FMD.impuls Ausgabe 4 – Quanten- und neuromorphes Computing
Bahnen wir mit Mikroelektronik einen ressourcenschonenden Weg in die Zukunft. Gezielte Forschung und Entwicklung in der Mikroelektronik ist die Grundlage neuer Innovationen und so das Fundament einer nachhaltigen Gesellschaft. Dabei hilft sie uns direkt wie indirekt dabei, unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Für wegweisende Ergebnisse braucht es Synergien und unterschiedliche Technologien müssen gezielt miteinander kombiniert werden. Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland verbindet hierfür das Spezialwissen ihrer 13 Institute zu einem einmaligen Gesamtangebot. Dieses breite Know-how macht die FMD zum idealen Partner für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um die drängenden Fragen zu Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz anzugehen. Nutzen wir unser gewaltiges Potenzial und gestalten wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft. Sprechen Sie uns an und treten wir in den Dialog über die Zukunft durch und mit Mikroelektronik!
Bahnen wir mit Mikroelektronik einen ressourcenschonenden Weg in die Zukunft. Gezielte Forschung und Entwicklung in der Mikroelektronik ist die Grundlage neuer Innovationen und so das Fundament einer nachhaltigen Gesellschaft. Dabei hilft sie uns direkt wie indirekt dabei, unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Für wegweisende Ergebnisse braucht es Synergien und unterschiedliche Technologien müssen gezielt miteinander kombiniert werden. Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland verbindet hierfür das Spezialwissen ihrer 13 Institute zu einem einmaligen Gesamtangebot. Dieses breite Know-how macht die FMD zum idealen Partner für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um die drängenden Fragen zu Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz anzugehen. Nutzen wir unser gewaltiges Potenzial und gestalten wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft. Sprechen Sie uns an und treten wir in den Dialog über die Zukunft durch und mit Mikroelektronik!
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I
II
1
»<br />
Die Tragweite der neuen<br />
Rechnertechnologien für<br />
die Zukunft von Gesellschaft,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
ist heute erst zu erahnen.<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
die meisten von Ihnen werden sich noch gut an die Personal Computer<br />
erinnern, die Anfang der 1990er-Jahre in großer Zahl ihren Siegeszug<br />
in die Häuser der Anwenderinnen <strong>und</strong> Anwender begannen. Schon<br />
einige Jahre später waren die ersten Smartphones um ein Vielfaches<br />
leistungsstärker <strong>und</strong> energiesparender.<br />
Nun steht der Welt des <strong>Computing</strong>s der nächste disruptive Wandel bevor:<br />
Mit <strong>Quanten</strong>computing (QC) <strong>und</strong> neuromorphem <strong>Computing</strong> (NC)<br />
gelingt zwei Technologien der Durchbruch, deren enorme Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Tragweite für die Zukunft von Gesellschaft, Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Wirtschaft heute erst zu erahnen ist.<br />
Diese neuen Rechnertechnologien werden in der Lage sein, bestehende<br />
Probleme schneller <strong>und</strong> ressourceneffizienter zu lösen <strong>und</strong> neue<br />
Möglichkeitsräume zu öffnen. Medizin, Materialforschung oder auch<br />
Energie- <strong>und</strong> Klimatechnologie sind nur einige der Bereiche, in denen<br />
<strong>Quanten</strong>- <strong>und</strong> <strong>neuromorphes</strong> <strong>Computing</strong> komplett neue <strong>und</strong> heute <strong>und</strong>enkbare<br />
Lösungen ermöglichen werden.<br />
2
Der Nachweis über die Realisierbarkeit dieser neuen Technologien ist<br />
erbracht, die ersten Laboraufbauten sind erfolgreich in Betrieb genommen.<br />
Nun geht es darum, die Systeme zu vereinfachen, ihre Leistung zu<br />
steigern <strong>und</strong> sie so <strong>–</strong> Stück für Stück <strong>–</strong> in die industrielle Anwendung zu<br />
überführen.<br />
Wer im Bereich des <strong>Computing</strong>s der nächsten Generation gut aufgestellt<br />
ist, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil <strong>und</strong> ist in der Pole-<br />
Position für die Entwicklung der Technologien der Zukunft. Daher freut<br />
es mich sehr, dass die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland<br />
mit »<strong>FMD</strong>-QNC« ein großes Verb<strong>und</strong>sprojekt mit 19 hochspezialisierten<br />
