Convenience Shop 2023 03
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COCKTAILS TO GO.<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong>, www.convenienceshop.de<br />
NEU<br />
ZKZ 13952<br />
3<br />
<strong>2023</strong><br />
Trotz Umsatzplus<br />
Großhändler Lekkerland musste im<br />
Geschäftsjahr 2022 eine Umsatzsteigerung<br />
unterhalb der Inflationsrate hinnehmen.<br />
International entwickelte<br />
sich das Geschäft stabil. Seite 04<br />
Bald in Köln<br />
Die Partnerschaft von Bringoo und<br />
Globus hat sich für beide Seiten positiv<br />
entwickelt. Neben Leipzig werden<br />
künftig weitere Globus-Standorte bei<br />
diesem Projekt mitmachen. Seite 05<br />
Pizzeria im <strong>Shop</strong><br />
Mit seinen Bistro-Box-<strong>Shop</strong>s macht<br />
das gleichnamige österreichische<br />
Unternehmen Fortschritte im Tankstellen-Geschäft.<br />
Der Ansatz soll die<br />
Stationen smart machen. Seite 09<br />
Der richtige Mix<br />
Immer wichtiger für Ready-to-Drinks<br />
und andere Newcomer im Spirituosen-<br />
Sortiment sind die C-Stores als<br />
Point-of-Sale. Das gilt ganz besonders<br />
in der warmen Jahreszeit. Seite 17<br />
E-Autos oder E-Fuels<br />
In Deutschland ist ein Streit darüber<br />
ausgebrochen, ob die Verkehrswende<br />
technologieoffen sein soll. Seite 22<br />
Impressum Seite 04<br />
INTERNATIONALE<br />
PLAYER STEHEN<br />
VOR DER TÜR<br />
Mit 7-Eleven und Alimentation<br />
Couche Tard steuern zwei<br />
internationale Top-Player den<br />
deutschen <strong>Convenience</strong>-Markt an.<br />
Die Branche horcht auf. Text Hans Jürgen Krone<br />
Vor fast hundert Jahren hat 7-Eleven das <strong>Convenience</strong>-<br />
Geschäft in den USA selbst definiert und es mit weltweit<br />
83.000 C-Stores zur Blüte gebracht. Dass das Unternehmen irgendwann den<br />
deutschen Markt ansteuern würde, war zu erwarten. Jetzt ist es wohl soweit.<br />
Deutschland-Pläne mit der Übernahme der Total-Tankstellen hat auch das<br />
kanadische Unternehmen Alimentation Couche Tard, das ebenfalls global<br />
erfolgreich ist. Die Pläne stehen allerdings noch unter Vorbehalt. ...<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />
Neben Tankstellen-<strong>Shop</strong>s gibt es 7-Eleven international an allen möglichen <strong>Convenience</strong>-Standorten und auch in Innenstädten.<br />
Fotos: 7-eleven, Casualfood, Mymuesli, Sykell<br />
Makeover für Quicker‘s<br />
Casualfood hat seine Quicker’s am<br />
Flughafen Frankfurt einem Makeover<br />
unterzogen. Alle vier Gateshops im<br />
Terminal 2 präsentieren sich heller<br />
mit erweitertem Sortiment, inklusive<br />
Souvenirs. Ein Frischebereich bietet<br />
Salat- und Sandwich-Favoriten an.<br />
Eine große Auswahl an Kaffeespezialitäten<br />
kommt nun in Form eines<br />
<strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>-Systems von der internationalen<br />
Marke Costa Coffee.<br />
Katjes und Mymuesli<br />
Katjesgreenfood, zum Süßwaren-<br />
Hersteller Katjes gehörend, hat gut<br />
zehn Prozent an Mymuesli erworben.<br />
Der Onlinehändler ist Anbieter von<br />
individualisierten Bio-Müslis. Die Beteiligung<br />
muss noch von den Wettbewerbsbehörden<br />
genehmigt werden.<br />
Rewe investiert in Sykell<br />
Der Anbieter des Mehrwegsystems<br />
„Einfach Mehrweg“ Sykell hat sich<br />
nach eigenen Angaben 4,5 Millionen<br />
Euro als weiteres Wachstumskapital<br />
gesichert. Das System will eine nachhaltige<br />
Alternative für Einwegverpackungen<br />
von To-Go-Speisen und<br />
-Getränken bieten. Neben der Rewe<br />
Group, die erneut in Sykell investiert<br />
und ihr Engagement bestätigt, beteiligen<br />
sich Collateral Good Ventures<br />
und Interzero als neue Hauptinvestoren.<br />
Der Systemanbieter arbeitet national<br />
mit Lebensmittel-Einzelhändlern,<br />
Tankstellen und Gastronomiebetrieben<br />
zusammen.<br />
EINE KLEINE SENSATION<br />
Es ist grundsätzlich keine Überraschung, dass der<br />
hier zu Lande aktuell sehr dynamische <strong>Convenience</strong>-Markt<br />
jetzt noch mehr internationale Player<br />
anlockt, die den Schritt nach Deutschland bisher<br />
nicht gehen wollten oder konnten. Das neue<br />
Engagement von Alimentation Couche Tard an<br />
Total-Tankstellen und die Ankündigung des globalen<br />
<strong>Convenience</strong>-Branchen-Riesen 7-Eleven,<br />
in Deutschland aktiv werden zu wollen,<br />
ist schon so etwas wie eine kleine Sensation.<br />
Und es wird sicherlich nicht die letzte<br />
Titelstory von CS zu den beiden Unternehmen<br />
bleiben. Aber was nach den Ankündigungen<br />
kommt, ist erst mal die<br />
Arbeit und die wird für beide Player<br />
FEIERN SIE<br />
IHRE PERFEKTE<br />
WAREN-<br />
PRÄSENTATION<br />
AM POINT OF SALE!<br />
herausfordernd. Allerdings sollte sich die <strong>Convenience</strong>-Branche<br />
von denen, die nur abwinken<br />
und der Meinung sind, die speziellen deutschen<br />
Verhältnisse machten den Einstieg für die globalen<br />
Player zu kompliziert, nicht täuschen lassen.<br />
Diese „Dickschiffe“ sind Kummer gewohnt und<br />
wissen dann doch meist ganz gut, worauf sie sich<br />
einlassen. Ich bin sicher, dass so manches Unternehmen<br />
hier zu Lande sich überlegen<br />
wird, ob eine Kooperation mit einem der<br />
beiden internationalen Player möglich<br />
und sinnvoll ist und was sich daraus entwickeln<br />
könnte. Man darf gespannt sein!<br />
Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />
hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />
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INHALT<br />
3<br />
<strong>2023</strong><br />
NEWS<br />
<strong>03</strong> Aral will die Anzahl seiner ultraschnellen<br />
Ladepunkte für E-Autos bundesweit im<br />
laufenden Jahr auf 3.000 verdoppeln.<br />
02 | News 29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
IMMER ÖFTER NICHT MEHR KOSTENFREI<br />
Frage: Ist der Ladevorgang kostenfrei? Angaben in Prozent.<br />
Befragung 2022 Befragung <strong>2023</strong><br />
71 %<br />
81 Prozent der Handelsunternehmen<br />
bieten Ladestationen an, um ihre<br />
Kundschaft zu binden. Aber auch<br />
Klimaziele haben dafür einen großen<br />
Stellenwert erlangt Das Geschäftsmodell<br />
nennen 42 Prozent als Grund.<br />
15 %<br />
11 %<br />
15 %<br />
0 %<br />
26 %<br />
14 %<br />
2 %<br />
4 %<br />
42 %<br />
Ja, für alle<br />
Ja, für<br />
Kunden<br />
Für Kunden<br />
vergünstigt<br />
Vom Betreiber<br />
abhängig<br />
Nein<br />
Quelle EHI-Whitepaper Elektromobilität <strong>2023</strong><br />
TITELSTORY<br />
<strong>03</strong> Die internationalen <strong>Convenience</strong>-Player<br />
Couche Tard und 7-Eleven kommen nach<br />
Deutschland. Die Branche horcht auf.<br />
HANDELSTHEMEN<br />
07 <strong>Shop</strong>-Mitarbeiter als Psychologen, gerade<br />
im ländlichen Bereich. Ein Projekt in Bayern<br />
spürt diesem Effekt hinterher.<br />
MEINUNGEN<br />
08 In einigen Jahren<br />
werden die deutschen<br />
Tankstellen samt ihres<br />
<strong>Convenience</strong>-Angebots<br />
anders aussehen müssen<br />
als heute. Vielleicht<br />
werden dort große<br />
Marken verschwinden<br />
und neue auftauchen,<br />
etwa 7-Eleven.<br />
HANDELSTHEMEN<br />
10 Nach der Corona-Pandemie geht die<br />
Tankstellen-Fachmesse Tankstelle & Mittelstand<br />
erstmals in Essen wieder an den Start.<br />
PRODUKTE<br />
12 Die aktuellen Newcomer für den Sommer<br />
kombinieren Trends und Geschmacksvielfalt.<br />
STARTUPS<br />
14 Das Süßwaren Startup Neoh ist in<br />
Österreich schon seit einiger Zeit erfolgreich.<br />
INDUSTRIETHEMEN<br />
18 Die diesjährige Kölner Süßwarenmesse<br />
ISM fand im vergangenen April statt. Trotzdem<br />
konnte sie viele Besucher überzeugen.<br />
COMMUNITY<br />
23 Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung<br />
bleiben im Fokus der Branche.<br />
STANDARDS<br />
01 Editorial<br />
04 Impressum<br />
E-Mobilität: Wird der Handel<br />
zur Tankstelle für Stromer?<br />
Der Handel trägt maßgeblich zum Ausbau der<br />
Ladeinfrastruktur für Elektromobilität bei.<br />
Ein Whitepaper des EHI Retail Instituts mit dem<br />
Titel „Elektromobilität im Handel <strong>2023</strong>“ belegt<br />
dieses Aussage. In einer Umfrage für das Whitepaper<br />
geben 71 Prozent der Teilnehmenden aus<br />
dem Handel an, Lademöglichkeiten anzubieten.<br />
Weitere 15 Prozent planen dies für die Zukunft.<br />
Nur für 14 Prozent der Befragten ist das Ladesäulenthema<br />
nicht relevant. Gründe hierfür sind beispielsweise<br />
Innenstadtlagen oder gemietete Objekte,<br />
für die Vermieter zuständig sind. Bis zum<br />
nächsten Jahr plant mehr als ein Drittel der befragten<br />
Handelsunternehmen, zwischen 51 und<br />
300 neue Ladestationen zu errichten. Weitere<br />
zehn Prozent wollen über 300 Neueinrichtungen<br />
Der Foodservice-Markt ist derzeit massiv im<br />
Umbruch. Wachsende Urbanisierung,<br />
Mobilität und Digitalisierung führen zu neuen<br />
Verzehrgewohnheiten.“ Davon ist der Kartoffelverarbeiter<br />
Aviko überzeugt. „Lebensmittelhändler,<br />
Online-Plattformen und Food-Startups dringen<br />
in klassische Gastro-Bereiche vor. Hohe Inflation<br />
und steigende Lebenshaltungskosten<br />
verändern das Konsumklima zusätzlich“, so Aviko<br />
weiter. Deshalb hat das Unternehmen jetzt<br />
einen umfangreichen Markt-Report veröffentlicht.<br />
Darin werden die Entwicklungen einzelner<br />
Bereiche wie „zu Hause kochen“, „auswärts essen“<br />
und „liefern lassen/mitnehmen“ betrachtet<br />
sowie deren Wechselwirkungen untereinander.<br />
umsetzen. Der Anteil der HPC-Ladestationen, so<br />
genannter High Power-Charger, im Handel ist innerhalb<br />
eines Jahres von zehn auf 21 Prozent gestiegen.<br />
Der Anteil von Schnell-Ladesäulen mit<br />
DC-Technologie liegt damit inzwischen bei über<br />
50 Prozent auf Handelsparkplätzen. Allerdings<br />
lassen sich 71 Prozent der Händler den Strom-<br />
Service nun bezahlen, im Vergleich zu 42 Prozent<br />
im vergangenen Jahr. Der Anteil der Unternehmen,<br />
die den Ladestrom vergünstigt für ihre<br />
Kundschaft anbieten, ist von 26 auf 14 Prozent<br />
zurückgegangen. Nur noch elf Prozent der Handelsunternehmen<br />
geben den Ladestrom laut<br />
Whitepaper kostenfrei ab. Immerhin 42 Prozent<br />
nennen das Geschäftsmodell Stromtankstelle als<br />
Grund für den Aufbau von Ladeinfrastruktur.<br />
Aus dem Essverhalten der Deutschen, zu dem der Kartoffelverarbeiter Aviko einen Markt-Report veröffentlicht hat,<br />
ergeben sich Learnings für alle, die hier zu Lande erfolgreich gastronomische Angebote machen wollen.<br />
Aviko mit neuem Markt-Report<br />
zum Essverhalten in Deutschland<br />
Dabei zeichne sich als langfristige Entwicklung<br />
ab, dass immer mehr Mahlzeiten zu Hause statt<br />
im Restaurant verzehrt würden. Das bedeute aber<br />
nicht automatisch, dass sie auch vom Verbraucher<br />
selbst gekocht werden. Zunehmend handele<br />
es sich um „Dining-at-Home“-Pakete, Take-away<br />
oder Liefergerichte. Und wenn Verbraucher doch<br />
mal auswärts essen gehen, dann hauptsächlich<br />
wegen des Gemeinschaftsgefühls und um sich<br />
etwas zu gönnen. Deshalb spielen Faktoren wie<br />
Erlebnis, Ambiente, Service, Qualität, Gesundheit<br />
und Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle.<br />
Der Aviko Report „So profitierst du vom neuen<br />
Essverhalten deiner Gäste“, kann auf www.aviko.<br />
de kostenlos heruntergeladen werden.<br />
SHORT NEWS + PEOPLE<br />
•<br />
Ein Gutachten, das im Auftrag des<br />
Markenverbandes erstellt wurde, sieht erhebliche<br />
Folgen bei Umsetzung des Kinder-<br />
Lebensmittel-Werbegesetzes. Dieses hatte<br />
das Bundesministerium für Ernährung und<br />
Landwirtschaft präsentiert. Das Düsseldorfer<br />
Institut für Wettbewerbsökonomie zeigt<br />
auf, dass 74 Prozent der Bruttowerbeumsätze<br />
mit Lebensmitteln künftig entfallen<br />
würden. Das entspreche einem Bruttowerbeverlust<br />
von rund drei Milliarden Euro.<br />
•<br />
Die Münchner Brauereigruppe Paulaner<br />
hat sich von ihrem Vorsitzenden der Geschäftsführung,<br />
Jörg Lehmann, getrennt.<br />
Nach unterschiedlichen Auffassungen mit<br />
den Eigentümern, dem niederländischen<br />
Heineken-Konzern und der Unternehmensgruppe<br />
Schörghuber, werde Lehmann Ende<br />
September ausscheiden. Lehmann leitete die<br />
Paulaner-Geschäftsführung seit 2018.<br />
•<br />
In Deutschland startet Bees, digitale<br />
B2B-Plattform von Anheuser-Busch InBev,<br />
jetzt durch. Bees zähle bereits zu den zehn<br />
größten Online-Marktplätzen der Welt, so<br />
der Brauereikonzern. Premiere feierte Bees<br />
auf der 30. Getränke-Fachmesse für Handel<br />
und Gastronomie in Löbau, mit Getränke<br />
Mayer als erstem Umsetzungspartner.<br />
•<br />
Der Online-Supermarkt Knuspr senkt den<br />
Mindestbestellwert für Lieferungen: Am<br />
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag werde<br />
ab sofort ab 29 Euro Warenwert und von<br />
Freitag bis Montag ab 39 Euro geliefert.<br />
•<br />
Vom 14. bis 16. September <strong>2023</strong> trifft<br />
sich die internationale Tabakbranche zur<br />
nächsten Ausgabe des Messe-Duos Inter-<br />
Tabac und Inter-Supply in der Messe Dortmund.<br />
Nun kommt ein weiterer Stand eines<br />
neuen Partners hinzu: der Cigar Smoking<br />
World Championship, CSWC. Die Organisation<br />
veranstaltet die „Weltmeisterschaft im<br />
langsamen Rauchen einer Zigarre“.<br />
•<br />
Die Hall of Vape, E-Zigaretten-Messe in<br />
der Messe Stuttgart, ist am ersten Mai-Wochenende<br />
über die Bühne gegangen. Sie bot<br />
die neuesten Trends und Entwicklungen<br />
rund um E-Zigaretten , Liquids und Zubehör.<br />
Mit mehr als 180 Ausstellern aus der ganzen<br />
Welt und tausenden Besuchern bot die<br />
Messe die Gelegenheit, rund um die risikoreduzierte<br />
Alternative zu diskutieren.<br />
•<br />
Ende April veranstaltete Pizza-Hersteller<br />
Nestlé Wagner die „Wagner Creator Days“.<br />
Die Pizza-Experten luden dazu „Content<br />
Creator“ von neun reichweitenstarken<br />
Accounts in den Stammsitz im saarländischen<br />
Nonnweiler ein, um sich auszutauschen,<br />
das Unternehmen besser kennenzulernen<br />
und Content für die Plattformen<br />
Instagram, Tik Tok, You Tube, Snapchat und<br />
Pinterest zu produzieren.<br />
•<br />
Der Food-Lieferdienst Delivery Hero rechnet<br />
nach einem schwachen ersten Quartal<br />
mit besseren Geschäften im Verlauf des<br />
Jahres. Das Wachstum werde sich von Quartal<br />
zu Quartal beschleunigen, so Unternehmenschef<br />
Niklas Östberg. Der Umsatz stieg<br />
währungsbereinigt auf 2,5 Milliarden Euro.<br />
Fotos: EHI, Aviko, Aral, StMGP, Arla
Fotos: 7-Eleven, Alimentation Couche-Tard<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Das <strong>Convenience</strong>-Geschäft<br />
in Deutschland ist schon<br />
seit vielen Jahren international geprägt. Das<br />
zeigt nicht zuletzt ein Blick in den Tankstellen-<br />
Markt. Hier sind die internationalen Verflechtungen<br />
selbstverständlich. Im dazugehörigen<br />
<strong>Convenience</strong>-Geschäft an Tankstellen aber<br />
auch in anderen Bereichen des Marktes ist der<br />
internationale Einfluss nicht ganz so deutlich,<br />
oder die internationalen Unternehmen arbeiten<br />
hier mit langjährigen „eingedeutschten“<br />
Konzepten, die zu einem Großteil auch in den<br />
deutschen Tochterunternehmen entstanden<br />
beziehungsweise auf hiesige Verhältnisse hin<br />
über längere Zeiträume adaptiert wurden.<br />
Für Aufsehen gesorgt<br />
Jetzt jedenfalls sorgt die geplante Übernahme der<br />
deutschen Total-Tankstellen durch den <strong>Convenience</strong>-erfahrenen<br />
kanadischen Konzern Alimentation<br />
Couche Tard, ebenso wie die Ankündigung<br />
von 7-Eleven, nach Deutschland kommen<br />
zu wollen, für viel Aufsehen.<br />
Seinen Gestaltungswillen in Richtung der<br />
deutschen <strong>Convenience</strong>-Branche an Tankstellen<br />
machte Couche Tard sehr deutlich: „Wir werden<br />
in der Region ein erfolgreiches globales Einzelhandelsgeschäft<br />
aufbauen. Wir sehen dies als eine<br />
starke geografische Position, passend in unser bestehendes<br />
europäisches Netzwerk, das es uns ermöglichen<br />
wird, in einigen europäischen Ländern,<br />
den stärksten Volkswirtschaften, zusammenzuwachsen<br />
. Wir kommen in unserer Vision<br />
voran, das bevorzugte Reiseziel für Komfort und<br />
Mobilität zu werden“, sagte Brian Hannasch,<br />
President und Chief Executive Officer von<br />
Alimentation Couche-Tard dazu.<br />
Ein zweiter Anlauf<br />
Bei Alimentation Couche Tard ist es der zweite<br />
Anlauf dieser Art. Bereits im April 2012 titelte<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> „Couche-Tard – Begehrlicher<br />
Blick nach Deutschland“. Damals zitierte unsere<br />
Zeitung den früheren CFO des kanadischen Konzerns<br />
mit den Worten. „Deutschland ist klar auf<br />
unserem Radar und ganz oben auf der Liste“. Worauf<br />
man damals die Hoffnung stütze und es dann<br />
doch nicht dazu kam, blieb allerdings unklar. Klar<br />
7-Eleven verfügt weltweit über umfangreiche Erfahrungen<br />
bei der Versorgungen mobiler Kunden.<br />
ist jetzt allerdings, dass man mit Total Energies<br />
starten will. Dabei wird es spannend, ob man hier<br />
zu Lande auch die <strong>Shop</strong>-Marke der Total weiterführt<br />
oder sich mit eigener Marke, wie beispielsweise<br />
dem in Skandinavien erfolgreichen Circle<br />
K-Konzept, erfolgreich etablieren will.<br />
Beim 7-Eleven sind aktuell deutlich mehr<br />
Fragen offen. Nämlich welche Bereiche des deutschen<br />
<strong>Convenience</strong>-Marktes das Unternehmen<br />
konkret ansteuert und ob es darauf abzielt, bestehende<br />
Standorte zu übernehmen, oder mit Hilfe<br />
der Franchise-Nehmer neue Standorte entwickeln<br />
will. Stellung dazu nehmen wollte das Unternehmen<br />
gegenüber CS derzeit nicht. Auf jeden<br />
Fall ist die Ankündigung, nach Deutschland<br />
kommen zu wollen, die erste offizielle Botschaft<br />
dieser Art des Unternehmen selbst.<br />
Unter der Marke 7-Eleven laufen weltweit etwa<br />
83.000 <strong>Shop</strong>s und das als Tankstellen-<strong>Shop</strong>s<br />
und als Standlone, als <strong>Shop</strong>s in der City, aber auch<br />
an Flughäfen und Bahnhöfen, oder in Hotels. Mit<br />
einem starken Filialnetz und innovativen Produkten<br />
wolle 7-Eleven ein größeres <strong>Convenience</strong>-Angebot<br />
in Deutschland schaffen, sagt das<br />
Unternehmen. Dafür suche man „nach geeigneten<br />
finanzstarken Franchise-Partnern“. Voraussetzung<br />
sei „ein bestehendes Einzelhandels-,<br />
Gastronomie- und/oder Hotelbetriebskonzept<br />
und die Leidenschaft für <strong>Convenience</strong> Food“, ergänzte<br />
das Unternehmen und ließ damit offen,<br />
ob es nur an den entsprechende Standorten interessiert<br />
ist, oder vielleicht sogar die Filialen anderer<br />
Ketten und Konzepte übernehmen will. Unternehmensgründer<br />
und Einzelbetreiber dürften<br />
daher wohl aktuell als Gesprächspartner für die<br />
US-Amerikaner eher nicht gefragt sein.<br />
Der deutsche Markt wurde zwar vor etwa<br />
Fortsetzung Titelstory<br />
INTERNATIONALE<br />
PLAYER STEHEN<br />
VOR DER TÜR<br />
„<strong>Convenience</strong> Food<br />
ist ein globaler<br />
Trend und<br />
ein wachsender<br />
Markt.“<br />
Ken Wakabayashi<br />
7-Eleven International Co-CEO<br />
zwanzig Jahren von dem Unternehmen schon<br />
einmal eruiert, aber damals war die Konstellation<br />
anders. Zu dieser Zeit hatte das norwegisches<br />
Handelsunternehmen Reitan einen Master-Franchise<br />
Vertrag, der auch für Deutschland galt. Die<br />
Norweger hatten überlegt, auch nach Deutschland<br />
zu kommen, legten diese Pläne aber ad acta.<br />
7-Eleven will expandieren<br />
Jetzt sieht die Sache wohl anders aus, allerdings<br />
ist nicht klar, ob der Wunsch von 7-Eleven, sich<br />
hier zu Lande zu etablieren auch auf Kenntnissen<br />
des Marktes und seiner besonderen Herausforderungen<br />
beruht, oder nur auf reinen „Zahlenspielen“.<br />
Auf rechnerischer Basis jedenfalls sieht das<br />
Unternehmen für das eigenen Geschäft offenbar<br />
