Was Experten raten_Herzgesundheit_2022_07_01
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<strong>Was</strong> <strong>Experten</strong> <strong>raten</strong><br />
Themenschwerpunkt Herz und Gefäße<br />
Gesundes Herz<br />
und starke Gefäße<br />
© Inspiring/shutterstock.com<br />
Ihre <strong>Experten</strong><br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Zeppelinstraße<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Zeppelinstraße<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Zeppelinstraße<br />
BlausteinPraxen<br />
Herzklinik Ulm<br />
Prof. Dr. med. Johannes Lemke<br />
Dr. med. Denis Pek<br />
Dr. med. Karl-Heinz Vogler<br />
Dr. med. Julian Zimmermann<br />
Dr. med. Winfried Haerer<br />
AREION<br />
Kompetenzzentrum<br />
Praxisklinik Ulm<br />
Zentrum für ambulante<br />
Rehabilitation<br />
Alb-Donau Klinikum<br />
Ehingen<br />
Uniklinik Ulm<br />
Dr. med. Marc Daniel Röderer<br />
Dr. med. Gregor Cammerer<br />
Dr. med. Robert Lauer<br />
PD Dr. med. Sinisa Markovic<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer<br />
App aufs Herz<br />
Bei einem Herzinfarkt muss es schnell gehen. Jede Sekunde zählt. In neun von zehn Fällen in der Notfallambulanz haben die Brustschmerzen<br />
allerdings eine andere Ursache. Kann ein Computerprogramm im Ernstfall bei der richtigen Diagnose helfen? Von Julia Haaga<br />
Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />
können das Leben kosten. Der<br />
Herzinfarkt zählt mit rund 47 000<br />
Sterbefällen zu den häufigsten<br />
Todesursachen in Deutschland.<br />
Wichtig ist es daher, Alarmsignale,<br />
wie beispielsweise Brustschmerzen,<br />
früh zu erkennen und optimal<br />
zu behandeln. Eine Tatsache,<br />
die Forschern um Prof. Dr. Stefan<br />
Blankenberg, Direktor der Klinik<br />
für Kardiologie und ärztlicher Leiter<br />
des Universitären Herz- und<br />
Gefäßzentrums (UHZ) in Hamburg,<br />
keine Ruhe lässt. Doch wann<br />
ist ein Notfall ein Notfall?<br />
Kann ein Algorithmus im<br />
Ernstfall helfen?<br />
Im interdisziplinären Team haben<br />
PD Dr. Johannes Neumann, Oberarzt<br />
der Klinik für Kardiologie am<br />
UHZ in Hamburg, und Dr. Betül Toprak,<br />
Assistenzärztin der Klinik und<br />
Empfängerin der Projektförderung<br />
durch die Deutsche Herzstiftung,<br />
eine vom Computer kalkulierte Berechnung<br />
aufgestellt, welche die<br />
Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen<br />
eines Herzinfarktes bestimmen<br />
kann. Das Programm kalkuliert das<br />
Herzinfarktrisiko und schlägt dann<br />
Alarm? „Zuerst geht es darum, die<br />
Therapie des Einzelnen zu individualisieren.<br />
Um das Risiko in der<br />
Kalkulation festzulegen, muss man<br />
individuelle Kriterien bestimmen.<br />
Bei den Patientinnen und Patienten,<br />
die wir täglich in der Notaufnahme<br />
behandeln, haben etwa 10 bis<br />
20 Prozent einen Infarkt.“ Der Rest:<br />
Lungenembolien, Aortendissektionen,<br />
Erkrankungen des Verdauungstraktes<br />
und mehr. Im interdisziplinären<br />
Team aus Kardiologen, Statistikern<br />
und Informatikern arbeiten<br />
Dr. Betül Toprak und PD Dr.<br />
Johannes Neumann derzeit an einer<br />
zukünftigen App, die auf das Herzinfarktrisiko<br />
des Patienten individuell<br />
eingeht und patientenspezifische<br />
Faktoren einberechnet. Seit 15 Jahren<br />
arbeitet die Notfallmedizin<br />
bereits mit einem Algorithmus,<br />
der das Herzinfarktrisiko berechnet.<br />
Die Berechnungskomponente,<br />
mit der der bereits etablierte<br />
Algorithmus das Risiko einer<br />
schwerwiegenden kardiovaskulären<br />
Erkrankung bemisst, ist ein<br />
Biomarker namens Troponin.<br />
„Dieser Biomarker wird im Falle<br />
eines Herzmuskelschadens freigesetzt,<br />
kursiert dann im Blut<br />
und wird damit für uns messbar“,<br />
wie Dr. Toprak erklärt. „Der vor-<br />
Dr. Betül Toprak und PD Dr. Johannes Neumann vor der Notaufnahme<br />
des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).<br />
<br />
Foto: Axel Kirchhof, Fotograf (UKE)<br />
handene Algorithmus entscheidet:<br />
Entweder es liegt ein Herzinfarkt<br />
basierend auf den Troponin-Werten<br />
vor oder nicht? Das<br />
ist Schwarz-Weiß-Denken.“ „Es<br />
gibt viele Einflusswerte, die gar<br />
nicht in Betracht gezogen werden“,<br />
wie PD Dr. Neumann hervorhebt.<br />
Bei älteren Menschen<br />
seien die Troponin-Werte höher,<br />
ebenso auch bei Patienten mit<br />
Bluthochdruck, wohingegen<br />
Frauen generell einen geringeren<br />
Wert im Körper aufweisen würden.<br />
Die Kriterien des Algorithmus,<br />
mit denen in der Notfallkardiologie<br />
zukünftig die Versorgungsqualität<br />
optimiert werden<br />
könnten: „Variablen wie das Alter,<br />
Geschlecht, kardiovaskuläre<br />
Risikofaktoren und Vorerkrankungen<br />
können die Konzentration<br />
des zirkulierenden Troponins<br />
und damit auch das individuelle<br />
Risiko für das Vorliegen eines<br />
Herzinfarktes erheblich beeinflussen“,<br />
so Dr. Toprak.<br />
Arbeit im Bereich der<br />
künstlichen Intelligenz<br />
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
arbeiten die<br />
Mediziner im Bereich der künstlichen<br />
Intelligenz, kreieren dabei<br />
verschiedene Modelle, um<br />
nach dem besten Modell sicher<br />
und zuverlässig einen Herzinfarkt<br />
feststellen zu können. „Die<br />
Digitalisierung wird auch in Zukunft<br />
ein ausschlaggebender<br />
Punkt sein“, ist sich Dr. Betül<br />
Toprak sicher. „Digitale Tools<br />
und Applikationen werden uns<br />
zwar nicht ersetzen können,<br />
aber mehr Klarheit für den behandelnden<br />
Mediziner im Notfall<br />
schaffen.“<br />
Noch ist der Algorithmus in<br />
der Bearbeitung. Wenn die Forscherin<br />
nach einer 48-Stunden-Woche<br />
die Station verlässt,<br />
geht die interdisziplinäre Forschung<br />
weiter, um den Algorithmus<br />
schon in naher Zukunft in<br />
der Notaufnahme anwendbar zu<br />
machen. „Die Deutsche Herzstiftung<br />
unterstützt uns finanziell<br />
bei der Entwicklung unserer<br />
App, worüber wir sehr froh<br />
sind“, sagt Dr. Betül Toprak.<br />
Informationen der Deutschen Herzstiftung:<br />
www.herzstiftung.de<br />
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<strong>Was</strong> <strong>Experten</strong> <strong>raten</strong><br />
Die Entstehung des Herzinfarktes<br />
Bild: Deutsche Herzstiftung<br />
Koronare Herzkrankheit und Symptome<br />
Die koronare Herzkrankheit<br />
ist charakterisiert<br />
durch Ablagerungen<br />
(Plaques) in der Gefäßwand<br />
der Herzkranzgefäße,<br />
die durch die<br />
Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)<br />
hervorgerufen<br />
sind. Die koronare<br />
Herzkrankheit entsteht<br />
in einem schleichenden<br />
Prozess, der sich über<br />
Jahre bis hin zu Jahrzehnten<br />
unbemerkt entwickeln<br />
kann. Schaubild<br />
A verweist auf eine<br />
gesunde Arterie, in der<br />
das Blut ungehindert<br />
fließt. Im Schaubild B<br />
führt die Arteriosklerose<br />
zu ersten Ablagerungen<br />
in der Gefäßwand ohne<br />
wesentliche Störungen<br />
des Blutflusses. Abbildung<br />
C zeigt eine fortgeschrittene<br />
Gefäßverkalkung<br />
mit starken Ablagerungen.<br />
Diese Einengung<br />
behindert den<br />
Blutfluss. In Ruhe reicht<br />
der Blutfluss noch aus,<br />
um den Herzmuskel<br />
ausreichend mit Sauerstoff<br />
zu versorgen. Unter<br />
körperlicher Belastung<br />
hingegen kann der<br />
dann steigende Bedarf<br />
nicht mehr erfüllt werden.<br />
Jetzt bekommt der<br />
Patient Brustschmerzen,<br />
die nach Beendigung<br />
der Belastung wieder<br />
weggehen, sogenanntes<br />
Belastungsangina.<br />
Abbildung D zeigt<br />
die dünne, raue Gefäßinnenwand,<br />
die über<br />
der Plaque einreißt. Es<br />
bildet sich ein Blutgerinnsel,<br />
das das Herzkranzgefäß<br />
vollständig<br />
verschließt. Der Blutfluss<br />
und damit die Versorgung<br />
der Herzmuskulatur<br />
ist unterbrochen.<br />
Der Patient klagt über<br />
Brustschmerzen im Ruhezustand,<br />
Ruhe-Angina.<br />
Er muss sofort in<br />
eine Klinik, um das Blutgerinnsel<br />
zu beseitigen.<br />
Je mehr Zeit bis zur<br />
Wiederöffnung des Gefäßes<br />
vergeht, desto<br />
mehr Muskelgewebe<br />
stirbt ab. Der klassische<br />
Brustschmerz ist bei<br />
Frauen häufig nicht so<br />
stark ausgeprägt. Frauen<br />
erkennen daher die<br />
Gefahr häufig deutlich<br />
später. Die Erkrankung<br />
tritt bei ihnen statistisch<br />
gesehen zehn Jahre<br />
nach der Menopause<br />
auf. Herzinfarktsymptome<br />
bei Frauen:<br />
Druck- oder Engegefühl<br />
in der Brust, Kurzatmigkeit/Atemnot,<br />
Schweißausbrüche,<br />
Rückenschmerzen,<br />
Übelkeit<br />
und Erbrechen, Schmerzen<br />
im Oberbauch, Ziehen<br />
in den Armen, unerklärliche<br />
Müdigkeit, Depressionen.<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Zeppelinstraße<br />
Prof. Dr. med. Johannes Lemke,<br />
Dr. med. Denis Pek,<br />
Dr. med. Karl-Heinz Vogler<br />
Zur Praxis<br />
Die Praxis für Venenheilkunde und<br />
Proktologie bietet ein umfassendes<br />
operatives und nicht-operatives<br />
Behandlungskonzept.<br />
