HIM Magazine No. 17
Wir alle sind Fetisch! Wir alle lieben Fetisch! Das HIM MAGAZINE präsentiert Euch exklusiv im Mai die ganze wunderbare Fetisch-Vielfalt mit den einzigartigen Fotografien von Arjan Spannenburg. Spannend wird es auch mit dem heißen Spanier Javier Trelis und seinen sinnlichen Bildern, die die ganze Natürlichkeit nackter Männer feiern. Natürlich wird es auch, wenn wir abseits der Großstädte mal aufs Land blicken und entdecken: Schwules Leben kann dort ganz anders (und viel heißer!) sein als gedacht. Der heißeste Boy Amerikas hat uns in diesem Monat auch den Kopf verdreht – Daddys Lieblingstoy Ethan Tate erzählt uns, warum er alle Schwänze liebt! Bei so viel Leidenschaft ist es gut, dass uns Master Dominus dann noch erklärt, wie wir unser Durchhaltevermögen trainieren können! Und zuletzt reiten wir dann mit einem sexgeilen australischen Cowboy und Power-Bottom und dem Meister des Cum-Shots, Jake Bass, in den Sonnenuntergang! Yeehaw, Freunde der Lust!
Wir alle sind Fetisch! Wir alle lieben Fetisch! Das HIM MAGAZINE präsentiert Euch exklusiv im Mai die ganze wunderbare Fetisch-Vielfalt mit den einzigartigen Fotografien von Arjan Spannenburg. Spannend wird es auch mit dem heißen Spanier Javier Trelis und seinen sinnlichen Bildern, die die ganze Natürlichkeit nackter Männer feiern. Natürlich wird es auch, wenn wir abseits der Großstädte mal aufs Land blicken und entdecken: Schwules Leben kann dort ganz anders (und viel heißer!) sein als gedacht. Der heißeste Boy Amerikas hat uns in diesem Monat auch den Kopf verdreht – Daddys Lieblingstoy Ethan Tate erzählt uns, warum er alle Schwänze liebt! Bei so viel Leidenschaft ist es gut, dass uns Master Dominus dann noch erklärt, wie wir unser Durchhaltevermögen trainieren können! Und zuletzt reiten wir dann mit einem sexgeilen australischen Cowboy und Power-Bottom und dem Meister des Cum-Shots, Jake Bass, in den Sonnenuntergang! Yeehaw, Freunde der Lust!
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MAI<br />
23<br />
Fetisch ∙ Lifestyle<br />
www.him-magazine.de<br />
Ethan Tate im Exklusiv-Interview!<br />
DADDYS BOY<br />
Die ganze Welt der Fetisch-Freunde!<br />
WE ARE FETISH!<br />
Alles Einöde? Von wegen!<br />
SCHWUL AUF DEM LAND!<br />
Die magischen Bilder des Spaniers Javier Trelis<br />
DIE NATUR NACKTER<br />
MÄNNER!
Make your<br />
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Das ist drin.<br />
04<br />
WE ARE FETISH<br />
Die ganze Welt der Fetisch-Freunde!<br />
14<br />
DIE NATUR NACKTER MÄNNER!<br />
Die magischen Bilder des Spaniers<br />
Javier Trelis<br />
22<br />
DADDYS BOY<br />
Ethan Tate im Exklusiv-Interview!<br />
32 34<br />
Alles Gender<br />
oder was?<br />
LONESOME - der<br />
neue schwule<br />
Film aus Australien<br />
36<br />
SCHWUL AUF DEM LAND?<br />
Alles Einöde? Von wegen!<br />
42 43 46 52 56 58<br />
<strong>HIM</strong> Quickies<br />
Gay Guy des<br />
Monats: Claus<br />
Wagner<br />
BDSM-Anfänger<br />
mit Durchhaltevermögen<br />
Sehnsucht<br />
nach… Jake Bass<br />
Die Lust auf geile<br />
Socken<br />
Musiktipp des<br />
Monats: LIE NING
Fetisch<br />
4<br />
Die ganze Welt des Fetischs<br />
jenseits aller Grenzen<br />
JENSEITS DER GRENZEN –<br />
BEYOND BOUNDARIES<br />
WE<br />
ARE<br />
FETISH!
5<br />
Fetisch<br />
Der Fetisch ist ein Schwerpunkt des <strong>HIM</strong><br />
MAGAZINE – doch oftmals werden wir<br />
gefragt, wie sieht er eigentlich genau<br />
aus, dieser Fetisch? Wie die Menschen,<br />
die ihn leben und lieben? Dieselbe Frage<br />
stellte sich Fotograf Arjan Spannenburg<br />
und fotografierte beim diesjährigen<br />
DARKLANDS-Festival im März dieses<br />
Jahres viele der weit über zehntausend<br />
Besucher. Herausgekommen ist nicht nur<br />
ein bildgewaltiger und einzigartiger Reigen,<br />
sondern auch eine klare und eindeutige<br />
Antwort – Fetisch ist so vielfältig,<br />
spannend und wunderbar wie nie zuvor!<br />
Ein wahrlich bahnbrechendes Fotoprojekt,<br />
dass das <strong>HIM</strong> MAGAZINE auf den<br />
kommenden Seiten exklusiv vorstellen<br />
darf. Gemeinsam zelebrieren wir die<br />
ganze Vielfalt des Fetischs – JENSEITS<br />
DER GRENZEN (BEYOND BOUNDARIES)!<br />
Arjan Spannenburg dazu: „Viel zu lange<br />
war die Welt des Fetischs von Geheimhaltung<br />
und Scham umhüllt, und nur<br />
ein enges Spektrum von Interessen und<br />
Identitäten wurde als akzeptabel angesehen.<br />
BEYOND BOUNDARIES will das<br />
ändern und zeigt die unzähligen Möglichkeiten,<br />
wie Menschen ihre Sexualität und<br />
ihre Wünsche erkunden.“ Menschen quer<br />
durch alle Gesellschaftsschichten, Altersgruppen,<br />
sexuellen Orientierungen und<br />
ethnischen Hintergründen zeigen stolz,<br />
was für sie Fetisch ist – und wie wichtig<br />
dieser für sie ist.<br />
„BEYOND BOUNDARIES ist eine Hommage an die Vielfalt und<br />
soll die Art und Weise aufzeigen, wie die einzigartigen Erfahrungen<br />
und Identitäten eines jeden Menschen seine Neigungen<br />
und Wünsche beeinflussen“, so Spannenburg weiter. Vom Sinnlichen<br />
bis zum Extremen bietet BEYOND BOUNDARIES einen<br />
Einblick in die faszinierende und komplexe Welt des Fetischs<br />
und zelebriert ein visuelles Fest für die Sinne, das jedem Betrachter<br />
den Atem rauben wird. Dabei lohnt sich der genaue Blick, um<br />
alle Details, die liebevollen Eigenheiten und die Personen hinter<br />
dem Outfit mit all ihrer Tiefe genauer kennenzulernen.<br />
BEYOND BOUNDARIES ist dabei mehr als „nur“ eine Sammlung<br />
von atemberaubenden Bildern. Es ist ein kraftvolles Statement<br />
für Inklusion und Akzeptanz und stellt die engstirnigen Einstellungen<br />
in Frage, die die Welt des Fetischs lange geplagt haben.<br />
Indem es die Vielfalt der Erfahrungen innerhalb dieser Gemeinschaft<br />
hervorhebt, zielt dieses Projekt darauf ab, mehr Verständnis<br />
und Akzeptanz für alle Formen sexueller Ausdrucksformen<br />
zu fördern – und genau damit passt es perfekt ins <strong>HIM</strong> MAGAZI-<br />
NE und in den Monat Mai, in dem wir dem Internationalen Tag<br />
gegen Homophobie gedenken. Jenseits aller Grenzen können wir<br />
gerade im Fetisch erkennen, dass wir bei all unseren Begierden<br />
und unserer Lust allesamt nur Menschen sind – Menschen, die<br />
die gleichen Rechte und Akzeptanz verdient haben (ms).
Fetisch<br />
6
7<br />
Fetisch
Fetisch<br />
8
9<br />
Fetisch
Fetisch 10
11 Fetisch
Fetisch 12<br />
Mehr unter:<br />
www.arjanspannenburg.nl
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Kunst | Kultur 14<br />
Die magischen Bilder des<br />
Spaniers Javier Trelis<br />
Die Natürlichkeit<br />
eines nackten<br />
Mannes<br />
Es ist ein sehr spezielles Feuer, das Javier Trelis jedes Mal entfacht,<br />
wenn er sich vor eine hölzerne Leinwand setzt, beinahe so,<br />
als würden die Lebensgeister der Männer, die er malt, plötzlich<br />
zum Leben erweckt werden und Besitz von uns ergreifen. In seinen<br />
Werken finden wir die italienische Renaissance ebenso wieder<br />
wie die Moderne der heutigen Zeit. Trelis lässt uns teilhaben<br />
an einem einzigartigen und besonderen Moment.
15<br />
Kunst | Kultur<br />
Javier Trelis (Jahrgang 1961) ist im Wesentlichen<br />
Autodidakt und besuchte als<br />
Kind einige Jahre lang die Kunstgewerbeschule<br />
in seiner Geburtsstadt Alcoy. Seit<br />
dieser Zeit erinnert er sich an das einzigartige<br />
Gefühl, das er in den Gängen der<br />
Schule empfand, die voller Skulpturen<br />
und Gemälde standen.<br />
Diesem besonderen Erlebnis dürfen wir<br />
heute nachspüren in seinen Bildern.<br />
Seit nunmehr dreißig Jahren lebt er mit<br />
seinem Mann Moisés zusammen, inzwischen<br />
wohnen sie in Alicante, einer<br />
Stadt an der spanischen Mittelmeerküste.<br />
Seit 2005 ist er auch mit seinem Mann<br />
verheiratet und erklärt uns mit einem Lächeln:<br />
„Ich bin sehr glücklich mit meinem<br />
Partner und wir hoffen, dass wir weitere<br />
30 Jahre zusammen sein können.“ Wir<br />
wollten mehr wissen von ihm und seinen<br />
magischen Bildern.
Kunst | Kultur 16<br />
Auf deinen Bildern sieht man sehr maskuline,<br />
muskulöse Männer, wie wir sie<br />
auch aus dem alten Rom oder Griechenland<br />
kennen. Was reizt dich an dieser<br />
Art von Männern?<br />
Seit meiner Kindheit war ich immer von<br />
Kunst und Kultur im Allgemeinen fasziniert,<br />
vom antiken alten Griechenland<br />
und Rom, ich bewunderte ihre Skulpturen<br />
und die Philosophie, mit der sie das Leben<br />
und die Natur des menschlichen Körpers<br />
festhielten. Ihre bedeutendsten Bildhauer<br />
und viele andere große Meister faszinierten<br />
mich durch die Perfektion, mit der sie<br />
den menschlichen Körper modellierten.<br />
Diese innere Unruhe führte dazu, dass<br />
ich schließlich begann, die männliche<br />
Anatomie zu malen und zu studieren. Die<br />
männliche Anatomie habe ich mir autodidaktisch<br />
angeeignet, man lernt, indem<br />
man Fehler macht. Die Malerei ist ein<br />
ständiger Lernprozess. Zum Glück waren<br />
meine Eltern Kunstsammler, Kunst war<br />
also immer in unserem Haus. Und so begann<br />
ich, einige Gemälde in meinem Haus<br />
zu imitieren.<br />
Deine Werke sind sehr sinnlich und erotisch.<br />
Wann hat ein Mann für dich eine<br />
so besondere Ausstrahlung, dass du diese<br />
in einem Gemälde einfangen willst?<br />
Meiner Meinung nach hat der männliche<br />
Körper eine unglaubliche Struktur, jeder<br />
Muskel, der über den ganzen menschlichen<br />
Körper verteilt ist, veranlasst mich,<br />
ihn mehr zu studieren. Und es ist schön,<br />
dass meine Bilder bei den Betrachtern ein<br />
Gefühl der Fantasie, der Erotik und der<br />
Sinnlichkeit wecken. Ein Gemälde muss<br />
ein Gefühl vermitteln und einen Grundinstinkt<br />
der Emotion hervorrufen. Wenn<br />
ich das mit meinen Bildern erreichen<br />
kann, bin ich zufrieden.<br />
Deine Bilder erinnern mich sehr an<br />
die italienische Renaissance. Übt diese<br />
Epoche auch heute noch eine besondere<br />
Anziehungskraft auf dich aus?<br />
In der Tat ist die Renaissance eine von mir<br />
sehr bewunderte Epoche, gerade wegen<br />
der Nachbildung des menschlichen Körpers.<br />
Die Kunst der Renaissance war eine<br />
Bewegung, die sich durch ihr Interesse<br />
an Vernunft, Wissen und Individualität<br />
auszeichnete, indem sie die künstlerische,<br />
philosophische und politische Tradition<br />
des antiken Griechenlands und Roms<br />
aufgriff. Sie stellte den Menschen in den<br />
Mittelpunkt und ließ das dogmatische<br />
religiöse Denken beiseite, und das ist es,<br />
was mich am meisten beeinflusst, wenn<br />
ich meine Bilder male.<br />
Wie entstehen deine Bilder? Brauchst du<br />
eine gewisse Atmosphäre?<br />
Ich habe das große Glück, am Mittelmeer<br />
zu leben, wo das Licht fantastisch ist, und<br />
ich male immer bei natürlichem Licht.<br />
Bevor ich mit dem Malen anfange, gehe<br />
ich normalerweise jeden Tag morgens<br />
spazieren, um mit der Natur in Kontakt zu<br />
sein. Das hilft, den Körper zu entspannen,<br />
denn Malen bedeutet auch viele Stunden<br />
Arbeit. Wenn ich male, höre ich immer<br />
klassische Musik, ich liebe diese Art von<br />
Musik. Je nach Stimmung höre ich eine<br />
Sinfonie, ein Bach-Soli oder auch gerne<br />
Opern. Ich arbeite immer an mehreren<br />
Gemälden gleichzeitig und nehme die<br />
Arbeit wieder auf, sobald neue Ideen auftauchen.<br />
Einigen deiner Jungs setzt du auch<br />
sprichwörtlich Hörner auf beziehungsweise<br />
malst sie direkt als Märchenfiguren.<br />
Welche Sehnsucht steckt dahinter?<br />
»Der männliche Körper hat eine<br />
unglaubliche Struktur, jeder<br />
Muskel, der über den ganzen<br />
menschlichen Körper verteilt ist,<br />
veranlasst mich, ihn mehr zu<br />
studieren.
