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2023/02 | Unternehmen | Mai 2023 | Ausgabe 87

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unternehmen [!] RESSORT 1<br />

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>87</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2<strong>02</strong>3</strong> | 3,00 €<br />

Bereit für die<br />

digitale Zeit<br />

Matthias Weigele hat den Uhinger Maschinenbauer<br />

EWS erfolgreich für die Zukunft getrimmt – und<br />

leistet auch in anderen Bereichen Vorbildliches.<br />

+<br />

Leipheim<br />

spezial<br />

& Uhingen<br />

spezial<br />

ZURÜCK ZU PRÄSENZ<br />

Über die Freude an Live-Events,<br />

veränderte Anforderungen und<br />

neue Formate.<br />

Seite 6<br />

MOBILES ARBEITEN<br />

Warum jetzt auch <strong>Unternehmen</strong><br />

Co-Working als neues<br />

Arbeitsmodell entdecken.<br />

Seite 30<br />

UMFRAGE<br />

Führungskräfte geben Einblicke in<br />

ihre sportlichen Leistungen und<br />

ihre größten Erfolge.<br />

Seite 56


2<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Wie werden wir erfolgreich<br />

nachhaltig und nachhaltig<br />

erfolgreich?<br />

Gemeinsam finden wir<br />

die Antworten für morgen.<br />

Als größter Mittelstandsfinanzierer Deutschlands*<br />

helfen wir Ihnen, aus den großen Herausforderungen<br />

der Zukunft noch größere Chancen für Ihr <strong>Unternehmen</strong><br />

zu machen. Lassen Sie sich beraten.<br />

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* Bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Weil’s um mehr als Geld geht.


unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

kaum zu glauben, wie resistent sich die deutsche<br />

Wirtschaft gegenüber all den Krisen der vergangenen<br />

Monate zeigt! Der im Herbst erwartete<br />

Wirtschaftseinbruch ist ausgeblieben. Die Zahlen<br />

zu Auftragseingängen und Geschäftsklima<br />

deuten eine schwache konjunkturelle Belebung<br />

an. Das kann aber nicht die erheblichen Risiken<br />

für den Wirtschaftsstandort verdecken: Trotz ihres<br />

Rückgangs sind die Kosten für Energie immer<br />

noch erheblich höher als vor Beginn der Gasknappheit.<br />

Die extrem hohen Energiepreise hierzulande<br />

schwächen die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

<strong>Unternehmen</strong> auf dem Weltmarkt. Hinzu kommen<br />

all die Defizite in der Infrastruktur, sei es in<br />

Sachen Energie, Verkehr oder schnelles Internet.<br />

Gepaart mit wachsender Bürokratie und dem<br />

Fachkräftemangel sind sie eine schwere Last für<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Umso erstaunlicher ist es, wie erfolgreich<br />

sich diese schlagen. Das zeigt das Titelinterview<br />

mit EWS-Firmenchef Matthias Weigele<br />

(Seite 10). Oder auch die beiden Firmenporträts<br />

über die Schmuckmanufaktur Ehinger<br />

Schwarz (Seite 26) und E-Systeme 21 (Seite 44).<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre<br />

Ihr Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />

SPEZIAL<br />

6 Zurück in der Zukunft<br />

Die Veranstaltungsbranche erlebt<br />

nach der Pandemie ein Comeback.<br />

Der Wunsch nach Begegnung ist groß<br />

20 Wie das Klima Golfen verändert<br />

Wassermangel und Wetterextreme<br />

zwingen die Clubs zum Umdenken und<br />

Umrüsten<br />

38 Alte Stadt, neue Perspektive<br />

Der Wirtschaftsstandort Leipheim<br />

weiß, wie Wandel geht<br />

50 Gerüstet für die Zukunft<br />

Die Transformation stellt Uhingen vor<br />

große Herausforderungen. Es ist nicht<br />

der erste Umbruch in der Gemeinde<br />

TITELTHEMA<br />

10 Neue Mechanismen in der<br />

digitalen Welt<br />

Der EWS-Chef Matthias Weigele im<br />

Gespräch<br />

MACHEN<br />

26 Ein funkelnder Neubeginn<br />

Das Ulmer Schmuckunternehmen<br />

Ehinger Schwarz 1<strong>87</strong>6 setzt auf Luxus<br />

44 Revolutionär in Sachen<br />

EnergieWie E-Systeme 21 Häuser<br />

und Betriebe autark machen möchte<br />

VERANTWORTEN<br />

30 Allein, aber nicht einsam<br />

Co-Working-Spaces sind nicht nur in<br />

Städten gefragt. Auch Betriebe erkennen<br />

die Vorteile<br />

46 Es gibt noch Lücken im Kreis<br />

Das Recycling von Materialien beginnt<br />

beim Produktdesign<br />

LEBEN<br />

42 Frei wie ein Adler fliegen<br />

Schreinermeister Friedrich Kiem fliegt<br />

Langstrecken mit dem Gleitschirm<br />

56 Sport schenkt tolle Momente<br />

Umfrage unter Führungskräften<br />

NAMEN & NACHRICHTEN<br />

4 Libeskind macht Einstein<br />

18 Vetter tritt UNGC bei<br />

36 Heldele-Team fährt in die USA<br />

58 Impressum<br />

20<br />

26<br />

44 42<br />

30


4<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Libeskind macht Einstein<br />

Stadtentwicklung Zwei Mega-Deals nahe des Ulmer Hauptbahnhofs haben Potenzial, die<br />

Innenstadt in den kommenden Jahren nachhaltig aufzuwerten.<br />

Zwischen Hauptbahnhof und Theater liegt das Post- und Telekom-Areal. <br />

Post- und Telekom-Areal Die<br />

Liste der berühmten Architekten,<br />

die sich in der Ulmer Innenstadt<br />

verewigen, könnte bald um<br />

einen Namen erweitert werden.<br />

Auf das Stadthaus von Richard<br />

Meier und die Zentralbibliothek<br />

von Gottfried Böhm folgt nun<br />

wohl das Albert Einstein Discovery<br />

Center von Daniel Libeskind.<br />

Wie der Trägerverein<br />

mitteilt, will der US-Architekt<br />

die Planung und Gestaltung des<br />

geplanten Discovery Centers<br />

verantworten. Der Architekt<br />

habe einen Vertrag für die Zusammenarbeit<br />

unterzeichnet.<br />

Der 76-Jährige war im Dezember<br />

mit einem Team bereits<br />

in Ulm, tauschte sich mit der<br />

Vereinsspitze aus und schaute<br />

sich den geplanten Standort an.<br />

Das Discovery Center soll an<br />

der Stelle der alten Paketposthalle<br />

am Hauptbahnhof entstehen.<br />

Und eben dieses Areal sowie<br />

angrenzende Gebäude gehören<br />

nun Ludwig Merckle. Der<br />

Ulmer Unternehmer hat mit der<br />

neu gegründeten Ulmer Posthöfe<br />

GmbH das gesamte Post- und<br />

Telekom-Areal zwischen Bahnhof,<br />

Olgastraße und Zeitblomstraße<br />

von der Gewerbeimmobilien-AG<br />

Demire gekauft. Mindestens<br />

47 600 Quadratmeter<br />

Mietfläche auf 20 800 Quadratmeter<br />

Grund haben damit den<br />

Besitzer gewechselt. Das Areal,<br />

das aktuell noch fast vollständig<br />

Foto: Siegfried Geyer<br />

an die Deutsche Telekom AG<br />

vermietet ist, will die Posthöfe<br />

GmbH „langsam und nachhaltig“<br />

entwickeln.<br />

Das heißt, die bestehenden<br />

Mietverhältnisse sollen fortgesetzt,<br />

die Gebäude nach und<br />

nach saniert und neu genutzt<br />

werden. Dabei solle die bestehende<br />

Gebäudesubstanz weitgehend<br />

erhalten bleiben, erklärte<br />

Andreas Schöberl, Geschäftsführer<br />

der Posthöfe GmbH. Bauliche<br />

Veränderungen solle es jedoch<br />

etwa am Postgebäude und<br />

direkt am Bahnhof geben. Diesen<br />

Bereich gelte es neu zu beleben,<br />

etwa mit einem Gastronomiebetrieb<br />

und Dienstleinstern.<br />

[!]<br />

jkl<br />

Investition in die Zukunft<br />

Boehringer Acht Stockwerke<br />

und eine Laborfläche von<br />

rund fünf Fußballfeldern: Der<br />

Pharmakonzern Boehringer Ingelheim<br />

hat ein neues Entwicklungszentrum<br />

für Biotechnologie<br />

in Biberach eröffnet. Dort<br />

sollen Wissenschaftler neue<br />

Medikamente und Therapien<br />

etwa mit Antikörpern, Proteinen<br />

und Viren entwickeln. Zur<br />

Eröffnung kam auch Baden-<br />

Württembergs Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann.<br />

„Hier wird die Grundlage geschaffen<br />

für die Medikamente<br />

von morgen“, sagte Veit Bergendahl,<br />

Leiter klinische Herstellung,<br />

bei einem Rundgang durch<br />

Veit Bergendahl erklärt Winfried<br />

Kretschmann die neue Anlage.<br />

Foto: Boehringer Ingelheim<br />

das neue Gebäude. Aus Zellkulturen<br />

werden dort etwa Medikamente<br />

zur Behandlung von<br />

Krebs oder Immunerkrankungen<br />

entwickelt. Biopharmazeutika<br />

sind hochkomplexe Arzneimittel<br />

und gehören derzeit zu<br />

den am schnellsten wachsenden<br />

Arzneimittelsegmenten in der<br />

Pharmabranche.<br />

Rund 350 Millionen Euro hat<br />

sich der Pharmakonzern das<br />

Entwicklungszentrum kosten<br />

lassen. Begonnen hatte der Bau<br />

2018. Neu seien vor allem die<br />

kurzen Wege. So seien Analytik,<br />

Prozessentwicklung und klinische<br />

Studie unter einem Dach.<br />

„In der Regel ist das auf drei Gebäude<br />

verteilt“, erklärte Bergendahl.<br />

Kretschmann zeigte sich beeindruckt.<br />

„Die Gesundheitsbranche<br />

ist für unser Land zentral“,<br />

sagte er. Dort seien mehr<br />

Menschen beschäftigt als im<br />

Fahrzeug- und Maschinenbau.<br />

Das familiengeführte <strong>Unternehmen</strong><br />

hat seinen Sitz in Ingelheim,<br />

der zweite große Standort<br />

ist Biberach an der Riß. Am<br />

dortigen Campus, dem größten<br />

Standort für Biopharmazeutika<br />

sowie Forschung und Entwicklung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s, beschäftigt<br />

Boehringer Ingelheim<br />

mehr als 7000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. [!] swp


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />

Droht Allgaier die Insolvenz?<br />

Zulieferer Die Videobotschaft<br />

des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der chinesischen Westron<br />

Group, Scanny Cai, bei einer Feier<br />

der Allgaier-Senioren hat<br />

beim Uhinger <strong>Unternehmen</strong><br />

Allgaier für enorme Unruhe gesorgt.<br />

Cai machte darin deutlich,<br />

wie ernst die Lage des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

ist und bestätigte indirekt<br />

eine drohende Insolvenz.<br />

Um das zu verhindern, werde<br />

Westron, seit Sommer 2<strong>02</strong>2<br />

Mehrheitsgesellschafter des<br />

Uhinger Automobilzulieferers,<br />

weitere 20 Millionen Euro in die<br />

Restrukturierung stecken.<br />

Indes ist die Stimmung im<br />

<strong>Unternehmen</strong> am Tiefpunkt angelangt:<br />

„Eine Katastrophe“,<br />

sagt ein Mitarbeiter. Einer nach<br />

dem anderen verlasse die Firma.<br />

Ältere Mitarbeiter jenseits der<br />

60 hoffen hingegen, sich bei Allgaier<br />

noch in die Rente retten<br />

zu können. Das angekündigte<br />

Papier mit einem Maßnahmenpaket<br />

zur Konsolidierung der<br />

Firma habe die Belegschaft noch<br />

nicht gesehen. Zuletzt seien die<br />

Mitarbeiter in einer außerordentlichen<br />

Betriebsversammlung<br />

Anfang März auf schwere<br />

Zeiten eingestimmt worden. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> sei so entkernt<br />

worden, dass „wir nicht mehr<br />

auf eigenen Füßen stehen können<br />

und von anderen abhängig<br />

sind“, sagt der Beschäftigte und<br />

spricht von „Altlasten“. Doch<br />

die aktuelle Situation sei nicht<br />

ausschließlich dem neuen Investor<br />

anzulasten, der Prozess<br />

dauere schon ein Jahrzehnt.<br />

Dennoch sei seit dem Einstieg<br />

der Westron Group zu wenig<br />

passiert, was das <strong>Unternehmen</strong><br />

nach vorne bringe. [!] amb<br />

Um eine Insolvenz zu verhindern, will der Mehrheitsgesellschafter<br />

Westron weitere 20 Millionen investieren. Foto: Giacinto Carlucci<br />

Trauer um<br />

Andreas Kopton<br />

IHK Er war als Mensch präsent,<br />

nie bloß IHK-Präsident und Unternehmer.<br />

Und Andreas Kopton<br />

war unerschütterlicher Optimist.<br />

Daran änderte eine lange<br />

Krankheit allem Anschein<br />

nach nichts. Die Nachricht von<br />

Andreas<br />

Kopton war<br />

seit 2009<br />

Präsident der<br />

IHK Schwaben<br />

seinem Tod<br />

wurde von der<br />

bayerischschwäbischen<br />

Wirtschaft mit<br />

Bestürzung aufgenommen:<br />

Kopton ist Mitte<br />

April im Alter<br />

von 66 Jahren<br />

gestorben. Zuletzt<br />

arbeitete<br />

er im Vorstand<br />

und im Aufsichtsrat der HPC<br />

AG, einem weltweit agierenden<br />

Ingenieurbüro. Als Wirtschaftswissenschaftler<br />

brachte Kopton<br />

hohe Sachkenntnis mit und<br />

prägte Struktur und Leistungsspektrum<br />

der Augsburger Kammer.<br />

Seine Aufgaben werden zunächst<br />

auf seine Stellvertreter<br />

aufgeteilt. [!]<br />

ref<br />

Abbruch<br />

beginnt<br />

Burgmaier Gut drei Monate<br />

nach dem ein Großbrand große<br />

Schäden am Allmendinger Werk<br />

der Firma Burgmaier angerichtet<br />

hat, sollen im <strong>Mai</strong> die Abbrucharbeiten<br />

auf dem Gelände<br />

stattfinden. Zuvor wurde alles<br />

gerettet, was noch verwendet<br />

werden kann. Während viele<br />

Maschinen nicht zu retten waren,<br />

ist das <strong>Unternehmen</strong> hinsichtlich<br />

der Datenverarbeitungsprozesse<br />

jedoch voll einsatzfähig.<br />

„Nach dem Brand<br />

konnten sämtliche Serverdaten<br />

gerettet oder wiederhergestellt<br />

werden“, erklärte ein Sprecher.<br />

Ein guter Teil der 250 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus<br />

Allmendingen ist nach wie vor<br />

am Standort in Laupheim beschäftigt.<br />

Alle freigestellten Mitarbeiter<br />

erhielten nach wie vor<br />

ihr Gehalt. Für die Ersatzproduktion<br />

sind bereits neue Maschinen<br />

im Einsatz, zudem wird<br />

eine neue Produktionslinie in<br />

Betrieb genommen. Offen bleibe<br />

hingegen, wie es in Allmendingen<br />

weitergeht.[!] jkl<br />

Hensoldt steigt auf<br />

Rüstung Der Erfolg des Radarspezialisten<br />

Hensoldt zeigt sich<br />

auch an der Börse. Seit 20. März<br />

ist das <strong>Unternehmen</strong> im MDax<br />

gelistet. Für Hensoldt-Chef<br />

Thomas Müller ist die Aufnahme<br />

ein „Synonym für die neue<br />

Rolle und Verantwortung, die<br />

uns als Verteidigungsindustrie<br />

mittlerweile zukommt“. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

aus Taufkirchen im<br />

Landkreis München, das seinen<br />

Stimmung wird besser<br />

größten Standort in Ulm hat, feierte<br />

sein Börsendebüt im September<br />

2<strong>02</strong>0 und war bis 19.<br />

März im SDax gelistet. Im MDax<br />

ist es nun mit weiteren 49 kapitalstarken,<br />

mittelgroßen <strong>Unternehmen</strong><br />

vertreten. Im Geschäftsjahr<br />

2<strong>02</strong>2 steigerte Hensoldt<br />

mit 6500 Beschäftigten seinen<br />

Umsatz im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 16 Prozent auf 1,7<br />

Milliarden Euro.[!] vt<br />

Handwerk Mit Optimismus blicken<br />

die Betriebe im Gebiet der<br />

Handwerkskammer Ulm, das sich<br />

von der Ostalb bis an den Bodensee<br />

erstreckt, derzeit in die Zukunft.<br />

Das geht aus der aktuellen<br />

Konjunkturumfrage der Handwerkskammer<br />

hervor. Sechs von<br />

zehn Betrieben haben ihre Geschäftslage<br />

zum Jahresstart als<br />

gut beschrieben – drei Prozent<br />

mehr als im Vorjahresquartal. Mit<br />

knapp neun Prozent berichten etwas<br />

weniger Betriebe von einem<br />

schlechten Geschäftsverlauf. Im<br />

Stadtgebiet Ulm ist die Schere etwas<br />

größer: Hier beurteilen 81<br />

Prozent der befragten <strong>Unternehmen</strong><br />

ihre Geschäftslage als gut, 13<br />

Prozent der Betriebe berichten<br />

von einem schlechten Geschäftsverlauf.<br />

Dennoch sei die Stimmung<br />

fragil und nicht gesichert,<br />

betonte der Hauptgeschäftsführer<br />

der Handwerkskammer Tobias<br />

Mehlich. [!] mone


Während der Corona-Pandemie war vieles nur digital möglich. Jetzt ergänzen Hybrid-Lösungen reine Präsenzveranstaltungen.<br />

Zurück in der<br />

Zukunft<br />

Veranstaltungen Die Branche hat sich aufgrund von Corona neu erfinden<br />

müssen. Neue Formate und digitale Technik ergänzen das Comeback der<br />

Live-Events. Der Wunsch nach persönlichem Austausch ist groß.<br />

Corona hat Messehallen, Vortragsräume<br />

und Konzertsäle<br />

leergefegt. Nun sind die<br />

letzten Masken gefallen<br />

und die Tore wieder geöffnet. Alles<br />

wieder gut? Das Live-Event war tot<br />

– und gibt nun sein Comeback: Es<br />

lebe das Live-Event. Ob Messen,<br />

Produktpräsentationen, Firmenfeiern,<br />

Schulungen oder Seminare. Seit<br />

Herbst 2<strong>02</strong>2 heißt es bereits vielerorts<br />

wieder: Herzlich Willkommen<br />

zu Präsenzveranstaltungen. Endlich,<br />

so der Tenor von <strong>Unternehmen</strong>, Organisatoren,<br />

Messedesignern, Veranstaltungstechnikern,<br />

Catering-<br />

Dienstleistern.<br />

Wolfgang Moser freut sich über<br />

die Rückkehr von Präsenzveranstaltungen,<br />

jedoch mit Abstrichen: „Viele<br />

Menschen sind einfach noch verunsichert.“<br />

Die Zurückhaltung vor<br />

größeren Menschengruppen gebe<br />

es, so der Direktor der Ulmer Veranstaltungsagentur<br />

„Moser Event<br />

plus“ noch immer querbeet bei allen<br />

Altersgruppen. Es herrsche eine<br />

weiterhin angespannte Situation, die<br />

Man spürt,<br />

dass bei vielen<br />

Menschen nach all den<br />

Krisen die Zündschnur<br />

kürzer ist.<br />

Wolfgang Moser<br />

Unternehmer<br />

er nicht so recht verstehen kann:<br />

„Etwas mehr Gelassenheit täte uns<br />

allen gut.“ Auch die Gespräche mit<br />

Kunden und Organisatoren hätten<br />

sich verändert, seien durch eine erhöhte<br />

Sensibilität geprägt: „Man<br />

spürt, dass bei vielen Menschen die<br />

Zündschnur kürzer ist. Man ist nicht<br />

mehr so offen für Argumente und<br />

den Austausch von Meinungen.“<br />

Erst Corona, dann Energiekrise<br />

und Ukraine-Krieg. Viele Punkte<br />

sprächen gerade gegen hohe Investitionen<br />

oder im privaten Bereich<br />

ein unbeschwertes Konzertvergnügen:<br />

„Viele halten ihr Geld zusammen.<br />

Keiner weiß, was kommt.“ Es<br />

sei aber wichtig, dass die Menschen<br />

sich wieder treffen, persönlich austauschen<br />

und fachsimpeln. „Geschäfte<br />

werden eben noch immer<br />

vor Ort gemacht“, betont Moser.<br />

Für Jürgen Fey kann nur ein Format<br />

Emotionen für ein Produkt oder<br />

eine Dienstleistung gebührend entfachen:<br />

ein Messestand mit Publikum<br />

vor Ort. Diese Begeisterung hat<br />

der Geschäftsführer der Fey Messeund<br />

Objektdesign GmbH & Co. KG<br />

Zur Person<br />

Lisa Hartleb ist seit<br />

2009 in der Eventbranche<br />

tätig. Seit<br />

2015 ist sie Geschäftsbereichsleiterin<br />

der NPG Messe-<br />

und Veranstaltungs<br />

GmbH, die in<br />

Göppingen und Ulm<br />

Events organisiert.<br />

Zur Person<br />

Steffen Maurer<br />

setzt nicht nur auf<br />

Digitalisierung, sondern<br />

auch auf Nachhaltigkeit.<br />

Sein Firmengebäude<br />

ist in<br />

Holzbauweise errichtet<br />

und komplett<br />

rückbaubar.


SPEZIAL 7<br />

7<br />

in Ulm seit dem Neustart auch<br />

von Anfang an bei seinen Kunden<br />

gespürt: „100 Prozent zieht<br />

es wieder in die Messehallen.“<br />

Dennoch haben auch die zunehmend<br />

wachsenden digitalen<br />

Angebote ihre Berechtigung:<br />

„Wichtig ist eine sinnvolle Kombination“,<br />

sagt Fey. Denn technische<br />

Detailerläuterungen oder<br />

Nachbesprechungen können<br />

und sollen nach seiner Einschätzung<br />

zukünftig – ganz im Sinne<br />

der Nachhaltigkeit und Umweltschonung<br />

durchaus am Bildschirm<br />

stattfinden.<br />

Mut zur Messe<br />

Auch die Robatherm GmbH &<br />

Co. KG aus Burgrieden startete<br />

nach der langen Messepause mit<br />

Mut und Vorfreude durch. Der<br />

Spezialist für raumlufttechnische<br />

Geräte präsentierte sich<br />

auf der ISH, der Weltleitmesse<br />

für Wasser, Wärme und Luft mit<br />

neuem Konzept und einem klaren<br />

Statement. „Wenn wir etwas<br />

machen, dann richtig“, sagt Robert<br />

Sauter, der für die <strong>Unternehmen</strong>skommunikation<br />

zuständig<br />

ist: „Ausschlaggebend<br />

für unseren Messeauftritt war<br />

die Überzeugung, dass das persönliche<br />

Erleben durch keine digitale<br />

Lösung zu ersetzen ist.“<br />

Zwar hätten viele <strong>Unternehmen</strong><br />

ihr Budget gekürzt und<br />

auch die Zahl internationaler<br />

© Thaut Images & ribalka yuli /adobe.stock.com<br />

Emotionen<br />

können im<br />

Digitalen nicht<br />

transportiert<br />

werden.<br />

Lisa Hartleb<br />

NPG Messe und Veranstaltungen<br />

Mit Virtual-Reality-Brillen<br />

können <strong>Unternehmen</strong> auf<br />

Messen Besuchern virtuelle<br />

Themenwelten näherbringen.<br />

Besucher sei rückläufig, was<br />

Sauter zufolge mitunter auch<br />

daran liege, dass der Aufwand<br />

für Auslandsreisen in manchen<br />

Ländern wieder höher sei als<br />

vor der Pandemie: „Die Stimmung<br />

und das Verhalten der Besucher<br />

ist jedoch wie in der Vor-<br />

Corona-Zeit.“<br />

Auch Lisa Hartleb spürt, dass<br />

bei den Besucherinnen und Besuchern<br />

die Lust auf Präsenzveranstaltungen<br />

wieder da ist.<br />

Die Wertschätzung der persönlichen<br />

Beratung sei durchaus gestiegen.<br />

„Was vor drei Jahren<br />

noch im Vorbeigehen abgetan<br />

wurde, wird heute ganz anders<br />

wahrgenommen. Das Erlebnis<br />

ist bewusster geworden“, so die<br />

Geschäftsbereichsleiterin der<br />

NPG Messe und Veranstaltungs-<br />

GmbH, die in der Region Göppingen<br />

Events, Messen und<br />

Großveranstaltungen organisiert.<br />

Sie würde sich sehr freuen,<br />

und davon geht sie Stand<br />

heute aus, wenn Präsenzveranstaltungen<br />

wieder der Status<br />

quo werden und bleiben: „Die<br />

Emotionen können im Digitalen<br />

nicht transportiert werden.“<br />

Zweigleisigkeit ist Pflicht<br />

Ob Hybrid-Events die Zukunft<br />

gehört, ist für sie in vielen Fällen<br />

eine wirtschaftliche Frage.<br />

Virtuelle Messen, die sie in den<br />

vergangenen zwei Jahren organisiert<br />

hatte, waren für ihr Team<br />

und auch für die Kunden sehr<br />

aufwendig, weil es etwas Neues<br />

war: „In diesem Bereich sehen<br />

wir für Messen keine digitale<br />

Zukunft – maximal kleine Nischen,<br />

wo aber eher Informationen<br />

als Produkte verkauft werden.<br />

Insgesamt sehen wir das<br />

Thema Hybridveranstaltungen<br />

skeptisch, denn wir als Veranstalter<br />

müssen zweigleisig fahren“,<br />

sagt Hartleb.<br />

Für Steffen Maurer ist das<br />

eher eine Chance, denn ein Problem.<br />

Der Inhaber der Maurer<br />

Veranstaltungstechnik GmbH<br />

setzt seit der Pandemie auf deutlich<br />

mehr Formate: „Durch Corona<br />

hat sich natürlich die<br />

Eventbranche radikal verändert.<br />

Aber auch das sehen wir als<br />

neue Chance für den Markt.“ An<br />

hybriden Veranstaltungen können<br />

Kunden oder Kollegen un-<br />

TAGUNGEN UND<br />

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8<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Trotz steigender Kosten großes Interesse an Branchentreffs<br />

Zur Person<br />

Jürgen Fey, Inhaber<br />

der Ulmer Fey Messe-<br />

und Objektdesign<br />

GmbH & Co. KG,<br />

setzt auf Emotionen<br />

und Präsenzveranstaltungen.<br />

Die Resonanz auf Messen und Live-Veranstaltungen ist gut.<br />

Foto: © Anton Gvozdikov/adobe.stock.com<br />

Zur Person<br />

Event- und Veranstaltungsmeister<br />

Wolfgang Moser<br />

feiert dieses Jahr<br />

sein 30-jähriges Firmenbestehen.<br />

Rückblickend ist 2<strong>02</strong>2<br />

für Messeveranstalter das<br />

dritte Ausnahmejahr in<br />

Folge: Fiel das erste Quartal<br />

wegen behördlicher<br />

Messeverbote nahezu aus,<br />

ist spätestens seit Herbst<br />

der Großteil des Publikums<br />

zurück. Mehr als 7,2<br />

Millionen Besucherinnen<br />

und Besucher sowie rund<br />

142 000 <strong>Unternehmen</strong><br />

waren auf deutschen<br />

Messen vertreten. Das<br />

sind 70 Prozent der Aussteller<br />

und 65 Prozent der<br />

Besucher der Vor-Corona-<br />

Zeit. „Das Messejahr 2<strong>02</strong>2<br />

war erneut eine Berg- und<br />

Tal-Fahrt, letztlich hat es<br />

sich erstaunlich entwickelt“,<br />

sagt Jörn Holtmeier,<br />

Geschäftsführer des<br />

Dachverbandes der deutschen<br />

Messewirtschaft<br />

Auma. Trotz großer Unsicherheiten<br />

verzeichneten<br />

erste Branchenmessen<br />

überdurchschnittliche Besucher-<br />

und Ausstellerquoten.<br />

„Obwohl die Kosten<br />

für Anreise und Übernachtung<br />

stark gestiegen<br />

sind, wollen <strong>Unternehmen</strong><br />

auf ihre Branchentreffs<br />

nicht verzichten.“<br />

Zur Person<br />

Robert Sauter<br />

plant für die Robatherm<br />

GmbH & Co.<br />

KG Messen auf internationalem<br />

Boden:<br />

„Es kommt auf das<br />

persönliche Erleben<br />

an.“<br />

kompliziert und ortsungebunden<br />

teilnehmen – weltweit: „Eine gute<br />

Möglichkeit, ein noch größeres Publikum<br />

zu gewinnen.“ Dieses auch<br />

interaktive Format, dass durch die<br />

Integration visueller Wunschwelten<br />

noch attraktiver gestaltet werden<br />

kann, lassen sich auch durch mögliche<br />

weitere Corona-Wellen nicht<br />

mehr wegspülen. Konzeption und<br />

Umsetzung stemmt er gemeinsam<br />

mit fünf Partnerfirmen, die ihr<br />

Know-how in den Bereichen Live-<br />

Streaming-Einbindungen, smarte<br />

Kommunikationstools, virtuelle<br />

Welten, Coaching, Moderation und<br />

nachhaltig geprägte Catering-Angebote<br />

einbringen. „Die Durchführung<br />

ist auf jeden Fall garantiert. Das erhöht<br />

die Planungssicherheit und reduziert<br />

Reisekosten“, sagt Maurer.<br />

Emotionalität und Intensität bleiben<br />

für ihn dabei keinesfalls auf der Strecke:<br />

„Wir nutzen die gewachsene<br />

Bereitschaft der <strong>Unternehmen</strong>, sich<br />

auf digitale Formate einzulassen.“<br />

Hybride Lösungen<br />

Aus diesem Grund hat er die Corona-Durststrecke<br />

genutzt, um sein<br />

Firmengebäude in Blaustein unter<br />

anderem mit zwei Green Screen Studios<br />

auszurüsten, eines davon ist 100<br />

Quadratmeter groß. Hier können<br />

Talkrunden, Vertriebstagungen oder<br />

Betriebsversammlungen durchgeführt<br />

werden – mit im wahrsten Sinne<br />

des Wortes grenzenlosen Möglichkeiten.<br />

Steffen Maurer: „Ganz<br />

egal, ob man ein Produkt am Strand<br />

präsentieren möchte oder mitten im<br />

Nirgendwo.“ Die Idee kommt an,<br />

viele namhafte Firmen hätten das<br />

schon genutzt, um sich für ihre Kunden<br />

in Szene zu setzen. „Es ist völlig<br />

verrückt, aber vor Corona hatten<br />

wir keine einzige Kamera“, sagt<br />

Maurer. Dass es noch mehr werden,<br />

ist nicht auszuschließen. Für ihn gilt:<br />

Das Live-Event war tot. Es lebe das<br />

Hybrid-Event. [!] Stefan Loeffler


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

9<br />

Vernetzte Mobilität mit AZOWO<br />

Software as a Service Applikationen (SaaS) sind ein Schlüssel zur modernen Mobilität zukunftsorientierter<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Ihre Intension erklären uns der CEO Albert Pescheck und der Firmengründer<br />