eine sehr großes Potenzial: „Der deutsche Umsatz<br />
in diesem Segment wird im Jahr <strong>2023</strong> rund<br />
10,53 Milliarden Euro betragen, für 2027 wird<br />
ein Marktvolumen von 11,9 Milliarden Euro<br />
prognostiziert. Dies entspricht einem jährlichen<br />
Umsatzwachstum von 3,1 Prozent.“, zitiert der<br />
Handelskonzern Zahlen von Statista. Hier könnte<br />
wohl auch ein Problem liegen. Denn diese zitierten<br />
Zahlen beziehen sich auf den gesamten<br />
Lebensmittel-Handel und nicht auf die C-Branche.<br />
Dieses Zahlenspiel führte wohl auch dazu<br />
dass in der Publikumspresse bezüglich der Ankündigungen<br />
häufig davon die Rede war, 7-Eleven<br />
wolle hier zu Lande gegen Rewe, Edeka und<br />
Aldi antreten. Dabei macht das Unternehmen eigentlich<br />
klar, wo es hingehört: „7 Eleven ist führend<br />
in der <strong>Convenience</strong>-Einzelhandelsbranche“.<br />
Chancen und Risiken<br />
Ob diese Widersprüche nur eine Randnotiz sind,<br />
oder auf falsche Erwartungen hinweisen, wird<br />
sich zeigen. Es muss also abgewartet werden, ob<br />
7-Eleven selbst den Unterschied zwischen <strong>Convenience</strong>-Food<br />
und dem hier zu Lande in <strong>Convenience</strong>-Stores<br />
verkauften Food wirklich bei seiner<br />
Ankündigung berücksichtigt hat.<br />
In dem Einstieg der Top-Player hier zu Lande<br />
stecken also Risiken für die Wettbewerber – aber<br />
auch Chancen für Partner in allen C-Segmenten<br />
und darüber hinaus. Und trotz aller Fragen sollte<br />
die hiesige C-Branche nicht darauf setzen, dass<br />
sich beide Player schnell wieder abwenden.<br />
Titelstory | <strong>03</strong><br />
Verdoppelte Ladepunkte<br />
Aral will die Anzahl seiner ultraschnellen<br />
Ladepunkte bundesweit<br />
im laufenden Jahr auf 3.000 verdoppeln.<br />
Dafür werde man bis zu<br />
100 Millionen Euro investieren, so<br />
der Konzern. Die Ladesäulen stehen<br />
allerdings nicht nur an Tankstellen,<br />
sondern auch an Supermärkten<br />
oder Restaurants. Geplant<br />
seien Ladeleistungen von bis zu<br />
300 Kilowatt. Damit könnten<br />
Autofahrer bei entsprechender<br />
Fahrzeugtechnik innerhalb von<br />
zehn Minuten grünen Strom für<br />
eine Reichweite von bis zu 350<br />
Kilometern beziehen, hieß es. Die<br />
E-Mobilität entwickele sich auch<br />
für Tankstellenimmer mehr zum<br />
Geschäft. So habe Aral sein Ladenetz<br />
im zweiten Halbjahr 2022 um<br />
50 Prozent auf knapp über 1.300<br />
Ladepunkte vergrößert. Zugleich<br />
habe man doppelt so viel Strom<br />
abgesetzt wie im ersten Halbjahr.<br />
Mehrweg fürs Klima<br />
Die Mehrweg-Allianz hat ihre große<br />
Kampagne „Mehrweg ist Klimaschutz“gestartet.<br />
Der Einsatz<br />
klimafreundlicher Mehrwegflaschen<br />
sei wichtiger denn je. Mit der<br />
Aktion sollen Verbraucher zum<br />
Mitmachen bewegt werden. Zudem<br />
fordert die Allianz aus Umwelt- und<br />
Branchenverbänden Umweltministerin<br />
Steffi Lemke auf, die im<br />
Koalitionsvertrag vereinbarte<br />
Mehrwegförderung für Getränke<br />
umzusetzen: Durch eine 20 Cent-<br />
Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen,<br />
Dosen und Getränkekartons<br />
zusätzlich zum Pfand. Der Mehrweg-Boykott<br />
von Discountern wie<br />
Aldi oder Lidl sei nicht hinnehmbar<br />
und Hauptgrund für die Mehrwegquote<br />
von rund 43 Prozent.<br />
Fillibri für den <strong>Shop</strong><br />
Gemeinsam mit den Westfalen-<br />
Tankstellen hat Fillibri jetzt ein<br />
neues Pilotprojekt im <strong>Convenience</strong>-<br />
Bereich gestartet: An fünf Tankstellen<br />
in Münster bietet die App<br />
nicht nur die Möglichkeit, den<br />
Tank- oder Waschvorgang digital<br />
zu bezahlen. Über Fillibri kann nun<br />
auch beispielsweise der Kaffee aus<br />
dem Auto heraus vorab mit dem<br />
Smartphone ausgewählt, bezahlt<br />
und danach umgehend in der Tankstelle<br />
abgeholt werden. Kurzfristig<br />
soll das Feature nicht nur in weiteren<br />
Tankstellen der Westfalen AG,<br />
sondern auch deutschlandweit in<br />
Zusammenarbeit mit anderen<br />
Tankstellenmarken ausgerollt werden.<br />
In den nächsten Monaten<br />
werde die Fillibri-App zudem um<br />
ein ganzheitliches <strong>Shop</strong> & Go-Feature<br />
erweitert. In der Tankstelle<br />
einkaufen und per Smartphone<br />
bezahlen, das sei das erklärte Ziel.<br />
Tegut übernimmt Basic<br />
Tegut, Betreiber der Teo Smartstores<br />
und von <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s,<br />
übernimmt das in wirtschaftliche<br />
Probleme geratene Biohandels-Unternehmen<br />
Basic. Tegut übernimmt<br />
19 Standorte, sowie alle<br />
rund 500 Mitarbeitenden in den<br />
Basic Märkten und der Zentrale in<br />
München. Nach erfolgter Zusage<br />
des Bundeskartellamts und Annahme<br />
des Insolvenzplans sollen beide<br />
Unternehmen nach und nach zusammenwachsen.<br />
Für Tegut-Chef<br />
Thomas Gutberlet steht fest:<br />
„Tegut und Basic passen hervorragend<br />
zusammen. Wir werden die<br />
bestehenden Märkte gemeinsam<br />
mit den Basic-Mitarbeitenden<br />
nach und nach weiterentwickeln<br />
und voneinander lernen.“
04 | Handel + People<br />
PEOPLE<br />
Daniel Kaddik<br />
ergänzt seit<br />
April das Team des Bundesverbands<br />
freier Tankstellen, bft, als<br />
Geschäftsführer. Er werde künftig<br />
von Berlin aus die politische Arbeit<br />
ausbauen und die strategische und<br />
kommunikative Weiterentwicklung<br />
des Verbands vorantreiben.<br />
LEKKERLAND<br />
KÄMPFT MIT<br />
DER KRISE<br />
Lekkerland verzeichnete im Geschäftsjahr<br />
2022 eine Umsatzsteigerung unterhalb der<br />
Inflationsrate. Das Geschäft in drei weiteren<br />
Märkten entwickelte sich stabil. Text Martin Heiermann<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Lekkerland ist mit der Umsatzentwicklung 2022 zufrieden.<br />
Tibor Raatz<br />
wechselt innerhalb<br />
von Anheuser-Busch InBev<br />
die Funktion und übernimmt in<br />
Deutschland die Aufgabe des Off-<br />
Trade Direktors. Bislang war er in<br />
verschiedenen Führungspositionen<br />
für die Brauerei tätig. Raatz gelte<br />
als Branchenspezialist und langjähriger<br />
Kenner des Konzerns.<br />
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G13952 ISSN 0948–8855<br />
Trotz des vergangenen Krisenjahres behauptete sich der Lekkerland-Mutterkonzern<br />
Rewe 2022 relativ gut. Allerdings war der<br />
Gewinn des Handelsunternehmens rückläufig, wie die Kölner mitteilten. Immerhin<br />
steigerte die Gruppe ihren Umsatz um 10,4 Prozent auf fast 85 Milliarden<br />
Euro. Weniger gut lief es bei der Konzerntochter, dem <strong>Convenience</strong>-Dienstleister<br />
Lekkerland, im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022. Zwar steigerten die Frechener<br />
ihren Gesamtumsatz auf 14,2 Milliarden Euro. Doch mit einer Wachstumsrate<br />
von 4,2 Prozent lag der im Außer-Haus-Markt aktive Großhändler deutlich<br />
unter der Inflationsrate von 6,9 Prozent in Deutschland beziehungsweise von 8,3<br />
Prozent in den Staaten der Europäischen Union.<br />
Umsatzplus in Deutschland bei 3,7 Prozent<br />
In Deutschland erzielte Lekkerland nach eigenen Angaben einen Umsatz von<br />
8,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022. Im Jahr zuvor waren es 8,2 Milliarden<br />
Euro hier zu Lande. Der Umsatz stieg entsprechend um knapp 3,7 Prozent und<br />
lag damit bei gut der Hälfte der Inflationsrate. Zu dem sich daraus ergebenden Absatzrückgang<br />
wollte sich das Unternehmen auf Anfrage von <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
nicht äußern. Auch zur Entwicklung der Sortiments- und Geschäftsbereiche<br />
wollten die Frechener gegenüber dieser Zeitung keine Stellung beziehen. Man<br />
kommuniziere keine Details der Entwicklung. Allerdings sei das Unternehmen<br />
mit der Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr angesichts des herausfordernden<br />
wirtschaftlichen Umfelds zufrieden, kommentierte Lekkerland.<br />
MEHRWEG-WÄCHTER<br />
REICHT KLAGE EIN<br />
Valora hat sich mit Back Werk gegenüber der<br />
DUH verpflichtet, die Mehrwegangebotspflicht<br />
einzuhalten. Andere Branchenunternehmen wollten<br />
das nicht tun. Jetzt klagt die Umwelthilfe. Text Martin Heiermann<br />
Barbara Metz von der DUH sieht die Branchenunternehmen<br />
in der Mehrweg-Pflicht.<br />
Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften<br />
für To-go-Speisen und -Getränke<br />
lassen zu wünschen übrig. Das ist jedenfalls die Einschätzung<br />
der Deutschen Umwelthilfe, DUH. Sie basiert auf<br />
Testbesuchen, die die Organisation in 17 Stores des Außer-<br />
Haus-Marktes selbst durchgeführt hat. Unzufrieden war die<br />
DUH demnach mit einer ganzen Reihe von Anbietern, etwa<br />
mit Back Werk, einer <strong>Shop</strong>-Marke der Valora, mit Starbucks,<br />
Yorma‘s und auch den getesteten Standorten der Rewe und<br />
Edeka. Negativ fielen darüber hinaus die Kino-Betreiber<br />
Cinestar, Cineplex und Cinemaxx auf. Deutlich besser<br />
schnitten bei den Testbesuchen Kamps, Tchibo oder auch<br />
McDonalds ab. „Nachgebessert haben inzwischen die Unternehmen<br />
Backwerk / Valora und Cineplex ihr Mehrwegangebot“,<br />
teilt die Umweltorganisation mit. Beide hätten<br />
zudem gegenüber der DUH für die Zukunft Verstöße gegen<br />
die Mehrwegangebotspflicht ausgeschlossen.<br />
Auch in den anderen europäischen Staaten, in denen der Dienstleister mit Tochtergesellschaften<br />
vertreten ist – in den Niederlanden, in Belgien und Spanien –<br />
sehen die Zahlen nicht grundsätzlich anders aus. In den Niederlanden gab es<br />
leichte Umsatzzuwächse von 2,9 Milliarden Euro auf drei Milliarden Euro. In Belgien<br />
stabilisierte sich der Umsatz bei 1,8 Milliarden Euro. Nur in Spanien gab es<br />
auf relativ geringem Niveau ein klares Umsatzplus. Die Tochtergesellschaft Conway<br />
legte 2022 von 680 Millionen Euro auf 980 Millionen Euro zu. Begünstigt<br />
wurde das Wachstum durch eine spanische Inflationsrate von 8,3 Prozent.<br />
Mehrwegangebotspflicht verzeichnet geringe Nachfrage<br />
Neben der problematischen Geschäftsentwicklung scheint es bei Lekkerland<br />
auch in Sachen Mehrweg für To-go-Speisen und -Getränke nicht immer rund zu<br />
laufen. Die Deutsche Umwelthilfe reklamierte eine fehlende Einhaltung der Gesetzesvorgaben<br />
durch die Muttergesellschaft Rewe und deren Mehrweg-Partner<br />
„Einfach Mehrweg“. Dieses System wird auch von dem <strong>Convenience</strong>-Großhändler<br />
genutzt. Die System-Betreiber, Sykell und Interzero, äußerten sich auf Anfrage<br />
von <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> nicht zu eventuellen Problemen. Fabian Schinke, Director<br />
Category Foodservice Lekkerland, betonte allerdings, man erhalte „positive<br />
Rückmeldungen“ „mit Blick auf die bequeme und einfache Umsetzung der<br />
Mehrwegangebotspflicht im Rahmen der Lösung“. Die Kunden würden aber von<br />
einer – bislang – relativ geringen Nachfrage berichten. Nutzer des Systems sind<br />
unter anderen Avia und Oil, ebenso Formate von Valora sowie weitere Anbieter.<br />
Coffee-To-Go-Becher sind Teil des Problems,<br />
lassen sich aber durch Mehrweg ersetzen.<br />
„Fadenscheinige Argumente“<br />
Darauf wollten sich einige andere Anbieter nicht einlassen.<br />
Entsprechend reichte der Umwelt- und Verbraucherschutzverband<br />
gegen Starbucks, Rewe, Edeka Fromm,<br />
Cinestar und Yormas nun Klage ein. Auf Anfrage wollte sich<br />
beispielsweise Rewe zu den Vorwürfen der Umwelthilfe<br />
nicht äußern. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der<br />
DUH, kommentierte das Vorgehen ihres Verbands: „ Es ist<br />
erschreckend, dass millionenschwere Unternehmen wie<br />
Starbucks, Rewe, Cinestar oder Yormas mit Klagen dazu gezwungen<br />
werden müssen, sich an geltendes Recht zu halten.<br />
Anstatt konsequent das Mehrwegangebot nachzubessern,<br />
werden Anwaltskanzleien hinzugezogen, um die eigenen<br />
Fehler mit fadenscheinigen Argumenten zu<br />
rechtfertigen. Das akzeptieren wir nicht.“ Da die Mehrwegangebotspflicht<br />
im Außer-Haus-Markt weiterhin von den<br />
Unternehmen nur ungenügend umgesetzt werde, besteht<br />
die Umwelthilfe zudem auf weiteren Maßnahmen und fordert<br />
die Bundesländer auf, ihren Vollzugsaufgaben nachzukommen.<br />
Verstöße seien zu sanktionieren. Nur so werde die<br />
Mehrwegangebotspflicht ernst genommen. „Bis dahin setzen<br />
wir weiterhin auf eigene Kontrollen, rechtliche Maßnahmen<br />
und die Aufklärung von Verbraucherinnen und<br />
Verbrauchern“, kündigt die Organisation an.<br />
Vorwürfe an den Dehoga<br />
Auch beim deutschen Hotel- und Gaststättenverband,<br />
Dehoga, sieht die Umwelthilfe Defizite bezüglich der Mehrwegangebotspflicht.<br />
Sie habe versäumt, ihre Mitglieder zur<br />
Einhaltung zu verpflichten. Das weist der Verband zurück.<br />
Die Mitglieder würden auch auf diesem Feld eigenverantwortlich<br />
und unabhängig agieren. Auch die Verbraucher hat<br />
die DUH in den Blick genommen. Aus einer repräsentativen<br />
Forsa-Umfrage unter Konsumenten im Auftrag des Verbands<br />
gehe hervor, dass 94 Prozent einheitliche Mehrwegsysteme<br />
mit möglichst vielen teilnehmenden Filialen und<br />
eine einfache Handhabung erwarteten. Für 55 Prozent sei<br />
ein niedriger Preis entscheidend.<br />
Fotos: Lekkerland , Bundesverband freier Tankstellen, Anheuser Busch InBev, Deutsche Umwelthilfe
Fotos: Bringoo<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
IN LEIPZIG ODER KÖLN<br />
Ende 2022 begann Bringoo, Lebensmittel<br />
aus einer Globus Markthalle zu liefern. Die<br />
Partnerschaft hat sich wohl für beide Seiten<br />
positiv entwickelt. Nun werden weitere<br />
Globus-Standorte mitmachen. Text Martin Heiermann<br />
Das im Saarland<br />
beheimatete<br />
Handelsunternehmen Globus, Betreiber<br />
von so genannten Großflächen,<br />
startete Ende vergangenen Jahres eine<br />
Kooperation mit dem Lebensmittel-<br />
Lieferservice Bringoo. Zunächst wurde<br />
das Projekt am Standort Leipzig-Seehausen<br />
verortet. Dort startete der<br />
Home-Delivery-Service seine Dienstleistung<br />
aus der Globus-Markthalle<br />
heraus. Seit Dezember werden den<br />
Kundinnen und Kunden Food-Produkte<br />
aus dem Globus-Sortiment –<br />
über die App bestellt – zu Hause zugestellt.<br />
Oder sie können im Markt abgeholt<br />
werden. Bis zu 25.000 Artikel<br />
sind im Angebot.<br />
Kooperation in Köln<br />
Nun, rund ein halbes Jahr später, hat<br />
die Kooperation die Grenzen Leipzigs<br />
längst überschritten, wie Robert Kosobucki,<br />
Mit-Gründer und -Inhaber von<br />
Bringoo, gegenüber <strong>Convenience</strong><br />
<strong>Shop</strong> bestätigt. Die Dienstleistung von<br />
Globus und Bringoo werde inzwischen<br />
auch in Mannheim, Heidelberg<br />
und Wiesental Waghäusl angeboten.<br />
Die nächste Erweiterung der Zusammenarbeit<br />
war im April bereits in Planung.<br />
Die Partnerschaft werde auf<br />
Köln ausgedehnt, wo Bringoo bereits<br />
aktiv war. „Wir sind zuversichtlich,<br />
dass die Zusammenarbeit auch hier erfolgreich<br />
sein wird und weitere Vorteile<br />
für beide Unternehmen und ihre<br />
Kunden bringen wird“, kommentiert<br />
der Mitgründer.<br />
„Ein wichtiges Zwischenergebnis<br />
der Zusammenarbeit ist auch, dass<br />
Globus durch die Nutzung der Bringoo-Plattform<br />
seine Abholstationen<br />
besser auslasten kann, während gleichzeitig<br />
ein einfacher neuer Omnichannel-Zugang<br />
für Kunden geschaffen<br />
wird“, erläutert Kosobucki weiter und<br />
verweist damit auf die Synergieeffekte<br />
für die Globus C&C Stationen.<br />
Insgesamt habe sich die Bestellresonanz<br />
rasch entwickelt, denn die<br />
Globuskunden hätten zuvor keinen<br />
Zugang zu Onlineservices gehabt, ist<br />
von Bringoo zu hören. Sie kommen<br />
vorwiegend aus dem Umland in die<br />
Markthallen. Der Warenkorb liege<br />
durchschnittlich bei über 90 Euro mit<br />
einem hohen Anteil Frische auch von<br />
Thekenware und Fisch. Die Routenplanung<br />
für eine effiziente Auslieferung<br />
übernehme inzwischen ein Routenalgorithmus.<br />
Um die Kooperation<br />
Hasib Khan,<br />
Robert Kosobucki<br />
und<br />
Christian Puell<br />
(v.l.) haben die<br />
Kooperation<br />
mit Globus auf<br />
die Schiene<br />
gesetzt.<br />
Globus-Kunden können sich in Mannheim, Heidelberg und<br />
seit kurzem auch in Köln von Bringoo Lebensmittel liefern<br />
lassen. Oder diese an Click & Collect-Stationen abholen.<br />
technisch zu realisieren, haben Bringoo<br />
und Globus– beziehungsweise der<br />
Globus-Partner Spryker – Schnittstellen<br />
in ihre Software integriert. So können<br />
Bestands- und Sortimentsdaten –<br />
neben den Bestelldaten – in Echtzeit<br />
übermittelt werden. Bringoo könne<br />
eine Lieferung durch Einsparung von<br />
Hubs, Warenverfall und Kommissionierung<br />
profitabel ausgestalten.<br />
Handel | 05<br />
Mehr E-Food-Angebote<br />
Der Markt für E-Food ist weiter in<br />
Bewegung. Der Online-Supermarkt<br />
Picnic liefert nun auch in Hamburg.<br />
Dieser Schritt markiere den Beginn<br />
einer deutschlandweiten Expansion,<br />
die dieses Jahr auch Berlin, die<br />
Region rund um Frankfurt und<br />
Bremen einschließe. Quick Commerce<br />
Anbieter Getir kündigt nach<br />
der Übernahme von Gorillas die<br />
Zusammenlegung des Filialnetzes<br />
an. Nutzer in Deutschland, Großbritannien,<br />
den Niederlanden und<br />
New York City sollen weiter über<br />
beide Apps bestellen können. Nach<br />
seinem Deutschlandstart hat der<br />
norwegische Online-Supermarkt<br />
Oda seinen nächsten Expansionsschritt<br />
bekannt gegeben. Ab sofort<br />
können Haushalte in Braunschweig,<br />
Salzgitter und Wolfenbüttel<br />
bestellen. Im Sommer werde die<br />
Belieferung von Wolfsburg, Peine,<br />
Hannover und Gifhorn starten.<br />
Starke Eigenmarken<br />
Der Edeka-Verbund konnte im<br />
vergangenen Geschäftsjahr trotz<br />
eines preisgetriebenen Marktumfelds<br />
stabile Wachstumswerte<br />
erzielen. Die Gesamterlöse im<br />
Verbund stiegen auf 66,2 Milliarden<br />
Euro. Das ist ein Plus von 3,5<br />
Milliarden Euro. Insbesondere die<br />
Edeka-Eigenmarken wurden 2022<br />
nachgefragt. Auch dank dieser<br />
Entwicklung konnten Lieferausfälle<br />
der Markenindustrie kompensiert<br />
und das Preisniveau stabilisiert<br />
werden. Besonders stark<br />
entwickelte sich Netto Marken-<br />
Discount mit einem Umsatzplus<br />
von 1,1 Milliarden Euro auf 15,8<br />
Milliarden Euro. Man bleibe auch<br />
<strong>2023</strong> der Anwalt der Verbraucher,<br />
so Edeka-Chef Markus Mosa.<br />
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23013_HA_blu-2.0_<strong>Convenience</strong><strong>Shop</strong>_291x2<strong>03</strong>mm_RZ.indd 1 20.04.23 10:16
06 | Handel<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong><br />
MCS launcht Connector<br />
Die MCS verbessert und erweitert<br />
ihre Mediathek. Das kündigte<br />
Geschäftsführer Torsten Eichinger<br />
jetzt an. Das überarbeitete Angebot,<br />
das Tankstellen-Kunden helfen soll,<br />
ihre digitale Performance zu optimieren,<br />
sollte im Laufe des vergangenen<br />
Monats an den Start gehen.<br />
Das modernisierte Tool läuft seit<br />
dem Neustart unter der Bezeichnung<br />
Connector, so die Mitteilung<br />
der MCS. Mit der erneuerten<br />
Mediathek sollen die <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />
die Möglichkeit erhalten, ihr<br />
Marketing gegenüber den Konsumentinnen<br />
und Konsumenten auszubauen.<br />
Das erweiterte Angebot<br />
sei für die Kunden der MCS wie<br />
bisher auch kostenfrei, betonen die<br />
Offenburger. Connector ist nach<br />
Angaben der MCS eine Plattform<br />
für die umfangreiche Kommunikation<br />
mit den Kunden, die sowohl<br />
innerhalb als auch außerhalb der<br />
<strong>Shop</strong>s stattfinden kann. Über Connector<br />
sollen sich alle so genannten<br />
Touchpoints direkt ansteuern lassen.<br />
Aktionen sollen einfach über<br />
Knopfdruck auf Digital-Signage-<br />
Monitore an den Tankstellen und<br />
darüber hinaus in den Sozialen<br />
Medien beworben werden können.<br />
Stopp für Cannabis-Pläne<br />
