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Theaterzeitung_April23_online

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AUSGABE 22<br />

SPIELZEIT 2022 / 2023 Mai / Juni / Juli 2023<br />

VOR SPIEL<br />

DAS MAGAZIN DES THEATERS ULM<br />

M U S I C A L-SOMMER WILHELMSBURG<br />

SISTER ACT<br />

MUSIK VON ALAN MENKEN<br />

22<br />

GESANGSTEXTE VON GLENN SLATER<br />

23<br />

FOTO © NAOMI HATTLER<br />

SEITE<br />

4<br />

Mit Gospel-Star Siyou Isabelle Ngnoubamdjum<br />

als Deloris van Cartier auf der Wilhelmsburg


NR 22 WILLKOMMEN IN DER NEUEN SPIELZEIT 2<br />

SPIELZEIT 2023/2024<br />

GEBOREN UNTER<br />

JEDEM HIMMEL<br />

Die neue Spielzeit 2023/2024 steht unter dem Motto »Geboren unter jedem Himmel« — ein Zitat aus<br />

Johann Wolfgang von Goethes »Iphigenie auf Tauris«, welches im Stück die Hoffnung ausdrückt, dass uns,<br />

woher wir auch kommen, mit welch verschiedenen Voraussetzungen wir uns auch begegnen, grundlegende<br />

Überzeugungen von Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit verbinden. Mottogemäß gemeinsam mit Ihnen<br />

möchten wir viele spannende Produktionen erkunden. Sichern Sie sich dafür jetzt Ihr Wunsch-Abonnement:<br />

Das ist der bequemste und kostengünstigste Weg, nichts im Theater zu verpassen, denn Sie profitieren<br />

nicht nur regelmäßig von hochkarätiger Bühnenkunst, sondern auch von erheblichen Rabatten.<br />

SICHERN SIE SICH AB DEM 30. MAI IHR ABONNEMENT FÜR DIE NEUE SPIELZEIT!<br />

ABO 0731 —161 44 58<br />

M U S I K T H E AT E R<br />

TOSCA<br />

LACRIMAE<br />

GIUDITTA<br />

ANNA BOLENA<br />

PARSIFAL<br />

LESSONS IN LOVE<br />

AND VIOLENCE<br />

M U S I CA L<br />

ANATEVKA<br />

TA N Z<br />

MARIE! ROMY! PETRA!<br />

IDENTITY<br />

ROMEO UND JULIA<br />

ÜBERRASCHEND<br />

LEBENDIG<br />

MAGISCH<br />

KO N Z E R T E<br />

PHILHARMONISCHE<br />

KONZERTE<br />

NEUJAHRSKONZERT 2024<br />

KINDERKONZERT:<br />

»TIERISCH TIERISCH«<br />

KAMMERKONZERTE<br />

FILMMUSIKKONZERT<br />

SCHWÖRKONZERT<br />

J U N G E S T H E AT E R<br />

MEINS UND DEINS<br />

UND MEINS<br />

ROBIN HOOD<br />

BÜRGERBÜHNEN<br />

S C H AU S PI E L<br />

DAS SCHIFF DER TRÄUME<br />

FOXFINDER<br />

MICHAEL KOHLHAAS<br />

KLEINER MANN — WAS NUN?<br />

WAS ZÜNDET, WAS BRENNT<br />

IPHIGENIE AUF TAURIS<br />

FRANKENSTEIN<br />

DER THEATERMACHER<br />

DER PROZESS<br />

WER HAT ANGST VOR<br />

VIRGINIA WOOLF?<br />

JEDERMANN<br />

(WIEDERAUFNAHME)<br />

Für weitere Informationen zu unseren Abonnements wenden Sie sich bitte<br />

an unser Abobüro (abobuero@ulm.de oder 0731 — 161 4458) oder besuchen Sie<br />

unsere Homepage unter www.theater-ulm.de.


3 GRUSSWORT NR 22<br />

LIEBES<br />

PUBLIKUM,<br />

der Sommer naht und somit steuern wir sowohl auf das Finale der aktuellen<br />

Spielzeit zu als auch auf unser stimmungsvolles Sommer-Event:<br />

das Open-Air-Musical »Sister Act«. Ab Juni spielen wir für Sie im einmaligen<br />

Ambiente der Wilhelmsburg das Kultmusical um Deloris van<br />

Cartier, die Nachtclubsängerin, die sich unfreiwillig zur Nonne wandelt.<br />

Das Musical basiert auf dem gleichnamigen und legendären<br />

Hollywoodfilm mit Whoopi Goldberg. Bei uns wird Gospel-Star Siyou<br />

Isabelle Ngnoubamdjum auf der Bühne als Deloris zu sehen sein. Freuen<br />

Sie sich also auf Sommerabende mit himmlischen Klängen, schwungvollen<br />

Songs und einem 64-köpfigen Ensemble auf der Bühne.<br />

Aber nicht nur auf der Wilhelmsburg,<br />

sondern auch im Theater Ulm erwartet Sie eine<br />

zauberhafte Kulisse. Regisseur und Ausstatter<br />

Hinrich Horstkotte brachte seine Version der<br />

Händel-Oper »Amadigi di Gaula« bereits letztes<br />

Jahr im Staatstheater Meiningen zur Premiere<br />

und wird nun auch das Ulmer Publikum in eine<br />

Welt fulminanter Musik und atemberaubender<br />

Kostüme entführen. Als Counter-Tenor wird<br />

Benno Schachtner zu sehen sein.<br />

Das Podium verwandelt sich derweil<br />

bei »geister sind auch nur menschen« in eine<br />

Pflegestation, um »den Menschen an den Menschen<br />

zu erinnern«. Karin Drechsel widmet<br />

sich in ihrer Inszenierung des provokanten und<br />

derb-humorigen Schauspiels von Katja Brunner<br />

dem Leben im Pflegeheim und den Zumutungen<br />

des Alterns und verleiht denen eine<br />

Stimme, die von der Gesellschaft nicht gehört<br />

werden (wollen).<br />

Den Sorgen und Nöten der jungen Generation<br />

wendet sich die diesjährige Bürgerbühne<br />

Schauspiel zu: Junge Theaterbegeisterte zwischen<br />

15 und 22 Jahren zeigen im Podium in<br />

einer deutschsprachigen Erstaufführung »Die<br />

Königinnen der Würstchen«, ein Schauspiel,<br />

das auf dem Roman der französischen Autorin<br />

Clémentine Beauvais basiert. Mit scharfem<br />

Humor wird dabei das Thema der gesellschaftlichen<br />

Ausgrenzung behandelt: Drei Mädchen,<br />

die im Internet gemobbt werden und bei einem<br />

Hässlichkeitswettbewerb gewinnen, finden<br />

zusammen und beschließen, sich nicht unterkriegen<br />

zu lassen. Gemeinsam machen sie<br />

einen Road-Trip nach Paris.<br />

An einem Wettbewerb können auch Sie<br />

sich beteiligen, denn das Publikum stimmt<br />

darüber ab, welches die eindrucksvollen darstellerischen<br />

Leistungen und die populärste<br />

Produktion der diesjährigen Spielzeit waren.<br />

Bei einer öffentlichen Verleihung werden die<br />

Ulmer Theaterpreise vergeben. Seien Sie bei der<br />

Verleihung dabei und geben Sie Ihre Stimme<br />

für die von Ihnen geschätzten Ensemblemitglieder<br />

und Ihr Lieblingsstück ab!<br />

Musikalisch geht es in den Sommermonaten<br />

ebenfalls in Richtung Finale mit einem<br />

groß-dimensionierten Philharmonischen Konzert<br />

mit 215 Mitwirkenden auf der CCU-Bühne<br />

bei Ralph Vaughan Williams »Sea Symphony«.<br />

Wir freuen uns, Sie zum Endspurt der<br />

aktuellen Spielzeit bei uns im Theater und auf<br />

der Wilhelmsburg begrüßen zu dürfen und mit<br />

Ihnen die Saison ausklingen zu lassen — und<br />

warten dann wieder mit einem spannenden<br />

Programm nach der Sommerpause im September<br />

auf Sie. Auch für die kommende Spielzeit,<br />

die das Motto »Geboren unter jedem Himmel«<br />

tragen wird, haben wir wieder verschiedenste<br />

Abonnements für Sie zusammengestellt, um<br />

Ihnen ein Theatererlebnis vom Feinsten zu<br />

ermöglichen.<br />

Ihr Theater Ulm<br />

THEATER ULM —<br />

DIE BESTE DROGE DER STADT<br />

Wir sind live auf Radio Free FM<br />

Ensemblemitg lieder im Inter v iew<br />

mit Moderator Max Strauss<br />

Montag, 8. Mai 2023, Montag, 12. Juni 2023<br />

Montag, 10. Juli 2023 jeweils um 16.00 Uhr<br />

DANACH JEDERZEIT IN DER MEDIATHEK ABRUFBAR:<br />

WWW.FREEFM.DE/MEDIATHEK<br />

Herrenkellergasse 12 · 89073 Ulm · www.noanoa-ulm.de<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


