Kleine-Zeitung-vita-Das Pflegejournal
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<strong>Das</strong> <strong>Pflegejournal</strong><br />
GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
Leben in der Pflege<br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024 | Ein Produkt des Werbemarktes der <strong>Kleine</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />
Chancen in<br />
der Pflege<br />
Fachkräftemangel: Wie wird<br />
der Pflegeberuf attraktiver?<br />
Selbstständig,<br />
solange es geht<br />
Betreutes Wohnen, mobile<br />
Dienste, 24-Stunden-Betreuung<br />
Die Stimme<br />
der Region.<br />
Seit 1904.<br />
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2<br />
GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
Chancen und Herausforderungen<br />
im Pflegebereich<br />
Der Bedarf an Pflegekräften wächst. Eveline Brandstätter, Direktorin für Pflege in der KAGes,<br />
setzt unter anderem auf ausländische Fachkräfte und Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufs.<br />
Positiv stimmt uns auch,<br />
dass wir bei den Pflegekräften<br />
aktuell wieder<br />
mehr Eintritte als<br />
Austritte verzeichnen.“<br />
Eveline Brandstätter<br />
Laut einer Prognose der Statistik<br />
Austria wird bis zum<br />
Jahr 2030 die Anzahl der<br />
über 85-jährigen Menschen<br />
in Österreich um knapp 45 Prozent<br />
auf 327.000 Personen steigen, am<br />
stärksten wächst die Gruppe der<br />
85- bis 89-Jährigen mit über 50<br />
Prozent. Im Schnitt werden rund<br />
50 Prozent der Männer und 75<br />
Prozent der Frauen im Alter pflegebedürftig.<br />
Der Bedarf an Pflege(-Kräften)<br />
ist also gegeben und<br />
wird künftig weiter steigen – dabei<br />
zählt das Thema Pflege schon heute<br />
zu den größten Herausforderungen<br />
unserer Gesellschaft. Die Gründe<br />
sind vielfältig und liegen derzeit<br />
vor allem im Personalmangel und<br />
in der Spezialisierung im Gesundheitsbereich.<br />
Laut Eveline Brandstätter,<br />
Direktorin für Pflege in der<br />
Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft<br />
(KAGes), hat die<br />
Spezialisierung in der Medizin dazu<br />
geführt, dass auch im Pflegebereich<br />
immer mehr Spezialistinnen<br />
und Spezialisten gebraucht werden.<br />
Man könne Pflegefachkräfte<br />
heute nicht mehr relativ einfach<br />
von einem Bereich im Krankenhaus<br />
in einen anderen transferieren, um<br />
Personalprobleme zu kompensieren,<br />
wie es noch vor einigen Jahren<br />
praktiziert wurde.<br />
Vorsichtiger Optimismus<br />
In der KAGes sind derzeit 9300<br />
Pflegekräfte beschäftigt, rund<br />
200 Dienstposten können aktuell<br />
nicht besetzt werden. Mit dieser<br />
Situation sei man nicht nur in<br />
der Steiermark konfrontiert, die<br />
meisten westeuropäischen Länder<br />
stünden vor demselben Pro blem.<br />
Trotzdem zeige ein Vergleich mit<br />
den Daten des Vorjahres eine<br />
Verbesserung der Situation: „Die<br />
sukzessive Erhöhung von Ausbildungsplätzen<br />
und damit von<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
der Pflegeberufe lässt eine positive<br />
Prognose für das Jahr 2025<br />
zu. Positiv stimmt uns auch, dass<br />
wir aktuell wieder mehr Eintritte<br />
als Austritte verzeichnen“, freut<br />
sich Brandstätter.<br />
Ein weiterer Schritt gegen den<br />
Pflegekräftemangel ist das Projekt<br />
„Internationales Recruiting“, durch<br />
IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Produktion: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG © Content Management. Koordination: Laura Nauschnegg.<br />
Texte: Marlene Zeintlinger. Titelfoto: AdobeStock/Halfpoint. Werbemarkt: Richard Brixel, Christoph Burböck, Sandra Freidl, Philipp Jocham, Patrick Landl, Caroline Schurian. Layout: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co<br />
KG © Design & Medien, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz. kleinezeitung.at | WERBUNG<br />
Furgler, AdobeStock/peopleimages.com, Coetzee
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 3<br />
Wir forcieren den<br />
weiteren Ausbau von<br />
flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />
und Poolmodelle,<br />
um die<br />
Dienstplansicherheit<br />
