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Samuel Johnson - Kindergarten und Schule in Südtirol

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„Was s<strong>in</strong>d Sie von Beruf?“<br />

Berufliche Orientierung <strong>in</strong> der Oberschule über persönliche Begegnungen mit<br />

Vertretern verschiedener Berufsbilder<br />

Ed<strong>in</strong>a Pusztai<br />

Fragt man Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten, seien sie Eltern oder junge Menschen im Oberschulalter, was<br />

ihnen <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> gefällt, heben sie fast ohne Ausnahme als positives Ersche<strong>in</strong>ungsbild das hohe Niveau<br />

des Bildungswesens hervor. Nicht selten ist es auch e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> für die Entscheidung, die Familie <strong>in</strong>s<br />

Land zu holen, um den eigenen K<strong>in</strong>dern durch Bildung bessere Zukunftsperspektiven zu bieten, dies gilt<br />

auch für Familien ohne e<strong>in</strong>deutige Bleibeabsichten.<br />

Nach den Ergebnissen des Forscherteams Chiara Mell<strong>in</strong>a <strong>und</strong> Kamila Kowalska-Angelelli kann die Erstgeneration<br />

von Migranten <strong>in</strong> Italien folgendermaßen charakterisiert werden: „Die Erstgeneration ist<br />

um Erfüllung der Gr<strong>und</strong>bedürfnisse, wie Wohnung <strong>und</strong> Arbeit bemüht, ohne große Erwartungen, angepasster,<br />

naiver <strong>und</strong> eher geduldig zu ertragen, gleichzeitig jedoch stark im Bewältigen der Schwierigkeiten,<br />

… eher zurückgezogen als <strong>in</strong>tegriert, ohne den Lebensplan der Migration wirklich erfüllt zu<br />

haben. Dies ist die Tatsache, obwohl die Vertreter der ersten Migrationsströme <strong>in</strong> Italien, im Gegensatz<br />

zu Zuwanderer vieler anderer Länder e<strong>in</strong> hohes Bildungsniveau haben […]. Dies hat sie daran nicht<br />

geh<strong>in</strong>dert, als Hilfsarbeiter tätig zu se<strong>in</strong> oder niedrigere Arbeiten anzunehmen, die von Italienern nicht<br />

ausgeübt werden. Die zweite Generation dagegen ist […] <strong>in</strong>tegriert, daran <strong>in</strong>teressiert aller Rechte<br />

teilhaftig zu werden <strong>und</strong> nicht bereit die niedrigen Arbeiten ihrer Eltern auszuführen, deren Lebensstandard<br />

sie enttäuscht.“ (Vom E<strong>in</strong>wanderer zum Mitbürger, Edizioni Idos, Rom 2008, S.98)<br />

Diese nicht ausreichende berufliche Integration der Elterngeneration kann bewirken, dass sie ihren<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> vielen Fällen ke<strong>in</strong>e Vorbilder bei der Berufswahl s<strong>in</strong>d. Außerdem besteht oft e<strong>in</strong>e völlige<br />

Unkenntnis oder e<strong>in</strong>e lückenhafte Kenntnis über die berufliche Ausbildung hierzulande <strong>und</strong> darüber,

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