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Grußworte - Vormann Brauerei

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Gesundheit ist mein erster Wunsch<br />

Der Zweite: Glück im Geschäfte<br />

Keinem je verpflichtet sein der Dritte<br />

Endlich der Hauptspruch:<br />

Du bist ein Mensch das wirk und denke stäts daran.<br />

Peter Nikolaus <strong>Vormann</strong> 1825.<br />

<strong>Grußworte</strong><br />

Zum 125 jährigen Familienjubiläum der <strong>Vormann</strong> <strong>Brauerei</strong><br />

erscheint dieses kleine Büchlein mit alten und neuen Fakten zu<br />

unserem Betrieb.<br />

Lassen Sie sich einladen zu einem Rundgang durch unsere<br />

Chronik, durch unser Haus und lernen Sie unsere Biere kennen.<br />

Der Einsatz der Menschen für diese <strong>Brauerei</strong> ermöglicht es<br />

uns auch heute noch Bier aus dem märkischen Sauerland<br />

genießen zu dürfen.<br />

Gott gebe Glück und Segen drein<br />

Familien<br />

Eduard D. <strong>Vormann</strong> C. <strong>Vormann</strong><br />

1


2<br />

Die<br />

<strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Am 12. Juli 1850 wurde<br />

dem Schuldirektor Gottlieb<br />

<strong>Vormann</strong> und seiner Ehefrau<br />

Louise, geb. Helkenberg das<br />

jüngste Kind geboren, dem<br />

sie den Namen Eduard gaben.<br />

Als am 8. Mai 1856 Gottlieb<br />

<strong>Vormann</strong> starb, stand Louise<br />

<strong>Vormann</strong> mit 4 Kindern alleine<br />

da und Eduard, ihr Jüngster,<br />

war noch keine 6 Jahre<br />

alt. Eine mögliche dritte Lehrergeneration<br />

der <strong>Vormann</strong>s<br />

war aus finanziellen Gründen<br />

somit der Weg verbaut.<br />

Anna Millhoff, geb. 4.5.1856<br />

In einer broschierten astrologischen<br />

Abhandlung kann man lesen: „wer im letzten Dritte<br />

des Krebses geboren sei, der könne beruflichen Erfolg haben<br />

als Seemann oder in Berufen, die mit Wasser zu tun hätte.“<br />

Heute kann niemand mehr die Frage nach der Berufswahl<br />

des damaligen Schulabgängers beantworten. Wir wissen aber,<br />

dass die <strong>Brauerei</strong> Ostermann in Schwerte einen wissbegierigen<br />

und fleißigen Jungen in den Betrieb bekommen hatte,<br />

der ganz bestimmt aus Neigung diesen Beruf gewählt hatte.<br />

Als sein Lehrbetrieb in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg<br />

zu brauen aufhörte, da kam, wohl auch als kleines Dankeschön<br />

nach mehr als 60 Jahren Hopfen aus den Beständen<br />

in Dahl an. Seine Tochter Adele erzählte von der dankbaren<br />

Freude ihres Vaters zu diesem<br />

Überraschungsgeschenk.<br />

Nach der Lehrzeit war er fünf<br />

Jahre als Freiwilliger bei den<br />

Garde-Ulanen in Potsdam und<br />

direkt danach 1875 auf Wanderschaft,<br />

die ihn den Rhein<br />

aufwärts über den Gotthard,<br />

das Tessin, in die Po-Ebene,<br />

dann nach Laibach und Budapest<br />

führte.<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Eduard <strong>Vormann</strong>, geb 12.7.1850<br />

Zum 1. Oktober 1877 pachtete Eduard <strong>Vormann</strong> die Friedrich<br />

Funkesche <strong>Brauerei</strong> mit Gaststätte für 5 Jahre.<br />

Eduard <strong>Vormann</strong> kam von der Löwenbrauerei von Peter<br />

Overbeck in Dortmund nach Dahl. So geriet damals ein Untergäriger<br />

Brauer in einen Obergärigen Betrieb, dessen Bierkeller<br />

keine Eiskühlung hatte. Die fehlende Lagerkellerkühlung führte<br />

dann 1879 zum Bau eines Lagerkellers mit Natureiskühlung,<br />

der heute, Keller unter dem Hause Hoffnungstalerstr.<br />

1-3, noch gut erkennbar ist.<br />

Vor Beendigung des Pachtvertrages 1882 baute dann Eduard<br />

<strong>Vormann</strong> das Sudhaus als Anbau an die heutige Dahlerstr.<br />

61. Vom Biergarten aus ist dieser Anbau gut erkennbar.<br />

Der Funckesche Bierkeller ist der Dahler Bevölkerung nicht<br />

unbekannt, denn er wurde während des 2. Weltkrieges von<br />

der Organisation Todt, die bekanntlich auf dem alten Sportplatz<br />

eine Zentrale hatte, zum Luftschutzbunker vergrößert.<br />

Im Mai 1878 heiratete Eduard <strong>Vormann</strong> Anna Millhoff.<br />

Sie lebte im Elternhause, der Dahlerstr. 61., wo sich noch heute<br />

unser <strong>Brauerei</strong>ausschank befindet. Dieses Anwesen erwarb ihr<br />

Großvater Peter Caspar Millhoff in den Jahren um 1845. Er riss<br />

den alten Fachwerkbau ab und baute das heutige Haus neu.