Partnern anführt, das zur Entwicklung der zukünftigen Hardware-Basis<br />
für neuartige Rechentechnologien beiträgt.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> von <strong>FMD</strong>.<strong>impuls</strong> möchten wir Ihnen einen Überblick<br />
über die sich dynamisch entwickelnden neuen Computergenerationen<br />
geben, Potenziale aufzeigen <strong>und</strong> Entwicklungen skizzieren.<br />
Thematisiert werden muss aber auch das größte Risiko: im internationalen<br />
Wettbewerb abgehängt zu werden. Eine konzertierte Förderung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung von maßgeschneiderter Mikroelektronik <strong>und</strong> skalierbaren<br />
Fertigungs- <strong>und</strong> Integrationsverfahren für QC <strong>und</strong> NC ist die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die technologische Souveränität von morgen.<br />
Es ist deshalb entscheidend, dass wir gemeinsam planen <strong>und</strong> handeln.<br />
Nur in Zusammenarbeit mit Politik <strong>und</strong> Industrie werden wir uns in<br />
diesem global stark umkämpften Markt behaupten können.<br />
Schon in wenigen Jahren wird die Welt des <strong>Computing</strong>s nicht mehr<br />
wiederzuerkennen sein. Sorgen wir dafür, dass es unsere Ideen sind,<br />
die die Rechentechnologien von morgen prägen!<br />
Prof. Albert Heuberger<br />
Prof. Albert Heuberger ist Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS<br />
<strong>und</strong> seit Januar 2020 Vorsitzender des Lenkungskreises der Forschungsfabrik Mikroelektronik<br />
Deutschland (<strong>FMD</strong>) sowie Sprecher des Fraunhofer-Verb<strong>und</strong>s Mikroelektronik.<br />
3
Das Gehirn als Vorbild | Neuromorphic <strong>Computing</strong><br />
Neuromorphe Rechenarchitekturen setzen auf biologische Prinzipien<br />
<strong>und</strong> imitieren die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Die Verarbeitung<br />
von Informationen erfolgt durch künstliche neuronale Netze.<br />
Dafür müssen spezielle neuromorphe Chips entwickelt <strong>und</strong> für breite<br />
Anwendungsklassen optimiert werden. Diese Chips bilden Neuronen<br />
<strong>und</strong> deren variable synaptischen Verbindungen künstlich nach; so sind<br />
sie in der Lage »on-the-fly« zu lernen.<br />
Die so erreichte asynchrone <strong>und</strong> parallele Datenverarbeitung ermöglicht<br />
es, Millionen von Berechnungen gleichzeitig <strong>und</strong> in Echtzeit auszuführen.<br />
Im Gegensatz zu klassischen Prozessoren, die für den universellen Einsatz<br />
bestimmt sind, sind die Architekturen neuromorpher Chips auf die<br />
Berechnung neuronaler Netze spezialisiert <strong>und</strong> können somit komplexe<br />
Aufgaben, z. B. im Bereich der Mustererkennung, Sprachverarbeitung<br />
<strong>und</strong> Künstlicher Intelligenz, extrem schnell <strong>und</strong> energieeffizient lösen.<br />
Noch stehen neuromorphe Computer vor dem industriellen<br />
Durchbruch <strong>und</strong> eine gezielte Forschungsarbeit ist essentiell. Die<br />
<strong>FMD</strong> unterstützt u. a. im Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« [Seite 10-13] die<br />
Weiterentwicklung der Technologie.<br />
4
Die Online-<strong>Ausgabe</strong> von <strong>FMD</strong>.<strong>impuls</strong> 4 mit Quellenangaben <strong>und</strong> weiterführenden<br />
Informationen finden Sie durch Scannen des QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4<br />
Konkrete Anwendungsszenarien<br />
Fahrzeugumfelderkennung | Neuromorphe Strukturen<br />
befähigen autonome Fahrzeuge, Umgebungen in Echtzeit so<br />
zu analysieren, dass sie direkt auf Gefahren oder Hindernisse<br />
reagieren können.<br />
Medizintechnik | Mit neuromorphen Computern können eine<br />
Vielzahl von medizinischen Daten analysiert <strong>und</strong> personalisierte<br />
Diagnosen <strong>und</strong> Behandlungspläne erstellt werden. Es ist außerdem<br />
möglich, Röntgenaufnahmen <strong>und</strong> CT-Scans auszuwerten,<br />
Muster zu erkennen <strong>und</strong> Abweichungen zu identifizieren.<br />
Produktion | Neuromorphe Computer können eingesetzt<br />
werden, um Roboter zu steuern <strong>und</strong> komplexe, menschenähnliche<br />
Aufgaben auszuführen. Auch im Bereich Predictive<br />
Maintenance können Maschinendaten schneller analysiert werden,<br />
um damit Ausfallzeiten <strong>und</strong> Kosten zu minimieren.<br />
Sicherheit | Um Cyberangriffe zu erkennen <strong>und</strong> zu bekämpfen,<br />
nutzt <strong>neuromorphes</strong> <strong>Computing</strong> die Möglichkeit, Verhaltensmuster<br />