& COO Patric Schneider im Gespräch.<br />

Was macht die AZOWO GmbH konkret?<br />

Wir sind ein Technologieunternehmen aus Biberach<br />

a.d. Riß und bieten eine einzigartige<br />

Plattform mit eigener Flottenmanagementsoftware,<br />

integrierter Car- und Bike-Sharing Lösung<br />

und Fahrzeugdaten in Echtzeit durch direkte<br />

Anbindungen an die wichtigsten Fahrzeughersteller.<br />

Als führende Cloud Software für Mobilitätsprofis<br />

ermöglichen wir <strong>Unternehmen</strong>, Städten und<br />

Gemeinden auf eine schnelle und effektive Weise<br />

innovative Mobilitätsanwendungen und Mobi<br />

li täts dienstleistungen zu realisieren. Wir<br />

unterstützen bei der Transformation zur Elektromobilität<br />

und unsere Plattform entspricht<br />

zu 100 % den EU-Datenschutzbestimmungen.<br />

Insgesamt liefern wir alles aus einer Hand.<br />

Welche Rolle spielt modernes Fuhrparkmanagement<br />

bei der Mobilitäswende von <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Die moderne Mobilität ist eine große Herausforderung<br />

für alle <strong>Unternehmen</strong>, für Entscheider<br />

und Anwender. Ein Umdenken für mehr Effizienz,<br />

Transparenz und Nachhaltigkeit ist gefordert.<br />

Die flächendeckende Einführung von<br />

Smart Mobility war <strong>Unternehmen</strong> bisher dadurch<br />

erschwert, dass Fahrzeugdaten nur unzureichend<br />

zwischen den Einzelanbietern des<br />

Mobilitätssystems ausgetauscht werden konnten.<br />

AZOWO bietet dafür eine Plattform mit einzigartigem<br />

KI-Buchungsalgorithmus für intelligente<br />

Ressourcenallokation.<br />

Wie verbessert AZOWO multimodale Mobilitätsanwendungen<br />

in <strong>Unternehmen</strong>?<br />

<strong>Unternehmen</strong> unterschätzen das immense Potential<br />

im Fuhrparkmanagement oft. Unsere intelligente<br />

Software kann die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der multimodalen Mobilitätsanwendungen<br />

optimieren und neue<br />

Geschäftsbereiche etablieren. Firmen erzielen<br />

signifi kante Kosteneinsparungen und erreichen<br />

gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele. Für<br />

Mitarbeiter, Kunden, Partner sowie Investoren<br />

entsteht ein Mehrwert durch höhere Flexibilität<br />

und Transparenz.<br />

Wie fördert die Softwareplattform von<br />

AZOWO die digitale Transformation?<br />

Zur Unterstützung der Mobilitätswende können<br />

<strong>Unternehmen</strong> ihre Prozesse, Dokumente<br />

und Reports automatisieren und über die intuitiv<br />

bedienbare AZOWO Software organisieren –<br />

zeiteffizient, ressourcenintelligent und kostenorientiert.<br />

Unsere SaaS-Mobilitätslösung liefert<br />

vernetzte Fahrzeugdaten und umfangreiche<br />

Anwendungsmöglichkeiten aus einer Hand. Mit<br />

unserem Customer Success Team profitieren<br />

unsere Kunden bereits beim Onboarding. Die<br />

modulare Struktur unserer Software ermög-<br />

v.l.: Albert Pescheck CEO, Britta Braig Director Marketing, Patric Schneider COO, AZOWO GmbH<br />

Foto: AZOWO GmbH<br />

licht unseren Kunden eine unkomplizierte<br />

Handhabung und hohe Individualisierungsmöglichkeiten.<br />

AZOWO hat eine Software entwickelt, mit deren<br />

Hilfe alle Prozesse rund um die Mobilität in <strong>Unternehmen</strong><br />

digitalisiert und automatisiert werden<br />

können. Dadurch laufen die Prozesse<br />

schneller und besser ab, es treten weniger Fehler<br />

auf, der Workload der Anwender wird reduziert<br />

und die Auslastungseffizienz erhöht, was<br />

die Nachhaltigkeit fördert sowie Kosten spart –<br />

und all das in einem sehr nutzerfreundlichen<br />

Umfeld.<br />

Wie bekommen Sie die verschiedenen Anforderungen<br />

Ihrer Kunden unter einen Hut?<br />

AZOWO kann die ganz individuellen Kundenbedürfnisse<br />

über die modulare Struktur der Software<br />

sehr schnell und präzise abbilden, ohne<br />

erst in den Entwicklungsmodus fallen zu müssen<br />

– denn das ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale:<br />

Wir bieten eine selbst programmierte<br />

Komplettlösung. Die Kunden bekommen<br />

alles aus einer Hand, sie müssen<br />

keinen eigenen Technologie-Stack aufbauen<br />

und mit zehn verschiedenen Anbietern zusammenarbeiten.<br />

Für welche <strong>Unternehmen</strong> ist Ihre Cloud Software<br />

interessant?<br />

Großunternehmen und größere Mittelständler<br />

mit hohem Innovationsbedürfnis, dabei stehen<br />

vor allem die Themen Corporate Smart Mobility<br />

und die digitale Transformation des Fuhrparkmanagements<br />

im Fokus. In diesem Segment<br />

zählen zu unseren Kunden beispielsweise<br />

der Maschinenbauer Liebherr, der Flughafen<br />

München oder die Sparkasse.<br />

Im Kern machen sie den gleichen Transformationsprozess<br />

durch: Wer täglich tausende von<br />

Fahrzeugen und Mitarbeitern bewegt, Tankkarten<br />

und Autoschlüssel manuell hin- und herreicht,<br />

Menschen in Bussen disponiert, steht<br />

vor gewaltigen Herausforderungen. Eine Firma,<br />

die mehrere hunderttausend Euro für Kraftstoff<br />

oder bei Elektrofahrzeugen für Strom ausgibt,<br />

möchte wissen, wie die Fahrzeuge organisiert<br />

sind, wo und zu welchem Preis sie geladen oder<br />

betankt werden. Viele erfolgreiche Kunden in<br />

Europa vertrauen auf die Funktionalitäten unserer<br />

Enterprise Suite und unserem Kundenservice.<br />

Sie nutzen die Chance Nachhaltigkeit<br />

im <strong>Unternehmen</strong> erlebbar zu machen.<br />

AZOWO GmbH<br />

Wolfentalstr. 29<br />

88400 Biberach a.d. Riß<br />

Tel.: +49 7351 4570090<br />

info@azowo.com<br />

azowo.com


Matthias Weigele führt den<br />

Werkzeugmaschinenbauer EWS<br />

Tools Technologies seit dem<br />

Jahr 2<strong>02</strong>0 als Alleingeschäftsführer.


unternehmen [!] TITELTHEMA 11<br />

Neue Mechanismen<br />

in der digitalen Welt<br />

EWS Tool Technologies Die Wettbewerbsregeln im Maschinenbau verändern sich. Nicht<br />

mehr <strong>Unternehmen</strong> konkurrieren miteinander, sondern Cluster. Nicht Produkte werden<br />

verkauft, sondern Prozesse. Ein Gespräch mit Firmenchef Matthias Weigele darüber, wie<br />

sich die Spielregeln der Branche verändern und wie er seine soziale Verantwortung lebt.<br />

Die vergangenen drei Jahre waren ziemlich anstrengend.<br />

Wie sind Sie aus dieser Anhäufung von Krisen<br />

herausgekommen?<br />

Dank unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben wir das gut überstanden. Natürlich haben<br />

wir während Corona Maßnahmen eingeleitet wie<br />

etwa getrennte Schichten. Da war unser Team sehr<br />

flexibel. Wir haben damals auch alle Mitarbeiter gehalten.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir an das Niveau<br />

unseres bisherigen Rekordjahres 2018 anknüpfen<br />

können. Wenn sich dieses Jahr so weiterentwickelt<br />

wie bisher, werden wir diese Werte deutlich übertreffen.<br />

Was sind die Gründe dafür, dass<br />

das Geschäft so gut läuft?<br />

Wir haben ein Patent für ein<br />

Schnellwechsel-System, mit dem<br />

sich die Rüstzeiten der Maschinen<br />

minimieren lassen. Wir sind<br />

zudem in der Digitalisierung sehr<br />

weit. Aus dem Zusammenspiel ergeben<br />

sich weitere Vorteile. Außerdem<br />

haben wir einen sehr gut<br />

ausgebildeten langjährigen Mitarbeiterstamm.<br />

Ist das der entscheidende Vorteil?<br />

Die Wettbewerber sind alle gut. Es sind oft die Kleinigkeiten<br />

und die Features, die den Unterschied<br />

machen und den Erfolg bringen.<br />

Was genau macht EWS eigentlich?<br />

Wir stellen Werkzeugsysteme für die effektive<br />

Komplettfertigung von Bauteilen her. Wenn Sie zum<br />

Beispiel eine Autofelge haben mit vier Bohrungen,<br />

dann stellen wir das Werkzeugsystem her, mit denen<br />

sie die Bohrungen auf einmal herstellen können.<br />

Wir sind die Schnittstelle zwischen der Werkzeugmaschine<br />

und der Schneide. Unser Ziel ist es,<br />

die Werkzeugmaschine mit unseren technischen<br />

Lösungen so effektiv wie möglich zu machen.<br />

Der Langenscheidt-Verlag hat EWS jüngst zu einem<br />

der beispielhaften Familienunternehmen gekürt.<br />

Das Sponsoring<br />

für Frischauf<br />

hat uns als<br />

Arbeitgeber<br />

bekannt gemacht.<br />

Und auch zu den „Marken des Jahrhunderts”. Was<br />

bedeuten Ihnen solche Auszeichnungen?<br />

Das freut uns und macht uns auch stolz, dass wir<br />

neben Firmen wie Festool oder Leitz in diesem<br />

Buch Einzug gehalten zu haben. Das macht natürlich<br />

auch meinen Vater als Gründer stolz. Letztlich<br />

ist das aber – wie auch andere Preise, die wir<br />

erhalten haben – eine Auszeichnung fürs gesamte<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Wir als Unternehmerfamilie stehen<br />

zwar an der Spitze, aber das <strong>Unternehmen</strong><br />

lebt von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

In der Region Göppingen kennt jeder<br />

die EWS-Arena, in der die Bundesliga-Handballer<br />

von Frischauf<br />

spielen. Wie sehr hat das Sponsoring<br />

geholfen, EWS als <strong>Unternehmen</strong><br />

bekannter zu machen?<br />

Keine Frage, jeder kennt die EWS-<br />

Arena im Landkreis Göppingen<br />

und somit auch uns, aber nur wenige<br />

wissen, was wir tun.<br />

Warum steigt ein familiengeführter Werkzeugmaschinenbauer<br />

überhaupt als Namensponsor für eine<br />

Sporthalle ein?<br />

Wir sind 1996 vom Landkreis Esslingen in den<br />

Landkreis Göppingen gezogen. Hier waren wir völlig<br />

unbekannt und hatten auch Schwierigkeiten,<br />

Mitarbeiter zu gewinnen. Das war der Grund, dass<br />

wir bei Frischauf als Trikotsponsor eingestiegen<br />

sind. Denn Frischauf ist Göppingen und umgekehrt.<br />

Mein Bruder Frank und ich sind schon vor<br />

15 Jahren davon ausgegangen, dass die Mitarbeitergewinnung<br />

eines der größten Themen wird. Dass<br />

es so drastisch wird wie heute, habe ich nicht gedacht.<br />

Das Namensrecht an der Hohenstaufen-<br />

Halle war nicht strategisch geplant, das hat sich<br />

eher zufällig ergeben.<br />

Hat Ihnen das Sponsoring geholfen?<br />

Definitiv. Das hat uns in der Region bekannt gemacht<br />

und war in Stellenanzeigen ein Türöffner.<br />

Zur Person<br />

Matthias Weigele<br />

(58) ist in Köngen<br />

aufgewachsen. Nach<br />

Fachhochschulreife<br />

und Maschinenbau-<br />

Studium in Esslingen<br />

arbeitete er für die<br />

Maschinenfabrik Heller<br />

in Nürtingen, bevor<br />

er am 1. Januar 1991<br />

gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Frank in<br />

das Familienunternehmen<br />

einstieg und<br />

drei Jahre später in<br />

die Geschäftsführung<br />

berufen wurde. Weigele<br />

(geschieden, zwei<br />

erwachsene Kinder im<br />

Alter von 28 und 26<br />

Jahren) engagiert sich<br />

seit 19 Jahren im Verein<br />

„Heart for Children“.<br />

In seiner Freizeit<br />

spielt er Schlagzeug<br />

und hilft in der<br />

Kirchenband aus. Er<br />

fährt sehr viel<br />

E-Mountainbike, mehr<br />

als 100 Mal im Jahr die<br />

rund 20 Kilometer von<br />

seinem Zuhause ins<br />

Geschäft und wieder<br />

zurück. Nach einem<br />

anstrengenden Arbeitstag<br />

entspannt er<br />

beim Fahrradfahren,<br />

Musik machen, Lesen<br />

und im Kreis guter<br />

Freunde.


12<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

Kriegen Sie Ihre freien Stellen aktuell noch besetzt?<br />

Ja, das gelingt uns. Ein Hauptgrund ist, dass unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns weiterempfehlen.<br />

Das ist das Beste, was Ihnen passieren kann.<br />

Wenn sie<br />

als Firma<br />

Erfolg haben,<br />

verpflichtet das<br />

auch.<br />

EWS wächst nicht nur stark, sondern engagiert sich<br />

auch für soziale Belange. Wie sehr hat das mit Ihrer<br />

Definition als Unternehmer zu tun?<br />

Wenn sie Erfolg haben, dann haben sie nach meinem<br />

Verständnis etwas geschenkt bekommen. Das<br />

verpflichtet auch. Wir haben als <strong>Unternehmen</strong> eine<br />

soziale Verantwortung. Mir persönlich sind zum<br />

Beispiel unsere Schulpartnerschaften sehr wichtig.<br />

Darüber hinaus engagiere ich mich im Rahmen<br />

des Vereins „Heart for Children” für Kinder in<br />

Uganda, die durch den Aids-Tod der Eltern zu Waisen<br />

geworden sind. Da geben wir was von dem zurück,<br />

was wir bekommen haben.<br />

Gibt es auch andere Beispiele?<br />

Wir hatten jüngst eine Hilfsaktion für die Erdbebenopfer<br />

in der Türkei und Syrien. Da kamen Mitarbeiter<br />

mit türkischen Wurzeln auf mich zu, die<br />

helfen wollten. Das haben wir als <strong>Unternehmen</strong><br />

natürlich unterstützt. Ich finde ein solches Engagement<br />

unserer Beschäftigten toll und freue mich<br />

darüber, weil dieser soziale Gedanke Teil unserer<br />

<strong>Unternehmen</strong>sphilosophie ist. Eine ähnliche Aktion<br />

hatten wir bereits für die Opfer im Ahrtal gemacht.<br />

Wie sah Ihre Hilfe für die Erdbebenopfer<br />

konkret aus?<br />

Wir haben eine Aktion mit Samstagsarbeit<br />

gemacht. Die Mitarbeiter<br />

haben ihre Arbeitszeit<br />

gespendet, und das<br />

<strong>Unternehmen</strong> hat den Betrag<br />

verdoppelt. Das Interessante dabei<br />

war, die Mitarbeiter mussten nicht auf<br />

ihrem angestammten Posten arbeiten, weil das<br />

samstags gar nicht an allen Arbeitsplätzen möglich<br />

ist. Die Beschäftigten konnten arbeiten, wo sie wollten.<br />

Wir haben zudem gemeinsam gegessen. Die<br />

Hilfsaktion hatte auch einen Socializing-Effekt. Für<br />

mich persönlich hat das auch damit zu tun, im Kleinen<br />

Zeichen zu setzen.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Zu meinem Selbstverständnis als Familienunternehmer<br />

gehört es, soziale Verantwortung zu übernehmen.<br />

In unserer Gesellschaft ist Egoismus so<br />

weit verbreitet. Das geht an der Spitze der Politik<br />

los mit Slogans wie „America First” und zieht sich<br />

durch viele Themen und Gesellschaftsschichten.<br />

Wie sehen Ihre Partnerschaften mit den Schulen<br />

aus?<br />

Momentan kooperieren wir eng mit zwei Schulen,<br />

eine dritte Partnerschaft ist im Gespräch. Normalerweise<br />

gehe ich für zwei Schulstunden in die<br />

Schule und spreche beispielsweise zu einem Thema<br />

wie „Industrie, 4.0 – Dinge reden mit Dingen,<br />

mit wem reden wir?” Wir bieten Betriebsbesichti-


unternehmen [!] TITELTHEMA 13<br />

gungen und Praktika an. Zudem vergeben wir Preise,<br />

aber nicht an die beste Schülerin oder den besten<br />

Schüler, sondern an die, die sich sozial engagiert<br />

haben.<br />

Stimmen Sie sich bei solchen Themen mit Ihrem<br />

Bruder Frank als zweitem Gesellschafter ab?<br />

Das tun wir. Wir unterstützen in der Region beispielsweise<br />

auch den Waldeckhof, der die Integration<br />

von Langzeitarbeitslosen zum Ziel hat – und<br />

zudem viele Vereine, aber nur solche, in denen unsere<br />

Mitarbeiter engagiert sind.<br />

Wie sind Sie zu dem Hilfsprojekt „Heart for Children”<br />

gekommen?<br />

Den Menschen dort zu helfen, war schon immer<br />

ein Traum von mir. Das geht bis auf meine Erfahrungen<br />

in der Kinderkirche als kleiner Junge zurück.<br />

Da gab es ein Opfer in Form einer schönen<br />

Weltkugel, auf der Kinder aus Afrika abgebildet<br />

waren. Diese Bilder haben sich mir eingeprägt und<br />

mir bewusst gemacht, dass die Kinder dort Hilfe<br />

benötigen. Im Jahr 2004 bin ich angesprochen<br />

worden, weil Unterstützer für das Projekt gesucht<br />

wurden. Ich habe den Verein mitgegründet und bin<br />

seit 2006 zweiter Vorsitzender. Aber ganz ehrlich,<br />

wenn ich gewusst hätte, was in den nächsten Jahren<br />

passiert, hätte ich mir das wahrscheinlich nicht<br />

zugetraut.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Die Organisation ist sehr stark gewachsen. Mittlerweile<br />

betreut sie mehr als 300 Waisenkinder, die dort<br />

im Internat wohnen und zur Schule gehen. Dazu<br />

kommen rund 70 Angestellte, die bauen oder unterrichten.<br />

Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, benötigen<br />

wir pro Jahr eine Summe von rund 250 000 Euro.<br />

Sie waren mit der Familie auch dort und haben geholfen,<br />

die Schule zu bauen.<br />

Das war 2014. Ich selbst bin im Schnitt alle anderthalb<br />

Jahre dort. Wenn ich den Spendern zusage, die<br />

zum großen Teil aus Baden-Württemberg und Bayern<br />

kommen, dass das Geld bei den Kindern ankommt,<br />

muss ich auch danach schauen.<br />

Hilft dieses Engagement, Personal zu gewinnen?<br />

Das kann nur ein Teil sein. Wir versuchen natürlich<br />

auch, mit unserem modernen Maschinenpark Leute<br />

anzuziehen. Die Vorstellung über das Berufsbild<br />

eines Zerspanungsmechanikers ist in der Gesellschaft<br />

sehr weit von der Realität entfernt. Daher<br />

haben wir einen Film gemacht, auch um den Auszubildenden<br />

zu erklären, was wir tun. Die fahren im<br />

vierten Ausbildungsjahr eine Maschine, die ist fünfmal<br />

so teuer wie ein Sportwagen, und tragen dafür<br />

die Verantwortung. Die Maschine muss gut programmiert<br />

werden. Die jungen Leute bekommen<br />

auch keine schmutzigen Hände, sondern gehen mit<br />

einer Technologie um, die weitgehend automatisiert<br />

ist.<br />

Haben Sie ein Imageproblem bei jungen Leuten?<br />

Definitiv, vor allem die gewerblichen Berufsbilder<br />

und da tragen auch die Medien dazu bei. Wenn es<br />

im Radio heißt, wir begleiten euch auf der Fahrt ins<br />

Büro. Warum ins Büro? Viele Menschen arbeiten in<br />

der Produktion. Aus dem gleichen Grund tue ich<br />

mir ein bisschen schwer mit Homeoffice. Nicht, weil<br />

ich was gegen Homeoffice habe, ganz im Gegenteil.<br />

Aber ich kann meine Leute an der Maschine nicht<br />

ins Homeoffice schicken.<br />

Firmenchef Matthias<br />

Weigele unterstützt seine<br />

Beschäftigten, wenn diese<br />

Hilfsaktionen starten<br />

wollen – beispielsweise für<br />

Erdbebenopfer.<br />

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14<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Ich ziehe vor jedem den<br />

Hut, der in der Lage ist, 14<br />

frei programmierbare<br />

Achsen zu koordinieren. Da<br />

brauchen sie fähige<br />

Köpfe“, sagt Familienunternehmer<br />

Weigele.<br />

Ist das für Sie auch ein Gerechtigkeitsthema?<br />

Absolut! Natürlich wollen wir flexiblere Arbeitsmodelle,<br />

aber die Leute in der Fertigung müssen<br />

pünktlich anfangen, um die Produktivität aufrechtzuerhalten,<br />

und sind nicht so flexibel in ihren<br />

Arbeitszeiten. Doch es ist<br />

genau diese Produktivität, wovon<br />

wir leben. Aber sie haben<br />

auch einen großen Vorteil: Sie<br />

sehen am Abend physisch was<br />

sie geleistet haben und können<br />

stolz darauf sein!<br />

Unsere Kosten<br />

für Strom<br />

werden sich dieses<br />

Jahr verdreifachen<br />

– trotz PV-Anlage.<br />

Ihre Gelegenheit, Werbung zu machen:<br />

Was macht die Arbeit eines<br />

Zerspanungsmechanikers reizvoll?<br />

Der Trend geht zur Automatisierung. Das bedeutet,<br />

wir brauchen Fachleute, die in der Lage sind,<br />

Systeme gut zu programmieren. Ich ziehe vor jedem<br />

den Hut, der in der Lage ist, 14 frei programmierbare<br />

Achsen zu koordinieren. Da brauchen<br />

Sie fähige Köpfe mit Know-how, die Zeichnungen<br />

lesen können und ein Gefühl dafür haben, wie sie<br />

Toleranzen erreichen, die das Zehntel eines Haares<br />

ausmachen. Der Anspruch an den Beruf ist<br />

hoch, zum einen an die kognitiven<br />

Fähigkeiten, aber auch an das<br />

mathematische Verständnis und<br />

die räumliche Vorstellungskraft.<br />

Das steht einem Büroarbeitsplatz<br />

in nichts nach. Im Gegenteil.<br />

Was ist das Thema, das Sie derzeit<br />

am meisten beschäftigt?<br />

Das sind die gesamten Kostenstrukturen sowie die<br />

drastisch gestiegenen Preise für Energie, Stahl und<br />

anderes Material. Zwar bröckeln die Preise gerade<br />

wieder etwas ab. Aber Energie ist für uns ein großer<br />

Kostenblock.


unternehmen [!] TITELTHEMA 15<br />

In welchem Umfang nutzen Sie Erneuerbare Energie<br />

im <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Wir haben zwar seit dem Jahr 2005 eine Photovoltaik-Anlage<br />

mit 160 Kilowatt-Peak, aber das<br />

reicht nicht aus, um den Kostenanstieg aufzufangen.<br />

Bisher decken wir 5 Prozent unseres Strombedarfs<br />

mit Photovoltaik, der Rest des Stroms<br />

kommt aus der Steckdose und hat uns bisher eine<br />

Million Euro im Jahr gekostet. Aktuell sind wir<br />

dabei, eine zweite PV-Anlage in der gleichen Größenordnung<br />

installieren zu lassen.<br />

Wie sehr haben sich Ihre Stromkosten 2<strong>02</strong>2 verteuert?<br />

Da hatten wir noch einen Vertrag. In diesem Jahr<br />

werden sie sich in etwa verdreifachen. Im Moment<br />

holen wir uns unsere Strommengen am<br />

Spotmarkt, wollen uns aber langfristig wieder absichern.<br />

Die Strompreise waren 2<strong>02</strong>2 auch schon<br />

bei Faktor 20 und 30. Wenn wir uns zu solchen<br />

Konditionen gebunden hätten, wären die Energiekosten<br />

ein Existenzkriterium.<br />

Wie sieht beim Thema Gas aus?<br />

Das ist für uns nicht entscheidend und belastet<br />

uns bei weitem nicht so sehr wie Strom, zumal<br />

wir auch sehr viel mit Wärmerückgewinnung arbeiten.<br />

Wie sehr sind Sie beim Bau Ihrer Werkzeugsysteme<br />

auf elektronische Bauteile angewiesen?<br />

Wir haben für unsere Produkte eine Sensorik eingeführt,<br />

an Hand derer verschiedene Abläufe<br />

überwacht werden. Da hatten wir massive Probleme<br />

in der Chip-Beschaffung. Die Lage beruhigt<br />

sich momentan. Aber die Preise sind entsprechend<br />

höher.<br />

Welches Thema drückt Sie außerdem?<br />

Das sind die überzogene Regulierung und die<br />

ganzen Verordnungen, bei denen sie unglaublich<br />

tief in komplett neue Themen einsteigen müssen,<br />

um diese erfüllen zu können. Da geht es beispielsweise<br />

um Compliance oder die EU-Chemikalienrichtlinie<br />

Reach, auch wenn kritische chemische<br />

Produkte in unseren Werkstoffen nur in kleinen<br />

Mengen vorkommen, beispielsweise in Klebern.<br />

Was ich generell sehr kritisch sehe, ist, dass<br />

die EU und auch die Bundesregierung nicht nur<br />

Rahmenbedingungen vorgibt, was ja vollkommen<br />

richtig ist, sondern auch zunehmend Technologievorgaben<br />

macht. Um wirklich die besten Lösungen<br />

zu bekommen, brauchen wir Technologieoffenheit.<br />

Diejenigen, die die Technologien<br />

verstehen, die täglich damit umgehen, müssen die<br />

Wege zur Zielerreichung beschreiben können.<br />

Sind Lieferengpässe für Sie nun kein Thema<br />

mehr?<br />

Das war auch in den vergangenen Monaten für<br />

uns nur partiell ein Thema. Wir pflegen jahrzehntelange<br />

Beziehungen zu unseren Lieferanten.<br />

Diese Treue zahlt sich in solchen Situationen aus.<br />

Aber an den höheren Preisen hat das auch nichts<br />

geändert.<br />

Aber es war wahrscheinlich noch nie so leicht wie<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>2 die höheren Kosten an ihre Kunden<br />

weiterzugeben.<br />

Nur teilweise. Sie dürfen nicht vergessen, wir<br />

stehen auch im Wettbewerb mit Herstellern aus<br />

Asien, die das Problem der starken Preissteigerungen<br />

nicht haben. Unter anderem chinesische<br />

Hersteller steigen massiv in den Markt ein. Sie<br />

bauen dafür Kapazitäten auf und versuchen natürlich,<br />

Marktanteile zu gewinnen. Das merken<br />

wir sehr deutlich.<br />

Welche Konsequenzen hat das für deutsche und<br />

europäische Hersteller?<br />

Wir werden verschiedene Märkte nicht mehr<br />

zurückbekommen. Russland zum Beispiel, da<br />

werden wir durch asiatische Hersteller ersetzt.<br />

Und denken Sie nur an Chinas Plan 2<strong>02</strong>5. Wir<br />

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16<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

Marktführer mit Fertigungsstandorten in Uhingen, USA und Südkorea<br />

Blick in die hochautomatisierte Produktion von EWS in Uhingen: Am Firmensitz sind 300 Mitarbeitende beschäftigt.<br />