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Luftbild des Ortskernes Dahl von 1900<br />

P.C. Millhoff stammte aus Hagen, dem Haarmannshof auf<br />

Emst und trug dadurch den Doppelnamen „Millhoff, genannt<br />

Haarmann“. Er kam als Bau-Unternehmer nach Dahl und<br />

baute die steinerne Bogenbrücke über die Volme. Leider sind<br />

die Unterlagen dazu bei der Bodenentrümpelung zu Beginn<br />

des Krieges um 1940 verloren gegangen.<br />

Ansicht der Löwenbrauerei Ed. <strong>Vormann</strong>, um 1920<br />

1888 konnte Eduard <strong>Vormann</strong> das <strong>Brauerei</strong>-Grundstück<br />

erwerben, auf dem 1890 der Gär- und Lagerkeller mit darüber<br />

liegendem Eiskeller und darüber das Haus Eiskeller 9 errichtet<br />

wurde. Nacheinander entstanden ab 1896/97 hier das<br />

Sudhaus, dahinter das Maschinenhaus mit Dampfmaschine,<br />

Kühlmaschine und der Solebehälter zur Stangeneisherstellung.<br />

Vom Hof aus gesehen rechts neben dem Sudhaus schloss<br />

im Dachgeschoß das Kühlschiff, im Erdgeschoß die Schwankhalle<br />

mit der Faßfüllung daran an. Links vom Sudhaus war<br />

der Kohlenvorrat für den Dampfkessel untergebracht. Dessen<br />

leichtes Fachwerkgebäude bildet heute noch den östlichen<br />

Abschluss der <strong>Brauerei</strong>. Hier ist heute der Solekasten für<br />

die Würzekühlung und dahinter der Ölbunker.<br />

Vorderansicht der <strong>Brauerei</strong>, rechts mit Remise, vor 1911<br />

3


4<br />

Zum Gebäude im rechten Winkel entstanden um 1900 der<br />

zweite Gärkeller und daran anschließend die Remise und der<br />

Pferdestall. Noch vor dem ersten Kriege wurden die beiden<br />

Gebäude, Sudhaus und Lagerkeller, durch den „3.“ Gärkeller<br />

und der Erweiterung der Schwankhalle zu der heutigen Einheit<br />

geschlossen. Der Malzboden, höchster Teil der <strong>Brauerei</strong>,<br />

entstand 1952, der „4.“ Gärkeller 1954.<br />

Malzboden der <strong>Vormann</strong> <strong>Brauerei</strong><br />

Das 125 jährige Bestehen dieser <strong>Brauerei</strong> ist ohne Fleiß und<br />

Redlichkeit aller Beteiligten nicht zu denken. Über dem alten<br />

Stehpult von Eduard <strong>Vormann</strong> hängt ein Spruch seines<br />

Großvaters Peter Nikolaus <strong>Vormann</strong> aus dem Jahre 1825.<br />

Die erste Zeile lautet:<br />

„Gesundheit ist mein erster Wunsch“<br />

und die letzte Zeile heißt:<br />

„Du bist ein Mensch, das wiß und denke stäts daran!“<br />

Ernst, Adolf, Edi <strong>Vormann</strong>, ca. 1919<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Mit dem 1. Weltkriege nahm die Entwicklung der <strong>Brauerei</strong><br />

ein jähes Ende. Die beiden ältesten Söhne vom Großvater<br />

wurden gleich 1914 eingezogen.<br />

Adolf, der Älteste hatte als Einjährig-Freiwilliger bei der Artillerie<br />

in Düsseldorf um 1900 gedient und rückte als Leutnant<br />

ein. Mit seinem Wirken ist die äußere Gestalt der Gebäude eng<br />

verbunden. Dabei hat ohne Zweifel die <strong>Brauerei</strong> Cramer in<br />

Eilpe eine gewisse Vorbildfunktion gehabt. Heute noch kann<br />

man an jenem Gebäude hinter der Baustoffhandlung Kruse<br />

leichte Ähnlichkeiten erkennen. Ganz sicher half Adolf schon<br />

tatkräftig seinem Vater mit noch nicht 10 Jahren, was man<br />

heute nicht mehr zu Papier bringen kann ohne das Wort Kinderarbeit<br />

zu denken. Zeitlebens dachte er an den Unfall am<br />

Bierkeller der Hoffnungstalerstraße. Hier entglitt ihm die<br />

Winde, mit der die vollen Fässer aus dem Keller geholt wurden<br />

und brachten ihm einen Nasenbeinbruch ein. Auch sagte<br />

er bei Besuchen häufiger, dass er immer geglaubt habe, dass<br />

ihm das Einatmen von SO 2 der Kühlmaschine 10 Jahre seines<br />

Lebens gekostet habe. Das bemerkte er auch noch mit 90<br />

Jahren. Dem Bericht seines Bruders Eduard zufolge beendete<br />

er 1911 die Mitwirkung an der <strong>Brauerei</strong>. Er ist uns immer ein<br />

willkommener Besucher gewesen.


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

1909 ist Eduard <strong>Vormann</strong>s<br />

2. Sohn, Eduard, genannt<br />

Edi, in den Betrieb eingetreten<br />

und übernahm die<br />

Betreuung der Kundschaft.<br />

Edi sprach zuweilen aus<br />

jener Zeit, als er 1911 zur<br />

Erlernung des Autofahrens<br />

nach Düsseldorf bei der<br />

Firma DAG die Endmontage<br />

des LKW mitmachte,<br />

den er dann nach Dahl mitbrachte.<br />

Stolz war er auf<br />

den Führerschein aus dem<br />

Eduard <strong>Vormann</strong>, ca. 1920<br />

Jahre 1911 und der Tatsache,<br />

dass er dem Ingenieur<br />

vom Dampfkesselüberwachungsverein, dem Vorläufer des<br />

TÜV, die Handhabe des Autos zeigen konnte.<br />

Von den Wettfahrten mit der Eisenbahn bis Meinerzhagen<br />

und der staubigen Landstraße steht mir ebenso in Erinnerung<br />

wie die dreimalige Liefertour am Tage des großen Brandes<br />

von Meinerzhagen 1911. Auch diese Kundschaftsverbindung<br />

brach mit dem 1. August 1914 zusammen, denn mein Onkel<br />

wurde zusammen mit dem Lastauto eingezogen. Bei der Kraftfahrkolonne<br />

kam er 1915 bis Kurland und Litauen. Nach dem<br />

unerwarteten Tod seiner Mutter am 27. Juli 1915 meldete er<br />

sich zur Infanterie. Im Oktober 1917 wurde er im Nahkampf<br />

bei Paschendael/Ypern schwer verwundet und ist nie mehr<br />

eingezogen worden. Sein Verdienst ist es, dass die <strong>Brauerei</strong> im<br />