von Angreifern in Echtzeit zu analysieren. Gleichzeitig<br />
kann es effektiv dazu eingesetzt werden, Bilder <strong>und</strong> Videos<br />
zu beobachten <strong>und</strong> unbekannte oder gefährliche Objekte zu<br />
identifizieren.<br />
5
Ungeahnte Möglichkeiten durch<br />
<strong>Quanten</strong>computing<br />
<strong>Quanten</strong>computer basieren auf einer vielversprechenden Technologie,<br />
die sich gr<strong>und</strong>legend von der klassischer Computer unterscheidet.<br />
Sie nutzen unmittelbar die Prinzipien der <strong>Quanten</strong>physik, um Informationen<br />
zu speichern <strong>und</strong> Berechnungen durchzuführen. Als kleinste<br />
Informationseinheiten dienen dabei sogenannte Qubits.<br />
Im Gegensatz zu klassischen Bits können Qubits in einer beliebigen<br />
Superposition von 0 <strong>und</strong> 1 existieren. Das Prinzip der Superposition<br />
sowie die kontrollierte quantenmechanische Verschränkung von Qubits<br />
in größeren Systemen erlauben es, Berechnungen hochgradig parallelisiert<br />
durchzuführen.<br />
Im Idealfall perfekter Qubit-Systeme wächst die Rechenleistung<br />
exponentiell mit der Anzahl an Qubits. Die Realisierung <strong>und</strong> Skalierung<br />
universeller <strong>und</strong> fehlerkorrigierter <strong>Quanten</strong>computer wird jedoch noch<br />
viele Jahre an intensiver Forschung <strong>und</strong> Entwicklung erfordern.<br />
Ein <strong>Quanten</strong>computer mit 300 verknüpften Qubits kann somit<br />
2 300 mögliche Zustände gleichzeitig beschreiben <strong>und</strong> damit eine<br />
größere Zahl gleichzeitig darstellen, als es Atome im bekannten<br />
Universum gibt!<br />
6
Herausforderungen einer disruptiven<br />
Zukunftstechnologie<br />
Das Potenzial von <strong>Quanten</strong>computern ist enorm. Die ersten Laboraufbauten<br />
sind erfolgreich im Einsatz. Es ergeben sich aber einige Schwierigkeiten,<br />
die vor einer Überführung in die breite Praxis gelöst werden<br />
müssen.<br />
<strong>Quanten</strong>systeme sind sehr empfindlich gegenüber kleinsten<br />
Störungen aus der Umwelt. Je größer die Anzahl der Qubits<br />
ist, umso schwieriger wird es, die Systeme zu kontrollieren <strong>und</strong><br />
perfekt vor Störeinflüssen zu schützen.<br />
Teilweise lassen sich hervorgerufene Fehler durch geschickte<br />
Algorithmen kompensieren oder durch die Kodierung der<br />
<strong>Quanten</strong>information auf mehreren physikalischen Qubits nachträglich<br />
korrigieren.<br />
Es gibt derzeit noch verschiedene konkurrierende Ansätze<br />
für die Qubit-Realisierungen wie Supraleiter, neutrale Atome,<br />
Ionenfallen <strong>und</strong> Festkörperspins. Derzeit wird noch erforscht,<br />
welche Ansätze sich am besten für das <strong>Quanten</strong>computing <strong>und</strong><br />
dessen verschiedene Anwendungen eignen. Hier muss noch erhebliche<br />
Pionierarbeit geleistet werden.<br />
Durch diese Herausforderungen ist heute noch kein <strong>Quanten</strong>computer<br />
in der Lage, bei praxisrelevanten Fragestellungen<br />
schneller zu rechnen als klassische Supercomputer <strong>–</strong> bei theoretischen<br />
mathematischen Fragestellungen konnten <strong>Quanten</strong>computer<br />
jedoch bereits signifikant bessere Ergebnisse erzielen.<br />
Zur Arbeit der <strong>FMD</strong> im Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« siehe Seite 10 bis 13.<br />
7
<strong>Quanten</strong>computing <strong>–</strong> eine neue Technologie mit<br />
grenzenlosem Potenzial<br />
Kryptographie | <strong>Quanten</strong>kryptographie gewährleistet den<br />
sicheren Austausch von Informationen, indem sie sich bei<br />
der Verschlüsselung auf gr<strong>und</strong>legende Gesetze der <strong>Quanten</strong>physik<br />
stützt.<br />
Chemie- <strong>und</strong> Materialdesign | <strong>Quanten</strong>computer können<br />
komplexe chemische <strong>und</strong> physikalische Prozesse modellieren<br />
<strong>und</strong> simulieren, um Materialien <strong>und</strong> Medikamente zu entwerfen<br />
<strong>und</strong> zu optimieren.<br />
Logistik <strong>und</strong> Transport | <strong>Quanten</strong>computer ermöglichen es,<br />
komplexe Optimierungsprobleme im Bereich der Logistik <strong>und</strong><br />
des Transports zu lösen. So können sie z. B. die kürzeste Route<br />
für Lieferfahrzeuge berechnen oder die Lagerplanung optimieren.<br />
Finanzen | <strong>Quanten</strong>computer können komplexe Finanzmodelle<br />
simulieren <strong>und</strong> Risiken in Echtzeit bewerten, um<br />
