Fachmagazin Fundus 1-2023
Das Fachmagazin Fundus informiert hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte. In diesem Heft werden im Schwerpunktthema alle hauswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen dargestellt.
Das Fachmagazin Fundus informiert hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte. In diesem Heft werden im Schwerpunktthema alle hauswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen dargestellt.
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Geprüfte
Fachhauswirtschafterin /
Geprüfter Fachhauswirtschafter
Voraussetzung: Berufsabschluss in Hauswirtschaft und
zwei Jahre Berufserfahrung ODER sechs Jahre Praxis im hauswirtschaftlich-pflegerischen
Bereich (mit Betreuung)
Susanne Binder
Ausbildungsdauer: zwei Jahre berufsbegleitend
750 h Vorbereitung / davon 200 h praktische Tätigkeit im realen
betrieblichen Umfeld
Kosten: ca. 4.000 € (Meister-BAfög möglich)
Einsatzgebiet: Ambulante Dienste, Tagespflegen, Privathaushalte,
hauswirtschaftliche Dienstleistungszentren, Beratungsstellen,
Selbstständigkeit u.v.m.
Lernort: Präsenzunterricht und auch online
Tariflohn: ab 2.550 € Brutto/monatlich
DQR-Einstufung: 5
Fortbildungsberuf der Hauswirtschaft nach BBiG § 53
Die „Geprüften Fachhauswirtschafter*innen“ sind die Spezialisten
im Gesundheits- und Pflegebereich und Führungskräfte
der Hauswirtschaft für Alltagsgestaltung und Betreuung.
Im Bayerischen Pflege- und Wohnqualitätsgesetz
sind sie als Fachkräfte der Pflege verankert – Voraussetzung
ist, dass der Beruf im Konzept der Einrichtung
aufgeführt ist.
Schwerpunkte der Fortbildung sind neben der Alltags-
und Milieugestaltung für Menschen mit
besonderem Pflege- und Unterstützungsbedarf
aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen
– die bedarfsgerechte Ernährung und Flüssigkeitsversorgung,
– Wohnen und Kleidung, Umzugsmanagement sowie
– Beratung und Anleitung und grundpflegerische Maßnahmen.
Eine besondere Aufgabe der Fachhauswirtschafter*innen ist
die an die Biographie anknüpfende förderliche Aktivierung von
Personen.
Optimales Einsatzgebiet sind daher Wohngemeinschaften,
Tagespflege-Angebote und alle vergleichbaren Bereiche.
Voraussetzung der Zulassung zur Fortbildungsprüfung, die aktuell
leider nur in Bayern durchgeführt wird, ist der Abschluss als
„Hauswirtschafter*iin“ und eine mindestens zweijährige Berufserfahrung,
mindestens teilweise im Pflegebereich (stationär oder
ambulant). Die Tarifeinstufung ist bei 133 % des Ecklohns, Führungskräfte
können aber deutlich höhere Entgelte erzielen.
Die Arbeitsmarktsituation ist zur Zeit optimal, Absolvent*innen
können sich die Stellen aus suchen!
Elvira Werner, DHB Erlangen
Hauswirtschaft
öffnet Türen
und bietet
ungeahnte
Möglichkeiten.
Mein Name ist Susanne Binder, ich bin 56 Jahre
alt, lebe im Landkreis Regensburg und betreibe hier
einen Betreuungsdienst für Senioren. Mit meinen
Mitarbeiter*innen sorgen ich dafür, dass Menschen
solange wie möglich, in ihrer vertrauten Umgebung
bleiben können. Wir unterstützen bei den sog.
„Übungen des täglichen Lebens“ und bieten die
hauswirtschaftliche Betreuung an.
Nach vielen Jahren im Bereich Pflege und Betreuung
(ambulant, stationär, teilstationär), war 2018
die Zeit reif für eine Veränderung. Um die Zulassung
für den Betreuungsdienst zu bekommen,
brauchte es die Hauswirtschaft und im Juni legte
ich extern die Prüfung zur Hauswirtschafterin ab.
Gefesselt von der Vielfalt, die dieser Beruf
bietet, den kurzen Einblick in dieses Berufsfeld,
meldete ich mich dann zur Weiterbildung zur Fachhauswirtschafterin
an. Vereint doch
diese Ausbildung all das, was ich täglich
(er)lebe. Wir tragen Verantwortung
bei der hauswirtschaftlichen Versorgung
von Senioren und Kranken, unterstützen
bei der Haushaltsführung, organisieren
und binden die zu betreuenden Personen
im Rahmen der Möglichkeiten in die
Tätigkeiten mit ein.
Die Fachhauswirtschafterin habe ich mit
einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen und wurde
dafür im Oktober 2022 mit dem Meisterpreis der
bay. Staatsregierung ausgezeichnet. Außerdem darf
ich als Botschafterin der Hauswirtschaft das
Berufsfeld öffentlich vertreten.
FUNDUS 1 2023 13