<strong>17</strong><br />
Kunst | Kultur<br />
»Ich spiele gerne mit einem<br />
männlichen Gesicht und setze<br />
ihm Hörner auf wie bei einem<br />
Satyr oder Faun.<br />
Ich bin einfach in die gesamte Mythologie<br />
dahinter verliebt, angefangen bei<br />
der griechischen und römischen bis hin<br />
zur nordischen Sagenwelt. Ich spiele auch<br />
gerne mit einem männlichen Gesicht und<br />
setze ihm Hörner auf wie bei einem Satyr<br />
oder Faun.<br />
Natürlichkeit ist zudem ein großer und<br />
wichtiger Faktor sowohl in deiner Arbeit<br />
als auch in deinen Bildern selbst.<br />
Ja, ich spiele in vielen meiner Bilder gerne<br />
mit Natürlichkeit sowie Licht und Schatten.<br />
Das gibt dem Werk Dimensionalität<br />
und stellt einen Moment des Lebens<br />
besonders dar. Die Natürlichkeit strahlt<br />
auch stets viel Ruhe, Gelassenheit, Sinnlichkeit<br />
und Erotik aus.<br />
Genau diese Natürlichkeit in Verbindung<br />
mit männlicher Erotik ist in diesen<br />
Tagen immer mehr in der Kritik, eine<br />
neue Form der Prüderie scheint von der<br />
Welt Besitz zu ergreifen. Wie erlebst du<br />
das?<br />
Es ist wirklich sehr traurig, dass man<br />
keinen natürlichen und unzensierten Akt<br />
mehr zeigen kann. Ich bin als Maler sehr<br />
enttäuscht, dass ich einen männlichen<br />
Akt inzwischen mit einem Aufkleber<br />
zeigen muss, der den Penis verdeckt. Das<br />
fühlt sich für mich so an, als würde ich<br />
den Betrachter und mich selbst verraten.<br />
Es ist leider derzeit traurige Realität, eine<br />
moralische Inquisition, die vollkommen<br />
fehl am Platz ist. Ich bin auch schon mehrmals<br />
in sozialen Netzwerken blockiert<br />
worden, weil ich meine Bilder so gezeigt<br />
habe, wie ich sie konzipiert habe. Ich habe<br />
viele Stunden Arbeit und Hingabe in<br />
jedes Bild einfließen lassen, man verstößt<br />
dann irgendwie gegen die eigene Idee von<br />
Kunst, wenn man das Werk nur noch<br />
privat teilen darf.
Kunst | Kultur 18<br />
»Ich bin als Maler sehr<br />
enttäuscht, dass ich einen<br />
männlichen Akt inzwischen mit<br />
einem Aufkleber zeigen muss,<br />
der den Penis verdeckt. Das<br />
fühlt sich für mich so an, als<br />
würde ich den Betrachter und<br />
mich selbst verraten.
19<br />
Kunst | Kultur<br />
Du sagst über deine Bilder auch, sie sind<br />
wie ein „Fenster zur Außenwelt, durch<br />
das man alle Details eines einzigartigen<br />
und unnachahmlichen Moments beobachten<br />
kann.“ Das klingt ein bisschen so,<br />
als ob wir alle die Welt manchmal mehr<br />
wie Voyeure betrachten sollten.<br />
Meiner Meinung nach sind wir alle mehr<br />
oder weniger Voyeure. Wir schauen, wir<br />
beobachten und dann übertragen wir<br />
das Gefühl, das dabei entsteht, in unser<br />
Innerstes. Jeder Mensch interpretiert<br />
dabei ein Bild auch anders. Darin liegt der<br />
Zauber der Individualität und die mentale<br />
Fähigkeit, Emotionen und Gefühle zu<br />
übertragen.<br />
Du hast dich viel mit der Physiognomie<br />
des männlichen Körpers beschäftigt. Verrate<br />
uns bitte, was macht einen männlichen<br />
Körper besonders erotisch?<br />
Ich bin wirklich fasziniert davon, den<br />
männlichen Körper zu malen, auch wenn<br />
die besonderen Details immer im Auge<br />
des Betrachters liegen. Er entscheidet,<br />
warum ein Körper für ihn besonders<br />
erotisch, sinnlich oder aufreizend ist. Ich<br />
zum Beispiel liebe die Hände, die Knie,<br />
den Hals, die Leistengegend. Das sind für<br />
mich Körperteile, die in ihrer Gesamtheit<br />
ein Gleichgewicht bilden.<br />
Du thematisierst in deinen Bildern auch<br />
das Spiel von Dominanz und Unterwerfung,<br />
beispielsweise, wenn einem Jungen<br />
ein Lederhalsband angelegt wird und er<br />
dabei lüstern nach oben schaut. Worin<br />
besteht für dich der erotische Reiz dabei?<br />
Ich liebe diese Art von Bildern, es ist ein<br />
Spiel zwischen Erwachsenen, das faszinierend<br />
ist. Man kann seine Fantasien<br />
ausleben und in die Rolle gleiten, die man<br />
spielen will. Besonders spannend wird<br />
es, wenn die Lust ins Spiel kommt, verbunden<br />
mit den geheimen Träumen der<br />
Protagonisten. Es ist auch eine wunderbare<br />
Möglichkeit, der heutigen Welt zu<br />
entfliehen, die immer strengeren Regeln,<br />
Arbeiten, Zahlungen und Verpflichtungen<br />
unterliegt.<br />
»Die Natürlichkeit strahlt auch<br />
stets viel Ruhe, Gelassenheit,<br />
Sinnlichkeit und Erotik aus.
Kunst | Kultur 20<br />
»Meiner Meinung nach sind wir<br />
alle mehr oder weniger Voyeure.<br />
Wir schauen, wir beobachten<br />
und dann übertragen wir das<br />
Gefühl, das dabei entsteht, in<br />
unser Innerstes.
21<br />
Kunst | Kultur<br />
»Meine Lebensphilosophie ist es,<br />
immer nach vorne zu schauen,<br />
und wenn ich zurückblicke,<br />
dann nur, um mich selbst<br />
voranzutreiben.<br />
Wie blickst du in die Zukunft? Und welche Ratschläge würdest<br />
du gerne den Männern mit auf den Weg geben?<br />
Ich bin von Natur aus ein sehr optimistischer Mensch, ich sehe<br />
immer die gute Seite, obwohl es manchmal wirklich schwierig<br />
ist, den Mangel an Menschlichkeit in dieser Welt zu überwinden,<br />
gerade wenn wir an Kriege, die Misshandlung von Menschen<br />
und Tieren oder die Ausbeutung des Planeten denken.<br />
Aber am Ende vertraue ich trotzdem dem Menschen. Jeder Tag,<br />
an dem wir aufwachen, ist auch ein großer Ansporn und gleichzeitig<br />
eine Schachtel voller Überraschungen. Ich habe das große<br />
Glück, das tun zu können, was ich will, das ist meine größte<br />
Lebensleistung. Ich habe viele Jahre lang gesät, und jetzt ernte<br />
ich die Früchte. Meine Lebensphilosophie ist es, immer nach vorne<br />
zu schauen, und wenn ich zurückblicke, dann nur, um mich<br />
selbst voranzutreiben.<br />
Javier, vielen Dank für das Gespräch! (ms)<br />
Mehr unter:<br />
www.javiertrelis-artista.com
Lifestyle 22<br />
Der heißeste Twink aus den USA<br />
ETHAN<br />
TATE
23<br />
Lifestyle<br />
Ich liebe<br />
einfach<br />
alle<br />
Schwänze!<br />
Ethan Tate – diesen Namen sollten<br />
wir uns merken, denn wir werden<br />
zukünftig noch viel mehr von dem<br />
21-jährigen sexy US-Twink hören<br />
und vor allem auch sehen. Soeben<br />
hat der Boy mit dem erotischen Blick,<br />
der das Herz jedes Twink-Liebhabers<br />
höherschlagen lässt, einen exklusiven<br />
Vertrag beim Pornolabel Carnal Media<br />
unterschrieben – und seine Kollegen<br />
sind voll des Lobes für ihn, denn Ethan<br />
bringe nebst seinem „umwerfenden<br />
Aussehen“ auch eine tolle Arbeitsmoral<br />
mit. Vielleicht liegt das aber auch<br />
einfach nur daran, dass ihm die Arbeit<br />
richtig viel Spaß macht!? Ethan kommt<br />
ursprünglich aus Oregon und lebt heute<br />
in Atlanta im Bundesstaat Georgia.<br />
Zur Freude seiner Fans lebt er sein<br />
Single-Dasein in diesen Tagen auch sehr<br />
gerne aus: „Ich bin nicht auf der Suche<br />
nach einem Freund, bis ich als Person<br />
gefestigt und autark bin. Derzeit liebe<br />
ich es einfach, Spaß zu haben!“ Und wir<br />
dürfen daran ein klein wenig teilhaben!
Lifestyle 24<br />
»<br />
Sex ist für mich dann am besten,<br />
wenn er etwas Verrücktes und<br />
Verletzliches an sich hat, wenn<br />
man mit dem anderen Mann<br />
intim sein und gemeinsam interagieren<br />
kann. Es geht wirklich<br />
darum, dass sich zwei Seelen<br />
verbinden und sich in der Lust<br />
synchronisieren, und ich glaube,<br />
dass ich darin wirklich richtig<br />
gut bin.<br />
Ethan, wie hast du deine Jugend verbracht<br />
und wann hast du dich geoutet?<br />
Ich war in der siebten Klasse der Grundschule<br />
(11 Jahre alt), als ich mich meinen<br />
Eltern gegenüber geoutet habe. Ich habe<br />
ADS und bin sehr impulsiv, also habe ich<br />
mich meinen Eltern sofort anvertraut,<br />
sobald ich verstand, was es bedeutete,<br />
schwul zu sein. Das hatte negativere<br />
Folgen, als ich anfangs gedacht hatte. Ich<br />
wurde gezwungen, Homeschooling zu<br />
machen und in die Kirche zu gehen, bis<br />
ich schlussendlich eineinhalb Jahre früher<br />
als die anderen Kinder meines Alters<br />
meinen Abschluss mit einem <strong>No</strong>tendurchschnitt<br />
von 4,0 machte.<br />
Das klingt nach keiner schönen Zeit –<br />
umso besser, dass du heute das machen<br />
kannst, was dich glücklich macht. Wie<br />
ging es dann weiter und wie bist du ins<br />
Porno-Geschäft und zu Carnal Media<br />
gekommen?<br />
Als ich 19 war, bekam ich COVID, ich<br />
wurde von insgesamt drei Jobs entlassen<br />
und verlor meine Wohnung, sodass ich<br />
aus meinem Auto lebte und Couch-Surfing<br />
machte, während ich nur ein Kellner-<br />
Gehalt verdiente. In einem verzweifelten,<br />
manischen Versuch, mich zu retten,<br />
begann ich, Nacktfotos auf Twitter zu<br />
posten und eröffnete ein Only-Fans-Account,<br />
um über die Runden zu kommen.<br />
Ich hielt mich nie für attraktiv genug,<br />
um wirklich Pornos zu drehen, weil ich<br />
sichtbare Narben von Selbstverletzungen<br />
habe und mir einige Leute sagten, das<br />
würde sie abtörnen. Ein Studio meldete<br />
sich schließlich bei mir und sagte, dass sie<br />
mich trotz all meiner Zweifel haben wollten.<br />
Ich hatte keine andere Möglichkeit,<br />
also ergriff ich die Gelegenheit, als sie sich<br />
mir bot und flog nach Vegas, Nevada, um<br />
meinen ersten professionellen Porno mit<br />
dem wunderbaren Josh Brady zu drehen.<br />
Carnal Media war die offensichtlichste<br />
Wahl für jemanden wie mich. Ich bin jemand,<br />
der Gleichberechtigung, Teamwork<br />
und Vertrauen in meinem Arbeitsbereich<br />
braucht, wie viele von uns. Dank Tyler<br />
Tanner konnte ich hier schnell wunderbare<br />
Beziehungen aufbauen. Carnal Media<br />
hat mir viele Möglichkeiten eröffnet und<br />
sie haben mit allen Mitteln dafür gekämpft,<br />
dass sich jede dieser Türen öffnet.<br />
Dank Legrand Wolf, dem Eigentümer von<br />
Carnal Media, habe ich auch viel hinter<br />
den Kulissen gearbeitet, unter anderem<br />
bei der Kameraführung.
25<br />
Lifestyle<br />
»<br />
Was mich erregt, ist, wenn meine<br />
Partner Dinge ausprobieren<br />
wollen, die sie sich normalerweise<br />
nicht trauen würden. Ich liebe<br />
es, diese unbekannten Gebiete<br />
mit anderen Männern zu erforschen,<br />
gerade auch, wenn ich<br />
mich zu ihnen hingezogen fühle.
