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Mit dem ICP-Konzept auf Erfolgskurs - ICP München

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<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>auf</strong> <strong>Erfolgskurs</strong><br />

Rehabilitation und Inklusion<br />

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 1


Medizin<br />

Therapie<br />

menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Ganzheitliche Förderung<br />

Sonderpädagogik<br />

Würde<br />

des Menschen<br />

Heilpädagogik


Spezialisierung<br />

Als erstes gilt es also festzustellen, dass<br />

wir, wie die verwendete Abkürzung <strong>ICP</strong><br />

zum Ausdruck bringt, eine Spezialeinrichtung<br />

sind für Menschen mit einer <strong>ICP</strong>,<br />

d. h. einer infantilen Cerebralparese (auch<br />

erworbene CP oder andere neuroorthopädische<br />

Erkrankungen). Diese frühkindliche<br />

Hirnschädigung führt oft nicht nur zu den<br />

„sichtbaren“ Bewegungseinschränkungen<br />

wie Spastik, Athetose oder Ataxie, sondern<br />

auch zu Störungen der Wahrnehmung,<br />

des Denkens, der Sprache, zu<br />

Verhaltens<strong>auf</strong>fälligkeiten bis hin zu Epilepsie,<br />

also zu einer komplexen Mehrfachbehinderung.<br />

Unser wissenschaftlich<br />

fundiertes Rehabilitationskonzept, das an<br />

diesem Behinderungsbild ausgerichtet ist,<br />

kann als ganzheitliches, interdisziplinäres<br />

Förderkonzept bezeichnet werden. Es ist<br />

extrem individuell ausgerichtet und baut<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Zusammenspiel der drei Säulen<br />

„Medizin/Therapie, Sonderpädagogik und<br />

Das <strong>ICP</strong>-Rehabilitations-<br />

und Inklusionskonzept<br />

Schon im Namen des Trägervereins der <strong>ICP</strong> Gruppe,<br />

<strong>dem</strong> „Spastiker-Zentrum e.V.“, gegründet 1956 damals<br />

unter <strong>dem</strong> Namen „Verein zur Förderung spastisch<br />

gelähmter Kinder e.V.“, wird ein wesentliches Merkmal<br />

der <strong>ICP</strong>-<strong>Konzept</strong>ion deutlich, nämlich die Fokussierung<br />

<strong>auf</strong> eine spezielle Gruppe von Menschen mit Behinderung.<br />

Historisch gesehen gab es damals in <strong>München</strong><br />

- und das gilt für das ganze Bundesgebiet -<br />

keine Fördereinrichtung für diesen Personenkreis.<br />

Die Gründung des Vereins und die Errichtung<br />

eines Spastiker-Zentrums war die logische Antwort <strong>auf</strong><br />

einen feststellbaren Förderbedarf und die Schließung<br />

einer Versorgungslücke in der sich entwickelnden<br />

sozialen Marktwirtschaft nach <strong>dem</strong> zweiten Weltkrieg.<br />

Heilpädagogik“ <strong>auf</strong>, mit einer besonderen<br />

Betonung des medizinisch-therapeutischen<br />

Behandlungsansatzes. Unter <strong>dem</strong><br />

Begriff „Münchner Tageskonzept“ ist dieses<br />

Förderkonzept publiziert, unter anderem<br />

von Prof. Dr. Siegfried Stotz<br />

(„Therapie der infantilen Cerebralparese“<br />

(Pflaum Verlag, 2000), von 1990 bis 1998<br />

Ärztlicher Leiter des Spastiker-Zentrums.<br />

Dieses Förderkonzept findet im neuen <strong>ICP</strong><br />

an der Garmischer Straße auch seine<br />

idealtypische räumliche Entsprechung in<br />

den so genannten „integrativen Inseln“<br />

(Schul-, Tagesstätten- und Therapieräume<br />

bilden eine räumlichen Einheit), seine<br />

personelle Entsprechung in den interdisziplinären<br />

Teams und seine fast „idealtypische“<br />

Finanzierungsgrundlage im so<br />

genannten „Teilungsabkommen“ zwischen<br />

Bezirk (Eingliederungshilfe) und den<br />

Krankenkassen (Therapie/Heilmittel).<br />

3<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

Ein zweites Merkmal unserer <strong>ICP</strong>-<strong>Konzept</strong>ion<br />

ist, dass die medizinisch-therapeutische<br />

Behandlung unter fachärztlicher<br />

Leitung erfolgt, die wiederum eng an<br />

Wissenschaft und Forschung der Münchner<br />

Universitäten angeschlossen war und<br />

ist. Der Gründer und langjährige Ärztliche<br />

Leiter des Spastiker-Zentrums, Professor<br />

Göb, wie auch sein Nachfolger Professor<br />

Stotz waren jeweils in Personalunion<br />

Leiter der kinderorthopädischen Abteilung<br />

des Klinikums Innenstadt an der LMU.<br />

Diese wissenschaftliche Tradition im<br />

medizinischen Bereich setzen wir derzeit<br />

mit einer eigenen Stiftungsprofessur für<br />

„Kinderneuroorthopädie mit Schwerpunkt<br />

Cerebralparese“ an der TU <strong>München</strong> fort.<br />

Die innovative Forschung von Frau Professor<br />

Lampe, etwa zum Thema Musik<br />

und Motorik, findet auch direkt Eingang<br />

in die tägliche Förderpraxis der Kinder.


4 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Bausteinsystem der <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

Das <strong>ICP</strong>-Rehabilitations- und Inklusionskonzept<br />

Duale<br />

Berufsausbildung<br />

Regelbereich Spezialbereich<br />

Integrative Kinderkrippe<br />

Integrativer Kindergarten<br />

Inklusive Grundschule<br />

mit Ganztagsbetreuung<br />

Triale<br />

Berufsausbildung<br />

Verzahnte Ausbildung mit Betrieben<br />

Heilpädagogischer<br />

Kindergarten,<br />

SVE<br />

Förderschule,<br />

Heilpädag. Tagesstätte,<br />

Schülerwohnheim<br />

Berufsbildungswerk<br />

1. Arbeitsmarkt Integrationsfirma 1. Arbeitsmarkt<br />

Seniorenheim für alte und behinderte Menschen<br />

Werkstatt<br />

für<br />

behinderte<br />

Menschen,<br />

Förderstätte,<br />

bis zum Eintritt<br />

ins Rentenalter<br />

Wohnheim<br />

mit Tagesstruktur,<br />

nach <strong>dem</strong> Erwerbsleben,<br />

individuell ohne Altersbegrenzung<br />

0-3 Jahre<br />

4-7 Jahre<br />

8-18 Jahre<br />

18-65 Jahre<br />

ab 65 Jahre


Bausteinsystem<br />

Als weiteres Merkmal ist der <strong>ICP</strong>-Rehabilitation<br />

eigen, dass sie eine durchgängige<br />

Rehabilitation ermöglicht, vom Kleinkindalter<br />

in der Krippe bis zum Wohnheim mit<br />

Tagesstruktur, etwa nach <strong>dem</strong> altersbedingten<br />

Ausscheiden aus Förder- oder<br />

Werkstätte. Diese Durchgängigkeit wird<br />

erreicht durch ein systematisches Bausteinsystem<br />

mit zeitlich <strong>auf</strong>einander <strong>auf</strong>bauenden<br />

Bereichen, wie Kinderkrippe<br />

(0–3 Jahre), Kindergarten und Tagesstätte<br />

für Vorschüler (3–7 Jahre), Förderschule<br />

und Grundschule mit Tagesstätten und<br />

Hort (7–18 Jahre), Berufsbildungswerk<br />

(BBW) mit Berufsvorbereitung und Ausbildung<br />

sowie angeschlossenem Internat<br />

und privater Berufsschule (18–24 Jahre)<br />

oder alternativ Förderstätte bzw. Werkstatt<br />

für behinderte Menschen (18–65<br />

Jahre). Einen weiteren Baustein in dieser<br />

Kette bildet dann das Wohnen mit Tagesstruktur<br />

(WTEK) nach <strong>dem</strong> Erwerbsleben,<br />

bisher ohne zeitliche Begrenzung. Einund<br />

Ausstiegspunkte sind immer möglich,<br />

ja sogar erstrebenswert, da das eigentliche<br />

Ziel die Integration in den Arbeitsmarkt<br />

ist, zum Beispiel nach Beendigung<br />

der Berufsausbildung im BBW.<br />

Lebenslanges Wohnrecht<br />

Dieses <strong>ICP</strong> Bausteinsystem ermöglicht,<br />

wenn man zum Beispiel nach Beendigung<br />

der Schulpflicht <strong>auf</strong>grund der Schwere<br />

der Behinderung in die Förderstätte oder<br />

Werkstätte geht und danach in den Baustein<br />

„WTEK“, ein lebenslanges Verbleiben<br />

in den Einrichtungen der <strong>ICP</strong> Gruppe.<br />

Diese Perspektive nimmt Eltern die Angst<br />

und Sorge um die Zukunft ihres Kindes,<br />

wenn sie sich selber einmal nicht mehr<br />

kümmern können. Viele Eltern nehmen<br />

deshalb die Möglichkeit wahr, den Verbleib<br />

als lebenslanges Wohnrecht vertraglich<br />

mit der <strong>ICP</strong> Gruppe abzusichern.<br />

Integration und Inklusion<br />

Nicht erst mit der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

im Jahr 2008 hat der Gedanke<br />

der Integration Einzug in das <strong>Konzept</strong> der<br />

<strong>ICP</strong> Rehabilitation gehalten. Ausgangspunkt<br />

war die Überlegung, dass Eltern ein<br />

Wahlrecht haben sollten, ob sie für ihr<br />

Kind die Förderung in einer hochspezialisierten<br />

Einrichtung in Anspruch nehmen<br />

wollen oder im Regelsystem in integrativen<br />

Maßnahmen. So entstand 2004 die<br />

erste integrative Einrichtung der <strong>ICP</strong><br />

Gruppe, eine Kinderkrippe mit vier Gruppen,<br />

davon zwei integrativ. Schnell war<br />

der Elternwunsch da, das integrative<br />

Angebot um einen Kindergarten zu erweitern,<br />

was 2008 mit zwei Kindergartengruppen<br />

auch geschah. <strong>Mit</strong>tlerweile<br />

betreiben wir acht Krippen- und vier Kindergartengruppen<br />

und seit 2010 auch die<br />

erste private inklusive Grundschule mit<br />

integrativem Hort mit mittlerweile zwei<br />

Klassen und zwei Hortgruppen. Unsere<br />

Vorstellung ist, parallel zum Bausteinsystem<br />

der Spezialeinrichtung ein integratives<br />

und inklusives Angebot zu entwickeln,<br />

mit der Möglichkeit von einem System<br />

ins andere zu wechseln, wenn der Förderbedarf<br />

des Kindes dies erfordert. Die<br />

Praxis zeigt, dass dies auch der Fall ist.<br />

Die integrative „Schiene“ findet bereits<br />

ihre Fortsetzung während der Ausbildungszeit<br />

der jugendlichen Rehabilitanden<br />

in der so genannten verzahnten<br />

Ausbildung mit Betrieben, in der Integrationsfirma,<br />

in der Menschen mit und ohne<br />

Behinderung gemeinsam beschäftigt sind,<br />

und im MFZ Freimann, wo junge und alte<br />

Menschen mit und ohne Behinderung<br />

unter einem Dach wohnen, betreut und<br />

gepflegt werden.<br />

5<br />

Zusammenfassend lässt sich unsere <strong>ICP</strong>-<br />

<strong>Konzept</strong>ion beschreiben als ein Förderkonzept<br />

mit einem interdisziplinären und<br />

ganzheitlichen Behandlungsansatz, als<br />

ein Fördersystem, das alle Lebensphasen<br />

der Betroffenen umfasst, vom Kleinkind<br />

bis zum Senior, und das Förderung in<br />

spezialisierten Einrichtungen, wie beispielsweise<br />

der Förderschule, der heilpädagogischen<br />

Tagesstätte, des Berufsbildungswerks<br />

etc. bietet wie auch parallel<br />

dazu in integrativen und inklusiven<br />

Einrichtungen, wie Kinderkrippe, Kindergarten<br />

oder inklusive Grundschule des<br />

Regelsystems. Das System ermöglicht<br />

Durchlässigkeit und Wahlmöglichkeit in<br />

vertikaler wie auch horizontaler Hinsicht.<br />

Dr. Hans Beyrle<br />

Vorstand und Geschäftsführer


6 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Inhalt<br />

Die <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

“Das <strong>ICP</strong>-Rehabilitations- und Inklusionskonzept“<br />

<strong>ICP</strong> Gruppe <strong>München</strong> - Organisation<br />

Kuratorium<br />

Unser Angebot<br />

Bericht des Geschäftsführers<br />

Bericht der Ärztlichen Leitung<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Integrative Kinderförderung IKF GmbH: Spielen und Lernen für Kinder mit und ohne Förderbedarf<br />

Integratives Kinderhaus: Krippe, Kindergarten, Hort<br />

Therapeutische Ambulanz<br />

Inklusive Luise-Kiesselbach-Grundschule<br />

<strong>ICP</strong> <strong>München</strong><br />

Integrationszentrum für Cerebralparese: Ganzheitliche Spezialförderung für Kinder und Jugendliche<br />

Heim/Tagesstätten<br />

Förderschulen<br />

Berufsbildungswerk BBW<br />

• Ausbildung<br />

• Fachdienst<br />

• BBW Wohnen<br />

Therapie: Physiotherapie, Sprachtherapie, Ergotherapie, Psychologie<br />

3<br />

8<br />

10<br />

11<br />

13<br />

16<br />

18<br />

20<br />

21<br />

21<br />

22<br />

24<br />

27<br />

28<br />

30<br />

31<br />

34


MFZ Münchner Förderzentrum GmbH:<br />

Wohnen, Arbeiten, Therapie und Pflege für Menschen mit Behinderung und Senioren<br />

MFZ Giesing und Freimann<br />

IVS GmbH:<br />

Integrationsfirma der <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

OWI Orthopädische Werkstatt GmbH:<br />

Hilfsmittelherstellung, Ausbildung und Beschäftigung für Menschen mit Behinderung<br />

Integra GmbH:<br />

Serviceleistungen, Ausbildung und Beschäftigung für Menschen mit Behinderung<br />

Fundraising der <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

Förderstiftung und Spenden<br />

Benefiz<strong>auf</strong>tritte<br />

Die <strong>ICP</strong> Gruppe in Zahlen<br />

Wirtschaftliche Kennzahlen<br />

Summary<br />

Impressum<br />

38<br />

42<br />

43<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

51<br />

7


8 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Spastiker-Zentrum - Verein zur Förderung<br />

spastisch gelähmter Kinder, Jugendlicher<br />

und Erwachsener und anderer Menschen<br />

mit Behinderung e.V.<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Dr. Christoph Hölzel (Vorsitzender),<br />

Erwin Dürr (stv. Vorsitzender), Renate Klose (stv. Vorsitzende),<br />

Gerdi Stulz, Ulrike Fürst<br />

Vorstand<br />

Dr. Hans Beyrle Prof. Dr. med. Renée Lampe<br />

Geschäftsführer Ärztliche Leitung<br />

Sekretariat: Gabriele Lippert Sekretariat: Ingka Malten<br />

• Förderzentrum<br />

(motorische Entwicklung)<br />

• Tagesstätten<br />

• Wohnheime<br />

• Zentrale Therapieabteilungen<br />

• Integrative<br />

Kinderkrippe<br />

„Kleeblatt”<br />

• Integrativer<br />

Kindergarten<br />

„Kleeblatt”<br />

• Integrativer<br />

Kinderhort<br />

• Inklusive<br />

Grundschule<br />

• Therapeutische<br />

Ambulanz:<br />

Physio-, Ergound<br />

Sprachtherapie<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Hans Beyrle<br />

<strong>ICP</strong>GRUPPE MÜNCHEN<br />

• Catering<br />

• Verpflegung<br />

• Reinigung<br />

• Wäscherei<br />

• Haustechnik<br />

Geschäftsführer:<br />

A. Forstpointner<br />

• Förderstätten<br />

• <strong>ICP</strong>-Werkstatt<br />

(WfbM)<br />

• Wohnpflegeheime<br />

(WEK, WTEK)<br />

• Senioren-Bereich:<br />

- vollstationär<br />

- betreutes Wohnen<br />

- ambulanter<br />

Pflegedienst<br />

• Therapeutische<br />

Praxis<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Hans Beyrle<br />

Integrationsfirma:<br />

• Förderberufsschule<br />

• Berufsbildungswerk<br />

• Fachdienste<br />

• Zentrale<br />

Verwaltung<br />

100% 100% 100%<br />

100%<br />

65%<br />

MFZ<br />

Münchner<br />

Förderzentrum GmbH<br />

Standorte:<br />

Giesing und Freimann<br />

• Abrechnung<br />

medizinischer und<br />

therapeutischer<br />

Leistungen<br />

• Lohn- und Gehaltsabrechnungen<br />

• Sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

Geschäftsführer:<br />

F. Domnick<br />

B. Egglhuber<br />

• Berufsvorbereitung<br />

und -ausbildung<br />

• Orthopädische<br />

Hilfsmittel:<br />

- Versorgung<br />

- Anpassung<br />

- Reparaturen<br />

Geschäftsführer:<br />

F. Streifeneder<br />

Dr. H. Beyrle


Aufsichtsrat<br />

Vorstand<br />

Der Trägerverein als Dach der <strong>ICP</strong> Gruppe ist das „Spastiker-Zentrum,<br />

Verein zur Förderung spastisch gelähmter Kinder, Jugendlicher<br />

und Erwachsener und anderer Menschen mit Behinderung e.V.”<br />

Dr. Dr. Christoph Hölzel<br />

Vorsitzender<br />

Knut Lehmann<br />

Dr. Hans Beyrle<br />

Geschäftsführer<br />

Erwin Dürr<br />

stv. Vorsitzender<br />

Renate Klose<br />

stv. Vorsitzende<br />

Im Januar 2007 gegründet, unterstützt die Förderstiftung<br />

mit den aus <strong>dem</strong> Stiftungskapital erwirtschafteten Erträgen<br />

Menschen mit Behinderungen individuell in Notsituationen.<br />

9<br />

Organisation<br />

Gerdi Stulz Ulrike Fürst<br />

Abgeschlossenes Studium der Soziologie<br />

1970 – 1984 Referent und Leiter verschiedener Projekte<br />

1984 – 1989 stellvertretender Medizinalreferent des LWV Hessen<br />

1989 – 1996 Geschäftsführer des Gesamtverbandes für Suchtkrankenhilfe und Referent im DW des EKD<br />

1996 – 2003 Präsident des Landesamtes für Versorgung und Soziales des Landes SA<br />

2003 – 2010 Vorstand der Verbands- und Sozialpolitik des Paritätischen in Bayern,<br />

zeitweise auch Vorstand Wirtschaft und Finanzen.<br />

U.a. Berater der Experten-Kommission der Bunderregierung zur Reform der Versorgung im<br />

psychiatischen/psychotherapeutischen/psychosomatischen Bereich, Vorsitzender der LAG FW<br />

in Bayern und Moderator des Forums Soziales Bayern.<br />

Seit Februar 2012 <strong>Mit</strong>glied im Aufsichtsrat der <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

Prof. Dr. med. Renée Lampe<br />

Ärztliche Leitung


10 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Kuratorium<br />

<strong>Mit</strong> viel Engagement unterstützten<br />

die <strong>Mit</strong>glieder unseres Kuratoriums<br />

auch im vergangenen Jahr die<br />

<strong>ICP</strong> Gruppe und standen <strong>dem</strong> Vorstand<br />

und Aufsichtsrat bei allen Belangen mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Dafür bedanken<br />

wir uns ganz herzlich.<br />

Vorsitzende<br />

Christine Strobl<br />

Bürgermeisterin der<br />

Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

Stellvertretender<br />

Vorsitzender<br />

Josef Mederer<br />

Bezirkstagspräsident und<br />

Bürgermeister von Schwabhausen<br />

Erika Fürst<br />

Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats (seit 2004).<br />

Seit 1969 <strong>Mit</strong>glied des Vereins und Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

(1996 bis 2004). Ausgezeichnet u. a. mit <strong>dem</strong> Verdienstkreuz am<br />

Bande des Verdienstordens der BRD, mit der Bezirksmedaille in<br />

Gold und mit der Medaille „<strong>München</strong> leuchtet – den Freunden<br />

<strong>München</strong>s“. Vertritt die <strong>ICP</strong> Gruppe u.a. im Sozialausschuss des<br />

Bezirks Oberbayern.<br />

<strong>Mit</strong>glieder<br />

Dr. Josef Amann<br />

Geschäftsführer Berufsbildung, IHK<br />

für <strong>München</strong> und Oberbayern<br />

Prof. Andreas Bönte<br />

Bayerisches Fernsehen, Programmbereichsleiter<br />

Planung und Entwicklung<br />

Georg Eisenreich jun.<br />

Rechtsanwalt, MdL<br />

Erika Fürst<br />

Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Prof. Dr. Reiner Gradinger<br />

Direktor Klinikum rechts der Isar<br />

Robert und Nicky Hübner<br />

Geschäftsführer RH Immobilien<br />

Management GmbH<br />

Engelbrecht Kupka<br />

Rechtsanwalt, Präsident d. SpVgg<br />

Unterhaching<br />

Hans-Jürgen Michal<br />

Dipl.-Kfm., Generalbevollmächtigter<br />

Finanzen, Sana Kliniken<br />

Gesellschaft mbH & Co. KGaA<br />

Prof. Dr. Franz Peterander<br />

Psychologe, Ludwig-Maximilians-Universität<br />

Rüdiger Roth<br />

Vorsitzender Richter am<br />

Bundesverwaltungsgericht a.D.<br />

Hans Schöbel<br />

Vorsitzender des Landesverbandes für<br />

Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />

Gerhard Schwab<br />

Be<strong>auf</strong>tragter des Landesgeschäftsführers<br />

der Barmer Ersatzkasse<br />

Raphael Singer<br />

Landgerichtspräsident a.D.