2. Weltkriege nicht verwaiste. Die schwere Zeit des 2. Weltkrieges<br />

begann gleich mit dem Tod unseres Kutschers Fritz<br />

Zahn im September 39, der bei der Bewachung der Eisenbahn-Volmebrücke<br />

unterhalb des Hengstenbergtunnels verunglückte.<br />

Ausgekellerte Lagerfässer. Stehend Ed. <strong>Vormann</strong> II, sitzend alter Herr Ed.<br />

<strong>Vormann</strong> I bei ihm stehend, Friedchen Möller mit Hut, Richard Möller<br />

stehend mit Mütze am Lagertank gelehnt, Stöppken der Hund. Herbst 1924<br />

Aber auch der jüngste Sohn Ernst, mein Vater, ging von der<br />

Schule aus in die <strong>Brauerei</strong>, was 1913 oder 1914 gewesen sein<br />

muss. Diese Tätigkeit wurde auch durch den Krieg unterbrochen.<br />

Durch den Tod der Mutter am 27.7.1915 erlebte diese<br />

nicht mehr die Freiwilligenmeldung ihres Jüngsten zur Artillerie<br />

nach Metz im Herbst 1915.<br />

Mitgliedskarte Landwehr-Unterstützungs-Verein, 1914<br />

5


6<br />

Familienfoto<br />

Wie abgeschnitten war das Geschäft ab Kriegsbeginn, so dass<br />

die Biervorräte bis ins Frühjahr 1915 reichten und erst dann<br />

wieder gebraut wurde. Auch erzählte mein Vater, dass er in<br />

Urlaubstagen Biersieder war, damit der Vater von dieser Arbeit<br />

entlastet war. Wie und wer damals die Kundschaft bediente,<br />

das weiß niemand mehr. Aber Eduards Töchter, die Zweitälteste<br />

und Jüngste, meine Tanten Adele und Emmy, sind dem<br />

Vater zeitlebens und weit darüber hinaus bis zu ihrem Tode<br />

treu geblieben. Sie haben nicht geheiratet und lebten mit<br />

ihrem Bruder Eduard „auf der <strong>Brauerei</strong>“ bis dieser 1942<br />

heiratete.<br />

Ohne jeden Zweifel war Tante Adele nicht nur in ihren<br />

Kindertagen für ihre drei jüngsten Geschwister Mutters Stellvertreterin.<br />

Sie hat auch, solange sie auf dem <strong>Brauerei</strong>hof,<br />

der Dahler Straße 57 und der Braugasse 3, lebte, dem Vater<br />

„Pool gehalten.“ Wie sehr sie Mutters Stellvertreterin gewesen<br />

sein muss, das ist allein daraus denkbar, dass die Mutter<br />

Familie und die Wirtschaft zu versorgen hatte, beides Aufgaben,<br />

die jede für sich alleine den Tag schon ausgefüllt haben.<br />

Diese unermüdliche Arbeit dokumentiert ihr dünn gearbeite-<br />

ter Ehering, den ich von Adele mit dem des Großvaters<br />

bekommen habe.<br />

Mein Vater, Ernst, hatte sechs Geschwister:<br />

Adolf, der Älteste, heiratete Else Henschel, geb. Köhler und<br />

ging 1911 mit nach Chemnitz. Er führte bis zum Zusammenbruch<br />

1945 die Möbelfirma Julius Köhler, -Nachf., Innere<br />

Klosterstraße.<br />

Paula, die Älteste, heiratete Ludwig von Holtzbrinck, der von<br />

Haus Rahde stammte.<br />

Adele, die Zweite. Sie blieb unverheiratet wie oben schon<br />

erwähnt.<br />

Alma, die Dritte. Sie heiratete Hermann Wolff, Metzgermei-<br />

ster, Eckeseyerstr. 145.<br />

Emilie, die Vierte.<br />

Sie blieb zeitlebens mit<br />

Adele zusammen.<br />

Eduard, (Edi) der Zweite.<br />

Er war zusammen mit<br />

Ernst, dem Dritten<br />

zusammen in der <strong>Brauerei</strong><br />

geblieben.<br />

Die Kinder Eduard und<br />

Anna starben mit vier<br />

und zwei Jahren 1890.<br />

Mit ihrem Tod legte<br />

Großvater <strong>Vormann</strong> die<br />

Grabstätte auf dem<br />

Dahler Friedhof an.<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Ernst <strong>Vormann</strong>,<br />

4.4.97 zum 80. Geburtstag<br />

Es waren jeweils Zweiergespanne, Adele und Emmy sowie<br />

Eduard und Ernst. Und hier bildete sich eine Reihenfolge dem<br />

Alter entsprechend. Wie sagte es so bedeutungsvoll Fritz Zahn,<br />

unser Kutscher: Onkel Edi ist der Chef vom Ganzen und mein<br />

Vater ist der Chef vom Halben.


