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Rebe&Wein-Sonderheft: Technik im Weinbau 2021

Unterstockpflege: Mechanische Lösungen im Überblick l Digitalisierung: Der Vineyard Pilot Assistant im Test l Pflanzenschutz: Mit Recyclingtechnik clever Mittel einsparen l Schmalspurtraktoren: Die große Marktübersicht l Traubenvollernter: Neue Sortiertechnik für die Steillage

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EXTRA<br />

TECHNIK IM<br />

WEINBAU<br />

<strong>2021</strong><br />

BLICK INS HEFT | Unterstockpflege: Mechanische Lösungen <strong>im</strong><br />

Überblick l Digitalisierung: Der Vineyard Pilot Assistant <strong>im</strong> Test l<br />

Pflanzenschutz: Mit Recyclingtechnik clever Mittel einsparen l<br />

Schmalspurtraktoren: Die große Marktübersicht l<br />

Traubenvollernter: Neue Sortiertechnik für die Steillage


EXTRA<br />

INHALT<br />

Regina Klein<br />

rklein@ulmer.de<br />

Volle Fahrt<br />

voraus!<br />

Durch den Einsatz der<br />

richtigen <strong>Technik</strong><br />

lassen sich Arbeitsabläufe<br />

effizienter<br />

gestalten, die Umwelt schonen<br />

und <strong>im</strong> besten Fall auch der<br />

Geldbeutel. Teilautonome<br />

Assistenzsysteme entlasten<br />

den Fahrer und sparen Zeit.<br />

Die passende <strong>Technik</strong> bei der<br />

Unter stockbearbeitung sorgt<br />

für saubere Ergbenisse und<br />

verhindert Erosionsrillen. Mit<br />

Recyclingtechnik und App ausgerüstet<br />

lassen sich Pflanzenschutzmittel<br />

einsparen. Und mit<br />

einer neuen Erfindung von der<br />

Mosel dürfen sich Betriebe, die<br />

den Steillagenvollernter einsetzen<br />

bald auf eine Abbeerund<br />

Sortiertechnik freuen. Aber<br />

Anbaugeräte hin oder her, ohne<br />

den passenden Schlepper läuft<br />

nix. Daher haben wir Ihnen eine<br />

Übersicht von 17 Herstellern<br />

zusammengestellt. In diesem<br />

Sinne: ankuppeln, aufrüsten<br />

und los gehts Richtung Zukunft!<br />

TITELBILD | Winzer Richard Grünewald setzt<br />

be<strong>im</strong> Pflanzenschutz seit Jahren erfolgreich auf<br />

Recyclingtechnik.<br />

Bild: Krampfl<br />

Unterstockpflege<br />

3 Beikrautmanagement<br />

Von der Rollhacke bis zur<br />

Unterstockbürste<br />

Digitalisierung<br />

12 Anbaugerätesteuerung<br />

Der VPA von Braun<br />

<strong>im</strong> Praxistest<br />

Pflanzenschutz<br />

16 Recyclingtechnik<br />

Mit Sprühgerät und App<br />

Pflanzenschutzmittel sparen<br />

Extra <strong>Technik</strong> <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>bau <strong>2021</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Schmalspurtraktoren<br />

20 Marktübersicht<br />

17 Traktoren <strong>im</strong> großen<br />

Vergleich<br />

Traubenlese<br />

24 Steillagenvollernter<br />

Abbeer- und Sortiertechnik<br />

direkt vor Ort<br />

Aus der Industrie<br />

27 Firmen präsentieren sich<br />

und ihre Produkte für<br />

den <strong>Wein</strong>bau<br />

REDAKTION | Regina Klein (verantwortliche Redakteurin), Bopserstr. 17, 70180 Stuttgart,<br />

Tel . ( 0711 ) 982940 - 22, Fax: ( 0711 ) 982940 - 30, E-Mail: rklein@ulmer.de.<br />

VERLAG | Eugen Ulmer KG, Postfach 700561, 70574 Stuttgart, www.ulmer.de. UST-ID: DE147639185.<br />

ANZEIGEN | Petra Rahn, Tel. (0711) 4507-145, prahn@ulmer.de.<br />

LAYOUT | Julia Karl, JuKa Satzschmiede<br />

DRUCK | Ungeheuer + Ulmer KG GmbH + Co., Körnerstr. 14-18, 71634 Ludwigsburg<br />

VERLAGSRECHTE | Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Fotokopien für den persönlichen Gebrauch dürfen nur von den einzelnen Beiträgen oder Teilen daraus<br />

als einzelne Kopien erstellt werden.<br />

EINZELPREIS | 4,50 Euro zuzüglich Versandkosten<br />

5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Verschiedene Gerätekombinationen wie beispielsweise Rollhacke und Fingerhacke (a) sowie Scheibe und Fingerhacke (c) liefern in der weinbaulichen<br />

Praxis gute Ergebnisse und vermindern die Erosionsgefahr.<br />

BEIKRAUTMANAGEMENT<br />

Den Unterstockbereich<br />

sauber halten<br />

Kein Thema dominiert die <strong>Wein</strong>bautechnik mehr als der Themenkomplex rund um die Unterstockbewirtschaftung.<br />

Nicht zuletzt ist dieser Umstand der öffentlich geführten Debatte um den Wirkstoff Glyphosat<br />

und den mangelnden Alternativen geschuldet. Wir zeigen Lösungen.<br />

KOMPAKT<br />

Be<strong>im</strong> herbizidfreien <strong>Wein</strong>bau<br />

spielt zum Beispiel gerade auf<br />

gefährdeten Standorten die<br />

Erosionsgefahr eine nicht unerhebliche<br />

Rolle. Die Unterstockbodenbearbeitung<br />

muss<br />

also einer ganzheitlichen Betrachtung<br />

unterzogen werden.<br />

Entscheidend für den Erfolg<br />

sind nicht nur opt<strong>im</strong>ale Anwendungsbedingungen,<br />

richtige<br />

Gerätewahl und Geräteeinstellung,<br />

sondern vor allem<br />

auch wie und womit <strong>im</strong><br />

weiteren Verlauf der Vegetationsperiode<br />

gearbeitet wird.<br />

Hier werden Lösungsansätze<br />

aufgezeigt, die eine intensivere<br />

Lockerung <strong>im</strong> Frühjahr vorsehen.<br />

Der höheren Erosionsgefahr<br />

geschuldet soll <strong>im</strong> folgenden<br />

Jahresverlauf weniger<br />

stark in den Boden eingegriffen<br />

werden, was beispielsweise<br />

durch den Einsatz von<br />

großen Finger hacken ermöglicht<br />

wird.<br />

Eine deutliche Brisanz erfährt<br />

die herbizidfreie<br />

Unterstockbearbeitung<br />

vor allem deswegen, weil keine<br />

klare Universallösung ausgesprochen<br />

werden kann. Die Maschinenhersteller<br />

haben in den vergangenen<br />

Jahren eine ganze<br />

Bandbreite an technischen Neuerungen<br />

präsentiert, sodass sich<br />

die technikaffine Winzerschaft in<br />

der Zwischenzeit zwangsläufig<br />

mit dem Thema auseinander gesetzt<br />

hat.<br />

Früh intensiv den<br />

Boden lockern<br />

Die langjährige Erfahrung hat<br />

gezeigt, dass ein frühes Stören<br />

des Bewuchses <strong>im</strong> Unterstockbereich<br />

mit einem nahezu totalen<br />

Entfernen des Unkrauts eine sehr<br />

erfolgreiche Vorgehensweise ist.<br />

Zumal <strong>im</strong> weiteren Verlauf des<br />

Jahres durch eine dauernde Störung<br />

von nur geringem Auf- oder<br />

Anwuchs die Bestände weitestgehend<br />

sauber gehalten werden<br />

können.<br />

Schlussendlich haben die zum<br />

späteren Zeitpunkt eingesetzten<br />

Werkzeuge <strong>im</strong> früh gelockerten<br />

DIE WERKZEUGE<br />

HABEN IM FRÜH<br />

GELOCKERTEN<br />

BODEN EIN<br />

BESONDERS<br />

LEICHTES SPIEL<br />

Daniel Regnery<br />

Boden ein besonders leichtes<br />

Spiel. Nun stellt sich aber die Frage,<br />

inwiefern sich das tiefgreifende<br />

Stören schnell und schlagkräftig<br />

bewerkstelligen lässt, ohne<br />

zudem die Bildung von Erosionsrinnen<br />

zu provozieren – hohe<br />

Ansprüche, welche die bisherigen<br />

Systeme nur zum Teil befriedigen<br />

können.<br />

Das DLR Mosel beschäftigt<br />

sich daher aufgrund der besonderen<br />

Problematik <strong>im</strong> Steilhang<br />

intensiv mit der Vermeidung von<br />

erosionsförderlichen Längsfurchen.<br />

Ein Ansatz der vielversprechend<br />

ist und auch in einem<br />

ATW-Forschungsauftrag bearbeitet<br />

wird besteht in der Kombination<br />

von Werkzeugen wie<br />

zum Beispiel der Scheibe und<br />

Fingerhacke sowie der Rollhacke<br />

und Fingerhacke, um ähnlich<br />

dem Verschließen eines Reißverschlusses<br />

die Erosionsrinne wieder<br />

in den Bodenverbund zu bekommen.<br />

Darüber hinaus wurde zudem<br />

der Ansatz verfolgt, durch Abstreifer<br />

oder Prallbleche einen<br />

weiteren Bodenverschluss zur<br />

Vermeidung der Erosionsgefährdung<br />

zu leisten.<br />

5 | <strong>2021</strong><br />

3


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Mit dem Unterstockmähwerk bietet<br />

Schmischke und Beyer eine Lösung zur<br />

Pflege von Unterstockbegrünungen an.<br />

Geräte für einen frühen<br />

Einsatzzeitpunkt<br />

Ziel der ersten Bearbeitung <strong>im</strong><br />

zeitigen Frühjahr ist es also erste<br />

auflaufende Beikräuter zu beseitigen.<br />

Da kein Starkregenereignis<br />

zu befürchten ist und sich ein<br />

früher Kapillarbruch zudem als<br />

vorteilhaft erweist, kann ruhig<br />

eine intensivere Bodenlockerung<br />

erfolgen. Diese ist gegebenenfalls<br />

auch kombinierbar mit dem Rebenhäckseln.<br />

Da die restliche Winterfeuchtigkeit<br />

ausgenutzt werden kann,<br />

um den perfekten Zeitpunkt für<br />

die Bearbeitung abzupassen, ist<br />

mit einem guten Bearbeitungsergebnis<br />

zu rechnen. Dabei gilt es<br />

jedoch auch die Bodenart zu beachten,<br />

während bindige und<br />

schwere Böden zur Schollenbildung<br />

neigen, wenn die Bodenverhältnisse<br />

noch zu nass sind,<br />

„fallen“ leichte Böden selbst noch<br />

bei größerer Bodenfeuchtigkeit<br />

gut.<br />

Folgende Effekte werden so erreicht:<br />

1. Kapillarbruch und somit<br />

Schonung des Wasserhaushalts;<br />

2. Der Unterstockbereich<br />

hat eine Grundlockerheit für den<br />

ALTES raus - NEUES rein<br />

Schneller<br />

und<br />

einfacher<br />

mit:<br />

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FÜR DIE FRÜHE<br />

BEARBEITUNG<br />

KOMMEN IN<br />

ERSTER LINIE<br />

ALLE GÄNGIGEN<br />

SCHEIBEN- UND<br />

ROLLHACKEN-<br />

SYSTEME IN<br />

BETRACHT<br />

Matthias Porten<br />

Rest des Jahres; somit gestalten<br />

sich spätere Bearbeitungen deutlich<br />

leichter.<br />

In der Praxis hat es sich bewährt,<br />

mit beidseitigen Anbausystemen<br />

zunächst jede zweite<br />

Gasse zu bearbeiten (wie es beispielsweise<br />

auch be<strong>im</strong> Rebenhäckseln<br />

der Fall ist). Zwei bis<br />

drei Wochen später können dann<br />

die jeweils anderen Gassen und<br />

somit die Gegenseite des ersten<br />

Bearbeitungsdurchgangs bearbeitet<br />

werden. Diese Anwendung<br />

könnte dann zum Beispiel<br />

mit dem Lockern der offenen<br />

Rebzeilen kombiniert werden.<br />

Für die frühe Bearbeitung<br />

kommen in erster Linie alle gängigen<br />

Scheiben- und Rollhackensysteme<br />

in Betracht. Derartige<br />

Systeme sind einfach, preiswert<br />

und stellen daher eine wirtschaftliche<br />

Lösung für die Unterstockbodenpflege<br />

dar.<br />

Es verwundert daher nicht,<br />

dass sich vergleichsweise viele<br />

Besondere Beachtung sollte die<br />

mal etwas anders ausgeführte<br />

Rollhacke, ebenfalls von<br />

Schmischke und Beyer, finden.<br />

Hersteller in diesem Bereich engagiert<br />

haben und es folglich<br />

eine große Auswahl an Scheiben<br />

und Rollhacken gibt. Gängige<br />

Hersteller für Scheibenpflüge<br />

und Rollhacken auf dem deutschen<br />

Markt sind: Alm/Adelhelm,<br />

Bähr, Braun, CaBa<br />

Industrie, Clemens, Fehrenbach,<br />

Ostraticky, Palumbieri, Rinieri,<br />

Rust, Salf, Schmischke und Beyer/Leckron,<br />

<strong>Wein</strong>baugeräte<br />

Wherda und andere (Aufzählung<br />

erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit).<br />

Da der vorliegende Artikel<br />

eher die Grundzüge der Unterstockbewirtschaftung<br />

aus fachlicher<br />

Sicht beleuchten soll, kann<br />

<strong>im</strong> Folgenden lediglich exemplarisch<br />

auf Maschinen von einzelnen<br />

Herstellern eingegangen<br />

werden.<br />

Schmischke<br />

und Beyer<br />

Bereits seit Jahren bespielt die<br />

Firma Schmischke und Beyer aus<br />

Weisenhe<strong>im</strong> am Sand mit den<br />

Produkten von Leckron die Themengebiete<br />

rund um den <strong>Wein</strong>bau.<br />

Neben einem Bodenbearbeitungsprogramm<br />

in unterschiedlichen<br />

Ausführungen bietet die<br />

Firma zudem auch ein recht umfangreiches<br />

und vor allem multifunktionales<br />

Unterstockportfolio<br />

von Leckron.<br />

So sind bei Schmischke und<br />

Beyer nicht nur Rollhacke und<br />

großd<strong>im</strong>ensionierte Fingerhacke<br />

erhältlich, sondern mit dem<br />

Unterstockmähwerk bietet das<br />

Unternehmen auch eine Lösung<br />

zur Pflege von Unterstockbegrünungen<br />

an. Besondere Beachtung<br />

sollte die etwas anders ausgeführte<br />

Rollhacke finden, welche<br />

der neugierige Praktiker sicherlich<br />

gerne einmal <strong>im</strong> praktischen<br />

Einsatz erleben würde.<br />

Innovative Konzepte<br />

von Rust<br />

Die Ideenschmiede Rust GmbH<br />

hat für den <strong>Wein</strong>bau <strong>im</strong>mer einige<br />

innovative Konzepte auf Lager<br />

Die Scheibe bringt einen sehr<br />

interessanten Ansatz nach vorne.<br />

„Durchgefallen“ ist der Begriff,<br />

der dem Betrachter in den Sinn<br />

kommt, wenn man sich die gewünschte<br />

Arbeitsweise dieser<br />

Scheibe vor Augen hält.<br />

Die offene Scheibe mit ihren<br />

Durchgängen soll dafür sorgen,<br />

dass der Boden bei der schnellen<br />

Vorbeifahrt durch die Scheiben<br />

zurückfällt und somit nicht zum<br />

Stock hin verfrachtet wird. Damit<br />

soll dem Aufbau von Miniwällen<br />

be<strong>im</strong> Scheiben <strong>im</strong> Unterstockbereich<br />

entgegengearbeitet werden.<br />

Darüber hinaus wird mit dieser<br />

Arbeitsweise ein weiteres Ziel<br />

4 5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Die offene Scheibe von Rust mit ihren Durchgängen soll<br />