Finanzportfolien zu optimieren, schnelle Entscheidungen zu<br />
treffen <strong>und</strong> bessere Ergebnisse zu erzielen.<br />
Künstliche Intelligenz | <strong>Quanten</strong>computer können das Training<br />
von neuronalen Netzen <strong>und</strong> anderen KI-Modellen beschleunigen<br />
<strong>und</strong> optimieren.<br />
8
Neue Rechnertechnologien als Garant für<br />
Sicherheit, Wohlstand <strong>und</strong> Ökologie<br />
Noch sind die neuen Computertechnologien nicht anwendungsreif, ihr<br />
disruptives Potenzial ist jedoch sehr groß. Nun gilt es, einen Vorsprung<br />
gegenüber der weltweiten Konkurrenz zu generieren. Dies gelingt vor<br />
allem durch intensiven Wissenstransfer in die Industrie <strong>und</strong> besondere<br />
Anstrengung bei der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von spezialisierten Fachkräften.<br />
Deutschland <strong>und</strong> Europa sind bei der Forschung zum neuromorphen<br />
<strong>Computing</strong> <strong>und</strong> zu <strong>Quanten</strong>technologien gut aufgestellt, dies kann sich<br />
in einem dynamischen Feld jederzeit ändern. Eine Abhängigkeit von<br />
anderen Regierungen oder Unternehmen beim Zugriff auf neue Computertechnologien<br />
könnte fatale Auswirkungen auf unsere (Cyber-)<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ökonomie haben.<br />
Auch bei der Erreichung von (globalen) ökologischen Zielen bieten die<br />
neuen Technologien enorme Chancen. Die nächste Computergeneration<br />
kann beispielsweise durch Simulationen zur Entwicklung effektiverer<br />
Düngemittel beitragen oder komplexe Szenarien zur globalen<br />
Klimaentwicklung erstellen.<br />
Durch den Einsatz von neuromorphen <strong>und</strong> <strong>Quanten</strong>modulen in Hochleistungsrechenzentren<br />
wird nicht nur eine erhebliche Leistungssteigerung<br />
ermöglicht, sondern es werden auch entsprechende<br />
Energie einsparungen erzielt. Dies ist auf die deutlich verkürzten Laufzeiten<br />
bei den einzelnen Rechenoperationen zurückzuführen.<br />
Es ergeben sich spannende Synergien zum Projekt »Green ICT @ <strong>FMD</strong>«<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/1<br />
9
Beyond Binary | Deutschlandweite Kooperation<br />
»<strong>FMD</strong>-QNC« gestartet<br />
Um die in Deutschland vorhandene mikroelektronische Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung in Bezug auf <strong>Quanten</strong>computing (QC) <strong>und</strong> <strong>neuromorphes</strong><br />
<strong>Computing</strong> (NC) zu bündeln <strong>und</strong> auszubauen, startete die <strong>FMD</strong> zusammen<br />
mit vier weiteren Fraunhofer-Instituten, dem Forschungszentrum<br />
Jülich <strong>und</strong> der AMO GmbH am 1. Dezember 2022 ein gemeinsames Vorhaben:<br />
Die »Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland <strong>–</strong> Modul<br />
<strong>Quanten</strong>- <strong>und</strong> <strong>neuromorphes</strong> <strong>Computing</strong>«.<br />
»<strong>FMD</strong>-QNC« ermöglicht eine anwendungsnahe <strong>und</strong> technologieoffene<br />
Erprobung von Hardware-Entwicklungen für neue Rechentechnologien<br />
<strong>und</strong> nimmt damit eine Brückenfunktion zwischen der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
<strong>und</strong> der industriellen Fertigung ein.<br />
Die standortübergreifende Kooperation der 19 Institute verfolgt folgende<br />
Ziele:<br />
<strong>FMD</strong>-QNC trägt zur Entwicklung der zukünftigen Hardware-Basis für<br />
neuartige Rechentechnologien bei.<br />
<strong>FMD</strong>-QNC stellt maßgeschneiderte Mikroelektronik <strong>und</strong> skalierbare<br />
Fertigungs- <strong>und</strong> Integrationsverfahren für QC <strong>und</strong> NC bereit.<br />
<strong>FMD</strong>-QNC bietet industrierelevante Forschungsbedingungen <strong>und</strong><br />
einen niederschwelligen Zugang zu Forschungsinfrastruktur für<br />
Industriepartner.<br />
<strong>FMD</strong>-QNC koordiniert die Überführung der technischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
auf den Markt.<br />
10
Mit gezielter, technologieoffener F&E zu<br />
neu artigen Rechentechnologien made in Germany<br />
Fraunhofer ISIT<br />
Itzehoe<br />
Berlin<br />
Jülich<br />
Fraunhofer IMS<br />
Duisburg<br />
<strong>FMD</strong> Geschäftsstelle<br />
Ferdinand-Braun-Institut gGmbH<br />
Fraunhofer HHI<br />
Fraunhofer IZM<br />
IHP GmbH<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Forschungszentrum Jülich GmbH<br />
Halle<br />
Fraunhofer IMWS<br />
Jena<br />
Fraunhofer IPMS<br />
Dresden<br />