Vor 62 Jahren gründete Gerhard Weigele<br />

gemeinsam mit seinem Bruder Karl und seinem<br />

Vater Ernst in Köngen den Werkzeugmaschinenbauer,<br />

der heute unter EWS Tool<br />

Technologies firmiert und seinen Sitz in Uhingen<br />

hat. Als Gerhard Weigeles Söhne, Frank<br />

und Matthias, 1991 ins Familienunternehmen<br />

kamen beschäftigte der Betrieb 29 Mitarbeiter.<br />

Die vergangenen Jahre waren von starkem<br />

Wachstum geprägt. Heute beschäftigt der<br />

Marktführer für NC Dreh- und Fräswerkzeuge<br />

465 Mitarbeiter, davon rund 300 in Uhingen.<br />

Seit 1999 ist EWS mit einer Produktion in<br />

Südkorea und beschäftigt dort aktuell rund<br />

100 Mitarbeiter. 2008 kauften die Uhinger in<br />

den USA zu. Dort sind derzeit 65 Mitarbeiter<br />

tätig. Im Jahr 2<strong>02</strong>2 stieg der Umsatz in der<br />

Gruppe um 23 Prozent auf 55 Millionen Euro.<br />

Davon entfallen 35 Millionen Euro auf<br />

Deutschland und jeweils acht bis neun Millionen<br />

Euro auf die USA und Südkorea. Bis zum<br />

Jahr 2<strong>02</strong>0 leiteten die Brüder das <strong>Unternehmen</strong><br />

gemeinsam. Seither ist Matthias Weigele<br />

alleiniger Geschäftsführer. Zu seinen Aufgaben<br />

zählt der 58-Jährige auch, die vierte Generation<br />

an die Verantwortung heranzuführen:<br />

Sowohl seine Kinder, Pascal Weigele und<br />

Laura Stickel, als auch die seines Bruders, Liesa<br />

Laidig und Sven Weigele, arbeiten in dem<br />

Familienunternehmen.<br />

Wir haben<br />

für jedes<br />

Produkt einen<br />

digitalen<br />

Zwilling.<br />

dürfen uns hierzulande nichts vormachen. China<br />

will bis dahin eine marktbeeinflussende Stellung in<br />

Schlüsselindustrien erreichen und den inländischen<br />

Anteil auf 70 Prozent erhöhen. Das ziehen die Chinesen<br />

stringent durch. Für ausländische <strong>Unternehmen</strong><br />

wird es zunehmend schwieriger, auf den chinesischen<br />

Markt zu kommen. Es sei denn sie bieten<br />

innovative Lösungen.<br />

Wie stark ist der Trend zu Sonderanfertigungen im<br />

Werkzeugmaschinenbau?<br />

Ziel ist immer, die Anforderungen der Kunden bestmöglich<br />

zu erfüllen. Vor allem wenn es darum geht,<br />

dass unsere Kunden große Serien effektiv produzieren<br />

müssen, passen wir unsere Werkzeugsysteme<br />

den Gegebenheiten an, damit das perfekt funktioniert.<br />

Aber natürlich gibt es auch den Markt für<br />

Standardlösungen. Doch auch hier gibt es Unterschiede.<br />

Zum Beispiel geht darum, wie schnell man<br />

von einem Werkstück zum anderen wechseln kann.<br />

Die Anlagen sind teuer und sollen geringe Stillstandzeiten<br />

haben, daher sind die Rüstzeiten ein<br />

Riesenthema.<br />

Sie haben viele Konkurrenten aus Ländern mit Kostenvorteilen.<br />

Mit was punktet EWS bei den Kunden?<br />

Flexibilität, hohe Technologiekompetenz und die<br />

Ausrichtung auf den digitalen Wandel. Wir haben<br />

für jedes Produkt einen digitalen Zwilling.<br />

Was bedeutet das?<br />

Kunden können unsere Produktdaten direkt von<br />

unserer Homepage herunterladen und damit den<br />

Fertigungsprozess simulieren.<br />

Bieten das nicht auch andere Hersteller an?<br />

Das ist richtig. Das Besondere bei uns ist: Wir haben<br />

acht Jahre lang intensiv an einer sogenannte<br />

Trennstellen-Codierung entwickelt und dafür einige<br />

Millionen Euro investiert. Mittlerweile gibt es<br />

dafür eine DIN-Norm, an der wir mitgearbeitet haben.<br />

Anhand der Trennstelle kann der Kunde unsere<br />

Produkte virtuell mit einer Schneide verbinden<br />

oder einer Maschine eines anderen Herstellers. Das<br />

ermöglicht Simulationen unter Echtbedingungen<br />

und ist ein enormer Vorteil.<br />

Warum ist das so entscheidend?<br />

Heutzutage fährt man eine Maschine am Computer<br />

ein und nicht mehr direkt in der Fertigung. In der<br />

Simulation wird das Werkstück abgearbeitet, optimiert<br />

und erst dann geht es auf die Maschine. Wenn


unternehmen [!] TITELTHEMA 17<br />

Sie als Kunde die Komponenten verschiedener Hersteller<br />

von Hand zusammenstecken, kostet Sie das<br />

sehr viel Zeit und ist zum Teil unmöglich. Durch die<br />

Trennstellen-Codierung lassen sich die Komponenten<br />

auf Knopfdruck montieren.<br />

Liegt die Zukunft in einer stärkeren Kooperation mit<br />

anderen Herstellern?<br />

Meiner Einschätzung nach wird ein <strong>Unternehmen</strong><br />

in einigen Jahren nicht mit seinen direkten Konkurrenten<br />

im Wettbewerb stehen. Vielmehr werden<br />

sich im Markt Cluster bilden, die miteinander konkurrieren.<br />

Der Kunde wird nicht bei den Lieferanten<br />

A, B oder C einkaufen, sondern er wird versuchen,<br />

eine Technologie von einem globalen Verbund<br />

einzukaufen, der auch die Verantwortung für den<br />

gesamten Prozess übernimmt.<br />

Wieviel Jahre werden bis dahin vergehen?<br />

Die Entwicklung hat schon begonnen. Wir arbeiten<br />

bereits in einem Verbund und bieten Kunden ein<br />

komplettes Paket aus seiner Hand und garantieren<br />

den Prozess als Gemeinschaft. Der Kunde sagt uns<br />

nur noch welches Werkstück er fertigen will. Wir<br />

machen ein Angebot nach dem Motto: Die Fertigungszeit<br />

für dein Werkstück beträgt 5:30 Minuten<br />

und dafür benötigst du diese Komponenten. Die<br />

Basis für solche Lösungen sind virtuell kompatible<br />

Komponenten und definierte Trennstellen.<br />

Verändert die Digitalisierung die Mechanismen der<br />

Branche?<br />

Ja, das geht in eine ganz andere Richtung. Wir sind<br />

aktuell der einzige Werkzeughersteller, der auf seiner<br />

Homepage seine gesamten Preise anzeigt. Der<br />

Kunde kann rund um die Uhr bei uns einkaufen bei<br />

uns. Wenn er sich einloggt, sieht er seine Preise und<br />

bekommt die Lieferzeit angezeigt. Ich bin der Meinung,<br />

das geht nicht mehr anders. Die Kunden wollen<br />

das so. Der Maschinenbau als Branche ist allerdings<br />

extrem konservativ. Deswegen wird das noch<br />

ein paar Jahre dauern, bis solche Lösungen in der<br />

Breite kommen. Aber dahin geht das.<br />

Tummeln sich auf Ihrer Homepage nicht auch Ihre<br />

Wettbewerber?<br />

Das tun sie natürlich. Aber es geht uns primär, um<br />

den Kundennutzen. Weil wir in Deutschland produzieren,<br />

können wir nicht von den Kosten her punkten,<br />

daher müssen wir innovativ bleiben und an der<br />

Spitze der Entwicklung stehen. Ansonsten wird es<br />

schwierig.<br />

Das Interview führte<br />

Alexander Bögelein,<br />

Leiter der Redaktion<br />

unternehmen [!]<br />

Fotos:<br />

Giacinto Carlucci<br />

Im Markt<br />

bilden sich<br />

Cluster, die<br />

miteinander<br />

konkurrieren.<br />

FREIHEIT<br />

KANN MAN<br />

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18<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Auch Vierbeiner<br />

im Blick<br />

Forschung Das Pharmaunternehmen<br />

Boehringer Ingelheim<br />

will von diesem Jahr an mehr als<br />

20 neue Produkte für die Gesundheit<br />

von Tieren wie etwa<br />

Floh- und Zeckenschutzmittel<br />

für Katzen und Hunde auf den<br />

Markt bringen. Neben der Tiergesundheit<br />

will das <strong>Unternehmen</strong><br />

aber auch im humanen Bereich<br />

investieren, nämlich in die<br />

Technologie der onkolytischen<br />

Viren und Krebsimpfstoffe für<br />

die Behandlung von schweren<br />

Krankheiten. Boehringer Ingelheim<br />

zählt zu den führenden<br />

forschungsgetriebenes biopharmazeutischen<br />

<strong>Unternehmen</strong>.<br />

Mit den 53 000 Beschäftigten erwirtschaftete<br />

das Biberacher<br />

<strong>Unternehmen</strong> zuletzt einen Umsatz<br />

von 24,1 Milliarden Euro.<br />

Auf Insolvenz<br />

folgt Schließung<br />

Zulieferer Zum Ende des Jahres<br />

stellt die DGH Sand Casting aus<br />

Friedrichshafen ihren Betrieb<br />

schrittweise ein. Für das insolvente<br />

<strong>Unternehmen</strong> konnte kein<br />

Investor gefunden werden. Davon<br />

sind 250 Beschäftigte betroffen.<br />

Gründe sind dem <strong>Unternehmen</strong><br />

zufolge unter anderem<br />

Umsatzrückgänge infolge der<br />

Corona-Pandemie und die Auswirkungen<br />

des Ukraine-Krieges.<br />

DGH Sand Casting fertigt Aluminium-Sandguss-Teile<br />

für die<br />

Automobilindustrie sowie die<br />

Energie- und Wärmetechnik.<br />

Der Jahresumsatz betrug zuletzt<br />

rund 37,8 Millionen Euro.<br />

Stühlerücken<br />

bei Liebherr<br />

Auch das Einhalten von Arbeitsnormen zählt zu den Prinzipien,<br />

denen sich Vetter verpflichtet hat. Foto: Mathis Leicht/Vetter Pharma<br />

Vetter tritt dem<br />

UN Global Compact bei<br />

Ein Vorreiter in nachhaltigem und transparentem Wirtschaften will<br />

die Vetter Pharma-Fertigung GmbH sein. Deswegen ist das Ravensburger<br />

<strong>Unternehmen</strong> nun dem UN Global Compact beigetreten.<br />

Damit verpflichtet sich der Familienbetrieb, sein unternehmerisches<br />

Handeln an zehn Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte,<br />

Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsprävention auszurichten.<br />

Der Initiative gehören weltweit mehr als 15 000 <strong>Unternehmen</strong><br />

und 3000 Non-Profit-Organisationen aus über 160 Ländern<br />

an. Der Spezialist in der Fertigung von aseptisch vorgefüllten<br />

Injektionssystemen erwirtschaftete mit seinen weltweit mehr als<br />

6000 Beschäftigten zuletzt einen Umsatz von 892 Millionen Euro.<br />

Verwaltungsrat Als Vertreter<br />

der dritten Unternehmergeneration<br />

übernimmt Jan Liebherr<br />

den Posten des Präsidents des<br />

Verwaltungsrates der Liebherr-<br />

International AG. Zudem rückt<br />

Stéfanie Wohlfarth als neue Vizepräsidentin<br />

in das Gremium.<br />

Der bisherige Präsident Willi<br />

Liebherr und Isolde Liebherr<br />

bleiben Mitglieder des Verwaltungsrates.<br />

Die Liebherr-International<br />

AG mit Sitz im schweizerischen<br />

Bulle – Dachgesellschaft<br />

der Firmengruppe Liebherr<br />

aus Biberach – erzielte 2<strong>02</strong>2<br />

einen Umsatz von 12,59 Milliarden<br />

Euro und beschäftigte rund<br />

51 000 Mitarbeiter weltweit.<br />

Wechsel bei<br />

Handtmann<br />

Maschinenbau Mit Markus<br />

Handtmann und Valentin Ulrich<br />

hat zum April die fünfte Generation<br />

die Geschäftsleitung der<br />

Handtmann <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

mit Hauptsitz in Biberach<br />

übernommen. Thomas<br />

Handtmann wechselt Ende Juni<br />

nach 25 Jahren Geschäftsführer-<br />

Tätigkeit in den Beirat des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Der Maschinenbauer,<br />

der unter anderem in den<br />

Bereichen Leichtmetallguss und<br />

E-solutions tätig ist, erwirtschaftete<br />

zuletzt mit 4265 Beschäftigten<br />

einen Umsatz von 1,1<br />

Milliarden Euro.<br />

Von Profis für<br />

Profis<br />

Ravensburger Gemeinsam mit<br />

dem Deutschen Kitaverband hat<br />

die Ravensburger AG eine Broschüre<br />

für pädagogisches Fachpersonal<br />

erstellt, die Werte wie<br />

Toleranz spielerisch verankern<br />

soll. Die Broschüre, die die fünf<br />

Themenbereiche Diversität,<br />

Selbstbewusstsein, Angst, Mut<br />

und Vertrauen behandelt, entwickelten<br />

sieben Erzieherinnen<br />

und ein Wissenschaftsjournalist.<br />

Ravensburger ist eine der<br />

führenden europäischen Marken<br />

für Spiele, Puzzles sowie<br />

Kinder- und Jugendbücher. Das<br />

Familienunternehmen erwirtschaftete<br />

zuletzt mit seinen 2534<br />

Beschäftigten einen Umsatz von<br />

598 Millionen Euro.<br />

ZF investiert in<br />

Plattform<br />

Beteiligung Der Technologiekonzern<br />

ZF Friedrichshafen investiert<br />

in CarPay-Diem – ein digitales<br />

Tank- und Bezahlsystem<br />

des Luxemburger <strong>Unternehmen</strong>s<br />

Kwalyo. Dieses ermöglicht<br />

das Aktivieren von Tank- und<br />

Ladesäulen durch mobile Anwendung<br />

und Vernetzung der<br />

Fahrzeuge. Die Anwendung<br />

wird in das Infotainment-System<br />

des Fahrzeugs integriert<br />

und erlaubt es dem Fahrer zu<br />

tanken, ohne das Fahrzeug zu<br />

verlassen. Der Technologiekonzern,<br />

der zuletzt einen Umsatz<br />

von 43,8 Milliarden Euro erwirtschaftete,<br />

erweitert mit der Beteiligung<br />

sein Serviceangebot.<br />

Antrieb mit<br />

Methanol<br />

Verbrenner Rolls-Royce Power<br />

Systems entwickelt mit Woodward<br />

L’Orange und WTZ Roßlau<br />

bis Ende 2<strong>02</strong>5 ein Konzept<br />

für einen Verbrennungsmotor<br />

für Schiffe, der mit grünem Methanol<br />

betrieben werden kann.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Klimaschutz mit acht Millionen<br />

Euro gefördert. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit Hauptsitz in Friedrichshafen,<br />

das derzeit mehr als<br />

9500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt, vertreibt<br />

unter der Marke MTU schnelllaufende<br />

Motoren und Antriebssysteme.<br />

Der Jahresumsatz des<br />

Konzerns liegt bei 12,69 Milliarden<br />

Pfund. [!]


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

19<br />

Rehm Thermal Systems – Global führend mit innovativen Technologien und Rehm BlechTec – Spezialist in der Metall- und Blechbearbeitung.<br />

Fotos: Rehm<br />

33 Jahre Rehm – innovativ von Anfang an<br />

33 Jahre Rehm Thermal Systems und 20 Jahre<br />

Rehm BlechTec: Beide <strong>Unternehmen</strong>, den<br />

Innovationsführer im Bereich thermischer<br />

Systemlösungen für die Elektronik- und Photovoltaikindustrie<br />

und den Spezialisten in der<br />

Bearbeitung von Edelstahl-, Aluminium- und<br />

Stahlblechen, eint nicht nur eine gemeinsame<br />

Geschichte voller innovativer Entwicklungen,<br />

sondern – bis heute – ein besonderes<br />

Gespür für die Trends ihrer Branchen.<br />

Den Anfang machten eine<br />

innovative Idee und<br />

eine Reflow-Lötanlage,<br />

die – klein, günstig und<br />

leicht zugänglich – Maßstäbe<br />

setzte. 1990 gegründet,<br />

bewies das junge<br />

<strong>Unternehmen</strong> Rehm<br />

Anlagenbau, heute<br />

Firmengründer<br />

Johannes Rehm.<br />

Rehm Thermal Systems,<br />

Gespür für das richtige<br />

Produkt zur richtigen<br />

Zeit. Ein Trend, der sich nicht zuletzt 2003 mit<br />

der Ausgründung von Rehm BlechTec fortsetzen<br />

sollte.<br />

ner globalen Größe, indem es kontinuierlich die<br />

eigene Produktpalette erweiterte und bald in<br />

aufstrebende Märkte auf der ganzen Welt expandierte.<br />

Insbesondere der frühe Aufbau eines<br />

zweiten Produktionsstandorts im chinesischen<br />

Dongguan entpuppte sich schnell als tragende<br />

Säule des internationalen Geschäfts.<br />

Inzwischen beschäftigt der Blaubeurer Hersteller<br />

über 600 Mitarbeiter in 24 Ländern und verfügt<br />

über ein Produktportfolio, das neben Konvektionslötsystemen<br />

auch Kondensations- und<br />

Kontaktlötsysteme, Trocknungs- und Beschichtungsanlagen,<br />

Prüf- und Messsysteme<br />

sowie Solarequipment und speziell auf Kundenwünsche<br />

abgestimmte, individuelle Sonderanlagen<br />

umfasst. 33 Jahre nach der Gründung<br />

ist Rehm Thermal Systems nicht nur bekannt<br />

für seine modularen Anlagendesigns,<br />

eine exzellente Verarbeitungsqualität und konsequent<br />

durchdachte Technologie, sondern gilt<br />

weltweit als Innovationsführer in der Fertigung<br />

elektronischer Baugruppen.<br />

Spezialist für Metallbearbeitung: 20 Jahre<br />

Rehm BlechTec<br />

Pünktlich zum 33. Geburtstag von Rehm Thermal<br />

Systems feiert auch Rehm BlechTec das<br />

20-jährige Bestehen. 2003 aus dem Schlossereibetrieb<br />

des ehemaligen Mutterunternehmens<br />

hervorgegangen, nutzte der Metallspezialist<br />

von Anfang an sein umfangreiches Knowhow<br />

rund um die Verarbeitung von Stahl-,<br />

Edelstahl und Aluminiumblechen, um sich erfolgreich<br />

auf dem Markt zu behaupten. Heute<br />

In 33 Jahren zum Innovationsführer und<br />

Global Player<br />

Von Anfang an gelang es Rehm, mit der schnelllebigen<br />

Elektronikbranche nicht nur Schritt zu<br />

halten, sondern immer wieder neue Standards<br />

zu setzen. Stück für Stück entwickelte sich das<br />

schwäbische Mittelstandsunternehmen zu eiwerden<br />

in Blaubeuren auf 5600 m² Produktionsfläche<br />

Metallteile für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche gefertigt, vom maßgefertigten<br />

Einzelstück bis zum bewährten Serienmodell.<br />

Als Lieferant für den Maschinenbau,<br />

den Zubehörhandel oder die Automobilindustrie<br />

setzt das <strong>Unternehmen</strong> auf die Fertigung<br />

von Metallen, die höchsten Ansprüchen genügen.<br />

Dabei hilft, dass sich auch der hauseigene<br />

Maschinenpark auf dem neuesten Stand der<br />

Technik befindet: Von der Pulverbeschichtung<br />

über Laser- und Plasmaschneiden bis hin zu<br />

Schweiß- und Kantrobotik verfügt Rehm Blech-<br />

Tec in jedem Fertigungsschritt über die passende<br />

Technik. Investitionen, die sich auszahlen –<br />

und mit deren Hilfe sich das <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Laufe der letzten 20 Jahre einen ausgezeichneten<br />

Ruf als zuverlässiger Ansprechpartner<br />

rund um die Welt der Metall- und Blechverarbeitung<br />

erarbeitet hat.<br />

Rehm Thermal Systems GmbH<br />

Leinenstrasse 7<br />

89143 Blaubeuren-Seissen<br />

T +49 7344 9606-0<br />

F +49 7344-9606-525<br />

info@rehm-group.com<br />

www.rehm-group.com


20 SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Wie das Klima<br />

das Golfen<br />

verändert<br />

Nachhaltigkeit Wetterextreme und<br />

Wassermangel fordern die Golfclubs. Bei<br />

denen hat das Umdenken und große<br />

Umrüsten begonnen, um den Mitgliedern<br />

die Freude am Spiel zu erhalten.<br />

Ein Golfplatz ohne<br />

tiefgrünen Rasen war für<br />

viele bisher kaum<br />

vorstellbar. Doch müssen<br />

sich Golfer wohl umstellen.<br />

FOTOS: © ILIYA MITSKAVETS FOTOGRAF, ABOUTLIFE & KRAFLA/ADOBE.STOCK.COM<br />

Die Energiekrise war der<br />

jüngste Schlag:<br />

Deutschlands Golfanlagen<br />

befassen sich wie<br />

die Industrie und der Eigenheimbesitzer<br />

seit Monaten mit<br />

dem Thema erneuerbare Energien.<br />

Die Frage, wie eine Photovoltaikanlage<br />

finanzierbar wird,<br />

ist bei so manchem Clubmanager<br />

derzeit oft präsenter als die<br />

Frage, wie er die Mitgliederanzahl<br />

im Club steigert.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit<br />

mit all‘ seinen Facetten ist auch<br />

in der Golfbranche angekommen.<br />

Es reicht vom Ressourcensparen<br />

über die Förderung der<br />

Biodiversität und die ökonomische<br />

Nachhaltigkeit bis zur Frage,<br />

wie sich der Golfsport bei<br />

der CO 2<br />

-Debatte innerhalb der<br />

Gesellschaft positioniert. „Generell<br />

steigt das Bewusstsein für<br />

die Herausforderungen im Bereich<br />

Nachhaltigkeit. Unsere<br />

Aufgabe als Dachverband ist es,<br />

dieses Thema bewältigbar zu<br />

machen“, erklärt Alexander Klose,<br />

Vorstand Recht & Services<br />

beim Deutschen Golf Verband.<br />

Wir als Verband<br />

wollen<br />

Nachhaltigkeit<br />

bewältigbar<br />

machen.<br />

Alexander Klose<br />

Vorstand Recht & Services<br />

Dabei hat vor allem der Klimawandel<br />

den Golfsport fest im<br />

Griff. Die Tatsache, dass der<br />

Sport im Freien auf natürlichem<br />

Grund durchgeführt wird,<br />

macht ihn angreifbar für Wetterextreme.<br />

Aufgrund von weltweiten<br />

Dürren führt die Diskussion<br />

um die Frage der Beregnung<br />

von Golfplätzen zu hitzigen<br />

Diskussionen. In Frankreich<br />

befüllten Klima-Aktivisten im<br />

Sommer 2<strong>02</strong>2 die Löcher von<br />

Golfplätzen mit Zement, in England<br />

wurde in einigen Regionen<br />

ein Beregnungsverbot verhängt.<br />

In Deutschland erklärten Clubs<br />

ihren Mitgliedern, warum braunes<br />

Gras akzeptabel sei.<br />

Längst rücken die Behörden<br />

den Golfanlagen mit schärferen<br />

Verordnungen und reduzierten<br />

Wassergenehmigungen zu Leibe.<br />

Ein Beispiel: Das Land Niedersachsen<br />

hat Golfplätze in seinem<br />

Wassergesetz neu eingestuft,<br />

so dass die Gebühren bei<br />

einem 18-Löcher-Platz für


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kleinster<br />

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Golf bleibt Wachstumssport<br />

FOTO: © BETO_CHAGAS/ADOBE.STOCK.COM<br />

Allen Herausforderungen<br />

zum<br />

Trotz bleibt Golf<br />

ein Wachstumssport in<br />

Deutschland. 2<strong>02</strong>2 wuchs<br />

die Mitgliedschaft laut Angaben<br />

des Deutschen Golf<br />

Verbandes um 1,3 Prozent<br />

auf 682 942 registrierte<br />

Golferinnen und Golfer. Damit<br />

besetzt der Golfsport<br />

inzwischen die Position<br />

acht innerhalb der größten<br />

Olympischen Spitzenverbände<br />

im DOSB. Die wirtschaftliche<br />

Lage empfinden<br />

90 Prozent der Golfanlagen<br />

laut dem DGV-Golfbarometer<br />

Herbst 2<strong>02</strong>2, das im Februar<br />

veröffentlicht wurde,<br />

trotz der Inflation und<br />

Energiekrise als gut oder<br />

zumindest befriedigend.<br />

47,3 Prozent der Golfclubs<br />

weisen für das vergangene<br />

Jahr steigende Mitgliederzahlen<br />

aus, bei 20,3 Prozent<br />

der Golfclubs sind sie rückläufig.<br />

Was Experten raten: Ästhetik<br />

Expertenwissen rund um Plastische Chirurgie und Ästhetische<br />

Medizin zum Nachlesen. QR-Code scannen und Artikel online lesen.<br />

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der Schwangerschaft<br />

„Der Einfluss von Social<br />

Media ist erschreckend“<br />

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Was Experten raten<br />

Plastische Chirurgie und Ästhetische Medizin<br />

Karpaltunnelsyndrom:<br />

Alles im Griff<br />

Pelzige Fingerkuppen, eingeschlafene<br />

Hände: Zwei bis fünf Prozent der<br />

Deutschen erkranken jährlich am<br />

Karpaltunnelsyndrom. Julika Nehb/pm<br />

E sei die zweithäufigste ambulante<br />

Operation in Deutschland,<br />

berichtet der Plastische Chirurg<br />

aus Bad Homburg – über 300.000<br />

Eingriffe geb es im Jahr. Frauen<br />

Prof. Dr. Dr. Michael Sauerbier<br />

sind vom Karpaltunnelsyndrom<br />

überdurchschni tlich oft betroffen.<br />

Symptomatisch ist ein Kribbeln<br />

in der Hand, teilweise auch<br />

Schmerzen in Arm und Schulter,<br />

fa len lä st, so lte schleunigst ge-<br />

Technik: „Dabei handelt e sich<br />

um eine offene Operation in Lo-<br />

etwa beim Lesen oder Radfahren.<br />

Wenn man häufig kleine Dinge<br />

stände nicht mehr greifen, so der Standard sei dann die so genann-<br />

Facharzt. Der mi tlere Armnerv<br />

häufig komme eine minimalinvasive<br />

endoskopische Technik zum<br />

ist nicht fest verwachsen und<br />

gleitet durch einen Tunnel im<br />

Handgelenk – den sogenannten<br />

Karpaltunnel. Werde dieses Gleiten<br />

durch Engste len, Verwachsungen<br />

oder Entzündungen behindert,<br />

könn es durch Druckschädigungen<br />

zu den beschriebenen<br />

Symptomen kommen.<br />

Ziel eines Eingriffes sei es, die Beschränkung<br />

des Nervs wieder zu sechs Wochen wieder möglich.<br />

wieder frei gleiten könne. Da die<br />

beseitigen, so da s dieser keinem<br />

Strukturen äußerst klein sind, rät<br />

Druck mehr ausgesetzt ist und Plastischen Chirurgen unterstützt<br />

die Arztsuche auf der<br />

Prof. Sauerbier zu Wahl eines<br />

Plastischen Chirurgen mit Zutive<br />

und Ästhetische Chirurgie<br />

satzbezeichnung Handchirurgie.<br />

Strukturen, wie Nerven<br />

oder Gefäße unter dem<br />

Mikroskop, eine Fähig-<br />

hilfreich ist.“<br />

Er setzt auf die so ge-<br />

keit, die in der Handchirurgie<br />

besonders<br />

nannten Wide-Awakehandelt<br />

werden: Sonst gehe<br />

schlimmstenfals das Gefühl in<br />

den Fingern komple t verloren 10 und 15 Minuten dauert“, be-<br />

und Betroffene könnten Gegen-<br />

Caelistic - Die Ärzte<br />

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Zur Person<br />

Ärztlicher Leiter und Spezialist für<br />

Instagram: @caelistic.doctors<br />

kalanästhesie, die nur zwischen<br />

richtet Sauerbier. Der operative<br />

te Karpaldachspaltung, weniger<br />

Einsatz. Die Ruhigste lung des<br />

Handgelenk sei nach dem Eingriff<br />

nicht zwingend notwendig,<br />

optional jedoch bei bestimmten<br />

Patientengruppen sinnvo l. Wichtig<br />

zur Rehabilitation seien Bewegungsübungen<br />

der Finger und des<br />

Handtherapeuten. Eine Vo lbelas-<br />

Handgelenks, möglichst zusammen<br />

mit einem zertifizierten<br />

tung der Hand sei nach fünf bis<br />

Bei der Suche nach geeigneten<br />

Homepage der Deutschen Gese l-<br />

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Ihre Experten<br />

Isabel Reisenauer<br />

Prof. Dr. med.<br />

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Eines ist dabei immer gleich: Minimalinvasive<br />

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sind. Caelistic bricht dabei mit<br />

griffe heutzutage noch ein Tabu<br />

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Profe sione le und fachlich<br />

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Der Wohlfühlfaktor beden<br />

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Stoff, der bereits<br />

handlung eingesetzt wird. Und<br />

durchgeführt von erfahrenen, hoch<br />

Leidenschaft für ihre Patienten da<br />

dem Vorurteil, da s Schönheitsein-<br />

Haut“, darauf hat sich die Arztpra-<br />

kompetente Arbei trifft auf ele-<br />

handlungsräume und Loungeatmo-<br />

Patientinnen und Patienten wer-<br />

grüßt, im Hintergrund leuchtet der<br />

Josef Bergmann<br />

Prof. Dr. med.<br />

Prof. Dr. med.<br />

Albert K. Hofmann Martin Mentzel<br />

© BRO VECTOR/ADOBE.STOCK.COM<br />

Universitätsklinik Ulm – Hand-,<br />

Plastische- und Mikrochirurgie<br />

Spezialisten für minimalinvasive Schönheitsbehandlungen<br />

Caelistic ist die vertrauensvolle Adresse für natürliche und individue le Schönheit am Ulmer Rathaus.<br />

Die Privatpraxis ist spezialisiert auf hochmoderne Faltenbehandlungen und Unterspritzungen.<br />

Au sta tung geht. Der Service für<br />

xi spezialisiert und verfolgt ganz<br />

beinhaltet, 24 Stunden e reichbar<br />

ternen Eingriffen verursacht wurtionen,<br />

z.B. Gefäßverschlü se, soginnt<br />

schon im Wartebereich: Die<br />

tens das inzwischen sehr bekannte<br />

Botulinumtoxin A, ein muskelfahrung,<br />

sondern auch eine große<br />

Schriftzug: „We love your face“.<br />

Dr. Josef Bergmann, der Ärztli-<br />

den Bereich der Ästhetik spezialitisch,<br />

der Arzt und Patient räumhandlungen.<br />

Drei Präparate kommen<br />

in seiner Praxis zum Einsatz:<br />

Wünsche seiner Patientinnen und<br />

Wert auf hohe Qualität standards individue l und persönlich auf die<br />

tion anregt und die Haut verjüngt.<br />

che Leiter der Praxis, ist Experte<br />

für minimalinvasive Schönheitsbe-<br />

Vor jedem Eingriff klärt Dr. Bergmann seine Patientinnen und Patienten genauestens auf.<br />

Erstens Hyaluronsäure, mit der gewünschte<br />

Gesichtspartien aufgefü<br />

lt und mode liert werden. Zwei-<br />

seit über 20 Jahren zur Faltenbe-<br />

dri tens ein Biostimulator, welcher<br />

die körpereigene Ko lagenproduk-<br />

Hohe Qualitätsstandards und<br />

persönliche Faszination<br />

Der aus der Augenheilkunde kommende<br />

Mediziner hat sich früh auf<br />

siert und an zahlreichen internationalen<br />

Fortbildungen und Kongre<br />

sen teilgenommen. Er kennt<br />

Wirkweise und Risiken der verwendeten<br />

Präparate und die zu behandelnden<br />

Gesichtspartien genau<br />

– und bringt nicht nur sehr viel Er-<br />

zwischen führt er Aus- und Wei-<br />

weißen Arztki tel und den Schreibterbildungen<br />

für ärztliche Ko legen<br />

durch. Dr. Bergmann legt großen<br />

– und das nicht nur, wenn es um<br />

FOTO: LARS-ERIC HERFURTH<br />

24/7<br />

Dr. Bergmann und sein Team sind sieben<br />

Tage die Woche rund um die Uhr<br />

Vorsorge, Behandlung und Nachsorge,<br />

Sicherheit und modernste<br />

seine Patientinnen und Patienten<br />

zu sein. Zudem kümmert er sich<br />

um Komplikationen, die bei ex-<br />

den. Schwerwiegende Komplika-<br />

Dem Mediziner liegt am Herzen,<br />

da s seine Patienten sich wohlfühlen.<br />

Ganz bewu st wird auf den<br />

persönliche Faszination mit. Inlich<br />

trennt, verzichtet. Während<br />

des Beratungsgesprächs geht er<br />

Dr. med. Isabel Reisenauer<br />

Isaneo<br />

Plastische Chirurgie Ulm<br />

Prof. Dr. med. Albert K. Hofmann<br />

Klinik Rosengasse<br />

für Plastische Chirurgie<br />

Prof. Dr. med. Martin Mentzel<br />

Universitätsklinik Ulm – Hand-,<br />

Plastische- und Mikrochirurgie<br />

Kontakt<br />

Julika Nehb<br />

Redaktion<br />

Contentperformance<br />

Telefon: 0731 156-150<br />

E-<strong>Mai</strong>l: j.nehb@swp.de<br />

Scannen Sie einfach die<br />

QR-Codes mit Ihrem<br />

Smartphone oder Tablet, um<br />

die Artikel online zu lesen.