IKF Integrative Kinderförderung GmbH<br />

Integrative Kinderkrippe<br />

Integrativer Kindergarten<br />

Integrativer Kinderhort<br />

Inklusive Grundschule<br />

Therapeutische Ambulanz: Physio-, Ergo-, Sprachtherapie<br />

<strong>ICP</strong> <strong>München</strong><br />

Integrationszentrum für Cerebralparesen<br />

Tagesstätte für Vorschüler (therapeutischer Kindergarten)<br />

Schulvorbereitende Einrichtung (SVE)<br />

Tagesstätte für Schüler<br />

Schülerwohnheim (inklusive 3 Reha-Plätze nach SGB V)<br />

Förderzentrum (Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung)<br />

Berufsbildungswerk (Berufsvorbereitung und -ausbildung)<br />

Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Berufsschule (Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung)<br />

BBW-Wohnen<br />

MFZ Münchner Förderzentrum GmbH<br />

MFZ Giesing<br />

Förderstätte<br />

Wohnheim (WEK)<br />

MFZ Freimann<br />

Förderstätte<br />

Wohnheim (WEK, WTEK)<br />

<strong>ICP</strong>-Werkstatt (WfbM)<br />

Seniorenwohnheim<br />

Appartements (betreutes/selbstständiges Wohnen)<br />

OWI<br />

Orthopädische Werkstatt im Integrationszentrum GmbH<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung<br />

Integra Service GmbH<br />

Arbeitsplätze<br />

davon für behinderte Menschen<br />

<strong>ICP</strong> Verwaltungs- und Service GmbH<br />

Integrationsfirma<br />

Arbeitsplätze<br />

davon für Menschen mit Behinderung<br />

11<br />

Unser Angebot<br />

92 Plätze<br />

80 Plätze<br />

36 Plätze<br />

36 Plätze<br />

14 Plätze<br />

14 Plätze<br />

104 Plätze<br />

35 Plätze<br />

100 Plätze<br />

154 Plätze<br />

24 Plätze<br />

154 Plätze<br />

101 Plätze<br />

56 Plätze<br />

45 Plätze<br />

56 Plätze<br />

72 Plätze<br />

60 Plätze<br />

80 Plätze<br />

36 Plätze<br />

10 Plätze<br />

35 Plätze<br />

5 Plätze<br />

20 Plätze<br />

12 Plätze


12 menschlich fachlich wirtschaftlich


Neuentwicklungen und Kernbereiche<br />

ausgelastet<br />

In <strong>dem</strong> 2008 neu eröffneten Münchner<br />

Förderzentrum Freimann werden Menschen<br />

mit Behinderung sowie Senioren<br />

gemeinsam unter einem Dach betreut,<br />

was für beide Gruppen vielfältige Vorteile<br />

und Synergieeffekte bedeutet. Dieses<br />

völlig neue Betreuungskonzept kam so<br />

gut an, dass innerhalb kürzester Zeit alle<br />

Plätze belegt waren und eine Erweiterung<br />

nötig wurde. Der Erweiterungsbau konnte<br />

bereits 2011 eingeweiht werden und war<br />

wiederum innerhalb weniger Monate<br />

nach der Eröffnung voll ausgelastet.<br />

Auch die integrativen Angebote im<br />

Krippen- und Kindergartenbereich waren<br />

quasi ein Selbstläufer und unsere private<br />

inklusive Grundschule mit integrativem<br />

Hort - die erste ihrer Art in Bayern -<br />

konnte im zurückliegenden Jahr die<br />

zweite 1. Klasse starten. Bereits zum<br />

jetzigen Zeitpunkt liegen zahlreiche<br />

Anmeldungen für das Schuljahr 2012/13<br />

vor, so dass wieder mit einer neuen<br />

1. Klasse zu rechnen ist.<br />

Bericht des<br />

gesamtverantwortlichen<br />

Geschäftsführers<br />

„<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>ICP</strong>-Rehabilitations- und Inklusionskonzept<br />

<strong>auf</strong> <strong>Erfolgskurs</strong>“ so haben wir das Thema dieses Jahresberichtes<br />

gewählt. Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass<br />

unsere Bemühungen der letzten Jahre, mit neuen <strong>Konzept</strong>en<br />

<strong>auf</strong> die vielfältigen Herausforderungen in der Sozialwirtschaft<br />

zu reagieren, erfolgreich waren. Und woran lässt sich der Erfolg<br />

objektiver und besser messen als daran, ob die entwickelten<br />

Angebote auch tatsächlich angenommen werden?<br />

Parallel zu den Neuentwicklungen sind<br />

unsere „klassischen“ Kernbereiche, wie<br />

Förderschule, Tagesstätten, Förder- und<br />

Werkstätten, Wohnheime und therapeutische<br />

Praxen seit Jahren voll ausgelastet.<br />

Eine Ausnahme im Jahr 2011 bildete das<br />

Berufsbildungswerk, das, einem bundesweiten<br />

Trend folgend, zwar einen Belegungsrückgang<br />

hinnehmen musste, die<br />

Auslastung der Netzplankapazität jedoch<br />

immer noch erreichte.<br />

All dies hat dazu geführt, dass wir in den<br />

letzten fünf Jahren durchschnittlich bei<br />

den Teilnehmern um über 9 Prozent, bei<br />

den <strong>Mit</strong>arbeitern und beim Umsatz um<br />

nahezu 11 Prozent gewachsen sind.<br />

Die <strong>ICP</strong>-<strong>Konzept</strong>ion<br />

Was macht nun den Kern unseres <strong>Konzept</strong>es<br />

aus, das zu dieser erfolgreichen<br />

Entwicklung geführt hat und uns veranlasst,<br />

von <strong>dem</strong> <strong>ICP</strong>-Rehabilitations- und<br />

Inklusionskonzept zu sprechen? Gibt es<br />

Alleinstellungsmerkmale, die uns von<br />

anderen unterscheiden?<br />

13<br />

„Zusammenfassend lässt sich unsere <strong>ICP</strong>-<br />

<strong>Konzept</strong>ion beschreiben als ein Förderkonzept<br />

mit einem interdisziplinären und<br />

ganzheitlichen Behandlungsansatz, als<br />

ein Fördersystem, das alle Lebensphasen<br />

der Betroffenen umfasst, vom Kleinkind<br />

bis zum Senior, und das drittens Förderung<br />

in spezialisierten Einrichtungen, wie<br />

beispielsweise der Förderschule, der heilpädagogischen<br />

Tagesstätte, des Berufsbildungswerks<br />

etc. ebenso beinhaltet, wie<br />

parallel dazu in integrativen und inklusiven<br />

Einrichtungen, wie Kinderkrippe, Kindergarten<br />

oder inklusive Grundschule des<br />

Regelsystems. Das System ermöglicht<br />

somit Durchlässigkeit und Wahlmöglichkeit<br />

in vertikaler wie auch horizontaler<br />

Hinsicht.“ (s. Jahresbericht Seite 4)<br />

<strong>Mit</strong> diesem <strong>ICP</strong>-<strong>Konzept</strong>, so darf hier<br />

festgestellt werden, sprechen wir offensichtlich<br />

zentrale Bedürfnislagen der<br />

betroffenen Menschen an und lösen eine<br />

große Nachfrage nach unseren Plätzen<br />

aus – wir stoßen aber auch an Grenzen<br />

und Probleme.


14 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Grenzen der Entwicklung<br />

Die Weiterentwicklung unseres Rehabilitationskonzeptes<br />

in den letzten Jahren,<br />

etwa im Bereich der inklusiven Grundschule<br />

mit Ganztagsbetreuung oder auch<br />

im Seniorenbereich für alte Menschen<br />

mit Behinderung, zeigt uns auch die<br />

Grenzen der Machbarkeit und Vernetzbarkeit<br />

<strong>auf</strong>. Sie sind vor allem förderrechtlicher<br />

Natur. Da zum Beispiel die<br />

Klassenstärke unserer inklusiven Grundschule<br />

mit 18 Kindern, davon vier bis<br />

fünf mit sonderpädagogischem Förderbedarf,<br />

nicht der Regelklasse entspricht,<br />

sind bei den genehmigten Lehrerstunden<br />

die ersten Abschläge hinzunehmen.<br />

Auch die Sonderpädagogik für die Kinder<br />

mit Förderbedarf wird über das Instrument<br />

des Mobilen Sonderpädagogischen<br />

Dienstes (MSD) wieder nur partiell<br />

abgedeckt.<br />

Ein weiterer ungeklärter Punkt sind<br />

die Fahrtkosten für die Schüler mit<br />

Behinderung, die zwar einer privaten<br />

Förderschule, nicht aber einer privaten<br />

Grundschule erstattet werden. Die<br />

Nachmittagsbetreuung über das Instrumentarium<br />

der Ganztagsschule abzudecken,<br />

scheitert an den wirklich kargen<br />

Förderbedingungen. So haben wir die<br />

Nachmittagsbetreuung über einen<br />

integrativen Hort gelöst, den alle Schulkinder<br />

nachmittags besuchen. Die BayKi-<br />

BiG-Förderung in Verbindung mit der<br />

Eingliederungshilfe für Kinder mit Förderbedarf<br />

ermöglicht dieses Ganztageskonzept.<br />

Für den eigentlichen Schulbetrieb<br />

am Vormittag muss der Träger erhebliche<br />

Eigenmittel für Personal- und Sach<strong>auf</strong>wand<br />

zur Verfügung stellen, was ihn<br />

wiederum zwingt, Schulgeld zu erheben.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />

dass eine private inklusive Grundschule<br />

mit ihren spezifischen Anforderungen im<br />

Bayerischen Schulfinanzierungsgesetzt<br />

überhaupt noch nicht adäquat abgebildet<br />

ist. Ob sie unter diesen Bedingungen<br />

überleben kann, erfüllt uns mit Sorge.<br />

Finanzierung ganzheitlicher<br />

Förderkonzepte<br />

Auch die Schnittstelle zwischen Pflegeversicherung<br />

<strong>auf</strong> der einen, Eingliederungshilfe<br />

und berufliche Rehabilitation<br />

<strong>auf</strong> der anderen Seite ist eine für eine<br />

gute Förderung unserer Teilnehmer zentrale<br />

Fragestellung. Der Pflege<strong>auf</strong>wand<br />

vieler Rehabilitanden ist so enorm, dass er<br />

mit der 43a-Regelung im SGB XI nicht<br />

vollständig abgedeckt wird. Über die Zuständigkeit<br />

einer weiteren medizinischen<br />

Behandlungspflege / häuslichen Pflege in<br />

Einrichtungen der Eingliederungshilfe<br />

streiten sich die Pflegekassen mit den Bezirken<br />

in Bayern weiter. Auch im Bereich<br />

der beruflichen Rehabilitation (SGB III)<br />

steht diese Frage ebenfalls noch ungeklärt<br />

im Raum. In der Praxis bedeutet<br />

dies, dass wir Pflegeleistungen erbringen<br />

müssen, die nicht in den Entgelten der<br />

Eingliederungshilfe oder in den Tagessätzen<br />

der Arbeitsagentur enthalten sind.<br />

Spannend wird die Frage, wie sich die<br />

Kostenträger der Eingliederungshilfe und<br />

die Pflegeversicherung verhalten, wenn<br />

alte Menschen mit Behinderung sozusagen<br />

immer mehr zu klassischen Pflegefällen<br />

werden, also die Pflege zunimmt und<br />

damit auch die Zuständigkeit der Pflegeversicherung.<br />

Das Gebot der Stunde müsste es sein,<br />

eine faire, am Pflege- und Förderbedarf<br />

der Menschen orientierte Kostenteilung<br />

vorzunehmen und ein ganzheitliches Förderkonzept<br />

durch ein ganzheitliches Finanzierungskonzept<br />

zu ermöglichen. Die<br />

bisherige Gesetzgebungspraxis sieht leider<br />

anders aus. Sie führt oft dazu, Kosten<br />

von einer staatlichen Ebene <strong>auf</strong> die andere<br />

oder von einem SGB-Bereich in den<br />

anderen zu verlagern.<br />

Organisations- und IT-Entwicklung<br />

Ein so rasantes Wachstum wie das in den<br />

letzten Jahren stellt auch hohe Anforderungen<br />

an die interne Organisationsentwicklung.<br />

Neue Abteilungen entstehen,<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter müssen gefunden, eingestellt<br />

und eingearbeitet, Leitungsstrukturen<br />

geändert und neue entwickelt werden.<br />

Zu den wichtigsten unserer Neuerungen<br />

gehören unter anderem die Einführung<br />

einer datenbankgestützten Kundenverwaltung<br />

und –betreuung, unser <strong>ICP</strong>-Film<br />

im Internet, der Facebook-Auftritt des<br />

Berufsbildungswerkes und der neue <strong>ICP</strong>-<br />

Beobachtungsbogen zur Diagnoseerstellung<br />

im Kinderbereich, ein Musterbeispiel<br />

interdisziplinärer Zusammenarbeit. Dies<br />

alles ist <strong>dem</strong> großen Engagement, der<br />

persönlichen und fachlichen Kompetenz<br />

unserer <strong>Mit</strong>arbeiter zu verdanken. Es<br />

erfüllt uns mit Stolz und wir empfinden<br />

große Dankbarkeit für ihre außergewöhnliche<br />

Leistungsbereitschaft.


Internationale Arbeit<br />

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass wir<br />

im zurückliegenden Jahr auch <strong>auf</strong> internationaler<br />

Ebene wieder sehr aktiv waren<br />

(Ukraine, Polen, Emirate). Zum einen ging<br />

es im weitesten Sinne um „Unternehmens-<br />

und Politikberatung“, die wir geleistet<br />

haben, um ärztliche Leistungen,<br />

wie Untersuchung von Patienten, und um<br />

Fort- und Weiterbildung von Fachkräften,<br />

insbesondere von Therapeuten, was den<br />

Schwerpunkt ausmachte. Diese Arbeit<br />

werden wir auch 2012 fortführen. So hat<br />

zum Beispiel das Emirat Abu Dhabi den<br />

Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert,<br />

um die erfolgreiche Arbeit mit der <strong>ICP</strong><br />

Gruppe fortzusetzen.<br />

Ausblick<br />

Die große Nachfrage, vor allem im<br />

Seniorenbereich und im Bereich der<br />

Förderstätte mit Wohnen, sowie in<br />

unseren integrativen/inklusiven Einrichtungen<br />

hat zu Überlegungen geführt,<br />

weitere Plätze zu schaffen. Insbesondere<br />

wollen wir auch für schwerstmehrfachbehinderte<br />

Menschen im MFZ Freimann<br />

eine Intensivpflegegruppe einrichten.<br />

Wir hoffen <strong>auf</strong> das Verständnis und die<br />

<strong>Mit</strong>wirkung der zuständigen Kostenträger.<br />

Die zukünftige Entwicklung im Bereich<br />

der beruflichen Rehabilitation erfüllt uns<br />

mit Sorge. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> inklusiven Wohnprojekt<br />

des BBW in Vaterstetten wollen wir<br />

die Selbstständigkeit der Rehabilitanden<br />

fördern und deren Integration in den<br />

Arbeitsmarkt unterstützen.<br />

Darüber hinaus haben wir uns zum Ziel<br />

gesetzt, unsere ganzheitliche Rehabilitation<br />

auch 2012 <strong>auf</strong> hohem fachlichen<br />

Niveau sicherzustellen und die wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen zu bewältigen.<br />

15<br />

Dank<br />

Wichtig für unseren Erfolg ist auch die<br />

stets konstruktive und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Aufsichtsrat.<br />

Insbesondere bei der Abwägung von<br />

Risiken und Chancen bei wichtigen<br />

Entscheidungen war uns sein Rat eine<br />

große Hilfe. Bedanken möchten wir uns<br />

auch beim Kuratorium der <strong>ICP</strong> Gruppe,<br />

bei allen Partnern aus <strong>dem</strong> öffentlichen<br />

und privaten Bereich, die uns bei unseren<br />

Vorhaben unterstützt haben, sowie bei<br />

allen Freunden und Spendern.<br />

<strong>München</strong>, im März 2012<br />

Dr. Hans Beyrle<br />

Vorstand und Geschäftsführer


16 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Bericht der Ärztlichen Leitung<br />