Kontakt<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Zeppelinstraße<br />
Zeppelinstraße 16, 89160 Dornstadt<br />
E-Mail: info@gemeinschaftspraxis-zeppelinstrasse.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>348 9887-0<br />
www.gemeinschaftspraxis-zeppelinstrasse.de<br />
Venenpraxis in Dornstadt: Willkommen in der Zeppelinstraße<br />
Frischer Wind in der Gemeinschaftspraxis Zeppelinstraße in Dornstadt. „Professor Johannes Lemke und Dr. Denis<br />
Pek sind jetzt Teil unseres Teams“, freut sich Dr. Karl-Heinz Vogler.<br />
In der Gemeinschaftspraxis mit<br />
chirurgischem Schwerpunkt sind<br />
gerade die letzten Patienten nach<br />
Hause gegangen. Professor Johannes<br />
Lemke telefoniert mit einem<br />
Anästhesisten des Klinikums Langenau.<br />
Alle Eingriffe werden in<br />
der Gemeinschaftspraxis besprochen,<br />
doch die größeren Operationen<br />
finden in Langenau statt.<br />
„Hier haben wir eine Abteilung<br />
mit Belegbetten“, wie der Professor<br />
später erzählen wird. Dr. Karl-<br />
Heinz Vogler und Dr. Denis Pek<br />
besprechen derweil einzelne Patientenakten.<br />
„Wir tauschen uns<br />
zum Patientenwohl gerne aus. Es<br />
ist immer gut, eine zweite Meinung<br />
einzuholen“, sind sich die<br />
beiden Spezialisten einig.<br />
Dr. Vogler sitzt am Schreibtisch<br />
seines freundlich wirkenden<br />
Behandlungsraums. Er erklärt das<br />
„ClosureFast“-Verfahren, um<br />
Krampfadern schnell und<br />
schmerzlos zu beseitigen. Als erste<br />
Praxis im Alb-Donau-Kreis<br />
habe man das Verfahren hier angewandt.<br />
„Es ist gigantisch, wie<br />
sich die Krampfadertherapie in<br />
Die Gemeinschaftspraxis Zeppelinstraße ist eine Venenpraxis in Dornstadt.<br />
<br />
Bild: Gemeinschaftspraxis Zeppelinstraße<br />
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den letzten 10 bis 15 Jahren verändert<br />
hat“, erklärt er. „Neue, deutlich<br />
weniger invasive Verfahren<br />
haben unsere Behandlungsmöglichkeiten<br />
ergänzt und bereichert.<br />
So können wir für jeden Patienten<br />
ein passendes Verfahren anbieten.<br />
Bei den minimal-invasiven<br />
endovenösen Operationen wird<br />
die Vene punktiert und bei 120<br />
Grad schlichtweg thermisch zerstört.<br />
Eine kleine Sonde wird dabei<br />
in die Vene eingeführt. Diese<br />
misst den Venenwiderstand und<br />
auch die optimale Energie, um<br />
diese einfach und sicher zu veröden.<br />
Gerade bei Patienten, die<br />
man mit dem Venenstripping, aufgrund<br />
von Vorerkrankungen,<br />
nicht mehr operieren kann, ist<br />
dieser minimale Eingriff hervorragend.“<br />
Eine weitere, minimal-invasive<br />
Methode bei mehrfach voroperierten<br />
Patienten ist die Schaumverödung.<br />
Mit einem Schaum, unter<br />
Ultraschall-Kontrolle appliziert,<br />
wird die Krampfader<br />
schlichtweg verödet. Narkose?<br />
„Im Gegenteil. Der Patient kann<br />
nach der schmerzfreien Injektion<br />
direkt nach Hause.“ Kleinere chirurgische<br />
Eingriffe unternehmen<br />
die Fachärzte in der Spezialpraxis.<br />
Für die größeren Operationen<br />
haben die Ärzte jeweils einen Tag<br />
pro Woche in der Klinik in Langenau<br />
eingeplant. Um den Patienten<br />
jederzeit zur Seite zu stehen,<br />
ist ein ausführliches Vorgespräch<br />
an der Tagesordnung. Den ambulanten<br />
oder stationären Eingriff<br />
nimmt anschließend der jeweilige<br />
behandelnde Arzt vor. „Für unsere<br />
operierten Patienten halten<br />
wir eine 24-Stunden-Bereitschaft<br />
vor“, wie der Venenspezialist abschließend<br />
erklärt.<br />
Die unterschätzte Volkskrankheit: Venenleiden<br />
Schneller wieder mobil mit diesen Therapieformen: Gefäßchirurg Dr. Julian Zimmermann berichtet aus langjähriger<br />
Erfahrung über schonende Behandlungsmethoden, die eine sanfte Heilung bei Venenleiden versprechen.<br />
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BlausteinPraxen<br />
Dr. med. Julian Zimmermann<br />
Zur Person<br />
Dr. Julian Zimmermann ist<br />
Chirurg, Gefäßchirurg, Phlebologe<br />
und Belegarzt der BlausteinKlinik.<br />
Kontakt<br />
BlausteinKlinik<br />
Erhard-Grözinger-Straße 102<br />
89134 Blaustein<br />
www.blausteinpraxis.de<br />
<strong>07</strong>31 9535-0<br />
Ungefähr dreißig Prozent der Bevölkerung<br />
leidet unter einer behandlungsbedürftigen<br />
Krampfader-Erkrankung,<br />
auch Varikose<br />
genannt. Dahinter steckt eine<br />
Bindegewebsschwäche, durch<br />
die die Venenwände ausleiern<br />
und die damit verwachsenen<br />
Venenklappen als Rückschlagventile<br />
nicht mehr funktionieren.<br />
Das Blut fließt nicht mehr<br />
zielgerecht zum Herzen und dadurch<br />
erweitern sich die betroffenen<br />
Venenabschnitte im Bein.<br />
Die subjektiven Symptome der<br />
Patienten müssen dabei nicht<br />
mit dem objektiven, wahren<br />
Krankheitsbild korrelieren. Dabei<br />
werden schwere Spannungsund<br />
Schwellungsgefühle, sowie<br />
Schmerzen nach längerem Stehen<br />
in den Beinen empfunden.<br />
Es zeigen sich Besenreiser, Varizen,<br />
sichtbare Krampfadern<br />
und später auch Ödeme, Verfärbungen<br />
und Hautveränderungen.<br />
Die schwerste Form dieser<br />
chronischen, venösen Insuffizienz<br />
ist das „offene Bein“, das<br />
„Ulcus cruris venosum“. Als Folge<br />
davon kann es zu einer Stadium-abhängigen,<br />
deutlichen Einschränkung<br />
der Lebensqualität<br />
für die Betroffenen kommen.<br />
Die Basistherapie besteht vor allem<br />
in der Anwendung medizinischer<br />
Kompressionsstrümpfe mit<br />
körperlicher Bewegung. Die modernen<br />
Therapieformen der Varikose<br />
orientieren sich am jeweiligen<br />
Beschwerdebild.<br />
Operationsalternative:<br />
Radiofrequenzobliteration<br />
Neben der klassischen Varizen-Behandlung,<br />
einer offenen<br />
Entfernung der Vene, das Stripping,<br />
haben sich vor allem minimal-invasive<br />
Therapieformen<br />
durchgesetzt und bewährt. Dr.<br />
Julian Zimmermann, Belegarzt<br />
in den BlausteinPraxen und der<br />
BlausteinKlinik, bringt durch seine<br />
langjährige Tätigkeit, auch als<br />
Chefarzt, ein äußerst breites Wissen<br />
in der Gefäßmedizin und chirurgische<br />
Erfahrung im Bereich der<br />
Gefäßchirurgie mit. Mittlerweile<br />
hat er sich auf die Venenerkrankungen<br />
und vor allem auf die operativen<br />
minimal-invasiven Therapieformen<br />
spezialisiert. Seit über<br />
20 Jahren gibt es diese Technik,<br />
bei der die betroffenen Venenabschnitte<br />
mit einer Hitzesonde<br />
verschweißt werden. Über eine<br />
Punktion wird der Katheter in<br />
die Vene eingebracht und bei<br />
Temperaturen von 120 Grad wird<br />
der betroffene Abschnitt sozusagen<br />
„verkocht“. Es gibt praktisch<br />
keine Hautschnitte und<br />
keinen Blutverlust. Die Restvene<br />
wird vom Körper auf Dauer<br />
abgebaut. Der Patient ist im Gegensatz<br />
zur klassischen Operation<br />
deutlich schneller mobil und<br />
schmerzfreier. Oft wird dieses<br />
thermische Verfahren, ähnlich<br />
dem Laser, mit Schaumverödung<br />
und Entfernung von kleinen Seitenästen<br />
kombiniert. Durch das<br />
schonende Verfahren ist es auch<br />
möglich, beide Beine in einer Sitzung<br />
zu operieren.<br />
Neueste Technik – Verklebung<br />
Bei diesem speziellen Verfahren<br />
kann sogar nur unter örtlicher<br />
Betäubung ein Katheter in die<br />
Vene eingebracht werden und<br />
der betreffende Abschnitt wird<br />
dann mit einem „Spezialkleber“<br />
verschlossen. Diese Technik<br />
ist eine Weiterentwicklung<br />
der Therapien und Behandlungen<br />
der Gefäße im Gehirn, die<br />
In der Blausteinklinik<br />
ist alles<br />
unter einem Dach<br />
und im Mittelpunkt<br />
steht der Mensch.<br />
Dr. med. Julian Zimmermann<br />
Gefäßchirurg<br />
schon seit vielen Jahren angewandt<br />
werden. Ultraschall-gesteuert<br />
wird der Katheter platziert<br />
und nur kleine Tropfen dieses<br />
Klebers freigesetzt. Eine kurze,<br />
manuelle Kompression und<br />
die Vene ist sofort verschlossen.<br />
Die Komplikationsrate, in<br />
Bezug auf Blutungen und Nervenschädigungen,<br />
ist nachweislich<br />
noch geringer als bei den<br />
thermischen Verfahren. Wichtig<br />
dabei ist es, die richtige Methode<br />
für die Patienten zu finden.<br />
Ziel dieser Behandlungen<br />
ist vor allem die Beschwerdefreiheit<br />
der Patienten, um dadurch<br />
eine bessere Lebensqualität<br />
zu erreichen. Außerdem<br />
sollen auch Spätschäden wie<br />
Hautveränderungen, Thrombosen,<br />
aber vor allem „offene Beine“<br />
(Ulcus) vermieden werden.<br />
Auch hier hat sich die Blaustein-<br />
Klinik/BlausteinPraxen mit den<br />
beiden Chirurgen und den beiden<br />
Dermatologinnen auf die<br />
Behandlung von langwierigen<br />
und chronischen Wunden spezialisiert<br />
(Zertifiziertes Wundzentrum).<br />
Der große Standardvorteil<br />
liegt darin, dass nicht nur<br />
ambulant, sondern auch die Patienten,<br />
je nach Schweregrad<br />
der Erkrankung und der Risiken,<br />
stationär behandelt werden<br />
können. „Alles unter einem<br />
Dach und im Mittelpunkt steht<br />
der Mensch“, so der erfahrene<br />
Gefäßchirurg.