22 Anzeige RESSORT unternehmen [!]<br />

IIdyllisch liegt der New Golf Club im Neu-Ulmer Steinhäule. Die Donau fließt direkt daneben, so kann man in unmittelbarer Stadtnähe entspannte Zeit im<br />

Grünen verbringen – ob zum schnellen Golf unter der Woche oder für länger am Wochenende<br />

Fotos: S. Müller, D.Schele, New Golf Club<br />

Urlaub dahoam<br />

Eine kleine Auszeit im Grünen gefällig? Der<br />

9-Loch- Platz des New Golf Club in Neu-Ulm<br />

bietet Spielspaß für Jung und Alt, drinnen<br />

und draußen. Auch Events für Teams werden<br />

angeboten.<br />

Wer stadtnah und in lockerer Atmosphäre<br />

Golf spielen möchte,<br />

der ist auf der<br />

Driving Range und<br />

dem Platz des<br />

New Golf Club in<br />

Neu-Ulm<br />

genau<br />

richtig. Hier sind<br />

alle willkommen,<br />

denn der Platz bietet beste Bedingungen:<br />

Nicht nur Anfänger, sondern auch fortgeschrittene<br />

Golfer fühlen sich hier schnell heimisch.<br />

Und mit den flexiblen Tarifmodellen<br />

gehören Argumente wie „zu wenig Geld“ oder<br />

„keine Zeit“ der Vergangenheit an. „Wir bieten<br />

Golf für alle, gerade jungen Menschen soll die<br />

finanzielle Hürde genommen werden, um in<br />

den Sport einzutreten“, meint Trainer Mark<br />

Philipp Lindner. Auch Golfanfänger sind<br />

herzlich willkommen. Zudem steht das<br />

kompetente Trainerteam zur Verfügung<br />

und bietet vielfältige Aktivitäten<br />

an, wie zum Beispiel Schnupperkur-<br />

se, Platzreifekurse, aber auch Eignungstests<br />

und Regelabende. Der Schwerpunkt der Trainertätigkeit<br />

liegt neben der Vermittlung von<br />

Wissen, vor allem auf dem Spaß am Spiel.<br />

Teambuilding-Events bleiben<br />

lange in guter Erinnerung<br />

Aus dem Golfspiel lässt sich auch hervorragend<br />

ein Teambuilding-Event machen. Denn<br />

man übt zwar für sich allein, trotzdem entsteht<br />

in den kleinen Gruppen von vier bis acht<br />

Spielern ein Gemeinschaftsgefühl. Es ist wie<br />

eine gemeinsame Auszeit, ein Kennenlernen<br />

fernab von der Berufswelt, das bringt Mitarbeiter<br />

näher zusammen. Es fördert die Kommunikation<br />

ebenso wie die Kooperation. Beim<br />

Spiel motiviert man sich gegenseitig, man hat<br />

Spaß und Spannung. „Los geht es bei uns am<br />

frühen Morgen mit einer Tasse Starbucks-<br />

Kaffee. Danach gehen wir gemeinsam raus.<br />

Die ersten Tage finden auf der Übungsanlage<br />

statt, um die Basics kennenzulernen. Regeln<br />

werden erklärt und wir zeigen worauf es ankommt“,<br />

beschreibt Mark Philipp Lindner und<br />

ergänzt: „Wir machen mehrere Einheiten auf<br />

der Range, und dann geht es auf den Platz. So<br />

bekommt man ein Gefühl für den Ball.“ Diese<br />

Events sind Veranstaltungen, die allen Beteiligten<br />

Spaß machen und lange positiv in Erinnerung<br />

bleiben. „Das sieht man auch hier in<br />

Neu-Ulm: Viele, die vor Jahren den Kurs ge-


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

23<br />

„Ein Teambuilding-Event<br />

schweißt die Mitarbeiter<br />

zusammen.“<br />

meinsam gemacht haben, sieht man heute<br />

noch zusammen spielen.“<br />

Golf-Lounge: die schönsten Golfplätze<br />

der Welt – fast wie PlayStation 6<br />

Der Platz bietet beste Bedingungen für alle<br />

Spielstärken. Auch bei schlechtem Wetter<br />

kann man sein Golfspiel praktizieren und verbessern.<br />

Die Möglichkeit, an einem von sechs<br />

Golfsimulatoren auf den schönsten Plätzen<br />

der Welt zu spielen und dabei die Daten der<br />

Schwunganalyse zu nutzen, verbindet den<br />

Spaß mit zusätzlichen Trainingseffekten. Dabei<br />

kann man am Simulator virtuell auf Reisen<br />

gehen, ob in Pebble Beach in Kalifornien, auf<br />

dem Valderrama Course in Spanien oder auf<br />

dem altehrwürdigen Old Course in St. Andrews/Schottland.<br />

Der Golfer sucht sich seinen<br />

Lieblingsplatz aus, den Rest macht der<br />

Computer in hochauflösender Qualität.<br />

Und wer sich nach einer Runde auf dem Platz<br />

oder an den Simulatoren stärken möchte,<br />

kann dies im hauseigenen Restaurant tun.<br />

Das New Golf Café hat von 10 bis 19 Uhr geöffnet<br />

und serviert Starbucks-Kaffee. Warme<br />

Speisen gibt es von 12 bis 15 Uhr. Auf der wöchentlich<br />

wechselnden Karte finden sich internationale,<br />

saisonale und regionale Gerichte.<br />

An Sonn- und Feiertagen können sich Besucher<br />

von 9 bis 12 Uhr zudem auf ein<br />

Frühstücksangebot freuen.<br />

New Golf Club<br />

Gründungsjahr des Clubs: 2014<br />

Mitglieder: aktuell 1140<br />

Platz: 9 Löcher, Par 36<br />

Greenfee: 9-Loch, 20-40 Euro<br />

Greenfee: 18-Loch, 40-80 Euro<br />

Benutzung der Driving Range: kostenlos<br />

in Verbindung mit einem Spielrecht<br />

New Golf Lounge<br />

5 TrackMan Simulatoren und<br />

1 FullSwing Simulator<br />

Kontakt:<br />

New Golf Club/Lounge<br />

Kammer-Krummen-Straße 100<br />

89233 Neu-Ulm<br />

Tel: 0731 - 70 53 33 15<br />

New Golf Club<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@newgolfclub.de<br />

Website: www.newgolfclub.de<br />

Training New Golf Club & Lounge<br />

Trainer:<br />

Mark Philipp Lindner<br />

Preise:<br />

25min 30€, 55min 60€


24<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Grundwasserentnahme im Schnitt<br />

um mehrere tausend Euro steigen.<br />

„Das Thema Wasser hat sich in den<br />

vergangenen zehn Jahren zunehmend<br />

zu einem Brennpunkt entwickelt,<br />

der für das wirtschaftliche<br />

Überleben von Golfanlagen entscheidend<br />

ist“, stellt Bernhard May,<br />

Präsident von The Leading Golf<br />

Clubs in Germany, fest. Die Vereinigung<br />

von 38 Top-Anlagen hat deshalb<br />

Lösungen für Wasserkrisen<br />

zum Dauerthema auf Fortbildungsveranstaltungen<br />

gemacht.<br />

„Generell werden wir uns damit<br />

auseinandersetzen müssen, dass das<br />

Thema Wasserhierarchie immer<br />

stärker zum Tragen kommt“, sagt<br />

DGV-Vorstandsmitglied Klose. Das<br />

große Umrüsten der Golfanlagen<br />

hat begonnen. Speicherteiche werden<br />

gebaut, Zisternen zum Sammeln<br />

von Wasser installiert, moderne Beregnungsanlagen<br />

mit geringem Verbrauch<br />

installiert. „Man muss allerdings<br />

auch festhalten, dass wir hier<br />

oftmals von Investitionen sprechen,<br />

die schnell einen mittleren sechsstelligen<br />

Bereich erreichen und damit<br />

für viele Golfanlagen schwer<br />

aufzubringen sind“, führt May aus.<br />

Hinzu kommt die Nachsaat mit<br />

Grassorten, die weniger Wasser verbrauchen<br />

und eine neue Kommunikation<br />

in Richtung Mitglied.<br />

Tiefgrün als Farbe ist out, stattdessen<br />

muss sich der deutsche<br />

Golfer daran gewöhnen, dass die<br />

Fairways bei Trockenphasen<br />

brauner sein werden.<br />

Ungebetene Gäste<br />

Das Thema Wasser ist nicht das<br />

einzige, dass Golfanlagen in<br />

Zeiten des Klimawandels fordert.<br />

Baumschäden, Hitze und<br />

Schädlinge machen dem Sport<br />

hierzulande zu schaffen. Der<br />

häufige Befall mit Käfern und<br />

Schnaken auf Bäumen wie im<br />

Boden ist genauso schwierig zu<br />

handhaben wie Pilzkrankheiten.<br />

Mit steigenden Temperaturen,<br />

Dürre, aber auch häufigem<br />

Starkregen wird das Gras anfällig.<br />

Gleichzeitig vermehren sich Insekten<br />

aufgrund der Wärme. Wenn<br />

dann Krähen Teile von Spielbahnen<br />

aufreißen, um die leckeren Larven<br />

und Käfer zu fressen, taucht schnell<br />

ein wirtschaftliches Problem auf.<br />

Turniere fallen aus, Golfer kommen<br />

nicht mehr, die Behandlung ist zeitund<br />

kostenintensiv.<br />

Das Thema<br />

Wasser ist<br />

entscheidend für<br />

die Existenz der<br />

Golfanlagen.<br />

Bernhard May<br />

Präsident The Leading Golf Clubs<br />

FOTO: © JANVIER/ADOBE.STOCK.COM<br />

Während in den USA, Asien und<br />

nicht europäischen Ländern Pestizid-Einsatz<br />

möglich ist, wird dieser<br />

in Deutschland restriktiv behandelt.<br />

Die Ankündigung der Europäischen<br />

Union, ab 2<strong>02</strong>4 den Einsatz von Fungiziden<br />

und Pestiziden nun komplett<br />

zu verbieten, sorgt für Kopfzerbrechen.<br />

„Die Frage, wie in der<br />

geplanten neuen Verordnung das<br />

Thema Sportrasen behandelt wird,<br />

ist für uns zukunftsweisend“, sagt<br />

Klose. In Deutschland hat sich der<br />

Golf-Verband in einer Stellungnahme<br />

mit dem Deutschen Fußball<br />

Bund zusammengeschlossen. Klar<br />

machen beide: Ganz ohne Chemie<br />

auszukommen, ist zwar das langfristige<br />

Ziel. Aber im Moment wissen<br />

weder in den Stadien noch auf den<br />

Golfplätzen die Verantwortlichen<br />

genau, wieviel Unkraut das auf den<br />

Spielflächen zur Folge hätte. Die<br />

Umstellung auf pestizidfreien Betrieb<br />

wäre ein Lernprozess.<br />

Es ist im Moment nur einer von<br />

vielen. Auch bei der CO 2<br />

-Debatte<br />

steht der Golfsport noch am Anfang.<br />

Das betrifft die Veranstalter großer<br />

Events genauso wie den normalen<br />

Golfclub. Bei den drei großen deutschen<br />

Profiturnieren war 2<strong>02</strong>2 noch<br />

keine CO 2<br />

-Bilanz vorhanden. Während<br />

sich die Veranstalter beim Damenturnier<br />

Amundi German Masters<br />

2<strong>02</strong>2 in Berlin immerhin durch<br />

die Einführung einer Carbon Scorecard<br />

mit dem Thema auseinandergesetzt<br />

haben, war von der Porsche<br />

European Open in Hamburg und der<br />

BMW International Open in München<br />

nichts dergleichen zu hören.<br />

Dafür stecken die ersten Golfanlagen<br />

mitten im Prozess der Berechnung<br />

ihres CO 2<br />

-Fußabdrucks, nachdem<br />

inzwischen auf mehreren Ebenen<br />

Pilotprojekte sowohl des Bayerischen<br />

Golfverbandes als auch des<br />

DGV zur Datenerhebung laufen.<br />

Der Verband greift das Thema<br />

Dekarbonisierung daneben im<br />

neuen Arbeitskreis „klimafreundlicher<br />

Betrieb“ auf. Und<br />

die Golfer selbst? Auch für den<br />

ist das Thema Nachhaltigkeit<br />

präsenter. Die Investitionen der<br />

Golfanlagen, die nötig sind, um<br />

die Herausforderungen zu bewältigen,<br />

muss schließlich jemand<br />

bezahlen. Nicht nur der Einbau von<br />

Photovoltaikanlagen führt im Frühjahr<br />

<strong>2<strong>02</strong>3</strong> bei vielen Golfanlagen zur<br />

Anhebung der Mitgliedsgebühr. [!]<br />

<br />

Petra Himmel<br />

Zur Person<br />

Bernhard May, Dipl.<br />

Betriebswirt aus<br />

Würzburg, ist beruflich<br />

als Geschäftsführer<br />

einer Klinikgruppe<br />

sowie in der<br />

Immobilienentwicklung<br />

aktiv. Der Golfspieler<br />

mit Handicap<br />

3,7 ist seit 2<strong>02</strong>2 Präsident<br />

von The Leading<br />

Golf Clubs of<br />

Germany.<br />

Zur Person<br />

Alexander Klose ist<br />

Vorstand für den Bereich<br />

Recht & Services<br />

im Deutschen<br />

Golf Verband. Der<br />

Jurist, selbst begeisterter<br />

Golfer, ist seit<br />

27 Jahren als Jurist<br />

für den Verband tätig<br />

und verantwortet<br />

auch die sogenannten<br />

„grünen Themen“.


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

25<br />

Virtuelles Golf als ein Motor des Golfsports<br />

– drückt das Recht auf die Bremse?<br />

Bis heute ist Wii Sports mit weit über 80 Mio.<br />

Kopien das meistverkaufte Videospiel aller<br />

Zeiten, das nur auf einer einzelnen Plattform<br />

veröffentlicht wurde. Seit 2006 haben sich<br />

Millionen Spielbegeisterte in Disziplinen wie<br />

Tennis, Bowling oder Golf miteinander gemessen<br />

– und spätestens seit diesem bahnbrechenden<br />

Erfolg ist der Golfsport endgültig<br />

auch im Videospielbereich angekommen.<br />

Daraus ergeben sich zahlreiche neue (kommerzielle)<br />

Möglichkeiten für die Akteure des<br />

Golfsports, auch im Bereich des eSports. Das<br />

Recht kommt dem nicht immer hinterher.<br />

Während die Golfplätze der Nation nicht unbedingt<br />

überfüllt sind mit jungem Publikum, überlegen<br />

sich nunmehr zahlreiche Jugendliche<br />

und junge Erwachsene regelmäßig, wie sie<br />

möglichst schnell auf das Green kommen. Die<br />

Anzahl der Menschen, die sich erstmals über<br />

einen Birdie gefreut hat, dürfte 2006 eine<br />

Wachstumskurve vergleichbar mit der Flugkurve<br />

nach einem gekonnten Pitch erfahren haben.<br />

Hierzu gibt es freilich keine statistischen Erhebungen.<br />

Die gibt es aber zum Beispiel zur Entwicklung<br />

der Golferinnen und Golfer in Deutschland<br />

– und diese Kurve zeigt nach oben. Über<br />

670.000 aktive Golfspielerinnen und Golfspieler<br />

sind Mitglied im Deutschen Golf Verband<br />

(DGV). 2006 – im Veröffentlichungsjahr von<br />

Wii Sports - waren hingegen (nur) ca. 505.000<br />

Golferinnen und Golfer im DGV organisiert.<br />

Zugegeben, diesen Anstieg von über 30 % vorwiegend<br />

auf die Verankerung in der Videospielindustrie<br />

zurückzuführen, wäre etwas verkürzt<br />

gedacht und dürfte unzutreffend sein. Geschadet<br />

haben wird es gleichwohl nicht, dass Golf<br />

auch im Videospielbereich deutlich mehr Präsenz<br />

eingenommen hat.<br />

Das virtuelle Golfspiel wird immer<br />

realistischer, was neue Geschäftsfelder<br />

und Möglichkeiten eröffnet.<br />

Golf+ nennt sich etwa die Spielreihe, die sich im<br />

Virtual Reality (VR)-Bereich etabliert hat und<br />

den Abschlag - so das Versprechen der Entwickler<br />

– so intuitiv und so real wie noch nie anfühlen<br />

lässt. Das hat auch den Verband der Berufsgolfer,<br />

die PGA überzeugt, weshalb sich<br />

Golf+ seit Anfang des Jahres <strong>2<strong>02</strong>3</strong> für mehrere<br />

Jahre das „exklusive VR-Golfspiel der PGA-<br />

Tour“ nennen darf. Das stärkt zum einen die<br />

Marke der PGA-Tour, insbesondere durch<br />

Schaffung weiterer attraktiver Werbefläche für<br />

Sponsoren, Ausrüster und Pros, sowie die Begeisterung<br />

für den Golfsport nachhaltig. Zum<br />

anderen erhält die Vermarktung des Spiels<br />

durch die Partnerschaft mit der PGA einen<br />

deutlichen Schub. Win/Win auf allen Seiten.<br />

Denkbar ist, dass auch weitere Akteure im Golfsport<br />

hiervon profitieren könnten. Golfschulen<br />

etwa könnten VR-Brillen bei der Vermittlung<br />

der Grundzüge des Golfens einsetzen. Der Abschlag<br />

könnte im Clubhaus trainiert werden,<br />

wovon Hobbyspielerinnen und Spieler wie gestandene<br />

Golf-Pros gleichermaßen profitieren<br />

könnten. Ganz zu schweigen vom Vorteil, dass<br />

wild verteilte Golfbälle nicht mehr aufgesammelt<br />

werden müssten. Kreativen Einfällen sind<br />

hier keine Grenzen gesetzt.<br />

Als Stolperstein für derartige Überlegungen<br />

könnte sich – wie häufig – das Recht zeigen.<br />

Selbstverständlich darf eine Golfanlage sich<br />

z.B. nicht ohne Weiteres eines Videospiels bedienen<br />

und das Spielen desselben in seinen<br />

Räumlichkeiten monetarisieren - es bedürfte<br />

vertraglich eingeräumter Nutzungsrechte des<br />

Spieleherstellers. Daher ist in der Beratungspraxis<br />

zur Vermeidung böser Überraschungen<br />

jeweils für den Einzelfall zu prüfen, unter welchen<br />

Voraussetzungen die Ideen umgesetzt<br />

werden können.<br />

Der eSport hält auch im Golf Einzug – mit<br />

vielen rechtlichen Problemen.<br />

Ein weiteres Augenmerk ist in diesem Zusammenhang<br />

auf den eSport zu richten, der in den<br />

letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen<br />

hat. Auch im Golf erhält der eSport<br />

mehr und mehr Einzug, seitdem die European<br />

Tour bereits 2019 die erste eSports Tour veranstaltete.<br />

Mit dem eSport gehen auch zahlreiche<br />

rechtliche Fragestellungen einher, die<br />

durch die fortschreitende Professionalisierung<br />

des eSport nach und nach zur Klärung geführt<br />

werden dürften, bislang allerdings vor allem zu<br />

Rechtsunsicherheit führen und daher die rapide<br />

Entwicklung bremsen.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Patrick Feser<br />

Rechtsanwalt mit Schwerpunkt<br />

Sport- und Vereinsrecht<br />

SONNTAG (Ulm/Augsburg/Nürnberg)<br />

Patrick.Feser@sonntag-partner.de<br />

www.sonntag-partner.de<br />

Da wäre die Frage, ob eSport überhaupt tatsächlich<br />

„echter“ Sport sei und damit entsprechende<br />

Sportverbände in den Deutschen<br />

Olympischen Sportbund (DOSB) aufgenommen<br />

werden, sofern sie die weiteren Voraussetzungen<br />

der Aufnahmeordnung des DOSB entsprechen.<br />

Es wird zudem etwa diskutiert, ob<br />

der eSport einen steuerbegünstigten Zweck im<br />

Sinne der Abgabenordnung, etwa zur Förderung<br />

des Sports, § 52 Abs. 2 S. 1 Nr. 21 AO, darstellt<br />

oder zumindest darstellen sollte. Ein vom<br />

DOSB in Auftrag gegebenes – durchaus umstrittenes<br />

– Gutachten kommt derweil zu dem<br />

Ergebnis, dass die Gemeinnützigkeitsvoraussetzungen<br />

nicht gegeben sind und eine gesetzliche<br />

Änderung ggf. sinnvoll sei. Diesem Thema<br />

hatte sich u.a. die amtierende Bundesregierung<br />

im Koalitionsvertrag angenommen und sich zur<br />

Aufgabe gemacht, den „E-Sport gemeinnützig“<br />

zu machen. Die Umsetzung lässt dagegen noch<br />

auf sich warten.<br />

Diese Rechtsunsicherheit hemmt Sportvereine<br />

häufig, eSport innerhalb ihres Vereins anzubieten.<br />

Angesichts der mannigfaltigen Vorteile der<br />

Gemeinnützigkeit, wie der Ertragssteuerbefreiung<br />

oder des Spendenprivilegs, verwundert es<br />

nicht, dass diese Privilegien nicht riskiert werden<br />

sollen, auch wenn Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

wie die Ausgliederung der eSport Abteilung<br />

oder Umwege über den Zweck der Jugendarbeit,<br />

§ 52 Abs. 2 S. 1 Nr. 4 AO, denkbar und möglich<br />

sind.<br />

Die äußerst komplexe Materie tangiert im Übrigen<br />

zahlreiche weitere Rechtsgebiete, nicht zuletzt<br />

das Urheberrecht, das Medienrecht oder<br />

das Arbeitsrecht. Und während sich die Juristinnen<br />

und Juristen hierüber die Köpfe zerbrechen,<br />

ist zu hoffen, dass sich auch weiterhin<br />

zahlreiche Spielerinnen und Spieler über einen<br />

Birdie freuen dürfen – real und virtuell.<br />

Schillerstraße 1/1 | 89077 Ulm<br />

www.sonntag-partner.de


26<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

Ein<br />

funkelnder<br />

Neubeginn<br />

Ehinger Schwarz 1<strong>87</strong>6 Das Ulmer<br />

Traditionsunternehmen hat die<br />

Sanierungsphase genutzt und sich neu<br />

ausgerichtet. Im Fokus sind nun<br />

Schmuckstücke der Luxusklasse.<br />

Er ist Teilhaber der 10-P<br />

Consult AG in Zürich,<br />

hat einen Namen als Sanierer<br />

und Geschäftsführer,<br />

war Konzernlenker beim<br />

Molkerei-<strong>Unternehmen</strong> Theo<br />

Müller, und hat seit 2015 ein eigenes<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Zunächst<br />

sanierte Christoph Weiss überwiegend<br />

Industrieunternehmen,<br />

bis er 2013 zunächst als Investor<br />

in das Schmuckunternehmen<br />

Ehinger Schwarz 1<strong>87</strong>6 einstieg.<br />

Zwei Jahre später war er Eigentümer<br />

des Ulmer <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Mittlerweile ist die Sanierung<br />

des Schmuckunternehmens,<br />

das sich mit seinem Alleinstellungsmerkmal<br />

Charlotte<br />

einen Namen gemacht hat, abgeschlossen.<br />

Im Fokus steht nun<br />

Gold- und Diamantschmuck für<br />

den Luxusbereich.<br />

„Charlotte, das bekannte<br />

Schmucksystem mit den auswechselbaren<br />

Aufsätzen gibt es<br />

noch“, sagt Sina Geyer, die seit<br />

2<strong>02</strong>0 die Geschäftsleitung innehat,<br />

„aber zum einen auf einem<br />

qualitativ hochwertigen Niveau,<br />

zum anderen haben wir es auf<br />

einen Anteil von jetzt 30 Prozent<br />

gegenüber 80 Prozent 2015<br />

reduziert“. Also kein Cut, aber<br />

ein Sortimentswechsel. Mittlerweile<br />

gibt es eine überschaubare<br />

Anzahl von Kollektionen mit<br />

je einem außergewöhnlichen<br />

Highlight. „Ich muss mir Gedanken<br />

machen, welche Zielgruppen<br />

ich mit welchem Angebot<br />

bedienen möchte. Oder noch<br />

wichtiger: welche Zielgruppen<br />

ich nicht bedienen möchte“, erklärt<br />

Weiss. Ziel sei es gewesen,<br />

die Menge zu reduzieren und<br />

die Marge zu erhöhen. „In allen<br />

Bereichen ist Komplexität der<br />

zentrale Kostentreiber“, so<br />

Weiss. „Wir leben in einer Zeit<br />

des Hyperwettbewerbs. Jeder<br />

versucht jedem Kunden immer<br />

alles recht zu machen. Doch das<br />

funktioniert nicht.“<br />

Diese Reduzierung und die<br />

Festlegung auf eine klar definierte<br />

Zielgruppe waren der Beginn<br />

der Sanierung, die zur<br />

Schließung mehrerer Geschäfte,<br />

zum Abbau von Personal und<br />

zur Neubesetzung von Schlüsselpositionen<br />

führte. Zudem bedeutete<br />

es das Aus für günstigen<br />

Schmuck, der eine breite Käuferschicht<br />

bediente. „Diese Segmente<br />

aufzugeben und Gewinne<br />

daraus zu verlieren, führte zu<br />

gravierenden finanziellen Einschnitten“,<br />

berichtet Geyer, die<br />

vor zehn Jahren ihr Duales Studium<br />

bei Ehinger Schwarz 1<strong>87</strong>6<br />

absolvierte. „Parallel dazu Neues<br />

aufzubauen war eine Investition,<br />

die wir etwas unterschätzt<br />

haben.“ Beim Vertrieb setzt das<br />

<strong>Unternehmen</strong> weiter auf Innenstadtstores.<br />

Die Coronazeit sei<br />

aber auch bei Ehinger Schwarz<br />

ein Brandbeschleuniger für die<br />

Digitalisierung gewesen.<br />

Schmuck online kaufen<br />

Ohne die gehe es auch in einer<br />

Branche nicht, bei der das Erle-<br />

FOTO: EHINGER-SCHWARZ GMBH & CO. KG<br />

Jeder versucht,<br />

jedem Kunden<br />

alles recht zu<br />

machen. Aber das<br />

funktioniert nicht.<br />

Christoph Weiss<br />

Inhaber Ehinger Schwarz 1<strong>87</strong>6<br />

Chistoph Weiss ist als<br />

Inhaber des Familienunternehmens<br />

zuständig<br />

für die Positionierung und<br />

zeitgemäße Ausrichtung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s.


unternehmen [!] MACHEN 27<br />

mission.smart.city.<br />

Zukunft im<br />

Alltag erleben!<br />

MONTAGE: MAX MESCHKOWSKI / FOTOS: MATTHIAS KESSLER<br />

Wachstum<br />

findet künftig<br />

wohl im<br />

Luxussegment<br />

statt.<br />

Sina Geyer<br />

Geschäftsführerin<br />

ben des Produkts eine wesentliche<br />

Rolle spielt. „Wir haben in<br />

ein digitales Marketing-Team investiert<br />

und einen Standort in<br />

München aufgebaut“, berichtet<br />

Geyer. „Dort war es leichter<br />

digitale Talente zu bekommen,<br />

die eine Videoberatung,<br />

ein Tool für Terminvereinbarungen<br />

und ein Informationsund<br />

Konfigurationstool<br />

entwickelt haben, das<br />

Online und Offline miteinander<br />

verbindet.“ Der Bereich<br />

Marketing befindet sich<br />

teils in Ulm, teils in München.<br />

Weiss‘ Tochter Katharina hat<br />

die Verantwortung für das Retail<br />

Marketing übernommen,<br />

während ihr Bruder Johannes<br />

die Omnichannel Strategie vorantreibt.<br />

Der Stammsitz des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

ist weiterhin in der ehemaligen<br />

Hochschule für Gestaltung<br />

(HfG) wo Timo Küchler<br />

seit 2015 für das Design zuständig<br />

ist. Mit der Frage „Was ist<br />

möglich?“, setzt er modernste<br />

Technologien und CAD ein, hat<br />

die traditionellen Wurzeln von<br />

Ehinger Schwarz mit den Formen<br />

aus der Natur im Blick, und<br />

übersetzt sie in eine Designsprache<br />

und eine Technik, die<br />

das <strong>Unternehmen</strong> zum Branchenvorreiter<br />

macht und die<br />

Fachwelt immer wieder überzeugt.<br />

Der German Design<br />

Award <strong>2<strong>02</strong>3</strong> bestätigt, dass sein<br />

Design den Nerv der Schmuckliebhaber<br />

trifft, und Christoph<br />

Weiss und sein Team die richtigen<br />

Entscheidungen getroffen<br />

haben.<br />

Was heute schon<br />

möglich und hilfreich ist.<br />

Die Impulsreihe am Weinhof<br />

Dezentrale<br />

Kraftwerke –<br />

Produzieren<br />

mitten<br />

in der Stadt!<br />

2<strong>02</strong>0 hat Sina<br />

Geyer die<br />

Leitung der<br />

Marke Ehinger<br />

Schwarz 1<strong>87</strong>6<br />

übernommen.<br />

Kleinserien aus Ulm<br />

„Wachstum findet perspektivisch<br />

im Luxussegment statt“,<br />

bestätigt Sina Geyer eine Tendenz,<br />

die sich auch in anderen<br />

Branchen bestätigt. Um Fehlproduktionen<br />

von vornherein<br />

auszuschließen, wurde ein unterstützendes<br />

Produkttesting<br />

eingeführt. „Nur Entwürfe und<br />

Prototypen, die die Zustimmung<br />

unserer Zielgruppe haben, werden<br />

weiterentwickelt. Zunächst<br />

in Kleinserien am Ulmer Standort,<br />

anschließend in größerem<br />

Umfang von unseren Produktionspartnern.“<br />

[!] Sigrid Balke<br />

25.<strong>Mai</strong><br />

18 Uhr im<br />

Verschwörhaus<br />

ulm.de/smarte-impulse


28<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

Nachhaltig Schönes<br />

FOTOS: MATTHIAS KESSLER<br />

Die Macher der Schmuckstücke haben nicht nur das Design, sondern auch die Rohstoffe im Blick.<br />

Bei der Herstellung der Schmuckstücke<br />

setzt Ehinger Schwarz 1<strong>87</strong>6 auch auf das Thema<br />

Nachhaltigkeit. Um das Minensystem<br />

nicht zu unterstützen, bei dem Sina Geyer zufolge<br />

nach wie vor unter häufig unguten Arbeitsbedingungen<br />

eine Tonne Erz für ein<br />

Gramm Gold abgebaut werden, arbeitet das<br />

<strong>Unternehmen</strong> fast ausschließlich mit Altgold.<br />

„Bei der Verarbeitung von Diamanten erfüllen<br />

wir den Nachhaltigkeitsanspruch indem wir<br />

ausschließlich auf GIA und RJC zertifizierte<br />

Diamanten setzen, die nach strengen ethischen,<br />

nachhaltigen und sozialen Kriterien<br />

geprüft werden“ erklärt Geschäftsführerin.<br />

Das Schmuckunternehmen betreibt derzeit<br />

zehn Geschäfte in Deutschland, dazu<br />

kommt ein weiterer Standort in Santa Fe in<br />

den USA sowie 150 Juwelierpartner. Mit 80<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte<br />

der Familienbetrieb in diesem Jahr einen<br />

Umsatz von 10 Millionen Euro erzielen.