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

So lange ich mich besinnen kann, arbeitete man im Betriebe<br />

im Wochenrhythmus<br />

Montag: Filtrieren und Fässer füllen<br />

Dienstag: Liefertour nach Hagen und Flaschen füllen<br />

Mittwoch : Sudhausarbeit<br />

Donnerstag: Liefertour nach Lüdenscheid<br />

Freitag: Liefertour nach Iserlohn.<br />

Samstag: Liefertour in Dahl, Priorei bis Schalksmühle.<br />

Edi fuhr montags immer mit piksauberem PKW in die Kundschaft<br />

und machte freitags die Liefertour nach Iserlohn.<br />

Ernst und Edi <strong>Vormann</strong> mit einem Mitarbeiter um 1930<br />

Ab 1938 hat Edi im neu erbauten Sudhaus mittwochs gebraut.<br />

Nach dem verlorenen Krieg wurde Anfang 1946 ein allgemeines<br />

Brauverbot erlassen, um das Getreide ausschließlich für<br />

die Grundnahrungsmittelversorgung der Menschen zur Verfügung<br />

zu stellen. 1948, während meiner Abwesenheit, es<br />

muss im April oder Mai gewesen sein, wurde der erste Sud Bier<br />

nach dem Kriege gebraut.<br />

Im April hatte ich die Lehre hier zu Hause als Brauer und Mälzer<br />

angetreten.<br />

Nun aber zurück nach 1918. Aus dem Kriege kamen alle<br />

Söhne zurück. Adolf ging nach Chemnitz, Edi und Ernst<br />

kamen nach Hause.<br />

Zu Hause waren nun Großvater Eduard, seine Töchter Adele<br />

und Emmy und die Söhne Edi und Ernst. Man wohnte noch<br />

in der heutigen Dahler Str. 61, wollte aber nicht die Wirtschaft<br />

weiter führen. So kam 1919 der Umzug in die heutige<br />

Dahler Str. 57.<br />

In die Wirtschaft jedoch ging die älteste Tochter Paula von<br />

Holtzbrinck mit Mann und ihren Kindern Kurt und Lotte, dem<br />

Zwillingspärchen, das 1910 geboren wurde. Im Familienrat<br />

war diese Regelung so getroffen worden. Bis 1932 sind von<br />

Holtzbrincks in der Wirtschaft geblieben, wurden abgelöst<br />

von Familie Rittinghaus.<br />

Das erste Sudwerk war ein 10 Zentner Sudwerk. Es wurde<br />

1938 von einem 20 Zentner Sudwerk der Firma Stavenhagen<br />

aus Halle an der Saale ersetzt, und verrichtet seinen unermüdlichen<br />

Dienst bis heute.<br />

Zwei-Gerätesudwerk mit Läutergrant und Braupfanne, 1938<br />

7


8<br />

Das 20-Ztr.-Sudwerk muss schon lange zuvor geplant gewesen<br />

sein, denn die Neuanschaffung des kupfernen Kühlschiffes<br />

1933 hat ja die Größe für die heutige Gerätschaften<br />

gehabt. Ja, man kann diesbezüglich noch weiter in die<br />

Anschaffungsplanung zurück gehen, denn die Gärbottiche<br />

1-4-5 sind für 20-Ztr-Sude ausgelegt. Aber auch die Lagertanks<br />

No 10 bis 16 sind nur etwas größer als die Gärbottiche.<br />

Beide Kellereinrichtungen stammen aus der gleichen Zeit<br />

(1924/25) und wurden von Thyssen in Grevenbroich gebaut.<br />

Kupfer-Kühlschiff mit einem Fassungsvermögen von 8848 Litern<br />

Wenn man schon so weit in die Vergangenheit zurück geht,<br />

dann gehört auch die Anschaffung des Dieselmotors 1922<br />

oder 1923 dazu. Ernst <strong>Vormann</strong> kaufte den 25-PS-Motor bei<br />

Deutz in Köln.<br />

Von 1897 bis 1952 blieben Malzboden und Schroterei unberührt.<br />

1938 war ein sehr kritisches Jahr, weil notwendige Investitionen<br />

nicht aufgeschoben werden konnten:<br />

Mit dem neuen Sudhaus wurde von Dampfkochung auf<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Feuerkochung umgestellt. Damit einher wurden Dampfkessel,<br />