NR 22 ALAN MENKEN SISTER ACT 4<br />

FABELHAFT,<br />

BABY!<br />

MUSICAL »SISTER ACT« AUF DER WILHELMSBURG<br />

Ohrwürmer, eine humor- und gefühlvolle Geschichte, Gesang, Tanz und Glamour: All das<br />

bietet »Sister Act«, basierend auf dem legendären Kinofilm mit Whoopi Goldberg. Erleben Sie,<br />

wie die Nachtclubsängerin Deloris van Cartier, welche Zeugin eines Mordes wird, sich zu den<br />

Nonnen von St. Mary’s flüchtet, den dortigen Klosterchor entstaubt und mit den swingenden<br />

Schwestern ganz Philadelphia zum Beben bringt.<br />

180 KOSTÜME FÜR »SISTER ACT«<br />

Ein 64-köpfiges Ensemble wird im Rampenlicht<br />

stehen, wenn es heißt: Bühne frei für<br />

»Sister Act«! Dass die Kostüme all der Solisten,<br />

Choristen, Tänzer und Statisten angemessen<br />

›himmlisch‹ daherkommen, dafür sorgt Ausstatterin<br />

Petra Mollérus gemeinsam mit der<br />

hauseigenen Schneiderei des Theaters.<br />

Allein 33 Darstellerinnen und Darsteller<br />

verkörpern Nonnen — jede einzelne Haube,<br />

jedes Gewand wird im Theater handgefertigt.<br />

204 Meter schwarzer Stoff wird für die Ordenskleidung<br />

benötigt, 99 Meter für verschiedenste<br />

Schleier, 112 Meter für das Übergewand der<br />

Nonnen: Das ist nur ein Teil des Materials, das<br />

sieben Schneiderinnen — darunter eine Hutmacherin<br />

— verarbeiten. An fünf Produktionen<br />

gleichzeitig arbeitet die Schneiderei zeitweise.<br />

»Das braucht viel Organisation und Teamgeist.<br />

Es geht das ganze Jahr über ordentlich zur<br />

Sache«, sagen die Gewandmeisterinnen Ruth<br />

Hauser von der Damenschneiderei — welche<br />

die Kostümabteilung leitet — und Barbara Marquard<br />

von der Herrenschneiderei.<br />

»Das Musical spielt im Jahr 1978, der<br />

Zeit des letzten Aufbäumens der Schlaghose.<br />

Moderne Kostüme wären langweilig, deshalb<br />

wird das Ensemble wie in den 70ern ausgestattet«,<br />

erzählt Petra Mollérus. Nonnen-Habits,<br />

aber auch Show-Kleidung, Gangster-Outfits<br />

und Anzüge hat sie entworfen — »Ich glaube,<br />

das wird ein Spaß fürs Auge!«<br />

Ein besonderer Faktor ist das Wetter:<br />

Jederzeit kann ein Regenschauer niedergehen.<br />

Dass die Kostüme Schmutz, Matsch und Staub<br />

gewachsen sind, darauf achtet die Kostümabteilung<br />

bei der Auswahl der Stoffe. »Auch viele<br />

Schuhe sind so beansprucht, dass sie nach<br />

einer Wilhelmsburg-Saison kaputtgehen«, verrät<br />

Barbara Marquard.<br />

Bereits bei den Schwestern-Kostümen<br />

zeigt sich, warum Gewänder aus dem Fundus<br />

nicht die richtige Wahl wären. Petra Mollérus:<br />

»Die Nonnen stammen aus demselben Kloster,<br />

diverse Fundus-Kostüme würden zu unterschiedlich<br />

aussehen. Die Gewänder sollen<br />

Gemeinschaft zeigen.«<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


5 ALAN MENKEN SISTER ACT NR 22<br />

SISTER ACT [10+]<br />

Musik von Alan Menken, Gesangstexte von Glenn Slater<br />

Buch von Cheri Steinkellner & Bill Steinkellner<br />

Zusätzliches Material (Buch) von Douglas Carter Beane<br />

nach dem Touchstone Pictures Film »Sister Act«<br />

(Drehbuch: Joseph Howard)<br />

Buch-Übersetzung: Werner Sobotka und Michaela Ronzoni<br />

Deutsche Gesangstexte: Kevin Schroeder und<br />

Heiko Wohlgemuth<br />

FOTO © NAOMI HATTLER<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Panagiotis Papadopoulos<br />

INSZENIERUNG Benjamin Künzel<br />

AUSSTATTUNG Petra Mollérus<br />

CHOREOGRAFIE Gaëtan Chailly<br />

MIT Takao Aoyagi, Stephan Clemens, Eli Eisenmann, Elke Kottmair,<br />

Nemanja Leković, Siyou Isabelle Ngnoubamdjum / Vanessa Weiskopf,<br />

Maya Mayzel, Gunther Nickles, Nora Paneva, Magnum Phillipy,<br />

J. Emanuel Pichler, Maria Rosendorfsky, Nora Rothfuchs,<br />

Anne Simmering, Patrick Stanke, Robert Tilson, Wieneke van der Valk,<br />

Claudia Vetter, Cindy Walther, Maria Wester, Helen Willis, Chorund<br />

Bewegungsstatisterie des Theaters Ulm, dem Opern- und Extrachor<br />

des Theaters Ulm, der Tanztheatercompagnie des Theaters Ulm,<br />

dem Philharmonische Orchester der Stadt Ulm<br />

PREMIERE Freitag, 9. Juni 2023, 20.30 Uhr, Wilhelmsburg<br />

GESPRÄCHSABEND 15. Juni 2023, 19.30 Uhr, Saal unter St. Michael<br />

zu den Wengen, Ulm<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN So, 11.06. / Di, 13.06. / Mi, 14.06. /<br />

Fr, 16.06. / Sa, 17.06. / So, 18.06. / Do, 22.06. / Sa, 24.06. / So, 25.06. /<br />

Do, 29.06. / Fr, 30.06. / Sa, 01.07. / So, 02.07. / Mi, 05.07. / Do, 06.07. /<br />

Fr, 07.07. / Sa, 08.07. / So, 09.07. / Do, 13.07. / Fr, 14.07. / Sa, 15.07. /<br />

