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Ausgabe April 0423 Online 1

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B 1785<br />

04/2023<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

Möbel-Trend-Messe vom 14.- 17. Juni in Dresden:<br />

Ein einzigartiges Erlebnis<br />

®<br />

Polstermöbel zum Wohlfühlen<br />

MHK: Fachkräfte-Casting vor Ort in Marokko<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Otto: Nach dem Boom – so stellt sich der Marktführer der Konsumflaute<br />

Special „Top-Import-Märkte“: Die Messe-Bilanzen von Polen bis China


WECHSEL ÜBER<br />

DICH HINAUS!


MIT EINEM STARKEN PARTNER,<br />

DER MIT SICHERHEIT<br />

DIE RICHTIGE LÖSUNG HAT.<br />

Wir denken Haus und Wohnen. Gemeinsam und den Endkunden<br />

im Blick entwickeln wir innovative Produkte, Dienstleistungen<br />

und Lösungskonzepte. Mit einem Ziel: die Zukunft eines jeden<br />

Partners aus Küchenfachhandel, Fachhandwerk und Industrie<br />

erfolgreich zu gestalten.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, verbinden wir Menschen mit<br />

Unternehmen und stellen uns tagtäglich unterschiedlichsten<br />

Herausforderungen. Dabei bauen wir auf unsere<br />

Unternehmenskultur mit Werten, die vertrauensvolle<br />

Partnerschaften möglich machen.<br />

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info@mhk.de<br />

www.mhk.de


EXPERIMENTE<br />

Nicht jedes Unternehmen leistet sich offiziell<br />

eine Abteilung, die mit Einrichtungs-Design<br />

experimentiert und einen eigenen Namen<br />

trägt. Die italienische Polsterschmiede Moroso,<br />

die immer wieder mit ungewöhnlichen<br />

Aktionen auffällt, schon – auch, um Prozesse<br />

im Unternehmen effizienter zu gestalten und<br />

Nachhaltigkeit zu beschleunigen. Experimente<br />

diesbezüglich sind mehr als willkommen.<br />

„More-So“, so der Name der Abteilung,<br />

war Impulsgeberin für die Installation,<br />

die bis zum 15. Mai im neuen Moroso Flagship<br />

Store in New York zu sehen ist. Die italienische,<br />

in Anchorage in Alaska lebende<br />

Künstlerin Paola Pivi (schemenhaft rechts<br />

im Foto) hat hierfür in Zusammenarbeit mit<br />

der Galerie Perrotin in New York eine Installation<br />

kreiert. In bunte Samtstoffe gekleidet,<br />

schweben vier Samtmatratzen frei in der<br />

Luft, vier liegen auf dem Boden. Gäste dürfen<br />

zwischen die Matratzen schlüpfen und<br />

wahlweise Super-(Wo)man spielen oder diesen<br />

seltsam offenen, beschwerten Raum bewusst<br />

erleben. Der Name der Installation:<br />

„Milano“. Foto: Moroso/Alex Kroke<br />

Look Out


Nie war eine<br />

leistungsstarke<br />

Gemeinschaft so<br />

wichtig wie heute! Zum<br />

Faktencheck<br />

Der Einrichtungspartnerring VME bietet neben dem professionellen Einkauf<br />

exklusive Handelsmarken wie Interliving und eine Rundum-Vermarktung.<br />

Mit unserer Zukunftsorientierung bieten wir dem mittelständischen<br />

Möbelhandel eine starke Händler-Gemeinschaft.<br />

Werden Sie Teil der Gemeinschaft!<br />

geschaeftsfuehrung@einrichtungspartnerring.com


B 1785<br />

04 / 2023<br />

Schwarze Schafe<br />

www.moebelmarkt.de<br />

und eine Vision<br />

International Interior Business Magazine<br />

Gerald Schultheiß<br />

Möbel-Trend-Messe vom 14.- 17. Juni in Dresden:<br />

Chefredakteur<br />

Future of Work in Retail: Das EHI-Handelsinstitut<br />

hat mit Händlern und Partnern gerade<br />

eine Initiative zur Zukunft der Arbeitswelt<br />

im Handel gegründet.<br />

Ein einzigartiges Erlebnis<br />

Dort herrsche<br />

großer Fachkräfte-Mangel, so das EHI.<br />

schultheiss@moebelmarkt.de<br />

Jedoch stelle sich die Frage, ob künftig im<br />

stationären Handel überhaupt noch so viele<br />

Menschen gebraucht würden.<br />

Denn längst gäbe es vollautomatisierte<br />

Shops, die 24/7 geöffnet sind und ohne<br />

Verkaufskraft auskommen. Auch werde der<br />

<strong>Online</strong>-Handel noch stärker und serviceorientierter.<br />

Und, falls der Beruf des Verkäufers<br />

aussterbe, was werde stattdessen<br />

gebraucht? Oder würden Verkäufer zum<br />

Wettbewerbs-Faktor? Und wie unterstützen<br />

KI, automatisierte Prozesse und weitere<br />

Technologien den Verkauf? Diese und andere<br />

Fragen will die Initiative klären.<br />

Öffentliche „Black-List“: Rampen-<br />

Sünder werden klar benannt<br />

Auch in der Logistik-Branche verschärft<br />

sich das Personal-Defizit. Mittlerweile gefährdet<br />

der Fahrermangel die Stabilität und<br />

Funktionsweise von Lieferketten. In unserer<br />

Branche glimmen zudem die schon allzu<br />

oft vergeblich beklagten Brennpunkte<br />

an so mancher Handels-Rampe weiter.<br />

Deshalb schlagen große Neumöbel-Logistiker<br />

jetzt Alarm: Wenn sich daran nicht etwas<br />

ändere, sei die Versorgung des Handels<br />

mit Möbeln langfristig nicht mehr gewährleistet,<br />

so die Chefs von Ahnefeld,<br />

Mahlmann, Röhr und des Bundesverbands<br />

Möbelspedition (AMÖ) einhellig bei einem<br />

Krisengigfel mit dem MÖBELMARKT.<br />

Daher sieht sich die AMÖ zum Handeln<br />

gezwungen und plant öffentlich zugängliche<br />

Black- und White-Listen. Diese sollen<br />

schwarze Schafe in der Branche klar benennen,<br />

andererseits aber Händler, bei denen<br />

es gut läuft, hervorheben.<br />

Verband wird Fachkräfte-Beschaffer<br />

Genauso wenig, wie die beste Verkaufsmaschinerie<br />

etwas nutzt, wenn bestellte Möbel<br />

nicht mehr angeliefert werden, hilft sie,<br />

wenn qualifizierte Monteure fehlen.<br />

So haben etwa Bekannte gerade bei einem<br />

mittelständischen Filialisten eine Küche gekauft,<br />

haben deren Montage aber bei Auslieferung<br />

gestoppt, weil das Montage-Team<br />

ebenso planlos wie chaotisch war.<br />

Was unterstreicht, dass schon jetzt das Beherrschen<br />

der Prozesse den Unterschied<br />

macht – denn im ganzen Bekanntenkreis<br />

wird künftig kaum mehr jemand bei dem<br />

besagten Möbelhändler kaufen.<br />

Genau mit diesem Wissen stellt die MHK<br />

Group jetzt ein ausgefeiltes Programm zur<br />

Gewinnung internationaler Monteure vor –<br />

von der Auswahl durch MHK vor Ort im<br />

Ausland über die sprachliche und berufliche<br />

Qualifikation und Integration bis hin<br />

zur Vermittlung an MHK-Fachhändler. Den<br />

Anfang machen gerade 15 Anwärter aus<br />

Marokko. „Das ist die Zukunft!“, unterstrich<br />

MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser im<br />

Gespräch mit mir über sein Projekt.<br />

Das neue „Gebot der Stunde“<br />

Zumal dann, wenn man – wie MHK – in<br />

einem schrumpfenden Markt noch größere<br />

Stücke vom Kuchen will. Dazu gehört auch<br />

eine Kalkulation mit Fokus auf Umsatz und<br />

Ertrag statt auf Stückzahlen. „Es ist das Gebot<br />

der Stunde, dass die Händler schnell<br />

umschalten“, mahnte der scheidende Vorstandsvorsitzende<br />

Werner Heilos.<br />

Eine Neujustierung, die je nach Segment<br />

bzw. Region der mehr oder weniger starke<br />

rote Faden des „New Global“ in der Bran-<br />

®<br />

che ist – was auch unsere Messeberichte<br />

aus Polen und Fernost offenbaren.<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

Polstermöbel zum Wohlfühlen<br />

MHK: Fachkräfte-Casting vor Ort in Marokko<br />

Otto: Nach dem Boom – so stellt sich der Marktführer der Konsumflaute<br />

Special „Top-Import-Märkte“: Die Messe-Bilanzen von Polen bis China<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Editorial 5


RAUMLÖSUNGEN MADE IN GERMANY<br />

Ihr Partner für maßgefertigte Perfektion<br />

In Bremen gefertigt liefern wir unsere Produkte in 70 Länder der<br />

Welt. Unsere Partner schaffen mit unseren maßgefertigten<br />

Gleittüren, Schranksystemen, Raumteilern, Trennwänden, Solitärmöbeln<br />

und Zimmertüren, moderne Lösungen für anspruchsvolle<br />

Einrichtungs- und Wohnsituationen.<br />

Die Gleittür ist unsere Kernkompetenz! Seit 1986 entwickeln wir<br />

unsere Systeme stetig weiter, aus Liebe zur Perfektion & Qualität.<br />

All unsere Produktkategorien sind zudem mit dem Label<br />

»Möbel Made in Germany« zertifiziert. Entdecken Sie mit uns die<br />

Möglichkeiten, individuell Räume zu gestalten!<br />

Das neue Gleittürsystem Facet feiert<br />

seine Premiere in Mailand & Köln.<br />

Es wurde für sein besonderes Design<br />

und seine Qualität mit dem Red Dot<br />

Award 2023 ausgezeichnet.<br />

Entworfen von Designer & Architekt<br />

Michael Hilgers, erinnern seine Facetten<br />

an einen geschliffenen Edelstein.<br />

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Individuell planbarer, designorientierter Stauraum, dafür stehen wir<br />

mit unseren Schrank- und Regalsystemen. Unsere Innensysteme und<br />

Solitär Möbel überzeugen durch Vielfalt, Individualisierungsmöglichkeiten<br />

und Qualität. Vom begehbaren Kleiderschrank bis zum HRW,<br />

vom Sideboard bis zur Regal- oder Wohnwand, von der Dachschräge<br />

bis zur Treppennische oder dem Ankleidezimmer, unsere Produkte<br />

bieten Stauraum nach Maß.<br />

MAILAND ODER KÖLN?<br />

Der Messe-Hattrick von raumplus<br />

startet am 17. <strong>April</strong> in Mailand.<br />

Während der Fuorisalone 2023<br />

feiert Facet seine Weltpremiere.<br />

Aber auch auf der Interzum und<br />

der imm haben Sie die Chance<br />

Facet und weitere Neuigkeiten<br />

aus unserem Hause zu entdecken.<br />

Kommen Sie vorbei, wir freuen<br />

uns auf Ihren Besuch!<br />

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Fuorisalone<br />

17.- 23.04.2023,<br />

täglich von 10-21 Uhr,<br />

Bagutta Art Gallery,<br />

Corso Garibaldi 17,<br />

Brera, 20121 Mailand<br />

Interzum<br />

09.-12.05.2023,<br />

Halle 8.1., Stand B019<br />

imm Cologne<br />

04.- 07.06.2023,<br />

Halle 11.2., Stand N-008<br />

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Titel<br />

MTM-Messe lädt nach Dresden<br />

Vom 14. bis 17. Juni findet die Möbel-Trend-Messe bereits zum<br />

dritten Mal statt. Das einzigartige Messeformat, das von namhaften<br />

Polstermöblern selbst ausgerichtet wird, inszeniert die<br />

Kompetenzen und Neuheiten von elf Ausstellern gebündelt in<br />

der Kulisse der Allten Börse in Dresden.<br />

Titelstory ab Seite 108<br />

18<br />

So trotzt Otto der Konsumflaute<br />

Auch der Marktführer im deutschen <strong>Online</strong>-Möbelhandel spürt die Zurückhaltung<br />

der Verbraucher. Ein Umsatzeinbruch sorgt für Unzufriedenheit in<br />

Hamburg. Wie eine vorsorgende Lager-Politik die aktuelle Situation dennoch<br />

entspannt, erläutert Otto- Möbel-Chef Jan Filler im Interview.<br />

Unternehmen<br />

5 Editorial<br />

5 Schwarze Schafe und eine Vision<br />

6 Intro<br />

12 Gesprächspartner<br />

14 Crossmedia<br />

14 News auf Moebelmarkt.de<br />

16 Unternehmen<br />

16 Expertentalk Creditplus:<br />

Besser verkaufen, zufriedene Kunden<br />

18 Otto: Die Kunden kaufen hochwertiger<br />

21 News aus Unternehmen<br />

24 ADA: Respect the Next!<br />

26 MHK wird zum Fachkräfte-Beschaffer<br />

29 News aus Unternehmen<br />

30 Einrichtungspartnerring VME:<br />

Der Begegnung wieder Raum geben!<br />

32 GfMTrend:<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

34 News aus Unternehmen<br />

35 Garant Gruppe:<br />

Nachhaltig erfolgreich<br />

26<br />

36 Design<br />

36 Musterring:<br />

Gemeinsam mehr Farbe erleben<br />

39 WK Wohnen:<br />

Einmaliges Möbel mit Herkunft<br />

40 Markt<br />

40 Expertentalk Logistik:<br />

Black-List und White-List für mehr<br />

Transparenz<br />

43 Markt-Mix<br />

44 Konjunktur:<br />

Das neue Möbeljahr ist gut gestartet<br />

46 Energiepreis-Bremse:<br />

Starke Verzögerung bei der Umsetzung<br />

47 Klimaverbund Mittelstand:<br />

Klimaprofis treffen den Nerv<br />

48 Jan Kurth:<br />

Die Politik lässt die Konsumenten im Stich<br />

Die Fachkräfte-Vision der MHK Group<br />

MHK hat ein Programm zu Gewinnung internationaler<br />

Fachkräfte gestartet. Den Anfang machte ein Casting<br />

in Marokko (Foto). Präsentiert wurde diese Zukunfts-<br />

Initiative in der eigens dafür errichteten neuen MHK<br />

Europa Akademie in Dreieich.<br />

Unternehmen<br />

8 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


EXPERTEN TALK<br />

Creditplus<br />

Besser verkaufen, zufriedene Kunden<br />

In Zeiten von Inflation und Konsum-Zurückhaltung steigt die<br />

Bedeutung des Ratenkaufs gerade bei Möbeln. Wie Händler<br />

darüber auch ihre Wertschöpfung steigern können und<br />

was ein smarter digitaler Prozess bringt, erfahren Sie im<br />

Experten-Talk mit den Spezialisten der Creditplus Bank für<br />

die Absatzfinanzierung von Möbeln.<br />

Experten Talk<br />

16<br />

24<br />

ADA: Respect the Next!<br />

Mit seiner Nachhaltigkeitsanalyse unterstreicht ADA den grünen Weg des österreichischen<br />

Möbelproduzenten. Die in Österreich produzierten Möbel sind mit mehreren<br />

Güte- und Nachhaltigkeitssiegeln zertifiziert. Nach dem Motto „reduce, replace<br />

and recycle“ verwertet ADA bereits 94% der anfallenden Abfälle. Zudem<br />

setzt das Vorstandsduo Michael Wibmer und Gerhard Vorraber (v.l.) auf 100%<br />

Ökostrom und 0% fossile Brennstoffe.<br />

Unternehmen<br />

Verbundgruppen: Gute Zahlen, gute Stimmung<br />

Die mittelständischen Möbelverbände bleiben auch in schwierigen<br />

Zeiten optimistisch. Umsatzzuwächse verzeichnen Garant<br />

und GfMTrend, wo die Hausmesse viele Neuheiten zeigte. Der<br />

Einrichtungspartnerring VME tagte wieder in Präsenz mit seinen<br />

Gesellschaftern. Hier wie dort sind wettbewerbsfähige<br />

Sortimente und Marken, verstärktes Marketing und Digitalisierung<br />

das Rezept gegen die Konsumflaute.<br />

Unternehmen<br />

30<br />

MÖBELMARKT<br />

Special<br />

Top-Import-Märkte<br />

Deutschland importierte 2022 Möbel im Wert von 10,745 Mrd. Euro (+2,84%). Neben den Giganten China und Polen<br />

und dem stärker werdenden Vietnam gewinnen auch deutlich kleinere Exporteure wie Malaysia oder Indonesien<br />

an Bedeutung. Auch diese Nationen stehen für eine leistungsfähige Möbelindustrie. Spannende Einblicke in die<br />

Attraktivität der Märkte gaben die Frühjahrsmessen im März. MÖBELMARKT berichtet von den Veranstaltungen in<br />

Posen, Kuala Lumpur, Saigon, Jakarta und Guangzhou – aus Ländern also, die fast zwei Drittel der deutschen<br />

Möbel-Importe repräsentieren.<br />

Foto: iStock<br />

87<br />

Messe-Saison rund um den Globus: Giganten und Newcomer<br />

China und Polen sind die größten Import-Märkte für den deutschen<br />

Möbelhandel. Doch auch die kleineren Nationen holen auf. So hat<br />

sich Vietnam weltweit zur Nummer 2 der Möbelexporteure gemausert,<br />

und auch Malaysia und Indonesien fertigen auf hohem Niveau.<br />

MÖBELMARKT war vor Ort auf den Frühjahrsmessen in Posen, Kuala<br />

Lumpur, Saigon, Jakarta und Guangzhou und gewann spannende<br />

Einblicke in die Leistungsfähigkeit dieser Top-Import-Märkte.<br />

Import-Special<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Anteile der Möbelimporte<br />

nach Deutschland:<br />

China<br />

29,92%<br />

Polen<br />

27,21%<br />

Übrige Länder<br />

38,54%<br />

Indonesien<br />

1,06%<br />

Vietnam<br />

3,27%<br />

87<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Intro 9


Musterring-Partnertage: Mehr Farbe erleben<br />

Viele Produktneuheiten, eine stimmige, sehr offen gestaltete<br />

Ausstellung und perfekt auf die Möbel abgestimmte Farbwelten –<br />

die Besucher erlebten in diesem Frühjahr auf der Musterring-Messe<br />

viele visuelle Highlights.<br />

Design<br />

36<br />

40<br />

Logistiker schlagen Alarm<br />

Beim Krisengipfel der MÖBELMARKT-Redaktion mit den großen<br />

Möbelspediteuren wurde deutlich: Die Versorgung des Handels mit<br />

Neumöbeln ist massiv gefährdet. Deswegen schlägt die AMÖ als<br />

Dachverband jetzt vor, eine Black- und White-List einzuführen, um<br />

transparent zu machen, wo im Handel die Probleme besonders gravierend<br />

sind.<br />

Markt<br />

49 küche & bad forum<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

5 Kurznachrichten<br />

8 MHK Group: Besser denn je<br />

10 AMK: Zum Wohle der gesamten Branche<br />

12 AMK Branchenabend:<br />

Klassentreffen in Mannheim<br />

13 BSH: Solides Ergebnis<br />

15 Gutsmann Küchen: Küche goes Youtube<br />

18 Kaltgeräte: Moderner Frischekomfort<br />

25 Liebherr: Neue Schätze für Weinliebhaber<br />

26 Küchenwohntrends und Möbel Austria:<br />

Vielfältiges Messeerlebnis<br />

29 Interzum 2023: Inspirationen en masse<br />

33 Naber: Lüftungstechnik-Inspiration<br />

34 Das Badezimmer im Wandel<br />

87 Special Top-Import-Märkte<br />

89 Editorial: In weiter Ferne, so nah<br />

90 MIFF: Eine Messe auf Rekordniveau<br />

92 VIFA Expo: Dynamische Entwicklung<br />

94 IFEX: Die Messe als Exportmotor<br />

96 CIFF: Mehr Besucher aus dem Inland<br />

98 Meble Polska: Zeitenwende auch in Posen<br />

101 Interzum Preview<br />

101 Interzum 2023: Den Wandel aktiv gestalten<br />

105 Furniere für die Einrichtungswelt<br />

106 Messen<br />

106 Lichtwoche Sauerland:<br />

Sechs Tage im Zeichen des Lichts<br />

108 Möbel-Trend-Messe: Dresden ruft<br />

110 Partnertage Ostwestfalen: Zwischen<br />

engagierter Order und purer Inspiration<br />

114 Business-Forum<br />

116 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

117 Köpfe<br />

119 Hans Strothoff/MHK Group:<br />

Eine bleibende Würdigung<br />

121 Look Out<br />

121 Experimente<br />

FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

APRIL 4/2023<br />

B 50899<br />

küche & bad<br />

forum<br />

Knallbunt oder unifarben, geradlinig und zeitlos schön<br />

– seit über zehn Jahren gibt es die Küchen von Popstahl<br />

mit ihren vielen Gestaltungsmöglichkeiten. In einem<br />

ganz besonderen Wohnhaus am Chiemsee lässt jetzt<br />

eine honigfarbene Popstahl Küche das Erdgeschoss<br />

erstrahlen. Foto: Georg Grainer<br />

Interzum & Küchenwohntrends:<br />

Die großen Vorberichte<br />

Gutsmann Küchen:<br />

Küche goes Youtube<br />

Marktüberblick<br />

Kühlen und Gefrieren<br />

10 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Das waren die Partnertage Ostwestfalen 2023:<br />

Die Partnertage Ostwestfalen in Bad Salzuflen fanden in diesem Jahr erstmals Mitte März<br />

statt. Sie versammelten wieder die Hersteller und Einkäufer für Junges Wohnen, Mitnahme<br />

und SB. Dabei gab es viel zu sehen und noch mehr zu besprechen.<br />

Messen<br />

110<br />

46<br />

Die Energie-Krise und der Möbelhandel:<br />

Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer Mittelstandsverbund<br />

und Sprecher der Fachgruppe Möbel und Küchen, zu<br />

den Energiekosten, den Hilfen der Bundesregierung und<br />

zum „Green Monday“ im Möbelhandel.<br />

Markt<br />

Interzum zeigt die Zukunft<br />

Die Weltleit-Messe Interzum verwandelt Köln erstmals seit 2019<br />

wieder in das Mekka der Möbelwelt. Nach der Zwangspause<br />

2021 können die Experten für Möbel-Produktion, Entwicklung<br />

und Materialien endlich wieder persönlich an den Rhein kommen,<br />

um nachhaltige Innovationen für das Wohnen der Zukunft<br />

zu sehen und zu fühlen.<br />

Interzum Preview<br />

101<br />

ab Seite<br />

49<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Die Jahresbilanzen der Unternehmen beschäftigen uns auch in der<br />

<strong>April</strong>-<strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum. Vor allem die vergangenen<br />

Geschäftsjahre der MHK Group und der BSH haben wir ausführlich<br />

analysiert. Ebenso wie die regen Tätigkeiten der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche. Außerdem waren wir in Bautzen, wo<br />

Robert Gutsmann mit einem frischen, modernen Ansatz seine Küchen<br />

vermarket. Ein Marktüberblick über die neuesten Geräte im<br />

Bereich Kühlen und Gefrieren, die großen Vorberichte zur Küchenwohntrends<br />

und Möbel Austria und zur Interzum sowie ein Einblick<br />

in die aktuellen Entwicklungen im Bad runden das aktuelle Heft ab.<br />

106<br />

Erhellendes im Sauerland<br />

Die ganze Welt der dekorativen und wohnlichen Beleuchtung<br />

fand sich Anfang März auf der Lichtwoche<br />

Sauerland in und um Arnsberg zusammen. Die dezentrale<br />

Hausmesse-Gemeinschaft ist inzwischen so erfolgreich,<br />

dass die Veranstaltung künftig jedes Jahr<br />

stattfinden soll.<br />

Messen<br />

Intro 11


Gesprächspartner<br />

Jan Filler, Otto:<br />

„Wir konnten das<br />

starke Wachstum der<br />

vergangenen Jahre<br />

nicht fortsetzen.“<br />

Unternehmen | Seiten 18–20<br />

Józef Szyszka, Meble Polska:<br />

„Die Internationalität und<br />

die sehr gute Stimmung<br />

haben uns überrascht<br />

– die Welt ist zurück.“<br />

Import-Special | Seiten 98–100<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser, MHK Group:<br />

„In der Branche sind wir<br />

mit unserer Fachkräfte-<br />

Initiative die Ersten – das<br />

ist die Zukunft!“<br />

Unternehmen | Seiten 26–28<br />

Krisengipfel mit der AMÖ und großen Möbel-Spediteuren:<br />

„Wenn nichts passiert, können wir die Versorgung des Handels<br />

mit Möbeln langfristig nicht sicherstellen!“<br />

Markt | Seiten 40–42<br />

Udo Röhr<br />

Röhr<br />

Andreas Eichinger<br />

AMÖ<br />

Dr. Martin Ahnefeld<br />

Ahnefeld<br />

Axel Mahlmann<br />

Mahlmann<br />

Fabian Pollmeier<br />

Röhr<br />

Gerd Mahlmann<br />

Mahlmann<br />

Ralf Böhne<br />

Ahnefeld<br />

Johannes Röhr<br />

Röhr<br />

MÖBELMARKT<br />

12 Intro 04 / 2023


Mit Freude erwartet.<br />

Wenn wir pünktlich und mit einem Lächeln vor der Tür stehen, um große Möbel und schwere<br />

Haushaltsgeräte an den gewünschten Platz zu bringen, wird der passende Service gleich<br />

mitgeliefert.<br />

Von der Verpackungsentfernung, über Montage- und Anschlussleistungen, bis hin zur<br />

Altteilentsorgung: Mit uns wird der <strong>Online</strong>-Kauf zu einer runden Sache.<br />

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vertrieb-2mh@hermes-2mh.de.<br />

www.hermes-2mh.de


MÖBELMARKT.DE<br />

EXPERTEN-<br />

BEITRAG<br />

Die Chancen des E-Commerce in<br />

der Möbelbranche<br />

Insgesamt bietet der E-Commerce der Möbelbranche viele Chancen, um<br />

das Geschäft zu erweitern, die Effizienz zu steigern und die Kundenerfahrung<br />

zu verbessern. Crystal Design nennt einige der wichtigsten Chancen:<br />

Erreichbarkeit, Personalisierung, Effizienz, Kundenerfahrung, erweiterte<br />

Produktpalette und internationales Geschäft.<br />

Foto: Crystal Design<br />

Alliance-Verband startet neue<br />

Kampagne „Klartext“<br />

Unter dem Titel „Klartext“ hat der Alliance-Verband eine neue Kampagne<br />

gestartet. „Klare Worte“ lautet das Motto der Videoserie, in der Geschäftsführer<br />

sowie Gesellschafterinnen und Gesellschafter Stellung nehmen zu Fragen<br />

aus unterschiedlichen Themengebieten. Zur Premiere erläutert Geschäftsführer<br />

Marko Steinmeier u.a. das verbandseigene Bonussystem.<br />

Foto: Alliance<br />

Business Forum: https://bit.ly/3ZF4GNy<br />

Unternehmen: https://bit.<br />

ly/3KCfeZO<br />

Weiterer Recycling-Standort in<br />

Deutschland<br />

Der Holzwerkstoffhersteller Egger übernimmt das deutsche Recyclingunternehmen<br />

M+P Umweltdienste GmbH. Der Kaufvertrag wurde am 31. März<br />

2023 abgeschlossen. M+P mit Sitz im bergischen Overath belieferte Egger<br />

bereits in der Vergangenheit mit wiederverwertbaren Rohstoffen. Bei Egger<br />

entstehen aus gesammeltem Altholz wieder hochwertige Holzwerkstoffe.<br />

Foto: M+P Umweltdienste<br />

Küchen-Hersteller Warendorf<br />

wird von Hülsta übernommen<br />

Hülsta erwirbt den Luxusküchen-Hersteller Warendorf. Die Konstellation ist<br />

in der Möbelbranche bisher einzigartig: Beide bekannten deutschen Hersteller<br />

wollen künftig wertvolle Synergieeffekte nutzen, um sich erfolgreich<br />

zu positionieren. Warendorf soll auch unter dem Hülsta-Dach seine Unabhängigkeit<br />

bewahren.<br />

Foto: Warendorf<br />

Unternehmen: https://bit.ly/3GgV0SN<br />

Unternehmen: https://bit.ly/3nOE0gg<br />

MÖBELMARKT<br />

14 Crossmedia 04 / 2023


Ausgewählte Möbelbezugsstoffe<br />

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Wir freuen uns auf Sie!<br />

interzum 2023<br />

Kölnmesse<br />

09.–12.05.2023<br />

Halle 11.2<br />

Stand P-037<br />

emstex GmbH<br />

Fürstenwall 228<br />

Tel.: +49 5734 51487-0<br />

D-40215 Düsseldorf info@emstex.de<br />

www.emstex.de


Besser verkaufen,<br />

zufriedene Kunden<br />

Derzeit steigt die Bedeutung des Ratenkaufs bei Möbeln und Küchen deutlich. Welche Rolle einer Finanzierung in Zeiten von Inflation und<br />

Konsum-Zurückhaltung zukommt, wie Händler darüber zusätzlich noch Mehrwerte verkaufen und ihre Wertschöpfung erhöhen können und<br />

welche Vorteile ihnen ein smarter digitaler Finanzierungs-Prozess am POS eröffnet, darüber sprach der MÖBELMARKT im Experten-Talk mit<br />

Laura Portretni und Güven Dalkiran, den Spezialisten der Creditplus Bank AG für die Absatzfinanzierung von Möbeln.<br />

„Unsere Erfahrung<br />

ist, dass man über<br />

die Rate einen<br />

großen Hebel hat.“<br />

Güven Dalkiran<br />

MM: Wie deutlich hat eigentlich die<br />

Bedeutung einer Ratenzahlung bei<br />

Möbeln im Zuge der aktuellen wirtschaftlichen<br />

Unsicherheit und der<br />

spürbar gestiegenen Preise auch für<br />

Möbel weiter angezogen?<br />

„Mit unseren attraktiven<br />

Finanzierungen können wir<br />

immer mehr Wünsche<br />

erfüllen.“<br />

Laura Portretni<br />

Laura Portretni: Sehr deutlich. Insbesondere<br />

der Bereich Household Equipment<br />

– sowohl am Point of Sale (POS)<br />

als auch im E-Commerce – hat einen<br />

sehr hohen Stellenwert für uns bekommen.<br />

Es ist ein Bereich, in<br />

dem wir sehr stark wachsen.<br />

Mit Hilfe unserer attraktiven<br />

Finanzierungen können<br />

wir immer mehr<br />

Wünsche unserer<br />

Kundinnen und<br />

Kunden erfüllen.<br />

Und diese wiederum<br />

können die<br />

Ersparnisse dank<br />

kleiner, überschaubarer<br />

Monatsraten<br />

in andere<br />

Wünsche investieren.<br />

MM: Wie kann ich als Möbeloder<br />

Küchenhändler mit Hilfe einer<br />

Finanzierung gerade jetzt besser<br />

und vor allem mehr verkaufen?<br />

Güven Dalkiran: Viele Leute tanken<br />

immer für 50 Euro – die schauen gar<br />

nicht auf den Preis. Unsere Erfahrung<br />

ist, dass man über die Rate einen<br />

großen Hebel hat. Ob die Küche<br />

am Ende 11.300 oder 13.200 Euro<br />

kostet, spielt gar nicht mehr so<br />

die große Rolle – sondern die 300<br />

Euro, welche die Kundin oder der<br />

„Durch den digitalen Kreditabschluss<br />

können Kunden<br />

schneller und einfacher<br />

genehmigt werden.“<br />

Laura Portretni<br />

Kunde dann letztlich monatlich zahlt.<br />

Portretni: Wenn der Kunde oder die<br />

Kundin ein bestimmtes Sofa möchte,<br />

kann ich über die Rate z. B. bezüglich<br />

der Wahl des Bezugstoffs oder der verfügbaren<br />

Funktionen auch Mehrwerte<br />

schmackhaft machen.<br />

Oder ich biete ein vergleichbares Modell<br />

an, das für seine oder ihre Bedürfnisse<br />

besser geeignet ist und zusätzlich<br />

vielleicht noch Argumente wie<br />

Nachhaltigkeit oder Made in Germany<br />

liefert. Das würde bei der Monatsrate<br />

etwas mehr kosten oder es würde analog<br />

dazu die Laufzeit der Raten entsprechend<br />

etwas verlängern. Deshalb<br />

ist es für die Verkäuferin und den Verkäufer<br />

wichtig zu erkennen, was Kunden<br />

wirklich möchten, um so das Optimale<br />

herausholen zu können.<br />

MM: Für ihre Handels-Partner bietet<br />

die Creditplus eine bruchfreie digitale<br />

Antragsstrecke an. Inwiefern unterscheidet<br />

sich dieser Prozess von<br />

der klassischen Antragsstrecke und<br />

was zeichnet ihn aus?<br />

Dalkiran: Das ist richtig. Zunächst ist<br />

an dieser Stelle hervorzuheben, dass<br />

unsere komplett digitale Antragsstrecke<br />

durch das Responsive-Design mit<br />

jedem Endgerät durchlaufen werden<br />

kann.<br />

Unsere digitale Signatur, die eine<br />

komplett papierlose Finanzierung ermöglicht,<br />

aber auch der digitale Konto-Check,<br />

der den Gehaltsnachweis<br />

ersetzt und den Verkäuferinnen und<br />

Verkäufern unangenehme Fragen er-<br />

16 Experten Talk<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Creditplus<br />

„Die Bedeutung der Ratenzahlung bei Möbeln<br />

hat aktuell sehr deutlich angezogen.“<br />

Laura Portretni<br />

spart, tragen zu einem einfachen und<br />

vor allem transparenten und nachhaltigen<br />

Prozess bei.<br />

Der Prozess der Antragsstrecke wird<br />

somit nicht nur 100% digital, sondern<br />

auch sehr einfach und unkompliziert.<br />

MM: Welche Vorteile bietet das der<br />

Verkäuferin bzw. dem Verkäufer im<br />

stationären Möbelhandel?<br />

Portretni: Eine schnelle und papierlose<br />

Abwicklung: Durch den digitalen<br />

Kreditabschluss können Kundinnen<br />

und Kunden in der Regel schneller und<br />

einfacher genehmigt werden.<br />

Dadurch können die Verkäuferinnen<br />

und Verkäufer wiederum den Kaufabschluss<br />

beschleunigen und die Kundenzufriedenheit<br />

erhöhen.<br />

Zudem fallen die Portogebühren aufgrund<br />

der Digitalisierung komplett<br />

weg, und es können keine Unterlagen<br />

verloren gehen.<br />

MM: Und welche Vorzüge bietet der<br />

zu 100% digitalisierte Vertragsabschluss<br />

den Möbelkunden?<br />

Dalkiran: Für die Kundinnen und Kunden<br />

ist dies ein schneller, einfacher<br />

und vor allem transparenter Prozess,<br />

der ungemein auf das Einkaufserlebnis<br />

„Dieser schnelle, einfache<br />

und transparente Prozess<br />

zahlt ungemein auf das<br />

Einkaufserlebnis ein.“<br />

Güven Dalkiran<br />

einzahlt. Sie genießen ihr digitales Einkaufserlebnis,<br />

fühlen sich rundum gut<br />

beraten und haben zudem Freude daran,<br />

in Sachen Nachhaltigkeit unterstützend<br />

mitzuwirken.<br />

MM: Nun ist der Payment-Prozess<br />

im Netz einer der wichtigsten Hebel<br />

in Richtung Kundenbindung und<br />

-zufriedenheit. Gilt das auch für den<br />

POS, und wie viele stationäre Möbelhändler<br />

nutzen den zu 100% di-<br />

„Wir unterstützen den<br />

Handel, erleichtern den<br />

Verkaufsprozess und<br />

machen den Einkauf so<br />

angenehm wie möglich.“<br />

Güven Dalkiran<br />

gitalen Vertragsabschluss denn<br />

eigentlich schon?<br />

Portretni: Die Nachfrage nach<br />

einem papierlosen Kreditvertrag<br />

steigt kontinuierlich<br />

und somit auch die<br />

Zahl der Schulungen<br />

vor Ort bei unseren<br />

Partnern.<br />

Wir sind mit der<br />

aktiven Nutzung<br />

des digitalen Abschlusses<br />

sehr zufrieden.<br />

MM: Gerade dort auch am<br />

POS muss der gesamte Beratungs-<br />

und Kaufprozess bis zur<br />

Zahlungsabwicklung von A bis Z<br />

begeistern. Wie wirkt sich denn Ihr<br />

digitalisierter Vertragsabschluss bereits<br />

auf die Zufriedenheit der Kundinnen<br />

und Kunden aus?<br />

Dalkiran: Wir wissen natürlich, dass<br />

Kundinnen und Kunden immer stärker<br />

nach digitalen Lösungen fragen.<br />

Hier unterstützen wir den Handel als<br />

zuverlässiger Partner, erleichtern den<br />

Verkaufsprozess und machen den Einkauf<br />

für die Kundinnen und Kunden so<br />

angenehm, transparent und einfach<br />

wie möglich.<br />

MM: Ganz herzlichen Dank!<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Experten Talk 17


Jan Filler, Otto<br />

18 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


„Die Kunden kaufen<br />

hochwertiger<br />

Nach den vergangenen Jahren des Booms spürt auch Otto als Deutschlands größter <strong>Online</strong>-Möbelhändler die<br />

Konsumzurückhaltung. Wie geht man in Hamburg damit um? MÖBELMARKT-Redakteur Stefan Mielchen<br />

sprach mit Jan Filler, Division Manager Furniture bei Otto.<br />

MMM: Herr Filler, der Umsatz der Einzelgesellschaft Otto ist im<br />

vergangenen Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 8,6% gesunken:<br />

Wie hat sich dies im Möbel-Segment bemerkbar gemacht?<br />

Filler: Auch wir haben die Kaufzurückhaltung gespürt und konnten<br />

das starke Wachstum der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Aber<br />

mit Blick auf das neue Geschäftsjahr sind wir optimistisch, dass wir<br />

eine Stabilisierung hinbekommen, die sich in den letzten Wochen bereits<br />

gezeigt hat. Wir planen mit einem kleinen Wachstum, wenn auch<br />

mit einer deutlich flacheren Dynamik als in den letzten Jahren.<br />

„Man kann bei uns locker mehr<br />

als 10.000 Euro ausgeben.<br />

Auch in diesem Segment verkaufen<br />

wir täglich viele Produkte.“<br />

MM: Die zurückliegenden Corona-Jahre waren Boom-Jahre für<br />

die Möbelbranche. Relativiert das nicht auch die Umsatzrückgänge<br />

ein wenig?<br />

Filler: Wir vergleichen uns nicht zu 2019. Unser Anspruch ist vielmehr,<br />

dass wir an die Jahre 2020 und 2021 anknüpfen, in denen wir<br />

viele Neukunden gewinnen konnten. Auf dieser neuen Kundenbasis<br />

versuchen wir, weiter zu wachsen.<br />

MM: Die Zahl der aktiven Otto-Kunden ist mit 11,3 Mio. in etwa<br />

konstant geblieben. Das heißt im Ergebnis, dass die Durchschnittsbons<br />

gesunken sind. Wie hat sich das im Home & Living-<br />

Bereich bemerkbar gemacht?<br />

Filler: Insgesamt haben wir eine Verschiebung weg von den Investitionsgütern.<br />

Das hat den Möbelbereich etwas stärker betroffen als<br />

andere Produkte. Innerhalb des Möbel-Bereichs gibt es eine Tendenz,<br />

dass Kunden hochwertiger kaufen. Wir sehen hier eine Positionierung<br />

in den Extremen: Es wird besonders günstig gekauft oder tatsächlich<br />

hochwertiger. In dieser hochwertigen Orientierung haben wir unser<br />

Angebot gezielt verlängert, so dass wir hier für den Kunden als<br />

Kaufstätte auch relevant werden.<br />

MM: Wie definieren Sie „hochwertig“ in Ihrem Möbelsortiment –<br />

oder anders gefragt: Wo liegt die preisliche Schallgrenze für den<br />

<strong>Online</strong>-Kunden?<br />

Filler: Das Brot- und Butter-Geschäft, aus dem wir ursprünglich kommen,<br />

ist das Junge Wohnen. Vor gut zehn Jahren haben wir begonnen,<br />

das konventionelle Wohnen aufzubauen, für das wir damals erste<br />

Marken wie Ekornes oder Musterring gewonnen haben, die mit uns<br />

diesen Weg gegangen sind. Da haben wir heute eine hohe Kompetenz.<br />

Im mittleren Preissegment docken wir mit Qualitäten und Funktionen<br />

an. Seien es Leder oder hochwertige Stoffe oder Funktionen<br />

in den Möbeln, die wir in diesem Umfang vorher nicht hatten. Man<br />

kann bei uns locker mehr als 10.000 Euro ausgeben, auch wenn es<br />

da dann überschaubarer wird. Doch auch in diesem Segment verkaufen<br />

wir täglich viele Produkte. Aber wir tun uns schon leichter, ein<br />

Produkt zu verkaufen, das 2.000 Euro kostet, als eines, das 10.000<br />

Euro kostet.<br />

MM: Im stationären Möbel-Discount gibt es Umsatzrückgänge<br />

von bis zu 20%, teilweise begegnen die Unternehmen dem durch<br />

ein Trading-up. Wie sieht das bei Otto aus?<br />

Filler: Für uns ist das nichts Neues. Bei einem Produkt im Preiseinstieg<br />

bieten wir Mehrwerte über die Artikel-Detailseite an, zum Beispiel einen<br />

hochwertigeren Stoff oder eine zusätzliche Funktion. Das haben<br />

wir schon immer so gemacht. In der Angebots-Vielfalt wollen wir uns<br />

wieder stärker konzentrieren, also viel Auswahl bieten, aber nicht unendlich<br />

viel Komplexität in der Produktion haben. Da bietet es sich an,<br />

bei bestehenden Produkten ein Qualitäten-Trading-up anzubauen.<br />

„Wir haben den Schwerpunkt<br />

unserer Beschaffungsmärkte<br />

ganz klar in Europa.“<br />

MM: Das setzt voraus, dass Sie den Kunden auf Ihrer Seite entsprechend<br />

leiten und anleiten.<br />

Filler: Wir nutzen unsere Daten zur Individualisierung von relevanten<br />

Produktangeboten. Durch das Klickverhalten erfahren wir, ob das<br />

wirklich so war oder etwas anderes hätte sein sollen. So können wir<br />

die große Vielfalt, die unsere Plattform bietet, auf ein technisch ermitteltes,<br />

relevantes Sortiment reduzieren. Innerhalb der Artikel-Detailseiten<br />

versuchen wir dann, auf ähnliche Produkte zu verweisen. So gelingt<br />

es uns, eine Customer Journey aufzubauen, bei der die Kunden<br />

sehr schnell zu den passenden Produkten gelangen.<br />

„Wir haben unsere Lagerbestände 2022<br />

sehr stark heruntergefahren.<br />

Davon profitieren wir bis heute.“<br />

MM: Für die DIY-Sortimente unterhält Otto ein großes Lager im<br />

Hamburger Hafen, um auch bei Großteilen schnell lieferfähig zu<br />

sein. Wie sieht es im Möbelbereich aus: Über welche Lagerkapazitäten<br />

verfügt Otto, und wie schnell können Sie liefern?<br />

Filler: Unsere verschiedenen Lager-standorte sind spezifisch für bestimmte<br />

Sortimente, so dass wir für Möbel beispielsweise Lager mit<br />

großen Kommissionier-Flächen haben, die für die Großteile optimiert<br />

sind, aber auch die Hochregal-Lager für die Pakete. Wir nutzen spezielle<br />

Großstück-Lager, die so zentral in Deutschland liegen, dass wir<br />

eine schnelle Lieferfähigkeit realisieren können. Schnell heißt, dass<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Unternehmen 19


Filler: Wir haben im zweiten Quartal 2022 entschieden, die Lagerbestände<br />

zu reduzieren, und sie bis zum Sommer sehr stark heruntergefahren.<br />

Davon profitieren wir bis heute. Wir haben die Bestände<br />

bislang nicht wieder hochgefahren und sind jetzt auf einem deutlich<br />

unterdurchschnittlichen Niveau. Anhand unserer Daten analysieren<br />

wir sehr genau, welche Produkte von den Kunden angeklickt werden,<br />

wo eine hohe Attraktivität ist. Und genau diese Produkte legen wir<br />

jetzt gezielt ans Lager. Das schafft eine hohe Verfügbarkeit und hat<br />

uns gut durch diese Phase geholfen.<br />

„Wir sehen eine Positionierung<br />

in den Extremen:<br />

Es wird besonders günstig gekauft<br />

oder tatsächlich hochwertiger.<br />

MM: Was hat die höchste Relevanz bei den Otto-Kunden?<br />

Filler: Sehr, sehr erfolgreich waren wir im letzten Jahr mit einem<br />

Schiebetüren-Kleiderschrank und einem Boxspringbett. Das waren<br />

wirklich große Highlights, mit denen wir offensichtlich einen Nerv getroffen<br />

haben.<br />

Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Fotos: Otto<br />

Otto-Bilanz: Deutliches Umsatz-Minus<br />

„In Summe sind wir sehr unzufrieden mit dem vergangenen<br />

Jahr“: Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands<br />

beim Hamburger Versandhändler Otto, blickte bei der Bilanz-Pressekonferenz<br />

im März in Hamburg auf ein schwieriges<br />

Geschäftsjahr 2022/2023 (28.2.). Der Umsatz ging um<br />

8,6% auf 6,372 Mrd. Euro zurück. Konkrete Zahlen zum Geschäftsergebnis<br />

wird es für das Einzelunternehmen Otto im<br />

Mai geben, wenn die Geschäftszahlen der Otto Group veröffentlicht<br />

werden. Die sehr gute Entwicklung in den Einrichtungssortimenten<br />

während der vergangenen Boom-Jahre<br />

habe sich stark abgekühlt, so Opelt.<br />

Auf otto.de werden im Möbel-Segment rund 650.000 einzeln<br />

bestellbare Artikelpositionen angeboten. Etwa 300.000<br />

werden von Otto selbst eingekauft, 350.000 kommen über<br />

den Marktplatz. Die Zahl der aktiven Otto-Kunden blieb mit<br />

11,3 Millionen im vergangenen Jahr relativ stabil. Auf dem<br />

Otto-Marktplatz bieten aktuell über 5.000 Partner zusammen<br />

mit Otto rund 14,5 Millionen Produkte an.<br />

„Unser Kundenstamm ist auf einem guten Niveau aktiv geblieben,<br />

aber in anderen Warengruppen“, so Opelt. Die Verbraucher<br />

hätten sehr genau geschaut, wo sie ihr Geld ausgeben.<br />

„Es war ein super schwieriges Jahr, trotzdem haben<br />

wir unsere großen Zukunftsthemen vorangetrieben und<br />

schauen optimistisch-realistisch in die Zukunft.“<br />

wir mit Möbeln nicht unbedingt next-day-fähig, aber innerhalb von<br />

zwei bis drei Tagen beim Kunden sind. Bei Möbeln haben wir einen<br />

großen Anteil build-to-order, also Produkte, die für den Kunden individuell<br />

gefertigt werden. Hier liegt die Lieferzeit von deutlich über<br />

90% der Ware bei maximal acht Wochen.<br />

MM: Wie entwickeln sich die Lager-standorte von Otto in Polen?<br />

Filler: Wir passen die Kapazitäten permanent an. Wir haben insbesondere<br />

bei den Großstücken eine Stärke: Viele unserer Hersteller<br />

sitzen in Polen beziehungsweise in Ost-Europa. Wir schauen, dass<br />

die Transportwege sinnvoll zu den Betrieben passen. Deshalb nutzen<br />

wir gerne den Standort Polen.<br />

MM: Wie stark sind die Lagerbestände durch die große Kaufzurückhaltung<br />

jetzt gewachsen, wenn weniger Ware abfließt? Und<br />

wie geht Otto damit um?<br />

MM: Polen haben Sie genannt, auf welchen weiteren Märkten<br />

kauft Otto vorrangig ein?<br />

Filler: Die Wahl der Beschaffungsmärkte wird von einer Vielzahl von<br />

Faktoren beeinflusst. Für uns ist beispielsweise die Risiko-Diversifikation<br />

immer relevanter geworden, damit es keine zu großen Abhängigkeiten<br />

von einem Beschaffungsland gibt. Auf der anderen Seite<br />

steht der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen oder dem<br />

CO 2-Ausstoß – es ergibt ja keinen Sinn, Produkte von sehr weit her<br />

zu holen, die ich auch beim Nachbarn einkaufen kann. Nichtsdestotrotz<br />

sind wir weltweit unterwegs. Es gibt beispielsweise in Asien eine<br />

hohe Handwerklichkeit in den Produkten. Wir haben unseren<br />

Schwerpunkt aber ganz klar in Europa, auch historisch gesehen. Viele<br />

unserer Geschäftsbeziehungen mit den Herstellern dort sind Jahrzehnte<br />

alt, und die pflegen wir weiterhin.<br />

„Wir sind mit Möbeln nicht unbedingt<br />

next-day-fähig, aber innerhalb von<br />

zwei bis drei Tagen beim Kunden.“<br />

MM: Welche Rolle spielt dabei das Thema Nachhaltigkeit?<br />

Filler: Wir schauen schon, dass wir bei den Produktionsstätten in Europa<br />

zu einer Modernisierung kommen, etwa im Hinblick auf technologische<br />

Potenziale, aber auch stark bei der Verwendung ressourcenschonender<br />

Alternativen. Muss es beispielsweise immer Leder sein,<br />

oder kann der Materialeinsatz im Produkt auch anders und mit weniger<br />

CO 2-Ausstoß gestaltet sein? Auch der Energiebedarf in der Produktion<br />

ist ein Thema. Es gibt eine hohe Bereitschaft in Europa, sich<br />

diesen Herausforderungen zu stellen. Daher arbeiten wir sehr gerne<br />

mit den Unternehmen, die wir kennen, weil sie bereit sind, sich anzupassen.<br />