<strong>Was</strong> <strong>Experten</strong> <strong>raten</strong><br />
Eine Klinik mit Herz<br />
19 qualifizierte Fachärzte, Assistenzärzte und 110 medizinische Fachkräfte bilden an drei Standorten eine der größten<br />
Herzkliniken Baden-Württembergs. Klinikleiter Dr. Winfried Haerer über die Themen, die ihm am Herzen liegen.<br />
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Herzklinik Ulm<br />
Dr. Winfried Haerer, Klinikleiter<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Winfried Haerer ist Internist,<br />
Kardiologe und Leiter der<br />
Herzklinik Dr. Haerer und Partner<br />
mit den Standorten Ulm, Neu-Ulm<br />
und Geislingen. An der Universitätsklinik<br />
hat er die Interventionskardiologie<br />
eingeführt. 1992 hat er<br />
die Praxis Dr. Haerer mit Herzkatheteranlage<br />
gegründet und die<br />
Konzession für die heutige Herzklinik<br />
erhalten. Das Ziel der Herzklinik<br />
ist es, alle Patienten kardiologisch<br />
und angiologisch bestmöglich zu<br />
versorgen und ihnen mit allen medizinischen<br />
Möglichkeiten zu helfen.<br />
Die Klinik mit 53 000 Patienten<br />
jährlich, ist spezialisiert auf<br />
Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen.<br />
Kontakt<br />
Herzklinik Ulm<br />
Magirusstraße 49<br />
89<strong>07</strong>7 Ulm<br />
winfried.haerer@herzklinik-ulm.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>31 93530-70<br />
www.herzklinik-ulm.de<br />
Das Thema Vorsorge sollten<br />
auch diejenigen beachten, bei<br />
denen keine Beschwerden vorliegen.<br />
„Es geht um Personen,<br />
bei denen gewisse Risiken vorliegen“,<br />
so der Herzspezialist.<br />
„Menschen, bei denen Eltern<br />
oder Geschwister beispielsweise<br />
eine Herzerkrankung haben.<br />
Aber auch Personen mit Übergewicht,<br />
Bluthochdruck, Cholesterin<br />
und übermäßigem Stress.“<br />
Ab dem 40. Lebensjahr sei es<br />
grundsätzlich ratsam, sich untersuchen<br />
zu lassen. Wenn Stress<br />
zudem durch Genussmittel wie<br />
Alkohol, Nikotin oder ungesundem<br />
Essen komplettiert werde,<br />
steigt das Risiko einer koronaren<br />
Herzerkrankung. „Bei<br />
Stress empfiehlt sich Sport und<br />
Bewegung. Nicht jeder hat das<br />
Zeug zum ausdauernden Kraftsportler,<br />
doch auch Spaziergänge,<br />
Radfahren oder Schwimmen<br />
können für einen angemessenen<br />
Ausgleich sorgen.“<br />
Wenn das Herz schmerzt<br />
Eingeschränkte Leistung, Luftnot<br />
und Schmerzen sollten Betroffene<br />
ernst nehmen. Auch Personen mit<br />
Depressionen können zu Herzerkrankungen<br />
neigen. Das Gleiche<br />
gilt im umgekehrten Fall: „Auch<br />
eine Herzerkrankung kann Depressionen<br />
auslösen. Etwa dann,<br />
wenn sich Patienten nach einem<br />
Herzinfarkt vor weiteren Komplikationen<br />
fürchten.“ Eine Gesprächstherapie<br />
zur Aufklärung<br />
wird in der Herzklinik gemeinsam<br />
mit Psychotherapeuten angegangen:<br />
„Oft ist ein gewisses<br />
Training erforderlich, um sich<br />
aus der Angstspirale zu befreien.“<br />
<strong>Was</strong> vielen Patientinnen und Patienten<br />
außerdem hilft, ist der Anschluss<br />
an eine Herzsportgruppe.<br />
Im Verein organisiert, können<br />
Willkommen beim Spezialisten: Herz und Gefäße sind in der Herzklinik Ulm, Dr. Haerer und Partner bestens<br />
versorgt. <br />
Herklinik Ulm<br />
sich Betroffene untereinander<br />
austauschen und mit der richtigen<br />
Bewegung zurück ins alltägliche<br />
Leben finden. Seit über 15<br />
Jahren unterstützt die Herzklinik<br />
mit dem Ulmer Herzsportpreis<br />
die Herzsportgruppen.<br />
Eine Ultraschalluntersuchung<br />
von Herz und Gefäßen, sowie<br />
ein Belastungs-EKG sind zwei<br />
schmerzfreie, unkomplizierte<br />
Methoden, um sich Gewissheit<br />
zu verschaffen. Oftmals bleibt<br />
Betroffenen nur die Veränderung<br />
des eigenen Lebensstils. Gerade<br />
nach einer Corona-Erkrankung<br />
fällt es vielen Patienten schwer,<br />
die körperlichen Einschränkungen<br />
in Kauf zu nehmen: etwa rasche<br />
körperliche und geistige Erschöpfungszustände.<br />
„Hier gibt<br />
es keine Pille auf Rezept, die nach<br />
einer Covid-19-Erkrankung die<br />
sofortige Rückkehr zur körperlichen<br />
und geistigen Leistungsfähigkeit<br />
garantiert.“<br />
Post Covid: in Ruhe zurück<br />
Die Untersuchung von Post-Covid-Patienten<br />
zählt mittlerweile<br />
in der Herzklinik an den drei<br />
Standorten Ulm, Neu-Ulm und<br />
Geislingen zum Tagesgeschäft.<br />
„Es gibt eben keine kausale Therapie<br />
– auch Leistungssportler<br />
bleiben von den sogenannten<br />
Post-Covid-Symptomen wie<br />
schneller Ermüdung und eingeschränkter<br />
Leistungsfähigkeit<br />
nicht verschont.“ Ein ganzes<br />
Bündel Symptome könne Patienten<br />
treffen. „Das einzige, das<br />
hilft, ist die Zeit, gerade auch bei<br />
Long-Covid-Symptomen, die länger<br />
als drei Monate andauern.“<br />
In seltenen Fällen kann eine Corona-Erkrankung<br />
auch zu Herzmuskelentzündungen<br />
führen.<br />
<strong>Was</strong> hier hilft? „Eine ausreichende<br />
Schonzeit. Im Normalfall heilen<br />
die Symptome wieder aus, es<br />
bedarf eben seiner Zeit.“ Generell<br />
sei es ratsam, auf Nikotin zu<br />
verzichten, den Blutdruck im<br />
Auge zu behalten, sich ausreichend<br />
Bewegung zu gönnen und<br />
auf eine gesunde Ernährung mit<br />
ausreichend Gemüse und wenig<br />
Fleisch zu achten. „Wir sehen,<br />
dass Patienten auch nach einer<br />
Covid-19-Impfung eine Herzmuskelentzündung<br />
bekommen können.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, und<br />
das gilt es definitiv zu beachten,<br />
ist allerdings hundertmal geringer<br />
als nach einer Covid-19-Infektion.“<br />
Das Thema<br />
Vorsorge sollten<br />
auch diejenigen<br />
beachten, bei denen<br />
keine Beschwerden<br />
vorliegen.<br />
Dr. med. Winfried Haerer<br />
Klinikleiter<br />
Gefahrenzone Schlaf<br />
Abschließend verweist er auf ein<br />
Indiz, das kaum erkannt, aber ein<br />
großes Risikopotential in sich<br />
birgt: nächtliches Schnarchen.<br />
„Hierbei kann es, wenn die Zunge<br />
nach hinten fällt, zu Atemaussetzern,<br />
der sogenannten Schlafapnoe,<br />
kommen, da die Zunge die<br />
Atemwege blockiert. Betroffene<br />
fühlen sich rasch erschöpft und<br />
können langfristig einen hohen<br />
Blutdruck entwickeln. Durch<br />
den nächtlichen, episodenartigen<br />
Sauerstoffmangel steigert<br />
sich zudem das Risiko eines<br />
Herzinfarkts. Bei Verdacht ist es<br />
hilfreich, den Partner oder sich<br />
selbst zu fragen. Schnarche ich?<br />
Setzt die Atmung manchmal aus?<br />
Eine Screening-Untersuchung<br />