So, 16.07. / Di, 18.07.2023<br />

HAUPTDARSTELLERIN SIYOU ISABELLE<br />

NGNOUBAMDJUM ALS DELORIS VAN CARTIER:<br />

GOSPEL-STAR AUF DER WILHELMSBURG-BÜHNE<br />

Was bedeutet Musik für Dich?<br />

Musik ist mein Leben!<br />

Du bist Sängerin und Chorleiterin. Nun wirkst Du zum<br />

ersten Mal in einem Musical mit. Wie kommt es dazu?<br />

Wie die Jungfrau zum Kind :-) Ich wurde zu meiner<br />

Überraschung angefragt und nach ersten Gesprächen<br />

und musikalischen Treffen engagiert. Natürlich findet<br />

das alles etwas außerhalb meiner Komfortzone statt und<br />

ich konnte anfangs nicht wirklich einschätzen, was da<br />

wirklich auf mich zukommt; doch Regisseur Benjamin<br />

Künzel ermutigte mich, diese für mich spannende Reise<br />

anzutreten.<br />

Wie empfindest Du die Unterschiede zwischen Theater<br />

und Konzert?<br />

Konzert ist seit frühester Jugend mein tägliches Brot und<br />

Theater ist für mich »Neuland«. Aber genau das hat mich<br />

gereizt, meinen Horizont zu erweitern, getreu meinem<br />

Motto: »Wenn nicht jetzt, wann dann!«<br />

Worauf freust Du Dich am meisten?<br />

Ich freue mich darauf, mit allen Beteiligten eine tolle Performance<br />

hinzukriegen, dabei Spaß zu haben und noch<br />

möglichst viel über mich selber herauszufinden.<br />

Christian Stolz<br />

EXTRA<br />

NONNEN ALS STARS — EIN BESONDERER<br />

GESPRÄCHSABEND ZU »SISTER ACT«<br />

15. JUNI 2023, 19.30 UHR, SAAL UNTER ST. MICHAEL<br />

ZU DEN WENGEN, ULM, EINTRITT FREI<br />

Was passiert, wenn Bühnenkunst und Kloster aufeinandertreffen?<br />

Genau das geschieht im Musical »Sister Act«, das ab 9. Juni<br />

auf der Wilhelmsburg als gleichsam ›göttliche‹ Unterhaltung geboten<br />

wird. Diese spezielle Konstellation ist Anlass zu einer besonderen<br />

Begegnung: Wir bringen reale Ordensschwestern ins Gespräch mit<br />

Nonnen-Darstellerinnen, also Mitwirkenden des Musicals am Theater<br />

Ulm. Was bedeutet es, eine Ordensfrau zu sein — eine echte oder<br />

eine gespielte Nonne? Und wir schauen hinter die Kulissen der Ulmer<br />

Inszenierung.<br />

MIT Ordensschwestern und Mitwirkenden des Theaters Ulm:<br />

Maria Rosendorfsky, Anne Simmering, Cindy Walther<br />

MODERATION Dr. Oliver Schütz, Kath. Erwachsenenbildung<br />

Figurinen von Petra Mollérus<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


NR 22 KATJA BRUNNER GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN 6<br />

»DEN MENSCHEN<br />

AN DEN MENSCHEN ERINNERN«<br />

2017 erarbeitete Regisseurin Karin Drechsel Florian Zellers »Vater« über einen dementen Mann mit Karlheinz<br />

Glaser in der Hauptrolle für das Theater Ulm. Im Berblinger-Jahr 2019 inszenierte sie hier » Berblinger,<br />

Schneider« als Blick hinter die Kulissen eben jenes Jubiläums. Und 2023 bringt sie »geister sind auch nur<br />

menschen« ins Podium.<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44


7 KATJA BRUNNER GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN NR 22<br />

Auch Karin Drechsel hat als Vorbereitung viel<br />

recherchiert und eine Pflegerin interviewt. »Man kommt<br />

nicht hinterher« ist der Satz, der sich ihr eingebrannt<br />

hat, denn das System Pflege ist ein Lauf gegen die Zeit.<br />

Wie wird das im Podium aussehen? Karin Drechsel und<br />

Ausstatterin Christine Grimm haben sich für eine realistische<br />

Bühne entschieden. Wir blicken direkt in eine<br />

Pflegestation, spüren das Korsett eines Tages, sehen die<br />

Schönheit eines gesamten Lebens und hören, wie kräftig<br />

Brunners musikalisch-poetischer Text aufbegehrt.<br />

Die sechs Spielenden Rasmus Friedrich, Vincent Furrer,<br />

Christel Mayr, Henning Mittwollen, Frank Röder und<br />

Emma Lotta Wegner verkörpern nicht nur die »Pflegefachkräfte<br />

und Pflegefachschwächen«, sondern auch<br />

das »Arsenal der Alten«. Sie begeben sich also in die Zwischenwelt<br />

der uns umgebenden, sogenannten »geister«<br />

und geben diesen Entmündigten ihre Würde, Sichtbarkeit<br />

und Stimme zurück. Karin Drechsel will mit ihrer<br />

Inszenierung »den Menschen an den Menschen erinnern«,<br />

denn human(itär) sein ist doch die Ur-Aufgabe<br />

des Theaters.<br />

Figurinen von »geister sind auch nur menschen«<br />

Natalie Broschat<br />

Frau Simplon ist dement und findet keine Worte mehr für das, was<br />

sie denkt oder einmal wusste; Frau Heisinger kann nach einem Schlaganfall<br />

nur noch grummeln. Beide Seniorinnen sind also auf ihre Art sprachlos.<br />

Zu allem Übel leben sie in einem Altenheim, in dem sich eh keiner<br />

mehr ordentlich um sie kümmern kann. Denn die »Pflegefachkräfte und<br />

Pflegefachschwächen« sind hoffnungslos überarbeitet und unterbezahlt;<br />

mit der Corona-Pandemie ging dieser lange bekannte Umstand viral.<br />

Dabei soll es doch noch schön sein auf den letzten Lebensmetern, aber<br />

selbst die Nachkommen haben keine Stunde mehr für einen Besuch übrig<br />

und wenn, dann geht es nur ums Erbe. Man merkt: Ausnahmslos alle sind<br />

gestresst, die Alten, die Pflegenden, die Angehörigen.<br />

In diesem Spannungsfeld hat Autorin Katja Brunner »geister sind<br />

auch nur menschen« angesetzt. Sie wurde 1991 in der Schweiz geboren,<br />

studierte Literarisches Schreiben in Bern und gewann 2013 für ihr Debüt<br />

»von den beinen zu kurz« als jüngste Preisträgerin in der Geschichte<br />

dieses Wettbewerbs den Mülheimer Dramatikerpreis. In der Spielzeit<br />

2014/2015 war sie am Luzerner Theater, wo auch ihr Stück »geister sind<br />

auch nur menschen« entstand. Karin Drechsel, die Schauspiel und Regie<br />

an der Otto-Falckenberg-Schule in München studierte und seit 1991 freischaffend<br />

tätig ist, liegt das Stück am Herzen, hat sie in ihrer Familie<br />

doch eigene Erfahrungen mit Demenz und Pflegeheimen gemacht. Mit<br />

den »geistern« schließt sich auch ein thematischer Kreis, denn in »Vater«<br />

ging es ebenfalls um eine demente Person.<br />

Katja Brunner eröffnet große Themenkomplexe in »geister sind<br />

auch nur menschen«: Pflegenotstand, Altersdiskriminierung und dazu<br />

noch Kritik am kapitalistischen Hamsterrad, aus dem sich die Jungen<br />

und Mittelalten nur schwerlich befreien können. Denn ihre Körper funktionieren<br />

tüchtig, sie zahlen fleißig ein in das System. »Wann berühren<br />

die einen mal ohne den Geschmack von Funktionalität?«, fragen hingegen<br />

die Alten, während die Pflegenden die »Kotzlachen, diese Blutergüsse der<br />

Seele« wegwischen. Eine Wucht, die da auf den Zuhörenden trifft. Katja<br />

Brunner lässt das »Arsenal der Alten« alles an Sprache abfeuern, was sich<br />

jahrelang angestaut hat und nennt das »Sprechen ohne Zukunft«, denn<br />

es gibt ja sowieso keine mehr. Voller Zorn, Furor und Sprachfinesse haut<br />

uns Brunner die Missstände eines humanitären Systems um die Ohren,<br />

das sie selbst mit Anfang 20 als Praktikantin erlebte.<br />

geister sind auch nur menschen<br />

von Katja Brunner<br />

INSZENIERUNG Karin Drechsel<br />

AUSSTATTUNG Christine Grimm<br />

MIT Rasmus Friedrich, Vincent Furrer, Christel Mayr,<br />

Henning Mittwollen, Frank Röder, Emma Lotta Wegner<br />

PREMIERE Freitag, 5. Mai 2023, 19.30 Uhr, Podium<br />

VIS-À-VIS Sonntag, 4. Juni 2023, 10.00 Uhr,<br />

Christuskirche Söflingen<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN Do, 11.05. / Sa, 13.05. /<br />

Mi, 17.05. / Fr, 19.05. / Mi, 24.05. / Fr, 26.05. / Sa, 03.06. /<br />

Fr, 16.06. / Fr, 23.06.2023<br />

EINFÜHRUNG & PUBLIKUMSGESPRÄCH<br />

zur Vorstellung am 26.05.2023<br />

DISKURS »ALTERN IN UNSERER GESELLSCHAFT«<br />

nach der Vorstellung am 19.05.2023<br />

WORT-REICH »Lust und Leid des Alterns — ein Leseabend<br />

über eine sehr spezielle Lebensphase«<br />

Mittwoch, 10. Mai 2023, 19.00 Uhr, Kokoschinski<br />

Streichinstrumente<br />

• Verkauf<br />

• Vermietung<br />

• Reparatur<br />

• Zubehör<br />

• Noten<br />

pro musica<br />

Syrlinstraße 16, Ulm, Tel. 0731 679 20<br />

promusica-ulm@t-<strong>online</strong>.de<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