AMO GmbH<br />
Fraunhofer ILT<br />
Aachen<br />
Fraunhofer IOF<br />
Fraunhofer FHR<br />
Wachtberg<br />
Chemnitz<br />
Fraunhofer ENAS<br />
Fraunhofer IAF<br />
Fraunhofer IPM<br />
Freiburg<br />
Erlangen<br />
Fraunhofer IIS<br />
Fraunhofer IISB<br />
München<br />
Fraunhofer EMFT<br />
moduleqnc Partner<br />
11
Mikroelektronik als Basis, um <strong>neuromorphes</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Quanten</strong>computing zu kontrollieren<br />
Neuromorphes <strong>Computing</strong> <strong>–</strong> Speichern <strong>und</strong> Rechnen an<br />
einem Ort<br />
Nichtflüchtige Speicher | Neuromorphe Computer benötigen<br />
Hardwarekomponenten, die sehr hohe Anforderungen an Energieeffizienz<br />
<strong>und</strong> parallele Datenverarbeitung erfüllen. Wichtige<br />
Komponenten sind hier »nichtflüchtige Speicher«, die es ermöglichen<br />
sollen, Berechnungen direkt im Speicher durchzuführen;<br />
ohne Datentransfer zwischen Prozessor <strong>und</strong> Speicher wie in<br />
klassischen Rechnern. Hierdurch können neuromorphe Computer<br />
ihre Aufgaben schneller, effizienter <strong>und</strong> hoch parallelisiert<br />
ausführen, da sie die zu verarbeitenden Daten direkt aus dem<br />
neuronalen Netz abrufen können.<br />
<strong>Quanten</strong>-Hardware <strong>–</strong> Wie <strong>Quanten</strong>effekte bestmöglich genutzt<br />
werden können<br />
Es ist noch nicht klar, welche Technologieplattform sich für<br />
<strong>Quanten</strong>computer durchsetzen wird. Derzeitige Ansätze haben<br />
jeweils spezifische Vor- <strong>und</strong> Nachteile; ob es um extrem niedrige<br />
Betriebstemperaturen, die Größe des Geräts, hohe Kosten,<br />
Skalierbarkeit, Integrationsdichten oder Rauschunterdrückung<br />
geht. Im Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« liefert die <strong>FMD</strong> breite technologische<br />
Unterstützung für die Forschung an den verschiedenen<br />
Ansätzen:<br />
Supraleiter | Bei dieser Technologie werden die gr<strong>und</strong>legenden<br />
Bausteine eines <strong>Quanten</strong>computers, die Qubits, durch widerstandslos<br />
fließende Ströme in supraleitenden Schaltkreisen<br />
realisiert. Diese Ströme sind relativ robust gegenüber äußeren<br />
Störeinflüssen <strong>und</strong> können die <strong>Quanten</strong>eigenschaften über<br />
lange Zeit beibehalten.<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF) unterstützt<br />
den gerätetechnischen <strong>und</strong> strukturellen Aufbau des am<br />
1. Dezember 2022 gestarteten Vorhabens »<strong>FMD</strong>-QNC«.<br />
12
Neutrale Atome | Ultrakalte Atome werden im Vakuum einzeln<br />
in optischen Fallen aus fernverstimmtem Laserlicht gefangen.<br />
Sie repräsentieren perfekte Qubits, die über die Lichtfelder<br />
räumlich frei angeordnet werden können. Durch resonantes<br />
Licht können die Qubits kontrolliert <strong>und</strong> gezielt in Wechselwirkung<br />
gebracht werden.<br />
Ionen-Fallen | Ionen werden durch elektromagnetische Wechselfelder<br />
innerhalb einer Vakuumkammer gefangen. Sie bilden<br />
dabei lineare Ketten aus perfekten Qubits. Mikroelektronik <strong>und</strong><br />
Photonik erlauben es, die Ionen elektromagnetisch zu kontrollieren<br />
<strong>und</strong> auszulesen.<br />
Festkörper-Spins | Auch die Spins von Elektronen in Festkörpern<br />
können als Qubits verwendet werden. Mittels elektrostatisch<br />
geladener Elektroden auf Halbleiteroberflächen können<br />
<strong>Quanten</strong>punkte erzeugt werden, in denen einzelne Elektronen<br />
gefangen sind. Durch elektrische <strong>und</strong> magnetische Wechselfelder<br />
können die Elektronen kontrolliert <strong>und</strong> zur Wechselwirkung<br />
gebracht werden. Die eingesetzten Technologien haben große<br />
Ähnlichkeit zu denen von klassischen Schaltkreisen.<br />
Alle Infos zum Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« erhalten Sie durch Scannen des<br />
QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/2<br />
»<strong>FMD</strong>-QNC« wird auf europäischer Ebene durch das Projekt<br />
»PREVAIL« (Partnership for Realization and Validation of AI<br />
Hardware Leadership) ergänzt. Im Projekt arbeiten die vier europäischen<br />
RTOs CEA-Leti, Fraunhofer, imec <strong>und</strong> VTT zusammen,<br />
um eine vernetzte 300-mm-Technologieplattform zur Herstellung<br />
von Chip-Prototypen für fortschrittliche Anwendungen der<br />
künstlichen Intelligenz <strong>und</strong> des neuromorphen <strong>Computing</strong>s zu<br />
schaffen.<br />
13