zu gewährleisten.“<br />
Eveline Brandstätter<br />
das aktuell rund 60 qualifizierte<br />
Pflegekräfte aus Kolumbien und<br />
Tunesien in der KAGes tätig sind –<br />
diese Zahl soll bis Ende 2024 auf<br />
80 steigen. Die rekrutierten Pflegekräfte<br />
lernen zuerst in ihren Herkunftsländern<br />
Deutsch und starten<br />
nach ihrer Ankunft mit einem weiteren<br />
Deutsch-Intensivkurs. „Zwei<br />
Monate lang wird nur die Sprache<br />
gelernt, das Niveau muss natürlich<br />
passen, damit die Kommunikation<br />
mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
sowie Patientinnen und Patienten<br />
reibungslos funktioniert. Da müssen<br />
wir dranbleiben, denn ohne<br />
internationale Pflegekräfte wird<br />
es in Zukunft nicht mehr gehen“,<br />
ist Brandstätter überzeugt. Aufgrund<br />
des Bedarfs sind für 2025<br />
und 2026 Erweiterungen im internationalen<br />
Recruiting geplant.<br />
Anreize schaffen<br />
Um Personen im In- wie Ausland<br />
für den Pflegeberuf zu interessieren,<br />
brauche es neben Recruiting-<br />
Maßnahmen finanzielle Anreize<br />
und bessere Arbeitsbedingungen:<br />
„Es gibt bereits ein neues<br />
Gehaltsschema der Pflege, das<br />
sehr positiv gesehen wird. Außerdem<br />
forcieren wir den weiteren<br />
Ausbau von flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />
und Poolmodelle,<br />
um die Dienstplan sicherheit zu<br />
gewährleisten. Dadurch und auch<br />
aufgrund von Kompetenzerweiterungen<br />
im Gesundheits- und<br />
Krankenpflegegesetz hat der<br />
Pflegeberuf in den letzten Jahren<br />
zunehmend an Attraktivität<br />
gewonnen“, berichtet Brandstätter<br />
und betont die Wichtigkeit<br />
guter interprofessioneller Zusammenarbeit.<br />
„Hier befinden wir uns<br />
im Wandel, das Bewusstsein der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
dahingehend hat sich verändert.<br />
Auf Augenhöhe miteinander arbeiten<br />
meint Arbeiten in einer guten<br />
Teamkultur. Wenn im gesamten<br />
Behandlungs- und Betreuungsprozess<br />
das Zusammenspiel aller<br />
Professionen gegeben ist, unterstützt<br />
das auch eine bestmögliche<br />
Patientenversorgung.“<br />
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Eveline Brandstätter, Direktorin<br />
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Zusammenarbeit<br />
ist<br />
wichtig<br />
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4<br />
GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
Selbstständig<br />
bleiben,<br />
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Wer auch im Alter eigenständig leben,<br />
aber bei Bedarf auf Unterstützung<br />
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betreutes Wohnen genau richtig.<br />
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Was tun, wenn man<br />
mit dem Alter doch<br />
etwas gebrechlicher<br />
und weniger selbstständig<br />
wird, als man es bisher<br />
gewohnt war, und in gewissen<br />
Situationen auf Betreuung angewiesen<br />
ist, aber trotzdem noch<br />
gesund genug ist, um den Alltag<br />
mit etwas Unterstützung zu<br />
meistern? Dann ist das sogenannte<br />
betreute Wohnen eine Option:<br />
„So viel Unterstützung wie nötig,<br />
so viel Eigenständigkeit wie möglich“<br />
lautet das Konzept dieser<br />
Wohnform. Dabei wohnen ältere<br />
Menschen mit ihren eigenen<br />
Möbeln in altersgerechten, barrierefrei<br />
gestalteten Mietwohnungen<br />
in einem auf ihre Bedürfnisse<br />
abgestimmten sozialen Umfeld.<br />
<strong>Das</strong> Ziel ist, dass sie dadurch weiterhin<br />
eigenständig und selbstbestimmt<br />
leben können und durch<br />
regelmäßige soziale Kontakte körperlich<br />
und geistig aktiv bleiben.<br />
Betreute Wohnungen gibt es<br />
für Einzelpersonen (40 bis 50<br />
Quadratmeter) sowie für zwei Personen,<br />
z. B. für Ehepaare (60 bis<br />
70 Quadratmeter). Die Kosten setzen<br />
sich aus Miet- und Betriebskosten<br />
sowie den sozial gestaffelten<br />
Kosten für die sogenannten<br />
Grundserviceleistungen zusammen.<br />
Diese Leistungen muss jede<br />
Einrichtung ihren Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern verpflichtend<br />
anbieten. Sie umfassen etwa<br />
die tägliche Unterstützung durch<br />