MM: Die Verbraucher kennen es aus dem Bio-Supermarkt: Man<br />

muss es sich leisten können, dort einzukaufen. Heißt nachhaltig<br />

automatisch auch teurer?<br />

Filler: Bei den nachhaltigen Produkten treiben vor allem die initialen<br />

Zertifizierungen die Kosten. Die Mehrkosten durch Produkte, die diese<br />

Zertifikate dann tragen, sind so gering, dass dies kaum zu einem<br />

Preisunterschied führt. Bei diesen initialen Zertifizierungskosten ist<br />

die Frage, in welchem Zeitraum man den Cashback erzielen will.<br />

Wenn ein Hersteller das binnen eines Jahres erreichen möchte, ist<br />

der Preisaufschlag sehr groß, wenn der Zeitraum drei bis fünf Jahre<br />

beträgt, ist der Preisaufschlag eher klein. Das ist das, was wir mit den<br />

Herstellern gemeinsam hinzubekommen versuchen. Und das gelingt<br />

uns in den meisten Fällen, so dass in sehr vielen Produkten gar kein<br />

Preisaufschlag kalkuliert wird.<br />

MM: Herr Filler, vielen Dank für das Gespräch!<br />

20 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Möbel Schaumann bleibt montags zu<br />

Das Kasseler Einrichtungshaus Möbel Schaumann setzt weiter aufs Energiesparen<br />

und verzichtet dauerhaft auf die Montagsöffnung. Das VME-Mitglied<br />

hat bereits seit dem 1. Oktober letzten Jahres am Montag geschlossen, jetzt<br />

wird diese Entscheidung bis mindestens Ende August ausgeweitet. Etwa 25%<br />

Energie konnten seither durch diese und weitere Maßnahmen im Vergleich<br />

zum Vorjahr eingespart werden. Und: Das Verkaufspersonal hat durch diese<br />

Entscheidung ein zusammenhängendes Wochenende. Die gesamte Mannschaft<br />

hat sonntags und montags frei. Bei einer Umfrage sprachen sich 95%<br />

der Beschäftigten für den weiteren Verzicht auf die Montagsöffnung aus.<br />

Ekornes: Umstrukturierungen in Europa<br />

Der norwegische Relax-Möbel-Hersteller Ekornes strukturiert um<br />

und schafft in den nächsten drei Monaten einen europäischen Service-Standort.<br />

Dort sollen Finanzen, Kundenservice und Versand<br />

von Ersatzteilen zentralisiert werden, um europaweit eine schnelle<br />

und zuverlässige Abwicklung gewährleisten zu können, wie das Unternehmen<br />

mitteilt. Wo dieser Standort liegen soll, wurde noch nicht<br />

bekanntgegeben. Bislang wurde der europäische Markt von den<br />

drei Ekornes-Niederlassungen in Frankreich (Südeuropa), Großbritannien<br />

(U.K.) und Deutschland (Zentraleuropa) betreut. Um seine<br />

Wettbewerbsposition halten zu können, sind nach Unternehmensangaben<br />

aber nun Veränderungen und eine Bündelung der Kräfte<br />

notwendig. Dies solle etwa durch die Zentralisierung und die Schaffung<br />

eines Top-Angebots in den Bereichen Kundenservice und Finanzen<br />

geschehen.<br />

Bolia: Neues Shop-Konzept in Kopenhagen<br />

Ende März eröffnete Bolia einen neuen Flagship-Store im Kopenhagener<br />

Stadtteil Holmen. Auf mehr als 1.300 Quadratmetern präsentiert die dänische<br />

Design-Marke im historischen Kuglegården ihren bislang größten Store in<br />

einem 1741 errichteten, sorgfältig restaurierten Gebäude. Mit einem innovativen<br />

Konzept will Bolia hier zukunftsweisende Wege für die Wohn- und Arbeitseinrichtung<br />

aufzeigen, darunter die neue Professional Collection sowie<br />

Lösungen für Büros, Hotels, Restaurants und Homeoffice. Das Angebot richtet<br />

sich daher auch an Innendesigner, Architekten oder Geschäftsinhaber. Bolia<br />

unterhält u. a. 82 Stores in ganz Europa sowie <strong>Online</strong>-Shops in 30 Ländern.<br />

Polipol-Gruppe tritt Klimapakt bei<br />

Die Polipol-Gruppe hat sich dem Klimapakt<br />

für die Möbelindustrie der Deutschen<br />

Gütegemeinschaft Möbel (DGM)<br />

angeschlossen. Im Zuge des Beitritts bilanziert<br />

und analysiert der Polstermöbelund<br />

Bettenhersteller fortan gemeinsam<br />

mit einer professionellen Klimaschutzberatung<br />

seine CO2-Emissionen, um Einsparpotenziale<br />

zu identifizieren und die<br />

Treibhausgas-Emissionen zu verringern.<br />

„Wir freuen uns über den namhaften Zuwachs<br />

für unsere Klimaschutzinitiative“,<br />

sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.<br />

„Jedes weitere Unternehmen und<br />

jede eingesparte Tonne an CO2-Emissionen<br />

vergrößert die Wirkung, welche die<br />

Möbelindustrie zum Erreichen des<br />

1,5-Grad-Ziels erzielt und unterstreicht<br />

umso deutlicher das Verantwortungsbewusstsein<br />

und die Pionierarbeit unseres Industriezweigs im Rahmen<br />

der Transformation der deutschen Wirtschaft.“<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Unternehmen 21


Poco spendet für Kinder in der Türkei<br />

Nachdem Einrichtungs-Filialist Poco bereits zahlreiche Sachspenden in die vom Erdbeben betroffenen<br />

Gebiete in der Türkei und Syrien geschickt hat, spendet das Unternehmen 50.000 Euro zum Wiederaufbau<br />

von Kindertagesstätten, Kinderhospizen und Kinderheimen. Das Geld wird gezielt für Wiederaufbau-Projekte<br />

im türkischen Gebiet Hatay eingesetzt. „Durch die Erdbebenereignisse wurden<br />

dringend notwendige Einrichtungen für die kleinsten und wichtigsten Menschen unserer Gesellschaft<br />

zerstört, darunter Kindertagesstätten, Kinderhospize und Kinderheime“, sagt Poco-Geschäftsführer<br />

Thomas Stolletz. „Der Wiederaufbau solcher Einrichtungen sollte oberste Priorität haben.“<br />

Häfele wächst weiter<br />

Häfele, nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter<br />

für Beschlagtechnik, Beleuchtung und elektronische Schließsysteme,<br />

ist 2022 um 10% gewachsen und hat den Umsatz<br />

auf 1,87 Mrd. Euro gesteigert. Besonders die Regionen Amerika<br />

und Südostasien hätten dabei ihr großes Potenzial als<br />

Wachstumslokomotiven entfaltet“, so Gregor Riekena, seit<br />

Januar 2023 CEO der Gruppe. „Mut und Optimismus“ seien<br />

als Motto für das Jahr 2023 gesetzt, in dem auch das<br />

100-jährige Häfele-Jubiläum gefeiert wird. Zukunftsweisend<br />

und vor allem langfristig erfolgversprechend sei die verstärkte<br />

Ausrichtung hin zu einem gesellschaftlich und ökologisch<br />

verantwortungsbewussten, ressourcenschonenden Handeln.<br />

So hätten bei Häfele 2022 die Nachhaltigkeitsthemen weiter<br />

an Fahrt aufgenommen. Der Beitritt zur WIN-Charta und die<br />

Herausgabe des ersten Nachhaltigkeitsberichts im Frühjahr<br />

2023 belegten das Engagement.<br />

Zwei neue Investoren im Stilwerk<br />

Die Stilwerk Holding hat zwei neue Investoren an Bord geholt:<br />

Der Hamburger Immobilienunternehmer Klaus Bohn und der<br />

deutsch-schweizerische Investor Thorsten Schröder steigen<br />

bei dem Premium-Anbieter für Spaces und Services ein. Sie<br />

werden ab sofort an der zukünftigen Geschäftsentwicklung der<br />

Stilwerk Gruppe mitwirken. Dabei stehen Hospitality und Retail<br />

künftig im Fokus. „Stilwerk steht längst nicht mehr nur für Möbel-<br />

und Interior-Design, sondern entwickelt mit den Stilwerk<br />

Hotels und den Stilwerk Workspaces auch profitable Betreiberkonzepte<br />

für die Real-Estate-Branche“, erklärt Schröder<br />

den Einstieg. Stilwerk hat Standorte in Berlin, Düsseldorf,<br />

Hamburg und Rotterdam (ab 2024). Der strategische Ausbau<br />

der Hotels und ihrer Marktposition sowie eine Repositionierung<br />

sind vorrangige Ziele, die Bohn und Schröder gemeinsam<br />

mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Alexander<br />

Garbe vorantreiben wollen.<br />

Westwing: Expansion in den B2B-Markt<br />

Der Münchner Home & Living-Anbieter Westwing expandiert in den B2B-Markt<br />

in der DACH-Region. Das eCommerce-Unternehmen möchte die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Planungsphase über die Lieferung bis hin zur Montage<br />

abdecken und sich mit diesem Schritt einer völlig neuen Kundengruppe öffnen:<br />

„Wir glauben, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt für Unternehmen ist, in ihre Räume<br />

zu investieren und für ihre Kundinnen und Kunden sowie für ihre Teams eine<br />

komfortable, funktionale und stilvolle Umgebung zu schaffen“, sagt Dr. Andreas<br />

Hoerning, CEO von Westwing. Die Pandemie habe zu signifikanten Veränderungen<br />

in der Arbeitswelt geführt. Mit der Zunahme des Homeoffice suchten<br />

viele Arbeitnehmer nach einem komfortablen und heimeligen Gefühl, wenn sie<br />

ins Büro gehen, und Arbeitgeber suchten nach Möglichkeiten, diese Atmosphäre<br />

zu schaffen, so das Unternehmen. Es gehe jedoch nicht nur um die Zeit während<br />

der Arbeit, sondern auch um die veränderte Verbraucherstimmung in Bezug auf<br />

häufige Arbeitsplatzwechsel. Dieser bringe die Notwendigkeit mit sich, öfter umzuziehen,<br />

sodass die Arbeitnehmer auf der Suche nach möblierten, bequemen<br />

und flexiblen Wohnmöglichkeiten seien.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Unternehmen 29


Collection C: Übernahme auf der Zielgeraden<br />

Die Sanierung der Collection C ist offenbar fortgeschritten. Wie das Unternehmen<br />

mitteilt, befindet sich der Abschluss von Übernahmeverträgen mit<br />

einem der potenziellen Investoren auf der Zielgeraden. Vor diesem Hintergrund<br />

soll die Eröffnung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich am 1. Mai<br />

2023 erfolgen. Der bisherige Geschäftsführer und Gesellschafter Ralf<br />

Hentschel hat sich im gegenseitigen Einvernehmen zum Monatsende aus<br />

dem Unternehmen verabschiedet. Mit Wirkung zum 1. <strong>April</strong> hat Uwe Kluck,<br />

nach Angaben des Unternehmens „ein Branchenkenner und langjähriger<br />

Möbelprofi“, die Verantwortung als Geschäftsführer der Collection C übernommen.<br />

„Ich bedanke mich für das Vertrauen und freue mich, dass ich<br />

zusammen mit dem Team der Collection C das Unternehmen in die nächste<br />

Entwicklungsstufe führen darf“, so Kluck.<br />

Koinor erreicht Klimaneutralität<br />

Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) hat das Unternehmen Koinor aus Michelau als klimaneutralen<br />

Möbelhersteller nach den Vorgaben des RAL-Gütezeichens 435 „Möbelherstellung Klimaneutral“<br />

zertifiziert. Als Mitglied im Klimapakt für die Möbelindustrie seit 2022 hatte der Hersteller von Dining- und<br />

Polstermöbeln seine CO2-Emissionen bereits erfolgreich reduziert und nun für 2023 vollständig kompensiert.<br />

Mit der Zielsetzung, seinen CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2025 um 40 Prozent zu reduzieren, ist Koinor<br />

im vergangenen Sommer dem DGM-Klimapakt beigetreten. Dank einer energetischen Sanierung der Firmengebäude,<br />

der Modernisierung des Fuhrparks sowie der Stromversorgung, die zu 100 Prozent auf<br />

Ökostrom samt Eigenstromerzeugung und Photovoltaikanlage umgestellt wurde, hat man jetzt die Ablösung<br />

der verbliebenen CO2-Emissionen durch den Erwerb hochwertiger Klimaschutzzertifikate erreicht.<br />

Fortan fertigt das Michelauer Unternehmen seine Möbel damit klimaneutral.<br />

Grass: Neues<br />

Kundenzentrum<br />

statt Messe<br />

Grass, Spezialist für Bewegungs-Systeme,<br />

will sein<br />

neues Kundenzentrum im österreichischen<br />

Hohenems für<br />

Akquise und Präsentationen<br />

nutzen und daher nicht an<br />

der Interzum in Köln teilnehmen.<br />

Dies sei keine generelle<br />

Absage an Messen, sondern<br />

ein Zeichen, auch im Vertrieb<br />

die gewohnten Pfade zu verlassen<br />

und Neues zu wagen.<br />

Das neue Headquarter als<br />

größte Investition in der Unternehmensgeschichte<br />

umfasst<br />

nicht nur ein hochmodernes<br />

Logistikzentrum mit<br />

neuen Verwaltungsräumen,<br />

sondern auch ein Experience<br />

Center, in dem auf über 500<br />

Quadratmetern gezeigt wird,<br />

was modernes Bewegungsdesign<br />

leistet. „Für uns ist<br />

diese Entwicklung ein enormer<br />

Schritt“, sagt Andreas<br />

Marosch, Marketingleiter von<br />

Grass. „Wir haben damit einen<br />

Ort geschaffen, an dem<br />

wir unsere Produkte optimal<br />

präsentieren können.“<br />

Ikea: City-Formate werden ausgebaut<br />

Mit neuen Planungsstudios in München und Berlin baut Ikea<br />

seine City-Formate weiter aus. Mittlerweile gibt es rund 40<br />

Metropolregionen weltweit, in denen solche neuen Konzepte<br />

der Schweden entstehen. Die ersten Planungsstudios in<br />

Deutschland eröffneten in Berlin, wo in diesem Jahr noch<br />

zwei weitere folgen. In den nur wenige hundert Quadratmeter<br />

großen Studios unterstützen Mitarbeiter die Kunden beim<br />

Planen und Bestellen von Einrichtungslösungen wie Küchen<br />

und Schranksysteme. Zudem kann die Inneneinrichtung ganzer<br />

Räume mit den Planungsexperten erstellt werden. Neben<br />

seinen digitalen Angeboten und den klassischen Einrichtungshäusern<br />

sind die City-Formate dazu beitragen, Ikea<br />

über alle Kanäle schneller erreichbar zu machen.<br />

34 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Links: Die in Österreich produzierten<br />

Möbel sind mit unterschiedlichen<br />

Nachhaltigkeits- und Qualitätssiegeln<br />

ausgezeichnet, wie z. B. dem Austria<br />

Gütezeichen, dem Goldenen M, dem DGM<br />

Klimapakt und dem Öko-Tex-Zertifikat.<br />

Siegeln ausgezeichnet. Unter anderem<br />

mit dem Austria Gütezeichen, dem Goldenen<br />

M, dem DGM Klimapakt und dem<br />

Öko-Tex-Zertifikat. Diese Siegel zeigen<br />

unabhängig voneinander, dass ADA auf<br />

schadstofffreie Materialien setzt und<br />

zum Wohl der Umwelt handelt.<br />

Was bedeutet ressourcenschonende<br />

Produktion?<br />

„Wir bei ADA beginnen erst mit der Möbelherstellung,<br />

wenn ein Auftrag vorliegt.<br />

Dadurch, dass wir nicht auf Vorrat<br />

produzieren, setzen wir nur jenes Material<br />

ein, das tatsächlich für die vorliegenden<br />

Bestellungen benötigt wird“, erklärt<br />

ADA-Vorstand Michael Wibmer.<br />

Natürlich fallen in einer Produktion auch<br />

Abfälle an. Das lässt sich nicht vermeiden.<br />

Dafür entwickelte der Möbelhersteller<br />

gemeinsam mit Saubermacher ein<br />

Zero-Waste-Konzept, ganz nach dem<br />

Motto „reduce, replace and recycle“.<br />

Aktuell verwertet ADA bereits 94% der<br />

Abfälle: 33% für die Energiegewinnung<br />

und 61% fürs Recycling.<br />

100% Ökostrom, 0% fossile<br />

Brennstoffe<br />

Auch Michaela Schreibmeier, Nachhaltigkeitsberaterin<br />

für ADA, hat das bereits<br />

vorhandene und richtige Mindset<br />

im österreichischen Traditionsbetrieb<br />

erkannt: „Die Wiederverwendung vom<br />

Schaumstoff-Abschnitten ist hier schon<br />

lange gelebte Praxis. Ebenso wie der<br />

Einkauf von 100% Ökostrom. Die Winterwärme<br />

für das Headquarter in Anger<br />

stammt ausschließlich aus Holz in Form<br />

von Pellets, Hackschnitzeln und unserem<br />

Holzabfall. Das bedeutet 0% fossile<br />

Brennstoffe. Der CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

von ADA liegt im 5-stelligen Bereich.<br />

Branchenübergreifend ist das ziemlich<br />

gut. Andere Industrien weisen hier<br />

6-stellige Werte auf.“<br />

Der Mensch im Fokus<br />

ADA in Anger ist vor mehr als 65 Jahren<br />

entstanden. Entstanden, um auch zu<br />

bleiben. Der Familienbetrieb hat sich<br />

bewusst für seine Wurzeln in der Oststeiermark<br />

und den langfristigen Erhalt<br />

dieses Standortes entschieden. Denn<br />

Nachhaltigkeit bedeutet für ADA auch,<br />

sich für die Menschen einzusetzen, sei<br />

es innerhalb des Unternehmens oder in<br />

der Region. 15 Nationalitäten, vier Generationen<br />

und ein Altersunterschied<br />

von mehr als 60 Jahren konzernweit:<br />

Man sieht, Diversität ist nicht nur eine<br />

Kennzahl, sondern gelebte Unternehmenskultur.<br />

Ebenso wie die Chancengleichheit:<br />

Ob Mann oder Frau – es steht<br />

der Mensch mit seinen individuellen Fähigkeiten<br />

im Mittelpunkt. „Wir sind überzeugt,<br />

dass Vielfalt in der Belegschaft<br />

auch innovatives Denken fördert. Man<br />

benötigt verschiedene Blickwinkel, um<br />

sich in andere hineinzuversetzen und um<br />

einander zu verstehen. Sich wertgeschätzt<br />

und eingebunden zu fühlen, ist<br />

ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur“,<br />

so ADA-Vorstand Michael Wibmer.<br />

Neben seiner Belegschaft unterstützt<br />

ADA auch die Menschen in der Region.<br />

hhaltigke<br />

utet für u<br />

Verena Inschlag, PR & Media Manager bei ADA, im Gespräch mit Michaela Schreibmeier,<br />

Business Development Manager & Nachhaltigkeitsberaterin für ADA (v.l.). Das<br />

Interview zur Nachhaltigkeitsstrategie von ADA finden Sie über den QR-Code.<br />

Zahlen – Daten – Fakten<br />

• 0% fossile Brennstoffe<br />

• 94% Abfallverwertung (61% Recycling, 33% Energiegewinnung)<br />

• 100% Ökostrom<br />

• Zero-Waste-Konzept mit Saubermacher in Österreich<br />

• 214 Tonnen Ressourcen und 31.463 kg CO 2<br />

eingespart durch<br />

Verpackungs-Recycling mit Interseroh in Deutschland<br />

• Holzeinkauf mit Schwerpunkt Europa (Österreich, Ungarn)<br />

• Natürliche Öle von klimaneutralen Lieferanten für Holzelemente<br />

• Wasserbasierte Kleber<br />

• Eigene Wasserquelle für das Möbelwerk<br />

• Mehrheitlich E-Autos in der Firmenflotte<br />

• Diversität: 2.250 Mitarbeiter:innen, 15 Nationalitäten, 4 Generationen,<br />

60 Jahre Altersunterschied konzernweit<br />

• Jugend- und Kulturförderung in der Region<br />

• Biotop mit Biberfamilie innerhalb des Werksgeländes<br />

Ob Kulturveranstaltungen, Sport-Events<br />

oder Jugendförderung, als einer der<br />

größten Arbeitgeber in der Region weiß<br />

der Möbelhersteller um den Wert eines<br />

belebten und vital aktiven Ortes. Dass<br />

sich in Anger nicht nur die Menschen,<br />

sondern auch Tiere wohlfühlen, belegt<br />

die Biberfamilie, die das Biotop am ADA<br />

Werksgelände seine Heimat nennt. <br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

Vorstandsduo Michael Wibmer und Gerhard Vorraber (v.l.) präsentieren die ADA-<br />

Nachhaltigkeitsanalyse: „Durch ein unternehmensweites Miteinander können wir<br />

nachhaltiges Handeln in die gesamte Wertschöpfungskette integrieren.“ Fotos: ADA<br />

ige Polstermöbel<br />

Unternehmen 25<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


„Unser Ziel ist es,<br />

vor Ort im Ausland<br />

jedes Jahr 150 bis 250<br />

Fachkräfte zu casten,<br />

sie auszubilden und an<br />

unsere Fachhändler<br />

weiterzuvermitteln.<br />

Das ist die Zukunft!“<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser, Vorstand MHK Group<br />

26 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Marokko war erste Station für internationales Casting von Küchen-Monteuren:<br />

MHK wird zum<br />

Fachkräfte-Beschaffer<br />

Die Bilanz-Pressekonferenz der MHK Group fand am 22. März in ihrer neuen Europa Akademie in Dreieich statt.<br />

Diese dient nicht nur der Weiterbildung der Mitarbeiter der Händler der Verbundgruppe, sondern vor allem auch der<br />

Ausbildung internationaler Fachkräfte, die dafür eigens von MHK vor Ort im Ausland ausgewählt werden. Den<br />

Anfang machte ein Casting in Marokko. MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser präsentierte die Zukunfts-Initiative,<br />

mit der die Gruppe die Service-Qualität ihrer Küchenhändler nachhaltig erhöhen und sichern will.<br />

Von Gerald Schultheiß<br />

„Was nützen einem hohe Verkaufszahlen,<br />

wenn ich kein qualifiziertes Personal<br />

habe, um die Küchen auszuliefern<br />

und zu montieren – und das auch noch<br />

so, dass die Kunden zufrieden sind“, so<br />

MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />

bei der Vorstellung der MHK Europa<br />

Akademie in Dreieich.<br />

„Die knappste Ressource sind heute<br />

Montage-Fachkräfte – das ist ein Riesenthema“,<br />

unterstrich er. Zumal rund<br />

50% aller Küchenkäufe per Mund-zu-<br />

Mund-Propaganda zustande kämen.<br />

Eine Herausforderung, die angesichts<br />

der zuvor von dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden<br />

Werner Heilos präsentierten<br />

„All-time-High“-Zahlen der<br />

MHK Group für das vergangene Geschäftsjahr<br />

nicht geringer wird.<br />

„Wir hatten nie bessere Zahlen“, so Heilos.<br />

Dank ihrer Agilität, Innovationskraft<br />

und vorausschauenden Planung sei der<br />

Umsatz der MHK Group 2022 europaweit<br />

um 9,1% auf 9,727 Mrd. Euro angewachsen.<br />

Unseren Bericht zur MHK-<br />

Bilanz lesen Sie in küche & bad forum<br />

ab Seite 8.<br />

„Wir setzen nicht auf<br />

günstige Arbeiter, sondern<br />

auf qualifizierte Fachkräfte,<br />

die dauerhaft bleiben.“<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />

„Künftig machen nicht mehr alleine die<br />

Konditionen den großen Unterschied,<br />

sondern das Beherrschen der analogen<br />

und digitalen Prozesse“, so Hoppelshäuser.<br />

„Hierfür sind wir mit unserem<br />

Netzwerk an MHK-Dienstleistungsgesellschaften<br />

bestens aufgestellt. Im<br />

Rahmen unserer ,Initiative Zukunft‘ haben<br />

wir jetzt auch ein wegweisendes<br />

Programm gegen den akuten Fachkräftemangel<br />

aufgelegt.“<br />

Um seine Partner im Küchenhandel insbesondere<br />

bei der Montage zu entlasten,<br />

hatte der Verbund 2019 im ersten<br />

Schritt bereits das Unternehmen MHK<br />

Logistik gegründet. Dieses realisierte im<br />

vergangenen Jahr bereits über 11.000<br />

Küchen-Kommissionen. „Zurzeit sind<br />

wir mit ca. 40 Montage-Teams und über<br />

90 qualifizierten Monteuren aktiv“, so<br />

Hoppelshäuser, der als MHK-Vorstand<br />

auch den Aufbau des Logistik-Unternehmens<br />

verantwortet.<br />

Dies seien aber angesichts des nach<br />

wie vor hohen Auftragsstands zu wenige.<br />

Daher suche MHK Logistik – wie<br />

auch die MHK-Händler selbst – händeringend<br />

Fachkräfte. „Es ist kein Geheimnis“,<br />

so Hoppelshäuser, „der Markt<br />

ist leer – sie finden niemanden, auch in<br />

Osteuropa nicht.“<br />

Deshalb sei man auch hier im Sinne von<br />

Hans Strothoffs Credo „Mit der eigenen<br />

Hand am Arm“ aktiv geworden. „Mit unserem<br />

Programm zur internationalen<br />

Fachkräfte-Rekrutierung stellt die MHK<br />

Group einmal mehr ihre Vorreiterrolle in<br />

und für die Branche unter Beweis. Das<br />

Ziel ist es, außerhalb Europas Fachkräfte<br />

zu rekrutieren und zu Fachmonteuren<br />

für industriell gefertigte Einbauküchen<br />

auszubilden“, kommentiert der MHK-<br />

Vorstand sein jüngstes Projekt.<br />

In Phase 1 startete MHK dazu in Kooperation<br />

u. a. mit dem TÜV im letzten<br />

Jahr einen Personalauswahl-Prozess<br />

vor Ort in Marokko. Im Rahmen dieses<br />

Pilotprojekts wurden dort im Sommer<br />

15 Fachkräfte angeworben. „Unser Ziel<br />

ist es, in Ländern außerhalb der EU<br />

Fachkräfte zu casten – dass wir gerade<br />

in Marokko damit begonnen haben, war<br />

ein glücklicher Zufall, da die Menschen<br />

dort nicht nur recht europäisch geprägt,<br />

sondern auch hochmotiviert sind.“<br />

Während man hierzulande auf ein solches<br />

Casting kaum qualifizierte Resonanz<br />

bekomme, hätten sich in Marokko<br />

weit über 500 Bewerber gemeldet, die<br />

zudem oft abgeschlossene berufliche<br />

Vorqualifikationen hatten.<br />

Unter ihnen wurden 15 ausgewählt, die<br />

derzeit in Kooperation mit dem Goethe-<br />

Institut ein Deutsch-Zertifikat erwerben<br />

– und zwar nicht eines, das dem Grund-<br />

Level A1 entspricht, sondern eines nach<br />

dem anspruchsvolleren B1-Standard.<br />

„Denn was nutzt es, wenn Monteure mit<br />

Kunden nicht reden und keine Pläne lesen<br />

können?“, so der Vorstand.<br />

Im nächsten Schritt gab es ein Ausbildungs-<br />

und Arbeitsangebot von MHK<br />

„Künftig machen nicht alleine die Konditionen den großen<br />

Unterschied, sondern das Beherrschen der Prozesse.“<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Unternehmen 27


an diese 15 Fachkräfte – woraufhin diese<br />

neuen Mitarbeiter in Phase 3 jetzt in<br />

Dreieich ausgebildet werden.<br />

Dafür wurde mit der MHK Europa Akademie<br />

eigens ein eigener Ausbildungs-<br />

Hub aufgebaut. Dieser umfasst auf rund<br />

800 qm 15 hochprofessionell eingerichtete<br />

Werk- und Schulungsräume mit<br />

modernsten Technologien und Tools für<br />

die Qualifizierung.<br />

Die Schulungen erfolgen direkt an den<br />

Produkten der am Markt am stärksten<br />

nachgefragten Hersteller. Und dazu gehören<br />

– ganz im Stile von MHK – auch<br />

Produkte, die aufgrund der selektiven<br />

Vertriebsstrategie der betreffenden<br />

Marke zwar nicht zum eigenen Verbands-Sortiment<br />

gehören, von MHK-<br />

Händlern aber denoch verkauft werden.<br />

In einem zehnwöchigen Intensivkurs erwerben<br />

die 15 Marokkaner nun den anerkannten<br />

und von der IHK zertifizierten<br />

Berufsabschluss „Fachkraft für Möbel,<br />

Küchen- und Umzugsservice“.<br />

„Wir haben ein Angebot,<br />

mit dem wir auch unsere<br />

Partner und deren Mitarbeiter<br />

weiterbilden möchten.“<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />

In Phase 4 bekommen Sie danach von<br />

MHK Logistik einen langfristigen Arbeitsvertrag<br />

zu einem marktüblichen<br />

Gehalt. Dies beinhaltet das Ziel eines<br />

Familien-Nachzugs inklusive der Option<br />

des Erwerbs der deutsche Staatsbürgerschaft<br />

nach vier Jahren.<br />

„In unserer Branche sind wir damit der<br />

Vorreiter. Wir setzen hierbei nicht auf<br />

günstige Arbeitskräfte, sondern auf<br />

qualifizierte Fachkräfte, die dauerhaft<br />

bleiben. Deswegen beziehen wir auch<br />

Familien-Angehörige in unsere Kooperation<br />

mit dem Goethe-Institut ein, damit<br />

auch diese unsere Sprache lernen“,<br />

erläuterte Hoppelshäuser.<br />

„Dieses Programm zur internationalen<br />

Fachkräfte-Rekrutierung wollen wir mittelfristig<br />

so erweitern, dass wir jährlich<br />

zwischen 150 und 250 internationale<br />

Fachkräfte ausbilden und an unsere<br />

Fachhändler weitervermitteln. Dazu gibt<br />

es u.a. auch schon Aktivitäten in Vietnam.<br />

Nicht zuletzt planen wir auch die<br />

Ausweitung der Rekrutierungs- und<br />

Qualifikations-Möglichkeiten auf die<br />

SHK-Branche“, führt er aus. „Das ist die<br />

Zukunft der Fachkräfte-Gewinnung –<br />

und genau das macht auch den Unterschied“,<br />

betonte er.<br />

Nach dem Casting in Marokko (Foto) werden die angehenden Monteure derzeit in<br />

der MHK Europa Akademie mit modernsten Technologien geschult. Fotos: MHK<br />

Europa Akademie offen für<br />

MHK-Küchenhändler<br />

Auch weit darüber hinaus soll die MHK<br />

Europa Akademie die Servicequalität<br />

der MHK-Händler nachhaltig erhöhen<br />

und sichern. So dient der neue Ausbildungs-Hub<br />

nicht ausschließlich der<br />

Ausbildung neuer Fachkräfte.<br />

„Wir haben ein vielseitiges Kursangebot<br />

geschaffen, mit dem wir auch unsere<br />

Partner in Handel und Handwerk sowie<br />

deren Mitarbeiter weiterbilden möchten“,<br />

betonte Hoppelshäuser.<br />

Das Angebot reicht von Seminaren für<br />

Führungskräfte bis zur Nachwuchskraft,<br />

von der Beraterin bzw. dem Berater bis<br />

zum Monteur. „Das Kursangebot für<br />

2023 kam bei unseren Partnern sehr gut<br />

an und war innerhalb weniger Wochen<br />

ausgebucht“, so der Vorstand. Auch<br />

dieses Angebot soll stetig optimiert und<br />

ausgeweitet werden.<br />

„Mit diesen Maßnahmen<br />

unterstreichen wir, dass die<br />

MHK Group federführend in<br />

der Branche ist.“<br />

Parallel zur Unterstützung der eigenen<br />

Gesellschafter plant die MHK Group<br />

basierend auf dem gesammelten Knowhow<br />

eine branchenweite e-Learning<br />

Plattform. Auch die MöFa in Köln will<br />

die Verbundgruppe weiter unterstützen.<br />

Phase 2<br />

Ausbildungs-/<br />

Arbeitsangebot<br />

von MHK<br />

Werner Heilos<br />

Phase 3<br />

Berufsabschluss<br />

„Fachkraft für Möbel-,<br />

Küchen-, Umzugs-<br />

Service<br />

„Sie ist als einzigartige und branchenspezifische<br />

Einrichtung ein Leuchtturm<br />

und ein essenzieller Bestandteil,<br />

wenn es um das Thema Fachkräfte<br />

geht“, betonte Hoppelshäuser.<br />

Deshalb werbe die MHK Group in<br />

Richtung Handel, die MöFa als Bildungspartner<br />

der Branche aktiv zu<br />

nutzen. Zudem werde in Dreieich eine<br />

Kampagne entwickelt, um neue Studierende<br />

für die MöFa zu gewinnen.<br />

„Mit diesen innovativsten Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung des Fachkräftemangels<br />

haben wir einmal mehr unterstrichen,<br />

dass die MHK Group<br />

federführend in der Branche ist“, betonte<br />

der scheidende Vorstandsvorsitzende<br />

Werner Heilos. <br />

Das MHK-Programm zur internationalen Gewinnung von Fachkräften<br />

Phase 1<br />

MHK startet<br />

Personalauswahl-<br />

Prozess vor Ort im<br />

Ausland<br />

Phase 4<br />

Langfristiger<br />

Arbeitsvertrag/<br />

Integrationshilfen<br />

für Familien<br />

28 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Einrichtungspartnerring VME<br />

Der Begegnung wieder<br />

Raum geben!<br />

Trösser-Geschäftsführer Wolfgang Bröhl (vorne im Bild) führte die VME-Gesellschafter durch<br />

die Kölner Filiale des Polstermöbel-Spezialisten. Fotos: Einrichtungspartnerring VME<br />

Gleich bei zwei Gruppentagungen konnte der Einrichtungspartnerring VME seine Gesellschafter zuletzt wieder begrüßen. Einmal in<br />

Vechta beim Vollsortimenter Möbel Nemann und dann beim Polstermöbel-Filialisten Trösser in Köln. Bei beiden Tagungen wurde überdeutlich,<br />

wie wichtig der direkte Austausch und das Feedback der Gesellschafter untereinander für die gemeinsame Verbandsarbeit sind.<br />

Nach vielen digitalen Sitzungen konnte das persönliche Netzwerk wieder gepflegt und ausgebaut werden. Und Themen, über die man<br />

sich austauschen konnte, gab es nach der Corona-Pause bei den Gruppentagungen reichlich.<br />

In der sogenannten „Gruppe 1“ finden<br />

sich beim Einrichtungspartnerring VME<br />

die eher großflächigen Gesellschafter,<br />

und diese nutzten die Gelegenheit, bei<br />

Möbel Nemann die rund 30.000 qm Verkaufsfläche<br />

einmal genauer unter die Lupe<br />

zu nehmen. Bei einem ausführlichen<br />

Rundgang unter Führung von Clemens<br />

Nemann erlebten die Besucher nicht nur<br />

ein gut aufgestelltes Vollsortiment-Möbelhaus<br />

mit allen wichtigen Verbands-<br />

Eigenmarken des VME, sondern auch<br />

eine besonders große und ausnehmend<br />

gelungene Gartenmöbel-Abteilung, die<br />

hier fast nahtlos in das benachbarte,<br />

ebenfalls von Nemann betriebene Gartencenter<br />

übergeht. Diese Kombination<br />

findet man so nicht oft im deutschen<br />

Möbelhandel, die beiden Verkaufsflächen<br />

ergänzen sich aber hervorragend<br />

und schaffen mehr Frequenz sowie<br />

spannende Cross-Marketing-Ansätze.<br />

Die „Gruppe 2“ sind beim VME die klassischen<br />

Mittelständler mit den etwas<br />

kleineren Verkaufsflächen, und diese<br />

trafen sich bei Trösser, einem der erfolgreichsten<br />

Polstermöbel-Spezialisten<br />

im deutschen Möbelhandel. Insgesamt<br />

15 Filialen mit Verkaufsflächen von<br />

3.000 bis 7.000 Quadratmetern, neun<br />

davon unter der Marke Trösser und fünf<br />

unter der Marke Uni-Polster, betreibt<br />

der Spezialist mit Hauptsitz in Oberhausen.<br />

Die Geschäftsführer Wolfgang<br />

Bröhl, Frank Jankuhn und Brigitte van<br />

Marwyck sind verantwortlich für den Erfolg<br />

des expandierenden Unternehmens.<br />

Sie führten sie VME-Gesellschafter<br />

durch ein modernes<br />

Free-Flow-Flächenkonzept, bei dem<br />

den Besuchern mittels hintereinander<br />

aufgebauter Geschmackswelten Orientierung<br />

und Inspiration geboten wird.<br />

Dabei stachen auch hier die Flächen für<br />

die Verbandseigenmarke Interliving und<br />

die Handelsmarke Modulmaster positiv<br />

hervor.<br />

Interliving stark gewachsen<br />

Neben den Rundgängen, die reichlich<br />

Möglichkeit zum fachlichen Austausch<br />

über die Besonderheiten der jeweiligen<br />

Häuser boten, standen aber noch eine<br />

ganze Reihe weiterer Themen auf der<br />

Tagesordnung der Gruppentagungen.<br />

So stellten Jens Westerwelle, Einkaufsgeschäftsführer,<br />

und Detlev Wiesner,<br />

Einkaufsleiter MFH, verschiedene aktuelle<br />

Einkaufsthemen des Verbandes vor.<br />

Besonders erfreulich aus Sicht der<br />

VME-Führung ist dabei natürlich das<br />

starke Wachstum der Eigenmarke Interliving,<br />

die 2022 um gut 30 Prozent auf<br />

247 Mio. Euro UVP-Volumen zulegte.<br />

„Aber auch mit den Handelsmarken des<br />

Verbandes wachsen wir stärker als mit<br />

den übrigen Sortimenten“, so die Einkaufsspitze<br />

des Verbandes. Dies ist<br />

auch für die Gesellschafter ein wichtiger<br />

Aspekt, erlauben es doch eben diese<br />

Handelsmarken – neben Modulmaster<br />

auch Comfortmaster, Wertküche, Culineo<br />

und viele mehr – differenziert am<br />

Markt aufzutreten und aus der Vergleichbarkeit<br />

mit dem Wettbewerb herauszukommen.<br />

Auch andere wichtige strategische Themen<br />

wurden bei den Tagungen mit den<br />

Gesellschaftern besprochen. So wurde<br />

ein erfolgreiches Konzept des Mengengeschäftes<br />

mit attraktiven Preisvorteilen<br />

aus dem Fachsortimente-Bereich auch<br />

auf Möbel-Sortimente übertragen. Und<br />

auch das neue VME-Logistik-Experten-<br />

Team konnte seine Arbeit vorstellen.<br />

Ziel ist es hier, durch einen kooperativen<br />

Ansatz zwischen Industrie und<br />

30 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Bei Nemann in Vechta trafen sich die Gesellschafter der Gruppe 1 beim Einrichtungspartnerring VME.<br />

Der Vollsortimenter betreibt direkt an das Möbelhaus angeschlossen auch noch ein Gartencenter.<br />

Handel die logistischen Prozesse stärker<br />

zu digitalisieren und damit die Wartezeiten<br />

der Logistik-Dienstleister an<br />

den Rampen des Handels zu verkürzen:<br />

„Wir nutzen die Vorteile unserer starken<br />

Gemeinschaft, um auch bei solchen<br />

wichtigen Prozessen voranzukommen“,<br />

heißt es von Seiten des Verbandes.<br />

Überblick über komplette<br />

Verbandsarbeit<br />

Bei den Gruppentagungen erhielten die<br />

Gesellschafter einen kompletten Überblick<br />

über die aktuelle Verbandsarbeit,<br />

„und das viel direkter, als wir das auf digitalem<br />

Wege hätten umsetzen können“,<br />

so Detlev Wiesner im Anschluss<br />

an die Veranstaltungen. So konnten<br />

sich beispielsweise auch mit Thorsten<br />

Slanar und Jan Odendahl zwei neue<br />

Außendienstmitarbeiter des Verbandes<br />

den Mitgliedern vorstellen. Während<br />

Thorsten Slanar die Verbandsmitglieder<br />

im norddeutschen Raum betreut, wird<br />

Jan Odendahl als Vertriebskoordinator<br />

für die Marke Trendhopper aktiv sein.<br />

Dem Konzept Trendhopper widmete<br />

Jessica Biondi, Leiterin des Brand Managements<br />

beim Einrichtungspartnering<br />

VME, eine ausführliche Vorstellung:<br />

„Diese Marke ist für uns alle strategisch<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

sehr wichtig, um auch junge Zielgruppen<br />

in die Möbelhäuser zu holen und<br />

als Kunden an uns zu binden.“ Zusätzlich<br />

wurden noch einmal die Interliving-<br />

Kollektion 2023, die Trends für Interliving<br />

und der aktuelle Interliving-Katalog<br />

sowie die erfolgreiche 360°-Kampagne<br />

mit Samu Haber vorgestellt.<br />

Sebastian Moos, Chief Digital Officer<br />

des Verbandes, stellte den Gesellschaftern<br />

der Gruppentagungen zudem noch<br />

die neuesten Digitalisierungs-Projekte<br />

des VME vor – denn gerade in diesem<br />

Bereich, so Moos, entscheide sich auch<br />

der zukünftige Erfolg im Handel. Im Mittelpunkt<br />

standen dabei das neue VME-<br />

ZR-Portal sowie das VME-Intranet 2.0,<br />

wobei ersteres kürzlich gelauncht wurde<br />

und letzteres in Kürze online gehen<br />

wird. Die Teilnehmer waren sich mit den<br />

Veranstaltern des Verbandes einig, dass<br />

solche persönlichen Begegnungen<br />

durch nichts zu ersetzen sind und digitale<br />

Formate immer nur eine Ergänzung,<br />

aber kein Ersatz sein können: „Wer hier<br />

nicht dabei war, hat etwas verpasst“, so<br />

die vorherrschende Meinung. Eine baldige<br />

Wiederholung soll dann noch einmal<br />

mehr Teilnehmer aus verschiedensten<br />

Mitgliedsunternehmen zusammenbringen.<br />

Arnd Schwarze<br />

Spannend für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den unterschiedlichen<br />

Mitgliedsunternehmen war natürlich auch, wie die Handelsmarken – hier bei<br />

Trösser – in Szene gesetzt waren.<br />

Unternehmen 31


GfMTrend<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

Eine erneut große Leistungsshow für Möbel und Marketing bot GfMTrend auf seiner Hausmesse am ersten <strong>April</strong>wochenende.<br />

Die wieder zahlreich in die Verbandszentrale ins niederbayerische Neustadt an der Donau angereisten<br />

Gesellschafter zeigten sich vom geschnürten Gesamtpaket überzeugt.<br />

Intensiver Austausch: GfMTrend-Geschäftsführer Joachim<br />

Herrmann mit Christine und Klaus Ritthammer.<br />

„Das Setup für das kommende Möbeljahr<br />

steht auf einem festen Fundament“,<br />

freute sich GfMTrend-Geschäftsführer<br />

Joachim Herrmann. Dieser Eindruck<br />

täuschte nicht, präsentierten sich auf<br />

der vorerst letzten Frühjahrshausmesse<br />

des Verbandes – GfMTrend setzt künftig<br />

voll auf den November-Termin – in Neustadt<br />

an der Donau doch 47 Lieferanten<br />

den 350 Personen aus Handelshäusern<br />

und insgesamt 600 anwesenden Gästen<br />

mit einem breiten Sortiment aus<br />

Bestsellern, Neuheiten von der M.O.W.<br />

sowie von der Hausmesse Oberfranken.<br />

Stimmige Inszenierungen<br />

Stimmige Inszenierungen, die laut<br />

GfMTrend eine hohe Drehzahl auf den<br />

Verkaufsflächen versprechen – gab es<br />

auch in den Bereichen „Topline Wohnen“,<br />

„Natürlich zuhause“ sowie im<br />

„Preisoffensiven Aktions- und Leistungssystem“<br />

– kurz PAL.<br />

32 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Und immer stärker kommt es auf Exklusivmodelle<br />

an, die in breiter Auswahl<br />

vertreten sind. Hieraus hat sich auch eine<br />

starke Möbelmeile-Kooperation ergeben:<br />

Mit RMW und Sudbrock in Verbindung<br />

mit Candy und Mobitec sind<br />

konzeptionelle Studiolösungen erarbeitet<br />

worden, die maßgeschneidert auf<br />

die Anforderungen am POS der Gesellschafter<br />

übersetzt werden können.<br />

Vielversprechende<br />

Vermarktungsmodule<br />

Bei den Vermarktungsmodulen setzt<br />

der Verband auf einen 360-Grad-Marketing-Ansatz:<br />

„Marc Harris“, „Angelo<br />

Divani“, „WohnArt“, „Wohnkomfort“ und<br />

„MaxKomfort“ haben mit neuen Produkten<br />

frische Impulse erhalten. Emotionale<br />

Fotografien und aktualisierte<br />

Broschüren komplettieren die Markenerlebnisse<br />

ab Herbst 2023. Auch für<br />

das neue „Topline“ Journal ist eine exklusive<br />

Bildsprache entwickelt worden,<br />

sodass das Magazin für die Vermarktung<br />

eine prägnante Rolle spielen kann.<br />

„Es geht aktuell ganz besonders darum,<br />

den Endkunden ein gutes Gefühl zu<br />

vermitteln, was auf allen Kanälen geschehen<br />

muss – in der digitalen Welt, in<br />

den Print-Maßnahmen und natürlich live<br />

am POS. Eine emotionale Bildsprache<br />

ist dabei der Schlüssel zum Erfolg“, ist<br />

sich Herrmann sicher.<br />

Pandemiejahr 2021 mit einem kräftigen<br />

Umsatzplus von 9,1% schafften es die<br />

Gesellschafter, den widrigen Rahmenbedingungen<br />

2022 zu trotzen – mit einem<br />

Plus von 1,9%.<br />

Ein Erfolg, der am Samstagabend nach<br />

dem ersten Messetag im Kuchlbauer<br />

Weißbierstadel in Abensberg zünftig<br />

und gesellig gefeiert wurde. Für Stimmung<br />

sorgte die Show- und Partyband<br />

„Blechblosn“. Das nächste Wiedersehen<br />

der GfMTrend-Familie steht schon<br />

bald bevor. Dann geht es darum, auf<br />

der Jahreshauptversammlung am 23.<br />

und 24. Juni in Leipzig gemeinsam die<br />

strategischen Weichen für das kommende<br />

Geschäftsjahr zu stellen.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Geselliger Abschluss: Der erste Messetag wurde erneut im Kuchlbauer<br />