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

29<br />

Future Work – immer differenziert,<br />

nie pauschal!<br />

New Work, agiles Projektmanagement, Empowering<br />

Leadership – unzählige neue Methoden<br />

und Begriffe prägen den Wandel in <strong>Unternehmen</strong><br />

und die Arbeit von Beratern und Coaches.<br />

Doch nicht jedes Konzept passt zu<br />

jedem <strong>Unternehmen</strong>, Führungskräften und<br />

Mitarbeitenden. Petra Bergmann von BEMA<br />

COACHING gibt Einblicke in ihre Arbeit.<br />

Frau Bergmann, was gefällt Ihnen an den neuen<br />

Methoden nicht?<br />

Petra Bergmann: Es geht eigentlich gar nicht so<br />

sehr um die Methoden. Egal, ob „alt“ oder „neu“<br />

– sie müssen einfach nur nützlich für die Erledigung<br />

der Aufgabenstellung sein und zu den<br />

Menschen passen. Nach meiner Überzeugung<br />

geht es bei Beratungsprozessen im Kern immer<br />

darum, die Ziele des <strong>Unternehmen</strong>s mit denen<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig<br />

zusammenzubringen. Das macht erfolgreiche<br />

Führung und erfolgreiche <strong>Unternehmen</strong><br />

aus.<br />

Und wie bringt man die unterschiedlichen Interessen<br />

unter einen Hut?<br />

Die Interessen sind oft gar nicht so unterschiedlich,<br />

nur die Perspektiven der einzelnen Beteiligten<br />

sind es. Funktioniert z.B. ein Team in der Prozesskette<br />

eines <strong>Unternehmen</strong>s nicht richtig, bekommt<br />

die Führungskraft Druck von oben,<br />

Arbeitsabläufe stagnieren, Backlocks und Qualitätsrisiken<br />

entstehen. Alle eint also das gleiche<br />

Ziel, wieder bessere Ergebnisse abzuliefern mit<br />

funktionierendem Teamwork und gegenseitiger<br />

Wertschätzung. In Workshops mit vorheriger<br />

Zielklärung und Beratung kann man effizient<br />

und konkret die Problembereiche analysieren<br />

und gemeinsam an einer Lösung arbeiten.<br />

Das hört sich so leicht an: „Wir sprechen drüber<br />

und vereinbaren dann eine Lösung.“<br />

Ganz so einfach ist es natürlich nicht immer. Als<br />

externer Coach und Organisationsberaterin<br />

profitiere ich bei diesen Aufgabenstellungen von<br />

meiner Erfahrung aus 30 Jahren <strong>Unternehmen</strong>spraxis<br />

mit Führungsverantwortung in der<br />

produzierenden Industrie und dem unbefangenen,<br />

neugierigen Blick einer Außenstehenden.<br />

Zudem kenne ich auch die unterschiedlichen<br />

Perspektiven und Wünsche vom Leadership sowie<br />

den Teammitgliedern. Ich beschreite in einem<br />

Coachingprozess mit Führungskraft und<br />

Team immer einen gemeinsamen Weg: Von der<br />

Analyse über die Zieldefinition bis hin zu neuen<br />

Strukturen und Arbeitsabläufen. Hört sich vielleicht<br />

profan an, ist aber entscheidend für nachhaltigen<br />

Erfolg und Mitarbeitende zu Mitgestaltenden<br />

werden zu lassen!<br />

Sie haben gerade von Ihrer Erfahrung gesprochen.<br />

Worauf gründet sich die?<br />

Als ehemalige Personalleiterin eines mittelständischen<br />

produzierenden <strong>Unternehmen</strong>s war ich<br />

schon immer mit vielen Fragen zu Organisationsentwicklung<br />

und Führungskräftecoaching<br />

betraut. Mit gezielten Weiterbildungen zum<br />

Business Coach und der Arbeitspsychologie habe<br />

ich mich vor nunmehr 15 Jahren mit BEMA<br />

COACHING selbstständig gemacht. Ich kenne<br />

also alle „Welten“, die <strong>Unternehmen</strong>s- und die<br />

Mitarbeiterseite, die von Führungskräften und<br />

Mitarbeitenden, von Vertriebsbereichen und<br />

dem produzierenden Bereich sehr gut. Das hilft<br />

mir, vertrauensvoll und fundiert mit allen Beteiligten<br />

gemeinsam gute und tragfähige Lösungen<br />

zu erarbeiten.<br />

Wir haben mittlerweile Covid hinter uns,<br />

haben gelernt mit Krisen auf dem Energiemarkt<br />

und in Lieferketten umzugehen. Die<br />

<strong>Unternehmen</strong> sind doch also bestens aufgestellt,<br />

oder?<br />

Ich würde sagen, wir sind mitten im Transformationsprozess.<br />

Wir merken alle, dass wir in Ausnahmesituationen<br />

an vielen Stellen dank engagierter<br />

Mitarbeiter auch als <strong>Unternehmen</strong> Außergewöhnliches<br />

geleistet haben. Es geht aber<br />

nun darum, dass neue und veränderte Prozesse<br />

15 Jahre BEMA COACHING<br />

Petra Bergmann entwickelt maßgeschneiderte<br />

Coachings.<br />

gleichmäßig auf alle Schultern verteilt werden,<br />

es ein gesundes Verhältnis zwischen Ansprüchen<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s und Wünschen der<br />

Mitarbeiter gibt, trotz mobilem Arbeiten wieder<br />

mehr Bindung an das <strong>Unternehmen</strong> und die<br />

Kollegen entsteht u.v.m. Kurzum: Wir müssen<br />

den Elan und die Problemlösungsbereitschaft<br />

mitnehmen, um unsere <strong>Unternehmen</strong> auf eine<br />

weiterhin ungewisse Zukunft auszurichten. Und<br />

das geht nicht immer im „Alarm“-Modus – dazu<br />

sind eine gute Struktur und engagierte Mitarbeitende<br />

notwendig.<br />

Petra Bergmann<br />

www.bema-coaching.de<br />

Unternehmer-/Führungs kräfte-Coaching<br />

& Strategische Organisations beratung


FOTO: © WHO IS DANNY/ADOBE.STOCK.COM<br />

Allein, aber<br />

nicht einsam<br />

Co-Working In Städten und in der Provinz<br />

ist das Arbeitsmodell auf dem Vormarsch.<br />

Selbstständige und Freelancer sitzen in<br />

den Großraumbüros nebeneinander. Auch<br />

<strong>Unternehmen</strong> entdecken die Vorteile.


unternehmen [!] VERANTWORTEN 31<br />

Wer sich in einem Co-Working-<br />

Space einmietet, sucht nicht die<br />

Stille, sondern den Kontakt.<br />

Foto: ©master1305 /adobe.stock.<br />

com<br />

Kontakte, Kontakte, Kontakte.<br />

Das Geschäft vieler<br />

Unternehmer funktioniert<br />

nur über die<br />

richtigen Kontakte. Michael<br />

Wörners Geschäft auch. Er ist<br />

Immobilienmakler und hat seinen<br />

Schreibtisch im Göppinger<br />

Co-Working-Space. „Ich genieße<br />

das Open-Space-Format“,<br />

sagt Wörner. In Kontakt kommen,<br />

netzwerken, ist in dem<br />

rund 70 Quadratmeter großen<br />

Raum mit den acht Arbeitsplätzen<br />

praktisch unvermeidbar.<br />

„Bei mir geht viel über Mundpropaganda“,<br />

weiß Wörner.<br />

Wenn ein Kunde mit seiner Leistung<br />

zufrieden war, empfiehlt er<br />

Wörner weiter. Längst nicht alles<br />

laufe über die Online-Plattformen.<br />

Käufer und Verkäufer<br />

von Wohnungen, Häusern oder<br />

Gewerbeimmobilien finden sich<br />

oft auch außerhalb der Immobilien-Portale.<br />

Die Wirtschaftsförderungs-Abteilung<br />

der Stadt<br />

Es gibt viel<br />

Wechsel.<br />

Manche bleiben ein<br />

paar Tage, manche<br />

dauerhaft.<br />

Michael Wörner<br />

Immobilienmakler<br />

Göppingen betreibt den Co-<br />

Working-Space.<br />

Wörner ist mit der Stadt als<br />

Vermieterin sehr zufrieden. „Es<br />

gibt viel Unterstützung“, sagt er.<br />

Drucker, Wlan, es ist alles drin<br />

in seiner Flatrate. Seit rund eineinhalb<br />

Jahren ist er Co-Worker,<br />

der Preis stimmt für ihn: im Monat<br />

sind 166,60 Euro fällig, inklusive<br />

Mehrwertsteuer. „Wenn<br />

ich in der Göppinger Innenstadt<br />

ein kleines Büro miete, kostet<br />

das 600 bis 700 Euro.“ Und Wörner<br />

müsste sich um alles selbst<br />

kümmern, Reinigungsservice,<br />

Dienstleister oder Handwerker<br />

engagieren. Im Co-Working-<br />

Space nicht. Das geht so weit,<br />

dass einige seiner Kollegen auch<br />

die Getränke-Flatrate buchen,<br />

nur trinken müssen sie dann<br />

noch selbst.<br />

Überhaupt, die Kollegen. Die<br />

gibt es im Co-Working-Space<br />

noch obendrauf. Netzwerken ist<br />

für alle hier ein Thema, Kontakte<br />

knüpfen, nicht nur fürs Geschäft,<br />

auch für das ganze Drumherum.<br />

Einer der Kollegen ist<br />

wie Makler Wörner im Vermittlungsgeschäft<br />

tätig, bringt deutsche<br />

Unternehmer, die Kontakt<br />

nach und Produkte aus China<br />

brauchen, mit dortigen Firmen<br />

zusammen. Ein anderer arbeitet<br />

als Software-Entwickler für ein<br />

<strong>Unternehmen</strong> irgendwo in<br />

Deutschland und nutzt den Co-<br />

Working-Space als Home-Office,<br />

genauso wie der Angestellte eines<br />

großen deutschen Konzerns,<br />

der lieber an einem der<br />

acht Arbeitsplätze im Co-Working-Space<br />

sitzt als zu Hause<br />

oder im Büro am Firmensitz 200<br />

Kilometer nordöstlich.<br />

Gegen Kontakt mit anderen<br />

hat hier keiner etwas. Gerade für<br />

Start-ups sind Co-Working-<br />

Spaces attraktiv. Vergleichsweise<br />

geringe Kosten, ein Rundum-<br />

Sorglos-Paket, die meist jungen<br />

Gründer können sich auf ihr


RESSORT unternehmen [!]<br />

32 MindSet GmbH<br />

„meet.connect.create.“ – So lautet das<br />

Viel Raum für Kreativität,<br />

erfolgreiche Kooperationen<br />

und tolle Kontakte.<br />

zur Homepage<br />

Motto des hybridWORX Co-Working Business<br />

Centers in Neu-Ulm Wiley, der Arbeitsumgebung<br />

der Zukunft. Kennen Sie<br />

nicht? Dann wird es Zeit, in unserem Modern<br />

Space vorbeizuschauen.<br />

Wer sich schon immer gefragt hat, wie ein<br />

Co-Working-Space aussieht und was es alles<br />

zu bieten hat, erhält an dieser Stelle einen<br />

exklusiven Einblick in unsere hochmodernen<br />

Räumlichkeiten.<br />

Die MindSet GmbH wurde 2<strong>02</strong>1 mit der Idee<br />

gegründet, Startups, Unternehmern und<br />

jungen Menschen ein modernes Business<br />

Center zur Verfügung zu stellen: einen Ort<br />

um sich zu entfalten, neue Synergien zu<br />

schaffen oder einfach nützliche Kontakte zu<br />

knüpfen. Bereits im ersten Jahr konnte das<br />

<strong>Unternehmen</strong> großartige Kunden gewinnen,<br />

die direkt in die Räumlichkeiten einzogen<br />

und sich stetig vergrößert haben. In der modernen<br />

Umgebung von hybridWORX fand<br />

nach Corona auch das erste LinkedIn Networking<br />

Event statt.<br />

Der Standort im Wiley liegt verkehrsgünstig<br />

und verfügt über kostenlose Parkmöglichkeiten.<br />

Mit Hilfe des professionellen Teams<br />

vom Empfang fällt die erste Orientierung im<br />

hybridWORX sehr leicht. Darüber hinaus<br />

wird man in allen organisatorischen Fragen<br />

sehr gut unterstützt – etwa, wenn es um die<br />

Belegung der einzelnen Plätze oder Räume


unternehmen [!] RESSORT 33<br />

Neu-Ulm<br />

Fotos: © FLOWVISION Media<br />

geht, oder auch um die Postverteilung. Das<br />

Business Center überzeugt mit lichtdurchfluteten,<br />

offenen und modern ausgestatteten<br />

Arbeitsplätzen und wird ergänzt durch eine<br />

Arena sowie einen Videokonferenzraum. Darüber<br />

hinaus stehen Telefonboxen zur Verfügung,<br />

um in Ruhe zu telefonieren oder online<br />

Konferenzen abzuhalten. Die verschiedenen<br />

Räumlichkeiten können mittel- oder auch<br />

langfristig gemietet werden.<br />

Die moderne Infrastruktur von hybridWORX<br />

lässt kaum Wünsche offen und ist digital bestens<br />

organisiert. So können Co-Worker und<br />

Büronutzer über ein internes Terminbuchungssystem<br />

die einzelnen Eventräume<br />

selbstständig reservieren. Selbstverständlich<br />

werden die persönlichen Daten streng<br />

vertraulich behandelt. Unser Workspace ist<br />

nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern auch ein<br />

Ort des sozialen Miteinanders. Nutzer wie<br />

auch Eigentümer organisieren regelmäßig<br />

Weißwurstfrühstücke oder Grillnachmittage<br />

auf der sonnengeküssten Terrasse, um sich<br />

gegenseitig auszutauschen und kennenzulernen.<br />

Wir sind überzeugt, dass unser moderner<br />

Workspace die perfekte Umgebung für Ihre<br />

beruflichen Bedürfnisse darstellt. In diesem<br />

Jahr ist es dem Co-Working-Space gelungen,<br />

großartige Startup-<strong>Unternehmen</strong> als Nutzer<br />

und Mieter zu gewinnen – die ersten gemeinsame<br />

Projekte sind bereits in Planung.<br />

MindSet GmbH<br />

Edisonallee 39<br />

89231 Neu-Ulm<br />

T. 0731 85075650<br />

info@hybrid-worx.de<br />

www.hybrid-worx.de<br />

zum Kontakt


34<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Ein Stuhl, ein Schreibtisch und viele mögliche Gesprächspartner: Bei Co-Working-Spaces spielt Netzwerken eine große Rolle.<br />

FOTO: © WHO IS DANNY/ADOBE.STOCK.COM<br />

Zur Person<br />

Michael Wörner<br />

hat Autos verkauft<br />

bevor er Geschäftsführer<br />

einer Firma für<br />

Industriedienstleistungen<br />

wurde. Derzeit<br />

engagiert er sich<br />

bei den Wirtschaftsjunioren.<br />

neues Geschäft konzentrieren. Das<br />

ist die Idee von Co-Working: teilen<br />

und netzwerken. Schon damals beim<br />

Ursprung dieser Arbeitsform 1995<br />

war das das Ziel.<br />

Die deutsche Einheit war da und<br />

Berlin erlebte seine zweite Gründerzeit.<br />

Das C-Base-Hackerspace war<br />

eine Art Vorläufer heutiger Co-Working-Spaces.<br />

Zu einer gemeinsam<br />

genutzten Fläche kam eine gemeinsam<br />

genutzte Internet-Verbindung,<br />

dazu Austausch der Nutzer vor Ort<br />

– das machte in der Szene Eindruck.<br />

Überall auf der durchs Internet immer<br />

kleiner werdenden Welt entstanden<br />

danach Projekte mit ähnlicher<br />

Zielrichtung. 2005 öffnete dann<br />

der erste Co-Working-Space, der<br />

auch so heißt: in San Francisco. 2009<br />

öffnete in Berlin dann das Betahaus<br />

mit 400 Quadratmetern Fläche.<br />

Das Konzept Co-Working kommt<br />

auch anderswo an, mittlerweile gibt<br />

es Betahaus in Hamburg und Barcelona,<br />

Co-Working-Spaces von anderen<br />

Anbietern praktisch in allen großen<br />

Städten – und in der Provinz.<br />

Wie in Göppingen. Seit vier Jahren<br />

gibt es den Co-Working-Space, den<br />

Makler Wörner nutzt. Es gebe viele<br />

Wechsel, manche kommen ein paar<br />

Tage oder bleiben ein paar Wochen,<br />

andere länger, so wie Wörner. Trotzdem<br />

denkt auch er manchmal an ein<br />

eigenes Büro, aber konkret sind die<br />

Überlegungen noch nicht. Wenn<br />

ihm der Kontakt oder die Nebengeräusche<br />

im Großraumbüro zu viel<br />

werden, kann er sich zurückziehen<br />

in den Besprechungsraum oder eine<br />

kleine Kabine in Hüttenform, die mit<br />

einer Trennwand vom großen Raum<br />

getrennt ist. Den Laptop nimmt er<br />

mit, seine restlichen Sachen kann er<br />

im Schließfach verstauen, wenn er<br />

mit seinen Kunden unterwegs ist.<br />

Seinen Platz buchen, kann er online:<br />

für einen Tag, eine Woche, einen<br />

Monat oder länger.<br />

Insgesamt ist<br />

die Dienstleistung<br />

in Deutschland<br />

noch ein<br />

Nischenphänomen.<br />

IZA-Studie<br />

Kompliziert kann es werden,<br />

wenn es ums Thema Arbeitsrecht<br />

geht. Vor allem der Datenschutz<br />

steht bei Open-Space-Formaten im<br />

Fokus der Arbeitsrechtler. Firmeninterna<br />

sollen und müssen intern<br />

bleiben, auch bei gemeinsam genutzter<br />

Hardware. Hier ist die Sensibilität<br />

der Mitarbeiter, die das Co-<br />

Working-Space als Home-Office nutzen,<br />

gefragt. Aber auch die der Betreiber,<br />

die mit einer klaren „Clean<br />

Desk Policy“ den Anforderungen ihrer<br />

Nutzer und deren Arbeitgeber<br />

genügen müssen.<br />

Vieles in der Branche ist neu, anderes<br />

im Umbruch. Eine vom Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales<br />

in Auftrag gegebene Studie<br />

des Forschungsinstituts zur Zukunft<br />

der Arbeit (IZA) bewertet<br />

2<strong>02</strong>2 die Lage so: „Insgesamt ist die<br />

Dienstleistung professionell betriebener<br />

gemeinschaftlicher Büroarbeitsplätze<br />

in Deutschland also<br />

(noch?) ein Nischenphänomen.“<br />

Das „noch“ in der Klammer könnte<br />

schon bald durch ein „kein“ ersetzt<br />

werden, die Branche wächst.<br />

Seit der Pandemie denken viele<br />

<strong>Unternehmen</strong> um. Brauchen wir<br />

noch so viel Büroraum? Können wir<br />

reduzieren, Kosten senken und den<br />

Mitarbeitern entgegenkommen?<br />

Können sie. Mittlerweile gibt es<br />

ganze Abteilungen, die in Co-Working-Modellen<br />

arbeiten. Nicht nur<br />

in gemütlich oder nüchtern eingerichteten<br />

Großraum-Sälen, auch<br />

einzelne Büros haben vor allem die<br />

großen Anbieter im Angebot. Spezielles<br />

gibt es auch etwa für Künstler<br />

oder spezielle Branchen. Die<br />

Grundidee ist die gleiche: Netzwerken<br />

und Kontakte knüpfen, möglichst<br />

unkompliziert. [!]<br />

<br />

Peter Buyer


unternehmen [!] VERANTWORTEN 35<br />

Seit der Pandemie ziehen viele<br />

<strong>Unternehmen</strong> Co-Working-<br />

Spaces in Betracht, um<br />

Büroflächen einzusparen. Foto:<br />

© master1305 /adobe.stock.com<br />

Alternative auch auf dem Land<br />

Alternative zum Berufsverkehr: ein Co-Working-Space.<br />

In Deutschland<br />

gibt es derzeit weit<br />

über 1200 Co-Working-Spaces,<br />

weltweit<br />

rund 20 000,<br />

Tendenz steigend.<br />

Längst hat auch<br />

das Kapital die flexiblen<br />

Arbeitsplätze<br />

entdeckt. Anbieter<br />

wie WeWork<br />

aus den USA und<br />

das 2014 gegründete<br />

Mindspace<br />

aus Israel sind<br />

nicht nur in<br />

Deutschland gut im<br />

Geschäft. In der<br />

Fläche sind oft<br />

Kommunen die Initiatoren<br />

von Co-<br />

Working-Spaces.<br />

Vor allem, um jungen<br />

Unternehmern<br />

den Start ins Geschäft<br />

zu ermöglichen,<br />

aber auch,<br />

um Menschen einfach<br />

vor Ort zu halten.<br />

Ein weiterer<br />

positiver Nebeneffekt:<br />

Co-Working-<br />

Spaces können zudem<br />

den täglichen<br />

Pendlerverkehr<br />

reduzieren.<br />

FOTO: © KICHIGIN19/ADOBE.STOCK.COM<br />

WASSERSTOFF<br />

BOEHRINGER<br />

AREAL<br />

WIRTSCHAFTSFLÄCHEN<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

STARTER VALLEY<br />

FACHKRÄFTE<br />

HERBSTCAMP<br />

CO.3COWORKING SPACE<br />

HOCHSCHULEZUKUNFT NACHHALTIGKEIT<br />

TECHNOLOGIE<br />

KREATIVITÄT<br />

TRANSFORMATION<br />

URBANE PRODUKTION<br />

INNOVATION<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

INNENSTADT<br />

STARTUPS GRÜNDUNG<br />

MAKERSPACES REALLABORE<br />

GESUNDHEITSTECHNIK<br />

Manfred-Wörner-Straße 115 · 73037 Göppingen<br />

Telefon 07161 650-9305<br />

wirtschaftsfoerderung@goeppingen.de<br />

www.wirtschaftsfoerderung.goeppingen.de<br />

CAMPUS<br />

GÖPPINGEN


36<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Stellenabbau<br />

bei SMC<br />

Maschinenbau Die SMC GmbH<br />

mit Sitz in Heiningen plant neben<br />

dem Abbau von zwölf Arbeitsplätzen,<br />

bis Ende Juni<br />

Kurzarbeit anzumelden. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> gehört zum Konzern<br />

Groz-Beckert mit Sitz in<br />

Albstadt und ist Hersteller von<br />

Zylindern für Rundstrickmaschinen.<br />

SMC beschäftigt nach<br />

eigenen Angaben 56 Mitarbeiter.<br />

Angesichts drastischer Absatzrückgänge<br />

und gestiegener Kosten<br />

sei eine Neustrukturierung<br />

unausweichlich, teilte das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit. Eine Erholung<br />

auf das frühere Verkaufsniveau<br />

hält das <strong>Unternehmen</strong> für ausgeschlossen.<br />

Groz-Beckert erwirtschaftete<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>2 mit<br />

rund 9500 Mitarbeitern einen<br />

Umsatz von 814 Millionen Euro.<br />

Krowo<br />

verlässt Owen<br />

Handwerk Die 2015 in Owen gegründete<br />

Schreinerei Krowo hat<br />

ihren Standort nach Zell unter<br />

Aichelberg verlegt. Mit der erheblichen<br />

Vergrößerung der Betriebsfläche<br />

ist auch eine Modernisierung<br />

und Digitalisierung<br />

verbunden. In Zell unter<br />

Aichelberg fand die Schreinerei<br />

auf 3100 Quadratmetern rund<br />

sechsmal so viel Platz zur Herstellung<br />

ihrer passgenau auf die<br />

Kundenwünsche angefertigten<br />

Schreinerarbeiten. Vom Zwei-<br />

Mann-Betrieb ist das <strong>Unternehmen</strong><br />

auf 20 Mitarbeiter, darunter<br />

sechs Auszubildende, gewachsen.<br />

Zuversicht bei<br />

Teamviewer<br />

Software Der Göppinger Softwareanbieter<br />

Teamviewer peilt<br />

für das neue Jahr laut Konzernchef<br />

Oliver Steil trotz der Zurückhaltung<br />

mancher Kunden<br />

ein prozentual zweistelliges<br />

Umsatzwachstum an. Grund zur<br />

Zuversicht verleihen die guten<br />

Geschäfte im vierten Quartal.<br />

Der Umsatz des Konzerns soll<br />

<strong>2<strong>02</strong>3</strong> zwischen 620 und 645 Millionen<br />

Euro liegen. Das wäre ein<br />

Das Team von Heldele hat sich im deutschen Finale ein Ticket für<br />

die Lego League in den USA gesichert. Foto: Heldele Robotics<br />

Junges Heldele-Team<br />

qualifiziert sich für USA<br />

Die „Heldele Robotics“ haben sich für für den Technikwettbewerb der<br />

First Lego League in den USA qualifiziert. Bald geht es für das Team, das<br />

aus Kindern von Mitarbeitern des Salacher Elektrotechnikunternehmens<br />

und zwei Betreuern besteht, nach Worcester in die USA zu dem<br />

internationalen Technikwettbewerb. Dafür haben sich die Nachwuchs-<br />

Ingenieure im Finale der deutschsprachigen Länder in Dresden qualifiziert.<br />

„Das ist ein sensationelles Ergebnis“, sagt Teamcoach Tim Heiler.<br />

In den vergangenen 15 Jahren haben es Teams immer wieder in nationale<br />

und internationale Wettbewerbe geschafft. Nach Amerika ging es<br />

bislang noch nie. Heldele erwirtschaftete zuletzt mit 80 Mitarbeitern<br />

einen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro.<br />

Plus von 10 bis 14 Prozent. Teamviewer<br />

hatte mit einem Schlussspurt<br />

im vierten Quartal seine<br />

Jahresziele 2<strong>02</strong>2 erreicht. Dabei<br />

legten die Geschäfte mit Großkunden<br />

trotz der wirtschaftlich<br />

unklaren Lage deutlich zu, auch<br />

weil diese verstärkt Mehrjahresverträge<br />

abschlossen.<br />

Chef verschiebt<br />

Ruhestand<br />

Albwerk Geislingen Vorstandsmitglied<br />

Armin Bardelle hätte<br />

als Nachfolger von Hubert Rinklin<br />

ab dem 1. Juli als Vorstandsvorsitzender<br />

zusammen mit Finanzvorstand<br />

Ralf Wuchenauer<br />

an der Spitze des Geislinger<br />

Albwerks stehen sollen. Nun<br />

kommt es anders: Der Vertrag<br />

mit ihm sei einvernehmlich mit<br />

sofortiger Wirkung aufgelöst<br />

worden. Grund seien unterschiedliche<br />

Auffassungen über<br />

die Führung des <strong>Unternehmen</strong>s,<br />

teilte das Albwerk mit. In der<br />

Folge verschiebt Rinklin (63)<br />

seinen Ruhestand so lange, bis<br />

ein neues Vorstandsmitglied bestellt<br />

ist. Angestellt sind beim<br />

Albwerk 320 Mitarbeiter in<br />

Geislingen, im gesamten Konzern<br />

sind es 780. Der Jahresumsatz<br />

betrug 2<strong>02</strong>2 rund 850 Millionen<br />

Euro.<br />

Entscheid über<br />

Gewerbegebiet<br />

Ansiedelung Über ein geplantes<br />

interkommunales Gewerbegebiet<br />

der Gemeinden Dürnau,<br />

Gammelshausen, Hattenhofen<br />

und Zell, das an der Autobahn<br />

auf Aichelberger Gemarkung<br />

entstehen soll, gibt es am 21. <strong>Mai</strong><br />

einen Bürgerentscheid in Aichelberg.<br />

Verwaltung und Gemeinderat<br />

wollen die Entscheidung<br />

nicht alleine fällen. Auf einer<br />

Fläche von 13,5 Hektar soll<br />

an der A 8 Platz für örtliche Gewerbebetriebe<br />

und für größere<br />

Betriebe aus der Region, sowie<br />

für Logistikunternehmen entstehen.<br />

Aichelberg würde 50<br />

Prozent der Kosten tragen, während<br />

sich die Kommunen Dürnau,<br />

Gammelshausen, Hattenhofen<br />

und Zell mit jeweils 12,5<br />

Prozent beteiligen.<br />

Andritz mit<br />

Bestwerten<br />

Maschinenbau Die Andritz AG,<br />

der österreichische Mutterkonzern<br />

des Göppinger Pressenherstellers<br />

Schuler, hat im vergangenen<br />

Jahr bei Auftragseingang<br />

(9,3 Milliarden), Umsatz (7,5<br />

Milliarden) und operativem Ergebnis<br />

(648 Millionen) die besten<br />

Werte der <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte<br />

erzielt. In das neue<br />

Geschäftsjahr ist der österreichische<br />

Technologiekonzern<br />

mit einem Rekord-Auftragsbestand<br />

von rund zehn Milliarden<br />

Euro gestartet.<br />

Herbinger neu<br />

im Vorstand<br />

Bankhaus Gebr. Martin Der<br />

Aufsichtsrat der Göppinger<br />

Bankhaus Gebr. Martin AG hat<br />

Hans-Peter Herbinger zu einem<br />

weiteren Mitglied des Vorstands<br />

bestellt, dem auch Andreas Hess<br />

und Wolf Martin angehören.<br />

Künftig verantwortet er die Kreditberatung<br />

des Bankhauses mit<br />

23 Mitarbeitern, das 2<strong>02</strong>1 eine<br />

Bilanzsumme von 300 Millionen<br />

aufwies. Herbinger war mehr<br />

als eine Dekade Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Wangen<br />

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unternehmen [!] RESSORT 37<br />

