Vitalstoffe 1/2023
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Ausgabe 1/<strong>2023</strong> 13. Jahrgang ISSN 2192-2632 8,90 €<br />
1<strong>2023</strong><br />
Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen<br />
Titel: Hyaluronsäure<br />
Frauen Zellgesundheit<br />
Knochen Krill Omega-3-Öl<br />
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Editorial<br />
© giedre vaitekune – shutterstock.com<br />
Benno Keller<br />
Forschung für <strong>Vitalstoffe</strong><br />
Nur ein kleiner Teil der Wirkstoffe in<br />
Lebensmitteln und damit auch in der<br />
Nahrungsergänzung ist ausreichend erforscht.<br />
Eine Vielzahl an Herstellern auf der<br />
ganzen Welt ist in der Lage, Wirkstoffe<br />
anzubieten, die für die Prävention,<br />
die Erhaltung der Gesundheit, einiges<br />
leisten könnten. Zulassungen als Novel<br />
Food, Zulassungen von Claims sind<br />
wichtige Voraussetzungen dafür.<br />
Es sind aber umfangreiche Studien<br />
erforderlich, die sich kleinere Produzenten<br />
schlicht nicht leisten können.<br />
Auch größere Unternehmen wiegen<br />
Aufwand und Nutzen ab. Da unsere<br />
Ernährung und die sinnvolle Ergänzung<br />
entscheidend für unsere Existenz<br />
sind, halte ich die Förderung von Forschung<br />
und die Unterstützung von Studien<br />
für dringend geboten. Auch in der<br />
medizinischen Ausbildung sollte der<br />
Ernährungswissenschaft endlich mehr<br />
Raum gegeben werden. In den Curricula<br />
ist jedoch noch wenig davon zu<br />
sehen. Erfreulicherweise setzen aber<br />
immer mehr Mediziner natürliche Wirkmittel<br />
in ihrer Praxis sein.<br />
Mit neuen Forschungsinitiativen sollten<br />
wir uns beeilen. Auf Seite 16 drucken<br />
wir einen Pressetext vom Senckenberg<br />
Biodiversität- und Klima-Forschungszentrum<br />
ab: „Naturapotheke der Zukunft<br />
in Gefahr“. Gefährdet sind nicht<br />
nur Heilpflanzen, sondern auch Ernährungspflanzen.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Benno Keller<br />
Herausgeber<br />
Die „<strong>Vitalstoffe</strong>“ kann abonniert werden. Das Abonnement besteht immer aus<br />
4 Ausgaben – z. B. Ausgabe 2 / <strong>2023</strong> – 1 / 2024. Der Jahresbezugspreis beträgt in<br />
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April <strong>2023</strong><br />
3
V italstoffe<br />
Titel: Ständerpilz (Silberohr) (Tremella fuciformis)<br />
Aus diesem Pilz lässt sich Hyaluronsäure extrahieren.<br />
Sie ist wirksam für die Haut, aber auch für die Gelenke.<br />
Sie trägt zur Verringerung des Knorpelabbaus bei und<br />
reduziert durch Arthrose verursachte Schäden.<br />
© IgorCheri – adobestock.com<br />
Titelgeschichte ab Seite 18<br />
Inhalt<br />
6 Aktuelle Studien<br />
6 Kniearthrose<br />
8 Carotinoide für Frauen<br />
10 Kognitive Gesundheit<br />
14 Herz und Gefäße<br />
16 Gefahr für Heilpflanzen<br />
18 Hyaluronsäure<br />
18 Nutrikosmetische Anwendungen<br />
22 Frauengesundheit<br />
8 Carotinoide<br />
10 Kognitive und mentale Gesundheit<br />
22 Pflanzenextrakte<br />
29 Knochen und Menopause<br />
24 Arzneimittel als<br />
Wirkstoff-Räuber<br />
29 Starke Knochen trotz<br />
Menopause<br />
32 Zellgesundheit<br />
32 Die wesentliche Rolle von Coenzym Q10<br />
36 Gesundes Altern<br />
36 Pycnogenol ®<br />
40 Krillöl-Omega-3-Phopholipide<br />
40 Für Fettstoffwechsel, Leber und Gehirn<br />
45 Pflanzliche Proteine<br />
48 Immun- und Darmgesundheit<br />
48 Postbiotikum für die Gesundheit<br />
54 Vitamin K2<br />
54 MenaQ7<br />
© aniok – shutterstock.com<br />
4
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V italstoffe<br />
Aktuelle Studien<br />
Unsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath<br />
wertet für jede Ausgabe der <strong>Vitalstoffe</strong> aktuelle Studien zur Präsentation aus.<br />
Wirkstoffe aus der Eierschalenmembran verbessern<br />
die Gelenkfunktionalität bei Kniearthrose<br />
Mit der steigenden Lebenserwartung in der Bevölkerung mehren<br />
sich auch die Fälle degenerativer Gelenkerkrankungen. Davon<br />
sind häufig besonders die Knie betroffen, und die Arthrose<br />
– ein fortschreitender Abbau der Knorpelmasse – zählt hierbei<br />
zu den häufigsten Ursachen für Schmerzen und eingeschränkte<br />
Beweglichkeit.<br />
In einer neuen, in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichten Studie<br />
sollte nun ermittelt werden, inwieweit Wirkstoffe aus Eierschalenmembranen<br />
zu einer Linderung dieser Beschwerden beitragen<br />
könnten. Hierbei konnte deren Wirksamkeit bei der Linderung<br />
von chronischen Schmerzen und Funktionseinschränkungen im<br />
Zusammenhang mit Kniearthrose belegt werden.<br />
Die Studie wurde an der Katholischen Universität von Murcia<br />
(UCAM) in Spanien durchgeführt und von einem spanischen<br />
Hersteller gesponsert, der das Studienprodukt Eierschalenmembran<br />
zur Verfügung stellte.<br />
„Hier wurden zum ersten Mal zwei quantitative Variablen<br />
(Beweglichkeit und Kraft des Kniegelenks) sowie qualitative<br />
Variablen (Schmerzen, Funktionsfähigkeit und Schlafqualität)<br />
beobachtet, um die Veränderungen in der Lebensqualität von<br />
Personen, die von dieser häufigen Pathologie betroffen sind,<br />
genau zu bewerten“, kommentierten die Wissenschaftler ihren<br />
Ansatz. „Ein solcher Variablensatz erweitert die Ergebnisse früherer<br />
Studien, die bereits Veränderungen in der Funktionalität<br />
von Kniegelenken durch die Messung des Bewegungsumfangs<br />
beobachtet haben.“<br />
Der Wirkstoff, der in unterschiedlichen Nahrungsergänzungsmitteln<br />
zum Einsatz kommt, wird aus den Eiern von Legehennen<br />
hergestellt. Er besteht vor allem aus faserförmigen Kollagenproteinen,<br />
geringeren Mengen an Glykosaminoglykanen<br />
und Hexosamin und enthält einen maßgeblichen Anteil an Hyaluronsäure.<br />
Einzelheiten der Studie<br />
An der randomisierten, kontrollierten, doppelblinden klinischen<br />
Studie nahmen 75 Probanden teil, bei jeder der Testpersonen<br />
waren vor Beginn der Analyse Arthrose und chronische<br />
Knieschmerzen diagnostiziert worden. Die Teilnehmer wurden<br />
in drei Gruppen eingeteilt, von denen die beiden ersten Gruppen<br />
eine niedrige Dosis des Eierschalenmembran-Wirkstoffes<br />
von 300 mg bzw. eine hohe Dosis von 500 mg täglich erhielten,<br />
die Placebo-Kontrollgruppe bekam ein Präparat mit Maltodextrin<br />
verabreicht. Die Einnahme erfolgte oral und erstreckte sich<br />
über einen Zeitraum von acht Wochen.<br />
© MasAnyanka – shutterstock.com<br />
6
Kategorie<br />
„Die primäre Ergebnisvariable war der Knieschmerz, der anhand<br />
einer visuellen Analogskala (VAS) von 10 cm bewertet<br />
wurde, wobei extreme Grenzen wie „überhaupt kein Schmerz“<br />
und „so schlimm wie möglich“ definiert wurden“, merkten die<br />
Forscher dazu an.<br />
Darüber hinaus wurden in der Studie weitere sekundäre Ergebnisvariablen<br />
bewertet, dazu gehörten die Funktionsfähigkeit<br />
des Knies anhand des WOMAC-Fragebogens (Western Ontario<br />
and McMaster Universities Osteoarthritis), die Quadrizeps-<br />
Muskelkraft, die durch isometrische und isokinetische Versuche<br />
ermittelt wurde, und die Schlafqualität, die anhand des<br />
Pittsburgh Sleep Quality Index gemessen wurde.<br />
Ergebnisse der Studie<br />
Bei allen Gruppen konnte ein signifikanter Rückgang des<br />
Schmerzempfindens verzeichnet werden, wobei in der Gruppe<br />
mit der höchsten Dosis im Vergleich zu den beiden anderen<br />
Gruppen die stärkste Reduktion der Beschwerden sowie eine<br />
signifikante Verbesserung der Muskelkraft und der Schlafqualität<br />
nachgewiesen werden konnten.<br />
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9 -11 May <strong>2023</strong><br />
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Die vielversprechenden Ergebnisse kommentierten die Wissenschaftler<br />
wie folgt: „Diese Studie berichtet über eine Verbesserung<br />
aller beobachteten Variablen bei den Probanden, die<br />
Eierschalenmembran konsumierten, was höchstwahrscheinlich<br />
auf physiologische Veränderungen in der Muskulatur zurückzuführen<br />
ist, die mit einer Verbesserung der Kniefunktionalität<br />
und einer besseren Lebensqualität aufgrund einer Verringerung<br />
der wahrgenommenen Schmerzen einhergehen. Darüber hinaus<br />
deuten unsere Ergebnisse auch auf eine dosisabhängige Reaktion<br />
hin, die für die spätere Verwendung in der Therapie berücksichtigt<br />
werden sollte, um die richtige Dosierung festzulegen.“<br />
Besonders unterstrichen die Wissenschaftler das Potential,<br />
das entzündungshemmende Nahrungsergänzungsmittel mit<br />
Eierschalenmembranen-Wirkstoffen besitzen. Im Gegensatz<br />
zu nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und Analgetika<br />
bieten sie eine sanfte und sichere Alternative bei der Behandlung<br />
von Arthrose-Erkrankungen, ohne massive, unangenehme<br />
Nebenwirkungen auf unterschiedliche Organe zu verursachen.<br />
Quelle: Nutrients<br />
“Randomised Clinical Trial to Analyse the Efficacy of<br />
Eggshell Membrane to Improve Joint Functionality in Knee<br />
Osteoarthritis”, June 2022<br />
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7
V italstoffe<br />
Carotinoide für die Frauen gesundheit<br />
Wie kann man spezifisch die weibliche Gesundheit unterstützen<br />
und das Auftreten von altersbedingten Krankheiten mithilfe<br />
von Carotinoiden verringern? Dieser Frage widmete sich ein<br />
Team US-amerikanischer Wissenschaftler. Konkret ging es um<br />
den Einsatz von Lutein und Zeaxanthin, deren antioxidative<br />
und anti-inflammatorische Eigenschaften Gegenstand vieler<br />
klinischer Studien waren und sind.<br />
Billy R. Hammond, Professor für Verhaltens- und Gehirnforschung,<br />
und Lisa Renzi-Hammond, Direktorin am Institut für<br />
Gerontologie, beide tätig an der Universität Georgia, USA, waren<br />
die Initiatoren dieser wichtigen Untersuchung, deren Ergebnisse<br />
in der Zeitschrift Nutritional Neuroscience veröffentlicht<br />
wurden.<br />
Geschlechtsspezifische<br />
Alterungsprozesse<br />
Frauen altern anders als Männer, und obwohl ihre Lebenserwartung<br />
im Schnitt um ca. 7 Jahre höher ist, sind sie mit zunehmendem<br />
Alter im Hinblick auf bestimmte seniorentypische<br />
Krankheiten stärker gefährdet als Männer. Dazu zählen die<br />
altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) und bestimmte<br />
Formen der Demenz, von denen Frauen prozentual stärker betroffen<br />
sind als Männer in vergleichbarem Alter.<br />
Ziel der Analyse war es zu ermitteln, ob man diesen Erkrankungen<br />
präventiv entgegenwirken kann, indem neben einer Veränderung<br />
im Lebensstil hin zu gesünderen Gewohnheiten auch<br />
die regelmäßige Einnahme der Carotinoide Lutein und Zeaxanthin<br />
die schädigende Wirkung von oxidativem Stress – einem<br />
der Nr.-1-Risikofaktoren – gemindert werden könnte.<br />
Das Team untersuchte die klinischen Erkenntnisse über die<br />
Wirkung dieser Carotinoide auf altersbedingte Krankheiten und<br />
Einschränkungen, und kam zu dem Schluss, dass sie eindeutig<br />
präventives Potential besitzen und die Prophylaxe unterstützen<br />
können. Tragendes Resultat war, dass die antioxidativen und<br />
entzündungshemmenden Eigenschaften von Lutein und Zeaxanthin<br />
dazu beitragen, charakteristische Co-Morbiditäten, die<br />
mit altersbedingten neurodegenerativen Erkrankungen einhergehen<br />
– ausgelöst durch oxidativen und entzündlichen Stress<br />
– zu lindern.<br />
„Wenn man alle Autoimmunkrankheiten zusammennimmt,<br />
sind in fast 80% der Fälle Frauen davon betroffen. Aufgrund<br />
dieser Anfälligkeit, die direkt mit der Biologie zusammenhängt,<br />
benötigen Frauen also eine besondere Präventivbehandlung",<br />
kommentiert Professor Billy Hammond den Ansatz.<br />
Höhere Anfälligkeit gegenüber<br />
entzündungsfördernden Faktoren<br />
Frauen in den Industrieländern haben eine höhere Lebenserwartung<br />
als Männer, weisen jedoch eine höhere Krankheitsrate<br />
auf und sind anfälliger für schwächende Krankheiten, die<br />
den Lebensalltag beeinträchtigen und die Mobilität verringern.<br />
© Photoongraphy – shutterstock.com<br />
8
Aktuelle Studien<br />
So haben Analysen ergeben, dass der Frauen-Anteil in Bezug<br />
auf Demenzerkrankungen – einschließlich Alzheimer – bei etwa<br />
zwei Drittel liegt. Auch der Lutein- und Zeaxanthin-Status in der<br />
Netzhaut liegt bei Frauen um 38% niedriger als bei Männern,<br />
was das Risiko, beispielsweise an einer altersbedingten Makula-<br />
Degeneration (AMD) zu erkranken, substantiell erhöht.<br />
Professor Hammond merkt dazu an: „Frauen haben eine robustere<br />
Immunreaktion, leiden dann aber unter den langfristigen<br />
Folgen einer solchen verstärkten Reaktion (dem so genannten<br />
„Inflammaging“).“<br />
Insbesondere besteht ein enger Zusammenhang zwischen der<br />
Morbidität von Frauen aufgrund von Erkrankungen des zentralen<br />
Nervensystems und Erkrankungen, die durch eine unzureichende<br />
Aufnahme von Carotinoiden – insbesondere von Lutein<br />
und Zeaxanthin – verschlimmert werden.<br />
Einen der Gründe für die erhöhte Anfälligkeit vermutet Hammond<br />
darin, dass Carotinoide wie andere Vitamine und Mineralien<br />
im Körperfett gespeichert werden und – im Gegensatz zu<br />
Männern – während der Schwangerschaft als Depot für den gesteigerten<br />
Nährstoffbedarf dienen, wodurch sie für die Netzhaut<br />
und das Gehirn weniger verfügbar sind. Demzufolge sehen die<br />
Wissenschaftler große Chancen darin, speziell die Carotinoid-<br />
Aufnahmeempfehlungen dem erhöhten Bedarf bei Frauen anzupassen,<br />
um sicherzustellen, dass Frauen auch in fortschreitendem<br />
Alter weniger anfällig für Entzündungsreaktionen sind.<br />
Carotinoide – Vorkommen und Wirkung<br />
auf die frauenspezifische Gesundheit<br />
Carotinoide sind in grünem Blattgemüse und farbigem Obst<br />
enthalten und sind wirkungsvolle Antioxidantien auf Lipidbasis<br />
mit stark entzündungshemmenden Eigenschaften. Wissenschaftler<br />
nehmen an, dass eine erhöhte Aufnahme dieser Nährstoffe<br />
das Potenzial hat, Funktionsstörungen im visuellen und<br />
kognitiven Bereich zu verringern und das Fortschreiten neurodegenerativer<br />
Erkrankungen zu hemmen.<br />
Darüber hinaus werden höhere Carotinoid-Spiegel im Serum<br />
mit einem geringeren Risiko für Eierstock- und Brustkrebs,<br />
Sarkopenie, Hautfaltenbildung, entzündliche Darmerkrankungen<br />
und Multiple Sklerose in Verbindung gebracht – dies konnte<br />
in Studien mehrfach untermauert werden.<br />
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April <strong>2023</strong><br />
9
V italstoffe<br />
Im Hinblick auf die Augen- und Gehirngesundheit ist entscheidend,<br />
dass Lutein und Zeaxanthin die einzigen Carotinoide in<br />
der Netzhaut und die wichtigsten Carotinoide im Gehirn sind.<br />
Sie sind in der Lage, die kognitiven Funktionen zu verbessern<br />
und der Degeneration des Zentralen Nervensystems – und damit<br />
einer möglichen Demenz – entgegenzuwirken. Darüber hinaus<br />
besitzen sie eine Schutzfunktion gegenüber aggressivem<br />
blauem Licht, das massiven oxidativen Stress auf der Netzhaut<br />
auslöst und die AMD fördert. Sie fungieren damit als wirksamer<br />
Schutzschild vor neurodegenerativen Erkrankungen.<br />
Klinische Nachweise und<br />
Meta-Analysen<br />
Bereits in zahlreichen Studien konnten Belege dafür gesammelt<br />
werden, die die positiven Auswirkungen von Carotinoiden<br />
– insbesondere Lutein und Zeaxanthin – auf die Frauengesundheit<br />
unterstreichen. So bestätigt eine Meta-Analyse einen starken<br />
Zusammenhang zwischen einem höheren täglichen Verzehr<br />
von grünem Blattgemüse (100 g) und einem um 25% verringerten<br />
Risiko für die Gesamtmortalität (z. B. im Hinblick auf das<br />
Auftreten verschiedener Krebserkrankungen).<br />
Neben positiven Resultaten bei der Erforschung zur Häufigkeit<br />
des Grauen Stars erbrachten auch Analysen zur<br />
Knochengesundheit im Zusammenhang mit einem verbesserten<br />
Carotinoid-Status aufschlussreiche neue Erkenntnisse. Die Studien<br />
weisen darauf hin, dass Carotinoide, einschließlich Lutein<br />
und Zeaxanthin, den durch oxidativen Stress bedingten Knochenabbau<br />
verzögern, indem sie die osteoklastische Knochenresorption<br />
verringern und die osteoblastische Knochensynthese<br />
fördern.<br />
Zusammenfassend erklärten die Wissenschaftler dazu: „Die<br />
Parallelen zwischen Erkrankungen, von denen bevorzugt Frauen<br />
betroffen sind, und dem Zusammenhang mit Carotinoiden,<br />
insbesondere Lutein und Zeaxanthin, sind auffällig. Angesichts<br />
der hohen Wahrscheinlichkeit, zu helfen, und der geringen<br />
Wahrscheinlichkeit, zu schaden, ist die gezielte Aufnahme von<br />
Lutein und Zeaxanthin bei Frauen eine kluge Strategie“.<br />
Quelle: Nutritional Neuroscience<br />
The influence of the macular carotenoids on women’s eye and<br />
brain health”, June 2022<br />
Autoren: Billy Hammond und Lisa Renzi-Hammond<br />
doi.org/10.1080/1028415X.2022.2084125<br />
Tinospora cordifolia – Pflanzenextrakte zur Verbesserung der<br />
kognitiven und mentalen Gesundheit während der Wechseljahre<br />
In Indien hat die Verwendung von Pflanzenextrakten eine lange<br />
Tradition. Deren heilsame Wirkung kommt vor allem in der<br />
Ayurvedischen Medizin zum Tragen.<br />
In einer neuen Studie, durchgeführt an der Guru Nanak De Universität<br />
im indischen Amritsar, untersuchte nun ein Team indischer<br />
Wissenschaftler die Einsatzmöglichkeiten eines Extraktes<br />
aus Tinospora cordifolia in Bezug auf die spezifischen Symptome<br />
bei Frauen in den Wechseljahren. Es ging in erster Linie um<br />
den Effekt auf die mentale Gesundheit und die kognitive Leistungsfähigkeit.<br />
Extrakte aus den Stängeln der Tinospora cordifolia<br />
können die Entzündungsmarker im Gehirn verbessern und<br />
die Plastizität in wichtigen Hirnregionen steigern. Ein weiterer<br />
Aspekt war, ob sie im Hinblick auf die Gewichtskontrolle positives<br />
Potential aufweisen könnte.<br />
Die Forscher bedienten sich in dieser prä-klinischen Studie<br />
eines Modells mit Versuchstieren, sie verwendeten dabei Ratten<br />
mittleren Alters. Die Resultate wurden in der Zeitschrift<br />
Frontiers in Aging Neuroscience veröffentlicht.<br />
Tinospora cordifolia –<br />
Herkunft und Eigenschaften<br />
Tinospora cordifolia, die unter dem Namen Guduchi bekannt<br />
ist, ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Mondsamengewächse.<br />