Weißbierstadel in Abensberg zünftig und gesellig zu Ende.<br />

Foto: GfMTrend<br />

Umfangreiche Order: Die Lieferanten des Verbandes<br />

freuten sich über viele Aufträge. Fotos: Lehmann<br />

Weiter erfolgreich<br />

Dass es mit wettbewerbsfähigen Sortimenten<br />

und einem darauf zugeschnittenen<br />

Marketing auch in herausfordernden<br />

Zeiten funktioniert, die Kunden zum<br />

Möbelkauf zu bewegen, illustrieren die<br />

akkumulierten Geschäftszahlen des<br />

vergangenen Jahres: Nach dem starken<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Unternehmen 33


Die Geschäftsführer Jens Hölper (l.) und Torsten Goldbecker freuen<br />

sich über die erneut sehr positive Entwicklung der Garant Gruppe.<br />

Garant Gruppe<br />

Nachhaltig erfolgreich<br />

Die Garant Gruppe bleibt auf Wachstumskurs. Trotz zahlreicher Herausforderungen infolge des Ukraine-Kriegs konnte jetzt erneut ein<br />

erfolgreiches Geschäftsjahr bilanziert werden. Auch für die Zukunft ist die Verbundgruppe aus Rheda-Wiedenbrück bestens gerüstet.<br />

„Die Garant Gruppe ist im zehnten Jahr<br />

in Folge nachhaltig und erfolgreich gewachsen“,<br />

freute sich Hendrik Schütte,<br />

Geschäftsführung Garant Marketing,<br />

zum Start der <strong>Online</strong>-Bilanzpressekonferenz<br />

der Garant Gruppe. Das sei keine<br />

Selbstverständlichkeit und vor dem<br />

Hintergrund der zahlreichen Herausforderungen<br />

nicht absehbar gewesen.<br />

Konkret wurde im Geschäftsjahr 2022<br />

gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus<br />

von 7,5% erwirtschaftet. Die Zahl der<br />

Partner erhöhte sich leicht von 1.772<br />

auf 1.788. Schütte betonte dabei vor allem<br />

die Qualität der neuen Partner, die<br />

grundsätzlich wichtiger als das quantitative<br />

Wachstum sei.<br />

Küche als Motor<br />

Nach wie vor bleibt der Bereich Küche<br />

für die Garant Gruppe das stärkste Geschäftsfeld.<br />

„Wir konnten hier ein zweistelliges<br />

Wachstum generieren“, äußerte<br />

sich Garant-Geschäftsführer Jens<br />

Hölper zufrieden. Die Handelspartner –<br />

40 Neuzugänge gab es im vergangenen<br />

Jahr – seien insgesamt gut ausgelastet<br />

gewesen. „Sehr zufrieden“ war die Garant<br />

Gruppe auch mit der Entwicklung<br />

im Bereich Bad + Haus. Hier gab es ein<br />

einstelliges Plus, das bedingt durch die<br />

reine Fokussierung auf den Sanitärbereich<br />

ohne Heizung etc. etwas unter<br />

dem Gesamtmarkt-Niveau lag. Ein<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

leichtes Minus gab es hingegen im Bereich<br />

Möbel und Schlafen. „Das erste<br />

Halbjahr lag im Plus, das zweite Halbjahr<br />

allerdings deutlich im Minus“, bilanzierte<br />

Hölper. Während es bei Wohnen<br />

eine Seitwärtsbewegung gab, entwickle<br />

sich vor allem das Segment Schlafen<br />

durch die Kooperation mit der ABK positiv.<br />

„Insgesamt sind wir auch mit der<br />

Umsatzentwicklung in den einzelnen<br />

Geschäftsbereichen sehr zufrieden“, so<br />

Hölper, der gleichzeitig auf die erstaunliche<br />

Entwicklung der Garant Gruppe in<br />

den vergangenen drei Jahren verwies.<br />

Während der Verkaufsumsatz mit Möbeln<br />

in Deutschland im genannten Zeitraum<br />

um 3,2% stieg, lag das Wachstum<br />

bei Garant Möbel + Küchen bei 36,1%.<br />

Verstärkung der<br />

Marketingaktivitäten<br />

Eine Entwicklung, die auch in den kommenden<br />

Jahren so anhalten soll. 2023<br />

werde allerdings aufgrund der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen nicht<br />

einfach, wie Geschäftsführer Torsten<br />

Goldbecker betonte. „Wir rechnen für<br />

das Gesamtjahr mit sinkenden Stückzahlen<br />

bei gleichzeitig steigenden Preisen<br />

und einem Umsatz auf Vorjahresniveau<br />

bzw. leicht darüber.“<br />

Zur Erreichung dieses Zieles setzt die<br />

Garant Gruppe neben der Stärkung des<br />

persönlichen Kontakts zwischen Indus-<br />

trie und den Handelspartnern auf die<br />

weitere Implementierung der „Aera“-<br />

Küchenstudios. Das im November 2021<br />

vorgestellte Studiokonzept wurde bereits<br />

elfmal umgesetzt, weitere acht<br />

Standorte seien bereits in Planung. „Unsere<br />

Kollektionsmarke ‚Aera‘ steht für<br />

Individualität, Kreativität und Sinnlichkeit.<br />

Sie wird von unseren Partnern sehr<br />

gut angenommen“, freut sich Hölper.<br />

Stärkster Geschäftsbereich der Garant Gruppe<br />

ist nach wie vor die Küche. Hier will der Verband<br />

durch die weitere Implementierung der „Aera“-<br />

Küchenstudios weiter wachsen. Fotos: Garant Gruppe<br />

Darüber hinaus wird vor allem auf die<br />

Verstärkung der Marketingaktivitätengesetzt.<br />

Crossmediale Marketingkampagenen<br />

unter dem Slogan „Richte<br />

dich daheim auf Urlaub ein“ sollen für<br />

mehr Reichweite und mehr Frequenz<br />

sorgen. Impulse, die vor allem bei<br />

schwieriger bleibenden Rahmenbedingungen<br />

wichtig sind.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Unternehmen 35


Gemeinsam<br />

mehr Farbe erleben<br />

Musterrring zeigte auf den Partnertagen nicht nur neue Möbel,<br />

sondern auch Ideen zur Flächengestaltung | Neue Programme & Konzepte<br />

Auf dem Weg zur CO 2<br />

-neutralen Marke wurden bei Musterring nicht nur rund 130.000 Bäume gepflanzt,<br />

sondern in allen Unternehmensbereichen auf verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen geachtet.<br />

„Unsere Marke ist enorm wichtig – sie<br />

ist hier das Herz aller Dinge!“ Bettina<br />

Höner, neue Marketingleiterin bei Musterring<br />

weiß, worauf es im Familienunternehmen<br />

ankommt. Und sie weiß,<br />

dass auch Authentizität und Glaubwürdigkeit<br />

zu den wichtigsten Merkmalen<br />

der Marke Musterring gehören. Deswegen<br />

ist ihr die Nachhaltigkeitsfläche im<br />

Eingangsbereich der Messe auch so<br />

wichtig: „Dabei geht es um unsere Zukunftsfähigkeit!<br />

Greenwashing können<br />

wir uns nicht leisten“, so Höner mit<br />

Blick auf die vielfältigen Maßnahmen<br />

des Unternehmens. Moralisch, erklärt<br />

sie, sei man bei Musterring schon<br />

längst klimaneutral, denn über ein<br />

Baumpflanzprojekt des Unternehmens<br />

in Zittau seien in den letzten 30 Jahren<br />

bereits rund 130.000 Bäume gepflanzt<br />

worden: „Aber solche öffentlichen Wälder<br />

schreibt der Staat seiner Klimabilanz<br />

gut. Trotzdem sind wir dem<br />

DGM-Klimapakt beigetreten, und bis<br />

wir wirklich aus eigener Kraft klimaneutral<br />

sind, kompensieren wir unseren<br />

CO 2<br />

-Verbrauch durch die Unterstützung<br />

eines Solar-Projektes in Indien.“<br />

36 Design<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Die Innenarchitektinnen von Musterring hatten zur Messe ihren Arbeitsplatz<br />

direkt in die Messehalle verlegt, um das neue Gestaltungskonzept zu<br />

erläutern. Tatkräftige Unterstützung gab es von Testimonial Bettina<br />

Zimmermann (2. von links). Fotos: Musterring / Arnd Schwarze<br />

Einflussreich:<br />

Unter dem Motto<br />

#lieblingsstück schufen<br />

zehn Content Creator<br />

Moodboards rund um<br />

ihren ganz persönlichen<br />

Musterring-Favoriten.<br />

Das Essplatz-Programm „Tiama“<br />

spielt mit den Kontrasten von<br />

dunklem, tafelartigem Tisch und<br />

hellen gemütlichen Polsterstühlen.<br />

Noch viele andere Maßnahmen und<br />

Projekte hängen an den Zweigen der<br />

stilisierten Bäume im Eingang der Messehalle<br />

und machen deutlich, wie intensiv<br />

man sich mit dem Thema bei Musterring<br />

auseinandersetzt.<br />

Partner für den Point of Sale<br />

Die Ausstellung in Rietberg, das fiel<br />

dem Besucher direkt ins Auge, hat sich<br />

verändert, sie wirkte noch harmonischer<br />

und runder als bisher schon. Verantwortlich<br />

dafür ist unter anderem eine<br />

neue Kooperation mit dem Wandfarben-Hersteller<br />

Brillux, der gemeinsam<br />

mit dem Innenarchitektur-Team von<br />

Musterring ein neues Farbkonzept entwickelt<br />

hat, und das auch die Ausstellungen<br />

der Handelspartner künftig aufwerten<br />

soll. Mit 32 perfekt aufeinander<br />

abgestimmten Farbtönen, die zu den<br />

Musterring-Möbeln passen, können<br />

Handelspartner ihre Flächen individuell<br />

und ansprechend gestalten. Auf der<br />

Messe wurde der gesamte Prozess von<br />

der Planung bis zur Einrichtung bereits<br />

erlebbar gemacht, inspiriert mit Wandfarben,<br />

Tapetenvorschlägen und passenden<br />

Accessoires aus dem Musterring-Sortiment<br />

wurden die Möbelwelten<br />

in Szene gesetzt. Dabei war auch augenscheinlich,<br />

dass die Möbellandschaft<br />

aktuell wieder etwas femininer<br />

wird, viele pastellige Farben waren zu<br />

sehen, außerdem mehr Grüntöne − von<br />

Salbei über Oliv bis Rosmarin − bis hin<br />

zu 70er-Jahre-Farben wie Kupfer, Aperol<br />

und Curry, die in Cord ihren ganz eigenen<br />

Charme zeigen. Trotzdem sind<br />

natürlich die Verkaufsschlager Anthrazit<br />

und Wollweiß ebenfalls noch präsent.<br />

Bei den Polstermöbeln sorgen dreidimensionale<br />

Stoffe, neben Cord beispielsweise<br />

auch Bouclé-Stoffe für ein<br />

besonders gemütliches Ambiente.<br />

Gemeinsam mit Bettina<br />

Zimmermann<br />

Was als Zusammenarbeit mit einem bekannten<br />

Testimonial begann, entwickelt<br />

sich immer mehr zu einer Entwicklungspartnerschaft<br />

auf Augenhöhe: Schauspielerin<br />

Bettina Zimmermann hat ein<br />

ausgeprägtes Faible für Möbel und Inneneinrichtung<br />

und sprüht nur so vor eigenen<br />

Produkt-Ideen: „Wenn ich für etwas<br />

stehe, dann will ich auch dahinterstehen“,<br />

so Zimmermann, die mit dem<br />

Modulsofa „JustB! PM100“ schon einen<br />

der absoluten Topseller im Musterring-<br />

Sortiment entworfen hat – und das dank<br />

neuer Typen und Sondermaße jetzt noch<br />

flexibler geworden ist. Zimmermann<br />

steuert bei solchen Entwicklungen nicht<br />

nur lose Ideen bei, sondern ganz konkrete<br />

Entwürfe auf Millimeter-Papier. Und<br />

sie hinterfragt technische Möglichkeiten<br />

so, dass dabei komplett neue Lösungen<br />

herauskommen. „Das war zunächst<br />

auch ungewohnt für uns, aber die Zusammenarbeit<br />

ist so gut und inspirierend,<br />

dass wir uns da ganz schnell dran<br />

gewöhnt haben“, so Musterring-Geschäftsführer<br />

Alexander Höner.<br />

Starke Modelle aller Marken<br />

Und natürlich standen auf der Musterring-Hausmesse<br />

auch wieder die Neuentwicklungen<br />

bei den Möbeln im Mittelpunkt.<br />

Gleich fünf neue Sofas waren<br />

zu sehen, wobei das System-Sofa „MR<br />

285“ vom Lieferanten Hukla mit seiner<br />

Bodenfreiheit von 16-18 cm sowie einem<br />

neuen Wall-Away-Beschlag, der<br />

die motorische Funktion mit einer<br />

schwebenden Optik kombiniert, besonders<br />

herausstach. Ebenfalls ein Hingucker<br />

war die neue Essplatzgruppe<br />

„Tiama“ vom Lieferanten Niehoff. Hier<br />

wurde gekonnt ein optisch geradliniger<br />

Tisch mit Sternfuß aus schwarzem<br />

Stahl und einer anthrazit-farbenen<br />

Eiche-Platte mit sehr gemütlichen<br />

Essplatz-Stühlen in hellem Cord<br />

kombiniert. Die um 180° drehbaren<br />

Armlehnen-Stühle mit Rückholfunktion<br />

kommen zudem mit einer sehr attraktiven<br />

UVP von 299 Euro in den Handel.<br />

In gewohnt cooler Manier präsentierte<br />

die Marke Gallery M Branded by Musterring<br />

neue, unkonventionelle Lösungen<br />

– wie die außergewöhnliche Zusammenarbeit<br />

von Hukla und Wiemann<br />

zeigte. Das Hukla-Polsterbett „Drake“<br />

und das Wiemann-Kleiderschrank-System<br />

„Isabelle“ punkten dabei mit zwei<br />

sehr unterschiedlichen Material-Kombinationen:<br />

Leder und Graphit-Dekor sorgen<br />

mit der Eiche für eine maskuline<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Design 37


Für das neue Gallery-M-<br />

Schlafzimmer hat Musterring<br />

die Lieferanten Hukla und<br />

Wiemann zu einer Kooperation<br />

zusammengebracht.<br />

Dabei ist ein Materialmix<br />

entstanden, der sowohl<br />

besonders feminin (hier im<br />

Bild) als auch sehr maskulin<br />

daherkommen kann.<br />

Note, während heller Stoff und Champagner-Dekor<br />

der Eiche einen femininen<br />

Touch geben. Beides wirkt jedoch<br />

stimmig und wie aus einem Guss, obwohl<br />

zwei Hersteller an der Entwicklung<br />

beteiligt waren.<br />

Für die Darstellung von Set One by<br />

Musterring hatte man sich etwas ganz<br />

Neues einfallen lassen. So hieß es<br />

schlicht: „Willkommen in der lebensechten<br />

Set One Wohnung“. Auf kleiner<br />

Fläche zeigt die mitnahmefähige Kollektion<br />

alles, was Musterring-Einsteiger<br />

benötigen − und das in Preislagen,<br />

die trotz Inflation dem Endverbraucher<br />

Freude bereiten sollen. Doch auch<br />

Neuheiten wie das Polsterbett „Cary“<br />

und die Polsterserie SO 3600 sowie<br />

neue Tische und Stühle für den Essbereich<br />

wurden gezeigt. Damit ist die<br />

onine-affine Marke für den Mitnahme-<br />

Bereich ebenso breit aufgestellt wie<br />

Musterring selbst – vom Wohnen über<br />

das Schlafen bis hin zu den passenden<br />

Accessoires.<br />

#lieblingsstücke<br />

Ausgerichtet auf eine jüngere Zielgruppe<br />

brachte Musterring während der<br />

Partnertage zehn Influencer unter dem<br />

Motto #lieblingsstücke zusammen. So<br />

kam am zweiten Messetag eine etwas<br />

andere Art von Besucher nach Rietberg<br />

und eroberte mit ihrem Handy auf der<br />

Suche nach dem #lieblingstücken die<br />

Messeflächen. Dauerbrenner wie das<br />

Sofa „Lucia“ von Gallery M, Sideboards<br />

der Serie „Kara-Frame“, der Bestsellerstuhl<br />

„Tavia“ oder die Bettina-Zimmermann-Kollektion<br />

„JustB!“ begeisterten<br />

die Influencer.<br />

Im anschließenden Moodboard-Workshop<br />

wurde das ausgewählte #lieblingsstück<br />

mit weiteren Accessoires<br />

und Mustern in einer Collage kreativ in<br />

Szene gesetzt. Jeder der teilnehmenden<br />

Influencer darf zudem einen Einkaufsgutschein<br />

an seine Community<br />

verlosen. Die coolen Fotos und Videos<br />

der Veranstaltung gehen viral auf Social<br />

Media, dadurch erzielt Musterring eine<br />

Reichweite von 1 Million Menschen<br />

über Story- und Feedbeiträge. Vier vollgepackte<br />

Messe-Tage, 4.500 Quadratmeter<br />

Möbel-Ideen und dazu eine ganze<br />

Reihe neuer Konzepte und Ideen<br />

rund um die Marken und ihre Vermarktung,<br />

die Internationalen Partnertage<br />

von Musterring waren wie immer einen<br />

Besuch wert. Arnd Schwarze<br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

Nicht nur bei den Möbeln halten frische und oft auch ferminine Farben<br />

einzug, auch die Ausstellungen im Handel sollen dank der Kooperation mit<br />

Brillux harmonischer und besser auf die Möbel abgestimmt werden.<br />

Marketing-Leiterin Bettina Höner, Testimanial und Produkt-Entwicklerin<br />

Bettina Zimmermann und Geschäftsführer Alexander<br />

Höner auf dem Erfolgsmodell „JustB! PM 100“.<br />

38 Design<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Der neue Essplatz-Stuhl WK 723 passt perfekt zu den<br />

eindrucksvollen Tischen.<br />

Bettina Höner, Marketingleiterin der Musterring-Gruppe (rechts im Bild),<br />

präsentiert mit dem WK 855 ein ganz besonderes Tischsystem, das<br />

ebenso individuell wie nachhaltig ist. Fotos: WK Wohnen<br />

Einmaliges Möbel mit Herkunft<br />

WK Wohnen präsentiert mit WK 855 eine Tischreihe, die authentisch natürlich ist und sogar ihre exakten Geodaten verrät | Neue Programme<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

WK Wohnen ist die Premium-Marke in<br />

der Musterring-Gruppe und präsentierte<br />

sich zu den Internationalen Partnertagen<br />

des Unternehmens in Rietberg<br />

bestens aufgestellt mit einer ganzen<br />

Reihe an Neuheiten. Auffällig war dabei,<br />

dass sich auch hier im Premium-Segment<br />

eine weichere Formensprache<br />

und neue, puderige Farben durchsetzen.<br />

Dank runder Spiegel, abgerundeter<br />

Ecken und sanfter Lacktönen wird das<br />

Wohnen auch im Premium-Segment<br />

sichtlich femininer und erhält einen<br />

neuen, frischen Touch.<br />

Die spektakulärste Neuheit war ganz sicher<br />

die Tischreihe WK 855, die schon<br />

im Eingangsbereich der Messe unter<br />

dem Motto „Metamorphose“ ihre außergewöhnliche<br />

Entstehungsgeschichte<br />

zeigte. Mächtige Tischplatten in Wildeiche<br />

natur, bianco oder geräuchert sowie<br />

in Buche entstehen aus Bäumen,<br />

„die mindestens so alt sind wie WK<br />

Wohnen selbst“, so Geschäftsführer Kai<br />

Brassel, was bedeutet, dass diese mehr<br />

als 100 Jahre alt sind. Verwendet wird<br />

natürlich nur Holz aus Deutschland und<br />

den europäischen Nachbarländern, das<br />

nicht für die Möbelproduktion extra gefällt<br />

werden musste – so entstehen absolute<br />

Unikate, die zugleich höchst<br />

nachhaltig sind. Kunden haben zudem<br />

beim Handel die Möglichkeit, sich ihre<br />

ganz persönliche Lieblings-Baumscheibe<br />

aus einer Datenbank auszuwählen<br />

und sogar die exakte Länge und farbliche<br />

Gestaltung der Füllung zu bestimmen.<br />

Tische von fünf Metern Länge<br />

und mehr sind so möglich und<br />

haben das Zeug zum absoluten<br />

Lieblings-Stück. Und als kleines,<br />

aber ganz besonderes Extra bekommt<br />

jeder Tisch noch die exakten<br />

Geodaten des ursprünglichen<br />

Baumes mit auf den Weg.<br />

Sitzkomfort Reloaded<br />

Aber wer Tisch sagt, meint immer<br />

auch Stühle, und deswegen hat<br />

WK Wohnen auch in Sachen Sitzkomfort<br />

ein neues Kapitel aufgeschlagen.<br />

Mit dem WK 723 wurde<br />

der Nachfolger des schon legendären<br />

Essplatz-Stuhls WK 722 vorgestellt,<br />

und dieser setzt in puncto<br />

Design, Qualität und Bequemlichkeit<br />

noch eins drauf. Das zeitlose Design<br />

mit klaren Linien und sanften Kurven<br />

vereint Eleganz und Ästhetik und<br />

kann auch hervorragend gegen die<br />

wuchtige Dominanz des WK 855 bestehen.<br />

Ebenfalls zum Sitzen, aber auch<br />

zum Lümmeln, Hocken, Chillen und Kuscheln<br />

lädt die ganz neue Systemgarnitur<br />

WK 605 Variatione ein. Als Besonderheit<br />

werden hier eine Planbarkeit in<br />

10-cm-Schritten und in verschiedenen<br />

Sitzqualitäten mit vielen manuellen und<br />

motorischen Funktionen kombiniert. So<br />

findet ganz sicher jeder seine spezielle<br />

Kuschelecke. Arnd Schwarze<br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

Mit der neuen Systemgarnitur WK<br />

605 Variatione verbindet WK<br />

Wohnen erstmals die Flexibilität<br />

einer 10-cm-Planbarkeit mit<br />

vielfältigen manuellen und motorischen<br />

Funktionen und schafft so<br />

einen neuen Lieblingsplatz für die<br />

Besitzer. Foto: Schwarze<br />

Auch im Premium-Wohnen werden<br />

Farben pastelliger und die Formensprache<br />

runder, wodurch der<br />

Gesamteindruck deutlich femininier<br />

erscheint.<br />

Design 39


Axel Mahlmann<br />

Mahlmann Neumöbellogistik<br />

Udo Röhr<br />

Anton Röhr Möbellogistik<br />

Andreas Eichinger<br />

AMÖ<br />

Fabian Pollmeier<br />

Anton Röhr Möbellogistik<br />

Gerd Mahlmann<br />

Mahlmann<br />

Neumöbellogistik<br />

Black-List<br />

& White-List<br />

für mehr Transparenz<br />

40 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Dr. Martin Ahnefeld,<br />

Ahnefeld Möbel-Logistik<br />

Die Neumöbel-Logistiker schlagen Alarm! Wenn sich<br />

nicht sehr bald etwas ändert, ist die Versorgung des<br />

Handels mit Möbeln nicht mehr sicherzustellen, darin<br />

sind sich die großen deutschen Möbelspediteure einig.<br />

Johannes und Udo Röhr sowie Fabian Pollmeier von<br />

Anton Röhr, Gerd und Axel Mahlmann von der Mahlmann Neumöbellogistik<br />

sowie Dr. Martin Ahnefeld und Ralf Böhne von Ahnefeld<br />

Möbel-Logistik suchen händeringend nach Lösungen. Im Gespräch<br />

mit MÖBELMARKT-Redakteur Arnd Schwarze begrüßen sie alle den<br />

Vorschlag von Andreas Eichinger, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />

Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V., das Problem<br />

künftig mit öffentlich einsehbaren Black- und White-Listen anzugehen,<br />

denn ändern kann an der aktuellen Situation aus ihrer Sicht nur<br />

der Handel etwas.<br />

Ralf Böhne<br />

Ahnefeld Möbel-Logistik<br />

Johannes Röhr<br />

Anton Röhr Möbellogistik<br />

MM: Die Neumöbellogistik steht<br />

schon lange in der Diskussion. Wo<br />

sind die aktuell größten Probleme?<br />

Johannes Röhr: Da weiß man kaum,<br />

wo man anfangen soll – die reduzierten<br />

Annahme- und Öffnungszeiten bei den<br />

Lägern des Handels, die schlechte Behandlung<br />

unseres Fahrer-Personals,<br />

dem zudem noch Arbeiten aufgebürdet<br />

werden, für die sie nun wirklich nicht<br />

zuständig sind …<br />

Martin Ahnefeld: Stimmt, wir haben ja<br />

eine ganze Reihe an Problemen, wenn<br />

man alleine mal an die Kostensteigerungen<br />

bei Fahrzeugen, Personal und<br />

Kraftstoff denkt. Aber was unser Geschäft<br />

wirklich immer schwieriger<br />

macht, ist die Schnittstelle zum Handel,<br />

dort wo wir abliefern. Da haben wir zunehmend<br />

größere Probleme, die Aufträge<br />

überhaupt abzuwickeln. Ich sage es<br />

ganz deutlich: Es wird die Situation<br />

kommen, wo wir die Versorgung des<br />

Handels mit Neumöbeln nicht mehr<br />

sicherstellen können!<br />

MM: Wie äußern sich diese Probleme<br />

konkret in der täglichen Arbeit?<br />

Gerd Mahlmann: Der Möbelhandel<br />

spart seit Jahren Personal in der Warenannahme<br />

ein. Das führt dazu, dass<br />

unsere Fahrer die Ware teilweise nicht<br />

nur selber ohne Hilfe von ihren Fahrzeugen<br />

abladen müssen, sondern dass sie<br />

diese auch im Lager des Händlers verräumen<br />

müssen. Das kostet enorm viel<br />

Zeit, die uns dann auf der Tour zum<br />

nächsten Kunden fehlt. Und teilweise<br />

werden unsere Fahrer von den Mitarbeitern<br />

des Handels auch so schlecht behandelt,<br />

dass sie sich schlicht weigern,<br />

bestimmte Händler noch anzufahren –<br />

oder sich gleich nach anderen Stellen<br />

umschauen. Und die Personalsituation<br />

ist eben weiterhin extrem angespannt,<br />

so dass wir es uns gar nicht leisten können,<br />

Fahrer zu verlieren.<br />

Johannes Röhr: Hinzu kommen eben<br />

noch die uneinheitlichen Annahmezeiten<br />

des Handels, die die Tourenplanung<br />

fast unmöglich machen. Da gibt es<br />

Händler mit mehreren Filialen in einer<br />

Region, bei denen einige Filialen montags<br />

keine Warenannahme machen, andere<br />

aber am Freitag das Lager schließen.<br />

Da bleiben uns in einer Woche nur<br />

noch 60 Prozent des ursprünglichen<br />

Zeitfensters für die Belieferung. Wie sollen<br />

wir das organisieren? Da brauchen<br />

wir dringend eine Vereinheitlichung.<br />

Ahnefeld: Wir können unseren Fahrern<br />

ja nicht einfach eine Drei-Tage-Woche<br />

zumuten, weil der Handel seine Läger<br />

nur noch an drei Tagen öffnet. Sie dürfen<br />

auch nicht vergessen, dass unsere<br />

Fahrer sich auch an die gesetzlichen<br />

Lenkzeiten halten müssen.<br />

Gerd Mahlmann: Eigentlich bräuchten<br />

„Wenn nichts passiert,<br />

können wir die Versorgung<br />

des Handels mit Möbeln<br />

langfristig nicht<br />

sicherstellen.“<br />

Dr. Martin Ahnefeld<br />

wir heutzutage sogar mehr Annahmezeiten,<br />

nicht weniger. Wenn man ganz<br />

ehrlich ist, müssten wir eigentlich auch<br />

den Samstag zur Belieferung hinzunehmen,<br />

um die Mengen zu bewältigen.<br />

Röhr: Aber genauso wichtig ist es, dass<br />

wir mehr Flexibilität erreichen. Der eine<br />

Händler verlangt, dass wir auf die Minute<br />

pünktlich zur avisierten Zeit bei ihm<br />

sind, der andere Händler lässt uns aber,<br />

obwohl wir pünktlich sind, zwei Stunden<br />

bis zur Entladung warten – da können<br />

wir natürlich an der nächsten Entladestelle<br />

bei zehn Entladepunkten oder<br />

mehr pro Tour nicht mehr pünktlich<br />

sein. Da ist man dann vom ersten Stop<br />

an bei allen anderen in Verzug. Vom<br />

Verkehr und nicht einkalkulierbaren<br />

Staus mal ganz abgesehen. Im Ergebnis<br />

bedeutet das, dass wir vor drei Jahren<br />

noch zwölf Ladestellen pro Tour be-<br />

Markt 41


wältigt haben und heute nur sieben<br />

schaffen. Allein daraus entsteht ein<br />

Kostenschub, der nicht mehr zu bewältigen<br />

ist. Aber es bedeutet eben auch,<br />

dass wir längst nicht mehr so viel Ware<br />

wie früher in einer Woche ausgeliefert<br />

bekommen, was die Versorgungssicherheit<br />

bei allen in Frage stellt.<br />

MM: Können Sie auf diese problematischen<br />

Händler keinen Einfluss<br />

ausüben?<br />

Mahlmann: Das ist extrem schwierig,<br />

weil unser Kunde ja die Industrie ist und<br />

nicht der Handel. Insofern fehlt den Logistikern<br />

da die Handhabe, obwohl wir<br />

darunter leiden. Unternehmerisch ist es<br />

für uns eine Katastrophe, dass wir immer<br />

mehr LKWs mit immer weniger<br />

Auslastung losschicken müssen. Denn<br />

was uns limitiert, sind ja nicht die Ladekapazitäten,<br />

sondern die Anzahl an Entladepunkten,<br />

die wir pro Tour schaffen.<br />

Ahnefeld: Und wenn unsere Fahrzeuge<br />

nur noch an drei Tagen wirklich produktiv<br />

sind, stehen sie eben zwei Werktage<br />

unproduktiv herum – jeder Tag weniger,<br />

an dem gefahren wird, sinkt die Produktivität<br />

im Vergleich zur Fünf-Tage-Woche<br />

um 20 Prozentpunkte. Dementsprechend<br />

steigen dann die Kosten.<br />

MM: Das ist ein Riesen-Konflikt-<br />

Potenzial – und das obwohl viele der<br />

Probleme schon seit Jahren bekannt<br />

sind. Was kann man dagegen tun?<br />

Andreas Eichinger: Da kommen wir als<br />

AMÖ ins Spiel. Ich glaube, dass man<br />

die Probleme immer wieder artikulieren<br />

muss. Denn auch der Handel muss sich<br />

ja die Frage stellen, wie künftig noch alle<br />

mit Möbeln versorgt werden können.<br />

Hier wird gerade eine Grenze überschritten,<br />

wo man als Möbellogistiker<br />

bestimmte Dinge einfach nicht mehr<br />

kompensieren kann. Die Spediteure<br />

können ihre Fahrer gut bezahlen und<br />

gut behandeln – wenn diese aber an<br />

den Entladestellen teilweise wirklich<br />

schlecht behandelt werden, nutzt das<br />

alles nichts. Und das ist genau der<br />

Punkt, wo wir uns jetzt einbringen wollen.<br />

Die AMÖ als Dachverband der Möbelspediteure<br />

wird eine Black-List und eine<br />

White-List erstellen und diese auch öffentlich<br />

zugänglich machen! Damit wollen<br />

wir natürlich zum einen die Rampen<br />

in der Branche klar benennen, bei denen<br />

es nicht gut läuft – aber eben auch<br />

die Unternehmen, bei denen es wirklich<br />

gut läuft, hervorheben. Außerdem zeigen<br />

wir damit auch, was genau die Probleme<br />

sind – und mit welchen Mitteln<br />

man die Konflikte auflösen kann. Dadurch<br />

entsteht natürlich auch ein gewisser<br />

Druck auf die Handelsunternehmen,<br />

bei denen es schlecht läuft – einfach<br />

weil die Kollegen im Handel dann sehen,<br />

warum die Lieferung bei ihnen zu<br />

spät kommt. Nämlich weil der LKW<br />

beim Kollegen trotz korrekter Avisierung<br />

und pünktlicher Ankunft zwei Stunden<br />

auf die Entladung warten musste.<br />

Gerd Mahlmann: In der Branche muss<br />

über diese Dinge einfach immer wieder<br />

gesprochen werden!<br />

MM: Wie werden diese Listen in der<br />

Praxis umgesetzt?<br />

Eichinger: Die Speditionen und Fahrer<br />

melden uns die konkreten Probleme,<br />

die sie hatten, anonymisiert. Wir sammeln<br />

diese Meldungen dann, konsolidieren<br />

sie und werten sie aus. In unsere<br />

Black- und White-List kommen die Beiträge<br />

dann natürlich so, dass keine<br />

Rückschlüsse auf die Urheber mehr<br />

möglich sind. Deswegen ist es auch so<br />

wichtig, dass dies der Verband macht.<br />

Wir wollen ja keinen einzelnen Spediteur<br />

in die Schusslinie bringen.<br />

MM: Und wo werden diese Daten<br />

veröffentlicht?<br />

Eichinger: Auf jeden Fall in unserem eigenen<br />

Verbandsorgan. Aber ich kann<br />

mir da auch sehr gut eine aktuelle Rubrik<br />

auf der AMÖ-Webseite vorstellen.<br />

Und auch die Fachmedien des Handels<br />

– wie beispielsweise der<br />

MÖBELMARKT – wären eine demonstrative<br />

Plattform.<br />

„Wir wollen klar<br />

zeigen, wo es gut und<br />

wo es schlecht läuft!“<br />

Andreas Eichinger<br />

MM: Der Handel wird nicht begeistert<br />

davon sein, öffentlich den<br />

schwarzen Peter zugeschoben zu<br />

bekommen.<br />

Ahnefeld: Darum geht es uns auch gar<br />

nicht, wir wollen niemanden an den<br />

Pranger stellen. Wir wollen gemeinsam<br />

über Lösungen in der Zusammenarbeit<br />

nachdenken und uns auch einbringen.<br />

Aber wir Speditionen kommen bei diesem<br />

Problem einfach nicht alleine weiter.<br />

Gerd Mahlmann: Wir kommen aktuell<br />

in eine betriebswirtschaftliche Situation,<br />

bei der auf der einen Seite sämtliche<br />

Kosten massiv steigen – teilweise um<br />

gut 30 Prozent in den letzten anderthalb<br />

Jahren, zuzüglich der Verdoppelung der<br />

Mautsätze ab 2024 – und die Effizienz<br />

immer weiter sinkt. Wir brauchen da<br />

jetzt einfach das Entgegenkommen des<br />

Handels!<br />

Eichinger: Außerdem sind diese Listen<br />

ja auch nicht die einzige Maßnahme, mit<br />

der wir die Probleme angehen. Wir werden<br />

uns als Dachverband AMÖ auch an<br />

der Initiative „Möbel in Deutschland“ beteiligen,<br />

um so mit BVDM und VDM an<br />

Lösungen zu arbeiten.<br />

MM: Wir haben jetzt viel über den<br />

Handel gesprochen, aber wie läuft<br />

es eigentlich bei der Industrie, wo<br />

Sie die Möbel einsammeln?<br />

Johannes Röhr: Bei den Herstellern,<br />

die ja unsere eigentlichen Kunden sind,<br />

gibt es solche Probleme nicht.<br />

Ahnefeld: Da haben wir aber auch eine<br />

ganz andere Situation. Dort fahren wir<br />

in der Regel mit einem leeren LKW zu<br />

einem Partner, wo der komplett mit der<br />

Ware dieses Kunden vollgeladen wird.<br />

Wir haben nur einen Ansprechpartner<br />

und der Kunde hat ja auch ein hohes Eigeninteresse<br />

daran, dass mit seiner<br />

Ware alles bestens läuft. Auf unseren<br />

Touren zum Handel haben wir dagegen<br />

teilweise zehn Entladestellen.<br />

MM: Über die Probleme in der Neumöbel-Logistik<br />

reden wir ja schon<br />

sehr lange. Was ist heute anders als<br />

vor zehn oder fünf Jahren?<br />

Mahlmann: Wir haben ja schon mehrfach<br />

über die massiven Kostensteigerungen<br />

gesprochen – und die haben in<br />

den letzten Jahren bereits dafür gesorgt,<br />

dass eine ganze Reihe an Kollegen und<br />

Wettbewerbern von uns aus dem Markt<br />

verschwunden sind. Entweder haben sie<br />

ihre Unternehmen geschlossen, weil sie<br />

sie einfach nicht mehr wirtschaftlich betreiben<br />

konnten, oder sie haben sich auf<br />

andere Branchen konzentriert. Ich sage<br />

es nochmal ganz deutlich: Wenn wir hier<br />

jetzt nicht weiterkommen, bricht das<br />

ganze Kartenhaus der Neumöbel-Logistik<br />

zusammen!<br />

MM: Herzlichen Dank für diese offenen<br />

Worte. Arnd Schwarze<br />

Gemeinsam die Versorgung des Handels sicherstellen!<br />

Bundesverband Möbelspedition und<br />

Logistik (AMÖ) e.V.<br />

Schulstraße 53<br />

65795 Hattershaim/Main<br />

Anton Röhr Möbellogistik<br />

Gewerbestraße 8<br />

33397 Rietberg-Mastholte<br />

Heinrich Mahlmann Neumöbellogistik<br />

Industriestraße 11-13<br />

32839 Steinheim/Westfalen<br />

Ahnefeld Möbel-Logistik<br />

Wettinerallee 90<br />

32429 Minden<br />

42 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Heimtextil künftig mit Carpets & Rugs<br />

Vom 9. bis zum 12. Januar 2024 erwartet die Besucher und Aussteller der<br />

Heimtextil eine neue Hallenplanung sowie das neue Produktsegment Carpets<br />

& Rugs. Die Neuerungen stießen nach Angaben der Messe bereits auf großes<br />

Interesse und positives Feedback.<br />

Ab nächstem Jahr werden die lichtdurchflutete Halle 3 und die neue Halle 5<br />

mit ans Netz genommen. Die Besucher können die neuesten Kollektionen aus<br />

dem Segment Wall Decoration, Textile Technology, das internationale Angebot<br />

an Textildesignern und als Highlight die Trends 2024/25 zentral in Halle<br />

3.0 finden. Außerdem wird Window & Interior Decoration in Halle 3.1 verortet.<br />

Somit bietet die Heimtextil eine kompakte Präsentation und besucherfreundliche<br />

Anbindung, auch zu den Möbelstoffen in Halle 4. Der dieses Jahr eingeführte<br />

Produktbereich Fibres & Yarn für Deko- und Möbelstoffe wird ausgebaut<br />

und neben Interior.Architecture.Hospitality und Decorative & Furniture<br />

Fabrics wieder in Halle 4.0 präsentiert. Auch nächstes Jahr können Besucher<br />

wieder auf die Betten-, Bad- und Asien-Ausstellungen setzen.<br />

Das neue Produktsegment Carpets & Rugs können Messebesucher in Halle<br />

5.1 finden. Gezeigt werden hier: abgepasste, handgefertigte und maßangefertigte<br />

Teppiche, maschinell hergestellte Webteppiche, Matten und Sauberlaufsysteme<br />

sowie Läufer und Brücken. Damit die Teppiche nicht wie bisher in<br />

unterschiedlichen Hallen ausgestellt werden, fasst die Messe diese dauerhaft<br />

im jährlichen Rhythmus zu einem eigenen Segment zusammen.<br />

Das neue Produktsegment Carpets & Rugs werden Messebesucher der<br />

Heimtextil 2024 in Halle 5.1 finden. Foto: Heimtextil<br />

„Möbel – zirkulär nachhaltig“<br />

Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel<br />

(DGM) hat das neue Gütezeichen „Möbel –<br />

zirkulär nachhaltig“ entwickelt und gemeinsam<br />

mit RAL auf den Markt gebracht.<br />

„Das neue RAL-Gütezeichen führt alle bisherigen<br />

DGM-Anforderungen an die Nachhaltigkeit<br />

von Möbeln zusammen, ergänzt<br />

diese insbesondere im Bereich der Nachweispflichten<br />

für zertifizierte Hersteller und<br />

schafft damit eine ganzheitlich zuverlässige<br />

Orientierungshilfe für den nachhaltigen<br />

Möbelkauf“, erklärt DGM-Geschäftsführer<br />

Jochen Winning. Möbelherstellern helfe die neue Zertifizierung<br />

zudem nicht nur bei der Vermarktung ihrer nachhaltigen<br />

Produkte, sondern auch zur Vorbereitung kommender Anforderungen<br />

aus dem „Green Deal“ der Europäischen Union (EU)<br />

und bei einer insgesamt zukunftssicheren Firmenausrichtung.<br />

Die ersten Interessenten werden laut DGM schon in den kommenden<br />

Wochen zertifiziert und Endverbraucher entsprechend<br />

schnell im Handel auf das neue Zeichen stoßen.<br />

ECC: Dem Fachkräftemangel gegensteuern<br />

Lalee Trendshow 2023<br />

Die Teppichmarke Lalee lädt vom 22. bis 26. Mai (Montag<br />

bis Freitag) zu ihrer Hausmesse nach Düren ein, um die<br />

neue Kollektion 2024 mit bewährten Topsellern und Neuheiten<br />

zu präsentieren. Erstmals zu sehen sind neue Qualitätsstufen<br />

in allen Kollektionen: Lalee Hides, Lalee Blanket<br />

& Cushion, Lalee Bathmats, Ligne Lalee, Lalee Home,<br />

Lalee Kids und Pierre Cardin. Die neue Kollektion Lalee Inand<br />

Outdoor ist mit ihren fünf Qualitätsstufen für den Innen-<br />

und Außenbereich geeignet.<br />

Die Hausmesse findet im Lalee Showroom, Am Langen<br />

Graben 28 B in Düren statt. Anmeldung per E-Mail unter<br />

trendshow@lalee.de.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Was kann der Handel gegen den Fachkräftemangel unternehmen? Mögliche Antworten<br />

liefert die neue Studie „Hire me if you can – Mitarbeitende erfolgreich werben, halten<br />

und binden!“ des ECC Club, einer Tochtermarke des IFH Köln. Zu den wichtigen<br />

Stellschrauben zählen neue Wege der Personalsuche, flexible Arbeitskonzepte und<br />

das Einbeziehen der Mitarbeiter.<br />

Insbesondere digitale Talente sind im Handel derzeit gefragt. Personen mit mindestens<br />

zwei Jahren Berufserfahrung und Kompetenzen in Social Media, Big Data und<br />

Co. werden händeringend gesucht.<br />

Flexible Arbeitsmodelle sind heute für viele (junge) Arbeitnehmer zum Muss geworden<br />

und somit elementar für die Gewinnung neuer Mitarbeiter. Neben Homeoffice wünschen<br />

sich drei Viertel der Gen Z (1995 bis 2010) die Möglichkeit, auch aus dem Ausland<br />

zu arbeiten. Für 84% der Befragten ist jedoch das Gehalt noch immer die wichtigste<br />

Stellschraube sowie der Wunsch, mitzuwirken und in Entscheidungen<br />

einbezogen zu werden.<br />

Kostenloser Download unter IFH Köln/ECC Club Studie, Stichwort Fachkräftemangel.<br />

Markt 43


Konjunktur<br />

Das neue Möbeljahr ist gut gestartet<br />

Während die deutsche Möbelindustrie<br />

ihren Umsatz laut amtlicher Statistik im<br />

vergangenen Jahr um sieben Prozent<br />

auf rund 18,8 Mrd. Euro vor allem aufgrund<br />

von Preisanpassungen steigern<br />

konnte, scheint die Entwicklung auch<br />

im neuen Jahr anzuhalten. Laut neuester<br />

Daten des Statistischen Bundesamts<br />

stieg der Umsatz im Januar im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat um<br />

2,6%. Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher,<br />

wenn man bedenkt, dass<br />

der Industrieumsatz im Januar 2022<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat um<br />

starke 16,7% zulegte.<br />

Fast alle Segmente der deutschen Möbelindustrie<br />

konnten im Januar 2023<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat zulegen.<br />

Das größte Plus erwirtschafteten<br />

die Büro- und Ladenmöbler mit 11,0%,<br />

gefolgt von den Polstermöblern mit<br />

5,7% und den Küchenmöblern mit einem<br />

Plus von 3,3%. Während sich der<br />

Bereich Sonstige Möbel mit einem Minus<br />

von 1,0% relativ stabil entwickelte,<br />

gaben die Umsätze der Matratzenhersteller<br />

mit 16,3% erneut deutlich nach.<br />

Insgesamt zählte die deutsche Möbelindustrie<br />

im Januar 429 Betriebe mit<br />

mehr als 50 Beschäftigten, in denen<br />

76.040 Personen tätig waren.<br />

Ein ähnliches Bild wie bei der Industrie<br />

zeigt sich übrigens auch im Einzelhandel<br />

mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen<br />

und Hausrat. Nachdem sich<br />

die Umsätze der Branche in 2022<br />

Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis Januar 2023 (in Prozent)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

Industrie:<br />

+2,6%<br />

Handel:<br />

+3,7%<br />

Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat Quelle: Destatis, HDH<br />

Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis März 2023<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

-80<br />

Jan. 2022<br />

März 2022<br />

Feb. 2022<br />

<strong>April</strong> 2022<br />

März 2022<br />

Mai 2022<br />

<strong>April</strong> 2022<br />

Juni 2022<br />

Mai 2022<br />

Juli 2022<br />

Juni 2022<br />

Aug. 2022<br />

Juli 2022<br />

Sept. 2022<br />

Aug. 2022<br />

Okt. 2022<br />

Sept. 2022<br />

Nov.2022<br />

Okt. 2022<br />

Dez. 2022<br />

Nov. 2022<br />

Jan. 2023<br />

Dez. 2022<br />

Feb. 2023<br />

Jan. 2023<br />

März 2023<br />

Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />

Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />

ebenfalls auf hohem Niveau halten<br />

konnten, gab es im Januar jetzt im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat noch einmal<br />

ein Plus von 3,7%. Nach dem coronabedingten<br />

Einbruch konnten die<br />

Handelsumsätze im Januar 2022 im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat übrigens<br />

um starke 74,3% zulegen.<br />

Gastanalyse zum<br />

ifo-Geschäftsklimaindex<br />

Die Geschäftslage im Möbeleinzelhandel<br />

hat sich allerdings nicht grundlegend<br />

gebessert. Das zeigen die Ergebnisse<br />

des ifo-Konjunkturtests für das<br />

1.Quartal 2023. Der Geschäftsklimaindex<br />

ging im Berichtsquartal allerdings,<br />

saisonbereinigt und geglättet,<br />

von -53,4 im Vorquartal auf -31,6 Indexpunkte<br />

zurück. Das ist zwar nur eine<br />

relative Verbesserung, doch immerhin,<br />

der Firmenpessimismus hat sich<br />

deutlich abgeschwächt. Die Klimaverbesserung<br />

erfolgte dabei kontinuierlich<br />

im Quartalsverlauf: von -47,1 Indexpunkten<br />

schon im Dezember auf -23,7<br />

im März 2023.<br />

Die Geschäftslage wurde dabei von<br />

der überwiegenden Mehrzahl der Testfirmen<br />

als weitgehend normal, also im<br />

Großen und Ganzen als befriedigend<br />

angesehen, 10% „Gut-Stimmen“ standen<br />

beispielsweise im März 29%<br />

„Schlecht-Stimmen“ gegenüber. Die<br />

entsprechenden Vorjahresumsätze<br />

konnten in allen drei Monaten des<br />

Berichtsquartals von etwa drei Fünfteln<br />

der Testteilnehmer nicht erreicht werden.<br />

Unverändert von zuletzt knapp einem<br />

Drittel der Firmen wurden die Lagerbestände<br />

als zu groß bezeichnet,<br />

als Folge wollen viele Firmen, zuletzt<br />

(März) waren es 43%, den Rotstift ansetzen<br />

und ihre Orders im nächsten<br />

Vierteljahr kürzen, verglichen mit dem<br />

Ordervolumen des entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraums. An der Preisfront<br />

hat der weit verbreitete Preisauftrieb<br />

während des gesamten Quartals leicht<br />

nachgelassen. Im März sprach die<br />

Hälfte der Firmen noch von Preiserhöhungen,<br />

im Vormonat Februar waren<br />

es knapp zwei Drittel gewesen.<br />

Für die nächsten drei Monate rechnen<br />

gar 57% der Meldefirmen mit einem<br />

Anhalten des Preisauftriebs. Die Einschätzung<br />

der weiteren Geschäftsaussichten<br />

auf Sicht von sechs Monaten<br />

sieht folgendermaßen aus: Die Hälfte<br />

der Testteilnehmer rechnet mit einem<br />

Anhalten der negativen Tendenzen, nur<br />

vereinzelt werden Belebungsimpulse<br />

erwartet. Walter Meyerhöfer<br />

44 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />

deutschen Möbelindustrie: Januar 2023 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />

Umsatz Januar<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Gesamtjahr 2022<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Betriebe<br />

Januar<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Beschäftigte<br />

Januar<br />

Büro- und Ladenmöbel 295.876 11,0% 4.394.834 7,4% 130 -0,8% 21.013 -0,9%<br />

Küchenmöbel 503.996 3,3% 6.242.038 9,5% 46 -8,0% 18.175 -0,2%<br />

Matratzen 46.335 -16,3% 599.734 -23,1% 27 -6,9% 2.921 -8,6%<br />

Polstermöbel 92.098 5,7% 1.102.439 6,6% 35 20,7% 4.799 15,0%<br />

Sonstige Möbel * 499.573 -1,0% 6.426.416 8,0% 191 -8,2% 29.132 -8,3%<br />

Möbelindustrie insgesamt 1.437.878 2,6% 18.765.462 6,9% 429 -4,0% 76.040 -3,2%<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

* Sonstige Möbel: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />

Weiter Erholung der<br />

Verbraucherstimmung<br />

Das deckt sich auch mit den aktuellen<br />

Ergebnissen der GfK-Konsumklimastudie.<br />

Demnach setzte sich die Erholung<br />

der Verbraucherstimmung zwar<br />

fort, das Konsumklima in Deutschland<br />

legte zum sechsten Mal in Folge zu, allerdings<br />

mit nachlassender Dynamik.<br />

Der erneute Anstieg des Konsumklimas<br />

ist dabei in erster Linie auf die positive<br />

Entwicklung der Einkommensaussichten<br />

zurückzuführen. Erneut<br />

kann der Indikator ein Plus verzeichnen<br />

und steigt im März um drei Zähler<br />

auf -24,3 Punkte. Dies ist der beste<br />

Wert seit zehn Monaten. Trotz des<br />

positiven Trends bleibt das Niveau<br />

ausgesprochen niedrig.<br />

„Die Einkommensaussichten profitieren<br />

derzeit von den zuletzt spürbar gesunkenen<br />

Preisen für Energie, speziell<br />

für Benzin und Heizöl. Dennoch wird<br />

die Inflation in diesem Jahr hoch bleiben,<br />

wenn sie auch nach den bislang<br />

vorliegenden Prognosen etwas niedriger<br />

sein wird als die im Jahr 2022 gemessenen<br />

6,9%“, erklärt Rolf Bürkl,<br />

GfK-Konsumexperte.<br />

„Die zu erwartenden Kaufkraftverluste<br />

verhindern eine nachhaltige Erholung<br />

der Binnennachfrage. So wird auch der<br />

private Konsum in diesem Jahr voraussichtlich<br />

keinen positiven Beitrag zur<br />

Konjunkturentwicklung in Deutschland<br />

leisten können. Dies signalisiert auch<br />

das nach wie vor sehr niedrige Niveau<br />

des Konsumklimas.“<br />

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten<br />

legt die Konjunkturerwartung<br />

im März eine kleine Verschnaufpause<br />

ein. Nach vier Anstiegen in<br />

Folge muss der Indikator wieder leichte<br />

Einbußen hinnehmen. Nach einem<br />

Minus von 2,3 Punkten sinkt er auf einen<br />

Wert von 3,7 Punkten. Die Konjunkturstimmung<br />

bleibt damit über ihrem<br />

langjährigen Durchschnitt von<br />

etwa null Punkten. Im Vergleich zum<br />

entsprechenden Zeitraum des Vorjahres<br />

schlägt sogar ein Plus von 12,6<br />

Punkten zu Buche.<br />

Auf unverändert niedrigem Niveau ist<br />

auch die Anschaffungsneigung. Der Indikator<br />

zeigt sich nach einem mageren<br />

Plus von 0,3 Punkten gegenüber dem<br />

Vormonat kaum verändert. Diese stagnierende<br />

Entwicklung zeigt die nach<br />

wie vor bestehende Verunsicherung<br />

der Verbraucher.<br />

Sebastian Lehmann<br />

moebelmarkt.de<br />

MÄRKTE<br />

Grafik 3: Konjunktur-Barometer – Einrichtungshandels-Märkte in Europa und den USA<br />

(Umsatzentwicklung Möbel und Einrichtungsgegenstände, Veränderung in Prozent)<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Jan. 2022<br />

Feb. 2022<br />

März 2022<br />

<strong>April</strong> 2022<br />

Mai 2022<br />

Juni 2022<br />

Juli 2022<br />

Aug. 2022<br />

Sept. 2022<br />

Dez. 2022<br />

Deutschland Frankreich Niederlande (Werte nur quartalsweise ermittelt) Österreich Italien (Konsumgüter ohne Lebensmittel) Großbritannien Tschechien (Möbel, Elektroartikel und Fachsortimente) USA<br />

Quelle: Destatis (D), IPEA (F), CBW Mite (NL), Statistik Austria (A), Istat (I), Office for National Statistics (GB), Czech Statistical Office (CZ), U.S. Department of Commerce (USA)<br />

Okt. 2022<br />

Nov. 2022<br />

Jan. 2023<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Markt 45


Energiepreis-Bremse der Bundesregierung:<br />

Starke Verzögerung bei<br />

der Umsetzung<br />

„Entlastungs-Maßnahmen helfen nicht weiter, wenn<br />

sie zu spät kommen und damit stark betroffene<br />

Unternehmen in Existenzgefahr bringen.“<br />

Statement von Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer des<br />

Mittelstandsverbunds ZGV und Sprecher der Fachgruppe<br />

Möbel und Küchen, zu den Energiekosten, den Hilfen der<br />

Bundesregierung und zum „Green Monday“.<br />

Der kriegsbedingte Höhenflug der Energiepreise<br />

setzt weiten Teilen des Mittelstandes<br />

nach wie vor massiv zu – die<br />

seit Anfang März geltende Energiepreis-<br />

Bremse sollte eigentlich Entlastung<br />

bringen. Der Mittelstandsverbund begrüßt<br />

diese Maßnahme ganz grundsätzlich<br />

– gerade mit Blick auf kleine und<br />

mittlere Unternehmen – als dringend<br />

notwendige Überbrückungs-Leistung.<br />

Allerdings kommt es zu starken Verzögerungen<br />

bei der Umsetzung. Der extreme<br />

Bürokratieaufwand und das Risiko<br />

für Rückzahlungen führen zu einem<br />

abschreckenden Aufwand für die Unternehmen<br />

und laufen dem Belastungsmoratorium<br />

der Bundesregierung diametral<br />

entgegen.<br />

„Der extreme Bürokratieaufwand<br />

und das Risiko für<br />

Rückzahlungen führen zu<br />

einem abschreckenden<br />

Aufwand.“<br />

Erklärtes Ziel der Bundesregierung war,<br />

dass die Wirtschaft während der Krise<br />

nicht durch unverhältnismäßige zusätzliche<br />

Bürokratielasten beeinträchtigt<br />

wird. Aber: Fehlanzeige. Dabei könnte<br />

der Verzicht auf zusätzliche Pflichten<br />

gerade jetzt für die Unternehmen im<br />

Mittelstand eine echte Entlastung bedeuten.<br />

„Wir gehen von einer<br />

Quote von ca. 20 Prozent<br />

aus – das Interesse am<br />

,Green Monday‘ steigt und<br />

die Quote wächst.“<br />

Sorgsam austarierte Entlastungs-Maßnahmen<br />

helfen nicht weiter, wenn sie zu<br />

spät kommen und damit besonders<br />

energieintensive und damit stark betroffene<br />

Unternehmen im Mittelstand – wie<br />

insbesondere auch den kooperierenden<br />

Möbel- und Küchenfachhandel – in<br />

Existenzgefahr bringen.<br />

Zudem sollten aus Sicht des Mittelstandsverbunds<br />

konkrete Förderanreize<br />

zur Energieeinsparung oder für Investitionen<br />

in Energieeffizienz gesetzt werden.<br />

Zum verbesserten Umgang mit<br />

Energie und Ressourcen hat der Mittelstandsverbund<br />

im Rahmen des Projektes<br />

„Klimaverbund Mittelstand“ für die<br />

mittelständischen Unternehmen ein Beratungsprogramm<br />

entwickelt. Dem liegt<br />

ein selbst konzipiertes Schulungskonzept<br />

zugrunde, das ambitionierte Menschen<br />

zu „Klimaprofis“ qualifiziert.<br />

Dabei muss gerade auch der Möbelund<br />

Küchenfachhandel auf die explodierenden<br />

Energiekosten reagieren. Wir<br />

haben daher im Herbst vergangenen<br />

Jahres den Vorschlag eines „Green<br />

Mondays“ innerhalb der Fachgruppe<br />

Möbel und Küchen des Mittelstandsverbunds<br />

gemeinsam mit den dort organisierten<br />

Verbundgruppen erarbeitet.<br />

Die Fachgruppe Möbel und Küche des<br />

Mittelstandsverbunds, die 15 Verbundgruppen<br />

mit fast 12.000 Möbelhandels-<br />

Unternehmen vereint, möchte damit ein<br />

Zeichen setzen und einen Beitrag gegen<br />

die prekäre Lage leisten.<br />

Dabei empfehlen die Verbundgruppen<br />

den Mitgliedsbetrieben eine ernsthafte<br />

Prüfung der Möglichkeiten, über eine<br />

Schließung der Verkaufsflächen jeweils<br />

am Montag die Energie-Einsparleistung<br />

zu erreichen.<br />

„Das Feedback ist fast<br />

durchgängig positiv – die<br />

Unternehmen sehen keine<br />

negativen Auswirkungen<br />

auf die Umsätze.“<br />

Wir gehen nach unseren Rückmeldungen<br />

derzeit von einer Mitmach-Quote<br />

von ca. 20% aus. Und wir merken: Das<br />

Interesse am „Green Monday“ steigt<br />

und die Quote der Teilnehmenden<br />

wächst. Denn viele Unternehmen haben<br />

mit Beginn des neuen Jahres erst ihre<br />

neuen Abschlagszahlen bekommen<br />

und sind dann natürlich aus allen Wolken<br />

gefallen. Das Feedback unserer<br />

teilnehmenden Mitglieder ist bisher fast<br />

durchgängig positiv – die Unternehmen<br />

sehen keine negativen Auswirkungen<br />

auf die Umsätze und die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ziehen mit. Auch<br />

die Kundschaft wurde von Anfang an<br />

transparent darüber informiert und das<br />

Verständnis ist groß.<br />

46 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Klimaprofis treffen den Nerv<br />

Der Klimaverbund Mittelstand feierte am 30. März nach drei Jahren Arbeit den Abschluss des gleichnamigen Projektes.<br />

Entwicklungsministerin Svenja Schulze würdigte das Projekt des Mittelstandsverbunds in ihrer Gastrede als<br />

„Verbündeten auf dem Weg zu klimaneutraler Wirtschaft“.<br />

Am Abend wurde im Sauriersaal des<br />

Museums für Naturkunde Berlin ein<br />

Etappensieg gefeiert. Nach drei Jahren<br />

endete das Förderprojekt Klimaverbund<br />

Mittelstand des Mittelstandsverbundes<br />

dort mit einem erfreulichen Ergebnis:<br />

Das anvisierte Projektziel, gemeinsam<br />

50.000 Tonnen CO 2 einzusparen, wurde<br />

sogar verdoppelt.<br />

Auch das politische Berlin war dabei:<br />

Gastrednerin Svenja Schulze, Bundesministerin<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung, gratulierte<br />

dem „Klimaverbund Mittelstand“, dem<br />

Mittelstandsverbund und allen Projektbeteiligten<br />

auf der Zielgeraden zu einer<br />

mehr als erfolgreichen Umsetzung.<br />

Im Mai 2020 war das Projekt gestartet,<br />

in dem weitere „Klimaprofis“ für Verbundgruppen<br />

und deren Anschlusshäuser<br />

qualifiziert wurden – um diese zu<br />

den Themen Klimaschutz, Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschutz kostenfrei<br />

zu beraten. Daraus sind etliche Erfolgsgeschichten<br />

entstanden, von denen einige<br />

in der Panel-Diskussion vorgestellt<br />

wurden.<br />

Angesichts der Herausforderungen für<br />

die Weltgemeinschaft war man sich einig:<br />

Es lohnt sich, ein „Klimaprofi“ zu<br />

sein. Insbesondere der persönliche<br />

Austausch im Netzwerk wurde und wird<br />

von allen Beteiligten sehr geschätzt.<br />

Denn, wie Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer<br />

des Mittelstandverbunds,<br />

betonte: Wir sind nicht am Ende<br />

eines Projektes, sondern am Anfang eines<br />

Prozesses“.<br />

Svenja Schulzes Rede war dementsprechend<br />

nicht nur Würdigung, sondern<br />

auch Motivation für die Zukunft: „Initiativen<br />

wie Ihre spielen eine zentrale Rolle<br />

in dem Prozess, Unternehmen auf<br />

dem Weg zur Klimaneutralität und auf<br />

dem Weg zur Nachhaltigkeit zu begleiten<br />

und zu unterstützen.“<br />

Dr. Sabine Schäfer, Projektleiterin und<br />

Leiterin Klima, Energie und Ressourcen<br />

beim Mittelstandsverbund, unterstreicht<br />

Dr. Sabine Schäfer, Projektleiterin des<br />

Klimaverbunds (r.), führte durch den<br />

Abend. Daneben: Clarissa Beckert-<br />

Schmid, Projektleiterin des Partnerschaftsprojekts<br />

„Vamos“.<br />

Rechts: Podiumsdiskussion mit den<br />

Klimaprofis. Fotos: Der Mittelstandsverbund/René<br />

Löffler<br />

Beim Essen im Naturkundemuseum<br />

(v. l.): Dr. Ludwig Veltmann, Svenja<br />

Schulze, Eckhard Schwarzer, Clarissa<br />

Beckert-Schmid, Dr. Sabine Schäfer.<br />

die Reichweite des Projekts: „Was wir<br />

zu Beginn kaum zu hoffen wagten, ist<br />

eingetreten: Die Klimaprofis sind fest in<br />

den Unternehmen etabliert, wir haben<br />

die Ziele bei weitem übertroffen und mit<br />

der Klimaprofi-Qualifizierung offensichtlich<br />

den richtigen Nerv getroffen.“<br />

Auch für die Möbel-Verbundgruppen ist<br />

der Prozess in Gang gesetzt. Als Pionier<br />

war der Europa Möbel-Verbund (EMV) im<br />

Klimaverbund an Bord. Ein Bilanz-Interview<br />

mit EMV-Geschäftsführer Ulf Rebenschütz<br />

und dem Klimaprofi des Verbands,<br />

Steffen Berth, war bereits im MÖBEL-<br />

MARKT 03/2023 zu lesen.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Markt 47


Die Politik lässt die<br />

Konsumenten im Stich<br />

„In die eine Tasche rein und aus der anderen<br />

Tasche wieder raus – aus der Energiepreis-<br />

Bremse wird so eine Konsumbremse!“<br />

verunsichert und kann nicht einschätzen,<br />

welche Kosten durch die geplante<br />

Wärmewende auf ihn zukommen, wie<br />

diese konkret ausgestaltet sein wird<br />

und wie es sich mit der Förderung verhält.<br />

könnte. Linke Tasche, rechte Tasche:<br />

Zuerst ein paar Hunderter für Gas und<br />

Strom in die eine Tasche rein und jetzt<br />

ein paar Tausender für eine neue Heizung<br />

aus der anderen Tasche wieder<br />

raus. Aus der Energiepreis-Bremse<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen<br />

Möbelindustrie (VDM/VHK), über die von der Regierungs-<br />

Koalition geplante „Wärmewende“ ...<br />

„Niemand wird im Stich gelassen“. Mit<br />

dieser ebenso markigen wie irreführenden<br />

Aussage endet das 16-seitige<br />

Kompromiss-Papier der Regierungs-<br />

Parteien nach einem zweitägigen Krisengipfel,<br />

der euphemistisch als „Koalitions-Ausschuss“<br />

bezeichnet wurde.<br />

Da ging es tatsächlich hoch her in Berlin,<br />

und die massiven Konflikte innerhalb<br />

der Regierung traten für jedermann<br />

sichtbar zutage.<br />

Dass sich die Koalition nun zusammengerauft<br />

und ihren Streit vorerst<br />

beigelegt hat, ist natürlich zu begrüßen.<br />

Es bleibt allerdings ein sehr schaler<br />

Beigeschmack. Zu unterschiedlich<br />

Foto: VDM<br />

werden die Verhandlungs-Ergebnisse<br />

von den jeweiligen Parteien ausgelegt,<br />

zu wenige klare Regelungen liegen auf<br />

dem Tisch.<br />

Dabei herrscht in der Bevölkerung große<br />

Nervosität. Der normale Bürger ist<br />

durch die Themen Inflation, Energiepreise<br />

und Heizungstausch maximal<br />

Während die Grünen die Wärmepumpe<br />

und die Fernwärme bevorzugen,<br />

machte sich die FDP auch für Anlagen<br />

mit Biomasse sowie grünem und blauem<br />

Wasserstoff stark.<br />

Heftig gerungen wurde auch um die<br />

Austauschpflicht für funktionierende<br />

Öl- und Gasheizungen, die nach wochenlangen<br />

Diskussionen nun doch<br />

vom Tisch ist. Für Zuversicht bei den<br />

Bürgern sorgt ein solches politisches<br />

Gerangel nicht.<br />

Und während wir uns alle im Herbst<br />

über die beschlossenen Energiepreis-<br />

„Während wir uns alle im Herbst über die<br />

Energiepreis-Bremsen gefreut haben, verpufft die<br />

Wirkung mehr und mehr.“<br />

„Für das Verbraucher-Vertrauen ist diese<br />

Unsicherheit Gift. Die Regierung muss schnell für<br />

Klarheit sorgen, damit die Verbraucher besser<br />

planen können.“<br />

Bremsen gefreut haben, verpufft die<br />

Wirkung mehr und mehr.<br />

Zurück bleibt die Angst beim Verbraucher,<br />

dass es wieder nicht reichen<br />

wird so eine Konsumbremse! Für das<br />

Verbraucher-Vertrauen ist diese Unsicherheit<br />

Gift.<br />

Die Regierung muss insbesondere bei<br />

den Förderprogrammen für den Austausch<br />

fossiler Heizungen schnell für<br />

Klarheit sorgen, damit die Verbraucher<br />

besser planen können. Sollte sich endlich<br />

der Knoten aus Inflations- und<br />

Kostensteigerungs-Ängsten lösen,<br />

steigen die Chancen, dass die Menschen<br />

den während der Corona-Zeit<br />

gebildeten Sparüberhang investieren –<br />

auch wenn die Produkte unserer Branche<br />

sich dabei einer neuen Konkurrenz<br />

durch Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen<br />

gegenübersehen.<br />

Das von Kanzler Olaf Scholz beschworene<br />

neue „Deutschland-Tempo“ bei<br />

der Umsetzung der Agenda ist ja<br />

grundsätzlich lobenswert. Die Regierung<br />

muss nun aber dafür Sorge tragen,<br />

dass ihr Eilzug nicht auf der Strecke<br />

stecken bleibt.<br />

Ihr Jan Kurth<br />

48 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

APRIL 4/2023<br />

B 50899<br />

Knallbunt oder unifarben, geradlinig und zeitlos schön<br />

– seit über zehn Jahren gibt es die Küchen von Popstahl<br />

mit ihren vielen Gestaltungsmöglichkeiten. In einem<br />

ganz besonderen Wohnhaus am Chiemsee lässt jetzt<br />

eine honigfarbene Popstahl Küche das Erdgeschoss<br />

erstrahlen. Foto: Georg Grainer<br />

Interzum & Küchenwohntrends:<br />

Die großen Vorberichte<br />

Gutsmann Küchen:<br />

Küche goes Youtube<br />

Marktüberblick<br />

Kühlen und Gefrieren


Energieeffizienz<br />

der Extraklasse<br />

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CBNsda 5723 Plus-Serie


Küche vs.<br />

Heizung<br />

2023 wird das Jahr der großen Herausforderungen, habe ich in der<br />

Dezember-<strong>Ausgabe</strong> an dieser Stelle geschrieben. Diese, natürlich auch<br />

von vielen Branchenexperten vermutete, Annahme verfestigt sich nun<br />

nach dem ersten Quartal des Jahres immer mehr.<br />

Das wirtschafliche Umfeld stellt sich derzeit insbesondere im Inland<br />

weiter herausfordernd dar, wie auch Stefan Waldenmaier in seiner<br />

Funktion als Vorstandsvorsitzender des Verbands der Deutschen<br />

Küchenmöbelindustrie (VdDK) jetzt noch einmal bestätigte. Vor<br />

allem die Folgen des stockenden Wohnungsbaus – das Baugewerbe<br />

hat mit höheren Kosten und einer Stornierungswelle infolge der<br />

gestiegenen Immobilien-Kreditzinsen zu kämpfen – belasten die<br />

Branche. Auf einer VdDK-Vorstandssitzung machte Klaus Wohlrabe,<br />

Leiter Umfragen beim Ifo-Institut, in einem Gastvortrag auf einen<br />

weiteren Aspekt aufmerksam. Mit Blick auf das Budget der Verbraucher<br />

sehe sich die Küche nämlich zudem einer neuen Konkurrenz<br />

durch die Themen Heizungsaustausch bzw. energetische Sanierung<br />

gegenüber.<br />

Dennoch ist die Branche, wie in vielen Gesprächen deutlich wird,<br />

weiter grundsätzlich optimistisch. Tatsächlich ist der Jahresstart vielfach<br />

besser gelaufen als erwartet. Mehr denn je dürfte es in diesem<br />

Jahr aber auf den viel zitierten Zusammenhalt in der Branche und<br />

auf neue Konzepte ankommen. Zwei Punkte, die besonders gut beim<br />

Blick auf die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) sichtbar<br />

werden. Nicht nur der neue Mitgliederrekord, sondern auch die<br />

regen Tätigkeiten innerhalb der Arbeitsgruppen, in denen Vertreter<br />

der herstellenden Industrie Hand in Hand arbeiten, sind beeindruckend.<br />

Die präsentierten Lösungen helfen nicht selten der gesamten<br />

Branche. Ein gutes Beispiel dafür ist der AMK Ratgeber Küche, in<br />

dem alle Informationen zur Küche unabhängig und herstellerneutral<br />

aufbereitet sind und der jetzt in einer Neuauflage von allen Küchenfachhändlern<br />

kostenfrei bezogen werden kann. Eine gute Unterstützung<br />

in der Endkundenansprache und der Kommunikation der Vorzüge<br />

einer modernen Einbauküche, die nicht nur durch die neue<br />

Heizungs-Konkurrenz wichtiger denn je ist.<br />

„Früher haben<br />

die Großen die<br />

Kleinen vernascht,<br />

jetzt verschlingen<br />

die Schnellen die<br />

Langsamen.“<br />

Helmut O. Maucher,<br />

deutscher Manager<br />

(1927 bis 2018)<br />

Sebastian Lehmann<br />

Redaktionsleiter<br />

küche & bad forum<br />

Editorial<br />

3


Inhalt<br />

3 Editorial<br />

5 Kurznachrichten<br />

Das Geschäftsjahr<br />

2022 der MHK<br />

Group | Seite 8<br />

6 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

8 MHK Group: Besser denn je<br />

10 Zum Wohl der<br />

gesamten Branche<br />

12 AMK-Branchenabend:<br />

Klassentreffen in Mannheim<br />

Marktüberblick<br />

Kühlen und<br />

Gefrieren | Seite 18<br />

13 Geschäftsjahr 2022 der BSH:<br />

Solides Ergebnis<br />

15 Küche goes Youtube<br />

18 Moderner Frischekomfort<br />

24 Diwa-Klima: Für höchste Ansprüche<br />

25 Neue Schätze für Weinliebhaber<br />

26 Küchenwohntrends und Möbel Austria:<br />

Vielfältiges Messe-Erlebnis<br />

29 Interzum 2023: Inspirationen en masse<br />

Die regen Tätigkeiten<br />

der AMK | Seite 10<br />

Wie entwickelt sich<br />

die BSH? | Seite 13<br />

Ein spannender<br />

Einblick:<br />

Gutsmann Küchen<br />

aus Bautzen |<br />

Seite 15<br />

33 Naber: Lüftungstechnik-Inspiration<br />

34 Das Badezimmer im Wandel<br />

35 Fackelmann: Ein zeitloser, moderner<br />

Klassiker<br />

36 Lanzet: Maßgenaue Komplettlösung<br />

37 Boulevard<br />

Zum Titel: Die honigfarbene Popstahl Küche<br />

Foto: Popstahl<br />

Das moderne Bad | Seite 34<br />

In einem Wohnhaus am Chiemsee lässt eine honigfarbene Popstahl Küche das Erdgeschoss<br />

erstrahlen. Das von den Architekten Arnhard & Eck geplante Domizil trifft den Geist von Popstahl<br />

auf den Punkt, denn es ist minimalistisch und gemütlich zugleich. Nur vier Meter breit ist<br />

das Haus mit massiven Wänden aus Holz und Lehm. Es ist quasi ein Loft auf fünf Ebenen: die<br />

halbversetzt übereinander gestapelten Räume sind offen miteinander verbunden.<br />

Die reduzierte Wohnfläche des Hauses führt zu bewussterem Einrichten und Wohnen. Dazu<br />

passt die Popstahl Küche, deren frische Farben durch die reduzierte Formensprache der Elemente<br />

noch betont werden. Mit pflegeleichten Oberflächen, die jederzeit in einer anderen Farbe<br />

beschichtet werden können, individuell bestimmbaren Arbeitshöhen und ergonomischen Griffleisten,<br />

die direkt aus dem Metall geformt werden, steht der Küchenhersteller aus Berchtesgaden<br />

für nachhaltiges Einrichten durch hochwertige Verarbeitung und Maßarbeit.<br />

Inhalt<br />

4


Neue Großprojekte …<br />

… gehen Miele, Rotpunkt Küchen und Nolte Küchen an. Einer großen Aufgabe stellt sich auch Hülsta.<br />

Foto: Messe Frankfurt<br />

Warendorf: Hülsta übernimmt<br />

Hülsta erwirbt Warendorf. Der Luxusküchenhersteller soll auch unter dem<br />

Hülsta-Dach seine Unabhängigkeit bewahren. Für die bereits angestoßene,<br />

strategische Neupositionierung bleibt der bisherige Geschäftsführer Daniel<br />

Griehl in der Verantwortung. Technik-Spezialist Waldemar Bauer wird künftig<br />

zusätzlich zu seiner Position als Geschäftsführer der Hülsta Produktion<br />

gemeinsam mit Griehl das neue Führungsduo bei Warendorf Küchen bilden.<br />

Für Hülsta ist die Erweiterung um das Segment Küche nach eigenen Angaben<br />

ein konsequenter Schritt in Richtung der ganzheitlichen Möbelmarkenwelt.<br />

Weitere Details zur Übernahme lesen Sie durch Scan des<br />

nebenstehenden QR-Codes.<br />

Erfolgreiches Comeback der ISH<br />

Die ISH hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet: Die internationale<br />

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikbranche<br />

nutzte die fünf Messetage in Frankfurt am Main vom 13.<br />

bis 17. März zum intensiven Netzwerken, um Innovationen<br />

zu erleben und Geschäfte voranzubringen. 153.734<br />

Besucher aus 154 Ländern ergriffen nach vier Jahren<br />

pandemiebedingter Pause die Gelegenheit, sich über die<br />

Zukunft der Wärmewende im Gebäudesektor sowie nachhaltige<br />

Wasserversorgung zu informieren. 2.025 Aussteller<br />

aus 54 Ländern nutzten das gesamte Messegelände und<br />

zeigten die neuesten Entwicklungen für den Wärmemarkt,<br />

Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik, intelligente Hausund<br />

Gebäudeautomation sowie nachhaltige Badgestaltung,<br />

modernes Baddesign und innovative Installationstechnik.<br />

Die ISH 2023 wird ergänzt von der Digital Extension, die<br />

noch bis zum 30. <strong>April</strong> 2023 nutzbar ist. Hier sind u.a.<br />

Aufzeichnungen der Vorträge aus dem Rahmenprogramm<br />

On-Demand verfügbar. Die ISH Digital Extension verzeichnete<br />

bis zum Messeschluss 106.932 Kontakte. Die<br />

nächste ISH findet vom 17. bis 21. März 2025 statt.<br />

Franke bündelt<br />

Kompetenzen in Europa<br />

Franke Home Solutions, eine<br />

Division der Franke Gruppe,<br />

strafft sein Produktportfolio und<br />

bündelt die Kompetenzen der<br />

Produktionsstandorte für Spülen<br />

aus Edelstahl in Europa. Der etablierte Standort<br />

im italienischen Peschiera del Garda soll<br />

dazu mittelfristig zum Center of Excellence<br />

und zentralen Produktionsstandort aufgebaut<br />

werden. Folglich ist geplant, die Produktion<br />

von Edelstahlspülen in Warschau und<br />

Bad Säckingen einzustellen – am deutschen<br />

Standort wären davon rund 30 Arbeitsplätze<br />

betroffen. In Aarburg soll zudem ein Kompetenzzentrum<br />

für Becken und Arbeitsplatten<br />

aus Edelstahl entstehen. Damit werden nach<br />

Franke-Angaben die erforderlichen Voraussetzungen<br />

geschaffen, hochwertige Produkte für<br />

die Haushaltsküche noch wettbewerbsfähiger<br />

zu entwickeln und herzustellen.<br />

Nolte Küchen:<br />

Spatenstich für neues Gebäude<br />

„Warendorf und Hülsta verbindet das Know-how für<br />

Wertarbeit und hochwertige Einrichtungen“, zeigt sich<br />

Warendorf-Geschäftsführer Daniel Griehl von der einzigartigen<br />

Konstellation überzeugt. Foto: Lehmann<br />

Nach der Vergrößerung des Nolte Forums von 3.800 auf 7.000 qm im Jahr 2021<br />

investiert Nolte Küchen in ein neues Gebäude. Auf 1.500 qm sollen auf dem Firmengelände<br />

in der Anni-Nolte-Straße Büros und ein Bistro für Mitarbeiter und<br />

Gäste untergebracht werden. Die Kosten belaufen sich auf einen niedrigen zweistelligen<br />

Millionenbetrag. Zudem legt das Unternehmen beim Bauvorhaben Wert auf<br />

Nachhaltigkeit: Die komplette Energieversorgung gewährleistet die firmeneigene<br />

Heizanlage, die durch die Verbrennung des Holzverschnitts aus der Produktion<br />

betrieben wird. Der Bau soll im Mai 2024 abgeschlossen sein.<br />

Von links nach rechts: Stefan Podufal (begleitendes Architekturbüro), Ulrich Niemeyer (Baudezernent),<br />

Martin Bode (Bauamt), Bernd Poggemöller (Bürgermeister), Melanie Thomann-Bopp (Geschäftsführung),<br />

Marc Hogrebe (Geschäftsführung), Robert Wiehofsky (begleitendes Architekturbüro),<br />

5 Kurznachrichten Jürgen Kruse<br />

(Leitung Facility Management). Foto: Nolte Küchen


Erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

für Küche&Co<br />

Foto: Tebü Licht<br />

Küche&Co blickt auf eine positive Entwicklung zurück. Wie das Unternehmen<br />

mitteilt, konnte das Franchisesystem für Einbauküchen im<br />

Geschäftsjahr 2022/23 eine Steigerung im einstelligen Prozentbereich<br />

im Vergleich zum sehr guten Vorjahr verzeichnen. „Wir sind stolz darauf,<br />

dass wir auch die neuen Herausforderungen meistern konnten. Trotz<br />

schwieriger äußerer Umstände, von Energiekrise bis Inflation, konnte das<br />

Geschäftsjahr durch gezielte Schritte der Zentrale und dem engagierten<br />

Einsatz unserer Franchisepartner erfolgreich abgeschlossen werden“, resümieren<br />

die Küche&Co-Geschäftsführer André Pape und Niels Jacobsen.<br />

Torsten Meyer übernimmt als<br />

Vertriebsleiter von Tebü Licht<br />

Torsten Meyer (Foto) hat zum 1. <strong>April</strong> 2023 die Position des<br />

Vertriebsleiters bei der Tebü GmbH übernommen. Für seine<br />

neue Aufgabe bringt er mehrjährige Vertriebserfahrungen in der<br />

Küchenbranche mit. Zuvor war er als Vertriebsleiter Deutschland<br />

für die Sedia Küchentechnik Handels-GmbH tätig.<br />

Fotos: Küche&Co<br />

Die Küche&Co-Geschäftsführer André Pape (l.)<br />

und Niels Jacobsen freuen sich über eine<br />

positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2022/23.<br />

Die Schmidt Groupe wächst leicht<br />

Die Schmidt Groupe hat sich erneut positiv entwickelt: Nach einem großen<br />

Sprung in 2021 konnte der Produktionsumsatz im vergangenen Geschäftsjahr<br />

um 0,7% auf 724 Mio. Euro gesteigert werden. Der Konzern konnte<br />

dabei erneut das Ergebnis beim kontinuierlich wachsenden Geschäftsfeld<br />

der Wohnwelten verbessern. Es legte um 20% zu. Der Handelsumsatz mitsamt<br />

der über die Gruppe gelieferten Elektroeinbaugeräte blieb ungefähr<br />

auf dem Spitzenniveau von 2021. Er belief sich am Ende auf 1,91 Mrd.<br />

Euro, was einem minimalen Minus von 0,3% entspricht. Wiederum<br />

ein Höchstwert lässt sich bei der Anzahl der Geschäfte ausmachen. So<br />

gibt es mittlerweile 856 exklusive Partnerhäuser. Das sind 47 und somit<br />

5,8% mehr als noch im vorherigen Jahresabschluss. Foto: Schmidt Groupe<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon +49 911 9 55 78-0<br />

www.moebelmarkt.de<br />

lehmann@moebelmarkt.de<br />

Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />

Chefredaktion Gerald Schultheiß<br />

Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />

Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />

Anzeigen Irini Katsika<br />

Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer, Daniela Kollár<br />

Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />

Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />

Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 62/2023<br />

Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />

Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />

später auf Anfrage.<br />

Bezugspreise küche & bad forum<br />

Jahresabonnement Print + Digital 96,00 Euro.<br />

Zzgl. Porto und derzeit gültiger Mehrwertsteuer.<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abschlussjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />

Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />

Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet<br />

sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen. „küche & bad forum“ ist Organträger<br />

für den Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

D<br />

Der Küchenring GmbH & Co. KG, Rheinbach Seite 20-21<br />

E<br />

Elektra GmbH, Enger Seite 29<br />

H<br />

Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG, Haiger Seite 31<br />

K<br />

Konrad Hornschuch AG/Continental, Weißbach Seite 33<br />

L<br />

LG Electronics Deutschland GmbH, Eschborn Seite 23<br />

Liebherr Hausgeräte GmbH, Ochsenhausen 2. Umschlagsseite<br />

R<br />

Rotpunkt Küchen GmbH, Bünde Seite 27<br />

S<br />

Samsung Electronics GmbH,<br />

Schwalbach am Taunus <br />

4. Umschlagseite<br />

SHD Kreative Planungssysteme GmbH, Andernach Seite 17<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />

recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.


Miele plant neues Werk in den USA<br />

Speziell für Nordamerika entwickelt und bald auch dort produziert:<br />

Die großen Standherde von Miele („Range Cooker“,<br />

im Bild links) kombinieren amerikanisches Lebensgefühl mit<br />

der Highend-Gerätetechnologie von Miele. Foto: Miele<br />

Smeg: Erweiterung des<br />

Management-Teams<br />

Smeg Deutschland holt mit Claudia Rehmstede und Manuel<br />

Gassner zwei Brancheninsider ins Management. Rehmstede<br />

verstärkt den Vertriebsinnendienst und die Logistik. Sie führt<br />

seit März das Backoffice-Team für die Länder Deutschland<br />

und Österreich und verantwortet zudem den Bereich Logistik.<br />

Auch die Rolle des Leiters<br />

Rechnungswesen, Controlling<br />

und IT hat der Hausgerätehersteller<br />

mit Gassner neu besetzt.<br />

Fotos: Smeg<br />

Zur Fortsetzung und weiteren Stärkung des Wachstumskurses baut die Miele<br />

Gruppe ihre Produktionskapazitäten weiter aus. Der nächste Meilenstein ist das<br />

erste Werk des Gütersloher Familienkonzerns auf dem amerikanischen Kontinent,<br />

wo Herde und Backöfen für die USA, Kanada und Mexiko gefertigt werden sollen.<br />

Der Produktionsstart ist für Ende 2024 vorgesehen. Die Entscheidung für den konkreten<br />

Standort soll in den kommenden Monaten fallen und kommuniziert werden.<br />

Für den weltweit führenden Hersteller von Premium-Geräten für Haushalt und<br />

Gewerbe ist dies der achte Produktionsstandort außerhalb Deutschlands, bei dann<br />

16 Werken insgesamt.<br />

Erneuter Umsatzrekord für Strasser Steine<br />

Das Jahr 2022<br />

hat für Strasser<br />

Steine wieder einen<br />

Umsatzrekord<br />

gebracht: 49,1 Mio.<br />

Euro setzte das<br />

Unternehmen um.<br />

Im Jahresvergleich<br />

legte der Umsatz<br />

damit um 11,5%<br />

zu. Unternehmenschef<br />

Johannes Artmayr<br />

(Foto) rechnet<br />

auch in den kommenden<br />

Jahren mit<br />

Foto: Strasser Steine<br />

vollen Auftragsbüchern: „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten<br />

zehn Jahren den Umsatz verdoppeln werden. Heute ist die 50-Millionen-<br />

Euro- Grenze in greifbarer Nähe; bis 2032 knacken wir die 100 Millionen“,<br />

so Artmayr. Weitere Details zur Entwicklung von Strasser Steine<br />

lesen Sie durch Scan des obenstehenden QR-Codes.<br />

Ausbaupläne von Rotpunkt Küchen<br />

nehmen Gestalt an<br />

Der erste symbolische Spatenstich wurde gesetzt: Rotpunkt Küchen<br />

kann nach vierjähriger Planungs- und Genehmigungszeit mit der<br />

Umsetzung der Ausbaupläne am Standort Bünde beginnen. Der<br />

Küchenmöbelhersteller investiert in den nächsten Jahren rund 50<br />

Mio. Euro in Gebäude, Maschinen, Lager, Logistik und die kaufmännische<br />

Organisation.<br />

Rotpunkt Küchen möchte damit die aktuell erfolgreiche Position<br />

untermauern und mit erweiterten Kapazitäten Raum für weiteres<br />

Wachstum schaffen.<br />

Beim Spatenstich (v. l.): Andreas Wagner (Rotpunkt Küchen), Christian Reckefuß<br />

(Betonwerk Werste), Heinz-Jürgen Meyer (Rotpunkt Küchen), Malte Gerling<br />

(Horstmann Tiefbau), Holger Knöpke (Bauunternehmen Knöpke) und Sven Herden<br />

(Rotpunkt Küchen). Foto: Rotpunkt Küchen<br />

Neue Führungsposition bei V-Zug<br />

V-Zug hat zum 1. <strong>April</strong> Winfried Küppers (Foto) in die neu<br />

geschaffene Position des Managing Directors für V-Zug in<br />

Deutschland ernannt. Alberto Bertoz, CIO von V-Zug unterstreicht<br />

das Engagement des Schweizer Herstellers für den deutschen<br />

Markt: „Mit der Berufung von Winfried Küppers stärken<br />

wir V-Zug in Deutschland. Als engagierte Premiummarke werden<br />

wir weiter in unsere eigenen V-Zug Studios – nach dem Erfolg<br />

in München auch in Berlin und Hamburg – und in den Ausbau<br />

der Services für deutsche Handelspartner und Kunden investieren.<br />

Winfried Küppers wird weiterhin eng<br />

mit Patric Schleicher, unserem geschätzten<br />

und bekannten Vertriebsleiter,<br />

zusammenarbeiten. Ich möchte<br />

Dieter Elmiger, MD Europe,<br />

dafür danken, dass er den deutschen<br />

Markt auf ein Niveau<br />

geführt hat, das jetzt eine<br />

unabhängige Organisation<br />

verdient. Ich wünsche ihm<br />

in der Verantwortung für die<br />

anderen europäischen Märkten<br />

von V-Zug weiterhin viel<br />

Erfolg.“ Foto: V-Zug<br />

7 Kurznachrichten


Der neu formierte<br />

Vorstand der<br />

MHK Group (v.l.n.r.):<br />

Frank Bermbach,<br />

Ex-CEO Werner Heilos,<br />

CEO Volker Klodwig,<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser,<br />

Carolin Kronenberg,<br />

Thorsten Hallermeier<br />

und Wolfgang Becker.<br />

Foto: MHK Group<br />

MHK Group<br />

Besser denn je<br />

2022 war ein insgesamt herausforderndes Jahr. Neben den Auswirkungen der Coronapandemie<br />

sorgte vor allem der russische Angriffskrieg in der Ukraine für weiter verschärfte<br />

Rahmenbedingungen inklusive einer hohen Inflation und einem Absturz des Konsumklimas.<br />

Auch für die MHK Group ein schwieriges Umfeld. Dennoch konnte die europaweit<br />

agierende Einkaufs- und Dienstleistungsverbundgruppe im vergangenen Geschäftsjahr an<br />

die hervorragenden Vorjahresergebnisse anknüpfen, wie auf der Jahrespressekonferenz im<br />

März in Dreieich, mit Stolz verkündet wurde.<br />

Die MHK Group blickt laut Werner<br />

Heilos, bis 31. März Vorstandsvorsitzender<br />

der MHK Group, auf „eine Erfolgskurve,<br />

die uns mit Stolz erfüllt“. 2022<br />

konnte dieser „Bilderbuchentwicklung“<br />

nun ein weiteres Kapitel hinzugefügt<br />

werden.<br />

Die europaweit 3.877 Unternehmen,<br />

die der Gruppe per 31. Dezember 2022<br />

angehörten, erwirtschafteten einen Umsatz<br />

von 9,727 Mrd. Euro und damit ein<br />

Plus von 9,1%.<br />

sen. „Das Wachstum resultiert in erster<br />

Linie aus der gestiegenen Gesellschafterzahl“,<br />

resümmiert Heilos. „So<br />

konnten wir aufgrund unserer Stärke<br />

und unserer innovativen Dienstleistungenen<br />

im Ausland 36 Partner hinzugewinnen.“<br />

In Deutschland stieg die Zahl<br />

der Gesellschafter um 208. Die guten<br />

Ergebnis spiegeln sich übrigens auch in<br />

der Rekordsumme von 207,8 Mio. Euro<br />

(+14,9%) wider, die die MHK Group<br />

an ihre Gesellschafter ausschüttet.<br />

die Küche fest, gerade im Preiseinstieg<br />

zu einem sehr starken Nachfragerückgang<br />

geführt. Im mittleren und gehobenen<br />

Segment, in dem die der MHK<br />

angeschlossenen Fachgeschäfte überwiegend<br />

positioniert seien, sei bis zum<br />

Sommer ebenfalls ein Rückgang sichtbar<br />

gewesen. Als Gründe benannte der<br />

MHK-Chef auch hier die exponentiell<br />

gestiegenen Energiekosten, aber auch<br />

die zurückgewonnene Reisefreiheit<br />

nach den Pandemiejahren.<br />

Unternehmen<br />

8<br />

Rekordsumme für die<br />

Gesellschafter<br />

Wachstumsimpulse kamen dabei insbesondere<br />

aus dem Ausland. Während<br />

die Gruppe in Deutschland um 5,5%<br />

auf 6,248 Mrd. Euro zulegte, trugen<br />

die europäischen Auslandsgesellschaften<br />

in Belgien, Frankreich, Großbritannien,<br />

den Niederlanden, Österreich, der<br />

Schweiz und Spanien mit 3,479 Mrd.<br />

Euro und einem Umsatzplus von 16,4%<br />

zum Gesamteregebnis bei. Damit konnten<br />

alle MHK Gesellschaften erneut<br />

deutlich über dem Marktniveau wach-<br />

Diversifikation als<br />

wichtiger Erfolgsfaktor<br />

Einen wichtigen Erfolgsfaktor für dieses<br />

erneute All-time-high sieht Heilos<br />

in der Diversifikation. Die galoppierenden<br />

Energiekosten hätten bei den<br />

Verbrauchern zu starken Verunsicherungen<br />

geführt, konstatierte Heilos auf<br />

seiner letzten Jahrespressekonferenz vor<br />

dem Ruhestand. Die Folge: Zum einen<br />

sei eine Verschiebung der Prioritäten<br />

zu beobachten gewesen, zum anderen<br />

ein Einbruch des Konsumklimas. Dieser<br />

habe, stellte Heilos mit Blick auf<br />

„Die Händler sollten<br />

schnell von der<br />

Mengen- auf die<br />

Ertragsstrategie<br />

umschalten.“<br />

Werner Heilos<br />

„Dass unsere Partner trotz allem mit<br />

ihren innovativen Produkten und unseren<br />

Eigenmarken, die Trend und Qualität<br />

auszeichnen, sowie mit ihren Servicediensleistungen,<br />

die wir unseren<br />

Handelspartnern zur Verfügung stellen,<br />

überzeugen konnten, macht die zweite


Jahreshälfte deutlich, in der sich die<br />

Nachfrage erholt und auf einem guten<br />

Niveau eingependelt hat.“<br />

Dennoch ist es für Heilos wichtig, dass<br />

die Händler jetzt angesichts der schwieriger<br />

bleibenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

von einer Mengenauf<br />

eine Ertragsstrategie umschalten.<br />

„Das ist das Gebot der Stunde“.<br />

Steigende Küchenverkaufspreise<br />

„Wir stehen unseren<br />

Partnern fest zur Seite.“<br />

Volker Klodwig<br />

Sinkende Energiekosten, die Expertenmeinung,<br />

dass in Deutschland in diesem<br />

Jahr eine Rezession – wenn auch knapp<br />

– vermieden werden kann und ein sich<br />

weiter erholendes Konsumklima gäben<br />

mit Blick nach vorne Grund zu vorsichtigem<br />

Optimismus. „Wir stehen unseren<br />

Parntern auch in dieser schwierigen<br />

Zeit fest zur Seite“, so Klodwig, der mit<br />

Blick auf den zum Jahresbeginn neu<br />

formierten Vorstand der MHK Group<br />

ergänzt: „Unsere Hausaufgaben haben<br />

wir gemacht, um die MHK Group resilienter<br />

für neue Herausforderungen zu<br />

machen.“ sl<br />

Durchschnittlich hat eine Küchen in<br />

den der MHK Group angeschlossenen<br />

Fachgeschäften 2022 übrigens 17.550<br />

Euro (ohne Reddy) gekostet. Das ist ein<br />

Anstieg um 16%. In den Reddy Fachmärkten<br />

lag der Verkaufspreis bei durchschnittlich<br />

10.776 Euro (+19,9%). Die<br />

hohen Preissteigerungen resultieren laut<br />

Heilos neben der höherwertigen Ausstattung<br />

der Küchen vor allem aus den<br />

gestiegenen Energie- und Materialkosten,<br />

die die Hersteller erstmals unterjährig<br />

an den Handel weitergegeben haben.<br />

Eine Last, die der mittelständische Fachhandel<br />

nicht schultern konnte und ebenfalls<br />

weitergegeben hat. Rund zwei Drittel<br />

ihres Umsatzes generiert die MHK<br />

Group im Segment Küche über ihre<br />

Eigenmarken „Designo“, „elementa“,<br />

„neola“, „selectiv“ und „xeno“. Um ihre<br />

beiden international aufgestellten Eigenmarken<br />

„neola“ und „xeno“ weiter zu<br />

stärken, wurden beide in diesem Jahr mit<br />

einer 10-Jahre-Funktionsgarantie ausgestattet.<br />

„Mit der Garantiedatenbank<br />

haben wir einen der führenden Experten<br />

in unseren Reihen. Synergien zu<br />

heben und unsere Partner gerade auch in<br />

schwierigen Zeit zu stärken – das hat die<br />

MHK Group schon immer ausgezeichnet<br />

und von anderen Verbundgruppen<br />

unterschieden“, so Heilos.<br />

Stärken will die MHK Group übrigens<br />

zukünftig auch im Kampf gegen den<br />

Fachkräftemangel. Dafür wurde jetzt<br />

mit dem eigenen Ausbildungs-Hub, der<br />

MHK Europa Akademie, ein innovatives<br />

Konzept vorgestellt. Mehr dazu lesen Sie<br />

im MÖBELMARKT ab Seite 26.<br />

Optimistischer Ausblick<br />

Für 2023 sieht die MHK Group, die<br />

seit 1. <strong>April</strong> von Heilos-Nachfolger Volker<br />

Klodwig als CEO geführt wird, optimistisch<br />

nach vorne. Trotz der widrigen<br />

Rahmenbedingungen gelang es den der<br />

Gruppe angeschlossenen Handels- und<br />

Handwerksunternehmen in den ersten<br />

beiden Monaten des Jahres erneut, die<br />

Umsätze gegenüber 2022 zu steigern.<br />

Grafik 1: Die Umsatzentwicklung der MHK Group seit 2010. In Mrd. Euro<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

3,293 3,547 3,717 3,917 4,021 4,509 5,054 5,550 6,012 6,642 7,657 8,914 9,727<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />

Grafik 2: Die Mitgliederentwicklung der MHK Group seit 2010. In Tsd.<br />

1.931 2.021 2.039 2.102 2.236 2.358 2.614 2.766 3.092 3.265 3.472 3.633 3.877<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />

9 Unternehmen<br />

Quelle für beide Grafiken: MHK Group


Zum Wohl der<br />

gesamten Branche<br />

In der Gesamtbetrachtung war 2022 ein erfolgreiches Jahr für die deutsche<br />

Küchenbranche. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten auch wieder die<br />

regen Tätigkeiten der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK),<br />

über die neben den wirtschaftlichen Entwicklungen auf der<br />

Vereinsmitgliederversammlung in Mannheim im März ausführlich<br />

berichtet wurde.<br />

Unternehmen<br />

10<br />

AMK-Geschäftsführer<br />

Volker Irle konnte erneut<br />

einen Mitgliederrekord<br />

verkünden.