der nächtlichen Schlafgewohnheiten<br />
kann Betroffenen Sicherheit<br />
bringen.“<br />
Herzensprojekt: Leben retten<br />
Anzeige<br />
Kardiologe Dr. Marc Daniel Röderer ist Internist bei Tag und Notarzt bei Nacht. Seit 22 Jahren ist er in den Straßen<br />
Neu-Ulms unterwegs, mit einem Auftrag: Leben zu retten.<br />
AREION<br />
Kompetenzzentrum<br />
Dr. Marc Daniel Röderer<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Marc Daniel Röderer ist<br />
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie<br />
und Notfallmediziner.<br />
Im AREION Kompetenzzentrum<br />
wird die komplette nicht-invasive<br />
Diagnostik mittels Sonographie,<br />
EKG/Ergometrie, LZ-Untersuchungen<br />
sowie Stress-Echokardiographie<br />
angeboten. Patienten profitieren<br />
von einem umfangreichen<br />
Leistungsangebot auf hohem Niveau.<br />
Vom ersten Beratungsgespräch<br />
bis zum Abschluss der Behandlung<br />
werden Patienten<br />
durchgängig von einem spezialisierten<br />
Kardiologen mit langjähriger<br />
Erfahrung individuell betreut<br />
und informiert.<br />
Kontakt<br />
AREION – Kompetenzzentrum<br />
für Medizin und Ästhetik<br />
Reuttier Straße 27<br />
89231 Neu-Ulm<br />
E-Mail: empfang@areion-med.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>31 85<strong>07</strong>9770<br />
www.areion-med.de<br />
Hauptberuflich ist Marc Daniel<br />
Röderer Internist an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik am<br />
RKU und arbeitet stundenweise<br />
als Facharzt für Innere Medizin<br />
und Notfallmedizin beim Areion<br />
Zentrum in Neu-Ulm - ein Experte<br />
für alle kardiologischen Fragestellungen.<br />
Herzensprojekt Notfallmedizin<br />
„Ich bin Pragmatiker und auf der<br />
Straße unterwegs. Mein Herzensprojekt<br />
ist die Notfallmedizin.<br />
Wenn die Rettungskette nicht<br />
funktioniert, sind die Kollegen in<br />
den Herzkatheterlaboren arbeitslos.<br />
Wenn das Herz keinen Sauerstoff<br />
bekommt, kippen Betroffene<br />
bereits nach dreißig Sekunden<br />
um. Fünf Minuten ohne medizinische<br />
Erstversorgung sind<br />
bereits zu lang.“ Geht ein Notruf<br />
ein, geht es sofort zum Patienten.<br />
Von der Rettungswache aus sind<br />
nahezu alle Ortschaften in maximal<br />
zwölf Minuten zu erreichen.<br />
Doch gilt es das Herz und das Gehirn<br />
zu retten, sind zwölf Minuten<br />
eine lange Zeit. Der Kardiologe<br />
verrät, was ihm am Herzen liegt:<br />
„Medizinische Erstversorgung!“<br />
Jede Hilfe ist bei<br />
kardiologischen<br />
Notfällen besser als<br />
keine Hilfe. Jeder<br />
kann helfen.<br />
Dr. med. Marc Daniel Röderer<br />
Kardiologe, Notfallmediziner, Internist<br />
Die Bereitschaft, Erste Hilfe<br />
zu leisten, ist während der Corona-Pandemie<br />
weiter gesunken.<br />
„Die meisten Menschen möchten<br />
Dr. Marc Daniel Röderer im Kompetenzzentrum AREION.<br />
<br />
<br />
Bild: Julia Haaga<br />
gerne helfen, fühlen sich allerdings<br />
oftmals überfordert.“ Dabei könnte<br />
es so einfach sein. „Jede Hilfe<br />
ist besser als gar keine Hilfe!“ Röderer<br />
verweist auf die „oben-ohne-Reanimation“,<br />
bei der hundertmal<br />
pro Minute mit beiden Händen<br />
der Brustkorb runtergedrückt<br />
wird. Diese Druckfrequenz alleine<br />
reicht aus, dass das Gehirn wieder<br />
mit Sauerstoff versorgt wird.<br />
„Staying Alive“, der Kulthit der<br />
Bee Gees aus den Achtzigern hat<br />
genau 100 Beats pro Minute. Der<br />
Notfallmediziner verweist auf ein<br />
YouTube Video von Vinnie Jones.<br />
Im Video erklärt Jones, wie ein<br />
Mensch am Leben gehalten wird,<br />
indem die Reanimation der Musik<br />
folgt – Staying Alive. Am Leben<br />
bleiben.<br />
Vorsorge statt Nachsorge<br />
Ab 50 sollte man mindestens einmal<br />
pro Jahr den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel<br />
sowie den Blutdruck<br />
messen lassen. Oftmals bleibe<br />
ein hoher Blutdruck lang unentdeckt.<br />
Bis sich dieser bemerkbar<br />
macht, können Jahre ins Land gehen.<br />
Zeigen sich dann Anzeichen<br />
wie Kopfschmerzen, Sehstörungen<br />
und Schwindel, ist es oftmals<br />
schon zu spät und der hohe Blutdruck<br />
kann bereits immens Schaden<br />
in Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
angerichtet<br />
haben. Bei Beschwerden, die man<br />
so noch nicht kannte, lohnt sich<br />
eine kardiologische Herz-Ultraschall-Untersuchung.<br />
„Hier können<br />
wir erkennen, wie das Herz<br />
unter Belastung arbeitet.“<br />
Bei der Herzenge, der sogenannten<br />
Angina Pectoris, sind<br />
ein oder mehrere Herzkranzgefäße<br />
verengt und der von diesen<br />
Blutgefäßen versorgte Teil des<br />
Herzmuskels wird nicht mehr<br />
ausreichend mit Blut und Sauerstoff<br />
versorgt. „Reicht das Sauerstoffangebot<br />
nicht mehr, bekommen<br />
viele Betroffene Wirbelsäulenschmerzen.<br />
Bei Frauen äußert<br />
sich das manches Mal in Oberbauchschmerzen<br />
oder der Druck<br />
wandert gar zwischen die Schulterblätter.“<br />
Ein verkanntes Signal.<br />
Solange man keine Brustschmerzen<br />
hat und nicht mehr<br />
atmen muss, als nötig, die Beine<br />
nicht geschwollen sind und<br />
sich mehrere Stockwerke meistern<br />
lassen, ohne stehen bleiben<br />
zu müssen, spricht vieles für ein<br />
gesundes Herz.<br />
100<br />
Mal pro Minute wird bei der „oben<br />
ohne-Reanimation“ mit beiden Händen<br />
auf den Brustkorb gedrückt. Das<br />
entspricht dem Beat des Hits „Staying<br />
alive“ von den Bee Gees.<br />
Jeder kann helfen<br />
Dennoch sind die Risikofaktoren,<br />
teils vererbt, teils eigenhändig<br />
aufgebaut durch Rauchen,<br />
schlechte Ernährung, Übergewicht<br />
und auch Depressionen,<br />
vielzählig. Eine Visite bei Kardiologe<br />
Röderer und eine Auffrischung<br />
der Erste-Hilfe-Kenntnisse<br />
kann Leben retten. Nicht nur<br />
das eigene, sondern vielleicht<br />
auch das einer anderen Person.<br />
Notfallmediziner Dr. Marc Daniel<br />
Röderer hatte bisher 4900<br />
Einsätze. An einen wird er sich<br />
noch lange erinnern: Ein Patient<br />
mit Atemstillstand und Herzinfarkt<br />
verlor das Bewusstsein und<br />
kippte vor dem Haus eines Feuerwehrmannes<br />
um. „Es dauerte<br />
gerade einmal 85 Sekunden, bis<br />
der Patient wiederbelebt wurde.<br />
Nach sieben Tagen in der Klinik<br />
freute sich der Gerettete bereits<br />
darüber, nach Hause gehen zu<br />
können. „Vielleicht eine schicksalhafte<br />
Fügung.“ Ob Zufall oder<br />
nicht, das ist ungewiss. <strong>Was</strong> mit<br />
Sicherheit zählt: Erste Hilfe kann<br />
Leben retten. Und jeder kann helfen.<br />
Das ist gewiss.