Lifestyle 26<br />
Es freut mich wirklich sehr, dass es dir<br />
nach dieser harten Zeit heute deutlich<br />
besser geht! Lass uns ein wenig über Sex<br />
reden. Bei welcher Art von Sex wirst du<br />
richtig wild?<br />
Ich bin versatile, aber ich bevorzuge oft<br />
die Rolle des Bottom-Boys, das bereitet<br />
mir einfach das größte Vergnügen! Sex ist<br />
für mich dann am besten, wenn er etwas<br />
Verrücktes und Verletzliches an sich<br />
hat, wenn man mit dem anderen Mann<br />
intim sein und gemeinsam interagieren<br />
kann. Es geht wirklich darum, dass sich<br />
zwei Seelen verbinden und sich in der<br />
Lust synchronisieren, und ich glaube,<br />
dass ich darin wirklich richtig gut bin.<br />
Was mich erregt, ist, wenn meine Partner<br />
Dinge ausprobieren wollen, die sie sich<br />
normalerweise nicht trauen würden. Ich<br />
liebe es, diese unbekannten Gebiete mit<br />
anderen Männern zu erforschen, gerade<br />
auch, wenn ich mich zu ihnen hingezogen<br />
fühle.<br />
Hast du einen Traumtyp von Mann?<br />
Ich liebe alle Arten von Männern, ich<br />
könnte keinen bestimmten Körpertyp angeben,<br />
jeder hat etwas zu bieten, für mich<br />
kommt es nur auf die Persönlichkeit an.<br />
Ich habe eine breite Palette von Männern,<br />
zu denen ich mich hingezogen fühle, von<br />
Daddys bis hin zu Jungs in meinem Alter.<br />
Wir müssen gestehen, beim Anblick deines<br />
perfekten Arsches werden wir sofort<br />
schwach! Konnte schon jemals ein Kerl<br />
deinem Hintern widerstehen?<br />
Ich zeige meinen Hintern eigentlich<br />
gar nicht sehr oft, ich trage meist weite<br />
Kleidung oder eher wenig schmeichelhafte<br />
Kleidung, weil ich mich darin einfach<br />
wohl fühle. Die Leute, die meinem Hintern<br />
nicht widerstehen können, sind allerdings<br />
auch diejenigen, die mich sehr gerne aus<br />
diesen Klamotten herausholen. Ich liebe<br />
es, wenn mein Hintern Aufmerksamkeit<br />
bekommt, selbst wenn es nur ein bewunderndes<br />
Stöhnen oder Berührungen ohne<br />
sexuelle Aktivitäten sind.
27<br />
Lifestyle<br />
»<br />
Heiße College-Burschen, die mich benutzen, wie sie<br />
wollen, sind etwas, das mich sehr anmacht.<br />
Du bist einfach verdammt sexy gebaut! Treibst du viel Sport<br />
oder wie hältst du dich fit?<br />
Früher habe ich viel Fußball gespielt, aber ich habe es schlussendlich<br />
aufgegeben, weil mir nicht gefiel, wie wettbewerbsintensiv<br />
es wurde. Heute laufe ich fünf bis sieben Tage die Woche<br />
jeweils fünf Kilometer und mache Kniebeugen. Mein ultimatives<br />
Ziel sind kräftige Oberschenkel.<br />
Welches Körperteil an dir findest du am schönsten – und warum?<br />
Ich glaube, der schönste Teil meines Körpers sind meine Augen,<br />
sie sind so stechend grün, dass es manchen Leuten schwerfällt,<br />
wegzusehen. Ansonsten muss ich sagen, dass mein Gesicht,<br />
meine weichen Wangen und meine ziemlich scharfe Kieferpartie<br />
viele Kerle zu der Fantasie verführen, ich wäre ihr jüngerer<br />
Bruder.<br />
Was muss ein Mann haben oder sein, damit du dich in ihn verlieben<br />
kannst?<br />
Ein Mann, der gute und klare Kommunikationsfähigkeiten besitzt,<br />
ist sehr wichtig für mich, damit ich überhaupt Gefühle entwickeln<br />
kann. Ich bevorzuge auch irgendwie nerdy Jungs, die<br />
mein Interesse an Videospielen und Technologie teilen können.<br />
Und ich werde immer eine große Schwäche haben für intelligente<br />
Männer mit einer sanften Persönlichkeit!<br />
Gibt es noch sexuelle Fantasien, die du ausleben willst?<br />
Oh Mann, sehr viele sexuelle Fantasien, ich habe eine ganze Liste.<br />
Die am häufigsten vorkommende ist eine Gangbang-Situation<br />
in einer Studentenverbindung. Heiße College-Burschen, die mich<br />
benutzen, wie sie wollen, sind etwas, das mich sehr anmacht.<br />
Was war der beste Sex, den du bis heute hattest?<br />
Mein bestes sexuelles Erlebnis ist definitiv mein erster Dreh mit<br />
Cain Marko. Er ist dreimal so groß wie ich, er hielt mich fest und<br />
drang so intensiv in mich ein, dass es sich anfühlte, als würde<br />
er mich komplett verschlingen, das war perfekt! Ein anderes<br />
Mal mit einem anderen Mann, der mein Geheimnis bleibt, war<br />
es großartig, weil wir uns gegenseitig angebetet haben und das<br />
macht mich sehr an. Diese beiden Erlebnisse sind bis heute sehr<br />
wichtig für meine sexuelle Lebensgeschichte.<br />
Wie sieht der perfekte Tag für dich aus?<br />
Der perfekte Tag ist definitiv ein Tag im Frühling. Es gibt einen<br />
Ort in Cleveland, Georgia, mit einem verlassenen Feuerturm<br />
mitten im Wald. Ich liebe es, mit Freunden dorthin zu gehen,<br />
den Wind zu spüren und von der Natur umgeben zu sein. Aber<br />
ich liebe auch viele einfache Dinge, beispielsweise in einem
Lifestyle 28<br />
»<br />
Sex ist für mich dann am besten,<br />
wenn er etwas Verrücktes und<br />
Verletzliches an sich hat, wenn<br />
man mit dem anderen Mann<br />
intim sein und gemeinsam interagieren<br />
kann. Es geht wirklich<br />
darum, dass sich zwei Seelen<br />
verbinden und sich in der Lust<br />
synchronisieren, und ich glaube,<br />
dass ich darin wirklich richtig<br />
gut bin.<br />
schwach beleuchteten Raum mit einem guten Film und einer warmen Decke zu sitzen.<br />
Hast du ein Lieblingsessen? Und kannst du selbst kochen?<br />
Ich bin beileibe kein Koch, ich bin sehr ungeschickt und muss bei der Auswahl der Zutaten<br />
viel „herumprobieren“. Mein Lieblingsessen ist Sushi, insbesondere eine Regenbogenrolle<br />
mit scharfer Mayo, sehr lecker!<br />
Du hast ein Bienen-Tattoo am rechten Knöchel. Welche Bedeutung hat das für dich?<br />
Ich habe ein Bienen-Tattoo sowohl auf meinem rechten Knöchel wie auch auf meinem<br />
linken Oberschenkel. Ich habe Bienen für meine Abschlussarbeit an der High School<br />
eingehend studiert und war, ob du es glaubst oder nicht, wirklich neidisch auf sie. Sie<br />
sind so wichtig und werden doch in gewisser Weise bis heute ignoriert. Bienen gehören<br />
zu diesen kleinen Details, die allem im Leben erst den richtigen Schliff geben. Ohne<br />
diese wichtigen kleinen Details würde unser ganzes Ökosystem auseinanderfallen.<br />
Die meisten meiner Freunde teilen meine Liebe zu den Bienen, darunter auch Legrand<br />
Wolf von Carnal Media, der seit kurzem sogar Imker ist.<br />
Das ist ja echt cool! Du hast auch weitere Tattoos an deinem Körper, was willst du
29<br />
Lifestyle<br />
»<br />
Ich bin sehr verspielt und<br />
stets ein wenig rollig, der<br />
perfekte Köder für meine<br />
Daddys!<br />
Das ist ja echt cool! Du hast auch weitere<br />
Tattoos an deinem Körper, was willst du<br />
damit zum Ausdruck bringen?<br />
Meine Oberschenkel-Tätowierung war<br />
ursprünglich ein Stock und eine Lanze, die<br />
ich mir als Minderjähriger in einer sehr<br />
nervösen, traurigen Zeit meines Lebens<br />
stechen ließ. Als ich älter wurde, wurde<br />
mir klar, dass ich nicht durch meine<br />
Traurigkeit repräsentiert werden wollte,<br />
also überdeckte ich es mit Pfingstrosen,<br />
um Wachstum und Widerstandsfähigkeit<br />
in schwierigen Zeiten zu symbolisieren.<br />
Mein Nacken-Tattoo ist meine Interpretation<br />
von Michelangelos „Hand Gottes“,<br />
allerdings hat eine der Hände weibliche<br />
Nägel, was für mich mein inneres Gleichgewicht<br />
zwischen weiblichen und männlichen<br />
Zügen darstellt, denn ich bin weder<br />
zu einhundert Prozent eine Frau noch ein<br />
Mann.<br />
Du zeigst dich gerade auch auf Twitter<br />
sehr gerne unterwürfig. Woran liegt für<br />
dich der besondere Reiz daran und was<br />
turnt dich an der Energie eines dominanten<br />
Kerls so richtig an?<br />
In meinem normalen Sexleben mag ich<br />
beides sehr gerne und schlüpfe auch<br />
gerne in beide Rollen, aber die Klicks auf<br />
Twitter explodieren geradezu, sobald ich<br />
online meine unterwürfige Seite erkunde.<br />
Es gibt etwas so Unwiderstehliches an<br />
einem Mann, der weiß, was er will, und<br />
der selbstbewusst genug ist, dafür zu<br />
kämpfen. Außerdem liebe ich es, wenn<br />
mein Körper begehrt wird und ich meinem<br />
Partner Vergnügen bereiten kann.<br />
Aus derselben Quelle speist sich auch<br />
meine Lust.<br />
Viele unserer Leser sind ganz vernarrt
Lifestyle 30<br />
in den männlichen Schwanz – wie sieht<br />
es da bei dir aus? Kannst du auch von<br />
Schwänzen nicht genug bekommen?<br />
Wie muss ein Schwanz sein, damit du<br />
ihn perfekt für dich findest?<br />
Es gibt eine riesige Auswahl an Schwänzen<br />
und ich liebe sie fast alle! Das männliche<br />
Anhängsel ist ein solches Meisterwerk,<br />
dass mir stets das Wasser im Mund<br />
zusammenläuft. Ich bevorzuge das, was<br />
man „Boyfriend dick“ nennt, also einen<br />
Schwanz, den man jeden Tag haben kann,<br />
ohne sich über Schmerzen oder eine<br />
spezielle Vorbereitung Gedanken machen<br />
zu müssen. Ich liebe auch Penisse, die sich<br />
nach oben wölben, so wie meiner sich<br />
nach unten wölbt - das Yin-und-Yang der<br />
Penisse ist nicht nur lustig, sondern auch<br />
sexy. Aber all das ist nicht zwingend notwendig,<br />
ich liebe einfach alle Schwänze.<br />
Das können wir sehr gut nachvollziehen!<br />
Auf einem Bild trägst du ein Shirt mit<br />
der Aufschrift „Daddy´s Boy“. Wie muss<br />
ein perfekter Boy für einen Daddy sein,<br />
damit dieser wirklich happy ist? Wie befriedigst<br />
du deine Daddys am liebsten?<br />
Viele werden mir zustimmen, wenn ich<br />
sage, dass ich sehr verspielt und stets ein<br />
wenig rollig bin, der perfekte Köder für<br />
meine Daddys also! Männer lieben die<br />
Jagd mehr als sie zugeben wollen und<br />
ich nutze das mit meinem unschuldigen<br />
Willen und albernen Charme voll aus.<br />
Die meisten Daddys lieben die Idee, Jungs<br />
sexuell zu „verderben“ und je mehr man<br />
sie reizt, desto mehr brauchen sie es.<br />
Ich habe gelesen, du magst alte Horrorfilme?<br />
Was begeistert dich daran so sehr?<br />
Und welche Filme sollten wir auf jeden<br />
Fall einmal ansehen?<br />
Es gibt nichts, was ich mehr empfehlen<br />
könnte, als die ersten beiden Original-<br />
Halloween-Filme! In einer Zeit, in der es<br />
keinen Markt für Horrorfilme gab, waren<br />
sie in der Lage, mit einem kleinen Budget<br />
von 300.000 US-Dollar, einem der kleinsten<br />
dieser Zeit, ein absolutes Meisterwerk<br />
zu drehen. In Halloween gibt es kein Blut,<br />
es geht nur um die Geschichte und die<br />
Angst vor den Figuren, die einem ans<br />
Herz gewachsen sind. Alte Horrorfilme<br />
waren für mich immer eine Quelle des<br />
Trostes, ich kenne so viele nutzlose aber<br />
lustige Fakten über viele Horrorfilme der<br />
1980er Jahre.<br />
Wie sehen deine Zukunftspläne aus?<br />
Ich habe keine klaren Zukunftspläne, ich<br />
bin erst 21 und habe schon so viele Dinge<br />
gemacht. Was auch immer ich am Ende<br />
mache, wird eine Art Kunstform sein. Ich<br />
würde gerne weiter in Filmen arbeiten,<br />
sowohl in Pornos als auch in Hollywoodproduktionen,<br />
wie ich es in letzter Zeit<br />
getan habe.<br />
Ethan, wir wünschen dir viel Erfolg und<br />
alles Gute für deine Zukunft! (ms)<br />
»<br />
Es gibt eine riesige Auswahl an Schwänzen und ich<br />
liebe sie fast alle! Das männliche Anhängsel ist ein<br />
solches Meisterwerk, dass mir stets das Wasser im<br />
Mund zusammenläuft.<br />
Bilder @ Charlie Vaughn,<br />
Michael Alexander & Ethan Tate<br />
Mehr von Ethan gibt es hier:<br />
carnalplus.com<br />
twitter.com/ethantatexxx
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Lifestyle 32<br />
Das druckfrische Buch „Alle(s) Gender – Wie<br />
kommt das Geschlecht in den Kopf?“ von Sigi Lieb<br />
versucht die Quadratur des Kreises und will mehr<br />
Sachlichkeit in die aufgeheizten Debatten zwischen<br />
queeren Aktivisten und Gay-Community bringen.<br />
Für die einen ist Geschlecht ein Spektrum, für<br />
Schwule und Lesben wie für den Großteil der Gesellschaft<br />
ist indes klar, es gibt nur zwei Geschlechter<br />
und diverse, rare Mischvarianten zwischen männlich<br />
und weiblich (Intersexualität), die aber kein eigenes<br />
Geschlecht bilden. Sigi Lieb nähert sich in ihrem<br />
neuen Buch mit fundierten Fakten dem Status quo<br />
und schafft es, interessant und informativ über die<br />
Debattenkriege in unserer Community aufzuklären<br />
– gerade, weil sich Lieb auch traut, Fakten beim<br />
Namen zu nennen und Dogmen zu hinterfragen,<br />
ist „Alle(s) Gender“ ein Buch mit starkem Mehrwert,<br />
auch für schwule Männer!<br />
Wirklich nur eine Frage des<br />
Geschlechts?<br />
Alles Gender<br />
oder was?