„Mit dem Ausklingen der Pandemie bleiben die<br />

Küchenkäufe auf sehr hohem Niveau“, bilanzierte<br />

Markus Sander in seiner Funktion als<br />

Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Die<br />

Moderne Küche (AMK) zum Start der Vereinsmitgliederversammlung<br />

vor rund 150 anwesenden<br />

Gästen. Der Küchenfachhandel sei dabei<br />

auch 2022 der robuste Vertriebskanal gewesen,<br />

in dem trotz notwendiger Preissteigerungen<br />

weiterhin höherwertige Küchen nachgefragt<br />

wurden. „Eine hohe Inflation und Einkommensunsicherheit<br />

trübten die Stimmung zum<br />

Jahresende hin allerdings ein.“<br />

So spiegelte das 4. Quartal 2022 deutlich die<br />

Verunsicherung der Verbraucher wider: Laut<br />

GfK Panelmarkt sank die Verkaufsmenge im<br />

Küchenhandel um 21%, der Verkaufsumsatz<br />

ging um 15,6% zurück. Positiv war nur<br />

der Auftragswert/Preis, der um 6,9% zulegen<br />

konnte. Die sinkende Zahl der Neuaufträge<br />

besonders im vierten Quartal hatte demnach<br />

auch geringere Auftragsbestände zum Jahresbeginn<br />

2023 zur Folge, wie AMK-Vorstandssprecher<br />

Frank Jüttner feststellte. In seinem<br />

Ausblick verbreitete er dennoch Optimismus:<br />

„Steigende Konjunktur- und Einkommenserwartungen<br />

sollten sich mittelfristig auch in der<br />

Konsumbereitschaft und damit in steigenden<br />

Verkaufszahlen widerspiegeln. Die hohe Bedeutung<br />

der Küche bleibt auch nach der Pandemie<br />

grundsätzlich bestehen.“<br />

Neuer Mitgliederrekord<br />

Dass das so bleibt, daran arbeitet die AMK täglich.<br />

Inzwischen zählt die Arbeitsgemeinschaft<br />

155 Mitgliedsunternehmen. Seit der letzten<br />

Vereinsmitgliederversammlung im Oktober des<br />

vergangenen Jahres konnten neun neue Mitglieder<br />

begrüßt werden: Neu dabei sind Amica,<br />

Bora, Doorboost, Elektra, Garantiemax,<br />

GfMTrend, Hans Winkler Design, HK Appliances<br />

und Kitchen Marketing. Sie alle sind laut<br />

AMK-Geschäftsführer Volker Irle recht herzlich<br />

eingeladen, ihren Input in den fünf Arbeitsgruppen<br />

einzubringen. Wie wichtig das ist,<br />

zeigt vor allem ein Blick in die Tätigkeiten im<br />

vergangenen Jahr.<br />

Intensiver Austausch<br />

Ein wichtiges Standbein der AG Marketing &<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist beispielsweis die Pressearbeit.<br />

„Wir leisten einen spürbaren Beitrag<br />

dazu, dass die moderne Küche in all ihren<br />

Facetten in den Medien wahrgenommen wird“,<br />

so AG-Sprecherin Elke Meyer. Ein wichtiges<br />

Projekt sei zudem der „Tag der Küche“ als<br />

„wesentliches Highlight der Branche“. Er findet<br />

in diesem Jahr übrigens wieder Ende September<br />

statt.<br />

Normative Arbeit für die gesamte Branche wird<br />

hingegen in der AG Technik und Normung<br />

geleistet. In der größten Arbeitsgruppe stehen<br />

derzeit 17 laufende Projekte auf der Agenda.<br />

Für die Koordinationsmaße wird beispielsweise<br />

gerade eine neue Datenanbindung geplant.<br />

Während die AG Spülen und Zubehör die<br />

Wichtigkeit dieser Produktgruppen für die<br />

modernen Einbauküchen unter die Lupe<br />

nimmt, geht es in der AG Internationalisierung<br />

vor allem um die erfolgreiche Entwicklung<br />

in den Exportmärkten. Im vergangenen<br />

Jahr wurde dabei vor allem die USA, u. a. mit<br />

auch mit Delegationsreisen auf die KBIS, als<br />

weiterhin größter Küchenmarkt der Welt in den<br />

Fokus genommen. So fanden zwei Webinare zu<br />

den Themen „Küche – Anforderungen in den<br />

USA“ sowie „Elektrisches Zubehör für Küchenmöbel<br />

und Küchengeräte – Regulierungen,<br />

Standards & Zertifizierung in den USA“ statt.<br />

Schwieriger gestaltete sich aufgrund der Null-<br />

Covid-Strategie im vergangenen Jahr die Arbeit<br />

der AG China. Neben einem AMK-Event im<br />

Rahmen der AWE 2023, die Ende <strong>April</strong> in<br />

Shanghai stattfindet, gilt es nun, den Austausch<br />

mit den bestehenden chinesischen Partnern und<br />

das nach wie vor große Netzwerk in China zu<br />

fördern.<br />

Fachkräftemangel im Fokus<br />

Neben den laufenden Themen kämpft die<br />

AMK in einem weiteren Projekt künftig auch<br />

gegen den Fachkräftemangel in der Küchenbranche.<br />

„Bei einem ersten Austausch mit Vertretern<br />

aus Bildungseinrichtungen, Jobvermittlern,<br />

Kommunikationsexperten und für das<br />

Recruiting zuständigen Vertretern von AMK-<br />

Mitgliedsunternehmen wurde schnell deutlich,<br />

dass wir als Branche nicht nur vor der Herausforderung<br />

stehen, wie wir die hohe Attraktivität<br />

offener Stellen in der gesamten Küchenbranche<br />

an Jung und Alt kommunizieren können“,<br />

so Irle. „Bereits die ersten Diskussionen zeigten,<br />

dass wir auch für die AMK-Mitgliedsunternehmen<br />

Hilfestellungen und eine Art Leitfaden<br />

entwickeln sollten, der die wichtigsten Punkte<br />

sowie bestehende, teils staatliche Unterstützungen<br />

zusammenfasst und dabei hilft, die gröbsten<br />

Missverständnisse bei der Ansprache potenzieller<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />

verhindern.“<br />

Für Irle ist das Projekt eine Investition in die<br />

Zukunft und die weiterhin erfolgreiche Entwicklung<br />

der deutschen Küchenbranche. Auch<br />

darüber wurde sich auf dem anschließenden<br />

AMK-Branchenabend in der Manufaktur<br />

Mannheim – Eindrücke davon sehen Sie auf<br />

der folgenden Seite – intensiv ausgetauscht.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Die Mitgliederentwicklung der AMK in den vergangenen<br />

Jahren, jeweils zum Zeitpunkt der Vereinsmitgliederversammlung<br />

und zum Ende des Jahres. Quelle: AMK<br />

160<br />

per 31.12.<br />

per Mitgliederversammlung<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

2023<br />

Die AMK-Vorstandssprecher Markus Sander (l.) und Frank Jüttner berichteten<br />

über das abgelaufene Geschäftsjahr und gaben einen Ausblick auf 2023.<br />

11<br />

Unternehmen


AMK-Branchenabend<br />

Klassentreffen in<br />

Mannheim<br />

Jan Kurth und Christine<br />

Scharrenbroch, beide VDM.<br />

(V.l.n.r.) Leon Sandmann, AMK, Arne Stock,<br />

Moebel.de, und Sebastian Kiefer, KüchenAtlas.<br />

Volker Irle (l.), AMK, und<br />

Gerald Böse, Koelnmesse.<br />

Burkhard Schreiber, Kesseböhmer, im<br />

Gespräch mit Heidrun Brinkmeyer, Ballerina.<br />

Willibert Fröschen (l.), EMV, und<br />

Andreas Kress, StudioBecker.<br />

Dank an das AMK-Team (v.l.n.r.): Irina Darian,<br />

Richarda Burré und Christine Bitz.<br />

Diana Diefenbach, Samsung, und<br />

Inga Kleffmann, Bauknecht.<br />

Volker Klodwig, MHK Group, und<br />

Yvonne Zahn, Küchenstudio Proform.<br />

Volles Haus beim AMK-Branchenabend<br />

in der Manufaktur Mannheim.<br />

Unternehmen<br />

12


Das neu aufgestellte BSH Board of Management freut sich über ein Rekordjahr<br />

(v.l.n.r.): COO Lars Schubert, CFO Dr. Gerhard Dambach, CEO Dr. Matthias<br />

Metz, CSM Dr. Alexander Dony, CSS Rudolf Klötscher.<br />

Geschäftsjahr 2022 der BSH<br />

Solides Ergebnis<br />

Im dritten Jahr in Folge konnte die BSH Hausgeräte GmbH trotz zahlreicher Herausforderungen im<br />

vergangenen Geschäftsjahr ein Rekordjahr verzeichnen und ihre herausragende Marktposition verteidigen.<br />

Die Zukunft sieht Europas führender Hausgerätehersteller vor allem in digitalen und nachhaltigen Lösungen.<br />

Die BSH Hausgeräte GmbH blickt auf<br />

ein anspruchsvolles Jahr zurück, das<br />

geprägt war von vielen Lieferengpässen,<br />

gestiegenen Materialpreisen sowie höheren<br />

Logistik- und Energiekosten infolge<br />

des Krieges in der Ukraine und allgemein<br />

angespannten Lieferketten. In den<br />

beiden Vorjahren profitierte die BSH,<br />

bedingt durch die Coronapandemie,<br />

von einer Sonderkonjunktur im Konsumgütergeschäft.<br />

Diese erhöhte Nachfrage<br />

ging im vergangenen Jahr zurück,<br />

gleichzeitig zog die Inflation an. „Dank<br />

der Loyalität unserer Konsumenten und<br />

Handelspartner, unserer starken globalen<br />

Markenportfolios, unserer innovativen<br />

Produkte und Services und dem großartigen<br />

Engagement unserer Mitarbeitende<br />

haben wir das vergangene Jahr<br />

gut gemeistert“, freut sich CEO Dr.<br />

Matthias Metz.<br />

Konkret wurden im Geschäftsjahr<br />

15,9 Mrd. Euro umgesetzt, was einem<br />

Wachstum von 2,5% entspricht.<br />

Stabiles Wachstum<br />

in allen Regionen<br />

Die BSH bleibt dabei die Nr. 1 in<br />

Europa. Im vergangenen Jahr bewegte<br />

sich der Umsatz in der Region mit<br />

einem leichten Plus von 0,3% auf Vorjahresniveau.<br />

Positiv entwickelte sich<br />

das Geschäft nach BSH-Angaben dabei<br />

in Deutschland, Österreich und Italien.<br />

Ebenso wie in der Region Amerika.<br />

Hier konnte das Unternehmen im<br />

Geschäftsjahr 2022 mit einem Plus von<br />

16% erneut ein überdurchschnittlich<br />

starkes Wachstum generieren.<br />

Für die Gesamtregion Asien-Pazifik/<br />

Afrika wurde ein Umsatzwachstum<br />

von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

erreicht. Allerdings wurde in China<br />

bedingt durch Sondereffekte, wie Einschränkungen<br />

durch die Coronapandemie<br />

ein Rückgang von vier Prozent<br />

verzeichnet. Wachstumsmarkt in der<br />

Region ist vor allem Indien.<br />

Nachhaltigkeit entlang<br />

der gesamten<br />

Wertschöpfungskette<br />

spielt für die BSH eine<br />

große Rolle. Sichtbar<br />

wird dies auch in den<br />

Produkten, beispielsweise<br />

beim Bosch<br />

„Green Collection“<br />

Kühlschrank, der im<br />

Mai in Europa auf den<br />

Markt kommt.<br />

13<br />

Unternehmen


Der Umsatz der BSH seit 2013. In Mrd. Euro<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

10,5 11,4 12,6 13,1 13,8 13,4 13,2 13,9 15,6 15,9<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

„Unser zentrales Anliegen ist es, in den<br />

Märkten lokale Bedürfnisse zu verstehen<br />

und Hausgeräte zu entwickeln und zu<br />

produzieren, die die Wünsche der Konsumenten<br />

treffen und die Lebensqualität<br />

in ihrem Zuhause verbessern. Bei<br />

uns gehen Marktnähe und internationales<br />

Wachstum Hand in Hand“, erläutert<br />

Metz.<br />

Kühlen und Spülen<br />

als Umsatztreiber<br />

2017<br />

2018<br />

Stärkster Wachstumstreiber im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr war für die BSH<br />

die Produktkategorie Kühlen mit einem<br />

Plus von 8,8% gegenüber dem Vorjahr,<br />

dicht gefolgt von der Produktkategorie<br />

Spülen, die acht Prozent zulegen konnte.<br />

Die umsatzstärkste Produktkategorie<br />

Kochen wuchs um 2,8%.<br />

Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />

beschäftigte die BSH übrigens<br />

weltweit 63.000 Mitarbeiter – ein leichter<br />

Anstieg von 600 Beschäftigten gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

auf dem Niveau von vor der Coronapandemie.<br />

Die <strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und<br />

Entwicklung stiegen gegenüber dem<br />

Vorjahr um 5,3% – insgesamt investierte<br />

die BSH 840 Mio. Euro. Mit dieser<br />

Rekordsumme forciert die BSH digitale<br />

Produkte und Innovationen.<br />

Nachhaltigkeit entlang<br />

der Wertschöpfungskette<br />

Quelle: BSH<br />

Einen weiteren Fokus legt die BSH<br />

neben der Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit.<br />

Bereits seit 2020 entwickelt<br />

und fertigt der Hersteller an allen Stand-<br />

Ein BSH-Produkthighlight 2022 war die für Bosch und<br />

Siemens neu vorgestellte Backofenreihe. Fotos: BSH<br />

orten weltweit CO2-neutral. Einer der<br />

größten Hebel dafür ist die stetige Steigerung<br />

der Energieeffizienz in der Produktion.<br />

2022 hat die BSH mit weltweit<br />

mehr als 230 Energieeffizienzmaßnahmen<br />

rund 33,4 GWh Energie eingespart.<br />

Selbst erzeugter Ökostrom deckt<br />

zunehmend den Strombedarf. Bis 2030<br />

hat sich die BSH das Ziel gesetzt, den<br />

Strombedarf zu 100% mit Ökostrom zu<br />

decken.<br />

Um die Wertschöpfungskette nachhaltiger<br />

zu gestalten, arbeitet der Hausgerätehersteller<br />

gemeinsam mit Partnern<br />

an neuen Lösungen. Dazu zählen der<br />

Einsatz von recycelten Kunststoffen und<br />

sogenanntem Grünstahl. Eingesetzt werden<br />

diese Materialien beispielsweise im<br />

neuen Bosch „Green Collection“ Kühlschrank,<br />

der im Mai in Europa auf den<br />

Markt kommt. Dank der Verwendung<br />

von recycelten, CO2-reduzierten sowie<br />

CO2-neutralen Materialien ist sein aus<br />

dem Material resultierender CO2-Fußabdruck<br />

um ein Drittel geringer als beim<br />

baugleichen Vergleichsmodell mit herkömmlichen<br />

Materialien.<br />

Auch damit will die BSH ihren Wachstumskurs<br />

in 2023 fortsetzen: „Unser<br />

Anspruch für das laufende Jahr: Wir<br />

wollen in allen Regionen und Produktkategorien<br />

weiter profitabel wachsen.<br />

Dabei steht neben dem Management<br />

der deutlich gestiegenen Kosten – etwa<br />

in den Bereichen Energie, Material und<br />

Personal – die noch resilientere Austellung<br />

unserer Lieferketten im Fokus“,<br />

betont Metz. sl<br />

Konsequente Fortsetzung<br />

der Digitalstrategie<br />

2022 hat die BSH eine Reihe von innovativen<br />

digitalen Produkten vorgestellt.<br />

Darunter beispielsweise die neue Premium-Backofenserie<br />

von Bosch und Siemens,<br />

in der eine Künstliche Intelligenz<br />

automatisch nach dem gewünschten<br />

Bräunungsgrad zubereitet.<br />

Die konsequente Fortsetzung der Digitalstrategie<br />

zeigt sich auch bei den Investitionen.<br />

Mit 628 Mio. Euro, bzw. 3,9%<br />

des Umsatzes, liegen die Investitionen<br />

Unternehmen<br />

14


Die Digitalisierung macht auch vor dem Küchenhandel nicht halt. Mittlerweile ist<br />

beispielsweise eine <strong>Online</strong>-Präsenz ebenso Standard wie die Möglichkeit der<br />

<strong>Online</strong>beratung bzw. -planung. Einen großen Schritt weiter geht KüchenTreff-Händler<br />

Robert Gutsmann, wie Sebastian Lehmann im Küchenstudio in Bautzen live erfahren durfte.<br />

Was können Küchenhändler unternehmen,<br />

um ihre Sichtbarkeit und damit ihr<br />

potenzielles Kundenportfolio zu erhöhen?<br />

Die Antwort auf diese Frage lautet für<br />

Robert Gutsmann und seinen Familienbetrieb<br />

Gutsmann Küchen in Bautzen<br />

seit 2018: Youtube. In sechs Jahren hat<br />

der gelernte Verwaltungsfachangestellte<br />

über 380 Videos rund um die Küche<br />

hochgeladen. Die Anzahl der Seitenaufrufe<br />

beläuft sich inzwischen auf<br />

unglaubliche 4,6 Mio., die der Abonnenten<br />

auf über 10.800. Beeindruckende<br />

Zahlen, die mit einer Menge<br />

Arbeit verbunden sind.<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

Diese Erfahrung musste Robert Gutsmann<br />

gleich zum Beginn seiner Tätigkeit<br />

auf der Videoplattform machen.<br />

„Die Produktion der Videos kostet sehr<br />

viel Zeit. Deshalb ist anfangs ziemlich<br />

wenig passiert“, gibt er zu. Für Schwung<br />

sorgte dann, wie für das gesamte Thema<br />

Digitalisierung, die Coronapandemie.<br />

In dieser Phase fasste Robert Gutsmann<br />

auch den Entschluss, sich künftig mit<br />

einem fest angestellten Kameramann<br />

professioneller aufzustellen. Der Erfolg<br />

gibt ihm hierbei recht. Inzwischen kommen<br />

80% seiner Kunden über seinen<br />

Channel. Das hat zur Folge, dass Robert<br />

Gutsmann deutschlandweit Küchen für<br />

seine Kunden realisiert. „Wir haben uns<br />

weitestgehend vom regionalen Markt<br />

verabschiedet. Jüngst konnten wir sogar<br />

Projekte in Norwegen und Schweden realisieren“,<br />

berichtet er nicht ohne Stolz.<br />

Nah am Kunden<br />

Für die Küchenplanung des Kunden<br />

wird deshalb ebenso viel Zeit investiert<br />

wie in die Videos. Nach dem Erstkontakt<br />

kümmert sich Robert Gutsmann<br />

nach dem Aufmaß vor Ort um die Planung.<br />

Seine Frau Katrin bringt, ganz<br />

wichtig, die soziale Komponente ein.<br />

„Meine Frau ist sehr empathisch und<br />

sehr feinfühlig. Das wird vom Kunden<br />

entsprechend geschätzt“, so Robert<br />

Gutsmann. Termine vor Ort nimmt<br />

das Ehepaar deshalb auch oft gemeinsam<br />

wahr. „Wir ergänzen uns gegenseitig<br />

sehr gut“, so Katrin Gutsmann, die<br />

auch für die Organisation verantwortlich<br />

ist. Keine einfache Aufgabe, müssen<br />

deutschlandweite Kundenbesuche,<br />

die Videodrehs bzw. die Küchenmontage<br />

doch genau getaktet sein. Eine<br />

Herausforderung für das kleine Familienunternehmen,<br />

wird dem Kunden<br />

KüchenTreff-Händler Robert Gutsmann (l.)<br />

setzt zur Kundengewinnung voll auf Youtube.<br />

Wie genau, erläuterte er im Gespräch mit<br />

Sebastian Lehmann.<br />

15<br />

Unternehmen


Gutsmann Küchen bietet seinen Kunden – über die Ausstellung hinaus –<br />

ein breites Angebot an unterschiedlichen Küchen lösungen. Fotos: Krupp/Lehmann<br />

für die Entscheidung doch relativ viel<br />

Zeit eingeräumt. „Wir liefern den ersten<br />

Planungsentwurf digital über die<br />

Cloud. Die Kunden schicken mir dann<br />

ihre Wünsche zurück. Sie sind also im<br />

gesamten Prozess – vom Aufmaß bis zur<br />

Montage – intensiv eingebunden. Wir<br />

lassen unseren Kunden dabei die Zeit,<br />

die sie für die Entscheidung benötigen.<br />

Dadurch haben sie im Ergebnis das<br />

Gefühl: ‚Das ist meine Küche‘.“ Robert<br />

Gutsmann plant dabei mit seiner Frau<br />

nicht selten auch noch nach Feierabend<br />

auf der Couch, wo dann auch Familienhund<br />

Buffo Platz findet.<br />

Großes Portfolio<br />

Heraus kommen nicht selten ungewöhnliche<br />

Planungen, die die Kunden<br />

im ersten Moment überraschen. „Zuletzt<br />

durften wir eine relativ komplizierte<br />

Küche planen. Das Pärchen hatte konkrete<br />

Vorstellungen. Zudem wurde das<br />

Projekt durch feststehende Objekte, wie<br />

Heizkörper oder Anschlüsse, erschwert“,<br />

berichtet Katrin Gutsmann. Zusammen<br />

mit ihrem Mann fasste sie den Entschluss,<br />

die Planung mit dem komplett<br />

leeren Raum zu machen. „Im Endeffekt<br />

hat dies dann so überzeugt, dass aus dem<br />

Projekt neue Küche ein kompletter Neubau<br />

des Raumes, inkl. der Verlegung der<br />

Heizkörper und Anschlüsse, geworden<br />

ist.“<br />

Für die Planungen wird dabei nicht<br />

mehr wie vor einigen Jahren auf ein<br />

konzentriertes Portfolio von bestimmten<br />

Anbietern zugegriffen, sondern es<br />

wird sich breit am Angebotsspektrum<br />

des Marktes bedient. „Wir legen unseren<br />

Fokus stark auf die individuelle Beratung.<br />

Deshalb gibt es für uns nicht das<br />

eine passende Möbel oder Gerät. Alle<br />

Produkte haben ihre Vor- und Nachteile“,<br />

erläutert Robert Gutsmann, der<br />

Unternehmen<br />

16


Durch Scan des QR-Codes gelangen<br />

Sie zum Youtube-Kanal von Gutsmann<br />

Küchen. Dort finden Sie auch das komplette<br />

Interview mit Robert Gutsmann.<br />

im Möbelbereich neben Ballerina,<br />

Häcker oder Nobilia hauptsächlich auf<br />

Nolte setzt. Bei den Geräten ist neben<br />

Miele, AEG, Oranier, Bora oder V-Zug<br />

Bosch der Hauptlieferant. Beim Zubehör<br />

sind die Produkte von Franke,<br />

Blanco, Quooker und Naber gefragt.<br />

„Wir können mit diesem großen Portfolio<br />

sehr passgenau auf die Anforderungen<br />

und Wünsche unserer Kunden eingehen.“<br />

Ambitionierte Ausgestaltung<br />

Anforderungen und Wünsche, die dank<br />

der Youtube-Videos oft schon genau<br />

präzisiert werden können. Bietet Robert<br />

Gutsmann doch neben den klassischen<br />

Videos zu den Neuheiten der Hersteller<br />

sowie Ideen für die Küchenplanung<br />

auch Beiträge wie „Spüle kaufen! Welche<br />

Spüle passt zu dir?“ oder „Backofen kaufen,<br />

die Basics“. „Die Kunden kommen<br />

dadurch häufig gut vorbereitet auf uns<br />

zu und stellen auch zu den Videos viele<br />

Rückfragen“, so Robert Gutsmann. Vor<br />

allem Letzteres ist ein Bestandteil, welcher<br />

im Arbeitsaufwand recht viel Zeit<br />

in Anspruch nimmt, der sich aber im<br />

Ergebnis auch lohnt. „So kommen wir<br />

mit potenziellen Kunden in Kontakt.“<br />

In Zukunft plant Robert Gutsmann<br />

übrigens den weiteren Ausbau seiner<br />

Youtube-Aktivitäten. „Wir wollen<br />

künftig einmal im Monat live gehen“.<br />

Außerdem soll ein Fokus auf „Nolte<br />

Neo“ sowie eine neuartige Interpretation<br />

des Trend-Themas Echtholz gelegt<br />

werden. „Mehr will ich aber dazu noch<br />

nicht verraten“, macht es Robert Gutsmann<br />

spannend. Augenzwinkernd verweist<br />

er dann doch noch auf seinen Youtube-Kanal,<br />

auf dem es demnächst auch<br />

ein Video vom Besuch des küche&bad<br />

forum bei Gutsmann Küchen in Bautzen<br />

zu sehen geben wird. <br />

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3. bis 5. Mai 2023 in Salzburg<br />

Halle 10 · Stand I31<br />

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Haier<br />

Cooler kühlen<br />

Foto: Haier<br />

Mit dem „Cube 90 Serie 7“ bietet Haier einen viertürigen Kühlschrank.<br />

In dem Modell vereinen sich die besten der revolutionären „Fresher Techs“ in<br />

einem authentisch-monolithischen Design-Kunstwerk, das ausreichend Platz bietet<br />

und die beste Lagerung der Lebensmittel garantiert. Das Kühlgerät ist 90 cm breit<br />

und 180 cm hoch und in Schwarz und Edelstahl verfügbar.<br />

Die integrierten „Fresher Techs“ wurden entwickelt, um eine optimale Lagerung<br />

von Lebensmitteln zu ermöglichen. Ein Highlight ist die exklusive „ABT-Pro“-<br />

Technologie: Ein Modul im Inneren des Kühlsystems katalysiert die Luft und<br />

erzeugt Partikel, die Bakterien und Moleküle zersetzen und in Wasser und Kohlendioxid<br />

umwandeln. Das Ergebnis: 99,99% der Bakterien im Kühlschrank und<br />

im Gefrierfach werden entfernt.<br />

Moderner Frischekomfort<br />

Für perfektes Kühlen, Gefrieren und Wein temperieren sind moderne Kältegeräte mit einer<br />

Reihe innovativer Technologien und Funktionen ausgestattet.<br />

Ein Marktüberblick von A wie AEG bis V wie V-Zug mit Fokus auf Neuheiten.<br />

Foto: V-Zug<br />

Neff<br />

Kühlschrank, öffne dich!<br />

Seit 2021 bietet Neff mit „Flex Cooling“, dem variablen Ordnungssystem,<br />

größtmögliche Gestaltungsfreiheit im Kühlschrank. 2022<br />

legte die Marke den vollen Fokus auf eine neue Bedienfreiheit und<br />

brachte im Herbst Kühlschränke der „Neff Collection“ mit „Open<br />

Assist“ auf den Markt. Der Push-to-Open-Mechanismus ist direkt<br />

in das Gerät integriert, damit genügt ein sanfter Druck gegen die<br />

Kühlschranktür, um diese zu öffnen. Wirklich nützlich, wenn die<br />

Hände voll sind und ideal für grifflose Küchen. Ist der Kühlschrank<br />

zusätzlich über Home Connect vernetzt, reicht sogar ein simpler<br />

Sprachbefehl, um ihn zu öffnen.<br />

Foto: Neff<br />

V-Zug<br />

„Made in Switzerland“<br />

Im Sortiment von V-Zug sticht ein neues<br />

kombiniertes Kühl- und Gefriergerät heraus:<br />

der „CombiCooler V4000 178KNI“.<br />

Seine besonderen Merkmale: Flexibilität,<br />

Eleganz und „Made in Switzerland“. Mit dem<br />

Gerät ist es ganz einfach, den Innenraum des Kühlschranks<br />

intelligent zu bewirtschaften. Mit der<br />

„MonoFridge“-Funktion lässt sich das Gefrierfach<br />

auf Knopfdruck in einen Kühlschrank oder eine<br />

0-Grad-Zone wandeln. Und mit „ClickShelf“ kann<br />

die Höhe der Tablare durch Einklicken am richtigen<br />

Platz leicht angepasst werden. Eindrucksvolle<br />

verchromte Tablarzierleisten, eine schwarze Bedienblende,<br />

praktische Ablageschienen und hochwertige<br />

rauchgetönte Behälter stehen für ein elegantes<br />

Aussehen und eine ebensolche Haptik.<br />

Produkt<br />

18<br />

Foto: Bosch<br />

Bosch<br />

Am Puls der Zeit<br />

Der „Geräusch-Champion“ von Bosch ist<br />

die freistehende Kühl-Gefrier-Kombination<br />

„KGN39AIAT“. Sie produziert ein<br />

Betriebsgeräusch von nur 29 dB – das entspricht<br />

dem Ticken einer Uhr. Ermöglicht<br />

wird dieser extrem niedrige Wert durch<br />

genau aufeinander abgestimmte Komponenten:<br />

eine ausgefeilte Kompressortechnik,<br />

eine durchdachte Anordnung der technischen<br />

Elemente im Gerät und eine innovative,<br />

sehr gut dämmende Isolierung.<br />

Technisch hat das Gerät alles zu bieten, was<br />

sich moderne Haushalte wünschen: Die<br />

„No Frost“-Technik gibt Eiskristallen auf<br />

Lebensmitteln keine Chance und macht<br />

mühsame Abtauvorgänge überflüssig. Die<br />

„VitaFresh“-Schublade hält mit einer Temperatur<br />

nahe 0° C Fleisch und Fisch länger<br />

frisch und eine weitere Schublade in XXL-<br />

Größe Obst und Gemüse.


Teka<br />

Platzsparende Eleganz<br />

Er ist so schmal, dass man ihn fast in jede Küche<br />

einbauen kann: Der im Herbst des vergangenen Jahres<br />

vorgestellte Weinkühler von Teka ist lediglich 15<br />

cm breit und bietet dennoch Platz für bis zu acht<br />

Weinflaschen. Wie alle Teka Weinkühler ist auch das<br />

neue Unterbau-Gerät „RVU 10008“ mit einer<br />

elektronischen Temperaturregelung ausgestattet,<br />

von 5 bis 18°C frei wählbar. Welche Temperatur<br />

gerade eingestellt ist, kann man durch die weiße<br />

LED-Anzeige auch bei schlechten Lichtverhältnissen<br />

jederzeit gut erkennen. Die doppelt getönte Glastür<br />

schützt die Flaschen vor Licht und UV-Strahlen,<br />

sichert verlässlich den Geschmack und verhindert<br />

die vorzeitige Alterung des Weins.<br />

Foto: Teka<br />

Liebherr<br />

Geprüfte Langlebigkeit<br />

Foto: Liebherr<br />

Liebherr-Hausgeräte brachte im Oktober 2022 erstmals vier Kühl-Gefrierkombinationen mit der Energieeffizienzklasse<br />

A auf den Markt. Damit erweiterte der Spezialist für Kühlen und Gefrieren seine neue<br />

Standgeräte-Reihe um Modelle in der besten Klasse. Durch den Einsatz hochwertiger Isolations-Paneele<br />

mit Silica (Kieselsäure) sind die Geräte darauf ausgelegt, über viele Jahre hinweg den Strombedarf gering<br />

zu halten. Als zusätzlichen Kaufanreiz gibt Liebherr eine zehnjährige Garantie auf diese Geräte.<br />

Die Kühlgeräte von Liebherr halten mit ihrer fortschrittlichen „BioFresh“-Technologie wertvolles Obst,<br />

Gemüse, Fleisch, Fisch oder Milchprodukte lange frisch, was die Lebensmittelverschwendung reduziert<br />

und somit die Ressource Nahrungsmittel schont.<br />

Foto: LG Electronics<br />

LG Electronics<br />

Farbenfroher Lifestyle<br />

Der „MoodUP“-Kühlschrank von LG Electronics bietet<br />

eine breite Palette an dynamischen Frontfarben, aus denen<br />

Konsumenten ihre Küche je nach Stimmungslage gestalten<br />

können. Mit der Einführung von Viva Magenta stehen insgesamt<br />

23 stylische Farboptionen sowie 190.000 Farbkombinationen<br />

zur Verfügung, die nach Herzenslust gemixt<br />

werden können. Die Farbe Viva Magenta – und jede<br />

andere verfügbare Farbe – lässt sich ganz einfach über die<br />

„LG ThinQ“-App auswählen und anwenden. So kann das<br />

Aussehen des Kühlschranks mit Hilfe von LED-Türpaneelen<br />

individuell gestaltet werden. Für einen traditionelleren<br />

Look in der Küche kann man die LED-Türverkleidung des<br />

„MoodUP“-Kühlschranks auch jederzeit ausschalten.<br />

Grundig<br />

Für jeden Platzbedarf<br />

Foto: Grundig<br />

Mit der im vergangenen Herbst<br />

vorgestellten Kühl-Gefrierkombination<br />

„GKNI6950FHN“ bietet<br />

Grundig eine Einbaulösung<br />

in den Maßen 70 cm Breite und<br />

194 cm Höhe. Damit erfüllt<br />

Grundig den Wunsch seiner<br />

Kunden nach größeren Volumina<br />

im Kühl- und Gefrierbereich.<br />

Das Besondere: Trotz<br />

des Platzzuwachses auf insgesamt<br />

405 Liter zeichnet sich das<br />

neue Modell durch hervorragende<br />

Geräuschwerte aus. Dank<br />

des effizienteren Kompressors<br />

und des neuen Lüfters liegt der<br />

Geräuschpegel bei flüsterleisen<br />

35 dbA. Daneben überzeugt<br />

das Gerät durch die Technologie<br />

„AeroFresh“, welche Temperaturschwankungen<br />

im Inneren<br />

des Kühlschranks reduziert.<br />

Zusätzlich strömt dank „Full-<br />

Fresh+“ kühle Luft ins Gemüsefach<br />

und garantiert dort eine<br />

konstante Temperatur bei niedriger<br />

Luftfeuchtigkeit.<br />

19<br />

Produkt


Miele<br />

Länger frisch<br />

Einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung<br />

leisten<br />

die Stand-Kühlgeräte der<br />

Generation „K 4000“ von<br />

Miele. Der Hersteller verspricht,<br />

dass dank Frischesystem<br />

„PerfectFresh Active“<br />

Obst und Gemüse bis zu<br />

fünfmal länger halten. Für<br />

die längere Frische sorgt das<br />

perfekte Zusammenspiel<br />

von Kälte um die null Grad<br />

und Feuchtigkeit. Sichtbar<br />

wird diese Frische durch<br />

die aktive Befeuchtung mit<br />

Foto: Miele einem feinen Wassernebel,<br />

der sich auf die Lebensmittel<br />

in den Frischeschubladen legt und so Qualität und Vitamine zusätzlich schützt.<br />

Der feine Nebel wird alle 90 Minuten und bei jeder Türöffnung aus dem darüberliegenden<br />

Tank direkt in die Schublade abgegeben. In der Top-Liga spielt die<br />

Generation „K 4000“ auch beim Thema Effizienz: Die Kühl-Gefrierkombinationen<br />

der Serie erreichen ein A auf dem Energy Label und damit die bestmögliche<br />

Energieeffizienzklasse.<br />

Foto: AEG<br />

AEG<br />

Weinlagerung<br />

wie bei Profis<br />

Das Highlight des mit dem Kitchen Innovation<br />

Award in den Kriterien Bedienkomfort, Innovation,<br />

Produktnutzen und Design ausgezeichneten „8000er<br />

Weinklimaschranks“ von AEG ist die „Dual-Zone<br />

Pro“-Technologie. Der Innenraum des Geräts enthält<br />

zwei Fächer, deren Temperatur separat regelbar<br />

ist, denn die optimale Serviertemperatur der Weine<br />

variiert je nach Art. Überzeugen kann der Weinklimaschrank<br />

zudem mit dem neu entwickelten Regalsystem,<br />

in dem alle Flaschen mit einem Inhalt<br />

von 0,75 Litern Platz finden. Eine neuartige Bauweise,<br />

die die Bedingungen eines Weinkellers möglichst<br />

genau nachbildet, eliminiert den Lichteinfall.<br />

Ein dunkler Innenraum, UV-freie LED-Beleuchtung<br />

und getönte Außenscheiben verhindern, dass<br />

sich Licht auf den Geschmack und die Qualität der<br />

edlen Tropfen auswirkt.<br />

Bauknecht<br />

Langanhaltende<br />

Frische<br />

Foto: Samsung<br />

Samsung<br />

Zeitloses Design<br />

Die neue modulare Premium-Kühlschrankserie von Samsung bietet zeitloses<br />

Design für die Lebensmittelaufbewahrung. Dank des modularen Aufbaus<br />

lassen sich Kühlschrank, Gefrierschrank und Weinkühlschrank kombinieren<br />

und fügen sich in das Wohnambiente ein. Mit schlichten Linien,<br />

hochwertigen Materialien und smarten Funktionen setzen die Geräte der<br />

„Infinite Line“ ein Stil-Statement in der Küche und können Lebensmittel<br />

lange frisch halten. Prägend für das nahtlose Infinite Design sind die langlebigen<br />

Materialien, das Premium Finish sowie die eleganten Design-Elemente.<br />

Das „Infinite Design“ hat eine matte Metallic-Oberfläche in der<br />

Farbe „Timeless Greige”, von der sich der umlaufende Gold-Kupfer-Rahmen<br />

als besonderer Akzent abhebt. Die Oberfläche besteht aus strapazierfähigem<br />

Aluminium und ist kratz- und stoßfest. Sie ist zudem leicht von<br />

Fingerabdrücken und Flecken zu reinigen.<br />

Besonders nachhaltig können Verbraucher<br />

auch mit den Kühl-Gefrierkombinationen<br />

der „Total NoFrost“-Reihe<br />

haushalten. Das innovative „Food<br />

Care“ System mit „Active-Oxygen“-<br />

Technologie sorgt für eine gesunde und<br />

saubere Lagerung sämtlicher Lebensmittel:<br />

Per Touchdisplay werden aktive<br />

Sauerstoffmoleküle im Innenraum des<br />

Kühlschranks freigesetzt, die bis zu<br />

99% der Bakterien und Viren entfernen.<br />

Zudem verbessern sie die Luftqualität<br />

und reduzieren schlechte Gerüche.<br />

Die gleichmäßige Luftzirkulation<br />

Foto: Bauknecht<br />

im Innenraum verhindert außerdem das Vereisen des Gerätes.<br />

Zusätzlich bieten die „Ultra Fresh Zone+“ und „Multi Fresh<br />

Zone“ Schubladen weiteren Stauraum für die langfristige Aufbewahrung<br />

frischer Lebensmittel: Mit Hilfe einfach zu bedienender<br />

Drehregler können Feuchtigkeit bzw. Temperatur in den Schubladen<br />

je nach Bedarf individuell eingestellt werden.<br />

Produkt<br />

22


Smeg<br />

Klassiker mit<br />

Snoopy<br />

Als Stilikonen gelten die<br />

Smeg Kühlschränke im<br />

Stil der 50er Jahre bereits<br />

seit über 25 Jahren, und<br />

das nicht nur wegen ihrer<br />

abgerundeten Linienführung.<br />

Ganz Design „Made<br />

in Italy“, kombinieren sie<br />

gutes Aussehen mit langlebigen<br />

Materialien und ausgereifter<br />

Technik. So bietet der<br />

knapp 95 cm hohe „FAB10“<br />

mit 101 Liter Nutzinhalt viel<br />

Platz zum Kühlen frischer<br />

Lebensmittel. Komplettiert<br />

wird das energiesparende<br />

Kühl-Gefriergerät durch ein<br />

Foto: Smeg<br />

13 Liter fassendes Gefrierfach.<br />

Jetzt hat die italienische Designschmiede eine weitere<br />

Edition mit einem Peanuts-Motiv aufgelegt. Der freistehende,<br />

weiße Retro-Kühlschrank zeigt Snoopy und seinen gefiederten<br />

Freund Woodstock in Aktion.<br />

Amica<br />

Mehr Komfort<br />

Foto: Amica<br />

„CoolManagement“-System, „AdaptZone“ und „Total NoFrost“: Gleich<br />

drei innovative und zukunftsweisende Technologien sind in der im Herbst<br />

des vergangenen Jahres vorgestellten Kühl-Gefrierkombination von Amica<br />

verbaut. Die vollelektronische Steuerung sowohl im Kühl- und Gefrierteil<br />

als auch in der „AdaptZone“ ermöglicht die individuelle und präzise Temperatureinstellung<br />

– für die optimale Lagerung und längere Frische. In der<br />

„AdaptZone“ lässt sich die Temperatur gradgenau zwischen -2 bis 3 °C<br />

regulieren, zudem sorgt ein Feuchtigkeitsregler für noch mehr Individualität<br />

und Anpassung an die Bedürfnisse der verschiedenen Lebensmittel.<br />

Dank „NoFrost“ Technologie wird die kalte, trockene Luft im Kühl- und<br />

Gefrierraum verteilt und schließt ein Vereisen der Lebensmittel und des<br />

Geräts selber aus.<br />

Für höchste Ansprüche<br />

Das umfangreiche Weinklimaschrank-Sortiment von Diwa-Klima bietet für jeden<br />

Anspruch die passende Lösung – egal ob groß für den Keller, luxuriös für den<br />

Wohnraum oder klein für das Nebenzimmer.<br />

Neue Programme<br />

Als Spezialist für das Lagern, Temperieren und Klimatisieren<br />

von Weinen verfügt Diwa inzwischen über mehr als zehn<br />

Jahre Erfahrung und führt das umfangreichste Sortiment an<br />

Ein- und Unterbaugeräten am deutschen Küchenfachmarkt.<br />

Dem Fachhändler stehen zudem mehr als 100 freistehende<br />

Weinklimaschränke zur Auswahl. Darunter auch die Weltneuheit<br />

„Ecellar“, der erste internetfähige Weinklimaschrank.<br />

Das Gerät ist extrem intelligent: Der Nutzer kann beispielsweise<br />

das Etikett fotografieren, und der „Ecellar“ schlägt den<br />

passenden Lagerplatz im Weinklimaschrank vor.<br />

Große Modellauswahl für die Einbauküche<br />

Die Modellauswahl für die Einbauküche ist ebenfalls breit<br />

gefächert. So bietet Diwa aktuell 25 „Avintage“-Modelle für<br />

den Ein- und Unterbau. Schon in einer 15er-Unterbaunische<br />

findet ein Diwa Weinklimaschrank für acht Flaschen Platz,<br />

die Modelle für die 45er- und 60er-Einbaunischen beherbergen<br />

24 bzw. 36 Flaschen und das Gerät für die 105er-Kühlschranknische<br />

temperiert bis zu 76 Flaschen in zwei Temperaturzonen.<br />

Das Schmankerl: Alle „Avintage“-Modelle bzw. die<br />

darin gelagerten Schätze können bequem über die „Vinotag“-<br />

App verwaltet werden.<br />

Neben der ausgezeichneten Lieferfähigkeit wird bei Diwa die<br />

Beratungs- und Servicekomponente großgeschrieben. Acht<br />

Außendienstmitarbeiter und eine erfahrene Innendienstmannschaft<br />

beantworten alle aufkommenden Fragen. Und sollte es<br />

trotz allem zu einem Servicefall kommen, ist der bundesweite<br />

Kundennotdienst sofort zur Stelle.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Produkt<br />

24<br />

Weinklimaschränke von Diwa-Klima machen sowohl freistehend als<br />

auch eingebaut eine gute Figur. Foto: Diwa-Klima


Dank des sorgfältigen Zusammenspiels von Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

schaffen die neuen „GrandCru“-Weinlagerschränke von Liebherr<br />

die perfekten Lagerbedingungen, um den höchsten Anforderungen der<br />

Weinreifung gerecht zu werden. Foto: Liebherr<br />

Liebherr<br />

Neue Schätze für<br />

Weinliebhaber<br />

Mit einer sehr guten Performance hat Liebherr 2022 abgeschlossen. Auch dieses Jahr<br />

plant der Kühlgerätespezialist mit einem deutlichen zweistelligen Umsatzwachstum. Ein<br />

ambitioniertes Ziel, zu dessen Erreichung auch die neuen Weinlagerschränke beitragen sollen.<br />