<strong>Was</strong> <strong>Experten</strong> <strong>raten</strong><br />
Gut schlafen für ein gesundes Herz<br />
Schlaf ist nicht nur wichtig für das Immunsystem und die Reparaturprozesse der Zellen – auch das Herz profitiert von einem guten und<br />
erholsamen Schlaf. Hier gibt es Tipps, wie man besser ein- und durchschläft.<br />
Gesunder Schlaf wirkt wie ein<br />
Medikament: Während der Nachtruhe<br />
sinken Herzschlag und Blutdruck.<br />
Außerdem werden Fettund<br />
Zuckerstoffwechsel optimiert,<br />
das Immunsystem gestärkt,<br />
die Wundheilung beschleunigt<br />
und zelluläre Reparaturprozesse<br />
angestoßen. Umgekehrt hat<br />
Schlafmangel gravierende Folgen<br />
für den Körper – insbesondere für<br />
das Herz: „Findet der erholsame<br />
Schlaf dauerhaft zur falschen Zeit<br />
oder regelmäßig zu kurz statt,<br />
können die Folgen für die Gesundheit<br />
gravierend und zahlreiche<br />
Krankheiten die Folge sein,<br />
„darunter schwere Erkrankungen<br />
des Herz-Kreislauf-Systems“,<br />
warnt Herzspezialist Prof. Dr. Dr.<br />
phil. Anil-Martin Sinha vom Wissenschaftlichen<br />
Beirat der Deutschen<br />
Herzstiftung und Chefarzt<br />
der Abteilung für Kardiologie am<br />
Sana Klinikum Hof.<br />
Atemaussetzer: Vorsicht bei<br />
Verdacht auf Schlafapnoe<br />
Besonders ausgeprägt seien die<br />
negativen Auswirkungen auf Herz<br />
und Kreislauf bei den schlafbezogenen<br />
Atemstörungen, etwa der<br />
obstruktiven Schlafapnoe.<br />
Während wir schlafen, ist das<br />
Gehirn hochaktiv: „In den verschiedenen<br />
Schlafphasen formt<br />
und festigt sich das Gedächtnis“,<br />
erklärt Prof. Sinha. Erinnerungen<br />
würden gefestigt und Überflüssiges<br />
gelöscht. „Zwischen der Leistungsfähigkeit<br />
des Gehirns und<br />
der Qualität des Schlafes besteht<br />
ein enger Zusammenhang“, so der<br />
Kardiologe. Doch nicht nur für<br />
die kognitive, auch für die körperliche<br />
Regeneration ist ein erholsamer<br />
Schlaf extrem wichtig.<br />
Wer dauerhaft zur falschen Zeit oder zu wenig schläft, riskiert Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System.<br />
Denn während wir schlafen, werden<br />
zelluläre Reparaturprozesse<br />
angeschaltet und bestimmte<br />
Stoffwechselprozesse aktiviert<br />
und optimiert – etwa der Fettund<br />
Zuckerstoffwechsel. Zudem<br />
wird der Blutdruck langfristig<br />
konstant gehalten, was sich auf<br />
die Gesundheit von Herz und<br />
Kreislauf auswirkt. Umgekehrt<br />
kann chronischer Schlafmangel<br />
Entzündungsprozesse im Körper<br />
anstoßen: Es entstehen aggressive<br />
Sauerstoffmoleküle, sogenannte<br />
„freie Radikale“, die Zellen und<br />
Gewebe angreifen und unter anderem<br />
die Arteriosklerose begünstigen,<br />
eine der Hauptursachen<br />
für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Von einer Schlafstörung<br />
spricht man, wenn ein<br />
Mensch über einen Zeitraum von<br />
einem Monat oder länger mindestens<br />
dreimal pro Woche Schwierigkeiten<br />
mit dem Ein- oder<br />
Durchschlafen hat. Häufig stecken<br />
psychische, neurologische<br />
oder andere körperliche Erkrankungen<br />
hinter einer Schlafstörung.<br />
Zu einer der häufigsten Ursachen<br />
zählt die Schlafapnoe, bei<br />
der es während des Schlafs immer<br />
wieder zu Atem aussetzern<br />
kommt. Typische Symptome sind<br />
Schnarchen und Tagesmüdigkeit.<br />
Die Atemaussetzer in der Nacht<br />
haben gravierende Folgen: Zellen<br />
und Organe werden nicht mehr<br />
ausreichend mit Sauerstoff versorgt.<br />
„Der Körper gerät dann in<br />
einen Alarmzustand, Blutdruck<br />
und Herzfrequenz steigen“, erklärt<br />
Prof. Sinha. Bestehe der Verdacht<br />
auf eine Schlafapnoe, sollten<br />
Betroffene unbedingt einen<br />
Arzt aufsuchen, rät der Kardiologe<br />
und warnt: „Eine unbehandelte<br />
Schlafapnoe erhöht das Risiko<br />
für Herzinfarkt, Herzschwäche<br />
und Schlaganfall und verkürzt die<br />
Lebenserwartung.“<br />
Tipps für einen besseren Schlaf<br />
Neben körperlichen Ursachen<br />
können auch Stress, schwere<br />
Mahlzeiten am Abend oder generell<br />
ein ungesunder Lebensstil<br />
Schlafstörungen begünstigen. Wer<br />
schlecht ein- oder durchschläft,<br />
sollte daher abends nur leichte,<br />
©DEAN DROBOT/SHUTTERSTOCK.COM<br />
proteinreiche Mahlzeiten zu sich<br />
nehmen und mindestens vier<br />
Stunden vor dem Schlafengehen<br />
keinen Kaffee mehr trinken. Weitere<br />
Tipps für einen gesunden<br />
Schlaf sind unter anderem:<br />
1.<br />
Abends etwa immer zur<br />
gleichen Zeit ins Bett gehen.<br />
Einschlaf- und Aufstehzeit<br />
sollten jeweils nicht um mehr als<br />
30 Minuten variieren.<br />
2.<br />
Das Schlafzimmer sollte<br />
kühl, ruhig und abgedunkelt<br />
sein – ideal sind 18 Grad. Frische<br />
Luft sorgt ebenfalls für besseren<br />
Schlaf.<br />
3.<br />
Regelmäßige Schlafrituale<br />
wie Atemübungen, das<br />
Anhören ruhiger Musik oder Meditation<br />
helfen dabei, zur Ruhe zu<br />
kommen und besser einzuschlafen.<br />
4.<br />
Am späten Abend elektronische<br />
Geräte wie Computer,<br />
Smartphone oder Tablet<br />
meiden. Lieber ein gutes Buch lesen.<br />
5.<br />
Regelmäßige Bewegung<br />
verbessert den Schlaf – allerdings<br />
nicht, wenn man abends<br />
aktiv ist. Deshalb sollte man seine<br />
körperliche Aktivität auf die<br />
Zeit vor 18 Uhr verlegen.rex/pm<br />
10 000 Schritte für<br />
ein gesundes Herz<br />
10 000 Schritte am Tag werden gemeinhin<br />
als gesundheitsförderliches<br />
Ziel angegeben. US-amerikanische<br />
Forscher haben daher insgesamt<br />
15 große internationale Studien mit<br />
insgesamt über 47 000 Teilnehmern<br />
unter die Lupe genommen, die die<br />
Sterblichkeit bei Erwachsenen über 18<br />
Jahren in Zusammenhang mit ihrem<br />
Bewegungsverhalten untersuchten.<br />
Um einen Dosis (Schrittzahl)-Wirkungs-Effekt<br />
nachweisen zu können,<br />
teilten die Wissenschaftler die<br />
Schrittmenge in vier gleich große<br />
Gruppen auf. Dabei zeigtE sich, dass<br />
diejenigen aus der Gruppe mit den<br />
meisten Schritten eine um 40 bis 53<br />
Prozent geringere Sterblichkeitsrate<br />
hatten als diejenigen aus der Gruppe<br />
mit den wenigsten Schritten pro Tag. <br />
<br />
Quelle: Herzstiftung<br />
© YETI STUDIO/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Das Erfolgsrezept<br />
Wir bringen Ihre Themen auf den Punkt.<br />
Gesunde Kommunikation von den <strong>Experten</strong><br />
Die Gesundheit ist unser wertvollstes Gut – ein Satz, der nie an Aktualität verliert. Es gibt in der<br />
Region eine Vielzahl an guten Ärzten und Kliniken, die ihre Dienstleistungen auf dem weiten Feld<br />
der Medizin und Medical Healthcare anbieten. Wie gewinnt man aber künftige Patienten für sich<br />
und stellt sein Fachgebiet professionell vor? Mit der richtigen Kommunikation von den <strong>Experten</strong><br />
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<strong>Was</strong> <strong>Experten</strong> <strong>raten</strong><br />
Die Praxisklinik Ulm: im Zentrum der Behandlung<br />
Er wusste schon während seines Medizinstudiums, dass er in die Chirurgie gehen will. Heute ist Dr. Gregor Cammerer<br />
Inhaber der Praxisklinik Ulm und Ärztlicher Direktor des Wundzentrums Ulm.<br />
Anzeige<br />
Praxisklinik Ulm<br />
Dr. med. Gregor Cammerer, Inhaber<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Gregor Cammerer ist<br />
Facharzt für Chirurgie, (spezielle)<br />
Viszeralchirurgie, Proktologie, Medikamentöse<br />
Tumortherapie und<br />
zertifizierter „ClosureFast“-Experte<br />
Kontakt<br />
Praxisklinik Ulm<br />
Magirusstraße 35/4<br />
89<strong>07</strong>7 Ulm<br />
E-Mail:<br />
info@praxisklinik-ulm.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>31 932960<br />
www.praxisklinik-ulm.de<br />
Über 20 Jahre hatte der Chirurg<br />
am Universitätsklinikum Ulm gearbeitet.<br />
Die Erfahrung zeigte<br />
ihm, wie wichtig es ist, den Patienten<br />
in den Mittelpunkt der Behandlung<br />
zu stellen. Heute arbeitet<br />
er gemeinsam mit Dr. Uta<br />
Waidner, einer ehemaligen Assistenzarztkollegin<br />
in der Praxisklinik,<br />
zentral gelegen in der Ulmer<br />
Magirusstraße.<br />
Die Praxisklinik Ulm verbindet den Komfort einer Praxis mit der modernen<br />
Ausstattung einer Klinik. <br />
Bild: Praxisklinik Ulm<br />
Die genetische Veranlagung<br />
entscheidet<br />
Am Anfang steht die ausführliche<br />
Untersuchung. So beispielsweise<br />
beim Krampfaderleiden, das mittlerweile<br />
als Volkskrankheit in<br />
Deutschland bekannt ist. „Circa 70<br />
Prozent der Bevölkerung leiden unter<br />
Krampfadern“, erklärt der Experte.<br />
Ein Großteil der Erkrankungen<br />
sind dabei genetisch vorbedingt.<br />
Krampfadern entstehen,<br />
wenn die oberflächlichen Blutgefäße,<br />
die Venen, die das Blut zum<br />
Herzen zurücktransportieren, sich<br />
erweitern. Venenklappen sorgen<br />
dafür, dass die Venen das Blut auch<br />
im Stehen zum Herz zurücktransportieren<br />
können. Vergleichbar mit<br />
kleinen Ventilen lassen sie lediglich<br />
den Blutstrom Richtung Herz<br />
zu, verhindern jedoch das Absacken<br />
des Blutes nach unten. In einer<br />
erweiterten Vene schließen<br />
diese Klappen nicht mehr dicht<br />
und ein Teil des Blutes fließt wieder<br />
zurück. „Betroffene leiden dann<br />
unter schweren, geschwollenen<br />
Beinen mit Spannungen und<br />
Schmerzen und im fortgeschrittenen<br />
Stadium auch unter Venenentzündungen<br />
und Unterschenkelgeschwüren.“<br />
Kein Grund zu verzagen.<br />
„Unter sonograpischer Kontrolle,<br />
hochspezialisiert und<br />
zertifiziert, wird der Patient ausführlich<br />
untersucht“, erklärt der<br />
Klinikleiter. Bei Krampfadern gibt<br />
es verschiedene minimal-invasive<br />
Verfahren. Hier bietet sich vor allem<br />
die ambulante und besonders<br />
schonende „ClosureFast“- Therapie<br />
an. In der sogenannten Radiofrequenzablation<br />
wird die Hauptvene<br />
verödet. „Ein minimal-invasiver<br />
Eingriff, bei der die Vene zunächst<br />