Der Deep-Tech-Accelerator für<br />
Forschungsgruppen, Start-ups <strong>und</strong> KMU<br />
Gerade die ersten Schritte im Hochtechnologiebereich sind für viele<br />
Unternehmen sehr herausfordernd. So sind Forschungsgruppen,<br />
innovative Start-ups <strong>und</strong> junge KMU im Deep-Tech häufig auf teure Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> <strong>–</strong> gerade im Bereich Mikroelektronik <strong>–</strong> oft auf Low-Volume<br />
<strong>–</strong> High-Performance Angebote angewiesen, die von der Industrie<br />
teilweise schwierig zu erhalten sind.<br />
Im Rahmen des QNC Space bietet die <strong>FMD</strong> mit ihren assoziierten Instituten<br />
einen niederschwelligen Zugang zu technologischer Ausstattung,<br />
um Forschungsgruppen <strong>und</strong> jungen Unternehmen im Bereich<br />
<strong>Quanten</strong>- <strong>und</strong> <strong>neuromorphes</strong> <strong>Computing</strong> von Beginn an bestmöglich in<br />
ihrer Forschung bzw. auf ihrem unternehmerischen Weg zu fördern.<br />
Kernstück der Kooperation zwischen dem Projektkonsortium<br />
»<strong>FMD</strong>-QNC« <strong>und</strong> externen Partnern im QNC Space ist die gemeinsame<br />
Erarbeitung spezifischer Prozesse <strong>und</strong> Prozessmodule bis hin zu späteren<br />
Prototypen. Daneben bietet der QNC Space ein intensives technologisches<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Supportangebot, um die jungen Unternehmen<br />
auf die weiteren Entwicklungsschritte im Markt vorzubereiten.<br />
Hiermit legt »<strong>FMD</strong>-QNC« wichtige Gr<strong>und</strong>steine für eine Führungsrolle<br />
Europas im Bereich neuer Rechentechnologien!<br />
Alle Informationen zum QNC Space <strong>und</strong> zur Bewerbung<br />
finden Sie durch Scannen des QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/3<br />
14
Ausbildungsqualität auf<br />
höchstem Niveau<br />
Um dem Fachkräftemangel im Bereich Mikroelektronik entgegenzuwirken,<br />
startete die <strong>FMD</strong> im Dezember 2022 mit dem Aufbau einer<br />
Mikroelektronik-Akademie. In Kooperation mit Bildungseinrichtungen,<br />
bestehenden Nachwuchsförderprojekten <strong>und</strong> Industriepartnern soll<br />
die Akademie im Rahmen einer einjährigen Konzeptionsphase praxisbasierte<br />
Modulangebote erarbeiten <strong>und</strong> über die nächsten drei Jahre<br />
erproben.<br />
Fachlich bilden »Ressourcenbewusste IKT«, »praxisorientierte Halbleitertechnik<br />
<strong>und</strong> -technologie« sowie das »Design mikroelektronischer<br />
Schaltungen <strong>und</strong> Systeme« die thematische Basis der Akademie.<br />
Ziel ist es, langfristig aktiv auf Bereiche wie z. B. Klimaschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit,<br />
neuartige Rechentechnologien <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit<br />
im Halbleiter- <strong>und</strong> Chipbereich Einfluss zu nehmen <strong>und</strong> diese voranzutreiben.<br />
Des Weiteren zielt die Mikroelektronik-Akademie darauf ab, die Zukunftstechnologie<br />
Mikroelektronik als Arbeitsfeld bekannter zu machen<br />
<strong>und</strong> Zugangsbarrieren abzubauen. So sollen vor allem jungen<br />
Menschen konkrete Tätigkeitsfelder <strong>und</strong> Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt<br />
werden, um sie für einen Karriereweg in der Mikroelektronik zu<br />
begeistern.<br />
Die Mikroelektronik-Akademie wird im Rahmen zweier vom<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF) geförderter<br />
Vorhaben realisiert <strong>–</strong> dem <strong>FMD</strong>-Modul <strong>Quanten</strong>- <strong>und</strong> <strong>neuromorphes</strong><br />
<strong>Computing</strong> »<strong>FMD</strong>-QNC« sowie dem standortübergreifenden<br />
Kompetenzzentrum für eine ressourcenbewusste<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik »Green ICT @ <strong>FMD</strong>«.<br />
Alle Information zur Mikroelektronik-Akademie erhalten<br />
Sie durch Scannen des QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/4<br />
15
16
Erleben Sie den virtuellen 3D-Showroom der <strong>FMD</strong> durch<br />
Scannen des QR-Codes oder auf https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/5<br />
17
18
Den Direkteinstieg in den Fokusraum zum Thema Next Generation<br />
<strong>Computing</strong> erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/6<br />
19
»<br />
Die Mikroelektro nik ist vor<br />
allem ein Enabler, um<br />
die notwendigen Komponenten<br />
für Qubits<br />
bereitzustellen.<br />
