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Kleine-Zeitung-vita-Das Pflegejournal

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<strong>Das</strong> <strong>Pflegejournal</strong><br />

GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

Leben in der Pflege<br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024 | Ein Produkt des Werbemarktes der <strong>Kleine</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

Chancen in<br />

der Pflege<br />

Fachkräftemangel: Wie wird<br />

der Pflegeberuf attraktiver?<br />

Selbstständig,<br />

solange es geht<br />

Betreutes Wohnen, mobile<br />

Dienste, 24-Stunden-Betreuung<br />

Die Stimme<br />

der Region.<br />

Seit 1904.<br />

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2<br />

GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

im Pflegebereich<br />

Der Bedarf an Pflegekräften wächst. Eveline Brandstätter, Direktorin für Pflege in der KAGes,<br />

setzt unter anderem auf ausländische Fachkräfte und Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufs.<br />

Positiv stimmt uns auch,<br />

dass wir bei den Pflegekräften<br />

aktuell wieder<br />

mehr Eintritte als<br />

Austritte verzeichnen.“<br />

Eveline Brandstätter<br />

Laut einer Prognose der Statistik<br />

Austria wird bis zum<br />

Jahr 2030 die Anzahl der<br />

über 85-jährigen Menschen<br />

in Österreich um knapp 45 Prozent<br />

auf 327.000 Personen steigen, am<br />

stärksten wächst die Gruppe der<br />

85- bis 89-Jährigen mit über 50<br />

Prozent. Im Schnitt werden rund<br />

50 Prozent der Männer und 75<br />

Prozent der Frauen im Alter pflegebedürftig.<br />

Der Bedarf an Pflege(-Kräften)<br />

ist also gegeben und<br />

wird künftig weiter steigen – dabei<br />

zählt das Thema Pflege schon heute<br />

zu den größten Herausforderungen<br />

unserer Gesellschaft. Die Gründe<br />

sind vielfältig und liegen derzeit<br />

vor allem im Personalmangel und<br />

in der Spezialisierung im Gesundheitsbereich.<br />

Laut Eveline Brandstätter,<br />

Direktorin für Pflege in der<br />

Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft<br />

(KAGes), hat die<br />

Spezialisierung in der Medizin dazu<br />

geführt, dass auch im Pflegebereich<br />

immer mehr Spezialistinnen<br />

und Spezialisten gebraucht werden.<br />

Man könne Pflegefachkräfte<br />

heute nicht mehr relativ einfach<br />

von einem Bereich im Krankenhaus<br />

in einen anderen transferieren, um<br />

Personalprobleme zu kompensieren,<br />

wie es noch vor einigen Jahren<br />

praktiziert wurde.<br />

Vorsichtiger Optimismus<br />

In der KAGes sind derzeit 9300<br />

Pflegekräfte beschäftigt, rund<br />

200 Dienstposten können aktuell<br />

nicht besetzt werden. Mit dieser<br />

Situation sei man nicht nur in<br />

der Steiermark konfrontiert, die<br />

meisten westeuropäischen Länder<br />

stünden vor demselben Pro blem.<br />

Trotzdem zeige ein Vergleich mit<br />

den Daten des Vorjahres eine<br />

Verbesserung der Situation: „Die<br />

sukzessive Erhöhung von Ausbildungsplätzen<br />

und damit von<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

der Pflegeberufe lässt eine positive<br />

Prognose für das Jahr 2025<br />

zu. Positiv stimmt uns auch, dass<br />

wir aktuell wieder mehr Eintritte<br />

als Austritte verzeichnen“, freut<br />

sich Brandstätter.<br />

Ein weiterer Schritt gegen den<br />

Pflegekräftemangel ist das Projekt<br />

„Internationales Recruiting“, durch<br />

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Produktion: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG © Content Management. Koordination: Laura Nauschnegg.<br />

Texte: Marlene Zeintlinger. Titelfoto: AdobeStock/Halfpoint. Werbemarkt: Richard Brixel, Christoph Burböck, Sandra Freidl, Philipp Jocham, Patrick Landl, Caroline Schurian. Layout: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co<br />

KG © Design & Medien, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz. kleinezeitung.at | WERBUNG<br />

Furgler, AdobeStock/peopleimages.com, Coetzee


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 3<br />

Wir forcieren den<br />

weiteren Ausbau von<br />

flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />

und Poolmodelle,<br />

um die<br />

Dienstplansicherheit<br />

zu gewährleisten.“<br />

Eveline Brandstätter<br />

das aktuell rund 60 qualifizierte<br />

Pflegekräfte aus Kolumbien und<br />

Tunesien in der KAGes tätig sind –<br />

diese Zahl soll bis Ende 2024 auf<br />

80 steigen. Die rekrutierten Pflegekräfte<br />

lernen zuerst in ihren Herkunftsländern<br />

Deutsch und starten<br />

nach ihrer Ankunft mit einem weiteren<br />

Deutsch-Intensivkurs. „Zwei<br />

Monate lang wird nur die Sprache<br />

gelernt, das Niveau muss natürlich<br />

passen, damit die Kommunikation<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