punktiert wird. Unter<br />
Ultraschall-Kontrolle wird der Verlauf<br />
der Punktion kontrolliert und<br />
mit einem winzigen Katheter mit<br />
Hochfrequenzenergie die Vene anschließend<br />
auf 120 Grad erhitzt. Bei<br />
der Abgabe von Wärmeenergie<br />
schrumpft die Venenwand und die<br />
Vene wird dicht verschlossen. Das<br />
Blut findet nach dem Verschluss<br />
der kranken Vene den Weg in andere<br />
gesunde Venen. Ein sehr elegantes<br />
Verfahren“, hebt der Experte<br />
hervor. „Innerhalb weniger Tage<br />
nehmen Betroffene in der Regel<br />
wieder ihre Tätigkeiten auf.“<br />
In einigen Fällen führt ein fortgeschrittenes<br />
Krampfaderleiden zu<br />
einem offenen Bein. Dr. Cammerer,<br />
der Ärztlicher Direktor des angeschlossenen<br />
Wundzentrums Ulm<br />
ist, spricht hier von venösen Rückflussstörungen,<br />
die im fortgeschrittenen<br />
Stadium nicht nur Krampfadern,<br />
sondern von der Schwellung<br />
und Hautverfärbung über Veränderungen<br />
der Hauttextur bis hin zum<br />
offenen Bein führen können.<br />
Das Wundzentrum als<br />
verbindendes Instrument<br />
„Bevor wir mit der Behandlung<br />
mittels ClosureFast-Verfahren beginnen,<br />
kann durch eine Unterdrucktherapie<br />
die Heilung der<br />
Wunde herbeigeführt werden. Der<br />
Wundverband wird mit einer Pumpe<br />
verbunden, die unter Unterdruck<br />
Wundflüssigkeit und darin<br />
enthaltene Bakterien aus der Wunde<br />
saugt. Mit diesem modernen<br />
Verfahren können Patienten schonend<br />
behandelt werden, bevor weitere<br />
minimal-invasive Behandlungen<br />
vorgenommen werden. In jedem<br />
Fall ist es wichtig, einen <strong>Experten</strong><br />
zur Diagnose zurate zu<br />
ziehen.“<br />
Herzschwäche: mehr Lebensqualität durch Training<br />
Statistische Auswertungen im jährlichen Herzbericht der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zeigen: Die<br />
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist in Deutschland die häufigste Diagnose bei stationär behandelten Patienten.<br />
Anzeige<br />
Zentrum für ambulante<br />
Rehabilitation (ZAR)<br />
Dr. med. Robert Lauer, Chefarzt<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Robert Lauer ist Facharzt<br />
für Innere Medizin-Kardiologie<br />
und seit 2<strong>01</strong>6 Chefarzt der<br />
Fachabteilung Kardiologie am ZAR.<br />
Kontakt<br />
ZAR Ulm<br />
Pfarrer-Weiß-Weg 10<br />
89<strong>07</strong>7 Ulm<br />
E-Mail: info@zar-ulm.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>31 964293-100<br />
www.zar-ulm.de<br />
Mit steigendem Lebensalter<br />
nimmt die Wahrscheinlichkeit zu,<br />
eine Herzinsuffizienz zu bekommen.<br />
Weil der Herzmuskel zu<br />
schwach ist, um ausreichend Blut<br />
durch den Körper in die Lunge und<br />
auch in andere Organe zu pumpen,<br />
werden diese unzureichend mit<br />
Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.<br />
Bei den Betroffenen kommt<br />
es dann zu Atemnot, Leistungsminderung<br />
und Müdigkeit. Ein<br />
Blutstau kann zu einem lebensbedrohlichen<br />
Lungenödem führen.<br />
Erfreulicherweise konnten gerade<br />
in den letzten Jahren bei der<br />
Therapie der Herzschwäche erhebliche<br />
Fortschritte erzielt werden.<br />
Die Basis stellt eine medikamentöse<br />
Therapie dar. In vielen<br />
Fällen profitieren Patienten auch<br />
von der Implantation eines sogenannten<br />
biventrikulären Schrittmachers/<br />
Defibrillators, welcher<br />
die geschwächte Herzkammer synchron<br />
zum Schlagen bringt und damit<br />
die Pumpleistung verbessert.<br />
Verständlicherweise sind Patienten<br />
bei der Diagnose einer Herzschwäche<br />
unsicher, inwieweit sie<br />
Ein Arzt mit Herz: Der Chefarzt der Kardiologie am ZAR, Dr. Robert Lauer, im Patientengespräch.<br />
ZAR ULM<br />
sich körperlich belasten können<br />
oder treiben aus Vorsicht gar keinen<br />
Sport. Um einer Verschlechterung<br />
der Herzschwäche vorzubeugen,<br />
sowie die Leistungsfähigkeit<br />
und Lebensqualität zu verbessern,<br />
ist regelmäßiges körperliches<br />
Training enorm wichtig. Mehrere<br />
Studien der letzten Jahre haben gezeigt,<br />
dass ein moderates Ausdauertraining<br />
nicht nur Leistungsfähigkeit<br />
und Lebensqualität steigert,<br />
sondern auch die Lebenserwartung<br />
der Patienten verlängert.<br />
Aus diesem Grund wird Patienten<br />
mit Herzschwäche, insbesondere<br />
nach einem Krankenhausaufenthalt,<br />
eine kardiologische Rehabilitation<br />
empfohlen (gemäß der<br />
deutschen kardiologischen Reha-Leitlinie<br />
und der Empfehlungen<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation).<br />
Individuelle Therapieformen<br />
Die Antragstellung zur kardiologischen<br />
Rehabilitation kann durch<br />
den Sozialdienst im Krankenhaus,<br />
den Hausarzt oder den behandelnden<br />
Kardiologen erfolgen. „Im<br />
Zentrum für ambulante Rehabilitation<br />
(ZAR) Ulm bieten wir im<br />
Rahmen einer kardiologischen Rehabilitation<br />
gerade auch für Patienten<br />
mit Herzschwäche eine multimodale,<br />
individuelle Therapie<br />
an“, sagt der kardiologische Chefarzt<br />
des ZAR, Dr. Robert Lauer<br />
und erläutert weiter: „Mit unserem<br />
Team aus Ärzten, Pflegepersonal,<br />
Sportpädagogen, Physio- und Ergotherapeuten,<br />
Psychologen und<br />
Sozialarbeitern erstellen wir ein<br />
fein auf den Patienten abgestimmtes<br />
Programm und bereiten diesen<br />
damit bestmöglich für den Umgang<br />
mit der Erkrankung auf seinem<br />
weiteren Lebensweg vor.“<br />
Dem Herzrhythmus auf die Schliche kommen<br />
Beim Vorhofflimmern ist die elektrische Reizleitung, die „Feinelektronik“ des Herzens, gestört. Im Vorhof herrscht in<br />
solchen Phasen ein regelrechtes Gewitter, und die Erregung des Herzens erfolgt unregelmäßig und unrhythmisch.<br />
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Alb-Donau Klinikum<br />
Ehingen<br />
PD Dr. med. Sinisa Markovic, Chefarzt<br />
Zur Person<br />
PD Dr. Sinisa Markovic ist Facharzt für<br />
Innere Medizin und Kardiologie mit den Zusatzbezeichnungen<br />
Notfall medizin, Intensivmedizin<br />
und Interventionelle Kardiologie.<br />
Kontakt<br />
Alb-Donau Klinikum Ehingen<br />
Spitalstraße 29, 89584 Ehingen<br />
E-Mail: sekimehi@adk-gmbh.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>391 586-5347, www.adk-gmbh.de<br />
Am Anfang dauert so ein „Gewitter“<br />
noch wenige Minuten oder<br />
Stunden, doch dann werden die<br />
Phasen immer häufiger und dauern<br />
länger an. Patient*innen spüren in<br />
solchen Situationen ein Herzrasen,<br />
Herzstolpern, oder haben einen<br />
Druck auf der Brust und fühlen<br />
sich unwohl. Oder aber sie spüren<br />
nichts – das Vorhofflimmern<br />
beruhigt sich wie von selbst. Allerdings<br />
kann Vorhofflimmern selbst<br />
wiederum zu einer Herzschwäche<br />
und Herzinsuffizienz, mit und<br />
ohne begleitenden Klappenerkrankungen<br />
führen. Die Ärzte sprechen<br />
von einer möglichen „Progression<br />
der Erkrankung“ und empfehlen<br />
grundsätzlich eine Behandlung<br />
des Vorhofflimmerns.<br />
Gefürchtet ist jedoch vor allem<br />
eine Folgeerkrankung, die zunächst<br />
mit dem Herzen nichts zu<br />
tun hat: der Schlaganfall. Eine unnötige<br />
Situation, weil sich das Risiko<br />
für den Schlaganfall mit blutverdünnenden<br />
Tabletten senken<br />
ließe. Doch oft bleibt das Vorhofflimmern<br />
unbemerkt. Langzeit-EKGs<br />
messen oft nur für 24<br />
Mit einer Smartwatch können Herzrhytmusstörungen mit einem<br />
Knopfdruck aufgezeichnet werden.<br />
Stunden – die übrigen 364 Tage<br />
bleibt der Rhythmus im Dunkeln<br />
verborgen. Mit steigendem Alter<br />
steigt das Risiko für Vorhofflimmern:<br />
In der 5. Dekade liegt das<br />
Risiko bei 1- 2 Prozent und steigt<br />
mit dem Alter stetig an. Etwa jeder<br />
zehnte 70-Jährige hat wahrscheinlich<br />
Vorhofflimmern – und viele<br />
wissen es nicht einmal. Mit einer<br />
FOTO: ADK GMBH<br />
Smartwatch können Rhythmusstörungen<br />
ganz leicht mit einem<br />
Knopfdruck selbst aufgezeichnet<br />
werden. 30 Sekunden genügen<br />
und eine einfache Ableitung<br />
ist geschrieben. Oft sagt das Gerät<br />
bereits selbst „Dieses EKG deutet<br />
auf Vorhofflimmern hin“. Mit einer<br />
guten Aussagekraft – in Studien<br />
lag die Übereinstimmung mit<br />
der anschließenden ärztlichen<br />
Diagnose über 85 Prozent.<br />
Das Entscheidende<br />
ist, dass<br />
spontan zu jedem<br />
Zeitpunkt, sehr leicht<br />
und ohne großen<br />
Aufwand, ein EKG<br />
geschrieben werden<br />
kann.<br />
PD Dr. Sinisa Markovic<br />
Chefarzt<br />
Vor allem dann, wenn Unwohlsein,<br />
Herzrasen oder Herzstolpern<br />
vorliegen – man spricht dann<br />
von einem „Anfalls-EKG“. Die<br />
weitere Diagnostik und Behandlung<br />
kann sodann zügig und fokussiert<br />
bei den Herzspezialisten<br />
erfolgen. Ob eine Herzrhythmusstörung<br />
wirklich vorliegt, welche<br />
Herzrhythmusstörung und wie<br />
diese zu behandeln ist, entscheiden<br />
die Spezialisten je nach Situation<br />
im Sinne der Patientinnen<br />
und Patienten. „Die Wearables<br />
werden uns in der Medizin der<br />
Zukunft auf jeden Fall beschäftigen.<br />
Schon jetzt gibt es vielversprechende<br />
Untersuchungen<br />
mit künstlicher Intelligenz und<br />
den mit einer Apple Watch aufgezeichneten<br />
EKGs. Es gibt gute<br />
Gründe, lieber heute damit anzufangen<br />
als morgen – um dem eigenen<br />
Herzrhythmus auf die Schliche<br />
zu kommen.“<br />
Die Abteilung Innere Medizin<br />
und Kardiologie im Alb-Donau<br />
Klinikum Ehingen betreibt seit<br />
diesem Jahr zwei Herzkatheterlabore<br />
und eine Sektion für Elektrophysiologie.<br />
Damit können Patientinnen<br />
und Patienten mit<br />
Herzrhythmusstörungen nun<br />
auch in Ehingen wohnortnah behandelt<br />
werden. Das zweite Herzkatheterlabor<br />
verfügt außerdem<br />
über eine Schleuse, so dass die<br />
komplette Device-Chirurgie unter<br />
OP Bedingungen ebenfalls im<br />
Katheter Labor durchgeführt werden<br />
kann.