Die weit gehenden Pläne zur Legalisierung<br />
von Genusscannabis in<br />
Deutschland sind vorerst gestoppt<br />
worden. Wichtigster Grund sind<br />
EU-rechtliche Probleme. Damit sind<br />
auch die Vermarktungsabsichten<br />
für Genusscannabis vieler Unternehmen<br />
vom Tisch. Hersteller und<br />
Handel stellten sich bereits auf<br />
einen neuen Milliardenmarkt ein.<br />
Auch der Tabakwarenhandel war<br />
interessiert. Übrig bleibt die Erlaubnis<br />
des privaten Besitzes und Anbaus<br />
von Cannabis. Zudem soll der<br />
Anbau und die Abgabe in so genannten<br />
Cannabis Social Clubs<br />
ermöglicht werden. Dabei handelt<br />
es sich offenbar um genossenschaftlich<br />
organisierte Vereine.<br />
Der Verkauf solle eingeschränkt<br />
werden. Dieser soll nur noch in<br />
bestimmten Modellregionen möglich<br />
und dort für fünf Jahre erprobt<br />
werden. Ursprünglich war geplant,<br />
den Verkauf über lizenzierte Fachgeschäfte<br />
und auch über Apotheken<br />
zu erlauben. Ein Gesetzentwurf<br />
für das Vorhaben steht weiter aus.<br />
Den hatte der Gesundheitsminister<br />
eigentlich bis Ende März angepeilt.<br />
VdeH fordert Klarheit<br />
Der Verband des E-Zigarettenhandels<br />
VdeH kritisiert unklare Definitionen<br />
im Tabaksteuergesetz, das<br />
seit Anfang Juli 2022 in Kraft getreten<br />
ist. Betroffen von unklaren<br />
Definitionen seien insbesondere<br />
„Substitute für Tabakwaren“, also<br />
Erzeugnisse, die zum Konsum eines<br />
Aerosols oder Dampfes geeignet<br />
sind, die durch ein Gerät erzeugt<br />
werde. Dem Verband seien aber<br />
Fälle vorgetragen worden, bei denen<br />
während Kontrollen in Fachgeschäften<br />
auch Hardware beziehungsweise<br />
auch Zubehör hinterfragt wurden.<br />
Mit der Begründung, dass es<br />
sich hierbei um „Komponenten zur<br />
Selbstfertigung von Substanzen zur<br />
Verwendung in E-Zigaretten“ handeln<br />
würde, seien Inhaber und Angestellte<br />
verunsichert worden. Gleichzeitig<br />
würden auf großen Online-<br />
Plattformen sowie in Tankstellen<br />
und Kiosken weiterhin zahlreiche<br />
offensichtlich illegale Produkte<br />
ohne Tabaksteuer und mit Umgehung<br />
des Jugendschutzes angeboten.<br />
So würden dem Staat Steuereinnahmen<br />
in Millionenhöhe entgehen.<br />
VdeH-Geschäftsführer Oliver<br />
Pohland fordert von Politik und Zoll,<br />
Klarheit zu schaffen.<br />
AUF DEM WEG ZUM SMART STORE<br />
Die C-Store-Digitalisierung ist ein großes Zukunftsthema. Der Digital<br />
<strong>Convenience</strong> Day der MCS zeigte einen Markt der Möglichkeiten, zwischen<br />
Verbraucherverhalten, Smart Stores und innovativen Tech-Tools. Text Martin Heiermann<br />
Wie digital<br />
wird die Tankstelle der Zukunft sein?<br />
Wie digital muss sie sein und welche<br />
Technologien sind heute schon verfügbar,<br />
um eine solche Zukunft zu gewährleisten?<br />
Das sind einige Fragen,<br />
die im Mittelpunkt des Digital <strong>Convenience</strong><br />
Day standen, den der <strong>Convenience</strong>-Dienstleister<br />
MCS kürzlich an<br />
seinem Unternehmenssitz im badischen<br />
Offenburg durchführte. Gleich<br />
zu Beginn bezog Geschäftsführer Torsten<br />
Eichinger Stellung: Ohne Digitalisierung<br />
haben die Tankstelle und auch<br />
der Tankstellen-<strong>Shop</strong> keine Zukunft.<br />
Eichinger machte das am Beispiel der<br />
Generation Z, der zehn bis 27-Jährigen<br />
deutlich, die die künftigen <strong>Shop</strong>per<br />
auch in den <strong>Convenience</strong> Stores<br />
seien. Die MCS hatte dazu eine Studie<br />
erstellen lassen. Ergebnis: Die ganz<br />
jungen Verbraucher wünschen sich ein<br />
breites digitales Angebot. Digital Signage<br />
halten mindestens 33 Prozent für<br />
wichtig. Fast die Hälfte der Befragten<br />
erwarten Click & Collect, Scan & Go<br />
oder andere Self-Checkout-Lösungen.<br />
Kostenloses Wlan werde heute selbstverständlich<br />
erwartet, referierte Eichinger.<br />
Und natürlich wünsche sich<br />
die GenZ – die junge Käufergruppe –<br />
einen 24/7 Service, also rund um die<br />
Uhr zugängliche <strong>Shop</strong>s.<br />
Als Nahkauf-Box präsentierte Kesseböhmer seine Smart-Store-Lösung auf dem Gelände<br />
der MCS in Offenburg. Die Box bietet 800 Produkte auf 40 Quadratmetern.<br />
MCS-Geschäftsführer Torsten Eichinger(l.) und Professor Stephan<br />
Rüschen betonten die Notwendigkeit der Digitalisierung.<br />
„Die digitalen Regaletiketten<br />
gibt es derzeit in<br />
zwei Team-Tankstellen,<br />
eine dritte folgt im Mai.“<br />
Edin Osmanovic<br />
Head of Supply Chain Solutions, Panasonic<br />
mated Boxes funktionieren. Einige<br />
Formate würden beides kombinieren.<br />
Geradezu eine „Goldgräberstimmung“<br />
habe sich auf diesem Feld in<br />
den vergangenen Jahren ausgebreitet,<br />
befeuert von Corona, konstatierte der<br />
Professor. In Zeiten des Fachkräftemangels<br />
biete eine solche Entwicklung<br />
natürlich auch klare Vorteile. Entscheidend<br />
für den Erfolg sei die logistische<br />
Steuerung, der Standort – etwa die<br />
ländliche gelegene Tankstelle – und ein<br />
durchdachtes Sortiment.<br />
Mark Wohltmann, Director Global<br />
des weltweiten <strong>Convenience</strong>-Verbandes<br />
NACS, wies auf eine Umorientierung<br />
der Verbraucher hin. Nicht mehr<br />
der Einkauf von Produkten stehe im<br />
Mittelpunkt, sondern immer mehr die<br />
digitale In-Store-Experience. Das habe<br />
für <strong>Shop</strong>-Betreiber zur Folge, dass sie<br />
sich immer wieder einen Überblick<br />
über Technologien verschaffen müssten.<br />
Auf dieser Basis seien sie dann gefordert,<br />
die für ihren Store passenden<br />
Tech-Tools auszuwählen.<br />
Die Smart Store Lösung von Kesseböhmer,<br />
das Micro-Market-Konzept,<br />
stellte Marco Moncado vor. Es bietet eine<br />
Vielzahl von Modulen, die sich<br />
kombinieren lassen. Dazu gehören das<br />
Einchecken ohne App mit Bezahlkar-<br />
Goldgräberstimmung<br />
Mit diesem Stichwort war Eichinger<br />
beim Vortragsthema von Dr. Stephan<br />
Rüschen, Professor in Heilbronn, angekommen,<br />
der über Smart Stores referierte.<br />
Es gebe bereits eine große<br />
Menge an Projekten und auch Konzeptionen<br />
zu dieser Form des automatisierten<br />
Einkaufes, stieg Rüschen in die<br />
Thematik ein. Er und seine Mitarbeiter<br />
hätten derzeit mehr als 77 unterschiedliche<br />
Varianten des Smart Stores<br />
hier zu Lande ausfindig gemacht. Sie<br />
würden entweder nach dem Prinzip<br />
des Walk-in-Angebots oder als Autote,<br />
Warenscanner, Self Ceckout-Kasse<br />
oder Scan & Go. Zusammengeführt in<br />
einem Container, bilden diese Elemente<br />
einen Smart Store, der in Offenburg<br />
bei der MCS zu begehen und bestaunen<br />
war. Auch als Nahkauf-Box<br />
gibt es die Kesseböhmer-Lösung bereits<br />
an vier Standorte in Deutschland.<br />
Weitere sollen folgen.<br />
Eine ergänzendes Tool präsentierte<br />
Carsten Pletz für den norwegischen<br />
Technologie-Anbieter Fygi: Er zeigte<br />
unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten<br />
für Scan & Go in Tankstellen-<br />
<strong>Shop</strong>s, beispielsweise durch das Scannen<br />
eines QR-Codes an einer Kaffeemaschine.<br />
In Norwegen und teilweise<br />
auch schon in Deutschland würde diese<br />
Anwendungen bereits eingesetzt.<br />
Einige weitere Ansätze wurden in<br />
Offenburg diskutiert: Wie der <strong>Shop</strong><br />
im Netz sichtbar wird, machte Joachim<br />
Helfer, Gründer von Advantago, deutlich.<br />
Lea Frank stellte die Möglichkeiten<br />
von Anybill vor, die Store-Kasse<br />
komplett papierlos zu machen und<br />
Thomas Oehring von Novabotics erläuterte<br />
den Einsatz von Robotern.<br />
Und auch die Steuerung der Personalplanung<br />
durch entsprechende Software<br />
war ein Thema, das Wolfgang<br />
Wolkenaer von PEP Balance, ansprach.<br />
Fotos: MCS
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong> Handel | 07<br />
PLAUDERN WIE IM TANTE-EMMA-LADEN<br />
Auch <strong>Shop</strong>-Mitarbeiter berichten oft, dass sie<br />
sich an der Kasse wie Psychologen fühlen, weil<br />
viele Kunden einsam sind. Ein Projekt in<br />
Bayern spürt diesem Effekt hinterher. Text Hans Jürgen Krone<br />
Foto: StMGP<br />
Dass ländliche Nahversorgung<br />
mehr ist als die reine<br />
Versorgung mit Lebensmittel zeigt ein interessantes<br />
Projekt in Bayern. Der dortige Gesundheitsminister<br />
Klaus Holetschek hat Ende April<br />
mit der so genannten „Ratschkasse“ einen „Präventionsschwerpunkt<br />
zu den gesundheitlichen<br />
Folgen von Einsamkeit“ gestartet. Unter dem<br />
Motto „Licht an – Damit Einsamkeit nicht krank<br />
macht“ will das bayrische Gesundheitsministerium<br />
„ein größeres Bewusstsein für die Problematik<br />
schaffen und Hilfsangebote aufzeigen.“<br />
Premiere in Buxheim<br />
Ort des Geschehens ist der Edeka-Supermarkt<br />
Abröll-Groiß im schwäbischen Buxheim. An<br />
diesem speziellen Kassenplatz sollen sich Kunden<br />
beim Bezahlen in aller Ruhe mit den Angestellten<br />
oder untereinander unterhalten können.<br />
Was im hektischen Einkaufsalltag oft stört, soll<br />
hier ausdrücklich erwünscht sein: das freundliche<br />
Gespräch an der Supermarktkasse.<br />
Persönliche Worte erwünscht<br />
Die Kunden sollen so mit dem Verkaufspersonal<br />
mehr als nur Geld und Quittung austauschen –<br />
nämlich auch ein paar persönliche Worte. Bis Juli<br />
soll dieser spezielle Kassenplatz vier Tage die<br />
Woche jeweils zwei Stunden am Vormittag geöffnet<br />
sein. Minister Holetschek erläuterte: „Es<br />
gibt viele Menschen, die sich einsam fühlen und<br />
denen jemand zum Reden fehlt. Der Supermarkt<br />
ist ein Ort der sozialen Begegnung – gerne auch<br />
mal länger.“ Der Minister erläuterte weiter:<br />
„Zahlreiche Studien haben Einsamkeit als Risikofaktor<br />
für körperliche und psychische Krankheiten<br />
identifiziert. Dazu gehören etwa Angststörungen,<br />
Depressionen sowie Bluthochdruck,<br />
Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2 oder<br />
Demenz. Auch deshalb liegt mir das Thema so<br />
am Herzen.“ Nach seinem Eindruck zeigen Beispiele<br />
aus dem fränkischen Schweinfurt oder aus<br />
dem Ausland, dass solche Konzepte sehr gut angenommen<br />
würden.<br />
Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek<br />
hat das Projekt „Ratschkasse“ eröffnet.<br />
Nach internationalen Vorbildern<br />
Der Minister ergänzte: „ In immer mehr französischen<br />
Supermärkten gibt es ‚Blabla-Kassen‘, das<br />
sind ‚langsame Kassen‘, bei denen sich niemand<br />
beeilen muss und auch einmal Zeit für einen<br />
Plausch ist.“ Vorbild waren für die bayerischen<br />
Projekte entsprechende Angebote, die es schon<br />
seit Jahren im Ausland, beispielsweise in den Niederlanden<br />
und der Schweiz, gibt. So wurde 2022<br />
die so genannte Plauderkasse, ein lokales Pilotprojekt<br />
in Basel, beispielsweise im Supermarkt<br />
Migros Gundelitor und in einer Apotheke, umgesetzt.<br />
Dort besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
bei Bedarf, mit geschulten Freiwilligen bei<br />
einem Kaffee oder auf dem Nachhauseweg ein intensives<br />
persönliches Gespräch zu führen. Im<br />
deutschen Schweinfurt ist Supermarkt-Inhaber<br />
Marius Höchner bereits einen Schritt weiter. Er<br />
hatte vor fast zwei Monaten eine Smalltalk-Kasse<br />
eingerichtet. Dort heißt sie wie in Basel Plauderkasse<br />
und die Kunden sollen ein Gefühl „wie<br />
einst im Tante-Emma-Laden“ haben. „Die Resonanz<br />
ist hervorragend“, sagt der Chef.<br />
Nach dem Ablauf des Pilotzeitraums bis Juli<br />
sollen in Buxheim die Supermarkt-Geschäftsführung,<br />
Angestellte sowie Kundinnen und Kunden<br />
zu dem Projekt befragt werden, um die Erkenntnisse<br />
zu sichern. Der Minister fügte hinzu:<br />
„Wenn die Ratschkasse erfolgreich war, würde<br />
ich mich freuen, wenn die Idee zahlreiche Nachahmer<br />
in Bayern findet.“<br />
Einsamkeit<br />
•<br />
Laut der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches<br />
Panel berichtete etwa ein Drittel<br />
der Menschen in Bayern –vor der Corona-<br />
Pandemie – zumindest manchmal einsam<br />
zu sein. Zwei bis drei Prozent waren häufig<br />
beziehungsweise sehr häufig einsam. Mit<br />
der Corona-Pandemie sind diese Zahlen<br />
gestiegen. Der bayrische Gesundheitsminister<br />
Holetschek sagte: „Mein Ziel ist,<br />
dass wir aktiver das Miteinander leben<br />
und besser auf uns und unsere Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger achten. Einsamkeit<br />
sollte kein Stigma sein, das auf Einzelnen<br />
lastet. Gemeinsam mit den Kommunen<br />
und der Gesundheitsverwaltung sowie den<br />
Akteuren der Bürgergesellschaft können<br />
wir dagegen angehen.“
08 | Meinungen<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
DIE FACHMESSEN BESUCHEN!<br />
Von den Besuchen der ersten Fachmessen<br />
in diesem Jahr bin ich wirklich sehr<br />
inspiriert und mit einem vollen Themenplan<br />
zurückgekommen. Natürlich informieren<br />
wir Sie als <strong>Shop</strong>-Betreiber ausführlich über<br />
die wichtigsten Trends und Produkte der Branchentreffs.<br />
Ich weiß, dass das für Sie von Interesse<br />
ist, denn dass wir die interessantesten Produkte<br />
sei einigen Jahren mit unseren Show Stars auszeichnen,<br />
wie in dieser Ausgabe von der Internationalen<br />
Süßwarenmesse ISM (Seite 20), kam sozusagen<br />
als Idee aus Ihren Reihen. Denn es gab<br />
nach den Messen immer wieder Anrufe mit der<br />
Frage, was wir denn Spannendes an Produkten<br />
gesehen hätten. Deshalb haben wir uns entschlossen,<br />
diese Informationen über den Show<br />
Star mit allen unseren Lesern zu teilen.<br />
Doch obwohl ich weiß, dass diese Aktivitäten<br />
rund um die Fachmessen, zu unseren Aufgaben<br />
gehören, finde ich es bedauerlich, dass nicht noch<br />
mehr <strong>Shop</strong>-Betreiber sich dort selbst ein Bild machen.<br />
Ich weiß natürlich, dass die Zeit knapp ist<br />
und es den meisten Praktikern schwer fällt, Zeit<br />
und Geld in solche Branchentreffs zu investieren.<br />
Aber ich bin dennoch überzeugt, dass es sich<br />
lohnt. Denn in persönlichen Gesprächen mit vielen<br />
von Ihnen erlebe ich immer wieder, mit wie<br />
viel Engagement und Motivation Sie Ihr Business<br />
nach vorne bringen wollen. Und um dabei erfolgreich<br />
zu sein, ist manchmal eben ein Perspektivwechsel<br />
und das Gespräch mit Menschen notwendig,<br />
die vielleicht nicht ausschließlich im<br />
<strong>Convenience</strong>-Business tätig sind.<br />
Deshalb lautet mein Appell an Sie, zu den<br />
Fachmessen wie Tankstelle & Mittelstand in diesem<br />
Jahr und der Uniti-Messe im kommenden<br />
Jahr zu gehen, ebenso zu den Lekkerland-Messen<br />
und den Veranstaltungen anderer Großhändler.<br />
Nehmen Sie sich auch die Zeit, im September bei<br />
der Dortmunder Inter-Tabac, im Oktober bei der<br />
Kölner Anuga und im kommenden Jahr bei der<br />
dortigen Süßwarenmesse ISM vorbeizuschauen.<br />
Auch ein Besuche der Intergastra in Stuttgart, der<br />
Internorga und Gastro Vision in Hamburg wird<br />
sich lohnen! Sprechen Sie uns dann gerne dazu<br />
an, damit wir aus Ihren Erfahrungen dort lernen<br />
und – wenn Sie möchten – auch darüber berichten<br />
können. Dann haben wieder alle Kollegen etwas<br />
davon.<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
VOR DEM „AUSVERKAUF“?<br />
Mit der Ankündigung, sich komplett<br />
aus dem deutschen Tankstellen-<br />
Geschäft zurückziehen zu wollen,<br />
hat Total Energies die Branche in diesem Frühjahr<br />
überrascht. Die Begründung des Energiekonzerns<br />
für diesen Schritt: Die Frequenz an den<br />
Tankstellen werde weiter sinken, da der fossile<br />
Kraftstoffverbrauch für die Mobilität zurückgehe.<br />
Vor der selben Situation stehend, reagiert der<br />
größte deutsche Tankstellen-Betreiber Aral völlig<br />
anders. Das BP-Tochterunternehmen verlautbart<br />
aktuell, seine Investitionen zu erhöhen und die<br />
Anzahl seiner ultraschnellen Ladepunkte bundesweit<br />
im laufenden Jahr auf 3.000 verdoppeln<br />
zu wollen. Allerdings sollen diese Ladepunkte<br />
nicht alle an den unternehmenseigenen Tankstellen<br />
entstehen, sondern auch an Supermärkten<br />
oder Restaurants.<br />
Trotz dieser recht unterschiedlichen Vorgehensweise<br />
scheint die Botschaft dahinter doch<br />
eindeutig dieselbe zu sein: Das Geschäftsmodell<br />
Tankstelle steht vor großen bis hin zu gewaltigen<br />
Veränderungen und Herausforderungen in den<br />
kommenden Jahren und Jahrzehnten. Da hilft<br />
auch eine deutsche Debatte über technologieoffene<br />
Antriebsformen oder E-Fuels wenig weiter.<br />
Vielmehr weist die Einschätzung eines Brancheninsiders<br />
wohl in die richtige Richtung: „Entweder<br />
werden künftig die meisten E-Autos zuhause<br />
aufgeladen oder am Arbeitsplatz und unterwegs<br />
auf Reisen.“ Und wo bleibt da die Tankstelle?<br />
Auch beim Zentralverband des Tankstellengewerbes<br />
stellt man sich jetzt offenbar die Frage, ob<br />
alle großen Mineralölkonzerne sich nun von ihren<br />
Stationen trennen wollen – anders als die Mittelständler.<br />
Und ist dann doch der Meinung, dass<br />
ein „Ausverkauf“ der hiesigen Tankstellen nicht<br />
zu befürchten sei.<br />
In dieser unsicheren Lage sollte es deshalb darum<br />
gehen, die Tankstellen-Standorte zukunftssicherer<br />
zu machen. Das kann nur gelingen mit<br />
Angeboten jenseits des Tankens und Aufladens:<br />
mit <strong>Convenience</strong>-Angeboten. Diese sind und<br />
waren zu keiner Zeit das Kerngeschäft von Mineralölgesellschaften.<br />
Aber von Alimentation Couche<br />
Tard oder 7 Eleven. Vielleicht sind die beiden<br />
Unternehmen gerade deshalb jetzt so interessiert<br />
am deutschen Markt, weil auch an den Stationen<br />
eine Zeitenwende ansteht.<br />
Martin Heiermann<br />
Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
www.lebensmittelpraxis.de<br />
Lebensmittel<br />
Praxis<br />
Ausgabe 8_<strong>2023</strong><br />
21. April<br />
Einzelverkaufspreis<br />
4,90 Euro<br />
Lorem Bierkastenpfand ipsum dolor<br />
Lorem „Wir wollen ipsum 10 Euro!“<br />
dolor Brauerei-Riegele-Chefs Priller<br />
Lorem Junior und ipsum Senior<br />
dolor Seite 64sit<br />
Seite xx<br />
60.357<br />
TIERHALTUNG<br />
HENNER SCHÖNECKE,<br />
BUNDESVERBAND EI<br />
Deutsche<br />
Eier im<br />
Nachteil<br />
Seite 6<br />
Personalmangel<br />
So finden Sie<br />
Quereinsteiger<br />
Edekaner Guido Empen<br />
Seite 34<br />
Molkereiprodukte<br />
High Protein<br />
voll im Trend<br />
Nicole Liedloff, DMK<br />
Seite 50<br />
Internationale Süßwarenmesse<br />
Saure Zeiten<br />
für Hersteller<br />
Handel verweigert<br />
bessere Preise<br />
Seite 40<br />
MYTOYS-PLEITE<br />
Neue Chancen<br />
für den LEH<br />
Seite 28<br />
LP-WETTBEWERB<br />
Neue Auszeichnung<br />
für Eigenmarken<br />
Seite 32<br />
ETHNO-KÜCHE<br />
Neue Rezepturen<br />
für Feinkost<br />
Seite 46<br />
NR. 1<br />
NACHWEISLICH<br />
SPITZE<br />
Marktführer! Die LP weist mit<br />
60.357 Exemplaren (IVW Q1 <strong>2023</strong>)<br />
die höchste verkaufte Auflage<br />
unter den Fachmedien für<br />
Lebensmittelhandel und<br />
Ernährungsindustrie aus.<br />
Mediaberatung: E-Mail: sales@lp-verlag.de, www.lp-verlag.de/hoechste-verkaufte-auflage
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong><br />
AKTUELLE HANDELSTHEMEN<br />
3<br />
<strong>2023</strong><br />
09<br />
Fotos: Bistro Box<br />
Das neue Back Werk<br />
Valora setzt die Neuausrichtung der<br />
Marke Back Werk fort. Im April<br />
öffnete auf der Lister Meile in<br />
Hannover ein weiterer Store nach<br />
neuem Konzept. Nach den Stores in<br />
Essen und Hannover soll das<br />
Konzept an weiteren Standorten<br />
umgesetzt werden. Die nächste<br />
Eröffnung stehe im Sommer in<br />
Düsseldorf an. Der überarbeitete<br />
Neuauftritt soll die Marke weiter<br />
aus dem früheren Discount-Segment<br />
herausführen. Er fokussiere<br />
sich auf eigene Rezepturen mit<br />
besonderen Geschmackserlebnissen<br />
und Qualität. Auch die Präsentation<br />
der Produkte erfolge in einem<br />
besonderem Umfeld mit einem<br />
Preisgefüge, „das die Menschen<br />