<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Jahr 2011 konnte die Ärztliche Leitung<br />

abermals <strong>auf</strong> ein ereignisreiches und erfolgreiches<br />

Jahr zurückblicken. In der Verantwortung der<br />

ärztlichen Leitung stand auch im vergangenen Jahr<br />

die gute medizinische Versorgung der uns<br />

anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

an erster Stelle.<br />

Gründliche, orthopädische Untersuchungen,<br />

die uns die schwerwiegenden Symptome<br />

frühzeitig erkennen, die folgerichtigen<br />

Diagnosen stellen lassen, um dann daraus<br />

die notwendige ergänzende Diagnostik<br />

und Therapie abzuleiten, waren - wie<br />

jedes Jahr - die Basis unserer Arbeit.<br />

Unsere <strong>ICP</strong>-Einrichtung ist nicht mit<br />

einem Krankenhaus vergleichbar, da sie<br />

sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen mit<br />

neuroorthopädischen Erkrankungen ganzheitlich<br />

zu fördern und sich deshalb aus<br />

unterschiedlichen Fachrichtungen wie<br />

Pädagogik, Sonderpädagogik, Pflege,<br />

Therapie und Medizin zusammensetzt.<br />

Die Erfahrungen und Anliegen der <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

im Umgang mit den Menschen mit<br />

Behinderung im Alltag müssen deshalb in<br />

die ärztlichen Anweisungen und Therapieüberlegungen<br />

mit einfließen.<br />

Die aus den orthopädischen Erkenntnissen<br />

der Ärztlichen Leitung resultierende<br />

Idealvorstellung der Behandlung muss<br />

ganzheitlich an den Alltag des Menschen<br />

angepasst werden, um den größtmöglichen<br />

individuellen Fortschritt zu erzielen.<br />

Zusammenarbeit mit Fachärzten<br />

Eine gute medizinische Versorgung bedingt<br />

aber auch eine gute kollegiale Zusammenarbeit<br />

mit anderen Fachärzten,<br />

namentlich den Ärzten im Klinikum rechts<br />

der Isar, <strong>dem</strong> Klinikum Großhadern, <strong>dem</strong><br />

Krankenhaus Schwabing, der von-Haunerschen<br />

Kinderklinik, <strong>dem</strong> Orthozentrum<br />

<strong>München</strong>, <strong>dem</strong> Kinderzentrum <strong>München</strong><br />

und den niedergelassenen Kollegen. Sie<br />

verlief auch in diesem Jahr sehr erfreulich<br />

und konstruktiv, und ich bin dankbar, dass<br />

auch ich den Kollegen mit Rat zur Seite<br />

stehen konnte. So manche schwierigen<br />

gesundheitlichen Probleme der von uns<br />

Betreuten konnten so gemeinsam gelöst<br />

werden.<br />

Da wir auch über langjährige Erfahrung in<br />

der postoperativen Rehabilitation von<br />

Kindern mit Cerebralparese verfügen,<br />

wurden im Jahr 2011 weiter regelmäßig<br />

Kinder mit Cerebralparese von extern zur<br />

Rehabilitation nach umfangreichen Operationen<br />

von den Krankenkassen an uns<br />

überwiesen.<br />

Die überaus positiven Rückmeldungen sowohl<br />

der Kliniken als auch von Eltern und<br />

Kindern freut uns dabei natürlich sehr.<br />

Unser postoperatives Behandlungskonzept<br />

wurde auch von einem ausländischen<br />

Krankenhaus nachgefragt. Die<br />

Verhandlungen für die Übertragung des<br />

<strong>Konzept</strong>es zur neuro-orthopädischen<br />

Rehabilitation sind bereits weit fortgeschritten.<br />

Auch 2012 werden noch weitere<br />

Gespräche diesbezüglich geführt<br />

werden.


Kooperation mit Abu Dhabi<br />

Im Rahmen einer medizinisch-therapeutischen<br />

Kooperation wurden in Abu Dhabi<br />

Kinder mit Cerebralparese und anderen<br />

neuro-orthopädischen Erkrankungen von<br />

einem Team aus Ärzten und Therapeuten<br />

untersucht und <strong>Mit</strong>arbeiter der lokalen<br />

Einrichtung geschult. Ein umfangreiches<br />

Fortbildungsprogramm mit Vorträgen zu<br />

den Grundlagen der Cerebralparese, der<br />

Biomechanik und der Therapie ergänzten<br />

den Wissenstransfer.<br />

Teilungsabkommen<br />

Priorität hatte 2011 die Bewahrung des<br />

Teilungsabkommens mit den Krankenkassen.<br />

Die Kostenerstattung der ganzheitlichen<br />

Förderung in Form eines Pauschalbetrages<br />

durch Bezirk und Krankenkassen<br />

hatte sich jahrelang bewährt.<br />

Durch das Verständnis der Krankenkassen<br />

und des Bezirkes konnte nach mehreren<br />

Verhandlungen und der Erstellung eines<br />

<strong>Konzept</strong>es das Abkommen im Kern bewahrt<br />

werden. In <strong>dem</strong> gemeinsamen<br />

Teilungsabkommen spiegelt sich letztlich<br />

auch das Förderkonzept – verschiedene<br />

Bereiche verbinden sich zu einem um<br />

den Einzelnen optimal zu fördern und zu<br />

unterstützen - wieder.<br />

Bei allen, die am Zustandekommen des<br />

erneuerten Teilungsabkommens mitgewirkt<br />

haben, möchte sich die Ärztliche<br />

Leitung an dieser Stelle sehr herzlich<br />

bedanken.<br />

Forschungsprojekte<br />

Unsere vielfältigen Forschungsprojekte<br />

im Rahmen der Stiftungsprofessur sind in<br />

Form von Doktorarbeiten und Bachelor-<br />

Arbeiten abgeschlossen, bzw. vorangeschritten.<br />

Beispielhaft erwähnt sei hierbei<br />

unser Musik-Motorik-Projekt, das cerebrale<br />

Hintergründe der Neuroplastizität bei<br />

Cerebralparese erbrachte. Die in dieser<br />

Studie gewonnenen Erkenntnisse werden<br />

in Kürze gemeinsam mit der Abteilung für<br />

Neuro-Radiologie des Klinikums rechts<br />

der Isar publiziert.<br />

Sowohl der praktische Teil des Klavierunterrichtes,<br />

wie auch Messinstrumente<br />

und Benützung von Forschungseinrichtungen<br />

wurden durch die großzügige<br />

17<br />

finanzielle Unterstützung der Buhl-Strohmeier-Stiftung<br />

erst ermöglicht.<br />

Unterstützung durch Stiftungen<br />

Die neue inklusive Schule kann in Einzelfällen<br />

<strong>auf</strong>grund der Spenden der Ingeborg-Lekos-Stiftung<br />

unabhängig von<br />

einer Studie ebenfalls Kindern Klavierunterricht<br />

anbieten. Die Lekos-Stiftung<br />

hat in der Vergangenheit das <strong>ICP</strong> bereits<br />

in anderen Forschungsprojekten unterstützt.<br />

Auch die Kraußianum-Stiftung des<br />

Ministeriums für Wissenschaft und Kultus<br />

hat erneut ein Forschungsprojekt zur Aktivitätsmessung<br />

bei Patienten mit Cerebralparese<br />

für 2012 befürwortet. Durch<br />

dessen Stiftungsmittel konnten 2011 die<br />

für die Studie erforderlichen Messinstrumente<br />

gek<strong>auf</strong>t werden.<br />

Allen, die uns den Weg für unsere Forschungsvorhaben<br />

ebnen und geebnet<br />

haben, gilt unser herzlicher Dank.<br />

2012 wird es neue medizinische Herausforderungen<br />

geben, denen sich die<br />

Ärztliche Leitung mit ihrem ärztlichen<br />

Wissen und ihrer Erfahrung in der<br />

Forschung stellen will.<br />

So ist für 2012 die Erweiterung des <strong>ICP</strong>-<br />

<strong>Konzept</strong>es um zwei Intensivfördergruppen<br />

für schwerstmehrfachbehinderte<br />

Menschen ein wichtiges Anliegen.<br />

Prof. Dr. Renée Lampe<br />

Ärztliche Leitung


18 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

In Netzwerken denken, planen und handeln<br />

„Niemand ist eine Insel“. Dieses bekannte<br />

Zitat des englischen Dichters John Donne,<br />

das auch als Buchtitel verwendet wurde,<br />

ist auch eine anthropologische Aussage<br />

über das Wesen des Menschen. In der<br />

klassischen Philosophie sprach man vom<br />

„zoon politikon“. Aber auch für Institutionen<br />

hat diese Betrachtungsweise Gültigkeit.<br />

So ist die <strong>ICP</strong> Gruppe inzwischen ein<br />

Geflecht von Einrichtungen und Diensten,<br />

das sich nur erfolgversprechend weiterentwickeln<br />

kann, wenn ein organischer<br />

Zusammenhalt gewahrt bleibt. Bei<br />

Veranstaltungen oder Feiern zeigt sich,<br />

dass es nicht einfach ist, die Gruppe als<br />

eine Einheit zu erfahren. Wie dies weiter<br />

gelingen kann oder ob das überhaupt<br />

erstrebenswert bleiben kann, muss in<br />

nächster Zeit weiter überlegt werden.<br />

Bericht<br />

des<br />

Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat in der hauswirtschaftlichen Abteilung des Berufsbildungswerkes: Gerdi Stulz Dr. Dr. Christoph Hölzel<br />

Eine Hilfe könnten dabei eventuell die<br />

Social-Media-Technologien sein. Sie<br />

könnten eine Brückenfunktion zwischen<br />

den einzelnen Einrichtungen und Diensten<br />

übernehmen und die Kommunikation<br />

innerhalb der Gruppe wesentlich verbessern<br />

und zwar innerhalb wie außerhalb<br />

der einzelnen Ebenen.<br />

Social-Media-Technologien könnten aber<br />

auch neue Kommunikationsstrukturen<br />

mit allen Institutionen eröffnen, mit<br />

denen die <strong>ICP</strong>-Gruppe auch bisher schon<br />

im Gespräch ist. In der Wirtschaft, aber<br />

auch in Sozialverbänden wird von dieser<br />

Möglichkeit, mit Kunden bzw. Klienten im<br />

fachlichen Austausch zu bleiben, schon<br />

rege Gebrauch gemacht. Auch bei der<br />

Gewinnung von Fachpersonal, eine der<br />

großen Sorgen der nahen Zukunft, spielt<br />

das immer eine größere Rolle.<br />

Im vergangenen Jahr hat mit der Eröffnung<br />

des zweiten Bauabschnitts im MFZ<br />

Freimann und mit der Ausweitung des<br />

Angebots im Kleinkindalter die <strong>ICP</strong>-<br />

Gruppe ein Entwicklungsstadium erreicht,<br />

wie es bei der Gründung vor mehr als 50<br />

Jahren wohl kaum vorstellbar war.<br />

Man wird aber sagen dürfen, dass diese<br />

Entwicklung sich immer aus der Sachnotwendigkeit<br />

ergeben hat, deswegen aber<br />

keinesfalls selbstverständlich war. In<br />

Zeiten, in denen die öffentliche Förderung<br />

solcher Einrichtungen und Dienste zum<br />

Teil radikal zurückgefahren wurde, konnte<br />

trotz<strong>dem</strong> eine solche außergewöhnliche<br />

Expansion erreicht werden. Der Aufsichts-


Ulrike Fürst Renate Klose Erwin Dürr<br />

rat ist <strong>dem</strong> Vorstand sehr dankbar für sein<br />

sehr gut durchdachtes wirtschaftliches<br />

Management, das auch bei Prüfinstitutionen<br />

immer wieder hohe Anerkennung findet.<br />

Diese Leistung ist aber auch nur<br />

möglich, weil das <strong>ICP</strong> offenbar auch im<br />

fachlichen Bereich eine sehr hohe Wertschätzung<br />

erfährt. <strong>Mit</strong> der Einrichtung<br />

einer inklusiven Schule wurde eine<br />

Pionierleistung vollbracht, die auch<br />

wirtschaftlich eine Herausforderung war<br />

und bleibt. Der hohe Standard im Bereich<br />

der medizinischen Forschung führt zu<br />

großer Anerkennung im nationalen wie<br />

internationalen Bereich. Die Kontakte in<br />

die Ukraine und nach Abu Dhabi sind<br />

dafür der sichtbare Ausdruck. Die <strong>Mit</strong>arbeiterinnen<br />

und <strong>Mit</strong>arbeiter in diesen Abteilungen<br />

haben ein außergewöhnliches<br />

Engagement unter Beweis gestellt.<br />

Der Aufsichtsrat möchte bei dieser Gelegenheit<br />

ein ganz besonderes Lob dafür<br />

aussprechen.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in der<br />

Eurozone stand im vergangenen Jahr vor<br />

besonderen Herausforderungen und<br />

wird dies auch in naher Zukunft tun.<br />

Die deutsche Wirtschaft hat dabei bisher<br />

noch sehr gut abgeschnitten. Aber auch<br />

hier wird sich zeigen: Niemand ist eine<br />

Insel. Deutschland ist wie kein anderes<br />

Land <strong>auf</strong> das Funktionieren der wirtschaftlichen<br />

Netzwerke angewiesen.<br />

Wenn auch die Sozialunternehmen in<br />

der Regel nicht unmittelbar von den<br />

wirtschaftlichen Wellenbewegungen<br />

betroffen sind, so ist doch klar, dass<br />

19<br />

zwischen beiden Bereichen kommunizierende<br />

Röhren bestehen, die sich nicht<br />

hermetisch abschließen lassen. So kann<br />

man nur hoffen, dass Politiker und Bürger<br />

begreifen: In einer globalisierten Welt<br />

bestehen so viele gegenseitige Abhängigkeiten,<br />

dass die Zukunft nur in einer<br />

großen gemeinsamen Anstrengung<br />

gesichert werden kann. Nur unter solchen<br />

Voraussetzungen kann unseren hilfsbedürftigen<br />

<strong>Mit</strong>bürgerinnen und <strong>Mit</strong>bürgern<br />

die notwendige Hilfe zuteil werden.<br />

Dr. Dr. Christoph Hölzel<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats


20 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

IKF Integrative Kinderförderung GmbH<br />

Integratives Kinderhaus „Kleeblatt“, inklusive Grundschule<br />

und therapeutische Ambulanz<br />

Die IKF GmbH ist Träger des integrativen Kinderhauses „Kleeblatt“ mit Krippe, Kindergarten und Hort,<br />

der inklusiven Luise-Kiesselbach-Grundschule und der therapeutischen Ambulanz. Das Grundanliegen<br />

der integrativen und inklusiven Angebote der IKF GmbH ist, die Förderung aller Kinder gleichermaßen<br />

sicherzustellen, ob mit oder ohne speziellen Förderbedarf. Die Integrationskinder erhalten eine individuelle<br />

heilpädagogische und therapeutische Förderung. In der inklusiven Grundschule kommt die sonderpädagogische<br />

Förderung für diese Kinder hinzu. Der integrative Hort ermöglicht darüber hinaus die<br />

Ganztagsbetreuung, die derzeit alle Schüler der Grundschule in Anspruch nehmen. Die Kinder erwerben<br />

dabei ein hohes Maß an sozialen Fähigkeiten, positiven Grundeinstellungen und kognitiven Kompetenzen.<br />

Integratives Kinderhaus<br />

„Kleeblatt“ wächst weiter<br />

Durch die Aufstockung um zwei Etagen in<br />

der Weilheimer Straße konnten wir im<br />

März eine neue Kindergartengruppe und<br />

im September zwei neue Krippengruppen<br />

eröffnen. Am 12. Oktober wurde das neue<br />

Kinderhaus von <strong>München</strong> 2. Bürgermeisterin<br />

Christine Strobl feierlich eingeweiht.<br />

Zum integrativen Kinderhaus gehören 6<br />

Krippengruppen und 2 Kindergartengruppen<br />

in der Weilheimer Straße, 2 Krippengruppen<br />

und 2 Hortgruppen in der<br />

Konrad-Celtis-Straße und 2 Kindergartengruppen<br />

in der Garmischer Straße. Wir<br />

betreuen jetzt in 14 Gruppen 200 Kinder<br />

mit und ohne Förderbedarf von 0 bis 10<br />

Jahren. Damit haben wir unser gesetztes<br />

Ziel erreicht und sind sehr stolz dar<strong>auf</strong>.<br />

Integration und Förderung<br />

Die Integration wird aktiv gefördert. Die<br />

Kinder mit speziellem Förderbedarf erhalten<br />

zu<strong>dem</strong> eine individuelle pädagogische<br />

und pflegerische Betreuung.<br />

Die Therapeuten der Ambulanz der IKF<br />

begleiten den Alltag unserer Kinder.<br />

Hauptziel unserer pädagogischen Arbeit<br />

ist es, die Kinder lebensfähig für die Gesellschaft<br />

zu machen, sie als mündige<br />

Bürger zu erziehen und jeden Menschen<br />

unabhängig von seinen Fähigkeiten wert-<br />

zuschätzen und zu respektieren.<br />

Das Team, das das <strong>Konzept</strong> trägt, weiterentwickelt<br />

und umsetzt, besteht aus Leitung,<br />

Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen,<br />

Heilerziehungspflegerinnen und Heilpädagoginnen.<br />

Integrativer Kinderhort<br />

Seit September 2010 gehört zur Integrativen<br />

Kinderförderung nun auch die Altersstufe<br />

der Sechs bis Zehnjährigen. Der<br />

Integrative Kinderhort hat im September<br />

2011 die zweite Gruppe eröffnet.<br />

Ein fester Bestandteil unserer Arbeit sind<br />

die Kinderkonferenzen, bei denen die<br />

Kinder ihren Tag und die Zeit im Hort<br />

mitgestalten und mitbestimmen dürfen.<br />

Auch kritische Themen können dort eingebracht<br />

und diskutiert werden. Kontakte<br />

zum Nachbarhort wurden geknüpft, so<br />

konnten wir die Turnhalle „Konrad-Celtis-<br />

Schulturnhalle“ für sportliche Aktivitäten<br />

nutzen und im Gegenzug kamen die Nachbarhortkinder<br />

für Entspannungseinheiten<br />

zu uns.