sowie Patientinnen und Patienten<br />

reibungslos funktioniert. Da müssen<br />

wir dranbleiben, denn ohne<br />

internationale Pflegekräfte wird<br />

es in Zukunft nicht mehr gehen“,<br />

ist Brandstätter überzeugt. Aufgrund<br />

des Bedarfs sind für 2025<br />

und 2026 Erweiterungen im internationalen<br />

Recruiting geplant.<br />

Anreize schaffen<br />

Um Personen im In- wie Ausland<br />

für den Pflegeberuf zu interessieren,<br />

brauche es neben Recruiting-<br />

Maßnahmen finanzielle Anreize<br />

und bessere Arbeitsbedingungen:<br />

„Es gibt bereits ein neues<br />

Gehaltsschema der Pflege, das<br />

sehr positiv gesehen wird. Außerdem<br />

forcieren wir den weiteren<br />

Ausbau von flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />

und Poolmodelle,<br />

um die Dienstplan sicherheit zu<br />

gewährleisten. Dadurch und auch<br />

aufgrund von Kompetenzerweiterungen<br />

im Gesundheits- und<br />

Krankenpflegegesetz hat der<br />

Pflegeberuf in den letzten Jahren<br />

zunehmend an Attraktivität<br />

gewonnen“, berichtet Brandstätter<br />

und betont die Wichtigkeit<br />

guter interprofessioneller Zusammenarbeit.<br />

„Hier befinden wir uns<br />

im Wandel, das Bewusstsein der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

dahingehend hat sich verändert.<br />

Auf Augenhöhe miteinander arbeiten<br />

meint Arbeiten in einer guten<br />

Teamkultur. Wenn im gesamten<br />

Behandlungs- und Betreuungsprozess<br />

das Zusammenspiel aller<br />

Professionen gegeben ist, unterstützt<br />

das auch eine bestmögliche<br />

Patientenversorgung.“<br />

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Eveline Brandstätter, Direktorin<br />

für Pflege in der KAGes<br />

Barmherzige Brüder Krankenhaus Graz<br />

Gute interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit<br />

ist<br />

wichtig<br />

In unserer Pflegefamilie<br />

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4<br />

GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

Selbstständig<br />

bleiben,<br />

solange es geht<br />

Wer auch im Alter eigenständig leben,<br />

aber bei Bedarf auf Unterstützung<br />

zurückgreifen möchte, ist im Modell<br />

betreutes Wohnen genau richtig.<br />

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Was tun, wenn man<br />

mit dem Alter doch<br />

etwas gebrechlicher<br />

und weniger selbstständig<br />

wird, als man es bisher<br />

gewohnt war, und in gewissen<br />

Situationen auf Betreuung angewiesen<br />

ist, aber trotzdem noch<br />

gesund genug ist, um den Alltag<br />

mit etwas Unterstützung zu<br />

meistern? Dann ist das sogenannte<br />

betreute Wohnen eine Option:<br />

„So viel Unterstützung wie nötig,<br />

so viel Eigenständigkeit wie möglich“<br />

lautet das Konzept dieser<br />

Wohnform. Dabei wohnen ältere<br />

Menschen mit ihren eigenen<br />

Möbeln in altersgerechten, barrierefrei<br />

gestalteten Mietwohnungen<br />

in einem auf ihre Bedürfnisse<br />

abgestimmten sozialen Umfeld.<br />

<strong>Das</strong> Ziel ist, dass sie dadurch weiterhin<br />

eigenständig und selbstbestimmt<br />

leben können und durch<br />

regelmäßige soziale Kontakte körperlich<br />

und geistig aktiv bleiben.<br />

Betreute Wohnungen gibt es<br />

für Einzelpersonen (40 bis 50<br />

Quadratmeter) sowie für zwei Personen,<br />

z. B. für Ehepaare (60 bis<br />

70 Quadratmeter). Die Kosten setzen<br />

sich aus Miet- und Betriebskosten<br />

sowie den sozial gestaffelten<br />

Kosten für die sogenannten<br />

Grundserviceleistungen zusammen.<br />

Diese Leistungen muss jede<br />

Einrichtung ihren Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern verpflichtend<br />

anbieten. Sie umfassen etwa<br />

die tägliche Unterstützung durch<br />

ausgebildete Seniorenbetreuerinnen<br />

und -betreuer, medizinische<br />

Versorgung, aber auch verschiedene<br />

Aktivitäten wie gemeinsame<br />

Theaterbesuche. Zu den Dienstleistungen<br />

der Seniorenbetreuer,<br />

die die Bewohner bei Bedarf in<br />

Anspruch nehmen können, zählen<br />

etwa die Organisation und<br />

Vermittlung mobiler Pflege- und<br />

Betreuungsdienste, Begleitung<br />

bei Behördenwegen, zum Arzt/<br />

zur Ärztin und zur Apotheke oder<br />

auch die Beschaffung von Heilbehelfen.<br />

Förderungen und Vorteile<br />

<strong>Das</strong> Modell des betreuten Wohnens<br />

ist derzeit eine freiwillige<br />

Förderung des Landes Steiermark,<br />

Vertragspartner sind die Gemeinden.<br />

Zu den größten Anbietern<br />

von betreutem Wohnen zählen<br />

Hilfsorganisationen wie Volks-<br />

AdobeStock/henjon, AdobeStock/auremar


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 5<br />

hilfe, Caritas, Rotes Kreuz, Hilfswerk<br />

und Diakonie, aber auch<br />

der private Pflegeheimbetreiber<br />

SeneCura. Zusammen betreuen<br />

sie rund ein Drittel der Einrichtungen<br />

in Österreich, die restlichen<br />

werden durch lokale Anbieter<br />

betreut. Über 100 Einrichtungen<br />

gibt es momentan in der Steiermark,<br />

die übrigens zu den Förder-Vorreitern<br />

unter den Bundesländern<br />

in Österreich gehört und<br />

schon früh entsprechende gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen und<br />