dafür sorgen, dass der Boden bei der schnellen Vorbeifahrt<br />

durch die Scheiben zurückfällt und somit nicht zum Stock<br />

hin verfrachtet wird.<br />

erreicht: Der durchfallende Boden<br />

landet sofort in der Erosionsrinne,<br />

die durch das Scheiben<br />

verursacht wird, und schließt<br />

diese wieder teilweise. Der bessere<br />

Bodenschluss in der Erosionsrinne<br />

führt dazu, dass Starkregenereignisse<br />

bei dieser Art der<br />

Bewirtschaftung weniger Schaden<br />

verursachen.<br />

de <strong>im</strong> Unterstock gut und schnell<br />

beseitigt.<br />

Deswegen ist dieser Ansatz mit<br />

einer Scheibe mit durchfallendem<br />

Boden sehr interessant. Die<br />

Praxis wird zeigen in wieweit sich<br />

die Sache als förderlich zeigt, bei<br />

der Verhinderung von Miniwällen<br />

<strong>im</strong> Unterstockbereich. Zudem<br />

muss beobachtet werden,<br />

inwieweit Verstopfungen mit<br />

schweren Unkrautverbünden, die<br />

sich <strong>im</strong> Durchgang der Scheiben<br />

bilden können, eine ordnungsgemäße<br />

Bearbeitung stören.<br />

richtung angehoben<br />

und wieder<br />

abgelegt. Auf<br />

diese Weise werden auch hartnäckige<br />

Wurzelunkräuter wie<br />

zum Beispiel die Distel gut aus<br />

der Bodenformation entfernt.<br />

Weiterhin wurde deutlich, dass<br />

die Bodenwelle die erzeugt wird<br />

auch gut durch den Abstreifer beruhigt<br />

und abgelegt wird, sodass<br />

damit ein Bodenverschluss <strong>im</strong><br />

Sinne der Vermeidung von<br />

Längsfurchen erfolgt.<br />

Das Erfolgsrezept liegt vor allem<br />

auch in der hohen Bearbeitungsgeschwindigkeit,<br />

welche<br />

sich <strong>im</strong> Idealfall deutlich über<br />

6 km/h befinden sollte. Diese Geschwindigkeit<br />

ist auch mindestens<br />

notwendig, um überhaupt<br />

die Bodenwelle zu erzeugen. Damit<br />

wird trotz der einreihigen<br />

Arbeitsweise eine hohe Schlagkraft<br />

und damit verbunden eine<br />

hohe Flächenleistung durch das<br />

System erreicht.<br />

Die hohe Fahrgeschwindigkeit<br />

ist notwendig, um diese Wellenbewegung<br />

aktiv zu unterstützen,<br />

um auch die tiefer wurzelnden<br />

Unkräuter auszuschalten. Selbst-<br />

UNTERSTOCK-<br />

BÜRSTEN SIND<br />

DIE SYSTEME DER<br />

WAHL FÜR<br />

PFLEGE-<br />

KONZEPTE MIT<br />

HOHEM<br />

BEGRÜNUNGS-<br />

ANTEILE<br />

Daniel Regnery<br />

Vor allem in hängigem Gebiet<br />

oder <strong>im</strong> Steilhang kann dies ein<br />

besonderer Vorteil sein. Die Praxis<br />

hat gezeigt, dass die Bildung<br />

von Erosionsrinnen be<strong>im</strong> Scheiben<br />

die einzige bisher bekannte<br />

Schwäche ist. Ansonsten sind<br />

viele Betriebe vom praktischen<br />

Einsatz der Scheibe überzeugt, da<br />

sie auch größere Unkrautbestän-<br />

Überzeilenlösung<br />

Beiser 1<br />

Auch wenn die Überzeilentechnik<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang mit der<br />

Unterstockbewirtschaftung zunächst<br />

deplatziert erscheinen<br />

mag, so bietet dieser Ansatz jedoch<br />

eine/n vollkommen andere/n<br />

Bearbeitungsintensität und<br />

Bearbeitungserfolg. Gepaart mit<br />

einer hohen Schlagkraft, können<br />

auf zusammenhängenden Flurarealen<br />

durchaus gute bis sehr<br />

gute Ergebnisse erreicht werden.<br />

Be<strong>im</strong> praktischen Einsatz<br />

kann be<strong>im</strong> Beiser 1 eine interessante<br />

Bodenführung während<br />

des Arbeitsgangs festgestellt werden,<br />

welcher einer Art Welle entspricht.<br />

Das heißt, die Werkzeuge<br />

arbeiten wie schon oft in der<br />

Praxis anzutreffen in Reihe, jedoch<br />

neu ist das Hinzukommen<br />

weiterer Werkzeuge in gespiegelter<br />

Anordnung.<br />

Dabei wird der Boden in einer<br />

Art Wellenbewegung in Fahrt-<br />

Harte Zeiten<br />

erfordern<br />

Lösungen die<br />

mit Qualität<br />

überzeugen.<br />

M5072 N: Der smarte<br />

Draufgänger<br />

Der kompakte Schmalspurtraktor <strong>im</strong>poniert in <strong>Wein</strong>bergen<br />

und Obstplantagen durch höchste Agilität, Vielseitigkeit<br />

und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

5 | <strong>2021</strong><br />

www.kubota-eu.com<br />

5


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Der Beiser 1 bietet eine Überzeilenlösung für die Unterstockbearbeitung.<br />

Die Geräte sind dabei so angeordnet, dass eine Art Wellenbewegung<br />

entsteht, die Erosionsrinnen vermeidet. Der kurze Anbau an<br />

einer Ackerschiene mit einer entsprechenden längeren taschenartigen<br />

Anbauzunge erlaubt ein Abknicken des Gefährts um 90°.<br />

verständlich werden derartige Geschwindigkeiten<br />

erst durch einen tastergesteuerten<br />

Spurführungsassistenten möglich.<br />

Weiterhin wird deutlich, dass bei solch hohen<br />

Arbeitsgeschwindigkeiten in der Zeile<br />

und bei entsprechend schnellen Wendemöglichkeiten<br />

eine Vor-Ort-Arbeitszeit von deutlich<br />

unter 45 min/ha möglich sein könnte. Bei<br />

einer sehr effektiven Arbeitsweise und keinem<br />

großen Anspruch an den Schmalspurschlepper<br />

(Hydraulik usw.) und den Fahrer dürfte<br />

dieses System gut und breit einsetzbar sein.<br />

Der Solorahmen baut sehr kurz und ist somit<br />

sehr gut <strong>im</strong> Nachläufermodus zu führen.<br />

Weiterhin erlaubt der kurze Anbau an einer<br />

Ackerschiene mit einer entsprechenden längeren<br />

taschenartigen Anbauzunge ein Abknicken<br />

des Gefährts um 90 °. Insgesamt ist somit<br />

<strong>Technik</strong> für<br />

Ihren Erfolg<br />

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Reguliert<br />

Wasserhaushalt<br />

Professionelles<br />

Begrünungs-Management<br />

eine sehr schnelle Wende bei einem Vorgewende<br />

von gerade einmal 4,5 m möglich.<br />

Die meisten <strong>Wein</strong>berge des DLR-Versuchsbetriebs<br />

weisen inzwischen diese Wendemöglichkeit<br />

auf, sodass <strong>im</strong> Direktzugbereich<br />

fast alle Flächen <strong>im</strong> Betrieb mit diesem System<br />

zu befahren wären. Das Überzeilen-Unterstock-Bearbeitungsgerät<br />

Beiser 1 ist durch die<br />

Anhängeweise ein wahrer Künstler bei der<br />

Wende und folgt dem Schmalspurschlepper in<br />

einer engen Weise, die wirklich sehenswert ist.<br />

Ziel sollte es sein, die Bearbeitung bei einer<br />

Standardanlage mit 2 m Zeilenbreite auf eine<br />

halbe Stunde pro Hektar absenken zu können.<br />

Im Vergleich zum Herbizideinsatz wäre dies<br />

eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der<br />

Arbeitszeit.<br />

Geräte für eine<br />

Sommerbearbeitung<br />

Gute Dienste können Fingerhackensysteme<br />

leisten, welche in Kombination mit Rollhacke,<br />

aber auch bei idealen Bedingungen solo eingesetzt<br />

hervorragende Ergebnisse erzielen<br />

können. Bis auf wenige Ausnahmen greifen<br />

die meisten Maschinenhersteller wie Clemens,<br />

Palumbieri, <strong>Wein</strong>baugeräte Wherda und weitere,<br />

auf Produkte aus dem Hause K.U.L.T.<br />

(Kress umweltschonende Land technik<br />

GmbH) aus Vaihingen zurück. Die Firma<br />

K.U.L.T. bietet Fingerhacken in unterschiedlichen<br />

Härtegraden, welche durch eine unterschiedliche<br />

Farbgebung unterschieden werden<br />

können sowie unterschiedliche Größen an.<br />

Das in der Praxis oft lediglich als „Kress-<br />

Fingerhacke“ bezeichnete Anbaugerät kann<br />

gezielt eingesetzt werden, um von der Rollhacke<br />

oder vom Scheibenpflug entstandene<br />

Wälle einzuebnen; dabei können auch unzureichend<br />

bekämpfte Unkrautherde/Unkrauthorste<br />

aus der Bodenformation gelöst und<br />

somit beseitigt werden.<br />

Das alles ohne die Erosionsgefahr zu forcieren,<br />

da es sich ja um eine flache Bearbeitungsform<br />

handelt und vorangegangen erzeugte<br />

Längsfurchen effektiv beseitigt werden<br />

können, denn klar sollte sein, je sommerlicher<br />

oder je heißer die Temperaturen, desto höher<br />

das Risiko von Starkregen.<br />

Je nach Standort und Situation lassen sich<br />

somit selbst auf trockenen Standorten die Bestände<br />

gut führen. Über den Erfolg der Maßnahme<br />

entscheidet neben der richtigen Geräteauswahl<br />

und neben dem richtig gewählten<br />

Termin vor allem die Geräteeinstellung.<br />

Robuste <strong>Technik</strong><br />

aus dem Hause Bähr<br />

Ein extrem gut abgest<strong>im</strong>mtes Maschinenkonzept,<br />

welches zugleich sehr robust konstruiert<br />

wurde, bietet die Firma Bähr aus Ilbeshe<strong>im</strong><br />

an. Vor allem <strong>im</strong> Bereich der Rollhacken bieten<br />

die Pfälzer hier st<strong>im</strong>mige Systeme an,<br />

welche zudem mit kleinen Highlights wie beispielsweise<br />

einer verstellbaren Geräteaufhängung,<br />

bei welcher sich der Anstellwinkel des<br />

Bearbeitungsgeräts stufenlos hydraulisch vom<br />

Schlepper aus variieren lässt.<br />

6 5 | <strong>2021</strong>


Unsere Erfahrung–<br />

Ihr Erfolg!<br />

VertrauenSie aufdas Original undprofitieren Sie vonunserer<br />

jahrzehntelangen Erfahrung.<br />

Mit der K.U.L.T. Kress Fingerhacke regulieren Sie das<br />

Unkrautund sorgen gleichzeitig füreineguteBelüftung des<br />

Bodens und opt<strong>im</strong>ale Wasser- und Nährstoffzufuhr in der<br />

Rebzeile –ganz ohne Belastung durch Herbizide.<br />

So wachsen Ihre Trauben in opt<strong>im</strong>aler Qualität heran und<br />

der Grundstock für einen guten <strong>Wein</strong> ist gelegt.<br />

Die K.U.L.T. Kress Fingerhacke zeichnet sich durch eine<br />

extrem stabileBauweisemit integriertem Bodenantriebund<br />

der ausschließlichen Verwendung von SKF Qualitätslagern<br />

aus. Zusammen mit den unterschiedlichen Varianten in<br />

Größe und Härtegrad finden wir für jede Anforderung die<br />

passende Lösung.<br />

Wirberaten Siegerne -sprechenSie unsan!<br />

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...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Besondere Beachtung sollte die<br />

Fingerkralle der Firma Bähr finden<br />

– dabei handelt es sich um<br />

eine Bähr'sche Eigenkonstruktion,<br />

welche sich durch ihren<br />

großen Durchmesser und vor<br />

allem durch die großen Fingerenden<br />

sehr deutlich gegenüber<br />

den Systemen der Mitbewerber<br />

abhebt.<br />

Es sind gerade die großen Rollhacken,<br />

welche in der Lage sind<br />

auch bei der Soloanwendung gute<br />

und überzeugende Ergebnisse<br />

zu erzielen. Leider verhalten sich<br />

viele Praktiker gegenüber derartigen<br />

System noch vergleichsweise<br />

zurückhaltend. Oft wird<br />

sich für eher kleinere Fingerhacken<br />

entscheiden, da diese zunächst<br />

kompakter erscheinen<br />

und sich vermeintlich besser mit<br />

anderen Systemen wie zum Beispiel<br />

Scheibe oder Rollhacke in<br />

Reihe schalten lassen.<br />

GRUND SÄTZLICH<br />

KÖNNEN<br />

BÜRSTEN SYSTEME<br />

AUCH AM<br />

RMS GEFÜHRT<br />

WERDEN<br />

Matthias Porten<br />

Aber auch dafür hält die Firma<br />

Bähr Lösungen bereit. So bestünde<br />

die Möglichkeit <strong>im</strong> Zwischenachsanbau<br />

sogar Rollhacke und<br />

Fingerhacke hintereinander anzubauen.<br />

Allerdings müssen<br />

dann gesamtbetrieblich betrachtet<br />

entsprechende Zeilenbreiten<br />

von mindestens 2 m gegeben sein.<br />

Sinnvoll könnte auch sein, die<br />

Rollhacke <strong>im</strong> Zwischenachsbereich<br />

anzubauen und die Fingerhacke<br />

an einem Anbaurahmen <strong>im</strong><br />

Heckanbau zu führen. Dies hat<br />

zwar den Nachteil einer eingeschränkten<br />

Kombinationsmöglichkeit<br />

mit anderen Kulturarbeiten,<br />

auf der andern Seite kann<br />

jedoch die Unterstockbearbeitungsqualität<br />

verbessert werden.<br />

Liegt nämlich zwischen Rollund<br />

Fingerhacke ein gewisser<br />

Abstand, so kann die nachgeschaltete<br />

Fingerhacke ein deutlich<br />

besseres Arbeitsergebnis erzielen,<br />

da sich das durch die Rollhacke<br />

in Bewegung befindende<br />

Bodenmaterial wieder vollständig<br />

rückverlagert hat. Wird die<br />

Fingerhacke <strong>im</strong> Gegenzug dazu<br />

zu dicht an der vorbereitenden<br />

Rollhacke gefahren, so greifen die<br />

Fingerelemente der Fingerhacke<br />

regelrecht ins Leere.<br />

Insgesamt kann mit der großen<br />

Fingerkralle der Firma Bähr auch<br />

durch eine dauerhafte Soloanwendung<br />

in Zukunft vielleicht<br />

weitestgehend auf eine Kombinationsbearbeitung<br />

mit der Scheibe<br />

und Rollhacke verzichtet werden.<br />

Das wäre als ideal anzusehen,<br />

weil dann die wirklich leichte<br />

Sommerbodenbearbeitung etabliert<br />

wäre, welche dem erhöhten<br />

Erosionsrisiko Rechnung trägt.<br />

Späte Bearbeitung,<br />

ganzheitliches Konzept<br />

Unterstockbürsten sind die Systeme<br />

der Wahl für Pflegekonzepte<br />

mit hohem Begrünungsanteil.<br />

Denn gerade auf gut wasserversorgten<br />

Standorten kann problemlos<br />

eine Unterstockbegrünung<br />

toleriert werden. Unterstockbürsten<br />

können gerade auf<br />

solchen Standorten ein ganzheitliches<br />

Konzept bieten, zumal sich<br />

bereits in der Vergangenheit vor<br />

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...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