Sie ist in Indien, Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka<br />
beheimatet. Sie bildet Ranken, die mehrere Meter lang werden<br />
können, und verfügt über ein Netzwerk von Luftwurzeln. In der<br />
Ayurvedischen Medizin wird sie traditionell zur Unterstützung<br />
des Immunsystems, aber auch zur Fiebersenkung, zur Bekämpfung<br />
von Entzündungen und zur Stärkung der Leberfunktion<br />
verwendet. Zum Einsatz kommen dabei überirdische Teile der<br />
Pflanze wie Stämme und/oder Blätter.<br />
Amerikanische Wissenschaftler beschrieben sie wie folgt: „Bei<br />
der umfassenden phytochemischen Charakterisierung wässriger<br />
und alkoholischer Extrakte verschiedener Tinospora-Arten<br />
wurden mehr als zweihundert verschiedene Phytochemikalien<br />
aus sich nicht überschneidenden chemischen Klassen identifiziert,<br />
wobei die häufigsten Diterpenoide mit clerodanartigem<br />
Gerüst sind.“<br />
10
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11
V italstoffe<br />
Zu den anderen bioaktiven Bestandteilen gehören Polysaccharide<br />
(z. B. Arabinogalactan-Polysaccharid G1-A4), Alkaloide,<br />
Cadinan-Sesquiterpene und Phenylpropanoid-Glycoside, die<br />
mit der immunologischen Wirkung von Extrakten aus den<br />
oberirdischen Teilen von T. cordifolia in Verbindung gebracht<br />
werden.<br />
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Inwieweit sie auch bei der Linderung klimakterischer Beschwerden<br />
im Bereich der mentalen und kognitiven Gesundheit<br />
positive Einflüsse ausüben kann, sollte nun in der Studie<br />
ermittelt werden.<br />
Menopause<br />
In der Übergangsphase in der Mitte des Lebens kann es bei<br />
Frauen zu einer verstärkten Neigung zu Übergewicht und Adipositas,<br />
Dyslipidämie, Gebrechlichkeit und Entzündungsreaktionen<br />
kommen, die hauptsächlich auf den allmählichen Rückgang<br />
des Östrogenspiegels zurückzuführen sind.<br />
Während die kognitiven Funktionen mit zunehmendem Alter in<br />
der Regel allgemein abnehmen, hat die Menopause Berichten<br />
zufolge auch Auswirkungen auf die neurologische Gesundheit<br />
von Frauen.<br />
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Die Forscher merkten dazu an: „Diese Funktionen [wie Gedächtnis<br />
und Aufmerksamkeit] stehen unter der funktionellen<br />
Kontrolle des Hippocampus und des präfrontalen Kortex<br />
(PFC), und zusätzlich zur Anfälligkeit für das Altern sind diese<br />
Funktionen bei Östrogenmangel ebenfalls erheblich beeinträchtigt“.<br />
Details der Studie<br />
In der neuen Studie wurde untersucht, wie sich das Altern und/<br />
oder eine fettreiche Ernährung auf die kognitiven Funktionen<br />
und das Auftreten von Angstzuständen in einem weiblichen<br />
Rattenmodell der Perimenopause auswirken.<br />
Ratten mittleren Alters wurden 12 Wochen lang mit normalem<br />
Futter oder einer fettreichen Diät mit und ohne Tinosporacordifolia-Stammpulver<br />
(TCP) ernährt. Als Kontrollgruppe<br />
nahmen die Forscher auch junge Ratten in alle Ernährungsgruppen<br />
auf.<br />
Die Ergebnisse zeigten, dass die Tiere, die mit normaler Nahrung<br />
und TCP gefüttert wurden, ihr Körpergewicht konstant<br />
halten konnten, obwohl ihre Kalorienzufuhr im Vergleich zu<br />
den Kontrolltieren viel höher war.<br />
Auch bei älteren Ratten, die normales Futter verabreicht bekamen,<br />
linderte die TCP-Ergänzung die Angstzustände. Die<br />
Gruppen mit fettreicher Ernährung (mit oder ohne TCP) zeigten<br />
weniger angstähnliche Symptome, was darauf hindeutet,
Aktuelle Studien<br />
Kategorie<br />
dass eine fettreiche Ernährung an sich einen gewissen Nutzen<br />
für die Stimmung haben könnte. Darüber hinaus gab es Hinweise<br />
darauf, dass TCP Verbesserungen beim Gedächtnis und<br />
beim Erkundungsverhalten hervorrief.<br />
Fazit<br />
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Nahrungsergänzung<br />
mit [Tinospora-cordifolia-Stammpulver] in der Übergangszeit<br />
in der Lebensmitte bei Frauen eine potenzielle Interventionsstrategie<br />
für die Behandlung von Angstzuständen und<br />
kognitiven Beeinträchtigungen in den Wechseljahren sowie für<br />
ein gesundes Altern sein könnte“, fassten die Wissenschaftler<br />
die Resultate zusammen.<br />
„Die in der neuen Studie identifizierten potenziellen Vorteile<br />
von TCP für das Gehirn können auf das Vorhandensein seiner<br />
potenten bioaktiven Moleküle zurückgeführt werden, die allein<br />
oder synergetisch die Expression von Zielproteinen zu regulieren<br />
scheinen, die mit diesen Signalwegen im Hippocampus und<br />
in den PFC-Regionen des Gehirns in Verbindung stehen, als<br />
zugrunde liegende Mechanismen zur Linderung altersbedingter<br />
kognitiver Beeinträchtigungen.“<br />
Als zusätzlicher Effekt wurden Verbesserungen bei der altersbedingten<br />
Abnahme der Leberfunktionen und der Blutfettwerte<br />
festgestellt. Die Wissenschaftler erachten das Präparat als sicher<br />
in der Anwendung.<br />
Einschränkend fügten sie jedoch hinzu: „Obwohl die prä-klinischen<br />
Daten ermutigend sind, müssen wir, bevor wir die Ergebnisse<br />
der Studie auf den Menschen übertragen, einige Einschränkungen<br />
dieser Studie berücksichtigen, z. B. Dosis und Dauer der<br />
Behandlung und Rückfälle nach dem Entzug (falls vorhanden).<br />
Außerdem ist die Identifizierung verschiedener bioaktiver Komponenten,<br />
die mit Proteinzielen der Zellüberlebens- und Plastizitätswege<br />
interagieren, wichtig, um die neurotherapeutischen Ansprüche<br />
von T. cordifolia zur Überwindung der neurologischen<br />
Folgen bei alternden Frauen zu unterstützen.“<br />
Quelle: Frontiers in Aging Neuroscience<br />
“Dietary Supplementation With Tinospora cordifolia Improves<br />
Anxiety-Type Behavior and Cognitive Impairments in Middle-<br />
Aged Acyclic Female Rats”, July 2022<br />
Autoren: A. Bhandari, et al.<br />
doi.org/10.3389/fnagi.2022.944144<br />
April <strong>2023</strong><br />
13
V italstoffe<br />
Grapefruit-Saft für die Gesundheit von Herz und Gefäßen<br />
Wie der Saft dieser beliebten Zitrusfrucht die Gefäßgesundheit<br />
bei Frauen nach der Menopause unterstützen kann, haben<br />
serbische und französische Forscher im Rahmen einer Studie<br />
untersucht.<br />
Vor allem in der Phase während der Menopause, aber auch in<br />
der Zeit danach kann eine gesunde Ernährung ein hervorragender<br />
Verbündeter für Frauen sein, wenn es darum geht, den<br />
Körper fit zu halten, gleichzeitig aber auch das Wohlbefinden<br />
zu steigern.<br />
Wie wichtig es ist, genug zu trinken, wird von Medizinern immer<br />
wieder betont. Hierbei spielt Wasser eine maßgebliche Rolle.<br />
Fruchtsäfte hingegen sind dabei weniger als Durstlöscher<br />
geeignet, sondern sind – in Maßen konsumiert – der pure Genuss.<br />
Dass sie auch aufgrund ihres hohen Gehaltes an wertvollen<br />
Inhaltsstoffen der Gesundheit einen positiven Kick verleihen<br />
können, war immer wieder Gegenstand unterschiedlichster<br />
Analysen und Studien.<br />
Bei der hier beschriebenen Studie, die von zwei Forschergruppen<br />
gemeinsam durchgeführt wurde, war vor allem die koronare<br />
Gesundheit von postmenopausalen Frauen Gegenstand der<br />
Analyse. Unter der Leitung von Irena Krga, Wissenschaftlerin<br />
am Institut für medizinische Forschung in Belgrad in Serbien,<br />
untersuchte das Team unter Mitwirkung von Kollegen der Université<br />
Clermont Auvergne, INRAE, UNH, Clermont-Ferrand<br />
in Frankreich, die gesundheitsförderliche Wirkung des regelmäßigen<br />
Konsums von Grapefruit-Saft. Die Ergebnisse der<br />
Studie wurden im Magazin Frontiers in Nutrition publiziert.<br />
Die Grapefruit – Eigenschaften und<br />
Inhaltsstoffe<br />
Die Grapefruit gehört zu den Zitrusfrüchten. Ihr leicht bitterer<br />
Geschmack hebt sie von den wesentlich süßeren Zitrusvarianten<br />
ab, und sie eignet sich nicht nur zum Frischverzehr, sondern<br />
auch hervorragend zur Herstellung von Säften. Neben einem<br />
hohen Gehalt an Mikronährstoffen wie Vitamin C, Folsäure,<br />
Kalium und Kalzium sind es vor allem die sekundären Pflanzenwirkstoffe,<br />
sogenannte Polyphenole, die die Grapefruit auszeichnen.<br />
Bei den Polyphenolen in der Grapefruit handelt es sich überwiegend<br />
um Flavanone, die in Glykosid-Form vorliegen. Sie<br />
sind Teil der Familie der Citrus-Bioflavonoide, sind kennzeichnend<br />
für Zitrusfrüchte und geben ihnen den charakteristischen<br />
Duft und Geschmack.<br />
Diesen Bioflavonoiden – dabei steht vor allem das Naringenin<br />
mit seinem Glykosid Naringin im Vordergrund – wird eine<br />
Reihe von gesundheitsfördernden Funktionen zugeschrieben:<br />
Neben entzündungshemmenden und antioxidativen Effekten<br />
werden sie mit neuroprotektiven und antibakteriellen Eigenschaften<br />
in Verbindung gebracht. Darüber hinaus wirken sie<br />
lipidsenkend, indem sie den Fettstoffwechsel ankurbeln, was<br />
dem Gewicht zugutekommt, und verbessern die Insulinresistenz.<br />
In erster Linie aber wirken sie gefäßschützend, insbesondere<br />
im Bereich der Gefäße von Herz und Gehirn, was sie zu<br />
einem hilfreichen Protektor gegenüber Herzerkrankungen und<br />
Schlaganfällen macht. Alle diese Faktoren lassen Grapefruits<br />
zu einem ausgezeichneten Partner für Frauen in und nach den<br />
Wechseljahren werden, die im fortgeschrittenen Alter in erhöhtem<br />
Maße gesundheitlichen Risiken wie Bluthochdruck, Diabetes,<br />
Übergewicht, Koronarerkrankungen und Störungen im<br />
Knochenstoffwechsel ausgesetzt sind.<br />
Details der Studie<br />
Abgesehen von umfangreichen in-vitro-Forschungen und Studien<br />
mit Tiermodellen wurden bereits in zurückliegenden Analysen<br />
die Effekte von Grapefruit-Flavanonen im Hinblick auf<br />
die Herz-Kreislauf- und die Gefäßgesundheit von Frauen nach<br />
den Wechseljahren untersucht, allerdings bisher in vergleichsweise<br />
geringem Umfang.<br />
In der vorliegenden doppel-blinden, randomisierten, Placebokontrollierten<br />
Crossover-Studie stand die Gefäßgesundheit im<br />
Fokus, insbesondere die Funktion der Endothele – der inneren<br />
Auskleidung der Gefäße und Organe im Körper – war Gegenstand<br />
der Untersuchungen. Dazu wurden, um die molekularen<br />
Mechanismen besser zu verstehen, die globalen Gen- und<br />
miRNA-Expressionsprofile in mononukleären Zellen des peripheren<br />
Blutes (PBMCs) gesunder postmenopausaler Frauen<br />
analysiert. Ziel war es, zu erforschen, inwieweit durch regelmäßigen<br />
Konsum von Grapefruit-Saft eine schützende Wirkung<br />
in Bezug auf die koronare Gesundheit nachgewiesen werden<br />
kann. Bewertungskriterien waren hierbei Veränderungen in der<br />
Genexpression und die Pulswellen-Geschwindigkeit, die als<br />
wichtiger Indikator für die Durchlässigkeit und Stabilität von<br />
Blutgefäßen charakterisiert wird.<br />
Für die Studie wurden 48 gesunde Frauen im Alter zwischen<br />
50 und 65 Jahren rekrutiert, allesamt Nichtraucherinnen, 3 bis<br />
10 Jahre nach der Menopause und in der Region Clermont-<br />
Ferrand beheimatet. Die Probandinnen wiesen einen normalen<br />
bis übergewichtigen Body-Mass-Index (19 – 29 kg/m2), einen<br />
Taillenumfang von mehr als 88 cm, normale Blutdruckwerte,<br />
normale Blutanalysen beim Screening und ein normales Basis-Elektrokardiogramm<br />
mit einem korrigierten Q-T-Intervall<br />
von weniger als 420 ms auf. Die Teilnehmerinnen wurden in<br />
zwei Gruppen aufgeteilt, die eine Gruppe nahm täglich 340 ml<br />
14
Aktuelle Studien<br />
Kategorie<br />
Grapefruit-Saft mit einem Gehalt von 210 mg Naringenin zu<br />
sich, die Kontrollgruppe bekam ein isotonisches Getränk ohne<br />
Flavanon-Anreicherung verabreicht.<br />
Der Interventionszeitraum erstreckte sich über 6 Monate, nach<br />
zwei Monaten erfolgte eine ebenfalls zweimonatige Auswaschphase,<br />
danach wechselten die Gruppen den Aufnahme-Modus.<br />
Ergebnisse der Studie<br />
Tatsächlich konnten nach Abschluss der Studie signifikante<br />
Veränderungen in der Genexpression beobachtet werden.<br />
Kennzeichnend dafür war eine deutliche Verringerung der gemessenen<br />
Pulsgeschwindigkeit. Dies ist ein Hinweis auf eine<br />
positive Wirkung auf die Gefäßgesundheit und untermauert damit<br />
die Resultate früherer Analysen, die die gefäßschützenden<br />
Eigenschaften bereits belegen konnten. Damit einhergehend<br />
können die Grapefruit-Flavanone die Geschmeidigkeit der Gefäße<br />
verbessern, Gefäßsteifigkeit verringern, schädliche Ablagerungen<br />
in den Gefäßen reduzieren oder verhindern, zu hohen<br />
Blutdruck vermeiden und im Endeffekt eine ausgezeichnete<br />
Option zur Gesunderhaltung von Herz, Kreislauf und Gehirn<br />
darstellen – für Frauen nach den Wechseljahren, aber auch für<br />
Männer, denen ihre kardiovaskuläre Gesundheit sprichwörtlich<br />
am Herzen liegt.<br />
Quelle: Frontiers in Nutrition<br />
„Grapefruit Juice Flavanones Modulate the Expression of Genes<br />
Regulating Inflammation, Cell Interactions and Vascular<br />
Function in Peripheral Blood Mononuclear Cells of Postmenopausal<br />
Women”, June 2022<br />
Autoren: Irena Krga, et al.<br />
doi: 10.3389/fnut.2022.907595<br />
© Maks Narodenko – shutterstock.com<br />
April <strong>2023</strong><br />
15
V italstoffe<br />
Naturapotheke der Zukunft in Gefahr<br />
Heilpflanzen könnten die medizinische<br />
Versorgung der Menschheit sichern –<br />
dazu müssten sie umfassend erforscht<br />
und geschützt werden, fordert ein Team<br />
von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.<br />
Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern plädiert im renommierten<br />
Fachjournal „The Lancet Planetary<br />
Health“ dafür, die Erforschung von<br />
Heilpflanzen systematisch voranzutreiben,<br />
um ihr Potenzial für die globale Gesundheitsversorgung<br />
nachhaltig zu nutzen.<br />
Gemeinsam mit anderen zeigen Dr.<br />
Spyros Theodoridis vom Senckenberg<br />
Biodiversität und Klima Forschungszentrum<br />
Frankfurt und Prof. David Nogués<br />
Bravo vom Center for Macroecology,<br />
Evolution and Climate der Universität<br />
Kopenhagen die Möglichkeiten auf, die<br />
der wissenschaftliche und technische<br />
Fortschritt für das Verständnis der ökologischen<br />
Funktionen bioaktiver Pflanzenstoffe<br />
und ihren Einsatz in der Medizin<br />
eröffnet. Gleichzeitig weisen sie auf die<br />
Gefahren hin, welche insbesondere die<br />
Klima- und Biodiversitätskrise für diese<br />
wichtige Naturressource darstellen.<br />
Seit Jahrtausenden vertrauen Menschen<br />
auf die heilende Wirkung von Pflanzen<br />
– an manchen Orten sind sie noch heute<br />
das einzige frei verfügbare Heilmittel.<br />
Die Hälfte der in den letzten vier Jahrzehnten<br />
weltweit zugelassenen Medikamente<br />
basiert auf den Inhaltsstoffen<br />
medizinischer Pflanzen oder wurde nach<br />
ihrem Vorbild entwickelt. Das traditionelle<br />
Schmerzmittel Morphium wird aus<br />
Schlafmohn gewonnen, die Salicylsäure<br />
für Aspirin kommt als Pflanzenhormon<br />
in der Rinde von Weidenbäumen vor.<br />
Zuletzt hat das Interesse an Heilpflanzen<br />
durch neue, hochentwickelte Verfahren<br />
zur Analyse ihrer bioaktiven Stoffe erneut<br />
zugenommen.<br />
„Heilpflanzen und ihre bioaktiven Stoffe<br />
bieten enorme Möglichkeiten für die<br />
zukünftige medizinische Versorgung<br />
der Menschheit – als eine naturbasierte,<br />
kostengünstige und effiziente Gesundheitsressource.<br />
Aber unser Wissen über<br />
sie ist immer noch ausschnitthaft“, erläutert<br />
Spyros Theodoridis vom Senckenberg<br />
Biodiversität und Klima Forschungszentrum<br />
Frankfurt und fährt fort:<br />
„Von etwa 374.000 bekannten Pflanzenarten<br />
sind bislang nur 15 Prozent chemisch<br />
analysiert – und gerade einmal<br />
6 Prozent wurden unter pharmakologischen<br />
Gesichtspunkten untersucht.“ Die<br />
rasanten Entwicklungen auf den Gebieten<br />
der Metabolomik – der Erforschung<br />
von Stoffwechselprodukten – und Genomik<br />
eröffnen nun neue Möglichkeiten<br />
für die systematische Analyse bioaktiver<br />
Pflanzenstoffe und ihrer Einbettung in<br />
komplexe Ökosysteme. So konnten zum<br />
Beispiel im Genom der Eibe diejenigen<br />
Gene identifiziert werden, die für die<br />
Synthese des in der Krebstherapie eingesetzten<br />
Stoffs Paclitaxel verantwortlich<br />
sind.<br />
Gleichzeitig sind hergebrachte – und<br />
noch unbekannte – Heilpflanzen durch<br />
den Einfluss des Menschen bedroht.<br />
Bewährte Gewächse wie der Sideritis,<br />
als Griechischer Bergtee unter anderem<br />
bei Erkältungen angewendet, stehen<br />
durch übermäßiges Sammeln vor dem<br />
Aussterben. Für Tausende Menschen in<br />
den Ländern des Balkans stellt Sideritis-<br />
Sammeln derzeit allerdings die einzige<br />
Lebensgrundlage dar. Hier müsste die<br />
lokale Bevölkerung in die Entwicklung<br />
nachhaltiger, natürlichen Ökosystemen<br />
nachempfundener Anbaukonzepte einbezogen<br />
werden, regen die Forschenden<br />
an.<br />
Die Klima- und Biodiversitätskrise bedroht<br />
zudem ganze Ökosysteme. „Die<br />
bioaktiven Pflanzenstoffe, die wir als<br />
Heilmittel einsetzen, erfüllen in der Natur<br />
spezifische Aufgaben in der Interaktion<br />
von Pflanze und Ökosystem – von<br />
der Bestäubung bis zur Bodenqualität“,<br />
erklärt David Nogués Bravo vom Center<br />
for Macroecology, Evolution and Climate<br />
der Universität Kopenhagen und weiter:<br />
„Extreme Temperaturen, Dürreperioden<br />
16
Aktuelle Studien<br />
und eine erhöhte CO 2 -Konzentration in<br />
der Atmosphäre können dieses komplexe<br />
Zusammenspiel stören. Hier müssen die<br />
Klima- und Biodiversitätsforschung zusammenarbeiten<br />
– auf allen Ebenen, von<br />
der genetischen und molekularen bis zu<br />
Artengemeinschaften und Ökosystemen<br />
–, um Grundlagen für geeignete Schutzkonzepte<br />
zu schaffen.“<br />
Am Beispiel von Europa haben die Forschenden<br />
eine Reihe von Indikatoren<br />
entwickelt, um das medizinische und<br />
sozioökonomische Potenzial von Ökosystemen<br />
sowie deren mögliche Gefährdung<br />
für verschiedene Gebiete zu erfassen.<br />
Hier stechen die Mittelmeerregion<br />
und polarnahe Gebiete besonders hervor.<br />
„Unser Ziel ist es, Anstöße für die<br />
transdisziplinäre globale Erforschung<br />
von medizinischen Pflanzen zu geben.<br />
So können wir in der Zukunft nicht weniger<br />
als eine nachhaltige Transformation<br />
der weltweiten Gesundheitsversorgung<br />
erreichen und die ‚medizinische<br />
Biodiversität‘ für kommende Generationen<br />
sichern“, fasst Theodoridis zusammen.<br />