Förderungen geschaffen hat. Die<br />

steirischen Einrichtungen haben<br />

durchschnittlich jeweils 15 Wohnungen,<br />

einzelne bieten 45 und<br />

mehr Wohnungen.<br />

Und das Angebot wird gern<br />

angenommen – warum, ist klar:<br />

Die Bewohner bleiben großteils<br />

selbstständig, aktiv und gefordert.<br />

Wer Kontakt sucht, findet<br />

ihn bei den anderen Menschen in<br />

der Einrichtung, zum Beispiel bei<br />

Spaziergängen, beim gemeinsamen<br />

Kochen und Essen oder Kartenspielen.<br />

Zugleich vermitteln die<br />

Betreuer ein Sicherheitsgefühl –<br />

Betreutes Wohnen<br />

fördert Selbstständigkeit<br />

und<br />

soziale Interaktion<br />

im Notfall oder auch für spätere<br />

Jahre. Denn das Ziel des betreuten<br />

Wohnens ist es, dass Menschen<br />

möglichst lang in dieser Wohnform<br />

bleiben können und – wenn<br />

überhaupt notwendig – nur kurze<br />

Zeit in einem klassischen Pflegeheim<br />

leben.<br />

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Betreutes Wohnen für Seniorinnen<br />

und Senioren<br />

· Für ältere Menschen im<br />

Rahmen eines wohnbaugeförderten<br />

Miet verhältnisses<br />

· Mindestalter: 60 Jahre<br />

· Kosten: Sofern mit dem<br />

Dienstleistungsanbieter ein<br />

Betreuungsvertrag besteht,<br />

werden (sozial gestaffelt)<br />

bis zu 100 Prozent der<br />

Betreuungskosten vom Land<br />

Steiermark und von den<br />

Gemeinden übernommen.<br />

· Beratung, Vermittlung und<br />

Anmeldung durch die für<br />

die Einrichtung zuständige<br />

Gemeinde<br />

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„Livo“: die Notrufuhr<br />

des Roten Kreuzes<br />

Mit der Rufhilfe bietet das Rote<br />

Kreuz in der Steiermark seit<br />

vielen Jahren einen flächendeckenden<br />

Service, der per einfachem<br />

Knopfdruck zu Hause und<br />

unterwegs Sicherheit rund um<br />

die Uhr gewährleistet. Mit der<br />

neuen Notrufuhr „Livo“ gibt es<br />

ab sofort auch eine innovative<br />

Notrufuhr in sportlich-elegantem<br />

Design, die von außen nicht<br />

ROTES KREUZ STEIERMARK<br />

als klassischer Notrufknopf<br />

erkennbar ist. <strong>Das</strong> macht sie zu<br />

einer idealen Begleiterin durch<br />

den Alltag, egal ob beim Einkaufen<br />

oder bei der Gartenarbeit.<br />

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Tel. 0800 222 144,<br />

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6<br />

GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

Rund um die<br />

Uhr zu Hause<br />

betreut<br />

Mit einer 24-Stunden-Betreuung kann<br />

der Alltag in der gewohnten Umgebung<br />

gemeistert werden, auch wenn ein<br />

höherer Unterstützungsbedarf besteht.<br />

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BETREUTES WOHNEN<br />

für Seniorinnen und Senioren<br />

Viele ältere Personen<br />

mit Betreuungsbedarf<br />

möchten weiterhin in<br />

ihren eigenen vier Wänden<br />

leben, auch wenn bereits eine<br />

intensivere Betreuung erforderlich<br />

ist. In Österreich ist dies durch das<br />

vom Sozialministerium geförderte<br />

Modell der 24-Stunden-Betreuung<br />

möglich. Im Jahr 2022 wurden<br />

rund 156,3 Millionen Euro von<br />

Bund und Ländern für die Förderung<br />

der 24-Stunden-Betreuung<br />

von pro Monat durchschnittlich<br />

22.500 Personen aufgewendet.<br />

Was macht eine<br />

24-Stunden-Betreuungsperson?<br />

Die Betreuungsperson für die<br />

24-Stunden-Betreuung in Privathaushalten<br />

kann entweder<br />

als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer<br />

beschäftigt werden, bei<br />

einem gemeinnützigen Anbieter<br />

(wie Volkshilfe, Hilfswerk, Caritas,<br />

Rotem Kreuz, Diakonie oder<br />

Arbeiter-Samariter-Bund) angestellt<br />

oder selbstständig erwerbstätig<br />

(mit dem Gewerbeschein<br />

der Personenbetreuung) sein. Zu<br />

den Dienstleistungen der Betreuungspersonen<br />