Dampfmaschine und eigene Stromerzeugung (110 Volt)<br />

aufgegeben. Diese Finanzierung war geplant. Dann aber<br />

platzte unsere Haus-Dahler Wohnungskündigung durch Frau<br />

Gerstein zum 31.12. ins Haus. Wir mussten deshalb die Remiese<br />

mit Pferdestall, die in der Braugasse 3 untergebracht war,<br />

in ein Wohnhaus umbauen, und es kam die Nachricht, dass<br />

die Familie Bockmeyer in Hagen die Altenhagenerstraße 15<br />

verkaufen wird. Diese Eisenbahnergaststätte jedoch war die<br />

beste Absatzstätte der <strong>Brauerei</strong>.<br />

So waren in jenem Jahr das Sudhaus, die Braugasse 3 und<br />

die Altenhagenerstr 15 zu finanzieren.<br />

Bei der Suche nach Pächtern für die Altenhagenerstr. 15 verunglückte<br />

Ernst <strong>Vormann</strong> auf der Kreuzung hinter Herdecke.<br />

Ende 1938 war eben nicht genau zu erkennen, wie nah wir<br />

vor dem Kriege waren. Obwohl 1933 Kupfer fürs Kühlschiff<br />

noch da war und eben 1938 nicht mehr zu bekommen war,<br />

leben wir doch alle, zu jeder Zeit, damals, gestern, heute,<br />

morgen, in einer Zuversicht, die durch noch so große<br />

Geschichtslehren nicht erschüttert werden kann.<br />

Die Rückblende in die 20er Jahre hat aber noch eine weitere<br />

bedeutende Facette. Die langfristige Planung auf ein 20-Ztr.-<br />

Sudwerk und die zuvor geschaffenen Voraussetzungen aus<br />

jener Zeit geben den Rückschluss, dass in der Zeit nach dem<br />

1. Kriege der Betrieb einen guten Aufschwung gehabt haben<br />

muss. Auch in der Erzählung aus der Hagener Kundschaft<br />

meines Vaters muss dort ein guter Absatz gewesen sein. Beispielsweise<br />

sprach er öfters von einer Dahler Werbung an<br />

einer Hausfassade nördlich der Springe, die unübersehlich<br />

gewesen sein musste. Auch „Tonhalle“, „Ernenputsch“ sind<br />

Namen, die mein Vater nannte; ich selber kenne noch Nienhaus<br />

an der Marktbrücke, Bockmeyer in der Altenhagenerstraße,<br />

Hilker in der Jägerstraße und dann Herdecke, Hauptstraße<br />

38., die Gaststätte von Alma Bierwirt.


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Gaststätte von Alma Bierwirt<br />

Doch auch nach dem 2. Krieg war in Iserlohn und Lüdenscheid<br />

die Hauptkundschaft. Mit dem 2. Kriege kam natürlich<br />

ein neuer Einbruch, der zunächst durch Onkel Edis „Kriegsuntauglichkeit“<br />

nicht direkt Schaden brachte. Dass an einen<br />

Ausbau der Geschäftsverbindungen nicht zu denken war,<br />

ergab sich allein durch den Mangel an Arbeitskräften, aber<br />

auch an bürokratischen Hürden. Gleich in den ersten Kriegstagen<br />

wurde unser „Hansa Lloyd“, gerade 2 Jahre alt, eingezogen.<br />

Er ging zur Glörmühle. Erst Ende 39 konnten wir den<br />

2,5-Tonner NAG, Baujahr 1930, aus Ennepetal erwerben.<br />

Meine Mutter fuhr damals bei Kälte mit Herrn Siepermann<br />

nach Schwelm, um Papiere und „Roten Winkel“ für das Auto<br />

zu bekommen. Dabei gab es noch einen Unfall. Überhaupt<br />

war dieser Wagen mit nur einer angetriebenen Achse schon<br />

bei leichtestem Schnee eine Katastrophe. Seine Fußbremse<br />

konnte nie in Ordnung gebracht werden. Und so lernte ich<br />

autofahren 47/48. Vielleicht war aus diesen Gründen dieses<br />

Fahrzeug kriegsuntauglich. Es wurde während des Krieges<br />

noch von der Dahler Feuerwehr mit meinem Onkel Edi zusammen<br />

requiriert.<br />

Unbedingt darf hier nicht vergessen werden, dass Edi 1943 die<br />

Eiserzeugung in der <strong>Brauerei</strong> verlegt und erneuerte. Der alte<br />

Eiskasten stand an der Stelle, wo heute die Flaschenreinigungsmaschine<br />

steht; und wo heute der Eiskasten für die<br />

Würzekühlung ist, da stand der nicht mehr im Betrieb seiende<br />

Dampfkessel. Dieser wurde 1939 rausgeschmissen. Lange<br />

Zeit lag er an der Fahnenstange. Die neue Stangeneiserzeugung<br />

hatte im Kasten 100 Zellen zu 25 Kg immer in 10er<br />

Paketen. Sie wurden mit dem Kran, der auf der Laufkatze<br />

zwischen Auftaugefäß, Frischwasserkasten und Solekasten<br />

pendelte, bewegt. Fantastisch gegen den alten Kasten, wo<br />

jede einzelne Zelle gezogen werden musste. Dabei wurde der<br />

60000er NH 3-Kompressor aus dem alten Maschinenhaus,<br />

etwa wo heute Etikettiermaschine und Kastenreiniger, verlegt<br />

an die Stelle, wo heute der Dampferzeuger ist. In diesem<br />

Zusammenhang ist mir gar nicht erinnerlich, wann der<br />

Dieselmotor durch den 25-PS Elektromotor ersetzt wurde,<br />

vielleicht 1941. Er trieb aber im alten Maschinenhaus über<br />

die Transmission noch den Kältekompressor und zog mit diesem<br />

um. Die Verlegung der Kühlung machte ein Rheinkältemonteur<br />

namens Kötter.<br />

Fenster im Sudhaus<br />

Die Sudhausarbeit lernte ich<br />

bei Onkel Edi, denn mein<br />

Vater war ins neue Sudhaus<br />

nicht mehr gekommen. Edi<br />

war als guter Handwerker<br />

auch ein guter Lehrherr,<br />

der durch Vormachen vorbildlich<br />

anleitete. Wenn es<br />

um Baumaßnahmen ging,<br />

fragte er auch mich . Im<br />

Sudhaus zog es aus den<br />

alten vier Fenstern, deren<br />

Sorte heute eine Etage<br />

höher noch da sind. Eines<br />

9


10<br />

Morgens meint er, dass diese Fenster ersetzt werden müssten.<br />

Darauf sagte ich, dass dann doch aus vier Fenstern zwei<br />

durchgehende werden sollten und darauf antwortete er spontan,<br />

dann machen wir ein großes Fenster daraus. Und so<br />

wurde es dann im folgenden Herbst gemacht. Die fertigen<br />

Fenster holten wir selber in Schwerte ab.<br />

Die Schroterei sollte mit einer neuen Schrotmühle auf Vordermann<br />

gebracht werden. Die alte Zweiwalzenmühle hing unter<br />

der (Holz-) Decke des heutigen Schrotrumpfraumes, aber die<br />

neue konnte dort nicht mehr passen. So entstand der heutige<br />

Zustand.<br />

Der Vollständigkeit halber gehört in die direkte Investition<br />

nach der Währungsreform die Anschaffung des LKW (Opel-<br />

Nachbau von Mercedes 3,5,to) im September 1948 und im<br />

Mai 1950 holte Onkel Edi mit Ellen und mir in Sindelfingen den<br />

„V 170“ ab. Sofort mit der Anschaffung des LKW besuchte<br />

Onkel Edi seine Kundschaft in Iserlohn wieder und mein Vater<br />

mit Walter Friedrichs Hilfe die Kundschaft in Lüdenscheid, die<br />

er ja durch den Krieg verloren hatte.<br />

Lagerkeller mit 48- und 67 hl Tanks<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