sich weiterhin leisten können“.<br />
Pinsa-Variationen oder belegte<br />
Focaccia seien erstmals bei Back<br />
Werk in Deutschland erhältlich.<br />
Kaffee gebe es – sowohl an den<br />
bekannten Self-Service-Maschinen<br />
als auch in Bedienung aus einer<br />
Siebträgermaschine. Zum Einzugsgebiet<br />
des umgebauten Back<br />
Werks in Hannover gehören<br />
Besucher der Einkaufsstraße sowie<br />
Studierende auf dem Weg zur Uni,<br />
aber auch Familien aus den nahegelegenen<br />
Wohngebieten.<br />
CNG-Tankstellen-Kette<br />
Gemeinsam mit dem Recyclingunternehmen<br />
Remondis plant die<br />
Westfalen Gruppe den Bau einer<br />
Bio-CNG-Tankstelle im münsterländischen<br />
Coesfeld. Das Projekt<br />
soll der Startschuss einer langfristigen<br />
Kooperation beider Unternehmen<br />
werden. Ihr Ziel sei es, analog<br />
zum Pilotprojekt in Coesfeld, in<br />
weiteren Kommunen Bio-CNG<br />
Tankstellen zu errichten. Dort sollen<br />
voraussichtlich ab kommendem<br />
Sommer die Remondis-Abfallsammel-Fahrzeuge<br />
Bio-CNG, Gas<br />
nicht-fossilen Ursprungs, tanken.<br />
Am Standort soll in Kürze ein Service-Hub<br />
für LKW, Trailerkühltechnik<br />
und Trailertechnik entstehen.<br />
Frisches Geld für Flink<br />
Der Quick Commerce Dienstleister<br />
Flink führt erneut eine Finanzierungsrunde<br />
durch. Demnach will der<br />
Berliner Konkurrent von Getir und<br />
Gorillas einen Betrag im dreistelligen<br />
Millionenbereich aufnehmen.<br />
Die Rede sei von 200 Millionen<br />
Euro. Ein Teil dieser Summe sei<br />
bereits zugesagt. An dem Quick<br />
Commerce Dienstleister ist unter<br />
anderen Rewe beteiligt. Die österreichische<br />
Tochter von Flink musste<br />
vor kurzem Insolvenz anmelden. Vor<br />
dem Hintergrund der steigenden<br />
Zinsen ist es für Startups schwieriger<br />
geworden, an Geld zu kommen.<br />
Sie müssen schneller nachweisen,<br />
dass sie profitabel arbeiten.<br />
Hellofresh bleibt stabil<br />
Der Kochboxenversender Hellofresh<br />
hat in den ersten drei Monaten<br />
des Jahres Kunden für sich<br />
gewonnen und mehr Bestellungen<br />
verzeichnet als im Vorquartal, allerdings<br />
weniger als im Vorjahreszeitraum.<br />
Der Gewinn sank um rund ein<br />
Drittel auf 66 Millionen Euro. Experten<br />
hatten damit gerechnet,<br />
dass der operative Gewinn bis auf<br />
rund 40 Millionen Euro zurückgehen<br />
werde. Der Umsatz stieg erwartungsgemäß<br />
um rund fünf Prozent<br />
auf circa zwei Milliarden Euro.<br />
BISTRO BOX MACHT<br />
TANKSTELLEN SMART<br />
Mit seinen Bistro-Box-<strong>Shop</strong>s macht das gleichnamige<br />
österreichische Unternehmen weitere Fortschritte im<br />
Tankstellen-Geschäft. Die Macher glauben an die<br />
Zukunft der Micro-Markets im Business. Text Hans Jürgen Krone/ Bistro Box<br />
Die Bistro Box Pizzeria hat eine ungewöhnliche<br />
Gründungsgeschichte:<br />
Die Gründer Klaus Haberl, Jürgen Traxler und David<br />
Kieslinger entwickelten das Konzept eines innovativen<br />
Heißluft-Pizzaofens zur Selbstbedienung für ihre Studienkollegen<br />
in der Mensa der oberösterreichischen Fachhochschule<br />
Wels. Die Nachfrage war offenbar riesig und<br />
so führte das Projekt im Jahr 2009 schließlich zur Unternehmensgründung.<br />
Aus der ursprünglichen Idee des<br />
Pizzaofens ist mittlerweile das innovative Franchisesystem<br />
Bistro Box geworden. Die 24-Stunden Selfservice<br />
Pizzeria spielt aber nicht mehr nur die Möglichkeiten des<br />
entwickelten Pizzaofen perfekt aus und serviert Pizza, die<br />
in nur zwei Minuten ofenfrisch ist. Dazu kommt inzwischen<br />
umfangreiche Angebote wie beispielsweise<br />
Getränke sowie auch Snacks und Kaffee.<br />
„Tankstelle der Zukunft“<br />
Im oberösterreichischen Steyr hat das Unternehmen, das<br />
österreichweit bereits etwa 50 Standorte betreibt, jetzt<br />
den nächsten großen Schritt auf dem Weg zur Vollautomatisierung<br />
und Digitalisierung im Bereich der Tankstellen-<strong>Convenience</strong><br />
präsentiert. Dort können Autofahrer<br />
seit kurzem den „Tankstellen-<strong>Shop</strong> der Zukunft”, wie<br />
das Unternehmen sagt, betreten.<br />
In der Sierningerstraße, an der westlichen Ortsausfahrt,<br />
hat das Franchise-Unternehmen seinen ersten<br />
„24/7 Smart Store” einen völlig neuen, komplett digitalisierten<br />
Tankstellen-<strong>Shop</strong> eröffnet – ohne Personal vor<br />
Ort. Kunden können an der stark besuchten Avanti-<br />
Tankstelle täglich rund um die Uhr tanken und in der<br />
Bistro Box essen und gleichzeitig einen Einkauf erledigen.<br />
Sortiment deutlich erweitert<br />
Das Sortiment wurde in dem neuen Konzept laut Unternehmen<br />
auf mehr als 230 Produkte erweitert, sämtliche<br />
Abläufe von der Bestellung und Bezahlung über die<br />
Zubereitung bis zur Entnahme sind vollautomatisiert.<br />
„Wir sind davon überzeugt, dass so die Zukunft einer innovativen<br />
Tankstelle aussieht, die ihr volles Frequenz-,<br />
Umsatz- und Gewinnpotenzial nutzt und gleichzeitig<br />
den globalen Trends gerecht wird”, sagt Klaus Haberl.<br />
Dazu zählen laut dem Startup-Mitgründer unter anderem<br />
der Wunsch der Menschen nach flexibler Tagesgestaltung,<br />
aber auch die steigende Beliebtheit von hochwertigem<br />
‘<strong>Convenience</strong> Food’, mehr betrieblicher Kosteneffizienz<br />
durch Automatisierung, sowie darüber<br />
hinaus die wachsende Personalknappheit, auch in der<br />
Systemgastronomie.<br />
Wenig Personal benötigt<br />
Der Personalbedarf für eine Bistro Box soll im Minimalbereich<br />
liegen. Der gesamte <strong>Shop</strong> könne von einer Einzelperson<br />
geführt werden. Der Store werde mit wenig Aufwand<br />
täglich frisch bestückt, den Rest erledige das ausgeklügelte<br />
technische System der erfolgreichen Franchise-Kette. „Wir<br />
orten derzeit viel Potenzial für weitere Expansion, besonders<br />
hinsichtlich Kooperationen mit Tankstellen-Ketten,<br />
nicht nur in Österreich, sondern auch international”, sagt<br />
Haberl. Bistro Box verzeichne aktuell eine außerordentlich<br />
große Nachfrage in dem Bereich. Fast schon im Wochentakt,<br />
sollen die Gründer Jürgen Traxler, Klaus Haberl und<br />
David Kieslinger Manager von großen europäischen Tankstellen-Ketten<br />
zu Gast haben, die sich das neue Konzept im<br />
Live-Betrieb ansehen wollen. „Wir sehen uns als idealer<br />
Partner für Verkehrs- und Hochfrequenzstandorte, wie<br />
eben Tankstellen, aber auch Autobahnraststätten, Ladeparks<br />
für E-Autos oder Bahnhöfe”, so Haberl weiter.<br />
Weitere Neueröffnungen<br />
Im April hat das Unternehmen zwei neue Standorte in<br />
Niederösterreich eröffnet. Insgesamt ist Bistro Box nun in<br />
diesem Bundesland mit zehn Standorten vertreten. Vor kurzem<br />
war Eröffnung in Neulengbach und Schwechat. Derzeit<br />
betreiben mehr als 20 Franchise-Partner einen oder mehrere<br />
Bistro-Box-Standorte in Österreich.<br />
Kunden können sich in einer Bistro Box<br />
über Touch-Displays in nur zwei Minuten<br />
selbst eine hochwertige Steinofenpizza<br />
backen. Dazu gibt es auch Snacks,<br />
Getränke oder Coffee-to-go.<br />
Sämtliche Abläufe von der Bestellung bis<br />
zur Entnahme sind vollautomatisiert.<br />
Bei der OMV: Bistro Box ermöglicht in<br />
Völkermarkt ein besonderes Tankerlebnis.<br />
In dem „24/7<br />
Smart Store” von<br />
Bistro Box können<br />
Kunden jetzt auch<br />
täglich rund um die<br />
Uhr nach dem<br />
Tanken etwas<br />
essen und dabei<br />
zusätzlich einen<br />
Einkauf erledigen.
10 | Handel<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong><br />
IN ESSEN TRIFFT SICH DIE<br />
TANKSTELLEN-BRANCHE<br />
In der Messe<br />
Essen findet<br />
jetzt erstmals die<br />
Fachmesse<br />
Tankstelle &<br />
Mittelstand<br />
statt.<br />
Uniti Expo kommt im<br />
Jahr 2024 wieder<br />
Nach ihrer erfolgreichen Rückkehr im vergangenen Jahr<br />
soll die nächste Uniti Expo vom 14. bis 16. Mai 2024<br />
stattfinden. In dem Jahr, 2024, pausiert die Messe Tankstelle<br />
& Mittelstand. Die Uniti Expo in Stuttgart feiert dann ihr<br />
zehntes Jubiläum. Mit 431 Ausstellern aus 37 Ländern und<br />
16.000 Teilnehmern aus hundert Ländern konnte sie 2022<br />
nach eigenen Angaben ihre Rolle als größte europäische<br />
Branchenmesse unterstreichen. Dies habe bereits einen<br />
Großteil der letztjährig vertretenen Aussteller dazu bewegt,<br />
sich gleich im Anschluss ihren Platz für 2024 zu sichern,<br />
sodass schon mehr als 70 Prozent der Ausstellungsflächen<br />
vergeben sei. Alle Branchengrößen hätten ihre Teilnahme<br />
bereits bestätigt. Das bewährte Konzept der vorherigen Veranstaltungen<br />
soll 2024 beibehalten werden. So werden die<br />
in den Hallen 1, 3 und 5 der Messe Stuttgart insgesamt<br />
40.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche geboten, um die<br />
vier Themenbereiche <strong>Shop</strong> & <strong>Convenience</strong>, Technik, Zahlung<br />
& Logistik, Carwash & Carcare sowie Mineralölunternehmen<br />
& Mineralölhandel abzubilden. „Bei dieser Ausgabe<br />
werden wir uns noch stärker auf den Bereich der Alternativen<br />
Kraftstoffe konzentrieren, für den sich bereits mehrere<br />
Aussteller aus diesem Sektor angemeldet haben“, sagt Ben<br />
Boroewitsch, Geschäftsführer der Com-a-tec und Verantwortlicher<br />
für die Ausstellerakquise der Uniti expo.<br />
Nach Jahren der Corona-Abstinenz geht die<br />
Tankstellen-Fachmesse Tankstelle & Mittelstand wieder an den<br />
Start. Veranstaltungsort ist erstmals die Messe Essen. Text Hans Jürgen Krone<br />
Zur Uniti Expo wird sich die Tankstellen-Branche wieder im<br />
kommenden Jahr in den Stuttgarter Messehallen versammeln. Laut<br />
Veranstalter sind 70 Prozent der Fläche bereits gebucht.<br />
Viel Geduld mussten die Freunde der<br />
Messe Tankstelle& Mittelstand seit<br />
2019 beweisen. Als man sich damals zuletzt in Münster zur<br />
Messe des Bundesverbands Freier Tankstellen, BFT, und<br />
Unabhängiger Deutscher Mineralölhändler sowie der Einkaufsgesellschaft<br />
freier Tankstellen, EFT, traf, ahnte noch<br />
niemand etwas von Corona. Im Zweijahresrythmus wollte<br />
man sich bereits 2021 zu nächsten Messe treffen, was die<br />
Pandemie aber dann verhinderte. In wenigen Wochen kann<br />
sie aber endlich wieder stattfinden und das erstmals am neuen<br />
Messe-Standort in Essen. Lust auf den neuen Standort,<br />
der laut den Verantwortlichen ein besseres Potenzial zur<br />
Weiterentwicklung dieser Messe biete, machte ein digitaler<br />
Kongress, der in der Zeit der Pandemie von Essen aus gesendet<br />
wurde. Aber diese Zeiten sind jetzt wohl vorbei. Laut<br />
Bernd Scheiperpeter, dem Messeverantwortlichen des EFT,<br />
werden sich auf den zur Verfügung stehenden 16.000 bis<br />
17.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche etwa 230 Aussteller<br />
präsentieren.<br />
Neue Schwerpunktsetzung<br />
Die drei zur Verfügung stehenden Hallen sind in folgende<br />
Ausstellungsschwerpunkt unterteilt:<br />
Halle 6: Tanken/Tankstellenkonzepte/ Waschen/ Technik<br />
Halle 7: Ladenbau/<strong>Shop</strong>/<strong>Convenience</strong><br />
Halle 8: IT/Beratung/Dienstleistung und Verbände<br />
In der Halle 7 sind dementsprechend alle <strong>Shop</strong>-Betreiber,<br />
die sich vor allem für neuen Produkte und Konzepte im<br />
<strong>Convenience</strong>-Geschäft interessieren, gut aufgehoben. Hier<br />
zeigen auch bekannte <strong>Shop</strong>-Ladenbauer wie Stracke, Carstens<br />
und SIQ Flagge und bieten Inspirationen für alle, die ihre<br />
<strong>Shop</strong>s neu gestalten oder zumindest gestalterisch aufwerten<br />
wollen. An den Ständen der Großhändler wie Lekkerland<br />
und MCS wird wohl wieder die ganze Fülle des<br />
möglichen Angebots, einschließlich der Gastro-Konzepte<br />
und vieler anderer Branchenlösungen, präsentiert. Auf dem<br />
Stand der MCS wird sicherlich der von Kesseböhmer installierte<br />
Smartstore für besondere Aufmerksamkeit sorgen.<br />
In Essen dabei sind auch wieder mittelständische Tankstellen-Unternehmen,<br />
die neue Partner suchen wie Team,<br />
Classic oder Q1. Vor Ort wird zudem die Westfalen AG sein,<br />
die ihren Messeauftritt unter das Motto „zukunftsfähige<br />
Mobilität“ stellt. Besonders gefreut habe man sich, dass auch<br />
die Total, die kürzlich mit ihrem geplanten Verkauf ihrer<br />
deutschen Tankstellen an den kanadischen Konzern Alimentation<br />
Couche Tard von sich reden machte, dennoch<br />
vor Ort ist, sagte Bernd Scheiperpeter im Gespräch mit CS.<br />
Sein Unternehmen verzichtet bei der Messe auf ein Rahmenprogramm,<br />
weil sich die Besucher an den Messetagen<br />
auf die Aussteller konzentrieren sollen. Gelegenheit zum<br />
Netzwerken bietet der Ausstellerabend im Foyer Ost mit der<br />
Verleihung der Auszeichnung „Tankstelle des Jahres“.<br />
Gute Gespräche<br />
und die Chance,<br />
sich über die Erfahrungen<br />
im Geschäft<br />
mit Kollegen auszutauschen,<br />
bietet<br />
immer auch der<br />
EFT-Stand auf<br />
dieser Fachmesse.<br />
Für den Tankstellen-Verband<br />
BFT<br />
ist mit seiner<br />
mittelständisch<br />
orientierten Messe<br />
immer auch der<br />
Wunsch verbunden,<br />
die eigene<br />
Marke zu stärken.<br />
Ticket buchen<br />
•<br />
Besucher sollten ihr kostenloses Messeticket<br />
vorab online buchen. Das geht unter der Adresse:<br />
customsforms.ticketino.com/de/Forms<strong>2023</strong>/tank<br />
stelle Mittelstand.<br />
•<br />
Nach dem Ausfüllen der Maske wird laut der<br />
Messe dem Antragsteller das persönliche Ticket<br />
zugemailt.<br />
•<br />
Dieses Ticket sollte dann als PDF ausgedruckt<br />
werden, um es am Eingang vorzuzeigen.<br />
•<br />
Die App Tankstelle-Messe steht zum kostenfreien<br />
Download im Apple Store und Google Play Store.<br />
Ein topmoderner<br />
Messe-Standort<br />
Nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit war 2019 die<br />
Modernisierung der Messe Essen abgeschlossen.<br />
Damit ging eines der technisch modernsten Messegelände<br />
Deutschlands vollständig in Betrieb. Offenheit und Licht<br />
sowie ein klar strukturiertes, logistisch flexibles Gelände<br />
sollen die Neue Messe Essen auszeichnen. Im Zuge der<br />
Modernisierung wurden die alten, nicht mehr vermarktbaren<br />
Doppelgeschosshallen abgerissen. An ihrer Stelle sind<br />
die neuen Hallen 5 und 6 entstanden. Große, bodentiefe<br />
Fensteröffnungen sollen hier die direkte Verbindung zum<br />
angrenzenden Grugapark schaffen. Damit setzt sich auch im<br />
Messegelände die klare, offene Architektur als Leitidee fort.<br />
In der Halle 6 sind zudem der exklusive Business Club und<br />
das zentrale Service Center für Aussteller beheimatet.<br />
Blickfang und bauliches Highlight ist das 2.000 Quadratmeter<br />
große neue Glasfoyer am Eingang Ost. Es dient als<br />
Startpunkt in den Messetag und ist durch sein weit auskragendes<br />
Vordach unmittelbar an die U-Bahn angebunden.<br />
Die Tagungsräumlichkeiten im Congress Center Ost sind<br />
mit modernster Veranstaltungstechnik ausgestattet und<br />
über die transparente Messebrücke mit der Grugahalle verbunden.<br />
Vom Foyer aus gelangen Besucher direkt in die<br />
Messehallen, die im Zuge der Modernisierung neu strukturiert<br />
worden waren. So sind in Essen aus bisher 18 mitunter<br />
recht kleinteiligen Hallen insgesamt acht große Hallen, die<br />
auf einer Ebene liegen, entstanden.<br />
Nach der Modernisierung der Messe Essen, die 2019 abgeschlossen<br />
wurde, ist das neue Glasfoyer am Eingang Ost ein echter Hingucker.<br />
Fotos: Einkaufsgesellschaft freier Tankstellen, Messe Essen, Uniti expo
COCKTAILS<br />
TO GO.<br />
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12 | Neue Produkte<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
NEUES FÜR<br />
DEN SOMMER<br />
04<br />
12<br />
01<br />
Aktuelle Newcomer.<br />
05<br />
09<br />
11<br />
10<br />
07<br />
06<br />
02<br />
16<br />
VON ITALIENISCH<br />
BIS MEXIKANISCH<br />
ODER VEGAN<br />
Schmecken muss es. Dafür setzen die<br />
Hersteller im Bistro auf bewährte Trends<br />
und auf internationale Geschmacksvielfalt.<br />
05<br />
<strong>03</strong><br />
00<br />
02<br />
01. Melitta Professional<br />
Der Anbieter präsentiert aktuell das neue Spezialitäten-Sortiment<br />
La Tazza Verde Selection aus<br />
der Melitta Manufaktur in den Varianten Espresso,<br />
Café Crème und Filterkaffee und erstmals<br />
auch italienische Röstungen vom neuen Schwesterunternehmen<br />
Caffè Corsini aus der Toskana.<br />
02. Délifrance<br />
Das neue vegane Croissant ist ein Mehrkorncroissant.<br />
Es wird tiefgekühlt angeliefert und in Backstationen<br />
vor Ort fertig gebacken. Es wird mit<br />
pflanzlicher Margarine und Weizenvollkornmehl<br />
hergestellt und enthält weniger Fett.<br />
<strong>03</strong>. The Green Mountain<br />
Damit das Angrillen ein Erfolg wird, bringt das<br />
Startup The Green Mountain ein neuse Plant-Based-Produkt<br />
auf den Markt. Das Plant-Based Paprika<br />
Steak ist auf der Basis von Weizen- und Erbsenprotein<br />
entwickelt worden. Mit zwei Steaks à<br />
150 Gramm pro Packung sind die Paprika Steaks<br />
gut portioniert, außerdem reich an Vitamin B12<br />
und verfügen über einen hohen Proteingehalt.<br />
04<br />
06<br />
01<br />
04. Aryzta<br />
Der Hersteller verpackt Bohnen, Paprika, Mais<br />
und Tomaten in einem Plunderteig. Fertig ist der<br />
Tex-Mex-Snack: viva la Mexico. Die pikant gewürzte<br />
Gemüsefüllung harmoniert mit der Süße<br />
des Plunderteigs. Das Rautenmuster des Snacks<br />
macht die Füllung sichtbar. Der Tex-Mex-Snack<br />
ist mit Maisgrieß bestreut und verzehrfertig.<br />
05. Arla<br />
Das neue Käse-Patty im Paniermantel ist tiefgefroren<br />
und kann frittiert oder gebacken werden.<br />
Sie lassen sich schnell und einfach zubereiten und<br />
as Gewicht von 135 Gramm soll ihnen einen gewissen<br />
Premium-Charakter verleihen.<br />
06. Unilever Food Solutions<br />
Jetzt gibt es den italienischen Klassiker als fruchtig-cremige<br />
Erdbeer-Tiramisu-Torte. Sie bietet<br />
dunklen Rührteigboden, Mascarpone-Creme,<br />
Löffelbiskuitboden mit Kaffeeextrakt und eine<br />
Schicht Erdbeer-Fruchtzubereitung mit Erdbeeren.<br />
Sie ist in zwölf Stücke vorgeschnitten.<br />
Fotos: Hersteller
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Neue Produkte| 13<br />
01. Bahlsen<br />
Dem Bahlsen Klassiker Ohne Gleichen wird für<br />
die warmen Monate ein tropischer Touch verliehen.<br />
Zwischen zwei Crunchy-Waffeln befindet<br />
sich bei der Neuheit eine cremige Kokosfüllung,<br />
bedeckt von einem Täfelchen Vollmilchschokolade.<br />
Die vier Schichten der Waffel seien<br />
passend aufeinander abgestimmt: Sie sind knusprig,<br />
cremig und schokoladig. Gut gekühlt entfalte<br />
die Edition ins besondere im Sommer ihre spezielle<br />
Wirkung.<br />
02. Franken Brunnen<br />
Im April hat das Brunnenunternehmen sein Mineralwasser-Plus-Sortiment<br />
um eine neue Sorte<br />
erweitert und bietet jetzt Medium +Brombeere.<br />
Das kalorienfreie Erfrischungsgetränk ist ab sofort<br />
im zwölfmal 0,75-Liter Individual-Glasgebinde<br />
erhältlich. Mit dem Neuprodukt ergänzt<br />
der Mineralbrunnen sein Flavoured Water Sortiment.<br />
Die Kombination aus Mineralwasser, Kohlensäure<br />
und etwas Brombeere enthält weder Zucker<br />
noch Süßstoffe.<br />
<strong>03</strong>. Dr. Karg‘s<br />
Bei dem Bio Laugen-Knäcke im Brezel-Style setzt<br />
Dr. Karg’s auf einen aktuellen Trend: Der aus Bio-<br />
Zutaten geknetete Vollkornteig wird extra dünn<br />
ausgerollt, mit Brezellauge bestrichen und mit<br />
Emmentaler Käse, grobem Brezelsalz oder geröstetem<br />
Sesam bestreut. Mit drei unterschiedlichen<br />
Kreationen geht das neue Bio Snack-Knäcke an<br />
den Start: klassisch mit Lauge & Brezel, herzhaft<br />
Note mit Lauge & Emmentaler und leicht nussig<br />
mit Lauge & Sesam.<br />
tern und wird abgerundet durch eine Schärfe, die<br />
der rote Chili verleiht. Es gibt die Neuheit in der<br />
150-Gramm-Verpackung.<br />
08. Eckes Granini<br />
Seit Anfang Mai gibt es Granini Fresh in den drei<br />
Sorten Kirsche, Maracuja und Grapefruit-Rosmarin.<br />