ausgebildete Seniorenbetreuerinnen<br />
und -betreuer, medizinische<br />
Versorgung, aber auch verschiedene<br />
Aktivitäten wie gemeinsame<br />
Theaterbesuche. Zu den Dienstleistungen<br />
der Seniorenbetreuer,<br />
die die Bewohner bei Bedarf in<br />
Anspruch nehmen können, zählen<br />
etwa die Organisation und<br />
Vermittlung mobiler Pflege- und<br />
Betreuungsdienste, Begleitung<br />
bei Behördenwegen, zum Arzt/<br />
zur Ärztin und zur Apotheke oder<br />
auch die Beschaffung von Heilbehelfen.<br />
Förderungen und Vorteile<br />
<strong>Das</strong> Modell des betreuten Wohnens<br />
ist derzeit eine freiwillige<br />
Förderung des Landes Steiermark,<br />
Vertragspartner sind die Gemeinden.<br />
Zu den größten Anbietern<br />
von betreutem Wohnen zählen<br />
Hilfsorganisationen wie Volks-<br />
AdobeStock/henjon, AdobeStock/auremar
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 5<br />
hilfe, Caritas, Rotes Kreuz, Hilfswerk<br />
und Diakonie, aber auch<br />
der private Pflegeheimbetreiber<br />
SeneCura. Zusammen betreuen<br />
sie rund ein Drittel der Einrichtungen<br />
in Österreich, die restlichen<br />
werden durch lokale Anbieter<br />
betreut. Über 100 Einrichtungen<br />
gibt es momentan in der Steiermark,<br />
die übrigens zu den Förder-Vorreitern<br />
unter den Bundesländern<br />
in Österreich gehört und<br />
schon früh entsprechende gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen und<br />
Förderungen geschaffen hat. Die<br />
steirischen Einrichtungen haben<br />
durchschnittlich jeweils 15 Wohnungen,<br />
einzelne bieten 45 und<br />
mehr Wohnungen.<br />
Und das Angebot wird gern<br />
angenommen – warum, ist klar:<br />
Die Bewohner bleiben großteils<br />
selbstständig, aktiv und gefordert.<br />
Wer Kontakt sucht, findet<br />
ihn bei den anderen Menschen in<br />
der Einrichtung, zum Beispiel bei<br />
Spaziergängen, beim gemeinsamen<br />
Kochen und Essen oder Kartenspielen.<br />
Zugleich vermitteln die<br />
Betreuer ein Sicherheitsgefühl –<br />
Betreutes Wohnen<br />
fördert Selbstständigkeit<br />
und<br />
soziale Interaktion<br />
im Notfall oder auch für spätere<br />
Jahre. Denn das Ziel des betreuten<br />
Wohnens ist es, dass Menschen<br />
möglichst lang in dieser Wohnform<br />
bleiben können und – wenn<br />
überhaupt notwendig – nur kurze<br />
Zeit in einem klassischen Pflegeheim<br />
leben.<br />
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Betreutes Wohnen für Seniorinnen<br />
und Senioren<br />
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Rahmen eines wohnbaugeförderten<br />
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· Mindestalter: 60 Jahre<br />
· Kosten: Sofern mit dem<br />
Dienstleistungsanbieter ein<br />
Betreuungsvertrag besteht,<br />
werden (sozial gestaffelt)<br />
bis zu 100 Prozent der<br />
Betreuungskosten vom Land<br />
Steiermark und von den<br />
Gemeinden übernommen.<br />
· Beratung, Vermittlung und<br />
Anmeldung durch die für<br />
die Einrichtung zuständige<br />
Gemeinde<br />
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vielen Jahren einen flächendeckenden<br />
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Knopfdruck zu Hause und<br />
unterwegs Sicherheit rund um<br />
die Uhr gewährleistet. Mit der<br />
neuen Notrufuhr „Livo“ gibt es<br />
ab sofort auch eine innovative<br />
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Design, die von außen nicht<br />
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6<br />
GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
Rund um die<br />
Uhr zu Hause<br />
betreut<br />
Mit einer 24-Stunden-Betreuung kann<br />
der Alltag in der gewohnten Umgebung<br />
gemeistert werden, auch wenn ein<br />
höherer Unterstützungsbedarf besteht.<br />
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für Seniorinnen und Senioren<br />
Viele ältere Personen<br />
mit Betreuungsbedarf<br />
möchten weiterhin in<br />
ihren eigenen vier Wänden<br />
leben, auch wenn bereits eine<br />
intensivere Betreuung erforderlich<br />
ist. In Österreich ist dies durch das<br />
vom Sozialministerium geförderte<br />
Modell der 24-Stunden-Betreuung<br />
möglich. Im Jahr 2022 wurden<br />