In diese Zeit fällt aber auch die Belegung des Lagerkellers mit<br />

den Alu-Tanks der Firma A. Ellinghaus in Beckum. Sie lieferte<br />

1949 die 6 Tanks à 43 hl und 1950 die 8 Tanks à 48 hl.<br />

Im Frühjahr 1949 war es auch gewesen, als Onkel Edi in der<br />

Brauwelt ein Inserat der Brauerschule Ulm (jetzige Ulmer<br />

Meisterschule) gelesen hatte. Hier wurde den Lehrlingen<br />

Blockunterricht für das Lehrjahr geschlossen in 7 Wochen<br />

angeboten. Ich hatte hier in Dahl und Hagen keinen berufsbezogenen<br />

Berufsschulunterricht besuchen können. Onkel<br />

Edi war es, der aber für dieses Angebot warb, und so befand<br />

ich mich dann im Mai 1949 in Ulm in der „Basteistraße“ als<br />

Berufsschüler.<br />

Die Ulmer Schulzeit war in meinem Leben die schönste Schulzeit<br />

überhaupt. Der Unterricht konnte dem Schüler mit mittlerer<br />

Reife nicht schwer fallen. Der gewünschte Beruf bekam<br />

hier, sehr gut und methodisch von Karl Sannwald dargebracht,<br />

für den Schüler das richtige theoretische Fundamentwissen<br />

vermittelt. Der Unterricht wurde von guten Lehrern straff<br />

geführt.<br />

Im Frühjahr 1950 verließ ich<br />

Ulm als frisch gebackener<br />

Brauer- und Mälzergeselle.<br />

Im Herbst 1953 bis Ostern<br />

1954 besuchte ich die Doemenschule,<br />

im immer noch<br />

von Kriegsschäden gezeichneten<br />

München, zur Erlangung<br />

des Meisterbriefes, der<br />

am 29. März 1955 feierlich<br />

übergeben wurde.<br />

Doemens-Diplom<br />

Hier zu Hause überraschte mich Onkel Edi, der, wie er selber<br />

sagte, die <strong>Brauerei</strong> als seine Braut bezeichnete, vor Weihnachten<br />

1949 mit der Erweiterung der Schwankhalle zum


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

heutigen Zustand. Zwei<br />

Zwischenwände waren durch<br />

Unterzüge entfernt worden.<br />

Hinter dem hinteren war<br />

zuvor der Flaschenbierkeller<br />

untergebracht, zwischen den<br />

beiden links an der Wand<br />

Bierflaschenleergut, dann die<br />

Spülerei, am heutigen Ausleuchtplatz<br />

der Flaschenfüller.<br />

Vor dem vorderen Unterzug<br />

war das Faßleergut, am<br />

Durchgang zum Sudhaus die<br />

Filterwaschmaschine für die<br />

zwei Massefilter von Vulkan in Berlin, die vom Fenster ab im<br />

heutigen Haupteingangsbereich standen. Dahinter stand der<br />

Isobarometer mit zwei Organen. Direkt daneben ist heute die<br />

hintere Treppe. Der vordere Aufgang zum Faßkeller besteht<br />

erst seit 1984.<br />

Ja, 1952/53 war Haus Dahl<br />

an die Spadaka gekommen,<br />

wir konnten deshalb die<br />

Gasse verlegen. Zu dieser Zeit<br />

wurde das Leitungswassernetz<br />

der Wassergesellschaft<br />

des Dorfes Dahl mbH an die<br />

AFU verkauft. Unter diesen<br />

Verhältnissen bauten wir den<br />

Gärkeller, bekamen die zwei<br />

Bottiche vom Schwelmer<br />

Eisenwerk. Der Erdaushub<br />

wurde zum Damm der heutigen<br />

Gasse.<br />

Historisches Stehpult im Verkaufsraum Gärkeller mit 400hl Fassungsvermögen<br />

Flaschenfüll-, Verschließ- und Etikettiermaschine, Leistung 4500 Fl. pro Stunde<br />

Edi starb am 7.2.1956. Bis zu seinem Tode galt sein Schaffen<br />

immer der Pflege und Instandhaltung der <strong>Brauerei</strong>.<br />

Ansicht der <strong>Brauerei</strong> nach dem Aufstocken des Malzturmes, ca. 1954<br />

Es war im Herbst zuvor die <strong>Brauerei</strong> verputzt worden und<br />

einen Herbst davor der Trakt der Braugasse 3.<br />

11


12<br />

Von dieser Zeit an wurden die Absatzstätten in Lüdenscheid<br />

und Altena erworben. 1960 erwarben wir den LKW DB L311,<br />

der bis heute im Besitz der <strong>Brauerei</strong> ist.<br />

1964 schafften wir<br />

durch Willi Marohns<br />

Impuls das erste<br />

Partyfaß, die Nr. 11<br />

an, das damals Drexler<br />

in München noch<br />

als Pichfaß lieferte,<br />

später von Diener &<br />

Roth ausgekleidet<br />

wurde. Diese Direktvermarktung<br />

war ein<br />

wichtiger Schritt zur<br />

Kundenbindung.<br />

Um 1975 kam dann das Altbier aus dem Rheinland hier<br />

in die Kundschaft. Ich machte mich mit Gerd Freitag nach<br />

Luxemburg und ins Rheinland auf gezielte Suche und fand<br />

Brau-Anleitung.<br />

1977 entwarf ich unser Altbier-Etikett und wir brauten das<br />

erste Alt, das sogleich in der Kundschaft seine Anerkennung<br />

fand, und sich als Hauptbiersorte der <strong>Vormann</strong> <strong>Brauerei</strong> entwickelt<br />