Mit weniger als 15 Kilokalorien sei Fresh<br />
Durstlöscher für alle, die sich ohne schlechtes Gewissen<br />
eine leckere Auszeit gönnen möchten – zu<br />
Hause oder unterwegs. Durch ihren Look will die<br />
Range in der 750-Milliliter-Pfandflasche auch<br />
optisch punkten. Der Newcomer ist vegan und<br />
kommt ohne Süßungsmittel und Konservierungsstoffe<br />
aus. Damit ist Granini jetzt auch im<br />
Schorle-Segment zu finden.<br />
09. Power Systems<br />
Mit gleich drei neuen Proteinriegeln startet Power<br />
Systems in die warme Jahreszeit. Die neuen<br />
Snacks bieten 40 Prozent Protein pro Riegel und<br />
halten deshalb länger satt. Dadurch sollen Verbraucher<br />
weniger essen und das Abnehmen werde<br />
erleichtert. Die Neuheiten sind Bite Power<br />
Riegel Stracciatella, Lower Carb Bar Strawberry<br />
Cheesecake und die vegane Variante Lower Carb<br />
Bar Hazelnut Brownie. Hazelnut Brownie ist mit<br />
26 Prozent pflanzlichem Protein aus einer Soja-<br />
Erbsen-Mischung wie alle Produkte von Power<br />
System mit wenig Zucker hergestellt.<br />
10. Rhodius<br />
Gemeinsam mit dem DJ Robin Schulz launcht<br />
der Getränkehersteller unter der Marke Robin<br />
Schulz x My Mate drei karbonisierte Mate-Pro-<br />
dukte in der Dose: Neben einem alkoholfreien<br />
Mate-Drink, runden eine Vodka- und Secco-Variante<br />
das Trio ab. My Mate ist das Original ohne<br />
Alkohol in der 0,33-Liter-Sleek Dose. Er enthält<br />
24 Milligramm Koffein auf 100 Milliliter Getränk.<br />
My Mate + Vodka bietet 10,1 Volumenprozent<br />
Alkohol ebenfalls in der 0,33-Liter-Sleek<br />
Dose und Secco kommt mit 5,5 Volumenprozent<br />
Alkohol in der 0,25-L-Dose daher. Die Dosen-<br />
Designs sind passend zu Robin Schulz in den stylischen<br />
Farben Gold, Schwarz und Silber gehalten<br />
und gestaltet.<br />
11. Look-O-Look<br />
Seit genau zehn Jahren präsentiert die Süßwarenmarke<br />
Look-O-Look Nasch-Produkte im Rahmen<br />
der Candy Take Away-Familie – Food-Klassiker<br />
aus süßem Fruchtgummi oder Marshmallow.<br />
Nun kommt eine weitere Innovation dazu:<br />
die Candy Spaghetti Frutti di Mare. Die gelben<br />
und roten Spaghetti sowie auch die bunten Meeresfrüchte<br />
bestehen aus Fruchtgummistücken<br />
oder Zuckerschaum, präsentiert im Teller mit<br />
transparenter Klarsicht-Schutzfolie.<br />
12. Lieken<br />
Ein neues Lieken Lieblingsbrot ist ab sofort erhältlich,<br />
Es ist ein veganes Dinkel-Roggen-<br />
Schnittbrot mit dunkler Kruste und saftiger Krume.<br />
Nussig aromatisch und kräftig im Geschmack<br />
soll das traditionell gebackene Brot die<br />
Range von Lieken Urkorn erweitern. Es richtet<br />
sich laut Unternehmen an alle Kunden, die es etwas<br />
herzhafter mögen. Die Neuheit kommt in<br />
der 400-Gramm-Packung an den POS.<br />
13. Gizeh<br />
Die Gizeh Active Filter gibt es jetzt im Fünfziger-<br />
Beutel, und das in insgesamt vier Varianten. Diese<br />
Verpackungsgröße ist neu für die Active Filter.<br />
Sie richtet sich an diejenigen Kunden, denen ein<br />
Vorrat mit zehn oder 34 Filtern pro Packung noch<br />
nicht genug ist. Der Fünfziger-Beutel ist aus recyceltem<br />
Kunststoff und sei wegen des geringen<br />
Gewichtes momentan die nachhaltigste Verpackungsform,<br />
so die Einschätzung des Unternehmens.<br />
Die neuen Produktlaunches im besonders<br />
großen Beutel gibt es jetzt für Black Active Filter,<br />
Brown Active Filter, Pink Active Filter und Rainbow<br />
Active Filter.<br />
14. Landewyck<br />
Der Hersteller tut was für den Klimaschutz und<br />
stattet zur Mitte dies Jahres seine Zigarettenprodukte<br />
mit einem neuen Innerliner als Zigarettenschutzpapier<br />
aus. Dieses sei nicht nur aluminiumfrei,<br />
sondern auch biologisch abbaubar. Der<br />
Innerliner bewahre die Frische des Zigaretten-Tabaks<br />
und schütze das Produkt. Mit dieser Maßnahme<br />
soll deutlich Aluminium eingespart werden.<br />
Einzig bei der Marke Afri in der Soft-Packung<br />
bleibt der bestehende Innerliner erhalten.<br />
15.Kluth<br />
Ab April können Nussfreunde die Geschmackskombination<br />
süß und salzig auch als Maryland<br />
Nussmischung genießen und zwar mit dem neuen<br />
Snack Nüsse Honig & Salz. Der Mix besteht<br />
aus süß ummantelten Erdnusskernen sowie gerösteten<br />
und gesalzenen Mandeln, Cashewkernen<br />
und Erdnüssen. Die neue Variante ergänzt<br />
das bisher überwiegend salzige Sortiment und<br />
soll eine jungen Zielgruppe ansprechen. Den<br />
Newcomer gibt es im 275 Gramm-Becher.<br />
16. Schwarze & Schlichte<br />
Three Sixty geht mit einer weiteren limitierten<br />
Summer Edition an den Start: mit der Sorte Ice<br />
Tea Cherry & Vodka. Die fruchtige Variante ergänzt<br />
die Range der Sorten Ice Tea Lemon & Vodka<br />
sowie Ice Tea Watermelon & Vodka. Vorgänger<br />
Ice Tea Peach & Vodka bleibt verfügbar im<br />
Standardsortiment des Herstellers.<br />
04. Zott<br />
Inspiriert von der Welt der Kuchen und Desserts,<br />
vereint die neue Sortierung Typ Cheesecake Love<br />
von Zott den Sahne Joghurt mild mit dem Geschmack<br />
eines Cheesecakes. Mit Mascarpone und<br />
Kuchenstückchen verfeinert, werden die neuen<br />
Kreationen in vier Sorten erhältlich sein: Erdbeere,<br />
Kirsche, Mango-Limette und Salted Caramel.<br />
Ab Mitte Mai sollen die Innovationen im<br />
140-Gramm-Becher erhältlich sein. Ebenfalls<br />
neu gibt es Zott Sahne Joghurt mild Kreation<br />
Mango-Vanille.<br />
05. Arnold André<br />
Der Hersteller bringt die Toscanello Rosso Raffinato<br />
in die Regale, gut für den kurzen Rauchgenuss.<br />
Die Neuheit besteht aus hundert Prozent<br />
Kentucky Tabak plus Kaffeearoma plus gesüßtem<br />
Mundstück. Nach dem Erfolg der Toscanello Castano<br />
Raffinato soll der Newcomer ein weiterer<br />
Topseller im Toscano Sortiment werden, meint<br />
der Anbieter. Bei dem gesüßten Mundstück handelt<br />
es sich um ein natürliches Nebenprodukt,<br />
welches aus der Verarbeitung des Kentucky-Tabaks<br />
und der damit verbundenen Karamellisierung<br />
des Zuckers entsteht.<br />
06. Karlsberg<br />
Fruchtig-frisch präsentiert sich das Karlsberg Pale<br />
Ale, das ab sofort in limitierter Auflage als Saisonspezialität<br />
Teil des Karlsberg-Sortiments ist. Die<br />
neueste Bierspezialität ist eine Kombination der<br />
Hopfensorten Citra, Amarillo und Cascade. Sie<br />
charakterisieren den citrusfruchtigen Geruch<br />
und den Geschmack dieses Bieres. Karlsberg Pale<br />
Ale gibt es ab in der 0,33 Liter-Longneckflasche<br />
im Viererpack.<br />
07.Edelweiss<br />
Die Weichkäse-Sorte Bresso bietet ab sofort die<br />
neue Sorte Pikante Kräuter. Sie vereint die Kräuterexpertise<br />
des Herstellers mit pikantem Chili<br />
und soll den Trend zu mediterraner Ernährung<br />
bedienen. Die locker aufgeschlagene Frischkäsezubereitung<br />
schmeckt würzig nach feinen Kräu-<br />
Weiß und plastikfrei<br />
Gizeh Papier Slim Filter haben eine neue Verpackungseinheit in Weiß<br />
erhalten. Damit soll die Papierqualität aus hundert Prozent nachwachsenden<br />
Rohstoffen den <strong>Shop</strong>pern noch schneller ins Auge fallen.<br />
Mit der weißen Verpackungseinheit<br />
soll der Handel bereits im Regal den<br />
Unterschied zwischen Papierfilter und<br />
Acetatfilter zeigen können. Und es sei<br />
noch einfacher, beide Sorten nebeneinander<br />
ins Regal oder auf die Theke zu stellen,<br />
meint Gizeh. Papier Slim Filter hätten sich<br />
in den vergangenen Monaten im Handel<br />
etabliert. Die plastikfreiem Papierfilter im<br />
Sechs-Millimeter-Format bestehen aus<br />
einhundert Prozent FSC-zertifizierten,<br />
nachwachsenden Rohstoffen. Die Filter<br />
sind biologisch abbaubar und kompostierbar.<br />
Sie färben sich bei der Verwendung<br />
dunkler ein als Acetatfilter.
14 | Neue Produkte + Startup<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong><br />
Pur oder zum Kaffee<br />
Zum Start in die warmen Monate des Jahres bietet Bahlsen einen Newcomer, der<br />
crunchy und creamy zugleich sein soll. Die Limited Edition kombiniert in ihrer<br />
Keks-Füllung Joghurt mit fruchtigen Erdbeeren.<br />
Pünktlich zum Start in die warme Jahreszeit,<br />
erweitert die Marken-Range LeibnizCream<br />
aus dem Hause Bahlsen das Portfolio um eine<br />
sommerliche Limited Edition. „Die weiche Yoghurt<br />
Strawberry Füllung wird von knusprigen<br />
Keksen umschlossen – heraus kommt dabei ein<br />
leckeres Gebäcksandwich<br />
für zwischendurch“, beschreibt<br />
der Hersteller die<br />
aktuelle Innovation. Die<br />
Neuheit sei eine passende<br />
Ergänzung zum Kaffee<br />
oder Tee. Aber auch als<br />
kleiner Snack zwischendurch<br />
sollen sich diese Kekse<br />
dienen. Sie sind in einer<br />
praktischen Verpackung<br />
erhältlich und eignen sich<br />
somit auch als kleines Geschenk<br />
oder Mitbringsel.<br />
Die Geschmäcker Asiens<br />
in Streetfood Mixen<br />
Mit den neuen Streetfood Mixen bringt der<br />
niederländische Hersteller Mitsuba den<br />
Geschmack von Asiens Straßen direkt in die<br />
Regale der <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s.<br />
Die neuen Snack Mixe sind<br />
eine Kombination aus<br />
Erdnüssen sowie Reissnacks<br />
und zeichnen sich durch ihren<br />
authentischen Geschmack aus,<br />
meint der Anbieter. Jede Mischung<br />
ist palmölfrei. Die neuen<br />
Streetfood Snack Mixe sind<br />
in drei Geschmacksrichtungen<br />
erhältlich: Coconut & Peanut<br />
Satay, Thai Green Curry und<br />
Beef Noodles. Diese unterschiedlichen<br />
Kombinationen<br />
des Produktes können den<br />
Kunden der C-<strong>Shop</strong>s eine neuartige Alternative<br />
zu traditionellen Snacks bieten. Damit sollen<br />
die lokalen Gerichte Asiens „mit einem<br />
Hauch von Mitsuba“ erlebbar werden.<br />
„EIN VÖLLIG NEUES<br />
NASCHVERGNÜGEN“<br />
Das Süßwaren Startup Neoh ist in Österreich<br />
schon seit einiger Zeit erfolgreich. Auch in<br />
Deutschland startete der Anbieter mit der<br />
Zuckerersatz-Formel bereits durch. Nun soll der<br />
Markterfolg weiter ausgebaut werden. Text Martin Heiermann<br />
Neben Riegeln in vier Geschmacksrichtungen, umfasst die Produkt-Range zwei Varianten von Waffeln,<br />
Tafelschokolade in zwei Sorten sowie weitere Produkte wie Cream Cake oder Drageelinos.<br />
Seit gut drei Jahren ist das österreichische<br />
Startup Neoh nun bereits<br />
auf dem deutschen Markt vertreten. In diesem<br />
Zeitraum konnten die Österreicher die Präsenz ihrer<br />
Produktrange in deutschen <strong>Shop</strong>- und Handelsregalen<br />
deutlich ausbauen. Zumindest bekommen immer<br />
mehr Händler und auch <strong>Shop</strong>-Betreiber hier zu<br />
Lande die Chance, das zuckerfreie Portfolio anzubieten.<br />
Denn Neoh ist mit seinen Süßwaren nicht mehr<br />
nur – wie anfangs – bei Rewe und der Drogeriekette<br />
Müller im Sortiment, sondern mittlerweile auch bei<br />
Lekkerland, Valora oder in den Tankstellen-<strong>Shop</strong>s<br />
der Eni. Im Onlinehandel können Verbraucher die<br />
Neoh-Produkte bei Amazon oder Bringmeister bestellen.<br />
Auf der Internationale Süßwarenmesse ISM<br />
in Köln hat das Team um die Gründer Manuel Zeller,<br />
Alexander Gänsdörfer, Adel Hafizovic und Patrick<br />
Kolomaznik sich nun intensiv bemüht, den Kundenkreis<br />
weiter zu vergrößern.<br />
Den bisherigen Erfolg führen die Gründer auf ihre<br />
Vision, den Süßwarenmarkt zu revolutionieren,<br />
zurück. Grundlage dafür sei eine mehr als zwölf Jahre<br />
lang durchgeführte Forschung. Im Ergebnis sei es<br />
dem Unternehmen gelungen, eine „Zuckerersatz-<br />
Formel“ zu entwickeln, die das österreichisch Startup<br />
mit der Kurzformel ENSO bezeichnen. Damit sei<br />
der Durchbruch gelungen: Die Formel habe im Vergleich<br />
mit Zucker kaum Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel<br />
und sei geschmacklich nicht von Zucker<br />
zu unterscheiden. Ein Upgrade habe zudem dazu<br />
geführt, dass die Auswirkung auf den Blutzucker<br />
weiter verringert werden konnten. Außerdem enthalten<br />
die Riegel des Anbieters nun „drei Mal mehr<br />
Ballaststoffe“ und sie seien „zu hundert Prozent vegetarisch“.<br />
Durch das Upgrade sollen die Produkte<br />
darüber hinaus eine „deutlich bessere Nährstoffverteilung“<br />
aufweisen. Im Resultat biete das Neoh-<br />
Sortiment Süßwaren der anderen Art: „ein völlig<br />
neues Naschvergnügen“, wie das Neoh-Team meint.<br />
Riegel, Waffeln oder auch Tafelschokolade<br />
Denn es gelte, Vorurteile abzubauen. Viele Konsumenten<br />
und Konsumentinnen seien überzeugt, dass<br />
ein Produkt ohne Zucker nicht gut schmecke oder<br />
nicht süß genug sei. Das Startup beweise mit seiner<br />
Vision und seinen Produkten das Gegenteil. Die Zuckerersatz-Formel<br />
sei eine bewährte Basis für die<br />
Snacks : Neben Riegeln in vier Geschmacksrichtungen,<br />
umfasst die Produkt-Range mit Hazelnut<br />
Crunch und Chocolate Bites zwei Varianten von<br />
Waffeln, eine Tafelschokolade in zwei Sorten sowie<br />
weitere interessante Produkte wie Cream Cake oder<br />
Drageelinos, die gemeinsam mit renommierten Partnern<br />
entwickelt wurden.<br />
Zum Erfolg von Neoh auch im deutschen Markt<br />
haben aber auch die Beteiligungen von Kleinaktionären<br />
beigetragen sowie die zahlreicher prominenter<br />
Partner, die an Bord des Unternehmens sind: Neben<br />
dem deutschen Fußball-Nationalspieler Jonathan<br />
Tah beteiligte sich vergangenes Jahr auch der Rap-<br />
Musiker RAF Camora am österreichischen Food-<br />
Tech. Dass es sich bei Neoh wirklich um ein innovatives,<br />
junges Unternehmen handelt, unterstreicht<br />
Mitgründer und CEO Manuel Zeller denn auch in einem<br />
Interview: „Wir sehen unseren Neoh-Riegel<br />
ähnlich wie ein Apple iPhone. Schon die erste Generation<br />
war genial, aber man muss sich laufend verbessern,<br />
um den Vorsprung zum Mitbewerb zu halten<br />
und im besten Fall auszubauen.“<br />
„Wir sehen den Neoh-Riegel wie ein Apple<br />
iPhone“, so Mitgründer Adel Hafizovic.<br />
Fotos: Neoh, Hersteller
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Handel | 15<br />
Eckert übernimmt<br />
Der internationale Süßwarenhandelsverband<br />
Sweets Global Network<br />
hat Joachim Eckert als Nachfolger<br />
von Hans Strohmaier benannt.<br />
Damit wird Eckert Anfang Januar<br />
2024 den Vorstandsvorsitz übernehmen.<br />
Vorgänger Strohmaier<br />
wird zum Jahresende <strong>2023</strong> in den<br />
Ruhestand treten. Eckert werde<br />
Anfang August <strong>2023</strong> als stellvertretender<br />
Vorsitzender des Verbands<br />
starten. Seit 2006 war Eckert<br />
Verlagsleiter und dann Geschäftsführer<br />
des Matthaes Verlags. Im<br />
Januar 2024 wird zudem der<br />
bisherige SG-Vertriebsleiter Oliver<br />
Peik bei Sweets Global Network<br />
zusätzlich die Position als stellvertretender<br />
Vorsitzender antreten.<br />
Oetker kauft Galileo<br />
Dr. Oetker Nahrungsmittel will den<br />
auf Tiefkühl-Pizzasnacks spezialisierten<br />
Hersteller Galileo Lebensmittel<br />
mit Sitz im rheinland-pfälzischen<br />
Trierweiler zu einundert Prozent<br />
übernehmen. Mit der geplanten<br />
Übernahme beabsichtige Oetker<br />
den Ausbau seiner Präsenz im<br />
Marktsegment der tiefgekühlten<br />
Pizzasnacks. Die Transaktion stehe<br />
noch unter dem Vorbehalt der<br />
behördlichen Genehmigung. Die<br />
1993 gegründete, familiengeführte<br />
Galileo Lebensmittel KG verfüge im<br />
Bereich TK-Pizza über jahrzehntelanges<br />
Knowhow und sei mit ihren<br />
Produkten in mehreren europäischen<br />
Ländern vertreten. Galileo<br />
Lebensmittel soll operativ weiterhin<br />
als selbstständiges Unternehmen<br />
vom bisherigen Management<br />
geführt werden.<br />
HANDEL +<br />
WANDEL<br />
IN BERLIN<br />
Spannung und Vorfreude<br />
auf das Netzwerken<br />
bewegen schon jetzt die<br />
Branche in Bezug auf die<br />
kommende Jahrestagung.<br />
Text Hans Jürgen Krone<br />
Das Wort von der Zeitenwende<br />
macht derzeit bei Tankstellen vor<br />
allem bezüglich des Wandels in der Kraftstoffversorgung<br />
die Runde. Es ist aber aktuell auch bezüglich der <strong>Shop</strong>s<br />
angebracht. Immer mehr Betreiber stellen sich mit ihrem<br />
Angebot auf Kunden ein, die andere Ansprüche stellen als<br />
noch vor wenigen Jahren. Die angebotenen Snacks dürfen<br />
weiterhin auch traditionell sein, aber das Angebot muss<br />
in Theke und Regal um anspruchsvolle, ernährungsbewusste<br />
Alternativen ergänzt werden. Mit den entsprechenden<br />
Zutaten und Verpackungen für die Produkte im<br />
Regal und den jetzt obligatorischen Mehrweg-Angeboten<br />
in den Bistros, braucht sich die Branche bei Nachfragen<br />
zum Thema Verantwortung und Nachhaltigkeit<br />
nicht mehr ängstlich wegzuducken.<br />
Nach der Corona-Pause und einer digitalen Jahrestagung, konnte Handel und Wandel in Tankstellen und<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s im Jahr 2022 wieder erfolgreich auf die Berliner Bühne zurückkehren.<br />
Fotos: : Marc-André Hergenröder / Handelsblatt<br />
KI entwickelt Bier-Sorte<br />
Zum 150-jährigen Jubiläum der<br />
Brauerei bringt Beck‘s die Sorte<br />
Autonomous auf den Markt. Dies<br />
sei ein futuristisches Bier in limitierter<br />
Auflage, welches von der Rezeptur<br />
über das Verpackungs- und<br />
Logodesign bis hin zur Werbekampagne<br />
von Künstlicher Intelligenz,<br />
KI, entwickelt wurde. Beck’s Autonomous<br />
sei eines der ersten von KI<br />
konzipierten Biere der Welt. Aus<br />
Millionen verschiedener Geschmackskombinationen<br />
entstehe<br />
durch KI ein Bier aus Brauwasser,<br />
Malz, Hopfen und Hefe. Das Bier<br />
werde von Beck‘s in Bremen gebraut.<br />
Um den Konsumenten die<br />
Möglichkeit zu geben, zu probieren,<br />
brachte Beck’s eine auf 450 Stück<br />
limitierte Auflage von Beck’s Autonomous<br />
im April in Deutschland,<br />
Italien und Großbritannien heraus.<br />
Von Vorständen bis hin zu Marktforschern<br />
Die traditionsreiche Jahrestagung Handel + Wandel ist<br />
konzipiert für Vorstände, Geschäftsführer und Leiterinnen<br />
aus Mineralölgesellschaften, Einzel- und Großhandel,<br />
Markenartikelindustrie sowie Dienstleistung und<br />
Marktforschung. Dies insbesondere aus den Abteilungen:<br />
Unternehmensentwicklung und New Channels<br />
Tankstellen und <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />
Key Account Management und Vertrieb<br />
Category Management<br />
Produktmanagement und Handelsmarketing<br />
• Kommunikation<br />
Erneut wird es viele interessante Persönlichkeiten und<br />
spannende Vorträge auf der Bühne geben. Dabei ist diesmal<br />
beispielsweise Achim Bothe, Vorsitzender des Vorstands<br />
der Aral AG. Außerdem im Juni auf der Bühne sind<br />
unter anderem: Philipp Pauly, Senior Vice President Lekkerland<br />
SE Rewe Group; Roland M. Schüren, Inhaber der<br />
Bäckerei Schüren; Alexander Thies, Leiter Bordservice bei<br />
DB Fernverkehr; Volker Behn, Geschäftsführer von Team<br />
Energie; Prof. Dr. Otto A. Strecker, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der AFC Consulting Group, und viele andere.<br />
Weitere Infos unter: https://live.handelsblatt.com/<br />
event/jahrestagung-handel-und-wandel/.<br />
Von Vertretern aus Chefetagen vieler Bereiche der <strong>Convenience</strong>-Branche bis hin zu Startups treffen sind traditionell<br />
in Berlin relevante Branchenplayer , entweder als Referenten auf der Bühne oder im Publikum.<br />
NEU<br />
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IM ePOD GENIESSEN.<br />
Berry Watermelon, Watermelon Ice, Blueberry Ice<br />
und Grape Ice jetzt auch für den ePod.<br />
Profitieren Sie vom Erfolg und bestellen Sie jetzt bei Ihrem Großhändler oder auf BAT.direct.<br />
* Basierend auf dem von Vype/Vuse geschätzten Marktanteil am gemessenen Einzelhandelsumsatz für E-Zigaretten (d.h. der Gesamtwert des Vapour-Segments<br />
im Einzelhandel) in den USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien und Deutschland – berechnet nach UVP. Auf diese 5 Märkte entfallen schätzungsweise 81 %<br />
der weltweiten Umsätze für geschlossene Dampf-Systeme, Kalkulationszeitraum: Mai 2022.<br />
Dieses Produkt enthält Nikotin und macht abhängig.