rund 156,3 Millionen Euro von<br />
Bund und Ländern für die Förderung<br />
der 24-Stunden-Betreuung<br />
von pro Monat durchschnittlich<br />
22.500 Personen aufgewendet.<br />
Was macht eine<br />
24-Stunden-Betreuungsperson?<br />
Die Betreuungsperson für die<br />
24-Stunden-Betreuung in Privathaushalten<br />
kann entweder<br />
als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer<br />
beschäftigt werden, bei<br />
einem gemeinnützigen Anbieter<br />
(wie Volkshilfe, Hilfswerk, Caritas,<br />
Rotem Kreuz, Diakonie oder<br />
Arbeiter-Samariter-Bund) angestellt<br />
oder selbstständig erwerbstätig<br />
(mit dem Gewerbeschein<br />
der Personenbetreuung) sein. Zu<br />
den Dienstleistungen der Betreuungspersonen<br />
zählen zum Beispiel<br />
Kochen, Besorgungen, Reinigungstätigkeiten,<br />
Botengänge, die<br />
Betreuung von Pflanzen und Tieren<br />
sowie Wäschewaschen und<br />
Bügeln. Außerdem unterstützen<br />
sie bei der Gestaltung des Tagesablaufs<br />
und bei alltäglichen Verrichtungen.<br />
Ein wichtiger Punkt ist die<br />
emotionale Unterstützung – die<br />
24-Stunden-Betreuerinnen und<br />
-Betreuer leisten der betreuungsbedürftigen<br />
Person Gesellschaft,<br />
unterhalten sie, begleiten sie bei<br />
Spaziergängen, zu Freundinnen<br />
und Freunden oder zu anderen<br />
Aktivitäten. Außerdem unterstützen<br />
sie, sofern im konkreten Fall<br />
keine medizinischen bzw. pflegerischen<br />
Gründe dagegensprechen,<br />
bei der Körperpflege, beim<br />
An- und Auskleiden, beim Essen<br />
und Trinken sowie der Arzneimittelaufnahme,<br />
bei der Benützung<br />
der Toilette, beim Wechsel<br />
von Inkontinenzprodukten und<br />
beim Aufstehen oder Niederlegen.<br />
Ärztliche Tätigkeiten wie die<br />
Verabreichung von Arzneimitteln<br />
oder das Anlegen von Verbänden<br />
und Bandagen dürfen nur ausgeführt<br />
werden, wenn diese von Ärztinnen<br />
oder Ärzten bzw. Angehörigen<br />
des gehobenen Dienstes für<br />
Gesundheits- und Krankenpflege<br />
an die 24-Stunden-Betreuung<br />
delegiert werden. Sind intensivere<br />
pflegerische Tätigkeiten notwendig,<br />
kann mit den mobilen Diensten<br />
wie der Hauskrankenpflege<br />
kooperiert werden, um die gute<br />
Qualität der Betreuung sicherzustellen.<br />
Apropos sicher: Wie die Berufsbezeichnung<br />
schon sagt, sind die<br />
24-Stunden-Betreuerinnen und<br />
-Betreuer auch in der Nacht anwesend<br />
und geben der betreuungs-<br />
Mit Sicherheit wohlfühlen in:<br />
Die Verbindung zu<br />
den Betreuungspersonen<br />
ist oft eng<br />
Graz, Gutenberg, Hausmannstätten,<br />
Bärnbach, Kirchbach, Köflach, Leibnitz,<br />
Riegersburg, Radkersburg, Ehrenhausen,<br />
Judenburg, Obdach, Bruck/Mur<br />
Die erste Adresse<br />
für Betreutes Wohnen.<br />
www.roteskreuz.at/steiermark<br />
Gefördert vom Land Steiermark:<br />
Betreuungsanfragen:<br />
u 050 144 5 / 10250<br />
Mietanfragen:<br />
u 0660 / 12 12 231<br />
AdobeStock/Rido, AdobeStock/Halfpoint
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 7<br />
bedürftigen Person so ein Gefühl<br />
von Sicherheit.<br />
Welche Förderungen kann<br />
man beantragen?<br />
Personen, die zu Hause gepflegt<br />
werden, können unabhängig<br />
von ihrem Vermögen eine finanzielle<br />
Unterstützung in Form<br />
eines Zuschusses zur 24-Stunden-Betreuung<br />
vom Sozialministerium<br />
erhalten. Die Betreuung<br />
muss gemäß den Bestimmungen<br />
des Hausbetreuungsgesetzes<br />
erfolgen. Die Förderung kann<br />
monatlich bis zu 1600 Euro bei<br />
unselbstständigen Arbeitsverhältnissen<br />
oder bis zu 800 Euro bei<br />
Werkverträgen von selbstständigen<br />
Betreuungskräften betragen.<br />
Auskunft dazu gibt das Sozialministeriumservice,<br />
Tel. 05 99 88.<br />
Eine 24-Stunden-<br />
Betreuungsperson<br />
unterstützt am Tag<br />
und in der Nacht<br />
ALLE INFOS<br />
Die 24-Stunden-Betreuung<br />
ist ein Betreuungsmodell<br />
für Personen mit erhöhtem<br />
Pflegebedarf. Dabei lebt die<br />
Betreuungsperson im Haushalt<br />
der betroffenen Person<br />
und bietet rund um die Uhr<br />
umfassende Unterstützung.<br />
Eine Förderung und ein<br />
Kostenzuschuss durch<br />
Sozial ministerium und Land<br />