zählen zum Beispiel<br />

Kochen, Besorgungen, Reinigungstätigkeiten,<br />

Botengänge, die<br />

Betreuung von Pflanzen und Tieren<br />

sowie Wäschewaschen und<br />

Bügeln. Außerdem unterstützen<br />

sie bei der Gestaltung des Tagesablaufs<br />

und bei alltäglichen Verrichtungen.<br />

Ein wichtiger Punkt ist die<br />

emotionale Unterstützung – die<br />

24-Stunden-Betreuerinnen und<br />

-Betreuer leisten der betreuungsbedürftigen<br />

Person Gesellschaft,<br />

unterhalten sie, begleiten sie bei<br />

Spaziergängen, zu Freundinnen<br />

und Freunden oder zu anderen<br />

Aktivitäten. Außerdem unterstützen<br />

sie, sofern im konkreten Fall<br />

keine medizinischen bzw. pflegerischen<br />

Gründe dagegensprechen,<br />

bei der Körperpflege, beim<br />

An- und Auskleiden, beim Essen<br />

und Trinken sowie der Arzneimittelaufnahme,<br />

bei der Benützung<br />

der Toilette, beim Wechsel<br />

von Inkontinenzprodukten und<br />

beim Aufstehen oder Niederlegen.<br />

Ärztliche Tätigkeiten wie die<br />

Verabreichung von Arzneimitteln<br />

oder das Anlegen von Verbänden<br />

und Bandagen dürfen nur ausgeführt<br />

werden, wenn diese von Ärztinnen<br />

oder Ärzten bzw. Angehörigen<br />

des gehobenen Dienstes für<br />

Gesundheits- und Krankenpflege<br />

an die 24-Stunden-Betreuung<br />

delegiert werden. Sind intensivere<br />

pflegerische Tätigkeiten notwendig,<br />

kann mit den mobilen Diensten<br />

wie der Hauskrankenpflege<br />

kooperiert werden, um die gute<br />

Qualität der Betreuung sicherzustellen.<br />

Apropos sicher: Wie die Berufsbezeichnung<br />

schon sagt, sind die<br />

24-Stunden-Betreuerinnen und<br />

-Betreuer auch in der Nacht anwesend<br />

und geben der betreuungs-<br />

Mit Sicherheit wohlfühlen in:<br />

Die Verbindung zu<br />

den Betreuungspersonen<br />

ist oft eng<br />

Graz, Gutenberg, Hausmannstätten,<br />

Bärnbach, Kirchbach, Köflach, Leibnitz,<br />

Riegersburg, Radkersburg, Ehrenhausen,<br />

Judenburg, Obdach, Bruck/Mur<br />

Die erste Adresse<br />

für Betreutes Wohnen.<br />

www.roteskreuz.at/steiermark<br />

Gefördert vom Land Steiermark:<br />

Betreuungsanfragen:<br />

u 050 144 5 / 10250<br />

Mietanfragen:<br />

u 0660 / 12 12 231<br />

AdobeStock/Rido, AdobeStock/Halfpoint


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 7<br />

bedürftigen Person so ein Gefühl<br />

von Sicherheit.<br />

Welche Förderungen kann<br />

man beantragen?<br />

Personen, die zu Hause gepflegt<br />

werden, können unabhängig<br />

von ihrem Vermögen eine finanzielle<br />

Unterstützung in Form<br />

eines Zuschusses zur 24-Stunden-Betreuung<br />

vom Sozialministerium<br />

erhalten. Die Betreuung<br />

muss gemäß den Bestimmungen<br />

des Hausbetreuungsgesetzes<br />

erfolgen. Die Förderung kann<br />

monatlich bis zu 1600 Euro bei<br />

unselbstständigen Arbeitsverhältnissen<br />

oder bis zu 800 Euro bei<br />

Werkverträgen von selbstständigen<br />

Betreuungskräften betragen.<br />

Auskunft dazu gibt das Sozialministeriumservice,<br />

Tel. 05 99 88.<br />

Eine 24-Stunden-<br />

Betreuungsperson<br />

unterstützt am Tag<br />

und in der Nacht<br />

ALLE INFOS<br />

Die 24-Stunden-Betreuung<br />

ist ein Betreuungsmodell<br />

für Personen mit erhöhtem<br />

Pflegebedarf. Dabei lebt die<br />

Betreuungsperson im Haushalt<br />

der betroffenen Person<br />

und bietet rund um die Uhr<br />

umfassende Unterstützung.<br />

Eine Förderung und ein<br />

Kostenzuschuss durch<br />

Sozial ministerium und Land<br />

Steiermark sind möglich.<br />

Mehr Informationen dazu<br />

beim Sozialministeriumservice<br />

– Landesstelle<br />

Steiermark, Tel. (0316) 7090<br />

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GERIATRISCHE GESUNDHEITSZENTREN<br />

Geriatriepraktika in der Pflege<br />

Gesundheits- und Krankenpflege-Studentin Viola Strohriegl berichtet von ihren<br />