1<br />

1 Die Horizontalstockbürste<br />

von Stocker weist eine längere<br />

Bauform auf, als die herkömmlichen<br />

Stockbürsten.<br />

2 Die Mulchfäden be<strong>im</strong> System<br />

von SALF liegen völlig offen und<br />

sind dadurch extrem wartungsfreundlich.<br />

3 Der schonende Fadenmäher<br />

von Geier mit langer Welle ist<br />

kompakt an die Raupe angebaut.<br />

allem in Extremherbsten ein gewaltiger<br />

Vorteil erwiesen hat.<br />

Da die Humusgehalte und die<br />

C/N-Verhältnisse bei Begrünungen<br />

<strong>im</strong> Unterstockbereich deutlich<br />

besser sind, und zudem Niederschlagereignisse<br />

durch den<br />

Unterwuchs besser abgepuffert<br />

werden können, resultiert ein<br />

deutlich vermindertes Fäulnisrisiko.<br />

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2 3<br />

Ein Weiterer Vorteil der Systeme<br />

liegt darin, dass sie sich problemlos<br />

für den Einsatz <strong>im</strong> Querbau<br />

und <strong>im</strong> Seitenhang eignen.<br />

Wenn hohe Niederschläge ein<br />

rasches Auflaufen von Problemkräutern<br />

bewirkt haben, gelten<br />

Bürstensysteme als Feuerwehr<br />

und können schnell und effektiv<br />

selbst sehr hohes und hartnäckiges<br />

Kraut beseitigen.<br />

Neben all den Vorteilen haben<br />

Unterstockbürsten jedoch einen<br />

eher schlechten Ruf bei der Winzerschaft.<br />

Je nach Bauart beschädigten<br />

gerade die älteren Systeme<br />

mit hohen Rotationsgeschwindigkeiten<br />

die Rebstämme. Die<br />

neueren langwelligen Bürstensysteme<br />

mit dünnen Fäden erweisen<br />

sich als deutlich besser,<br />

denn hier kann mit deutlich geringeren<br />

Drehzahlen gearbeitet<br />

werden, um Beikräuter effektiv<br />

zu beseitigen.<br />

Ferner ist es wichtig, dass nur<br />

dann mit Bürsten gearbeitet wird,<br />

wenn die Kräuter feucht sind, wie<br />

beispielsweise bei Morgentau<br />

oder nach Regen. Dadurch ergibt<br />

sich eine bessere „Schmierung“<br />

und es kommt zu geringeren<br />

Schäden an den Stämmen. Weiterhin<br />

problematisch ist der Eintrag<br />

von Kunststofffragmenten,<br />

welche durch Abnutzung der<br />

Schnüre <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>berg verbleiben.<br />

Grundsätzlich können Bürstensysteme<br />

auch am RMS geführt<br />

werden und somit auch <strong>im</strong> Steillagenweinbau<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Gerade das hätte den Vorteil,<br />

dass keine Lockerung des Unterstockbereichs<br />

mit Systemen, die<br />

die Erosion forcieren erfolgen<br />

muss. Neigen die Standorte allerdings<br />

zu Trockenheit, so wäre ein<br />

Offenhalten der Fahrgasse zumindest<br />

als Ausgleich für den begrünten<br />

Unterstockbereich sinnvoll.<br />

Stocker – von Südtirol<br />

in die Welt<br />

Die Maschinen der aus Südtirol<br />

stammenden Firma Stocker haben<br />

sich bereits seit einigen Jahren<br />

nicht nur in Südtirol, sondern<br />

auch in Deutschland sowie an der<br />

luxemburgischen Mosel bewährt.<br />

Wohlwissend, dass diese Systeme<br />

in Südtirol vor allem in Seitenhangbereichen<br />

oder auf Fahrterrassen<br />

bereits seit vielen Jahren<br />

erfolgreich <strong>im</strong> Obst- und <strong>Wein</strong>bau<br />

eingesetzt werden, ermöglichen<br />

diese Geräte folglich auch<br />

in den he<strong>im</strong>ischen Querterrassen<br />

ein ganzheitliches und vor allem<br />

herbizidfreies Bewirtschaftungskonzept.<br />

Die mit sehr dünnen Nylonfäden<br />

versehene Horizontalstockbürste<br />

weist eine längere<br />

Bauform auf, als die herkömmlichen<br />

Stockbürsten. Daraus resultiert<br />

die Eigenschaft dieser<br />

Bürstenart, dass diese während<br />

der Bearbeitung nicht so stark in<br />

den Unterstockbereich einschwenken<br />

muss, sodass mit diesem<br />

System eine bedeutend höhere<br />

Arbeitsgeschwindigkeit erreicht<br />

werden kann.<br />

Obgleich die Bürsten mit bis zu<br />

90 cm langen Fäden auf den ers-<br />

5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

4 Die Bähr'sche Fingerkralle kann zum Beispiel<br />

<strong>im</strong> Zwischenachsanbau mit einer Rollhacke kombiniert<br />

werden.<br />

5 Die Fingerkrallen der Firma Bähr heben sich durch<br />

ihren großen Durchmesser und vor allem ihre großen<br />

Fingerenden von den Systemen der Mitbewerber ab.<br />

4 5<br />

ten Blick brachial wirken, sind<br />

selbst nach mehreren Bearbeitungen<br />

kaum nennenswerte Beschädigungen<br />

am Rebstock feststellbar.<br />

Diese fehlenden Stockbeschädigungen<br />

beruhen auf<br />

einer geringeren Umlaufgeschwindigkeit<br />

der Wellen gegenüber<br />

üblichen Bürstensystemen<br />

und einem sehr interessanten<br />

Effekt einer eigenen Wellenbildung<br />

der Bürsten, sodass in Zusammenhang<br />

mit der hohen Fadenzahl<br />

und der hohen Fahrgeschwindigkeit<br />

kaum ein nennenswerter<br />

oder harter Kontakt<br />

mit dem Rebstock erfolgt.<br />

Weitaus größere Beachtung<br />

sollte der Einsatztauglichkeit in<br />

schwierigerem Gelände beigemessen<br />

werden. Da de facto keine<br />

Bodenlockerung erfolgt, kann<br />

auch in steilem Terrain problemlos<br />

eine Bearbeitung durchgeführt<br />

werden, ohne Erosionsgefahr<br />

zu forcieren.<br />

Einen sehr hohen Stellenwert<br />

hat dieses System vor allem be<strong>im</strong><br />

Einsatz <strong>im</strong> Seitenhang. Denn bei<br />

einer beidseitigen Arbeitsweise<br />

können die Trägerarme einzeln<br />

angesteuert werden. Auf diese<br />

Weise können auch bei vorhandenem<br />

Seitenhang die Bürsten<br />

sicher und effizient <strong>im</strong> Unterstockbereich<br />

geführt werden.<br />

Geier Fadenmäher –<br />

Lösung für Steilhänge<br />

Die Firma Geier aus Südtirol<br />

stellt ihrerseits ebenfalls bereits<br />

seit einiger Zeit einen schonenden<br />

Fadenmäher mit langer Welle<br />

her. Dabei ist das System sehr<br />

gut in die Geierraupe integriert<br />

und kompakt angebaut. Spätestens<br />

mit diesem System ist eine<br />

herbzidfreie Arbeitsweise <strong>im</strong><br />

Unterstockbereich in Lagen<br />

möglich, welche lediglich für den<br />

RMS-Einsatz vorbehalten sind.<br />

Die zuvor aufgezeigten Vorteile<br />

der Bewirtschaftung in<br />

schwierigen Situationen wie dem<br />

Seitenhang und während längeren<br />

Nässeperioden gereichen<br />

auch diesem System besonders<br />

<strong>im</strong> Steilhang zum Vorteil. Hinsichtlich<br />

der besonders verstärkten<br />

Erosionsproblematik <strong>im</strong><br />

Steilhang stellt das System genau<br />

in diesem Einsatzbereich eine besonders<br />

gute Lösung dar.<br />

Im praktischen Einsatz überrascht<br />

das Gerät trotz langer<br />

Mulchfäden durch eine beachtliche<br />

Laufruhe. Auch die Möglichkeit<br />

das Gerät <strong>im</strong> Schubverfahren<br />

zu nutzen, kommt in der Praxis<br />

gut an, da die Werkzeuge während<br />

der Bearbeitung erstklassig<br />

eingesehen und somit zielführend<br />

gesteuert werden können.<br />

Einfache Wartung<br />

bei Salf<br />

Daniel Regnery<br />

Der wesentliche Unterschied zu<br />

den voran beschriebenen Geräten<br />

der Mitbewerber besteht bei<br />

Salf darin, dass die Aufwickelung<br />

der Mulchfäden frei zugänglich<br />

ist. Was auf den ersten<br />

Blick zunächst befremdlich erscheint,<br />

da diese praktisch ungeschützt<br />

sind, erweist sich <strong>im</strong><br />

praktischen Einsatz als ein besonderer<br />

Vorteil.<br />

Kommt es während der Bearbeitung<br />

zum Abriss einer einzelnen<br />

Schnur, reißt diese meist unmittelbar<br />

an der Austrittsöffnung<br />

der Langwelle. Während bei anderen<br />

Herstellern die ganze Welle<br />

abgenommen werden muss, um<br />

die betreffende Schnur wieder<br />

mühselig einzufädeln, sind die<br />

Schnüre bei Salf frei zugänglich<br />

und mit wenigen Handgriffen<br />

lässt sich eine derartige Störung<br />

schnell und einfach beheben.<br />

Hinsichtlich der Bearbeitungsqualität<br />

konnten <strong>im</strong> Zuge eigens<br />

durch das DLR Mosel durchgeführter<br />

Testfahrten keine nennenswerten<br />

Unterschiede gegenüber<br />

anderen Bürsten festgestellt<br />

werden.<br />

Text: Daniel Regnery und<br />

Matthias Porten<br />

Bilder: DLR Mosel<br />

Matthias Porten<br />

arbeiten am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in<br />

Bernkastel-Kues.<br />

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5 | <strong>2021</strong><br />

11


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Der frontseitig angebaute Sensor<br />

erfasst die Rebzeile mit den<br />

Stöcken und passt automatisch<br />

Arbeitsbreite und -tiefe des<br />

Scheibenpflugs an.<br />

DIGITALISIERUNG UND AUTOMATISIERUNG<br />

Was kann der VPA?<br />

Dr. Matthias Petgen, Oliver Kurz und Stefan Schweppenheiser haben sich den<br />

Vineyard Pilot Assistant (VPA) von Braun näher angeschaut.<br />

KOMPAKT<br />

Die Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass sich der Einsatz<br />

des VPA insbesondere in<br />

älteren <strong>Wein</strong>bergen und Flächen<br />

mit Seitenhang durch<br />

sein gleichmäßiges Arbeitsergebnis<br />

bewährt. Es bleibt<br />

abzuwarten, in wieweit die<br />

Praxis bereit ist, die hohe<br />

Investitionssumme aufzubringen.<br />

Mittlerweile gibt es bedingt<br />

durch Digitalisierung<br />

und Automatisierung<br />

einige Anwendungsbeispiele,<br />

die in der <strong>Wein</strong>baupraxis<br />

bereits etabliert sind. Diese<br />

Assistenzsysteme basieren auf<br />

GPS-Koordination und nutzen<br />

Geoinformationssysteme, um<br />

standortbezogene Daten zu erhalten<br />

und zu dokumentieren.<br />

Während in der Landwirtschaft<br />

bereits Lenkhilfen, Spurhalteassistenten<br />

und ähnliches<br />

die Produktionsbedingungen erleichtert<br />

haben, steht der <strong>Wein</strong>bau<br />

hier erst am Anfang. Im Rahmen<br />

einer Bachelorthesis wurde<br />

am <strong>Wein</strong>campus Neustadt der<br />

Vineyard Pilot Assistant (VPA)<br />

der Firma Braun auf seine Praxistauglichkeit<br />

geprüft.<br />

Be<strong>im</strong> VPA handelt es sich um<br />

eine semiautonome Anbaugerätesteuerung,<br />

die mithilfe eines <strong>im</strong><br />

Frontbereich des Schleppers angebauten<br />

3D-Laserscanners<br />

Messpunkte generiert und zu<br />

einer dreid<strong>im</strong>ensionalen Umgebung<br />

zusammenfügt. Über Lagesensoren<br />

<strong>im</strong> Schlepper ist dessen<br />

genaue Position <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>berg<br />

bekannt. Über Längenmesssysteme<br />

in den Hydraulikzylindern<br />

der Zwischenachsgeräte ist auch<br />

deren exakte Position jederzeit<br />

nachvollziehbar.<br />

Wie funktioniert die<br />

Anbaugerätesteuerung<br />

Durch die automatische Höhenund<br />

Breitenverstellung beidseitig<br />

angebauter Gerätschaften <strong>im</strong><br />

Zwischenachsanbau soll der Fahrer<br />

entlastet werden und sich die<br />

Flächenleistung erhöhen. Laut<br />

Hersteller soll durch die höheren<br />

Fahrgeschwindigkeiten mit dem<br />

VPA eine effektivere und effizientere<br />

Bewirtschaftung möglich<br />

sein. Gleichzeitig kann die Nutzung<br />

des Systems dem zukünftigen<br />

Fachkräftemangel durch<br />

höhere Flächenleistung und<br />

überbetriebliche Nutzung entgegenwirken.<br />

Für den Versuch wurde eine<br />

Maschinenkombination zur beidseitigen<br />

Unterstockbodenpflege<br />

mit einem Scheibenpflug (hydraulische<br />

Breitenverstellung für<br />

Zwischenachsanbau beidseitig;<br />

Präzis-Senkrechtaushebung mit<br />

Rückzugsfeder einfachwirkend<br />

rechts und links; Universalhalterung<br />

spindelverstellbar rechts<br />

und links; Scheibenpflug Durchmesser<br />

460 mm mit Lochbildverstellung)<br />

sowie einem breitenverstellbarem<br />

Mulchgerät (Alpha<br />

2000) <strong>im</strong> Heckanbau gewählt. Die<br />

Kombination wurde jeweils mit<br />

und ohne den VPA gefahren.<br />

Über ein Dashboard wird der<br />

VPA über den Menüpunkt „Parameters“<br />

aktiviert. In diesem Menü<br />

lassen sich die Grundeinstellungen<br />

wie <strong>Wein</strong>bergsalter<br />

(young, middle, old), Gassenbreite<br />

(mindestens 1,8 m, max<strong>im</strong>al<br />

2,3 m), Abstand des Arbeitsgeräts<br />

zum Rebstock sowie Arbeitsbeginn<br />

innerhalb der Gasse zum<br />

ersten Stock einstellen.<br />

Nach jedem Ein- und Ausfahren<br />

aus den Gassen schaltet sich<br />

der Assistent jeweils ein und aus.<br />

Damit muss der Fahrer nicht<br />

ständig eingreifen und nachregulieren.<br />

Durch die Eingabe des<br />

Alters des <strong>Wein</strong>bergs kann unter<br />

anderem die Empfindlichkeit der<br />

Steuerung eingestellt werden, die<br />

wiederum vom Standjahr der<br />

12 5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

GEMESSENER ABSTAND ZUM STOCK *<br />

Abstand zum Stock (mm)<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Kontrolle<br />