© LumenSt – shutterstock.com<br />
Publikation<br />
Theodoridis S, Drakou EG, Hickler T,<br />
Thines M, Nogues-Bravo D. Evaluating<br />
natural medicinal resources and their<br />
exposure to global change. Lancet Planet<br />
Health <strong>2023</strong>; 7: e155–63.<br />
FORTIBONE ® –<br />
the missing piece in bone<br />
health management<br />
• Increases bone mineral density<br />
• Stimulates bone collagen formation<br />
• No side effects<br />
www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196(22)00317-5/fulltext<br />
April <strong>2023</strong><br />
GELITA AG · Uferstr. 7 · 69412 Eberbach · Germany · www.gelita.com<br />
17
V italstoffe<br />
Cristina Caballero Román<br />
Vegane Hyaluronsäure – Eine vielversprechende<br />
Alternative für die nutrikosmetische Anwendung<br />
Neue Studien zu Haut- und Gelenkgesundheit<br />
Es gibt einen eindeutigen Trend, dass die Verbraucher sich mehr natürlichen,<br />
pflanzlichen Produkten zuwenden und einen proaktiven, ganzheitlichen und bewussten<br />
Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden wählen. Doch obwohl viele<br />
Pflanzen seit Jahrtausenden wirksam eingesetzt werden, reichen diese traditionellen<br />
Erkenntnisse oft nicht aus. Es besteht eine große Nachfrage nach natürlichen<br />
und wirksamen Inhaltsstoffen für die Gesundheit, die die Anforderungen an eine<br />
Clean-Label“ Kennzeichnung erfüllen und auch wissenschaftlich validiert sind.<br />
Was gibt es Neues in der Welt der Hautpflege?<br />
© Marina Morozova – istockphoto.com<br />
Für die Verbraucher von heute reicht<br />
oberflächliche Schönheit nicht mehr<br />
aus. Sie wünschen sich nicht nur ein<br />
schöneres äußerliches Aussehen, sondern<br />
auch ein inneres Wohlbefinden und<br />
sind auf der Suche nach ergänzenden<br />
Produkten.<br />
Sowohl „Beauty From Within“ als auch<br />
„Clean Beauty“ erfahren ein beeindruckendes<br />
Wachstum, da die Konsumenten<br />
weiterhin die bedeutende Wirkung<br />
erkennen, die natürliche Inhaltsstoffe<br />
auf die Gesundheit der Haut haben können.<br />
18
Pflanzenextrakte<br />
© Michael Pedrotti – adobestock.com<br />
Es gibt ständig Innovationen, sowohl im<br />
Hinblick auf neue Inhaltsstoffe, als auch<br />
auf Hilfsmittel, die eine qualitative Behandlung<br />
direkt zuhause ermöglichen. In<br />
diesem Zusammenhang ist Hyaluronsäure<br />
zu nennen, die ein natürlich vorkommender<br />
Bestandteil unserer Gelenke,<br />
Knorpel und der Haut ist. In der Haut<br />
wirkt sie als feuchtigkeitsspendendes<br />
und unterstützendes Mittel, das die Haut<br />
jung aussehen lässt.<br />
Wirksamkeitstests, die von Wissenschaftlern<br />
der Universität Ostpiemont<br />
durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass<br />
Hyaluronsäure pflanzlichen Ursprungs<br />
intrazelluläre Bahnen positiv beeinflusst<br />
und die Homöostase der Haut ohne toxische<br />
Effekte bei Hautverletzungen<br />
wiederherstellt. Die direkte Wirkung der<br />
typischen Anwendung auf der Haut beweist<br />
die Sicherheit bei der Verwendung<br />
und die Fähigkeit, die Migration von Keratinozyten<br />
(Epidermiszellen) nach der<br />
Darmpassage (orale Anwendung) zu induzieren.<br />
Diese Untersuchungen belegen<br />
die unbedenkliche Anwendung der<br />
Hyaluronsäure pflanzlichen Ursprungs,<br />
welche die Resistenz, das Wachstum und<br />
die Wundheilung von Zellen erhöht (1).<br />
Hyaluronsäure:<br />
Verbesserung der<br />
Gelenkgesundheit<br />
Im Hinblick auf die Gesundheit der Gelenke<br />
definiert die neueste Forschung<br />
Hyaluronsäure als eine neue therapeutische<br />
Option für die Behandlung von<br />
Patienten mit Arthrose (2).<br />
Hochmolekulare Hyaluronsäure kann<br />
Entzündungen reduzieren, indem sie<br />
die Geweberegeneration fördert. Ziel<br />
der Forschungsarbeit war es daher, die<br />
Wirksamkeit einer neuen hochmolekularen<br />
Hyaluronsäure pflanzlichen<br />
Ursprungs zu testen, um die Homöostase<br />
der Gelenke zu erhalten und das<br />
Fortschreiten dieser Krankheit zu verzögern<br />
(2). Gleichzeitig soll eine 100%<br />
natürliche, vegane und nachhaltige<br />
Option auf den Markt gebracht werden,<br />
die den neuen Anforderungen<br />
eines zunehmend informierten Verbrauchers<br />
entspricht.<br />
© angkhan – adobestock.com<br />
April <strong>2023</strong><br />
19
V italstoffe<br />
© IgorCheri – adobestock.com<br />
Ergebnisse wurden mit Natriumhyaluronat<br />
(dem Natriumsalz der Hyaluronsäure)<br />
aus herkömmlichen Präparaten<br />
verglichen. Glucuronsäure wurde dabei<br />
als Standard gewählt, da dies das fundamentale<br />
Molekül in der Struktur der<br />
Hyaluronsäure bildet.<br />
Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, liegt der<br />
Glucuronsäuregehalt von GreenIuronic ®<br />
bei etwa 90% und ist damit höher als der<br />
von herkömmlichem Natriumhyaluronat<br />
(etwa 62%). Diese Daten bestätigen die<br />
hohe Reinheit der Hyaluronsäure aus<br />
Tremella (5).<br />
Tabelle 1: Quantifizierung von Hyaluronsäure. Der prozentuale Gewichtsanteil (% w/w) aller<br />
Hyaluronsäure-Formen wurde anhand von Standardkurven normalisiert, die unter Verwendung<br />
von Glucoronsäure-Standard (im Bereich von 0 bis 2 mg/ml) erstellt und bei 340 nm<br />
durch Spektralphotometrie (Infinite 200 Pro Mplex, Tecan) analysiert wurden. Die Daten sind<br />
als Mittelwerte ± Standardabweichungen (SD) (%) von fünf unabhängigen Experimenten in<br />
dreifacher Ausführung (5).<br />
Nicht-fermentativer<br />
Ursprung aus dem Pilz<br />
Im Gegensatz zu anderen auf dem Markt<br />
befindlichen Hyaluronsäuren fermentativen<br />
Ursprungs wird GreenIuronic ® durch<br />
ein Extraktionsverfahren aus Tremella<br />
fuciformis gewonnen. Tremella fuciformis<br />
, ein Basidiomycet (Ständerpilz), der<br />
auch als "Silberohr" bekannt ist, findet<br />
in der chinesischen Kultur zahlreiche<br />
Anwendungen als Antioxidans, Antitumormittel<br />
und zur Stärkung des Immunsystems<br />
(3).<br />
Tremella fuciformis beinhaltet eine Vielzahl<br />
von Molekularstrukturen mit potenziellen<br />
biologischen Aktivitäten, die seinen<br />
Wirkstoffen spezifische Funktionen<br />
verleihen (4).<br />
Überragende<br />
Konzentration an<br />
Hyaluronsäure<br />
Erste HPLC-UV-Analysen zeigen eine<br />
hohe Hyaluronsäure-Konzentration des<br />
GreenIuronic ® . Weitere Tests wurden<br />
durchgeführt, um dies zu bestätigen und<br />
den Gewichtsanteil der Hyaluronsäure in<br />
GreenIuronic ® genau zu bestimmen. Die<br />
Abb. 1: Analyse der Funktion von GreenIuronic ® und Natriumhyluronat auf menschliche Chondrozyten<br />
(T/C-28a2) Zellen. In (A) wurde der mitochondriale Stoffwechsel mit dem MTT-Test untersucht;<br />
in (B) die ROS-Produktion; in (C) die Proliferationsanalyse mit dem Kristallviolett-Assay<br />
und in (D) die Hyaluronsäure-Quantifizierung mit dem ELISA-Kit. Die Daten sind ausgedrückt als<br />
Mittelwert ± SD im Vergleich zur Kontrolle (0%-Linie) von fünf unabhängigen Experimenten, die<br />
in dreifacher Ausführung durchgeführt wurden. * p < 0,05 gegenüber der Kontrolle; # p < 0,05<br />
gegenüber Natriumhyaluronat 1 µg/µL (5).<br />
20
Pflanzenextrakte<br />
Patentierte<br />
Wirksamkeit<br />
Die Bioverfügbarkeit von veganer<br />
Hyaluronsäure wurde von Wissenschaftlern<br />
der Universität Ostpiemonts in Italien<br />
analysiert. Die Wirksamkeit wurde<br />
an einem 3D-Darmbarrieremodell untersucht,<br />
das die orale Aufnahme durch den<br />
Menschen nachahmt. Zusätzlich werden<br />
im 3D-Darmbarrieremodell die molekulare<br />
Struktur und die biologischen<br />
Eigenschaften unter Bedingungen der<br />
Osteoarthritis (OA) simuliert.<br />
Die erhobenen Daten zeigten, dass<br />
Hyaluronsäure pflanzlichen Ursprungs<br />
in der Lage ist, die Darmbarriere ohne<br />
Komplikationen zu überwinden, da ihr<br />
chemisch-biologisches Profil für viele<br />
spezifische Funktionen der Chondrozyten<br />
(Knorpelzellen) verantwortlich sein<br />
könnte.<br />
Zusätzlich ist in einem Osteoarthritis-<br />
Modell der Einfluss von Greenluronic ®<br />
auf den molekularen Mechanismus zur<br />
Verhinderung des Knorpelabbaus nachgewiesen<br />
worden.<br />
Diese Ergebnisse bestätigen die Befunde,<br />
dass diese neue Form von veganer<br />
Hyaluronsäure in den Chondrozyten absorbiert<br />
und verteilt wird und ihre biologischen<br />
Aktivitäten beibehält.<br />
Die Ergebnisse der vorliegenden In-vitro-Studie<br />
können die Hypothese stützen,<br />
dass die orale Verabreichung von veganer<br />
Hyaluronsäure beim Menschen zu<br />
positiven therapeutischen Effekten bei<br />
Osteoarthritis führen kann.<br />
Insbesondere kann die Hypothese aufgestellt<br />
werden, dass diese vielversprechenden<br />
positiven Wirkungen nicht nur<br />
für die Gelenke, sondern auch für alle<br />
durch Arthrose verursachten Schäden relevant<br />
sind (5).<br />
Die Tagesdosis beträgt 200 mg unter<br />
physiologischen Bedingungen (in der<br />
Studie wurden 200 mg verwendet gegenüber<br />
500 mg Standard-Hyaluronsäure<br />
100 KDa).<br />
Konsolidierter<br />
regulatorischer<br />
Status<br />
Die vegane Hyaluronsäure wurde von<br />
unabhängigen Gutachtern bewertet und<br />
gilt nach deren Beurteilung im Gegensatz<br />
zu Hyaluronsäuren mit fermentativem<br />
Ursprung als Non-Novel Food.<br />
Außerdem wurden bereits erste Produkte<br />
mit der veganen Hyaluronsäure<br />
GreenIuronic ® , die von Vivatis Pharma<br />
exklusiv vertrieben wird, auf dem europäischen<br />
Markt gebracht.<br />
Referenzen:<br />
(1) Evaluation of the efficacy and safety<br />
of hyaluronic acid for improving skin<br />
wellbeing<br />
and combating skin aging, Universitá<br />
del Piemonte Orientale.<br />
(2) Migliore, A., & Procopio, S. (2015).<br />
Effectiveness and utility of hyaluronic<br />
acid in osteoarthritis. Clinical cases<br />
in mineral and bone metabolism : the<br />
official journal of the Italian Society of<br />
Osteoporosis, Mineral Metabolism, and<br />
Skeletal Diseases, 12(1), 31–33. https://<br />
doi.org/10.11138/ccmbm/2015.12.1.031<br />
(3) Ma, X., Yang, M., He, Y., Zhai,<br />
C., & Li, C. (2021). A review on the<br />
production, structure, bioactivities<br />
and applications of Tremella polysaccharides.<br />
International journal of<br />
immunopathology and pharmacology,<br />
35, 20587384211000541. https://doi.<br />
org/10.1177/20587384211000541<br />
(4) Yang, D., Liu, Y., & Zhang, L.<br />
(2019). Tremella polysaccharide: The<br />
molecular mechanisms of its drug<br />
action. Progress in molecular biology<br />
and translational science, 163,<br />
383–421. https://doi.org/10.1016/<br />
bs.pmbts.2019.03.002<br />
(5) Galla, R., Ruga, S., Aprile, S.,<br />
Ferrari, S., Brovero, A., Grosa, G.,<br />
Molinari, C., & Uberti, F. (2022). New<br />
Hyaluronic Acid from Plant Origin to<br />
Improve Joint Protection-An In Vitro<br />
Study. International journal of molecular<br />
sciences, 23(15), 8114. https://doi.<br />
org/10.3390/ijms23158114<br />
Autorin:<br />
Cristina Caballero Román,<br />
Marketing & Technical Support<br />
Nutraceuticals<br />
Vivatis Pharma Group<br />
April <strong>2023</strong><br />
21
V italstoffe<br />
Jenna Michel<br />
Frauen und ihre Gesundheit – ein wichtiges Thema<br />
Blutungen während der Perimeno pause<br />
und auch in Situationen nach der Menopause.<br />
Asparagus racemosus enthält<br />
Saponine, die die durch Oxytocin ausgelöste<br />
Aktivität der Uterusmuskulatur<br />
fördern und dadurch die spontane uterine<br />
Notabilität aufrechterhalten, was seine<br />
Wirksamkeit bei Dysmenorrhoe bestätigt,<br />
die eine schmerzhafte Menstruation<br />
ohne signifikante Beckenpathologie umfasst<br />
(2).<br />
Angstzustände sind nicht nur bei Frauen<br />
anzutreffen, aber die Effekte auf unseren<br />
Körper und unsere geistige Arbeitsbelastung<br />
können sich auf den Stresslevel und<br />
das allgemeine Wohlbefinden auswirken.<br />
Vidya Herbs bietet stimmungsaufhellende<br />
Extrakte an, die den Hormonhaushalt<br />
über die gesamte Lebensspanne hinweg<br />
ausgleichen können.<br />
Ashwagandha (Withania somnifera)<br />
Unsere Gesellschaft entwickelt sich heute in Bezug auf Frauen weiter, aber viele von<br />
uns leben immer noch in patriarchalischen Strukturen, und es gibt immer noch verschiedene<br />
Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen.<br />
Vidya Herbs bietet qualitätvolle Pflanzenextrakte<br />
an, mit denen Frauen sich<br />
in ihrem Körper, mit ihrem Alter und<br />
ihrem Geist besser fühlen können. Da<br />
das Thema Frauengesundheit ständig an<br />
Bedeutung gewinnt, können wir unsere<br />
Pflanzenextrakte und ihre Anwendung<br />
genauer unter die Lupe nehmen. Aufgrund<br />
verschiedener gesundheitlicher<br />
Probleme müssen sich Frauen im Laufe<br />
der Zeit an ihren sich verändernden Körper<br />
und die Empfindlichkeit anpassen.<br />
Dysmenorhoe und prämenstruelles<br />
Syndrom bedeuten für die meisten<br />
Frauen monatliche Leiden, die<br />
durch bestimmte Pflanzen gelindert<br />
werden können. Diese Beschwerden<br />
können verschiedene Ursachen haben,<br />
z. B. Gebärmutterkontraktionen, entzündliche<br />
Beckenerkrankungen (z. B.<br />
© Indian Food – shutterstock.com<br />
Endometriose) und Menstruationsbeschwerden.<br />
Kurkuma (Curcuma longa) ist dank seines<br />
hohen Gehalts an Curcumin oiden<br />
eine wichtige Verbindung, die auf den<br />
entzündeten Bereich wirkt. Kayat et al.<br />
(1) haben in einer randomisierten, doppelblinden,<br />
Placebo-kontrollierten Studie<br />
mit 70 Probandinnen, die gleichmäßig<br />
auf Verum- und Placebo-Gruppen<br />
verteilt waren, nachgewiesen, dass Kurkumin<br />
die Schmerzen des prämenstruellen<br />
Syndroms (PMS) lindert und deren<br />
Dauer verkürzt.<br />
Shatavari, die Bestandteile von Asparagus<br />
racemosus, machen es zu einem<br />
wertvollen Therapeutikum bei Menstruationsstörungen<br />
wie Dysmenorrhoe, prämenstruellem<br />
Syndrom, unregelmäßigen<br />
Ashwagandha (Withania somnifera)<br />
besitzt angstlösende Eigenschaften und<br />
kann bei der Behandlung des Menopausensyndroms<br />
eingesetzt werden, um<br />
Reizbarkeit und Stress, die in dieser<br />
wichtigen Phase des Lebens einer Frau<br />
auftreten, zu lindern. Viwithan ist eine<br />
standardisierte Form des Withaferin-<br />
A-Extrakts. Withaferin A ist eines der<br />
Withanolide, die für die anxiolytische<br />
Wirkung verantwortlich sind, wie von<br />
S.K. Bhattacharya im Tierversuch nachgewiesen<br />
wurde (3).<br />
Heiliges Basilikum, auch bekannt als<br />
Tulsi, stammt aus Indien und wird in der<br />
ayurvedischen Medizin als therapeutisch<br />
wertvoll für Körper und Geist angesehen.<br />
Eine von N. Jamshidi (4) durchgeführte<br />
Studie hat ergeben, dass Tulsi<br />
eine wirksame Behandlung für lebensstilbedingte<br />
chronische Krankheiten wie<br />
Diabetes, metabolisches Syndrom und<br />
psychischen Stress darstellt.<br />
Alterungserscheinungen können<br />
manche Frauen in den Wechseljahren<br />
mit unterschiedlicher Intensität und in<br />
22
Pflanzenextrakte<br />
verschiedenen Bereichen treffen (z.B.<br />
Hautalterung, Knochengesundheit u.a.).<br />
Der standardisierte Granatapfelextrakt<br />
mit Ellagsäure oder Punicalagin stärkt<br />
den Organismus, um die Auswirkungen<br />
der Veränderungen vor und während der<br />
Menopause zu verringern.<br />
Als Reaktion auf die Beschwerden in<br />
den Wechseljahren benötigen viele eine<br />
Östrogentherapie. Es wird vermutet,<br />
dass der Granatapfel eine östrogenähnliche<br />
Wirkung hat, wie eine Kaban-<br />
Studie gezeigt hat, in der belegt wurde,<br />
wie der Granatapfelsamenextrakt die<br />
Veränderungen in den Wechseljahren beeinflusst.<br />
Eine Gruppe von Ratten wurde<br />
mit Standardfutter ernährt, eine andere<br />
Gruppe mit Granatapfelextrakt, der dem<br />
Trinkwasser zugesetzt wurde. Es zeigte<br />
sich, dass sich nach 90-tägiger Behandlung<br />
die Dicke des Vaginalepithels und<br />
der tibiale Knochenkortex deutlich verbesserten.<br />
Die Formulierung mit Granatapfelextrakt<br />
kann eine Unterstützung<br />
oder eine Alternative zu den wichtigsten<br />
Behandlungsmodalitäten bei der Erhaltung<br />
der Knochendichte und der vaginalen<br />
Epithelatrophie sein (5).<br />
Skincera Konjak-Extrakt, standardisiert<br />
in Glycoceramiden, ist eine spezifische<br />
Formulierung von Vidya Herbs zur<br />
topischen oder oralen Anwendung für die<br />
Haut. Eine Studie hat gezeigt, dass die<br />
Trockenheit der Haut, die Altersflecken<br />
und die Hyperpigmentierung signifikant<br />
verringert wurden. Rötungen, Fettigkeit<br />
und Juckreiz wurden nach einer 6-wöchigen<br />
Behandlung durch Dermatologen<br />
verbessert. Auch Skincera zeigte keine<br />
Nebenwirkungen und war sehr gut verträglich<br />
(6).<br />
Das Leben im Körper einer Frau geht<br />
von der Pubertät bis ins hohe Alter mit<br />
körperlichen Veränderungen und Beschwerden<br />
(oder Schmerzen) einher.<br />
Deshalb konzentriert sich Vidya Herbs<br />
auf viele Extrakte, die für die Gesundheit<br />
von Frauen verwendet werden können.<br />
Literatur:<br />
(1) Khayat S, Fanaei H, Kheirkhah M,<br />
Moghadam ZB, Kasaeian A, Javadimehr<br />
M. Curcumin mildert die Schwere<br />
der Symptome des prämenstruellen Syndroms:<br />
Eine randomisierte, doppelblinde,<br />
placebokontrollierte Studie. Komplement<br />
Ther Med. 2015 Jun;23(3):318-24.<br />
doi: 10.1016/j.ctim.2015.04.001. Epub<br />
2015 Apr 9. PMID: 26051565.<br />
(2) Shaha, Pooja & Bellankimath,<br />
Anurag. (2017). Pharmakologisches<br />
Profil von Asparagus racemosus: Ein<br />
Rückblick. Internationale Zeitschrift<br />
für aktuelle Mikrobiologie und angewandte<br />
Wissenschaften. 6. 1215-1223.<br />
10.20546/ijcmas.2017.611.144.<br />
(3) Bhattacharya SK, Bhattacharya<br />
A, Sairam K, Ghosal S. Anxiolytischantidepressive<br />
Aktivität von Withania<br />
somnifera Glycowithanoliden: eine experimentelle<br />
Studie. Phytomedicine. Dez<br />
2000;7(6):463-9. doi: 10.1016/S0944-<br />
7113(00)80030-6. PMID: 11194174.<br />
(4) Jamshidi N, Cohen MM. Die<br />
klinische Wirksamkeit und Sicherheit<br />
von Tulsi beim Menschen: Ein systematischer<br />
Überblick über die Literatur.<br />
Evidenzbasierte Ergänzung in der Alternativmedizin<br />
2017;2017:9217567. doi:<br />
10,1155/ 2017/ 9217567: Epub 2017<br />
Mär 16. PMID: 28400848; PMCID:<br />
PMC5376420.<br />
(5) Kaban I, Kaban A, Tunca AF, Aka N,<br />
Kavak H, Akar F. Wirkung von Granatapfelextrakt<br />