Praktikumserfahrungen in den Geriatrischen Gesundheitszentren<br />

der Stadt Graz (GGZ).<br />

Für Auszubildende, die die<br />

Vielfalt der Versorgung<br />

von geriatrischen Patientinnen<br />

und Patienten kennenlernen<br />

möchten, ist ein vertiefendes<br />

Wahlpraktikum in den<br />

GGZ im Rahmen ihrer Pflegeausbildung<br />

die richtige Wahl.<br />

Studierende lernen dabei die<br />

verschiedenen Versorgungsmodelle<br />

und Bereiche der Geriatrie<br />

kennen. So auch Viola<br />

Strohriegl, die in ihrem Praktikum<br />

beispielsweise Einblicke<br />

in die medizinische Geriatrie,<br />

das Wachkoma department, das<br />

Tageshospiz und das stationäre<br />

Hospiz gewinnen konnte.<br />

„Mithilfe dieses Praktikums<br />

wird die Welt einer Praktikantin<br />

oder eines Praktikanten erweitert<br />

und es werden neue Türen<br />

geöffnet“, erzählt Viola Strohriegl,<br />

Gesundheits- und Krankenpflege-Studentin,<br />

über die<br />

positiven Eindrücke in ihrem<br />

Geriatriepraktikum in den GGZ.<br />

„In diesem Wahlpraktikum<br />

erhielt ich Einblicke in die unterschiedlichsten<br />

Stationen, auf<br />

denen verschiedenste Krankheitsbilder<br />

präsent sind. Zudem<br />

bestand die Möglichkeit, viele<br />

Stationsabläufe sowie Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter kennenzulernen<br />