<strong>Was</strong> <strong>Experten</strong> <strong>raten</strong><br />
Wenn die Luft wegbleibt<br />
Luftnot kann ein Warnzeichen sowohl für COPD – eine chronische Erkrankung der Lunge –<br />
als auch für eine Herzerkrankung sein.<br />
Krankes Herz: Dem eigenen<br />
Körper wieder vertrauen<br />
Ein krankes Herz kann Patienten auch mental stark<br />
belasten. Helfen können Gespräche mit dem Arzt oder<br />
eine Psychotherapie.<br />
Herzalter per App<br />
Wer unter Atemnot leidet, sollte die Ursachen unbedingt vom Arzt abklären lassen. Manchmal steckt neben<br />
einer Lungenerkrankung auch eine Herzschwäche dahinter. <br />
Foto: dpa-mag<br />
Bei Luftnot denken viele zuerst<br />
an ein Problem mit der Lunge.<br />
Doch das Symptom kann auch auf<br />
eine Schwäche des Herzens hindeuten.<br />
Häufig kommt beides zusammen:<br />
Nach Angaben der<br />
Deutschen Herzstiftung hat einer<br />
von drei Herzschwäche-Patienten<br />
auch eine COPD – das ist eine<br />
chronische Lungenerkrankung,<br />
die zur Verengung der Atemwege<br />
führt.<br />
Schneller Kraftverlust<br />
bei Doppelerkrankung<br />
Viele Betroffene wissen laut<br />
Herzstiftung aber nichts von ihrer<br />
Doppelerkrankung: „Wir erleben<br />
leider immer wieder, dass<br />
die Luftnot entweder allein der<br />
Herzschwäche oder der COPD<br />
zugeschrieben wird“, sagt der<br />
Kardiologe Prof. Thomas Voigtländer.<br />
„Die Herz- und die Lungenkrankheit<br />
kommen aber häufig<br />
zusammen vor“, so der Vorstandsvorsitzende<br />
der Herzstiftung.<br />
Wichtig sei darum, dass bei<br />
einer COPD-Diagnose auch nach<br />
einem möglichen Herzleiden geschaut<br />
werde – und umgekehrt.<br />
Liegen beide Erkrankungen zugleich<br />
vor, sorgt das dafür, dass<br />
Betroffene schneller an Kraft verlieren.<br />
Es gilt deshalb, beide Erkrankungen<br />
frühzeitig zu behandeln.<br />
Dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und COPD häufiger<br />
gemeinsam auftreten, liegt unter<br />
anderem daran, dass sie sich bestimmte<br />
Risikofaktoren teilen –<br />
allen voran das Rauchen. Das ist<br />
für die Atemwege und die Blutgefäße<br />
gleichermaßen schädlich.<br />
COPD kann zu<br />
Herzschwäche führen<br />
Aber die eine Erkrankung kann<br />
auch die andere auslösen oder beeinflussen:<br />
So führt COPD mitunter<br />
zu einer Verdickung der rechten<br />
Herzmuskelwand, was in eine<br />
Herzschwäche münden kann –<br />
der Fachbegriff heißt Cor Pulmonale<br />
(Lungenherz). Umgedreht<br />
gilt, dass eine Behandlung einer<br />
vorliegenden Herzschwäche den<br />
Langzeitverlauf einer COPD<br />
deutlich verbessern kann. dpa<br />
Das Herz kann älter sein als das tatsächliche<br />
Alter. Den das Organ wird<br />
neben der erblichen Veranlagung und<br />
Umweltfaktoren vom Lebensstil beeinflusst.<br />
Und davon abhängig steigt<br />
oder sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Wie es genau um<br />
das eigene Herz steht, versucht die<br />
neue „HerzFit-App“ der Deutschen<br />
Herzstiftung zu analysieren. Integriert<br />
ist ein von Herzspezialisten entwickelter<br />
Risikorechner, mit dem das Herzalter<br />
bestimmt werden kann.<br />
Die App „HerzFit“ der Herzstiftung<br />
vergleicht Gesundheitsdaten<br />
und wertet das Risiko für einen<br />
Herzinfarkt aus.<br />
Ein schlechtes Ergebnis bedeute<br />
nicht, dass man dem Herzinfarkt oder<br />
Schlaganfall hilflos ausgeliefert sei, erklärt<br />
der Kardiologe Prof. Heribert<br />
Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen<br />
Herzstiftung. Aber es sollte als Aufforderung<br />
betrachtet werden, etwas für<br />
die Gesundheit zu tun.<br />
Entsprechende <strong>Experten</strong>tipps gibt es<br />
dann auch gleich in der App.<br />
Die „HerzFit-App“ ist kostenfrei im<br />
Apple Store (für iPhone) oder im<br />
Google Play Store (Android) für das<br />
Smartphone verfügbar.<br />
FOTO: ZACHARIE SCHEURER/DPA-MAG<br />
Wenn das Herz krank ist, kann das für die Betroffenen ein echter<br />
Schock sein, der das Vertrauen in den eigenen Körper erschüttert.<br />
Dass Dauerstress schlecht fürs<br />
Herz sein kann, ist bekannt. Doch<br />
es geht auch in die umgekehrte<br />
Richtung: Versagt das Herz, kann<br />
die Psyche darunter leiden. „Eine<br />
Herzkrankheit wie etwa ein Herzinfarkt<br />
ist nicht nur ein verstauchter<br />
Knöchel“, sagt Prof.<br />
Christoph Herrmann-Lingen, Direktor<br />
der Klinik für Psychosomatische<br />
Medizin und Psychotherapie<br />
der Universitätsmedizin Göttingen.<br />
„Ein solches Erlebnis kann<br />
das Urvertrauen in den eigenen<br />
Körper erschüttern.“<br />
© NDAB CREATIVITY/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Den Körper nicht aus<br />
Angst schonen<br />
Ängste und Besorgtheit sind – gerade<br />
in der ersten Zeit – eine normale<br />
psychische Reaktion auf so<br />
ein Ereignis. Und nicht bei allen<br />
Betroffenen normalisiert sich die<br />
Psyche nach einiger Zeit wieder.<br />
„Es gibt Patientinnen und Patienten,<br />
die übermäßig auf den eigenen<br />
Körper achten, um Vorboten<br />
eines neuen Herzinfarktes zu erkennen“,<br />
sagt Herrmann-Lingen.<br />
Das sorgt nicht nur für ein hohes<br />
Stresslevel, sondern mitunter<br />
auch dafür, dass Betroffene ihren<br />
Körper kaum noch fordern. „Dabei<br />
ist regelmäßige körperliche<br />
Aktivität wichtig“, betont der Mediziner.<br />
„Schließlich verringert<br />
Sport das Risiko für neue Herzerkrankungen<br />
und auch für Depressionen.“<br />
<strong>Was</strong> helfen kann, ist zunächst<br />
ein ärztliches Gespräch, um die<br />
Befürchtungen mit der Realität<br />
abzugleichen. Auch das Training<br />
in einer Herzsportgruppe ist womöglich<br />
hilfreich – hier kann man<br />
sich auch mit anderen Herzerkrankten<br />
austauschen. Um wieder<br />
Vertrauen ins eigene Herz zu<br />
fassen und die Körperwahrnehmung<br />
zu schulen, kann darüber<br />
hinaus eine Psychotherapie sinnvoll<br />
sein.<br />
dpa<br />
Ein Herzzentrum für den Süden am Universitätsklinikum Ulm<br />
Anzeige<br />
Universitätsklinikum<br />
Ulm, Innere Medizin II<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer,<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Zur Person<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer<br />
ist Ärztlicher Direktor der Klinik für<br />
Innere Medizin II, Kardiologie, Angiologie<br />
und Pneumologie, Internistische<br />
Intensivmedizin, Sport- und<br />
Rehabilitationsmedizin. Neben seiner<br />
täglichen klinischen Arbeit als<br />
Herzspezialist auf der Chest-Pain-<br />
Unit, den Herzstationen, der internistischen<br />
Intensivstation und den<br />
Herzkatheterlaboren, ist die klinische<br />
und experimentelle Herzforschung<br />
seine Herzensangelegenheit.<br />
Seit 1998 forscht Professor Rottbauer<br />
an Zebrabärblingen als Modell<br />
für kardiovaskuläre Erkrankungen.<br />
Am Universitätsklinikum Ulm entsteht<br />
derzeit ein interdisziplinäres<br />
und überregionales Herzzentrum.<br />
Kontakt<br />
Universitätsklinikum Ulm,<br />
Innere Medizin II<br />
Albert-Einstein-Allee 23<br />
89081 Ulm<br />
E-Mail: sekretariat.rottbauer@<br />
uniklinik-ulm.de<br />
Tel.: <strong>07</strong>31 500-450<strong>01</strong><br />
www.uniklinik-ulm.de/innere-medizin-ii<br />
Die Herzmedizin am UKU unter der Leitung von Professor Wolfgang Rottbauer befindet sich im Aufbruch.<br />
Am Oberen Eselsberg entsteht ein innovatives Herzzentrum mit überregionaler Reichweite.<br />
Erst kürzlich hatte das Nachrichtenmagazin<br />
„Focus“ seine jährlichen<br />
Empfehlungen zur Medizin<br />
ausgesprochen. Unter „Deutschlands<br />
Top-Ärzten <strong>2022</strong>“ findet sich<br />
erneut der renommierte Herzmediziner<br />
Professor Rottbauer, Ärztlicher<br />
Direktor der Klinik für Innere<br />
Medizin II, mit den Schwerpunkten<br />