auf Vagina, Skelett, metabolische<br />
und endokrine Profile in einem<br />
ovariektomierten Rattenmodell. J Obstet<br />
Gynaecol Res. 2018 Jun;44(6):1087-<br />
1091. doi: 10.1111/jog.13642. Epub<br />
2018 Mär 30. PMID: 29603520.<br />
(6) Heggar Venkataramana S, Puttaswamy<br />
N, Kodimule S. Potenzieller<br />
Nutzen der oralen Verabreichung<br />
von AMORPHOPHALLUS KONJAC<br />
Glycosylceramiden für die Hautgesundheit<br />
– eine randomisierte klinische<br />
Studie. BMC Complement Med Ther.<br />
31. Jan 2020;20(1):26. doi: 10.1186/<br />
s12906 -019-2721-3. PMID: 32020853;<br />
PMCID: PMC7076855.<br />
Kurkuma (Curcuma longa)<br />
© Boonchuay1970 – shutterstock.com<br />
Autorin:<br />
Jenna Michel<br />
Sales Manager, Vidya Europe<br />
www.vidyaeurope.eu<br />
April <strong>2023</strong><br />
23
V italstoffe<br />
Uwe Gröber<br />
Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber –<br />
was Ihnen Ihr Arzt nicht gesagt hat!<br />
© anitram – shutterstock.com<br />
Die mittlere Lebenserwartung der Europäer<br />
hat sich in den letzen 100 Jahren<br />
durch die moderne medizinische Versorgung<br />
und die Verbesserung der Lebensbedingungen<br />
nahezu verdoppelt. In<br />
Deutschland sind im Jahr 2030 nach Daten<br />
des Statistischen Bundesamts etwa<br />
ein 25% und im Jahr 2060 etwa 30% der<br />
Bevölkerung 65 Jahre oder älter. Dabei<br />
bilden die über 80-Jährigen aktuell die<br />
am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe.<br />
Ihre Zahl wird sich sogar<br />
bis zum Jahre 2060 auf 12% verdoppeln.<br />
Multimorbidität führt zur<br />
Polypharmakotherapie<br />
Mit dem gestiegenen Altersdurchschnitt<br />
ist die Zahl multimorbider Patienten mit<br />
ernährungsassoziierten Erkrankungen<br />
gewachsen, die in der Regel auf eine<br />
komplexe Medikation angewiesen sind.<br />
Dementsprechend sind die Ausgaben<br />
der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) für Arzneimittel im zurückliegenden<br />
Jahrzehnt von Jahr zu Jahr gestiegen<br />
und haben im Jahr 2021 mit 45<br />
Milliarden Euro bisher ihren Höhepunkt<br />
erreicht. Daten der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
zeigen, dass 30 bis<br />
40% aller Bundesbürger, die älter als 65<br />
sind, täglich mindestens 4 Arzneimittel<br />
konsumieren. Ein Viertel der über<br />
65-Jährigen nimmt täglich 5 oder mehr<br />
rezeptpflichtige Medikamente ein. Ab 75<br />
Jahren nimmt sogar jeder Dritte ≥ 8 – 12<br />
Arzneimittel pro Tag zu sich. Nicht selten<br />
kommen noch frei verkäufliche Medikamente<br />
hinzu.<br />
Viele ältere Menschen müssen täglich<br />
Arzneimittel einnehmen. Ob Antibiotika,<br />
Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Diabetesmittel,<br />
harntreibende Medikamente,<br />
Krebsmedikamente, Magen-Darm-<br />
Mittel oder Osteoporosemittel: Eine<br />
Vielzahl von Arzneimitteln kann bei regelmäßiger<br />
Einnahme die Aufnahme und<br />
Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen<br />
in unserem Körper stören. Dadurch<br />
steigt das Risiko für Nebenwirkungen<br />
mit der Folge, dass die individuelle<br />
Lebensqualität abnimmt. Im Hinblick<br />
auf Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln<br />
und Mikronährstoffen sind ältere<br />
Menschen besonders gefährdet (z.B.<br />
Veränderung des Zahnstatus, Verringerung<br />
der Magensäureproduktion).<br />
Abb.1: Interaktionsebenen von Arzneimitteln und Mikronährstoffen<br />
Arzneimittel als<br />
Mikronährstoff-Räuber<br />
Arzneimittel und Mikronährstoffe benutzen<br />
im Körper bei der Aufnahme,<br />
Verstoffwechselung und Ausscheidung<br />
(z. B. Urin) dieselben Stoffwechselwege.<br />
Zum Teil konkurrieren sie dabei um dieselben<br />
Enzyme und Transportsysteme.<br />
Dies ist auch einer der Gründe, warum<br />
bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten<br />
(z.B. Statine, Magen-Darm-Mittel)<br />
das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
steigt (Abb.1).<br />
24
Mikronährstoffe<br />
Unabhängig von den vielfältigen Wechselwirkungen<br />
der Arzneimittel untereinander<br />
kann sich die Medikation auch<br />
zulasten des Vitamin- und Mineralstoffhaushalts<br />
auswirken. Der Mangel an Vitaminen<br />
und anderen Mikronährstoffen<br />
ist nicht selten die Ursache für arzneimittelbedingte<br />
Nebenwirkungen. Unter<br />
Nebenwirkungen werden körperliche<br />
und psychische Zustände verstanden, die<br />
von einem Arzneimittel ausgelöst werden,<br />
aber nicht erwünscht sind.<br />
Eine Vielzahl unerwünschter Arzneimittelwirkungen<br />
kann sich auf dem Boden<br />
medikationsinduzierter Störungen<br />
des Mikronährstoffhaushalts entwickeln.<br />
Dabei sind einige Arzneimittel<br />
wahre Mikronährstoff-Räuber, die sogar<br />
einen handfesten Mangel an Mikronährstoffen<br />
zur Folge haben können.<br />
So ist eine Langzeitbehandlung mit<br />
Glucocorticoiden unter anderem durch<br />
Steigerung des Bedarfs an Vitamin D<br />
und Menaquinon-7 mit einem erhöhten<br />
Risiko für eine Corticoid-induzierte<br />
Osteoporose assoziiert. Die Medikation<br />
mit Thiazid- oder Schleifendiuretika<br />
führt zu einem renalen Verlust an<br />
Magnesium und Kalium.<br />
Das Elektrolyt Magnesium bestimmt als<br />
aktivierender Faktor der Tyrosinkinase<br />
des Insulins den gesamten Insulinstoffwechsel.<br />
Ein Magnesiummangel (Serum:<br />
≤ 0,85 mmol/l) steigert das Risiko<br />
für zahlreiche metabolische Störungen<br />
(z. B. Triglyceridämie, Insulinresistenz).<br />
Das orale Antidiabetikum Metformin<br />
beeinträchtigt die diätetische Verfügbarkeit<br />
von Vitamin B12 und Magnesium<br />
und begünstigt hierüber das Auftreten<br />
von diabetischen Angiopathien. Eine<br />
Cholesterin-senkende Therapie mit Statinen<br />
ist mit Störungen des Ubiquinon-,<br />
Menaquinon-7- und Selen-Haushalts assoziiert,<br />
die sich in Form von Myopathien<br />
und Neuropathien äußern können. Die<br />
langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmern<br />
(PPI) beeinträchtigt<br />
unter anderem die diätetische Utilisation<br />
von Vitamin B12, Eisen, Zink, Kalzium<br />
und Magnesium (Tab.1).<br />
Arzneimittelgruppe Arzneistoff (Bsp.) Erhöhter Bedarf an<br />
Antidiabetika, orale Metformin Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Vitamin D<br />
Protonenpumpenhemmer Omeprazol, Pantoprazol Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Kalzium, Zink, Eisen<br />
Diuretika (Thiazide,<br />
Hydrochlorothiazid, HCT Normal<br />
Schleifendiuretika)<br />
Furosemid<br />
Magnesium, Kalium,<br />
High<br />
Folsäure, Vitamin B1, Zink<br />
Lipidsenker vom Statin-Typ Rosuvastatin, Atorvastatin Ubiquinon, Menaquinon-7, Selen, Vitamin D<br />
Tab. 1: Im Alter häufig eingesetzte Arzneimittel, die bei langfristiger Einnahme zu einem erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen führen (Auswahl)<br />
Einige Beispiele für Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen sollen im Folgenden<br />
in 5 Punkten beispielhaft vorgestellt werden (siehe Abb.2).<br />
Abb.2: Störungen des Mikronährstoffstatus durch Arzneimittel<br />
April <strong>2023</strong><br />
25
V italstoffe<br />
Arzneimittel und<br />
Mikronährstoffe<br />
Punkt 1: Hemmung der Synthese von<br />
Mikronährstoffen<br />
Cholesterinsenker vom Statin-Typ – in<br />
der Fachsprache auch Statine genannt<br />
– wie Atorvastatin und Simvastatin werden<br />
seit Jahren erfolgreich zur Senkung<br />
erhöhter Cholesterinspiegel eingesetzt,<br />
um einer Gefäßverkalkung vorzubeugen,<br />
die langfristig zu Herzinfarkt oder<br />
Schlaganfall führen kann. Da Statine in<br />
den Haushalt der Mevalonat-Synthese<br />
eingreifen, hemmen sie nicht nur die<br />
Synthese von Cholesterin, sondern können<br />
auch die körpereigene Synthese von<br />
Ubiquinon (Coenzym Q10), Menaquinon-7<br />
(Vitamin K2) und Selenoproteinen<br />
(Selenoprotein N) beeinträchtigen<br />
(Abb.3). Da Coenzym Q10 eine zentrale<br />
Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen<br />
spielt, kann hierdurch die Entwicklung<br />
von Statin-bedingten Muskelschmerzen,<br />
Störungen im Glucose- und Hirnstoffwechsel<br />
begünstigt werden.<br />
Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Michael<br />
Leutner der Abteilung für Endokrinologie<br />
und Stoffwechsel der Medizinischen<br />
Universität Wien analysierte dazu die<br />
Gesundheitsdaten von 7,9 Millionen Österreichern,<br />
die 2006 und 2007 ein Krankenhaus,<br />
einen niedergelassenen Arzt<br />
aufgesucht oder ein Rezept in der Apotheke<br />
eingelöst haben. Von diesen wurden<br />
353.502 Patienten erfasst, die mindestens<br />
ein Jahr lang Statine eingenommen haben.<br />
Dabei wurde mit Hilfe eines Cross-sektionalen<br />
Studiendesigns der dosisabhängige<br />
Zusammenhang der Statineinnahme mit<br />
der Diagnose Osteoporose erfasst. Bemerkenswerterweise<br />
war bei niedrigen<br />
täglichen Dosen (< 20 mg) das Risiko<br />
für Osteoporose reduziert, während man<br />
bei Tagesdosierungen von ≥ 20 mg Atorvastatin,<br />
≥ 40 mg Simvastatin oder Rosuvastatin<br />
ein signifikant erhöhtes Risiko<br />
für Osteoporose fand. Mit dieser Studie<br />
konnte die Arbeitsgruppe um Leutner et<br />
al. zum ersten Mal einen dosisabhängigen<br />
Zusammenhang der Statintherapie mit der<br />
Diagnose Osteoporose beschreiben.<br />
Die Biosynthese von Ubiquinon, das innerhalb<br />
der mitochondrialen Elektronentransportkette<br />
als Elektronencarrier und<br />
Protonentranslokator fungiert, verläuft<br />
ebenso wie die des Cholesterins über<br />
Isopentenyl-Pyrophosphat (IPP) und<br />
Farnesyl-Pyrophosphat (FPP) im Mevalonat-Stoffwechsel.<br />
In Meta-Analysen<br />
konnte dementsprechend eine signifikante<br />
Reduktion der Coenzym-Q10-Spiegel<br />
im Blutplasma unter Statintherapie gezeigt<br />
werden. Eine weitere Meta-Analyse<br />
beschreibt zudem eine signifikante<br />
Reduktion der Statin-bedingten Muskelbeschwerden<br />
durch die Supplementierung<br />
von Coenzym Q10.<br />
Über die Interaktion mit dem Mevalonat-<br />
Stoffwechsel können darüber hinaus die<br />
Synthese und die Stoffwechselfunktion<br />
von Menaquinon-7 (Vitamin K2), Selenabhängigen<br />
Proteinen (z.B. Selenoprotein<br />
N) sowie von Sexualhormonen (z.B.<br />
Testosteron) beeinträchtigt werden.<br />
Eine aktuelle Studie aus Österreich zeigt<br />
nun, dass Statine das Osteoporoserisiko<br />
dosisabhängig steigern können. Eine<br />
Abb.3: Statine hemmen die Mevalonat-Synthese<br />
Punkt 2: Steigerung der renalen Exkretion<br />
von Mikronährstoffen<br />
Diuretika, im Volksmund auch als Wassertabletten<br />
oder harntreibende Medikamente<br />
bezeichnet, werden zur vermehrten<br />
Ausschwemmung von Wasser aus<br />
dem Körper über die Nieren eingesetzt.<br />
Häufige Anwendungsgebiete sind Hypertonie,<br />
Ödeme und Herzinsuffizienz.<br />
Diuretika steigern den renalen Verlust an<br />
Elektrolyten wie Magnesium und Kalium.<br />
Über die Interaktion mit Phosphoplipiden<br />
wirkt Magnesium membranstabilisierend<br />
und reguliert als Co-Faktor der<br />
Na+/K+-ATPase die Erregungsleitung in<br />
Nerven- und Muskelzellen.<br />
Ein Magnesiummangel (≤ 0,85 mmol/l,<br />
Serum) erhöht die Durchlässigkeit von<br />
Kalium durch K+-Kanäle, was wiederum<br />
Auswirkungen auf das Herzmuskel-<br />
Aktionspotential hat. Seine antagonistische<br />
Wirkung gegenüber Kalzium (→<br />
NMDA-Rezeptor-Antagonist) schützt<br />
die Myokardzelle bei ischämischen Perfusionsstörungen<br />
vor einer Kalziumüberladung.<br />
Aufgrund dieser Eigenschaften<br />
ökonomisiert Magnesium die kardiale<br />
Bioenergetik, wirkt antiarrhythmisch und<br />
Blutdruck-regulierend. Magnesium aktiviert<br />
als Substrat den Insulin-Rezeptor<br />
26
Mikronährstoffe<br />
(IRS) bzw. den Tyrosinkinase-Rezeptor<br />
des Insulins und bestimmt damit die Insulinsensitivität<br />
(Abb.4). Eine Unterversorgung<br />
an Magnesium beeinträchtigt daher<br />
die Blutdruckregulation und begünstigt<br />
weiterhin Störungen im Insulin- und Lipidstoffwechsel<br />
(z.B. Triglyceridämie).<br />
Punkt 3: Störungen des Mikronährstoff-<br />
Stoffwechsels<br />
Bei Patienten, die mit Medikamenten<br />
gegen epileptische Anfälle behandelt<br />
werden, sogenannten Antiepileptika,<br />
können schwere Störungen im Knochenstoffwechsel<br />
auftreten. Antiepileptika<br />
wie Carbamazepin oder Phenytoin<br />
können Enzyme (→ 24-Hydroxylase) in<br />
der Leber stimulieren, die 25(OH)D und<br />
1,25(OH)2D im Körper abbauen. In der<br />
Folge können schwere Störungen im Knochen-<br />
und Muskelstoffwechsel, bis hin<br />
zur Osteomalazie, auftreten, da das Sonnenvitamin<br />
für die Kalziumverwertung<br />
und Knochenmineralisierung wichtig ist.<br />
Das Antiepileptikum Phenytoin oder das<br />
Glucocorticoid Dexamethason können<br />
den Pregnan-X-Rezeptor stimulieren und<br />
hierüber die 24-Hydroxylase (24-OHase)<br />
aktivieren (Abb.5). Die 24-OHase baut<br />
25(OH)-Vitamin D und 1,25(OH)2-Vitamin<br />
D in nicht mehr Stoffwechsel-aktive<br />
Vitamin-D-Metaboliten ab. Vitamin D<br />
wird dadurch inaktiviert und verliert seine<br />
Stoffwechselfunktion. Ein normaler<br />
25(OH)D-Status von 40 bis 60 ng/ml<br />
kann diese Nebenwirkungen erheblich<br />
reduzieren.<br />
Abb.4: Magnesium aktiviert als Substrat den<br />
Insulin-Rezeptor (IRS)<br />
Abb.5: Vitamin D verbessert Wirkung und reduziert Nebenwirkungen vieler Arzneimittel<br />
Tipp: Soeben erschienen: Arzneimittel<br />
als Mikronährstoff-Räuber – Was Ihnen<br />
Ihr Arzt nicht gesagt hat. 3., aktualisierte<br />
und erweiterte Auflage, Wissenschaftliche<br />
Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2022.<br />
Punkt 4: Störungen der Energie- und<br />
Mikronährstoffaufnahme<br />
Chemo- und bestrahlungsbedingte<br />
Kau- und Schluckstörungen, Schäden<br />
der Mundschleimhaut oder Durchfall<br />
und Erbrechen beeinträchtigen bei<br />
Krebspatienten erheblich die Aufnahme<br />
von Energie- und Mikronährstoffen über<br />
die Nahrung. Da Makronährstoffe die<br />
natürlichen Träger für Mikronährstoffe<br />
sind, zählt die Malnutrition zu einer der<br />
Hauptursachen für einen inadäquaten<br />
Mikronährstoffstatus bei Tumorpatienten.<br />
Punkt 5: Störungen der Aufnahme und<br />
Verwertung von Mikronährstoffen<br />
Säureblocker wie Omeprazol und Pantoprazol<br />
(PPI) werden vor allem bei Refluxösophagitis<br />
und in der Therapie von Magen-<br />
und Zwölffingerdarm-Geschwüren<br />
eingesetzt. Die Wirkung der PPI beruht<br />
darauf, dass sie ein Enzym in den Zellen<br />
der Magenschleimhaut langfristig<br />
blockieren, welches die Magensäure in<br />
den Magen pumpt. Durch die pH-Wert-<br />
Veränderung wird die pH-abhängige<br />
Aufnahme von zahlreichen Mikronährstoffen<br />
erheblich gestört. Denn eine<br />
unkritische Dauertherapie mit PPI birgt<br />
zahlreiche Risiken – neben Störungen im<br />
Darmmikrobiom, Gastrointestinaltrakt<br />
(GIT), Respirationstrakt, kardiovaskulären<br />
System sowie der Hirngesundheit,<br />
Knochenintegrität, Funktion der Leber,<br />
der Nieren bis hin zu endokrinen Tumoren<br />
des gastroenteropankreatischen<br />
April <strong>2023</strong><br />
27
V italstoffe<br />
Systems. PPI führen vor allem zu nachhaltigen<br />
Störungen im Haushalt vieler<br />
essenzieller Mikronährstoffe (z.B. Vitamin<br />
B12, Eisen, Zink). Ein Mangel an<br />
Vitamin B12 kann zu einem Anstieg<br />
der Homocysteinwerte im Blut führen,<br />
mit vielfältigen gesundheitlichen Folgen:<br />
Hirnatrophie, Demenz, Osteoporose,<br />
Schlaganfall und Gefäßalterung.<br />
Ein Mangel an Magnesium kann die<br />
Osteoblastenaktivität reduzieren, die<br />
Osteoklastenanzahl steigern und damit<br />
die Knochensteifigkeit vermindern.<br />
Magnesiummangel erhöht auch die<br />
Sekretion von Parathormon (PTH) und<br />
kann die PTH-Response blockieren.<br />
Zudem begünstigt ein Mangel an Magnesium<br />
einen Kalziummangel sowie<br />
eine unzureichende Versorgung mit<br />
Vitamin D [25(OH)D: < 30 ng/ml]. In<br />
den USA gelten PPI daher laut der von<br />
der American Geriatrics Society (AGS)<br />
herausgegebenen Beers-Liste für ältere<br />
Menschen (> 65 Jahre) als potentiell<br />
ungeeignete Arzneistoffe. Damit zieht<br />
die AGS eine längst überfällige Konsequenz<br />
aus der in den USA – auch in<br />
Deutschland – irrational zunehmenden<br />
Verschreibungshäufigkeit der PPI bei<br />
Senioren.<br />
Schlussfolgerung:<br />
Es ist daher bemerkenswert, dass in der<br />
Vergangenheit Interaktionen zwischen<br />
Arzneimitteln und Mikronährstoffen<br />
in der medizinischen und pharmazeutischen<br />
Praxis nur einen verschwindend<br />
kleinen Raum eingenommen haben.<br />
Angesichts einer immer umfangreicher<br />
werdenden Pharmakotherapie mit einer<br />
stetig wachsenden Anzahl von Arzneimitteln<br />
kommt ihrer Häufigkeit jedoch<br />
eine wachsende Bedeutung zu. Da<br />
solche Interaktionen je nach Behandlungsdauer<br />
und Mikronährstoffstatus<br />
nicht ohne Folgen für die Gesundheit<br />
des Patienten und die Arzneimitteltherapie<br />
bleiben, sollte ihnen von Seiten<br />
der Ärzte und Apotheker in Zukunft<br />
eine wesentlich größere Aufmerksamkeit<br />
als bisher geschenkt werden, um<br />
die Wirksamkeit einer Pharmakotherapie<br />
zu optimieren und das Risiko für<br />
unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
(UAW) zu reduzieren.<br />
Literatur:<br />
Gröber U, Kisters K, Arzneimittel als<br />
Mikronährstoff-Räuber – Was Ihnen Ihr<br />
Arzt nicht gesagt hat. 3, aktualisierte<br />
und erweiterte Auflage, Wissenschaftliche<br />
Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2022.<br />
Gröber U, Kisters K, Schmidt J, Important<br />
drug-micronutrient interactions: A<br />
selection for clinical practice. Crit Rev<br />
Food Sci Nutr, 2020; 60(2): 257-275.<br />
Autor:<br />
Uwe Gröber,<br />
Akademie für Mikronährstoffmedizin<br />
(AMM), Essen<br />
www.vitaminspur.de<br />
©Alexander Raths – shutterstock.com<br />
28
Kollagenpeptide<br />
Oliver Wolf<br />
Starke Knochen trotz Menopause<br />
Studien zeigen, wie Bioaktive Kollagenpeptide® die Knochendichte von Frauen erhöhen.<br />
© Wavebreakmedia<br />
Etwa 22% aller europäischen Frauen<br />
über 50 Jahre sind von Osteoporose<br />
betroffen, bei Männern sind es circa<br />
7% (1). Zudem liegt das Lebenszeitrisiko<br />
für osteoporotische Frakturen<br />
für Frauen bei etwa 46% und für Männer<br />
bei etwa 22% (2). Grund für die<br />
erhöhte Gefährdung von Frauen im<br />