5 km/h links<br />

Kontrolle<br />

5 km/h rechts<br />

VPA<br />

5 km/h links<br />

VPA<br />

5 km/h rechts<br />

Kontrolle<br />

7 km/h links<br />

Kontrolle<br />

7 km/h rechts<br />

VPA<br />

7 km/h links<br />

VPA<br />

7 km/h rechts<br />

*<br />

gemessen an der „Pflugsohle“ des Scheibenpflugs (jeweils rechts und links);<br />

Kontrolle (manuelles Steuern) und VPA-Einsatz, jeweils bei 5 und 7 kmh/h <strong>im</strong><br />

<strong>Wein</strong>berg „Machern“; n=3 mit je 20 Messstellen.<br />

GEMESSENE ARBEITSTIEFE DES SCHEIBENPFLUGS *<br />

Arbeitstiefe (mm)<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

10<br />

-10<br />

-30<br />

-50<br />

Kontrolle<br />

5 km/h links<br />

Kontrolle<br />

5 km/h rechts<br />

VPA<br />

5 km/h links<br />

VPA<br />

5 km/h rechts<br />

Kontrolle<br />

7 km/h links<br />

Kontrolle<br />

7 km/h rechts<br />

VPA<br />

7 km/h links<br />

VPA<br />

7 km/h rechts<br />

*<br />

gemessen von der „Pflugsohle“ des Scheibenpflugs bis zum Rebstock<br />

(jeweils rechts und links); Kontrolle (manuelles Steuern) und VPA-Einsatz,<br />

jeweils bei 5 und 7 km/h <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>berg „Machern“; n=3 mit je 20 Messstellen.<br />

DER VPA FÜHRT<br />

ZU EINEM<br />

EFFIZIENTEREN<br />

ARBEITS­<br />

ERGEBNIS<br />

Oliver Kurz<br />

Rebanlage abhängt. In jüngeren<br />

<strong>Wein</strong>bergen kann das System die<br />

geringeren Stockdurchmesser berücksichtigen.<br />

Dagegen wird<br />

durch die Voreinstellung auf ältere<br />

<strong>Wein</strong>berge (> 15 Jahre) davon<br />

ausgegangen, dass die Stöcke<br />

dicker und auch mal in die Rebgasse<br />

stehen können. Nach Aktivieren<br />

der „Start Work“-Taste<br />

wird auf der linken Seite die<br />

Fahrgeschwindigkeit sowie der<br />

Status der Assistenzsysteme angezeigt<br />

(VPA und RCP; inaktiv,<br />

aktiv oder Fehlermeldung).<br />

In dem mittleren Bereich des<br />

Tastenfelds können die genauen<br />

Abstände der Arbeitswerkzeuge<br />

sowie die exakte Arbeitstiefe eingestellt<br />

werden. Im rechten Bereich<br />

des Dashboards kann der<br />

VPA aktiviert oder auf Parkposition<br />

gesetzt werden. Darüber<br />

hinaus besteht nochmals die<br />

Möglichkeit, das <strong>Wein</strong>bergsalter<br />

gegebenenfalls anzupassen.<br />

Gleichzeitig wird dem Fahrer<br />

der aktuelle Seitenhang mitgeteilt,<br />

wodurch die zusätzliche<br />

Arbeitstiefe bei Seitenhang auf<br />

der Bergseite entsprechend korrigiert<br />

wird (zum Beispiel um<br />

Erde den Berg hinauf zu werfen<br />

und auf der Talseite den Unterstockbereich<br />

nur oberflächlich zu<br />

bearbeiten). Als weitere Einstellmöglichkeit<br />

kann über die Taste<br />

„manual control“, falls gewünscht,<br />

die Position der Arbeitsgeräte<br />

händisch eingestellt werden.<br />

Als Schlepper kam ein Fendt<br />

Vario 211 V zum Einsatz, der<br />

über die erforderliche Hydraulikausrüstung<br />

und eine 12-Volt-<br />

Steckdose sowie eine entsprechende<br />

Schnittstelle zum Abgreifen<br />

der Information über die<br />

Fahrgeschwindigkeit verfügte.<br />

Welche Testfahrten<br />

wurden unternommen?<br />

Um möglichst praxistaugliche<br />

Ergebnisse zu generieren wurden<br />

die Versuche in drei unterschiedlichen<br />

<strong>Wein</strong>bergen durchgeführt.<br />

Diese unterschieden sich jeweils<br />

<strong>im</strong> Alter, der Gassenbreite, dem<br />

Stockabstand, der Geländeeigenschaften<br />

sowie dem unterschiedlichen<br />

Stockausfall (Espel: 5.<br />

Standjahr, Gassenbreite 2,03 m,<br />

Stockabstand 1 m; Machern: Seitenhang;<br />

auf der Ostseite Gassenbreite<br />

2 m und auf der Westseite<br />

2,25 m, Stockabstand 0,8 m;<br />

Nussdorfer Pfad: ältere Anlage<br />

mit Pflanzjahr 1999, Gassenbreite<br />

1,98 m, hohe Anzahl von Fehlstellen).<br />

Alle Flächen waren dauerbegrünt<br />

und mit einer über den<br />

Winter aufgewachsenen natürlichen<br />

Begrünung versehen. Die<br />

Unterstockbodenbearbeitung <strong>im</strong><br />

Vorjahr erfolgte jeweils mit einer<br />

Rollhacke. Pro Standort wurden<br />

drei Wiederholungen angelegt,<br />

wobei jeweils 20 Messpunkte in<br />

einer Wiederholung markiert<br />

wurden.<br />

Mithilfe einer Messvorrichtung<br />

wurde die Fahrspur des<br />

Schleppers best<strong>im</strong>mt. Um die<br />

Arbeitstiefe des Scheibenpflugs<br />

zu vermessen, wurde die Pflugsohle<br />

in der Furche des Scheibenpflugs<br />

freigelegt und dessen Tiefe<br />

mithilfe einer Messlatte vermessen.<br />

Gleichzeitig wurde der<br />

Abstand zum Rebstock dokumentiert<br />

und am unteren Ende<br />

auf Stockverletzungen bonitiert.<br />

Daneben wurden mithilfe von<br />

vier GoPro-Kameras am Schlepper<br />

jeweils rechts, links sowie <strong>im</strong><br />

Front- als auch Heckbereich die<br />

Stockberührungen erfasst und<br />

später ausgewertet.<br />

Weiter gehts auf Seite 14<br />

Umschaltventilatoren zur automatischen Kühlerreinigung |www.cleanfix.org<br />

mehr<br />

Kühlung<br />

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Leistung<br />

mehr<br />

Produktivität<br />

keine<br />

Unterbrechung<br />

5 | <strong>2021</strong><br />

13


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Über ein Dashboard lassen sich vor Arbeitsbeginn vielfältige Voreinstellungen<br />

wie Arbeitstiefe und Gassenbreite vornehmen.<br />

Arbeitsergebnis kann<br />

sich sehen lassen<br />

In allen Versuchsflächen wurde<br />

lediglich an vier Stöcken eine Verletzung<br />

an der Borke festgestellt,<br />

wobei diese ausschließlich in der<br />

manuell gefahrenen Variante auftraten.<br />

Die Auswertung der berührten<br />

oder wackelnden Stöcke<br />

hat gezeigt, dass in den mit dem<br />

VPA bearbeiteten Flächen mehr<br />

Stöcke berührt wurden. Diese Berührungen<br />

führten allerdings<br />

nicht zu äußeren Beschädigungen<br />

an der Stammbasis.<br />

Durch die Voreinstellung wurden<br />

die Scheibenpflüge beidseitig<br />

relativ nah an den Stöcken gefah-<br />

ren. Sowohl zwischen den unterschiedlichen<br />

Versuchsweinbergen<br />

als auch zwischen den beiden<br />

Fahrgeschwindigkeiten konnten<br />

keine signifikanten Unterschiede<br />

hinsichtlich der Stockberührungen<br />

beobachtet werden.<br />

Zur Veranschaulichung der<br />

Messergebnisse wurde als Diagrammtyp<br />

der sogenannte „Boxplot“<br />

verwendet. Bei diesem ist die<br />

Größe der Streuung, welche die<br />

Abweichungen während der Bearbeitung<br />

wiederspiegeln, wesentlich<br />

deutlicher. Die Messergebnisse<br />

hinsichtlich der Arbeitstiefe<br />

sowie die Abstände der Bearbeitungskante<br />

bis zum Rebstock in<br />

dem jungen <strong>Wein</strong>berg (Espel) mit<br />

geraden Rebstöcken zeigen innerhalb<br />

beider Versuchsvarianten<br />

sowie zwischen der Kontrolle und<br />

der mit dem VPA bearbeiteten<br />

Fläche keine großen Streuungen<br />

oder Abweichungen (Daten nicht<br />

aufgeführt).<br />

Dies deutet auf eine gleichmäßige<br />

Bearbeitung hin, was wiederum<br />

dem jungen <strong>Wein</strong>berg mit<br />

geraden Stöcken und einem einheitlichen<br />

Wuchsbild geschuldet<br />

ist. Dagegen gab es zwischen dem<br />

VPA und der herkömmlichen<br />

Bearbeitung in der Versuchsfläche<br />

mit den konisch zulaufenden<br />

Gassen (Machern) sowohl hinsichtlich<br />

der Arbeitstiefe als auch<br />

be<strong>im</strong> Abstand der zu bearbeitenden<br />

Fläche zu den Rebstöcken<br />

Unterschiede.<br />

Während bei der Fahrgeschwindigkeit<br />

von 5 km/h die Bearbeitungstiefe<br />

zwischen manuellem<br />

Fahren und dem Einsatz<br />

des VPA ähnlich ausfielen, streuten<br />

die Messergebnisse bei der<br />

höheren Fahrgeschwindigkeit bei<br />

dem semiautonomen Einsatz des<br />

VPA merklich weniger. Be<strong>im</strong><br />

VPA sind die Scheibenpflüge wesentlich<br />

näher und gleichmäßiger<br />

an den Stöcken entlanggelaufen.<br />

Dies wurde insbesondere bei<br />

der höheren Fahrgeschwindigkeit<br />

deutlich. Ähnlich fielen die<br />

Ergebnisse in dem älteren <strong>Wein</strong>berg<br />

aus (Daten nicht dargestellt).<br />

Dies spricht für ein effizienteres<br />

Arbeitsergebnis durch<br />

den Einsatz des VPA.<br />

In weiterführenden Untersuchungen<br />

soll geprüft werden, in<br />

wieweit das autonome Steuern<br />

DIE<br />

MEHRKOSTEN<br />

AMORTISIEREN<br />

SICH AB EINER<br />

BETRIEBSFLÄCHE<br />

VON 27,6 HA<br />

Dr. Matthias Petgen<br />

der Unterstockgeräte durch den<br />

VPA den Fahrer entlastet. Geplant<br />

sind Aufzeichnungen über<br />

die Herzfrequenzmessung, um<br />

die These zu belegen. Daneben<br />

werden weitere höhere Fahrgeschwindigkeiten<br />

geprüft.<br />

Ebenso werden in den zukünftigen<br />

Untersuchungen die Einund<br />

Ausfahrzeiten in die Rebgassen<br />

ermittelt. Hierbei wird<br />

eine weitere Zeitersparnis erwar-<br />

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Braun Maschinenbau GmbH | D-76829 Landau | Tel.: +49 (0) 63 41/950 55 00 | info@braun-maschinenbau.de | www.braun-maschinenbau.de<br />

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Mulcher<br />

Alpha<br />

Made inGermany<br />

14 5 | <strong>2021</strong>


tet, da der VPA am Reihenende<br />

bei voller Fahrgeschwindigkeit<br />

automatisch in die Parkposition<br />

wechselt.<br />

Daneben bietet die Firma<br />

Braun ein Paket zusammen mit<br />

der Vineyard Cloud an. Hierbei<br />

handelt es sich um eine digitale<br />

Schlagkartei mit vielfältigen<br />

Funktionen (www.vineyard<br />

cloud.de). Über die Vineyard<br />

Cloud kann die komplette Planung<br />

und Dokumentation von<br />

Düngung, Pflanzenschutzmaßnahmen<br />

sowie anderen betrieblichen<br />

Arbeitsabläufen erfolgen.<br />

Zusätzlich kann der Betriebsleiter<br />

über verschiedene Managementfunktionen<br />

unter anderem die<br />

Mitarbeiter und Geräte verwalten<br />

oder den einzelnen Mitarbeitern<br />

flurstücksgenau Aufgaben und<br />

Arbeitsaufträge zuweisen.<br />

Mittlerweile wird der VPA mit<br />

einem Fahrassistenzsystem ausgestattet.<br />

Das Spurhaltesystem<br />

„RowCropPilot“ garantiert ein<br />

grades Befahren der Rebgassen.<br />

Die Informationen über den VPA<br />

werden über eine ISOBUS-<br />

Schnittstelle an den Schlepper<br />

übertragen und der Traktor führt<br />

die Lenkbefehle aus und fährt<br />

automatisch genau in der Mitte<br />

der Rebgasse. Ein Eingreifen des<br />

Fahrers ist nur noch am Vorgewende<br />

erforderlich.<br />

Damit kann die automatische<br />

Höhen- und Breitenverstellung<br />

der Unterstockgeräte mit dem<br />

Spurhaltesystem kombiniert werden,<br />

wodurch sich der Hersteller<br />

eine höhere Flächenleistung erhofft.<br />

Diese Funktion soll ebenfalls<br />

in den aktuellen Untersuchungen<br />

in verschiedenen <strong>Wein</strong>bergen<br />

am DLR Rheinpfalz geprüft<br />

werden.<br />

Die Kosten<br />

<strong>im</strong> Fokus<br />

Stockverletzungen durch die Scheibe<br />

traten nur in den ohne Assistenzsystem<br />

gefahrenen Varianten auf.<br />

Die Kosten für die Standardausführung<br />

belaufen sich auf 13.698<br />

Euro, wird das VPA-System eingesetzt,<br />

sind 49.609 Euro fällig.<br />

Daraus ergeben sich jährlich Fixkosten<br />

in Höhe von 1575,27 Euro<br />

bei der Standardausführung und<br />

5705,04 Euro bei der VPA-Variante<br />

(AfA zehn Jahre, Zins drei<br />

Prozent). Für die Zusatzausstattung<br />

durch das VPA-System fallen<br />

demnach Mehrkosten von<br />

4129,77 Euro an.<br />

Die Lohnkosten wurden mit<br />

20 Euro kalkuliert, die variablen<br />

Schlepperkosten liegen bei zwölf<br />

Euro. Be<strong>im</strong> Einsatz des VPA wird<br />

unterstellt, dass es durch die opt<strong>im</strong>ierte<br />

Geräteeinstellungen des<br />

VPA quasi keine Stockbeschädigungen/-ausfälle<br />

mehr gibt. Für<br />

das Nachpflanzen eines Stocks<br />

werden 22,18 Euro veranschlagt<br />

(Material, Maschinenkosten inklusive<br />

Arbeitszeit und Ertragsausfall).<br />

Für die Berechnung wurde ein<br />

durchschnittlicher Stockausfall<br />

durch mechanische Stockbeschädigungen<br />

bei der Unterstockbearbeitung<br />

von 0,1 Prozent angenommen.<br />

Somit liegen die Kosten<br />

für das Nachpflanzen der Reben<br />

bei 110,90 Euro pro Jahr (fünf<br />

Stöcke pro Hektar). Dieser Wert<br />

hängt in der Praxis aber sicherlich<br />

vom Geschick des Fahrers und<br />

dem Zustand der Rebanlage ab.<br />

Durch das Assistenzsystem<br />

kann die Fahrgeschwindigkeit<br />

Dr. Matthias<br />

Petgen<br />

somit gefahrloser erhöht werden.<br />

Die Kostenersparnis durch die<br />

Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit<br />

um 2 km/h und der dadurch<br />

reduzierten Arbeitszeit pro Hektar<br />

liegt bei 38,40 Euro. In Summe<br />

können durch den Wegfall der<br />

beschädigten Stöcke und der verminderten<br />

Arbeitszeit pro Hektar<br />

jährlich 149,30 Euro eingespart<br />

werden. Dadurch haben sich die<br />

jährlichen Mehrkosten von<br />

4129,77 Euro ab einer Betriebsfläche<br />

von 27,6 ha amortisiert.<br />

Text: Dr. Matthias Petgen,<br />

Oliver Kurz, Stefan Schweppenheiser<br />

Bilder: DLR Rheinpfalz<br />

Oliver<br />

Kurz<br />

arbeiten am DLR Rheinpfalz in Neustadt/<strong>Wein</strong>straße. Stefan Schweppenheiser<br />