NR 22 GEORG FRIEDRICH HÄNDEL AMADIGI DI GAULA 8<br />

RITTER IM<br />

LIEBESZAUBER<br />

HINRICH HORSTKOTTE BRINGT GEORG FRIEDRICH HÄNDELS SPEKTAKULÄRE<br />

BAROCKOPER »AMADIGI DI GAULA« VON MEININGEN NACH ULM.<br />

Figurinen und Bühnenbildentwurf © Hinrich Horstkotte


9 GEORG FRIEDRICH HÄNDEL AMADIGI DI GAULA NR 22<br />

Die beiden Ritter Amadigi und Dardano sind beste Freunde und auf der Suche nach einem neuen Abenteuer.<br />

Als sie in das Zauberreich von Melissa gelangen, wird ihre Freundschaft jedoch gehörig auf die Probe<br />

gestellt: Melissa verliebt sich in Amadigi, der jedoch unsterblich in Oriana verliebt ist, genau wie Busenfreund<br />

Dardano. Die hysterische Melissa kann die unerwiderten Gefühle Amadigis natürlich unmöglich<br />

einfach hinnehmen, weswegen sie Amadigi verf lucht, Oriana einsperrt und sich Dardano für ihre Zwecke zu<br />

eigen macht. Es beginnt eine dämonisch-wahnsinnige und musikalisch pompöse Jagd voller Intrigen durch<br />

Melissas Welt. Wer oder was wird am Ende siegen? Liebe oder Zauberei?<br />

Hinrich Horstkotte, der in der vergangenen<br />

Spielzeit mit seinen Inszenierungen von<br />

»Ariadne auf Naxos« und »Rigoletto« das Theater<br />

Ulm bereicherte, bringt nun eine Ritter geschichte<br />

mit unzähligen Mitteln der Theaterkunst auf die<br />

Bühne des Großen Hauses. »Amadigi di Gaula«<br />

bezieht sich auf die in Europa überaus beliebten<br />

Ritterromane des 14. bis 16. Jahrhunderts, deren<br />

Verfasser jedoch nie ganz eindeutig zu<br />

ermitteln. Ebenso ranken sich Mythen<br />

und Vermutungen um die Urheberschaft des<br />

Opernlibrettos. Die Musikwissenschaft nimmt an,<br />

dass es entweder von Giacomo Rossi stammt, der<br />

das Libretto zu Händels erster Oper »Rinaldo« verfasste,<br />

oder von Nicola Haym, der 1713 zusammen<br />

mit Händel an »Teseo« arbeitete.<br />

Die Barock-Musik mit ihren Improvisationsanteilen entsteht<br />

auf faszinierende Weise im virtuosen Zusammenspiel, was man als<br />

Zuschauer auch direkt beobachten kann: Das Philharmonische Orchester<br />

ist für diese Produktion etwas erhöht platziert, sodass das gemeinsame<br />

Musizieren des Gesangsquartetts, des Dirigenten und der Musiker zu<br />

erleben ist, mit all den in den Proben erarbeiteten Vereinbarungen, Variationen<br />

und Verzierungen, die Händels famose Komposition lebendig<br />

werden lassen.<br />

Natalie Broschat<br />

Georg Friedrich Händels Barockoper<br />

wurde 1715 in London uraufgeführt, seine Interpretation<br />

des Werks brachte Hinrich Horstkotte bereits im Herbst<br />

2021 am Staatstheater Meiningen zur Premiere, nun wird er die<br />

Oper mit einem neuen Ensemble in Ulm erarbeiten. Wieder<br />

zeichnet er für Regie, Bühne und Kostüm verantwortlich. Für<br />

die Produktion in Ulm benötigt er neben den Gewerken, die die<br />

magischen Kulissen justieren und die atemberaubend<br />

aufwendigen Kostüme anpassen,<br />

vier sängerische Ausnahmekönner für die<br />

fulminanten Gesangspartien: Sopranistin<br />

Maryna Zubko wird Zauberin Melissa<br />

Stimme und Leben geben, Mezzosopranistin<br />

I Chiao Shih dem Dardano, das<br />

Objekt der Liebe und des Hasses Oriana<br />

wird von Sopranistin Catalina Bertucci<br />

gesungen, Countertenor Benno Schachtner<br />

verleiht Amadigi Stimme und Gestalt.<br />

IHK<br />

AMADIGI DI GAULA<br />

Opera seria in drei Akten von Georg Friedrich Händel<br />

in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

In Kooperation mit dem Staatstheater Meiningen<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG GMD Felix Bender<br />

INSZENIERUNG & AUSSTATTUNG Hinrich Horstkotte<br />

MIT Catalina Bertucci, Benno Schachtner, I Chiao Shih,<br />

Maryna Zubko, dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm<br />

WORKSHOP Samstag, 20. Mai 2023, 9.45 Uhr,<br />

Treffpunkt Bühnenpforte<br />

Kultur in der Region<br />

Ein starker Standortfaktor<br />

MATINÉE Sonntag, 21. Mai 2023, 11.00 Uhr, Foyer<br />

PREMIERE Samstag, 27. Mai 2023, 19.00 Uhr,<br />

Großes Haus<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN Do, 01.06. / Sa, 03.06. /<br />

So, 25.06. / So, 02.07. / So, 09.07. / Fr, 14.07.2023<br />

ihk.de/ulm<br />

Gemeinsam<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


NR 22 CLÉMENTINE BEAUVAIS KÖNIGINNEN DER WÜRSTCHEN 10<br />

ROAD-TRIP<br />

NACH PARIS<br />

Wir begrüßen unsere neue Kollegin Maria Winter herzlich in<br />

unserem Team des Jungen Theaters Ulm. Sie bringt mit der<br />

Bürgerbühne 15—22 in dieser Spielzeit den französischen Jugendroman<br />

»Die Königinnen der Würstchen« von Clémentine Beauvais<br />

auf die Bühne. Das Das Team des Jungen Theaters hat sie hierzu<br />

interviewt.<br />

Maria Winter<br />

Die Jugendlichen durften mitbestimmen, welches<br />

Stück sie auf die Bühne bringen möchten. Warum<br />

haben sie sich für »Die Königinnen der Würstchen«<br />

entschieden?<br />

»Die Königinnen der Würstchen« gab eine<br />

große Vielfalt an Themen her. Es steckt viel Witz<br />

in dem Text und er behandelt unter anderem das<br />

Thema Mobbing — auch wenn das nur ein kleiner<br />

Teil der Geschichte ist. Ein Hässlichkeitswettbewerb<br />

ist der Anlass dafür, dass sich die Figuren<br />

kennenlernen und gemeinsam zu diesem Road-<br />

Trip nach Paris aufbrechen.<br />

Was gefällt Dir am Stück?<br />

Eigentlich ist es eine »Mut-mach-Geschichte«.<br />

In ihr steckt viel Energie, Humor und<br />

die Frage, ob jemand schön oder hässlich ist, wie<br />

wir das bewerten und wie Social Media zu allem<br />

eine Meinung hat. Außerdem spielen die Familiengeschichten<br />

der Figuren eine Rolle. Die Figur<br />

des Kader, zum Beispiel, hat als Soldat seine Beine<br />

verloren und sitzt jetzt als sportiver, junger Mann<br />

im Rollstuhl. Da steckt auch die Frage drin, wie<br />

ein Mensch ein schlimmes Schicksal verkraften<br />

kann, wie es weitergeht und wie man es schafft,<br />

das Leben trotz allem zu umarmen.<br />

Worauf können sich die Zuschauerinnen und<br />

Zuschauer am meisten freuen?<br />

Auf ein Theaterstück mit viel Energie und<br />

Spielfreude — auf eine Geschichte, die berührt<br />

und bei der man mit den Protagonisten mitfiebern<br />

kann. Und tatsächlich echte Würste essen<br />

zu können — vegetarisch oder mit Fleisch.<br />

DIE KÖNIGINNEN<br />

DER WÜRSTCHEN [12+]<br />

von Clémentine Beauvais<br />

Bühnenfassung für das Theater Ulm<br />

von Maria Winter und Sarah Walter<br />

INSZENIERUNG: Maria Winter<br />

AUSSTATTUNG: Maike Häber<br />

MIT Chiara Bonfert, Lara Butzmann, Jasmin<br />

Oswald, Elina Rudnick, Shafay Sheikh<br />

PREMIERE Samstag, 10. Juni 2023,<br />

19.30 Uhr, Podium<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

Sa, 15.06 / Fr, 5.07 / So, 7.07.2023 / 12.07.2023<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