Hinblick auf die Osteoporose sind die<br />
hormonellen Veränderungen nach der<br />
Menopause, die Frauen im Durchschnitt<br />
zwischen dem 45. und 55.<br />
Lebensjahr durchleben. Der sinkende<br />
Östrogenspiegel führt zu einer Abnahme<br />
der Knochenmineraldichte, die für<br />
die Erhaltung der Knochengesundheit<br />
essentiell ist. Kollagen macht einen großen<br />
Teil der organischen Knochenmatrix<br />
aus. Daher bietet die Supplementation<br />
von spezifischen Kollagenpeptiden<br />
eine vielversprechende Möglichkeit,<br />
den Knochenschwund zu behandeln<br />
– neben den allgemein bekannten Präventionsmaßnahmen<br />
wie kalzium- und<br />
vitaminreicher Ernährung, Gewichtskontrolle<br />
und ausreichende Bewegung.<br />
Der Kollagenspezialist GELITA<br />
hat genau für diese Anwendungen die<br />
Bioaktiven Kollagenpeptide (BCP ® )<br />
FORTIBONE ® entwickelt und deren<br />
Wirkung in klinischen Studien mit postmenopausalen<br />
Frauen bestätigt.<br />
Der Östrogenspiegel<br />
beeinflusst den<br />
Knochenstoffwechsel<br />
Das Hormon Östrogen spielt eine wichtige<br />
Rolle im Knochenstoffwechsel,<br />
denn es bremst die Aktivität der knochenabbauenden<br />
Zellen, den sogenannten<br />
Osteoklasten. In den Wechseljahren<br />
sinkt jedoch der Östrogenspiegel. Dadurch<br />
werden die Osteoklasten nicht<br />
mehr ausreichend gehemmt, und es<br />
kommt zu einem verstärkten Abbau der<br />
Knochenmineraldichte. Diese ist jedoch<br />
wichtig für die Erhaltung der Knochenstabilität<br />
und beugt Knochenbrüchen<br />
April <strong>2023</strong><br />
29
V italstoffe<br />
vor. Nimmt die Knochendichte aufgrund<br />
des durch die Menopause herbeigeführten<br />
Östrogenmangels ab, kann dies zu<br />
Knochenschwund und Frakturen führen,<br />
was eine postmenopausale Osteoporose<br />
begünstigen kann.<br />
Vorbeugung und<br />
Behandlung von<br />
Osteoporose<br />
Um Osteoporose vorzubeugen, gibt es<br />
mehrere nicht-pharmakologische Ansätze:<br />
tägliche körperliche Aktivität, weniger<br />
Alkohol konsumieren und auf Zigaretten<br />
verzichten. Diese Maßnahmen<br />
können zwar einen weiteren Verlust der<br />
Knochendichte verlangsamen, sind aber<br />
nach der Diagnose einer Osteoporose<br />
kaum noch geeignet, eine Verbesserung<br />
zu bewirken. Patientinnen mit Osteoporose<br />
wird häufig die Einnahme von Kalzium<br />
und Vitamin D empfohlen. Es hat<br />
sich jedoch nicht gezeigt, dass dies den<br />
fortschreitenden Verlauf der Erkrankung<br />
sowie das Risiko von Knochenbrüchen<br />
wesentlich verringert. Auch pharmakologische<br />
Behandlungen weisen mitunter<br />
einige Nachteile auf: Bisphosphonate,<br />
humane monoklonale Antikörper und<br />
selektive Östrogenrezeptormodulatoren<br />
sind allesamt mit unerwünschten, zum<br />
Teil erheblichen Nebenwirkungen verbunden.<br />
der Anteil an Kollagenfasern erhöht,<br />
kann der Knochen auch stärker mineralisiert<br />
werden und die Knochendichte<br />
nimmt zu. Daher ist eine stabile Kollagenstruktur<br />
für die Knochengesundheit<br />
von entscheidender Bedeutung.<br />
„Wir bei GELITA erforschen seit Jahren,<br />
wie sich die Einnahme von Bioaktiven<br />
Kollagenpeptiden ® auf verschiedene<br />
Bereiche des Körpers wie Gelenke, Sehnen<br />
oder Knochen auswirkt. Gerade im<br />
Bereich der Knochengesundheit von<br />
Frauen nach der Menopause konnten wir<br />
mit FORTIBONE ® überzeugende Ergebnisse<br />
erzielen“, betont Martin Walter,<br />
Category Manager Healthy Aging und<br />
Sports Nutrition bei GELITA.<br />
Studienergebnisse zeigen<br />
positive Effekte auf die<br />
Knochenmineraldichte<br />
In einer 2018 durchgeführten randomisierten,<br />
kontrollierten Doppelblindstudie<br />
wurde die 12-monatige Einnahme von<br />
FORTIBONE ® auf die Knochenmineraldichte<br />
in der Wirbelsäule und im<br />
Oberschenkelhals bei postmenopausalen<br />
Frauen mit geringer Knochendichte<br />
untersucht. An der Studie nahmen 131<br />
Probandinnen im Alter von 46 bis 80<br />
Jahren teil, die in eine Interventions- und<br />
eine Placebogruppe aufgeteilt wurden.<br />
Die Interventionsgruppe nahm täglich<br />
5 Gramm FORTIBONE ® zu sich, die<br />
Placebogruppe 5 Gramm Maltodextrin.<br />
Die Studie konnte zeigen, dass die<br />
Knochendichte nach der Einnahme von<br />
FORTIBONE ® signifikant zunahm,<br />
während sie sich in der Placebogruppe<br />
verringerte. So stieg die Knochenmineraldichte<br />
bei der Verumgruppe in der<br />
Wirbelsäule um 4,2% und die im Oberschenkelhals<br />
um 7,7% (3).<br />
Die positive Wirkung von FORTIBONE ®<br />
auf die Knochenmineraldichte bestätigte<br />
auch die Folgestudie aus dem Jahr 2021.<br />
Dabei nahmen 31 Probandinnen aus der<br />
Studie von 2018 weitere drei Jahre täglich<br />
5 Gramm FORTIBONE ® ein. Die<br />
Testpersonen kamen aus der Interventions-<br />
sowie aus der Placebogruppe. Eine<br />
langfristige Erhöhung der Knochendichte<br />
konnte nachgewiesen werden, wobei<br />
insbesondere die Probandinnen aus der<br />
vorherigen Placebogruppe durch die<br />
Einnahme von FORTIBONE ® profitierten.<br />
Die Dichte in der Wirbelsäule stieg<br />
im Beobachtungszeitraum zwischen<br />
Kollagen in der<br />
Knochenmatrix<br />
Die Knochenmatrix des menschlichen<br />
Körpers besteht zu 70% aus anorganischen<br />
Mineralien wie Kalzium und<br />
Phosphor und zu 20% aus organischen<br />
Stoffen, die restlichen zehn Prozent sind<br />
Wasser. Der organische Anteil der Knochenmatrix<br />
setzt sich zu 95% aus Typ-<br />
1-Kollagenfasern und zu 5% aus Knochenzellen<br />
und anderen nicht-kollagenen<br />
Proteinen zusammen. Kollagen bildet<br />
das Gerüst für die Mineralisierung, die<br />
für den Aufbau des Knochens wichtig<br />
ist. Ist die Knochenmatrix schwach, gibt<br />
es nicht genügend Bindungsstellen für<br />
Kalzium und es kann nicht genügend<br />
Knochendichte aufgebaut werden. Wird<br />
Abb. 1: Bei einem gesunden Knochenmetabolismus wird die Knochenstruktur gleichmäßig<br />
ab- und wieder aufgebaut.<br />
30
Kollagenpeptide<br />
5,79 und 8,16% und die Dichte im Oberschenkelhals<br />
zwischen 1,23 und 4,21%.<br />
Darüber hinaus erlitt keine der Teilnehmerinnen<br />
in den vier Jahren eine Fraktur<br />
(4).<br />
Erste Untersuchungen zum Wirkmechanismus<br />
von FORTIBONE ® deuten<br />
auf eine stimulierende Wirkung auf die<br />
Osteoblasten, die knochenaufbauenden<br />
Zellen, hin. Dieser anabole Effekt kann<br />
die Kollagensynthese erhöhen und den<br />
Aufbau einer stabilen Knochenstruktur<br />
unterstützen. Die Wirkweise vieler pharmakologischer<br />
Behandlungen zielt im<br />
Gegensatz darauf ab, weiteren Knochenabbau<br />
zu verhindern.<br />
Hervorragende<br />
Produkte mit vielfältigen<br />
Eigenschaften<br />
Die Bioaktiven Kollagenpeptide ® von<br />
GELITA sind sehr gut verträglich und<br />
haben keine unerwünschten Nebenwirkungen.<br />
Nach oraler Einnahme werden<br />
sie vom Körper schnell resorbiert, passieren<br />
die Darmschleimhaut und gelangen<br />
in teilweise intakter Form in den<br />
Blutkreislauf.<br />
Auch technologisch bieten die Kollagenpeptide<br />
von GELITA viele Vorteile:<br />
Sie lassen sich gut mit Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und anderen Nährstoffen<br />
kombinieren und weisen eine hervorragende<br />
Kaltwasserlöslichkeit auf.<br />
Da sie geschmacksneutral sind und in<br />
einer Lösung klar bleiben, lassen Sie<br />
sich leicht in Endprodukte integrieren.<br />
Sie verfügen über eine hohe Hitze- und<br />
Säurestabilität sowie eine niedrige Viskosität<br />
und lassen sich ausgezeichnet<br />
mit anderen Substanzen mischen. Sie<br />
sind nicht nur fett- und cholesterinfrei,<br />
sondern auch vollkommen natürlichen<br />
Ursprungs, was sie zu einer idealen Option<br />
für Clean-Label-Formulierungen<br />
macht.<br />
„FORTIBONE ® kann in einer Vielzahl<br />
von Nahrungsergänzungsmitteln und<br />
funktionellen Lebensmitteln eingesetzt<br />
werden. So bietet es Herstellern die<br />
Möglichkeit, zielgerichtete Lösungen<br />
für Frauen oder auch für ältere Bevölkerungsgruppen<br />
anzubieten“, ergänzt<br />
Martin Walter.<br />
Referenzliste:<br />
(1) International Osteoporosis Foundation<br />
(IOF): A New Scorecard for<br />
Osteoporosis in EU 27+2. 2021.<br />
(2) Hernlund E, Svedbom A, Ivergård<br />
M, Compston J, Cooper C, Stenmark<br />
J, McCloskey EV, Jönsson B, Kanis JA.<br />
Osteoporosis in the European Union:<br />
medical management, epidemiology and<br />
economic burden. A report prepared<br />
in collaboration with the International<br />
Osteoporosis Foundation (IOF) and the<br />
European Federation of Pharmaceutical<br />
Industry Associations (EFPIA).<br />
Arch Osteoporos. 2013;8(1):136. doi:<br />
10.1007/s11657-013-0136-<br />
(3) König et al. (2018): Specific Collagen<br />
Peptides Improve Bone Mineral<br />
Density and Bone Markers in postmenopausal<br />
Women—A Randomized<br />
Controlled Study. Nutrients. 2018 Jan<br />
16;10(1):97. doi: 10.3390/nu10010097.<br />
(4) Zdzieblik et al. (2021): Specific<br />
Bioactive Collagen Peptides in<br />
Osteopenia and Osteoporosis: Long-<br />
Term Observation in Postmenopausal<br />
Women. https://doi.org/10.11005/<br />
jbm.2021.28.3.207<br />
Abb. 2: Eine Studie von 2018 zeigt, dass die Einnahme von fünf Gramm FORTIBONE® die<br />
Knochenmineraldichte von postmenopausalen Frauen nach 12 Monaten erhöht.<br />
Oliver Wolf<br />
Head of B2B Marketing<br />
(global),<br />
GELITA AG<br />
Global Marketing &<br />
Communication<br />
April <strong>2023</strong><br />
31
V italstoffe<br />
Nathalie und Edmund Schmidt<br />
Zellgesundheit, Zellenergie und die wesentliche Rolle von<br />
Coenzym Q 10<br />
Der menschliche Organismus hat geschätzt<br />
80 Billionen Zellen. Das unten<br />
stehende Schaubild zeigt den hochkomplexen<br />
Aufbau einer menschlichen<br />
Zelle. Um gesund zu sein, benötigt die<br />
menschliche Zelle Energie. Diese wird<br />
in den Mitochondrien gebildet. Mittlerweile<br />
geht man davon aus, dass die<br />
Mitochondrien vor Urzeiten eingewanderte<br />
Bakterien sind, die mit uns eine<br />
Symbiose eingegangen sind. Konkret<br />
können Mitochondrien die Energie produzieren,<br />
die die Zellen unseres Körpers<br />
für ihre hochkomplexen Aufgaben brauchen.<br />
Je nach Zelltyp hat eine menschliche<br />
Zelle zwischen 3.000 und 11.000<br />
Mitochondrien. Hochgerechnet auf 80<br />
Billionen Zellen ergibt sich eine astronomische<br />
Zahl an Mitochondrien in jedem<br />
einzelnen Organismus. Die „Energiewährung“<br />
der menschlichen Zellen<br />
ist das Adenosin triphosphat oder kurz<br />
ATP. Bei jedem ATP-Bildungsprozess<br />
entstehen 36 Moleküle ATP. Täglich<br />
finden mehrere tausend Durchgänge zur<br />
ATP-Bildung statt. Die täglich produzierte<br />
Masse an ATP entspricht unserem<br />
jeweiligen Körpergewicht. Dies zeigt,<br />
wie enorm viel ATP gebildet wird, denn<br />
das Gewicht eines einzelnen ATP-Moleküls<br />
ist ja kaum messbar.<br />
Der entscheidende Faktor bei der<br />
© reineg – AdobeStock<br />
Energiegewinnung ist das Vitaminoid<br />
Coenzym Q 10 und es soll daher im<br />
Folgenden genauer betrachtet werden,<br />
denn ohne ausreichend Coenzym Q 10<br />
stockt die Energiegewinnung und die<br />
Zellgesundheit leidet, was sich in der<br />
Ausbildung von Krankheiten, aber auch<br />
in Befindlichkeitsstörungen wie z.B.<br />
einem chronischen Müdigkeitssyndrom<br />
manifestiert. Coenzym Q 10 wird über<br />
die Nahrung zugeführt und im Körper<br />
selbst synthetisiert. Im Körper wird das<br />
32
Coenzym Q10<br />
oxidierte Coenzym Q 10 in der trans-Formation<br />
produziert. Für die Eigensynthese<br />
benötigen die Zellen die Aminosäuren<br />
Phenylalanin, Tyrosin und Methionin sowie<br />
verschiedene Vitamine der B-Gruppe<br />
wie Folsäure, Niacin, Pantothensäure,<br />
Pyridoxin und Vitamin B12. Die mit der<br />
Nahrung aufgenommenen, niedrigkettigen<br />
Coenzyme werden vom Organismus<br />
unter Energieverbrauch in Coenzym Q 10<br />
umgewandelt.<br />
CoQ 10 ist ein sehr großes Molekül. Es<br />
wird durch die Absorptionszellen im<br />
Dünndarm durch einen einfachen passiv<br />
unterstützten Diffusionsprozess aufgenommen.<br />
Passiv bedeutet, dass der Prozess<br />
keine Energie benötigt. Unterstützt<br />
bedeutet, dass der Prozess ein Lipidmolekül<br />
erfordert, das als Träger für die<br />
CoQ 10 -Moleküle dient. CoQ 10 -Kristalle<br />
können nicht absorbiert werden. Kristalline<br />
Verbindungen (CoQ 10 -Konglomerate)<br />
müssen vor der Absorption in<br />
einzelne Moleküle aufgelöst werden. Die<br />
Darmabsorption erfolgt auf molekularer<br />
Ebene, d.h. es können nur einzelne Moleküle<br />
aufgenommen werden. CoQ 10 in<br />
seiner kristallisierten Form ist durch eine<br />
schlechte Auflösung im Darmtrakt gekennzeichnet,<br />
da sein Schmelzpunkt 10<br />
Grad Celsius über der Körpertemperatur<br />
liegt. Ohne den Zusatz eines Lipidträgermoleküls<br />
zur Verbesserung der Absorption<br />
von CoQ 10 werden selbst einzelne<br />
Moleküle schlecht aufgenommen. Dies<br />
wird durch die schlechte Absorption von<br />
CoQ 10 -Pulver bewiesen: sie liegt bei weniger<br />
als 1%.<br />
Coenzym Q 10 ist in den Mitochondrien<br />
aller Körperzellen vorhanden, die Konzentration<br />
ist teilweise unterschiedlich.<br />
Die höchste Konzentration findet sich in<br />
Herz und Leber, den Organen mit dem<br />
höchsten Energiebedarf. Pankreas und<br />
Niere haben ebenfalls eine hohe CoQ 10 -<br />
Konzentration.<br />
Allgemein gilt, dass die aufgenommenen<br />
Nährstoffe auf zwei Wegen aus dem<br />
Darm transportiert werden. Kleine wasserlösliche<br />
und einige kleine fettlösliche<br />
Nährstoffe gelangen nach der Absorption<br />
in das Kapillarblut der Darmschleimhaut<br />
und werden über das Blut zur Leber<br />
befördert. Von der Leber wandern diese<br />
kleinen Moleküle durch die Lebervene<br />
zur unteren Hohlvene, dann zum Herzen<br />
und dann in den Blutkreislauf. Große<br />
fettlösliche Nährstoffe wie CoQ 10 landen<br />
nach der Absorption in der Lymphkapillare<br />
im Verdauungstrakt und werden<br />
in der Lymphe über den Bauch- und<br />
Thoraxlymphweg zur Schambeinvene<br />
und dann in den Blutkreislauf transportiert.<br />
In der Lymphe und im Blut liegen<br />
die CoQ 10 -Moleküle überwiegend in<br />
reduzierter Form vor und sind an die<br />
Lipoproteine niedriger Dichte (LDL)<br />
gebunden. Die verzögerte Höchstkonzentration<br />
von CoQ 10 im Blut ist auf den<br />
im Vergleich zum Blut sehr langsamen<br />
Lymphfluss zurückzuführen.<br />
Biochemische Funktionen<br />
Derzeit sind zwei Hauptfunktionen des<br />
CoQ 10 im menschlichen Körper bekannt:<br />
Es wird zur Energiegewinnung verwendet<br />
und wirkt als Antioxidans in<br />
den Zellen. Ubiquinon ist ein Co-Faktor<br />
in der inneren Membran der Mitochondrien<br />
für die Synthese von Energie in<br />
Form von Adenosintriphosphat (ATP).<br />
Da der Körper keine Energie (ATP)<br />
speichert, muss sie durch einen oxidativen<br />
Phosphorilierungsprozess ständig<br />
und schnell produziert werden. CoQ 10<br />
ist zwischen NADH und CytoChrom<br />
C in der inneren Membran positioniert<br />
und wirkt als Co-Faktor-Stimulation<br />
für alle drei Mediatoren, um Elektronen<br />
abzugeben und den Elektronentransport<br />
durch die Multienzymkomplexe I – IV<br />
in diesem System zu steuern.<br />
Dabei überträgt Q 10 Elektronen und Protonen<br />
zwischen dem Komplex I bzw.<br />
Komplex II und dem Komplex III der<br />
Atmungskette.<br />
Diese Funktion ist spezifisch für Ubiquinon,<br />
da kein anderes Molekül Ubiquinon<br />
in diesem Prozess ersetzen kann. Ubiquinon<br />
und Ubiquinol bilden jedoch als<br />
Redox-Paar den Kreislauf des CoQ 10 , in<br />
dem sie sich dabei gegenseitig konservieren.<br />
Ubiquinol ist ein Antioxidans in allen<br />
Körperzellen. Dies gilt insbesondere für<br />
die Zellmembranen und den Zellorganellen.<br />
In diesen Membranen kann CoQ 10<br />
das primäre lipophile Molekül sein, das<br />
für die Prävention der Lipidperoxidation<br />
unerlässlich ist. Dadurch schützt CoQ 10<br />
vor Zellschäden, -mutation und Zelltod.<br />
Außerhalb der Zell- und Organellenmembran<br />
und in Gegenwart anderer lipophiler<br />
und hydrophiler Antioxidantien<br />
kann Ubiquinol andere Antioxidantien<br />
wie Vitamin E und C regenerieren und<br />
in deren Wirkung unterstützen. Damit ist<br />
Ubiquinol ein weiterer Stützpfeiler der<br />
Zellgesundheit.<br />
Praxistipp:<br />
• Ubiquinol wirkt im Körper als<br />
Antioxidans und bei der Wiederverwertung<br />
von Ubiquinon.<br />
• Ubiquinol unterstützt und regeneriert<br />
Vitamin E und Vitamin C.<br />
Praxistipp:<br />
Ubiquinon ist durch seine Energiesynthese<br />
an allen energetischen Prozessen<br />
des Körpers beteiligt:<br />
Energiesynthese, aktiver Transport,<br />
Membran- und Zellkulturstabilität,<br />
Synthese von Enzymen, Coenzymen,<br />
Hormonen, Neurotransmittersynthese<br />
und -wiederaufnahme,<br />
Zilliarwirkung in den oberen Atemwegen,<br />
alle muskulären kontraktilen<br />
Funktionen, Spermienproduktion<br />
und -beweglichkeit, Deaktivierung<br />
der Muskelkontraktion, Pumpleistung<br />
von Schweiß und anderen<br />
Hautdrüsen, etc.<br />
Tatsächlich ist Ubiquinon möglicherweise<br />
die Schnittstelle, um die<br />
sich Lebensprozesse im menschlichen<br />
Körper drehen.<br />
Normalwerte<br />
Beim gesunden Menschen beträgt die<br />
Plasmakonzentration von Coenzym Q 10<br />
0,8 – 1,25 mg/ml.<br />
April <strong>2023</strong><br />
33
V italstoffe<br />
Versorgungssituation<br />
In jungen Jahren ist bei gesunden Menschen<br />
eine ausreichende Versorgung mit<br />
Coenzym Q 10 anzunehmen. Mit steigendem<br />
Alter nehmen die Q 10 -Konzentrationen<br />
in verschiedenen Organen ab,<br />
v.a. im Herzen: 40-Jährige haben 30%<br />
weniger Coenzym Q 10 im Herzmuskel<br />
und 80-Jährige 60% weniger als gesunde<br />
20-jährige. Bei einem Defizit von<br />
15% treten bereits Funktionsstörungen<br />
auf, bei einem Abfall über 45% können<br />
diese lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.<br />
Als Ursachen für eine Abnahme<br />
des Coenzym Q 10 im Alter werden eine<br />
verminderte Eigensynthese, eine mangelnde<br />
Zufuhr über die Nahrung sowie<br />
ein erhöhter Verbrauch durch oxidativen<br />
Stress diskutiert. Medikamente vom Typ<br />
der Statine (Cholesterinsenker) blockieren<br />
die CoQ 10 -Bildung um bis zu 75%.<br />
Das ist fatal, denn ein 80-jähriger hat<br />