Steiermark sind möglich.<br />
Mehr Informationen dazu<br />
beim Sozialministeriumservice<br />
– Landesstelle<br />
Steiermark, Tel. (0316) 7090<br />
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GERIATRISCHE GESUNDHEITSZENTREN<br />
Geriatriepraktika in der Pflege<br />
Gesundheits- und Krankenpflege-Studentin Viola Strohriegl berichtet von ihren<br />
Praktikumserfahrungen in den Geriatrischen Gesundheitszentren<br />
der Stadt Graz (GGZ).<br />
Für Auszubildende, die die<br />
Vielfalt der Versorgung<br />
von geriatrischen Patientinnen<br />
und Patienten kennenlernen<br />
möchten, ist ein vertiefendes<br />
Wahlpraktikum in den<br />
GGZ im Rahmen ihrer Pflegeausbildung<br />
die richtige Wahl.<br />
Studierende lernen dabei die<br />
verschiedenen Versorgungsmodelle<br />
und Bereiche der Geriatrie<br />
kennen. So auch Viola<br />
Strohriegl, die in ihrem Praktikum<br />
beispielsweise Einblicke<br />
in die medizinische Geriatrie,<br />
das Wachkoma department, das<br />
Tageshospiz und das stationäre<br />
Hospiz gewinnen konnte.<br />
„Mithilfe dieses Praktikums<br />
wird die Welt einer Praktikantin<br />
oder eines Praktikanten erweitert<br />
und es werden neue Türen<br />
geöffnet“, erzählt Viola Strohriegl,<br />
Gesundheits- und Krankenpflege-Studentin,<br />
über die<br />
positiven Eindrücke in ihrem<br />
Geriatriepraktikum in den GGZ.<br />
„In diesem Wahlpraktikum<br />
erhielt ich Einblicke in die unterschiedlichsten<br />
Stationen, auf<br />
denen verschiedenste Krankheitsbilder<br />
präsent sind. Zudem<br />
bestand die Möglichkeit, viele<br />
Stationsabläufe sowie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter kennenzulernen<br />
und ihren Arbeitsalltag<br />
mitzuerleben. Auf den<br />
jeweiligen Stationen wurde mir<br />
alles stets gut erklärt und erläutert.<br />
Es ist sehr spannend, jede<br />
Woche neue Personen kennenzulernen.<br />
Jede Station hat ihren<br />
individuellen Schwerpunkt und<br />
ist somit einzigartig. <strong>Das</strong> Praktikum<br />
war deshalb sehr abwechslungsreich<br />
und ich erhielt die<br />
Möglichkeit, mich auch auf das<br />
weitere Arbeitsleben vorzubereiten.<br />
Ich konnte Kompetenzen<br />
und Expertise erlangen, die ich<br />
in einem ,normalen‘ Praktikum<br />
nicht erreichen hätte können, da<br />
ich Einblicke in die Vielfältigkeit<br />
der Geriatrie erhalten habe“,<br />
erzählt die Praktikantin über die<br />
wertvollen Erfahrungen, die sie<br />
gesammelt hat.<br />
Viola Strohriegl war beeindruckt von<br />
der Vielfältigkeit der Geriatrie GGZ<br />
Info: Geriatrische Gesundheitszentren<br />
der Stadt Graz (GGZ)<br />
Zentrale Praktikumskoordination<br />
und Praxisanleitung:<br />
Tel. (0316) 70 60 1225<br />
zentrale.praktikumskoordination@stadt.graz.at<br />
ggz-jobs.graz.at
8<br />
GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
Flexible Pflege<br />
und Betreuung<br />
zu Hause<br />
Mobile Pflege- und Betreuungsdienste<br />
richten sich nach den individuellen<br />
Bedürfnissen der zu pflegenden Person<br />
und kommen direkt zu ihr nach Hause.<br />
Rund 500.000 pflegebedürftige<br />
Menschen gibt es<br />
in Österreich. Etwa 85 Prozent<br />
von ihnen werden<br />
von den Angehörigen zu Hause<br />
gepflegt und nur 15 Pro zent sind in<br />
stationären Langzeiteinrichtungen<br />
untergebracht. Vielen Menschen<br />
kann also ihr Wunsch, in den eigenen<br />
vier Wänden zu bleiben, erfüllt<br />
werden. Doch die Angehörigen<br />
sind bei der Pflege oft auf Unterstützung<br />
angewiesen – ohne fachlichen<br />
Beistand oder Entlastung<br />
kann diese anspruchsvolle und<br />
teils belastende Tätigkeit langfristig<br />
zur Überforderung führen. Eine<br />
gute Möglichkeit, die Pflegeleistungen<br />
flexibel nach den Bedürfnissen<br />
der zu pflegenden Person<br />
auszurichten, sind die mobilen<br />
Pflege- und Betreuungsdienste<br />
und die Hauskrankenpflege. Sie<br />
unterstützen die Angehörigen bei<br />
der Betreuung bzw. kommen zum<br />
Einsatz, wenn diese nicht oder nur<br />
selten zur Verfügung stehen.<br />
Was die mobilen Dienste<br />
leisten<br />
In erster Linie werden die mobilen<br />
Dienste durch die vier Berufsgruppen<br />