hat.<br />

Hans Klod, Adam Hübner und ich waren danach an der<br />

Rudspritzmaschine und dem Flaschenfüller. Ab 1955 wurde<br />

maschinell etikettiert, vorher von Hand.Rainer Gödde initiierte<br />

alle Maschinen gleich zu bedienen, denn zuvor wurden<br />

gespülte Flaschen zuerst schräg gestellt, dann erst abgefüllt.<br />

Ebenso wurde mit Limo-Flaschen immer getrennt verfahren.<br />

Noch kurze Zeit nach dem Kriege wurden Limonaden per<br />

Handaufzug in die erste Etage geschafft und in der jetzigen<br />

Hopfenkammer gefüllt.<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Nostalgische Maschinen, mit zweistufiger KSB Kolbenpumpe, die über<br />

70 Jahre in Betrieb war.<br />

Der Gärkeller wurde 53/54 gebaut, die Decke am Heiligen<br />

Abend gegossen, das Dach Sylvester von Jochheim gedeckt<br />

und am Abend fing´s an zu schneien. Damit wurde der<br />

ehemalige Gärkeller zum Faßkeller und Edi hatte die ersehnte<br />

Rampe. Zuvor wurden Fässer auf den Wagen gerollt, Fasskeller<br />

war der heutige Flaschenkeller. Die Leiter zum Fässertransport<br />

auf den LKW stand zwischen den Türen, wurde vor<br />

dem Kriege oft als Sitz etwas vorgekippt. Sie hängt heute<br />

unter dem Kühlschiffdach der <strong>Brauerei</strong>-Rückseite.<br />

Den großen Investitionen in den 50er und 60er Jahren in der<br />

<strong>Brauerei</strong> und vor allem in die Kundschaftsimmobilien folgten<br />

in den Siebziger Jahren Konsolidierungsmaßnahmen zur Sicherung<br />

der <strong>Brauerei</strong>.<br />

Die Siebziger waren geprägt von Ölkrise und wirtschaftlichem<br />

Umbruch, bei denen viele kleine Betriebe auf der Strecke<br />

blieben und schließen mussten. Die meisten kleinen und mittleren<br />

<strong>Brauerei</strong>en hielten dem Druck der großen Dortmunder<br />

und anderer Ruhrgebietsbrauereien nicht Stand und gaben<br />

teils aus wirtschaftlichen, teils aus familiären Gründen auf.<br />

Die <strong>Vormann</strong> <strong>Brauerei</strong> konnte sich durch die Produktion von


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Spezialitäten und dem Angebot hochwertiger Biere nicht<br />

nur halten, sondern auch einen in Konsumenten- und<br />

Brauerkreisen guten Namen machen.<br />

So dass man 1977 das 100jährige Bestehen mit Gästen aus der<br />

heimischen Politik und Wirtschaft auf dem Hof vor der frisch<br />

gestrichenen <strong>Brauerei</strong> feiern konnte.<br />

oben von links nach<br />

rechts:<br />

Christian, Ernst,<br />

Dörte und Eduard IV<br />

<strong>Vormann</strong><br />

Sitzend:<br />

Zita und Eduard III<br />

<strong>Vormann</strong><br />

Dieses ist den jetzigen Senioren Eduard Deltev und seiner Frau<br />

Zita zu verdanken, die durch unermüdlichen Einsatz und mit<br />

Begeisterung den Betrieb aufrecht hielten und halten. Eduard<br />

Detlev <strong>Vormann</strong> und Zita <strong>Vormann</strong> heirateten am 25.04.1959.<br />

Seit dieser Zeit arbeiten die beiden unermüdlich an dem Erfolg<br />

des Familienbetriebes. Eduard Detlev und Zita haben ihre eigene<br />

Familie geschaffen. Am 27.12.1959 wurde ihr erster Sohn<br />

Eduard geboren. Drei Jahre später ihr zweiter Sohn Christian<br />

am 18.08.1962. Hier muss man erwähnen, dass Christian in<br />

die Fußstapfen seiner Vorfahren getreten ist und heute die<br />

<strong>Brauerei</strong> weiter führt. Weitere drei Jahre später ist den Eheleuten<br />

<strong>Vormann</strong> das dritte Kind geboren, am 24.06.1965 ihre<br />

Tochter Dörte. Die Familie und den Betrieb mit aller Aufopferung<br />

und Liebe zu führen ist unseren Eltern sehr gut gelungen.<br />

Sie haben den Betrieb erhalten und erweitert. Was mit<br />

materiellen Werten nicht zu beschreiben ist, ist ihre Liebe zu<br />

der <strong>Brauerei</strong>, die man noch heute bei <strong>Brauerei</strong>führungen, die<br />