studierte am <strong>Wein</strong>campus Neustadt.<br />

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Gesamtlänge (mm) 4245<br />

Gesamtbreite (mm) 1440–1465<br />

(Bei Standardbereifung)<br />

15


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

RECYCLINGTECHNIK IM PRAXISTEST<br />

Gut für die Umwelt<br />

und den Geldbeutel<br />

Bei der Recyclingtechnik wird nicht angelagertes Spritzmittel bei der Ausbringung aufgefangen,<br />

gefiltert und erneut ausgebracht. Um ein noch größeres Einsparpotenzial zu erhalten, hat der Winzer<br />

Richard Grünewald aus Worms eine App entwickelt. In Kombination mit dem Recyclingverfahren<br />

lässt sich so noch mehr Pflanzenschutzmittel einsparen. Uns hat der Winzer erklärt, wie das Zusammenspiel<br />

aus Recycling und App funktioniert.<br />

verlustmindernde und mittelreduzierende Sprühtechnik<br />

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16 5 | <strong>2021</strong>


N<br />

achhaltigkeit ist für Richard Grünewald<br />

sehr wichtig. So wichtig,<br />

dass er seinen Betrieb in Rheinhessen<br />

seit dem Jahr 2008 nachhaltig führt.<br />

Seine <strong>Wein</strong>berge sind Artenreich begrünt, auf<br />

seinem Traktor sind 440 Mill<strong>im</strong>eter breite<br />

Reifen aufgezogen und die <strong>Wein</strong>berge werden<br />

ausschließlich gewalzt. „Nachhaltigkeit rechnet<br />

sich langfristig <strong>im</strong>mer, kurzfristig nie“,<br />

erklärt er. „Vieles rentiert sich erst nach zehn<br />

bis 20 Jahren.“ Um den Nachhaltigkeitsgedanken<br />

auch be<strong>im</strong> Pflanzenschutz umzusetzen,<br />

hat er sich vor neun Jahren eine Recyclingspritze<br />

gekauft. Seitdem bringt er auf seinen<br />

zehn Hektar Rebfläche die Pflanzenschutzmittel<br />

ausschließlich damit aus.<br />

Die Recyclingspritze<br />

„Recyclingtechnik ist nicht neu“, stellt der<br />

<strong>Wein</strong>bauer klar. Vor etwa 25 Jahren waren es<br />

Tunnelspritzen ohne Gebläse, dafür mit voluminösen<br />

Auffangvorrichtungen, die den<br />

Grundstein der Recyclingtechnik legten. Heute<br />

gibt es <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>bau unterschiedliche Verfahren,<br />

mit denen Recycling betrieben wird.<br />

Dazu gehören beispielsweise Überzeilen-<br />

Sprühgeräte.<br />

Richard Grünewald ist <strong>im</strong> Besitz so eines<br />

Überzeilen-Gebläsesprühgerätes. Bei der<br />

Spritze handelt es sich um ein Überzeilen-<br />

Tangentialgebläse der Firma Lipco GmbH,<br />

Typ GSG. Investiert hat er dafür 25.000 Euro.<br />

„Ich muss mit dem Gerät einen Tick langsamer<br />

fahren. Wir fahren 7,5 km/h be<strong>im</strong> Behandeln<br />

und 5 km/h be<strong>im</strong> Wenden“, sagt<br />

Grünewald. „Bei einer Fahrt behandle ich<br />

aber damit zwei Reihen.“ Der Winzer spart<br />

durch die mehrzeilige Behandlung also trotz<br />

der niedrigeren Geschwindigkeit wertvolle<br />

Zeit ein.<br />

Neben der Zeitersparnis haben Recyclinggeräte<br />

aber noch einen weiteren Vorteil: Nicht<br />

angelagerte Brühe wird aufgefangen und kann<br />

wiederverwertet werden. Jedes der Düsenrohre<br />

des Überzeilensprayers verfügt über<br />

sechs waagrechte Injektordüsen. Durch eine<br />

gegenüberliegende Anordnung der Gebläse<br />

ist sowohl die Abdrift als auch der Pflanzenschutzmittelverbrauch<br />

geringer.<br />

Be<strong>im</strong> Recycling mit einem Überzeilensprayer<br />

werden die Rebstöcke links und rechts<br />

von einem Gebläse und einer Kunststoffabdeckung<br />

umgeben. Unten in der Kunststoffabdeckung<br />

sind auf beiden Seiten Auffangbehälter<br />

angebracht. Während der Fahrt wird<br />

das Pflanzenschutzmittel durch die Düsen<br />

ein- oder beidseitig aufgebracht. Nicht angelagertes<br />

Pflanzenschutzmittel fliegt in den<br />

Ansaugbereich des Gebläses. Dort schlägt sich<br />

das Pflanzenschutzmittel nieder und läuft an<br />

der Kunststoffabdeckung nach unten in die<br />

beiden Auffangwannen. Anschließend wird<br />

das wiedergewonnene Pflanzenschutzmittel<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

RECHNET SICH<br />

LANGFRISTIG IMMER,<br />

KURZFRISTIG NIE<br />

Richard Grünewald<br />

aus den Auffangbehältern abgepumpt und<br />

gefiltert. Durch die Beförderung zurück in<br />

den Tank, entsteht ein geschlossener Kreislauf.<br />

Die CleverSpray-App<br />

Das Einsparpotenzial mit seiner Recyclingspritze<br />

allein war Richard Grünewald noch<br />

nicht genug. Er hatte sich vorgenommen, in<br />

seinem Betrieb noch nachhaltiger zu arbeiten.<br />

Die Lösung sollte eine App sein, die es ermöglicht,<br />

Pflanzenschutzmittel einzusparen. Mit<br />

seiner Idee ist er <strong>im</strong> Jahr 2014 an die Hochschule<br />

Worms herangetreten. Zusammen mit<br />

Studenten hat er eine App zur Einsparung von<br />

Pflanzenschutzmitteln <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>bau entwickelt.<br />

Die App ist für die Steuerung und Kontrolle<br />

des Sprühgeräts zuständig. Sie ist an das Prinzip<br />

des Precision Farming angelehnt. Das bedeutet,<br />

eine zielgerichtete Bewirtschaftung<br />

landwirtschaftlicher Flächen, ist durch den<br />

Einsatz von intelligenter Elektronik – in Grünewalds<br />

Fall der App – möglich. Der 54-Jährige<br />

erklärt: „Ich stelle sicher, dass das gespritzt<br />

wird, was auch gespritzt werden soll.<br />

Nicht mehr und nicht weniger.“<br />

<strong>Wein</strong>gutsbesitzer Grünewald weist darauf<br />

hin, dass empfohlene Aufwandsmengen bei<br />

Pflanzenschutzmitteln beträchtliche Zuschläge<br />

enthalten. Durch diese sollen mögliche<br />

Fehlerquellen wie beispielsweise Druckschwankungen<br />

oder Geschwindigkeitsabweichungen<br />

ausgeglichen werden. Durch die von<br />

ihm mitentwickelte App können diese Aufwandmengen<br />

deutlich reduziert werden. „Es<br />

geht bei der App um die konstante Ausbringungsmenge<br />

in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit.<br />

Wenn ich bergab fahre, fahre<br />

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17


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

ich tendenziell <strong>im</strong>mer schneller<br />

als bergauf “, erklärt er.<br />

Eine gleichmäßige Ausbringung<br />

der Pflanzenschutzmittel ist<br />

wichtig. Das gewährleistet die<br />

App durch Sensoren, auf die sie<br />

zugreift. Grünewald sagt: „Die<br />

App misst mit einem Durchflussmengenzähler<br />

was man ausspritzt<br />

und regelt dann nach.“<br />

Dadurch kann in jeder Situation<br />

JEMAND MUSS<br />

HINTER DER APP<br />

SEIN, DER DEN<br />

SUPPORT BRINGT<br />

Richard Grünewald<br />

<strong>im</strong>mer die opt<strong>im</strong>ale Menge ausgebracht<br />

werden. Auf die einkalkulierten<br />

Puffer der Aufwandmengen<br />

kann somit leichter verzichtet<br />

werden.<br />

In der App muss eingestellt<br />

werden, wie viel Pflanzenschutzmittel<br />

ausgebracht werden soll.<br />

Zusätzlich muss auch der verwendete<br />

Düsentyp ausgewählt<br />

werden. App-Experte Grünewald<br />

erklärt, dass die App weiß, wie<br />

viel bei einem best<strong>im</strong>mten Nenndruck<br />

ausgebracht werden muss.<br />

Wenn das abweicht, dann gibt es<br />

Die CleverSpray-App ist für die<br />

Steuerung und Kontrolle des Sprühgeräts<br />

zuständig. Sie kann auf mobilen<br />

Endgeräten genutzt werden.<br />

einen Alarm. Dieser kann zum<br />

Beispiel aufgrund von einer verstopften<br />

Düse oder einem verstopften<br />

Filter auftreten. Er sagt:<br />

„Nach der Blüte habe ich in meinem<br />

Filter Blütenkäppchen<br />

drin.“ Deshalb ist die Filterreinigung<br />

vor jeder Befüllung Pflicht.<br />

Damit die Ausbringung der<br />

Pflanzenschutzmittel unmittelbar<br />

mit dem ersten Rebstock in<br />

der Zeile beginnt, können Sensoren<br />

wie der Geschwindigkeitssensor<br />

sehr genau eingestellt<br />

werden. Richard Grünewald<br />

weiß: „Mit den Sensoren bekomme<br />

ich das in den Griff. Da fahre<br />

ich ein paar Mal und dann stelle<br />

ich eine Verzögerung ein. Wie<br />

viele Sekunden, Meter oder Zent<strong>im</strong>eter<br />

nach Impuls die App einschaltet.“<br />

Die Ausstattung<br />

Um die App nutzen zu können,<br />

wird eine Grundausstattung benötigt.<br />

Dazu gehört neben der<br />

App ein Steuergerät, Sensoren<br />

und ein mobiles Endgerät wie<br />

zum Beispiel ein Smartphone<br />

oder Tablet. Genutzt werden<br />

kann die App mit den beiden Betriebssystemen<br />

Android und<br />

iOS. Auch für unterschiedliche<br />

Spritzen ist die App ausgelegt.<br />

„Ich brauche für die Nutzung der<br />

App keine Recyclingtechnik.<br />

Selbst mit normaler <strong>Technik</strong> bekomme<br />

ich schon zehn bis 20<br />

Prozent Schwankungen bei der<br />

Mittelausbringung abgefangen“,<br />

sagt der Mitentwickler stolz.<br />

Die App zeigt den Durchfluss,<br />

den Druck und wieviel Pflanzenschutzmittel<br />

<strong>im</strong> Tank ist. Sie ist<br />

wie ein Spritzcomputer. Sensoren<br />

erfassen die ausgebrachte Menge<br />

an Brühe. Über eine Verbindung<br />

per Bluetooth werden die Daten<br />

an ein mobiles Endgerät weitergegeben.<br />

Damit können die<br />

Daten dann ausgewertet werden.<br />

Zusätzlich ist <strong>im</strong> Steuergerät ein<br />

GPS-Sensor verbaut, der in der<br />

App dokumentiert, wo bereits<br />

gespritzt wurde. Der <strong>Wein</strong>gutsbsitzer<br />

erklärt: „Die <strong>Wein</strong>berge<br />

sind in Google-Maps-Karten<br />

hinterlegt. Die Daten gehen<br />

in eine Cloud. Dort registriere<br />

ich mich, hinterlege meine Spritze<br />

und habe verschiedene Sprühprogramme<br />

abgelegt. Wenn ich<br />

jetzt mit vier oder fünf Düsen<br />

fahre, dann speichere ich es mir<br />

einmal ab und rufe mein entsprechendes<br />

Programm auf.“<br />

Die CleverSpray-App wird<br />

mittlerweile durch ein kommerzielles<br />

Unternehmen, die Firma<br />

Inovel System AG, vertrieben.<br />

Das Unternehmen kümmert sich<br />

um die App und verkauft auch<br />

komplette Kits. Das CleverSpray<br />

Basis Paket kann für knapp 2300<br />

Euro erworben werden. Es beinhaltet<br />

neben der App zum Beispiel<br />

einen CleverSpray-Controller,<br />

ein Keypad für die Handbedienung<br />

und verschiedene Sensoren.<br />

Nicht <strong>im</strong> Paket mitinbegriffen<br />

ist ein mobiles Endgerät.<br />

Die App wird von dem Unter-<br />

PASQUALI EOS L65<br />

» 3−Zylinder−Turbo−Motor 41kW|56 PS<br />

» Zweikreis−Hydraulik mit Ölkühler<br />

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18 5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