nur noch eine CoQ 10 -Produktion von<br />
ca. 50% und benötigt aufgrund von in<br />
der Regel vorliegenden Erkrankungen<br />
eigentlich mehr Coenzym Q 10 . Gerade<br />
diese Menschen sind oft auf Statine<br />
eingestellt, so dass sie nur noch ca.<br />
25% CoQ 10 produzieren. In der Folge<br />
kommt es daher regelmäßig neben Muskelschmerzen<br />
auch zur Ausbildung einer<br />
Herzinsuffizienz. Mit der Nahrung<br />
(Mischköstler; Vegetarier und Veganer<br />
weniger) können täglich maximal 20 mg<br />
am Tag zugeführt werden. Gute Quellen<br />
sind fetter Fisch und Fleisch.<br />
Mittlerweile muss davon ausgegangen<br />
werden, dass Coenzym Q10 bei Krankheiten<br />
immer reduziert ist. Dies ist logisch,<br />
denn jede Krankheit erhöht den<br />
Energiebedarf. Folgende Übersicht veranschaulicht<br />
diese Aussage:<br />
Krankheitsbild Q 10 -<br />
Spiegel<br />
Blutplasma<br />
mg/ml<br />
Referenzwert<br />
Gesunde<br />
0,85 – 1,2<br />
Angina pectoris 0,55<br />
Bluthochdruck 0,64<br />
Organ<br />
Q 10 -Wert bei<br />
20-Jährigen<br />
(Ausgangsbasis<br />
100)<br />
Q 10 -Wert bei<br />
40-Jährigen<br />
Q 10 -Wert bei<br />
79-Jährigen<br />
Herz 100 68 42<br />
Leber 100 95 83<br />
Lunge 100 100 52<br />
Allergien<br />
versch. Art<br />
Chron. Lungenerkrankungen<br />
Chron. Erschöpfungszustände<br />
Chron. Stress<br />
(psych. u. physisch)<br />
Parkinson<br />
(Stadium II)<br />
0,65<br />
0,33<br />
0,48<br />
0,40<br />
0,35<br />
Milz 100 87 40<br />
Nebenniere 100 76 53<br />
Niere 100 73 65<br />
Multiple Sklerose 0,42<br />
Tinnitus 0,26<br />
Diabetes<br />
(insulinabhängig)<br />
0,40<br />
Krebserkrankungen 0,45<br />
Pankreas 100 92 31<br />
Herzinsuffizienz<br />
Stadium IV<br />
0,28<br />
Tab. 2.4-3: Coenzym Q10 Werte nach Krankheitsbild<br />
Quelle: http://www.webmed.ch/q10_spezifische_themen/q10_verschiedenes/BLUT_Spiegelmessung.htm<br />
Tab. 2.4-3: Coenzym Q 10 Werte nach Krankheitsbild<br />
34
Coenzym Q10<br />
Doch nicht nur kranke Menschen weisen<br />
oft einen Coenzym Q 10 -Mangel auf:<br />
• Ältere Menschen: v.a. durch Abnahme<br />
der Eigensynthese ab dem 40. Lebensjahr<br />
• Leistungssportler: aufgrund von erhöhtem<br />
Energiebedarf<br />
• Personen unter Stress: aufgrund von<br />
erhöhtem Energieverbrauch<br />
• Schwangere: deutlich erhöhter Bedarf<br />
Fallbeispiel:<br />
Auch in der eigenen Praxis konnte bei<br />
etlichen Patienten mit Herzinsuffizienz<br />
die Situation deutlich verbessert werden.<br />
Eine 82-jährige Patientin NYHA Stadium<br />
IV war nach dem Zusatz von 300mg<br />
oxidierten Coenzym Q 10 (Q 10 Bio-Qinon<br />
Gold von Pharma Nord) deutlich in der<br />
Leistung gesteigert und nach etwa drei<br />
Monaten konnte sie in NYHA II klassifiziert<br />
werden. Das lässt sich auch am<br />
Abfall des BNP als Marker für die Herzinsuffizienz<br />
im Beobachtungszeitraum<br />
ablesen.<br />
Autoren:<br />
Datum / Zeit: 18.07.2020 08:39:00, vor Therapie mit Q 10<br />
Analyt Ergebnis Normbereich Bereich<br />
CKMB 2.4 ng/mL 0,0 - 4,3 Normal<br />
MYO 128 ng/mL 0,0 - 107 High<br />
TNI < 0,05 ng/mL 0,00 - 0,40 Normal<br />
Dr. med. Edmund Schmidt arbeitet<br />
als Allgemeinarzt und Spezialist für<br />
Vitalstofftherapie zusammen mit<br />
seiner Frau in eigener Praxis seit<br />
1996 in Ottobrunn.<br />
Dr. Schmidt hat zum Thema <strong>Vitalstoffe</strong>,<br />
zusammen mit seiner Frau,<br />
mehrere Bücher veröffentlicht.<br />
www.Praxis-Schmidt-Ottobrunn.de<br />
BNP 223 pg/mL 0,0 - 100 High<br />
DDIM 861 ng/mL 0,0 - 400 High<br />
Datum / Zeit: 19.09.2020 10:55:00, nach Therapie mit Q 10<br />
Analyt Ergebnis Normbereich Bereich<br />
CKMB 1,7 ng/mL 0,0 - 4,3 Normal<br />
MYO 95,6 ng/mL 0,0 - 107 Normal<br />
TNI < 0,05 ng/mL 0,00 - 0,40 Normal<br />
BNP 106 pg/mL 0,0 - 100 High<br />
DDIM 866 ng/mL 0,0 - 400 High<br />
Zusammenfassung:<br />
Zellgesundheit und Zellenergie sind mit<br />
Coenzym Q 10 untrennbar verbunden. Ab<br />
dem 40. Lebensjahr wird Coenzym Q 10<br />
essentiell und für jeden Menschen zu<br />
empfehlen. Bei kranken Menschen ist<br />
Coenzym Q 10 ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Therapie.<br />
Nathalie Schmidt arbeitet im Bereich<br />
Lebensberatung, Coaching<br />
und Energiearbeit. Dazu passend ist<br />
sie Reiki-Therapeutin. Zusammen<br />
mit ihrem Mann beschäftigt sie sich<br />
seit 1998 intensiv mit <strong>Vitalstoffe</strong>n.<br />
Neben den gemeinsamen Büchern<br />
über <strong>Vitalstoffe</strong> und Wasser hat sie<br />
mehrere Bücher zum Thema Lebenshilfe<br />
veröffentlicht.<br />
www.Energie-Lebensberatung.de<br />
April <strong>2023</strong><br />
35
V italstoffe<br />
Franziska Weichmann<br />
Pycnogenol® für glückliches und gesundes Altern<br />
© Horphag Research<br />
© StevanZZ – shutterstock.com<br />
Jetzt, da die Neujahrsfeierlichkeiten vorbei sind, wird uns klar – es ist mal wieder<br />
ein Jahr vergangen. Falten und verminderte Hautelastizität sind die ersten sichtbaren<br />
Anzeichen der Hautalterung. Diese äußerlichen Veränderungen reflektieren auch<br />
den inneren Alterungsprozess. Wir sind einfach nicht mehr so fit wie früher. Obwohl<br />
dies nur den normalen Lauf des Lebens widerspiegelt, wollen wir unser Leben dennoch<br />
in vollen Zügen genießen. Wir wollen einen frischen Start ins neue Jahr und so<br />
glücklich wie möglich älter werden.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation hat die<br />
Jahre zwischen 2021 und 2030 zur „Dekade<br />
des gesunden Alterns der Vereinten<br />
Nationen“ erklärt (1). Das Ziel dieser<br />
globalen Zusammenarbeit ist es, „das<br />
Leben älterer Menschen, ihrer Familien<br />
und der Gemeinschaften, in denen sie leben,<br />
zu verbessern“ (1).<br />
Weltweit gibt es über 1 Milliarde Menschen<br />
über 60, und angesichts der deutlich<br />
steigenden Lebenserwartung sind<br />
immer mehr Anstrengungen erforderlich,<br />
um ein glückliches und gesundes<br />
Altern für alle zu gewährleisten.<br />
Pycnogenol ® , ein Extrakt aus der<br />
Rinde der französischen Seekiefer, hat<br />
sich als gesundheitsförderlich für ältere<br />
Menschen bewährt, was durch eine beträchtliche<br />
Anzahl wissenschaftlicher<br />
Veröffentlichungen gestützt wird. Dank<br />
seiner einzigartigen Zusammensetzung<br />
aus Polyphenolen und deren Metaboliten<br />
kann Pycnogenol ® vielfältige positive<br />
Effekte in unserem Körper liefern. Diese<br />
Wirkungen umfassen die Reduzierung<br />
kardiovaskulärer Risiken (2 – 20), die<br />
Begrenzung der Hautalterung (21 – 30),<br />
die Unterstützung der geistigen Fitness<br />
(31 – 34), die Verringerung von Gelenkbeschwerden<br />
(35 – 38), die Linderung<br />
von Wechseljahresproblemen (6, 39 –<br />
41) und die Minderung verschiedener<br />
Gesundheits- und Vitalitätsprobleme alternder<br />
Männer (12, 13, 42 – 45).<br />
Pycnogenol ® verbessert<br />
die Herz-Kreislauf<br />
Gesundheit<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen betreffen<br />
eine große Zahl älterer Menschen. 50%<br />
der Frauen über 65 und zwischen 70<br />
und 80% der Männer ähnlichen Alters<br />
leiden an einer koronaren Herzkrankheit<br />
(46).<br />
36
Pflanzenextrakte<br />
Eine ständig wachsende Zahl klinischer<br />
Studien belegt die Wirksamkeit von<br />
Pycnogenol ® zur Verbesserung der kardiovaskulären<br />
Gesundheit. Diese Effekte<br />
von Pycnogenol ® erklären sich unter<br />
anderem durch seine positive Wirkung<br />
auf das Endothel, die innere Schicht der<br />
Blutgefäße (3, 5, 9, 47 – 50). Des Weiteren<br />
wurde gezeigt, dass Pycnogenol ®<br />
den Blutdruck (2 – 6) und die Thrombozyten-Funktion<br />
(7 – 9) normalisiert und<br />
das Blutfettprofil (4 – 6, 10 – 14) sowie<br />
den Blutzuckerspiegel (3, 5, 15) und die<br />
Mikrozirkulation (16 – 20) verbessert.<br />
Diese gesundheitsförderlichen Eigenschaften<br />
von Pycnogenol ® wurden bei<br />
gesunden Menschen, bei Personen mit<br />
grenzwertigen Risikofaktoren, aber auch<br />
als Add-on für Personen, die verschreibungspflichtige<br />
Medikamente gegen<br />
Herz-Kreislauf-Probleme einnehmen,<br />
beobachtet.<br />
Pycnogenol ® wirkt der<br />
Hautalterung entgegen<br />
Nicht ganz so bedeutend wie Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen, wird die Erhaltung<br />
einer gesunden und ebenmäßigen<br />
Haut im Alter dennoch von vielen<br />
als wichtiger Teil glücklichen Alterns<br />
angesehen. Die Hautalterung umfasst<br />
komplexe interne und externe Prozesse,<br />
die sich in Falten, ungleichmäßigem<br />
Hautton, Elastizitätsverlust und Ausdünnung<br />
der Haut äußern (51). Darüber<br />
hinaus wird die Hautalterung maßgeblich<br />
beschleunigt, wenn die Haut UV-<br />
Strahlung und Umweltverschmutzung<br />
ausgesetzt wird, was zu einer verstärkten<br />
Überpigmentierung und feinen Fältchen<br />
führen kann (51).<br />
Es wurde gezeigt, dass Pycnogenol ® zusammen<br />
mit Sonnenschutzmaßnahmen<br />
Melasma reduziert und die Fotoalterung<br />
der Haut begrenzt (21 – 27). Darüber hinaus<br />
führt die Einnahme von Pycnogenol ®<br />
zu einer verbesserten Hautelastizität und<br />
einer verringerten Hautermüdung, indem<br />
die Synthese von neuem Kollagen und<br />
neuer Hyaluronsäure in der Haut stimuliert<br />
und die Aktivität von Enzymen, die<br />
Kollagen und Elastin abbauen, gestoppt<br />
wird (25, 28 – 30).<br />
Pycnogenol ® trägt zur<br />
geistigen Fitness bei<br />
Das fortschreitende Altern geht mit einem<br />
subtilen Rückgang der Fähigkeit<br />
einher, Informationen schnell zu verarbeiten<br />
und zu kombinieren. Diese<br />
Veränderungen sind ganz normal und<br />
erwartbar (52). Allerdings sind kognitive<br />
Beeinträchtigungen, die über den normalen<br />
Alterungsprozess hinausgehen,<br />
ziemlich weit verbreitet und betreffen<br />
durchschnittlich einen von fünf älteren<br />
Menschen weltweit (53). Gesunde Ernährung,<br />
körperliche Aktivitäten, ausreichend<br />
Schlaf und geistige Aktivität<br />
tragen dazu bei, eine gesunde kognitive<br />
Funktion zu bewahren.<br />
Mehrere Studien haben gezeigt, dass<br />
Pycnogenol ® zur Erhaltung gesunder<br />
geistiger Leistungsfähigkeit und zur<br />
Verminderung leichter kognitiver Beeinträchtigungen<br />
beiträgt (31 – 34). Aufmerksamkeit,<br />
Denkfähigkeit, Gedächtnis<br />
und tägliche Aufgaben wie das Treffen<br />
von Entscheidungen oder die Bewältigung<br />
alltäglicher Probleme haben sich<br />
nach der regelmäßigen Einnahme von<br />
Pycnogenol ® nachweislich verbessert.<br />
Pycnogenol ® fördert die<br />
Gesundheit von Knochen<br />
und Gelenken<br />
Kniearthrose ist eine der Hauptursachen<br />
für Behinderungen bei älteren Menschen<br />
und betrifft 10 – 18% der Menschen<br />
über 60 (54). Arthrose ist eine degenerative<br />
Erkrankung, bei der mechanische<br />
Überbelastung zu Deformierung von Gelenkknorpeln<br />
und den darunter liegenden<br />
Knochenstrukturen führt (54). Dadurch<br />
können Entzündungsprozesse aktiviert<br />
werden, was den Abbau des Gelenkknorpels<br />
weiter beschleunigt (54).<br />
In Studien mit Pycnogenol ® wurde beobachtet,<br />
dass entzündungsfördernde Abbaumarker<br />
nach der Supplementierung<br />
signifikant abnahmen (55). Darüber hinaus<br />
reduzierte Pycnogenol ® Beschwerden<br />
wie Steifheit und Probleme der Gelenkfunktion<br />
und verringerte den Bedarf<br />
an analgetischen Medikamenten bei<br />
Patienten mit Anzeichen von Arthrose<br />
(35 – 38). Metaboliten von Pycnogenol ®<br />
konnten in der Gelenkflüssigkeit um den<br />
Knieknorpel nachgewiesen werden, was<br />
die identifizierten Wirkungen bei den Patienten<br />
erklärt (56).<br />
Pycnogenol ® lindert<br />
geschlechtsspezifische<br />
altersbedingte<br />
Gesundheitsprobleme<br />
Fast 500 Frauen in den Wechseljahren<br />
haben an vier verschiedenen Studien<br />
teilgenommen, in denen die Auswirkungen<br />
von Pycnogenol ® auf Symptome<br />
der Menopause untersucht wurden (6,<br />
39 – 41). Wechseljahresbeschwerden<br />
wie Müdigkeit, Hitzewallungen, Nachtschweiß,<br />
Stimmungsschwankungen,<br />
Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme,<br />
Scheidentrockenheit und Schlafstörungen<br />
wurden nach der Einnahme von<br />
Pycnogenol ® gelindert.<br />
Bei Männern wurde gezeigt, dass<br />
Pycnogenol ® hilft, erektile Funktion,<br />
Fruchtbarkeit, Prostata und Muskelmasse<br />
und -funktion (Sarkopenie) zu verbessern<br />
(12, 13, 42 – 45).<br />
Zusammenfassung<br />
Pycnogenol ® , der Rindenextrakt aus<br />
französischer Seekiefer, ist eine sichere,<br />
natürliche und evidenzbasierte Lösung<br />
zur Unterstützung eines gesunden<br />
Alterns. Pycnogenol ® mindert kardiovaskuläre<br />
Risikofaktoren, hilft, Hautalterung<br />
und Faltenbildung zu begrenzen,<br />
trägt zu einer verbesserten geistigen<br />
Fitness bei, hilft bei der Behandlung<br />
von Gelenkbeschwerden, unterstützt die<br />
erektile Funktion und lindert Wechseljahresbeschwerden.<br />
Diese Vorteile machen<br />
Pycnogenol ® zu einem perfekten<br />
Add-on für ein glückliches und gesundes<br />
Altern.<br />
Weitere Informationen zu Pycnogenol ®<br />
finden Sie unter www.pycnogenol.com.<br />
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Manager im Bereich Wissenschaftliche<br />
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bei Horphag Research.<br />
April <strong>2023</strong><br />
39
V italstoffe<br />
Philipp Gebhardt<br />
Krillöl – Omega-3-Phospholipide für Fettstoffwechsel,<br />
Leber und Gehirn<br />
Der Antarktische Krill (Euphausia superba)<br />
ist eine Garnelenart, die im Südlichen<br />
Ozean in den Gewässern um die<br />
Antarktis lebt. Krill bildet dort große<br />
Schwärme, die pro Kubikmeter Wasser<br />
10.000 bis 30.000 Individuen umfassen<br />
können. Die Krebse ernähren sich von<br />
der Primärproduktion des Phytoplanktons,<br />
das mit Hilfe der Photosynthese<br />
aus Kohlenstoffdioxid und Nährstoffen<br />
seine Körpersubstanz aufbaut. Krill lebt<br />
im offenen Wasser („pelagisch“) und<br />
gilt als Schlüsselart des antarktischen<br />
Ökosystems, da er sich als wesentliche<br />
Nahrungsquelle aller größeren Tiere der<br />
Antarktis auszeichnet. Bezogen auf ihre<br />
Biomasse von ungefähr 500 Millionen<br />
Tonnen ist die Art wahrscheinlich die<br />
erfolgreichste Tierart der Welt. Der Anteil<br />
der Fischerei liegt im Bereich von<br />
250.000 Tonnen, d.h. dass jedes Jahr nur<br />
etwa 0,05% der Krillbestände gefangen<br />
werden. Nahrungsmittel aus Krill enthalten<br />
hohe Konzentrationen an Proteinen<br />
und Vitaminen und sind deshalb ausgesprochen<br />
wertvoll für den Verzehr und<br />
die Verfütterung. Ein besonders interessantes<br />
Produkt aus Krill ist das Krillöl,<br />
das einen äußerst hohen Gehalt an Omega-3-Phospholipiden<br />
aufweist.<br />
In der folgenden Übersicht sollen die für<br />
den Phospholipid-Stoffwechsel relevanten<br />
Begriffe kurz skizziert werden:<br />
Cholinerge Synapsen<br />
Nervenzellen, die Acetylcholin als Neurotransmitter verwenden.<br />
Eicosapentaensäure<br />
Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure<br />
Hydrophil<br />
„wasserliebend“, polare Eigenschaft eines Stoffes<br />
Lipophil<br />
„fettliebend“, nicht polare Eigenschaft eines Stoffes<br />
Pelagische Lebensweise<br />
Im uferfernen Freiwasserbereich des offenen Ozeans lebend.<br />
Phosphatidylcholin<br />
Phospholipid, qualitätsbestimmender Inhaltsstoff der Lecithine<br />
Phosphatidylethanolamin<br />
Phospholipid, Vorstufe von Phosphatidylcholin<br />
Phospholipide<br />
Phosphorhaltige Fette, die den Hauptbestandteil von Zellmembranen bilden.<br />
Primärproduktion<br />
Produktion von Biomasse durch Pflanzen, Algen und Bakterien, mithilfe von Licht<br />
oder chemischer Energie aus anorganischen Substanzen.<br />
Resolvine<br />
Gewebshormone, die zur Auflösung einer Entzündung beitragen.<br />
Triglyceride<br />
Natürlich vorkommende Fette, in denen drei Fettsäureketten über ein<br />
Glycerin-Rückgrat miteinander verknüpft sind.<br />
Zytoplasma<br />
Inhalt einer Zelle<br />
40
Omega-3-Öl<br />
Phospholipide<br />
Phospholipide werden aus unpolaren<br />
Fettsäureketten und einer polaren Kopfgruppe<br />
gebildet, die über ein Glycerinmolekül<br />
miteinander verknüpft sind.<br />
Im Gegensatz zu Neutralfetten (Triglyceriden)<br />
zeichnen sich Phospholipide<br />
dadurch aus, dass sie einen hydrophilen,<br />
„wasserliebenden“ Molekülteil und<br />
einen lipophilen, „fettliebenden“ Molekülteil<br />
besitzen. In den Membranen der<br />
Zellen bilden sie charakteristische Doppelschichten,<br />
indem sich die lipophilen<br />
Molekülteile nach innen, zueinander<br />
hin orientieren, während sich die hydrophilen<br />
Molekülteile jeweils zum Zellinneren<br />
(Zytoplasma) bzw. zum Zelläußeren<br />
hin ausrichten. Mit etwa 30% ist<br />
der Gehalt an Phospholipiden in Krillöl<br />
besonders hoch. Krillöl enthält darüber<br />
hinaus relevante Mengen des physiologisch<br />
wichtigen Membranphospholipids<br />
Phosphatidylcholin (PC).<br />
Ein hoher Anteil an Phosphatidylcholin<br />
ist von essenzieller Bedeutung für die<br />
Integrität und die Funktion der Zellmembranen.<br />
Es konnte gezeigt werden,<br />
dass Patienten mit Fettlebererkrankung<br />
ein, zugunsten des Phospholipids<br />
Phosphatidylethanolamin verschobenes<br />
Phospholipidverhältnis in der Leber<br />
aufweisen. Während Phosphatidylcholin<br />
bei Gesunden in dreimal höherer<br />
Konzentration vorlag (PC/PE = 3,14),<br />
wurde bei den Teilnehmern mit Fettlebererkrankung<br />
lediglich ein PC/PE-<br />
Verhältnis von durchschnittlich 1,23<br />
gemessen (1). Es wird vermutet, dass<br />
das veränderte Phospholipidverhältnis<br />
nicht nur die Funktion der Zellmembranen<br />
der Hepatozyten beeinträchtigt,<br />
sondern auch zur Entwicklung von Entzündungsprozessen<br />
beiträgt (2). Phosphatidylcholin<br />
wird ebenfalls für den<br />
Aufbau von Lipoproteinen benötigt, die<br />
Fette aus der Leber in periphere Organe<br />
transportieren. In Form des Phosphatidylcholins<br />
kann Cholin zwar vom Körper<br />
synthetisiert werden, jedoch ist die<br />
Kapazität dieser endogenen Synthese<br />
begrenzt und der vitaminähnliche Nährstoff<br />
muss mit der Nahrung zugeführt<br />
werden. Aufgrund der hohen Kaloriendichte<br />
werden mit unserer modernen<br />
Ernährung vergleichsweise geringe<br />
Mengen an Phosphatidylcholin zugeführt.<br />
Von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) wurde<br />
eine angemessene tägliche Aufnahmemenge<br />