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SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Standort<br />

im Porträt<br />

Alte Stadt<br />

mit neuer<br />

Perspektive<br />

Entwicklung Das bayerisch-schwäbische<br />

Leipheim weiß aufgrund seiner langen<br />

Geschichte, wie Wandel geht. Nun beginnt<br />

ein neues Kapitel in der gelungenen<br />

Konversion des ehemaligen Fliegerhorstes.<br />

FOTO: © FOTOPING/ADOBE.STOCK.COM<br />

www.swp-unternehmen.de<br />

Auf dem Kirchdach<br />

klappern die Störche<br />

mit ihren langen<br />

Schnäbeln, im Stadtgraben<br />

flattern Hühner. Die mittelalterliche<br />

Stadtmauer ist<br />

noch zu 95 Prozent erhalten, der<br />

größere Teil der historischen<br />

Altstadt saniert. Leipheim – ist<br />

ein gemütliches schwäbisches<br />

Landstädtchen, das im Touristik-Prospekt<br />

fast wie von selbst<br />

bella figura macht. Zudem ist<br />

man schnell in der Natur, die<br />

Donau ist nahe und die Wasserund<br />

Wiesenlandschaft des Leipheimer<br />

Mooses bietet sich für<br />

tolle Touren an.<br />

Als Wirtschaftsstandort<br />

punktet die 7500-Einwohner-<br />

Stadt mit einer guten Verkehrsanbindung,<br />

direkt an der A8<br />

zwischen Ulm und München,<br />

nahe am Autobahnkreuz zur A7<br />

und ist auch per Bahn angebunden.<br />

Einer der größten Vorzüge<br />

der Stadt hat sich aus einer<br />

Hiobsbotschaft entwickelt,<br />

nämlich dem Aus für den Fliegerhorst.<br />

Der hatte von 1936 bis<br />

zur Einstellung des Flugbetriebs<br />

1994 und seinem offiziellen Aus<br />

Ende 2008, die Stadt geprägt. In<br />

dessen Boomzeiten arbeiteten<br />

dort mehr als 2000 Soldatinnen<br />

und Soldaten sowie Zivilbeschäftigte<br />

der Bundeswehr.<br />

Bürgermeister Christian Konrad,<br />

der seit 21 Jahren im Amt<br />

ist, hat die jüngere Geschichte<br />

des Areals maßgeblich geprägt.<br />

Es war seine Idee, das Areal zu<br />

kaufen. Eine Idee, die damals<br />

vielen zu riskant erschien.<br />

„Doch wir konnten gar nicht anders,<br />

als zu kaufen“, sagt Konrad,<br />

zu sehr verbunden ist das<br />

Areal mit der Entwicklung der<br />

Stadt. „Mit 35 Millionen Euro hat<br />

der Bund angefangen, für 2,8<br />

Millionen Euro haben wir das<br />

Gelände gekriegt“, erinnert sich<br />

Konrad.<br />

Uns ist eine<br />

ausgewogene<br />

Mischung<br />

der Branchen<br />

wichtig.<br />

Christian Konrad<br />

Bürgermeister<br />

Getragen wird es von einem<br />

Zweckverband mit Stadt und<br />

Landkreis Günzburg, der Gemeinde<br />

Bubesheim und eben<br />

Leipheim an Bord. Bei dessen<br />

Gründung spielte der Wunsch,<br />

die Altlasten-Risiken auf mehrere<br />

Schultern zu verteilen, eine<br />

maßgebliche Rolle. Doch auch<br />

aus heutiger Sicht sei diese Konstellation<br />

ideal, weil man damit<br />

die nötige Schlagkraft für ein<br />

solches Großprojekt gewonnen<br />

hätte.<br />

Der Abzug des Militärs ergab<br />

in der Stadtentwicklung eine<br />

kleine Scharte, die aber nach<br />

Konrads Worten sehr rasch<br />

kompensiert werden konnte.


unternehmen [!]<br />

SPEZIAL<br />

39<br />

Neben der Rollbahn des ehemaligen Militärflughafens haben sich 40 Betriebe angesiedelt. <br />

Foto: Ulrich Wagner/Areal Pro<br />

Denn die Konversion des Militärflugplatzes<br />

in ein Gewerbegebiet<br />

entwickelte sich in Leipheim<br />

zu einer Erfolgsgeschichte.<br />

Rund 40 <strong>Unternehmen</strong> mit<br />

rund 1500 Beschäftigten haben<br />

sich dort angesiedelt. „Uns war<br />

eine ausgewogene Mischung<br />

wichtig“, sagt Bürgermeister<br />

Konrad. Und so säumen die ehemalige<br />

Start- und Landebahn<br />

beispielsweise die High-Tech-<br />

Mühle der Firma Mühlschlegel<br />

mit ihren Marken Weltgold und<br />

Ulmer, der Kindersitzhersteller<br />

Britax, der 2016 von Ulm nach<br />

Leipheim gezogen ist, und ein<br />

Ableger der Canify AG, der in<br />

einem ehemaligen Militärhochbunker<br />

medizinisches Cannabis<br />

verarbeitet, verpackt und vertreibt.<br />

Die 110 Hektar, die vom<br />

„Areal Pro“ zunächst in die Vermarktung<br />

kamen, seien weitgehend<br />

vergriffen. Daher geht der<br />

Zweckverband nun die Erweiterung<br />

um 25 Hektar an. Doch dafür<br />

sind zunächst größere Investitionen<br />

in die Wasser- und Abwasserversorgung<br />

sowie den<br />

Straßenbau nötig. Kostenpunkt:<br />

15 bis 17 Millionen Euro. In fünf<br />

Jahren ist das zweite Gewerbegebiet<br />

auf dem Areal wohl soweit.<br />

„Ich hoffe darauf dass sich<br />

interessante Firmen melden“,<br />

sagt Konrad, der noch aus einem<br />

weiteren Grund stolz ist.<br />

Auf dem Gelände richten die<br />

Hochschulen Augsburg, Kempten<br />

und Neu-Ulm (HNU) den<br />

Wachstum durch Engagement für Wirtschaft<br />

Steht seit 21 Jahren an der Spitze der Stadtverwaltung: Bürgermeister Christian Konrad.<br />

Die Wurzeln von Leipheim<br />

reichen ins Jahr<br />

550 n.Chr. zurück. Der<br />

von den Alemannen<br />

gegründete Ort wurde<br />

1330 zur Stadt erhoben.<br />

Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen verkaufte<br />

der Ortsadel Güssen<br />

die prosperierende<br />

Stadt an den Grafen<br />

von Württemberg, der<br />

sie an die Stadt Ulm<br />

veräußerte. In der Folge<br />

gehörte Leipheim<br />

350 Jahre lang bis 18<strong>02</strong><br />

zu Ulm. Seit 1853 ist<br />

Leipheim an die Bahnstrecke<br />

Ulm - Augsburg<br />

angeschlossen und<br />

seit dem Jahr 1937 an<br />

die heutige A8.<br />

Heutzutage profitiert<br />

die Stadt von einem<br />

guten Branchenmix<br />

und zahlreichen Betrieben,<br />

die rund 4000<br />

Menschen beschäftigen.<br />

An dem interkommunalen<br />

Gewerbegebiet<br />

Areal Pro auf dem<br />

früheren Fliegerhorst<br />

hält Leipheim die Hälfte<br />

der Fläche und erhält<br />

43 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen.<br />

Insgesamt lagen<br />

diese zuletzt bei 1,5<br />

Millionen Euro. thv<br />

FOTO: STADT LEIPHEIM


40<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Das Naturidyll Leipheimer Moos liegt direkt vor den Toren der Stadt Leipheim. Die verfügt mittlerweile über eine stabile Wirtschaftsstruktur,<br />

in der der Einkaufswagenhersteller und Ladeneinrichtungsspezialist Wanzl der größte Arbeitgeber ist. Seit 1817 begeht die Stadt jedes<br />

Jahr im Sommer das Kinderfest, das damals nach einer überstandenen Hungersnot erstmals gefeiert wurde.<br />

FOTOS: STADT LEIPHEIM, WANZL METALLWARENFABRIK GMBH<br />

Studiengang „Systems Engineering“<br />

im digitalen Gründerzentrum<br />

Areal Digital ein. Der Ingenieursstudiengang,<br />

der Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau und<br />

angewandte Informatik mit Produktions-,<br />

Lieferketten- und<br />

Projektmanagement vereint,<br />

soll in diesem Jahr mit bis zu 30<br />

Studierenden starten. „Diese<br />

Kombination aus Studierenden<br />

und Arbeitsplätzen“ gefällt mir<br />

sehr gut“, sagt Bürgermeister<br />

Konrad.<br />

Und die Kooperation mit der<br />

HNU ist auf Dauer angelegt. Das<br />

hatte die HNU-Präsidentin Uta<br />

Feser bei der Unterzeichnung<br />

der Kooperationsvereinbarung<br />

im vergangenen Sommer betont:<br />

Die zahlreichen Anknüpfungspunkte<br />

in der Praxis – ein Gründerzentrum<br />

und Start-ups im eigenen<br />

Haus und viele junge und<br />

innovative <strong>Unternehmen</strong> vor<br />

der Haustür – seien ein nicht zu<br />

unterschätzender Vorteil.<br />

Aktive Sanierungspolitik<br />

Im Innenbereich der Stadt zeigen<br />

sich die Erfolge von 20 Jahren<br />

Sanierung. „Wir betreiben<br />

eine aktive Sanierungspolitik“,<br />

sagt Konrad, der in seinem vergleichsweise<br />

nüchternen Büro<br />

empfängt: „Wir kaufen auch auf<br />

und sanieren selbst.“ Die Zuständigkeit<br />

für Sanierungssachen<br />

liegt in der kommunalen<br />

Bauverwaltung. Private Vorhaben<br />

würden gemäß eigener Vorgaben<br />

mit bis zu 30 Prozent gefördert.<br />

Selbstverständlich ist<br />

das nicht. Andere Kommunen<br />

behalten durchaus staatliche<br />

Zuschüsse für eigene Projekte<br />

ein, wen ihnen das Geld dazu<br />

fehlt.<br />

Doch all die Bemühungen der<br />

Stadt konnten nicht verhindern,<br />

dass der Strukturwandel im Einzelhandel<br />

auch in Leipheim<br />

Spuren in Form von leerstehenden<br />

Ladengeschäften zeigt. Die<br />

Städte Langenau, Ulm und<br />

Günzburg seien einfach zu nahe<br />

und als Einkaufsmagneten zu attraktiv.<br />

Und dennoch hat Leipheim in<br />

jüngerer Zeit einen wahren Ansturm<br />

erfahren und binnen 20<br />

Jahren seine Einwohnerzahl um<br />

2000 erhöht. Die Zahl der Arbeitsplätze<br />

liege bei knapp 4000.<br />

Wanzl, der Weltmarktführer von<br />

Einkaufswagen, ist mit 700 Beschäftigten,<br />

der mit Abstand<br />

größte.[!] Thomas Vogel


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

41<br />

Wanzl ist der Partner des internationalen Handels. Zudem sind Access Solutions, Hotel Services, Material Handling und Airport<br />

weitere Geschäftsfelder.<br />

Fotos: © Wanzl GmbH & Co. KGaA<br />

Wanzl – seit 75 Jahren immer nah<br />

am Kunden<br />

Cloud-basiertes Store-Management, digitale<br />

Einkaufswagen und Regale, vollständig automatisierte<br />

24/7-Stores – klingt nach Silicon<br />

Valley, ist aber Leipheim. Hier hat Wanzl<br />

seit 1947 seinen Firmensitz und agiert seitdem<br />

als Schrittmacher des Handels.<br />

Mit einer Werkstätte für Waagenbau und Reparaturdienste<br />

gestartet, kam der Erfolg als Hersteller<br />

von Draht-Einkaufswagen. Heute ist das<br />

<strong>Unternehmen</strong> weltweit Innovationsführer für<br />

Lösungen im Handel. Zudem zählen Material<br />

Handling, Access Solutions, Airport und Hotel<br />

Services zu den weiteren Geschäftsfeldern.<br />

Die Anfänge des Erfolges<br />

Die Evolution des Handels vom Thekenverkauf<br />

zur Selbstbedienung – ohne Wanzl undenkbar.<br />

Die Einführung der Selbstbedienung und die<br />

Erfindung des Einkaufswagens läuteten für<br />

den Handel Mitte des 20. Jahrhunderts eine<br />

große Umbruchphase ein. Nach Draht-Einkaufskörben<br />

entwickelte Wanzl bald die ersten<br />

Einkaufswagen mit Rollen. Der konzeptionelle<br />

Durchbruch gelang Firmenmitgründer Rudolf<br />

Wanzl jun. auf einer USA-Reise. Dort sah er den<br />

ersten Einkaufswagen der Welt und noch auf<br />

dem Rückflug entwarf er ein handlicheres Modell:<br />

die Basis aller heutigen Einkaufswagen.<br />

Vom Draht-Einkaufswagen zum 24h-Store<br />

Wanzls DNA ist der Lebensmitteleinzelhandel<br />

sowie Near-Food-Geschäfte. Die Produktpalette<br />

umfasst Einkaufswagen, Regalsysteme, Verkaufstische<br />

und viele weitere Einzelprodukte<br />

sowie Eingangsanlagen und Kundenführungssysteme.<br />

Die Umsetzung von modernsten Ladenbauprojekten<br />

von der Planung und dem<br />

Design bis zur Inbetriebnahme und dem After-<br />

Sales ist eine weitere Kernkompetenz des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Mit smarten Trolleys, digitalen<br />

Cloud-Lösungen und wegweisenden Shop-<br />

Konzepten wie 24/7-Stores schafft Wanzl einzigartige<br />

Einkaufserlebnisse. Darüber hinaus<br />

bietet Wanzl innovative Access Solutions. Vollautomatisierte<br />

Einlasssysteme für Gebäude<br />

sowie digitale Zutrittskontrollsysteme gehören<br />

zum Leistungsspektrum des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Im Bereich Material Handling optimiert Wanzl<br />

inner- und außerbetriebliche Logistikabläufe.<br />

Mit Gepäcktransportwagen, intelligentem Trolley-Management,<br />

modernen Passenger Guidance-Systemen<br />

und Sicherheitskontrollen<br />

überzeugt Wanzl als Systemlieferant im Geschäftsfeld<br />

Airport. An Partner der internationalen<br />

Hotellerie liefert das <strong>Unternehmen</strong> perfekt<br />

funktionierende Hilfsmittel für Housekeeping,<br />

Front-Office und Küche.<br />

Dafür steht der Name Wanzl seit 1947<br />

Verantwortung, Partnerschaft, Innovation,<br />

Qualität – diesem Quartett fühlt sich Wanzl seit<br />

jeher verpflichtet. Denn die höchsten Ansprüche<br />

stellt das <strong>Unternehmen</strong> zuallererst immer<br />

an sich selbst. Wertschätzung, Verantwortungsgefühl<br />

und Respekt gegenüber Mitarbeitern,<br />

Kunden, der Umwelt und der Gesellschaft<br />

allgemein sind fester Bestandteil der <strong>Unternehmen</strong>sidentität.<br />

Auch als Global Player hält<br />

Wanzl an seiner Heimat fest. Im heimischen<br />

Leipheim betreibt das <strong>Unternehmen</strong> drei<br />

Standorte und unterstützt regelmäßig soziale<br />

Projekte vor Ort.<br />

Mit über 4.600 Mitarbeitenden, 11 internationalen<br />

Produktionsstandorten in 7 Ländern,<br />

27 Vertriebsniederlassungen und rund 50<br />

Vertretungen steht Wanzl weltweit als<br />

leistungsstarkes und werteorientiertes<br />

Familienunternehmen an der Seite seiner<br />

Kunden. Seinen Wurzeln in Leipheim und der<br />

Region bleibt es bis heute treu.<br />

Wanzl GmbH & Co. KGaA<br />

Rudolf-Wanzl-Straße 4<br />

89340 Leipheim<br />

T +49 8221/729-0<br />

info@wanzl.com<br />

www.wanzl.com


42<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

Frei wie<br />

ein Adler fliegen<br />

Die private Seite Einem Holzlieferanten hat es Schreinermeister<br />

Horst Friedrich Kiem zu verdanken, dass er seine Leidenschaft fürs<br />

Gleitschirmfliegen entdeckt hat – ein Sport mit Suchtpotenzial.<br />

Ein unglaubliches Gefühl<br />

überkommt Horst F.<br />

Kiem. „In 4000 Meter<br />

Höhe wachsen Federn an<br />

den Flügeln“, beschreibt er die<br />

Mischung aus grenzenloser<br />

Freiheit, absoluter Stille und der<br />

perfekten Einheit von Mensch<br />

und Schirm. Im Alltag führt<br />

Kiem als selbständiger Unternehmer<br />

eine Schreinerei in<br />

Schelklingen. Doch für seine<br />

große Leidenschaft, das Gleitschirmfliegen,<br />

nimmt er sich immer<br />

wieder eine Auszeit. „Spätestens<br />

nach zwei bis drei Wochen<br />

blinkt der Akku“, sagt<br />

Kiem. Dann heißt es für ihn:<br />

Wetter checken, früh aufstehen,<br />

Gleitschirmrucksack ins Auto<br />

und ab in die Berge. „Abends bin<br />

ich glücklich k.o., aber mein<br />

Akku ist aufgeladen. Mit jeder<br />

Menge Adrenalin und überwältigenden<br />

Eindrücken“.<br />

Kiem fliegt Langstrecke: „250<br />

Kilometer und Platz 1 beim<br />

Deutschen Verband der Gleitschirmflieger<br />

müssen noch drin<br />

sein“, meint der 57-Jährige in<br />

Hinblick auf sein Alter augenzwinkernd.<br />

Damit gehört er in<br />

Gleitschirmfliegerkreisen keineswegs<br />

zu den Ältesten. Fliegen<br />

könne man, solange man fit<br />

sei. Da spiele die Erfahrung eine<br />

Rolle. 35 Jahre sind es bei Kiem,<br />

der über seinen Betrieb zu diesem<br />

Sport gekommen ist. „1988<br />

hat einer unserer Holzlieferanten<br />

die zehn umsatzstärksten<br />

Firmen zu einem Wochenende,<br />

entweder mit Rafting oder einem<br />

Gleitschirmschnupperkurs,<br />

eingeladen. Ich war dabei<br />

und habe am zweiten Tag<br />

die Bodenhaftung verloren<br />

und abgehoben.<br />

Da war ich infiziert“.<br />

Es folgten weitere<br />

Kurse bei der<br />

Flugschule Ulm,<br />

die ihren Übungshang<br />

in seinem<br />

Wohnort Schelklingen-Hütten<br />

hat. Zunächst lautete das Ziel,<br />

möglichst lange oben zu bleiben.<br />

Irgendwann reichte das<br />

nicht mehr. Kiem konzentrierte<br />

sich auf Streckenfliegen. „Nicht<br />

one way, sondern am besten in<br />

einem gleichschenkeligen Dreieck<br />

zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Mit dem Adler zurück zum<br />

Horst. Adler heißt mein<br />

Schirm“, erklärt Kiem das Wort-<br />

FOTO: MATTHIAS KESSLER<br />

Im Alltag ein geerdeter Unternehmer, doch sein Hobby lässt ihn abheben: Horst F. Kiem.<br />

Mein Akku ist<br />

aufgeladen.<br />

Mit jeder Menge<br />

Adrenalin und<br />

tollen Eindrücken.<br />

Horst Friedrich Kiem<br />

Firmenchef


unternehmen [!] LEBEN 43<br />

Sonnig muss es sein, mit nicht<br />

zu viel Wind: Dann schlagen die<br />

Herzen der Langstreckenflieger<br />

höher und sie sind mit ihren<br />

Gleitschirmen stundenlang in<br />

der Luft.<br />

In einer<br />

Sekunde fünf<br />

Meter an Höhe zu<br />

gewinnen, ist ein<br />

tolles Gefühl.<br />

spiel mit seinem Vornamen.<br />

Dreiecksflüge zählen auch in<br />

der Wertung im Deutschen<br />

Gleitschirmverband (DHV) mit<br />

der höchsten Punktzahl. Kiem<br />

liebt das Gefühl abzuheben und<br />

den Alltag hinter sich zu lassen.<br />

Aber er ist ehrgeizig genug, als<br />

Mitglied des Gleitschirmverbandes<br />

seine Flüge für den offenen<br />

Wettbewerb des DHV während<br />

des Flugs aufzuzeichnen,<br />

um in die Wertung zu kommen.<br />

Drei Flüge, davon einer in<br />

Deutschland, im Zeitraum von<br />

September bis September werden<br />

nach Länge und Zeitdauer<br />

gewertet. „Ansonsten gibt es<br />

keine Verpflichtungen, davon<br />

habe ich im Alltag genug. Die<br />

Strecken stelle ich selbst zusammen,<br />

und entscheide nach Wetterlage<br />

über den perfekten<br />

Tag für den Start. Das ist<br />

schwieriger geworden,<br />

denn längerfristig<br />

stabile<br />

Hochs gibt es immer<br />

weniger“.<br />

Seine Lieblingsstartplätze<br />

sind im Schweizer<br />

Wallis und in Südtirol, und<br />

am liebsten dort, wo der Berg<br />

nicht durch Lifte erschlossen ist.<br />

„Dann steige ich früh morgens<br />

auf, nutze die erste Thermik und<br />

kann bis zu acht Stunden fliegen.<br />

Essen und Trinken habe ich<br />

dabei, auch für alles andere ist<br />

vorgesorgt“, sagt Kiem. In Südtirol<br />

sind auch Flüge in großer<br />

Höhe möglich, da es kaum Beschränkungen<br />

bezüglich Flugverkehr<br />

oder Vogelflug gibt.<br />

„Dazu kommt die einmalige<br />

Landschaft der Dolomiten unter<br />

mir, und bei entsprechender<br />

Thermik das tolle Gefühl in einer<br />

Sekunde 5 Meter und mehr<br />

an Höhe zu gewinnen. Die Wolken<br />

sind die Grenze, denn wir<br />

fliegen auf Sicht“, sagt Kiem. Mit<br />

dabei hat er nur einen Kompass,<br />

einen Höhenmesser und ein<br />

GPS-Gerät, das in Echtzeit alle<br />

Daten überträgt. „So weiß auch<br />

meine Frau jederzeit ob ich gut<br />

gelandet bin“.<br />

Das Gleitschirmfliegen zu<br />

den Risikosportarten gehört ist<br />

Horst F. Kiem klar. Spätestens,<br />

nachdem er ein Gewitter ignorierte<br />

und durch Graupelschauer<br />

und fehlende Thermik auf<br />

2700 Höhe zum Notlanden am<br />

Berg gezwungen war. „Auch<br />

wenn Ehrgeiz, Spaß und Adrenalin<br />

die Kicks sind, die mich<br />

antreiben, passiert mir das nicht<br />

mehr“, betont er. Im Januar<br />

fliegt Kiem nicht mit Thermik,<br />

sondern mit Wind. Dann geht es<br />

„ins Trainingslager“ nach Andalusien<br />

und die Familie ist mit dabei.<br />

Er zeigt Fotos von seinem<br />

Sohn Felix, der schon als Vierjähriger<br />

mit einen Gleitschirm<br />

erste Versuche machte. Inzwischen<br />

ist er erwachsen und<br />

ebenfalls von dem Hobby infiziert.<br />

Auch er lädt, wie er, mit<br />

dieser Sucht seinen Akku auf,<br />

um fit zu bleiben, und als Schreinermeister<br />

in dritter Generation<br />

irgendwann den Betrieb zu<br />

übernehmen. [!] Sigrid Balke<br />

Schreiner-Betrieb mit zwölf Beschäftigten<br />

Pokalfliegen 2017 in Schelklingen Hütten: Felix Kiem und sein Vater Horst waren parallel gestartet<br />

– letzterer im Tandem mit einer Passagierin.<br />

FOTO: EMMENLAUER<br />

Seit 37 Jahren leitet<br />

Horst Friedrich Kiem<br />

die gleichnamige<br />

Schreinerei in Schelklingen-Hütten,<br />

die ihren<br />

Schwerpunkt auf<br />

Innenausbau, Küchen<br />

und Möbel legt. Den<br />

Betrieb hatte sein Vater<br />

Friedrich 1964 gegründet.<br />

Nach dessen<br />

Unfalltod übernahm er<br />

den Ein-Mann-Betrieb<br />

im Alter von 20 Jahren.<br />

Heute erwirtschaftet<br />

das Familienunternehmen<br />

mit zwölf Mitarbeitern<br />

und modernster<br />

CNC-Ausstattung<br />

einen Jahresumsatz in<br />

einstelliger Millionenhöhe.<br />

2015 stieg Sohn Felix<br />

Friedrich (27) in den<br />

Betrieb ein, der 2<strong>02</strong>1<br />

seine Meisterprüfung<br />

abgelegt hat. Ehefrau<br />

Sandra (55) ist für<br />

Chefassistenz, Marketing<br />

und Organisation<br />

der Kochveranstaltungen<br />

in der Erlebnisküche<br />

verantwortlich.<br />

Tochter Simona (22)<br />

studiert Architektur.<br />

FOTO: © ALEXANDER/ADOBE.STOCK.COM


Noch ist E-Systeme 21 als<br />

klassischer Anbieter von<br />

PV-Anlagen unterwegs. Doch<br />

der Firmenchef hat ein ehrgeiziges<br />

Ziel: Viele Gebäude<br />

energieautark zu machen.<br />

Die 360 Quadratmeter eigene<br />

Bürofläche sind<br />

schon bald energieautark.<br />

Das heißt, dass die<br />

Wärme, die Kälte und der Strom,<br />

die hier benötigt werden, komplett<br />

aus eigener Erzeugung<br />

stammen: von einer Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach. Ihre<br />