„Wir sind die am stärksten wachsende<br />

Marke im Segment Kühlen und Gefrieren“,<br />

freute sich Martin Ludwig, Head<br />

of Business Area Deutschland, gleich zu<br />

Beginn des exklusiven Presseevents im<br />

März. So beläuft sich laut GfK-Daten<br />

Streben für Liebherr Hausgeräte einen zweistelligen Umsatzzuwachs<br />

in 2023 an (v.l.n.r.): Martin Ludwig, Head of Business Area Deutschland,<br />

Nicole Genzenmüller, Digital Communication Manager, Nina Bendel,<br />

Public Relations, und Martin Dambacher, Regional Communication<br />

Manager. Foto: Lehmann<br />

für das vergangene Jahr der Marktanteil<br />

im Bereich Kühlen beispielsweise inzwischen<br />

auf 11,6%, der im Gefrieren-Segment<br />

liegt gar bei 27,2%. Ein weiterer<br />

Ausbau der Marktposition ist geplant.<br />

Designhighlight für<br />

höchsten Genuss<br />

Dafür setzt Liebherr vor allem auf die<br />

Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und<br />

Effizienz seiner Produkte. Attribute,<br />

die beispielsweise auch auf die neuen<br />

Weinlagerschränke zutreffen. Sie sind<br />

in die Ausführungen „GrandCru“<br />

und „GrandCruSelection“ unterteilt.<br />

Zugleich sind die Geräte beider Ausführungen<br />

in edlem Schwarz absolute<br />

Designhighlights. Auch im Inneren<br />

bietet das Zusammenspiel aus höhenverstellbaren<br />

Holzborden und graphitgrauer<br />

Metall- oder Edelstahlrückwand optisch<br />

eine hochwertige Umgebung sowie eine<br />

stete Belüftung.<br />

Alle „GrandCru“-Weinlagerschränke<br />

bilden laut Liebherr die perfekte Umgebung<br />

zur Aufbewahrung edler Tropfen<br />

– egal ob für lange oder kurze Zeit. Das<br />

beginnt mit der Gewährleistung einer<br />

ruhigen und stabilen Lagerung dank<br />

vibrationsarmer Kompressoren und<br />

eines Kühlsystems, das Schwingungen<br />

abdämpfen kann.<br />

Bei der Wahl eines Glastürmodells<br />

schützt das spezielle dreifach beschichtete<br />

UV-Schutzglas die Weine vor Lichteinstrahlung.<br />

Für die Gewissheit,<br />

dass keinerlei Temperaturveränderungen<br />

im Geräteinneren auftreten, misst<br />

„TempProtect Plus“ mittels zwei Sensoren<br />

permanent die Temperatur. Die<br />

präzise elektronische Steuerung in allen<br />

„GrandCru“-Weinlagerschränken<br />

gewährleistet die konstante Einhaltung<br />

der zwischen + 5°C bis +20 °C einstellbaren<br />

Temperatur, die mühelos über<br />

das Touch-Display eingerichtet werden<br />

kann. Neben unerwünschten Vibrations-,<br />

Licht- und Temperatureinflüssen<br />

ist die Wahl der Luftfeuchte ein entscheidender<br />

Faktor in der Weinlagerung,<br />

denn sie stellt sicher, dass ein Korken<br />

unbeschadet bleibt und der Wein dauerhaft<br />

sicher verschlossen ist. Mit „HumiditySelect“<br />

kann die Luftfeuchtigkeit in<br />

zwei Stufen eingerichtet werden, sodass<br />

die „GrandCru“-Weinlagerschränke entfeuchten<br />

oder befeuchten.<br />

Die neuen Weinlagerschränke von Liebherr<br />

bieten also viele Vorzüge, von denen<br />

sich auch Martin Dambacher, Regional<br />

Communication Manager Deutschland,<br />

überzeugt zeigt: „Liebherr Weingeräte<br />

ermöglichen es, Wein in höchster Vollendung<br />

zu genießen.“<br />

Sebastian Lehmann<br />

25<br />

Produkt


Küchenwohntrends und Möbel Austria<br />

Vielfältiges Messe-Erlebnis<br />

Der Countdown läuft: Am 3. Mai beginnt die sechste <strong>Ausgabe</strong> des dreitägigen<br />

Fachmessedoppels Küchenwohntrends und Möbel Austria. Die Events sind außerordentlich<br />

gut gebucht und werden neben den attraktiven Neuheiten und Produktentwicklungen der<br />

Küchen- und Möbelindustrie auch durch die auf Wissensvermittlung ausgelegten<br />

Podiumsveranstaltungen zahlreiche Messegäste ins österreichische Salzburg locken.<br />

Auf einer im Vergleich zur Vorveranstaltung<br />

deutlich vergrößerten Messefläche<br />

werden auf der Küchenwohntrends<br />

und Möbel Austria vom 3. bis 5. Mai<br />

in Salzburg wieder bedeutende Akteure<br />

der Küchenmöbelindustrie, Hausgerätehersteller,<br />

eine große Zahl von Anbietern<br />

von Wohn- und Polstermöbeln<br />

sowie von Zubehör und Accessoires ihre<br />

Neuheiten für den zentraleuropäischen<br />

Markt vorstellen. Die Messeveranstalter<br />

Trendfairs und Business Upper Austria<br />

freuen sich dabei besonders über eine<br />

hohe Anzahl an zurückkehrenden Ausstellern,<br />

wie AEG/Electrolux, Brigitte<br />

Küchen, Franke, Leicht, Liebherr oder<br />

Nolte Küchen. Ein besonderes starkes<br />

Signal – vor allem für den österreichischen<br />

Markt – sende die Präsenz der<br />

Hersteller Ewe und Haas.<br />

Über 200 Aussteller<br />

und Marken<br />

Sie sind Bestandteil von über 200 Ausstellern<br />

und Marken, die sich auf der<br />

Messefläche tummeln werden. Darunter<br />

wieder viele Stammaussteller. Dazu<br />

gehört auch Rotpunkt Küchen. Auf<br />

einem rund 100 qm großen Stand zeigt<br />

der Hersteller einen konzentrierten<br />

Querschnitt seiner Planungsvielfalt. Präsentiert<br />

werden in drei Küchen aktuelle<br />

Farben, Dekore, Materialien sowie Grifflos-<br />

und Ausstattungsoptionen.<br />

Naber präsentiert neben vielen weiteren<br />

Highlights hingegen neue Abfallsammlersysteme,<br />

darunter „Cox Stand-UP“.<br />

Es wurde für vorhandene Auszüge mit<br />

unterschiedlich hohen Fronten entwickelt.<br />

Das Messekonzept, das das Verschmelzen<br />

bzw. Auflösen tradierter Grenzziehungen<br />

in Wohnungen und Wohnhäusern<br />

abbildet, überzeugte auch wieder<br />

Schüller: „Für uns ist die Küchenwohntrends<br />

eine tolle Möglichkeit, mit dem<br />

Fachhandel in Dialog zu treten und die<br />

Stärken von Schüller und next125 zu<br />

präsentieren“, unterstreicht Sebastian<br />

Dunkl, Verkaufsleitung Export.<br />

Wissen aus erster Hand<br />

Interessant bereichern neben den Neuheiten<br />

und Produktentwicklungen auch<br />

wieder die Podium Events die dreitägige<br />

Veranstaltung. So wird beispielsweise<br />

Christian Wimmer, Geschäftsführer<br />

Service & More, die Erfolgsfaktoren im<br />

Einrichtungsfachhandel analysieren<br />

Messen<br />

26


Zu den Stammausstellern auf der Küchenwohntrends und Möbel<br />

Austria zählt auch Blanco. Der Hersteller wird auch in diesem Jahr<br />

wieder zahlreiche Produkte und Lösungen präsentieren.<br />

„Die Küchenwohntrends und<br />

Möbel Austria ist heuer als<br />

Fachhandelsmesse in<br />

Österreich der wichtigste<br />

Branchentreffpunkt.“<br />

Andreas Hirsch, CEO von Ewe<br />

„Für uns stellt die Küchenwohntrends<br />

und Möbel Austria<br />

die ideale Plattform dar, um<br />

unsere Produktneuheiten<br />

einem fachkundigen<br />

Publikum vorzustellen.“<br />

Alfred Weiß, Geschäftsführer<br />

von Schösswender Möbel<br />

„Für uns ist die<br />

Küchenwohntrends<br />

eine tolle Möglichkeit,<br />

mit dem Fachhandel in<br />

Dialog zu treten und die<br />

Stärken von Schüller und<br />

next125 zu präsentieren.“<br />

Sebastian Dunkl, Verkaufsleitung<br />

Export von Schüller<br />

und bewerten. Denn unabhängig vom<br />

jeweilig gewählten Geschäftsmodell<br />

gibt es allgemeingültige Kriterien und<br />

Trends, die für die eigenen Entscheidungen<br />

wertvoll sind.<br />

In den geplanten Podium-Beiträgen<br />

der Schweizer Innenarchitektin Branca<br />

Good geht es um maßgeschneidertes<br />

Wohnen im Zusammenspiel von Farbe,<br />

Form und Material sowie um smartes<br />

Verkaufen. Ihre Empfehlung lautet: Alte<br />

Zöpfe abschneiden und über den Tellerrand<br />

hinausblicken. Geplant sind daneben<br />

ein Nachhaltigkeits-Talk zur Bioökonomie<br />

und viele weitere Vorträge<br />

bzw. Diskussionrunden.<br />

Attraktives<br />

Rahmenprogramm<br />

Darüber hinaus darf sich auf Stargast<br />

Johann Lafer und die Vergabe des<br />

„BMK-Kücheninnovationspreis 2023“<br />

gefreut werden. Die Auszeichnung wird<br />

erstmals auf der Küchenwohntrends und<br />

Möbel Austria verliehen. Seit 2006 sind<br />

beim „BMK-Kücheninnovationspreis“<br />

alle küchennahen Hersteller, Importeure<br />

und Zulieferer eingeladen, den<br />

Fachhandel von ihren herausragenden<br />

Produktentwicklungen in den Kategorien<br />

Küchenmöbel, Küchengeräte und<br />

Küchenzubehör zu überzeugen. Hinter<br />

dem BMK als Branchenverband stehen<br />

über 3.000 Küchenfachhändler im<br />

Inland. Eng eingebunden in diesen Mittelstandspreis<br />

ist die Fachschule des<br />

Möbelhandels in Köln. Deren Studierende<br />

sind sowohl in die Jurierung als<br />

auch die Preisvergabe eingebunden.<br />

Fachbesucher erwartet also ein attraktives<br />

Messeprogramm mit vielen Highlights.<br />

Das kostenfreie Catering und das<br />

kostenfreie Eintrittsticket, welches ab<br />

sofort online gebucht werden kann,<br />

runden das Messerlebnis ab.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Messen<br />

28


hoch5.com<br />

Getrieben von der Leidenschaft, Küchen zu entwerfen,<br />

die Herzen höherschlagen lassen, entwickeln wir von<br />

Rotpunkt Küchen uns seit über neun Jahrzehnten kontinuierlich<br />

weiter. Vielfältig, qualitativ hochwertig, langlebig<br />

und nachhaltig – für diese Eigenschaften stehen unsere<br />

Küchen, Ankleideräume und Hauswirtschaftsräume.<br />

Denn mit dem Möbelkauf treffen Kunden nicht nur eine<br />

wichtige Entscheidung für ihr Zuhause, sondern auch<br />

für unsere gemeinsame Zukunft. Deshalb werden all<br />

unsere Möbel klimafreundlich gefertigt. Wie genau das<br />

aussieht? Besuchen Sie uns auf der küchenwohntrends<br />

in Salzburg in Halle 10 an Stand H35 und erleben Sie<br />

auf 100 Quadratmetern, was Rotpunkt Küchen auszeichnet.<br />

küchenwohntrends 2023<br />

03. – 05. Mai<br />

centre<br />

of life<br />

Rotpunkt Küchen GmbH<br />

Ladestraße 52<br />

32257 Bünde<br />

Germany<br />

rotpunktkuechen.de<br />

rotpunktkuechen<br />

rotpunktkuechen_de<br />

rotpunkt-kuechen-gmbh<br />

rotpunkt-küchen-gmbh


Interzum 2023<br />

Inspirationen<br />

en masse<br />

Anzeige<br />

FORM<br />

FUNKTION<br />

LICHT<br />

Am 9. Mai öffnet die Interzum ihre Tore. Vier Tage präsentiert die weltweite<br />

Möbelzuliefer- und Interior Design-Industrie auf der Veranstaltung live vor<br />

Ort in der Koelnmesse und als digitales Event interzum @home eine Fülle<br />

von Ideen – von marktreif bis visionär. Zukunftweisende Branchenthemen<br />

stehen dabei nicht nur bei den Präsentationen der rund 1.500 Aussteller<br />

im Fokus: In einer Reihe von Sonderschauen und im Evenprogramm<br />

werden Visionen erlebbar.<br />

Ob Entscheider aus der herstellenden<br />

Industrie, Architekten, Designer, Objekteure<br />

oder Produktentwickler – die Vielfalt<br />

an Inspirationen auf der Interzum<br />

vom 9. bis 12. Mai bietet erneut Mehrwerte<br />

für alle Zielgruppen. In diesem<br />

Jahr werden vor Ort in Köln und im<br />

digitalen Raum internationale Aussteller<br />

und Experten die bekannten Themensegmente<br />

der Messe beleuchten:<br />

„Function & Components“ widmet sich<br />

Beschlägen, Schlössern und Möbeleinbauteilen<br />

sowie Licht und Lichtsystemen,<br />

„Material & Nature“ dreht sich<br />

um wegweisende Materialien und Fertigungstechniken,<br />

während „Textile &<br />

Machinery“ die wichtigsten Innovationen<br />

in der Matratzenproduktion und bei<br />

Bezugsmaterialien wie Stoffen und Leder<br />

und der damit verbundenen Kreislaufwirtschaft<br />

zeigt.<br />

Neue Impulse<br />

Innovation, Planung und<br />

Realisation aus einer Hand.<br />

ELEKTRA – Licht, das hält,<br />

was es verspricht.<br />

Fotos: Koelnmesse<br />

Dazu passt, dass die Interzum 2023<br />

unter dem globalen Leitthema „Neo-<br />

Ökologie“ mit dem Schwerpunkt auf<br />

den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz<br />

und Ressourcenschonung steht.<br />

Dem Anspruch der Interzum „Shaping<br />

the Change. Go create concious living<br />

spaces“ folgend, lädt die Koelnmesse als<br />

Veranstalter daher dazu ein, neue Antworten<br />

auf aktuelle und zukünftige<br />

Gestaltungsfragen zu finden.<br />

Mit nachhaltigen Produkten und Herstellungsprozessen<br />

nehmen zwar schon<br />

heute viele Unternehmen der Zulieferindustrie<br />

ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

wahr. Die Koelnmesse ist jedoch<br />

überzeugt: „Die Interzum wird nachhaltiges<br />

Handeln noch stärker akzentuieren,<br />

diskutieren und damit den Dialog weiter<br />

vorantreiben, um gemeinsam neue<br />

Lösungen zu entwickeln.“<br />

Besuchen Sie uns!<br />

09.- 12. Mai 2023<br />

Halle 8 · B18<br />

29<br />

Messen<br />

www.elektra.de


„Hier in Köln werden die<br />

wichtigen Geschäfte<br />

gemacht und Impulse für<br />

die globale Möbelzulieferindustrie<br />

gesetzt.“<br />

Maik Fischer, Director Interzum<br />

Lösungen, die rund 1.500 Aussteller<br />

aus 60 Ländern präsentieren werden.<br />

Darunter finden sich wichtige Branchengrößen<br />

wie Hettich, Häfele, Blum<br />

oder Vauth-Sagel im Beschlägebereich<br />

sowie Schattdecor, Interprint, Impress,<br />

Egger oder Sonae Arauco im Bereich der<br />

Dekore, Oberflächen und Holzwerkstoffe<br />

wieder.<br />

Richtungsweisende<br />

Sonderschauen<br />

Wie kreativ die Industrie auf nachhaltige<br />

Anforderungen reagiert, wird dabei auch<br />

in den an die Themenbereiche angelehnten<br />

Interzum Trend Foren deutlich.<br />

Das Trend Forum „Material & Nature“<br />

greift Materialinnovationen auf, die die<br />

Herstellung von Möbel und das Interior<br />

Design in den nächsten Jahren verändern<br />

können. Das Trend Forum „Textile<br />

& Machinery“ greift ebenfalls ein<br />

aktuelles Thema auf: die Notwenigkeit,<br />

die Matratzenproduktion zu einer Kreislaufwirtschaft<br />

zu entwickeln. Bei Trend<br />

Forum „Function & Components“ geht<br />

es darum, neue Ansätze für bestehende<br />

Lösungen aus der Beschlag- und Lichtindustrie<br />

aufzuzeigen und das Gewohnte<br />

bewusst zu hinterfragen. Dabei ist insbesondere<br />

auch die Frage leitend, was im<br />

Sinne der Ressourcenschonung anders<br />

gemacht werden kann und muss.<br />

Auszeichnung mit Mehrwert<br />

Ein thematischer Schwerpunkt, der<br />

auch oft im Vortragsprogramm der<br />

Messe, welches sich über alle vier Veranstaltungstage<br />

zieht, aufgegriffen wird.<br />

Zudem darf sich das internationale<br />

Fachpublikum auf die Vergabe des Interzum<br />

Award 2023 am 8. Mai freuen.<br />

Die feierliche Preisverleihung findet<br />

anlässlich des Eröffnungsempfangs der<br />

Interzum statt. Erstmals wird der Preis<br />

dabei nicht nur in den bewährten Kategorien<br />

„Function & Components“,<br />

„Materials & Nature“, „Textile &<br />

Machinery“, sondern auch in der neuen<br />

Kategorie „Neo Ecology“ verliehen.<br />

„Themen rund um den Umweltschutz<br />

wie z. B. Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit<br />

oder Kreislaufwirtschaft prägen<br />

heute auch die Möbelzulieferindustrie“,<br />

so Maik Fischer, Director Interzum.<br />

„Spannende Konzepte und Innovationen<br />

bei Produkten, Produktionsverfahren<br />

und Materialien kommen auch aus der<br />

Branche selbst. Mit einer Auszeichnung<br />

in der Kategorie ‚Neo Ecology‘ möchten<br />

wir ihre Relevanz würdigen und<br />

ihnen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen.“<br />

Als Grundlage für die Bewertung in der<br />

Kategorie „Neo Ecology“ dienen die<br />

Egger<br />

„Together we grow“<br />

Auf einem rund 600 qm großen Messestand<br />

präsentiert sich Egger unter dem Motto<br />

„together we grow“ in Halle 6.1 der Interzum<br />

mit vielen Produkt-, Dekor- und Oberflächenneuheiten.<br />

Darunter die nächste Generation<br />

der „Feelwood“ Synchronporen-Oberflächen:<br />

die „ST40 Feelwood Oakgrain“. Dabei handelt<br />

es sich um eine Struktur, die den Trend<br />

von eleganten, zurückhaltenden sowie matten<br />

Holzoptiken aufgreift und unterstützt, dennoch<br />

aber eine gewisse Tiefe in der Haptik mit<br />

sich bringt.<br />

Foto: Egger<br />

Messen<br />

30


Anzeige<br />

Sustainable Development Goals<br />

der Vereinten Nationen, und hier<br />

insbesondere das Ziel 12 „Nachhaltiger<br />

Konsum und Produktion“<br />

sowie das Ziel 13 „Klimaschutz<br />

und Anpassung“.<br />

Während der gesamten Messedauer<br />

werden Produkte, Materialien<br />

und Konzepte, die ausgezeichnet<br />

wurden, übrigens<br />

in einer Sonderausstellung<br />

präsentiert.<br />

Hybrides Messeerlebnis<br />

Für vier intensive Messetage in<br />

Köln dürfte also gesorgt sein.<br />

Doch danach ist nicht Schluss:<br />

Am 15. und 16. Mai startet die<br />

interzum @home dann so richtig<br />

durch, wenn auch das digtale<br />

Live-Event stattfindet. Die teilnehmenden<br />

Unternehmen können<br />

sich dann zwei Tage der globalen<br />

Community präsentieren,<br />

wenn ihre digitalen Unternehmensprofile<br />

voll von innovativen<br />

Produkten und Lösungen sein<br />

werden, die zuvor auf der Interzum<br />

präsentiert wurden. Den<br />

Usern, die sich zusätzlich für<br />

hochkarätigen Content und<br />

Wissenstransfer interessieren,<br />

stehen sowohl die digitale Product<br />

Stage der Aussteller als Inspirationsquelle<br />

zur Verfügung als<br />

auch die digitale „interzum Trend<br />

Stage“. Auf Letzterer werden<br />

renommierte Experten aus aller<br />

Welt zu Themen referieren, die<br />

die globale Möbelindustrie und<br />

das Interior Design in Zukunft<br />

stark beschäftigen dürfte.<br />

Dadurch erhalten die User in<br />

dieser Phase des digitalen Live-<br />

Events sowohl die Chance zur<br />

intensiven Nachlese ihres Messebesuchs<br />

in Köln als auch die<br />

Möglichkeit, sich auf dem rein<br />

digitalen Weg über die Innovationen<br />

und Angebote der teilnehmenden<br />

Aussteller zu informieren<br />

– ganz im Sinne des Kernziels<br />

der interzum @home 2023, die<br />

weltweite Reichweite zu steigern<br />

und damit zusätzliche Sales Leads<br />

zu generieren. Dazu werden auch<br />

das KI-basierte Matchmaking<br />

sowie die vielfältigen Networking-Optionen<br />

beitragen, ist die<br />

Koelnmesse überzeugt. Für Inspirationen<br />

en masse ist also gesorgt.<br />

Sebastian Lehmann<br />

HAILO<br />

Micro Garden.<br />

Halle 7.1<br />

Stand A040<br />

Häfele<br />

Im Wandel der Zeit<br />

Das smarte Einbausystem<br />

zur Anzucht<br />

von Microgreens<br />

Foto: Häfele<br />

Auf der Interzum nimmt Häfele in Halle 7.1 seine Besucher mit auf Zeitreisen in Vergangenheit und<br />

Zukunft. Häfele hat sich im Laufe seiner 100-jährigen Unternehmensgeschichte zum international<br />

agierenden Komplettanbieter entwickelt und trifft damit nach eigenen Angaben den Nerv der Zeit:<br />

Möbel-, Licht- oder vernetzte Lösungen gehen mit den Beratungs- und Serviceangeboten des Unternehmens<br />

Hand in Hand – eindrücklich erlebbar wird dies im Mai in Köln. CEO Gregor Riekena:<br />

„Die Interzum war für uns stets die Gelegenheit für den internationalen, kreativen Gedanken- und<br />

Ideenaustausch. Darauf freuen wir uns im Jubiläumsjahr ganz besonders. Denn uns geht es um mehr<br />

als Produktinnovationen. Wir wollen mit unseren Partnern gemeinsam Lösungen entwickeln für<br />

Wohn- und Arbeitswelten der Zukunft mit höchstem Nutzen.“<br />

• Passt in Schubladen mit<br />

60 cm Breite<br />

• Automatisierte Beleuchtung<br />

und Belüftung<br />

• Bequeme Steuerung auch<br />

per App möglich<br />

• Anzucht verschiedener<br />

Sprossen gleichzeitig<br />

www.hailoeinbautechnik.de<br />

31<br />

Messen


Fotos: Hawa<br />

Hawa<br />

Erlebnisareal für<br />

Schiebelösungen<br />

Wenn Nutzer und Monteure bei der Entwicklung<br />

eines Beschlags mit reden können, bleiben<br />

keine Wünsche offen. Als Ergebnis eines<br />

sol chen interaktiven Prozesses präsentiert die<br />

Hawa Sliding Solutions AG zur Interzum die<br />

neueste Generation ihrer „Concepta“-Drehund<br />

Falt-Einschiebebeschläge. Daneben zeigt<br />

das Schweizer Unternehmen, dass auch Schiebetüren<br />

ganz dicht sein können. So avanciert<br />

der Messestand in Halle 7.1. zu einem<br />

er lebnisreichen Areal, das Designern, Innenarchitekten,<br />

Tischlern und Schreinern wertvolle<br />

Impulse gibt, Möbel und Räume neu zu<br />

denken.<br />

Schattdecor<br />

Neue Produkte und<br />

Partnerschaften<br />

Mit neuen Partnerschaften wie dem Zusammenschluss<br />

mit dem Lacklaminat-Spezialisten Fine Decor erweitert<br />

Schattdecor sein Gesamtpaket um neue, erfolgsversprechende<br />

Produkte für die Zukunft und präsentiert<br />

diese zur Interzum in Halle 6. Das Produkt<br />

„Fineflex“, das zusammen mit „Fine Decor“ im Herzen<br />

der deutschen Möbel- und Küchenindustrie in<br />

Ostwestfalen hergestellt wird, ist Teil einer branchenweiten<br />

Materialevolution, die der Oberflächenspezialist<br />

und Weltmarktführer auch im eigenen Unternehmen<br />

vollzieht. „Fineflex“ ist eine umweltfreundliche<br />

Möbeloberfläche, die je nach Ausführung und Farbgebung<br />

aus bis zu 80% recyceltem PET besteht, das aus<br />

Europa stammt und in Deutschland als Teil der<br />

„Finished Surfaces“-Reihe produziert wird.<br />

Foto: Schattdecor<br />

Schwinn<br />

Zwei Botschaften im Fokus<br />

Foto: Schwinn<br />

Auf der Interzum will die KSB GmbH Klügel Schwinn Beschläge<br />

in Halle 7.1 vor allem zwei Bot schaften vermitteln: Zierbeschläge<br />

der in über 90 Jahren gewachsenen Marke Schwinn entstehen noch<br />

immer in eigener Produktionsstätte mitten in Europa. Zudem findet<br />

die Küchen-, Bad- und Wohnmöbelindustrie in dem Traditionsunternehmen<br />

einen zuverlässi gen Partner für die Neuentwicklung<br />

individueller und zunehmend nachhaltiger Beschlaglösungen. Im<br />

Fokus stehen zudem aktuelle Trendfarben wie dunkle Schwarz- und<br />

Anthrazittöne, dazu kontrastierendes Mattweiß sowie Goldbronze<br />

gebürstet.<br />

Messen<br />

32


Lüftungstechnik-<br />

Inspiration<br />

Anzeige<br />

Mit eigenen Produktentwicklungen integriert<br />

Küchenzubehörspezialist Naber aktuelle<br />

Anforderungen des Marktes in seine Sortimente.<br />

Nach Jahren stark reduzierter Begegnungen mit Kunden und Interessenten<br />

freut sich Naber auf einen intensiven Austausch auf der Interzum.<br />

Produktseitig erwartet die Fachbesucher der Veranstaltung neben<br />

cleveren Lösungen rund um die Bereiche Spüle, Armatur und Abfallsammler<br />

auch „Compair Prime flow“.<br />

Messestand erstmals mit DIY-Bereich<br />

Komponenten des hoch effizienten Küchenlüftungssystems können<br />

dabei im Do-it-yourself-Bereich des Naber-Standes teilweise selbst<br />

montiert werden. Der flexible Universalbinder wird an einen Luftkanal<br />

oder Rohrbogen gesteckt und rastet hörbar ein. Seine dauerelastische<br />

Zweilippendichtung sorgt für einen luftdichten Sitz der Systemkomponenten,<br />

die nicht mehr starr geradeaus oder in 90°-Kurven verlegt werden<br />

müssen. Mit jedem angefügten Teil sind Richtungsänderungen bis<br />

15° möglich.<br />

Neben der Montage hat Naber auch die Luftströmung und den<br />

Mauerkasten-Einbau signifikant verbessert, sodass „Compair Prime<br />

flow“ den Quantensprung der Lüftungstechnik darstellt, der die<br />

Küchenplanung insgesamt vereinfacht. Das System eignet sich<br />

gleichermaßen für Ab- und Umluftsysteme und ist zu allen gängigen<br />

Dunstabzugshauben und Muldenlüftern kompatibel. <br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Sustainability starts<br />

at the surface<br />

Die Natur ist für uns ein Ort der Ruhe und Kraft und weckt den Wunsch nach<br />

Ursprünglichkeit und Reinheit. Sie ist die Spielwiese für unsere innovativen<br />

Oberflächenmaterialien. Wir gestalten die Zukunft des Wohnens, in dem wir<br />

mit unseren Designs eine starke Verbindung zur Natur herstellen.<br />

Wollen wir uns denn nicht alle der Natur ein bisschen näher fühlen?<br />

Mit der Lüftungstechnik-Innovation<br />

„Compair Prime flow“ hat Naber ein<br />

flexibles Produkt entwickelt, das zu allen<br />

gängigen Dunstabzugshauben und<br />

Muldenlüftern passt. Abb.: Naber<br />

Erleben Sie unsere neuen nachhaltigen skai® Oberflächenmaterialien.<br />

9.–12. Mai 2023<br />

Koelnmesse<br />

Halle 6.1. | Stand E-040<br />

www.skai.com/interior<br />

33<br />

Produkt


Das Badezimmer<br />

im Wandel<br />

Trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfelds gilt der deutsche Markt für<br />

Sanitärprodukte als Wachstumsmarkt. Nach Schätzung der Vereinigung<br />

Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) müssen in den nächsten Jahren in<br />

Deutschland über zehn Mio. private Badezimmer saniert werden.<br />

Das Badezimmer der Zukunft ist dabei smart, cosy, green und auch mal tiny.<br />

Bad<br />

34<br />

Zeitgemäße Badgestaltung ist auf einem Qualitätsniveau angekommen, auf<br />

dem Stil, innovative Technik und professionelles Interior Design aufeinander<br />

abgestimmt zu einem harmonischen Ganzen vereinigt werden. Foto: Kludi


Das Badezimmer ist in den vergangenen<br />

Jahren zu einem vollwertigen Wohnraum<br />

geworden. Wohnlichkeit, Zeitgeist,<br />

Mode und Stil, aber auch moderne<br />

Nutzungskonzepte für mehr Aufenthaltsqualität<br />

und gesundheitsrelevante<br />

Aktivitäten sind heute die gefragten<br />

Kriterien professioneller Badgestaltung.<br />

Im Badezimmer sind neben stimmungsvollen<br />

Beleuchtungssystemen und Lampen<br />

immer häufiger Hocker, Kissen und<br />

Sessel zu finden, Teppiche und Tapeten,<br />

farblich abgestimmte Accessoires und<br />

hochwertige, wohnliche Badmöbel mit<br />

Stauraumgarantie. Das Bad wird möbeliger,<br />

textiler, flexibler und schöner.<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Wellbeing im Fokus<br />

Im Fokus steht dabei nach Ansicht der<br />

Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft<br />

(VDS) neben der nachhaltigen Badplanung<br />

vor allem der Wunsch nach Regeneration.<br />

Das eigene Badezimmer zu<br />

einem Private Spa zu machen, verspricht<br />

eine regenerative Auszeit mit gesundheitsfördernder<br />

Wirkung – ein Stück<br />

Luxus. Achtsamkeit, sich Zeit nehmen,<br />

aktiv sein, ein aufgeräumtes Heim, sich<br />

gesund ernähren, Einfachheit: Wellbeing<br />

Wasser und Relaxen, aktive Gesundheitsvorsorge und gezielte Entschleunigung:<br />

Das Wellbeing-Badezimmer trifft den Nerv der Zeit. Foto: Hansgrohe<br />

als Lifestyle-Trend sucht nicht nur Entspannung,<br />

sondern sinnstiftende Aktivitäten,<br />

die die Zufriedenheit steigern<br />

und glückbringend sind. Ein Wellbeing<br />

Bathroom kann dabei durch einfache<br />

wie auch durch hochkomplexe Produke<br />

wie Badewanne oder Whirlpool<br />

– für drinnen oder draußen –, Infrarot-<br />

Sauna oder individuell programmierbare<br />

Duschen, klassische Wasseranwendungen,<br />

cleane Ästhetik, smarten Produkten<br />

für wohltuende Beleuchtung und erleb-<br />

Ein zeitloser,<br />

moderner<br />

Klassiker<br />

Eine Lösung für das kleine oder große<br />

Familienbad bietet Fackelmann mit<br />

„Verona“.<br />

Ein elegant geschwungenes, weißes Mineralgussbecken, ein<br />

weißes Glasbecken in 80 cm Breite oder ein Mineralgussbecken<br />

in 115 cm Breite in rechter und linker Variante<br />

eröffnen bei „Verona“ von Fackelmann viel Spielraum für die<br />

praktische und kreative Gestaltung des Waschplatzes. Neben<br />

dem Doppelschub-Unterbau kann das Programm beliebig<br />

mit Zusatzschränken wie Unterbauschränken – diese gestatten<br />

große Ablageflächen neben dem Waschbecken – Midi- und<br />

Hochschränken in Einzel- oder Doppelausführung erweitert<br />

werden. Die 60 cm breiten Doppelschränke sind zudem in der<br />

Ausführung mit Innenschubladen lieferbar. Im Korpusdekor<br />

kann zwischen dem klassischen Weiß oder dem dunklen,<br />

markanten Nussbaum-Dekor entschieden werden. Die Front<br />

erstrahlt stets im hochglänzenden Weiß.<br />

Praktische Ergänzungen<br />

Als Spiegellösung besteht die Auswahl zwischen LED-<br />

Spiegelelementen oder dem stauraumbietenden Spiegelschrank<br />

mit integrierter LED-Leuchte.<br />

Der Spiegelschrank in 80 cm Breite ist mit zwei Türen, das<br />

110 cm breite Modell mit drei Türen ausgestattet. Praktische<br />

Innenspiegel für die beim Frisieren hilfreiche 180°-Ansicht<br />

sind jeweils integriert.<br />

Spiegelelemente mit energiesparender LED-Technik sind<br />

in 80 cm und 110 cm Breite verfügbar. Als Zubehör bieten<br />

u. a. die LED-Beleuchtung für das Glasbecken oder funktionale<br />

Schubeinsätze aus Buchenholz optische und praktische<br />

Ergänzungen.<br />

„Verona“ ist als wandhängendes Programm konzipiert, die<br />

Schränke werden zur bequemen Montage vormontiert geliefert.<br />

Die Kanten sind hochwertig verarbeitet und weisen<br />

eine aufquellsichere Dickkante auf. Bei allen Schubladen ist<br />

ein Soft-Close-System integriert, die Schranktüren besitzen<br />

gedämpfte Scharniere. Spiegel-, Midi- und Hochschränke<br />

sind mit Glasablageböden ausgestattet.<br />

Wie alle Fackelmann-Produkte ist auch das Programm<br />

„Verona“ „Made in Germany“ und in nur zehn Tagen lieferbar.<br />

Weitere Informationen unter www.fackelmann.de.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Viel Stauraum für<br />

die praktische und<br />

kreative Gestaltung<br />

des Waschplatzes<br />

bietet das Programm<br />

„Verona“ von Fackelmann.<br />

Foto: Fackelmann<br />

Neue Programme<br />

35<br />

Bad


Das Tiny Bathroom zeichnet sich durch eine schlichte Ästhetik, neue,<br />

größenreduzierte Produktkategorien, smarte Lösungen, Komfort und<br />

einen hohen Grad an Individualisierung aus. Foto: Anne Deppe/Burgbad<br />

nissteigernde Multimedia-Features sowie<br />

einen individuellen Platz für gesundheitsfördernde<br />

Aktivitäten unterstützend<br />

wirken. Ein Bathroom for Wellbeing ist<br />

ein Ort, an dem alle Sinne wach sind<br />

oder geweckt werden – mit Wasser als<br />

zentralem Element.<br />

Clevere Ideen<br />

Das ist übrigens auch auf kleiner Fläche<br />

umsetzbar. Das Tiny Bathroom zeichnet<br />

sich durch eine schlichte Ästhetik, neue,<br />

größenreduzierte Produktkategorien,<br />

smarte Lösungen, Komfort und einen<br />

hohen Grad an Individualisierung aus.<br />

Digitalisierte Produktion von maßgeschneiderten<br />

Komponenten bei Waschtisch,<br />

Badmöbel, Dusche & Co. schaffen<br />

hierzu die technischen Voraussetzungen.<br />

Gleichwohl bleibt das Tiny Bathroom<br />

handwerkliche Maßarbeit und stellt<br />

höchste Ansprüche an Planung und<br />

Ausführung.<br />

Perfekt inszeniert<br />

Generell wachsen die Anforderungen an<br />

die Gestaltungsqualität von Badezimmern<br />

stetig. Das Handwerk übernimmt<br />

immer mehr Aufgaben im Bereich Lifestyle-Beratung<br />

und Interior Design.<br />

Denn die Gestaltung eines Badezimmers<br />

hört bei der Installation wasserführender<br />

Produkte nicht auf.<br />

Ein wachsendes Angebot an Hightech-<br />

Produkten mit Erlebnischarakter bietet<br />

einen Werkzeugkasten, um das Badezimmer<br />

zu einem Raum von hohem emotionalem<br />

Wert für Nutzer zu machen.<br />

Dabei steht nicht, wie früher, die Faszination<br />

an der Technik im Vordergrund,<br />

sondern das Erlebnis selbst sowie der<br />

Bedienkomfort und die Individualisierbarkeit.<br />

Das gilt insbesondere für die<br />

in vielen Sanitärprodukten integrierten<br />

Beleuchtungssyteme. Mit einer professionellen<br />

Lichtplanung ist das Badezimmer<br />

für unterschiedliche Einsätze<br />

gerüstet. Eine harmonische Farb- und<br />

Materialauswahl, die perfekte Inszenierung<br />

von Accessoires und die stimmige<br />

Auswahl von Sanitärprodukten machen<br />

ein Bad erst wirklich zum Private Spa.<br />

Erleichterte Routinen<br />

Dabei helfen zunehmend auch smarte<br />

Produkte: Der Spiegel als Info-Zentrale,<br />

smarte Steuerung von Wasseranwendungen,<br />

die App-Steuerung von Dusch-<br />

WCs, Wasser auf Knopfdruck, Hygienefunktionen<br />

durch UV-Schutz, eine intelligente<br />

Lichtsteuerung und berührungslose<br />

Technologien sind im smarten<br />

Badezimmer schon lange keine<br />

Zukunftsvision mehr. Der Wachstumsmarkt<br />

der Smart-Living-Technologien<br />

hat nun endgültig auch das Badezimmer<br />

erreicht. Sebastian Lehmann<br />

Maßgenaue Komplettlösung<br />

Möglichkeiten für die individuelle, millimetergenaue Badplanung bietet Lanzet.<br />

Neue Programme<br />

Im Badmöbelprogramm „Lanzet Q4“ sind millimetergenaue<br />

Waschtische, Waschtischplatten und<br />

Schränke seit Jahren Standard. Nun lassen sich über<br />

dem Waschplatz auch millimetergenaue Spiegellösungen<br />

einbauen, die der Fachhandelsspezialist für<br />

Badmöbel aus dem mittelfränkischen Hersbruck in<br />

zwei Beleuchtungsvarianten anbietet. Der Kunde<br />

hat die Auswahl zwischen LED-Spiegelelementen –<br />

sie sind von 600 bis 2.200 Millimeter maßgenau<br />

bestellbar – mit horizontaler Lichtblende an der<br />

oberen Kante oder zwei senkrechten Leuchtstreifen,<br />

die je nach Wunsch innerhalb der Spiegelfläche frei<br />

angeordnet werden können.<br />

So entstehen zusätzliche Ablageflächen für Handtücher,<br />

Kosmetika oder Dekoration genau dort,<br />

wo die Badezimmerplanung eigentlich bereits<br />

abgeschlossen wurde.<br />

Mehr Informationen zu den Lanzet-Möbeln<br />

„Made in Germany“ unter www.lanzet.de.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Ergänzung für Schrankvarianten<br />

Bad<br />

36<br />

Für zusätzlichen<br />

Stauraum im Bad<br />

bietet Lanzet ein<br />

schlankes Regalelement.<br />

Fotos: Lanzet<br />

Außerdem schafft Lanzet jetzt zusätzlichen Stauraum<br />

im Bad und bietet neu auch ein offenes<br />

Regalelement in 1.800 mm Höhe und 300 mm<br />

Breite. Es ist mit sechs Regalböden in einer Tiefe<br />

von 150 mm ausgestattet und kann in den fünf<br />

Dekorvarianten Berg-Eiche, Dark Oak, Eiche<br />

Maron, Grafit oder Weiß bestellt werden.<br />

Besonders praktisch: Die Montage des Regalelements<br />

kann sowohl an der Wand oder auch seitlich<br />

an einem Hochschrank von Lanzet erfolgen.<br />

Mit „Lanzet Q4“ lässt sich das Wunschbad millimetergenau<br />

planen und einrichten. Eine edle Lösung bieten beispielsweise<br />

Dekore in Verde matt in Kombination mit Griffleisten<br />

in Goldbronze-Optik (Foto) oder Schwarz matt.


Gaggenau<br />

„Einzigartige Erlebnisse“<br />

Gaggenau sagt „Bonjour Paris“ und hat im Herzen der französischen<br />

Hauptstadt jetzt einen neuen Flagship-Store eröffnet. Wie schon an anderen<br />

Standorten weltweit, setzt das Münchner Unternehmen auch in Paris auf<br />

ein ausdrucksstarkes Konzept. Dieses zeigt erlebnisorientierte Küchen- und<br />

anspruchsvolle Wohnraumszenarien und präsentiert die breite Gaggenau-<br />

Produktpalette neben verschiedenen Materialien, Designelementen und<br />

Strukturen. Das für jede Flagship-Präsenz einheitliche internationale Designkonzept<br />

wird durch landestypische Elemente abgerundet.<br />

Gaggenau-Geschäftsführer Dr. Peter Goetz erklärt: „In allen unseren Schlüsselmärkten<br />

verzeichnen wir ein Wachstum. Deshalb ist dies der perfekte Zeitpunkt<br />

für die Marke, zu investieren und einzigartige Erlebnisse anzubieten,<br />

die die Verbindung mit unseren Kunden vertiefen. Ob es sich bei ihnen<br />

um Privatpersonen, Designenthusiasten oder (Innen-)Architekt:innen<br />

handelt – die neuen Standorte bieten ein inspirierendes ästhetisches<br />

Erlebnis und stellen Gaggenaus Streben nach kulinarischer<br />

Exzellenz in exklusiven, mit allen Sinnen erlebbaren<br />

Räumen in den Mittelpunkt.“<br />

Inspiriert von der lokalen Architektur: Der Gaggenau Flagship-Store<br />

in Paris. Foto: Gaggenau<br />

Villeroy & Boch<br />

Hommage an einen Klassiker<br />

Anlässlich des 275-jährigen Firmenjubiläums<br />

haucht Villeroy & Boch mit<br />

„Hommage an Hommage“ einem Klassiker<br />

des Bad-Designs neues Leben ein.<br />

Das Ergebnis ist retro und modern, klassisch<br />

und trendverdächtig zugleich. Das<br />

Geheimnis: „Hommage an Hommage“<br />

bleibt sich selbst mit traditionellen viktorianischen<br />

Formen treu – und sorgt<br />

gleichzeitig mit der neuen Trendfarbe<br />

Pure Black für Furore. So kommen<br />

Nostalgiker und Avantgardisten gleichermaßen<br />

auf ihre Kosten.<br />

Das Highlight der Kollektion: Der ikonische<br />

Säulenwaschtisch mit dem unverkennbaren<br />

Stufendesign, das der Keramik<br />

einen historischen Touch verleiht.<br />

Komplementiert wird „Hommage an<br />

Hommage“ mit einer freistehenden<br />

Badewanne mit nostalgischen Wannenfüßen<br />

und zierlichen Gründerzeitmöbeln<br />

in Holz oder Lack mit edler Marmorplatte,<br />

die mit liebevollen Details wie den<br />

keramischen Griffen überzeugen.<br />

Klassiker zum Firmenjubiläum: Villeroy & Boch haucht mit „Hommage an Hommage“<br />

einem Klassiker des Bad-Designs neues Leben ein. Foto: Villeroy & Boch<br />

37<br />

Boulevard


Tim Raue ‒ Sternekoch<br />

und „The Taste”-Coach<br />

Ofen für Neues<br />

Dual Cook Steam Backöfen der Serie 7<br />

Die Einbaubacköfen der Serie 7 bestechen durch ihre Vielfalt<br />

in Funktionalität und Design und stehen für Koch- und Backkreationen<br />

auf höchstem Niveau. Mit Dual Cook Steam kannst<br />

du z. B. gleichzeitig oben backen und unten 100%iges Dampfgaren<br />

nutzen. Die Funktion AI Pro Cooking¹ erkennt deine<br />

Zutaten² dank der integrierten Kamera³ und gibt Betriebsart,<br />

Garzeit und Temperatur⁴ vor. Zudem fügt sich das maßgeschneiderte,<br />

grifflose Design nahtlos in deine Küche ein. Diese<br />

Qualitäten überzeugen auch Sternekoch Tim Raue.<br />

¹ Nur bei ausgewählten Modellen verfügbar. | ² Nur im Menü „Automatisch kochen“ verfügbar. Die Art und Menge einiger Zutaten werden möglicherweise nicht erkannt. | ³ Die Kamera ist nur funktionsfähig, wenn das Licht eingeschaltet ist. | ⁴ Basiert auf<br />

einem von einer KI erstellten Algorithmus, nicht auf Echtzeitlernen. Wenn nach Erkennung der Zutaten und Rezeptauswahl ein Vorheizen erforderlich ist, müssen die Zutaten währenddessen aus dem Ofen genommen werden. Wenn kein Vorheizen<br />

erforderlich ist, können die Zutaten sofort nach der Erkennung gegart werden. Zusätzlicher Hinweis: Funktioniert möglicherweise nicht richtig, wenn bestimmte Lebensmittel eine dunkle Farbe haben oder abgedeckt sind, denn das kann die Erkennung<br />

behindern. Daher sollte der Garstatus eigenständig überwacht werden.