33<br />
Lifestyle<br />
Ein großes Thema ist dabei auch das<br />
vielumstrittene geplante Selbstbestimmungsgesetz<br />
– für viele Frauen ist die<br />
Gefahr groß, dass durch die einfache<br />
Selbstbestimmung ohne medizinische<br />
Gutachten künftig Menschen mit Penis in<br />
Frauenschutzräume eindringen könnten.<br />
Lieb dazu: „Das versteht jedes Vorschulkind:<br />
Bei einer nackten Person sehen<br />
andere anhand von Penis einen Mann<br />
und bei Vulva eine Frau, weltweit, in<br />
allen Kulturen. Die Identität, die diesem<br />
Körper durchaus widersprechen kann,<br />
sehen sie nicht. Auch ihr Schamgefühl<br />
orientiert sich an dem, was sie sehen. Es<br />
gibt nun mal Menschen, die sich nicht vor<br />
andersgeschlechtlichen Körpern entblößen<br />
wollen. Das selbst zu bestimmen,<br />
ist ihr Recht. Safespaces dafür einzufordern,<br />
ebenfalls (…) Wir können sicher<br />
sein: Wo eine Gesetzeslücke ist, wird sie<br />
genutzt, Nicht unbedingt von denen, für<br />
die das Gesetz gedacht ist, sondern von<br />
Trittbrett-Fahrer*innen, die sich dadurch<br />
Vorteile versprechen. Die Argumentation<br />
von Sven Lehmann und Transaktivist<br />
*innen - weil es bisher keine Probleme<br />
gab, wird es auch künftig keine Probleme<br />
geben - klingt nach Wunschdenken statt<br />
realer Gesellschaftspolitik.“ Die Autorin<br />
zeigt dabei auch ganz praktisch Lösungsansätze<br />
auf, so könnte sich beispielsweise<br />
in Saunen nebst einem Frauentag auch<br />
ein Queertag einrichten lassen, wo alle<br />
queeren Menschen herzlich willkommen<br />
wären. „Ich finde es befremdlich, dass<br />
manche Personen mit Penis unbedingt<br />
am Frauentag in die Sauna wollen. Es gibt<br />
sechs Tage, die für alle offen sind“, so Lieb<br />
weiter.<br />
Immer wieder im Fokus der Diskussion<br />
ist dabei auch die Frage, ob es nicht doch<br />
sinnvoll wäre, dass es auch weiterhin eine<br />
psychologische Abklärung gibt, bevor<br />
gerade junge Menschen den Schritt hin zu<br />
einem Geschlechtswechsel und dem meist<br />
darauffolgenden Beginn einer Transition<br />
gehen. Für queere Aktivisten ist diese Forderung<br />
transphob, weil nur jeder Mensch<br />
für sich selbst entscheiden könne, was<br />
er ist. Lieb sieht das anders: „Zwischen<br />
Homosexualität und Transidentität gibt<br />
es einen großen Unterschied: Während<br />
sich Menschen sexuell ausprobieren und<br />
sowohl homo- wie heteroerotische Erfahrungen<br />
sammeln können, geht es bei<br />
der medizinischen Transition um irreversible<br />
Veränderungen, die zwar bereut,<br />
aber nicht korrigiert werden können.<br />
Gerade die Jugend und die Adoleszenz<br />
sind besonders vulnerable Lebensphasen,<br />
geprägt von Identitäts- und Körperkrisen<br />
aller Art bei gleichzeitigem Hang zu<br />
impulsivem Handeln. Deshalb brauchen<br />
Jugendliche und junge Erwachsene eine<br />
besonders sensible und gute Begleitung<br />
und Beratung, die ihre Fragen, Ängste<br />
und Nöte ernst nimmt, aber eben auch<br />
hinterfragt, um die Ursachen erkennen zu<br />
können.“<br />
Lieb spannt dabei auch anderweitig inhaltlich<br />
einen weiten Bogen, hinterfragt<br />
beispielsweise auch die deutsche Fernsehlandschaft<br />
mit Tatort und Polizeiruf und<br />
skizziert eine Entwicklung der Geschlechterrollen.<br />
An anderer Stelle blickt sie auf<br />
das Patriarchat und fragt sich, warum sich<br />
dieses – auch zum Nachteil für schwule<br />
Männer – bis heute so hartnäckig hält.<br />
Daneben betrachtet sie die aktuelle Lage<br />
in anderen Ländern und Kulturen, wie<br />
diese mit dem Thema Geschlecht umgehen.<br />
Ein Blick über den Tellerrand lohne<br />
dabei immer. Klare Kante zeigt Lieb bei<br />
der Übergriffigkeit einiger queerer Aktivisten,<br />
die jüngst zum Beispiel Lesben als<br />
transphob brandmarkten, nur weil diese<br />
nicht mit einer Trans-Frau mit Penis Sex<br />
haben wollten – oder andersherum, wenn<br />
sich schwule Männer weigern, mit einem<br />
Trans-Mann mit Vulva Sex zu haben. „Sexuelles<br />
Begehren hat nun mal etwas mit<br />
Körpern zu tun. Und es ist das ureigenste<br />
Menschenrecht einer Person, attraktiv<br />
zu finden, wen sie will, und Sex zu haben,<br />
mit wem sie will, solange die Sexpartner*in<br />
erwachsen und einverstanden ist.<br />
Das ist zu respektieren. Alles andere ist<br />
ein sexueller Übergriff!“<br />
Sigi Lieb studierte Diplom-Sozialwissenschaften<br />
an der FAU Erlangen-Nürnberg<br />
mit interkulturellem Schwerpunkt und<br />
volontierte bei der Deutschen Welle in<br />
Köln, Bonn und Berlin. Nach Jahren als<br />
Journalistin arbeitet sie heute als Beraterin<br />
für inklusive, geschlechtersensible<br />
und diskriminierungsarme Kommunikation<br />
und lebt in Köln. Trotz des unbestreitbaren<br />
Fachwissens wurde sie zuletzt<br />
erneut das Ziel von Angriffen queerer<br />
Aktivisten – einzelne Kritikpunkte im<br />
neuen Buch, die eigentlich zum eigenen<br />
Reflektieren anregen sollten, reichten<br />
offenbar bereits dafür aus. So zeigt sich<br />
leider einmal mehr, dass mit einem<br />
kleinen Teil der queeren Bubble ein vernünftiges<br />
Gespräch offenbar kaum mehr<br />
möglich ist. Lieb schreibt so selbst: „In<br />
diesem hasserfüllten Schwarz-weiß-Denken<br />
sehe ich eine grobe Gefahr: Wenn<br />
Transaktivist*innen alles als rechts und<br />
faschistisch framen, was nicht dem eigenen<br />
Narrativ entspricht, verharmlosen<br />
sie rechten Extremismus und Faschismus<br />
und verwischen die Grenzen nach rechts;<br />
zur Freude von Rechten und Radikal-Religiösen,<br />
denn es macht sie anschlussfähig<br />
und das ist gefährlich.“<br />
Gerade in der voreiligen Ablehnung<br />
von Liebs Buch offenbart sich im weiteren<br />
Kontext das, was die Autorin selbst<br />
schreibt: „Zu dieser Inszenierung gehört<br />
die Selbstdarstellung als Opfer. Die eigene<br />
Diskriminierung wird überhöht, alle anderen<br />
Aspekte werden ausgeblendet. Das<br />
Ich steht im Zentrum und nur es zählt.<br />
Kritischen Nachfragen wird mit Polemik<br />
begegnet.“ Immer wieder reicht Lieb dabei<br />
auch queeren Aktivisten symbolisch die<br />
Hand, lädt zur gemeinsamen Diskussion<br />
ein und stellt dabei trotzdem Fakten<br />
heraus: „Wir können neue Geschlechterrollen<br />
definieren und neben Mann und<br />
Frau weitere Geschlechtskategorien<br />
differenzieren. Unsere Wahrnehmung<br />
von Mann und Frau aufgrund körperlicher<br />
Merkmale abstellen können wir<br />
vermutlich nicht. Denn die Ursache, dass<br />
wir überhaupt geschlechtliche Körper<br />
haben, liegt in der Evolution und der<br />
zweigeschlechtlichen Fortpflanzung. Die<br />
Natur können wir nicht ignorieren.“ Lieb<br />
will Verständnis und Akzeptanz mehren,<br />
Brücken bauen und Menschen abholen<br />
und beweist dies eindrucksvoll in ihrem<br />
lesenswerten Buch – allein, die Befürchtung<br />
bleibt bestehen, dass jene, die derzeit<br />
besonders laut schreien, gar nicht erst<br />
zuhören wollen (jh).<br />
Sigi Lieb: Alle(s) Gender – Wie<br />
kommt das Geschlecht in den<br />
Kopf?<br />
336 Seiten, 20 €, erschienen<br />
im Querverlag.<br />
Mehr unter<br />
querverlag.de
Kunst | Kultur 34<br />
LONESOME - der neue schwule Film<br />
aus Australien<br />
Ein einsamer<br />
Rausch aus<br />
Lust?!<br />
Australien ist nicht nur ein unfassbar weites Land, sondern<br />
auch ein Kontinent der besonderen Ideen – die Hitze schafft<br />
Raum für Kreativität und die Zeit, die es braucht, an seinen<br />
Ideen zu schleifen, bis sie eine tolle Story ergeben. So ungefähr<br />
muss es Regisseur Craig Boreham gegangen sein, bevor<br />
er sich an seinen neuen Film „Lonesome“ gesetzt hat – herausgekommen<br />
ist ein spannender, sehr intimer und sehr<br />
erotischer Film über schwule Liebe und Sex, über Leidenschaften<br />
und über unsere Narben, die sichtbaren ebenso<br />
wie unsichtbaren.
35<br />
Kunst | Kultur<br />
Die Story ist schnell erzählt: Casey, ein<br />
junger Mann vom australischen Hinterland,<br />
der vor einem Kleinstadtskandal<br />
rund um einen verheirateten Mann<br />
davonläuft, findet sich im großen Tumult<br />
von Sydney wieder. Warum Sidney? Er<br />
will endlich einmal das Meer sehen. Als<br />
er Tib trifft, einen jungen Stadtburschen,<br />
der mit seinen eigenen Narben der Isolation<br />
zu kämpfen hat, stimmt die Chemie<br />
sofort und das nicht nur sexuell, sondern<br />
auch emotional. In ihrer intimen Bindung<br />
finden die beiden unnahbaren jungen<br />
Männer plötzlich etwas, von dem sie<br />
bislang gar nicht wussten, dass es ihnen<br />
gefehlt hat – und sie merken, sie sind sich<br />
deutlich ähnlicher als gedacht. Doch wie<br />
geht man mit Intimität und Gefühlen<br />
um, die man bislang nicht zugelassen<br />
hat? Können Casey und Tib ihre eigenen<br />
Unsicherheiten überwinden und sich<br />
vollkommen auf den Anderen einlassen<br />
oder sind die Mauern, die sie um sich<br />
selbst errichtet haben, doch zu stark, um<br />
sie niederzureißen?<br />
Genau diese Mauern kennen wir auch,<br />
gerade auch dann, wenn wir bereits die<br />
ersten Dates oder die ersten Stadien von<br />
Verliebtheit und Liebe mehrfach durchlaufen<br />
haben. Regisseur Boreham badet<br />
seine Bilder im Licht der Sonne Australiens<br />
und schafft es so, dass sich das<br />
Flirren des Landes und das Flirren der<br />
Protagonisten spielend auch auf uns überträgt.<br />
Ein wenig fühlen wir uns an einen<br />
Western zurückerinnert, auch wenn die<br />
Story doch so eine ganz andere ist. Die<br />
Sonne wirft ihre langen Schatten über<br />
die Wüstenlandschaft, kurz bevor sie am<br />
Horizont verschwindet – da erblicken wir<br />
das Ebenbild jenen jungen Adonis´, den<br />
wir den restlichen Film über anschmachten<br />
dürfen und dieser Aufforderung<br />
durchaus gerne nachkommen.<br />
Für Hauptdarsteller Josh Lavery, der<br />
den schwulen jungen Casey samt<br />
Cowboy-Hut so perfekt in Szene setzt,<br />
ist der australische Kinofilm seine<br />
Premiere auf der großen Leinwand,<br />
sieht man von drei Kurzfilmen ab. Er<br />
schafft es spielend, uns glaubhaft zu<br />
schnellem anonymen Sex in einer engen<br />
öffentlichen Toilette mitzunehmen wie<br />
auch realistisch seine Gefühlswelt in<br />
seinem Gesicht zu offenbaren, wenn er<br />
bemerkt, dass der schwule Tib mehr ist<br />
als nur ein weiterer Schwanz in seinem<br />
Leben. Regisseur Boreham lässt seinen<br />
Protagonisten zudem wenig sagen, ganz<br />
im Sinne jener wortkargen Westernhelden<br />
wie Clint Eastwood. Der Trick<br />
geht auf, denn er erlaubt uns, dass wir<br />
uns ganz auf den Herzschlag von Casey<br />
einlassen, ihm und seinem gut gebauten<br />
Körper folgen, schweigend und lüstern.<br />
Selten wurde so beispielweise in so<br />
wenigen Worten deutlich, dass die Frage<br />
nach dem Vornamen des anonymen<br />
Sexpartners bereits den ersten Schritt<br />
hin zu wahrer Intimität bedeuten kann.<br />
Doch es gibt Risse in diesem emotionalerotischen<br />
Rausch, der mit freizügigen<br />
Bildern nicht geizt, und seinen Höhepunkt<br />
in einen gewalttätigen Dreier<br />
findet. Und dann? Bleiben die beiden<br />
sexpositiven Jungs lonesome, also<br />
allein, oder können sie doch zueinander<br />
finden? Das sollte jeder für sich erkunden…<br />
(jh)<br />
Bilder:<br />
@ ProFun<br />
@ instagram.com/twinkindecline
Lifestyle 36<br />
Immer nur Probleme?<br />
Nein, das kann auch schön sein!<br />
Schwules Leben<br />
in der Provinz<br />
Das anhaltende Problem der explodierenden Mieten in<br />
deutschen Großstädten wird intensiv diskutiert. Wie viele<br />
andere Menschen bevorzugen auch die meisten schwulen<br />
Männer das Leben in der Stadt. Viele homosexuelle Männer<br />
aus ländlichen Gegenden ziehen nach Berlin, Köln, Hamburg<br />
oder andere Städte, um den Gay Clubs, Bars, Cafés<br />
und Partys sowie der großen Gemeinschaft gleichgesinnter<br />
Männer näher zu sein. Doch ist das wirklich immer die<br />
beste Idee?