Im <strong>FMD</strong>.<strong>impuls</strong> Interview sprechen Dr. Steffen Kurth [SK] vom Fraunhofer<br />
ENAS <strong>und</strong> Dr. Thomas Knieling [TK] vom Fraunhofer ISIT <strong>und</strong> IMS<br />
über Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen in der Entwicklung neuer Computergenerationen<br />
<strong>und</strong> das enorme Potenzial, das sich aus den erwarteten<br />
Leistungssteigerungen ergibt.<br />
Was sind die besonderen Eigenschaften von neuromorphem <strong>und</strong><br />
<strong>Quanten</strong>computing?<br />
»<br />
[SK] Beim neuromorphen <strong>Computing</strong> werden auf herkömmlichen<br />
Elektroniken sogenannte neuromorphe Zellen ergänzt, die man<br />
umschalten kann. Man hat also eine Elektronik, die sich ständig<br />
selbst umkonfiguriert, man bleibt aber dabei, die herkömmlichen<br />
Zustände Eins <strong>und</strong> Null wiederzugeben.<br />
Beim <strong>Quanten</strong>computing ist das vollkommen anders; hier geht es<br />
um Atome oder Ionen <strong>und</strong> deren Energiezustände. Diese Energiezustände<br />
lassen sich nicht so leicht technisch mit Eins oder Null<br />
erfassen, sie sind immer irgendwo dazwischen. Man braucht bei<br />
der Auswertung für eine eindeutige Aussage deshalb einen statistischen<br />
Mittelwert, um mit guter Wahrscheinlichkeit sagen zu können:<br />
das ist eine Eins oder eine Null.<br />
20
Was sind Vorteile <strong>und</strong> Anwendungen dieser neuen Rechnertechnologien?<br />
»<br />
»<br />
»<br />
[TK] Beim Neuromorphic <strong>Computing</strong> geht es darum, Hirnstrukturen<br />
nachzustellen. Synapsen arbeiten beispielsweise sehr stark dezentralisiert,<br />
verbrauchen viel weniger Energie <strong>und</strong> sind trotzdem schnell.<br />
Die Vorteile vom <strong>Quanten</strong>computing liegen hingegen darin, dass<br />
man bestimmte Aufgaben viel schneller lösen kann als mit konventionellen<br />
Computern mit binären Zuständen. Zum Beispiel bei<br />
der Entwicklung neuer Materialien oder von Medikamenten <strong>und</strong><br />
neuen Therapien. Auch bei der Energiegewinnung gibt es Herausforderungen,<br />
die man mit dem <strong>Quanten</strong>computing einfach viel<br />
schneller <strong>und</strong> effizienter lösen kann.<br />
Wo herrscht noch weiterer Forschungsbedarf <strong>und</strong> welche Rolle spielt<br />
die Mikroelektronik?<br />
[TK] Viele Entwicklungen liegen nur auf dem Labor-Level vor. Das<br />
heißt, man braucht Technologien, um eine höhere Integration zu erreichen<br />
<strong>und</strong> so die Anzahl der Qubits zu erhöhen. Die Mikroelektronik<br />
ist vor allem ein Enabler, um die notwendigen Komponenten für<br />
Qubits bereitzustellen. Wenn man im großen Maßstab viele Qubits<br />
erzeugen will, kann dies nur durch Mikroelektronik-Prozesse erreicht<br />
werden.<br />
Was ist die strategische Bedeutung der neuromorphen <strong>und</strong> <strong>Quanten</strong>-<br />
Technologien?<br />
[SK] Eine Triebkraft ist immer ein wenig die Angst davor, im Weltmaßstab<br />
entblößt dazustehen, denn es geht um eine ganz neue<br />
Qualität, die erreicht werden kann, wenn die Menge an Rechenoperationen,<br />
die zu einer gegebenen Zeit durchgeführt wird, so extrem<br />
steigt. Durch <strong>Quanten</strong>computer werden viele Verschlüsselungstechnologien,<br />
wie wir sie gegenwärtig kennen, nicht mehr effektiv<br />
einsetzbar.<br />
Zum vollständigen Videointerview mit Dr. Steffen Kurth <strong>und</strong><br />
Dr. Thomas Knieling gelangen Sie durch Scannen des QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/7<br />
21
Zweitens gehen wir davon aus, dass eine erhöhte Rechenquantität<br />
um mehrere Zehnerpotenzen, ähnlich wie beim Smartphone in den<br />
letzten 10 - 20 Jahren, dazu führt, dass eine ganz neue Qualität an<br />
Applikationen möglich wird. Dies ist unser »Lockstoff«, um <strong>Quanten</strong><strong>und</strong><br />
<strong>neuromorphes</strong> <strong>Computing</strong> rasch weiterzuentwickeln.<br />
»<br />
Wie stehen Deutschland <strong>und</strong> Europa international da <strong>und</strong> wie bindet<br />
sich das Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« in das Ökosystem ein?<br />
»<br />
»<br />
[TK] In Deutschland findet schon seit vielen Jahren wegweisende<br />
Forschung in den <strong>Quanten</strong>wissenschaften statt, erste Qubits wurden<br />
im Labor erzeugt <strong>und</strong> auf diesen Gr<strong>und</strong>lagen müssen wir aufbauen!<br />
Ziel ist es, diese Forschung gemeinsam in Deutschland <strong>und</strong> Europa<br />