11 THEATERPÄDAGOGIK NR 22<br />

WAS FÜR<br />

SCHÖNE SCHLIPSE<br />

DU HAST!<br />

THEATER FÜR<br />

DIE JÜNGSTEN<br />

ZUSCHAUER<br />

»Und dass du sie dir von den anderen auf deiner Arbeit nicht abluchsen lässt. Das sind<br />

nämlich richtig schöne Schlipse, die viel Geld gekostet haben und ich möchte, dass DU sie hast,<br />

weil ich dich liebe«, sagt Blexten zu ihrer Freundin Haralsson, als sie ihr vier nagelneue Schlipse<br />

schenkt. Sie kennt Haralsson schon lange und weiß, dass sie niemandem eine Bitte abschlägt,<br />

gerne verschenkt und teilt.<br />

Sprachfertig und gewitzt untersucht<br />

Anders Duus in »meins und deins und meins«,<br />

worin der Unterschied zwischen echter und<br />

falscher Großzügigkeit besteht, und erzählt<br />

von der Schwierigkeit, dem Druck anderer<br />

Menschen standzuhalten. Die deutsche Erstaufführung<br />

des Schauspiels für Kinder ab<br />

3 Jahren findet direkt nach der Sommerpause<br />

des Theaters statt.<br />

Angela Wistuba-Hamprecht<br />

Dennoch muss man nicht immer alles<br />

hergeben, was man hat und liebt. Sobald<br />

Haralssons Kolleginnen und Kollegen die<br />

Schlipse sehen, wollen sie diese natürlich<br />

sofort haben und greifen dabei zu unfairen<br />

Mitteln. Der Kollege Fläder bietet ihr hinterlistig<br />

eine Büroklammer und ein Klebetape<br />

als Tausch gegen einen der schönen Schlipse<br />

an, die Chefin fordert sogar einfach einen ein:<br />

»Dein Schlips kann nicht schicker sein als meiner.<br />

Wie sieht denn das aus? Ich bin doch die<br />

Chefin! Was sollen denn die Leute sagen? Her<br />

damit!« Gutmütig wie Haralsson ist, verschenkt<br />

sie ihre geliebten Schlipse — doch hat sie dabei<br />

»schon Bauchschmerzen und einen Kloß im<br />

Hals«. Der Rat von Blexten an ihre Freundin:<br />

»Man darf nicht so lieb sein, dass man dumm<br />

wird«. Daraufhin macht sich Haralsson auf den<br />

Weg, um herauszufinden, was sie eigentlich<br />

selbst möchte und wie sie das den anderen auch<br />

sagen kann.<br />

MEINS UND DEINS UND MEINS [3+]<br />

von Anders Duus<br />

Deutsche Übersetzung von Jana Hallberg<br />

INSZENIERUNG Charlotte Van Kerckhoven<br />

BÜHNE Petra Mollérus<br />

KOSTÜME Johanna Burfeind<br />

DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG<br />

Sonntag, 17. September 2023,<br />

15.00 Uhr, Foyer<br />

B L U T, W U N D E N U N D M E H R<br />

Schminken für die Bühne mit Ellen Cunningham<br />

Ihr wolltet schon immer einmal wissen, wie ein Darsteller<br />

oder eine Darstellerin als Dracula, Marilyn Monroe, von alt auf jung<br />

oder als Tier geschminkt wird? Ellen Cunningham lädt Euch ein,<br />

Ihr bei der Arbeit in der Maskenbildnerei des Theaters Ulm über die<br />

Schulter zu sehen.Wie lange dauert es, eine Perücke aus Echthaar<br />

herzustellen? Was braucht es für ein schillerndes Make-Up im Bühnenlicht?<br />

Und warum fühlt sich Kunstblut so kalt auf der Haut an?<br />

Auf diese und andere Fragen erhaltet ihr Antwort.<br />

KLINIK ROSENGASSE<br />

Die Ulmer Fachklinik für<br />

Ästhetisch Plastische Chirurgie<br />

& Handchirurgie<br />

Besuchen Sie unsere neue Website:<br />

www.klinik-rosengasse.de<br />

Samstag, 24. Juni 2023, 15.00 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte<br />

Anmeldung unter theaterpaedagogik@ulm.de<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


NR 22 ZWEITE ULMER TANZTHEATER-BENEFIZGALA 12<br />

TANZ DER<br />

SPITZENKLASSE ZU GAST<br />

Bei der Zweiten Ulmer Tanztheater-Benefizgala trifft sich die Elite des süddeutschen Tanzes<br />

unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Arne Braun<br />

FOTO © GAËTAN CHAILLY<br />

Es wird einer der absoluten Höhepunkte des Jahres für Tanzund<br />

Ballettfreunde in Ulm und Umgebung: Zum zweiten Mal lädt das<br />

Theater Ulm Tanzcompagnien aus Bayern und Baden-Württemberg zu<br />

sich ein, um bei einer Benefizgala zugunsten des Mukoviszidose-Fördervereins<br />

Ulm e.V. und der Stiftung Gänseblümchen aktuelle Choreografien<br />

vorzustellen. Bei der Premiere dieser Gala 2022, die auf Initiative<br />

des Direktors des Ulmer Tanztheaters Reiner Feistel zustande kam, war<br />

das Publikum hellauf begeistert, es waren zahlreiche hochkarätige und<br />

vielseitige Darbietungen auf der Bühne des Großen Hauses zu bewundern.<br />

Auch in diesem Jahr ist Tanz der Spitzenklasse zu erwarten,<br />

wenn nicht allein die Tanzcompagnien des Staatstheaters Augsburg,<br />

des Staatstheaters Karlsruhe, Tänzer und Tänzerinnen vom Mainfranken<br />

Theater Würzburg und vom Gauthier Dance aus Stuttgart ausgewählte<br />

Beiträge aus ihrem derzeitigen Programm zeigen, sondern auch<br />

der tänzerische Nachwuchs u.a. mit der John Cranko Schule Stuttgart<br />

sein Können demonstriert. Freuen darf man sich zum Beispiel auch auf<br />

das Dance Theatre Heidelberg, das einen Ausschnitt aus dem Abend<br />

»Reality and the cosmos« des Choreografen Iván Pérez zeigt und auf die<br />

jungen Talente des Bayerischen Junior Ballets (Heinz-Bosl Stiftung), die<br />

mit »3 Preludes« eine Choreografie von Richard Siegal auf Musik von<br />

George Gershwin präsentieren. Eindrucksvoll wird sicher auch der Ausschnitt<br />

aus »Giselle« mit Solisten des Münchner Gärtner platztheaters in<br />

der Choreografie des Ballettdirektors Karl Alfred Schreiner.<br />

Weitere Compagnien sind angefragt, sodass der ohnehin schon<br />

opulente Tanzabend weitere Facetten gewinnt: Es ist ein ungemein<br />

breites choreografisches Spektrum zu erwarten, eine einzigartige Leistungsschau<br />

hochkarätiger Kunst mit unterschiedlichsten tänzerischen<br />

Handschriften.<br />

Das Besondere an der Gala ist zudem, dass alle beteiligten Künstlerinnen<br />

und Künstler zugunsten des Mukoviszidose Fördervereins Ulm<br />

e.V. und der gemeinnützigen Stiftung »Gänseblümchen« auf ihre Gage<br />

verzichten und der Erlös durch die Eintrittskarten dadurch komplett<br />

dem Verein und der Stiftung zugutekommen. Gänseblümchen unterstützt<br />

sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche der Region, der<br />

Mukoviszidose Förderverein Ulm e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

den Betroffenen dieser Stoffwechselerkrankung umfassende psychosoziale<br />

und therapeutische Hilfe anzubieten. Das Theater Ulm, die teilnehmenden<br />

Gäste und natürlich alle tanzbegeisterten Ulmerinnen und<br />

Ulmer, die die Tanzgala besuchen, fördern an diesem Abend die wichtige<br />

humanitäre Arbeit der beiden Initiativen. Das Theater Ulm und die<br />

gastgebende Tanzcompagnie, die an diesem Abend natürlich auch auf<br />

der Bühne präsent sein wird, hoffen auf großen Zuspruch bei diesem<br />

besonderen künstlerischen Gipfeltreffen für einen guten Zweck.<br />

ZWEITE ULMER TANZTHEATER-BENEFIZGALA<br />

Mittwoch, 28. Juni 2023, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Eine Veranstaltung zugunsten des Mukoviszidose-Fördervereins<br />