Kinderhaus in Zahlen<br />

Im Jahre 2011 besuchten 92 Kinder die integrative<br />

Kinderkrippe, davon 6 Kinder mit<br />

besonderem Förderbedarf und 75 Kinder<br />

den integrativen Kindergarten, davon 10<br />

Kinder mit besonderem Förderbedarf und<br />

31 Kinder den integrativen Hort, davon 12<br />

Kinder mit besonderem Förderbedarf.<br />

Gruppenübergreifende Angebote<br />

Bewegung ist für Kinder sehr wichtig, sie<br />

wirkt sich <strong>auf</strong> alle anderen Entwicklungsbereiche<br />

aus. Beim Kinderturnen, am Spielplatz<br />

und bei Bewegungsspiele können sich<br />

die Kinder so richtig austoben, aber auch<br />

Körpererfahrungen sammeln. Gemeinsame<br />

Projekte und Aktivitäten finden regelmäßig<br />

statt, ebenso schöne Feste und Ausflüge.<br />

Elternarbeit<br />

Eine vertrauensvolle und partnerschaftliche<br />

Elternarbeit ist uns sehr wichtig, denn nur<br />

so kann unser integratives/inklusives <strong>Konzept</strong><br />

weiterentwickelt werden.<br />

Ausblick<br />

In den kommenden Jahren ist die Eröffnung<br />

einer dritten und vierten integrativen<br />

Hortgruppe geplant.<br />

Gudrun Schurian<br />

Leitung Kinderhaus<br />

Therapeutische Ambulanz<br />

Die therapeutische Ambulanz bietet den<br />

Kindern der IKF ein umfangreiches therapeutisches<br />

Angebot aus Ergo-, Physio- und<br />

Sprachtherapie an. Aus verschiedenen therapeutischen<br />

<strong>Konzept</strong>en wird eine individuelle,<br />

<strong>auf</strong> die Bedürfnisse des Kindes<br />

abgestimmte Förderung durchgeführt.<br />

Unser Ziel ist es, vor allem die Familien der<br />

Kinder mit individuellem Förderbedarf im<br />

Alltag zu unterstützen und zu entlasten.<br />

Die Therapien sind in den IKF-Tagesabl<strong>auf</strong><br />

integriert und werden vom Kinderarzt<br />

verordnet.<br />

Heather Jackson, Physiotherapie<br />

Inklusive Luise-Kiesselbach-<br />

Grundschule<br />

Zum neuen Schuljahr am 13.09.11 konnten<br />

wir 14 neue Erstklässer begrüßen.<br />

Damit gibt es jetzt eine erste und eine<br />

zweite Klasse mit je 14 Kindern. In beiden<br />

Klassen gibt es je sechs Kinder mit Förderbedarf.<br />

Jede Klasse wird von einer<br />

Grundschullehrerin geführt, die von einer<br />

MSD-Lehrkraft mit 10 Wochenstunden<br />

unterstützt wird. Am Nachmittag werden<br />

die Schüler im integrativen Kinderhort<br />

„Kleeblatt“ betreut. Um sicher zu stellen,<br />

dass jedes Kind gemäß seinen individuellen<br />

Voraussetzungen gefördert wird, arbeiten<br />

die <strong>Mit</strong>arbeiter des Horts, <strong>Mit</strong>arbeiter der<br />

therapeutischen Abteilung und die Lehrer<br />

der Schule eng zusammen.<br />

Seit der Eröffnung „<strong>München</strong>s mutigstem<br />

Schulprojekt“ (Merkur 2010) gab und gibt<br />

es großes Interesse von vielen Seiten an<br />

unserem <strong>Konzept</strong> der inklusiven Beschulung.<br />

So besuchte uns Anfang des Jahres<br />

2011 eine Gruppe MSD-Lehrkräfte. Diese<br />

hospitierte zuerst im Unterricht und<br />

führte danach mit allen Schülern einen<br />

umfangreichen Mathematiktest durch.<br />

Dieser wurde anschließend ausgewertet<br />

und half den Lehrern dabei, die Stärken<br />

und Schwächen der Schüler genauer zu<br />

erkennen und die Kinder im folgenden<br />

Mathematikunterricht noch individueller<br />

zu fördern und zu fordern.<br />

21<br />

Beim Besuch einer Abordnung des ISBs<br />

waren Lehrer aus allen Schularten vertreten.<br />

Bei diesem Besuch zeigten die<br />

Schüler ihr Können in einem Stationentraining,<br />

dass die Kinder gemeinsam<br />

in heterogenen Gruppen mit Lerneifer<br />

bewältigten. Danach folgte eine Gesprächsrunde<br />

zwischen den ISB Kräften,<br />

den Lehrern der Schule und der Schulleitung.<br />

Benefiz-Vernissage<br />

Höhepunkt des Jahres 2011 war die<br />

Benefiz-Vernissage „Inklusionsschüler<br />

schaffen Kunst und Freifläche“, bei der<br />

die Grundschüler unter Anleitung der<br />

<strong>München</strong>er Künstlerin Silvia Retzlaff<br />

kreative Kunstwerke schufen, die dann<br />

bei der Vernissage verk<strong>auf</strong>t wurden.<br />

Der Erlös wurde der Umgestaltung<br />

des Außengeländes gespendet. Am<br />

28. September wurde der neue Spielplatz<br />

mit einem kleinen Fest eingeweiht.<br />

Neben den vielen Spielgeräten<br />

bietet der Schulhof jetzt einfach mehr<br />

Platz zum Spielen und Toben.<br />

Katharina Willinger<br />

Schulleitung<br />

Inklusive Grundschule


22 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Heilpädagogische Tagesstätte<br />

und Schülerwohnheim<br />

Inklusion nach innen und außen<br />

Inklusion ist für die gesamte <strong>ICP</strong>-Gruppe<br />

ein übergeordnetes Ziel. Behinderte<br />

und nicht behinderte Menschen sind<br />

gleichwertige Partner.<br />

Die <strong>ICP</strong>-Gruppe bietet ein vielseitiges<br />

und individuelles Betreuungsangebot<br />

für Menschen jeden Alters, ob mit<br />

oder ohne Behinderung. Denn jeder<br />

kann seinen Beitrag zu einem wertvollen<br />

<strong>Mit</strong>einander leisten. Jeder<br />

Mensch verfügt über wertvolle Stärken<br />

und Besonderheiten, die eine Gesellschaft<br />

voranbringen.<br />

Heterogene Gruppen<br />

Dieses Ziel verfolgen wir im Kinder- und<br />

Jugendbereich des <strong>ICP</strong> nach außen, aber<br />

auch nach innen. Die Inklusion nach<br />

innen heißt für uns, dass jeder für die<br />

Gemeinschaft wichtig und wertvoll ist<br />

und so angenommen wird, wie er ist.<br />

Unsere Inseln im <strong>ICP</strong> sind heterogen<br />

zusammengesetzt. Diese Vielfalt und<br />

Unterschiedlichkeit ist sehr wertvoll.<br />

So können die Kinder und Jugendlichen<br />

optimal voneinander profitieren. Jedes<br />

Kind verfügt über Stärken und Ressourcen.<br />

Angebote werden so gestaltet, dass jeder<br />

teilnehmen und seinen Beitrag zu einem<br />

Gelingen leisten kann.<br />

Kompetentes Betreuerteam<br />

Dies gelingt so gut im <strong>ICP</strong>, weil die<br />

Betreuerinnen und Betreuer Individualität<br />

und Gemeinschaft gleichermaßen im<br />

Blick haben. Sie sind nahe am Kind und<br />

beobachten das Kind sehr genau, um<br />

vor <strong>dem</strong> Hintergrund der Entwicklungspsychologie<br />

und Heilpädagogik die<br />

Fähigkeiten, Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

des Kindes möglichst<br />

gut einzuschätzen. Das Team mit seiner<br />

großen Erfahrung und seinem fundierten<br />

Wissen überlegt gemeinsam, wie das<br />

Kind gefördert werden kann, um die<br />

nächsten Schritte in der Entwicklung zu<br />

gehen. Der Tagesstättenalltag wird dann<br />

so gestaltet, dass sich das Kind gemäß<br />

seiner individuellen Möglichkeiten aktiv<br />

daran beteiligen kann. Dabei ist natürlich<br />

die <strong>Mit</strong>sprache und <strong>Mit</strong>gestaltung der<br />

Kinder und Jugendlichen von zentraler<br />

Bedeutung. Insbesondere die Kernzeiten<br />

gestalten die Kinder und Jugendlichen<br />

mit. Gemeinsam wird vereinbart, was<br />

unternommen werden soll, aber auch,<br />

wer welchen Beitrag dazu leisten kann.<br />

So gab es auch 2011 wieder viele Aktionen<br />

und Ereignisse, an denen sich alle nach<br />

ihrem individuellen Vermögen beteiligen<br />

konnten.<br />

Musikprojekt<br />

Zwischen Kindergarten und SVE (Schulvorbereitende<br />

Einrichtung) gab es ein<br />

Musikprojekt, geleitet von Frau Ivanusa.<br />

Die Kinder beider Gruppen kamen<br />

zusammen, lernten sich kennen und<br />

machten gemeinsam Musik. A., der sich<br />

Texte sehr gut merken kann, über nimmt<br />

als Leadsänger den Gesangspart, begleitet<br />

von einigen anderen Kindern, die sich<br />

mit kleineren Textpassagen oder Wörtern<br />

am Refrain beteiligen. L. ist eine richtig<br />

gute Tänzerin und bringt mit ihrer Tanzperformanz<br />

die Zuschauer zum Staunen.<br />

S. ist mit einigen anderen Kindern für<br />

die Percussion zuständig. Der eine schlägt<br />

die Trommel, die andere schüttelt die<br />

Rassel. So ergibt sich ein sehr vielfältiges<br />

Klangbild, so vielfältig wie die Kinder<br />

in den Inseln.<br />

Umstrukturierung Schülerwohnheim<br />

Seit Beginn des Schuljahres 11/12 gibt<br />

es im Schülerwohnheim des <strong>ICP</strong> eine<br />

Verselbstständigungsgruppe. Das Ange-


ot richtet sich an fünf im Rahmen ihrer<br />

Behinderung sehr selbstständige BewohnerInnen<br />

mit geringem Hilfebedarf<br />

im Alter von ca. 15-21 Jahren. Aktuell<br />

werden in dieser Gruppe fünf Mädchen<br />

bzw. junge Frauen betreut. Diese Gruppe<br />

bietet die Möglichkeit, die dort betreuten<br />

BewohnerInnen sehr intensiv <strong>auf</strong> ein<br />

selbsttändiges Leben vorzubereiten.<br />

Den BewohnerInnen wird die Möglichkeit<br />

geboten, in einer noch relativ geschützten<br />

Umgebung ein sehr hohes Maß an<br />

Selbstständigkeit zu erreichen, um für<br />

einen Übergang in nachfogende Einrichtungen<br />

bestmöglich vorbereitet zu sein.<br />

Ausflüge und Ferienfahrten<br />

In den Osterferien 2011 fand eine Ferienfahrt<br />

nach Ruhpolding statt. Idyllisch<br />

eingerahmt von Bergen liegt die komfortable<br />

Selbstversorgerhütte nahe Ruhpolding,<br />

in der sich eine buntgemischte<br />

Truppe des <strong>ICP</strong> vier Tage einquartiert<br />

und viel Spaß hatte. Auf <strong>dem</strong> Programm<br />

standen neben <strong>dem</strong> Kochen eine Führung<br />

mit Verköstigung in einer Käserei, Picknick<br />

am Waginger See, Ostereierfärben mit<br />

Naturmaterialien, die zuvor von der<br />

Gruppe gemeinsam gesammelt wurden,<br />

ein Besuch des örtlichen Schwimmbades<br />

und ganz viel zu lachen.<br />

Statt ins Schullandheim zu fahren entschied<br />

sich die Insel 9 letztes Jahr für<br />

eine Ausflugs-Erlebnis-Woche. Jeden Tag<br />

fand eine Aktivität mit der gesamten<br />

Gruppe statt, etwa der Besuch im Freibad<br />

oder im Wildpark Poing. Ein Highlight<br />

war das Reiten im Reitstall Eulenhof mit<br />

<strong>dem</strong> anschließenden Restaurantbesuch<br />

am Langwieder See. Beim Reiten erlebten<br />

die Kinder den Umgang mit Pferden und<br />

durften sich sogar an der Pflege beteiligen.<br />

Sie striegelten und kratzen Hufe aus. die<br />

Kinder durften die Tiere an der Leine führen,<br />

streicheln, ihnen zu essen geben und<br />

als krönender Höhepunkt selber reiten.<br />

Jeder durfte sich beteiligen und Aufgaben<br />

übernehmen.<br />

23<br />

Der Ausflug der Insel 9 in den Indoor-<br />

Spielplatz „Coco Loco“ war für alle ein<br />

sehr schönes Erlebnis und hat das Gruppengefüge<br />

sehr gestärkt. Alle konnten<br />

mitmachen und fanden ein passendes<br />

Spielgerät. Es wurde geschwungen,<br />

gesprungen, geklettert und getobt.<br />

Sport und Spaß<br />

Bereits zum 19. Mal fand Ende Mai 2011<br />

das „Internationale Integrative Fußballturnier<br />

im Tannenhof Ulm“ statt. Mehr<br />

als 230 Teilnehmer mit und ohne Behinderung<br />

standen dabei in 111 Partien <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Platz. Gespielt wurde – wie jedes<br />

Jahr – in 2 Spielklassen, die den Grad des<br />

Handicaps der Spieler mit Behinderung<br />

berücksichtigen. 21 Teams aus Hessen,<br />

Thüringen, Rheinland-Pfalz, Bayern und<br />

Baden-Württemberg beteiligten sich und<br />

auch eine Abordnung des <strong>ICP</strong> war dabei.<br />

Fußball bietet <strong>auf</strong>grund seines Charakters<br />

sehr gute Möglichkeiten für das gemeinsame<br />

Tun von Menschen mit und ohne<br />

Behinderung. Man gewinnt oder verliert<br />

gemeinsam; Kommunikation entsteht.<br />

Vorurteile werden beim gemeinsamen<br />

Spiel im Mannschaftssport extrem schnell<br />

abgebaut, wenn das Leistungsdenken<br />

nicht oberste Priorität genießt und<br />

Fairness groß geschrieben wird.<br />

Brigitte Ricker<br />

Pädagogische Leitung<br />

Tagesstätten<br />

Markus Niederleitner<br />

Pädagogische Leitung<br />

Schülerwohnheim


24 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Luise-Kiesselbach-Schulen<br />

Die Luise-Kiesselbach-Schulen bieten mit<br />

einer Förderschule und einer Berufsschule zur<br />

sonderpädagogischen Förderung ein breit<br />

gefächertes Angebot, um den sehr individuellen<br />

schulischen Bedürfnissen vom Regelschulkind bis<br />

zum Schwer(st)behinderten und vom Erstklässler<br />

bis zum Berufsschüler gerecht zu werden.<br />

Luise-Kiesselbach-Förderschule<br />

Die Förderung erfolgt in jahrgangs- und<br />

lehrplanübergreifenden Klassen<br />

• nach den Lehrplänen der Grund-<br />

bzw. Hauptschule<br />

• mit <strong>dem</strong> Förderschwerpunkt „Lernen“<br />

• mit <strong>dem</strong> Förderschwerpunkt<br />

„geistige Entwicklung“<br />

Berufsschulräume<br />

im neuen technischen Glanz<br />

Im letzten Jahr wurden sechs Klassenzimmer<br />

der Berufsschule mit fest installierten<br />

Beamern, Lehrer-PCs und Visualizern<br />

ausgestattet. Visualizer (auch Document<br />

Cameras) sind die modernsten Nachfolger<br />

der bekannten Tageslichtprojektoren bzw.<br />

Episkope. Eine Kamera nimmt dabei jede<br />

Art von untergelegter Vorlage (Fotos,<br />

Folien, Bücher, dreidimensionale Gegenstände)<br />

schnell und einfach <strong>auf</strong> und<br />

liefert so ein optimales Bild für Beamer<br />

oder Whiteboards. Ein durch eine großzügige<br />

Spende angeschafftes, mobiles<br />

Whiteboard rundet das Ganze ab.<br />

Eine technische Kompletterneuerung<br />

erhielt der Fachraum für unsere Auszubildenden<br />

im Metallbereich. Neben Beamer,<br />

Lehrer-PC und Visualizer wurden hier alle<br />

Schülerarbeitsplätze mit neuen 24“-Monitoren,<br />

Workstations und CAD-Software<br />

Förderschulen<br />

Luise-Kiesselbach-Berufsschule<br />

zur sonderpädagogischen<br />

Förderung<br />

• Ausbildungsqualifizierungsjahr (AQJ)<br />

• Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

• Berufsvorbereitende<br />

Bildungsmaßnahme (BvB)<br />

• Fachklassen<br />

ausgestattet. <strong>Mit</strong> Hilfe dieser Software<br />

können von den Schülern technische<br />

Zeichnungen bis hin zu einer dreidimensionalen<br />

Darstellung von Baugruppen<br />

erstellt werden, die auch zur Programmierung<br />

der Werkzeugmaschinen hilfreich<br />

sind.<br />

Förderschullehrer vernetzen sich<br />

Zu unserer Schülerklientel gehören<br />

zunehmend mehr Kinder und Jugendliche<br />

mit schweren Mehrfachbehinderungen,<br />

das eine Ausweitung der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit erforderlich macht.<br />

So waren im Schuljahr 2011/2012 die<br />

Kollegen vom Mobilen Sonderpädagogischen<br />

Dienst (MSD) der Blindeninstitutsschule<br />

regelmäßig bei uns im Haus.<br />

Die Diagnostik des funktionalen Sehens<br />

mit speziellem Testmaterial ist von<br />

grundlegender Bedeutung für die individuelle<br />

Förderung des betroffenen Kindes.<br />

Sie ist Ausgangspunkt für effiziente<br />

Regelschule<br />

Luise-Kiesselbach-Grundschule (s. S. 21)<br />

Inklusive private Grundschule für Kinder<br />

mit und ohne sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf<br />

• kleine Klassen<br />

• intensive Betreuung und Förderung<br />

• Vorbereitung <strong>auf</strong><br />

weiterführende Schulen<br />

Unterstützungsmaßnahmen, die bei<br />

mehrfachgeschädigten Kindern und<br />

Jugendlichen im Bereich der Motorik, der<br />

Wahrnehmung und Koordination sowie<br />

im psychosozialen Bereich liegen können.<br />

So wurden Arbeitsmaterialien adaptiert,<br />

d. h. den jeweiligen Bedürfnissen des<br />

Schülers angepasst, (z. B. durch Vergrößerungen<br />

und Verstärkung der Kontraste),<br />

optische Hilfsmittel ausprobiert und<br />

weitere Fördermaßnahmen interdisziplinär<br />

diskutiert.<br />

Die Fortbildung unseres gesamten Förderschulkollegiums<br />

durch die <strong>Mit</strong>arbeiterin<br />

des MSD Sehen, Frau Maier-Golomb, und<br />

die Orthoptistin, Frau Maisinger, ermöglichte<br />

einen Transfer von Erfahrung und<br />

Kompetenz in unseren Förderbereich<br />

Körperlich-Motorische Entwicklung und<br />

stellte die Vernetzung der verschiedenen<br />

Förderschwerpunkte in den Dienst des<br />

einzelnen Kindes.


Erfüllung der<br />

Berufsschulpflicht<br />

Erfüllung der<br />

Volksschulpflicht<br />

Die Angebote der Luise-Kiesselbach-Förderschulen<br />

Hauptschulstufe<br />

Grundschulstufe<br />

vor<br />

Schuleintritt<br />

9. Jgst.<br />

8. Jgst.<br />

7. Jgst.<br />

6. Jgst.<br />

5. Jgst.<br />

4. Jgst.<br />

3. Jgst.<br />

2. Jgst.<br />

1. Jgst.<br />

4 - 7 J.<br />

0 - 6 J.<br />

jahrgangsübergreifend<br />

3-jährige<br />

Berufsschulstufe<br />

Lehrplan<br />

mit <strong>dem</strong><br />

Förderschwerpunkt<br />

„ geistige<br />

Entwicklung“<br />

Lehrplan<br />

mit <strong>dem</strong><br />

Förderschwerpunkt<br />

„ Lernen“<br />

25<br />

Berufsschule zur<br />

sonderpädagogischen Förderung<br />

AQJ (1 Jahr) BVJ (1 Jahr) BvB Fachklassen<br />

lehrplanübergreifend<br />

Schulvorbereitende Einrichtung (SVE)<br />

Hauptschul-Lehrplan<br />

Grundschul-Lehrplan<br />

Sonderpädagogische Diagnose- u. Förderklasse (DFK)<br />

ggf. erweiterbar durch 1A<br />

Pädagogische Frühförderung: integrative Kinderkrippe und<br />

integrativer Kindergarten, heilpädagogischer Kindergarten<br />

Willkommen – unsere neuen Erstklässler<br />

Bereits am 12. September 2011 starteten 14 Kinder in der Förderschule ihre Schulzeit.<br />

Wir heißen sie herzlich willkommen und wünschen ihnen eine schöne Zeit.