weiter voranzutreiben <strong>und</strong> weltweit eine führende Position einzunehmen.<br />
Dafür wurden <strong>und</strong> werden bereits sehr viele Forschungsmittel<br />
bereitgestellt.<br />
[SK] Das Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« beschäftigt sich fachlich mit einer großen<br />
Breite unterschiedlicher Technologien für das<br />
<strong>Quanten</strong>- <strong>und</strong> das neuromorphe <strong>Computing</strong>.<br />
Wir befassen uns dabei mit der Erweiterung<br />
der vorhandenen Anlagentechnik <strong>und</strong><br />
Wir reden hier von<br />
einer ganz neuen<br />
<strong>und</strong> bisher ungeahnten<br />
Qualität<br />
an Rechenleistung.<br />
auch damit, die Technik weiter für einen<br />
Transfer in die Industrie zu qualifizieren.<br />
Es kommt besonders darauf an, einen<br />
niederschwelligen Zugang zu erreichen,<br />
um kurzfristig <strong>und</strong> agil neue Technologien<br />
aus dem neuromorphen <strong>und</strong> <strong>Quanten</strong>computing<br />
testen zu können <strong>–</strong> technische<br />
Möglichkeiten, die z. B. KMU <strong>und</strong> Start-ups<br />
oft nicht haben. Ein zweiter Punkt ist die<br />
Weiterbildung von Fachkräften, die an den<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> der neuen Technik erfolgen<br />
kann.<br />
Einen Rahmen um die beteiligten Institute herum zu setzen <strong>und</strong><br />
die Arbeiten zu koordinieren, ist eine wichtige Aufgabe. Die <strong>FMD</strong><br />
bietet sich geradezu an, diese Klammer zu bilden. In der Geschäftsstelle<br />
der <strong>FMD</strong> sind die Kräfte gebündelt, die für die Auftraggeber<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en <strong>–</strong> ob das jetzt Universitäten, Forschungseinrichtungen<br />
oder Unternehmen sind <strong>–</strong> einen Anlaufpunkt darstellen. Sie alle<br />
bekommen einen niederschwelligen Zugang zu den erforderlichen<br />
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»<br />
Technologien, werden geguided <strong>und</strong> die richtigen, für die jeweiligen<br />
Probleme geeigneten, Institute werden eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Quo vadis, <strong>Quanten</strong>- <strong>und</strong> <strong>neuromorphes</strong> <strong>Computing</strong>?<br />
[SK] Wenn das Projekt »<strong>FMD</strong>-QNC« in knapp drei Jahren zu Ende<br />
geht, dann geht die Arbeit erst richtig los. Zu diesem Zeitpunkt<br />
sind viele neue technische <strong>und</strong> wissenschaftliche Ansätze hervorgebracht,<br />
die man dann ohne lange Vorbereitung realisieren kann.<br />
Die Entwicklung der Technologien für <strong>Quanten</strong>- oder <strong>neuromorphes</strong><br />
<strong>Computing</strong> ist rasant. Wir können uns gegenwärtig nicht vorstellen,<br />
dass <strong>Quanten</strong>computer vielleicht sogar in ein häusliches Umfeld<br />
einziehen. Aber ich würde dennoch davon ausgehen, dass sie in<br />
10 - 15 Jahren an zahlreichen Stellen in der Wirtschaft, im Bereich<br />
KMU, vielleicht sogar bei Enthusiasten im privaten Bereich Einzug<br />
gehalten haben.<br />
Dr. Steffen Kurth arbeitet am Fraunhofer-Institut für elektronische Nanosysteme<br />
ENAS als Technical Lead, steuert die strategische Entwicklung am Institut im Hinblick<br />
auf die Forschungsrichtung <strong>und</strong> damit auch auf die Entwicklung im Bereich<br />
<strong>neuromorphes</strong> <strong>und</strong> <strong>Quanten</strong>computing.<br />
Dr. Thomas Knieling arbeitet am Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT<br />
<strong>und</strong> am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen <strong>und</strong> Systeme IMS.<br />
Er ist unter anderem für die Akquise von Projekten zuständig, so zum Beispiel im<br />
Bereich <strong>Quanten</strong>computing.<br />
Ihren Kontakt zur Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland<br />
finden Sie durch Scannen des QR-Codes oder auf<br />
https://fmd.one/<strong>impuls</strong>4/8<br />
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Impressum<br />
<strong>FMD</strong>.<strong>impuls</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4 | Mai 2023<br />
© Fraunhofer-Verb<strong>und</strong> Mikroelektronik, Berlin 2023<br />
Geschäftsstelle Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland /<br />
Fraunhofer-Verb<strong>und</strong> Mikroelektronik<br />
Anna-Louisa-Karsch-Straße 2<br />
10178 Berlin<br />
www.forschungsfabrik-mikroelektronik.de<br />
fmd.<strong>impuls</strong>@forschungsfabrik-mikroelektronik.de<br />
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