br />

weitere Teilnehmer und Gäste.<br />

Weitere Informationen und die Termine<br />

erfahren Sie in unserer Geschäftsstelle oder<br />

direkt bei Dirk Niesel.<br />

Ihre Beiträge für <strong>Riewekooche</strong> • Mach's gütt!<br />

richten Sie bitte per Post oder Mail an Dirk<br />

Niesel, Marburger Str. 89, 57223 Kreuztal,<br />

dirk.niesel@t-online.de.<br />

Blick vom Kindelsberg<br />

Foto: Dirk Niesel

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