16 | Handel<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Coffema unterstützt<br />
eine Loyality App<br />
Die Hamburger Brüder Nicolas und Maximilian<br />
Aßmann haben die so genannte Loyal App entwickelt.<br />
Sie soll die individuellen Bonus- und Rabattkarten von<br />
Händlern und Geschäften aufs Smartphone bringen. Der<br />
Kaffeemaschinen-Hersteller Coffema steht den Digitalgründern<br />
als Investor und mit seiner Branchenkenntnis sowie<br />
Kontakten zur Seite. Die Vorteile dieser App: Bistro-Betreiber<br />
profitieren von der Kundenbindung, haben jederzeit<br />
Überblick über die Anzahl der digitalen Stempel, die sie vergeben<br />
haben, beugen Missbrauch vor und können weitere<br />
Informationen und Angebote über die App kommunizieren.<br />
Als neuesten Clou führen die Aßmann-Brüder die NFT-<br />
Technologie ein. Mit den digitalen Token bringen sie nach<br />
eigenen Angaben Coupons, Voucher und Gutscheine fälschungssicher<br />
aufs Smartphone. Die Vorteile: die Loyal-<br />
NFTs gehörten dem Kunden. Man verbinde Wertigkeit mit<br />
ihnen und mit nur einem Klick könne man sie auch an andere<br />
verschenken. Unternehmen wie beispielsweise Campus<br />
Suite von Coffee Fellows und Immergrün sowie Hamburger<br />
Lokalchampions wie Mad about Juice oder die Schanzenbäckerei<br />
mit ihren Filialen setzen bereits darauf.<br />
Auch kleine schnelle Snacks müssen fachgerecht und mit der richtigen<br />
Bistro-Technik zubereitet werden.<br />
FORTSCHRITTE IN DER<br />
BISTRO-TECHNIK<br />
Die Hersteller von Bistro-Technik demonstrierten im Rahmen<br />
der Gastro-Fachmesse Internorga und darüber hinaus ihre<br />
Lösungen für aktuelle Gastro-Herausforderungen. Text Hans Jürgen Krone<br />
Melitta macht neue<br />
digitale Angebote<br />
Neues präsentiert Melitta Professional im Bereich seiner<br />
digitalen Angebote. Nutzer des Online-Kundenportals<br />
Melitta Insights können jetzt im Media Center Aktionsangebote,<br />
Ankündigungen oder Hinweise in der Cloud selbst<br />
gestalten, online auf den Bildschirmschoner ihrer Kaffeemaschinen<br />
übertragen und jederzeit neu bearbeiten. Mit den<br />
Analyse-Tools des Portals lässt sich auswerten, welchen<br />
Effekt eine Kampagne auf den Absatz der Heißgetränke hat.<br />
Im Rahmen der diesjährigen Gastromesse Internorga<br />
zeigte sich bei den Herstellern, von Gartechnik bis<br />
Kaffeemaschinen ein beeindruckender Wandel. Die Unternehmen<br />
stellten natürlich wie immer ihre aktuellsten Geräte<br />
vor. Sie zeigen aber gleichzeitig, gerade auch für <strong>Shop</strong>-Bistros<br />
auf, wie man damit bestimmten Herausforderungen konkret<br />
begegnen kann und welche Unterstützung die Geräte in dem<br />
Bemühen leisten, sich von Umweltansprüchen über die Personalproblematik<br />
bis hin zur digitalen Anbindung als <strong>Shop</strong>-<br />
Gastronom noch besser aufstellen zu können.<br />
Aktuelle Anforderungen<br />
„Verbesserte Benutzerfreundlichkeit, geringer Energieverbrauch<br />
und minimaler Footprint sowie beste Voraussetzungen<br />
zur Vernetzung“, so fasst beispielsweise Welbilt die<br />
aktuellen Anforderungen für die Branche zusammen und<br />
charakterisiert damit beispielsweise den neuen Convotherm<br />
Mini. Der ConneX war auf der Internorga in zwei Gerätegrößen<br />
zu erleben: der ConneX 12, der über einen 12-Zoll-Garraum<br />
in einem 14-Zoll breiten Gehäuse verfügt, und der ConneX<br />
16, der als Standard- oder Hochleistungsversion erhältlich<br />
ist. „Integrierte Funktionen und moderne Technologie<br />
für profitables und energiesparendes Arbeiten, unterstützen<br />
die Gastronomie auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft“,<br />
sagt Hans-Werner Schmidt, Geschäftsführer der Welbilt<br />
Deutschland. Der neue Merrychef-Panini-Grill, der im März<br />
erstmalig als Zubehör für den ConneX 12 und den Eikon e2s<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, liefert konstant gleichmäßige<br />
und komprimierte Sandwiches mit perfektem Grill-<br />
Branding. Diesen zeichnet <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> in dieser Ausgabe<br />
mit einem Show Star aus. Lesen Sie dazu auch unseren<br />
Bericht auf Seite 21.<br />
und noch einfacher und effizienter zu reinigen. Passend zum<br />
Thema Zusatzgeschäft verspricht außerdem die SB-Flaschenausgabe<br />
von Hagola eine „einfache und praktische Kühlung<br />
von Getränkeflaschen“.<br />
Gartechnik-Marktpartner Rational bestätigte ebenfalls im<br />
Rahmen der Gastromesse Internorga: „Steigende Preise für<br />
Energie und Lebensmittel, massiver Personalmangel, die<br />
Möglichkeiten der Digitalisierung und vieles mehr bewegt<br />
unsere Branche in diesen Tagen.“ Wer nachhaltigen Erfolg im<br />
gastronomischen Betrieb haben wolle, komme an moderner<br />
Küchenausstattung nicht vorbei. Rational demonstrierte deshalb<br />
in Hamburg seine Auswahl an intelligenten Kochsystemen<br />
von iCombi Pro und iVario Pro bis hin zur Vernetzungslösung<br />
Connected Cooking . Hinzu kamen Trainings und Services,<br />
die Gastro-Profis aller Couleur unterstützen sollen.<br />
Auch Technik wie diese SB-Flaschenausgabe von Hagola kann, je<br />
nach den Gegebenheiten, im <strong>Shop</strong>-Bistro gute Dienste leisten.<br />
Melitta Insights bietet viele digitale Hilfen für <strong>Shop</strong>-Betreiber.<br />
WMF auch mit<br />
digitaler Strategie<br />
Auf Digitales setzt auch WMF. Unter dem Motto „Let‘s<br />
get connecte“ hat WMF Professional Coffee Machines<br />
sein digitales Lösungsportfolio „WMF Coffee Connect“ auf<br />
neue Beine gestellt: Nicht nur Funktionen, sondern auch individuelle<br />
Möglichkeiten und konkrete Kundenbedürfnisse<br />
sollen im Vordergrund stehen. „Wir holen jeden einzelnen<br />
WMF Kunden genau dort ab, wo er steht. Sprich: Wir bieten<br />
sowohl eine intuitiv bedienbare Steuerungs- und Analyseplattform<br />
als auch die notwendigen Schnittstellen zur Einbindung<br />
unserer Maschinen in vor- und nachgelagerte IT-<br />
Systeme. Das technische Knowhow des stetig wachsenden<br />
WMF Digital-Teams ist hier sehr tiefgehend“, beschreibt<br />
Benjamin Thurner, Vice President Digital GBU WMF<br />
Professional Coffee Machines, den weit entwickelten Ansatz<br />
seines Unternehmens auf diesem Gebiet.<br />
Zukunftsfähigkeit sichern<br />
„Praktische Lösungen und überraschende Ansätze, um die<br />
Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Profi-Küche<br />
nachhaltig zu steigern“, versprach man auch bei B.Pro und<br />
stellte seinen gesamten Messeauftritt unter das Motto „Go<br />
Digital“. Insbesondere die Kochstationen der Cook-Serie bieten<br />
Möglichkeiten für die Handelsgastronomie. Auch beim<br />
Hersteller Hagola ist man sich der aktuellen Herausforderungen<br />
sehr bewusst: „Für viele Betreiber sei „ein Spagat zwischen<br />
dem traditionellen Geschäft, flexiblen Lösungen für saisonale<br />
Events und spannenden Highlights und Konzepten<br />
notwendig, um sich auf die veränderten Gegebenheiten einzustellen“.<br />
Zuwachs bekam bei Hagola beispielsweise das<br />
Showcase-Programm zur Warenpräsentation, das technisch<br />
und optisch aufgefrischt wurde. Es ist jetzt energieeffizienter<br />
Auf dem Internorga-Stand von Rational holten sich außerordentlich<br />
viele Besucher praktische Tipps, wie man die Technik richtig einsetzt.<br />
WMF Coffee Connect setzt auf konkrete Kundenbedürfnisse.<br />
Fotos: Hamburg Messe und Congress, Hagola, WMF, Melitta
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
17<br />
AKTUELLE INDUSTRIETHEMEN<br />
3<br />
<strong>2023</strong><br />
Liebevoll Haltung<br />
„Be Gentle, Man!“ mit diesem Appell<br />
startet Jack Daniel’s im April<br />
mit einer Haltungskampagne in<br />
Berlin. Die Plakate mit ihren Headlines<br />
sollen Passanten zur Rücksichtnahme<br />
auffordern. Es sei eine<br />
Aufforderung an alle, liebevoller mit<br />
sich selbst, seinen Mitmenschen<br />
und seiner Umwelt umzugehen.<br />
DRINKS IMMER SPONTAN<br />
VERFÜGBAR - AUCH NACHTS<br />
Für Ready-to-Drinks und andere Newcomer sind C-Stores ein<br />
wichtiger Point-of-Sale. Neben fruchtigen Varianten spielen im<br />
Sommer Aperitifs eine Rolle und auch Alkoholfreie. Text Martin Heiermann<br />
Fotos: Diversa, Pernod Ricard, Henkell Freixenet, Brown-Forman<br />
Pizza Joint Venture<br />
Nestlé und die Beteiligungsgesellschaft<br />
PAI Partners haben vereinbart,<br />
ein Joint Venture für das Tiefkühlpizzageschäft<br />
von Nestlé in<br />
Europa zu gründen. Nestlé werde<br />
eine nicht-kontrollierende Beteiligung<br />
mit gleichen Stimmrechten<br />
halten. Die Transaktion werde<br />
voraussichtlich in der zweiten Hälfte<br />
des Jahres <strong>2023</strong> abgeschlossen.<br />
Das Pizzageschäft von Nestlé umfasst<br />
mehrere Länder und Marken<br />
in Europa und erwirtschaftet einen<br />
jährlichen Umsatz von rund 400<br />
Millionen Schweizer Franken. Das<br />
neue Unternehmen wird seinen<br />
Hauptsitz in Deutschland haben<br />
und zwei Produktionsstätten in<br />
Nonnweiler, Deutschland, und<br />
Benevento, Italien, betreiben. Die<br />
Partnerschaft folgt der Gründung<br />
von Froneri im Jahr 2016.<br />
Im Plus mit Pizza<br />
Die Lebensmittelsparte der<br />
Dr. Oetker-Gruppe hat 2022 einen<br />
Umsatz von vier Milliarden Euro<br />
erwirtschaftet. Nicht enthalten sind<br />
darin die Zahlen des Lieferdienstes<br />
Flaschenpost, der Brauereigruppe<br />
Radeberger und der Hotels. Sie<br />
werden später veröffentlicht. Aus<br />
den Umsatzzahlen ergibt sich im<br />
Vergleich zu 2021 ein Plus von<br />
5,7 Prozent. Rund 65 Prozent dieses<br />
Gesamtumsatzes erzielte Dr.<br />
Oetker außerhalb von Deutschland.<br />
Das Plus konnte trotz Problemen<br />
bei Lieferketten und der Folgen<br />
nach dem Angriff Russlands auf die<br />
Ukraine erzielt werden. In der Kategorie<br />
Pizza wirkten sich rezeptorische<br />
Überarbeitungen der Submarken<br />
sowie die Produktinnovationen<br />
in den Sortimenten La Mia Grande<br />
und La Mia Pinsa positiv aus.<br />
Rückzug aus Nürnberg<br />
Der internationale Speiseeishersteller<br />
Froneri führt seine zwei bisher<br />
getrennten Unternehmen in<br />
Deutschland zusammen. Aus diesem<br />
Grund wird der Verwaltungsstandort<br />
von Froneri Schöller in<br />
Nürnberg bis Ende 2024 geschlossen.<br />
Für die Zukunftssicherung des<br />
Unternehmens sei es außerordentlich<br />
wichtig, alle eigenen Verbesserungspotenziale<br />
zu nutzen, erläutert<br />
Jouni Palokangas, Chef von Froneri<br />
Deutschland. Froneri müsse schneller<br />
und agiler werden und beispielsweise<br />
Doppelstrukturen abbauen.<br />
Der Grund für die Wahl von Osnabrück<br />
liege darin, dass sich vor Ort<br />
eine der größten Speiseeisfabriken<br />
in Europa befinde und alle Unterstützungsfunktionen<br />
bereits in<br />
der Stadt angesiedelt seien.<br />
Wir haben die Betreuung der<br />
Key Accounts für Tankstellen<br />
und C-Stores intensiviert“, teilt Spirituosen-Anbieter<br />
Barcardi zu Beginn der warmen Jahreszeit mit. Denn für die<br />
Ready-to-Drink-Produkte des Unternehmens haben genau<br />
diese Absatzkanäle „eine sehr große Bedeutung“. So sieht es<br />
wohl die Branche insgesamt, nicht nur die Hersteller sondern<br />
auch die Händler. Und so sehen es auch die Verantwortlichen<br />
bei Pernod Ricard: Thomas Drossé, Geschäftsführer<br />
Vertrieb & Trade Marketing, betont, dass es für alle<br />
Outlets wichtig sei, die passenden Produkte für die Zielgruppe<br />
anzubieten und auf Trends zu reagieren. „Gerade<br />
Tankstellen und <strong>Convenience</strong>-Stores in City Lage sind perfekt<br />
für den Spontankauf vor Ort.“ Das gelte aber nicht nur<br />
für Ready-To-Drinks, sondern auch für entsprechende Angebote<br />
in der 0,7-Liter-Flaschen.<br />
In die gleiche Kerbe schlägt Produktmanager Hendrick<br />
Zohren von Diversa, ein Anbieter der zur Underberg-Gruppe<br />
gehört: Aufgrund der guten Wachstumszahlen in den<br />
vergangenen Jahren – was sowohl den Umsatz als auch Absatz<br />
betreffe– gewinne das Spirituosen-Geschäft in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s<br />
und <strong>Convenience</strong> Stores an Bedeutung. Die<br />
dort angebotenen Produkte sowie Präsentation müssten<br />
dem Impuls-Charakter des Kanals gerecht werden. Am POS<br />
werde eine spontane Entscheidung zum Kauf getroffen –<br />
beispielsweise auf dem Weg zur nächsten Party, zum Date,<br />
zum Barbecue oder als Geschenk. „Speziell in Spätis schätzen<br />
Menschen, die in Großstädten leben und ein ausgeprägtes<br />
Nachtleben führen, die spontane Verfügbarkeit in hohem<br />
Maße“, so Zohren. Sie seien zudem tendenziell weniger<br />
preissensitiv. Dies ermögliche attraktive Margen: „Ein<br />
gutes Beispiel für eine positive Entwicklung im Bereich<br />
Tankstelle ist unser Bisongras-Wodka Grasovka“, wird<br />
Zohren konkret. Das Produkt habe in den vergangenen zwei<br />
Jahren ein zweistelliges Prozentwachstum erzielt.<br />
Gesund und alkoholfrei<br />
Auch Henkell-Freixenet ist in den <strong>Shop</strong>s und Stores vertreten.<br />
Für die Wiesbadener sei dort Wodka Gorbatschow in<br />
all seinen Varianten das wichtigste Produkt, kommentiert<br />
Sprecher Jan Rock. Einhergehend mit dem gesundheitsbewussten<br />
Lebensstil der Verbraucher, wachse auch die Nachfrage<br />
nach alkoholfreien Alternativen, so Rock weiter. „Wir<br />
können beobachten, dass die alkoholfreien Produkte immer<br />
dann gut ankommen, wenn sie geschmacklich mit dem alkoholhaltigen<br />
Original mithalten können“, sagt er. Dass<br />
sich der Trend im Spirituosen-Segment weiter ausbreite, sei<br />
daher durchaus denkbar.<br />
Bei Bacardi sieht man ebenfalls einen Bedeutungsgewinn<br />
der Alkoholfreien. „Auch wenn der Marktanteil mit<br />
Hendrick Zohren (l.) setzt mit Diversa auf Passionsfrucht und Caipirinha, Thomas<br />
Drossé (r.) von Pernod Ricard auch auf Aperitifs und Cocktails.<br />
0,24 Prozent noch sehr gering ist, erfreuen sich alkoholfreie<br />
Spirituosen wachsender Bedeutung“. Das Absatzplus liege<br />
ausgehend von einem noch geringen Niveau bei 76 Prozent,<br />
das Umsatzplus bei 61 Prozent.<br />
Thomas Drossé von Pernod Ricard sieht in diesem Zusammenhang<br />
eine langsam wachsende Nachfrage nach alkoholfreien<br />
Premium Getränken. In Deutschland fokussiere<br />
sich Pernod etwa auf Aperitifs. So habe das Unternehmen<br />
zuletzt Absolut Sensations gelauncht: eine Geschmackskombination<br />
aus tropischen Früchten mit Szechuan Pfeffer.<br />
Der Alkoholgehalt liege bei 20 Prozent. Für die Zukunft des<br />
Geschäfts sehen die Verantwortlichen bei Pernod<br />
Ricard auch in den C-Stores eine erhöhte Nachfrage nach<br />
Aperitifs sowie nach weiteren Innovationen. Man wolle diese<br />
Nachfrage mit Marken wie Lillet Berry und Lillet Tonic to<br />
Go sowie mit den Absolut Cocktails Pineapple Fizz und Berry<br />
Fizz bedienen, meint Sales Director Drossé.<br />
Zunehmende Geschmacksvielfalt<br />
Hendrick Zohren von Diversa geht ebenfalls von einem<br />
weiteren Wachstum in diesem Jahr aus – sowohl im Bereich<br />
C-Stores als auch an Tankstellen. Vor allem das RTD-Geschäft<br />
wird nach seiner Einschätzung weiter wachsen.<br />
Durch die Nachfrage der Konsumenten nach weiteren Geschmacksrichtungen<br />
werde die Produktvielfalt am POS<br />
auch künftig zunehmen: „Betrachtet man den RTD-Markt,<br />
so fällt bereits jetzt auf, dass in den vergangenen Jahren die<br />
Geschmacksvielfalt am POS zugenommen hat. Waren es<br />
vor ein paar Jahren hauptsächlich Cola-Mix-Varianten, die<br />
das Bild bestimmt haben, so wurden diese durch zahlreiche,<br />
vor allem fruchtige, Line Extension ergänzt. Die meisten<br />
Hersteller setzen hier auf klassische Longdrinks, sprich ein<br />
einfacher Mix aus zwei Zutaten: beispielsweise Wodka &<br />
Lemon oder Whiskey & Berry“, führt der Produktmanager<br />
aus. Hier setze Diversa mit seiner Marke Pitú insbesondere<br />
mit den Caipirinha-Mischungen an. Neu sei die Geschmacksrichtung<br />
Pitú Passionfruit Caipirinha als RTD. Der<br />
Newcomer setze auf die Trendfrucht Maracuja und biete eine<br />
weitere fruchtige Cocktail-Alternative. „Diese fruchtigen<br />
RTD-Varianten kommen sehr gut bei den Verbraucherinnen<br />
und Verbrauchern an“, so Zohren. So wurden 2022 allein<br />
drei Millionen RTD-Dosen von PITÚ verkauft, teilt er<br />
mit. Die Tendenz: weiteres Wachstum, auch im Kanal Tankstelle<br />
und C-Stores.<br />
Ein Plus vor allem bei RTDs erwarten auch Bacardi und<br />
Henkell. Bacardi empfiehlt, das Sortiment in den <strong>Shop</strong>s entsprechend<br />
auszuweiten. Henkel verweist noch einmal auf<br />
seine Mixspirituosen der Marke Gorbatschow. Vor allem der<br />
neue Gorbatschow Energy werde künftig interessant.<br />
Eine große Vielfalt<br />
sollte das Spirituosen-Sortiment<br />
der<br />
<strong>Shop</strong>s nicht nur in<br />
diesem Sommer<br />
bieten. Dazu gehören<br />
sicherlich<br />
Ready-to-Drinks<br />
aber auch andere<br />
Spezialitäten.