Ulm e.V. und der Stiftung Gänseblümchen<br />

Mit freundlicher<br />

Unterstützung


13 KONZERTE NR 22<br />

Sea Symphony<br />

Großdimensionierte<br />

KONZERTE IN ULM<br />

Mit drei spannenden Kammerkonzerten, dem traditionellen Schwörkonzert<br />

und einem großdimensionierten Philharmonischen Konzert im CCU geht die<br />

Konzertsaison am Theater Ulm in die finale Runde. Eine hierzulande viel<br />

zu selten gespielte Sinfonie von Ralph Vaughan Williams sprengt dabei alle<br />

bisherigen Dimensionen im CCU: die »Sea Symphony«.<br />

FOTO: DOMINIQUE BREWING<br />

Seit gut einem Jahr feilen wir für das »5. Philharmonische<br />

Konzert« an einer räumlichen Lösung, die es ermöglicht, neben<br />

unserem mehr als voll besetzten Orchester auch 150 Chorsängerinnen<br />

und -sänger auf der Bühne zu platzieren. Am 27. Juni<br />

werden daher die ersten drei Stuhlreihen abgebaut und die versenkte<br />

Podesterie fährt auf Bühnenniveau. Für die Treppen links<br />

und rechts der Bühne bauen unsere Werkstätten ›Einleger‹, die<br />

die Stufen teilweise überragen und somit je 4,5 m² Fläche auf den<br />

Seiten zusätzlich liefern. Die Streicher rücken enorm in die Breite,<br />

die Bläser müssen auch in eine lange Linie ausweichen. Somit werden<br />

dahinter die fahrbaren Podien für die mitwirkenden Chöre<br />

frei. In sieben Reihen finden dann die 150 Sängerinnen und Sänger<br />

(hoffentlich) Raum. Auf der Bühne selbst sind final ca. 215 Mitwirkende<br />

zu erleben.<br />

Es wird eng — aber auch überwältigend!<br />

5. PHILHARMONISCHES KONZERT<br />

EDWARD ELGAR »SEA PICTURES«<br />

RALPH VAUGHAN WILLIAMS »A SEA SYMPHONY«<br />

Dienstag, 27. Juni 2023, 20.00 Uhr, CCU<br />

MATINÉE Sonntag, 25. Juni 2023, 11.00 Uhr, Foyer<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG: GMD Felix Bender<br />

SOLISTEN: Magdalena Hinterdobler (Sopran)<br />

Sophia Maeno (Mezzosopran), Noel Bouley (Bariton)<br />

Reger Vokalensemble Ulm (Leitung: Andreas Weil)<br />

Oratorienchor Ulm (Leitung: Thomas Kammel)<br />

Opern- und Extrachor des Theaters Ulm<br />

Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm<br />

SCHWÖRKONZERT 2023<br />

MAX BRUCH »MOSES« OP. 67<br />

ORATORIUM<br />

Samstag, 22. Juli 2023, 19.00 Uhr,<br />

Evangelische Pauluskirche, Ulm<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG: Friedemann Johannes Wieland<br />

Motettenchor der Münsterkantorei<br />

BachChor Tübingen<br />

Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm<br />

7. KAMMERKONZERT 2023<br />

Mit Werken von Walter Rabl und Johann Nepomuk Hummel<br />

Sonntag, 7. Mai 2023, 11.00 Uhr, Foyer<br />

8. KAMMERKONZERT 2023<br />

Mit Werken von Max von Weinzierl, Ludwig van Beethoven<br />

und Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sonntag, 28. Mai 2023, 11.00 Uhr, Foyer<br />

9. KAMMERKONZERT 2023<br />

Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sonntag, 11. Juni 2023, 11.00 Uhr, Foyer<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


NR 22 ABSCHIED: JASPER BRANDIS UND REINER FEISTEL 14<br />

DER KAUFMANN VON VENEDIG<br />

SHAKESPEARE 2.2 : OTHELLO<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


15 ABSCHIED: JASPER BRANDIS UND REINER FEISTEL NR 22<br />

BEWEGUNG<br />

ORDNET<br />

GEDANKEN<br />

Schauspieldirektor Jasper Brandis und<br />

Ballett direktor Reiner Feistel verlassen nach<br />

fünf Spielzeiten das Theater Ulm. Was ist<br />

in dieser Zeit alles passiert und wann oder<br />

wo(bei) sind sie am kreativsten?<br />

Text, genauer gesagt der klassische Theatertext, ist genau sein Metier. Aktuell<br />

ist es William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig«, den Jasper Brandis mit<br />

dem Schauspielensemble kräftig durchdacht und vor allem enorm gekürzt hat. Es ist<br />

seine letzte Inszenierung als Schauspieldirektor am Theater Ulm, das er auf eigenen<br />

Wunsch verlässt. Das Haus kannte er schon von früher, 2015/2016 inszenierte er hier<br />

»Kasimir und Karoline«, 2017/2018 »Die Krönung Richards III.« und im Herbst 2018<br />

gab er seinen Einstand in neuer Position mit »Die Räuber« von Friedrich Schiller.<br />

Reiner hingegen kam ganz frisch nach Ulm. Ausgebildet in Leipzig tanzte<br />

er ab 1984 als Solist an der Semperoper in Dresden, bevor er 1996 sein choreografisches<br />

Talent entdeckte und direkt 1997 Direktor der Landesbühnen Sachsen und<br />

2013 des Balletts Chemnitz wurde. Eine Wahnsinnskarriere des im thüringischen<br />

Altenburg geborenen »Mann mit dem Pferdeschwanz«, wie er liebevoll im Theater<br />

Ulm genannt wird. Für Reiner geht es nach dieser Spielzeit wieder in die Heimat<br />

und in die wohlverdiente Rente, die schon jetzt durchgeplant ist. »Ich habe ein<br />

sicheres Netz aufgebaut. Das würde sonst gar nicht funktionieren, ich habe schließlich<br />

sehr, sehr lange viel, viel mehr Zeit mit Tanz und im Theater als mit meiner<br />

Familie verbracht.«<br />

Das Theater ist der Ort, an dem Reiner seine Bewegungen zur Musik komponiert. Entweder<br />

im Oberen Foyer des Theaters Ulm, das er, wann immer es frei ist, für seine choreografischen<br />

Studien nutzt. Oder er strampelt sich die Kreativität auf dem Heimtrainer herbei, den er mal vor<br />

Ewigkeiten von den Landesbühnen Sachsen geschenkt bekommen hat und der an einem geheimen<br />

Ort unweit des Theaters steht. Jasper kommen die besten Einfälle beim Kochen oder wenn er<br />

spazieren oder laufen geht. Die Gedanken lassen sich in Bewegung besser sortieren, meinen beide.<br />

Jasper Brandis und Reiner Feistel<br />

Jasper Brandis und Reiner Feistel<br />

halten große Stücke aufeinander. In ihrer Zeit<br />

am Theater Ulm arbeiteten sie sogar einmal für<br />

das Musical »La Cage aux folles« zusammen:<br />

Jasper inszenierte und Reiner choreografierte.<br />

Reiner ist übrigens der Ansicht, dass Jasper ein<br />

c horeografierender Regisseur sei und Jasper<br />

findet es unglaublich, dass Reiner nur auf der<br />

Basis von Musik einen gesamten Abend mit<br />

Bewegung füllt: »Ich habe immerhin noch<br />

den Text«, sagt Jasper, der in den USA geboren<br />

wurde, in Freiburg aufwuchs und in Hamburg<br />

Jura studierte und »Theater« lernte.<br />

Was Jasper Brandis und Reiner Feistel ebenfalls gemeinsam haben, ist die Organisation<br />

ihrer Probenzeit. Beiden stehen für eine neue Produktion zwischen 40 und 50 Proben zur Verfügung,<br />

jeweils eine am Vormittag und eine am Abend. Bis ins kleinste Detail sind diese im Voraus<br />

geplant. Jasper hat beispielsweise ganz genaue Schlüssel für die einzelnen Szenen und er<br />

weiß genau, wie oft eine bestimmte Szene geprobt werden sollte und auch kann: »Das ist eine<br />

Zwangsneurose, die ich von Luk Perceval gelernt habe.« Ihm assistierte Jasper während seiner<br />

Zeit als Regieassistent am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bevor er ab 1999 als freier<br />