Foto: iStock<br />

MÖBELMARKT Special<br />

Top-Import-Märkte<br />

Deutschland importierte 2022 Möbel im Wert von 10,745 Mrd. Euro (+2,84%). Neben den Giganten China und Polen<br />

und dem stärker werdenden Vietnam gewinnen auch deutlich kleinere Exporteure wie Malaysia oder Indonesien<br />

an Bedeutung. Auch diese Nationen stehen für eine leistungsfähige Möbelindustrie. Spannende Einblicke in die<br />

Attraktivität der Märkte gaben die Frühjahrsmessen im März. MÖBELMARKT berichtet von den Veranstaltungen in<br />

Posen, Kuala Lumpur, Saigon, Jakarta und Guangzhou – aus Ländern also, die fast zwei Drittel der deutschen<br />

Möbel-Importe repräsentieren.<br />

China<br />

29,92%<br />

Übrige Länder<br />

38,54%<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Anteile der Möbelimporte<br />

nach Deutschland:<br />

Polen<br />

27,21%<br />

Vietnam<br />

3,27%<br />

Indonesien<br />

1,06%<br />

87


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In weiter Ferne, so nah<br />

Auf der Südhalbkugel, unterhalb des<br />

Äquators, erscheinen manche Themen<br />

weit entfernt, die hierzulande täglich im<br />

Fokus stehen. Zwar sind etwa in Indonesien<br />

die wirtschaftlichen Folgen des<br />

Ukraine-Kriegs spürbar, doch hat man<br />

nicht den Eindruck, dass sie dort den<br />

gleichen politischen oder medialen<br />

Stellenwert besitzen wie bei uns.<br />

Umgekehrt wirkt es vergleichsweise<br />

akademisch, wenn in Europa über ein<br />

globales Megathema wie den Klimawandel<br />

diskutiert wird, während die<br />

Menschen in einzelnen Stadtvierteln der<br />

Mega-City Jakarta bereits nasse Füße<br />

bekommen. Der ansteigende Meeresspiegel<br />

ist einer von mehreren Gründen<br />

hierfür. Die Auswirkungen kann man bei<br />

einem Besuch vor Ort hautnah erleben,<br />

wenn man mit dem Taxi auf Straßen gerät,<br />

in denen schon heute das Wasser<br />

steht.<br />

Indonesiens Regierung zieht daraus eine<br />

beispiellose Konsequenz und lässt<br />

eine neue Hauptstadt errichten; sie soll<br />

ambitionierteste Nachhaltigkeitsziele<br />

erfüllen. Das kann man dramatisch finden,<br />

aber auch pragmatisch sehen. Der<br />

Chef des Verbandes der indonesischen<br />

Möbelhersteller hat sich für Letzteres<br />

entschieden: „Wir werden davon profitieren,<br />

denn für die neue Hauptstadt<br />

werden sehr viele Möbel benötigt“, sagte<br />

er mir beim Messebesuch in Jakarta,<br />

ohne dabei auch nur eine Spur zynisch<br />

zu wirken.<br />

Dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens<br />

bis 2030 zu halten sein<br />

wird, glaubt ernsthaft kaum noch jemand.<br />

Umso wichtiger ist es, nicht in<br />

Fatalismus zu verfallen, sondern mit geballter<br />

Kraft an Klimaschutz und nachhaltiger<br />

Produktion zu arbeiten. Einige<br />

Möbelhersteller, die ihre Neuheiten auf<br />

den asiatischen Messen präsentierten,<br />

haben das verstanden. Vom recycelten<br />

Holz über kreislauffähige Produkte bis<br />

hin zu veganen Leder-Alternativen war<br />

in Kuala Lumpur, Saigon, Jakarta oder<br />

Guangzhou schon vieles zu sehen, was<br />

zukunftsfähig erscheint. Design und<br />

Produktqualität vieler südost-asiatischer<br />

Anbieter befinden sich ohnehin<br />

auf einem hohen Niveau.<br />

Diese Produkte haben bei uns aber nur<br />

dann eine Chance, wenn sie auch wirklich<br />

nachgefragt werden und nicht zuletzt<br />

preislich die Ansprüche erfüllen,<br />

die europäische Kunden stellen. Dass<br />

nachhaltige Produkte im Zuge des European<br />

Green Deal bis 2030 zur Norm<br />

innerhalb der EU werden sollen, ist für<br />

die exportorientierten Länder Asiens<br />

Herausforderung und Chance zugleich.<br />

Wobei Europa für sie bislang nur ein<br />

Markt unter mehreren ist, und längst<br />

nicht der wichtigste.<br />

In unserem Import-Märkte-Special nehmen<br />

wir Sie mit auf die Reise zu den<br />

Asien-Messen in Kuala Lumpur, Saigon,<br />

Jakarta und Guangzhou sowie zur<br />

ebenfalls sehr erfolgreichen Meble<br />

Polska in Posen – allesamt spannende<br />

Veranstaltungen mit reichlich Potenzial<br />

für die Zukunft.<br />

Was die bringt? In Asien jedenfalls wird<br />

aufmerksam registriert, wie sich die<br />

Rolle Chinas entwickelt. Von den negativen<br />

Auswirkungen der strikten Covid-<br />

Politik auf die Lieferfähigkeit konnten<br />

konkurrierende ASEAN-Staaten bereits<br />

profitieren. Wenn sich nun europäische<br />

Importeure in der Beschaffung breiter<br />

aufstellen und von China weniger abhängig<br />

machen wollen, spielt ihnen das<br />

ebenfalls in die Karten.<br />

Zwar ist der Abstand Chinas zu dem<br />

laut CSIL weltweit zweitgrößten Möbel-<br />

Exporteur Vietnam noch riesig. Doch<br />

der Kampf um weitere Marktanteile hat<br />

längst begonnen. Er wird sich angesichts<br />

der unsicheren geostrategischen<br />

Entwicklungen der kommenden Jahre<br />

verstärken – Stichwort Taiwan. Manche<br />

Themen, die heute noch weit entfernt<br />

erscheinen, sind dann plötzlich ganz<br />

nah.<br />

<br />

Stefan Mielchen / Redakteur<br />

mielchen@moebelmarkt.de<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023 Import-Special 89


Rund 20.000 Besucher aus 130<br />

Ländern kamen zur MIFF 2023<br />

nach Kuala Lumpur.<br />

90 Import-Special<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


MIFF 2023, Kuala Lumpur<br />

Eine Messe auf Rekordniveau<br />

So viele Aussteller wie noch nie:<br />

Die Malaysian International<br />

Furniture Fair (MIFF) erlebte ein<br />

starkes Comeback nach den<br />

Jahren der Corona-Pandemie.<br />

Durch die Aufhebung der<br />

Reisebeschränkungen konnte<br />

auch die Furniture China<br />

erstmals außerhalb von Shanghai<br />

ausstellen. Stefan Mielchen<br />

war in Kuala Lumpur dabei.<br />

Messe-Gründer Dato‘ Dr. Tan Chin Huat war froh,<br />

dass die Messe wieder die Größe von vor der<br />

Pandemie erreicht hat. Fotos: MIFF<br />

Mit einem von den Ausstellern gemeldeten<br />

Umsatz von 1,21 Mrd. US-Dollar<br />

verzeichnete die MIFF ein Plus von<br />

19% gegenüber dem Höchststand<br />

2019, vor Corona. „Die verlorenen Jahre<br />

der Pandemie haben gezeigt, wie<br />

wichtig die MIFF im globalen Möbelhandel<br />

als relevanter und beständiger<br />

Partner für das Geschäftswachstum<br />

ist,“ betonte Messe-Gründer Dato‘ Dr.<br />

Tan Chin Huat und zeigte sich glücklich<br />

über den Erfolg seiner Veranstaltung,<br />

die nach der Sonderausgabe im vergangenen<br />

Juli, als Malaysia seine Grenzen<br />

wieder geöffnet hatte, 2023 erstmals<br />

in ihrer regulären Form stattfinden<br />

konnte. Der MIFF-Gründer<br />

hat die Geschäftsführung<br />

der Veranstaltung mittlerweile<br />

in die Hände von Kelie<br />

Lim gelegt.<br />

Beide gemeinsam haben<br />

sich zum Ziel gesetzt, den<br />

überwiegend malaysischen<br />

Ausstellern mit der<br />

Messe neue Perspektiven<br />

und neue Märkte zu erschließen.<br />

„Die MIFF 2023<br />

hat unsere Erwartungen<br />

übertroffen. Wir sind dankbar<br />

für die großartige Unterstützung<br />

durch die globale<br />

Möbelindustrie, die<br />

Aussteller und die Besucher“,<br />

so Lim. „Wir konzentrieren<br />

uns weiterhin<br />

darauf, ein qualitativ hochwertiges<br />

Wachstum zu erzielen,<br />

um die MIFF als<br />

beste Handelsplattform für unsere Kunden<br />

zu stärken.“ Die Bedeutung Malaysias<br />

für den deutschen Möbelimport ist<br />

noch überschaubar: Möbel im Wert von<br />

25 Mio. Euro bildeten 2022 lediglich ein<br />

Viertelprozent des Gesamtvolumens ab,<br />

stellten aber immerhin eine Steigerung<br />

um 31% gegenüber dem Vorjahr dar.<br />

So soll es möglichst weitergehen.<br />

Als erster Möbelmesse des Jahres in<br />

Asien kommt der MIFF eine besondere<br />

Rolle zu. Fast 20.000 Besucher waren<br />

aus 136 Ländern angereist. Sie konnten<br />

eine Rekordzahl von 673 Ausstellern<br />

aus elf Ländern erleben, die sich auf 16<br />

Hallen an zwei Veranstaltungsorten verteilten<br />

und Massivholz-, Wohn- und Büromöbel<br />

vor allem Made-in-Malaysia<br />

präsentierten. Aber auch zahlreiche asiatische<br />

Hersteller aus China, Indien, Indonesien,<br />

Singapur, Thailand und Vietnam<br />

waren vertreten. Die diesjährige<br />

Messe profitierte von der aufgestauten<br />

Nachfrage. Am meisten verkauft wurden<br />

Möbel für das Esszimmer und die<br />

Küche, das Schlafzimmer, das Wohnzimmer,<br />

das Büro sowie Polstermöbel<br />

und Sofas.<br />

200 Unternehmen aus China<br />

Besonders freute sich Kelie Lim über<br />

die Furniture China und die von ihr eingebrachten<br />

Marken, „die die Ausstellungsfläche<br />

aufwerten und das Gesamterlebnis<br />

verbessern.“ Für die Messe,<br />

die zum ersten Mal außerhalb von<br />

Shanghai stattfand, war eine eigene<br />

Halle reserviert, in der eine Auswahl ihrer<br />

internationalen Top-Marken in den<br />

Bereichen Möbel, Heimtextilien und<br />

Einrichtungsmaterial gezeigt wurde.<br />

Das Ende der strikten Covid-Maßnahmen<br />

und die damit verbundene Wiedereröffnung<br />

der chinesischen Grenze<br />

brachte über 200 Unternehmen aus<br />

dem Reich der Mitte nach Kuala Lumpur.<br />

Das Engagement soll verstetigt<br />

werden: „Die MIFF hat ihre Relevanz für<br />

die Branche bewiesen, und wir sehen<br />

großes Potenzial für eine langfristige<br />

Beziehung“, erklärte Stella Zhong, die<br />

stellvertretende Geschäftsführerin der<br />

Shanghai-Messe.<br />

„Die breite Palette an Ausstellern und<br />

Produkten hat der Messe viel Energie<br />

verliehen und ein positives neues Gefühl<br />

vermittelt“, betonte auch Kelie Lim.<br />

„Wir freuen uns darauf, alle im nächsten<br />

Jahr zu unserem 30-jährigen Jubiläum<br />

wieder begrüßen zu dürfen, das noch<br />

stärker und besser sein wird.“<br />

Dass die Pandemie ihre Spuren hinterlassen<br />

hat, wurde in der Furniture Design<br />

Competition der MIFF deutlich: Für<br />

den diesjährigen Wettbewerb mit dem<br />

Thema „Möbel für den Arbeitsplatz<br />

nach der Pandemie“ wurden mehr als<br />

250 Beiträge eingereicht. Das Bemühen<br />

um junge Designer ist Kelie Lim dabei<br />

besonders wichtig. „Denn es ist sehr<br />

aufregend zu sehen, wie Kreativität das<br />

Wachstum von Unternehmen fördern<br />

kann. Wir wollen diesen Geist weiterhin<br />

fördern und junge Designer ins Rampenlicht<br />

stellen, um ihnen den Start und<br />

den Aufbau einer erfolgreichen Karriere<br />

in der Branche zu erleichtern.“<br />

671 Ausstellern zeigten auf der MIFF vor allem Möbel Made in Malaysia, so wie hier<br />

das Unternehmen LSG Furniture. Fotos: Mielchen<br />

Für die Furniture China, die zum ersten Mal außerhalb von Shanghai stattfand, war<br />

eine eigene Halle reserviert.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023 Import-Special 91


VIFA Expo 2023, Saigon<br />

Dynamische Entwicklung<br />

Mehr als 600 Aussteller<br />

fanden im und rund um<br />

das Saigon Exhibition &<br />

Convention Center<br />

Platz.<br />

So groß und umsatzstark wie in diesem Jahr war die Möbelmesse in Vietnam noch nie. Das Land hat sich zum zweitgrößten Exporteur<br />

von Möbeln weltweit entwickelt. Entsprechend groß ist das Interesse an den heimischen Herstellern, die in Qualität und Design hohe<br />

Ansprüche erfüllen. Auch das Geschäft mit Europa wird immer interessanter. Aus Saigon berichtet Stefan Mielchen.<br />

Gut besucht: Aus 117 Ländern<br />

kamen die Besucher nach Saigon,<br />

die größte Gruppe aus China.<br />

Die vietnamesische Möbelindustrie hat<br />

in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte<br />

Entwicklung hingelegt. Mittlerweile<br />

rangiert das Land laut den<br />

Marktforschern des italienischen Instituts<br />

CSIL auf Rang 2 der weltweiten<br />

Möbelexport-Nationen – mit sehr großem<br />

Abstand zu China, aber noch vor<br />

Polen, Italien und Deutschland.<br />

Die Möbelindustrie ist ein sehr wichtiger<br />

wirtschaftlicher Motor Vietnams, in den<br />

letzten zehn Jahren vervierfachten sich<br />

die Exporte auf mittlerweile 20 Mrd. US-<br />

Dollar. Bei den deutschen Importen belegt<br />

das Land Rang 5 mit einem Volumen<br />

von mehr als 350 Mio. Euro 2022,<br />

23,8% mehr als im Vorjahr.<br />

Auch die VIFA Expo in Saigon hat sich<br />

entsprechend weiterentwickelt und bezeichnet<br />

sich als eine der zehn größten<br />

Möbelmessen der Welt. Die 14. <strong>Ausgabe</strong><br />

wartete in diesem Jahr mit 2.410<br />

Ständen von 612 vietnamesischen,<br />

aber auch internationalen Ausstellern<br />

auf, von denen viele wiederum ausländische<br />

Investoren sind, die vietnamesische<br />

Fertigungsstätten nutzen. Über<br />

140 von ihnen kamen aus Ländern wie<br />

den USA, Großbritannien, Deutschland,<br />

China, Indien, Indonesien, Japan, Korea,<br />

Malaysia, Taiwan und Thailand.<br />

Das Saigon Exhibition & Convention<br />

Center (SECC) als Veranstaltungsort<br />

war mit 40.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt,<br />

auf dem Außengelände präsentierten<br />

sich zudem zahlreiche Firmen<br />

wieder in den eigens aufgestellten großen<br />

Zelten. Viele Aussteller hatten nicht<br />

nur in die Entwicklung neuer Produkte<br />

investiert, sondern auch in die Gestaltung<br />

ihrer Stände, um Facheinkäufer<br />

und Besucher anzuziehen. Gezeigt wurde<br />

eine breite Palette an Möbeln für den<br />

Innen- und Außenbereich, Kunsthandwerk,<br />

Geschenkartikeln, Holzwerkstoffen,<br />

Holzbearbeitungsmaschinen und<br />

Wohn-Accessoires. Bei den Polstermöbeln<br />

lagen Sessel und Sofas in hellen<br />

Bouclé-Stoffen voll im Trend, stark vertreten<br />

waren auch Outdoor-Möbel in<br />

anspruchsvollen Designs.<br />

„Bigger, better, bolder“ lautete das Motto<br />

der Veranstaltung, die den Einkäufern<br />

mittlerweile auch eine <strong>Online</strong>-Plattform<br />

für ein virtuelles Messeerlebnis bietet.<br />

Sie soll die internationalen Einkäufer<br />

und Aussteller dabei unterstützen, auch<br />

nach der Messe in Kontakt zu bleiben<br />

und langfristige Beziehungen aufbauen<br />

zu können.<br />

„Die VIFA Expo ist die führende Veranstaltung<br />

unter den asiatischen Möbelmessen<br />

im März“, unterstrich selbstbewusst<br />

Nguyen Van Vy, stellvertretender<br />

Generaldirektor des Messeveranstalters<br />

Lien Minh, gegenüber unserem Magazin.<br />

„Und Vietnam ist ein sehr dynamischer<br />

Markt.“<br />

Das war auch auf der Messe spürbar.<br />

Vietnam liefert Möbel mittlerweile in<br />

mehr als 120 Länder, allen voran in die<br />

USA und nach Großbritannien sowie<br />

Kanada, Australien und Japan. 95% der<br />

in Vietnam produzierten Möbel gingen<br />

2022 ins Ausland. Mehr als die Hälfte<br />

davon sind Möbel für den Wohn-, Essund<br />

Schlafraum (31%) sowie Polstermöbel<br />

(26%).<br />

Durch Freihandelsabkommen mit den<br />

ASEAN-Staaten und der Europäischen<br />

Union sind auch diese Wirtschaftsregionen<br />

zunehmend wichtig. Das Interesse<br />

an Geschäften mit EU-Mitgliedsstaaten<br />

ist groß, wie unter anderem bei<br />

einem Seminar zu den globalen Im- und<br />

Export-Trends deutlich wurde, das die<br />

Messe für interessierte Aussteller an-<br />

92 Import-Special<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Trendige Polstermöbel wie hier bei<br />

Momentum Living bildeten einen<br />

Schwerpunkt des Messe-Angebots.<br />

Auch im Bett ist das Thema Nachhaltigkeit<br />

angekommen, wie Aussteller<br />

Klotz International aus Malaysia zeigte.<br />

bot. Redakteur Stefan Mielchen sprach<br />

dort als MÖBELMARKT-Vertreter über<br />

die wichtigsten Entwicklungen auf dem<br />

europäischen Markt und zeigte auf,<br />

welche Nachhaltigkeitskriterien die EU<br />

im Rahmen des European Green Deal<br />

künftig anlegt. Ein Thema, das zahlreiche<br />

Nachfragen mit sich führte, denn zu<br />

den entsprechenden Anforderungen bei<br />

Recyling, Kreislaufwirtschaft oder Klimaneutralität<br />

besteht noch viel Aufklärungsbedarf.<br />

Doch die Wichtigkeit einer nachhaltigen<br />

Produktion hat auch Vietnam längst erkannt.<br />

So gehörte zu den Ausstellern<br />

auch das Vietnam Forest Certification<br />

Office, das ein eigenes Zertifizierungsprogramm<br />

entwickelt hat, das auch im<br />

Verbund mit anderen südost-asiatischen<br />

Ländern Anwendung findet. „Das<br />

vietnamesische Forst-Zertifizierungssystem<br />

fördert die nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

und gewährleistet hierdurch<br />

die Legalität von Holzwerkstoffen<br />

und den Umweltschutz, um den Anforderungen<br />

der nationalen und internationalen<br />

Märkte gerecht zu werden“, betont<br />

Vize-Direktor Bui Chinh Nghia. Ein<br />

Thema, das angesichts des hohen Anteils<br />

an Massivholzmöbeln von großer<br />

Relevanz auf der Messe war, zumal in<br />

Vietnam auch viele nordamerikanische<br />

Harthölzer verarbeitet werden, deren<br />

Standards ein weiterer Maßstab für die<br />

Hersteller sind. Die Region um Saigon<br />

gilt als Herzstück der Möbelproduktion<br />

des Landes, und so nahmen viele Messebesucher<br />

das Angebot von Bustouren<br />

in insgesamt elf Fabriken des Umlandes<br />

dankbar an.<br />

Höchstes Einkaufsvolumen<br />

In diesem Jahr lockte die VIFA Expo insgesamt<br />

18.180 Besucher nach Saigon,<br />

darunter 5.729 internationale Gäste aus<br />

117 Ländern. Die größte Gruppe kam<br />

aus China, der Anteil asiatischer Gäste<br />

lag insgesamt bei 55%. Ein Viertel der<br />

Besucher stammte aus den USA und<br />

Kanada. Drittgrößte Gruppe waren Einkäufer<br />

aus Europa mit einem Anteil von<br />

15%, vor allem aus Großbritannien,<br />

Frankreich, Deutschland, Nordirland<br />

und den Niederlanden.<br />

Laut Statistiken der Aussteller unterzeichneten<br />

fast 80% von ihnen während<br />

der Messe mit Einkäufern Aufträge oder<br />

Absichtserklärungen im Gesamtwert<br />

von fast 100 Millionen US-Dollar – die<br />

höchste Summe, die eine Möbelmesse<br />

in Vietnam jemals erreicht hat. 95% der<br />

Aussteller wollen sich für 2024 wieder<br />

anmelden, wobei der Platzbedarf erneut<br />

steigen wird, denn die Hälfte von<br />

ihnen kündigte an, ihre Stände im kommenden<br />

Jahr vergrößern zu wollen. Die<br />

Attraktivität der Messe dürfte damit<br />

weiter steigen.<br />

„Vietnam ist ein sehr dynamischer<br />

Markt“, betont Messe-Vizechef<br />

Nguyen Van Vy. Fotos: Mielchen<br />

Outdoor-Möbel aus recycelten<br />

Rohstoffen bietet Green Bird an.<br />

Die Vietnamesen kommen auch<br />

zur spoga nach Köln.<br />

MÖBELMARKT-Redakteur Stefan<br />

Mielchen hielt auf der VIFA Expo einen<br />

Vortrag über die Exportmöglichkeiten<br />

in die EU. Foto: Lien Minh<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023 Import-Special 93


Über 12.000 Besucher kamen zur Möbelmesse nach Jakarta. Foto: IFEX<br />

IFEX Jakarta 2023<br />

Die Messe als Exportmotor<br />

Mehr als 12.000 Besucher aus<br />

115 Nationen hat die indonesische<br />

Möbelmesse IFEX in<br />

diesem Jahr gezählt. In fünf<br />

Hallen wurde die Leistungsfähigkeit<br />

der heimischen Möbelbranche<br />

von Designmöbeln bis<br />

zu Kunsthandwerk beeindruckend<br />

unter Beweis gestellt. Der<br />

Export boomt, viele Unternehmen<br />

haben sich dem Thema<br />

Nachhaltigkeit verpflichtet.<br />

94 Import-Special<br />

Über 500 in- und ausländische Aussteller<br />

wurden in den fünf Hallen sowie auf<br />

dem Außengelände der JIExpo in Jakarta<br />

gezählt. Dabei stand der Export<br />

als Hauptmarkt der indonesischen Möbelindustrie<br />

besonders im Fokus. In<br />

den letzten fünf Jahren ist die Exportleistung<br />

der Branche um bemerkenswerte<br />

78% gestiegen. 2022 erreichte<br />

der Exportwert der Möbel- und Handwerksindustrie<br />

mit 3,5 Mrd. US-Dollar<br />

den höchsten Wert aller Zeiten.<br />

Eine Ursache ist die Covid-Pandemie.<br />

Die strikte Quarantänepolitik Chinas<br />

entpuppte sich als Wettbewerbsvorteil<br />

für Indonesien, da viele Einkäufer mangels<br />

Alternative auf die dortigen Hersteller<br />

zurückgriffen. So leistet die Möbelndustrie<br />

einen wichtigen Beitrag zur<br />

Wirtschaft Indonesiens. Im Jahr 2021<br />

war die Branche eine der fünf wachstumsstärksten<br />

im Sektor der nicht-ölund<br />

gasverarbeitenden Industrie.<br />

In der Rangliste der deutschen Möbelimport-Nationen<br />

steht Indonesien mit<br />

einem Volumen von 114,1 Mio. Euro<br />

aktuell auf Platz 18. Die Dynamik dabei<br />

ist groß: In den letzten beiden Jahren<br />

legte das Land hier um 51,7% zu.<br />

Das soll möglichst so bleiben, und so<br />

wurde die IFEX zu einem besonders<br />

wichtigen Schaufenster der Hersteller.<br />

Doch Abdul Sobur weiß, dass nichts<br />

einfach vom Himmel fällt. „Was das Design<br />

betrifft, sind unsere Produkte im<br />

Vergleich zu den Produkten anderer<br />

Länder durchaus wettbewerbsfähig“,<br />

betonte der Vorsitzende des Verbands<br />

der Möbel- und Handwerksindustrie<br />

(HIMKI) gegenüber MÖBELMARKT.<br />

„Aber was die Wertigkeit angeht, sind<br />

wir noch nicht so wettbewerbsfähig. Wir<br />

müssen diesen Mehrwert erhöhen und<br />

den Wert unserer Produkte steigern.“<br />

Selbstbewusster Minister<br />

Diese Mischung aus Bescheidenheit<br />

und Realismus sollte man jedoch nicht<br />

mit einem Mangel an Selbstbewusstsein<br />

verwechseln. Mit Blick auf die<br />

Nachbarstaaten in Südost-Asien erklärte<br />

beispielsweise der indonesische<br />

Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto<br />

während der Messe: „Wir sind besser,<br />

was die Handwerkskunst angeht. Wir<br />

haben einen Rohstoffvorteil und wir verfügen<br />

über zahlreiche Arbeitskräfte. Wir<br />

haben buchstäblich das Potenzial zu<br />

wachsen, und wir werden dies weiter<br />

vorantreiben, damit wir mit anderen<br />

Ländern konkurrieren können.“<br />

Ein wichtiger Aspekt dieser Konkurrenzfähigkeit<br />

ist das Thema Nachhaltigkeit,<br />

das sich wie ein roter Faden durch die<br />

Messehallen und die Präsentationen der<br />

Aussteller zog. Dies dürfte nicht zuletzt<br />

der eigenen Betroffenheit geschuldet<br />

sein, denn Indonesien spürt die Folgen<br />

des mit dem Klimawandel ansteigenden<br />

Meeresspiegels längst hautnah – die<br />

Regierung hat daher den Bau einer neuen<br />

Hauptstadt beschlossen. Doch auch<br />

mit Blick auf die internationale Vermarktbarkeit<br />

sind Möbel aus „grüner“<br />

Produktion ein entscheidendes Argument.<br />

Holzzertifikate wie FSC oder das<br />

Siegel Indonesian Legal Wood sind bei<br />

vielen Herstellern Standard, aber auch<br />

ein wichtiges Signal, um der Kritik von<br />

Umweltschützern an illegalem Einschlag<br />

in den tropischen Regenwäldern Indonesiens<br />

zu begegnen. Möbel aus Bam-<br />

Möbel für In- und Outdoor auf der Basis<br />

von Rattan bietet Vivere an. Die Indonesier<br />

verkaufen auch nach Deutschland.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Die Dänin Helle Nielsen produziert unter ihrer Marke Libra in<br />

Indonesien Outdoor-Möbel, größter Kunde in Europa ist XXXLutz.<br />

bus, Eiche, Teak, Mango oder Mahagoni,<br />

Weidenholz und Rattan dominierten<br />

das Angebot in Jakarta. Nicht selten<br />

kommt in der Produktion mittlerweile<br />

recyceltes Holz zum Einsatz, viele Möbel<br />

sind zudem sowohl In- als auch<br />

Outdoor einsetzbar. Aber auch Alternativen<br />

zu herkömmlichen Werkstoffen<br />

schreiten in der Entwicklung voran. So<br />

präsentierte das Start-up Bell Living<br />

Lab den Prototyp eines Lounge Chair<br />

aus veganem Leder, das auf der Basis<br />

fermentierter Reste von Kaffeepflanzen<br />

entwickelt wurde. Marktreif ist das Produkt<br />

im Möbelbereich zwar noch nicht,<br />

bei modischen Artikeln wie Taschen,<br />

Geldbeuteln oder Schuhen jedoch bereits<br />

im Einsatz.<br />

Internationale Einkäufer<br />

Als größte B2B-Möbelmesse Indonesiens<br />

war die IFEX schon immer ein Magnet<br />

für internationale Einkäufer. Deren<br />

Zahl nimmt stetig zu, zumal die diesjährige<br />

Veranstaltung wieder Teil des asiatischen<br />

Messezyklus war und die Reisezurückhaltung<br />

ausländischer Besucher<br />

aufgrund der Pandemie kein wirkliches<br />

Thema mehr ist. Exakt 12.118 Einkäufer<br />

fanden den Weg nach Jakarta, die meisten<br />

von ihnen kamen aus Australien, Indien,<br />

den USA, Frankreich, China, den<br />

Niederlanden, Singapur, Japan, Malaysia<br />

und Spanien. Daswar Marpaung, Direktor<br />

des Messeveranstalters Dyandra<br />

Promosindo, zeigte sich mit dem Verlauf<br />

der Messe zufrieden: „Wir haben zahlreiche<br />

Anregungen für die Organisation<br />

der diesjährigen Veranstaltung erhalten<br />

und werden diese für die Verbesserungen<br />

im nächsten Jahr berücksichtigen.“<br />

Der Möbelverband HIMKI will dafür werben,<br />

das Teilnehmerfeld dann noch auszubauen.<br />

„Wir hoffen, dass wir im<br />

nächsten Jahr mehr einzigartige Produkte<br />

von unseren Handwerkern und<br />

Holzschnitzern sehen können. Das ist<br />

unsere Stärke, mit der andere Länder<br />

nicht konkurrieren können“, betont Verbandschef<br />

Sobur. Seine Stellvertreterin<br />

Djudjuk Aryati hat vor allem Indien und<br />

den Nahen Osten als potenzielle Absatzmärkte<br />

für indonesische Möbelprodukte<br />

im Blick: „Etwa 70 Prozent der indischen<br />

Bevölkerung sind Millennials,<br />

die wir als Konsumenten ansprechen<br />

und halten können.“<br />

Ziel sei es, die Möbelexporte bis Ende<br />

2024 auf einen Wert von 5 Mrd. US-Dollar<br />

zu steigern und dabei auch zunehmend<br />

digitale Plattformen zu nutzen, erklärt<br />

der HIMKI-Vorsitzende Abdul<br />

Sobur. Mit Unterstützung von Messeveranstalter<br />

Dyandra Promosido werde<br />

man die IFEX als Vorzeigeveranstaltung<br />

weiter vorantreiben.<br />

Stefan Mielchen<br />

Die Verarbeitung zertifizierter Hölzer wie hier bei East<br />

Colonial sind für die meisten Hersteller Standard.<br />

Zufrieden mit der IFEX (v.l.): Messedirektor Daswar Marpaung, HIMKI-Vorsitzender<br />

Abdul Sobur und seine Stellvertreterin Djudjuk Aryati.<br />

Das Start-Up Bell Living Lab zeigte vegane Leder-Alternativen auf der Basis<br />

fermentierter Kaffeepflanzen-Reste.<br />

Geballte Handwerkskunst: Anbieter wie Kay Home Decor produzieren<br />

Deko-Artikel zu 100 Prozent aus Naturfasern. Fotos: Mielchen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023 Import-Special 95


CIFF 2023, Guangzhou<br />

Mehr Besucher aus dem Inland<br />

Auf der Messe in Guangzhou<br />

herrschte im März ein starker<br />

Besucherandrang: Fotos: CIFF<br />

Die China International Furniture<br />

Fair (CIFF) in Guangzhou<br />

konnte im März ein deutliches<br />

Besucherplus verzeichnen, auch<br />

wenn viele ausländische Gäste<br />

der Messe noch fernblieben. In<br />

zwei Phasen standen zunächst<br />

Wohnräume und Polstermöbel<br />

und anschließend Büromöbel<br />

und Zulieferteile im Mittelpunkt.<br />

Für MÖBELMARKT war Casey<br />

Loo in China unterwegs.<br />

Die Möbelmessen in Asien verzeichneten<br />

in diesem Frühjahr eine positive Beteiligung<br />

sowohl der Aussteller als auch<br />

der Besucher. Einige Veranstaltungen<br />

konnten zudem mit beeindruckenden<br />

Zahlen aufwarten – eine größere Ausstellungsfläche,<br />

mehr Aussteller, mehr<br />

Einkäufer sowie ein größeres Transaktionsvolumen.<br />

Dies deutet möglicherweise<br />

auf die Lebendigkeit der internationalen<br />

Märkte und ein potenziell gutes<br />

Jahr 2023 für die asiatischen Hersteller<br />

hin, trotz der Besorgnis über die anhaltend<br />

schwache Nachfrage aus den USA<br />

und Europa, den größten Exportmärkten<br />

der Region.<br />

Insbesondere die China International<br />

Furniture Fair 2023 in Guangzhou wurde<br />

mit rund 4.000 teilnehmenden inund<br />

ausländischen Marken erfolgreich<br />

abgeschlossen. Einer ihrer Mitveranstalter<br />

ist die Red Star Macalline Group,<br />

Chinas größter Betreiber von Einrichtungs-<br />

und Möbelgeschäften. Die 51.<br />

<strong>Ausgabe</strong> der CIFF fand im März in zwei<br />

Durchgängen von jeweils vier Tagen<br />

statt. Die beiden Messe-Teile beanspruchten<br />

eine Gesamtausstellungsfläche<br />

von 700.000 Quadratmetern. Die<br />

Organisatoren meldeten insgesamt<br />

380.763 Fachbesucher aus 166 Ländern<br />

und Regionen. Dies ist ein Anstieg<br />

um 27,88 % im Vergleich zu 2019, bevor<br />

China aufgrund der Covid-Pandemie<br />

gesperrt wurde.<br />

Obwohl bislang keine detaillierte Aufschlüsselung<br />

der Besucher zwischen<br />

Phase 1 (Wohnmöbel) und Phase 2 (Büromöbel<br />

und Fertigungstechnologien)<br />

vorliegt, war beim Rundgang über die<br />

Messe spürbar, dass der Anteil der internationalen<br />

Besucher gesunken ist.<br />

Die gestiegene Gesamtzahl der Besucher<br />

dürfte demnach die rasche Belebung<br />

des chinesischen Inlandsmarkts<br />

widerspiegeln, während die sichtlich<br />

geringere Zahl der internationalen Besucher<br />

ein Zeichen für die allgemein anhaltende<br />

schwache Auslandsnachfrage<br />

auf den meisten Märkten ist. Die<br />

Schwierigkeit, derzeit ein Visum für die<br />

Einreise nach China zu erhalten, dürfte<br />

ebenfalls eine Rolle gespielt haben.<br />

Als eine der wichtigsten Plattformen zur<br />

Exportförderung der chinesischen Möbelindustrie<br />

begann die CIFF Guangzhou<br />

zunächst als Veranstaltung zur<br />

Unterstützung chinesischer Hersteller,<br />

vor allem aus der Provinz Guangdong,<br />

um sowohl inländische als auch internationale<br />

Märkte zu erschließen. Im<br />

Laufe der Jahre wurde sie immer internationaler,<br />

und immer mehr ausländische<br />

Käufer und Aussteller nahmen an<br />

der Messe teil. Auch wenn die Corona-<br />

Pandemie ihre Internationalisierung etwas<br />

beeinträchtigt hat, ließen sich die<br />

Organisatoren nicht entmutigen. Die Bemühungen,<br />

die Messe durch intensive<br />

96 Import-Special<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Wohnräume und Polstermöbel standen im ersten Teil der CIFF im Mittelpunkt.<br />

Im Rahmen der CIFM/Interzum Guangzhou wurden<br />

Zulieferprodukte und Maschinen gezeigt.<br />

Werbung in den wichtigsten Fachzeitschriften<br />

und Werbeplattformen weltweit<br />

zu vermarkten, wurden auch in den<br />

Jahren der Pandemie fortgesetzt.<br />

Chinas Welthandel floriert<br />

Im Laufe der Jahre verbesserten sich<br />

das Produktdesign, die Qualität und die<br />

Vielfalt der in China und damit auch auf<br />

der CIFF Guangzhou angebotenen Produkte<br />

erheblich. Dies belebte das Geschäft.<br />

Der chinesische Handel mit der<br />

Welt florierte unabhängig von der Pandemie<br />

weiter. Nach Angaben der Organisatoren<br />

überstieg der kumulierte Exportwert<br />

chinesischer Möbel und ihrer<br />

Teile von 2020 bis 2022 400 Milliarden<br />

Yuan (53,5 Mrd. Euro), selbst in den<br />

letzten drei Jahren, in denen es für ausländische<br />

Käufer nahezu unmöglich<br />

war, ihre chinesischen Lieferanten zu<br />

besuchen. Im Jahr 2021 wurde ein Rekordwert<br />

von 477,19 Milliarden Yuan<br />

(63,8 Mrd. Euro) erreicht.<br />

Nach Angaben von Kuka Home, einem<br />

der führenden chinesischen Möbelunternehmen<br />

und regelmäßigem Aussteller<br />

auf der CIFF Guangzhou, übertraf<br />

die Resonanz der jüngsten Messe alle<br />

Erwartungen. Das Unternehmen belegte<br />

eine Fläche von 1.200 Quadratmetern<br />

und empfing viele ausländische<br />

Besucher, von denen die meisten aus<br />

der ASEAN-Region und dem Nahen<br />

Osten kamen. Kuka präsentierte insgesamt<br />

55 neue Designs für Sofas aus Leder<br />

und Stoff, Betten, Relax-Sessel und<br />

Esszimmerstühle.<br />

Zeitgenössisches Design<br />

Die diesjährige CIFF Guangzhou war<br />

ähnlich aufgebaut wie in den Jahren vor<br />

Covid. In Phase 1 wurden im Bereich A<br />

wie in der Vergangenheit Wohnräume<br />

und Polstermöbel präsentiert. Unter<br />

dem Titel „Design Spring CIFF Contemporary<br />

Design Exhibition“ wurde hier<br />

unter anderem zeitgenössisches chinesisches<br />

Originaldesign gezeigt.<br />

Im Bereich B wurden die Kategorien<br />

Polstermöbel, Esszimmer- und Wohnzimmermöbel<br />

präsentiert. Wohndekoration<br />

und Heimtextilien waren im Bereich<br />

C untergebracht. Die Poly World Trade<br />

Center Expo war dem Thema Freizeit im<br />

Freien gewidmet und umfasste Outdoor-Möbel,<br />

Sonnenschutzsysteme,<br />

Freizeit-Camping und andere Outdoor-<br />

Kategorien.<br />

In Phase 2 wurde zusätzlich zu den Bereichen<br />

A, B und C der Bereich D, eine<br />

neu gebaute Halle, für die Messen Office<br />

and Commercial Furniture und<br />

CIFM/interzum Guangzhou genutzt. Auf<br />

den beiden Messen waren viele große<br />

Namen der Branche vertreten. Die<br />

nächste <strong>Ausgabe</strong> der CIFF findet vom<br />

5. bis 8. September 2023 in Shanghai<br />

statt.<br />

Casey Loo,<br />

FurnitureAndFurnishing.com<br />

Mit rund 4.000 in- und ausländischen Märkten<br />

und einem deutlichen Besucherplus war die<br />

51. <strong>Ausgabe</strong> der CIFF in Guangzhou wieder<br />

sehr erfolgreich. Fotos: Casey Loo<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Import-Special 97


Das modulare Design-Sofa „Dolce Vita“ von<br />

Comforteo steht für den Umbruch – Export-Chef<br />

Milosz Grabarz freute sich über „Gold“ dafür.<br />

Meble Polska 2023:<br />

Zeitenwende auch in Posen<br />

Trading up statt pure Mengen-Strategie: Eine hervorragende Posener Möbelmesse dokumentierte den Entwicklungsschub in Polens<br />

Möbelindustrie – ebenso aber auch die Herausforderungen, welche die komplexen Umbrüche der Märkte mit sich bringen. Was jedoch<br />

der stetig steigenden globalen Strahlkraft der Messe in die Karten spielt. Aus Posen berichtet Gerald Schultheiß.<br />

Die Meble Polska, die Leitmesse in Osteuropa,<br />

fand wieder zum angestammten<br />

Termin vor der Messe-Saison in<br />

Fernost statt: Vom 21. bis 24. Februar<br />

präsentierten sich auf der Möbelmesse<br />

und der parallelen Inneneinrichtungs-<br />

Messe Home Decor insgesamt 263<br />

Aussteller aus 15 Ländern.<br />

Dass die Messefläche mit 55.000 qm<br />

kompakter war als bei der letzten regulären<br />

Messe im Februar 2020 lag vor allem<br />

daran, dass das frühere Begleit-<br />

Event Arena Design nicht stattfand.<br />

Daher freute sich Messe-Direktor Józef<br />

Szyszka, dass die Möbelmesse selbst<br />

mit den Hallen 3, 3A, 5, 6, 8 und 8A fast<br />

ihre Rekordfläche von 2020 belegte.<br />

Und dies, obwohl mit Forte und Szynaka<br />

zwei Big-Player kurzfristig abgesagt<br />

hatten. Stattdessen waren Neuzugänge<br />

wie der exportstarke Polstermöbler<br />

Matex, 3 S Frankenmöbel mit GK Meble<br />

oder der Küchenmöbler Kam erstmals<br />

dabei. Da einige kleinere, vorrangig<br />

auf den Heimatmarkt fokussierten<br />

Hersteller fehlten, war die Qualität der<br />

Messe bei rund 200 reinen Möbel-Ausstellern<br />

gegenüber 2020 nochmal erheblich<br />

gestiegen.<br />

Neben der Ausstellerstruktur trug dazu<br />

auch das sprunghafte Trading-up des<br />

Angebots und seiner Präsentation bei.<br />

Dies spiegelte sich auch bei der Vergabe<br />

der Gold-Medaillen der Messe wider<br />

– spielten dort neben Design, Materialien,<br />

Verarbeitung und Funktionen auch<br />

Reinigungs- und Reparierbarkeit eine<br />

Rolle. Der „Eco Prize“ etwa ging an Matroluxe<br />

für eine innovativ verpackte, recycelbare<br />

Zonen-Rollmatratze.<br />

Die zuweilen rappelvollen Gänge spiegelten<br />

sich in der Zahl der Fachbesucher,<br />

die im Vergleich zur Mai-Messe<br />

2022 um 19,6% auf rund 13.750 stieg.<br />

Dass 51% aus dem Ausland kamen,<br />

belegte einerseits die Schwäche des Inlands-Markts,<br />

andererseits die steigende<br />

globale Strahlkraft der Messe, die<br />

diesmal Fachbesucher aus 71 Ländern<br />

begrüßen konnte.<br />

Und dass Posen zum Branchen-Treff<br />

der Deutschen geworden ist, belegte alleine<br />

die Tatsache, dass bis auf eine<br />

Ausnahme auch alle Möbel-Einkaufsverbände<br />

vor Ort waren. Entsprechend<br />

stellten die Deutschen mit 15,9% einmal<br />

mehr die mit Abstand größte<br />

ausländische Besucher-Gruppe.<br />

Worauf auch einige ausländische<br />

Aussteller wie Hjort Knudsen<br />

oder Primavera schielten.<br />

Auch Kaufland war erstmals<br />

mit einem Stand präsent,<br />

um das Potenzial der Messe<br />

für den Ausbau seines <strong>Online</strong>-Marktplatzes<br />

besser<br />

abschöpfen zu können.<br />

Zumal immer mehr polnische<br />

Hersteller wegen der<br />

Schwäche des Inlands- und<br />

anderer Märkte nach direkten<br />

Wegen gen Westen suchen.<br />

Nicht von ungefähr gaben Hermes<br />

und sein polnisches Pendant<br />

Zadbano in Posen den Startschuss<br />

für ihre Partnerschaft, um das Dropshipping-Angebot<br />

in Richtung Deutschland<br />

und Westeuropa auszubauen und<br />

zu optimieren.<br />

Fortsetzung auf S. 100<br />

„Mister Meble Polska“ – der Erfolg der<br />

Messe hat einen Namen: Józef Szyszka,<br />

langjähriger Direktor der Möbelmesse.<br />

98 Import-Special<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Vor allem auch Wójcik repräsentierte den Entwicklungsschub: Jochen Horn (l.),<br />

Jörn Bock (3.v.l.) und Piotr Wójcik (r.) mit Messe-Chef Józef Szyszka (2.v.l.).<br />

Auch die Inhaber-Familie des Polstermöblers Puszman war sehr zufrieden:<br />

Sohn Robert Kornak, Magdalena Puszman-Kornak und ihr Mann Cezar (v.l.).<br />

Durchbruchs-Stimmung: Adam Tadla von Exxpo (Gala) freute sich über die<br />

bemerkbar stärkere Kundenpräsenz und äußerst positive Gespräche.<br />

Testete Posen wegen der enormen deutschen Besucher-Präsenz und seiner<br />

globalen Ausstrahlung: Aleksandra Dzierzawa von Hjort Knudsen.<br />

Eines der Highlights von Lenart stand in einem „Secret Room“: Ein Schrankbett,<br />

das sich smart & easy zum Sofa vor dem Schrank verwandeln lässt.<br />

Tina Tiede und Jakob Scheidel von Kaufland freuten sich über viele Gespräche<br />

mit Interessenten, Marktplätze für ihre Vertriebsstrategien zu nutzen.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023 Import-Special 99


Informierten über ihre Cross-Border-Initiative: Dr. Andreas Schmidt, Head of<br />

Innovation & International Hermes (l.), Pawel Poradzki, Präsident Zadbano.<br />

Johannes Röhr (3.v.l.), Jaroslaw Pawlak (l) und ihr Team präsentierten die<br />

Kompetenz der Röhr Logistic Group aus Polen heraus. Fotos: Schultheiß<br />

Viele Besucher kamen u. a. auch aus<br />

UK, Tschechien, Frankreich und Holland,<br />

auch die USA, Israel oder die VAE<br />

waren verstärkt vertreten. „Die Meble<br />

Polska ist als Schaufenster der polnischen<br />

Möbelindustrie weltweit bekannt<br />

und ihre Strahlkraft steigt weiter“, so<br />

Messe-Chef Józef Szyszka.<br />

Die Stimmung auf der Messe war entsprechend<br />

gut bis ausgelassen. Zumal<br />

einige nicht nur von der Absage und<br />

den Spekulationen insbesondere um<br />

Forte profitierten, sondern auch davon,<br />

dass Black Red White nun zur XXXL-<br />

Gruppe gehört und jetzt entsprechend<br />

für einige Einkäufer Tabu ist.<br />

Der Umsatz der polnischen Möbelindustrie<br />

stieg im letzten Jahr um geschätzte<br />

11% auf einen Rekordwert von<br />

68,5 Mrd. PLN. Ein Wachstum, das jedoch<br />

vor allem auf die stark steigenden<br />

Preise zurückzuführen ist.<br />

Obgleich Polens Möbelindustrie laut<br />

„Polskie Meble Outlook 2023“ nach wie<br />

vor die größte Zahl an Beschäftigten in<br />

der EU aufweist, so ist deren durchschnittliche<br />

Zahl 2022 zwischen <strong>April</strong> im<br />

November von 165.000 auf 157.000 gesunken.<br />

Im Jahr 2020 waren es noch<br />

über 200.000. Zugleich ist die Rentabilität<br />

der Produktion 2022 um 0,1 Punkt<br />

auf 5,2% gesunken.<br />

Zugleich steigen Polens Möbelexporte<br />

um ca. 10% auf 63,7 Mrd. PLN dynamisch<br />

weiter. Aufgrund der Schwäche<br />

des Zloty betrug der Zuwachs in Euro<br />

knapp 7% auf 13,6 Mrd. Euro. Damit<br />

hielt Polen laut Outlook seine führende<br />

Export-Position in Europa und nahm<br />

global Platz 2 nach China ein.<br />

Wichtigster Exportmarkt blieb Deutschland,<br />

wohin laut Outlook mit 4,7 Mrd.<br />

Euro alleine über ein Drittel (34,6%) des<br />

gesamten Möbel-Exports floss – gefolgt<br />

von UK (6,9%) und Tschechien (6,8%).<br />

Die höchste Dynamik verzeichneten<br />

2022 die Exporte nach Kanada, Finnland<br />

und in die USA.<br />

Polstermöbel stellen mit 3,7 Mrd. Euro<br />

und einem Anteil von ca. 27,5% die<br />

größte Warengruppe beim Export. Am<br />

dynamischsten legten Stühle zu.<br />

Auch die Importe nach Polen stiegen<br />

2022 um geschätzte 18% auf 17,3 Mrd.<br />

PLN. Hauptlieferant blieb China mit einem<br />

Volumen von ca. 1,017 Mrd. Euro.<br />

Mit 804 Mio. Euro (+19%) war Deutschland<br />

zweitgrößter Lieferant. Den größten<br />

Anteil am gesamten Möbelimport<br />

haben mit 40,6% Möbelteile.<br />

Herausforderndes Jahr 2023<br />

Laut Michał Strzelecki, Direktor des Verbands<br />

der Polnischen Möbelindustrie<br />

(OIGPM), wird 2023 ein Jahr großer Herausforderungen.<br />

So sei Polens Möbelindustrie<br />

mit steigenden Strom- und<br />

Gaskosten, hoher Inflation und Problemen<br />

bei der Kreditaufnahme konfrontiert.<br />

Hinzu kämen Probleme beim Zugang<br />

zu Rohstoffen, insbesondere zu<br />

zertifiziertem Holz. „Wir erwarten, dass<br />

der Wert der polnischen Möbelproduktion<br />

um ca. 3% und ihr Volumen sogar<br />

um 20% sinkt. Ich fürchte, viele Unternehmen<br />

werden gezwungen sein, mehr<br />

Mitarbeiter zu entlassen.“<br />

Zudem zwängen die erneute Umstrukturierung<br />

der Lieferketten – diesmal im<br />

Bereich Energie und Holzwerkstoffe –<br />

sowie die Inflation dazu, die Geschäftsmodelle<br />

neu zu definieren. „Wenn es<br />

um die Zukunfts-Strategie geht, werden<br />

Firmen, die in die Automatisierung und<br />

Optimierung der Produktion investieren,<br />

eine gute Position haben.“<br />

Nicht von ungefähr gehörte zum Begleit-Programm<br />

der Messe für Handel<br />

und Industrie neben Digitalisierung<br />

auch das Thema Öko-Design, um aufzuzeigen,<br />

wie Polen mit einer nachhaltigen<br />

Produktion seine Wettbewerbs-<br />

Fähigkeit steigern kann.<br />

2024 findet die Meble Polska vom 20.<br />

bis 23. Februar 2024 statt. „Die Messe<br />

verspricht sehr positiv zu werden.<br />

Schon jetzt melden sich sowohl bestehende<br />

als auch neue Aussteller an“, so<br />

Szyszka. Wobei die Messe 2024 voraussichtlich<br />

seine letzte vorm Ruhestand<br />

sein wird: Eine Zeitenwende auch<br />

für die Messe selbst, ist ihr Erfolg doch<br />

untrennbar mit ihm verbunden.<br />

SHOWCASE MEBLE POLSKA<br />

Meble Wójcik<br />

Meble Wójcik präsentierte in<br />

Poznań seine Kompetenz<br />

erstmalig über alle Warengruppen:<br />

neben den Themen<br />

Wohnen und Speisen wurden<br />

auch Jugend- und Appartmentmöbel,<br />

Garde roben- sowie<br />

Kleinmöbel- Programme vorgestellt.<br />

Alle präsentierten Neuheiten<br />

werden in den kommenden<br />

Monaten verfügbar sein, um<br />

dann im Spätsommer rechtzeitig<br />

in den Ausstellungen platziert<br />

werden zu können.<br />

100 Import-Special<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Endlich wieder live die Interzum<br />

erleben – vom 9. bis zum 23. Mai<br />

zeigt die Möbelzulieferindustrie<br />

auf der Interzum wieder ihre<br />

Zukunftsvisionen rund ums<br />

Einrichten. Foto: Koelnmesse<br />

Interzum 2023<br />

Den Wandel aktiv gestalten<br />

Vom 9. bis zum 23. Mai geht die Interzum wieder an den Start – und das mit frischem Schwung live vor Ort in Köln, nachdem 2021<br />

ja auf ein rein digitales Format ausgewichen werden musste. Nichts Geringeres als „Shaping the Change“ hat man sich für diesen<br />