und ihren Arbeitsalltag<br />

mitzuerleben. Auf den<br />

jeweiligen Stationen wurde mir<br />

alles stets gut erklärt und erläutert.<br />

Es ist sehr spannend, jede<br />

Woche neue Personen kennenzulernen.<br />

Jede Station hat ihren<br />

individuellen Schwerpunkt und<br />

ist somit einzigartig. <strong>Das</strong> Praktikum<br />

war deshalb sehr abwechslungsreich<br />

und ich erhielt die<br />

Möglichkeit, mich auch auf das<br />

weitere Arbeitsleben vorzubereiten.<br />

Ich konnte Kompetenzen<br />

und Expertise erlangen, die ich<br />

in einem ,normalen‘ Praktikum<br />

nicht erreichen hätte können, da<br />

ich Einblicke in die Vielfältigkeit<br />

der Geriatrie erhalten habe“,<br />

erzählt die Praktikantin über die<br />

wertvollen Erfahrungen, die sie<br />

gesammelt hat.<br />

Viola Strohriegl war beeindruckt von<br />

der Vielfältigkeit der Geriatrie GGZ<br />

Info: Geriatrische Gesundheitszentren<br />

der Stadt Graz (GGZ)<br />

Zentrale Praktikumskoordination<br />

und Praxisanleitung:<br />

Tel. (0316) 70 60 1225<br />

zentrale.praktikumskoordination@stadt.graz.at<br />

ggz-jobs.graz.at


8<br />

GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

Flexible Pflege<br />

und Betreuung<br />

zu Hause<br />

Mobile Pflege- und Betreuungsdienste<br />

richten sich nach den individuellen<br />

Bedürfnissen der zu pflegenden Person<br />

und kommen direkt zu ihr nach Hause.<br />

Rund 500.000 pflegebedürftige<br />

Menschen gibt es<br />

in Österreich. Etwa 85 Prozent<br />

von ihnen werden<br />

von den Angehörigen zu Hause<br />

gepflegt und nur 15 Pro zent sind in<br />

stationären Langzeiteinrichtungen<br />

untergebracht. Vielen Menschen<br />

kann also ihr Wunsch, in den eigenen<br />

vier Wänden zu bleiben, erfüllt<br />

werden. Doch die Angehörigen<br />

sind bei der Pflege oft auf Unterstützung<br />

angewiesen – ohne fachlichen<br />

Beistand oder Entlastung<br />

kann diese anspruchsvolle und<br />

teils belastende Tätigkeit langfristig<br />

zur Überforderung führen. Eine<br />

gute Möglichkeit, die Pflegeleistungen<br />

flexibel nach den Bedürfnissen<br />

der zu pflegenden Person<br />

auszurichten, sind die mobilen<br />

Pflege- und Betreuungsdienste<br />

und die Hauskrankenpflege. Sie<br />

unterstützen die Angehörigen bei<br />

der Betreuung bzw. kommen zum<br />

Einsatz, wenn diese nicht oder nur<br />

selten zur Verfügung stehen.<br />

Was die mobilen Dienste<br />

leisten<br />

In erster Linie werden die mobilen<br />

Dienste durch die vier Berufsgruppen<br />

diplomierte Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin und<br />

-pfleger, Pflegeassistentin und<br />

-assistent, Heimhelferin und -helfer<br />

sowie die stundenweise Alltagsbegleitung<br />

erbracht. Erstgenannte<br />

erheben den Bedarf an<br />

Pflege und sind für professionelle<br />

pflegerische Tätigkeiten zuständig,<br />

zum Beispiel Verbandswechsel,<br />

Medikamentengabe oder<br />

Kontrolle der Vitalwerte. Die Pflegeassistenz<br />

unterstützt fachlich<br />

bei Bettlägerigkeit und Mobilisation<br />

und hilft unter anderem beim<br />

Aufstehen und Gehen. Die Heimhilfe<br />

wiederum unterstützt etwa<br />

im Haushalt, beim Einkaufen und<br />

bei der Körperpflege. Alltagsbegleiterinnen<br />

und -begleiter kommen<br />

für mindestens vier bis acht<br />

Stunden zum Einsatz und leisten<br />

Gesellschaft, führen einfache<br />

Übungen durch und entlasten die<br />

pflegenden Angehörigen. Zu ihren<br />

Leistungen zählen etwa Gedächtnistraining,<br />

Aktivierungsübungen<br />

oder gemeinsame Unternehmungen<br />

wie Spaziergänge.<br />

Diese vier Berufsgruppen bieten<br />

ihre Dienstleistungen den zu<br />

pflegenden Personen täglich zwischen<br />

6 und 22 Uhr und bei Bedarf<br />

sogar mehrmals am Tag an.<br />

Vier Anbieter für mobile<br />

Dienste ab November<br />

In der Steiermark werden die<br />

mobilen Pflege- und Betreuungsdienste/Hauskrankenpflege<br />

Hilfestellung<br />

beim Aufstehen<br />

oder Hinlegen<br />

DIE ANBIETER AB NOVEMBER 2024<br />

Volkshilfe: Albrechtgasse 7, Graz, Tel. (0316) 89 60 79 000<br />

stmk.volkshilfe.at<br />

Hilfswerk: Paula-Wallisch-Straße 9, Graz, Tel. (0316) 81 31 81<br />

hilfswerk.at/steiermark<br />

Rotes Kreuz: Merangasse 26, Graz, Tel. 050 144 5 100 00<br />

roteskreuz.at/steiermark<br />

SMP: St.-Peter-Hauptstraße 208, Graz, Tel. (0316) 81 73 00<br />

smp-hkp.at<br />

AdobeStock/pikselstock, Robert Kneschke, Photographee.eu


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 9<br />

Auch Verbandswechsel<br />

werden<br />

durchgeführt<br />

Infos und Kosten<br />

<strong>Das</strong> Land Steiermark und die<br />

jeweilige Wohnsitzgemeinde fördern<br />

die mobilen Pflege- und<br />

Betreuungsdienste/Hauskrankenpflege.<br />

Die Tarife sind sozial<br />

gestaffelt und abhängig vom<br />

Einkommen, vom jeweils beanderzeit<br />

von fünf vom Land Steiermark<br />

anerkannten Organisationen<br />

erbracht, die alle ihr eigenes<br />

Zuständigkeitsgebiet haben. Diese<br />

sind: Caritas, Hilfswerk, Rotes<br />

Kreuz, Sozialmedizinischer Pflegedienst<br />

(SMP) sowie Volkshilfe. Ab<br />

November ändert sich hier etwas,<br />

denn ab diesem Zeitpunkt bietet<br />

die Caritas keine mobilen Dienste<br />

mehr an. Zuletzt wurden rund<br />

200 Personen aus Graz (Innere<br />

Stadt und Straßgang) sowie aus<br />

Peggau, Deutschfeistritz und<br />

Weiz-Umgebung von der Caritas<br />

betreut. Für die betroffenen Personen<br />

bedeutet diese Neuerung<br />

zum Glück keine großen Änderungen,<br />

da die Volkshilfe die 55<br />

Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter<br />

übernimmt. <strong>Das</strong> heißt, alle<br />

Personen werden weiterhin von<br />

denselben vertrauten Menschen<br />

betreut, auch der zu zahlende Tarif<br />

bleibt gleich.<br />

spruchten Fachdienst sowie<br />

von der Wohnregion (Graz oder<br />

übrige Steiermark). Mehr Infos<br />

zu den mobilen Diensten unter:<br />

gesundheit.steiermark.at<br />

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0316 /<br />

81 31 81<br />

Wenn Pflege<br />

gebraucht wird.<br />

MOBILE DIENSTE<br />

Pflege und Betreuung zu Hause<br />

<strong>Das</strong> Angebot unserer Mobilen Dienste ist vielfältig,<br />

richtet sich nach Ihrem pflegerischen Bedarf und<br />

berücksichtigt Ihre persönlichen Bedürfnisse.<br />

WIR sind da für Sie<br />

mit unseren vielfältigen Angeboten<br />

der Pflege und Betreuung:<br />

gsd@st.roteskreuz.at<br />

050 144 5 / 10202<br />

Mehr Informationen unter<br />

hilfswerk.at/steiermark


10<br />

GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

Sozialbetreuung und<br />

Pflege mit Matura<br />

Ein neuer Aufbaulehrgang der Caritas bietet auch<br />

Erwachsenen die Chance, sich höher zu qualifizieren.<br />

Ab dem Schuljahr 2025/26<br />

wird zum ersten Mal ein<br />

Aufbaulehrgang zur<br />

Höheren Lehranstalt<br />

für Pflege und Sozialbetreuung<br />

(HLPS) der Caritas in Graz angeboten.<br />

Er richtet sich an alle, die<br />

schon eine Ausbildung in der Pflegeassistenz<br />

oder der Fachsozialbetreuung<br />

haben und sich höher<br />

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Schule für Sozialbetreuungsberufe<br />