Regisseur arbeitete. »Je besser man plant, desto freier ist man«, konstatiert er und Reiner nickt<br />

zustimmend. So nehmen sie sich den Zeitdruck und wissen, wann sie wie reagieren können, sollte<br />

jemand krank werden oder sonst etwas dazwischenkommen.<br />

Und während der fünf Spielzeiten am Theater Ulm kam so einiges dazwischen, Corona<br />

schüttelte das Theater(leben) einmal kräftig durch. Anstrengend war es, aber auch wunderschön.<br />

Jasper wird auf jeden Fall »Die Räuber« im Herzen behalten, weil es seine erste Inszenierung als<br />

Schauspieldirektor war. Natürlich auch den »Ikarus« im Podium, aber ganz besonders die beiden<br />

großen K: »Der zerbrochne Krug« und »Der Kaufmann von Venedig«, weil sie in der Corona-Zeit<br />

reifen konnten. Vermissen wird Jasper vor allem das herzliche Gefrotzele mit den Mitarbeitenden.<br />

Ganz anders Reiner, der noch gar nicht ans Aufhören denkt: »Die nächste Produktion ist<br />

immer die wichtigste!« Bei Entstehen dieses Textes ist das seine letzte Arbeit für das Theater<br />

Ulm mit dem unschuldig klingenden Titel »Abendliche Tänze«. Zur Musik von Rachmaninow,<br />

Ives und Mahler choreografiert Reiner Feistel nichts weniger als »eine tiefe Verbeugung vor dem<br />

Leben und dem tanzenden Körper«. Und wir verbeugen uns vor Jasper Brandis und Reiner Feistel<br />

und sagen von Herzen DANKE!<br />

Natalie Broschat<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

DER KAUFMANN VON VENEDIG<br />

(Regie: Jasper Brandis)<br />

Sa, 20.05. / Mi, 31.05.2023<br />

KUNST<br />

zu Gast in Aalen bei den<br />

Baden-Württembergischen Theatertagen<br />

am Mo, 22.05.2023<br />

ABENDLICHE TÄNZE<br />

(Choreografie: Reiner Feistel)<br />

Di, 02.05. / So, 07.05 / So, 21.05. / So, 28.05. /<br />

Fr, 02.06. / Fr, 21.07.2023<br />

HINWEIS<br />

In der 8. Folge von »Hinterbühne«,<br />

dem Podcast des<br />

Theaters Ulm, sind Jasper<br />

Brandis und Reiner Feistel zu<br />

Gast. Zu hören auf<br />

www.theater-ulm.de oder<br />

allen gängigen Musik-<br />

Streaming-Diensten.<br />

A. EIRICH<br />

Tel. 0731 9 60 90 70<br />

GESUNDE UND SCHÖNE ZÄHNE!<br />

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NR 22 UNTERWERFUNG 16<br />

NEU IM<br />

SPILEPLAN<br />

FOTO © MARC LONTZEK<br />

UNTERWERFUNG<br />

adaptiert aus »Soumission« von Michel Houellebecq<br />

aus dem Französischen von Norma Cassau<br />

und Bernd Wilczek<br />

Bühnenfassung für das Theater Ulm von<br />

Andreas Nathusius und Christian Katzschmann<br />

PREMIERE Mittwoch, 3. Mai 2023, 20.00 Uhr, Großes Haus<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN Sa, 13.05. / Fr, 19.05. / Fr, 26.05. /<br />

So, 04.06. / So, 11.06. / Fr, 16.06. / Do, 22.06. / Fr, 30.06. / Sa, 01.07.2023<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE, 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE


17 EXTRAS NR 22<br />

GEMEINSAME FORSCHUNGEN<br />

NACH LEBENSSINN<br />

Theater und Kirchen fragen in ihrer Kooperation »Vis-à-vis«<br />

nach den tieferen Wahrheiten in Kunst, Glauben und Leben<br />

WORT- REICH<br />

DIE LESEREIHE<br />

B Ü H N E N R E I F E L E S U N G E N M I T<br />

E N S E M B L E M I T G L I E D E R N<br />

REIN UND RAUS INS LESEVERGNÜGEN:<br />

WIR LADEN IM JUNI UND JULI IN DEN SAAL UND<br />

GARTEN DES »KOKOSCHINSKI« ZU WAGHALSIGEN<br />

LITERATURERKUNDUNGEN<br />

PROVOKATEUR MIT<br />

PSYCHOLOGISCHEM SCHARFSINN —<br />

ein Leseabend mit Joris-Karl Huysmans<br />

und Michel Houellebecq<br />

Mittwoch, 14. Juni 2023, 19.00 Uhr, Kokoschinski<br />

MIT Markus Hottgenroth, Dr. Christian Katzschmann,<br />

Frank Röder, Emma Lotta Wegner<br />

Hätte Michel Houellebecq nicht die Hauptfigur seines<br />

Romans »Unterwerfung« als Kenner gerade dieses Autors<br />

gezeichnet, vielen Literaturfreunden wäre Joris-Karl Huysmans<br />

allenfalls noch durch »Gegen den Strich« ein Begriff oder aber<br />

ein gänzlich Unbekannter. Seine skandalträchtigen Texte gelten<br />

als zentrale Werke der europäischen Dekadenz und verschafften<br />

ihm großes Renommee. Huysmans Qualität, ungemein genau<br />

zu beobachten und zu reflektieren, wurde in den letzten Jahren<br />

wiederentdeckt, befördert sicher auch durch Houellebecq. Aufmerksam<br />

und mit schonungsloser Beschreibung erfasst er die<br />

Gesellschaft seiner Zeit, zumeist mit dem Anspruch des bewussten<br />

Nonkonformisten und Provokateurs, um »diesem Jahrhundert<br />

von Flegeln« seine Bücher »um die Ohren zu hauen«, ganz in<br />

Übereinstimmung mit Houellebecqs Intentionen. Die Aufführungsserie<br />

von »Unterwerfung« im Theater Ulm ist Anlass zu<br />

einem Abend mit Texten dieser besonderen Schriftsteller.<br />

WORT-REICH EXTRA<br />

4x »GARTEN DER LUST«<br />

EROTISCHES ZUR NACHT<br />

Vis-à-vis als gemeinsames Projekt des Theaters Ulm mit evangelischen<br />

und katholischen Gemeinden in Ulm und Neu-Ulm hat sich<br />

als ein intellektuell anregendes zusätzliches Angebot in Theaterspielzeit<br />

und Kirchenjahr etabliert und bietet, in der nachpandemischen<br />

Zeit umso wichtiger, Gelegenheit, gemeinsam über Sinnfragen nachzudenken.<br />

Angeregt durch aktuelle Inszenierungen des Theaterspielplans<br />

gehen mehrere Sonntagsgottesdienste während der Spielzeit in<br />

Predigt und Gesprächen sowie anhand kleinerer Ausschnitte aus den<br />

betreffenden Stücken auf bestimmte Inhalte ein, um aus den Bühnenereignissen<br />