nehmen stetig weiterentwickelt.<br />

„Das ist auch total wichtig“, betont<br />

der Winzer. „Jemand muss<br />

hinter der App sein, der den Support<br />

bringt.“<br />

Das Einsparpotenzial<br />

Das Einsparpotenzial be<strong>im</strong><br />

Recyc ling ist hauptsächlich vom<br />

Wind abhängig, erklärt Grünewald.<br />

Aber auch Einflüsse wie die<br />

Größe und Dichte der Laubwand<br />

oder die Rebsorte spielen eine<br />

wichtige Rolle. Der <strong>Wein</strong>bauer<br />

fährt <strong>im</strong> Schnitt rund drei Hektar<br />

mit seinem 1000-Liter-Tank.<br />

Rein rechnerisch, müsste der<br />

Tank bei einem Verbrauch von<br />

400 Litern je Hektar, nach zweieinhalb<br />

Hektar leer sein. Durch<br />

eine durchschnittliche Einsparung<br />

von 30 bis 40 Prozent, kann<br />

Die <strong>Technik</strong> am<br />

Fahrzeug ist das<br />

Hirn der App. Ohne<br />

sie gibt es keine<br />

Einsparungen.<br />

er aber eine viel<br />

größere Fläche<br />

fahren.<br />

„Die Mitteldosierung<br />

mache<br />

ich, nachdem was ich eigentlich<br />

für die Fläche benötigen würde.<br />

Alles was ich mehr an Fläche habe,<br />

ist ein Gewinn“, sagt er. „Ich<br />

bekomme bei 30 Prozent Recycling,<br />

50 Prozent mehr Reichweite.“<br />

Das bedeutet bei seinem<br />

1000-Liter-Behälter einen Gewinn<br />

von 500 Liter durch das<br />

Recycling.<br />

DAS WAS ICH<br />

RECYCLE, DAS<br />

RECYCLE ICH<br />

NOCHMAL<br />

Richard Grünewald<br />

Er ergänzt: „Das was ich recycle,<br />

das recycle ich nochmal.“<br />

Dadurch steigt aber nicht die Ersparnis<br />

weiter an, sondern die<br />

Strecke, die gefahren werden<br />

kann.<br />

Die Einsparungswerte schwanken<br />

be<strong>im</strong> Recycling innerhalb<br />

eines Jahres. Grünewald erklärt:<br />

„Die Recyclingquote ist am Anfang<br />

hoch, dann wird sie nochmal<br />

höher und dann geht sie<br />

zurück. Das liegt an der vermehrten<br />

Blattmasse, die ich <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>berg<br />

habe.“ Von 25 Prozent bis<br />

hin zu 60 Prozent ist <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

alles möglich. „Am<br />

Schluss komme ich in etwa auf 50<br />

Prozent Mitteleinsparung“, erklärt<br />

der Winzer stolz.<br />

Das Fazit<br />

Recyclinggeräte benötigen durch<br />

die Rückführung der Pflanzenschutzmittel<br />

in den Kreislauf weniger<br />

Spritzmittel. Da mit einem<br />

Gerät mehrere Zeilen befahren<br />

werden können, ist nicht nur der<br />

Zeitaufwand geringer, sondern<br />

ebenfalls der Kraftstoffverbrauch.<br />

Auch die Abdrift ist <strong>im</strong><br />

Vergleich zu herkömmlichen Geräten<br />

niedriger. Es kann eine<br />

nachhaltige Verbesserung <strong>im</strong><br />

Pflanzenschutz erzielt werden.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg ist<br />

laut Richard Grünewald eine<br />

kombinierte Nutzung aus der<br />

App und der Recyclingtechnik.<br />

Mit der App kann er das Pflanzenschutzmittel<br />

präzise ausbringen<br />

und benötigt die hohen Zuschläge<br />

aus den Aufwandmengen<br />

nicht mehr. Der Praktiker sagt:<br />

„Die Zuschläge gehen bis 100<br />

Prozent. Aktuell mache ich keinen<br />

50 Prozent Abschlag, so weit<br />

bin ich noch nicht. Ich bin <strong>im</strong><br />

Moment bei einer Reduzierung<br />

von 30 Prozent. Zusätzlich spare<br />

ich nochmal 25 bis 30 Prozent<br />

übers Recycling. Dadurch brauche<br />

ich die Hälfte vom Wirkstoff<br />

und habe damit seit mehreren<br />

Jahren Erfolg.“<br />

Winzern, die keine Recyclingspritze<br />

haben rät er: „Wenn ich<br />

kein Recycling habe, dann kann<br />

ich aber auch mit der App sicher<br />

25 bis 30 Prozent Mittel einsparen.“<br />

Es muss nur sichergestellt<br />

werden, dass die Ausbringung<br />

<strong>im</strong>mer präzise ist.<br />

Text: Natalie Krampfl<br />

Bilder: Natalie Krampfl<br />

INTERNET<br />

Ein Video zur Recyclingtechnik<br />

<strong>im</strong> Praxistest finden Sie<br />

auf unserer Facebookseite<br />

unter www.facebook.com/<br />

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19


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

DIE „EXTRA“-MARKTÜBERSICHT<br />

Schmalspurtraktoren<br />

Wir haben uns bei verschiedenen Herstellern nach <strong>Wein</strong>bautraktoren erkundigt. Alle Angaben sind Herstellerangaben<br />

und daher ohne Gewähr. Zudem erhebt die Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Vor dem Kauf eines Traktors empfehlen wir eine ausführliche Beratung <strong>im</strong> Landmaschinenhandel.<br />

SCHMALSPURTRAKTOREN FÜR DEN WEINBAU<br />

Hersteller Antonio Carraro Bergmeister Case IH Claas<br />

Modellname SR 7600 Infinity A-Serie Case IH Quantum 110 V Nexos 240 VE<br />

Motorleistung (PS/kW) 71 PS / 52 kW 48 PS / 35 kW 107 PS / 79 kW 98 PS / 72 kW<br />

max. entnehmbare Ölmenge<br />

(Liter) oder Förderleistung<br />

(Liter/min)<br />

max. Anzahl hydraulischer<br />

Anschlüsse<br />

52 Liter 38+20 Liter/min<br />

max. Förderleistung<br />

82 Liter/min 60 Liter/min<br />

11 10 3 Zusatzsteuergeräte<br />

1 Prioritätsventil<br />

8 Ölanschlüsse<br />

davon proportional 5 10 k. A. 2<br />

davon doppeltwirkend 4 10 k. A. 6<br />

Zapfwellengeschwindigkeiten<br />

(U/min)<br />

540 / 540E / 540S / 1000 540 / 750 540 / 540E &<br />

540 / 540E / 1000 m. W.<br />

Frontzapfwelle (ja / nein) nein ja ja ja<br />

Getriebeart Hydrostat Wendegetriebe 16+16 Synchrongruppenwendegetriebe<br />

Getriebe synchronisiert – ja Synchro/HiLo ja<br />

6<br />

540 / 540 ECO<br />

Wendegetriebe 12/12<br />

Lastschaltung verfügbar – nein ja 2-fach-Lastschaltung<br />

Wendekreis (Meter) 1,7 m (innen) k. A. 6,46 m (je nach Bereifung) 7,4 m<br />

Fahrzeugbreite ohne<br />

Anbaugeräte mit Bereifung<br />

280/85 R24<br />

(falls diese Bereifung nicht<br />

montierbar: Außenbreite<br />

in Verbindung mit einer<br />

Bereifungsvariante)<br />

Besonderheiten/Extras/<br />

ISOBUS/Spurführung<br />

Netto-Listenpreis<br />

ohne Extras (€)<br />

1380 mm 1000 mm 1180 mm 1334 mm<br />

– – – –<br />

Knicklenkung,<br />

Fahrerwendestand<br />

schmale Bauweise,<br />

min. Außenbreite 100 cm<br />

Kabinekategorie 4,<br />

gefederte Vorderachse,<br />

Ölwechselintervall 600 h<br />

KAT4-Luftfilter<br />

51.090 € 25.000 € k. A. 61.090 €<br />

Internetadresse www.antoniocarraro.com/de www.alois-hieble.de www.caseih.de www.claas.de<br />

20 5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

SCHMALSPURTRAKTOREN FÜR DEN WEINBAU<br />

Hersteller Deutz-Fahr Fendt Holder John Deere<br />

Modellname 5105 DS TTV Fendt 207 V Vario C 70 SC 5075 GV<br />

Motorleistung (PS/kW) 102 PS / 75 kW 72 PS / 53 kW 66 PS / 48 kW 75 PS / 55 kW<br />

max. entnehmbare Ölmenge<br />

(Liter) oder Förderleistung<br />

(Liter/min)<br />

max. Anzahl hydraulischer<br />

Anschlüsse<br />

24 Liter / 100 Liter/min<br />

Load-Sensing-Pumpe<br />

9 Ventile / 21 Anschlüsse 7 Ventile (+FKH) /<br />

11 Anschlüsse<br />

25 Liter 70 + 35 Liter 126 Liter/min<br />

4 9<br />

davon proportional 5 Ventile / 13 Anschlüsse 7 2 k. A.<br />

davon doppeltwirkend 9 Ventile / 20 Anschlüsse 7 4 4<br />

Zapfwellengeschwindigkeiten<br />

(U/min)<br />

540 / 540ECO / 1000 540 / 540E / 1000 1000 / 540 540 / 540E / 1000<br />

Frontzapfwelle (ja / nein) ja ja ja ja<br />

Getriebeart stufenloses TTV-Getriebe stufenloses Variogetriebe Hydrostat 24V/12R PowrReverser,<br />

elektroh. Hi-Lo-Schaltung<br />

0,5 bis 40 km/h<br />

Getriebe synchronisiert – – – ja<br />

Lastschaltung verfügbar – – – nein<br />

Wendekreis (Meter) 7,15 m k. A. 5,4 m 3,44 m<br />

Fahrzeugbreite ohne<br />

Anbaugeräte mit Bereifung<br />

280/85 R24<br />

(falls diese Bereifung nicht<br />

montierbar: Außenbreite<br />

in Verbindung mit einer<br />

Bereifungsvariante)<br />

Besonderheiten/Extras/<br />

ISOBUS/Spurführung<br />

Netto-Listenpreis<br />

ohne Extras (€)<br />

– 1260 mm – –<br />

1330 mm bei 360/70 R24 – 1280 mm bei 320/65 R16 1501 mm bei 320/85 R24<br />

serienmäßig: 100 l-Load-<br />

Sensing-Pumpe für Arbeitshydraulik,<br />

großzügige<br />

4-Pfostenkabine mit guter<br />

Rundumsicht, Hydro-Silentblock-Kabinenfederung,<br />

Multifunktionsarmlehne am<br />

Fahrersitz, Comfortip-<br />

Vorgewende management;<br />

optional: Kabinenschutzklasse<br />

Kat. 4, iMonitor,<br />

Kamerasystem, ISOBUS,<br />

einzelradgefederte Vorderachse,<br />

SDD-Schnelllenkung<br />

12"-Terminal, Fendt-Guide-<br />

Spurführung, ISOBUS, entlastende<br />

Heckkraftheber-<br />

Regelung, Kat.4 Kabine,<br />

Power Beyond-Pendelkraftheber,<br />

Vorderachsfederung,<br />

4-Pfostenkabine<br />

Kabine vorn montiert,<br />

dadurch Aufbauraum über<br />

Motorhaube, vier gleich<br />

große Räder, Aushebung<br />

mit hydraulischer Seitenund<br />

Neigungsverstellung<br />

100.520 € 96.037 € Preis auf Anfrage 68.113 €<br />

Internetadresse www.deutz-fahr.com www.fendt.com www.kaercher- municipal.<br />

com/de/kommunaltechnik/<br />

kommunalfahrzeuge-b-creihe<br />

JD Link/Auto Trac,<br />

Universal Kit<br />

www.deere.de/de/<br />

traktoren/klein-traktoren/<br />

traktoren-der-serie-5g-fursonderkulturen<br />

5 | <strong>2021</strong><br />

21


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

SCHMALSPURTRAKTOREN FÜR DEN WEINBAU<br />

Hersteller Kubota Lamborghini Landini McCormick<br />

Modellname M5091 Narrow Power Crawler Spire F 115 VRT ActiveSteer Landini Rex3F McCormick X4V/F/N/XL<br />

Motorleistung (PS/kW) 93 PS / 69 kW 113 PS / 83 kW 55-75 PS / 40-55 kW 70-112 PS / 52-82 kW<br />

max. entnehmbare Ölmenge<br />

(Liter) oder Förderleistung<br />

(Liter/min)<br />

max. Anzahl hydraulischer<br />

Anschlüsse<br />

20 Liter 24 Liter / 100 Liter/min<br />

Load-Sensing-Pumpe<br />

k. A. k. A.<br />

5 9 Ventile / 21 Anschlüsse 3 7<br />

davon proportional 5 5 Ventile / 13 Anschlüsse 3 7<br />

davon doppeltwirkend 2 9 Ventile / 20 Anschlüsse 3 7<br />

Zapfwellengeschwindigkeiten<br />

(U/min)<br />

540 / 540E 540 / 540ECO / 1000 540 / 750 540 / 540E<br />

Frontzapfwelle (ja / nein) ja ja ja ja<br />

Getriebeart<br />

18V/18R Kubota-Synchrongetriebe<br />

stufenloses VRT-Getriebe<br />

mechanisch, 12/12 Gang<br />

oder 16/16 mit Kriechgang<br />

Getriebe synchronisiert ja – ja ja<br />

Lastschaltung verfügbar nein – nein ja<br />

Wendekreis (Meter) 4,55 m 6,04 m k. A. k. A.<br />

mechanisch oder<br />

hydraulisch<br />

Fahrzeugbreite ohne<br />

Anbaugeräte mit Bereifung<br />

280/85 R24<br />

(falls diese Bereifung nicht<br />

montierbar: Außenbreite<br />

in Verbindung mit einer<br />

Bereifungsvariante)<br />

Besonderheiten/Extras/<br />

ISOBUS/Spurführung<br />

Netto-Listenpreis<br />

ohne Extras (€)<br />

1370 bis 1530 mm – 1358 mm 1003 mm<br />

– 1440 mm bei 340/85 R28 – –<br />

ISOBUS-Nachrüstung<br />

möglich, Kettenlaufwerk<br />

serienmäßig: ActiveSteer-<br />

4-Radlenkung mit 6 innovativen<br />

Lenkmodi, u. a. mit<br />

Hundegang, manueller Hinterradlenkung,<br />

sowie AUTO<br />

Funktion mit automatischer<br />

Aktivierung der 4-Radlenkung<br />

über prog. Auslöser;<br />

100 l-Load-Sensing-Pumpe,<br />

geräumige 4-Pfostenkabine<br />

mit Panoramascheibe,<br />

hydraulische Parkbremse,<br />

vollständige Armlehnenbedienung;<br />

optional: SDD-Schnelllenkung,<br />

Vorder achs federung,<br />

Kabinenschutzklasse Kat. 4,<br />

iMonitor, Kamerasystem<br />

Standardkabine, Plattform, Kabinenbreite 1 m bzw.<br />

Niedrigprofilkabine,<br />

Frontlader, Topcon manuelle<br />

Spurführung oder automatisches<br />

Lenksystem<br />

68.580 € 113.990 € 37.725 € 54.690 €<br />

Internetadresse www.kubota-eu.com www.lamborghini-tractors.<br />

com<br />

www.landini.it/de/produktde/rex3-f/<br />

1,25 m, Kabine ohne Tunnel,<br />

Kabine Kategorie 4 optional,<br />

Fahrgestell ab 1 m Breite,<br />

Frontlader optional, Topcon<br />

manuelle Spurführung oder<br />

automatisches Lenksystem<br />

www.mccormick.it/de/<br />

produkt-de/x4-f-xl-kabine<br />

22 5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

SCHMALSPURTRAKTOREN FÜR DEN WEINBAU<br />

Hersteller Traktorenwerk Lindner Massey Ferguson New Holland Same Sonalika<br />

Modellname Lintrac 90 MF 3700 T4 100 N Frutteto 90.4 S Solis 90 NT CRDI<br />

Motorleistung (PS/kW) 102 PS / 75 kW 75-95 PS / 55-70 kW 99 PS / 73 KW 88 PS / 65 kW 90 PS / 60 kW<br />