26 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Gelebte Inklusion<br />

Auch das Jahr 2011 brachte wieder viele<br />

Beispiele für Inklusion und seine gelebte<br />

Umsetzung. Viele Kontakte und Begegnungen<br />

zwischen unseren Schülern und<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

anderer Institutionen und Einrichtungen,<br />

deren Wurzeln z. T. schon viele Jahre zurückliegen,<br />

bereicherten den Alltag aller<br />

Beteiligten:<br />

Kinderkonzert<br />

Fast schon Tradition ist das von unseren<br />

Lehrern Andi Demmel und Leonard<br />

Szymendera organisierte und gestaltete<br />

Kinderkonzert. Zu den absoluten Höhepunkten<br />

zählte aber die Aufführung<br />

einiger Schüler der Hauptschule an der<br />

Fernpaßstraße. Sie tanzten <strong>auf</strong> der Bühne<br />

in der Mehrzweckhalle des <strong>ICP</strong> zu heißen<br />

Rap-Rhythmen, die alle mitrissen und mit<br />

einem Riesenapplaus bedacht wurden.<br />

Wanderausstellung<br />

der Weißen-Rose-Stiftung<br />

Im Oktober stellte uns die Weiße-Rose-<br />

Stiftung e.V. in <strong>München</strong> ihre Wanderausstellung<br />

zur Verfügung, die während<br />

unserer Öffnungszeiten auch für Gäste<br />

kostenlos zu besichtigen war. Besonderer<br />

Höhepunkt war die Eröffnung der Ausstellung<br />

am 5. Oktober 2011 durch<br />

Prof. Wolfgang Huber, <strong>dem</strong> Sohn des<br />

Weiße Rose-<strong>Mit</strong>glieds Kurt Huber.<br />

Rund 150 Schüler, Auszubildende und<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter des <strong>ICP</strong> erlebten eine interessante<br />

Rede und konnten der anschließenden<br />

Gesprächsrunde Fragen an einen<br />

Zeitzeugen stellen. Ulrich Müller, <strong>Mit</strong>glied<br />

der Weiße-Rose-Stiftung, kam ins <strong>ICP</strong>,<br />

um Jugendliche unserer Einrichtung und<br />

Gäste in die Ausstellung einzuführen.<br />

Gemeinsame Faschingsfeier<br />

von Integrativem Kindergarten,<br />

Heilpädagogischem Kindergarten<br />

und Schulvorbereitender Einrichtung<br />

und 1. Klasse<br />

Nach <strong>dem</strong> großen Erfolg der ersten<br />

gemeinsamen Faschingsfeier war die<br />

Fortsetzung nur die logische Konsequenz.<br />

Zu fetziger Musik und lustigen Spielen<br />

amüsierten sich Prinzessinnen, Indianer,<br />

Hexen und Piraten. Helau und Alaaf!<br />

Neuigkeiten aus der Schule<br />

<strong>Mit</strong> Beginn des Schuljahres 2011/12<br />

begrüßen wir einige neue Kolleginnen:<br />

Im Förderschulbereich ergänzen Martina<br />

Ermisch (Sonderschullehrerin), Claudia<br />

Lindner (Studienreferendarin im 1. AJ),<br />

Martina Hilgenberg (HPU) und Raphaela<br />

Ederer (Fachlehrerin) unser Team.<br />

Schüler- und Elternvertretung<br />

Die Schülervertreter im Bereich der<br />

Förderschule waren im Schuljahr 2011/12<br />

Robert Schüssler-Mandic und Peter<br />

Winklmeier. Berufsschule und Berufsbildungswerk<br />

im <strong>ICP</strong> haben eine gemeinsame<br />

Teilnehmervertretung. Als Vertrauenslehrer<br />

für die Förderschule wurde<br />

Anne Düweke und für die Berufsschule<br />

Andreas Demmel gewählt. Wir wünschen<br />

allen für ihre Aufgaben alles Gute und<br />

erfolgreiches Gelingen.<br />

Der neue <strong>ICP</strong> Elternbeirat stellt sich vor<br />

Beim letzten Sprechtag im November<br />

2011 wählten die Eltern der Förderschule<br />

ihren neuen Elternbeirat für die nächsten<br />

beiden Jahre: 1. Vorsitzende Christine<br />

Eberle (Insel 9), 2. Vorsitzende Alexandra<br />

Harrach (Insel 3), Sabine Fink (SVE), Helga<br />

Gremm, Ina Schmelcher.<br />

Armin Parzl<br />

Gesamtleitung der<br />

Luise-Kiesselbach-Schulen:<br />

Förderschule, Berufsschule,<br />

inklusive Grundschule


Das Berufsbildungswerk im <strong>ICP</strong><br />

Das Berufsbildungswerk (BBW) im <strong>ICP</strong> ermöglicht<br />

jungen Menschen mit einer Behinderung<br />

eine ganzheitlich und individuell<br />

orientierte praxisnahe Ausbildung.<br />

Dabei spielen Inklusion und Integration eine große Rolle,<br />

denn es ist unser Ziel, die Absolventen erfolgreich auszubilden,<br />

in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln<br />

und so sozial und beruflich zu integrieren.<br />

27<br />

Individuelle Ausbildung im BBW


28 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Das BBW bietet Ausbildungen in 16 anerkannten Berufen<br />

an. Im Berufsbildungswerk des <strong>ICP</strong> <strong>München</strong> wurden im<br />

Jahr 2011 insgesamt 278 Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

in Kurzmaßnahmen, Berufsvorbereitung und Ausbildung<br />

intensiv gefördert und qualifiziert.<br />

Derzeit besuchen 161 Teilnehmer verschiedene Maßnahmen<br />

im Berufsbildungswerk. Sie lernen in den Berufen:<br />

• Bürokraft - zukünftig Fachpraktiker/in für Bürokommunikation<br />

• Bürok<strong>auf</strong>mann/Bürok<strong>auf</strong>frau<br />

• K<strong>auf</strong>mann/-frau für Bürokommunikation<br />

• K<strong>auf</strong>mann/-frau im Gesundheitswesen (neu)<br />

• Hauswirtschaftstechnischer Helfer/in<br />

• Dienstleistungshelfer/in<br />

• Beikoch/Beiköchin<br />

• Werkzeugmaschinenspaner/in<br />

• Zerspanungsmechaniker/in<br />

• Siebdrucker/in<br />

• Fachwerker/in im Sieb- und Digitaldruck<br />

• Orthopädiemechaniker/in<br />

Unsere neuen Teilnehmer im BBW<br />

Erfolgreicher Abschluss<br />

Von 41 Prüflingen haben 37 die Abschlussprüfung<br />

die Sommerprüfung vor den<br />

zuständigen Stellen erfolgreich abgelegt.<br />

Vier Teilnehmer haben im Winter 2011/2012<br />

die Wiederholungsprüfung bestanden.<br />

Im Rahmen des Sommerfestes wurden<br />

den Absolventen offiziell die Zeugnisse<br />

überreicht. Begleitet wurde die Zeugnisübergabe<br />

durch eine von den Azubis<br />

gestaltete musikalische Präsentation.<br />

Herzlich willkommen!<br />

Im Herbst 2012 haben 50 Auszubildende<br />

im Berufsbildungswerk eine Ausbildung<br />

und 20 Teilnehmer eine Berufsvorbereitung<br />

begonnen. Alle neuen Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen wurden in einer<br />

großen Runde vom Leitungsteam begrüßt.<br />

Abl<strong>auf</strong> der Ausbildung<br />

Die Berufsvorbereitung und praktische<br />

Ausbildung finden in behinderungsgerechten<br />

Betriebsstätten des BBW statt<br />

und sind gekennzeichnet durch eine <strong>auf</strong><br />

die Behinderung ausgerichtete Methodik<br />

und Didaktik und durch eine intensive<br />

individuelle pädagogische und therapeutische<br />

Begleitung. Gleichzeitig ermöglichen<br />

Auftragsleistungen und betriebliche Ausbildungsphasen<br />

eine gute Vorbereitung<br />

<strong>auf</strong> die Anforderungen eines späteren<br />

Arbeitsplatzes.<br />

Inklusion und Integration<br />

Jeder Auszubildende des Berufsbildungswerks<br />

absolviert in der Regel ein bis drei<br />

mehrwöchige Betriebspraktika. Für jeden<br />

Auszubildenden besteht grundsätzlich die<br />

Möglichkeit <strong>auf</strong> VAmB - Verzahnte Ausbildung<br />

mit Betrieben mit mehrmonatigen<br />

Betriebsphasen und der Chance <strong>auf</strong><br />

eine Übernahme in diesem Betrieb.


Im Jahr 2011 waren 14 Auszubildende in<br />

der Verzahnten Ausbildung. Bisher wurden<br />

zwei Absolventinnen direkt von<br />

einem beteiligten Betrieb übernommen.<br />

Die Zusammenarbeit mit Betrieben der<br />

Wirtschaft in <strong>München</strong> und in der Region<br />

umfasst aber nicht nur Praktika und Verbundausbildung<br />

sondern auch gegenseitige<br />

Besuche von Auszubildenden des<br />

BBW und Betrieben, z.B. mit Auszubildenden<br />

der BMW AG und der Stadtsparkasse<br />

<strong>München</strong>.<br />

Abend der Betriebe<br />

<strong>Mit</strong> der jährlichen Einladung des BBW an<br />

die Partnerbetriebe zu einem festlichen<br />

und informativen Abendessen ins <strong>ICP</strong><br />

wollen wir unseren Dank ausdrücken für<br />

die Betriebe, die qualifizierte Praktika und<br />

Arbeitsplätze für die Auszubildenden des<br />

BBW anbieten. In diesem Jahr referierte<br />

Frau Prof. Lampe über die medizinischen<br />

Hintergründe Infantiler Cerebralparese<br />

und ihre Auswirkungen im Arbeitsalltag.<br />

Vertreter der Betriebe berichteten über<br />

ihre Erfahrungen mit Praktikanten und<br />

Absolventen des BBW und betonten die<br />

gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen des BBW. Interessant<br />

waren auch die Berichte ehemaliger Auszubildender<br />

über ihre aktuelle Arbeit.<br />

Abend der Betriebe<br />

Information für Interessierte<br />

Interessierte Eltern, Lehrer und Schüler<br />

sind im BBW immer herzlich willkommen!<br />

Neben Führungen und Informationsgesprächen<br />

haben im Jahr 2011 42 Schüler<br />

und Schülerinnen die Möglichkeit genutzt,<br />

während eines Schülerpraktikums<br />

die verschiedenen Ausbildungsbereiche<br />

des BBW kennen zu lernen, fast doppelt<br />

so viele wie 2010.<br />

BBW <strong>auf</strong> Facebook<br />

Seit November 2011 ist das BBW auch<br />

<strong>auf</strong> Facebook vertreten. Unter www.facebook.com/ausbildung.behinderung<br />

erfährt<br />

man alles über die Ausbildung im BBW.<br />

Auf der Pinnwand wird <strong>auf</strong> wichtige<br />

Ereignisse im BBW hingewiesen sowie<br />

<strong>Mit</strong>teilungen gepostet, die für Menschen<br />

mit Behinderung relevant sind. So soll<br />

ein reger Austausch mit Interessenten<br />

initiiert werden.<br />

29<br />

QM-System: Zertifizierte Qualität<br />

Als anerkanntes Berufsbildungswerk hat<br />

sich das BBW im <strong>ICP</strong> <strong>München</strong> zum Aufbau<br />

eines Qualitätsmanagementsystems<br />

(QMS) verpflichtet, um dauerhaft die<br />

Qualität zu sichern und zu verbessern<br />

(§20 Abs.1 SGB IX). Unsere Qualitätspolitik<br />

hat zum zentralen Inhalt die bestmögliche<br />

berufliche Rehabilitation unserer<br />

Teilnehmer, verbunden mit <strong>dem</strong> Bemühen<br />

um kontinuierliche Verbesserung.<br />

Das Berufsbildungswerk im <strong>ICP</strong> <strong>München</strong><br />

und die Luise-Kiesselbach-Berufsschule<br />

haben ein lebendiges <strong>auf</strong> ständige Verbesserung<br />

ausgerichtetes QM-System implementiert<br />

und wurden im Februar 2012<br />

erfolgreich nach DIN EN ISO 9001:2008<br />

auditiert. Das QM-System, wie es vor<br />

acht Jahren entwickelt und seit <strong>dem</strong><br />

durch die professionelle und engagierte<br />

<strong>Mit</strong>gestaltung von 15 Qualitätsbe<strong>auf</strong>tragten<br />

in der täglichen Arbeit umgesetzt wird,<br />

hat sich im BBW und in der Berufsschule<br />

bewährt.<br />

Teilnehmerbefragung<br />

Im Juli 2011 bestätigten die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer des Berufsbildungswerks<br />

im Rahmen der Teilnehmerbefragung<br />

ihre hohe Zufriedenheit (Wert von 1,97 <strong>auf</strong><br />

einer 5-stufigen Skala) mit den Leistungen<br />

des Berufsbildungswerks und der Berufsschule.<br />

Besonders die Freundlichkeit und<br />

die Fachlichkeit der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen als<br />

auch die eigene <strong>Mit</strong>wirkungs- und -entscheidungsmöglichkeit<br />

werden geschätzt.<br />

Unsere Ziele<br />

Es bleibt unser Ziel die Auszubildenden durch<br />

geeignete Berufe, Lern- und Arbeitssituationen<br />

und durch eine enge Zusammenarbeit<br />

mit Kooperationsbetrieben individuell<br />

und praxisgerecht zu qualifizieren. Dies<br />

gibt den jungen Menschen die Chance <strong>auf</strong><br />

einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss<br />

und eine dauerhafte berufliche Arbeit.<br />

Ursula Haberkorn<br />

Leitung Ausbildung<br />

Qualitätsmanagementbe<strong>auf</strong>tragte


30 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Ausbildungsbegleitender Fachdienst<br />

im Berufsbildungswerk<br />

Die Fachdienste im Berufsbildungswerk umfassen den<br />

psychologischen und sozialpädagogischen Fachdienst<br />

und das Absolventencoaching.<br />

Sie gewährleisten kompetente Beratung und individuelle<br />

Begleitung der Teilnehmer im Berufsbildungswerk<br />

durch den jeweils zuständigen Fachdienstmitarbeiter<br />

und Jobcoach.<br />

Psychologischer und<br />

Sozialpädagogischer Dienst<br />

Zu den Aktivitäten im Jahr 2011 gehörten<br />

viele Einzelgespräche und Gruppentermine<br />

mit den Teilnehmern sowie regelmäßige<br />

Psychotherapien. Dabei sind<br />

enge interdisziplinäre Kontakte mit den<br />

anderen Abteilungen des Berufsbildungswerks<br />

eine wichtige Grundlage dieser<br />

Arbeit.<br />

Der Fachdienst war auch wieder bei der<br />

Aufnahme der Teilnehmer beteiligt und<br />

führte die Einführungstage durch. Regelmäßig<br />

wurden Gespräche mit den Teilnehmern<br />

und den Abteilungen des<br />

Berufsbildungswerks zum individuellen<br />

Förderplan geführt. Eltern und Kostenträger<br />

wurden ebenfalls in persönlichen<br />

Gesprächen in die Förderung einbezogen.<br />

Auch beim Ende der Maßnahme war<br />

der Fachdienst intensiv in die Begleitung<br />

der Teilnehmer eingebunden. Alle Teilnehmer,<br />

die aus der Berufsvorbereitenden<br />

Bildungsmaßnahme (BvB) ohne Anschlussmaßnahme<br />

ausschieden, wurden<br />

bei der Suche einer geeigneten Einrichtung<br />

individuell begleitet.<br />

Absolventencoaching –<br />

Bessere Integration <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

ersten Arbeitsmarkt<br />

Das Absolventencoaching-Team des<br />

Berufsbildungswerks bereitet die<br />

BBW-Teilnehmer zielgerichtet <strong>auf</strong> das<br />

Thema „Bewerben“ vor und unterstützt<br />

sie während und nach der Ausbildung<br />

aktiv bei allen Bewerbungsaktivitäten,<br />

um die berufliche Integration <strong>auf</strong> den<br />

ersten Arbeitsmarkt zu fördern.<br />

Die 37 Auszubildenden des Jahrgangs<br />

2011 wurden im Rahmen eines umfangreichen<br />

Bewerbungstrainings intensiv<br />

<strong>auf</strong> die Stellensuche vorbereitet. Jeder<br />

Auszubildender bekam einen eigenen<br />

Coach zugeordnet, der sich individuell<br />

um sie/ihn kümmerte und stets als<br />

kompetenter Ansprechpartner zur<br />

Verfügung stand.<br />

Beispiele für die erfolgreiche<br />

Integration <strong>auf</strong> den Arbeitsmarkt<br />

• Ein Bürok<strong>auf</strong>mann hat eine Stelle in<br />

der Telefonzentrale des Landgerichts<br />

<strong>München</strong> angetreten.<br />

• Ein Absolvent der Ausbildung Bürokraft<br />

erhielt eine Stelle im Finanzamt<br />

Garmisch-Partenkirchen.<br />

• Eine Hauswirtschaftstechnische<br />

Helferin ist in einem Seniorenheim<br />

in Kempten beschäftigt.<br />

• Eine Bürok<strong>auf</strong>frau wurde vom<br />

Kooperationsbetrieb Pro Mobil<br />

Rehabilitationsmittel GmbH in<br />

T<strong>auf</strong>kirchen übernommen.<br />

Wolfgang Heizer<br />

Fachdienstleitung


31<br />

BBW-Wohnen<br />

Internat und Außenwohngruppen


32 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

„Chancengleichheit bedeutet Gelegenheit zum Nachweis<br />

ungleicher Talente.“<br />

Sir Herbert Samuel<br />

Insgesamt 101 Teilnehmer des Berufsbildungswerks<br />

haben die Möglichkeit im Internat bzw. in den<br />

Außenwohngruppen zu wohnen.<br />

Unsere Pädagogischen Grundsätze<br />

Die Rahmenbedingungen unserer pädagogischen<br />

Arbeit bilden die weltanschaulichen<br />

und ideellen Grundlagen unserer<br />

Einrichtung (Qualitätsgrundsätze). Wichtige<br />

Aspekte hierbei sind die individuelle<br />

Entwicklungsförderung und der Ausbau<br />

vorhandener kognitiver, sozialer, emotionaler<br />

und lebenspraktischer Ressourcen<br />

mit <strong>dem</strong> Ziel, unsere Teilnehmer für ein<br />

weitgehend freies und selbstbestimmtes<br />

Leben zu befähigen. Die Integration in<br />

das gesellschaftliche Leben sowie in den<br />

ersten Arbeitsmarkt sind wesentliche<br />

Leitlinien unseres pädagogischen Handelns.<br />

Die <strong>Mit</strong>wirkungspflicht jedes einzelnen<br />

Teilnehmers und Möglichkeit der<br />

<strong>Mit</strong>gestaltung an individuellen Zielen sind<br />

wichtige Bestandteile unserer gemeinsamen<br />

Arbeit mit den Teilnehmern.<br />

Je nach Alter, Gesundheitszustand und<br />

persönlicher Entwicklung gibt es ein<br />

zweistufiges Modell für die pädagogischpsychologische<br />

und soziale Betreuung:<br />

1. Wohnform: Das Internat<br />

Im barrierefreien Internat in der Traunsteiner<br />

Straße wohnen <strong>auf</strong> vier Etagen in<br />

acht Wohngruppen jeweils zehn bis elf<br />

junge Erwachsene, so dass maximal 86<br />

Wohnplätze mit 58 Einzelzimmern und<br />

14 Doppelzimmern zur Verfügung stehen.<br />

Die Gruppen sind bezüglich Alter, Geschlecht,<br />

Ausbildungsstand und -beruf<br />

sowie Schwere der Behinderung sehr<br />

heterogen zusammengestellt. Diese Vielfalt<br />

in jeder Wohngruppe fördert die<br />

Auseinandersetzung mit <strong>dem</strong> Anderen<br />

sowie die gegenseitige Unterstützung<br />

und trägt dazu bei, die Teilnehmer in<br />

ihrer sozialen Kompetenz zu stärken.<br />

Je nach Bedarf wird rund um die Uhr<br />

qualifizierte Hilfestellung bei der Bewältigung<br />

des Alltags durch Sozialpädagogen,<br />

Erzieher, Heilerziehungspfleger,<br />

Krankenschwestern und Pflegekräfte<br />

gegeben.<br />

2. Wohnform: Die Außenwohngruppen<br />

Die Außenwohngruppen bestehen aus<br />

zwei Wohnhäusern in der Unterhachinger<br />

Straße. Bis zu 15 junge Erwachsene leben<br />

in möblierten 2er-Wohngemeinschaften<br />

und Einzelappartements. Diese Wohnform<br />

eignet sich für Teilnehmer, die für sich<br />

selber und andere Verantwortung übernehmen<br />

können und in Zukunft ein ganz<br />

eigenständiges Leben führen sollen. Die<br />

Teilnehmer werden durch eine Sozialpädagogin<br />

betreut, die durchschnittlich<br />

zweimal wöchentlich in die Außenwohngruppen<br />

kommt. Wesentlicher Teil dieser<br />

Unterstützung ist die intensive Erprobungs-<br />

und Vorbereitungszeit für ein<br />

autonomes Leben und Wohnen im Anschluss<br />

an die Maßnahme.


