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HANDEL<br />
BBE Handelsberatung: Galeria Karstadt-Schließungen und die möglichen Folgen<br />
Erobert der Möbelhandel<br />
die Innenstädte zurück?<br />
Nach langen und teilweise hitzigen Debatten gab es Ende März zunächst einmal Gewissheit: Galeria Karstadt Kaufhof<br />
wird nicht zerschlagen, sondern saniert. Für knapp 50 Standorte bedeutet dies allerdings das Aus. Doch obwohl damit<br />
eine Entscheidung gefallen ist, steht das Warenhaus an sich weiter auf dem Prüfstand. Noch ist völlig unklar, wie viele<br />
der Standorte sich langfristig behaupten können. Es scheint nur allzu wahrscheinlich, dass wir in den nächsten Jahren<br />
viele Großbaustellen und Revitalisierungen in den Innenstädten sehen werden. Eine Analyse der BBE Handelsberatung.<br />
Oben: Es ist sehr wahrscheinlich, dass in<br />
den ehemaligen Galeria Karstadt Kaufhof-<br />
Häusern Mixed-Use-Konzepte entstehen<br />
– mit Flächen für Büros, Gastronomie,<br />
Freizeit und Einzelhandel.<br />
Sowohl für den Einzelhandel<br />
als auch für die Immobilienwirtschaft<br />
ergibt sich daraus<br />
eine ungewohnte Situation: Attraktive<br />
und zum Teil modernisierte<br />
Flächen in besten Innenstadtlagen<br />
werden frei – Flächen, die durch<br />
klassische Neubauten in dieser Form<br />
nicht geschaffen werden können.<br />
Für einige Branchen können sich<br />
daraus große Chancen ergeben.<br />
Schließlich besteht die Möglichkeit,<br />
von der „grünen Wiese“, also vom<br />
Stadtrand, zurück in die Innenstadt<br />
zu ziehen.<br />
Viel Potenzial für<br />
Omnichannel-Konzepte<br />
Wie sollte sich der Möbelhandel<br />
angesichts dieses Strukturwandels<br />
positionieren? Laut Erhebungen<br />
der BBE Handelsberatung lag der<br />
Online-Anteil in den Branchen<br />
Wohnen und Einrichten im Jahr<br />
2021 bei 22 Prozent. Die BBE-<br />
Experten gehen davon aus, dass<br />
er bis 2025 bei 31 Prozent liegen<br />
wird, während der stationäre Handel<br />
wahrscheinlich Rückgänge verzeichnen<br />
muss. Hier spiegelt sich der<br />
Trend wider, dass immer weniger<br />
Kunden die Ware in Möbel- und<br />
Einrichtungshäusern sofort mitnehmen,<br />
sondern sich diese aufbauen<br />
oder in Teilen liefern lassen.<br />
Die frei werdenden Flächen in<br />
deutschen Warenhäusern sind aufgrund<br />
ihrer Lage und Größe geradezu<br />
prädestiniert für Omnichannel-Konzepte.<br />
Vor allem internationale<br />
Konzerne haben ihre Strategien<br />
in dieser Hinsicht bereits in den<br />
vergangenen Jahren entscheidend<br />
weiterentwickelt.<br />
Aber auch für kleinere mittelständische<br />
Möbelhändler oder gar für<br />
30 möbel kultur 5/20<strong>23</strong>