18 | Industrie<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Genuport baut<br />
E-Commerce aus<br />
Der Importeur und Distributeur Genuport setzt nach<br />
eigenen Angaben nicht nur auf die vielen Produkt-Innovationen,<br />
die erneut in Köln vorgestellt wurden, sondern<br />
insgesamt auf eine dynamische Weiterentwicklung: Das<br />
breit aufgestellte Unternehmen entwickele sich zu einer<br />
„agilen und europäisch ausgerichteten Organisation“ und<br />
setze auch auf den Ausbau neuer Leistungsfelder. Dabei ist<br />
das Onlinebusiness bei Genuport inzwischen offenbar fest<br />
etabliert und soll auch in Zukunft zu einem relevanten Anteil<br />
am Unternehmensumsatz beitragen. „In den vergangenen<br />
drei Jahren haben wir unsere E-Commerce-Tätigkeiten<br />
ausgebaut. Mit einem eigenen Onlineteam betreuen wir verlustfrei<br />
Marketplaces wie Amazon, aber auch neue Kunden<br />
wie Flink oder die Onlinekanäle des Lebensmittelhandels“,<br />
sagt Konstantin Lebens, Head of Field Force and Online<br />
Sales bei Genuport. „Zudem betreiben wir einen B2B- und<br />
einen B2C-<strong>Shop</strong> für Multipower – vertrieb.multipower.de,<br />
multipower.de – sowie einen B2C-Onlineshop für unser<br />
Genuss-Sortiment – veritastii.com. Fortschritt im Onlinebusiness<br />
ist extrem wichtig – da bewegen wir uns in führender<br />
Position im aktuellen Wandel“, so Lebens weiter.<br />
Die Aussteller der ISM zeigten sich im Gespräch mit CS durchaus zufrieden mit<br />
der Zahl und der Qualität der Fachbesucher auf der Kölner Messe.<br />
DIE ISM INSPIRIERT<br />
DAS IMPULS-GESCHÄFT<br />
Die diesjährige Kölner Süßwarenmesse ISM konnte wieder<br />
viele Besucher überzeugen. In der kommenden Ausgabe von<br />
CS küren wir dann wieder die Show Stars. Text Hans Jürgen Krone<br />
Weiter erfolgreich<br />
mit doppelter Frucht<br />
Der Süßwarenhersteller Cavendish & Harvey hat zur<br />
ISM seine Range Double Fruit erweitert, die eine Kombination<br />
aus zwei Früchten in einem Bonbon vereint. Die<br />
Neuheit „Orange mit Himbeer-Füllung“ soll wieder den<br />
Nerv der Zeit treffen, wie es bereits bisher die ganze Range<br />
getan hat. Denn laut Frank Gemmrig, Geschäftsführer bei<br />
Cavendish & Harvey, konnte Double Fruit im vergangenen<br />
Jahr ein Wachstum von 60 Prozent verzeichnen.<br />
Viel los war in den Hallen der diesjährigen<br />
ISM, die ausnahmsweise im April statt<br />
zum angestammten Termin Ende Januar, Anfang Februar,<br />
stattfand. Das war für die ausstellenden Unternehmen nicht<br />
ganz einfach, die ihre Innovationen natürlich gerne zu Beginn<br />
jedes Jahres präsentieren, um die Geschäfte mit den Innovationen<br />
möglichst schnell einzustielen und die frühe Kundenkontakte<br />
im Jahr schätzen, um rechtzeitig die Zusammenarbeit<br />
im neuen Jahr auch persönlich zu festigen. Die einmalige<br />
Verschiebung der ISM und der Pro Sweets Cologne – Special<br />
Edition in den April <strong>2023</strong> sei vor dem Hintergrund der zahlreichen<br />
Herausforderungen in der Süßwaren- und Snackbranche<br />
entschieden worden, die in den vergangenen Monaten<br />
unter anderem mit enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen,<br />
Energie und Logistik einhergegangen seien, betonten<br />
die Messeverantwortlichen. „Umso mehr freut es uns jetzt,<br />
dass wir trotz dieser einmaligen Terminverschiebung eine<br />
starke nationale und internationale Beteiligung auf der ISM<br />
verzeichnen. Dies bestätigt, wie wichtig die Leitmesse für die<br />
Süßwaren- und Snackbranche ist und zeigt einmal mehr, dass<br />
das Format Messe von der ausstellenden Industrie dringend<br />
benötigt wird“, betonte Gerald Böse, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Koelnmesse.<br />
Wieder auf die Erfolgsspur<br />
Der Messe war es vor diesem Hintergrund dann immerhin gelungen,<br />
etwa 1.300 Aussteller nach Köln zu holen und hofft<br />
natürlich, dass sie in den kommenden Jahren wieder stärker<br />
auf die Erfolgsspur kommt, die auch schon mal mit einigen<br />
hundert Ausstellern mehr beschritten wurde. Zugute kommen<br />
kann ihr dabei sicherlich, dass sich viele Aussteller im<br />
Gespräch mit der CS-Redaktion durchaus zufrieden mit der<br />
Zahl und der Qualität der Besucher an ihren Ständen zeigten.<br />
Neben dem klassischen Handel – vertreten waren unter anderem<br />
Besucher von Rewe, Edeka, Hit, Aldi, Globus, Kaufland,<br />
Real, Coop und Billa – gab es auch viele Besucher mit starker<br />
Affinität zum <strong>Convenience</strong>-Geschäft wie Lekkerland, MCS,<br />
Tegut, Metro und Spar. Sie waren ebenfalls wieder zahlreich<br />
in Köln anzutreffen. Und auch für sie habe sich der Besuch<br />
durchaus gelohnt, wurde in Gesprächen mit der CS-Redaktion<br />
immer mal wieder ausdrücklich betont.<br />
Industrie als Besucher<br />
Auffällig war auch, dass sich zudem viele Industrievertreter<br />
auf der ISM trafen, die in diesem Jahr nicht als Aussteller vertreten<br />
waren. Sie pflegten intensive Kontakte mit den ausstellenden<br />
Kollegen, hatten aber auch sehr konkrete Kundenkon-<br />
takte geplant, sicherlich auch ein deutliches Zeichen dafür,<br />
dass die Stellung der ISM als der Branchentreff für Süßwaren<br />
& Co. nach wie vor stark ist. Und vielleicht resultiert daraus<br />
bei dem einen oder anderen auch die Motivation, 2024 wieder<br />
als Aussteller dabei zu sein. Bei den Produkten und Innovationen<br />
zeigte sich eine Flut von Leckereien mit Anspruch.<br />
Die Produkte die vegan oder ohne Zucker sowie ohne künstliche<br />
Zusätze etc. produziert werden, erobern inzwischen den<br />
Massenmarkt und werden auch für Unternehmen mit bekannten<br />
Marken immer selbstverständlicher. Auch das gehört<br />
zu dem heutzutage immer wieder zitierten „New Normal“.<br />
Und es wurde auch deutlich, dass trotz der Ernährungs-Ansprüche<br />
der Kunden an die Produkte, weniger Kompromisse<br />
beim gelernten Geschmack gemacht werden müssen.<br />
Der immer gut besuchte New Product Showcase fand sich in diesem<br />
Jahr gemeinsam mit den Startups erstmals in Halle 5.2.<br />
Die nächste Runde für ein Erfolgsprodukt: Double Fruit Drops.<br />
Premiere für das<br />
Lebkuchen-Eis<br />
Dass Lebkuchen der Klassiker für die Herbstzeit ist, weiß<br />
man beim Hersteller Lambertz natürlich ganz genau.<br />
Deshalb will das Unternehmen jetzt auch für eiskalten Lebkuchen-Genuss<br />
sorgen. Ab September <strong>2023</strong> kann man von<br />
Lambertz künftig, exklusiv in der Herbst- und Winterzeit,<br />
auch „Eiscreme Typ Lebkuchen“ genießen. „Zartschmelzende<br />
Vanille-Eiscreme, verfeinert mit fein-würzigen Lebkuchenstückchen,<br />
lassen die Herzen der Lebkuchenfans höherschlagen“,<br />
ist das Unternehmen überzeugt. Angeboten<br />
wird das Eis in einem 473 Milliliter-Becher. Und im Dezember<br />
bringt das Unternehmen erstmals auch einen Adventskalender,<br />
der mit Lebkuchen gefüllt ist, auf den Markt.<br />
Er soll dann täglich mit anderen Klassikern wie Elisen-Lebkuchen,<br />
Saft-Printen mit Mandeln und Nüssen, Honig-Lebkuchen,<br />
Dominosteinen und Mozartkugeln überraschen.<br />
Eine besondere Premiere im Herbst: Eiscreme von Lambertz.<br />
Fotos: Hans Jürgen Krone, Lambertz, Cavendish & Harvey
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Industrie | 19<br />
Nützliche Helfer für C-<strong>Shop</strong>s<br />
In dieser Rubrik stellt CS<br />
künftig regelmäßig neue<br />
praktische Helfer aus unterschiedlichen<br />
Bereichen vor.<br />
01<br />
Der Etikettendrucker CL-H300SV mit einem<br />
Zusatznutzen: Er schützt Gäste, Kunden und Mitarbeiter<br />
auch vor Infektionen.<br />
01 Der neue Etikettendrucker CL-H300SV von Citizen<br />
Systems soll durch seine innovative antibakterielle<br />
Gehäusetechnologie und sein desinfektionsmittelbeständiges<br />
Gehäuse Gäste, Kunden und Mitarbeiter vor<br />
Keimen und Viren schützen. Er ist eine Weiterentwicklung<br />
des CL-E300EX-Etikettendruckers.<br />
<strong>03</strong><br />
Der KT-Lift ist höhenverstellbar und unterstützt<br />
das ergonomische Arbeiten. Der Kommissionierwagen<br />
von Wanzl soll die Arbeit erleichtern.<br />
02 Reuse Pac ist Saberts neueste Verpackungslösung. Seine<br />
Verwendung soll über 50 Einwegschalen einsparen. Hergestellt<br />
aus Polypropylen (PP), garantiert Sabert Europe<br />
einen Anteil von über 30 Prozent recyceltem PP, zertifiziert<br />
nach QA-CER. Reuse Pac soll außerdem 30 Prozent weniger<br />
Kunststoff verbrauchen, dank des Zusatzes von Mineral Talk<br />
aus biologischem Anbau, der für eine ausgezeichnete Festigkeit<br />
und Stabilität sowie eine bessere Wärmeisolierung<br />
sorgen soll.<br />
<strong>03</strong> Die wichtigste Funktion eines Kommissionierwagens ist<br />
die Arbeitserleichterung für Mitarbeiter. Der KT-Lift von<br />
Wanzl soll diese Anforderung vollumfänglich erfüllen. Er ist<br />
höhenverstellbar und unterstützt das ergonomische Arbeiten.<br />
Durch die seitlich am Wagen angebrachten Hubeinheiten<br />
können die vier Etagen so geneigt werden, dass der<br />
Kommissionierer in natürlicher und rückenschonender Haltung<br />
arbeiten kann.<br />
Fotos: Hersteller<br />
02<br />
Die Verpackungslösung Reuse Pac soll die Möglichkeit<br />
bieten, pro verwendeter Einheit über 50<br />
Einwegschalen einzusparen.<br />
04 Die Meto-Eagle-Handauszeichner werden im Lebensmittelhandel<br />
vor allem für die Sonderpreisauszeichnung eingesetzt.<br />
Jetzt kommt mit dem Meto Expert das Nachfolge-<br />
Mode auf den Markt, das hinsichtlich Stabilität, Handling und<br />
Nachhaltigkeit optimiert worden sein soll.<br />
04<br />
Das Nachfolge-Handauszeichner-Modell von<br />
Meto Expert will mehr Stabilität sowie besseres<br />
Handling und mehr Nachhaltigkeit bieten.<br />
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Rauchen ist tödlich.
20 | Industrie<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Günstig versus<br />
hochwertig<br />
Wir sehen aktuell auch eine große Verunsicherung<br />
beim Verbraucher. Die hohe Inflation und die Energieproblematik<br />
wirken sich nicht gerade positiv auf die<br />
Kauflust aus. Die Stichworte lauten Rohstoff- und Energiekrise.<br />
Dies waren und sind immer noch große Herausforderungen,<br />
mit denen wir uns auseinandersetzen müssen“, sagt<br />
Gustavo Gusto-Geschäftsführer und CEO Christoph<br />
Schramm. Dennoch sieht das Unternehmen die weitere<br />
Entwicklung von TK-Produkten, besonders TK-Pizzen, insgesamt<br />
positiv und kann zwei Trends ausmachen: „Einmal<br />
hin zu günstigen TK-Produkten – weil viele Kunden noch<br />
mehr sparen müssen – und parallel der Trend zu qualitativ<br />
hochwertigen Produkten“, sagt Schramm. „Wir stehen im<br />
engen Austausch mit unserer Community und erfahren so,<br />
was Kunden wünschen oder ihnen auch nicht gefällt. Darauf<br />
reagieren wir dann.“ Auf die Qualität der TK-Fertiggerichte<br />
weist auch Sabine Eichner vom DTI hin. Die TK-Produkte<br />
überzeugten, weil sie keine Konservierungsstoffe enthielten,<br />
mit Clean-Label ausgezeichnet seien und weit gehenden<br />
auf Zusatz- und Aromastoffe verzichteten, was für die gesundheitsbewussten<br />
Konsumenten wichtig sei.<br />
Die Nachfrage nach To go und Take away setze sich nach der Pandemie dynamisch<br />
fort, berichtet das Deutsche Tiefkühlinstitut. Und das trotz Energiekrise.<br />
VIEL BEWEGUNG IM<br />
TIEFKÜHL-SEGMENT<br />
Portionierbar und schnell zubereitet: TK-Produkte treffen den<br />
Zeitgeist, bedienen Bedürfnisse und erfreuen sich steigender<br />
Nachfrage. Dabei zeigen sich zwei klare Trends. Text Sabine Wygas<br />
Flexibilität mit<br />
weniger Personal<br />
Viele Anbieter von To go und Take away haben in den<br />
vergangenen Jahren ihre Flexibilität durch entsprechende<br />
Gastronomie-Technik mit einfacher Bedienung angepasst,<br />
so dass auch angelerntes Personal das breite Angebot<br />
an Snacks und Imbiss-Gerichten optimal und in hoher<br />
Qualität zubereiten kann“, sagt DTI-Geschäftsführerin<br />
Sabine Eichner. Rund 80 Prozent der Mitarbeiter sind keine<br />
Fachkräfte, so die EHI-Studie Handelsgastronomie 2022.<br />
Die Tiefkühlung feiert in diesem Jahr ihren<br />
100. Geburtstag. 1923 entwickelte<br />
US-Biologe Clarence Birdseye das Verfahren. Fast unvorstellbare<br />
3.730.000.000 Milliarden Tonnen Tiefkühlkost werden<br />
allein in Deutschland pro Jahr verkauft, zu 11.000 verschiedenen<br />
Produkten greift der Verbraucher dabei, zeigen die Zahlen<br />
des Deutschen Tiefkühlinstituts, DTI. „Gastrokonzepte<br />
für Food for now, Food to go und Food for later im <strong>Convenience</strong>-Store<br />
oder im Supermarkt werden als Produkt- und<br />
Dienstleistungsangebot immer wichtiger und fungieren als<br />
neue Umsatzbringer“, sagt Dr. Sabine Eichner, Geschäftsführerin<br />
des DTI. Das zeigen die Absatzzahlen im Außer-Haus-<br />
Markt, der mit Ende der Corona-Restriktionen 2022 einen<br />
deutlichen Wachstumsschub erlebte und bei TK-Gerichten<br />
um elf Prozent anstieg. Vor allem die TK-Bereiche „Frühstück<br />
& Dessert“ und „Fix & Fertig“ verzeichneten demnach einen<br />
enormen Zuwachs von 20,6 beziehungsweise 20,2 Prozent.<br />
„Die Nachfrage nach To go und Take away setzt sich jetzt<br />
nach der Pandemie dynamisch fort“, so Eichner. Und das trotz<br />
Energiekrise. Ein wichtiger Trend liegt demnach auf Altbekanntem.<br />
„So sind Renner im Sortiment nach wie vor belegte<br />
Brötchen, Schnitzel, Frikadellen und Fleischkäse, natürlich<br />
die Pizza sowie ein herzhaftes und süßes Frühstücksangebot.“<br />
Der zweite wichtige Trend gehe aber auch hier immer mehr<br />
in Richtung vegan und vegetarisch, regionale Produkte, Bowls<br />
und Levante-Küche sowie gesunde Ernährung allgemein.<br />
Verbraucher möchten immer wieder Neues<br />
„Verbraucher möchten regelmäßig neue Geschmacksrichtungen<br />
geboten bekommen und Qualität erhalten. Die Akzeptanz<br />
von <strong>Convenience</strong>-Produkten ist dabei sehr hoch. Besonders<br />
die jüngere Generation legt hier geringeren Wert auf die<br />
Herstellung vor Ort als im Vergleich zur älteren Generation“,<br />
so Carsten Brinck, Marketing Manager Foodservice D-A-CH<br />
bei McCain. Die Kombination aus dem Erlebnis, neuen Geschmacksrichtungen,<br />
dem Genuss und dem gegebenen Anlass<br />
seien entscheidend. Bei Pommes Frites sind laut Brinck<br />
der Schnitt der Kartoffeln, die für Knusprigkeit verantwortliche<br />
Ummantelung und die verwendeten Rohmaterialien relevant.<br />
„Hier sind die neuen Crunchy Petals, Crispers, Potato<br />
Pops und die neuen Veggie Fries von McCain geeignete Beilagen.“<br />
Im Foodservice-Bereich lanciert das Unternehmen<br />
neue Fingerfood-Produkte – vor allem Käsespezialitäten und<br />
Angebote im Bereich Veggie.<br />
Nestlé Wagner fokussiert sich im C-Bereich auf die Tankstellen-<strong>Shop</strong>s.<br />
„Aktuell bieten wir dort die gefragtesten und<br />
,schnelldrehenden Produkte an – momentan vor allem Varianten<br />
mit Fleisch- und Wurst-Zutaten“, sagt Judith Petit,<br />
Head of <strong>Shop</strong>per Activation bei Nestlé Wagner. Der Trend zu<br />
vegetarisch und vegan sei aber klar erkennbar. „Unsere Marktforschung<br />
zeigt, dass vor allem viele jüngere Verbraucher weniger<br />
Fleisch verzehren“, so Petit. „Sie sehen sich selbst oft als<br />
so genannte Flexitarier, die auch Fleisch essen, das aber deutlich<br />
seltener.“ Bald werde die „Generation Z“ die größte Käufergeneration<br />
stellen. Die Anforderungen an Themen wie<br />
„bewusste Ernährung“, „Tierwohl“, „vegetarische und vegane<br />
Ernährung“ und „Nachhaltigkeit“ seien hoch.<br />
„Die Menschen suchen in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s vor allem<br />
nach Marken und Produkten, die sie kennen. Nestlé Wagner<br />
bietet ein auf die Anforderungen dieser Einkaufsstätte – unter<br />
anderem wenig Truhenplatz, spezielle Kundenstruktur, sehr<br />
kurzer Kontakt zum Käufer – zugeschnittenes Sortiment mit<br />
den Top-Sellern der Produktlinien Wagner Steinofen Pizza,<br />
Flammkuchen und Big City, mit der wir vor allem die jüngere<br />
Zielgruppe ansprechen“, sagt Petit.<br />
In den <strong>Shop</strong>s seien<br />
Schnelldreher derzeit<br />
vor allem Varianten<br />
mit Fleisch- und<br />
Wurst-Zutaten,<br />
berichtet Judith Petit<br />
von Nestlé Wagner.<br />
Die jüngere Generation<br />
lege geringeren<br />
Wert auf die<br />
Herstellung vor Ort,<br />
hat auch Carsten<br />
Brinck, Marketing<br />
Manager bei McCain,<br />
beobachtet.<br />
Technik ermöglicht breitere Gastro-Angebot, sagt Sabine Eichner.<br />
Trend zu mehr<br />
Snackification<br />
Gastronomie-Angebote im Tankstellen und im Bahnhofsumfeld<br />
greifen gerne auf Pizza Snacks von Dr. Oetker<br />
Professional zurück, die sich auch wunderbar für den<br />
To-Go-Verzehr eignen“, sagt Alena Springer, Business Manager<br />
Pizza bei Dr. Oetker Professional. Mit einer Größe von<br />
8,5 mal 19 Zentimetern passen kleinen Mahlzeiten demnach<br />
zum „Snackification-Trend“. „Denn klassische Hauptmahlzeiten<br />
werden immer häufiger durch kleinere Snacks<br />
abgelöst, die zwischendurch und am liebsten aus der Hand<br />
gegessen werden.“ Auch die steigende Nachfrage nach<br />
vegetarischen Angeboten bediene man mit den Pizza Snacks<br />
in den Sorten Margherita und Verdure. Darüber hinaus bietet<br />
der Hersteller im <strong>Convenience</strong>-Markt immer neue Produktvarianten<br />
an und nutzt diese, um sein Angebot anzupassen<br />
und laufend zu erweitern.<br />
Hauptmahlzeiten werden durch kleinere Snacks abgelöst.<br />
Fotos: Dr. Oetker, Nestlé Wagner, McCain, Deutsches Tiefkühlinstitut
29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />
Show Star | 21<br />
01. Welbilt<br />
Der neue Merrychef-Panini-Grill wurde auf der Hamburger<br />
Fachmesse Internorga <strong>2023</strong> erstmals als Zubehör für<br />
den ConneX12 und den Eikon e2s der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Das Zubehör soll konstante, gleichmäßige und<br />
komprimierte Sandwiches mit perfektem Grill-Branding<br />
liefern und ist einfach zu bedienen. Dafür gibt es den Show<br />
Star in der Kategorie Bistro-Technik. Der Grill ist schnell<br />
installiert und ruht auf den Garraumhaltern. Es gibt drei<br />
Ausstattungen: mit hoher Öffnung für dickere Sandwiches<br />
etc., mit niedriger Öffnung für Fladenbrote etc. sowie die<br />
Option, nur die Oberseite oder beide Seiten zu grillen.<br />
10. Ditsch<br />
Mit der Süßen Brezel (Teigling) aus Hefeteig und leichter<br />
Belaugung hat Ditsch die Brezelform neu interpretiert. Die<br />
Brezel ist einfach zuzubereiten und lässt sich in jedem Ofen<br />
problemlos backen. Durch eine Veredelung, egal ob vor oder<br />
nach dem Backen, kann die Brezel aber im Handumdrehen<br />
individualisiert werden, beispielsweise mit Schokoglasur<br />
oder mit süßer Vanille-Creme-Füllung. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Backwaren-Veredelung.<br />
Während des Backprozesses bekommt sie eine glänzende<br />
Optik und kann auch ohne Veredelung angeboten werden.<br />