Belegung<br />

Insgesamt 86 Teilnehmer aus ganz<br />

Deutschland nutzen seit <strong>dem</strong> neuen<br />

Ausbildungsjahr im September 2011 eine<br />

der beiden Wohnformen (74 Teilnehmer<br />

im Internat und 12 in den Außenwohngruppen).<br />

Da das Internat derzeit keine Vollbelegung<br />

hat, nutzte das Münchner Förderzentrum<br />

Giesing vom Sommer 2010<br />

bis Juni 2011 die Räumlichkeiten einer<br />

Internatsgruppe. Auch interessierte<br />

Schülerpraktikanten können während<br />

ihrer BBW-Praktikumszeit im Internat<br />

wohnen.<br />

Freizeitangebote<br />

Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm<br />

umrahmt das Leben im BBW-Wohnen.<br />

Sportliche Aktivitäten, wie Basketball,<br />

Fußball, Tischtennis, Billard und der Fitnessraum<br />

sind dabei wesentliche Bestandteile.<br />

Die Nordic Walking Gruppe, die Theater-<br />

AG, die Musik- und Entspannungsgruppe<br />

bereichern den Internatsalltag.<br />

Um die Teilnehmer bei ihrer beruflichen<br />

Maßnahme zu unterstützen werden bei<br />

Bedarf zusätzliche Lernstunden angeboten.<br />

Eine Bibliothek mit Fachbüchern<br />

und entspannender Literatur für die<br />

Freizeit stehen den Teilnehmern ebenso<br />

zur Verfügung.<br />

Fortbildungen, etwa zum Thema Epilepsie<br />

oder als interner VHS- Kurs „Selbstständiges<br />

Wohnen für Menschen mit Handicap“<br />

sind für die Teilnehmer eine große<br />

Unterstützung und werden immer gut<br />

besucht.<br />

Monika Fußeder<br />

Leitung BBW-Wohnen<br />

33


34 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Therapieabteilungen:<br />

Projekte für mehr Integration<br />

Eine individuell abgestimmte Therapie soll<br />

den Betroffenen eine möglichst große Teilhabe<br />

am Leben ermöglichen. Die Therapieabteilungen<br />

arbeiten interdisziplinär zusammen und<br />

erarbeiten gemeinsam neue <strong>Konzept</strong>e,<br />

um dieses Ziel zu erreichen.<br />

<strong>ICP</strong> Beobachtungsbogen entwickelt<br />

Im Verl<strong>auf</strong> des Jahres 2011 wurde in<br />

enger Zusammenarbeit aller Abteilungen<br />

ein spezieller Beobachtungsbogen für die<br />

Kinder des <strong>ICP</strong>-<strong>München</strong> entwickelt. Ziel<br />

des Projekts ist es einerseits, die Kinder<br />

und ihre Eltern bei der Planung der Förderziele<br />

von vornherein einzubeziehen.<br />

Andererseits soll er uns dabei helfen, bei<br />

einem gemeinsamen Ziel abteilungsübergreifend<br />

vorzugehen. Selbstverständlich<br />

verfolgt daneben jede Abteilung weiterhin<br />

ihre spezifischen eigenen Ziele.<br />

Als Vorlage diente der PEDI (Pediatric<br />

Evaluation of Disability Inventory), ein<br />

amerikanisches Assessment zur Erhebung<br />

der Selbstständigkeit von behinderten<br />

Kindern. Dabei ist der <strong>ICP</strong>-Beobachtungsbogen<br />

speziell <strong>auf</strong> die Schwierigkeiten<br />

von Kindern mit Cerebralparese zugeschnitten<br />

und umfasst weitere Punkte<br />

wie z.B. Spielentwicklung oder Fortbewegung<br />

außer Haus. Die zahlreichen Punkte<br />

wurden den drei Oberpunkten Selbstversorgung,<br />

Mobilität sowie Kommunikation,<br />

Interaktion, Kognition zugeordnet. Kann<br />

ein Kind einen Punkt regelmäßig selbstständig<br />

erfüllen, wird dieser <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Bogen mit „Ja“ angekreuzt. Das Beurteilungskriterium<br />

ist also allein die Selbst-<br />

ständigkeit, die Qualität der Ausführung<br />

spielt keine Rolle. Deshalb wurde <strong>auf</strong><br />

eine Beurteilung mit Punkten bewusst<br />

verzichtet.<br />

Wichtig ist, dass sich ein Ziel nicht<br />

automatisch aus einer Schwäche sondern<br />

erst im Gespräch mit <strong>dem</strong> Kind und/oder<br />

einer engen Bezugsperson ergibt. Der<br />

Beobachtungsbogen fragt Alltagstätigkeiten<br />

ebenso ab wie Meilensteine der<br />

kindlichen Entwicklung, berücksichtigt<br />

die Wünsche von Kindern und ihren<br />

Eltern und lässt <strong>auf</strong> einen Blick eventuelle<br />

Gefahrenquellen einschätzen.<br />

Im Jahr 2012 startet die Pilotphase. Es<br />

sollen daher möglichst viele Kinder<br />

mithilfe des neuen Beobachtungsbogens<br />

erfasst werden. Der Bogen befindet sich<br />

in der Entwicklung. Er ist nicht standardisiert<br />

und wird noch einige Veränderungen<br />

erfahren. Wir hoffen aber, dass er die<br />

klientenzentrierte Vorgehensweise und<br />

die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

vorantreibt und eine solide Gesprächsgrundlage<br />

sein kann.<br />

Hannah Gräfin Strachwitz<br />

(zusammengefasst für alle Abteilungen)<br />

Physiotherapie<br />

Therapeutisches Klettern<br />

Die Physiotherapieabteilung geht bereits<br />

seit 2007 mit Kindern des <strong>ICP</strong> zum Klettern<br />

in die Kletterhalle Thalkirchen, bislang<br />

aber nur einmal im Monat, wodurch<br />

der langfristige Nutzen nicht ausgeschöpft<br />

werden konnte. Seit diesem<br />

Schuljahr wurde dank der Andreas und<br />

Elfriede Zäch-Stiftung ein neues Projekt


<strong>auf</strong> die Beine gestellt, sodass wir noch bis<br />

zum Ende des Schuljahres 2011/20012<br />

das Klettern vermehrt anbieten können.<br />

Für sechs <strong>auf</strong>einanderfolgende Wochen<br />

gehen vier Kinder mit zwei klettererfahrenen<br />

Physiotherapeuten in die Kletterhalle,<br />

danach wird blockweise gewechselt.<br />

Der therapeutische Nutzen des Kletterns<br />

ist sehr hoch, da die Kinder an der Wand<br />

komplett neue Erfahrungen sammeln.<br />

Geschult werden hier Kraft, Beweglichkeit,<br />

Haltung und Koordination. Durch<br />

den hohen Aufforderungscharakter wirkt<br />

das Klettern sehr motivierend und fördert<br />

die Handlungsplanung. Zu<strong>dem</strong> sind die<br />

Kinder an der Wand ausgesprochen konzentriert<br />

und stärken ihr Selbstbewusstsein.<br />

Die bisherigen Erfahrungen sind durchwegs<br />

positiv. Alle bisherigen Teilnehmer würden<br />

gerne noch einmal mitkommen bzw. die Eltern<br />

suchen sogar für ihr Kind privat nach<br />

Möglichkeiten, diesen Sport außerhalb des<br />

<strong>ICP</strong> weiter betreiben zu können.<br />

Heilpädagogisches Reiten<br />

Unser therapeutisches Angebot wird ergänzt<br />

durch Heilpädagogisches Reiten. Die<br />

Arbeit mit den Pferden und das Reiten an<br />

sich sprechen den Menschen ganzheitlich<br />

und über alle Sinne an. Man wird sowohl<br />

<strong>auf</strong> körperlicher als auch <strong>auf</strong> emotionaler,<br />

geistiger und sozialer Ebene gefordert.<br />

Die Beziehung zum Pferd spielt im Heilpädagogischen<br />

Reiten die tragende Rolle.<br />

Durch den direkten Kontakt und Umgang<br />

mit <strong>dem</strong> Pferd, das Pflegen und Führen<br />

des Pferdes wird die persönliche und soziale<br />

Entwicklung der Kinder und Jugendlichen<br />

gefördert. Unsere Kinder und<br />

Jugendlichen können <strong>auf</strong>grund positiver<br />

Erfahrungen ihr Selbstwertgefühl stärken<br />

und eine angemessene Selbsteinschätzung<br />

lernen. Zu<strong>dem</strong> trägt das „Bewegt<br />

werden“ <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Pferderücken zur Entspannung<br />

spastischer Muskulatur bei und<br />

wirkt gleichzeitig kräftigend <strong>auf</strong> die<br />

Rumpfstabilität.<br />

Nach<strong>dem</strong> wir ein Jahr mit <strong>dem</strong> therapeutischen<br />

Reiten pausieren mussten, sind<br />

wir sehr froh, einen neuen, integrativen<br />

Reiterhof gefunden zu haben. Jeden zweiten<br />

Montag machen wir uns jetzt wieder mit<br />

vier Kindern <strong>auf</strong> den Weg zum Eulenhof<br />

in Olching. Dort werden wir von zwei sehr<br />

netten und kompetenten Reittherapeutinnen<br />

mit sehr kinderlieben und gut ausgebildeten<br />

Therapiepferden in Empfang<br />

genommen.<br />

Wir hoffen, dass wir auch weiterhin mit den<br />

großzügigen Spenden zweier Münchner<br />

Stiftungen unterstützt werden und somit<br />

diese besondere Therapieform unseren Kindern<br />

und Jugendlichen ermöglichen können.<br />

Heather Jackson<br />

Physiotherapie<br />

Sprachtherapie<br />

35<br />

Im <strong>ICP</strong> gibt es viele Kinder und Jugendliche,<br />

die kaum oder nur schwer verständlich<br />

sprechen oder gesprochene Sprache<br />

nur schwer verstehen können. Diese<br />

Kinder sind <strong>auf</strong> alternative Kommunikationsmittel<br />

wie zum Beispiel Gebärden,<br />

Symboltafeln oder auch elektronische<br />

Kommunikationsgeräte angewiesen, um<br />

mit ihrer Umwelt kommunizieren zu können.<br />

All dies wird unter <strong>dem</strong> Begriff der<br />

Unterstützten Kommunikation (UK) zusammengefasst.<br />

Arbeitskreis Unterstützte Kommunikation<br />

<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Ziel, die Voraussetzungen und<br />

Bedingungen unterstützt kommunizierender<br />

Kinder und Jugendlichen im <strong>ICP</strong> weiter<br />

zu entwickeln und zu verbessern, hat<br />

sich im Juni 2011 erstmals der Arbeitskreis<br />

Unterstützte Kommunikation (AK<br />

UK) unter Leitung der Abteilung Sprachtherapie<br />

zusammengesetzt. Im Rahmen<br />

des Arbeitskreises trifft sich regelmäßig<br />

ein interdisziplinäres Team, bestehend aus<br />

jeweils mindestens einem Vertreter der<br />

Abteilungen Schule, Heim, Tagesstätte,<br />

Sprachtherapie, Physiotherapie sowie<br />

Ergotherapie.<br />

Ziele des Arbeitskreises<br />

Ziele sollen sein, <strong>Mit</strong>arbeiter im <strong>ICP</strong> über<br />

die Hintergründe, Formen und Einsatzmöglichkeiten<br />

von UK <strong>auf</strong>zuklären,<br />

mögliche Hemmschwellen im Einsatz von<br />

verschiedenen UK-Formen (z.B. Gebärden)<br />

abzubauen, aber auch konkrete Um-<br />

setzungsmöglichkeiten sowie Zugriffsformen<br />

zu etablieren oder zu verbessern.<br />

So entstand die Idee eines einheitlichen<br />

Symbole- und Gebärdenpools, der allen<br />

<strong>Mit</strong>arbeitern im <strong>ICP</strong> einen möglichst<br />

schnellen und praktikablen Zugriff <strong>auf</strong><br />

einheitliche Symbole und Gebärden ermöglichen<br />

soll.<br />

Gebärde der Woche<br />

Weitere Ideen sind die Einführung der<br />

„Gebärde der Woche“ oder eine kindgerechte<br />

Beschilderung im <strong>ICP</strong>. Bei der „Gebärde<br />

der Woche“ soll ein alltäglicher<br />

Wortschatz wie „Hallo!“, „Wie geht es<br />

Dir?“, „Schöne Ferien!“ und ähnliches mit


36 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

lautsprachunterstützten Gebärden begleitet<br />

werden. Alle Kinder, aber auch <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

und Angehörige, können <strong>auf</strong> diese<br />

Weise alltagsrelevante Gebärden erlernen,<br />

die dann möglichst häufig eingesetzt<br />

werden sollen. Die Beschilderung im <strong>ICP</strong><br />

mit Symbolen und Gebärden und eventuell<br />

Realgegenständen zu erweitern, soll<br />

den Kinder und Jugendlichen im Haus die<br />

Orientierung erleichtern.<br />

Wichtige Impulse<br />

Das Thema Unterstützte Kommunikation<br />

ist sehr vielseitig und spannend und nimmt<br />

schon lange einen großen Stellenwert im<br />

<strong>ICP</strong> ein. Durch die ideenreiche und konstruktive<br />

Zusammenarbeit des Arbeitskreises<br />

konnten bereits einige neue Impulse<br />

gegeben werden. Wir freuen uns <strong>auf</strong> weitere<br />

Umsetzungen, um möglichst allen unseren<br />

Kindern und Jugendlichen eine effektivere<br />

Kommunikation und eine aktive Teilnahme<br />

im Alltag ermöglichen zu können.<br />

Denn:<br />

„Achte nicht nur <strong>auf</strong> das, was die Leute<br />

dir sagen, sondern auch dar<strong>auf</strong>, wie sie<br />

es sagen.“<br />

(Lord Philip Dormer Stanhope Chesterfield, englischer<br />

Politiker und Schriftsteller, 1694 - 1773)<br />

Katrin Strecker<br />

Sprachtherapie<br />

Ergotherapie<br />

Außentraining als<br />

ergotherapeutisches <strong>Konzept</strong><br />

Seit vielen Jahren wird von der Ergotherapie<br />

ein gezieltes Außentraining in Anlehnung<br />

an das alltagsorientierte Training<br />

(AOT) entweder als Einzeltherapie oder in<br />

der Kleingruppe durchgeführt. Dabei wird<br />

der beschützende Rahmen des <strong>ICP</strong> verlassen.<br />

Schwerpunkt des Trainings ist immer<br />

eine für das Kind bzw. den Jugendlichen<br />

relevante Situation. Die Aktivität, die der<br />

Teilnehmer erlernen will, wird genau beobachtet<br />

und <strong>auf</strong>tretende Performanz-<br />

Probleme analysiert. In der Einzeltherapie<br />

wird vorbereitend oder vertiefend an einzelnen<br />

Fertigkeiten gearbeitet. Strategien<br />

müssen zusammen mit <strong>dem</strong> Jugendlichen<br />

erarbeitet und eingeübt werden.<br />

Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />

Häufig wird von den Schüler/innen die<br />

selbstständige Nutzung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel angestrebt. Beispielsweise<br />

möchte eine Schülerin freitags nach<br />

Schulschluss alleine nach Hause fahren<br />

können. Andere Jugendliche möchten in<br />

der Lage sein, abends zusammen einen<br />

Kino-Besuch zu unternehmen. Die Performanzprobleme<br />

sind individuell verschieden<br />

und haben sehr unterschiedliche<br />

neurophysiologische und neuropsychologische<br />

Ursachen. Dies können Einschränkungen<br />

der visuellen Wahrnehmungsleistung<br />

oder der räumlichen Orientierung sein.<br />

Auch die Bewältigung von längeren<br />

Strecken, Rolltreppen und des Einstiegs in<br />

die U-Bahn, geringe Kraft oder Ausdauer<br />

sind oft zu beobachten. Für viele Kinder<br />

und Jugendliche ist der Umgang mit Geld<br />

in der Öffentlichkeit schwierig, weil sie<br />

nicht schnell genug überschlagen können,<br />

wie viel Geld sie geben oder zurückbekommen<br />

sollten.<br />

Ziele des Außentrainings<br />

So trauen sich manche Schüler lange<br />

nicht zu, selbstständig etwas einzuk<strong>auf</strong>en,<br />

sich mit einer Freundin in der Stadt zu<br />

verabreden oder geeignete Personen<br />

gezielt anzusprechen, wenn es nicht<br />

ganz ohne fremde Hilfe geht.<br />

Ziele des Außentrainings können also<br />

sein: Umgang mit Netz- und Fahrplänen,<br />

Lesen von Hinweisschildern, Sicherer Umgang<br />

mit der Rolltreppe, Wissen um behindertengerechte<br />

Toiletten, das Finden<br />

von Aufzügen, Planen von Verkehrsanbindungen<br />

und geeigneten Umstiegsmöglichkeiten,<br />

Zurechtfinden im K<strong>auf</strong>haus,<br />

Bezahlen an der Kasse oder am Fahrkartenautomaten.<br />

Um einen guten Abl<strong>auf</strong> des Außentrainings<br />

zu gewährleisten sind viele Absprachen<br />

mit anderen Fachbereichen erforderlich<br />

und es bedarf einer guten Planung. Auch<br />

bietet es vielfältige Möglichkeiten der<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit.<br />