für Cholin von 400 mg für Erwachsene,<br />
480 mg für Schwangere und<br />
520 mg für stillende Frauen festgelegt<br />
(3). Die tatsächliche tägliche Cholinaufnahme<br />
wird jedoch lediglich im Bereich<br />
von 291 – 468 mg angenommen, wobei<br />
Fleisch, Fisch, Milch, Getreide und Eier<br />
relevante Nahrungsquellen darstellen<br />
(4). Die Folgen einer unzureichenden<br />
Versorgung mit Phosphatidylcholin<br />
konnten in einer kontrollierten Ernährungsstudie<br />
mit 57 Teilnehmern aufgezeigt<br />
werden. Dabei entwickelte die<br />
überwiegende Anzahl der Probanden<br />
innerhalb weniger Wochen eine Verfettung<br />
der Leber sowie messbare Schäden<br />
an der Muskulatur. Die Symptome<br />
waren vollständig reversibel, nachdem<br />
Cholin wieder mit der Nahrung zugeführt<br />
wurde (5). Zur ernährungsphysiologischen<br />
Unterstützung mit Cholin<br />
sollten stets natürliche Cholinquellen<br />
(Phosphatidylcholin) gewählt werden,<br />
da synthetische Cholinsalze („Cholinbitartrat“)<br />
dazu neigen, von Bakterien<br />
im Darm in den Stoff Trimethylamin<br />
umgewandelt zu werden.<br />
In der Folge steht weniger Cholin zur<br />
Resorption zur Verfügung. Auf der anderen<br />
Seite wird Trimethylamin in der<br />
Leber in Trimethylaminoxid umgewandelt,<br />
das als Risikofaktor für Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus<br />
Typ 2 und verschiedene Krebsarten<br />
diskutiert wird (6). Cholin aus Krillöl,<br />
aus Hühnereiern (ca. 125 mg Cholin je<br />
Eigelb) oder aus Lecithin führt dagegen<br />
nicht zu einem signifikanten Anstieg der<br />
Trimethylaminoxid-Konzentrationen.<br />
Als Cholinquelle ist Krillöl besonders<br />
zu empfehlen, da es gegenüber Eigelb<br />
keine relevanten Mengen an Cholesterin<br />
enthält. Im Hinblick auf den Gehalt<br />
an bestimmten Fettsäuen ist Sojalecithin<br />
(Omega-6/Omega-3 = 3/1) dem<br />
Sonnenblumenlecithin vorzuziehen. Im<br />
Gegensatz zu den pflanzlichen Lecithinen<br />
versorgt Krillöl den Organismus<br />
mit den wertvollen Omega-3-Fettsäuren<br />
und trägt nicht noch zusätzlich zur Aufnahme<br />
von Omega-6-Fettsäuren bei.<br />
Phosphatidylcholin<br />
als Vorstufe des<br />
Neurotransmitters<br />
Acetylcholin<br />
Neben seinen Rollen als Zellmembranbestandteil<br />
und für den Transport von<br />
Fetten im Körper ist Cholin auch für<br />
unsere kognitive Leistungsfähigkeit<br />
von besonderer Bedeutung. In den Zellmembranen<br />
cholinerger Synapsen dient<br />
Phosphatidylcholin als Substrat für die<br />
Bildung des Neurotransmitters Acetylcholin<br />
(Abb. 1).<br />
Bei Demenzerkrankungen werden<br />
Cholin +<br />
AChE<br />
Mitochondrium<br />
CAT<br />
Acetyl-CoA ACh<br />
ACh<br />
Na + Ca 2+<br />
Na + Ca 2+<br />
Na + Ca 2+<br />
Na +<br />
Ca 2+<br />
Abb. 1: Acetylcholin ist einer der wichtigsten<br />
Neurotransmitter. In sog. cholinergen<br />
Neuronen wird Acetylcholin (ACh) durch<br />
das Enzym Cholinacetyltransferase (CAT)<br />
aus Acetyl-CoA und Cholin gebildet. Es wird<br />
in den Synaptischen Spalt ausgeschüttet,<br />
um Reize zu übertragen. Durch das Enzym<br />
Acetylcholin-Esterase (AChE) wird Acetylcholin<br />
gespalten. Cholinerge Neuronen<br />
sind verantwortlich für die Erregungsübertragung<br />
an der motorischen Endplatte und<br />
finden sich auch in großer Zahl im Gehirn.<br />
April <strong>2023</strong><br />
41
V italstoffe<br />
degenerative Veränderungen an cholinergen<br />
Neuronenpopulationen beobachtet.<br />
Dabei sind Teile des Assoziationscortex<br />
und des Hippocampus betroffen, die<br />
von entscheidender Bedeutung für die<br />
Funktion des Gedächtnisses sind. Gewebebiopsien<br />
konnten verringerte Acetylcholin-Konzentrationen<br />
nachweisen, die<br />
mit der Schwere der kognitiven Funktionseinschränkung<br />
korrelierten (7). In der<br />
pharmakologischen Therapie der Alzheimer-Demenz<br />
werden deshalb Cholinesterase-Hemmer<br />
eingesetzt, die die kognitiven<br />
Funktionen wirksam verbessern<br />
können. Durch die Hemmung der Cholinesterase<br />
erhöht sich die Konzentration<br />
des Acetylcholins im synaptischen Spalt,<br />
sodass die Wirkung des Neurotransmitters<br />
an seinem Rezeptor gesteigert wird.<br />
Bei der Behandlung mit Cholinesterase-<br />
Hemmern treten jedoch deutliche Nebenwirkungen<br />
wie Appetitlosigkeit, Übelkeit<br />
und Muskelkrämpfe auf. Auf der anderen<br />
Seite wird versucht, die Konzentrationen<br />
des Neurotransmitters Acetylcholin<br />
in natürlicher Weise zu erhöhen, indem<br />
Cholin-haltige Verbindungen zugeführt<br />
werden. Untersucht wurde dabei unter anderem<br />
Glycerophosphocholin (GPC), das<br />
entsteht, wenn die beiden Fettsäureketten<br />
des Phosphatidylcholins entfernt werden.<br />
GPC entsteht bei der Verdauung von<br />
Phosphatidylcholin und ist in auch in<br />
Lebensmitteln wie Leber, Fleisch, Haferflocken<br />
und Milchprodukten enthalten.<br />
Die Wirksamkeit von GPC bei Demenzerkrankungen<br />
konnte in klinischen Untersuchungen<br />
dargestellt werden (8). Bei<br />
Alzheimer-Demenz konnte dabei eine,<br />
gegenüber dem Cholinesterase-Hemmer<br />
Donepezil überlegene Verbesserung der<br />
kognitiven Funktion aufgezeigt werden,<br />
ohne dass dabei Nebenwirkungen auftraten<br />
(Abb. 2).<br />
Die Ausprägung der Symptome wurde<br />
dabei anhand des ADAS-Cog-Tests<br />
(Alzheimer’s Disease Assessment Scale<br />
Cognition) eingeschätzt. Dabei zeigen<br />
höhere Werte eine deutlichere Symptomatik<br />
an. Bei richtiger Lösung aller<br />
Aufgaben zu Gedächtnis, Sprache und<br />
Orientierung werden 0 Punkte erzielt. 70<br />
Punkte sind das schlechteste Ergebnis.<br />
Bei mehr als 10 Punkten wird eine kognitive<br />
Einschränkung angenommen. Bei<br />
unbehandelten Patienten mit milder bis<br />
moderater Alzheimer-Demenz steigt die<br />
Bewertung jedes Jahr um durchschnittlich<br />
etwa 5,5 Punkte (9). Eine Behandlung<br />
gilt als erfolgreich, wenn sie dazu<br />
führt, dass sich die kognitiven Funktionen<br />
nicht weiter verschlechtern.<br />
Eine Nahrungsergänzung mit Phosphatidylcholin<br />
kann zur Erhaltung der geistigen<br />
Leistungsfähigkeit beitragen und<br />
der Entstehung von Demenzerkrankungen<br />
vorbeugen. Eine Untersuchung mit<br />
1.391 Teilnehmern im Alter zwischen 36<br />
und 83 Jahren konnte deutlich aufzeigen,<br />
dass die Höhe der Cholinzufuhr mit der<br />
Leistung des verbalen und visuellen Gedächtnisses<br />
korreliert (Abb. 3) (10). Als<br />
Phosphatidylcholin-Quelle bietet sich<br />
Krillöl deshalb zur Erhaltung der geistigen<br />
Leistungsfähigkeit besonders an.<br />
Omega-3-Fettsäuren<br />
Wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
zufolge waren in der Nahrung des Menschen<br />
vor etwa 10.000 Jahren, vor dem<br />
Beginn des Ackerbaus, Omega-6- und<br />
Omega-3-Fettsäuren zu etwa gleichen<br />
Teilen enthalten. Mit der modernen<br />
Landwirtschaft und der Industrialisierung<br />
der Viehzucht wurde die Verfügbarkeit<br />
von Omega-3-Fettsäuren<br />
eingeschränkt. Das heutige Futter von<br />
Nutztieren basiert meist auf Getreide<br />
und weist einen deutlich höheren Anteil<br />
an Omega-6-Fettsäuren auf als das<br />
natürliche, auf Grünpflanzen basierende<br />
Futter. Heute enthält unsere Nahrung<br />
- 4<br />
- 3<br />
- 2<br />
- 1<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
ADAS-cog<br />
nach 12<br />
Wochen<br />
nach 24<br />
Wochen<br />
3 x täglich<br />
400 mg GPC<br />
täglich 10 mg<br />
Donepezil<br />
täglich 5 mg<br />
Donepezil<br />
Donepezil<br />
Placebo<br />
GPC<br />
Placebo<br />
Bewertung<br />
12,5<br />
12,0<br />
11,5<br />
11,0<br />
10,5<br />
Leistung des<br />
verbalen<br />
Gedächtnisses<br />
10,6<br />
10,2<br />
9,8<br />
9,4<br />
9,0<br />
10,0<br />
Leistung des<br />
visuellen<br />
Gedächtnisses<br />
8,6<br />
9,5<br />
92-245 246-309 310-381<br />
8,2<br />
482-1019<br />
Tägliche Cholinaufnahme [mg]<br />
Abb. 2: Vergleich der Wirksamkeit von GPC, dem Cholinesterase-<br />
Hemmer Donepezil und Placebo bei Alzheimer-Demenz (8). Die Grafik<br />
zeigt die Veränderung des ADAS-cog Ausgangswertes nach 12 bzw. 24<br />
Wochen.<br />
Abb. 3: Die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der durchschnittlichen<br />
täglichen Cholinaufnahme und der Leistung<br />
des verbalen und visuellen Gedächtnisses zeigt eine positive<br />
Korrelation (10).<br />
42
Omega-3-Öl<br />
etwa 10- bis 20-mal mehr Omega-6- als<br />
Omega-3-Fettsäuren. Man nimmt an,<br />
dass die erhöhte Aufnahme von Omega-<br />
6-Fettsäuren eine entzündungsfördernde<br />
Stoffwechsellage zur Folge hat und die<br />
Entstehung von degenerativen Erkrankungen<br />
begünstigt. Omega-6-Fettsäuren<br />
können im Körper in Gewebshormone<br />
mit hohem Entzündungspotential umgewandelt<br />
werden. Marine Omega-3-Fettsäuren<br />
wie Eicosapentaensäure (EPA)<br />
dienen dagegen als Substrate für die Synthese<br />
von Gewebshormonen mit niedrigem<br />
Entzündungspotential. Da EPA die<br />
Enzymsysteme für die Herstellung der<br />
entzündungsfördernden Gewebshormone<br />
kompetitiv hemmt und zur Bildung<br />
anti-inflammatorischer Resolvine beiträgt,<br />
wird der Omega-3-Fettsäure eine<br />
antientzündliche Wirkung zugesprochen.<br />
EPA bei Depressionen<br />
Entzündungsfördernde Stoffwechselprozesse<br />
scheinen nach heutigem Erkenntnisstand<br />
eine grundlegende Rolle bei<br />
der Pathophysiologie von Depressionen<br />
zu spielen, da bei Menschen mit Depressionen<br />
erhöhte Werte entzündungsfördernder<br />
Gewebshormone gemessen<br />
werden können und die Verabreichung<br />
pro-inflammatorischer Gewebshormone<br />
Symptome einer Depression hervorrufen<br />
kann (11). Verschiedene Untersuchungen<br />
konnten belegen, dass die Omega-3-Fettsäure<br />
EPA eine positive Wirkung bei Depressionen<br />
hat. Ungesättigte Fettsäuren<br />
bilden einen mengenmäßig relevanten<br />
Bestandteil des Gehirns. Lipide machen<br />
demnach etwa 50 – 60% des Trockengewichts<br />
des Gehirngewebes aus, wobei<br />
DHA einen Anteil von 25% besitzt. Im<br />
Vergleich zu DHA ist EPA im Gehirn<br />
nur in geringen Konzentrationen nachweisbar.<br />
Mit der Nahrung aufgenommene<br />
EPA wird demnach schnell verstoffwechselt<br />
und beeinflusst im Gehirn die<br />
Wirkung verschiedener Signalmoleküle<br />
(12). Eine Supplementation mit Omega-<br />
3-Fettsäuren, die einen hohen Anteil an<br />
EPA enthalten (≥ 60% EPA), zeigt in<br />
klinischen Studien eine deutliche antidepressive<br />
Wirkung (Abb. 4).<br />
Es gibt Untersuchungen, die EPA eine<br />
überlegene antidepressive Wirksamkeit<br />
gegenüber Pharmakotherapien wie<br />
selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern<br />
bestätigen. Es konnte<br />
ebenfalls aufgezeigt werden, dass EPA<br />
die Wirkung entsprechender Medikamente<br />
verbessern kann. In klinischen<br />
Studien wird dabei meist die sog.<br />
Hamilton-Skala (HDRS) herangezogen,<br />
um die Schwere der Symptomausprägung<br />
einzuschätzen. Dabei handelt es<br />
sich um einen standardisierten Fragebogen,<br />
bei dem eine höhere Punktzahl<br />
im Ergebnis auf eine ausgeprägtere<br />
Symptomatik hinweist. Eine Punktzahl<br />
(„Score“) von bis zu 8 Punkten wird<br />
bei einem 17 Fragen umfassenden Test<br />
(HDRS17) als klinisch unauffällig bewertet.<br />
9 bis 16 Punkte weisen auf eine<br />
leichte Depression hin.<br />
Eine mittelschwere Symptomatik wird<br />
bei 17 bis 24 Punkten angenommen.<br />
Eine schwere Depression liegt bei ≥ 25<br />
Punkten vor. In einer randomisierten<br />
Doppelblindstudie erhielten 48 Teilnehmer<br />
mit schwerer Symptomatik entweder<br />
20 mg des selektiven Serotonin-<br />
Wiederaufnahme-Hemmers Fluoxetin,<br />
1.000 mg EPA oder eine Kombination<br />
beider Wirkstoffe.<br />
Während für EPA und Fluoxetin eine<br />
ähnliche Wirksamkeit herausgestellt<br />
werden konnte, zeigt die komplementäre<br />
Therapie die deutlichste Verbesserung<br />
der Symptome, die nach acht<br />
Wochen den Bereich einer leichten<br />
Symptomausprägung erreichte (Abb. 5)<br />
(14).<br />
Omega_3_Depression.ai 3 18.10.2019 07:24:22<br />
Studien mit EPA:<br />
Peet & Horrobin 2002<br />
Nemets et al. 2002<br />
Frangou et al. 2006<br />
Peet & Horrobin 2002<br />
Peet & Horrobin 2002<br />
Mischoulon et al. 2009<br />
Frangou et al. 2006<br />
Su et al. 2003<br />
Nemets et al. 2006<br />
Su et al. 2008<br />
Da Silva et al. 2008<br />
Da Silva et al. 2008<br />
% EPA:<br />
100<br />
100<br />
100<br />
100<br />
100<br />
100<br />
100<br />
67<br />
67<br />
65<br />
60<br />
60<br />
0 0,56 1,3<br />
Verbesserung der Symptome (SMD)<br />
Hamilton Depressionsskala (Score)<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
Fluoxetin<br />
EPA<br />
10<br />
EPA+Fluoxetin<br />
5<br />
0<br />
0 2 4<br />
Zeit (Wochen)<br />
6 8<br />
Abb. 4: Einschätzung der Wirksamkeit von Omega-<br />
3-Fettsäuren mit erhöhtem EPA-Gehalt bei Depressionen,<br />
dargestellt als Normierte Differenz der Mittelwerte (engl.<br />
Standard Mean Difference, SMD). (13)<br />
Abb. 5: Es gibt Untersuchungen, die eine überlegene Wirksamkeit von EPA<br />
gegenüber einer Behandlung mit antidepressiven Medikamenten (hier mit<br />
dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Fluoxetin) aufzeigen.<br />
Durch eine Kombination der beiden Therapieoptionen kann die Wirkung<br />
demnach weiter gesteigert werden (nach 9).<br />
April <strong>2023</strong><br />
43
V italstoffe<br />
Fazit<br />
Der vitaminähnliche Nährstoff Cholin<br />
spielt in unserem Körper wichtige<br />
Rollen für den Transport von Fetten,<br />
für den Aufbau und die Funktion von<br />
Zellmembranen und für die Synthese<br />
des Neurotransmitters Acetylcholin.<br />
Während synthetische Cholinverbindungen<br />
wie Cholinbitartrat nur unvollständig<br />
aufgenommen und teilweise in<br />
schädliche Stoffe umgewandelt werden,<br />
bietet sich die natürliche Cholinquelle<br />
Phosphatidylcholin zur Supplementation<br />
besonders an. Phosphatidylcholin<br />
aus Krillöl hat den Vorteil, dass es kein<br />
Cholesterin und keine Omega-6-Fettsäuren<br />
enthält, die üblicherweise in<br />
Lecithinen vorkommen. Neben Cholin<br />
zeichnet sich Krillöl durch seinen hohen<br />
Gehalt an EPA und Omega-3-Fettsäuren<br />
aus, die nachweislich zur Verbesserung<br />
der Endothelfunktion und zur Verringerung<br />
eines Bluthochdrucks beitragen.<br />
Omega-3-Fettsäuren aus Krillöl<br />
können sich auf Entzündungsprozesse<br />
günstig auswirken und bei psychischen<br />
Störungen zur Verbesserung der Serotoninwirkung<br />
sowie zur Modulation der<br />
Dopaminfunktion beitragen und die zerebrale<br />
Durchblutung in positiver Weise<br />
beeinflussen (15)<br />
.Literatur:<br />
(1) Arendt, B. M., Ma, D. W., et al.,<br />
Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism,<br />
38(3), 334-340 (2013)<br />
(2) Li, Z., Agellon, L. B., et al., Cell<br />
metabolism, 3(5), 321-331 (2006)<br />
(3) EFSA NDA Panel (EFSA Panel on<br />
Dietetic Products, Nutrition and Allergies),<br />
EFSA Journal 2016;14(8):4484,<br />
70 pp (2016)<br />
(4) Vennemann, F. B., Ioannidou, S., et<br />
al., British journal of nutrition, 114(12),<br />
2046-2055 (2015)<br />
(5) Fischer, L. M., DaCosta, K. A., et<br />
al., The American journal of clinical<br />
nutrition, 85(5), 1275-1285 (2007)<br />
(6) Mödinger, Y., Schön, C., et al., Nutrients,<br />
11(10), 2548 (2019)<br />
(7) Francis, P. T., Palmer, A. M., et al.,<br />
Journal of Neurology, Neurosurgery &<br />
Psychiatry, 66(2), 137-147 (1999)<br />
(8) Parnetti, L., Mignini, F., et al.,<br />
Journal of the neurological sciences,<br />
257(1-2), 264-269 (2007)<br />
(9) Ito, K., Corrigan, B., et al.,<br />
Alzheimer's & Dementia, 7(2), 151-160<br />
(2011)<br />
(10) Blusztajn, J. K., Slack, B. E., et al.,<br />
Nutrients, 9(8), 815 (2017)<br />
(11) Raison, C. L., Capuron, L., et al.,<br />
Trends in immunology, 27(1), 24-31<br />
(2006)<br />
(12) Bazinet, R. P., Metherel, A. H.,<br />
et al., Brain, behavior, and immunity<br />
(2019)<br />
(13) Sublette, M. E., Ellis, S. P., et al.,<br />
The Journal of clinical psychiatry,<br />
72(12), 1577 (2011)<br />
(14) Jazayeri, S., Tehrani-Doost, M., et<br />
al., Australian & New Zealand Journal<br />
of Psychiatry, 42(3), 192-198 (2008)<br />
(15) Freeman, M. P., Hibbeln, J. R.,<br />
et al., Journal of Clinical Psychiatry,<br />
67(12), 1954 (2006)<br />
Autor:<br />
Seit 2012 berät Philipp Gebhardt<br />
Heilpraktiker, Ärzte und Apotheker im<br />
Bereich der komplementären und alternativmedizinischen<br />
Anwendung von<br />
Nahrungsergänzungsmitteln. 2020 gründete<br />
er sein eigenes Unternehmen, das<br />
sich auf Produkte für die Unterstützung<br />
und den Schutz der Mitochondrien, der<br />
„Kraftwerke der Zelle“ spezialisiert hat.<br />
Philipp Gebhardt<br />
M.Sc. Lebensmitteltechnologie<br />
Dipl.-Chemieingenieur (FH)<br />
p.gebhardt@mitotherapie.de<br />
© Apple Pho – shutterstock.com<br />
44
Proteine<br />
Pflanzliche Kraftpakete für eine proteinreiche Ernährung<br />
Pflanzenbasierte, proteinreiche Ernährung liegt im Trend – das zeigen neue Fleischersatzprodukte,<br />
Sportriegel, Smoothies, Shakes und weitere Lebensmittel mit der Extraportion Eiweiß. Diese Produkte<br />
sind besonders beliebt in der vegetarischen, veganen oder Low-Carb-Ernährung, bei Menschen mit<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder als Proteinquelle für Sportler.<br />
© salajean- shutterstock.com<br />
Proteine:<br />
Der Grundstoff des<br />
Lebens<br />
Für den menschlichen Körper ist Eiweiß<br />
unerlässlich: Als elementarer Grundbaustein<br />
stecken die Makromoleküle in allen<br />
Zellen unseres Organismus und sind<br />
unter anderem am Aufbau und Erhalt<br />
von Muskeln, Organen, Knochen, Haut<br />
und Haaren beteiligt. Die empfohlene<br />
Proteinmenge ist vom Alter, dem Körpergewicht<br />
und der Bewegungsintensität<br />
abhängig. Die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung empfiehlt für Erwachsene<br />
zwischen 19 und 65 Jahren im Durchschnitt<br />
0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm<br />
Körpergewicht. Umgerechnet<br />
sind das für eine 70 Kilogramm schwere<br />
Person 56 Gramm Eiweiß pro Tag (1).<br />
Von der Saat zum Protein<br />
Viele Pflanzen und Saaten sind die<br />
Quelle proteinreicher Produkte: Aus<br />
Sonnenblumenkernen, Leinsaat oder<br />
Hanfsamen lassen sich beispielsweise<br />
Presskuchen und Mehle gewinnen, die<br />