09. Vandemoortele<br />
Mehr als zwei Jahre gemeinsame Entwicklungsarbeit stecken<br />
hinter dem Produkt, das im Vandemoortele-Werk im<br />
französischen Reims hergestellt und seit Mai in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz, in Frankreich, Belgien<br />
und Italien eingeführt wird: Mars Donut. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Markenkraft. Der ungefüllte<br />
Donut wird mit Kakaopulver angereichert und erhält so seine<br />
charakteristische dunkle Farbe. Mars liefert Zutaten für<br />
die Glasur und Dekoration zu. Kleine Schokodrops und eine<br />
nach Karamell schmeckende Glasur vollenden den Donut,<br />
der nach kurzer Antauzeit servierfertig ist.<br />
NÜTZLICHES<br />
FÜR SHOP-<br />
BISTROS<br />
02. Schaerer<br />
Mit dem Reinigungssystem Schaerer Pro Care hat das Unternehmen<br />
das bislang bekannte Systemreinigungs-Prinzip<br />
für professionelle Kaffeemaschinen komplett neu gedacht.<br />
Dafür gibt es den Show Star in der Kategorie Kaffeemaschinen-Reinigung.<br />
Das kompakte Beistellmodul stellt<br />
Reinigungsmittel für bis zu hundert Zyklen bereit und reinigt<br />
das Kaffee- und Milchsystem für bis zu drei Monate<br />
vollautomatisch – ohne Zutun der Servicemitarbeitenden.<br />
Das Funktionsprinzip: Schaerer Pro Care bevorratet hoch<br />
konzentriertes alkalisches und saures Pulver in zwei<br />
600-Gramm-Beuteln, wodurch je sechs Liter Reinigungslösung<br />
für bis zu hundert Reinigungen des Systems reichen.<br />
SHOW<br />
STAR<br />
08. Bindi<br />
Süße Croissants und Krapfen, italienische Spezialitäten und<br />
herzhafte Snacks – mit Forno d’Asolo kommt jetzt noch<br />
mehr Abwechslung in das Sortiment von Bindi. Dafür gibt<br />
es den Show Star in der Kategorie Portfolio-Erweiterung.<br />
Damit bietet Bindi Deutschland sofort italienischen Genuss<br />
rund um die Uhr aus einer Hand an. Vom Frühstück bis zum<br />
späten Bargeschäft sind die Produkte in TK-Qualität schnell<br />
zubereitet und können den Gästen authentischen italienischen<br />
Geschmack bieten. Passend zum allgegenwärtigen<br />
Trendthema „Vegan“ umfasst das neue Sortiment jetzt auch<br />
ein großes Angebot an Gebäcken. Ob süß oder herzhaft,<br />
jetzt sollen alle gemeinsam italienisch genießen.<br />
by <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
<strong>03</strong>. FFS<br />
„Einen Klassiker ganz neu gedacht und gemacht.“ Das hat<br />
sich FFS mit seiner neuen Hot Softroll vorgenommen und<br />
umgesetzt. Dafür gibt es Show Star in der Kategorie <strong>Convenience</strong>-Snacks.<br />
Mit der Softroll können Gäste kraftvoll satt<br />
werden mit einer Currywurst auf der Hand oder rein pflanzlich<br />
mit orientalischem Touch. Beides in der Natura Softroll,<br />
Teil des neuen FFS Simply Heat & Eat Concepts. „Vegan,<br />
zart und saftig zum Aufknuspern“, wie das Unternehmen<br />
sagt und mit neuem Biss- und Geschmackserlebnis. Sie wird<br />
ab Anfang Juli <strong>2023</strong> bei FFS erhältlich sein.<br />
CS vergibt erneut seine<br />
Show Stars, diesmal an<br />
spannende Gastro-<br />
Innovationen von der<br />
Hamburger Internorga.<br />
07. WMF<br />
Der halbautomatische Siebträger WMF Espresso Next soll<br />
das Erfolgskonzept prozesssicherer Baristakultur von WMF<br />
Professional Coffee Machines auf das nächste Level heben.<br />
Dafür gibt es den Show Star in der Kategorie Kaffee-Kompetenz.<br />
Neue Features für automatisierte Abläufe in der<br />
Kaffeezubereitung und Milchdosierung sowie eine einfachere<br />
Maschinenbedienung bieten ein deutliches Plus an<br />
kontinuierlich exzellenter Kaffeequalität. Mit der neuen<br />
„Auto Milk Dosierung“ bietet die WMF Espresso Next noch<br />
mehr Milchkompetenz als bislang.<br />
Fotos: Hersteller<br />
04. Beyond Meat<br />
Das Unternehmen stellte erstmals in Europa sein pflanzliche<br />
Pflanzliches Beyond Steak vor. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Fleisch-Alternativen. Durch seinen<br />
saftig-zarten Biss kommt das Produkt tierischen Steak-<br />
Spitzen geschmacklich, optisch und in seiner Konsistenz<br />
nahe. Es ist leicht portionierbar, einfach zuzubereiten und<br />
in wenigen Minuten in der Pfanne oder in der Heißluftfritteuse<br />
gegart. Damit eignet es sich besonders gut für so<br />
beliebte Gerichte wie Fajitas und Tacos, aber auch für Salate,<br />
Sandwiches und Wok-Gerichte. Das Unternehmen Beyond<br />
Meat wurde in Hamburg für sein Engagement auch mit dem<br />
Zukunftspreis der Internorga <strong>2023</strong> ausgezeichnet.<br />
05. Froneri Schöller<br />
„Neue Klassiker braucht das Land.“ Unter diesem Motto hat<br />
Froneri Schöller sein Erfolgskonzept Oma‘s Landkuchen<br />
um die Sorten Donauwelle und Bienenstich erweitert. Dafür<br />
gibt es den Show Star in der Kategorie Line-Extension.<br />
Die beiden neuen Klassiker im extra großen Blechkuchen-<br />
Format sind laut Unternehmen „super saftig und wie von<br />
Hand gebacken“. Auch vier weitere Kuchen der Range<br />
bekommen ein Rezeptur-Update. Dank vorgeschnittener<br />
Stücke sind die Kuchen gut kalkulierbar und leicht zu servieren.<br />
Einfach einzeln entnehmen und auftauen lassen oder,<br />
bei hohem Gästeaufkommen, den ganzen Kuchen auftischen<br />
und in einem Rutsch abverkaufen.<br />
06. Milram Foodservice<br />
Sie sieht aus wie Käse, schmeckt wie Käse und punktet mit<br />
vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten: Die neue Gouda-<br />
Alternative von Milram Food-Service. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Käse-Alternativen. Sie wurde<br />
gezielt für die warme Küche entwickelt, wie Senior Brand<br />
Manager Thomas Czisch berichtet. Bei der Entwicklung solcher<br />
Produkte habe man festgestellt, dass ein einziges Produkt<br />
die Anforderungen für die Kalt- und Warmanwendung<br />
nicht erfüllen könne, so Czisch weiter. Deshalb habe<br />
man gemeinsam mit der Produktentwicklung und der<br />
Unterstützung eines externen Köcheteams die neue Gouda-Alternative<br />
für die Heißanwendung geschaffen.
22 | Industrie<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong><br />
Ein offenbar<br />
eindeutiger Trend<br />
Viele Fuhrparkverantwortliche<br />
sehen eine<br />
Fokussierung der<br />
Politik auf rein batterieelektrische<br />
Antriebe<br />
eher mit gemischten<br />
Gefühlen. Sie<br />
setzen auf E-Fuels.<br />
Die meisten Automobilhersteller fokussieren verstärkt<br />
E-Cars, sodass Verbrenner aus Herstellersicht gar keine große<br />
Rolle mehr spielen. Laut Dataforce werden 2026, also bereits<br />
in drei Jahren, 44 Prozent aller angebotenen Modelle<br />
reine Elektroautos sein, nur noch 32 Prozent sind reine Verbrenner.<br />
Das Angebot werde sich schon neun Jahre vor dem<br />
Verbrenner-Aus auf Elektro-Autos fokussieren. Dazu<br />
kommt noch ein eindeutigerer Trend: 66 Prozent aller neuen<br />
Modelle, die 2026 auf den Markt kommen, werden elektrisch<br />
sein, das entspricht 35 Neuvorstellungen, die Stand<br />
heute angekündigt sind. Mit zehn Neuheiten und 19 Prozent<br />
kommen dagegen kaum noch reine Verbrenner auf den<br />
Markt. Entsprechend passen sich die Nutzer an: Gemeinsam<br />
mit dem Logistiker Ansorge hat beispielsweise der Lebensmittel-Hersteller<br />
Nestlé den ersten Volvo E-Truck in Betrieb<br />
genommen. Seit Ende 2022 befindet sich die elektrisch angetriebene<br />
Sattelzugmaschine von Volvo in der Erprobung<br />
beim Logistik-Partner. Der Sattelzug mit einem maximalen<br />
Gesamtgewicht von 44 Tonnen und einer Reichweite von<br />
300 Kilometern werde künftig im intermodalen Verkehr als<br />
auch in der Belieferung eingesetzt. Wettbewerber Dachser<br />
entschied sich in einer Absichtserklärung für über 50 E-Actros<br />
Long Haul von Mercedes-Benz. Der E-LKW mit rund<br />
500 Kilometer Reichweite soll ab 2024 serienreif sein.<br />
VERKEHRSWENDE JA – ABER<br />
TECHNOLOGIEOFFEN<br />
E-Autos oder E-Fuels? In Deutschland ist inzwischen eine Art<br />
Glaubenskrieg darüber ausgebrochen, wie das Land seine<br />
Klimaziele im Verkehr erreichen kann. Text Silke Hoyer<br />
Mercedes-Benz bietet nicht nur ab dem kommenden Jahr<br />
einen E-LKW, sondern schon jetzt Elektrotransporter an.<br />
Deutschland hat Großes vor. Bis zum<br />
Jahr 2045 will das Land Treibhausgasneutralität<br />
erreichen. Ein Bereich, der dafür aus seiner Komfortzone<br />
kommen muss, ist der Verkehr. Hier sollen die<br />
Emissionen bis 2045 auf Null sinken. Ein ehrgeiziger Plan.<br />
Wie er zu erreichen ist, darüber herrscht Uneinigkeit. Die<br />
Politik forciert die rigorose Verkehrswende hin zu E-Autos.<br />
Entsprechend sollen bis 2<strong>03</strong>5 rund 15 Millionen Elektroautos<br />
auf deutschen Straßen fahren. Zwar legten die Neuzulassungszahlen<br />
der Elektro-PKWs im Februar 23 mit 32.475<br />
Einheiten um 14,7 Prozent gegenüber den Vorjahresvergleichsmonat<br />
zu. Das reicht jedoch nicht. So fordert denn<br />
auch die Politikberatung Agora Verkehrswende bei der Umstellung<br />
auf Elektroautos in Deutschland mehr Tempo. „Die<br />
Bundesregierung hat viel aufzuholen, wenn das 15-Millionen-Ziel<br />
noch erreicht werden soll“, sagt Direktor Christian<br />
Hochfeld. Nach Berechnungen müssten allein in diesem Jahr<br />
im Schnitt pro Tag etwa 5.000 batterieelektrisch angetriebene<br />
Fahrzeuge neu zugelassen werden, um den Bestand bis<br />
Ende des Jahrzehnts auf 15 Millionen Fahrzeuge zu erhöhen.<br />
Hohe Preise, geringe Reichweite<br />
Gründe für diese schleppende Entwicklung sind hohe Preise<br />
für E-Cars, ihre Technik, die noch zu wünschen übriglässt,<br />
und die mangelhafte Lade-Infrastruktur. „Wir haben zwar<br />
unseren Fuhrpark mit E-Autos aufgestockt, sind aber mit deren<br />
Reichweite längst nicht zufrieden“, beschreibt beispielsweise<br />
ein Edekaner aus Heiligenhafen an der Ostsee die Situation.<br />
Auch bei einer Befragung von Fuhrparkverantwortlichen<br />
durch die Deutsche Automobil Treuhand meinen<br />
81 Prozent, dass aktuell nicht alle Wegstrecken mit rein batteriebetriebenen<br />
PKW zurückgelegt werden können. Deshalb<br />
sehen sie eine Fokussierung der Politik auf rein batterieelektrische<br />
Antriebe eher mit gemischten Gefühlen. Viele<br />
halten die terminliche Festlegung zum Verbrennerausstieg<br />
seitens der Politik für den falschen Weg.<br />
Es kommen verstärkt<br />
Elektrotransporter<br />
auf den<br />
Markt, die den<br />
Wünschen der<br />
Transporterkunden<br />
gerecht werden, wie<br />
der Renault Kangoo<br />
ZE/-Tech.<br />
E-Fuels als Ergänzung<br />
Die Frage ist also: Sind die Klimaziele für den Verkehrssektor<br />
mit E-Mobilität allein zu schaffen? Viele Experten meinen<br />
„Nein“. Als Ergänzung werden E-Fuels ins Spiel gebracht,<br />
mit denen auch Verbrennungsmotoren eine CO2-neutrale<br />
Perspektive bekommen. Auch Verkehrsminister Volker<br />
Wissing will Fahrzeugen, die mit klimaneutralem Kraftstoff<br />
betankt werden können, eine Chance geben. Er warnt vor<br />
dem vollständigen Aus des Verbrennungsmotors. In der Debatte<br />
um die Nutzung von synthetischen Kraftstoffen gehe<br />
es nicht nur um die längerfristige Verfügbarkeit von E-Fuels<br />
beim Verbrennungsmotor. „Es geht auch um die Frage, behalten<br />
wir das Knowhow über eine Technologie in Deutschland,<br />
die wir heute mit am besten beherrschen in der Welt.<br />
Oder brechen wir die Entwicklung dieser Technologie einfach<br />
ab. Deswegen ist das auch eine industriepolitische Frage.“<br />
Er verweigerte deshalb dem EU-Projekt, dass bis 2<strong>03</strong>5<br />
nur noch Neuwagen verkauft werden dürfen, die im Betrieb<br />
keine Treibhausgase ausstoßen, zunächst die Zustimmung.<br />
Viel „unnötiger Lärm“<br />
Dennoch haben sich viele Hersteller für die Entwicklung<br />
von E-Cars entschieden. So will beispielsweise Ford bis<br />
2<strong>03</strong>0 ausschließlich vollelektrische PKW in Europa anbieten,<br />
bis 2<strong>03</strong>5 werde die Fahrzeugflotte batteriebetrieben<br />
sein. Das betrifft auch die für <strong>Shop</strong>-Betreiber interessanten<br />
leichten Nutzfahrzeuge. Diese Entwicklung kommentiert<br />
der ehemalige Skoda-CEO Thomas Schäfer so : Die ganze<br />
Debatte über E-Fuels sei einfach „unnötiger Lärm“, da die<br />
Zeit der Verbrenner bis Mitte des nächsten Jahrzehnts „oh-<br />
nehin vorbei sein“ werde.<br />
Sowohl als auch<br />
•<br />
Sowohl die E-Mobilität als auch E-Fuels können<br />
einen sinnvollen Beitrag leisten und sollten entsprechend<br />
gefördert und nicht gegeneinander ausgespielt<br />
werden, meinen viele Experten. Weder das<br />
eine noch das andere werde als Allheilmittel zur<br />
Erreichung sämtlicher Umwelt- und Klimaziele<br />
dienen. Nur ein technologieoffener Ansatz werde<br />
zum größtmöglichen Erfolg führen, auch mit Blick<br />
auf die Förderung von Innovation und Wettbewerb.<br />
Das sieht auch Heike Reinecke als Tankstellen-Pächetrin<br />
der Westfalen AG so: „Wir begrüßen die<br />
Entscheidung der Bundesregierung, die Mobilität in<br />
Deutschland technologieoffen zu gestalten und<br />
auch den E-Fuels eine Marktchance zu geben.“<br />
Elektrotransporter<br />
starten durch<br />
Es kommen verstärkt Elektrotransporter auf den Markt,<br />
die den Anforderungen der Transporterkunden gerecht<br />
werden, wie beispielsweise der Renault Kangoo ZE/-Tech,<br />
der Mercedes E-Sprinter oder der E-Transit Courier. Darüber<br />
hinaus präsentiert Ford mit dem Explorer das erste vollelektrische<br />
Volumenmodell des Herstellers in Europa. Die<br />
Serienproduktion soll Ende <strong>2023</strong> starten. Der Produktionsstart<br />
des Ford Explorer markiere den Startschuss für die umfassende<br />
Elektrifizierung der europäischen Fahrzeugflotte<br />
des amerikanischen Anbieters. Schon im nächsten Jahr werden<br />
sieben neue rein elektrische Ford-Fahrzeuge auf dem<br />
Markt sein. Zudem ist Ford nicht nur Europas Marktführer<br />
im Bereich der vollelektrischen Transporter, sondern bietet<br />
diesen auch zu besonderen Leasing-Konditionen an. Ford<br />
Lease bietet das Null-Emissions-Nutzfahrzeug und damit<br />
den Einstieg in die E-Mobilität speziell kleinen und mittelgroßen<br />
Unternehmen für eine monatliche Leasingrate von<br />
netto 389 Euro an. Das Angebot bezieht sich auch auf den<br />
Ford-Kastenwagen LKW 350 L2. Bei Erstzulassung können<br />
sich Interessierte bis Ende Juni <strong>2023</strong> einen staatlichen Zuschuss<br />
sichern. Auch Volkswagen setzt zunehmend auf<br />
E-Autos. Für die Kernmarke des Konzerns rechnet der ehemalige<br />
Skoda-CEO Thomas Schäfer damit, dass E-Cars bis<br />
2<strong>03</strong>0 einen Anteil von 80 Prozent am Gesamtvolumen haben<br />
werden. Wolfsburg hat angekündigt, bis 2<strong>03</strong>3 ein reiner<br />
Elektroauto-Hersteller zu werden.<br />
Ford ist nicht nur Europas Marktführer bei vollelektrischen Transportern,<br />
sondern bietet diese zu besonderen Leasing-Konditionen an.<br />
Fotos: Getty Images, Renault, Mercedes-Benz, Ford
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2023</strong><br />
Community | 23<br />
ERDARBEITEN<br />
Mitarbeiter der Krombacher<br />
Brauerei haben gemeinsam mit dem<br />
Regionalforstamt Siegen-<br />
Wittgenstein einen „Zukunftswald“<br />
auf dem Krombacher Hausberg<br />
Kindelsberg gepflanzt. Dafür<br />
standen Setzlinge von Esskastanien<br />
und Traubeneichen zur Verfügung.<br />
ÖKOSTROM<br />
Landewyck setzt ein Zeichen für<br />
Klimaschutz und installierte eine<br />
10.200 Quadratmeter große<br />
Fotovoltaikanlage auf dem Dach der<br />
neuen Produktion im luxemburgischen<br />
Fridhaff. Der damit erzeugte<br />
Ökostrom reiche, um zwei Milliarden<br />
Zigaretten pro Jahr zu produzieren.<br />
VORSCHAU<br />
AUSGABE 04-23<br />
SOFTDRINKS UND MINERALWASSER<br />
Die Vielfalt in diesem Sortiment ist besonders<br />
groß. Neben den nationalen Klassikern und<br />
regionalen Marken sollten die C-Stores auch kalorienreduzierte<br />
Varianten und vor allem auch<br />
Trendprodukte immer wieder neu in ihren Regalen<br />
stehen haben. Die Auswahl sollte ständig aktualisiert<br />
werden.<br />
BIER UND BIERMIXES<br />
Energie- und Rohstoffkosten belasten den Biermarkt.<br />
Das führt zu Diskussionen rund um<br />
Erhöhungen der Preise und des Flaschenpfands.<br />
Um die Konsumenten weiterhin anzusprechen,<br />
sind Newcomer im Regal unverzichtbar. Denn sie<br />
werden Verbraucherinnen und Verbraucher auch<br />
weiterhin neugierig machen.<br />
HANDEL UND WANDEL<br />
Auch die Jahrestagung steht unter dem Motto<br />
der Zeitenwende. Denn in Sachen Kraftstoffversorgung<br />
steht bei den Tankstellen eine solche<br />
an. Das Motto ist aber auch bezüglich der <strong>Shop</strong>s<br />
angebracht. Denn immer mehr Betreiber stellen<br />
sich mit ihrem Angebot auf Kunden ein, die andere<br />
Ansprüche stellen als noch vor wenigen Jahren.<br />
COMMUNITY<br />
Klimaschutz, gesellschaftliche Verantwortung und die Kunst bleiben im Fokus der <strong>Convenience</strong>-Branche.<br />
„Jeder Einkauf bei<br />
Knuspr kann jetzt im<br />
wahrsten Sinne Bäume<br />
wachsen lassen.”<br />
Marcus Schlich,<br />
Nachhaltigkeitsbeauftragter bei Knuspr zur Baumpflanzaktion mit Mastercard und der<br />
Priceless Planet Coalition im April<br />
CHARITY<br />
DESIGN<br />
Duni-Auszubildende des ersten Lehrjahres<br />
haben die vier Themen – vegan, lokal &<br />
saisonal, umweltsensibles To-Go sowie Food<br />
Waste – gestalterisch und textlich in Form<br />
eines Servietten-Designs umgesetzt.<br />
Für die auf 420 Stück limitierte<br />
Special Edition des Kanga<br />
Roos Omnirun wurde von der<br />
Künstlerin Anna T-Iron ein<br />
Kunstwerk erstellt, das auf<br />
420 Paar Schuhe verteilt<br />
wurde. Als Ergebnis ist jedes<br />
Paar nun ein Unikat.<br />
Fotos: Krombacher, Landewyck, Duni, Philip Morris GmbH, Gizeh<br />
KUNST<br />
PREIS<br />
Mit dem Förderpreis The Power of the Arts<br />
zeichnet Philip Morris Kunst- und Kulturprojekte<br />
aus, die sich für ein Miteinander<br />
einsetzen. 18 Preisträger der Jahre 2020,<br />
2021 und 2022 wurden jetzt gewürdigt.<br />
FEIERTAGS-SNEAKER<br />
Im April launchte Gizeh in Kollaboration mit dem<br />
Sneakerlabel Kanga RooS und der Hamburger<br />
Künstlerin Anna T-Iron den „420 Sneaker Kanga Roos<br />
Omnirun“. Dazu gibt es eine passende Limited Edition<br />
von Recreational Smoking-Produkten. Damit will Gizeh<br />
die umfangreichste Lifestyle-Kollaboration in der<br />
Geschichte des Unternehmens umsetzen. Das<br />
Launchdatum 20. April sei der „Feiertag“ rund um das<br />
Thema Cannabis. Die Zusammenarbeit verbinde zum<br />
ersten Mal die „420 Cannabis Culture“ mit Fashion und<br />
Urban Art und setze dabei auch den Markengrundsatz<br />
„Making Moments since 1920“ um.
Handel & Wandel<br />
TANKSTELLEN | CONVENIENCE-SHOPS | E-FOOD<br />
22/23<br />
JUNI<br />
<strong>2023</strong><br />
BERLIN<br />
Volker Behn<br />
team energie<br />
Achim Bothe<br />
Aral<br />
Philipp Pauly<br />
Lekkerland<br />
Patrizia Stitz<br />
Patrizia Stitz_FOOD IDEAS<br />
Jetzt informieren:<br />
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