diplomierte Gesundheits-<br />
und Krankenpflegerin und<br />
-pfleger, Pflegeassistentin und<br />
-assistent, Heimhelferin und -helfer<br />
sowie die stundenweise Alltagsbegleitung<br />
erbracht. Erstgenannte<br />
erheben den Bedarf an<br />
Pflege und sind für professionelle<br />
pflegerische Tätigkeiten zuständig,<br />
zum Beispiel Verbandswechsel,<br />
Medikamentengabe oder<br />
Kontrolle der Vitalwerte. Die Pflegeassistenz<br />
unterstützt fachlich<br />
bei Bettlägerigkeit und Mobilisation<br />
und hilft unter anderem beim<br />
Aufstehen und Gehen. Die Heimhilfe<br />
wiederum unterstützt etwa<br />
im Haushalt, beim Einkaufen und<br />
bei der Körperpflege. Alltagsbegleiterinnen<br />
und -begleiter kommen<br />
für mindestens vier bis acht<br />
Stunden zum Einsatz und leisten<br />
Gesellschaft, führen einfache<br />
Übungen durch und entlasten die<br />
pflegenden Angehörigen. Zu ihren<br />
Leistungen zählen etwa Gedächtnistraining,<br />
Aktivierungsübungen<br />
oder gemeinsame Unternehmungen<br />
wie Spaziergänge.<br />
Diese vier Berufsgruppen bieten<br />
ihre Dienstleistungen den zu<br />
pflegenden Personen täglich zwischen<br />
6 und 22 Uhr und bei Bedarf<br />
sogar mehrmals am Tag an.<br />
Vier Anbieter für mobile<br />
Dienste ab November<br />
In der Steiermark werden die<br />
mobilen Pflege- und Betreuungsdienste/Hauskrankenpflege<br />
Hilfestellung<br />
beim Aufstehen<br />
oder Hinlegen<br />
DIE ANBIETER AB NOVEMBER 2024<br />
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<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 9<br />
Auch Verbandswechsel<br />
werden<br />
durchgeführt<br />
Infos und Kosten<br />
<strong>Das</strong> Land Steiermark und die<br />
jeweilige Wohnsitzgemeinde fördern<br />
die mobilen Pflege- und<br />
Betreuungsdienste/Hauskrankenpflege.<br />
Die Tarife sind sozial<br />
gestaffelt und abhängig vom<br />
Einkommen, vom jeweils beanderzeit<br />
von fünf vom Land Steiermark<br />
anerkannten Organisationen<br />
erbracht, die alle ihr eigenes<br />
Zuständigkeitsgebiet haben. Diese<br />
sind: Caritas, Hilfswerk, Rotes<br />
Kreuz, Sozialmedizinischer Pflegedienst<br />
(SMP) sowie Volkshilfe. Ab<br />
November ändert sich hier etwas,<br />
denn ab diesem Zeitpunkt bietet<br />
die Caritas keine mobilen Dienste<br />
mehr an. Zuletzt wurden rund<br />
200 Personen aus Graz (Innere<br />
Stadt und Straßgang) sowie aus<br />
Peggau, Deutschfeistritz und<br />
Weiz-Umgebung von der Caritas<br />
betreut. Für die betroffenen Personen<br />
bedeutet diese Neuerung<br />
zum Glück keine großen Änderungen,<br />
da die Volkshilfe die 55<br />
Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter<br />
übernimmt. <strong>Das</strong> heißt, alle<br />
Personen werden weiterhin von<br />
denselben vertrauten Menschen<br />
betreut, auch der zu zahlende Tarif<br />
bleibt gleich.<br />
spruchten Fachdienst sowie<br />
von der Wohnregion (Graz oder<br />
übrige Steiermark). Mehr Infos<br />
zu den mobilen Diensten unter:<br />
gesundheit.steiermark.at<br />
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0316 /<br />
81 31 81<br />
Wenn Pflege<br />
gebraucht wird.<br />
MOBILE DIENSTE<br />
Pflege und Betreuung zu Hause<br />
<strong>Das</strong> Angebot unserer Mobilen Dienste ist vielfältig,<br />
richtet sich nach Ihrem pflegerischen Bedarf und<br />
berücksichtigt Ihre persönlichen Bedürfnisse.<br />
WIR sind da für Sie<br />
mit unseren vielfältigen Angeboten<br />
der Pflege und Betreuung:<br />
gsd@st.roteskreuz.at<br />
050 144 5 / 10202<br />
Mehr Informationen unter<br />
hilfswerk.at/steiermark
10<br />
GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
Sozialbetreuung und<br />
Pflege mit Matura<br />
Ein neuer Aufbaulehrgang der Caritas bietet auch<br />
Erwachsenen die Chance, sich höher zu qualifizieren.<br />
Ab dem Schuljahr 2025/26<br />
wird zum ersten Mal ein<br />
Aufbaulehrgang zur<br />
Höheren Lehranstalt<br />
für Pflege und Sozialbetreuung<br />
(HLPS) der Caritas in Graz angeboten.<br />
Er richtet sich an alle, die<br />
schon eine Ausbildung in der Pflegeassistenz<br />
oder der Fachsozialbetreuung<br />
haben und sich höher<br />
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Schule für Sozialbetreuungsberufe<br />