(SOB)<br />

qualifizieren wollen. Der Lehrgang<br />

wird berufsbegleitend voraussichtlich<br />

sechs Semester dauern,<br />

die Absolventinnen und Absolventen<br />

schließen mit der Reifeund<br />

Diplomprüfung ab.<br />

Reinhard Seigner ist seit 2013<br />

Lehrer im Ausbildungszentrum<br />

für Sozialberufe der Caritas und<br />

unterrichtet in diesem Rahmen<br />

Vorbereitungslehrgang<br />

- Einjährige Schulform zur Berufsorientierung<br />

bzw. zum Aufholen fehlender<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

- Bei positiver Absolvierung Fixplatz in der SOB<br />

Berufe mit<br />

Zukunft!<br />

Nächster Start<br />

berufsbegleitend<br />

Sommersemester<br />

2025!<br />

Beruf㘶iche Qualif㘶kationen<br />

Modularer Aufbau, ermöglicht Berufsabschlüsse auf<br />

unterschiedlichem Niveau<br />

o Heimhelfer/in<br />

o Pf㘶egeassistent/in<br />

o Fach- und Diplom-Sozialbetreuer/in mit<br />

Schwerpunkt A, BA, BB, F<br />

o Integrative Berufsausbildung (IBB)<br />

Zusatzqualif㘶kation in der Sozialbetreuung<br />

o Sozialpsychiatrie, Demenzbegleitung (Validation)<br />

Nächster Start: November 2024<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Ausbildungszentrum für Sozialberufe der Caritas<br />

Wielandgasse 31, 8010 Graz<br />

Tel.: 0676 88015 7269, E-Mail: sob@caritas steiermark.at<br />

Sozialbetreuung und Pf㘶ege<br />

seit 2020 an der HLPS. Ab kommendem<br />

Schuljahr wird er auch im<br />

Aufbaulehrgang unterrichten.<br />

Welche Chancen sehen Sie für<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

dieses Lehrgangs?<br />

Reinhard Seigner: Die erfolgreich<br />

absolvierte Reifeprüfung ermöglicht<br />

den uneingeschränkten<br />

Zugang zu Universitäten, (Fach-)<br />

Hochschulen, Akademien und<br />

Kollegs. Speziell jüngere Menschen<br />

aus dem Bereich Pflege<br />

und Sozialbetreuung haben mit<br />

der Matura ein noch größeres<br />

Spektrum, sich beruflich weiterzubilden<br />

und Karriere zu machen.<br />

Wo sehen Sie den größten Bedarf<br />

an Fachkräften im Pflegebereich<br />

und in der Sozialbetreuung?<br />

Wir stehen als Gesellschaft vor<br />

einer großen Herausforderung in<br />

der Begleitung und Betreuung<br />

von Menschen mit Hilfebedarf, sei<br />

es in Krankenhäusern, im Pflegeoder<br />

Behindertenbereich. Wir<br />

haben derzeit zu wenige ausgebildete<br />

Fachkräfte und in Zukunft<br />

dürfte der Bedarf noch steigen.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen<br />

und Ausbildungen<br />

lukrativer werden müssen. Diesbezüglich<br />

hat in den letzten Jahren<br />

ein Umdenken begonnen und<br />

ich hoffe, dass die Gesellschaft<br />

den Wert dieser Arbeit erkennt<br />

und angemessen honoriert.<br />

Die HLPS bietet Personen ab<br />

14 Jahren die Möglichkeit, einen<br />

Berufsabschluss in der Pflegefachassistenz<br />

oder der Diplomsozialbetreuung<br />

mit Matura zu<br />

Der neue Lehrgang richtet sich<br />

an alle, die bereits eine beruflichen<br />

Bildung abgeschlossen<br />

haben, insbesondere an Pflegeassistentinnen<br />

und -assistenten<br />

und Fachsozialbetreuerinnen und<br />

-betreuer. Sein großer Vorteil: Die<br />

berufliche Höherqualifizierung<br />

und der Erwerb der Matura<br />

erfolgen in einem Schritt. <strong>Das</strong><br />

erspart Zeit, Kosten und Mühen.<br />

Birgit Poier, Leiterin<br />

Ausbildungszentrum für<br />

Sozialberufe der Caritas<br />

erwerben. Sie haben diese Ausbildung<br />

mitgestaltet – wie kommt<br />

sie bei den jungen Menschen an?<br />

Die Ausbildung ist sehr intensiv<br />

und herausfordernd. Die Schülerinnen<br />

und Schüler leisten Großartiges<br />

und haben am Ende ihrer<br />

Ausbildung neben der Matura<br />

zwei Berufsabschlüsse. Durch<br />

Caritas


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />

VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 11<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler bei der<br />