max. entnehmbare Ölmenge<br />

(Liter) oder Förderleistung<br />

(Liter/min)<br />

max. Anzahl hydraulischer<br />

Anschlüsse<br />

88 Liter/min 98 Liter/min 12 Liter / 118 Liter/min 17 Liter / 131 Liter/min 45 Liter/min<br />

5 12 8/18 9 Ventile /<br />

18 Anschlüsse<br />

davon proportional 5 6 alle 5 Ventile /<br />

10 Anschlüsse<br />

davon doppeltwirkend 5 6 alle 9 Ventile /<br />

18 Anschlüsse<br />

Zapfwellengeschwindigkeiten<br />

(U/min)<br />

430 / 540 / 750 /<br />

1000<br />

540ECO 540 / 540E / 1000 /<br />

Wegzapfwelle<br />

2 (optinonal<br />

erweiterbar)<br />

alle<br />

540 / 540ECO / 1000 540 / 540E<br />

Frontzapfwelle (ja / nein) ja ja ja ja nein<br />

Getriebeart<br />

TMT09-ZF-Stufenlosgetriebe<br />

24x12-Speedshift<br />

+ PowerShuttle<br />

32/16 Powershift-Getriebe Carraro-Getriebe<br />

mechanisch<br />

Getriebe synchronisiert – ja ja ja ja<br />

Lastschaltung verfügbar – ja 2 Lastschaltstufen 3-Lastschaltsufen nein<br />

Wendekreis (Meter) 7 m 7,89 m 6,46 m 7,30 m 4,75 m (rechts),<br />

4,70 m (links)<br />

Fahrzeugbreite ohne<br />

Anbaugeräte mit Bereifung<br />

280/85 R24<br />

(falls diese Bereifung nicht<br />

montierbar: Außenbreite<br />

in Verbindung mit einer<br />

Bereifungsvariante)<br />

Besonderheiten/Extras/<br />

ISOBUS/Spurführung<br />

Netto-Listenpreis<br />

ohne Extras (€)<br />

Internetadresse<br />

– – 1390 mm – –<br />

1680 mm bei 12,4-R36 1320 mm bei 360/70<br />

R24<br />

4-Radlenkung<br />

optional mit Frontlader<br />

– 1360 mm bei<br />

360/70 R24<br />

Super Steer optional,<br />

Blue Cab4, gefederte<br />

Vorderachse optional<br />

ActiveDrive Vorderachsfederung<br />

mit<br />

Einzel radaufhängung,<br />

Wendeschaltung mit<br />

PowerShuttle,<br />

Stop&Go-Funktion -<br />

Anhalten und Anfahren<br />

per Bremspedal,<br />

ComfortClutch -<br />

elektr. Kupplungsknopf<br />

am Ganghebel,<br />

elektr. Motordrehzahlspeicher,<br />

bis zu<br />

131 l/min Hydraulikleistung,<br />

100 % Differentialsperre<br />

und 4-Radbremssystem<br />

serienmäßig<br />

78.400 € 59.900 € 63.295 € 54.490 € 19.900 €<br />

www.lindnertraktoren.at/index.<br />

php?id=206<br />

www.masseyferguson.<br />

de/mf3700.aspx<br />

www.agriculture. www.same-tractors.<br />

newholland.com/eu/ com<br />

de-de/maschinen/pro<br />

dukte/traktoren/t4fnv<br />

2<br />

1370-1460 mm bei<br />

R-360/70 R28<br />

4 Liter Hubraum,<br />

3 Jahre Garantie<br />

( Motor und Getriebe),<br />

optionaler Frontlader,<br />

günstiger Preis<br />

www.solis-traktor.de<br />

5 | <strong>2021</strong><br />

23


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

STEILLAGENVOLLERNTER<br />

Trennen und<br />

sortieren<br />

Wie schön wäre es<br />

doch, wenn es auch<br />

<strong>im</strong> Steilhang möglich<br />

wäre, eine Abbeermaschine<br />

und<br />

Traubensortieranlage direkt<br />

auf den Traubenvollernter aufzubauen. Ein<br />

Forschungsprojekt kann nun erste Erfolge – wenn<br />

auch nicht direkt auf der Maschine – vermelden.<br />

Verworfenes Konzept 1 mit Gurtförderer:<br />

Die kardanisch gelagerte<br />

Sortier einheit steht nah an der Dreh-/Kippplattform<br />

des RMS-Anhängers. Die gereinigte<br />

Beerenmasse und der Most werden mit<br />

einem Fördergurt abtransportiert.<br />

KOMPAKT<br />

Das Qualitätsniveau <strong>im</strong> Steilhang<br />

noch weiter erhöhen,<br />

bei einer gleichzeitigen Senkung<br />

der Lesekosten, ist das<br />

Ziel eines knapp dreijährigen<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekts<br />

zwischen dem<br />

Dienstleistungszentrum<br />

Ländlicher Raum Mosel und<br />

der Carl Hoffmann Landmaschinenfachbetrieb<br />

GmbH<br />

aus Piesport. Die Förderung<br />

des Vorhabens erfolgte aus<br />

Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Ernährung und<br />

Landwirtschaft (BMEL) aufgrund<br />

eines Beschlusses des<br />

deutschen Bundestags. Die<br />

Projektträgerschaft erfolgte<br />

über die Bundesanstalt für<br />

Landwirtschaft und Ernährung<br />

(BLE) <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Programms zur Innovationsförderung.<br />

Traubenvollernter für den<br />

Direktzug bieten schon<br />

viele Jahre die Möglichkeit,<br />

noch während der Lese eine<br />

Abbeermaschine, meist mit anschließender<br />

mechanischer Sortierung<br />

mittels Rollensortiertisch<br />

oder vergleichbaren Geräten,<br />

einzusetzen.<br />

Viele Lösungen für<br />

den den Direktzug<br />

Die Hersteller radgetriebener<br />

Vollernter verfolgen hier unterschiedliche<br />

Lösungsansätze. Beispielsweise<br />

bietet die ERO GmbH<br />

eine Abbeermaschine für ihre<br />

Vollernter auf Basis einer Lochgittertrommel<br />

mit Stachelwelle<br />

an, während Pellenc das Konzept<br />

der linearen Hochfrequenzentrappung<br />

mit Gitterförderer<br />

verfolgt, das ähnlich wie der Vollernter<br />

selbst funktioniert.<br />

Die Firma New Holland weist<br />

auf ihren Braud-Maschinen eine<br />

sehr interessante Lösung hinsichtlich<br />

der Entrappung und<br />

Sortierung auf. In der höchsten<br />

Ausbaustufe wird der innovative<br />

Band-Entrapper auf der Basis<br />

von Gummifingern mit einem<br />

Rollensortierer und eine Luftleistentrennung<br />

kombiniert. Dieses<br />

OptiSelect genannte System ist<br />

eine sehr weitreichende Lösung.<br />

Obwohl alle Traubenvollernter<br />

am Markt durch einstellbare<br />

Schüttelwerke und intelligent angeordnete<br />

Gebläse sehr sauberes<br />

Lesegut abliefern, ist die nachgeschaltete<br />

Abbeertechnik, besonders<br />

für die Lese von Rotwein,<br />

nicht obsolet.<br />

Mangels Bauraums, aber auch<br />

wegen des zusätzlichen Gewichts,<br />

kann der Steillagenvollernter<br />

nicht so einfach mit einer Abbeermaschine<br />

auf der Maschine<br />

selbst ausgestattet werden. So<br />

entstand die Idee die Trenn- und<br />

Sortiertechnik kurzerhand auf<br />

das Trägerfahrzeug des Steillagenvollernters,<br />

nämlich den<br />

RMS-Anhänger mit Dreh-/Kipppritsche<br />

zu verlagern.<br />

Ideen für<br />

die Steillage<br />

Der Steillagenvollernter profitiert<br />

in zweierlei Hinsicht von der<br />

neuen Anlage. Zum einen findet<br />

eine Parallelisierung der Arbeiten<br />

statt, was bereits eine deutliche<br />

Prozessopt<strong>im</strong>ierung bewirkt,<br />

denn während der Lesefahrt finden<br />

der Abbeervorgang und die<br />

Übergabe in Kippbottiche statt.<br />

Grundsätzlich kann die Abbeermaschine<br />

unabhängig vom<br />

Vollernter arbeiten, bis beide<br />

Zwischenbunker leer sind. Folglich<br />

findet auch das Befüllen der<br />

Kippbottiche parallel und unabhängig<br />

von der Lesetätigkeit des<br />

Vollernters oder dem Vorziehen<br />

des Gespanns statt.<br />

Der zweite betriebswirtschaftliche<br />

Vorteil ist der potenzielle<br />

Entfall eines Schleppers mit<br />

Frontlader, der häufig <strong>im</strong> Steilhang<br />

zur Entgegennahme der<br />

Trauben zum Einsatz kommt, um<br />

diese zu einem Traubenwagen zu<br />

transportieren und dort hineinzuschütten.<br />

Die alternative Übergabesituation<br />

wäre ein direktes<br />

Abschütten vom Vollernter in<br />

(unterschiedliche) Bütten.<br />

Diese Möglichkeit kann nur<br />

sinnvoll genutzt werden, wenn<br />

der Vollernter ohne Seil betrieben<br />

werden kann und somit auch<br />

kein RMS-Anhänger zwingend<br />

notwendig ist, oder talseitig die<br />

Zuwegung durch den Vollernter<br />

erreicht werden kann. Nicht zuletzt<br />

wird auch der Abtankvorgang<br />

des Vollernters selbst beschleunigt.<br />

Ein geübter Fahrer<br />

24 5 | <strong>2021</strong>


Verworfenes Konzept 2 mit<br />

Vierlgelenk in Abtankposition<br />

(linkes Bild) und Übergabeposition<br />

(rechtes Bild).<br />

kann hier bis zu 20 Sekunden je<br />

Abtankvorgang einsparen.<br />

Von der Idee<br />

zum fertigen Produkt<br />

Dem fertigen Anhängeraufbau<br />

gingen zahlreiche Konzeptentwürfe<br />

voran, von denen hier zwei<br />

näher erläutert werden. Ein<br />

grundlegendes Problem liegt in<br />

der eingeschränkten Abkipphöhe<br />

des Vollernters von circa 1,2 m,<br />

gemessen zwischen Grund und<br />

Schüttkante des Sammelbehälters.<br />

Eine hinreichend große Höhe<br />

wird aber benötigt, um durch<br />

Schwerkraft einen Weitertransport<br />

der Maische vom Zwischenbunker<br />

der Abbeermaschine bis<br />

hin zur Bütte zu gewährleisten.<br />

Eine geringe Bauhöhe bietet<br />

umfassende Vorteile, besonders<br />

<strong>im</strong> Handling der Maschine. In<br />

einem ersten Konzept sollte das<br />

Bauhöhenproblem mit einem<br />

mostdichten Förderband für den<br />

Maischetransport vom Auslass<br />

des Rollensortiertischs bis zur<br />

Bütte gelöst werden.<br />

Durch die flache Bauart eines<br />

solchen Bandes und dessen Unabhängigkeit<br />

von Steigung und<br />

Gefälle, wäre die Bauhöhe der<br />

gesamten Maschine deutlich verkleinert.<br />

Die Arbeitsweise des<br />

Rollensortiertischs erfordert eine<br />

waagrechte Ausrichtung. Um sich<br />

passend ausrichten zu können<br />

und so ein opt<strong>im</strong>ales Sortierergebnis<br />

zu gewährleisten, sind Abbeermaschine<br />

und Rollensortiertisch<br />

mit einem kardanisch aufgehängten<br />

Rahmen ausgestattet.<br />

Problematisch an diesem Konzept<br />

sind sowohl das zu kleine<br />

Volumen des Zwischenbunkers<br />

der Abbeermaschine und die hygienischen<br />

Nachteile, die durch<br />

das Förderband entstehen. Ein<br />

größerer Zwischenbunker, der es<br />

dem Vollernterfahrer erlaubt zügig<br />

abzukippen, ist kaum zu realisieren.<br />

Grundsätzlich ließe sich<br />

der Bunker großzügig erweitern,<br />

jedoch ist es kaum möglich diesen<br />

trichterartig auszuformen,<br />

um ohne zusätzliche technische<br />

Maßnahmen wie zum Beispiel<br />

einer Räumschnecke das Lesegut<br />

zuverlässig zum Einlass der Abbeermaschine<br />

zu fördern.<br />

DIE TRENN- UND<br />

SORTIERTECHNIK<br />

WURDE<br />

KURZERHAND<br />

AUFS TRÄGER-<br />

FAHRZEUG<br />

VERLAGERT<br />

Matthias Porten<br />

Ein ähnlich gelagertes Problem<br />

entsteht auch durch die Höhe der<br />

Kippbottiche. Deren Oberkante<br />

steht über die Ladekante des Anhängers<br />

hinaus, das heißt dieser<br />

Höhenunterschied muss auch<br />

durch das Förderband überwunden<br />

werden. Weitere Zweifel an<br />

der Umsetzbarkeit lagen in der<br />

Tatsache begründet, dass es je<br />

nach Zustand der gelesenen<br />

Trauben zu hohen Mostgehalten<br />

in der Maische kommen kann.<br />

Die Menge an Most könnte<br />

mitunter so groß werden, dass<br />

das Förderband diesen bei einem<br />

zügigen Abtankvorgang durch<br />

den Vollernter nicht schnell genug<br />

aufnehmen kann und es so<br />

zu Mostverlusten kommt. Eine<br />

entsprechend größere D<strong>im</strong>ensionierung<br />

des Bandes spielt dann<br />

wieder der Kompaktheit und besonders<br />

der Bauhöhe entgegen.<br />

Das zweite Konzept löst das<br />

Problem der begrenzten Abkipphöhe<br />

des Steillagenvollernters<br />

durch die Integration eines zusätzlichen,<br />

mobilen Zwischenbunkers.<br />

Dieser ist an einem sogenannten<br />

Viergelenk befestigt.<br />

Die Konstruktion ermöglicht es<br />

aus der linearen Ein- und Ausfahrbewegung<br />

des Hydraulikzylinders<br />

eine Hub- und Kippbewegung<br />

für den Zwischenbunker zu<br />

erzeugen.<br />

Grundsätzlich vereinfacht das<br />

die Bedienung, da nur ein Aktuator<br />

bedient werden muss und nur<br />

ein festgelegter Verfahrweg ermöglicht<br />

wird. Die Trenn- und<br />

Sortiereinheit ist nicht nur kardanisch<br />

aufgehängt, sondern<br />

IHR PARTNER IM WEINBAU<br />

auch auf Schienen montiert und<br />

somit um etwa einen halben Meter<br />

verschiebbar.<br />

Dies ermöglicht es, während<br />

der Lese und ohne Umbauarbeiten<br />

zwischen der reinen Traubenübergabe<br />

in Bütten und der Abbeermaschine<br />

hin- und her zuschalten.<br />

Gleichzeitig wird durch<br />

einen großzügig d<strong>im</strong>ensionierten<br />

Dosiertrichter, der fest am unbeweglichen<br />

Rahmen des Viergelenks<br />

angebracht ist, die bewegte<br />

Masse der Sortiereinheit reduziert,<br />

denn hier wird nur noch ein<br />

kleiner Trichter benötigt.<br />

Weiter gehts auf Seite 26<br />

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und Komfort<br />

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Mainzer Straße 12 •55296 Lörzweiler<br />