Vor allem aber soll es den Schülern neue<br />

Betätigungen ermöglichen.<br />

Hannah Gräfin Strachwitz<br />

Ergotherapie


Kinderpsychologie<br />

Viele Kinder und Jugendliche, die in den integrativen Inseln und im<br />

Schülerwohnheim gefördert werden, erhielten während des vergangenen<br />

Jahres individuelle psychologische Betreuung.<br />

Psychologische Diagnostik<br />

und Betreuung<br />

Die psychologische Diagnostik wird bei<br />

der Erstellung des individuellen Förderplans<br />

wichtig – sie ist ein wesentlicher<br />

Beitrag zur Gesamtsicht der Persönlichkeit,<br />

zu ihren kognitiven und emotionalen<br />

Stärken und Schwierigkeiten.<br />

Gerade für Kinder und Jugendliche in<br />

schwierigen emotionalen Lebenssituationen<br />

können die häufig eingesetzten spiel-,<br />

gesprächs- und verhaltenstherapeutischen<br />

Elemente eine individuelle Hilfe sein.<br />

Förderplangespräche<br />

Eine weitere Aufgabe war auch im Jahr<br />

2011 die Durchführung und Moderation<br />

Familienpsychologie<br />

der wöchentlich stattfindenden interdisziplinären<br />

Förderplanbesprechungen und<br />

das nachfolgende Elterninformationsgespräch.<br />

Diese Besprechungen legen die<br />

individuelle Förderung für jedes einzelne<br />

Kind bzw. für jeden einzelnen Jugendlichen<br />

innerhalb eines Schuljahres fest.<br />

Interne Fortbildung und Beratung<br />

Ein weiteres Aufgabengebiet war die Planung<br />

und Organisation der hausinternen<br />

Fach-Fortbildung. Fortbildungsangebote<br />

zur Thematik „Cerebralparese, Betreuung<br />

und Förderung“ mit internen und externen<br />

Referenten gehören zum Einarbeitungsprozess<br />

neuer <strong>Mit</strong>arbeiter. Eigene<br />

Vorträge zu den Themen „Infantile Cere-<br />

Die Familienpsychologin bietet Diagnostik, Beratung und<br />

Therapie für Eltern und Kinder an, führt Teamberatungen durch<br />

und veranstaltet interne Fortbildungen für <strong>Mit</strong>arbeiter.<br />

Widerstandskräfte von Kindern<br />

und Jugendlichen stärken<br />

Verhaltens<strong>auf</strong>fälligkeiten und psychische<br />

Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen<br />

nehmen rapide zu. Persönliche und<br />

familiäre Ressourcen – auch Kraftquellen<br />

genannt – gelten als wichtige Schutzfaktoren<br />

für die seelische Gesundheit. Es war<br />

daher auch im vergangenen Jahr eine zentrale<br />

psychologische Aufgabe, diese Ressourcen<br />

bei den Kindern und ihren Familien<br />

zu aktivieren und damit eine gesunde psychische<br />

Entwicklung zu fördern. Eine wichtige<br />

soziale Kraftquelle, aus der behinderte<br />

Kinder schöpfen können, stellen Therapeuten,<br />

Erzieher und Lehrer dar: Sie ermöglichen<br />

positive Lernerfahrungen in einer geschützten<br />

Umgebung und nehmen gleichzeitig<br />

eine wichtige Vorbildfunktion ein.<br />

Fortbildungen und Teamberatungen<br />

für <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

Um die hohen Anforderungen jederzeit<br />

erfüllen zu können, müssen alle <strong>Mit</strong>arbeiter,<br />

die mit der Förderung behinderter<br />

Kinder und Jugendlicher be<strong>auf</strong>tragt sind,<br />

auch <strong>auf</strong> ihre eigene Gesundheit achten.<br />

Menschen, die in den Branchen „Erziehung<br />

und Unterricht“ sowie „Gesundheits- und<br />

Sozialwesen“ arbeiten, zeigen eine hohe<br />

Anfälligkeit für das Burnoutsyndrom. Aus<br />

diesem Grund wurde in hausinternen<br />

Fortbildungen und Teamberatungen ein<br />

Schwerpunkt <strong>auf</strong> die Themen Selbstfürsorge<br />

und Burnoutprävention gelegt.<br />

Berufspolitik<br />

Im November 2011 fand an der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität in <strong>München</strong> der<br />

37<br />

bralparese“ und „Ganzheitliche Förderung“<br />

bereicherten 2011 das Angebot.<br />

Die Beratungsangebote für die <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

der einzelnen Inseln (Gruppenleiter,<br />

Lehrer, Betreuungsteams) und des Schülerwohnheims<br />

wurden wieder oft und<br />

kollegial-dankbar angenommen.<br />

Dr. Christine Stadler<br />

Dipl.-Psychologin<br />

fünfte Berufsinformationskongress des<br />

Vereins Psychologie in Beruf und Praxis<br />

e.V. statt. Im Rahmen des Symposiums<br />

„Psychologen in Behinderten- und Rehabilitationseinrichtungen“<br />

wurde die<br />

psychologische Tätigkeit im <strong>ICP</strong> vorgestellt,<br />

auch um Studenten für die Arbeit<br />

mit behinderten Menschen zu begeistern.<br />

Schließlich müssen <strong>auf</strong>grund des zunehmenden<br />

Beratungs- und Therapiebedarfs<br />

auch künftig hochqualifizierte Psychologen<br />

und Psychologinnen gewonnen werden.<br />

Dr. Petra Wagatha<br />

Dipl.-Psychologin,<br />

Familientherapeutin (DGSF)


38 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

MFZ Münchner Förderzentrum GmbH<br />

Integrative und individuelle Förderung und Betreuung<br />

für Menschen mit Behinderung und Senioren<br />

Im MFZ Münchner Förderzentrum erhalten Menschen<br />

mit Behinderung sowie Senioren an den zwei Standorten<br />

Giesing und Freimann eine ganzheitliche Förderung<br />

und Betreuung, die <strong>auf</strong> die individuellen Bedürfnisse<br />

des Einzelnen abgestimmt sind.<br />

Inklusion und Teilhabe<br />

Inklusion als „volle und wirksame Teilhabe<br />

an der Gesellschaft“ ist ein hohes Ziel,<br />

welches in der Behindertenrechtskonvention<br />

(Artikel 3) gesetzt wurde. Dabei stehen<br />

wir wie viele andere Einrichtungen vor<br />

der Herausforderung, immer höhere Ziele<br />

mit immer weniger Personal realisieren zu<br />

müssen. Dabei bedeutet Inklusion im MFZ<br />

Münchner Förderzentrum sowohl Kontakte<br />

nach außen und Integration in den Stadtteilen,<br />

als auch soziale Kontakte zwischen<br />

Jung in Alt. Gerade im MFZ Freimann, wo<br />

Alt und Jung unter einem Dach wohnen,<br />

werden solche sozialen Kontakte durch gemeinsame<br />

Erlebnisse zusätzlich gefördert<br />

und unterstützt.<br />

Erweiterung MFZ Freimann<br />

Aufgrund des regen Zuspruchs unseres<br />

neuen <strong>Konzept</strong>s, behinderte Menschen<br />

und Senioren in einer Einrichtung zu betreuen,<br />

musste das MFZ Freimann erweitert<br />

werden. Im Mai 2011 wurde dieser Erweiterungsbau<br />

mit einem Festakt in Anwesenheit<br />

des bayerischen Kultusministers<br />

Ludwig Spaenle, der Gattin des bayerischen<br />

Ministerpräsidenten Karin Seehofer,<br />

des Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer<br />

und <strong>München</strong>s Bürgermeisterin Christine<br />

Strobl feierlich eröffnet.<br />

<strong>Mit</strong> der Erweiterung wurden in allen Bereichen<br />

neue Plätze geschaffen. Der Seniorenbereich<br />

wurde von 40 <strong>auf</strong> 80 Plätze<br />

<strong>auf</strong>gestockt, ebenso der Wohnbereich für<br />

Menschen mit Behinderung, Förderstätte<br />

und Werkstatt für behinderte Menschen.<br />

Zusätzlich wurden 19 Appartements für<br />

ambulant betreutes Wohnen geschaffen.<br />

Völlig neu wurde die hauseigene Küche<br />

eingerichtet, in der täglich drei Auswahlessen<br />

für alle Bewohner und Teilnehmer<br />

zubereitet werden. Neu ist auch die Therapeutische<br />

Praxis mit großem Therapiebad<br />

für alle Bewohner.<br />

Finanzielle <strong>Mit</strong>tel<br />

Die Verwirklichung von Inklusion ist immer<br />

auch eine Frage nach den entsprechenden<br />

<strong>Mit</strong>teln. Inklusion zum Billigtarif ist nicht<br />

möglich. In Oberbayern hat man im Vergleich<br />

zu anderen Regierungsbezirken<br />

aber noch recht gute Rahmenbedingungen.<br />

Jedoch ist das MFZ insgesamt innerhalb<br />

Oberbayerns im Verhältnis zu vergleichbaren<br />

Einrichtungen unserer Ansicht nach benachteiligt.<br />

Das liegt an der Systematik der<br />

Basispersonalschlüssel in Verbindung mit<br />

Kriterien zu Erhöhung dieser. Die im Zusammenhang<br />

mit der Erweiterung des MFZ<br />

Freimann für das ganze MFZ erforderlichen<br />

Verhandlungen mit <strong>dem</strong> Bezirk führten sowohl<br />

in Giesing als auch in Freimann zur<br />

Notwendigkeit, die Personaleinsatzplanung<br />

zu verändern, da sich die Personalschlüssel<br />

reduzierten. Diese Systematik wird derzeit<br />

jedoch überarbeitet und wir hoffen, dass<br />

die Ergebnisse aus dieser Überarbeitung<br />

fachlich gesehen sinnvoller sein werden.<br />

In einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang<br />

wirft die Forderung nach<br />

Inklusion aber auch die Frage <strong>auf</strong>, was<br />

sich unsere Gesellschaft angesichts der<br />

Altersstruktur für die Versorgung alter,<br />

behinderter, kranker und anderweitig<br />

hilfebedürftiger Menschen leisten kann<br />

und sollte. Unsere Aufgabe ist hier, im<br />

Verteilungskampf um die zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen die Belange der<br />

behinderten Menschen zu vertreten.<br />

Das MFZ hat dabei mittlerweile eine sehr<br />

ausdifferenzierte Struktur. In der Eingliederungshilfe<br />

gibt es Wohnangebote mit<br />

und ohne Tagesstruktur sowie ambulant<br />

betreute Wohnmöglichkeiten. Als Tagesstruktur<br />

bieten wir Förderstätten- und<br />

Werkstattplätze. Es gibt einen eigenen<br />

ambulanten Pflegedienst im MFZ Freimann<br />

und eine Therapiepraxis mit Schwimmbad.


MFZ Giesing<br />

39<br />

MFZ Freimann


40 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Teilungsabkommen<br />

Das Teilungsabkommen mit den Krankenkassen<br />

sichert die ganzheitliche, integrierte<br />

therapeutische Versorgung unserer<br />

Teilnehmer der Eingliederungshilfe (außer<br />

WfbM-<strong>Mit</strong>arbeiter). Durch die Weiterführung<br />

ist es weiterhin möglich, Therapeuten<br />

direkt im MFZ anzustellen. Zu diesem<br />

ganzheitlichen <strong>Konzept</strong> der integrierten<br />

therapeutischen Betreuung gehören beispielsweise<br />

auch die Integration therapeutischer<br />

Ansätze in die Förderplanung<br />

der Wohnbereiche und der Förderstätte<br />

sowie die intensive Begleitung und Beratung<br />

hinsichtlich der Hilfsmittelversorgung.<br />

Werkstatt (WfbM)<br />

<strong>Mit</strong> Einweihung der Erweiterung des<br />

MFZ Freimann konnte die <strong>ICP</strong> Werkstatt<br />

im MFZ die genehmigten Platzzahlen<br />

von 36 <strong>auf</strong> 60 erweitern. 12 Plätze<br />

hiervon dienen <strong>dem</strong> so genannten Berufsbildungsbereich,<br />

also der werkstattinternen<br />

Berufsausbildung, für die die<br />

Agentur für Arbeit Kostenträger ist.<br />

48 Plätze gehören zum so genannten<br />

Arbeitsbereich.<br />

Förderstätte<br />

Unsere Förderstätten wurden im Dezember<br />

von 101 Teilnehmern besucht (57 in<br />

Giesing, 44 in Freimann), 12 mehr als im<br />

Jahr zuvor. Die Förderstättengruppen bieten<br />

in beiden Häusern ein abwechslungsreiches<br />

Programm mit handwerklichen<br />

(z.B. Fahrradgruppe), kognitiven (z.B. EDV-<br />

Gruppe), kreativen (z.B. Herstellung von<br />

Schmuck) und vielen weiteren individuell<br />

abgestimmten Angeboten. Eines der<br />

Highlights der Förderstätte in Giesing war<br />

sicherlich die Kunstausstellung „Kreatives<br />

Gestalten mit Farben“ im <strong>ICP</strong> <strong>München</strong><br />

Ende des Jahres, die den Höhepunkt eines<br />

jahrelangen Kunstprojektes bildete.<br />

Ein schönes Projekt waren auch im vergangenen<br />

Jahr die Bildungsfahrten der<br />

Giesinger Fördergruppen, die vor den<br />

Sommerferien stattfanden. Es wurde<br />

das Gut Aiderbichl mit seinen vielen Tieren<br />

besucht, und es gab eine Führung<br />

beim Bayerischen Rundfunk, in der<br />

Käserei Tegernsee und bei der Firma MAN.


Wohnen<br />

In der Eingliederungshilfe sind nunmehr<br />

13 Wohngruppen in Betrieb (6 in Giesing,<br />

7 in Freimann). 108 Wohnplätze sind belegt<br />

(43 in Giesing, 65 in Freimann), es<br />

stehen nur noch einige wenige Restplätze<br />

zur Verfügung. In der noch freien Gruppe<br />

im MFZ Freimann soll 2012 ein spezielles<br />

Versorgungsmodell für schwerstmehrfach<br />

behinderte junge Erwachsenen realisiert<br />

werden, welches <strong>dem</strong> steigenden Bedarf<br />

für diese Klientel entsprechen soll und<br />

die Eingliederungshilfe nach SGB XII mit<br />

Behandlungspflegebedarf kombiniert.<br />

Die neuen Personalschlüssel, wie sie in<br />

Freimann vom Bezirk Oberbayern gewährt<br />

werden, erlauben es nicht mehr, dieser<br />

Personengruppe mit <strong>dem</strong> derzeitigen<br />

<strong>Konzept</strong> gerecht zu werden.<br />

Die 2011 erfolgten Heimbegehungen des<br />

Fachbereichs Qualität und Aufsicht (FQA;<br />

ehemals Heim<strong>auf</strong>sicht) bestätigten uns,<br />

dass die erbrachte Leistung auch von externen<br />

Kontrollinstanzen für gut befunden<br />

wird. Die Berichte sind durchweg<br />

positiv. Der FQA der Stadt <strong>München</strong> hat<br />

sogar darum gebeten Bilder aus unserem<br />

Haus für ihre neu erstellte Heim<strong>auf</strong>sichtsbroschüre<br />

verwenden zu dürfen.<br />

Im Wohnbereich des MFZ Giesing gingen<br />

2011 wieder 3 Wohngruppen <strong>auf</strong> mehrtägige<br />

Reisen ins Allgäu, an den Bodensee<br />

und in die Berchtesgadener Berge und<br />

boten unseren Bewohnern eine Vielzahl an<br />

neuen Eindrücken und erlebnisreiche Tage.<br />

Seniorenbereich<br />

Bereits im Oktober waren die Plätze im<br />

Seniorenheim sowie im Wohnpflegeheim<br />

belegt. Es bestehen lediglich wenige Restplätze<br />

im Ambulant betreuten Wohnen.<br />

Insbesondere im Pflegebereich besteht<br />

eine weiterhin große Anfrage nach Plätzen.<br />

Generationsübergreifende Begegnungen,<br />

gemeinsame Festivitäten und Unternehmungen<br />

werden von den Senioren gut angenommen<br />

und auch die Menschen mit<br />

Behinderung suchen den Kontakt zu den<br />

Senioren und haben Freude an solchen Aktivitäten.<br />

Diese Kontakte werden im MFZ<br />

Freimann weiter gefördert und unterstützt.<br />

Freizeitaktivitäten<br />

Faschingsfeiern, Konzerte, Theater<strong>auf</strong>führungen,<br />

Spiele- und Kaffeenachmittage<br />

sowie Feiern im jahreszeitlichen<br />

Zyklus (Osterbrunch, Weihnachtsfeiern)<br />

gehörten auch im vergangenen Jahr zum<br />

umfangreichen Freizeitangebot für<br />

unsere Teilnehmer. Hierbei gilt an dieser<br />

Stelle ganz ausdrücklich ein herzliches<br />

Dankeschön an viele ehrenamtliche<br />

Unterstützer, insbesondere an die Streichelbande<br />

e.V., die Stiftung „Yehudi<br />

Menuhin – Live Music Now“ sowie an<br />

die Firmen „Bain & Company Unternehmensberatung“,<br />

Siemens und Münchner<br />

RE für ihre sozialen Projekttage.<br />

41<br />

Ausblick <strong>auf</strong> das Jahr 2012<br />

Ein wichtiges Ereignis im kommenden<br />

Jahr 2012 ist das 15-jährige Bestehen<br />

des MFZ Giesing. Geplant ist, für diesen<br />

Anlass eine schöne Maifeier in Giesing<br />

auszurichten.<br />

Wie sich sozialpolitisch die personelle<br />

Ausstattung im MFZ entwickelt, bleibt<br />

auch 2012 eine spannende Frage. Hierzu<br />

stehen <strong>auf</strong> oberbayerischer Ebene mehrere<br />

Entscheidungen an, die direkten Einfluss<br />

<strong>auf</strong> unsere Häuser haben werden.<br />

Wir sind gespannt, ob es gelingt, im<br />

Wohnbereich vernünftige Kriterien zur<br />

Personalausstattung zu ermitteln und mit<br />

diesen Kriterien mit den Einrichtungen<br />

auskömmliche Personalschlüssel zu vereinbaren<br />

und ob unsere Förderstätten von<br />

einer etwaigen Einführung eines Hilfebedarfsbemessungsverfahrens<br />

profitieren.<br />

Auch die Frage, ob es erforderlich ist, unsere<br />

Platzkapazitäten noch weiter zu erhöhen,<br />

um den zukünftigen Bedarf an Plätzen<br />

allein durch Schulabgänger aus <strong>dem</strong> <strong>ICP</strong><br />

gerecht werden zu können, bewegt uns.<br />

Christian Miska<br />

Leitung MFZ Giesing<br />

Gertrud Kreuzinger<br />

Leitung MFZ Freimann


42 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

<strong>ICP</strong> Verwaltung- und Service GmbH (IVS)<br />

Integrationsfirma wächst weiter<br />

Die jüngste Tochter der <strong>ICP</strong> Gruppe ist die Integrationsfirma<br />