37<br />
Lifestyle<br />
Ich selbst hatte als junger Schwuler auf dem Dorf natürlich<br />
ebenfalls den Wunsch, in die Stadt zu ziehen, wo es (damals<br />
noch) eine florierende schwule Szene gab. Trotzdem habe ich<br />
diesen Schritt nie gewagt und bin lediglich in die nahegelegene<br />
Kleinstadt gezogen, die nur sieben Kilometer entfernt war. Dort<br />
habe ich auch während meines Studiums gewohnt und bin täglich<br />
zur Uni nach Hildesheim gependelt, einer Stadt, die nicht<br />
gerade für ihre Größe und Bedeutung bekannt ist. Nach dem<br />
Studium führte mich die Liebe dann in die nächste Kleinstadt,<br />
nur knapp 40 Kilometer entfernt. Heute bin ich froh darüber,<br />
dass sich mein Leben so entwickelt hat.<br />
Kindheit auf dem Dorf<br />
Schon als Kind wusste ich, dass ich schwul bin – und ich erinnere<br />
mich noch genau an den Moment, als mir das bewusst wurde.<br />
Damals war der Quelle-Katalog unser Internet und ich verliebte<br />
mich Hals über Kopf in die hübschen Unterwäschemodels auf<br />
den Hochglanzseiten. Es waren die 1980er Jahre und die männlichen<br />
Models mit ihren Schnurrbärten und behaarten Körpern<br />
hatten es mir besonders angetan. Ich konnte den Blick nicht von<br />
ihnen abwenden! Die BRAVO war damals meine einzige Informationsquelle<br />
über Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Fasziniert las ich<br />
von Jungs, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit Kumpels<br />
gemacht hatten. Das Team von Dr. Sommer versuchte sie immer<br />
wieder zu beruhigen, dass das vielleicht nur eine Phase sei. Aber<br />
tief in meinem Herzen hoffte ich, dass es bei mir nicht nur eine<br />
vorübergehende Phase war. Schon als kleiner Junge fühlte ich<br />
mich zu Männern hingezogen und hatte kein Interesse an Mädchen.<br />
Der Gedanke an eine Zukunft mit Frau und Kindern war<br />
mir unvorstellbar. Und so begann meine Reise, auf der ich lernte,<br />
meine Sexualität zu akzeptieren und zu lieben - und das alles in<br />
der niedersächsischen Provinz!<br />
Jugend auf dem Dorf<br />
Zugegeben: Auch wenn ich in einem Dorf aufgewachsen bin,<br />
war es mit rund 3.000 Einwohnern schon etwas größer und<br />
keineswegs ein verschlafenes Kuhdorf. Aber von aufregendem<br />
Großstadtflair war es auch weit entfernt. Zum Glück war mein<br />
familiäres Umfeld alles andere als verklemmt oder konservativ.<br />
Schon früh bekam ich durch die Unterhaltungen meiner Eltern<br />
mit, dass mein Vater in jungen Jahren ein ziemlich wilder Frauenheld<br />
und Charmeur gewesen sein muss. Sex und Nacktheit<br />
war in unserer Familie etwas ganz Natürliches. Tatsächlich war<br />
ich bei diesem Thema sogar prüder als meine Eltern.<br />
Es gab zwar auch das klassische Dorfleben, aber das hat mich nie<br />
interessiert – und auch meine Eltern nahmen nur selten daran<br />
teil. Ich war immer ein bisschen anders und hatte kein Interesse<br />
daran, dazuzugehören. Das zeigte sich auch in meinem Musikgeschmack.<br />
Schon als Grundschüler mochte ich die Pet Shop<br />
Boys, Kylie Minogue und Madonna, statt Rockmusik wie meine<br />
Mitschüler. Als ich zum ersten Mal Techno und House hörte,<br />
war ich sofort begeistert. Natürlich fiel es meinen Freunden und<br />
Familienmitgliedern auf, dass ich kein Interesse an Mädchen<br />
hatte. Im Grunde wussten sie von Anfang an, dass ich schwul<br />
war. Aber das war nie ein Problem – im Gegenteil: Sie haben<br />
mich so akzeptiert, wie ich war, und das hat mir geholfen, selbstbewusst<br />
und offen durchs Leben zu gehen. Und als dann alle<br />
herausfanden, dass ich tatsächlich schwul bin, war keiner mehr<br />
überrascht.
Lifestyle 38<br />
Coming-Out<br />
Mein Coming-Out habe ich meiner besten Schulfreundin zu verdanken.<br />
Sie schickte mir eine Postkarte aus dem Familienurlaub<br />
in Italien. Der Gruß-Text endete mit den Worten: „PS: Die Jungs<br />
hier am Strand würden dir auch gefallen!“<br />
Ich hatte nie zuvor mit ihr über meine Homosexualität gesprochen.<br />
Aber wie alle Menschen in meinem Umfeld war sie nicht<br />
auf den Kopf gefallen – und sie hatte schon immer ein loses<br />
Mundwerk. So kam es, dass meine Mutter, als sie eines Morgens<br />
in den Sommerferien den Briefkasten leerte (und indiskret<br />
meine Post las), erfuhr, was sie schon immer geahnt hatte. Sie<br />
fragte mich, ob es wahr sei, was auf der Karte stand. Ich war erleichtert,<br />
dass ich das Thema nicht selbst auf den Tisch bringen<br />
musste, und antwortete einfach mit „Ja“. Somit war die Angelegenheit<br />
für unsere Familie erledigt.<br />
Nach der Schulzeit<br />
Natürlich wollte auch ich nach der Schule in einer Großstadt<br />
leben, in coolen Clubs tanzen und interessante Leute kennenlernen.<br />
Aber der Wunsch war offenbar nicht groß genug, um<br />
ihn in die Tat umzusetzen: Aus meinem Elternhaus zog ich in<br />
meine erste eigene Wohnung in der nächstgelegenen Kleinstadt,<br />
nur zehn Kilometer entfernt. Von dort pendelte ich zum<br />
Studium nach Hildesheim, auch nicht gerade als Metropole mit<br />
ausschweifendem Nachtleben bekannt. Aber dort studierten<br />
meine beiden besten Freunde aus der Schulzeit – und die waren,<br />
wie sich herausstellte, auch schwul. Insgesamt waren wir vier<br />
schwule Jungs in einer Klasse an einem Provinzgymnasium.<br />
Wir haben uns zwar erst nach dem Abitur entdeckt, aber ich<br />
glaube, die Grundstimmung in der Klasse und im Freundeskreis<br />
war dadurch schon sehr tolerant und offen. Auch an der<br />
Universität haben wir schnell eine Gruppe von Kommilitonen<br />
gefunden, mit denen ich heute noch befreundet bin. Niemand<br />
aus dieser Gruppe kam aus der Stadt, wir waren alle eher Landeier.<br />
Und trotzdem waren wir mit Abstand die coolsten Leute auf<br />
dem Campus.<br />
Beschränkungen in der Großstadt<br />
Es wird oft gesagt, dass man nur in der Stadt so sein kann, wie<br />
man wirklich ist. Aber eigentlich habe ich immer das Gegenteil<br />
erlebt: In der Stadt kann man nur man selbst sein, wenn man<br />
auch zur Peergroup gehört. Die konservativsten Ansichten habe<br />
ich nicht von Hausfrauen an der Fleischtheke beim Dorfmetzger,<br />
sondern von ach so coolen Großstädtern gehört. Denn dort<br />
scheint das Denken in Schubladen besonders weit verbreitet.<br />
Einfach nur Party machen und zu der Musik tanzen, die ich
39<br />
Lifestyle<br />
mein Leben lang jeden Tag höre? Das scheitert in der Stadt oft<br />
schon am Türsteher, weil man die falschen Klamotten oder eine<br />
unpassende Frisur trägt. Auch Bodyshaming, Rassismus und Altersdiskriminierung<br />
kenne ich nur aus der städtischen Gay-Szene.<br />
Mein Mann und viele unserer Freunde sind über zehn Jahre<br />
älter als ich, außerdem haben wir viele Freunde aus dem Nahen<br />
Osten: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in Berlin alle gemeinsam<br />
in einem Club feiern können, ist gering. Und getratscht wird<br />
in der Szene noch mehr als auf dem Dorf: Als ich auf einer Party<br />
einen Typen kennenlernte und mit zu ihm nach Hause ging,<br />
wusste am nächsten Tag die halbe Stadt davon. Auch dauerhafte<br />
schwule Beziehungen gibt es in der Szene so gut wie keine: Alle<br />
schwulen Paare, die ich kenne, die in einer Langzeitbeziehung leben<br />
(und damit meine ich über zehn oder zwanzig Jahre), leben<br />
in der Provinz.<br />
Freizügiges Leben auf dem Land<br />
Auch in der Provinz gibt es schwulen Sex: Viele Städter sind<br />
geradezu schockiert, wenn sie hören, was auf dem Land los<br />
ist. Wer auf der Suche nach spontanem Sex ist, findet ihn am<br />
Badesee, am Autobahnparkplatz oder im Pornokino. Die Leute<br />
haben vielleicht keinen durchtrainierten Körper, aber der Sex ist<br />
echt und hemmungslos. Und man muss nicht stundenlang vor<br />
der Club-Tür warten oder die richtigen Klamotten tragen, um<br />
reinzukommen. Gay-Dating-Apps spielen abseits der Großstadt<br />
natürlich auch eine wichtige Rolle. Hier habe ich viele tolle Leute<br />
kennengelernt, die seit Jahren meine besten Freunde sind.<br />
Generell habe ich den Eindruck, dass die Menschen heute in der<br />
Provinz viel offener sind als in der Großstadt. Mein Mann und<br />
ich haben vor zehn Jahren ein Haus am Stadtrand gekauft. Wir<br />
sind umgeben von heterosexuellen Ehepaaren, Familien mit<br />
Kindern und Rentnern - und das zu einem Preis, von dem Großstädter<br />
nur träumen können. Ob Konfirmation, Hochzeit oder<br />
Beerdigung: Zu Feierlichkeiten in der Nachbarschaft werden wir<br />
eingeladen wie alle anderen Paare auch. Dass wir zwei Männer<br />
sind, hat hier nie jemanden interessiert. Wir sind hier einfach<br />
nur ein Paar unter vielen.