Restart auf die Fahnen geschrieben, und das bedeutet, dass maßgebliche Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und<br />

Ressourcenschonung noch stärker im Mittelpunkt stehen sollen. Rund 1.500 Unternehmen aus 60 Ländern präsentieren im Mai ihre<br />

Neuheiten für die Möbelbranche und gestalten damit nicht nur den Wandel, sondern auch das Einrichten der Zukunft.<br />

Die Interzum 2023 setzt als die Weltleitmesse<br />

für Möbelfertigung und Interior<br />

Design mit dem globalen Leitthema<br />

„Neo-Ökologie“ einen neuen Schwerpunkt,<br />

der auch von den Ausstellern<br />

auf breiter Front aufgegriffen wird.<br />

Wenn die Entscheider der Möbelindustrie<br />

sich erstmals seit 2019 wieder persönlich<br />

in Köln versammeln, werden<br />

daher nicht nur neue Business-Kontakte<br />

geknüpft und alte wieder aufgefrischt,<br />

sondern es wird auch an einer<br />

gesünderen und für die Umwelt besseren<br />

Form des Einrichtens gearbeitet.<br />

Nicht erst die Corona-Pandemie hat zu<br />

einem rasanten Wandel unserer Lebens-<br />

und Arbeitswelten geführt, aber<br />

sie hat den Prozess sicher noch einmal<br />

beschleunigt und für viele Menschen<br />

spürbarer gemacht. Ebenfalls eine große<br />

Rolle in diesem Wandel spielen neben<br />

dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit<br />

die Megatrends Digitalisierung<br />

und Individualisierung.<br />

Lebensräume von Morgen<br />

Wie die Lebensräume von morgen aussehen<br />

(können), das wollen die rund<br />

1.500 Unternehmen aus 60 Ländern im<br />

Mai der Fachwelt präsentieren. Das<br />

sind naturgemäß einige weniger, als<br />

dies noch 2019 der Fall war – es kamen<br />

1.805 Aussteller nach Köln –, aber auf<br />

jeden Fall ein hervorragender Branchen-Überblick.<br />

Insbesondere auch<br />

deswegen, weil wichtige Branchengrößen<br />

wie Hettich, Häfele, Blum und<br />

Vauth-Sagel im Beschläge-Bereich sowie<br />

Schattdecor, Interprint, Impress,<br />

Egger oder Sonae Arauco im Bereich<br />

der Dekore, Oberflächen und Holzwerkstoffe<br />

wieder mit dabei sind. Diese<br />

wichtigen Aussteller sollten gemeinsam<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Interzum Preview 101


Holzwerkstoff-Spezialist Sonae Arauco präsentiert auf der Interzum mit der neuen<br />

Innovus-Kollektion authentisches und nachhaltiges Design. Foto: Sonae Arauco<br />

mit den weiteren teilnehmenden Unternehmen<br />

genug Anziehungskraft ausüben,<br />

um die wichtigen Entscheider<br />

nach Köln zu locken. Und dass dabei<br />

das von der Interzum in den Fokus gerückte<br />

Nachhaltigkeitsthema auch von<br />

diesen Ausstellern aufgegriffen wird,<br />

davon zeugt bereits eine Reihe an Produktankündigungen<br />

wie die des Holzwerkstoff-Spezialisten<br />

Sonae Arauco,<br />

die auf langlebiges und damit nachhaltiges<br />

Design setzen: „Auf der diesjährigen<br />

interzum stellen wir unseren Kunden<br />

und dem gesamten Markt die<br />

strategische Zukunftsausrichtung von<br />

Sonae Arauco vor. Die neue Innovus-<br />

Kollektion – ‚Matching our nature‘ –<br />

spielt dabei eine Schlüsselrolle“, so Rainer<br />

Zumholte, Geschäftsführer für<br />

Vertrieb und Marketing bei der Sonae<br />

Arauco Deutschland GmbH. Noch einen<br />

Schritt weiter geht dabei das österreichische<br />

Unternehmen Organoid, die<br />

gleich komplett natürliche Oberflächen<br />

aus echten Naturmaterialien herstellt,<br />

bei denen die Eigenschaften wie etwa<br />

der typische Duft sowie das haptische<br />

Erlebnis erhalten bleiben und das so<br />

auch positiv auf das Raumklima wirken.<br />

Gerade auch solche innovativen Produkte<br />

zeigen, wie wichtig das Erlebnis<br />

eines persönlichen Messebesuches vor<br />

Ort ist. Denn weder haptisches Erleben<br />

noch der Duft eines Naturproduktes<br />

lassen sich digitalisieren, man muss sie<br />

selbst erfahren.<br />

Hybrides Messeerlebnis<br />

Die Koelnmesse hat bei der Interzum<br />

2023 aber auch an diejenigen gedacht,<br />

denen ein persönlicher Besuch der<br />

Messe vor Ort noch nicht wieder möglich<br />

ist. Daher wird die Präsenzveranstaltung<br />

mit einem digitalen Event kombiniert.<br />

Die „interzum@home“ hat<br />

immerhin bereits 2021 erfolgreich gezeigt,<br />

dass man heute schon manches<br />

von dem, was Messe ausmacht, auch<br />

digital umsetzen kann – wenn auch<br />

eben nicht alles. In 2023 werden vor<br />

Ort in Köln und im digitalen Raum internationale<br />

Aussteller und Experten die<br />

bekannten Themensegmente der Messe<br />

beleuchten: Function & Components<br />

widmet sich Beschlägen, Schlössern<br />

und Möbeleinbauteilen sowie Licht und<br />

Lichtsystemen, Materials & Nature<br />

dreht sich um wegweisende Materialien<br />

und Fertigungstechniken, während Textile<br />

& Machinery die wichtigsten Innovationen<br />

in der Matratzenproduktion<br />

und bei Bezugsmaterialien wie Stoffen<br />

und Leder und der damit verbundenen<br />

Kreislaufwirtschaft zeigt. Das Selbstverständnis<br />

der Interzum, „Shaping the<br />

Change“, und das globale Leitthema<br />

„Neo-Ökologie“ werden daneben auch<br />

im vielfältigen Event-Programm der<br />

Messe aufgegriffen. Unter anderem zeigen<br />

themenbezogene Sonderschauen,<br />

die Interzum Trend Foren, wie kreativ<br />

und flexibel die Möbelzulieferindustrie<br />

auf die Herausforderungen unserer Zeit<br />

reagiert. Entscheider aus der herstellenden<br />

Industrie, Architekten, Designer,<br />

Objekteure und Produktentwickler werden<br />

sich davon im Mai in Köln vor Ort<br />

und eben auch auf digitalem Wege<br />

überzeugen.<br />

Arnd Schwarze<br />

Nachhaltiges Interior Design macht<br />

Organoid mit seinen echten Naturmaterialien<br />

möglich, die nicht nur haptisch<br />

ein Erlebnis sind sondern auch noch<br />

einen angenehmen Duft verströmen<br />

und damit für ein gutes Raumklima<br />

sorgen. Foto: Organoid<br />

102 Interzum Preview<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Die Marke Wofi bleibt dem Handel als<br />

wichtiger Lieferant unter neuer Führung<br />

erhalten. Die bewährte Kollektion wurde<br />

mit neuen Farben und Materialien wie<br />

Gold und Holz aufgefrischt.<br />

Fotos: Schwarze<br />

Lichtwoche Sauerland künftig jedes Jahr<br />

Sechs Tage im<br />

Zeichen des Lichts<br />

Einen warmen Empfang bei frostigen Außentemperaturen boten die 41 Aussteller der Lichtwoche Sauerland den mehr als 3.000 Besuchern<br />

aus dem Handel Anfang März in und rund um Arnsberg. Die Veranstaltung hat sich bei ihrer 11. <strong>Ausgabe</strong> ganz sicher zu dem<br />

wichtigsten Hotspot für die dekorative Wohnraum-Beleuchtung entwickelt, und so zeigten sich auch alle wichtigen Player des Marktes<br />

in eigenen Showrooms oder in coolen, temporären Locations, um die aktuellen Licht- und Leuchten-Trends zu präsentieren. Dabei<br />

standen in diesem Jahr neue, pastellige Farben und natürliche Werkstoffe neben dem Dauerbrenner-Thema Vernetzung hoch im Kurs.<br />

Vor dem Hintergrund der letzten drei<br />

von Krisen geprägten Jahre betonte der<br />

diesjährige Sprecher der Lichtwoche<br />

Sauerland, Briloner-Leuchten-<br />

Geschäftsführer Wolf Hustadt, zu Beginn<br />

der Messe die Bedeutung des konstruktiven<br />

Austausches: „Die Lichtwoche<br />

Sauerland hat sich national und<br />

international als fester Meilenstein für<br />

den notwendigen Dialog etabliert. So<br />

können wir nicht nur gemeinsam innovative<br />

Waren entwickeln, sondern auch<br />

Prozesse vorantreiben, die echte Mehrwerte<br />

bilden und den Herausforderungen<br />

unserer Zeit gerecht werden.“ Und<br />

der Hausmesse-Ansatz der Lichtwoche<br />

Sauerland unterstützt diesen Dialog,<br />

bietet er doch viel Raum und Zeit für<br />

wirklich intensive Kundengespräche.<br />

Dieser Ansatz kommt bei Besuchern<br />

und Ausstellern so gut an, dass die<br />

Lichtwoche Sauerland künftig nicht<br />

mehr alle zwei Jahre, sondern jährlich<br />

stattfinden wird. Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

wartet bereits 2024 auf die Besucher.<br />

Zarte Farben, mobiles Licht<br />

Beim Rundgang durch die Showrooms<br />

im Handel fielen gleich mehrere parallele<br />

Trends ins Auge. So kommen, gesehen<br />

unter anderem bei Nino-Leuchten, Sompex<br />

und Sigor, zarte Pastell-Töne: Salbei,<br />

Koralle und Senf in sehr soften Varianten<br />

waren häufig zu sehen, daneben<br />

ist aber auch Gold auf dem Vormarsch.<br />

Kein Weg vorbei führt aktuell an der Mobilität<br />

beim Licht, kleine tragbare Akkuleuchten,<br />

oft mit USB-Ladung, für Drinnen<br />

und Draußen sind ein absolutes<br />

Must-Have, egal im Wohnzimmer oder<br />

am Gartentisch. Für den Outdoor-Bereich<br />

ist das Ganze dann natürlich wetterfest<br />

ausgeführt, aber ohne Abstriche<br />

106 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


in gestalterischer Eleganz, eine eher zarte<br />

Formensprache war ebenfalls typisch<br />

für die Akku-Tischleuchten. Überhaupt<br />

verschwimmt die Trennung zwischen<br />

Outdoor und Indoor, da die Leuchten für<br />

den Außenbereich so wohnlich geworden<br />

sind, dass man sich fragt: Warum<br />

soll ich die nur im Garten verwenden?<br />

Comeback des Jahres<br />

Ein spektakuläres Comeback legte Wofi<br />

auf der Lichtwoche Sauerland hin.<br />

Das Unternehmen war eigentlich vom<br />

alten Eigner, einem taiwanesischen<br />

Halbleiter-Konzern, im vergangenen<br />

Jahr liquidiert worden. Im Zuge dessen<br />

fielen die Markenrechte an einen chinesischen<br />

Leuchten-Hersteller, der zuvor<br />

der größte Lieferant von Wofi gewesen<br />

ist und der nun mit den deutschen Vertriebs-Profis<br />

von Global Techniks der<br />

gut eingeführten Marke Wofi zu neuem<br />

Glanz verhelfen will. Zum Start konnte<br />

das Team um Wolfgang Klose, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung bei Global Techniks,<br />

sogar den alten Wofi-Showroom in<br />

Meschede nutzen, so dass der Handel<br />

den Besuch auf gewohnter Route einplanen<br />

konnte. Zu sehen gab es dabei<br />

eine aktualisierte Kollektion, die aber<br />

klar weiter die bekannte und bewährte<br />

Wofi-Handschrift zeigt. Insbesondere<br />

wurden die früheren Bestseller in neuen<br />

Farb- und Material-Kombinationen ge-<br />

zeigt. Neben Schwarz und immer mehr<br />

Gold-Tönen kommt Holz als zusätzlicher<br />

Akzent.<br />

Trendsetter auf 1.400 qm<br />

Das österreichische Unternehmen Eglo<br />

ist mit rund 80.000 produzierten Leuchten<br />

am Tag sicher ein Branchen-Primus<br />

im Bereich Wohnraum-Leuchten und<br />

gehört dank einer sehr intensiven, eigenen<br />

Produktentwicklung auch zu den<br />

Trendsettern der Branche. Wie diese<br />

Trends aussehen, konnten die Besucher<br />

in diesem Jahr noch intensiver erleben,<br />

dank eines Anbaus an der Arnsberger<br />

Deutschland-Zentrale wuchs der Showroom<br />

auf 1.400 qm und bietet damit<br />

reichlich Platz für die Bereiche „Wohnraumleuchten“,<br />

„Trend & Style“, „Technisches<br />

Licht“, „Stars of Light“, „Smart<br />

Light“. Bei den eher jüngeren „Trend &<br />

Style“-Sortimenten fiel auf, dass die bekannten<br />

Stile Industrial und Vintage<br />

langsam miteinander verschmelzen und<br />

insgesamt weniger klobig daherkommen.<br />

Auch bei Eglo ist das Schwarz etwas<br />

auf dem Rückzug, neu ist Holz, dazu<br />

Creme, Weiß und Grau.<br />

Eine wichtige Rolle spielt bei Eglo auch<br />

die Vernetzung, das hauseigene<br />

„Connect“-Sortiment wurde jetzt als<br />

„Connect.z“ neu gelauncht und setzt<br />

neben Bluetooth auch auf den<br />

„ZigBee“-Standard. Dieser wird gerade<br />

von dem ursprünglichen „ZigBee“-Konsortium<br />

mit Technologie-Größen wie<br />

Amazon, Apple, Comcast und Google<br />

zum neuen Smart-Home-Standard<br />

„Matter“ weiterentwickelt und dementsprechend<br />

wohl der Standard, an dem<br />

im Smart Home niemand vorbeikommt.<br />

Das Eglo-“Connect.z“-System ist ebenfalls<br />

bereits auf „Matter“-Kompatibilität<br />

ausgelegt: „Wir sehen im Smart Home<br />

ein hohes Wachstums-Potenzial und<br />

deswegen ist es für uns sehr wichtig“,<br />

so Eglo-Deutschland-Geschäftsführer<br />

Andreas Kuhrt im Gespräch mit dem<br />

MÖBELMARKT.<br />

Die Entscheidung für den erweiterten<br />

Showroom war für Eglo aufgrund der<br />

wachsenden Bedeutung der Lichtwoche<br />

Sauerland nur folgerichtig: „Die<br />

Messe ist wirklich sehr gut und wird<br />

auch immer internationaler. Wir begrüßen<br />

hier Kunden auch aus den Benelux-<br />

Ländern und aus Südeuropa. Insgesamt<br />

beträgt der Auslandsanteil unserer Besucher<br />

schon rund 25 Prozent“, lobt<br />

Kurth die Lichtwoche Sauerland, die immer<br />

mehr zu der entscheidenden Veranstaltung<br />

für das dekorative Licht wird.<br />

Arnd Schwarze<br />

Eglo-Deutschland-Geschäftsführer Andreas Kuhrt und Melanie Kallweit, Head of<br />

Marketing, präsentieren in der auf 1.400 qm erweiterten Hausmesse die neuesten<br />

Leuchten-Trends.<br />

Fast überall, wie hier bei Nino Leuchten, waren Pastell-Töne wie Salbei-Grün,<br />

Koralle oder Senf-Gelb, aber auch verschiedene Grau-Abstufungen zu sehen.<br />

Ob Indoor oder Outdoor, handliche mobile Leuchten in den angesagten Trendfarben,<br />

gerne auch in einer gewissen Retro-Formensprache wie bei Sigor, sind ein<br />

absolutes Trendthema.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Messen 107


Wir mittelständischen Hersteller setzen<br />

mit dieser reinen Fachmesse ein<br />

Zeichen für unsere Kunden und die<br />

Verbände. Die MTM ist fest im<br />

Messekalender etabliert.“<br />

Akante, Arco, Bullfrog, Dietsch, Erpo, LCK, Leuswiss,<br />

PM Oelsa, Ponsel, Rohleder, Wemafa.<br />

Foto: AdobeStock/Tichr<br />

108 Messen


Dritte Möbel-Trend-Messe (MTM) 2023<br />

Dresden ruft<br />

„Dresden“ wird zum Begriff in der Möbelbranche – als fester Termin, zu dem man sich neue Impulse aus der Einrichtungswelt holen<br />

kann. Die Möbel-Trend-Messe (MTM), die bereits zweimal erfolgreich in der Alten Börse in Dresden logierte,<br />

findet in diesem Jahr vom 14. bis 17. Juni statt.<br />

Dritte Runde für die mittelständische<br />

Möbelmesse in Sachsens stimmungsvoller<br />

Landeshauptstadt! Im Juni 2021<br />

fanden sich erstmals Hersteller aus der<br />

Möbelindustrie zu einer Ausstellergemeinschaft<br />

zusammen und kreierten ein<br />

neues Messeformat, das von den Handelspartnern<br />

sehr positiv aufgenommen<br />

wurde und nun schon fest zum Event-<br />

Kalender von Dresden gehört.<br />

Heiko Langer von PM Oelsa, einer der<br />

Initiatoren der MTM, hatte die Überlegungen<br />

zum Format 2021 so formuliert:<br />

„Neben dem für alle Seiten optimalen<br />

Zeitpunkt für eine Präsentation der neuen<br />

Modelle bietet Dresden eine perfekte<br />

Infrastruktur und ein einladendes Umfeld<br />

für dieses einzigartige Messeformat.“<br />

Das Aussteller-Team freut sich, in diesem<br />

Jahr zwei neue Hersteller in der<br />

MTM-Familie begrüßen zu können: Mit<br />

den Firmen Erpo und Leuswiss gewinnen<br />

die mittelständischen Aussteller<br />

weitere attraktive und in der Möbelbranche<br />

bewährte Partner hinzu.<br />

An den vier Messetagen bietet sich sowohl<br />

dem Möbelhandel, aber auch den<br />

Einkaufsverbänden die Möglichkeit, die<br />

Kompetenzen und Neuheiten aller elf<br />

Aussteller gebündelt unter einem Dach<br />

zu erleben. Neben einem Besuch der<br />

Stadt Dresden macht auch die diesjährige<br />

Messeparty am 15. Juni Ihren Besuch<br />

ganz sicher zu einem Highlight. Die<br />

Aussteller der MTM freuen sich auf zahlreiche<br />

Gäste in der Alten Börse.<br />

Die Ausstellergemeinschaft, hier ein Foto aus dem Premiere-Jahr 2021. Neu hinzukommen in diesem Jahr Erpo und Leuswiss.<br />

Hinten v.l.n.r.: Heiko Langer (PM Oelsa), Hubert Icking (Akante), Jörk Dietsch (Dietsch Polstermöbel), Axel Faber (Ponsel), Dirk<br />

Gieselmann (Wemafa), Ingo Löffelmann (LCK), Harald Bauersachs (Arco), Michael Frey (Arco); vorne v.l.n.r.: Jan Beier (Bullfrog),<br />

Detlef Ott (Ponsel). Foto: Aussteller-Team MTM<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Messen 109


Partnertage Ostwestfalen<br />

„Zwischen engagierter<br />

Order und purer Inspiration“<br />

Die Partnertage Ostwestfalen bleiben weiter die Plattform<br />

Junges Wohnen, Mitnahme, SB und E-Commerce, das bestätigte<br />

auch die 2023er-<strong>Ausgabe</strong> der Messe, die erstmals im<br />

März stattfand. Die Einkäufer fanden hier die meisten wichtigen<br />

Anbieter des Marktes und konnten gerade auch für<br />

Werbung und Aktionen, aber auch für das breite Sortiment<br />

attraktive neue Ware beziehen. Daneben standen aber Networking<br />

und Austausch im Mittelpunkt, denn Gesprächsthemen<br />

gibt es aktuell genug: Inflation, Kaufzurückhaltung,<br />

Energiekrise, Krieg und die Nachwehen der Pandemie. Dass<br />

die Stimmung trotzdem besser als zu erwarten war, stimmt<br />

die Branche optimistisch.<br />

Rund 120 Aussteller aus dem In- und<br />

Ausland nutzten die März-<strong>Ausgabe</strong> der<br />

Partnertage, um sich und ihre Sortimente<br />

den Einkäufern zu präsentieren –<br />

manche davon allerdings schon zum<br />

zweiten Mal in 2023. So auch MCA, wo<br />

Geschäftsführer Benjamin Dobrodt im<br />

Gespräch mit dem MÖBELMARKT deswegen<br />

für die Partnertage auch ein eher<br />

durchwachsenes Fazit zieht: „Wir hatten<br />

ja im Januar hier bereits unsere Hausmesse,<br />

mit der wir wirklich sehr zufrieden<br />

waren. Jetzt haben wir noch einige<br />

schöne Ergänzungen gezeigt. Aber lieber<br />

wäre uns ein einzelner Termin im Januar<br />

wie früher. Gerade weil man jetzt<br />

auch wieder zu den Messen nach China<br />

reisen kann, ist der März aus unserer<br />

Sicht nicht ideal.“ Mit den aktuellen Geschäften<br />

zeigte sich Dobrodt zudem<br />

nicht unzufrieden. Im Januar hatte man<br />

noch die Vorjahresumsätze erreicht,<br />

auch der März lag fast auf Vorjahresniveau,<br />

nur der Februar sei etwas<br />

schwächer ausgefallen. Im Sortiment arbeitet<br />

MCA daran, das Sortiment immer<br />

breiter aufzustellen, so soll künftig jeweils<br />

etwa ein Drittel des Sortimentes<br />

aus Lack, Teilmassiv und folierter Ware<br />

bestehen. Auf den Partnertagen kamen<br />

vor allem die neu vorgestellte Scheitholz-Optik<br />

sowie der Farbton „Modern<br />

White“ besonders gut an.<br />

Finori noch breiter aufgestellt<br />

Sehr zufrieden mit der Messe und der<br />

Resonanz auf seinen Stand zeigte sich<br />

Finori-Chef Stefan Finzel. Neben vielen<br />

Neuheiten in seinen angestammten Bereichen<br />

wie Wohnen, Office, Babyzimmer<br />

und Esstisch stellte er erstmals<br />

auch eine eigene Stuhl-Kollektion vor:<br />

„Essplätze werden immer mehr als<br />

komplette Gruppe aus Tisch und Stühlen<br />

verkauft und unsere Kunden wollen<br />

von uns zu den Tischen eben auch direkt<br />

die passenden Stühle, um die Abwicklung<br />

aus einer Hand zu haben“, so<br />

Finzel. Finori kann zudem nun direkt in<br />

den eigenen Foto-Studios passende<br />

Werbefotos zu den kompletten Gruppen<br />

für den Handel erstellen. Und die<br />

Kunden können die Tische gemeinsam<br />

mit den Stühlen aus dem deutschen<br />

Finori-Lager beziehen, ohne direkt ganze<br />

Container abnehmen zu müssen.<br />

„Für dieses Sortiment haben wir wirklich<br />

sehr gute Lieferanten in Asien, die<br />

110 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Stimmungsvolle Präsentation auf dem MCA-Messestand, wo schon kurz nach<br />

der Hausmesse im Januar noch einmal neue Ware gezeigt wurde.<br />

Cotta zeigte parallel zu den Partnertagen im Herforder Showroom vor allem<br />

Weiterentwicklungen der Herbstneuheiten.<br />

richtig gute Stühle mit hohem Sitzkomfort<br />

machen“, so Finzel weiter. Aber<br />

auch neben der Stuhlkollektion war die<br />

Produktentwicklung „on Point“, weiß<br />

Finzel zu berichten: „Wir werden etwa<br />

80 Prozent der neu vorgestellten Produkte<br />

auch wirklich umsetzen. Die Quote<br />

lag früher eher bei 30-35 Prozent.“<br />

Aufbauarbeit im Polster-Markt<br />

Neofacture-Deutschland-Geschäftsführer<br />

Christoph Gwosdz zeigte sich zufrieden<br />

mit dem aktuellen Geschäftsverlauf.<br />

Für die Möbel-Tochter der<br />

bosnischen Prevent-Gruppe leiste er<br />

echte Aufbauarbeit, bei der man „gut<br />

vorankomme“, so Gwosdz wörtlich.<br />

Gerade bei den Prozessen sei man bereits<br />

auf einem hohen Niveau und der<br />

Handel zeige großes Interesse an den<br />

Produkten: „Hier sucht man offenbar<br />

auch Alternativen zu manchen polnischen<br />

Herstellern – und wir können ein<br />

attraktives Preisleistungsverhältnis bieten.“<br />

Ebenfalls Aufbauarbeit leistet Fritz Bleilinger<br />

für den chinesischen Polstermöbler<br />

Man Wah: „Für uns war es wichtig,<br />

uns hier zu präsentieren. Wir sind nicht<br />

im Juni in Köln, sondern erst im Januar<br />

2024, deswegen ist dies für uns eine<br />

gute Gelegenheit zu zeigen, was wir<br />

können“, so Bleilinger. Bis zur M.O.W.<br />

im Herbst, wenn man in die Halle 20<br />

wechselt, soll der Stand in Halle 19 zudem<br />

weiter als Showroom genutzt werden.<br />

Parallel zu den Partnertagen hatte auch<br />

Cotta seinen Showroom in Herford geöffnet<br />

und dort gezielte Weiterentwicklungen<br />

der Herbstneuheiten gezeigt. So<br />

gab es zu gut laufenden Modellen noch<br />

zusätzliche alternative Ausführungen<br />

und punktuelle Verbesserungen zu sehen.<br />

Zudem wird der im vergangenen<br />

Jahr neu eröffnete Showroom, nur einen<br />

Steinwurf von der A2-Autobahnabfahrt<br />

Ostwestfalen-Lippe entfernt, weiterhin<br />

sehr gut angenommen, auch von<br />

Kunden aus dem Ausland: Selbst aus<br />

Spanien und Frankreich haben wir hier<br />

schon Kunden gehabt, die nur für die<br />

Cotta-Hausmesse gekommen sind“, so<br />

Product Manager Thorsten Hochscherf.<br />

Arnd Schwarze<br />

Fritz Bleilinger<br />

präsentierte die<br />

Polstermöbel von<br />

Man Wah erstmals<br />

auf den Partnertagen.<br />

Neofacture-Deutschland-Geschäftsführer<br />

Christoph Gwosdz<br />

und Anela Durakovic,<br />

die bei dem bosnischen<br />

Hersteller das<br />

Content Management<br />

verantwortet.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Messen 111


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11.05.2023<br />

05.06.2023<br />

19.06.2023<br />

02.07.2023<br />

14.08.2023<br />

18.09.2023<br />

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<strong>Online</strong>:<br />

Silvia Chesi<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

Vertrieb:<br />

Daniela Kollár,<br />

Ann-Kathrin Ritthammer,<br />

Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze<br />

Heldmannstraße 139,<br />

32108 Bad Salzuflen<br />

Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />

Fax +49 (0)5222 23908-08<br />

Mobil +49 (0)163 3160974<br />

schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Verlagsbüro Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A.<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />

Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />

Fax +49 (0)7422 200695-8<br />

Mobil +49 (0)177 4377484<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Holland:<br />

Publicitas B.V.<br />

1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />

China, Hongkong:<br />

Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />

200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />

Organträger für:<br />

FENA<br />

(Féderation Européenne du Negoce<br />

de l’Ameublement/Europäischer<br />

Verband des Möbelhandels)<br />

Deutsche<br />

Gütegemeinschaft Möbel<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Gültig Nr. 62/2023<br />

Anzeigenschluss<br />

für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />

sechs Wochen vor Erscheinen;<br />

für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor<br />

Erscheinen (später auf Anfrage).<br />

Bezugspreise:<br />

Möbelmarkt Jahresabonnement<br />

Print + Digital 148,00 Euro.<br />

Zzgl. Porto und derzeit<br />

gültiger Mehrwertsteuer.<br />

Kündigung 3 Monate vor<br />

Ablauf des Abschlussjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise),<br />

Vervielfältigungen jed er Art be dürfen<br />

der schriftlichen Genehmi gung des<br />

Verlages. Fremd beiträge, die mit<br />

Namen des Ver fassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

ein ge sandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

German member of international<br />

Alliance of Furniture Publications<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />

Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />

Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />

zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />

EU produziert.<br />

A<br />

Alliance Möbel Marketing<br />

GmbH & Co. KG, Rheinbach Seite 22+23<br />

B<br />

BSI gGmbH Bildungszentrum, Suhl Seite 114<br />

C<br />

Corporate Service GmbH,<br />

Düsseldorf Seite 88<br />

E<br />

Einrichtungspartnerring VME<br />

GmbH & Co. KG, Bielefeld 4. Umschlagseite<br />

emstex GmbH, Düsseldorf Seite 15<br />

F<br />

Fachschule des Möbelhandels, Köln Seite 115<br />

H<br />

Hermes Einrichtungs<br />

Service GmbH & Co. KG, Löhne Seite 13<br />

Messen<br />

MTM Möbel-Trend-Messe,<br />

Dresden Titel, Seite, 108+109<br />

M<br />

MHK Group Marketing Handel Kooperation<br />

GmbH & Co., Dreieich 2. Umschlagseite<br />

N<br />

Nimo Consulting, Duisburg Seite 114<br />

R<br />

Raumplus GmbH, Bremen Seite 6+7<br />

S<br />

Sales-M-Learning GmbH,<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler Seite 114<br />

V<br />

Välinge Innovation Sweden AB,<br />

Viken (Schweden) Seite 103-104<br />

küche&bad forum<br />

D<br />

Der Küchenring GmbH & Co. KG,<br />

Rheinbach Seite 20-21<br />

E<br />

Elektra GmbH, Enger Seite 29<br />

H<br />

Hailo-Werk Rudolf Loh<br />

GmbH & Co. KG, Haiger Seite 31<br />

K<br />

Konrad Hornschuch AG / Continental,<br />

Weißbach Seite 33<br />

L<br />

LG Electronics Deutschland GmbH,<br />

Eschborn Seite 23<br />

Liebherr Hausgeräte GmbH,<br />

Ochsenhausen<br />

2. Umschlagseite<br />

R<br />

Rotpunkt Küchen GmbH, Bünde Seite 27<br />

S<br />

Samsung Electronics GmbH,<br />

Schwalbach am Taunus 4. Umschlagseite<br />

SHD Kreative Planungssysteme<br />

GmbH, Andernach Seite 17<br />

116 Impressum / Inserentenverzeichnis<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Neuer Markenbotschafter für EMC<br />

Mark Kühler ist seit März offizieller Markenbotschafter der Europa Möbel Collection<br />

(EMC), einer Handelsmarke des Europa Möbel-Verbunds (EMV).<br />

Kühler ist bekannt aus TV-Formaten wie „Wohnen nach Wunsch“, „Schrauben,<br />

Sägen, Siegen“ und „Mein Mann macht das“. Er wird zukünftig die EMC als Marken-<br />

und Qualitätsbotschafter<br />

unterstützen.<br />

„Mark Kühler verkörpert<br />

den Mittelstand und<br />

steht für die Werte der<br />

Marke EMC,“ so Oliver<br />

Hemmerich, Vertriebsleiter<br />

EMV und verantwortlich<br />

für die Handelsmarke.<br />

„Wir freuen uns, mit<br />

Mark Kühler einen Sympathieträger<br />

für die Weiterentwicklung<br />

und<br />

Steigerung der Bekanntheit<br />

der Marke gefunden<br />

zu haben und<br />

freuen uns auf eine<br />

langjährige Zusammenarbeit“,<br />

bekräftigt EMV-<br />

Geschäftsführer Ulf Rebenschütz<br />

die Kooperation<br />

mit dem neuen<br />

Testimonial.<br />

Mark Kühler, neuer<br />

Markenbotschafter der<br />

Europa Möbel Collection<br />

mit Oliver Hemmerich,<br />

Brandmanager EMC<br />

(v.l.). Foto: EMV<br />

BabyOne erweitert<br />

Führungskreis<br />

Justus Jenderek ist neuer Leiter für das Eigenmarkengeschäft von<br />

BabyOne. Das Omnichannel-Unternehmen für Baby und Kleinkindbedarf<br />

mit über 100 Filialen in der DACH-Region erweitert damit<br />

seinen Führungskreis. In der neu geschaffenen Position verantwortet<br />

der 35-Jährige das eigenständige Label „Elsa & Emil“<br />

sowie die Handelsmarke „Little One“. Er führt ein sechsköpfiges<br />

Team und berichtet direkt an die beiden Co-Geschäftsführer Anna<br />

Weber und Jan Weischer. Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung<br />

verstärkt BabyOne den Fokus auf das Eigenmarkengeschäft.<br />

Foto: BabyOne<br />

Personelle Veränderungen bei Obi<br />

Tischkultur seit 225 Jahren<br />

Besonderes Jubiläum in München: Das Traditionshaus Kustermann<br />

feiert in diesem Jahr sein 225-jähriges Bestehen. Das Sortiment<br />

des Unternehmens, das mittlerweile in der siebten Generation<br />

geführt wird, umfasst die Bereiche Tischkultur, Kochen &<br />

Backen, Haushalt, Hobby & Handwerk, Garten und Wellness.<br />

Kustermann konnte immer auf seine Wandlungsfähigkeit vertrauen,<br />

ohne dabei die eigenen Werte zu vergessen. Es gibt zwar einen<br />

umfangreichen <strong>Online</strong>-Shop, doch das Herzstück bleibt das „reale<br />

Einkaufen“ im Stammhaus am Viktualienmarkt.<br />

Jochen Ludwig (l.) wird neuer Chief Commercial Officer und löst damit Dr. Gonn<br />

Weide (r.) ab, der mehr Verantwortung im Strategie-Bereich übernimmt. Fotos: Obi<br />

Der langjährige Obi-Manager Jochen Ludwig wird neuer Chief Commercial<br />

Officer (CCO) und löst damit Dr. Gonn Weide ab, der ab sofort mehr Verantwortung<br />

im Strategie-Bereich übernimmt. Ludwig trägt mit seinem Commercial-Team<br />

die übergreifende Verantwortung für Sortimente, Lieferanten- und<br />

Partnergeschäft, Warenbestände sowie Import und Eigenmarkengeschäft.<br />

Zuletzt war er Ladengeschäftsführer für Obi Italien und Obi Schweiz.<br />

Dr. Weide übernimmt in Zukunft die Verantwortung im Bereich der strategischen<br />

Weiterentwicklung und Implementierung der Strategie für die Obi-<br />

Gruppe und berichtet direkt an CEO Sebastian Gundel. Sein Fokus wird in<br />

der erweiterten Rolle als Senior Vice President Strategy & Investor Relations<br />

von Obi liegen.<br />

Die drei Geschäftsführer (v.l.): André Garcia, Dr. Susanne Linn-Kustermann<br />

und Caspar-Friedrich Brauckman. Foto: Kustermann<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Köpfe 117


VHK-Vorstände wiedergewählt<br />

Trauer um Karl Vierhaus<br />

Die Vierhaus Group<br />

trauert um Karl Vierhaus,<br />

den langjährigen<br />

geschäftsführenden<br />

Inhaber, der<br />

am 10. März im Alter<br />

von fast 84 Jahren<br />

plötzlich und<br />

unerwartet verstorben<br />

ist. Karl Vierhaus<br />

war ein passionierter<br />

und<br />

erfolgreicher Unternehmer,<br />

der die Unternehmensgruppe<br />

durch seinen Weitblick<br />

und seine Visionen<br />

entscheidend<br />

geprägt hat. Auch<br />

nach der Übergabe an seinen Sohn Arndt Vierhaus verfolgte<br />

er die Geschäfte der Firmen weiterhin mit großem<br />

Interesse und Hingabe.<br />

Sein Engagement wirkte weit über die Unternehmensgrenzen<br />

hinaus. Die Unterstützung lokaler Einrichtungen<br />

in seinem Heimatort Millingen sowie die von Waisenkindern<br />

in Bolivien waren ihm eine Herzensangelegenheit.<br />

„Wir sind dankbar für all das, was er in<br />

fünf Jahrzehnten für die Vierhaus Group geleistet hat,<br />

und empfinden tiefe Trauer“, heißt es in der Pressemitteilung<br />

des Unternehmens.<br />

Foto: Vierhaus Group<br />

Die Vorstände des Verbands der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe<br />

und des Fachverbands Serienmöbelbetriebe des Handwerks wurden auf den Mitgliederversammlungen<br />

in Herford in ihren Ämtern bestätigt. Andreas Wagner (Rotpunkt Küchen) wurde<br />

einstimmig als Vorsitzender beider Verbände wiedergewählt.<br />

Im VHK Westfalen-Lippe wird Wagner weiterhin von seinen Stellvertretern Bernhard Hartmann<br />

(Hartmann Möbelwerke) und Dr. Daniel Böllhoff (Gebr. Nehl Holzindustrie) unterstützt.<br />

Neu im Kreis der Beisitzer sind Sabine Brockschnieder (Bauformat Küchen), Jürgen Barthel<br />

(Fa. Priess), Georg Billert (Impuls Küchen) und Klaus Disselkamp (Fa. Disselkamp). Als<br />

stellvertretende Vorstandvorsitzende des Fachverbands Serienmöbel fungiert künftig Regine<br />

Danielmeyer (Fa. Danielmeyer). Dem bisherigen Stellvertreter Ulrich Wiemann (Formexklusiv<br />

Design Wiemann) wurde Dank und Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit<br />

ausgesprochen. Die Position des Beisitzers übernimmt Jürgen Barthel.<br />

Der Vorstand des VHK Westfalen-Lippe wurde im Amt bestätigt: Vorsitzender Andreas Wagner<br />

(Mitte) mit seinen Stellvertretern Dr. Daniel Böllhoff (links) und Bernhard Hartmann. Foto: VHK<br />

Neuer Außendienst für Elica<br />

Frank Gerdes ist neuer<br />

Außendienstmitarbeiter<br />

für Elica. Er<br />

übernimmt den Vertrieb<br />

in Norddeutschland<br />

und verstärkt das<br />

Team mit umfangreichem<br />

Know-how, das<br />

er als Küchenfachberater<br />

während seiner<br />

über zehnjährigen Tätigkeit<br />

bei Küchen<br />

Meyer Nord in Oldenburg<br />

erworben hat.<br />

Vertriebsleiter Lars<br />

Ritter und sein Team<br />

freuen sich über die<br />

Verstärkung durch<br />

den erfahrenen Kollegen<br />

sowie auf eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Foto: Elica<br />

Verstärkung bei Garant<br />

Zum 1. <strong>April</strong> 2023 hat Alexander<br />

Weiland den Vertrieb<br />

und die Betreuung<br />

bei Garant Bad + Haus für<br />

die Region Süd-Ost übernommen.<br />

Mit diesem Neuzugang<br />

in der Regionalleitung<br />

stößt ein ausgewiesener<br />

Branchenkenner<br />

zum Team des Verbands.<br />

So ist Weiland seit über 30<br />

Jahren für das SHK-Handwerk<br />

aktiv und kennt aus<br />

seiner Zeit als Regionalvertriebsleiter<br />

sowohl die<br />

Perspektive der Industrieund<br />

Verbandseite als auch<br />

den Blickwinkel des SHK-<br />

Großhandels, wo er als<br />

Außendienstmitarbeiter<br />

und Ausstellungskoordinator<br />

tätig war.<br />

Foto: Garant Gruppe<br />

118 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Archaisches auf dem Salone<br />

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung, feierte gemeinsam mit dem Mittelstandsverbund den erfolgreichen<br />

Abschluss des Projekts „Klimaverbund-Mittelstand“ im Naturkundemuseum<br />

in Berlin (im Bild mit Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer<br />

Der Mittelstandsverbund ZGV). Lesen Sie mehr dazu auf Seite 47.<br />

Foto: Der Mittelstandsverbund/René Löffler<br />

Der italienische Designer Federico<br />

Peri arbeitet erstmals mit keramischen<br />

Oberflächen und blickt dabei<br />

auf die Natur, um das Thema „Erde“<br />

in seiner tiefsten und primitivsten Bedeutung<br />

anzugehen. Der bereits für<br />

Gervasoni, Baxter, Wall & Deco und<br />

FontanaArte tätige Designer greift bei<br />

Modell „Compatta“ die antike<br />

Stampflehm-Technik auf und bringt<br />

seine persönliche Interpretation davon<br />

auf den großen Keramikplatten<br />

von Cedit (Florim) zum Ausdruck.<br />

Eine perfekte Symbiose zwischen handwerklichem Können und technologischer<br />

Innovation, die auf der keramischen Oberfläche die raue und robuste<br />

Textur der rohen Erde wiedergibt, die durch außergewöhnliche<br />

dekorative Elemente aufgelockert wird. Zu sehen ist die neue Cedit-Kollektion<br />

„Compatta“ auf dem Salone del Mobile in Halle 4.<br />

„Compatta“ designed by Federico Peri für Cedit (Florim). Fotos: Embargo,<br />

Tommaso Balasso<br />

<strong>April</strong>scherz: „KI-Beauftragte“ im<br />

BVOH-Vorstand<br />

<strong>April</strong>, <strong>April</strong>! Amara ChatGPT erweitert als<br />

„KI-Beauftragte“ den Vorstand des BVOH.<br />

Foto: BVOH<br />

Passend zum 1. <strong>April</strong> gab<br />

der Bundesverband <strong>Online</strong>handel<br />

(BVOH) bekannt,<br />

dass ab sofort Amara<br />

ChatGPT als Beauftragte für<br />

Innovation, KI und Zukunft<br />

in den Vorstand berufen<br />

wurde. Mit dieser Ernennung<br />

unterstreicht der Verband<br />

augenzwinkernd sein<br />

Engagement für die Förderung<br />

neuer und zukunftsweisender<br />

Lösungen im <strong>Online</strong>handel.<br />

„Als künstliche Intelligenz bin<br />

ich darauf ausgelegt, Daten<br />

zu analysieren, Muster zu erkennen<br />

und innovative Lösungen<br />

zu finden. Ich freue<br />

mich darauf, meine Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen in den Dienst des Bundesverbandes <strong>Online</strong>handel zu<br />

stellen und dabei zu helfen, die Branche voranzubringen”, so wird Amara<br />

ChatGPT in dem pointierten <strong>April</strong>scherz zitiert.<br />

Oliver Prothmann, Präsident des BVOH, setzt noch eins drauf: „Wir sind<br />

stolz darauf, eine so erfahrene Intelligenz in unserem Vorstand zu haben und<br />

sehen Amara ChatGPT als wertvolle Ergänzung unseres Teams.“<br />

120 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023


Eine bleibende Würdigung<br />

Er hat sich zeitlebens aktiv für die Nachwuchsförderung eingesetzt: Hans Strothoff, Gründer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der<br />

MHK Group. Jetzt wurde ihm postum eine besondere Ehrung zuteil. Die frisch renovierte und modernisierte Aula der Kölner Möbelfachschule<br />

trägt nun seinen Namen. Rund 100 Gäste, darunter Vertreter aus Handel, Industrie, Presse, des BVDM, der Möfa und der Stadt Köln<br />

würdigten seine besonderen Verdienste und kamen zur feierlichen Einweihung der Hans-Strothoff-Aula.<br />

Bildung war eines der großen Lebensthemen<br />

von Hans Strothoff. Auch<br />

seine Ehefrau Jutta Strothoff hob dies<br />

in ihren Grußworten anlässlich der Einweihung<br />

der Hans-Strothoff-Aula in der<br />

Möbelfachschule Köln hervor. Ihr Mann<br />

hielt Vorlesungen an der TU Kaiserslautern,<br />

stiftete der Goethe-Universität<br />

Frankfurt einen Lehrstuhl, gründete die<br />

Internationale Schule in Dreieich und<br />

förderte auch die MöFa als Institution<br />

für den Einrichtungs- und Küchenbranchen-Nachwuchs.<br />

Besonders freute<br />

sich Jutta Strothoff, dass sich zwei Projekte,<br />

die Hans Strothoff noch mit angeschoben<br />

hat, erfolgreich entwickelt haben:<br />

zum einen die Neustrukturierung<br />

der Studiengänge, zum anderen das<br />

Sponsoringprogramm mit Gold-, Silber<br />

und Bronze-Sponsoren zur langfristigen<br />

Finanzierung der Möfa.<br />

Die Möfa, so seine feste Überzeugung,<br />

liefere für jeden<br />

Studierenden und für die<br />

Branche einen wichtigen<br />

Beitrag und sichere mit perfekt<br />

ausgebildetem Personal und Fachkräften<br />

den Fortbestand der Partner aus Industrie<br />

und Handel und damit der Branche.<br />

Die Aula, so Jutta Strothoff, solle<br />

den Studenten dienen und die Schule<br />

als Ausbildungsort attraktiver machen.<br />

„Von daher freue ich mich heute sehr,<br />

dass die Aula der Möfa in Zukunft seinen<br />

Namen tragen wird. Sein Vermächtnis<br />

wird durch diese Aula nun<br />

dauerhaft an der Schule präsent sein“,<br />

so Jutta Strohoff.<br />

An das Erbe ihres Gründers werde die<br />

MHK Group auch künftig festhalten.<br />

„Sprich: Wir möchten den Blick nach<br />

vorne wenden und ab <strong>April</strong> gemeinsam<br />

mit der Möfa eine Social Media Kampagne<br />

ins Leben rufen, die neue Studierende<br />

ins Haus bringen wird und die<br />

dem Handel<br />

als Instrument der Mitarbeiterbindung<br />

die vielfältigen und einmaligen Ausund<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten der<br />

MöFa nochmals ans Herz legt“, versprach<br />

Jutta Strothoff bevor sie gemeinsam<br />

mit Markus Meyer, Vorsitzender<br />

des BVDM und Nachfolger von<br />

Hans Strothoff beim BVDM, die Ehrentafel<br />

enthüllte.<br />

Aufforderung<br />

an den Nachwuchs<br />

Im Anschluss richtete er die Worte an<br />

die Gäste: Er lobte das Engagement<br />

von Jutta Strothoff, der MHK Group<br />

und der Hans-Strothoff-Stiftung, die die<br />

Renovierung der Aula finanziell ermöglicht<br />

hätten.<br />

Gleichzeitig freue er sich, dass „unserem<br />

viel zu früh verstorbenen Hans<br />

Strothoff mit der Benennung der Aula<br />

diese Ehre zuteil wird. Im Anschluss<br />

richtete er seine Worte insbesondere an<br />

die Auszubildenden und Studierenden.<br />

„Auf der Homepage der Möfa habe ich<br />

im Bereich Historie eine sehr zutreffende<br />

Zeile gelesen: Schule im Wandel.“<br />

Diese Überschrift träfe genauso in der<br />

abgewandelten Form „Schüler im Wandel“<br />

zu. Denn in ihrer Zeit an der Möfa<br />

würden die Auszubildenden und Studierenden<br />

ebenfalls einen Wandel erfahren,<br />

reicher an Wissen werden und<br />

auch persönlich reifen.<br />

Er forderte den Nachwuchs auf, bereit<br />

zu sein für lebenslanges Lernen. Denn<br />

gerade Einrichtung und Design seien<br />

per se vom Wandel betroffen. Deshalb<br />

„sehen Sie den Wandel nicht als Bedrohung,<br />

sondern als Chance. Seien Sie<br />

mutig. Packen Sie an! Bringen Sie den<br />

Wandel in Industrie und Handel voran“,<br />

fordert er den Nachwuchs auf. sl<br />

Jutta Strothoff (l.), Sabine Gantzkow,<br />

Schulleiterin der MöFa,<br />

und Markus Meyer, Vorsitzender<br />

BVDM, vor der Gedenktafel<br />

in der Hans-Strothoff-Aula.<br />

Foto: Lehmann<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2023<br />

Köpfe 119

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