<strong>ICP</strong> Verwaltungs- und Service GmbH (IVS).<br />

Im September 2009 gegründet arbeiten mittlerweile 20<br />

behinderte und nichtbehinderte Angestellte in der <strong>auf</strong><br />

k<strong>auf</strong>männische Dienstleistungen ausgerichteten Firma.<br />

Auch 2011 konnte sich die IVS insgesamt gut am Markt<br />

behaupten.<br />

Die IVS lebt wie jede andere Firma<br />

auch von den Aufträgen ihrer Kunden.<br />

Geschäftsführer Bruno Egglhuber und<br />

Teamleiterin Joanna Wojtassek sind<br />

daher ständig <strong>auf</strong> der Suche nach neuen<br />

Auftraggebern, mindestens die gleiche<br />

Bedeutung haben aber Aufrechterhaltung<br />

und Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

mit bestehenden Kunden. Und<br />

gerade in diesem Bereich wurden die<br />

Beziehungen noch intensiviert, wie es<br />

sich bei <strong>auf</strong>richtigen Partnern gehört,<br />

mit Gewinnern <strong>auf</strong> beiden Seiten.<br />

Ausbau der Beziehungen<br />

<strong>Mit</strong> der D.A.S. Versicherung wurde nicht<br />

nur die Antragsbearbeitung ausgebaut,<br />

inzwischen besteht ein Abkommen zur<br />

gegenseitigen Hospitationsmöglichkeit<br />

von <strong>Mit</strong>arbeitern. Wie hoch dieses Zusammenwirken<br />

im Ergo-Konzern eingeordnet<br />

wird, zeigt sich daran, dass die<br />

D.A.S.-Verantwortlichen für die Kooperation<br />

mit der IVS, Peter Lampersberger und<br />

Kerstin Kormaier, mit <strong>dem</strong> ERGO-Award-<br />

Preis ausgezeichnet wurden.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> IT- und Personaldienstleistungsunternehmen<br />

TDS wurden über die bestehende<br />

<strong>Mit</strong>arbeit an den Gehaltsabrechnungen<br />

hinaus Serien-Aufträge aus <strong>dem</strong><br />

Druckbereich vereinbart.<br />

Die große Ingenieurfirma Lässer und<br />

Feizlmayr (ILF Beratende Ingenieure) bezieht<br />

zusätzlich zu den bestehenden Aufträgen<br />

auch Dienstleistungen unserer<br />

Druckerei. Großen Gefallen fanden auch<br />

die Räumlichkeiten des <strong>ICP</strong>, in denen die ILF<br />

2011 ihre Weihnachtsfeier veranstaltete.<br />

Ein wichtiger Auftraggeber ist natürlich<br />

das <strong>ICP</strong> selbst. Die IVS rechnet medizinische<br />

Leistungen der Therapieabteilungen<br />

des <strong>ICP</strong> und des MFZ ab, darüber hinaus<br />

ergeben sich noch viele kleinere Aufträge<br />

aus <strong>dem</strong> Tagesgeschäft.<br />

Im Jahr 2012 erweitert sich die Angebotspalette<br />

der IVS <strong>auf</strong> den Telefonservice<br />

für Unternehmer. In den neuen Räumen am<br />

Luise-Kiesselbach-Platz 35 soll die moderne<br />

Telefonanlage auch für Telefonbefragungen<br />

im Kunden<strong>auf</strong>trag genutzt werden.<br />

Bruno Egglhuber Frank Domnick<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer


OWI Orthopädische Werkstatt GmbH<br />

Hilfsmittelherstellung, Ausbildung und Beschäftigung von behinderten Menschen<br />

Die OWI „Orthopädische Werkstatt im Integrationszentrum“<br />

ist ein Gemeinschaftsunternehmen der <strong>ICP</strong> Gruppe mit der<br />

Streifeneder Unternehmensgruppe.<br />

Ziele der OWI sind:<br />

• die erfolgreiche Ausbildung behinderter Jugendlicher zum Orthopädietechniker<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Berufsbildungswerk des <strong>ICP</strong><br />

• eine hochwertige orthopädietechnische Betreuung der Teilnehmer des <strong>ICP</strong>,<br />

seiner Tochtergesellschaften und externer Kunden<br />

• die Entwicklung neuer orthopädietechnischer Produkte, vor allem für<br />

die Kinderorthopädie<br />

Ausbildung behinderte Jugendlicher<br />

Eine qualifizierte Ausbildung ist für die<br />

Jugendlichen mit Behinderung ein wichtiger<br />

Schritt in Richtung Integration in unsere<br />

Gesellschaft. <strong>Mit</strong> einer erfolgreich<br />

abgeschlossenen Ausbildung erfüllen sie<br />

eine wichtige Voraussetzung für eine Anstellung<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> ersten Arbeitsmarkt und<br />

damit für ein selbst bestimmtes Leben.<br />

Die OWI bildet derzeit vier Rehabilitanden<br />

aus. Dabei begleitet und unterstützt die<br />

OWI die Rehabilitanden und stellt damit<br />

sicher, dass sie ihre Ausbildung erfolgreich<br />

beenden.<br />

So werden die Auszubildenden von einem<br />

externen Nachhilfelehrer unterstützt,<br />

Weiterbildungsseminare der Firma Streifenender<br />

– auch für die <strong>Mit</strong>arbeiter –<br />

stellen sicher, dass alle immer <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

neuesten Stand der Dinge sind. Beide<br />

Angebote werden gerne angenommen.<br />

Beste Betreuung<br />

Die gute Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> <strong>ICP</strong><br />

und die regelmäßigen Besprechungen mit<br />

der ärztlichen Leiterin Prof. Dr. Renée<br />

Lampe und den Physiotherapeuten stellen<br />

sicher, dass die OWI ihre Patienten optimal<br />

betreuen kann.<br />

Integra Service GmbH<br />

Alfons Forstpointner<br />

Geschäftsführer<br />

43<br />

Unsere Cranio-Orthesen finden weiterhin<br />

zunehmend Zuspruch von Ärzten, Physiotherapeuten<br />

und Osteopathen. Auch die<br />

Präqualifizierung für seine Hilfsmittel<br />

hat die OWI bis 2016 erhalten.<br />

Friedrich Streifeneder Dr. Hans Beyrle<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer<br />

Die 100%ige Tochtergesellschaft des<br />

Trägervereins erbringt für die <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

Dienstleistungen rund um die Hauswirtschaft<br />

und Haustechnik und unterstützt sie bei<br />

ihren Kernprozessen.


44 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Fundraising der <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

Für die <strong>ICP</strong> Gruppe als gemeinnützige Organisation spielt<br />

Fundraising eine wichtige Rolle. Denn nur durch Spenden<br />

und finanzielle Zuwendungen von Privatpersonen oder<br />

Firmen können wir unseren behinderten Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen eine Betreuung und<br />

Förderung ermöglichen, die über das geforderte<br />

Mindestmaß hinausgeht. Aber auch ehrenamtliche<br />

Unterstützung ist uns immer willkommen.<br />

Förderstiftung Spastiker Zentrum <strong>München</strong><br />

Die Förderstiftung Spastiker-Zentrum<br />

<strong>München</strong> ist ihren Statuten nach eine<br />

rechtsfähige öffentliche Stiftung des<br />

bürgerlichen Rechts.<br />

<strong>Mit</strong> Erträgen, die wir aus <strong>dem</strong><br />

Stiftungskapital erwirtschaften,<br />

helfen wir in Not geratenen Kindern<br />

und Jugendlichen mit Behinderung<br />

individuell und unbürokratisch.<br />

Außer<strong>dem</strong> kümmern wir uns durch<br />

die Stiftungsprofessur um die medizi-<br />

Spenden helfen<br />

Unser Dank gilt auch den zahlreichen<br />

Firmen und Privatpersonen, die die <strong>ICP</strong><br />

Gruppe im letzten Jahr mit Spenden<br />

unterstützt haben. Wir danken ganz<br />

herzlich insbesondere folgenden<br />

Spendern:<br />

der Chiemsee-Schifffahrt, Werner und<br />

Margot Beck, Christine und Gerhard<br />

Eberle, Maria Forster, Anneliese Gaunitz,<br />

der Hannover Leasing, Werner und Helga<br />

Luginger, IS-Grafik, der Fondazione<br />

Günther Schmidt Stiftung, <strong>dem</strong> Lions<br />

Club Arabellapark, der Plantec GmbH,<br />

Christian Roth, Familie Klose, Anna<br />

Wacker, der Walt Disney Donations,<br />

nische Forschung. So unterstützt die<br />

Förderstiftung seit September 2009<br />

das Projekt „Musiktherapie“ im<br />

Kindergarten.<br />

Zuwendungen können als Banküberweisung<br />

mit <strong>dem</strong> Hinweis „Zustiftung“<br />

oder „Spende“ <strong>auf</strong> das Konto<br />

unserer Förderstiftung Spastiker<br />

Zentrum <strong>München</strong> 44347 bei<br />

der Stadtsparkasse <strong>München</strong>,<br />

BZL 701 500 00 gemacht werden.<br />

der Dr. Schinzler Stiftung, der Katholischen<br />

Arbeitnehmerbewegung Peter<br />

Winklmeier, Gilda Tiller, den Familien<br />

Schwab und Schmid, der Familie<br />

Kaussen, der German American Women<br />

Association, <strong>dem</strong> Gasteig <strong>München</strong>,<br />

der Sparkasse Dachau, Dr. Ingeborg<br />

Spreng sowie <strong>dem</strong> Lions Club Würmtal.<br />

Außer<strong>dem</strong> gab es Spenden anlässlich<br />

der Geburtstage von Ackermann und<br />

Günter Bertram. Auch den vielen<br />

anderen, die hier namentlich nicht genannt<br />

sind, gehört unser großer Dank.<br />

Im letzten Jahr haben viele Firmen und<br />

Privatpersonen die Förderstiftung großzügig<br />

unterstützt.<br />

Wir bedanken uns unter anderem bei<br />

Paul Rohlmann, Jörg Schneider, Felix<br />

Stahl, <strong>dem</strong> WIBU-Wirtschaftsbund<br />

und der Adolf Würth GmbH.<br />

Unterstützung durch Firmen<br />

und Verbände<br />

Viele unserer Projekte sowie größere Anschaffungen<br />

sind nur durch die besondere<br />

Unterstützung von Firmen, Stiftungen<br />

oder Verbänden möglich. Dieses soziale<br />

Engagement hilft uns zusätzlich. So<br />

unterstützte die Stiftung der Stadtsparkasse<br />

<strong>München</strong> den Bau eines neuen<br />

Pausenhofes für die Inklusive Grundschule<br />

mit einer größeren Summe, die Antonie-<br />

Zauner-Stiftung ermöglichte die Durchführung<br />

einer Musiktherapie in den Inseln<br />

und die Willi-Althof-Stiftung finanzierte<br />

eine Dampfbügelstation für die Hauswirtschaft<br />

des BBW.


Spendenübergabe der Siemens AG an das BBW<br />

Der Lions Club <strong>München</strong> Würmtal spendete<br />

Geld zur Anschaffung eines Ergometers<br />

für die Physiotherapie, der <strong>auf</strong> die<br />

speziellen Bedürfnisse von Menschen mit<br />

infantiler Cerebralparese abgestimmt ist.<br />

Unsere jugendlichen Fußballfans freuten<br />

sich über Freikarten des Lion Clubs zu<br />

einem Heimspiel von Bayern <strong>München</strong>.<br />

Großzügige Spenden von großen Firmen<br />

wie etwa der Ergo Versicherung, die unsere<br />

Integrationsfirma IVS nicht nur durch Aufträge,<br />

sondern auch durch eine größere<br />

Summe unterstützte, helfen zusätzlich bei<br />

wichtigen Anschaffungen und Projekten.<br />

So spendete die Firma Siemens Ende 2011<br />

Geld für die Anschaffung elektronischer<br />

Hilfsmittel für den Unterricht im BBW.<br />

Auch unser diesjähriger <strong>ICP</strong> Kalender<br />

„Kunst im <strong>ICP</strong>“ wurde durch Firmen, so<br />

genannte Monatspaten, unterstützt.<br />

Viel Unterstützung durch Firmen und<br />

Privatpersonen erhielt die Benefiz-<br />

Vernissage der 1. Klasse unserer Integrativen<br />

Grundschule, die ihre in einem Kunstprojekt<br />

entstandenen Bilder verk<strong>auf</strong>ten,<br />

um damit einen neuen Schulhof zu<br />

finanzieren.<br />

Benefizveranstaltungen<br />

Seit gut vier Jahren sind die regelmäßigen<br />

Benefizveranstaltungen zu einer lieb<br />

gewonnen Tradition geworden. In diesem<br />

Jahr konnten wir den Kabarettisten<br />

Holger Paetz begrüßen, der <strong>auf</strong> seine<br />

Gage verzichtete und uns damit zusätzliche<br />

Spendeneinnahmen bescherte.<br />

Ehrenamtlich<br />

engagiert im <strong>ICP</strong><br />

Helfen Sie uns helfen!<br />

45<br />

Ehrenamt<br />

Einen hohen Stellenwert in den Einrichtungen<br />

der <strong>ICP</strong> Gruppe hat das Ehrenamt.<br />

Im MFZ Giesing und MFZ Freimann aber<br />

auch im <strong>ICP</strong> <strong>München</strong> engagieren sich<br />

bereits einige ehrenamtliche <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

und leisten wertvolle Arbeit. Dieses<br />

ehrenamtliche Engagement soll jetzt<br />

ausgebaut werden und weitere Menschen<br />

für diese Tätigkeit gewonnen werden.<br />

Ansprechpartner sind:<br />

Ilka Boehm fürs <strong>ICP</strong> <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/71007-458,<br />

ehrenamt@icpmuenchen.de<br />

Karoline Zehentner fürs MFZ Giesing<br />

Telefon: 089/693825200,<br />

karoline.zehentner@icpmuenchen.de<br />

Angelika Bareskow fürs MFZ Freimann<br />

Telefon: 089/72013-131,<br />

angelika.barsekow@icpmuenchen.de


46 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Die <strong>ICP</strong> Gruppe<br />

in Zahlen Belegte<br />

639<br />

252<br />

Plätze<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter<br />

1.296<br />

2000 2011<br />

639


Wirtschaftliche<br />

Kennzahlen<br />

Gesamterlöse<br />

Aktiva<br />

11.618<br />

47<br />

Gesamterlöse in Tsd. Euro<br />

31.367<br />

2000 2011


48 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Summary<br />

<strong>ICP</strong> Group Munich<br />

The <strong>ICP</strong> concept provides further growth<br />

The <strong>ICP</strong> Group Munich (Integration Centre for Cerebral<br />

Palsy) is a unique German-wide specialist centre<br />

for children, young people and adults with cerebral palsy<br />

and other neuro-orthopaedic conditions. An all-around,<br />

individual offer of care and support for all phases of life<br />

ensures the optimal stimulation for handicapped people.<br />

Integration and Inclusion<br />

The objective and principle of the <strong>ICP</strong><br />

group is to integrate the participants,<br />

socially as well as job-wise. In order to<br />

reach this goal the <strong>ICP</strong> puts a big emphasis<br />

on inclusion and inclusive education<br />

and care as required by the UN-Convention<br />

for Human Rights. The <strong>ICP</strong> Group<br />

offers an inclusive primary school and<br />

after-school care as well as nursery<br />

and kindergarten for children with and<br />

without special needs. New concepts are<br />

also invented like at the MFZ Freimann<br />

where handicapped adults live under the<br />

same roof as senior citizens. These new<br />

concepts are very successful.<br />

<strong>ICP</strong> for children and young people<br />

The <strong>ICP</strong> Group maintains several facilities.<br />

At the <strong>ICP</strong> in the Garmischer Straße in<br />

Munich about 450 children and young<br />

people are offered an integrated support<br />

and stimulation consisting of an effective<br />

synthesis of special needs education,<br />

therapeutic pedagogy and all necessary<br />

forms of therapy. The <strong>ICP</strong> offers places<br />

in an integrative nursery and integrative<br />

kindergarten as well as at pre-school and<br />

special school, after-school care and boarding<br />

home as well as later job training<br />

at the vocational training centre (Berufsbildungswerk)<br />

under one roof.


The individual assistance and care makes<br />

sure, that the children and young people<br />

get the care and stimulation according to<br />

their needs. The concept stems from a<br />

synthesis of special education theory as<br />

well as career training and neuro-physiologically<br />

based therapy.<br />

Job-training is especially important for<br />

an independent and self-determined life<br />

and this is offered within the vocational<br />

training centre. The job-training participants<br />

have the option to live at a boarding<br />

home or a living-group outside the<br />

training centre through which they<br />

gradually learn more independence.<br />

MFZ Münchner Förderzentrum GmbH<br />

The MFZ Münchner Förderzentrum is<br />

also a part of the <strong>ICP</strong> Group. This special<br />

institution for bodily and multiple handicapped<br />

adults with cerebral palsy consists<br />

of workshop, special needs workshop,<br />

boarding home and therapy.<br />

The MFZ Münchner Förderzentrum also<br />

has a boarding home with a daily structure<br />

for elderly handicapped people after<br />

they finished working at the workshops,<br />

as well as a residential home for elderly<br />

people. With this broad offer the <strong>ICP</strong><br />

Group ensures that handicapped people<br />

get extensive care with boarding option<br />

from childhood until the end of their<br />

lives.<br />

International contacts<br />

The <strong>ICP</strong> Group professional is further<br />

expanding its international contacts with<br />

similar institutions worldwide. Currently<br />

we maintain a professional exchange of<br />

knowledge with the Ukraine, Poland,<br />

Austria and Abu Dhabi where we supply<br />

expert knowledge and thus help the<br />

partner organisation to establish an<br />

institution with similar standards as<br />

the <strong>ICP</strong> Group.<br />

49


50 menschlich fachlich wirtschaftlich<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-100<br />

Telefax 089/71007-102<br />

E-mail info@icpmuenchen.de<br />

Internet www.icpmuenchen.de<br />

Sitz der Gesellschaft<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-101<br />

Telefax 089/71007-102<br />

E-mail leitung@muenchner-foerderzentrum.de<br />

MFZ Giesing<br />

St.- Quirin-Straße 19<br />

81549 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/693825-100<br />

Telefax 089/693825-230<br />

E-mail info@muenchner-foerderzentrum.de<br />

Internet www.muenchner-foerderzentrum.de<br />

MFZ Freimann<br />

Burmesterstraße 26<br />

80939 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/72013-300<br />

Telefax 089/72013-301<br />

E-mail info@muenchner-foerderzentrum.de<br />

Internet www.muenchner-foerderzentrum.de<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-550<br />

Telefax 089/71007-560<br />

E-mail kinderhaus@ikfmuenchen.de<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-108<br />

Telefax 089/71007-102<br />

E-mail info@integra-service-gmbh.de<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-341<br />

Telefax 089/71007-320<br />

E-mail owi@icpmuenchen.de<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-101<br />

E-mail foerderstiftung@icpmuenchen.de<br />

Konrad-Celtis-Str. 79-81<br />

81369 <strong>München</strong><br />

Telefon 089/71007-375<br />

E-mail integrationsfirma@icpmuenchen.de


Herausgeber<br />

Spendenkonto<br />

der Förderstiftung<br />

Spastiker-Zentrum <strong>München</strong><br />

51<br />

Impressum<br />

Redaktion<br />

Gestaltung<br />

Fotos<br />

Lithos<br />

Druck<br />

<strong>ICP</strong> Gruppe<br />

Vorstand<br />

Garmischer Straße 241<br />

81377 <strong>München</strong><br />

www.icpmuenchen.de<br />

44347<br />

Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />

BLZ 701 500 00<br />

Franziska Baum<br />

IS Grafik Iris Schacht<br />

Wolfgang Pulfer<br />

pix+print<br />

<strong>ICP</strong> Druckerei<br />

G. Solchenberger<br />

M. Asenbeck<br />

März 2012

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