Prüfungsvorbereitung<br />

Die Arbeitsbedingungen und<br />

Ausbildungen im Pflege- und<br />

Sozialbereich müssen lukrativer<br />

werden. Diesbezüglich hat in den<br />

letzten Jahren ein Umdenken<br />

begonnen und ich hoffe, dass<br />

die Gesellschaft den Wert<br />

dieser Arbeit erkennt und auch<br />

angemessen honoriert.“<br />

Reinhard Seigner,<br />

Lehrer an der HLPS<br />

Selbstreflexion, kontinuierliches<br />

Lernen, das Verlassen der Komfortzone<br />

und die vielen Praktikumsstunden<br />

(1800!) können<br />

sie sich in ihrer Persönlichkeit<br />

sehr gut entwickeln. Sie haben<br />

meiner Meinung nach dadurch<br />

eine höhere Resilienz als andere<br />

Gleichaltrige. Sämtliche Schülerinnen<br />

und Schüler der heurigen<br />

Maturaklasse haben bereits während<br />

des letzten Praktikums Jobangebote<br />

erhalten. Die Absolventinnen<br />

und Absolventen der HLPS<br />

können sich mittlerweile ihre Jobs<br />

aussuchen und sind sehr begehrt.<br />

Wie sind die ersten kommissionellen<br />

Prüfungen in der Pflegeassistenz<br />

heuer im April abgelaufen?<br />

Die Schülerinnen und Schüler waren<br />

sehr gut vorbereitet, alle haben die<br />

Prüfung positiv absolviert.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit<br />

als Lehrer am besten?<br />

Ich habe in meinem beruflichen<br />

Leben sehr viele theoretische und<br />

praktische Erfahrungen in den<br />

verschiedensten Bereichen des<br />

Gesundheits- und Sozialwesens<br />

sammeln können. Dieses Wissen<br />

möchte ich den Schülerinnen<br />

und Schülern weitergeben. Junge<br />

Menschen in ihrer Entwicklung<br />

zu begleiten, ist eine ständige<br />

Herausforderung und macht die<br />

Arbeit interessant, freudvoll und<br />

erfüllend. Ich mag junge Menschen<br />

und versuche, allen respektvoll<br />

und auf Augenhöhe zu<br />

begegnen. Durch diese Haltung<br />

entsteht eine Beziehung, in der<br />

wir voneinander lernen können.<br />

Was raten Sie allen, die sich für<br />

einen Beruf in der Pflege oder der<br />

Sozialbetreuung interessieren?<br />

Die Arbeit mit Menschen ist spannend<br />

und herausfordernd. Um in<br />

diesem Bereich zu arbeiten, sollte<br />

man Menschen mögen. <strong>Das</strong> ist<br />

die Grundvoraussetzung. Neben<br />

der Aneignung von Wissen ist<br />

die Auseinandersetzung mit der<br />

eigenen Persönlichkeit unerlässlich,<br />

um gute Arbeit leisten zu<br />

können. Dessen sollte man sich<br />

bewusst sein. Wer sich unsicher<br />

ist, ob dieser Beruf passend ist,<br />

sollte ein Vorpraktikum absolvieren.<br />

Die Zukunft der Arbeit sind<br />

Empathieberufe wie Sozialbetreuung<br />

und Pflege.<br />

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HLPS<br />

Höhere Lehranstalt<br />

für Pf㘶ege und Sozialbetreuung<br />

<strong>Das</strong> Angebot im Schuljahr 2024/25:<br />

- In Graz: Klassische HLPS mit Abschluss in Pf㘶egeund<br />

Sozialbetreuung<br />

- In Hafendorf/Oberlorenzen: HLPS mit Schwerpunkt<br />

Green Care<br />

- in Verschränkung mit der Fachschule für Land- und<br />

Ernährungswirtschaft<br />

NEU ab dem Schuljahr 2024/25:<br />

- Aufbaulehrgang für Pf㘶egeassistent:innen und<br />

Fachsozialbetreuer:innen<br />

Tag der offenen Tür: 08. November 2024<br />

15 bis 18 Uhr<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Höhere Lehranstalt für Pf㘶ege und Sozialbetreuung<br />

Belgiergasse 3/Arche Noah 6, 8020 Graz<br />

Tel: 0676 88015 7268, E-Mail: hlsp@caritas-steiermark.at<br />

www.caritas-steiermark.at<br />

Wir<br />

gestalten<br />

Zukunft!<br />

In 5 Jahren zu Matura und Berufsabschluss!


Ich habe so viele<br />

Fragen zum Thema<br />

Pf㘶ege – wer kann<br />

mir helfen?<br />

Wie soll sich das<br />

alles ausgehen? Job,<br />

Familie und Pf㘶ege?<br />

Jetzt bin ich pf㘶egebedürftig<br />

– wie geht<br />

es weiter?<br />

Kann ich mir das<br />

überhaupt leisten?<br />

www.stock.adobe.com<br />

Die AK-Pf㘶egeberatung<br />

Die Pf㘶ege naher Angehöriger stellt Familien vor große Herausforderungen. Die Angebote<br />

rund um Pf㘶ege und Betreuung sind vielfältig und teils regional unterschiedlich.<br />

Die Pf㘶egeexpert:innen der Arbeiterkammer helfen dabei, sich im Angebotsdschungel zurechtzuf㘶nden.<br />

Sie beraten über die verschiedenen Pf㘶egeleistungen und Fördermöglichkeiten<br />

und geben Rechtsschutz, wenn es einmal Probleme gibt.<br />

Infos unter<br />

http://www.akstmk.at/pf㘶egeberatung<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Pf㘶egeberatung<br />

05 7799-2273

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