Tel. 06138/980044<br />

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5 | <strong>2021</strong><br />

25


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Die Trauben werden direkt<br />

über der mittleren Bütte in großer<br />

Höhe ausgelassen. Probleme<br />

bei der kinematischen Umsetzung<br />

des Viergelenks führten zu<br />

einem neuen, aber ähnlichen<br />

Konzept, das realisiert wurde.<br />

Das finale<br />

Konzept steht<br />

Die fertige Maschine<br />

hat den Praxiseinsatz<br />

<strong>im</strong> <strong>Wein</strong>berg erfolgreich<br />

gemeistert.<br />

Der wesentliche Unterschied<br />

zum vorgenannten Konzept ist<br />

der Austausch des Viergelenks<br />

gegen eine konventionelle Staplermechanik,<br />

an die ein kippbarer<br />

Zwischenbunker befestigt ist.<br />

Zwar führt diese Lösung zu einer<br />

komplizierteren Bedienung, da<br />

der Bewegungsablauf nicht mehr<br />

durch die Mechanik festgelegt ist<br />

und es bei Fehlbedienung zu<br />

Schäden kommen kann. Für den<br />

Prototyp und die anschließenden<br />

Versuchsfahrten be<strong>im</strong> DLR Mosel<br />

erschien diese Lösung dennoch<br />

als sinnvoll, nicht zuletzt<br />

wegen der schnellen Verfügbarkeit<br />

und einfacheren maschinenbaulichen<br />

Integration. Dies senkt<br />

auch die Kosten.<br />

Allen Konzepten gemein ist<br />

eine mit Kettenförderern ausgestattete<br />

Plattform am Heck des<br />

Anhängers, die dem Transport<br />

und der Organisation der Einheitsbütten<br />

dient. Der Prototyp<br />

kann nur einen Büttentyp bedienen,<br />

grundsätzlich kann die<br />

Konstruktion aber auch auf andere<br />

Typen angepasst werden.<br />

Die max<strong>im</strong>ale Abbeer- und<br />

Sortierqualität ist nur dann zu erreichen,<br />

wenn eine kontinuierliche<br />

Beschickung mit Traubenlesegut<br />

sichergestellt ist. Jede<br />

Unterbrechung der Zufuhr, insbesondere<br />

das Ein- und Ausschalten<br />

sowie das Leerlaufen der Abbeermaschine<br />

führt unmittelbar<br />

zu einer Verschlechterung der<br />

Qualität des sortierten Leseguts.<br />

Die kleinen Traubenmengen<br />

kann die Stachelwelle nicht opt<strong>im</strong>al<br />

erfassen, was zu einem stockenden<br />

Transport der Kämme<br />

durch den Korb führt. Stielbruchstücke<br />

werden weiter zerkleinert<br />

und fallen<br />

schließlich durch den<br />

Lochkorb. Auch kann es bei stark<br />

zur Vermaischung neigendem<br />

Lesegut zu Klumpenbildung<br />

kommen.<br />

Besonders der nachgelagerte<br />

Rollensortiertisch kann die zäh<br />

zusammenklebenden Beeren<br />

dann nicht weit genug auffächern.<br />

Dies führt zu einem Verlust<br />

der Beeren, da diese nicht<br />

wie vorgesehen zwischen den<br />

Rollen hindurchfallen können,<br />

sondern der Negativselektion zugeführt<br />

werden.<br />

Auf die richtige<br />

Bedienung kommts an<br />

INFO<br />

Die Ergebnisse der bislang<br />

durchgeführten Versuche mit<br />

der neuen Sortiertechnik lesen<br />

Sie in einer gesonderten Serie<br />

ab Herbst <strong>2021</strong> in Rebe & <strong>Wein</strong>.<br />

Um eine kontinuierliche Arbeitsweise<br />

zu gewährleisten sind mehrere<br />

Vorkehrungen getroffen<br />

worden. Die Anlage verfügt über<br />

einen beweglichen Zwischenbunker<br />

und einen festen Dosiertrichter,<br />

der auch als zweiter Zwischenbunker<br />

dient. Der Vollernter<br />

schüttet die gelesenen Trauben<br />

in den beweglichen Zwischenbunker<br />

und kann sofort <strong>im</strong><br />

Anschluss seine Fahrt fortsetzen.<br />

Der Bediener der Traubenannahme<br />

kann nun den beweglichen<br />

und mit Trauben gefüllten<br />

Zwischenbunker zum festen Dosiertrichter<br />

verfahren, aus dem<br />

sie in die Abbeermaschine gefördert<br />

werden. So ist sichergestellt,<br />

dass bei korrekter Abst<strong>im</strong>mung<br />

der Geschwindigkeiten <strong>im</strong>mer<br />

genug Traubenmasse zur Verfügung<br />

steht, auch wenn es zu unregelmäßigen<br />

Erntezeiten des<br />

Steillagenvollernters kommt.<br />

Beide Zwischenbunker können<br />

jeweils eine vollständige Ladung<br />

des Steillagenvollernters<br />

aufnehmen und so auch größere<br />

Verzögerungszeiten von einigen<br />

Minuten überbrücken. Aber<br />

nicht nur die kontinuierliche Beschickung<br />

mit frischem Lesegut<br />

ist wichtig. Von ebenso großer<br />

Bedeutung ist der Abtankvorgang<br />

in die Einheitsbütten. Denn<br />

die durch den Rollensortiertisch<br />

aufgereinigten Beeren müssen<br />

ebenfalls unterbrechungsfrei abgetankt<br />

werden können. Für diesen<br />

Zweck stehen auf der Plattform<br />

am Heck des Anhängers<br />

<strong>im</strong>mer drei Einheitsbütten<br />

nebeneinander.<br />

Leere Bütten werden durch<br />

eine Person von der linken Seite<br />

aufgestellt. Für den Transport der<br />

Bütten auf der Plattform sind hydraulisch<br />

angetriebene Kettenförderer<br />

integriert. Diese können<br />

einzeln betätigt und in der Geschwindigkeit<br />

reguliert werden.<br />

Befüllt wird <strong>im</strong>mer die in der<br />

Mitte stehende Bütte. Ist diese<br />

voll, wird sie wiederum durch die<br />

Kettenförderer nach rechts über<br />

eine kleine Hebebühne transportiert.<br />

Diese ebenfalls mit Kettenförderern<br />

ausgestatte Hebebühne<br />

hebt die volle Bütte an und lässt<br />

sie über eine Rampe auf den<br />

<strong>Wein</strong>bergsweg ab, wo sie nach<br />

der Lese mithilfe eines Staplers<br />

verladen werden kann.<br />

Dominik Weber<br />

Um den Verlust von Beeren<br />

und Maische be<strong>im</strong> Wechsel der<br />

vollen Bütte gegen eine leere Bütte<br />

so gering wie möglich zu halten<br />

und ohne die Abbeermaschine<br />

ausschalten zu müssen, können<br />

die leere und die volle Bütte<br />

mit einer Klammer verbunden<br />

werden. So entsteht zwischen<br />

den Bütten keine Lücke durch die<br />

Transportbewegung.<br />

Die neue <strong>Technik</strong><br />

<strong>im</strong> Praxiseinsatz<br />

Zum ersten Einsatz in der Praxis<br />

kam es <strong>im</strong> Spätherbst 2017 auf<br />

einer Versuchsanlage des DLR<br />

Mosel. Die beginnende Fäulnis<br />

der Trauben hatte zwar zur Folge,<br />

dass die önologischen Versuche<br />

nicht repräsentativ waren, da sie<br />

nicht den normalerweise vorhandenen<br />

Zustand der Trauben bei<br />

der Ernte widerspiegeln.<br />

Dennoch waren sie für die<br />

Evaluierung des umgesetzten<br />

Konzepts von Bedeutung. Auf<br />

dieser Basis wurden einige Erweiterungen<br />

und Verbesserung<br />

<strong>im</strong> Frühjahr und Sommer 2018<br />

umgesetzt. Ausführliche Versuche<br />

des DLR Mosel folgten in den<br />

Jahren 2018, 2019 und 2020, aber<br />

auch für <strong>2021</strong> sind umfangreiche<br />

Versuchsreihen vorgesehen.<br />

Text: Dominik Weber und<br />

Matthias Porten<br />

Bilder: DLR Mosel<br />

Matthias Porten<br />

arbeiten am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in<br />

Bernkastel-Kues.<br />

26 5 | <strong>2021</strong>


...TECHNIK IM WEINBAU...<br />

Antonio Carraro<br />

NEUER SCHLEPPER AB 2022<br />

WWW.CTV-GMBH.COM | Das Unternehmen Antonio Carraro bringt 2022 das<br />

neue Traktorenmodell TONY 8900 V auf den Markt. Der Standard-Traktor verfügt<br />

über einen Meter Außenbreite (Version V und 1,2 m als Version VL) und ist<br />

mit einem Hydro stat antrieb ausgestattet. Der Lenkeinschlag beträgt 55 Grad. Ein<br />

Spezialmodell mit mechanisch- hydrostati schem Hybridantrieb und klassischem<br />

Fahrgestell, das für sehr schmale Reihenweinberge konzipiert ist. Der Neuling<br />

<strong>im</strong> Hause Carraro ist ein handlicher Traktor, der mit einer pendelnden Vorderachse<br />

und einer niedrigen Plattform ausgestattet ist. Mit einem hohen technologischen<br />

Profil wird das Getriebe von Antonio Carraro mit dem Tractor-<br />

Management-Control-System und einem Hydrauliksystem vorgeschlagen, das<br />

die Leistungsaufnahme je nach Einsatz der Maschine opt<strong>im</strong>iert. Zu den Vorteilen<br />

des neuen Carraro-Modells gehört auch die Möglichkeit, gleichzeitig Seiten-<br />

(Zwischenachsanbau) und Frontausrüstung zu verwenden. <br />

PR<br />

Der neue TONY 8900 V<br />

kommt 2022 auf den Markt.<br />

Bild: Antonio Cararro<br />

Laubwandmanagement<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Drei Entlaubungssysteme aus einem Haus: der ERO-Entblätterer<br />

Profi Line, der BINGER Entlauber EB490 P und der<br />

ERO-Entlauber VITIpulse.<br />

WWW.ERO.EU | Egal ob es um den Rebschnitt, das<br />

Heften, Entblättern oder Laubschneiden geht, das<br />

Angebot an Maschinen für diesen Bereich ist groß.<br />

Zu den Komplettanbietern mit langjähriger Erfahrung<br />

gehört die Ero GmbH. Die Mehrzahl der Ero-Binger-<br />

Produkte passen an den gleichen Hubrahmen und<br />

können bei Bedarf schnell gewechselt werden. Zubehör<br />

wie die Komfortsteuerung und die Hydraulikaggregate<br />

können für mehrere Produkte genutzt<br />

werden. Drei Modellreihen bietet Ero allein bei den<br />

Laubschneidern in jeweils unterschiedlichen Varianten<br />

an. Zählt man die Laubschneider der Marke<br />

Binger hinzu, wird die Auswahl noch größer. Auch<br />

bei den Entlaubern hat das Unternehmen die Nase<br />

vorn: Der Binger-Entlauber EB 490 P und der Ero-<br />

Enblätterer Professional arbeiten beide mit rotierenden<br />

Walzen, unterscheiden sich jedoch in der Art des<br />

Anbaus an den Traktor. Der Ero-VITIpulse hingegen<br />

nutzt pulsierende Luftstöße zur Entlaubung und entfernt<br />

so auch Blätter <strong>im</strong> Inneren der Laubwand. PR<br />

Bild: Ero<br />

Unterstockbearbeitung<br />

FINGERHACKEN<br />

WWW.KULT-KRESS.DE | Seit vielen Jahren gehören<br />

die original K.U.L.T. Kress-Fingerhacken in der Maxi-<br />

Version auf Europas <strong>Wein</strong>gütern zum festen Inventar.<br />

Dabei war die Entwicklung mehr oder weniger<br />

zwangsläufig als logische Fortführung der äußerst<br />

erfolgreichen Fingerhacken für den Gemüse- und<br />

Ackerbau entstanden. Die flexiblen Finger arbeiten<br />

um die Kulturen herum und entfernen so Unkräuter<br />

und bewegen die Erde ohne die Reben zu beschädigen.<br />

Gleichzeitig wird für eine gute Belüftung des<br />

Bodens und eine Opt<strong>im</strong>ierung des Wasser- und<br />

Nährstoffhaushalts gesorgt. Vielfältige Kombinationen<br />

aus vier unterschiedlichen Größen und drei<br />

Härtegraden ermöglichen die passende Ausführung<br />

für jeden Bedarf zu finden, individuell einstellbar<br />

und – trotz der empfohlenen hohen Arbeitsgeschwindigkeit<br />

– verschleißarm. Das bodenangetriebene<br />

Werkzeug arbeitet rein mechanisch und dadurch<br />

nahezu wartungsfrei. <br />

PR<br />

Ideal für alle, die weniger oder keine Herbizide einsetzen wollen:<br />

K.U.L.T. Kress-Fingerhacken.<br />

Bild: K.U.L.T. Kress Umweltschonende Landtechnik GmbH<br />

5 | <strong>2021</strong><br />

27


IHRE GESUNDHEITSVORSORGE<br />

CASE IH QUANTUM MIT KABINENSCHUTZKLASSE 4<br />

EINFACH BERUHIGT LOSFAHREN<br />

Opt<strong>im</strong>aler zertifizierter Schutz gegen Stäube, Aerosole und Dämpfe<br />

Schlepperkabine Klasse 4(nach DIN EN 15695) –mit dem besten Schutz<br />

für den Fahrer –optional bestellbar<br />

Filteranlage für Pflanzenschutzarbeiten zuschaltbar<br />

Leichter Überdruck in der Kabine verhindert das Eindringen<br />

gesundheitsschädlicher Dämpfe von außen<br />

Kabinendruckanzeige<br />

Perfekte Abdichtung der Kabine min<strong>im</strong>iert den Eintrag von Lärm und<br />

gesundheitsgefährdenden Stoffen<br />

Hochleistungs-Kl<strong>im</strong>aanlage<br />

KABINEN<br />

SCHUTZKLASSE<br />

FILTERSYSTEM ZERTIFIZIERT<br />

NACH DIN EN 15695<br />

LANDTECHNIK<br />

KG<br />

Müller Landtechnik KG<br />

Kaltenhof 15 I97456 Holzhausen<br />

Tel. 09725 707-0 Iwww.mueller-landtechnik.de<br />

Karl Bach GmbH &Co. KG<br />

Rudolf-Diesel-Str.25I97944 Boxberg<br />

Tel. 07930 99 43-0 Iwww.bach-landtechnik.de<br />

Standorte:<br />

Am Weiten Weg19<br />

97762 Hammelburg<br />

Tel. 09732 /9190-0<br />

Frankenwinhe<strong>im</strong>er Str.17<br />

97447 Gerolzhofen<br />

Tel. 09382 /9008-10<br />

An der Spielleite 2<br />

97294 Unterpleichfeld<br />

Tel. 09367 /98885-0<br />

Standorte:<br />

Robert Bosch Str.11<br />

74585 Rot am See<br />

Tel. 07955 38 88 788<br />

Untere Austraße 69<br />

74740 Adelshe<strong>im</strong><br />

Tel. 06291 10 48<br />

Am Bach 27<br />

86757 Wallerstein<br />

Tel. 09081 80 57 40<br />

Am Bahnhof 5<br />

96242 Sonnefeld<br />

Tel. 09562 /9835-24<br />

www.caseih.de

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