Lifestyle 40<br />
Der größte Luxus auf dem Land ist der<br />
eigene Garten. Während die meisten<br />
Großstädter sich mit etwas Glück über einen<br />
kleinen Balkon freuen, auf welchem<br />
sie den Blicken der gesamten Straße und<br />
Nachbarschaft ausgesetzt sind, können<br />
wir im Sommer wunderbare Grillpartys<br />
feiern, nackt in der Sonne liegen oder<br />
auch mal mitten auf dem Rasen intim<br />
werden. Und wenn ich laut Musik hören<br />
möchte, gibt es keinen Nachbarn, der sich<br />
gestört fühlen könnte! Und natürlich gibt<br />
es hier am Rande der Kleinstadt auch viel<br />
Landschaft. Nach wenigen Minuten bin<br />
ich mit dem Fahrrad mitten in der Natur.<br />
Hier kann ich auf Feldwegen oder am<br />
Wasser entlangradeln.<br />
Reisen in die Provinz<br />
Auch unsere Urlaube verbringen wir<br />
mittlerweile gerne in ländlichen Regionen.<br />
Ob auf Rügen, im Schwarzwald oder<br />
in der Toskana: Auch hier haben wir<br />
noch nie Homophobie erlebt. Selbst in der<br />
Provinz schockiert es niemanden mehr,<br />
wenn sich zwei Männer ein Hotelzimmer<br />
teilen.<br />
Fazit<br />
Das schwule Leben auf dem Land bietet<br />
trotz einiger Herausforderungen viele<br />
Vorteile. Der eigene Garten und der<br />
großzügige Wohnraum sind nur zwei<br />
Aspekte, die das Landleben attraktiv<br />
machen. In meinem persönlichen Fall war<br />
es auch erfreulich, dass ich im Dorf und<br />
in der Kleinstadt nie Homophobie erlebt<br />
habe. In den vergangenen Jahren haben<br />
sich in meinem Heimatort auch mehrere<br />
Menschen als trans geoutet, aber auch das<br />
wurde von der Gemeinschaft mit Offenheit<br />
und Verständnis aufgenommen.<br />
Diese positive Reaktion zeigt, dass die<br />
Dorfgemeinschaft bereit ist, Vielfalt zu<br />
akzeptieren und ein unterstützendes Umfeld<br />
für alle ihre Mitglieder zu schaffen,<br />
unabhängig von ihrer geschlechtlichen<br />
Identität. Das Zusammenleben auf dem<br />
Land kann daher eine wunderbare Alternative<br />
zum Stadtleben sein, insbesondere<br />
für Menschen, die Wert auf Natur, Ruhe<br />
und ein enges soziales Miteinander legen.<br />
(mv)<br />
Unser <strong>HIM</strong>-Autor Mario ist ein leidenschaftlicher<br />
Experte im Bereich Gay-Reisen und erkundet gerne<br />
zusammen mit seinem Ehemann Matthias die Welt.<br />
Er recherchiert viel und spricht auch gerne einmal mit<br />
Einheimischen, um die besten Tipps für Gay-Reisende<br />
zu entdecken. Seine ausführlichen Reiseempfehlungen<br />
finden ihr auf seinem Reiseblog für Gays.<br />
www.gay-reiseblog.de
©Goodboy Picture Company – Erworben über iStock<br />
Die Interessenvertretung<br />
für schwule Männer<br />
Die neue Organisation von schwulen Männern für schwule Männer. Warum? Langjährige und verdiente<br />
Organisationen vertreten unserer Meinung nach die Belange von schwulen Männern unzureichend und<br />
die Welt des Regenbogens wandelt sich. Aus „Sex“ soll „Gender“ werden, aus LGBTs ist queer und aus<br />
CSD ist Pride geworden mit der Erwartungshaltung, dies still zu akzeptieren. Nicht alles ist in unserem<br />
Sinne und trifft auf uns zu. Unsere Ansichten, Bedürfnisse und Forderungen finden unzureichend Gehör<br />
und daher ist es Zeit für eine Organisation, die sich für schwule Männer (basierend auf der Grundlage<br />
des biologischen Geschlechts) einsetzt und vertritt. Du willst mehr erfahren, Mitglied werden oder<br />
einfach in den Austausch gehen? Dann melde Dich.<br />
Bild über Pixabay bezogen - lizenfrei<br />
Just Gay e.V. i.G. / c/o Kiezrunners Verlag i.G. / Initiator Florian Greller / Atterstraße 85c / 49090 Osnabrück<br />
Email: mail@kiezrunners.com / Mobil: +49 (0) 151 646 032 39 / www.kiezrunners.com/Just-Gay
Lifestyle 42<br />
HART, DRECKIG, SPRITZIG UND<br />
AUS ALLEN ROHREN FEUERND!<br />
SO WIE DU ES BRAUCHST!<br />
Nackte Tatsachen<br />
Die spinnen, die Amis! Das allein mag noch keine gänzlich neue<br />
Erkenntnis sein, doch immer wieder treibt der Wahnsinn ungeahnte<br />
Blüten. In Florida wurde jetzt eine Lehrerin und die<br />
Schulleiterin von der Polizei aus der Schule eskortiert, weil die<br />
Kunstpädagogin ihren Sechstklässlern im Alter von 12 Jahren<br />
ein Bild der berühmten David-Statue von Michelangelo gezeigt<br />
hatte. Für mehrere aufgebrachte Eltern<br />
war der Fall klar: Das ist Pornografie! Der<br />
Vorsitzende des Schulvorstands reagierte<br />
natürlich pflichtbewusst und feuerte beide<br />
Frauen sofort. Die Original-Skulptur steht<br />
übrigens im meistbesuchten Museum<br />
Italiens, in Florenz. Bürgermeister Dario<br />
Nardella lud die beiden Damen inzwischen<br />
in seine Heimatstadt ein und erklärte:<br />
„Kunst ist Zivilisation!“ Gut, das Thema<br />
Zivilisation ist in den USA ja<br />
sowieso spätestens seit Trump<br />
eher Mythos als Möglichkeit.<br />
Harte Tatsachen<br />
Jeder fünfte Brite hat schon einmal<br />
während der Arbeitszeit und am Arbeitsplatz<br />
masturbiert – zu diesem spannenden<br />
Ergebnis kam eine neue Umfrage aus<br />
Great Britain. In nackten Zahlen sind das<br />
7,4 Millionen Menschen. Insgesamt 22<br />
Prozent der Jungs schaffen gerne harte<br />
Tatsachen im Job. Die Damen halten sich<br />
indes mit 7 Prozent eher vornehm zurück,<br />
vielleicht aber auch nur, weil so ein Vibrator<br />
meist gut hörbar ist. Viel spannender<br />
wäre doch die Frage gewesen, wie viele<br />
Herren sich auch gegenseitig am Arbeitsplatz<br />
erleichtert haben – aber das fragt ja<br />
mal wieder keiner!<br />
Behaarte Tatsachen<br />
Wüstenratten können bis zu 120 Mal<br />
in der Stunde Sex haben. Umgerechnet<br />
reden wir also von einem Orgasmus alle<br />
30 Sekunden – so schnell spritzen nicht<br />
einmal testosterongeschwängerte jungfräuliche<br />
Schul-Jungs ab, oder? Vielleicht<br />
ist es daher ein besonderes Kompliment,<br />
wenn ein Kerl das nächste Mal zu uns<br />
sagt: Du bist echt rattenscharf!
43<br />
Lifestyle<br />
präsentiert<br />
DEN GAY GUY DES MONATS<br />
Alter: 53<br />
Wohnort: Frankfurt/Main<br />
Beruf: Influencer, Community<br />
& Socialworker; Vorstand des<br />
FLC (Fetischclub im Rhein-<br />
Main-Gebiet), Vorstand des CSD<br />
Verein Frankfurt<br />
linktr.ee/frankfurterlederclub<br />
facebook.com/CWFFM<br />
instagram.com/gearheadffm<br />
Planetromeo: GearHeadFFM<br />
CLAUS WAGNER<br />
Dein Herz schlägt für die Communityarbeit<br />
– warum?<br />
Es ist wichtig, sichtbar etwas für die Fetisch-<br />
und LGBTQ-Community zu tun und<br />
anzubieten. Sichtbarkeit und Akzeptanz<br />
mit- und untereinander schaffen, Safe<br />
Places anzubieten, die Vernetzung untereinander,<br />
die sichtbare Zusammenarbeit<br />
mit anderen Vereinen, Clubs, <strong>Magazine</strong>n<br />
und Institutionen, Unterstützungen und<br />
Workshops anzubieten und vieles mehr!<br />
Dein bisher tollster Tag bisher?<br />
Als ich Mr. Leather Hessen und anschließend<br />
Mr. Fetish Germany wurde. Weil<br />
da der Grundstein für mein weiteres<br />
Engagement in und für die Fetisch und<br />
LGBTQ-Community gelegt wurde.<br />
Was liebst du an der Community?<br />
Die Vielfalt und das Bunte, die Herausforderungen<br />
das Connecten und die Gespräche,<br />
aber vor allem die Menschen an sich,<br />
ob jung oder alt, trans, bi, non-binär; der<br />
MENSCH ist das, was zählt.<br />
Was geht dir auf die Nerven an der<br />
Community?<br />
Die Zersplitterung und Ausgrenzungen<br />
innerhalb der LGBTQ-Community.<br />
Warum ist deine Arbeit so sexy, dass<br />
sie ins <strong>HIM</strong>-Magazin passt?<br />
Vielleicht, weil ich Vorstand eines Fetischvereins<br />
bin und das <strong>HIM</strong>-Magazin<br />
ein Fetisch- und Lifestyle Magazin ist und<br />
die Zusammenarbeit einfach passt. Jung<br />
innovativ und kreativ so wie ich eben<br />
*lach*!<br />
Dein Geheimtipp aus deiner Stadt<br />
für schwule Männer?<br />
Unser Fetisch-Treff, der offene Clubabend<br />
des FLC.<br />
Top or Bottom?<br />
Weiß ich morgens, mittags, abends oder<br />
nachts auch nie so recht, von daher wohl<br />
eher -> Switcher.<br />
Welche Männer passen gut zu dir<br />
und deiner Arbeit?<br />
Alle, die sich der Fetisch- und LGBTQ-<br />
Community zugehörig fühlen oder Anschluss<br />
suchen, unkompliziert neue Leute<br />
treffen und kennenlernen wollen, den<br />
(Fetisch)Horizont erweitern wollen, einen<br />
Safe Place suchen und Spaß am und mit<br />
Fetisch haben.<br />
Eine erotische Sünde, die du nur<br />
jedem empfehlen kannst?<br />
Als Sünde würde ich es jetzt nicht gerade<br />
bezeichnen, aber mir fallen da die<br />
Cocksheats von Oxballs ein; oder war es<br />
dann doch der Quickie in einer Umkleidekabine?<br />
Wie leicht bekommt man Kerle mit<br />
Hilfe deiner Arbeit ins Bett?<br />
Als ausgeprägter Fetischist und Gearhead,<br />
nicht allzu schwer. Es ist für Jeden immer<br />
was dabei!<br />
Was muss man von dir unbedingt<br />
noch wissen?<br />
Das ich das Leben, meinen Mann und<br />
Menschen liebe, ich Ungerechtigkeit und<br />
Oberflächlichkeit hasse und last but not<br />
least, wie meine Mum immer zu sagen<br />
pflegt: Ein Teufel mit Engelsgesicht – und<br />
die muss es ja wohl wissen.<br />
Du kennst jemanden, der für Dich auch<br />
eine ganz besondere Persönlichkeit aus der<br />
Gay-Community ist? Dann schreib´ uns!<br />
Wir freuen uns über deine Nachricht an<br />
redaktion@queeremedien.de
Lifestyle 44<br />
In diesem Monat begehen wir den Internationalen<br />
Tag gegen Homophobie – so wenigstens lautete bis<br />
vor kurzem der Name für jenen Gedenktag, der an<br />
die brutalen, verbalen wie physischen Attacken<br />
gedenkt, denen sich Schwule und Lesben seit Jahrzehnten<br />
ausgesetzt sehen. Inzwischen ist daraus<br />
natürlich ein ähnlicher Buchstabensalat geworden<br />
wie aus der Community selbst.<br />
Marie Miro sinniert über Homo-Hass<br />
und historische Geschichtsspiele<br />
RETTUNG MIT<br />
GENDERSTERN<br />
Kommentar<br />
Mehr noch, erst neulich hat ein ehemaliger<br />
Prince Charming-Teilnehmer<br />
freudestrahlend und medial massentauglich<br />
online erklärt, dass nicht die bösen<br />
Schwuchteln und die verhassten Lesben<br />
seit den ersten Aufständen rund um die<br />
New Yorker Bar Stonewall Inn 1969 weltweit<br />
für mehr Rechte und Gleichberechtigung<br />
gekämpft hätten, nein, es waren<br />
– Achtung, liebe Historiker – praktisch<br />
durchwegs nur Trans-Menschen. Homosexuelle<br />
indes waren nur stille Zaungäste<br />
und jetzt, wo die anderen für uns alle<br />
Rechte erkämpft haben, ja, jetzt lassen<br />
wir sie im Stich – so die intelligenz- und<br />
faktenbefreite Analyse des ganz und<br />
gar uncharmanten Prinzen, der einmal<br />
mehr belegt: Jungs, die sich selbst gerne<br />
als Prinz bezeichnen (lassen), belegen<br />
eindrücklich, dass das menschliche Gehirn<br />
anscheinend tatsächlich praktisch<br />
nur aus Fett und Wasser besteht. Und da<br />
Fett die verbotene Frucht ist, nimmt so<br />
ein Prinz regelmäßig gerne ab, wohl auch<br />
oben herum.<br />
Wie wichtig so ein Einsatz für Schwulenrechte<br />
wäre, zeigt aktuell der Fall Uganda.<br />
Hier wurde mal eben das schwulenfeindlichste<br />
Hassgesetz der Welt vom<br />
Parlament verabschiedet und selbst auf<br />
internationalen Druck hin interessiert es<br />
dort praktisch niemanden, was Europa,<br />
die USA oder der Rest der Welt davon<br />
denken. Warum? Nun, es mag damit zu<br />
tun haben, dass jede zehnte Banane weltweit<br />
aus dem kleinen Land in Ostafrika<br />
kommt und eben jene Bananen nicht<br />
nur analfreudige Schwule und lesbische<br />
Damen mit einem Hang zu Frischobst in<br />
der Vulva entzücken, sondern eben auch<br />
des Deutschen liebste Speise im Obst- und<br />
Gemüseregal ist. Vielleicht beruhigt die<br />
homohassenden Ugander auch einfach<br />
die Tatsache, dass sie erst im vergangenen<br />
Jahr ein gigantisches Goldvorkommen<br />
entdeckt haben – die Schätzungen belaufen<br />
sich auf rund 320.000 Tonnen reinstes<br />
Gold. Ein Marktwert von rund 19.000 Milliarden<br />
Euro! Und spätestens dann weiß<br />
der Afrikaner, kommen auch die Europäer<br />
und Amerikaner nach kurzer Aufregung<br />
gerne wieder lächelnd angewackelt, noch<br />
dazu, wo Uganda gerade damit droht,<br />
ansonsten größere Geschäfte mit China zu<br />
machen.<br />
Zudem klären mich die meisten Buchstabensalat-Sternchen-Medien<br />
inzwischen<br />
darüber auf, dass es ja ein queerfeindliches<br />
Gesetz ist, was die Damen und<br />
Herren da in Uganda beschlossen haben.<br />
Konkret wird verboten, gleichgeschlechtlichen<br />
Sex zu haben, es drohen jahrelange<br />
Haftstrafen. Wer öfter als einmal<br />
schwulen Sex hat, wird hingerichtet, man<br />
spricht dann von „schwerer Homosexualität,<br />
durchgeführt von Serientätern“ – kurz<br />
gesagt, dem durchschnittlichen schwulen<br />
Mann. Ebenso verboten ist es, Homosexuellen<br />
eine Wohnung zu vermieten, ihnen<br />
in irgendeiner Weise zu helfen oder ih-
45 Lifestyle<br />
nen Geld zu geben. Eltern, die entdecken,<br />
dass ihr Kind schwul oder lesbisch ist,<br />
müssen das ebenso unverzüglich melden,<br />
ansonsten drohen ebenso hohe Haftstrafen.<br />
Man mag es vielleicht etwas komisch<br />
finden, aber das Gesetz zielt direkt und in<br />
erster Linie sogar auf schwule Männer<br />
und nur nebenbei auf lesbische Frauen<br />
ab. Lesbische Frauen brauchen wohl auch<br />
in Uganda, wir kennen das, nur den richtigen<br />
Kerl, um hetero zu werden – oder<br />
eben eine große Banane. Davon gibt es<br />
in Uganda ja reichlich. Von queer, trans,<br />
nicht-binär oder ähnliches liest man da eigentlich<br />
nichts im Gesetzestext, vielleicht<br />
auch einfach deswegen, weil die Mehrheit<br />
der Parlamentarier sich darunter schlicht<br />
gar nichts vorstellen kann. Trotzdem ist<br />
das Gesetz für die restliche mediale Welt<br />
einmal mehr zumeist queerfeindlich.<br />
Damit will ich gar nicht andeuten, dass<br />
Trans-Menschen in Uganda willkommen<br />
wären – sind sie mit Sicherheit ebenso<br />
wenig. Nur findet sich dieser Passus eben<br />
nicht im Gesetzestext…<br />
Und wieder einmal können uns nur noch<br />
queere Trans-Menschen erretten, denn<br />
Schwule und Lesben waren ja bisher nur<br />
Zaungast ihrer eigenen Geschichte, wie<br />
wir jetzt gelernt haben. Ich wäre dafür,<br />
dass wir direkt eine internationale Delegation<br />
von Trans-Menschen nach Uganda<br />
schicken, um dem dortigen Präsidenten<br />
Yoweri Museveni – der gerne vom Untergang<br />
der Menschheit faselt, wenn er an<br />
Homosexualität denkt – zu erklären, dass<br />
alle Menschen gleiche Rechte verdient<br />
haben. Und vielleicht könnten sie auch<br />
am besten den Präsidenten beruhigen<br />
und ihm außerdem verständlich machen,<br />
dass neuerdings auch Männer schwanger<br />
werden können und der Penis nicht per<br />
se ein männliches Geschlechtsteil ist. Das<br />
weiß der wahrscheinlich noch gar nicht<br />
und zack, schon wäre Frieden in Uganda.<br />
Ich meine, der 78-Jährige Landesvater ist<br />
seit 1986 Präsident und kommt wahrscheinlich<br />
auch selten mal raus.<br />
wahrscheinlich sowieso nicht erneut hören.<br />
Der Queer-Beauftragte der Bundesrepublik<br />
Lehmann erklärte der Berliner<br />
Zeitung, dass sei eine „Kriegserklärung<br />
gegen queere Menschen“. Mit Krieg kennt<br />
man sich ja bei den Grünen inzwischen<br />
aus, dazu muss man nur Anton Hofreiter<br />
befragen.<br />
Übrigens, die Staatsflagge Ugandas besteht<br />
aus den Farben Schwarz (für das<br />
Volk Afrikas), Gelb (für Sonnenschein)<br />
und Rot (für die Brüderlichkeit unter<br />
Menschen) und in der Mitte prangt ein<br />
Kronenkranich. Vielleicht sollte niemand<br />
den Damen und Herren im Parlament<br />
mitteilen, dass unter den 1.500 Tierarten,<br />
bei denen Homosexualität festgestellt<br />
worden ist, auch Kraniche waren… es<br />
würde kein gutes Ende nehmen, für den<br />
Vogel natürlich. Die Farben auf der Flagge<br />
können derweil bleiben und müssten<br />
nur geringfügig umgedeutet werden.<br />
Schwarz könnte dann für die Dunkelheit<br />
der Kerker stehen, in denen Schwule<br />
künftig inhaftiert werden. Gelb wäre<br />
die Farbe für das glänze Gold, weswegen<br />
jeder internationale Einspruch lachend<br />
verhallen wird. Und Rot darf sinnbildlich<br />
dann für das schwule Blut stehen,<br />
das künftig vergossen wird. Wenigstens<br />
solange, bis endlich ein Trans-Mensch einmal<br />
mehr uns Homosexuelle, bewaffnet<br />
mit Genderstern und Progressive Pride<br />
Flagge, endlich errettet (mm).<br />
Eine ähnlich große Gefahrenkulisse baute<br />
auch die Menschenrechtsbeauftragte der<br />
Bundesregierung auf – die Frau erklärte,<br />
sie „appelliere an den ugandischen Präsidenten,<br />
dieses Gesetz nicht zu unterzeichnen.“<br />
Das hat gesessen! Da hat er<br />
jetzt Angst, der Präsident. Zuvor musste<br />
er wahrscheinlich erst einmal seine Berater<br />
googeln lassen, werde diese Person<br />
überhaupt ist – ich musste es auch. Ihr<br />
Name tut nichts zur Sache, man wird ihn
Fetisch 46<br />
Szenen wurden nachgestellt mit Bound Eagle.
