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Kompendium Energetische Sanierung - KfW

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50 bis 90 Prozent<br />

weniger Energie<br />

Mehrere unabhängige Studien beziffern<br />

den gradtagsbereinigten Energieverbrauch<br />

von zentral beheizten Mehrfamilienhäusern<br />

für Heizung und Warmwasser<br />

mit etwa 155 Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr.<br />

Bei typischen Mehrfamilienhäusern der<br />

Baujahre 1969 bis 1978 sind es sogar<br />

211 Kilowattstunden. In diese Kategorie<br />

der „Verschwender“ gehören auch viele<br />

Eigentumswohnungen in Deutschland.<br />

In Teil I ihrer <strong>Sanierung</strong>sstudie zeigt die<br />

Deutsche Energieagentur (Dena), dass<br />

der Energieverbrauch eines energetisch<br />

sanierten Wohngebäudes bei durchdachter<br />

Planung um durchschnittlich etwa 50<br />

Prozent sinkt. In Einzelfällen kann demnach<br />

die Einsparung sogar bis zu 90 Prozent<br />

betragen. Würden die 1,9 Millionen<br />

von den DDIV-Mitgliedern verwalteten<br />

Einheiten auf das energetische Niveau<br />

von <strong>KfW</strong>-Energiesparhäusern 40 saniert<br />

werden, könnten rund 5 Millionen Tonnen<br />

CO2 jährlich eingespart werden. Das<br />

entspricht dem Kohlendioxidausstoß von<br />

2,2 Millionen PKW.<br />

Gerade in den häufig heterogen strukturiertenWohnungseigentümergemeinschaften<br />

kann der stetige Preisanstieg<br />

bei den fossilen Energieträgern enorme<br />

Probleme verursachen. Die Betriebskosten<br />

geraten immer mehr zu einer Belastung<br />

für Mieter und selbst nutzende<br />

Eigentümer. Der Rohölpreis ist in den<br />

vergangenen zehn Jahren von 20 Dollar<br />

(Januar 2002) auf 105 Dollar (Januar<br />

2012) pro Barrel Rohöl gestiegen. Das<br />

sind 525 Prozent. Langfristig kann das<br />

14<br />

zu einer Entwicklung führen, für die es<br />

in Großbritannien bereits einen Namen<br />

gibt: Fuel Poverty – Energiearmut.<br />

In den Gebäuden, die vor 1978 errichtet<br />

wurden, wird zur Beheizung durchschnittlich<br />

etwa dreimal so viel Energie<br />

benötigt wie bei Neubauten. Bei weiter<br />

steigenden Energiepreisen können die<br />

Kosten bald die finanziellen Möglichkeiten<br />

vieler Eigentümer und Mieter<br />

übersteigen. Dann kann eine Eigentümergemeinschaft<br />

durch ausbleibende<br />

Hausgeldzahlungen in gefährliche<br />

Schieflage geraten, unabhängig davon,<br />

dass bei vielen Wohneigentümergemeinschaften<br />

ohnehin nicht ausreichend<br />

Rücklagen für Instandsetzungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Ob aber tatsächlich warmmietenneutral<br />

saniert werden kann, ist in Fachkreisen<br />

umstritten. Vieles hängt hier vom zugrunde<br />

liegenden Berechnungsmodell<br />

sowie vom Alter der Immobilie ab.<br />

Das größte Einsparpotential an Energie<br />

haben nämlich Altbauten aus den<br />

Jahren 1958 bis 1978 durch ihre oft<br />

einfache Bauweise mit dünnen Wänden<br />

und schlichten Fassaden. Hier ließe<br />

sich wohl zwischen 20 und 40 Prozent<br />

des Energiebedarfes durch eine energetische<br />

<strong>Sanierung</strong> einsparen. Bei Altbauten,<br />

die vor 1918 errichtet wurden,<br />

ist das Potential weitaus geringer, lediglich<br />

10 bis 15 Prozent. Häufig hängt<br />

dies mit der massiven Bauweise zusammen,<br />

verschnörkelten Fassaden und<br />

dem Denkmalschutz.

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