Glaubens fragen abzuleiten und Kunst- wie Lebensrätsel<br />

zu ergründen. Die nächsten Gelegenheiten dazu ergeben sich am Sonntag,<br />

7. Mai, ab 10.00 Uhr in der Pauluskirche mit Pfarrer Peter Heiter,<br />

Intendant Kay Metzger und Ensemblemitgliedern zu Offenbachs »Les<br />

Contes d’Hoffmann«, und am Sonntag, dem 4. Juni, ab 10.00 Uhr in der<br />

Christuskirche mit Pfarrerin Bärbel Barthelmeß und Beteiligten der<br />

neuen Produktion im Podium »geister sind auch nur menschen« zum<br />

Thema Alter und Altern in unserer Gesellschaft.<br />

»LES CONTES D’HOFFMANN«<br />

Sonntag, 7. Mai 2023, 10.00 Uhr, Pauluskirche, Ulm<br />

»geister sind auch nur menschen«<br />

Sonntag, 4. Juni 2023, 10.00 Uhr Christuskirche, Söflingen<br />

DAS<br />

LEBEN<br />

IST ...<br />

Unter freiem Himmel gibt es einen ›Flotten Vierer‹ mit<br />

amouröser Literatur: 4 x sorgen wir mit »Wort-Reich extra —<br />

Erotisches zur Nacht« für besonderen Nervenkitzel durch explizite<br />

und subtile, tolldreiste oder verklausulierte, in jedem Falle<br />

›hitzige‹ Texte. Lassen Sie sich bei einem Glas Schaumwein oder<br />

anderen ermunternden Getränken von uns mit einstmals oder<br />

immer noch ›verrucht‹ sinnlicher Literatur inspirieren, den<br />

Puls beschleunigen und anregend unterhalten, mit amourösen<br />

Texten aus längst vergangener Zeit bis hin zu neueren schamlosen<br />

Werken. Der ›Draußen-Bereich‹ des Kokoschinski wird so<br />

an vier Sommerabenden zu einem »Garten der Lust«.<br />

Mi, 12.07. / Do, 13.07. / Fr, 14.07. / Sa, 15.7.2023,<br />

jeweils ab 20.00 Uhr, Kokoschinski<br />

Karten für die »Garten der Lust«-Lesung nur bei Aegis<br />

oder im Kokoschinski<br />

HÖRENSWERT!<br />

Hören macht das Leben wertvoll –<br />

egal ob in Gesellschaft oder in<br />

der Natur. Lässt Ihre Hörfähigkeit<br />

nach, sollten Sie rechtzeitig<br />

einen Hörakustiker aufsuchen.<br />

Testen Sie jetzt in einer unserer<br />

Filialen neueste Hörsysteme –<br />

kostenfrei und unverbindlich.<br />

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Filiale Ulm Mitte<br />

Fon 07 31 - 65 97 0<br />

Filiale Neu-Ulm<br />

Fon 07 31 - 71 70 70 75<br />

Filiale Ulm-Wiblingen<br />

Fon 07 31 - 43 43 4<br />

Filiale Langenau<br />

Fon 0 73 45 - 92 13 71<br />

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Fon 0 73 91 - 77 00 95 3<br />

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NR 22 EXTRAS 18<br />

STIMMEN SIE AB FÜR IHRE<br />

LIEBLINGSKÜNSTLERINNEN UND -KÜNSTLER!<br />

Der Ulmer Theaterpreis wird wieder vergeben<br />

Es wird spannend, denn die Entscheidung<br />

für die diesjährigen Theaterpreise rückt<br />

näher. Ende Mai tritt die aus Vertretern der<br />

Theaterfreunde sowie der Kulturredaktion<br />

der SWP gebildete Jury zusammen, um die<br />

Nominierungen für die einzelnen Kategorien<br />

des Ulmer Theaterpreises festzulegen. Am<br />

1. Juni werden die Nominierten in den Kategorien<br />

Schauspiel, Tanz, Musiktheater und<br />

Beste Inszenierung dann ausführlich in einer<br />

Ausgabe der SWP vorgestellt, auch auf der<br />

Homepage des Theaters werden die Nominierungen<br />

veröffentlicht. Ab dem 2. Juni 2023 bis<br />

einschließlich 25. Juni 2023 können Sie als<br />

unser Theaterpublikum digital über die SWP<br />

und analog mit Stimmzetteln bei allen Vorstellungen<br />

in den Spielstätten des Theaters, auch<br />

auf der Wilhelmsburg, ihre Stimme abgeben,<br />

welche der vorgeschlagenen Künstlerinnen<br />

und Künstler, welche Inszenierungen aus Ihrer<br />

Sicht preiswürdig sind. Denn der Ulmer Theaterpreis<br />

ist vor allem ein Publikumspreis: Sie<br />

würdigen die herausragenden künstlerischen<br />

Leistungen noch einmal, neben dem Applaus,<br />

den Sie Abend für Abend im Saal spenden.<br />

Den Preisträgerinnen und Preisträgern<br />

winken jeweils 1.000,— €, gestiftet von SWP,<br />

Theaterfreunden und dem Lions-Club. Unabhängig<br />

vom Publikumsvotum werden zudem<br />

ein Förderpreis für das beste Nachwuchstalent<br />

aus dem Team des Theaters und ein undotierter<br />

Ehrenpreis vergeben, mit dem wir Ensemblemitglieder<br />

würdigen, die die Arbeit der Bühne<br />

über viele Jahre hinweg geprägt haben. Alle<br />

Gewinnerinnen und Gewinner erhalten auch<br />

Schmuckstücke, die zu diesem Anlass von der<br />

Goldschmiede Dentler kreiert werden.<br />

Und auch Sie können gewinnen. Unter<br />

allen, die sich an der Abstimmung beteiligen,<br />

werden attraktive Gewinne verlost: Die SWP<br />

stiftet abermals eine Reise zu den Bregenzer<br />

Festspielen 2024 für zwei Personen inklusive<br />

Übernachtung, die Theaterfreunde stiften drei<br />

Schnuppermitgliedschaften, vom Theater Ulm<br />

gibt es Karten für den anstehenden »Theaterball«.<br />

Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme<br />

beim Abstimmen und auf Ihren Besuch unserer<br />

Preisverleihung, bei der im Rahmen eines<br />

unterhaltsamen künstlerischen Programms<br />

die Theaterpreis-Träger 2024 gekürt werden.<br />

FEIERLICHE ÖFFENTLICHE<br />

VERLEIHUNG DES<br />

ULMER THEATERPREISES<br />

Montag, 3. Juli 2023, 19.30 Uhr,<br />

Foyer des Theaters Ulm<br />

Eine Auszeichnung der Südwest Presse, des<br />

Vereins der Freunde und Förderer des Ulmer<br />

Theaters und des Theaters Ulm<br />

FOTOAKTION FÜR<br />

MARIE! ROMY! PETRA!<br />

Zu ihrem Einstand am Theater Ulm präsentiert die neue<br />

Tanzdirektorin Annett Göhre einen Tanzabend über drei ganz<br />

besondere Frauen: »Marie! Romy! Petra!« Darin setzt sie sich mit<br />

der Wissenschaftlerin Marie Curie, der Schauspielerin Romy<br />

Schneider und der Politikerin und Aktivistin Petra Kelly auseinander.<br />

Annett Göhre bedient sich dabei unterschiedlichster<br />

choreographischer Stile, und auch musikalisch gibt es eine große<br />

Bandbreite, von Klassik über Elektro Pop bis hin zu Punk. Einziges<br />

Kriterium: Die Musik muss von Frauen inspiriert, interpretiert<br />

oder komponiert sein.<br />

In Anlehnung daran bittet Annett Göhre nun Ulmer<br />

Frauen zu einer Fotoaktion ins Theater Ulm, denn in ihrer Tanzproduktion<br />

»Marie! Romy! Petra!« werden Porträts von Frauen<br />

projiziert, darunter vielleicht auch Sie!<br />

Wenn Sie Teil dieses Projekts sein wollen, dann bitten<br />

wir Sie herzlich zum öffentlichen Foto-Termin mit unserem<br />

Fotografen Gaëtan Chailly ins Theater Ulm.<br />

Samstag, 24. Juni 2023, zwischen 15.00 und 17.00 Uhr,<br />

Treffpunkt Bühnenpforte<br />

KARTENVERLOSUNG<br />

PR E I S FR AG E<br />

In welchem Jahr kam der bekannte Film »Sister Act — Eine<br />

himmlische Komödie« mit Whoopi Goldberg in der Rolle<br />

der Deloris van Cartier auf die Kinoleinwände?<br />

Schicken Sie die Lösung bis zum 05.06.2023 per Mail<br />

an pressestelle-theater@ulm.de und gewinnen Sie mit etwas<br />

Glück Theaterkarten für »Sister Act«.<br />

Verlost werden 3x2 Eintrittskarten für die Vorstellung am<br />

Sonntag, den 9. Juli 2023 um 20.30 Uhr auf der Wilhelmsburg.<br />

WIR D RÜCKE N IHNEN D I E DAU M E N!<br />

DIE LÖSUNG DER LETZTEN PREISFRAGE LAUTET:<br />

JORIS-KARL HUYSMANS.<br />

Die Gewinnerinnen und Gewinner werden<br />

direkt informiert.<br />

IMPRESSUM:<br />

Vorspiel — das Magazin des Theaters Ulm erscheint 5x pro Spielzeit<br />

Herausgeber: Theater Ulm / Intendant: Kay Metzger / Redaktion:<br />

Angela Wistuba-Hamprecht / Inhalte: Dramaturgie & Öffentlichkeitsarbeit<br />

Grafik & Layout: Michael Hahn / In Kooperation mit der Südwest Presse Ulm<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE / 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: MO 11–17 UHR / DI–FR 11–19 UHR (BEI PREMIEREN IM GROßEN HAUS BIS 18.30 UHR) / SA 10–13 UHR


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