47<br />
Fetisch<br />
BDSM-<br />
Anfänger<br />
mit Durchhaltevermögen<br />
Es gibt diese Instagramoder<br />
Twitteraccounts, die<br />
sich wie ein Fototagebuch<br />
vor einem entblättern. Jedes<br />
Treffen, jedes Mittagessen,<br />
jeder berufliche oder schulische<br />
Erfolg und jeder Urlaub<br />
werden in unzähligen<br />
Fotos und Kommentaren<br />
festgehalten und selbstverständlich<br />
lächelt der Besitzer<br />
und Ersteller dieser Fotos<br />
einem auf fast jedem dieser<br />
Bilder entgegen.<br />
Da steht er nun vor mir. Nackt und nervös,<br />
Hände brav und wie gefordert auf<br />
dem Rücken. Fynn – schlanker Körper,<br />
gepiercte Nippel und tätowierte Brust – ist<br />
48 Jahre alt, doch gerade jetzt, hier, wo er<br />
vor mir steht, wird er zum Frischfleisch.<br />
Es ist sein erster Besuch bei mir. Er sieht<br />
mich mit großen Augen an, ein bisschen<br />
unsicher, wie ein Reh im Scheinwerferlicht.<br />
Ich lächle aufmunternd. Ein bisschen<br />
Angst darf sein – fördert sogar das<br />
Spiel – Panik hingegen versaut es. Da ist<br />
Balance gefragt, man lernt es mit der Zeit.<br />
Das Machtgefälle zwischen uns war<br />
schon an der Tür geklärt – so, wie es mir<br />
am liebsten ist. In der Regel kommt es<br />
nach einem Spiel mit mir noch zu einem<br />
Gespräch auf Augenhöhe, wo wir uns<br />
auch gerne gegenseitig sympathisch<br />
finden dürfen. Aber gerade zu Beginn<br />
will ich deinen psychischen und buchstäblichen<br />
Kniefall nicht durch unnötiges<br />
Socialising unterbrechen. You never get a<br />
second chance for a first impression – und<br />
Du erlebst mich von Anfang an genau so,<br />
wie es für Dich gut ist: Dominant, maskulin<br />
und stark.
Fetisch 48<br />
Ich bin mir immer bewusst, dass es für die<br />
allermeisten ein langer Weg des inneren<br />
Auseinandersetzens war, bis man dann<br />
endlich vor mir steht oder kniet, bereit<br />
für den Schritt in die geile BDSM-Welt.<br />
Ich sage gern: „Mit mir zusammen vorwärts<br />
leben und mit einem Therapeuten<br />
oder Freunden rückwärts verstehen“ –<br />
nicht warum Du zu mir kommst, ist, was<br />
für mich zählt, sondern dass Du jetzt hier<br />
bei mir bist.<br />
»<br />
Wie er mir gefallen will, wie er meine Anweisungen so<br />
exakt wie möglich befolgt. Das Durchhalten für mich erregt<br />
ihn, sein Schwanz steht.<br />
Das Spiel beginnt!<br />
Und genau in diesen ersten Momenten<br />
unseres Spiels schaue ich so gerne in<br />
die Augen meines Gegenübers – und<br />
die Ideen fluten meinen Kopf. Wenn ich<br />
mir selbst bewusstwerde, was ich gleich<br />
hier so alles anstellen werde, wenn Dir<br />
bewusst wird, in welcher Situation Du<br />
Dich hier gerade befindest – das ist dann<br />
dieser schöne Augenblick, in dem Pimmel<br />
zu zucken beginnen oder Mösen feucht<br />
werden.<br />
Die Blicke meines kleinen BDSM-Newbies<br />
gleiten ein wenig ängstlich zwischen mir<br />
und meinem „Arbeitsplatz“ hin und her.<br />
All die erotisch-gruseligen Spielzeuge und<br />
Hilfsmittel sind in Sichtweite und Fynns<br />
Augen bleiben am Andreaskreuz hängen.<br />
Mein Lächeln wird breiter und der Dom<br />
in mir blüht auf.<br />
Ich bin ein sehr offener Mensch, der gern<br />
und viel über seinen Beruf und Sexualität<br />
redet. In meiner Berliner Bubble bin ich<br />
von vielen genauso offenen Leute umgeben.<br />
Deshalb ist es für mich immer etwas<br />
ganz Besonderes, wenn ich auf Klienten<br />
treffe, die ihre BDSM- oder Fetisch-Lust<br />
über Jahre ausschließlich mit sich selbst<br />
ausgemacht haben. Für mich ist das total<br />
okay und ich fühle mich geehrt, wenn<br />
jemand seine „Jungfräulichkeit“ bei mir<br />
verlieren will.<br />
»<br />
Du erlebst mich von Anfang an<br />
genau so, wie es für dich gut ist:<br />
Dominant, maskulin und stark.
49<br />
Fetisch<br />
11. Gebot: Die richtige Kontaktaufnahme<br />
Es gibt auch nur ganz wenige Fragen vor<br />
einer Session mit mir, die ich nach den<br />
Jahren gerne samt all ihrer Varianten<br />
auf ewig verbannen würde. Ich schätze<br />
es nicht, ansatzlos gefragt zu werden, was<br />
XY kostet. Als Nutte bin ich hochpreisig<br />
und nicht bereit, Dir eine Spermamilliliter-Angabe<br />
in Relation zu den Euros zu<br />
versprechen, die Du bereit bist, auf den<br />
Tisch zu legen. Zumal meiner Erfahrung<br />
nach hier die Formel gilt: Je niedriger das<br />
Budget und je gieriger die Schnäppchenjagd,<br />
desto höher die Anspruchshaltung.<br />
Auch die gute alte „Darf ich Dich was fragen?“-NLP-Technik<br />
löst bei mir intensives<br />
Augenrollen aus. Sag mir einfach geradeheraus,<br />
was Dich zu mir führt, was Dich<br />
interessiert oder an welche Teile meiner<br />
Arbeit Du anknüpfen willst.<br />
»<br />
Während ich mit sanftem Druck zum ersten Mal<br />
die sensiblen Stellen des Neulings vor mir berühre,<br />
genieße ich die kleinen Seufzer und das Stöhnen<br />
von seiner Seite.<br />
Und zu guter Letzt möchte ich von der<br />
Frage „Und, was läuft dann genau ab bei<br />
Dir?“ abraten – in Deinem und meinem<br />
Sinne. Ich höre mich ja auch selbst gerne<br />
labern, aber ich liefere grundsätzlich keine<br />
deutlichen Beschreibungen per Email<br />
oder Telefon. Einerseits habe ich keine<br />
Lust, als kostenlose Wichsvorlage herzuhalten,<br />
andererseits kann schlicht so verdammt<br />
viel hier bei mir ablaufen, dass es<br />
kein einheitliches Ablaufprozedere gibt.<br />
Was ich hingegen mehr als alles andere<br />
hören will, ist, welche Schweinereien in<br />
DEINEM Kopf verankert sind, was DU<br />
Dir zutiefst wünscht. Aus genau diesen<br />
individuellen Zutaten werde ich uns<br />
beiden etwas Geiles aus der BDSM- und<br />
Fetisch-Welt zusammenbauen und Du<br />
wirst dabei so viel mehr auf Deine Kosten<br />
kommen, als mit einer langen Aufzählung<br />
theoretischer Möglichkeiten – darauf<br />
kannst Du Dich verlassen.<br />
Phantasien werden zur Realität<br />
Wer es nicht gewöhnt ist, hat es allerdings<br />
manchmal einfach echt schwer,<br />
seine Wünsche in Worte zu fassen. Auch<br />
die Vorstellungen von Fynn waren –<br />
was nicht selten für einen Anfänger ist<br />
– im Vorfeld ziemlich unklar. Er wollte<br />
dominiert werden, aber von Petplay<br />
bis Bondage, von Erniedrigung bis zur<br />
Keuschhaltung, war in seinen Phantasien<br />
alles drin. Für mich ist das mehr als ok,<br />
denn: Jetzt habe ICH die Auswahl!
Fetisch 50<br />
Ich trete auf Fynn zu, kapere selbstbewusst<br />
seine Intimsphäre und fahre<br />
mit meiner lederbehandschuhten Hand<br />
über seinen Kopf. Ich beende die Geste<br />
mit einem zärtlich-festen Griff in seinen<br />
Nacken und lege ihm eine Augenbinde<br />
an. Nun ist er mir vollkommen ausgeliefert<br />
und mit festem Griff dirigiere ich ihn<br />
dorthin, wo ich ihn haben will. Als sein<br />
Körper das Andreaskreuz berührt, durchfährt<br />
ihn ein leichtes Zittern – Ruhig,<br />
mein Kleiner. Meine Stimme ist leise, aber<br />
bestimmt und klar.<br />
Gerade wenn Menschen vorher wenig<br />
Berührung dieser Art erfahren haben,<br />
reagieren sie oft stärker. Und mir macht es<br />
Spaß, auch einen bisher selten berührten<br />
Körper zu erforschen. Ich liebe es, wenn<br />
meine Kunden mir völlig vertrauen und<br />
sich hingeben – und Fynn überlässt mir<br />
passenderweise die komplette Kontrolle.<br />
Während ich mit sanftem Druck zum ersten<br />
Mal die sensiblen Stellen des Neulings<br />
vor mir berühre, genieße ich die kleinen<br />
Seufzer und das Stöhnen von seiner Seite.<br />
Ich streichle seinen Arm von der Achsel<br />
bis zum Handgelenk hoch, er folgt gehorsam<br />
meiner nicht ausgesprochenen<br />
Aufforderung und streckt seinen Arm –<br />
und ist bereit, sich die erste Kette anlegen<br />
zu lassen. Ich überprüfe, ob sie gut sitzt,<br />
mag das rasselnde Geräusch umso mehr,<br />
da ich weiß, um wie viel intensiver sich all<br />
diese Eindrücke für mein gerade blindes<br />
Gegenüber anhören.<br />
»Er ist mir<br />
vollkommen<br />
ausgeliefert<br />
und mit<br />
festem Griff<br />
dirigiere ich<br />
ihn dorthin,<br />
wo ich ihn haben<br />
will. Als<br />
sein Körper<br />
das Andreaskreuz<br />
berührt,<br />
durchfährt<br />
ihn ein leichtes<br />
Zittern.