Herzmedizin, Lungenmedizin,<br />
Gefäßmedizin sowie Intensiv- und<br />
Notfallmedizin am Universitätsklinikum<br />
Ulm. „Es ist schön, dass wir<br />
die Auszeichnungen für das Universitätsklinikum<br />
und für unsere<br />
Abteilung erneut erhalten haben“,<br />
freut sich der Herzspezialist.<br />
„Diese erneute Empfehlung bedeutet<br />
nachhaltiges Vertrauen von<br />
Patienten und Ärzten in die Ulmer<br />
Herzmedizin. Wir legen nicht<br />
nur Wert auf die Auszeichnung,<br />
sondern auch auf das, was dahintersteht.“<br />
In die Empfehlung fließen<br />
Informationen zur Qualifikation,<br />
Erfahrung, Behandlungsqualität,<br />
Reputation und international<br />
sichtbare klinische Forschungsleistungen<br />
ein, die sich unter anderem<br />
aus Patienten-, Ärzte-, und Fachgesellschaftsbefragungen<br />
ergeben.<br />
Der vielfach ausgezeichnete Herzspezialist<br />
legt sehr viel Wert auf<br />
ein interdisziplinäres, transparentes<br />
sowie qualitätsgesichertes klinisches<br />
Arbeiten. „Dies sind wir als<br />
klinisch tätige Herzspezialisten unseren<br />
Patienten stets schuldig, nur<br />
so kann die Herzmedizin den immensen<br />
medizinischen Fortschritt<br />
auf empathische Weise sicher und<br />
effektiv an den Patienten bringen.“<br />
Rasante Entwicklungen in der<br />
Herzmedizin<br />
Derzeit ist man unter der Leitung<br />
von Professor Rottbauer dabei,<br />
ein überregionales Herzzentrum<br />
am Universitätsklinikum Ulm<br />
aufzubauen. Nun sei der Gedanke<br />
eines Herzzentrums „eine uralte<br />
Idee per se“. Neu hingegen<br />
sind das Zusammenspiel zahlreicher<br />
neuer klinischer <strong>Experten</strong><br />
sowie die verantwortliche überregionale<br />
Koordination von an<br />
der Herzmedizin partnerschaftlich<br />
beteiligten Einrichtungen<br />
von Krankenhäusern bis hin zu<br />
niedergelassen Kardiologen und<br />
Hausärzten.<br />
Diese erneute<br />
Empfehlung<br />
bedeutet nachhaltiges<br />
Vertrauen von Patienten<br />
und Ärzten in die<br />
Ulmer Herzmedizin.<br />
Professor Wolfgang Rottbauer<br />
Ärztlicher Direktor, Innere Medizin II<br />
„Die Struktur von Herzzentren<br />
der Zukunft wird vom Gesetzgeber<br />
mittlerweile zur Sicherung<br />
der Behandlungsqualität und der<br />
Entwicklung innovativer Therapien<br />
sowie der Gewährleistung<br />
international sichtbarer Exzellenzforschung<br />
vorgegeben, begutachtet<br />
und zertifiziert. „Neben<br />
Fachabteilungen der Kardiologie<br />
und Herzchirurgie bedarf es<br />
unter anderem auch neuerdings<br />
einer Fachabteilung für Kinderkardiologie,<br />
für Kardioanästhesi,<br />
und Kinderherzchirurgie sowie<br />
einer Abteilung zur Behandlung<br />
von Herzrhythmusstörungen,<br />
eingebettet in hochspezialisierte<br />
standardisierte und zertifizierte<br />
klinische Strukturen wie<br />
einer „Heart-Failure-Unit“ (Intensivstation<br />
für Herzschwächepatienten),<br />
einer „Chest-Pain-<br />
Unit“ (Notaufnahme und Intensivstation<br />
für Herzpatienten) und<br />
einer „Heart Valve Unit“ (Überwachungs–<br />
und Behandlungseinheit<br />
für Herzklappenpatienten)<br />
mit überregionalem Behandlungs-<br />
und Koordinationsauftrag,<br />
um bei der Diagnose und Behandlung<br />
sämtlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
den höchsten<br />
medizinischen Standard gewährleisten<br />
zu können.<br />
Dass moderne Herzmedizin<br />
sich nach wie vor primär im Krankenhaus<br />
abspielt, erklärt sich von<br />
selbst, bedarf es doch mehr und<br />
mehr zahlreicher Spezialteams<br />
und Strukturen zur innovativen<br />
Behandlung der meist akut-lebensbedrohlich<br />
und schwer erkrankten<br />
Herzpatienten. Dabei<br />
wird aber ein hoher Anspruch<br />
an die Verfügbarkeit von kardiologischen<br />
Leistungen an das Herzzentrum<br />
gestellt, das eine zentrale<br />
Aufgabe in der regionalen und<br />
überregionalen Koordination der<br />
Herzmedizin zwischen umliegenden<br />
Krankenhäusern und niedergelassenen<br />
Kardiologen und<br />
Hausärzten hat.<br />
Ein interdisziplinäres<br />
Herzzentrum für die Region<br />
Im neuen Universitären Herzzentrum<br />
Ulm laufen vielerlei<br />
Kompetenzen zusammen. „Früher<br />
haben wir uns die Innovationsstruktur<br />
selbst gegeben, jetzt<br />
greift der Gesetzgeber das auf.“<br />
„Das alte Herzzentrum wird es so<br />
nicht mehr geben“, sagt Professor<br />
Rottbauer. <strong>Was</strong> derzeit entstehe, ist<br />
das Zusammenspiel unterschiedlicher<br />
Protagonisten im Herz-Bereich,<br />
vom Hausarzt bis zum Krankenhaus.<br />
„Hierbei haben wir eine<br />
überregionale Koordinationsaufgabe.“<br />
Eine Einbindung der Krankenhäuser<br />
aus der Region Alb-Donau/Bodensee,<br />
Schwaben bis nach<br />
Im Universitären<br />
Herzzentrum<br />
laufen innovative,<br />
interdisziplinäre und<br />
sektorenübergreifende<br />
Kompetenzen der<br />
Herzmedizin<br />
zusammen.<br />
Professor Wolfgang Rottbauer<br />
Ärztlicher Direktor, Innere Medizin II<br />
Stuttgart, Tübingen, Augsburg und<br />
Würzburg stellt für jeden Herzpatient<br />
den Zugang zu den hoch-spezialisierten<br />
Strukturen, Diagnoseund<br />
Behandlungseinrichtungen<br />
des Universitären Herzzentrums<br />
Ulm sicher. „Mitnichten soll das<br />
bedeuten, dass wir für die kleineren<br />
Bereiche keinen Bedarf mehr<br />
haben“, betont Professor Wolfgang<br />
Rottbauer. „In der Versorgungskaskade<br />
nehmen diese andere Aufgaben<br />
an. Gerade für den niedergelassenen<br />
Herzspezialisten und Hausarzt<br />
ist der Nachversorgung besonderes<br />
Augenmerk geschenkt.“<br />
Es entstehen neue Fachbereiche<br />
der Herzmedizin<br />
Gemeinsame Fachbereiche entstehen<br />
derzeit am Oberen Eselsberg<br />
zur Behandlung sämtlicher<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
„Die „Gefäßmedizin“, die aus<br />
dem Herz- und Gefäßchirurgen<br />
sowie dem vaskulären Neurologen<br />
und Radiologen besteht. Bei<br />
der „Herzschwäche“ spielt die<br />
Neurologie außerdem eine ganz<br />
zentrale Rolle“, wie der Wissenschaftler<br />
erklärt. Herzschwäche<br />
und Skelettmuskelschwäche können<br />
beide genetisch bedingt auftreten.<br />
Auch die Kinderherzmedizin<br />
wird gestärkt durch die Weiterentwicklung<br />
der Kinderkardiologie<br />
und die Etablierung einer<br />
Kinderherzchirurgie. Weiterhin<br />
entstünde ein Team aus Herzschwäche-<br />
und Tumorspezialisten,<br />
das sich gemeinsam um die<br />
Prävention, Diagnostik und Behandlung<br />
von Tumortherapie-induzierter<br />
Herzschwäche kümmere.<br />
„Von der Psychokardiologie bis<br />
hin zur Epidemiologie wird das<br />
interdisziplinäre Herzzentrum<br />
künftig zahlreiche neue interdisziplinäre<br />
Bereiche abbilden.“ Als<br />
letzten Sektor nennt Professor<br />
Rottbauer die geriatrische Alters-Herzmedizin:<br />
„Hier geht es<br />
in erster Linie um lebensqualitätszentrierte<br />
Medizin. „Insbesondere<br />
bei älteren Menschen<br />
muss auch innovative und exzellente<br />
Herzmedizin eine andere<br />
Betrachtungsweise anstreben.<br />
Denn hier geht es meist nicht<br />
mehr nur um lebensverlängernde<br />
Therapien, sondern der Fokus des<br />
älteren Patienten liegt hier auf der<br />
Verbesserung, beziehungsweise<br />
dem Erhalt von Lebensqualität.“<br />
Ein Forschungsausblick<br />
Das medizinische Wissen in der<br />
Herzmedizin verdoppelt sich mindestens<br />
einmal pro Jahr. Am Modell<br />
von Zebrafischen, die in der<br />
Lage sind, Herzgewebe zu regenerieren,<br />
erforscht er nun die sogenannte<br />
endogene Herz-Regeneration,<br />
„um zu verstehen, wie man<br />
menschliche Herzzellen nach einem<br />
Herzmuskelschaden wie einem<br />
Herzinfarkt oder einer Herzmuskelentzündung<br />
wieder zur<br />
Teilung anregen kann. Das wird<br />
die Herzmedizin dramatisch verändern.“