Herr <strong>Vormann</strong> sen. regelmäßig anbietet, spürt.<br />

Das heutige Wirtshaus zum <strong>Brauerei</strong>ausschank wurde von August Millhoff,<br />

dem Schwiegervater des Firmengründers, ca. 1840 erbaut.<br />

In den achtziger Jahren überwog das Engagement in den<br />

Kerngastronomieobjekten, welches mit dem Umbau unseres<br />

<strong>Brauerei</strong>ausschankes in der Dahler Str, 61 endete, der sich<br />

jetzt wieder als Schmuckstück und gemütliche Gaststätte präsentiert.<br />

Aber auch in Lüdenscheid, Altena und Herdecke<br />

sowie in Priorei wurden Umbauten vorangetrieben, die Früchte<br />

trugen, was sich in stetem Anstieg des Ausstoßes widerspiegelte.<br />

1988 wurde ein neuer LKW Typ DB 814 angeschafft.<br />

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14<br />

Ende der 70er Jahre begann der Junior Christian <strong>Vormann</strong><br />

seine Lehrzeit als Brauer und Mälzer, die 1982 abgeschlossen<br />

wurde. So führt er die Tradition seiner Vorfahren weiter.<br />

Es folgten einige Jahre der Wanderschaft, 1984 in der<br />

Versuchsanstallt für Bierbrauerei, 1985 in der Klosterbrauerei<br />

Raitenhaslach Burghausen, 1986 bei Pinkus Müller in Münster<br />

und in der Pott-Feldmann <strong>Brauerei</strong> in Oelde. 1987 in der<br />

Zötler <strong>Brauerei</strong> Rettenberg und das Ende dieser Wanderschaft<br />

wurde 1989 mit der Ablegung des Meistertitels in München<br />

gekrönt.<br />

Somit ist seit 1989 die vierte Generation unserer Familie<br />

Brauer in Dahl. Wir hoffen, das auch die nachfolgenden<br />

Generationen die Liebe zu unserem Familienbetrieb erhalten<br />

und diese weitergeben.<br />

Drucktankkeller mit ca. 160 hl Fassungsvermögen<br />

In den neunziger Jahren wurde auf vielfältige Weise in die<br />

Technik des Betriebes investiert. 1989 Einbau des Kombibierfilters<br />

und Aufbau eines Drucktankkellers, Errichtung einer<br />

Fassreinigungszelle und Anschaffung des Kessellosen Fass-<br />

Kesselloser zweiorganiger isobarometrischer Faßfüller<br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

füllers von Esau und Hueber. Unseren Mitarbeitern wurde ein<br />

Schalander gebaut, in dem Frühstück und Mittagessen eingenommen<br />

wird. Schrittweise Erneuerung der Kühlanlagen<br />

auf umweltverträglichere Kühlmittel und andere Umwelt- und<br />

Energie schonende Maßnahmen ergänzten die <strong>Brauerei</strong>.<br />

Die Anschaffung der beiden Ausschankwagen zeigen uns<br />

heute in der Lage auch große Festveranstaltungen bedienen<br />

zu können.


Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Große Veränderungen brachte dann Mitte der neunziger die<br />

Umstellung auf Individualkästen und die Errichtung einer<br />

neuen Flaschenfüllstraße, die einher ging mit dem Kauf eines<br />

Gabelstaplers.<br />

Zum 70. Geburtstag baute Eduard <strong>Vormann</strong> den LKW Daimler<br />

Benz Typ L311 komplett neu auf, so dass wir mit diesem<br />

Fahrzeug ein Schmuckstück auf die Straße bringen. Zum Ende<br />

des Jahrtausends ist die Anschaffung des Kegfüllautomaten<br />

und die Umstellung von Aluminiumbauchfässern zu Edelstahlkegs<br />

die nächste Investition in die Zukunft.<br />

Daimler Benz Typ L311, Baujahr Oktober 1960<br />

Als neueste Herausforderung stand die Errichtung des Kerzenspaltfilters<br />

an, der in seiner Konzeption so modern ist, dass<br />

sogar Besuch der größten japanischen <strong>Brauerei</strong> anstand.<br />

Die nahe Zukunft bringt uns noch die Erneuerung des<br />

Gärkellers und des Sudhauses.<br />

Es ist ein steter Wechsel der Investitionen in den Herstellungsund<br />

Verwaltungsprozess, sowie in den Markt und in die<br />

Absatzstätten.<br />

Kerzenspaltfilter mit nachgeschaltetem Trab- und Feinstfilter, 25 hl Bier/Std.<br />

Selbstverständlich ist die Motivation und Identifikation der<br />

Mitarbeiter einer der Hauptstützen, die ein Betrieb unserer<br />

Größe hat.<br />

Udo Scheeren, Heinrich Baumeister, Christian <strong>Vormann</strong>, Dirk Seeger, Jörg Witte<br />

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Mit unserem Braumeister Dirk Seeger unserem Brauer Udo<br />

Scheeren, sowie dem Fahrer und Mann auf dem LKW Jörg<br />

Witte, der guten Seele in unserem Büro Frau Sigrid Kamann,<br />

und seit diesem Jahr dem Maler und Anstreicher Andreas<br />

Pinske haben wir eine Mannschaft, auf die man die Zukunft<br />

aufbauen kann und die der Familie mit Engagement und Freude<br />

beiseite steht. Der Anschluss an einer betrieblich gestützten<br />

Rentenkasse ist uns deshalb in diesem Jahr eine gern<br />

gemachte Pflicht.<br />

Doris Wegner, Sigrid Kamann, Rela Bolhöfner, Andreas Pinske, Anne <strong>Vormann</strong><br />

Unseren Betriebsrentnern Frau Wegner, Herrn Klod und Herrn<br />

Baumeister gebührt besondere Erwähnung, da sie in den<br />

vergangenen Jahren ebenso für unsere <strong>Brauerei</strong> gearbeitet<br />

haben wie es unsere heutigen Mitarbeiter machen.<br />

Gott gebe Glück und Segen drein<br />

Eduard D. und Zita <strong>Vormann</strong><br />

Die <strong>Vormann</strong> Chronik<br />

Edelgard Baumeister, Heinrich Baumeister, Lothar Albert, Hans Klod<br />

Christian und Anne <strong>Vormann</strong> mit Pauline und Christian

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