Ein Neuling entdeckt seine Passion!<br />
Im Folgenden spüre ich, wie sehr er die<br />
Momente meiner Nähe genießt. Und<br />
wie diese ihn noch mehr erregen, als das<br />
Spiel mit seinem Körper. Das Stiefellecken<br />
avanciert eher zu einem „an meinen<br />
Stiefeln kuscheln“. Als er gefesselt vor<br />
mir kniet, bettelt er darum, sich einfach<br />
mit dem Kopf auf meinen Lederhosen<br />
ausruhen zu dürfen. Er will also einfach<br />
bei mir sein. Männliche Kraft spüren und<br />
sich anlehnen.<br />
Zu meiner Freude zeigt Fynn besonders<br />
großes Talent bei meinem viel geliebten<br />
Spiel „Präsentiertellerchen“ – er muss sich<br />
in verschiedenen, aufreizenden Posen<br />
präsentieren, zum Beispiel auf Zehenspitzen<br />
mit gespreizten Beinen sein Poloch<br />
zeigen. Und er macht es verdammt gut.<br />
„Na, die Jungs ohne Bauch haben ja auch<br />
weniger Gewicht zum Tragen - ich könnt‘s<br />
nicht“, denk ich schmunzelnd bei mir. Er<br />
kann sich auch prima auf dem Rücken<br />
liegend zu einer kleinen „Fickschnecke“<br />
zusammenrollen. Diese Position finde ich<br />
großartig, weil die anale Körperöffnung<br />
dramatisch erotisch in den Vordergrund<br />
gerückt wird.<br />
Ich merke, wie ihn die verschiedenen Positionen<br />
anstrengen, wie er immer wieder<br />
gegen die körperliche Anspannung kämpfen<br />
muss, wie seine Muskeln brennen<br />
und vor allem, wie er sich immer wieder<br />
für mich überwindet. Wie er mir gefallen<br />
will, wie er meine Anweisungen so exakt<br />
wie möglich befolgt. Das Durchhalten für<br />
mich erregt ihn, sein Schwanz steht.<br />
Meine Spielpartner müssen mir keine<br />
möglichst hohen Grenzen oder bestimmte<br />
Praktiken bieten – denn das Spiel an der<br />
Grenze ist immer geil, egal, wo sie genau<br />
liegt. Es macht mich an, zu erleben, wie<br />
sich bei Fynn ein Kernelement seiner<br />
erotischen Phantasien – Hingabe, Aushalten,<br />
Für-mich-da-sein – immer mehr<br />
Bahn bricht.<br />
»<br />
Mehr als alles andere will<br />
ich hören, welche Schweinereien<br />
in DEINEM Kopf<br />
verankert sind, was DU Dir<br />
zutiefst wünscht!<br />
Wenn das Aushalten auf die Probe<br />
gestellt wird<br />
Für unser nächstes Treffen schlage<br />
ich ihm deshalb ganz besonders subtile<br />
und dabei tief erregende Spielarten<br />
vor: Er darf mein Möbelstück sein, der<br />
Abstelltisch für mein Glas und meinen<br />
Aschenbecher – schweigend, versunken,<br />
hingebungsvoll – während ich mich in<br />
mein Buch vertiefe. Zum Essen wird es<br />
Sushi geben und Fynn darf sich als mein<br />
Teller nützlich machen. Spiele dieser Art<br />
sehen von außen manchmal sehr einfach<br />
aus und sind für die ersten Momente<br />
vielleicht recht easy umzusetzen – doch<br />
wenn die Dauer der Degradierung zum<br />
Einrichtungsgegenstand eine gewisse<br />
Zeit überschreitet, geht das jedem an die<br />
Reserven und kostet enorme Kraft und<br />
Durchhaltewillen. Dass er den grundsätzlichen<br />
Willen zum Durchhalten zu<br />
haben scheint, hat mein kleiner Neuling<br />
mir heute bewiesen. Doch steter Tropfen<br />
höhlt den Stein. Wie mein Spiel mit<br />
Fynn weitergegangen ist? Das erfährst<br />
du in der nächsten Ausgabe des <strong>HIM</strong><br />
MAGAZINEs. (db)<br />
51<br />
Der Dominus (46) ist der erfolgreichste<br />
Dominus in Deutschland, Schweiz<br />
und Österreich (www.dominus.berlin).<br />
Der gebürtige Rheinländer arbeitet<br />
seit Jahren als Dominus in den bekanntesten<br />
Dominastudios sowie ebenfalls<br />
als Dozent für Themen rund um BDSM.<br />
Er ist zudem Sprecher für den Berufsverband<br />
für erotische und sexuelle<br />
Dienstleistungen (BesD).<br />
fb.me/DominusAndreBerlin<br />
Dominus_Berlin<br />
dominusberlin<br />
Fetisch
Lifestyle Fetisch 52
53<br />
Lifestyle<br />
SEHNSUCHT NACH…<br />
JAKE BASS<br />
Verdammt, wir vermissen ihn so sehr! Die Rede ist<br />
von Jake Kelly Bass. Der Pornostar war schlicht<br />
und ergreifend der geilste Motherfucker in der<br />
Pornobranche. Kein anderer Kerl war so frech, so<br />
wild, so sexy böse, so selbstbestimmt und selbstbewusst<br />
– und keiner konnte so viel und so weit abspritzen<br />
wie der junge Kanadier. Wer sich davon<br />
überzeugen will, dem empfehle ich seine Session<br />
mit Lukas Grande. Als Jake kommt, muss er Lukas<br />
sogar eine Hand vors Gesicht halten, so unkontrolliert<br />
schleudert er seinen Saft meterweit von sich.<br />
Dass der Kerl seinen eigenen Willen hat und ihn<br />
gerade diese ungezähmte Lebenslust so spannend<br />
machte, zeigte er schon bei den erotischen Roadtrips,<br />
die er zusammen mit Max Ryder für Cockyboys<br />
abdrehte.
Lifestyle 54<br />
Das Ausleben der eigenen Sexualität und<br />
der selbstverständliche Stolz, mit dem<br />
er zu sich und seinen Filmen stand und<br />
bis heute steht, haben mir immer enorm<br />
imponiert. Er zeigte Haltung und Mut.<br />
Im Vergleich zu anderen Darstellern<br />
machten ihn seine Tattoos noch heißer –<br />
für Jake Bass ist sein ganzer Körper ein<br />
Kunstwerk und da gehört sein Prachtschwanz<br />
natürlich auch dazu! Und wie es<br />
sich für einen richtigen Künstler gehört,<br />
hat er vor der Kamera vieles ausprobiert –<br />
war er anfangs noch der süße Skaterboy,<br />
wurde er immer mehr zur wilden Sexbestie.<br />
Und ich liebte ihn in jeder einzelnen<br />
Szene. Sieben Jahre lang arbeitete er<br />
im Porno-Business, bevor er sich ganz auf<br />
seinen neuen Job als Model und Entertainer<br />
konzentrierte. Zum Glück zeigt er sich<br />
und seinen immer noch perfekten Body<br />
gerne online auf Instagram und anderweitig<br />
online – kein Wunder also, dass<br />
ihm allein dort mehrere hunderttausend<br />
Menschen folgen. Und er hatte sie alle, all<br />
die heißen Kerle – von Allen King, Dillon<br />
Rossi und Johnny Rapid bis zu Gabriel<br />
Clark, Levi Karter und Kevin Warhol.<br />
Von Jake kann man bis heute nicht<br />
genug bekommen und ich würde mich so<br />
gerne ausgiebig um seinen 21 Zentimeter<br />
Schwanz und seine Fontäne aus Sperma<br />
kümmern! In einem sehr frühen Film<br />
versprüht er sein Mega-Cum über einen<br />
Glastischplatte, während wir von unten<br />
zusehen dürfen – ein bis heute unfassbar<br />
geiler Shot, im doppelten Wortsinn. Er<br />
ist die perfekte Mischung aus Engel und<br />
tasmanischer Teufel. Und wie steht es so<br />
schön eintätowiert entlang seiner linken<br />
Brust: Wir sind hier, um zu lachen und<br />
unser Leben so gut zu leben, dass der Tod<br />
vor Angst zittert, es uns zu nehmen. Jake,<br />
ich bin bereit dafür! (jh)
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Lifestyle Fetisch 56<br />
Farbenfroh & geruchsintensiv<br />
in den Frühling<br />
Die Lust auf<br />
geile Socken<br />
Der geneigte schwule Mann ist<br />
ja stets bemüht, dem allerneusten<br />
Trend nicht nachzueifern,<br />
sondern vorauszulaufen, sozusagen<br />
selbsterfüllend zu beweisen,<br />
wie hip wir sind. Im Zuge<br />
dieser Eigenschaft trägt Mann<br />
nun in diesem Frühling wieder<br />
knallbunte Socken.<br />
Für die Socken-Fetischisten unter uns ein<br />
Augen- beziehungsweise olfaktorischer<br />
Schmaus. Riechen bunte Socken eigentlich<br />
anders als die klassischen weißen<br />
Teile, die einige Jungs so scharf und hart<br />
werden lassen? Die bunte Sockenpracht<br />
auf alle Fälle gibt es mit coolen Stadtmotiven<br />
aus Berlin ebenso wie thematisch an<br />
Filmen oder Stars aus der Musikbranche<br />
angelehnt. Wem das dann doch etwas<br />
zu gewagt ist, der kann zu einfarbigen<br />
grellen Socken greifen – quasi die zeitlose<br />
Variante für den reiferen, doch trotzdem<br />
stets noch jugendlichen Herren im Alter<br />
von 28+++.<br />
Für Fitnessfreunde gibt es sogar ganze<br />
Ensembles, passend zusammengestellt<br />
zum Beispiel werden dann die neonfarbigen<br />
Socken zu den Adidas-Sportschuhen<br />
gereicht, die Ton in Ton perfekt zu dem<br />
atmungsaktiven T-Shirt samt Sporthose<br />
passen. So ausgestattet, muss man doch<br />
mindestens einmal täglich ein Selfie vor<br />
dem übergroßen Spiegel des Fitnessstudios<br />
machen. Da bleibt dann oftmals gar<br />
keine Zeit mehr, noch direkt aktiv Sport<br />
zu betreiben. Wäre ja auch zu schade<br />
um die schönen Socken. Obwohl Jungs,<br />
gerade nur noch mit Socken bekleidet, der<br />
schönste Anblick bleiben, oder?
57<br />
Fetisch<br />
Kaum war man als schwuler Mann sexuell aktiv und damit<br />
verpflichtend trendbewusst, griff man nur noch zur allseits<br />
schlichten und schwarzen Socke – je nach Jahreszeit mal kurz<br />
oder lang. Das kleine Schwarze eben, so wie Coco Chanel es einst<br />
nannte. Und nun werden wir plötzlich bunt, grell oder zudem<br />
witzig – Sprüche inklusive. Manch einem Herren mag man bei<br />
diesem Anblick gerne raten, die Socke lieber doch wieder in den<br />
Wonder-Jock-Strap zu stecken – da macht sie mehr Eindruck.<br />
Doch bei anderen Kerlen passt das plötzlich wie von Zauberhand<br />
doch überein und wir lernen: Wer die Lebenslust mit einem<br />
Lächeln in die Welt trägt, darf auch etwas Farbenfreude an den<br />
Füßen haben. Bleibt nur die Frage offen, ob bunte Socken jetzt<br />
genauso geil riechen können wie einfarbige Teile? (jh)<br />
In meiner Jugend – das war jene Zeit, als<br />
es noch kein Internet gab, also praktisch<br />
direkt, nachdem der Ur-Mensch aus der<br />
Höhle gefallen war – waren Socken meistens<br />
einfarbig schwarz oder weiß, wobei<br />
letztere gerne an Stränden der Adriaküste<br />
in tödlicher Kombination mit Sandalen<br />
und käseweißen nackten Unterschenkeln<br />
präsentiert wurden. Ansonsten ging die<br />
Fußbekleidung bei Schwulen in der Pubertät<br />
gerne als berühmte Masturbations-<br />
Socke in die Geschichte ein. Anderenfalls<br />
hätte Mutti bei einem plötzlich massiv<br />
angestiegenen Taschentuch-Konsum bei<br />
Junior irgendwann eine chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung<br />
vermutet.<br />
Eine weitere Verwendung gerade in der<br />
Pubertät fand die Socke auch als einfachste<br />
Variante, die Beule in der Unterhose<br />
beim Sportunterricht etwas voluminöser<br />
ausfallen zu lassen, gerade dann, wenn<br />
man anderweitig noch nicht als Zeichen<br />
purer Männlichkeit mit der ersten Gesichtsbehaarung<br />
auftrumpfen konnte.<br />
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Kunst | Kultur 58<br />
DER <strong>HIM</strong> KULTURTIPP DES MONATS<br />
PRÄSENTIERT VON BOUYGERHL -<br />
DEM QUEEREN MUSIKARCHIV!<br />
EKSTASE FÜR<br />
DEINE OHREN!<br />
LIE NING<br />
Lie Ning ist mehr als nur Musik. Lie Ning<br />
ist Mode, Tanz, Kunst, Körper – aber<br />
vor allem Stimme. Und was für eine!<br />
Irgendwo zwischen Soul, Indie und R‘n‘B<br />
begeistert der sexy Berliner mit beeindruckender<br />
Reife, überraschender Tiefe<br />
und einem Sound von internationalem<br />
Format. Für mich aktuell einer der aufregendsten<br />
queeren Musiker Deutschlands!<br />
Nun erschien mit ‚Utopia‘ sein lang<br />
erwartetes Debütalbum – eine Explosion<br />
audiovisueller Momente: Nackte Haut<br />
trifft auf mondänen Pop, emotionale Bilder<br />
von träumerischer Weite auf bitterernste<br />
Momente.<br />
Mit seiner unfassbar weichen Stimme<br />
und einer fesselnd intimen Intensität<br />
leitet Lie Ning uns an einen Ort tiefster<br />
Verletzlichkeit und teilt mit schonungsloser<br />
Offenheit sein Innerstes. Man möchte<br />
gleichzeitig Weinen und Tanzen, in<br />
beiden Fällen aber mit Gänsehaut. ‚Utopia‘<br />
ist facettenreich, ausdrucksstark und mitreißend<br />
– kurz: A Star is Born! (Zacker)<br />
Lie Ning - Utopia<br />
Instagram: @lie__ning<br />
Video: https://youtu.be/Up1DP4IR4aQ<br />
Entdecke über 1.200 weitere queere<br />
Musiker auf www.bouygerhl.com!<br />
Deinem Archiv für queere Musik.<br />
Foto: AnikaZachow
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