(SOB)<br />
qualifizieren wollen. Der Lehrgang<br />
wird berufsbegleitend voraussichtlich<br />
sechs Semester dauern,<br />
die Absolventinnen und Absolventen<br />
schließen mit der Reifeund<br />
Diplomprüfung ab.<br />
Reinhard Seigner ist seit 2013<br />
Lehrer im Ausbildungszentrum<br />
für Sozialberufe der Caritas und<br />
unterrichtet in diesem Rahmen<br />
Vorbereitungslehrgang<br />
- Einjährige Schulform zur Berufsorientierung<br />
bzw. zum Aufholen fehlender<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
- Bei positiver Absolvierung Fixplatz in der SOB<br />
Berufe mit<br />
Zukunft!<br />
Nächster Start<br />
berufsbegleitend<br />
Sommersemester<br />
2025!<br />
Beruf㘶iche Qualif㘶kationen<br />
Modularer Aufbau, ermöglicht Berufsabschlüsse auf<br />
unterschiedlichem Niveau<br />
o Heimhelfer/in<br />
o Pf㘶egeassistent/in<br />
o Fach- und Diplom-Sozialbetreuer/in mit<br />
Schwerpunkt A, BA, BB, F<br />
o Integrative Berufsausbildung (IBB)<br />
Zusatzqualif㘶kation in der Sozialbetreuung<br />
o Sozialpsychiatrie, Demenzbegleitung (Validation)<br />
Nächster Start: November 2024<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Ausbildungszentrum für Sozialberufe der Caritas<br />
Wielandgasse 31, 8010 Graz<br />
Tel.: 0676 88015 7269, E-Mail: sob@caritas steiermark.at<br />
Sozialbetreuung und Pf㘶ege<br />
seit 2020 an der HLPS. Ab kommendem<br />
Schuljahr wird er auch im<br />
Aufbaulehrgang unterrichten.<br />
Welche Chancen sehen Sie für<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
dieses Lehrgangs?<br />
Reinhard Seigner: Die erfolgreich<br />
absolvierte Reifeprüfung ermöglicht<br />
den uneingeschränkten<br />
Zugang zu Universitäten, (Fach-)<br />
Hochschulen, Akademien und<br />
Kollegs. Speziell jüngere Menschen<br />
aus dem Bereich Pflege<br />
und Sozialbetreuung haben mit<br />
der Matura ein noch größeres<br />
Spektrum, sich beruflich weiterzubilden<br />
und Karriere zu machen.<br />
Wo sehen Sie den größten Bedarf<br />
an Fachkräften im Pflegebereich<br />
und in der Sozialbetreuung?<br />
Wir stehen als Gesellschaft vor<br />
einer großen Herausforderung in<br />
der Begleitung und Betreuung<br />
von Menschen mit Hilfebedarf, sei<br />
es in Krankenhäusern, im Pflegeoder<br />
Behindertenbereich. Wir<br />
haben derzeit zu wenige ausgebildete<br />
Fachkräfte und in Zukunft<br />
dürfte der Bedarf noch steigen.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen<br />
und Ausbildungen<br />
lukrativer werden müssen. Diesbezüglich<br />
hat in den letzten Jahren<br />
ein Umdenken begonnen und<br />
ich hoffe, dass die Gesellschaft<br />
den Wert dieser Arbeit erkennt<br />
und angemessen honoriert.<br />
Die HLPS bietet Personen ab<br />
14 Jahren die Möglichkeit, einen<br />
Berufsabschluss in der Pflegefachassistenz<br />
oder der Diplomsozialbetreuung<br />
mit Matura zu<br />
Der neue Lehrgang richtet sich<br />
an alle, die bereits eine beruflichen<br />
Bildung abgeschlossen<br />
haben, insbesondere an Pflegeassistentinnen<br />
und -assistenten<br />
und Fachsozialbetreuerinnen und<br />
-betreuer. Sein großer Vorteil: Die<br />
berufliche Höherqualifizierung<br />
und der Erwerb der Matura<br />
erfolgen in einem Schritt. <strong>Das</strong><br />
erspart Zeit, Kosten und Mühen.<br />
Birgit Poier, Leiterin<br />
Ausbildungszentrum für<br />
Sozialberufe der Caritas<br />
erwerben. Sie haben diese Ausbildung<br />
mitgestaltet – wie kommt<br />
sie bei den jungen Menschen an?<br />
Die Ausbildung ist sehr intensiv<br />
und herausfordernd. Die Schülerinnen<br />
und Schüler leisten Großartiges<br />
und haben am Ende ihrer<br />
Ausbildung neben der Matura<br />
zwei Berufsabschlüsse. Durch<br />
Caritas
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Donnerstag, 24. Oktober 2024<br />
VITA – DAS PFLEGEJOURNAL 11<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler bei der<br />
Prüfungsvorbereitung<br />
Die Arbeitsbedingungen und<br />
Ausbildungen im Pflege- und<br />
Sozialbereich müssen lukrativer<br />
werden. Diesbezüglich hat in den<br />
letzten Jahren ein Umdenken<br />
begonnen und ich hoffe, dass<br />
die Gesellschaft den Wert<br />