Kapazität reicht sogar aus, um<br />

noch das Lager, das kaum kleiner<br />

ist, mit Energie zu versorgen.<br />

Willkommen am Firmensitz<br />

von E-Systeme 21. Der von<br />

außen unspektakulär wirkt, innen<br />

aber verkörpert er bald die<br />

klimaneutrale Zukunft.<br />

Seit 2<strong>02</strong>0 ist die Firma, die in<br />

diesem Jahr ihr „Zehnjähriges“<br />

feiert, im Ulmer Donautal ansässig.<br />

Weil der Bau der Zentrale<br />

schnell gehen sollte, besteht sie<br />

aus vorgefertigten Modulen.<br />

„Wir haben sie jetzt eingepackt<br />

mit 20 Zentimeter Dämmung“,<br />

erläutert Norbert Unterharnscheidt,<br />

Gründer und zusammen<br />

mit seinem Sohn Jens Geschäftsführender<br />

Gesellschafter.<br />

„Reingepackt“ hat E-Systeme<br />

21 außerdem jede Menge<br />

Technik und eigene Expertise.<br />

Denn hinter der Umstellung<br />

steckt ein Pilotprojekt, mit dem<br />

große Erwartungen verknüpft<br />

sind. Daraus solle sich ein neues<br />

Geschäftsfeld entwickeln,<br />

sagt der Gründer, der nichts weniger<br />

will, als die Energielandschaft<br />

aufzumischen. Eine Rolle<br />

spielt dabei noch ein zweites<br />

Pilotprojekt, das ebenfalls kurz<br />

vor dem Start steht.<br />

In seinem beruflichen Leben<br />

hat Norbert Unterharnscheidt<br />

(67) gewiss schon repräsentativere<br />

Büroräume bewohnt.<br />

Revolutionär<br />

in Sachen<br />

Energie<br />

E-Systeme 21 Autarke Häuser und<br />

Betriebe: Der Ulmer Unternehmer<br />

Norbert Unterharnscheidt will mit<br />

Konzepten für Wasserstoff-Nutzung und<br />

Mieterstrom die Branche umwälzen.<br />

FOTOS: DAVE STONIES<br />

Das macht ihm aber nichts aus.<br />

Im Gegenteil, er scheint das<br />

Start-up-Flair zu genießen.<br />

Zehn Jahre war der studierte<br />

Wirtschaftsingenieur für die<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgruppe Rothenberger<br />

tätig. An die Zeit erinnert<br />

er sich gerne: „Ich habe da die<br />

Welt und die Welt des Handwerks<br />

kennengelernt.“ Sein weiterer<br />

Karriereweg führte ihn<br />

steil nach oben, mit Etappen als<br />

Finanzvorstand bei Voith, Paul<br />

Hartmann und kurze Zeit bei<br />

Hugo Boss während der Sanierungsphase.<br />

Es folgte die Co-<br />

Geschäftsführung bei der<br />

deutsch-chinesischen Sinosol<br />

AG, das aber die Krise des deutschen<br />

Solarmarktes in den Jahren<br />

nach 2010 nicht überlebte.<br />

600 000 Euro investiert<br />

Mit einem Management-buyout<br />

hob er daraus E-Systeme 21<br />

aus der Taufe. Die Idee, aus den<br />

Erneuerbaren Energien, ein Geschäftsmodell<br />

mit marktumwälzendem<br />

Potenzial zu machen,<br />

hatte ihn nicht mehr losgelassen.<br />

Dabei war er in der komfortablen<br />

Situation, dass er das<br />

Startkapital selbst besaß. Noch<br />

aber ist E-Systeme 21 auf konventionellen<br />

Pfaden unterwegs,<br />

als Anbieter von Photovoltaik-<br />

Lösungen im Bereich Einfamilienhaus<br />

und Gewerbe.<br />

Um das Gebäude energieautark<br />

zu machen, spielt Wasserstoff<br />

eine große Rolle. Dieser<br />

wird mit Strom vom eigenen<br />

Dach hergestellt, wenn der<br />

gerade nicht benötigt<br />

wird. Dafür hat Unterharnscheidt<br />

eine Elektrolyseanlage<br />

ange-


„Im Kleinen zu zeigen, wie es<br />

geht und daran selbst zu üben“,<br />

gemäß dieser Maxime verfährt<br />

E-Systeme 21 ebenso bei Pilotprojekt<br />

Nummer zwei, das ebenfalls<br />

demnächst an den Start<br />

gehe. In einem 40-Mietparteien-<br />

Neubau in Ulm-Böfingen realisiert<br />

Unterharnscheidt Mieterstrom.<br />

Solche Vorhaben scheiterten<br />

derzeit meistens bereits<br />

im Vorfeld, da weder der Investor<br />

noch die Mieter, die dafür<br />

aufzukommen hätten, Interesse<br />

hätten.<br />

Unterharnscheidt löst das Dilemma<br />

dadurch, dass seine Firma<br />

die Investitionen selbst<br />

schultert, die Mieterstromzulage<br />

vom Staat nutzend, und zugleich<br />

als Energie-Vollversorger<br />

in Erscheinung tritt, in Verbindung<br />

mit einem smarten System.<br />

Die Mieter würden per Smartunternehmen<br />

[!] MACHEN 45<br />

schafft, 300 Gasflaschen als<br />

Wasserstoffspeicher, einen<br />

Kompressor sowie eine auf<br />

Brennstoffzellen beruhende<br />

Energieanlage, an deren Hersteller<br />

er praktischerweise<br />

selbst beteiligt ist. Die Anlage<br />

liefert, den Wasserstoff verwertend,<br />

Strom und Wärme in Zeiten<br />

mit wenig Photovoltaik-<br />

Leistung, und das laut dem Experten<br />

mit einem Wirkungsgrad<br />

von 70 Prozent – und überdies<br />

völlig CO 2<br />

-neutral.<br />

„Preise werden sinken“<br />

Dafür hat der Firmenchef<br />

600 000 Euro investiert. „Noch<br />

sind die Kosten zu hoch, um sich<br />

nach den üblichen Maßstäben<br />

der Wirtschaft zu rechnen“,<br />

räumt er ein. Für die Energiewende<br />

im Kleinen ist neben Kapital<br />

auch viel Idealismus nötig.<br />

Doch er habe sich die Sache gut<br />

überlegt, versichert Unterharnscheidt.<br />

Ähnlich wie die Preise<br />

für PV-Module würden sich<br />

auch die Komponenten für die<br />

Wasserstoffherstellung in den<br />

nächsten Jahren verbilligen – geschätzt<br />

um 50 Prozent. Auch<br />

habe er bereits einen entsprechenden<br />

Auftrag eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />

in der Tasche.<br />

Unsere Maxime<br />

ist: Im Kleinen<br />

zu zeigen, wie es<br />

geht – und daran<br />

selbst zu üben.<br />

Norbert Unterharnscheidt<br />

Unternehmer<br />

Große Nachfrage, große Engpässe<br />

Lieferengpässe bei Elektrokomponenten haben 2<strong>02</strong>2 das<br />

Wachstum des Ulmer <strong>Unternehmen</strong>s gebremst.<br />

Hätte, hätte... Im<br />

Fall der E-Systeme<br />

21 GmbH wäre die<br />

Umsatzkurve im<br />

vergangenen Jahr<br />

nach Angaben von<br />

Gründer und Firmenchef<br />

Norbert<br />

Unterharnscheidt<br />

auf 7,5 Millionen<br />

Euro geklettert.<br />

Wenn alles glatt<br />

gelaufen wäre. Am<br />

Ende seien es nur<br />

4,7 Millionen Euro<br />

geworden. Schwierigkeiten<br />

ohne<br />

Ende in den Lieferketten<br />

von Batterien<br />

und Elektrokomponenten<br />

nennt er als Hauptgrund,<br />

warum die<br />

bereits eingefahrenen<br />

PV-Aufträge<br />

für Eigenheime und<br />

Betriebe von seinem<br />

20-köpfigen<br />

Team bei weitem<br />

nicht komplett abgearbeitet<br />

werden<br />

konnten. Doch das<br />

sei nicht alles: „Uns<br />

fehlt Personal.“<br />

Was die Nachfrage<br />

nach Photovoltaik<br />

betrifft, habe sich<br />

der Ukraine-Krieg<br />

„als Booster“ erwiesen.<br />

Insgeheim<br />

hofft er nun, von<br />

den Einbrüchen auf<br />

dem Bau profitieren<br />

zu können.<br />

„Vielleicht kommt<br />

doch der eine oder<br />

andere Handwerker<br />

zu uns.“ thv<br />

phone informiert, welchen<br />

Strom sie gerade verbrauchen,<br />

den günstigen vom Dach oder<br />

den teureren aus dem Netz. Wer<br />

sein Nutzerverhalten den Sonnenstunden<br />

anpasse, spare Geld.<br />

Zudem werde es ein Bonussystem<br />

geben und die Möglichkeit,<br />

am Stellplatz eine Wallbox zu<br />

installieren. Das System setzt<br />

den Betreiber wegen der Wahlfreiheit<br />

der Mieter beim Stromanbieter<br />

aber auch unter Zugzwang.<br />

„Wir müssen von allen<br />

der günstigste sein“, sagt Unterharnscheidt.<br />

Engpass auf dem Weg zur<br />

Energieautarkie in diesem Haus<br />

sind die Wallboxen, mehr noch<br />

die potenziell dazugehörigen<br />

E-Autos und deren Batterien. Sie<br />

sollen künftig als Speicher ins<br />

komplette System mit einbezogen<br />

werden, so die Vision. „Bidirektionelles<br />

Laden“ lautet der<br />

Fachausdruck dafür. Nicht benötigter<br />

Autostrom wird so<br />

nächtens zu Hausstrom und ersetzt<br />

Netzstrom – im Idealfall<br />

komplett. „Wenn uns das gelingt,<br />

bekommen die externen<br />

Energieversorger ein Problem.“<br />

[!] Thomas Vogel<br />

ECHT<br />

JETZT?!<br />

Ja ... echt jetzt:<br />

In Zeiten zunehmender<br />

Digitalisierung sehnen<br />

sich die Menschen<br />

nach Haptik.<br />

Nach Berührung.<br />

Nach etwas Greifbarem.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam<br />

Eindruck machen!<br />

Mit Ihrer Botschaft.<br />

Und einem faszinierend<br />

schönen Printprodukt.<br />

LEROUX-DRUCKEREI.DE


46<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Zur Person<br />

FOTO: © THAUT IMAGES/ADOBE.STOCK.COM<br />

Valeska Haux<br />

zeichnet beim <strong>Unternehmen</strong><br />

Südpack<br />

als VP Strategic Marketing<br />

für die Marketing<br />

Kommunikation,<br />

das Strategische<br />

Produktmanagement<br />

sowie den Bereich<br />

Nachhaltigkeit<br />

verantwortlich.<br />

Es gibt noch<br />

Lücken im Kreis<br />

Recycling Die Wiederverwertung von Materialien<br />

kann Unabhängigkeit bringen. Dafür muss aber<br />

bereits beim Produktdesign mitgedacht werden.<br />

Zur Person<br />

Britta Bookhagen<br />

ist seit 2015 bei der<br />

DERA in der BGR tätig,<br />

seit 2<strong>02</strong>1 leitet<br />

sie dort den neuen<br />

Arbeitsbereich Recyclingrohstoffe.<br />

Sie ist<br />

von Hause aus Geologin<br />

und hat zu Metallen<br />

in Smartphones<br />

promoviert.<br />

Ressourcen sind<br />

endlich, wir sorgen<br />

für Ersatz.<br />

Knittel GmbH Abfallentsorgung · Adalbert-Stifter-Straße 28 · 89269 Vöhringen<br />

Telefon 07306 . 96 16 - 0 · Telefax 07306 . 96 16 - 45 · info@knittel-entsorgung.de<br />

www.knittel-entsorgung.de


unternehmen [!] VERANTWORTEN 47<br />

Jedes Jahr werden 100 Milliarden<br />

Tonnen Rohstoffe<br />

wie Öl, Gas oder Metalle<br />

gewonnen. Davon werden<br />

aber nur 8,6 Prozent wiederverwendet.<br />

So hat es zumindest der<br />

aktuelle „Circularity Gap Report“<br />

berechnet. Deutschland<br />

beispielsweise gilt als Nation<br />

der Mülltrenner, doch damit ist<br />

eine wirkliche Kreislaufwirtschaft<br />

noch nicht gewährleistet.<br />

Die Kreislaufwirtschaft ist<br />

ein Modell der Produktion und<br />

des Verbrauchs, bei dem bestehende<br />

Materialien und Produkte<br />

so lange wie möglich geteilt,<br />

geleast, wiederverwendet, repariert,<br />

aufgearbeitet und recycelt<br />

werden. Auf diese Weise wird<br />

der Lebenszyklus der Produkte<br />

verlängert. In Fachkreisen werden<br />

neun Kreislaufwirtschaftsstrategien<br />

beschrieben, die hierarchisch<br />

zunächst Überlegungen<br />

hinsichtlich der Produktvermeidung<br />

beziehungsweise<br />

kluger Herstellung auflisten. Danach<br />

folgt die Verlängerung der<br />

Lebensdauer durch Wiederverwendung<br />

oder -aufbereitung<br />

und erst zum Schluss steht Recycling<br />

als Option.<br />

„Welche<br />

Strategie ziel-<br />

Wir können den<br />

Rohstoffbedarf<br />

nicht im Ansatz<br />

durch Recycling<br />

decken.<br />

Hannes Spieth<br />

Agentur Umwelttechnik BW<br />

führend ist,<br />

muss für jedes<br />

Produkt differenziert<br />

betrachtet<br />

werden.<br />

Wichtig<br />

ist dafür eine<br />

Lebenszyklusbetrachtung,<br />

um zu identifizieren,<br />

wo welche Umweltauswirkungen<br />

stattfinden“, erklärt<br />

der Geschäftsführer der Landesagentur<br />

Umwelttechnik BW<br />

Hannes Spieth. Nutzen <strong>Unternehmen</strong><br />

diese Informationen,<br />

können sie fundierte Entscheidungen<br />

für ihr Produktdesign<br />

treffen, um die Umweltauswirkungen<br />

mit der geeigneten Strategie<br />

zu reduzieren. Da in der<br />

Produktentwicklung bis zu 80<br />

Prozent der Auswirkungen eines<br />

Produkts festgelegt werden,<br />

liegt hier ein<br />

großer Hebel.<br />

Das Produktdesign<br />

ist<br />

jedoch nur ein<br />

Teil einer funktionierenden<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Genauso<br />

wichtig sind<br />

die Strukturen,<br />

um die Produkte<br />

sowie Materialien in einen<br />

Kreislauf zu führen. Beides zusammen<br />

können <strong>Unternehmen</strong><br />

oft nicht allein, gerade kleinere<br />

oder mittlere <strong>Unternehmen</strong> benötigen<br />

dabei Unterstützung.<br />

Die Vorstellung, dass der Rohstoffbedarf<br />

durch Recycling gedeckt<br />

werden könnte, ist aus<br />

Sicht von Spieth illusorisch:<br />

„Wenn man allen Abfall in<br />

Deutschland recycelt, würde<br />

man den Rohstoffbedarf nur zu<br />

22 Prozent decken.“ Nimmt man<br />

fossile Energieträger aus dieser<br />

Schätzung heraus, dann würde<br />

sich ein Wert von 40 Prozent ergeben.<br />

„Aber im Grundsatz<br />

muss klar sein“, so Spieth, „dass<br />

wir unseren Rohstoffbedarf<br />

nicht im Ansatz allein durch Recycling<br />

decken können.“<br />

Das bestätigt auch Britta<br />

Bookhagen. Dabei ist der Einsatz<br />

von Recyclingrohstoffen in<br />

der Produktion in Deutschland<br />

bei einigen Metallen bereits auf<br />

einem guten Weg, wie die wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin bei<br />

der Deutschen Rohstoffagentur<br />

(DERA) in der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften und<br />

Rohstoffe (BGR) betont: In der<br />

Innovativer Entsorgungspartner<br />

Auf ca. 60.000 qm Betriebsfläche arbeiten wir in<br />

Neu-Ulm, Weißenhorn und Memmingen jeden Tag<br />

erfolgreich an Entsorgungsdienstleistungen für<br />

den regionalen Wirtschaftsraum sowie der Aufbereitung<br />

von Sekundärrohstoffen für Stahlwerke,<br />

Gießereien und Schmelzwerke. Mit 107 Mitarbeitern<br />

und einem modernen Fuhr- und Maschinenpark<br />

sind wir der Entsorger für Industrie, Bau und<br />

Abbruch sowie für Kommunen und Privat.<br />

Mit Know-how und Erfahrung werden wertvolle<br />

Sekundärrohstoffe wieder dem Wirtschaftskreislauf<br />

zugeführt. Als zertifiziertes <strong>Unternehmen</strong> denken<br />

und handeln wir prozessübergreifend. Eine<br />

ausgeklügelte Logistik, bestmögliche Vermarktung<br />

der Stoffströme und moderne digitale Prozesse sichern<br />

den Kunden Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />

2<strong>02</strong>2 wurden ca. 210.000 t Abfälle verarbeitet und<br />

verwertet. Neben der Komplettentsorgung zählt<br />

auch der Containerdienst zu unserem Dienstleistungsangebot.<br />

Seit Jahrzehnten versorgen wir Stahlwerke, Gießereien,<br />

Metallhütten und Energieerzeuger mit definierten<br />

Rohstoffen. Und auch unsere Wertstoffhöfe<br />

in Neu-Ulm, Weißenhorn und Memmingen sind für<br />

Handwerker, Bauunternehmen, Privatleute und<br />

Landwirtschaft eine wichtige Anlaufstelle.<br />

Menschen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, ist<br />

genauso tief in unserer <strong>Unternehmen</strong>sphilosophie<br />

verankert wie das Thema Aus- und Weiterbildung.<br />

Der Schutz unseres Lebensraumes ist uns eine Herzensangelegenheit.<br />

Möglichst wenig Emissionen zu<br />

produzieren, zählt zu unseren jährlich neu definierten<br />

umweltrelevanten Zielen – genauso wie unsere<br />

Intention, Energiezukunft mitzugestalten. Durch die<br />

Erweiterung unserer PV-Anlagen erreichen wir Mitte<br />

<strong>2<strong>02</strong>3</strong> eine Leistung von 1,38 MWp. Das ist mehr Sonnenstrom,<br />

als wir nach heutigem Stand für den Betrieb<br />

unserer Aggregate zur Schrottaufbereitung<br />

benötigen.<br />

Götz GmbH Schrott + Metalle<br />

Zeppelinstraße 32<br />

89231 Neu-Ulm<br />

T +49 731 978<strong>87</strong>-0<br />

F +49 731 978<strong>87</strong>-20<br />

goetz@goetz-neu-ulm.de<br />

www.goetz-neu-ulm.de


48<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Recycling auf gutem Weg<br />

Erhebliche Mengen Metallschrott werden bereits recycelt.<br />

Laut Rohtstoffbericht<br />

der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe wurden<br />

2<strong>02</strong>1 1,1 Millionen<br />

Tonnen (Roh-)<br />

Aluminium in<br />

Deutschland produziert,<br />

davon kamen<br />

53 Prozent<br />

aus Recyclingrohstoffen.<br />

Die Produktion<br />

von Kupfer<br />

betrug 614 000<br />

Tonnen, davon sind<br />

38 Prozent Recyclingkupfer.<br />

Bei<br />

Stahl belief sich die<br />

produzierte Menge<br />

hierzulande auf<br />

40,1 Millionen Tonnen,<br />

45 Prozent davon<br />

stammte aus<br />

Stahlschrotten. Im<br />

selben Zeitraum<br />

wurden in Deutschland<br />

310 000 Tonnen<br />

Raffinadeblei<br />

produziert, 213 000<br />

Tonnen davon<br />

stammten aus Recyclingrohstoffen.<br />

Energiegeladen<br />

vorangehen.<br />

Für eine zukunftsfähige<br />

Wirtschaft.<br />

Gemeinsam Wirtschaft gestalten.<br />

Aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen.<br />

Leonie Graul | Teamleiterin Auftragsplanung |<br />

SÜDPACK VERPACKUNGEN GmbH & Co. KG<br />

ihk.de/ulm<br />

FOTO: © RONSTIK/ADOBE.STOCK.COM<br />

deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion<br />

stammten im<br />

Jahr 2<strong>02</strong>1, ähnlich wie in den<br />

letzten Jahren, etwa 45 Prozent<br />

des Rohstahls aus sekundären<br />

Vorstoffen, der Anteil sekundärer<br />

Vorstoffe an der Kupferproduktion<br />

hat sich unter anderem<br />

aufgrund von Sanierungsmaßnahmen<br />

im Bereich von Recyclinghütten<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>1 vorübergehend<br />

auf circa 38 Prozent<br />

verringert. Der Anteil an sekundären<br />

Vorstoffen für Aluminium<br />

hat sich auf etwa 53 Prozent<br />

leicht erhöht.<br />

„Die Anteile sind seit einigen<br />

Jahren aber vergleichsweise<br />

konstant, da nur bestimmte<br />

Mengen an Recyclingmaterial in<br />

den <strong>Unternehmen</strong> eingesetzt<br />

werden können“, erklärt Bookhagen.<br />

„Die Einsatzmengen sind<br />

durch die Anlagentechnologien<br />

und deren Kapazitäten begrenzt<br />

und schwanken konjunkturbedingt.“<br />

Global sei der Anteil der<br />

Produktion von Metallen aus<br />

Recyclingmaterial meist weit<br />

geringer als in Deutschland. Die<br />

deutsche Importabhängigkeit<br />

für Metallerze und -konzentrate<br />

liegt jedoch bei fast 100 Prozent,<br />

da hierzulande derzeit kein<br />

primärer Abbau von Metallen<br />

mehr stattfindet.<br />

Abhängigkeiten reduzieren<br />

Durch das heimische Recycling<br />

von Metallrohstoffen und den<br />

Zukauf von Schrotten und Abfällen,<br />

die überwiegend aus EU-<br />

Staaten stammen, wird die Abhängigkeit<br />

von Primärrohstoffimporten<br />

daher deutlich reduziert.<br />

Die Wissenschaftlerin<br />

weist darauf hin, dass weitere<br />

detailliertere Datengrundlagen<br />

„dringend“ erarbeitet werden<br />

müssten, um überhaupt den Status<br />

quo beim Metallrecycling zu<br />

erheben.<br />

Ein <strong>Unternehmen</strong>, das als<br />

vorbildlich gilt, wenn es um<br />

Kreislaufwirtschaft und Recycling<br />

geht, ist die Südpack-Verpackungsgruppe<br />

mit Hauptsitz<br />

in Ochsenhausen. Laut Vice President<br />

Strategic Marketing Valeska<br />

Haux möchte Südpack ein<br />

Zero-Waste-<strong>Unternehmen</strong> sein.<br />

Insofern sollen Werkstoffkreisläufe<br />

etwa bei der Folienproduktion<br />

geschlossen werden, indem<br />

etwa durch mechanisches Recycling<br />

Produktionsabfälle zu Produkten<br />

mit Mehrwert umgearbeitet<br />

werden. „Und zum anderen<br />

schließen wir gemeinsam<br />

mit unseren Kunden Kreisläufe“,<br />

so Haux. „Auch bei ihnen<br />

fallen Werkstoffe an, etwa ganze<br />

Prozessverpackungen, etwa<br />

Käsereifungsbeutel. Wir sind<br />

schon heute in der Lage, solche<br />

Prozessverpackungen zurückzunehmen.“<br />

Das Gefühl der<br />

Konsumenten<br />

ist ein ganz<br />

anderes als das der<br />

Industrie.<br />

Valeska Haux<br />

Südpack<br />

Die Managerin betont, dass<br />

mit Blick auf Konsumentenverpackungen,<br />

die im Gelben Sack<br />

gesammelt werden, 2019 1,2 Millionen<br />

Tonnen in Deutschland<br />

zusammenkamen, davon aber<br />

nur 500 000 Tonnen mechanisch<br />

recycelt wurden: „Der<br />

Rest wurde größtenteils thermisch<br />

verwertet“, berichtet<br />

Haux. „Das Gefühl, das die Konsumenten<br />

haben, ist ein ganz anderes<br />

als das der Industrie.<br />

Grundsätzlich ist da noch viel<br />

Raum nach oben.“<br />

Haux kritisiert zudem die<br />

vielen Fehlwürfe in den Gelben<br />

Sack und unterstreicht die Bedeutung<br />

eines Designs für Recycling:<br />

„Die Packmittelhersteller<br />

müssen so sortenrein wie<br />

möglich arbeiten. Wir sprechen<br />

hier inzwischen von ‚design for<br />

circularity‘.“ Das Ziel sei, Produkte<br />

so zu entwickeln, dass daraus<br />

wieder ein Packstoff generiert<br />

werden kann. „Dann ist es<br />

wirklich zirkulär. Und beim chemischen<br />

Recycling sind wir in<br />

unserer Branche derzeit die einzigen,<br />

die Kreisläufe tatsächlich<br />

schließen können.“ Generell<br />

müsse alles, was in diesem Bereich<br />

getan wird, in einer Balance<br />

zum CO 2<br />

-Fußabdruck stehen,<br />

den das Produkt dann tatsächlich<br />

auch hat: „Ziel muss es sein,<br />

eine Balance zu finden.“<br />

[!] Wilfried Urbe


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

49<br />

Blick in den Steuerstand des Kanal-TV Fahrzeugs (links), digitale Erfassung der Sperrmüll-Anlieferung (rechts oben),<br />

Gelenk-Kehrmaschine aus dem EBU-Fuhrpark(rechts unten)<br />

Fotos: (EBU)<br />

Bewährte Stadtsauberkeit durch die EBU<br />

Als kommunaler Eigenbetrieb mit rund 220<br />

Beschäftigten sind die Entsorgungs-Betriebe<br />

der Stadt Ulm (EBU) mit allen Bereichen<br />

der städtischen Abfall- und Abwasserwirtschaft<br />

sowie der Stadtreinigung und dem<br />

Winterdienst betraut.<br />

Damit erhalten die EBU nicht nur eine saubere<br />

und lebenswerte Stadt, sondern leisten auch<br />

einen wichtigen Beitrag zum Ressourcen- und<br />

Klimaschutz.<br />

Vermeiden – Verwenden – Verwerten<br />

Zu den Aufgaben der EBU zählt es, die Stoffströme<br />

der Abfälle und Wertstoffe im Sinne<br />

nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu organisieren.<br />

Optimal getrennt und gesammelt lässt sich<br />

praktisch alles wiederverwenden. Dazu leistet<br />

das Team Abfallwirtschaft kompetente Abfallberatung,<br />

unterstützt bei den täglichen Herausforderungen,<br />

geht aber auch illegalen Müllablagerungen<br />

auf den Grund und verhindert so,<br />

dass Einzelne auf Kosten der Allgemeinheit<br />

wirtschaften. Die Recyclinghöfe, Gartenabfallplätze,<br />

Häckselplätze und über 130 Containerstandorte<br />

der EBU sorgen mit qualifiziertem<br />

Personal für reibungslose Entsorgungswege.<br />

Stadtreinigung und Müllabfuhr<br />

Keine Frage: Die regelmäßige Abfuhr der Abfälle<br />

von Haushalten und Gewerbe ist ein Muss für<br />

die Stadt. Dazu sind die EBU mit bis zu 10 Müllfahrzeugen<br />

täglich im Einsatz. Jedes Jahr werden<br />

so etwa 80.000 t Abfälle der stofflichen<br />

oder energetischen Verwertung zugeführt. Die<br />

Stadtreinigung der EBU ist permanent zu Fuß,<br />

auf dem Lastenrad sowie mit 8 verschiedenen<br />

Kehrmaschinen auf Straßen und Plätzen unterwegs.<br />

Städtische Grünflächen, über 400 Haltestellen<br />

und rund 1.200 öffentliche Abfallbehälter<br />

sind regelmäßig sauber zu halten. Auch der<br />

Fuhrpark wird in Eigenregie betrieben.<br />

Abwassermanagement und<br />

Hochwasserschutz<br />

Das von den EBU betriebene Ulmer Abwassernetz<br />

zählt 610 km Abwasserkanäle und mehr<br />

als 110 abwassertechnische Anlagen wie Pumpwerke<br />

oder Regenüberlaufbecken. Das Gewässer-Team<br />

unterhält außerdem über 100 km<br />

Fließgewässer im Stadtgebiet nach den aktuellen<br />

wasserwirtschaftlichen und ökologischen<br />

Anforderungen. Von wachsender Bedeutung ist<br />

dabei der Hochwasserschutz mit entsprechenden<br />

Schutzbauwerken. Damit die Stadt Ulm<br />

auch für zunehmenden Starkregen und Hochwasserereignisse<br />

gewappnet ist.<br />

Kundenservice wird großgeschrieben<br />

Für den kompetenten Kundenservice sorgt das<br />

betriebseigene EBU-ServiceCenter in Verbindung<br />

mit den digitalen Angeboten myebu.de<br />

und der myMüll-App sowie dem städtischen<br />

Anliegenmanagement. Unterstützung erhält<br />

das EBU-Team dauerhaft von rund 250 ehrenamtlich<br />

Engagierten sowie von mehreren Tausend<br />

Ulmer:innen bei den beliebten Putzete-<br />

Aktionen.<br />

Wichenrstr. 10<br />

89073 Ulm<br />

Tel. 0731 166 7777<br />

kontakt@ebu-ulm.de<br />

www.ebu-ulm.de


spezial<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Standort<br />

im Porträt<br />

Gerüstet<br />

für die<br />

Zukunft<br />

Entwicklung Die Transformation stellt<br />

Uhingen vor große Herausforderungen. Doch<br />

die Gemeinde hat Erfahrung mit<br />

wirtschaftlichen Umbrüchen und fühlt sich<br />

gut aufgestellt für die Zukunft.<br />

FOTO: GIACINTO CARLUCCI<br />

www.swp-unternehmen.de<br />

Was der angestrebte<br />

ökologische Umbau<br />

der Wirtschaft<br />

für eine Stadt bedeutet,<br />

wird in Uhingen deutlich.<br />

Viele Automobilzulieferer<br />

stehen vor der Herausforderung<br />

des Strukturwandels. Und damit<br />

auch die Stadt selbst, deren<br />

wirtschaftliche Struktur maßgeblich<br />

von dieser Branche geprägt<br />

ist. Lieferkettenprobleme,<br />

Pandemie und Sanktionen verschärfen<br />

aktuell die Ausgangslage.<br />

Uhingens Bürgermeister<br />

Wittlinger ist dennoch zuversichtlich,<br />

den Umbruch mit zukunftsfähigen<br />

Konzepten zu<br />

schaffen. Es wäre nicht das erste<br />

Mal, dass dies in Uhingen gelingen<br />

würde.<br />

Allgaier, die Firma des ehemaligen<br />

Arbeitgeberpräsidenten<br />

Dieter Hundt, hat ihren Sitz<br />

in Uhingen. Ihre seit einigen<br />

Jahren regelmäßig Schlagzeilen<br />

machende Schieflage steht<br />

exemplarisch für die Herausforderungen<br />

des Strukturwandels<br />

denen sich die Stadt Uhingen<br />

derzeit stellen muss. Denn in<br />

Uhingen sind Firmen aus der<br />

Zulieferindustrie der Autobauer<br />

die dominierende Branche.<br />

Veränderungen in den Antriebsformen,<br />

vom Verbrenner auf<br />

Nachfolgetechnologien, wirken<br />

sich stark auf diese Branche aus.<br />

Neu sind diese disruptiven Umbrüche<br />

nicht. Bereits zum dritten<br />

Mal seit Beginn der Industrialisierung<br />

muss sich die<br />

14 000 Einwohner-Gemeinde im<br />

unteren Filstal hinsichtlich der<br />

wirtschaftlichen Ausrichtung<br />

neu erfinden.<br />

In der ersten Welle brachten<br />

Mühlen und Sägereien Wohlstand<br />

in die Gemeinde. Nach deren<br />

Niedergang prägten Textilfirmen<br />

das wirtschaftliche Leben<br />

in Uhingen. Nun dominieren<br />

Zulieferer der<br />

Automobilindustrie. EWS, Beuttenmüller,<br />

Allgaier waren viele<br />

Jahre Schwergewichte in dieser<br />

Branche, sind es zum Teil noch<br />

und spülen so auch Gewerbesteuer<br />

in die Stadtkasse.<br />

Wie so viele<br />

Kommunen<br />

hat auch Uhingen<br />

keine Flächen<br />

mehr übrig.<br />

Matthias Wittlinger<br />

Bürgermeister<br />

Diese Abhängigkeit von der<br />

Automobilindustrie zwingt<br />

Uhingen nun einen Veränderungsprozess<br />

auf, den der Uhinger<br />

Rathauschef allerdings als<br />

Chance sieht und auch erklären<br />

kann, warum. Und das, obwohl<br />

die Rahmenbedingungen gegenüber<br />

den beiden industriellen<br />

Umbrüchen vergangener Jahrhunderte<br />

ungünstiger zu sein<br />

scheinen. Uhingen habe sich<br />

stets in der glücklichen Lage be-


unternehmen [!] SPEZIAL 51<br />

funden, den Transformationsprozess<br />

aufgrund ausreichend<br />

vorhandener Gewerbeflächen<br />

schonend gestalten zu können,<br />

blickt Matthias Wittlinger in die<br />

Historie: An der einen Stelle lief<br />

eine Branche aus, an anderer<br />

Stelle blühten neue Wirtschaftszweige<br />

auf.<br />

Das ist nun anders. Wie so<br />

viele Kommunen hat auch Uhingen<br />

keine Flächen mehr übrig.<br />

„Wir haben auch keine Gewerbebrachen<br />

mehr, die wandelbar<br />

wären. Was also tun? Wir verdichten<br />

nach, auch im gewerblichen<br />

Bereich“, erklärt Bürgermeister<br />

Wittlinger. Und, Uhingen<br />

geht neue Wege.<br />

Uhingen<br />

hat beste<br />

Voraussetzungen,<br />

die Transformation<br />

zu schaffen.<br />

Matthias Wittlinger<br />

Bürgermeister<br />

Bereits seit 2005 ist der CDU-Politiker Matthias Wittlinger im Amt.<br />

Riesenchance nutzen<br />

Bei einem Blick auf die Pläne<br />

des Spinnweberei-Areals wird<br />

schnell klar, weshalb der Uhinger<br />

Rathauschef von einer Riesenchance<br />

spricht, die der<br />

Strukturwandel biete – wenn<br />

man sie denn zu nutzen weiß.<br />

Dazu ist man in Uhingen gewillt<br />

und hat mit der Stadtentwicklungsgesellschaft<br />

STEG, der Planungsmanufaktur<br />

Cross Scale<br />

und der IBA-Projektgruppe erfahrene<br />

Partner der Kommunalentwicklung<br />

an der Seite. Die<br />

räumliche Nähe und bewährte<br />

Kontaktpflege zu den benachbarten<br />

Hochschulen gewährleiste<br />

die für einen gelingenden<br />

Strukturwandel notwendigen<br />

Fachkräften.<br />

Auf einer Fläche von 1,25<br />

Hektar entstehen neue Gebäudeformen,<br />

die auf klassische<br />

Vorbilder zurückgreifen und<br />

Gewerbe sowie Wohnen verbinden.<br />

Im Stile der Handwerkerhäuser<br />

früherer Zeiten werden<br />

Bauten entstehen, die im Erdgeschoss<br />

produzierendes Gewerbe<br />

beherbergen und in den darüber<br />

liegenden Stockwerken<br />

Raum für modernes Wohnen<br />

bieten. Es ist ein toller Entwurf,<br />

der das möglich macht, freut<br />

sich Bürgermeister Wittlinger.<br />

Wichtig ist dem Uhinger Schultes,<br />

dass es schnell geht.<br />

Bis Ende des Jahres 2<strong>02</strong>7 werde<br />

man zur Internationalen Bau-<br />

Ausstellung erste Ergebnisse sehen<br />

und wissen, ob das Modell<br />

funktioniert. Der Optimismus<br />

des umtriebigen Bürgermeisters<br />

hat gute Gründe. „Unsere Anbindung<br />

ist top“, sagt der 50-Jährige,<br />

der seit 2005 im Amt ist.<br />

Seit 1990 sei die Stadt nicht<br />

mehr vom Verkehr gefesselt. Mit<br />

der seither vierspurig am Ortsrand<br />

verlaufenden B10 sei die<br />

Anbindung schneller sowie besser<br />

und biete Raum zum Atmen.<br />

Über die Bundesstraße 297<br />

besteht die direkte Anbindung<br />

zu den Autobahnen. „Uhingen<br />

ist ein attraktiver Standort und<br />

hat damit beste Voraussetzungen<br />

für eine erneute, erfolgrei-<br />

FOTO: STADT UHINGEN<br />

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52<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Konzerte im Innenhof von Schloss Filseck oder Veranstaltungen im Uditorium: in Uhingen ist einiges geboten.<br />

FOTOS: GIACINTO CARLUCCI, STADT UHINGEN<br />

che Transformation“, ist sich<br />

Wittlinger sicher.<br />

Hinsichtlich der Datenübertragung<br />

ist man in Uhingen<br />

ebenfalls auf der Höhe der Zeit.<br />

„Auch eine gute Breitbandversorgung<br />

halte ich für die Grundlage<br />

von Wachstum und Wohlstand“,<br />

betont Bürgermeister<br />

Wittlinger. Das Stadtgebiet sei<br />

bereits gut versorgt und auch<br />

bei der Abdeckung im Nassachtal<br />

sei man in der glücklichen<br />

Lage, an der Hauptverbindungstrasse<br />

zwischen Rems- und Filstal<br />

zu liegen. „Dadurch haben<br />

wir auch dort eine extrem gute<br />

Verbindung.“<br />

Schnelle Verbindung für alle<br />

Bei der anfangs dünnen Abdeckung<br />

auf Gewerbeflächen habe<br />

mit der Energieversorgung Filstal<br />

(EVF) eine Gesamtabdeckung<br />

erreicht werden können,<br />

in den Wohngebieten mit Glasfaser<br />

Deutschland. Lediglich in<br />

Baiereck sei dies aufgrund der<br />

exponierten Lage wirtschaftlich<br />

nicht darstellbar gewesen. Dort<br />

erfolgt die Versorgung weiter<br />

über Koax-Kabel.<br />

Die Wirtschaftskraft von<br />

Uhingen und seinen Stadtteilen<br />

fußt aber nicht nur einzig und<br />

allein auf den Betrieben des produzierenden<br />

Gewerbes und<br />

Handwerks. Die Gastronomie<br />

stelle ebenfalls ein Aushängeschild<br />

für Uhingen dar. Dabei<br />

gibt es nicht nur das Sternerestaurant<br />

auf Schloss Filseck, sondern<br />

auch Geheimtipps wie das<br />

Restaurant Herzberg im Stadtteil<br />

Sparwiesen. Die vergangenen<br />

Corona-Jahre wurden etwa<br />

genutzt, um mittels hoher Investitionen<br />

aus der Vereinsgaststätte<br />

beim Turn- und Sportverein<br />

Sparwiesen 19<strong>02</strong> ein Restaurant<br />

mit innovativem Gastronomiekonzept<br />

zu machen, das den<br />

Gästen Genusserlebnisse bietet,<br />

so Wittlinger.<br />

Stütze des Standorts Uhingen<br />

sei trotz einseitiger Prägung<br />

durch metallverarbeitende Betriebe<br />

ein robuster und gesunder<br />

Mittelstand: Kleinbetriebe,<br />

welche innovative Produkte anbieten.<br />

Auch beim Handel mit<br />

seinem aktiven, eigenständig<br />

agierenden Handels- und Gewerbeverein<br />

könne die Stadt<br />

Uhingen ein weiteres Pfund in<br />

die Waagschale der Standortkonkurrenz<br />

werfen, da sich die<br />

Aktivitäten über die der klassischen<br />

Handels- und Gewerbevertretung<br />

bis in den industriellen<br />

Bereich erstreckten. [!]<br />

<br />

Axel Raisch


unternehmen [!]<br />

SPEZIAL<br />

53<br />

Zahlen, Daten & Fakten<br />

Uhingen Täglich pendeln mehr als 3000 Menschen in die Stadt im Filstal, um ihrer<br />

Arbeit nachzugehen. Die gute Anbindung durch B10 und B297 macht es möglich.<br />

3.205<br />

Gewerbesteuer<br />

(in Millionen)<br />

5,7<br />

6<br />

4,7<br />

5<br />

4,5<br />

6,3<br />

6<br />

Einpendler<br />

4<br />

3<br />

85<br />

4,75<br />

2<br />

1<br />

5.112<br />

Hektar<br />

Industrie- und<br />

Gewerbeflächen<br />

Millionen<br />

Gewerbesteuer<br />

2019<br />

2019<br />

2<strong>02</strong>0<br />

2<strong>02</strong>1<br />

2<strong>02</strong>2<br />

<strong>2<strong>02</strong>3</strong><br />

Auspendler<br />

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FOTO: GDMPRO S.R.O/ADOBE.STOCK.COM<br />

Die Nöte der Firmen im Blick<br />

Wirtschaft Kontinuität, Wachstum und Vielfalt: Der Handels- und Gewerbeverein in<br />

Uhingen ist seit Jahrzehnten eine feste und verlässliche Größe des Standorts Uhingen.<br />

Seit seinem Amtsantritt<br />

als Vorsitzender des<br />

Handels- und Gewerbevereins<br />

(HGV) im<br />

Jahre 1990 hat Rainer Frey zusammen<br />

mit seinen Mitstreitern<br />

einen lokalen Wirtschaftsverband<br />

geschmiedet. Dies spiegelt<br />

sich auch in den Veranstaltungen<br />

und Aktionen wider, die der<br />

HGV regelmäßig auf die Beine<br />

stellt. Rund 90 Teilnehmer machen<br />

die verkaufsoffenen Sonntage<br />

zu regelrechten Events. Insgesamt<br />

hat der Verband rund<br />

160 Mitglieder, die sich nicht nur<br />

aus Handel und Gewerbe der<br />

Stadt rekrutieren, sondern es<br />

engagieren sich auch Mittelständler<br />

des produzierenden<br />

Gewerbes.<br />

Während die verkaufsoffenen<br />

Sonntage in diesem Frühjahr bereits<br />

ihre 78. Auflage erlebten,<br />

fanden vor wenigen Wochen parallel<br />

dazu die Handwerkertage<br />

rund ums Uditorium zum 19.<br />

Mal statt. Anders als in anderen<br />

Städten, wo derartige Leistungsschauen<br />

in den vergangenen<br />

Jahren eingestellt wurden,<br />

wuchsen die Uhinger Handwerkertage<br />

von 4 auf mittlerweile<br />

40 Teilnehmer. Für ein attraktives<br />

Rahmenprogramm sorgen<br />

Vereine und Einrichtungen,<br />

etwa mit dem Shuttle-Bähnle<br />

„Filstalblitz“.<br />

Nachwuchs im Blick<br />

Eine ähnliche Entwicklung hat<br />

die jährlich in Kooperation mit<br />

der Stadt ausgerichtete Bildungsmesse<br />

genommen. Aus zehn teilnehmenden<br />

Firmen vor bald 20<br />

Jahren wurden inzwischen über<br />

70. „Die Strahlkraft geht weit<br />

über Uhingen hinaus“, sagt Frey.<br />

Das zeige sich auch daran, dass<br />

einige der großen Namen der<br />

Wirtschaft im Kreis an der Messe<br />

teilnehmen. Das Thema Gewinnung<br />

qualifizierter Arbeitskräfte<br />

ist in Uhingen schon lange<br />

auf der Agenda des HGV und<br />

wird unabhängig von Programmen<br />

beackert.<br />

Auch wenn es die Struktur<br />

der „Bildungswerkstatt“ nicht<br />

mehr in der Form gebe, sitze<br />

man mit den Schulen zusammen,<br />

um auch in Zeiten wie diesen<br />

Lehrstellen so gut wie möglich<br />

besetzen zu können. Im<br />

Rahmen der Berufsorientierung<br />

an Realschulen waren zuletzt 20<br />

Firmen mit Ständen in der Aula<br />

der örtlichen Schule vertreten,<br />

neu in<br />

Uhingen<br />

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um über Berufe zu informieren. Daneben<br />

gelte es, sich um die großen<br />

und kleinen Nöte der Firmen zu<br />

kümmern.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

stellte in dieser Hinsicht die Coronazeit<br />

dar. Zwölf Modalitäten hätten<br />

aufbereitet werden müssen, wie die<br />

Gewerbetreibenden jeweils mit den<br />

Kunden zusammenkommen konnten,<br />

erinnert sich Frey an die noch<br />

nicht allzu lang zurückliegende Vergangenheit.<br />

Teilweise hätte dies innerhalb<br />

weniger Stunden umgesetzt<br />

werden müssen. Mit Energiekrise<br />

und Inflation stünden bereits die<br />

nächsten Herausforderungen an.<br />

„Wir kommen von einem Problem<br />

zum nächsten“, sagt Frey. Doch die<br />

Firmen in Uhingen seien stabil aufgestellt,<br />

kein Geschäft sei lediglich<br />

aufgrund einer Krise in letzter Zeit<br />

geschlossen worden. Zu dieser Stabilität<br />

trägt auch der HGV bei, der<br />

sich stets um individuelle Hilfe und<br />

Beratung kümmert. [!] Axel Raisch<br />

Der Mix im Gewerbegebiet<br />

entlang der B10 ist vielfältig. <br />

<br />

Foto: Giacinto Carlucci<br />

Zur Person<br />

Rainer Frey ist seit<br />

1990 Vorsitzender des<br />

Uhinger Handels- und<br />

Gewerbevereins HGV.<br />

Zusammen mit einem<br />

seiner drei Söhne<br />

führt er die Geschäfte<br />

der „Modewelten<br />

Frey“. Der verheiratete<br />

Familienvater ist zudem<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

der Freien<br />

Wähler im Uhinger<br />

Gemeinderat. Zehn<br />

Jahre fungierte der<br />

62-Jährige auch als<br />

stellvertretender Bürgermeister.


56<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

FOTO: © SOMMERSBY/ADOBE.STOCK.COM<br />

Sport schenkt<br />

tolle Momente<br />

Umfrage Am Ruder eines Regattabootes, im Handstand, beim Lauf<br />

durch Afrika und auf einem Drahtesel. Fünf Führungskräfte erinnern<br />

sich für Stefan Loeffler an ihre sportlichen Erfolge.<br />

FOTO:© SMILEUS/ADOBE.STOCK.COM<br />

1) Welche Sportart haben Sie früher<br />

ausgeübt/üben Sie aus – und was<br />

macht deren Reiz für Sie aus?<br />

2) Was war Ihr größter sportlicher<br />

Erfolg?<br />

3) Wie halten Sie sich heute fit?<br />

4) Mit welcher Sportlerin oder<br />

welchem Sportler würden Sie gerne<br />

einmal ins Gespräch kommen?<br />

5) Die wirtschaftliche Lage ist<br />

herausfordernd: Was macht Ihnen Mut<br />

für die kommenden Monate?<br />

Während meiner High School<br />

1Zeit in den USA habe ich leidenschaftlich<br />

gerne gerudert.<br />

Der Rudersport fasziniert mich,<br />

da man ihn im Team und auf<br />

dem Wasser erlebt. In welcher<br />

anderen Sportart kommt man<br />

rückwärts voran?<br />

2Head of the Schuylkoll Regatta,<br />

PA, USA, Varsity 8,<br />

20<strong>02</strong>, erster Platz. Princeton International<br />

Regatta, NJ, USA,<br />

Varsity 8, 20<strong>02</strong>, zweiter Platz.<br />

Marathon, Las Vegas, 2011 in 4<br />

Stunden und 27 Minuten. Mein<br />

Motto: „Never give up“.<br />

3Aktuell betreibe ich einmal<br />

die Woche etwas Kraftsport<br />

Martin Reinschmidt,<br />

Geschäftsleiter des Ulmer<br />

Modehauses Reischmann, hatte<br />

mit dem Rücken voraus seine<br />

größten Erfolge.<br />

im Fitnessstudio und gehe mindestens<br />

dreimal leicht joggen.<br />

Im Sommer bin ich gerne vor<br />

der Arbeit im Freibad schwimmen.<br />

4Lewis Hamilton.<br />

5Die Stimmung der Verbraucher<br />

ist weiterhin auf Erholungskurs<br />

und damit auch das<br />

Konsumklima. Der nachlassende<br />

Pessimismus aufgrund sinkender<br />

Energiepreise dürfte<br />

sich in den kommenden Monaten<br />

fortsetzen. Ich stelle zudem<br />

einen Wandel des Konsumverhaltens<br />

hin zu mehr Wertigkeit<br />

fest.<br />

1Fußball, Badminton, Sportfliegen.<br />

2Beim Wehrdienst 1988 war<br />

ich mit 55 Klimmzügen und<br />

auf 40 Metern Wegstrecke im<br />

Handstand Kompaniebester.<br />

3Auf jeden Fall zu wenig.<br />

Wenn ich Zeit habe, mache<br />

ich Yoga oder fahre Rad.<br />

Matthias Müller, Prokurist der<br />

AST Arbeitssicherheit und Technik<br />

GmbH, hängte mit 55<br />

Klimmzügen alle ab.<br />

4Reinhold Messner.<br />

5Wir fokussieren uns auf innovative<br />

Kunden, denn diese<br />

werden langfristig am Start<br />

bleiben. Zudem überdenken wir<br />

all unser Tun täglich neu, wodurch<br />

wir immer den neuesten<br />

Stand der Technik umsetzen.<br />

Unsere Kunden schätzen das<br />

sehr.<br />

FOTO: © AZURE/ADOBE.STOCK.COM


unternehmen [!]<br />

LEBEN 57<br />

FOTO: © ANTON SHAHRAI /ADOBE.STOCK.COM<br />

FOTO:© LUCKY DRAGON/ADOBE.STOCK.COM<br />

1Ich habe alles einmal ausprobiert.<br />

Seit mehr als 25 Jahren<br />

unterrichte ich Group Fitness<br />

Kurse. Sport muss Spaß machen<br />

und ich liebe Bewegung. Die<br />

Glücks-Gefühle danach sind die<br />

Belohnung. Das möchte ich anderen<br />

vermitteln und zu deren<br />

Gesundheit beitragen.<br />

2Das waren viele kleine persönliche<br />

Erfolge: Durch den<br />

Walchensee schwimmen, durch<br />

Afrika laufen, Berggipfel per pedes<br />

oder mit dem Bike erklimmen,<br />

Halbmarathon, Triathlon.<br />

Ich war auch schon baden-württembergische<br />

Meisterin im<br />

Schwimmen.<br />

Sandra Bohnaker, selbständige<br />

Marketingexpertin, liebt beim<br />

Sport die Glücksgefühle.<br />

3Rad fahren, Wandern,<br />

Schwimmen, Ski fahren, Inlinern,<br />

etc. und meine kleine<br />

Tochter hält mich auch fit.<br />

4Durch meine persönliche<br />

Verbindung in den Leistungssport<br />

durfte ich sehr viele<br />

tolle Sportler/innen kennenlernen,<br />

unter anderem Hilde Gerg<br />

und die viel zu früh verstorbene<br />

Rosi Mittermaier. Sie alle eint<br />

gesunder Menschenverstand,<br />

nötiger Ehrgeiz und dass sie das<br />

Herz am richtigen Fleck haben.<br />

Es geht immer weiter! Man<br />

5 muss das Leben sportlich<br />

nehmen, mit Ausdauer und Flexibilität.<br />

1Ich habe bis zum 12. Lebensjahr<br />

professionell getanzt, in<br />

einem regionalen Verein in der<br />

Ukraine: Latino, Standardtänze,<br />

eigenentwickelte Tänze durch<br />

den Choreografen. Diese Sportart<br />

reizte mich, weil ich die<br />

mentale Stärke aufbauen konnte<br />

und weil es enorm Spaß gemacht<br />

als Team aufzutreten.<br />

2Mit meinem Tanzverein sind<br />

wir in der gesamten Ukraine<br />

in verschiedenen Städten aufgetreten.<br />

Es war eine tolle Zeit.<br />

Ich gehörte zu den Besten im<br />

Team.<br />

3Aktuell mache ich die klassische<br />

Gymnastik in einem<br />

Die leidenschaftliche Tänzerin<br />

Anna Literova, Geschäftsführerin<br />

der Day4Solutions GmbH,<br />

blickt entspannt in die Zukunft.<br />

Freundeskreis, wir treffen uns<br />

wöchentlich online. An den Wochenenden<br />

gehe ich in meinen<br />

Schrebergarten. Gartenarbeit ist<br />

für mich eine sportliche Betätigung.<br />

4Ich liebe Eiskunstlauf. Ich<br />

würde gerne mit Aljona Savchenko<br />

ins Gespräch kommen,<br />

die 2018 mit Bruno Massot den<br />

Olympiasieg geholt hat.<br />

5Mir macht es Mut zu wissen,<br />

dass in der Vergangenheit<br />

diverse wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

immer gelöst werden<br />

konnten. Es ist nur die Frage der<br />

Zeit ... Ich habe Zeit, es geht mir<br />

gut. Ich warte ab…<br />

FOTO:© JULIÁN ROVAGNATI/ADOBE.STOCK.COM<br />

1Ich habe 24 Jahre Handball im<br />

Verein gespielt, inzwischen<br />

sitze ich am liebsten auf meinem<br />

Rennrad oder mache Triathlon.<br />

2Der Ötztaler Radmarathon<br />

2<strong>02</strong>1 –<br />

ein Tag, vier Alpenpässe<br />

und 5500 Höhenmeter<br />

auf 238<br />

Kilometer. Oben<br />

auf dem Timmelsjoch<br />

erwartete<br />

mich ein<br />

Grad Kälte und<br />

Schneeregen und<br />

auf der letzten Abfahrt<br />

nach Sölden<br />

strömender Regen.<br />

Svenja Grampp, Leiterin<br />

Lesermarkt und Marketing der<br />

Neuen Pressegesellschaft mbH<br />

& Co. KG, fühlt sich im Fahrradsattel<br />

wohl.<br />

3Die Saisonvorbereitung<br />

läuft: Als Couple steht ein<br />

24-Stunden-Radrennen an.<br />

Dann möchte ich erneut die Mitteldistanz<br />

beim Allgäu-Triathlon<br />

und im Oktober meinen ersten<br />

Marathon finishen.<br />

4Mit Mikaela Shiffrin. Sie hat<br />

mit 28 Jahren alles erreicht<br />

und fährt weiter mit so viel Leidenschaft<br />

und Einsatz Ski.<br />

5Ich glaube, dass wir in einigen<br />

Bereichen komplett neu<br />

denken müssen. Ja, es gibt massive<br />

Veränderungen, aber auch<br />

da gibt es Gewinner, die zeigen,<br />

dass es gut weiter gehen kann.


58<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Wechsel bei<br />

Finkbeiner<br />

Gabriele<br />

Finkbeiner<br />

kümmert<br />

sich nun um<br />

die Strategie.<br />

Übergabe Bei<br />

der Langenauer<br />

Getränkefachmarktkette<br />

Finkbeiner zieht<br />

sich Gabriele<br />

Finkbeiner aus<br />

dem operativen<br />

Geschäft zurück.<br />

De facto<br />

hat Firmengründer<br />

Karl-<br />

Heinz Finkbeiner senior bereits<br />

2<strong>02</strong>1 das <strong>Unternehmen</strong> an seinen<br />

Sohn Karl-Heinz junior<br />

übergeben. Damit solle gesichert<br />

werden, dass das <strong>Unternehmen</strong><br />

in Familienhand bleibe.<br />

Die 60-Jährige will sich künftig<br />

um Projektentwicklung und<br />

die strategische Ausrichtung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s kümmern.<br />

Finkbeiner hat rund 70 Getränke-Märkte<br />

und setzt nach Branchenschätzungen<br />

rund 85 Millionen<br />

Euro jährlich um.<br />

Datagroup kauft<br />

Systemzwo<br />

IT-Branche Der in Pliezhausen<br />

ansässige IT-Dienstleister Datagroup,<br />

der in Ulm bereits eine<br />

Dependance mit 170 Beschäftigten<br />

hat, übernimmt das Ulmer<br />

<strong>Unternehmen</strong> Systemzwo. Das<br />

IT-Haus wurde 2007 gegründet<br />

und hat 2<strong>02</strong>2 einen Umsatz von<br />

rund 12 Millionen Euro gemacht.<br />

Derzeit 38 Beschäftigte betreuen<br />

mittelständische <strong>Unternehmen</strong><br />

in Ulm. Datagroup will mit<br />

Neue Großbaustelle für Ulm: Die Wallstraßenbrücke wird ab Ende 2<strong>02</strong>5 für vier Jahren in Richtung<br />

Süden voll gesperrt.<br />

Foto: Volkmar Könneke<br />

Ein neues Ulmer Nadelöhr<br />

Anfang 2<strong>02</strong>6 geht es los mit dem Abriss der Wallstraßenbrücke<br />

und der muss schnell gehen. „Innerhalb<br />

kürzester Zeit muss die Brücke weg sein“, sagt<br />

Gerhard Fraidel von der Stadt Ulm. Innerhalb kürzester<br />

Zeit heißt: in zwei Monaten. Der Zeitdruck ist<br />

groß, da die Brücke die Bahngleise überspannt und<br />

dem Kauf seinen Kundenstamm<br />

ergänzen und seine Präsenz in<br />

Ulm ausbauen.<br />

Umzug am<br />

Münsterplatz<br />

Immobilie Ein Nachfolgemieter<br />

für das Traditionscafé Tröglen<br />

am Münsterplatz ist gefunden.<br />

Das Juweliergeschäft Scheuble<br />

wird die sich über zwei Stockwerke<br />

erstreckenden Räumlichkeiten<br />

bespielen. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

ist für hochwertigen<br />

Schmuck wie Uhren bekannt<br />

und aktuell am Münsterplatz/<br />

Ecke Platzgasse beheimatet. Mit<br />

der Planung und dem Umbau in<br />

den früheren Caféräumen solle<br />

zügig begonnen werden. Der<br />

Umzug an die neue Adresse ist<br />

Geschäftsführer Rudolf Fröhler<br />

zufolge dann für das kommende<br />

Jahr geplant.<br />

während des Abbruchs kein Zug fahren darf. Für die<br />

Verkehrsteilnehmer, die auf der B10 unterwegs sind,<br />

beginnt mit dem Abriss eine jahrelange Hängepartie:<br />

Vier Jahre lang, von Ende 2<strong>02</strong>5 bis Ende 2<strong>02</strong>9, wird<br />

der Verkehr auf der Brücke nur in Richtung Norden<br />

fließen, die Gegenrichtung wird komplett gesperrt.<br />

Rekordumsatz<br />

für Uzin Utz<br />

Bilanz Der Komplettanbieter für<br />

Bodensysteme Uzin Utz hat<br />

2<strong>02</strong>2 mit 4<strong>87</strong>,1 Millionen Euro einen<br />

Rekordumsatz erwirtschaftet.<br />

Das Ebit lag jedoch mit 36,3<br />

Millionen Euro fast ein Viertel<br />

unter dem des Vorjahrs. Gründe<br />

seien geopolitische, makroökonomische<br />

und marktspezifische<br />

Herausforderungen.<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77<br />

89073 Ulm<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />

Julia Kling<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Gestaltung<br />

Alen Pahic (Art Director)<br />

Max Meschkowski (Junior Art Director)<br />

Astrid Müllerleile & Jacqueline Schuon (Bild)<br />

Fotos Giacinto Carlucci (Titel + Titelinterview),<br />

Matthias Kessler, Werkfotos, PR<br />

Anzeigen<br />

Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Druck<br />

Druckerei R. le Roux GmbH<br />

Daimlerstraße 4<br />

89155 Erbach<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann<br />

Telefon 0731 156-515<br />

t.lehmann@swp.de<br />

Mediaberatung<br />

Christine Blum<br />

Telefon 0731 156-500<br />

E-<strong>Mai</strong>l c.blum@swp.de<br />

Vertriebsservice<br />

unternehmen.vertrieb@swp.de<br />

Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter:<br />

datenschutz@swp.de<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 22.07.<strong>2<strong>02</strong>3</strong><br />

Anzeigenschluss: 23.06.<strong>2<strong>02</strong>3</strong><br />

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Der Passat Variant zu attraktiven Konditionen<br />

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in Blaubeuren<br />

Passat Variant Elegance 1.5 TSI OPF 110 kW (150 PS) 6-Gang<br />

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 6,3; CO₂-Emissionen kombiniert in g/km: 143. Für das Fahrzeug liegen nur noch<br />

Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht mehr nach NEFZ vor.1<br />

Lackierung: Mondsteingrau, Ausstattung: Multifunktionslenkrad in Leder, beheizbare Sport-Komfortsitze vorn, Einparkhilfe,<br />

Rückfahrkamera „Rear View“, automatische Distanzregelung ACC mit Geschwindigkeitsbegrenzer, „Lane Assist“, IQ.LIGHT<br />

LED-Matrix-Scheinwerfer, Klima anlage „Air Care Climatronic“, LED-Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht u. v. m.<br />

GeschäftsfahrzeugLeasingrate mtl.: 341,00 €2<br />

Leasing-Sonderzahlung: 0,00 €<br />

Laufzeit:<br />

Jährliche Fahrleistung:<br />

48 Monate<br />

10.000 km<br />

Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattungen. Bildliche Darstellungen können vom Auslieferungsstand abweichen. Gültig bis zum 30.06.<strong>2<strong>02</strong>3</strong>. Stand 04/<strong>2<strong>02</strong>3</strong>.<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 1 Angaben zu Verbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den gewählten<br />

Ausstattungen des Fahrzeugs. 2 Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für gewerbliche<br />

Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden. Zzgl. Überführungskosten, zzgl. Zulassungskosten und MwSt. Bonität vorausgesetzt.<br />

Ihr Volkswagen Partner<br />

Autohaus Burger GmbH & Co. KG<br />

Ehinger Straße 23, 89143 Blaubeuren<br />

André Moreira<br />

Tel. 07344 9600 62<br />

andre.moreira@<br />

autohaus-burger.de<br />

Ali Orhan<br />

Tel. 07344 9600 69<br />

ali.orhan@<br />

autohaus-burger.de


60<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Zum Glück wohne ich da,<br />

wo es Gold Ochsen gibt.<br />

Ein Gold Ochsen Original bleibt das Original.<br />

www.goldochsen.de<br />

Ulms flüssiges Gold. Seit 1597.<br />

@brauereigoldochsen

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