dieser Arbeit erkennt und auch<br />
angemessen honoriert.“<br />
Reinhard Seigner,<br />
Lehrer an der HLPS<br />
Selbstreflexion, kontinuierliches<br />
Lernen, das Verlassen der Komfortzone<br />
und die vielen Praktikumsstunden<br />
(1800!) können<br />
sie sich in ihrer Persönlichkeit<br />
sehr gut entwickeln. Sie haben<br />
meiner Meinung nach dadurch<br />
eine höhere Resilienz als andere<br />
Gleichaltrige. Sämtliche Schülerinnen<br />
und Schüler der heurigen<br />
Maturaklasse haben bereits während<br />
des letzten Praktikums Jobangebote<br />
erhalten. Die Absolventinnen<br />
und Absolventen der HLPS<br />
können sich mittlerweile ihre Jobs<br />
aussuchen und sind sehr begehrt.<br />
Wie sind die ersten kommissionellen<br />
Prüfungen in der Pflegeassistenz<br />
heuer im April abgelaufen?<br />
Die Schülerinnen und Schüler waren<br />
sehr gut vorbereitet, alle haben die<br />
Prüfung positiv absolviert.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit<br />
als Lehrer am besten?<br />
Ich habe in meinem beruflichen<br />
Leben sehr viele theoretische und<br />
praktische Erfahrungen in den<br />
verschiedensten Bereichen des<br />
Gesundheits- und Sozialwesens<br />
sammeln können. Dieses Wissen<br />
möchte ich den Schülerinnen<br />
und Schülern weitergeben. Junge<br />
Menschen in ihrer Entwicklung<br />
zu begleiten, ist eine ständige<br />
Herausforderung und macht die<br />
Arbeit interessant, freudvoll und<br />
erfüllend. Ich mag junge Menschen<br />
und versuche, allen respektvoll<br />
und auf Augenhöhe zu<br />
begegnen. Durch diese Haltung<br />
entsteht eine Beziehung, in der<br />
wir voneinander lernen können.<br />
Was raten Sie allen, die sich für<br />
einen Beruf in der Pflege oder der<br />
Sozialbetreuung interessieren?<br />
Die Arbeit mit Menschen ist spannend<br />
und herausfordernd. Um in<br />
diesem Bereich zu arbeiten, sollte<br />
man Menschen mögen. <strong>Das</strong> ist<br />
die Grundvoraussetzung. Neben<br />
der Aneignung von Wissen ist<br />
die Auseinandersetzung mit der<br />
eigenen Persönlichkeit unerlässlich,<br />
um gute Arbeit leisten zu<br />
können. Dessen sollte man sich<br />
bewusst sein. Wer sich unsicher<br />
ist, ob dieser Beruf passend ist,<br />
sollte ein Vorpraktikum absolvieren.<br />
Die Zukunft der Arbeit sind<br />
Empathieberufe wie Sozialbetreuung<br />
und Pflege.<br />
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HLPS<br />
Höhere Lehranstalt<br />
für Pf㘶ege und Sozialbetreuung<br />
<strong>Das</strong> Angebot im Schuljahr 2024/25:<br />
- In Graz: Klassische HLPS mit Abschluss in Pf㘶egeund<br />
Sozialbetreuung<br />
- In Hafendorf/Oberlorenzen: HLPS mit Schwerpunkt<br />
Green Care<br />
- in Verschränkung mit der Fachschule für Land- und<br />
Ernährungswirtschaft<br />
NEU ab dem Schuljahr 2024/25:<br />
- Aufbaulehrgang für Pf㘶egeassistent:innen und<br />
Fachsozialbetreuer:innen<br />
Tag der offenen Tür: 08. November 2024<br />
15 bis 18 Uhr<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Höhere Lehranstalt für Pf㘶ege und Sozialbetreuung<br />
Belgiergasse 3/Arche Noah 6, 8020 Graz<br />
Tel: 0676 88015 7268, E-Mail: hlsp@caritas-steiermark.at<br />
www.caritas-steiermark.at<br />
Wir<br />
gestalten<br />
Zukunft!<br />
In 5 Jahren zu Matura und Berufsabschluss!
Ich habe so viele<br />
Fragen zum Thema<br />
Pf㘶ege – wer kann<br />
mir helfen?<br />
Wie soll sich das<br />
alles ausgehen? Job,<br />
Familie und Pf㘶ege?<br />
Jetzt bin ich pf㘶egebedürftig<br />
– wie geht<br />
es weiter?<br />
Kann ich mir das<br />
überhaupt leisten?<br />
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Die AK-Pf㘶egeberatung<br />
Die Pf㘶ege naher Angehöriger stellt Familien vor große Herausforderungen. Die Angebote<br />
rund um Pf㘶ege und Betreuung sind vielfältig und teils regional unterschiedlich.<br />
Die Pf㘶egeexpert:innen der Arbeiterkammer helfen dabei, sich im Angebotsdschungel zurechtzuf㘶nden.<br />
Sie beraten über die verschiedenen Pf㘶egeleistungen und Fördermöglichkeiten<br />
und geben Rechtsschutz, wenn es einmal Probleme gibt.<br />
Infos unter<br />
http://www.akstmk.at/pf㘶egeberatung<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
Pf㘶egeberatung<br />
05 7799-2273