mit einem Restölgehalt von fünf bis<br />
zehn Prozent häufig protein- und ballaststoffreich<br />
sind. Sie enthalten noch<br />
nach ihrer Entölung wertvolle Inhaltsstoffe<br />
wie Mineralien und Vitamine<br />
sowie essentielle Aminosäuren. Letztere<br />
müssen über die Nahrung aufgenommen<br />
werden, da der menschliche<br />
Körper sie nicht komplett selbstständig<br />
herstellen kann. Aminosäuren tragen<br />
außerdem direkt oder in Kombination<br />
mit Kohlenhydraten zur Geschmacksbildung<br />
von Lebensmitteln bei. Die<br />
enthaltenen Ballaststoffe helfen bei der<br />
Regulierung der Verdauung und sorgen<br />
für langanhaltende Sättigung.<br />
April <strong>2023</strong><br />
45
V italstoffe<br />
Dank der ernährungsphysiologisch wertvollen<br />
Inhaltsstoffe bereichern pflanzliche<br />
Presskuchen und Mehle diverse<br />
Produkte und eignen sich ideal als ballaststoff-<br />
und energiereiche Zutat in alltäglichen<br />
Lebensmitteln. Wir gewinnen<br />
die Presskuchen und proteinhaltigen<br />
Mehle in unserer hauseigenen Ölmühle<br />
Lipos bei der schonenden Kaltpressung<br />
von Ölsaaten.<br />
LipoMill Sonnenblumenpresskuchen<br />
und -mehl<br />
LipoMill Sonnenblumenpresskuchen enthält<br />
alle neun essentiellen Aminosäuren<br />
und liefert eine große Menge der verzweigten<br />
Aminosäuren Leucin, Isoleucin<br />
und Valin, die maßgeblich für die Muskelentwicklung<br />
sind (2).<br />
Durch Vermahlung des mineralstoffreichen<br />
LipoMill Sonnenblumenpresskuchens<br />
entsteht das feine, teilentölte<br />
LipoMill Sonnenblumenmehl. Das<br />
proteinreiche Pulver kann dank seiner<br />
guten Bindungskapazitäten mit Wasser<br />
und Fett verschiedenen Rezepturen<br />
Konsistenz verleihen (3).<br />
LipoMill Sonnenblumenpresskuchen<br />
und -mehl eignen sich ideal als Zutat für<br />
Frühstückscerealien, Proteinriegel und<br />
Backwaren. Als Zusatz in Teigwaren<br />
sowie Smoothies und Säften können sie<br />
das Endprodukt mit einem hohen Proteingehalt<br />
anreichern. In veganem Fleischersatz,<br />
wie zum Beispiel Würstchen oder<br />
Burgern, kann es neben der Proteinanreicherung<br />
auch als Bindemittel eingesetzt<br />
werden.<br />
Mittels Trockenextrusion kann aus dem<br />
Sonnenblumenpresskuchen auch ein Extrudat<br />
mit einer typisch „aufgepufften“<br />
Form hergestellt werden. Es hat einen<br />
hohen Proteinanteil von über 50 Prozent<br />
und einen Feuchtigkeitsgehalt von unter<br />
10 Prozent. Aufgrund seiner Form eignet<br />
es sich ideal für Süßwaren, Snackprodukte<br />
oder auch als Fleischersatzprodukt<br />
für Bolognese, Chili sin Carne oder vegane<br />
Bratlinge.<br />
LipoMill Hanfpresskuchen<br />
und -mehl<br />
LipoMill Hanfpresskuchen verfügt mit 20<br />
Aminosäuren – darunter die neun essentiellen<br />
– über ein vollständiges Aminosäureprofil.<br />
Er enthält essentielle Omega-3-<br />
und Omega-6-Fettsäuren, Mineralien wie<br />
Eisen, Magnesium, Zink und Phosphor<br />
sowie einen hohen Anteil an Ballaststoffen<br />
(4). Das im Hanfpresskuchen enthaltene<br />
Hanfprotein besteht zu etwa 65% aus<br />
Edestin, einem bioaktiven Globuliprotein,<br />
das leicht zu verdauen und daher gut für<br />
den menschlichen Verzehr geeignet ist (5).<br />
LipoMill Hanfpresskuchen und -mehl bieten<br />
ein gutes Verhältnis von essentiellen<br />
Fettsäuren, Vitaminen und Proteinen und<br />
können mit ihrem nussigen Geschmack<br />
weniger funktionale Zutaten der täglichen<br />
Ernährung ersetzen. Sie eignen sich insbesondere<br />
als Low-Carb-Zutat in Keksen<br />
oder Brot, zur proteinhaltigen Anreicherung<br />
in Sportlernahrung, Frühstückscerealien,<br />
Porridge oder als Zutat in Smoothies<br />
oder zur Hanfmilchherstellung.<br />
Von der Saat zum LipoMill Mehl<br />
© Henry Lamotte<br />
46
Proteine<br />
LipoMill Leinpresskuchen<br />
und -mehl<br />
LipoMill Leinpresskuchen ist reich an<br />
Ballaststoffen und Proteinen. Leinsamenproteine<br />
haben einen hohen Anteil<br />
an Globulin und Albumin, welche über<br />
eine hohe Wasserbindungs- und Emulgierfähigkeit<br />
verfügen. Das Aminosäureprofil<br />
ist eines der höchsten der<br />
pflanzlichen Proteine und vergleichbar<br />
mit Hanfprotein. Aufgrund seiner Proteinzusammensetzung<br />
ist Leinpresskuchen<br />
ein hervorragendes Produkt mit gutem<br />
Wasserbindungsvermögen und guten<br />
rheologischen Eigenschaften, wie Elastizität,<br />
Krustenfärbung, Härte und Geschmack<br />
(6).<br />
LipoMill Leinpresskuchen und -mehl<br />
eignen sich ideal zur Proteinanreicherung<br />
in Teigwaren, als Zusatz in Frühstückscerealien,<br />
Snacks, Backwaren sowie<br />
als Konsistenzgeber in Smoothies.<br />
Food-Upcycling:<br />
Die ganzheitliche<br />
Verwendung von<br />
Rohwaren<br />
Presskuchen und Mehle haben neben<br />
ihren wertvollen ernährungsphysiologischen<br />
Eigenschaften auch einen positiven<br />
Effekt im Sinne der Nachhaltigkeit.<br />
Sie stehen für die Leitidee hinter dem<br />
Upcycling: Im Allgemeinen bedeutet es,<br />
dass aus Überschüssen etwas Neues entsteht.<br />
Produkte, deren Rohstoffbestandteile<br />
ganzheitlich verwendet werden,<br />
verkörpern diesen Upcycling-Gedanken.<br />
Auf diese Weise leben Produzenten und<br />
Endkonsumenten Wertschätzung für die<br />
Natur und einen achtsamen Umgang mit<br />
ihren Ressourcen.<br />
Henry Lamotte Oils<br />
www.lamotte-oils.de<br />
(1) Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
e.V. (2017), Referenzwerte Protein,<br />
URL: https://www.dge.de/wissenschaft/<br />
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46 (2011)<br />
Literatur:<br />
© Baiba Opule<br />
April <strong>2023</strong><br />
47
V italstoffe<br />
Samanta Maci<br />
Ein natürliches Postbiotikum für die Gesundheit<br />
von Immunsystem und Darm<br />
BetaVia zur Stärkung der Darmbarriere<br />
© Kemin Industries, Inc. and its group of companies <strong>2023</strong><br />
Ein starkes und gut funktionierendes Immunsystem<br />
und ein reibungslos arbeitender<br />
Magen-Darm-Trakt sind wichtig, um<br />
gesund zu bleiben. Marktstudien zeigen,<br />
dass die Verbraucher den Zusammenhang<br />
zwischen schlechter Verdauungsgesundheit<br />
und schwacher Immunität<br />
erkennen. Weltweit leiden 40% der Verbraucher<br />
regelmäßig unter Verdauungsproblemen,<br />
und eine Umfrage aus dem<br />
Jahr 2022 ergab, dass 66% bzw. 56%<br />
der Konsumenten weltweit planen, sich<br />
in den nächsten zwölf Monaten mit dem<br />
Thema Immun- und Verdauungsgesundheit<br />
zu beschäftigen (1, 2).<br />
Der Magen-Darm-Trakt und das Immunsystem<br />
sind eng miteinander verbunden,<br />
und ihr Gleichgewicht ist für eine gute<br />
Gesundheit unerlässlich. Der Darm gilt<br />
als das größte immunologische Organ<br />
des Körpers, das über die Darmbarriere<br />
kontrolliert, was in den Körper hineinoder<br />
aus ihm herauskommt, und das<br />
eine zentrale Rolle bei der Regulierung<br />
der Immunhomöostase spielt (3). Etwa<br />
70% des gesamten Immunsystems sind<br />
im Bereich des Darms angesiedelt (4).<br />
Die Reaktionen auf Krankheitserreger,<br />
die Erkennung und Toleranz von Selbstantigenen,<br />
die Toleranz gegenüber der<br />
kommensalen Mikroflora und die Sensibilisierung/Desensibilisierung<br />
gegenüber<br />
Nahrungsbestandteilen finden alle<br />
im Darm statt (5).<br />
Zu den Lebensstilfaktoren, die mit einer<br />
negativen Veränderung der intestinalen<br />
Permeabilität in Zusammenhang stehen,<br />
gehören eine westliche, ballaststoffarme<br />
Ernährung und Stress (6). Interessanterweise<br />
wird vermutet, dass die Störung<br />
der Integrität der Darmbarriere das<br />
Prinzip hinter dem „undichten Darm“<br />
ist – ein Zustand, der immer mehr an<br />
Aufmerksamkeit gewinnt und Berichten<br />
zufolge immer häufiger auftritt. Ein<br />
undichter Darm wird mit einer Vielzahl<br />
von Leiden in Verbindung gebracht, von<br />
leichten, gelegentlich auftretenden gastrointestinalen<br />
Symptomen wie Blähungen<br />
und Krämpfen bis hin zu schwereren<br />
Erkrankungen wie Autoimmun- und allergischen<br />
Erkrankungen, Nahrungsmittelallergien<br />
und dem Reizdarmsyndrom<br />
(7, 8).<br />
Die Integrität und Funktion der Darmbarriere<br />
werden durch interne und externe<br />
Faktoren beeinflusst. Es ist bekannt,<br />
dass eine bakterielle Überbesiedelung<br />
und Gluten die Durchlässigkeit des<br />
Darms erhöhen (9). Nahrungsbestandteile<br />
können auch über die Grundernährung<br />
hinaus eine positive Rolle spielen<br />
und die Immun- und Darmgesundheit<br />
48
Pflanzenextrakte<br />
beeinflussen. Beta-Glucane (BG) sind<br />
ein solcher Nahrungsbestandteil, der<br />
über immun- und darmgesundheitsfördernde<br />
Mechanismen wirken kann (10).<br />
Kemin Human Nutrition and Health hat<br />
vor kurzem BetaVia auf den Markt gebracht,<br />
ein klinisch untersuchtes, natürliches<br />
Postbiotikum, das Herstellern von<br />
Nahrungsmitteln, Getränken und Nahrungsergänzungsmitteln<br />
die Möglichkeit<br />
bietet, die steigende Nachfrage der Verbraucher<br />
nach Präparaten, die positive<br />
Auswirkungen auf das Immunsystem<br />
und den Darm liefern, zu bedienen.<br />
Eigenschaften des<br />
Produkts<br />
BetaVia ist ein natürlicher Nahrungsbestandteil<br />
auf Algenbasis, der sowohl<br />
das Immunsystem als auch den Magen-<br />
Darm-Trakt unterstützt und sich positiv<br />
auf die Gesundheit der Verdauungs- und<br />
Atemwege auswirkt.<br />
Dieser natürliche und klinisch erprobte<br />
Inhaltsstoff wird durch ein patentiertes<br />
Fermentationsverfahren (US 9,574,217<br />
B2) nachhaltig aus einem eigenen<br />
Stamm der Alge Euglena gracilis gewonnen.<br />
Euglena gracilis von Kemin<br />
wird heterotroph in geschlossenen Tanks<br />
unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet.<br />
Die Optimierung dieses vertikal<br />
integrierten Prozesses führt zur Herstellung<br />
von Paramylon, einem Granulat,<br />
das ausschließlich aus langen Ketten von<br />
linearem, nicht verdaulichem Beta-1,3-<br />
Glucan besteht.<br />
BetaVia ist in vier verschiedenen<br />
Produktqualitäten erhältlich, die für<br />
unterschiedliche Anwendungen geeignet<br />
sind, darunter auch in Wasser dispergierbare<br />
Formen: 2 Varianten mit ≥50% Beta-1,3-Glucanen<br />
(auf Trockengewichtsbasis),<br />
die auch erhebliche Mengen an<br />
Eiweiß (≥15%) und geringe Mengen an<br />
fettlöslichen Vitaminen, Mineralien, Carotinoiden<br />
und langkettigen, mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren enthalten, die<br />
von Natur aus in der Alge Euglena gracilis<br />
vorkommen, und 2 Formen mit einem<br />
Beta-Glucangehalt von ≥95%.<br />
BetaVia besitzt einen global etablierten<br />
regulatorischen Status und ist<br />
koscher, halal-zertifiziert sowie vegetarisch,<br />
glutenfrei, allergenfrei und gentechnikfrei.<br />
Die Produkteigenschaften und die Verwendung<br />
sind in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />
Parameter BV Complete BV Complete WD BV Pure BV Pure WD<br />
Steckbrief<br />
Beta 1.3 Glucan ≥ 50% ≥ 50% ≥ 95% ≥ 95%<br />
Protein ≥ 15% ≥ 15% 0% 0%<br />
Aroma Alge Alge Neutral Neutral<br />
Farbe golden golden weiß weiß<br />
Tägl. Dosis Erwachsene 375 mg 375 mg 200 mg 200 mg<br />
Darreichungsform<br />
Mikrobiologische Analyse<br />
Aerobe Keimzahl (CFU/g)<br />
Hefe und Schimmelpilze<br />
(CFU/g)<br />
Kolibakterien (mpn/g)<br />
Escherichia coli<br />
Salmonellen<br />
Staphylococcus aureus<br />
Listeria monocytogens<br />
Kapseln, Sirup, Tabletten,<br />
Sticks, Riegel<br />
Softgels,<br />
Gummibonbons<br />
Tabelle 1: Technische Charakteristika der unterschiedlichen BetaVia-Varianten<br />
Kapseln, Sirup,<br />
Tabletten, Sticks,<br />
Riegel<br />
Einhaltung der technischen Spezifikationen<br />
Sticks, RTD-Getränke,<br />
Softgels, Gummibonbons<br />
April <strong>2023</strong><br />
49
V italstoffe<br />
BetaVia – Förderer<br />
der Immun- und<br />
Darmgesundheit<br />
In-vitro- und In-vivo-Forschungen deuten<br />
darauf hin, dass Beta-1,3-Glucane<br />
aus Euglena gracilis durch einen dreifach<br />
wirkenden Schutzmechanismus<br />
eine positive Rolle für die Immun- und<br />
Darmgesundheit spielen können (11 –<br />
15) (Abb. 1).<br />
Nicht lösliche Beta-1,3-Glucane gehören<br />
zu einer Klasse von Molekülen, die als<br />
pathogen-assoziierte molekulare Muster<br />
(PAMPs) bekannt sind und als kritische<br />
„Nicht-Selbst“-Warnsignale dienen, die<br />
von Zellen des angeborenen Immunsystems<br />
(Makrophagen, Neutrophile, dendritische<br />
Zellen) erkannt werden, die sich<br />
in den Peyer'schen Pflastern befinden,<br />
die die Wächter der natürlichen Abwehr<br />
des Körpers im Darmtrakt sind. Die Beta-1,3-Glucane<br />
von BetaVia können<br />
unverdaut in den Dünndarm gelangen,<br />
von den Zellen des angeborenen Immunsystems<br />
phagozytiert werden, diese Zellen<br />
aktivieren und in den Magen-Darm-<br />
Trakt rekrutieren (12, 16).<br />
Studien an Nutz- und Haustieren deuten<br />
darauf hin, dass die kontinuierliche Aufnahme<br />
von Beta-1,3-Glucanen aus Algen<br />
die Immun-Darm-Regulierung und<br />
die Gesundheit des Wirtes fördern, die<br />
Anfälligkeit des Darms für Entzündungen<br />
verringern und die Darm-Mikrobiota<br />
entwickeln kann (16 – 19).<br />
Abb. 1 – Der dreifache Wirkmechanismus<br />
von BetaVia wurde in präklinischen und<br />
klinischen Untersuchungen nachgewiesen.<br />
Aus klinischer Sicht wurde die Wirksamkeit<br />
von BetaVia auf die Gesundheit<br />
des Immunsystems in einer<br />
randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />
Parallelstudie mit einer<br />
90-tägigen Supplementierung mit<br />
BetaVia (mit mindestens 187,5 mg<br />
Beta-1,3-Glucanen) untersucht, bei der<br />
gesunde Teilnehmer nach eigenen Angaben<br />
signifikant weniger Symptome<br />
im Zusammenhang mit Infektionen der<br />
oberen Atemwege aufwiesen (14). Im<br />
Vergleich zu Placebo wurden nach 90<br />
Tagen statistisch signifikante Reduktionen<br />
bei der insgesamt festgestellten<br />
Schwere der Symptome, der Anzahl der<br />
URTI-Symptome, der Anzahl der Tage<br />
mit Symptomen, der URTI-Episoden<br />
und der Anzahl der Krankheitstage festgestellt<br />
(Abb. 2). Interessanterweise<br />
war die Wirkung von BetaVia bereits<br />
nach 3 Tagen der Supplementierung signifikant<br />
(Post-hoc-Analyse) (20).<br />
Abb. 2 – Zusammenfassung der signifikanten Vorteile der BetaVia-Supplementierung<br />
im Vergleich zu Placebo bei URTI-Symptomen.<br />
50
Pflanzenextrakte<br />
Kürzlich wurde eine randomisierte,<br />
doppelblinde, kontrollierte klinische<br />
Crossover-Studie durchgeführt, um das<br />
Wissen über die Vorteile dieses Inhaltsstoffs<br />
für die Immun-Darm-Homöostase<br />
zu erweitern (15). Die klinische<br />
Analyse untersuchte die Wirkung einer<br />
Supplementierung mit BetaVia auf<br />
die Verträglichkeit, die Symptome und<br />
die Blutmarker für die Gesundheit des<br />
Magen-Darm-Trakts bei 50 allgemein<br />
gesunden Probanden mit leichten Magen-Darm-Symptomen.<br />
Die Teilnehmer<br />
erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder<br />
Kapseln mit 375 mg BetaVia<br />
(187,5 mg Beta-1,3-Glucan) oder entsprechende<br />
Kapseln mit mikrokristalliner<br />
Cellulose (MCC-Ballaststoff-<br />
Kontrolle) und wurden angewiesen, 4<br />
Wochen lang täglich eine Kapsel 30 Minuten<br />
vor dem Frühstück einzunehmen.<br />
Nach einer 3-wöchigen Auswaschphase<br />
erhielten die Teilnehmer, die BetaVia<br />
eingenommen hatten, für weitere 4 Wochen<br />
ein Placebo – und umgekehrt.<br />
Die Studie zeigte, dass BetaVia die<br />
Darmgesundheit fördern kann. Interessante<br />
einzigartige Vorteile für die Darmgesundheit,<br />
die ausschließlich bei einer<br />
4-wöchigen Supplementierung mit Beta-<br />
Via festgestellt wurden, sind in Abb. 3<br />
dargestellt.<br />
Darüber hinaus waren die Vorteile für die<br />
Darmgesundheit in Bezug auf zusätzliche<br />
Marker für die Unversehrtheit des<br />
Darms, den Stuhlgang und die allgemeinen<br />
GI-Symptome vergleichbar mit den<br />
niedrig dosierten Ballaststoffen, die als<br />
Kontrolle verwendet wurden.<br />
Sicherheit in der<br />
Anwendung<br />
BetaVia hat einen weltweit anerkannten<br />
regulatorischen Status. In Europa ist<br />
BetaVia (≥50% Beta-1,3-Glucane)<br />
als neuartige Lebensmittelzutat für eine<br />
Reihe von Lebensmitteln und Getränken<br />
für die Allgemeinbevölkerung und<br />
als Nahrungsergänzungsmittel ab einem<br />
Alter von 1 Jahr zugelassen (21). Eine<br />
zweite Novel-Food-Bewertung wird in<br />
Kürze erwartet, so dass alle Produktformen<br />
für den europäischen Markt verfügbar<br />
sind (22).<br />
BetaVia Complete ist der erste<br />
und einzige Inhaltsstoff aus der Alge<br />
Euglena gracilis, der in Europa zugelassen<br />
ist. Darüber hinaus gewährt<br />
die positive NF-Stellungnahme Kemin<br />
ein Exklusivrecht für den Verkauf in<br />
Europa.<br />
Anwendungsbereiche<br />
und Verwendungsweise<br />
Die empfohlene Tagesdosis von Beta-<br />
Via für Erwachsene beträgt 375 mg<br />
(≥50% Beta-1,3-Glucane) oder 200 mg<br />
(≥95% Beta-Glucane), die 30 Minuten<br />
vor dem Frühstück eingenommen werden.<br />
Unternehmen, die den Verbrauchern einen<br />
innovativen, postbiotischen Inhaltsstoff<br />
der neuen Generation zur ganzjährigen<br />
Unterstützung des Immunsystems<br />
und des Darms anbieten möchten, können<br />
auf eine breite Palette von Anwendungen<br />
zurückgreifen.<br />
BetaVia kann als Zutat in Lebensmitteln<br />
und Getränken wie Müsliriegeln,<br />
Joghurts und Joghurtgetränken, Fruchtund<br />
Gemüsesäften und Erfrischungsgetränken<br />
verwendet werden. Außerdem<br />
kann der Inhaltsstoff in verschiedenen<br />
Nahrungsergänzungsmitteln in fester<br />
und flüssiger Form wie Kapseln, Tabletten,<br />
Sticks, Softgels und Sirup enthalten<br />
sein.<br />
Das der EFSA vorgelegte Dossier enthielt<br />
auch Informationen über die Stabilität<br />
des Inhaltsstoffs als Rohstoff und bei Verwendung<br />
in Nahrungsergänzungsmitteln<br />
Abb. 3 – Zusammenfassung der spezifischen Vorteile auf die GI-Parameter, die während der 4-wöchigen Supplementation mit BetaVia, aber<br />
nicht mit der MCC-Ballaststoff-Kontrolle beobachtet wurden.<br />
April <strong>2023</strong><br />
51
V italstoffe<br />
sowie in Lebensmitteln und Getränken.<br />
Da der Inhaltsstoff aus Algen gewonnen<br />
wird, kann je nach gewählter Produktform<br />
eine gewisse Maskierung des Geschmacks<br />
erforderlich sein, wie bei den<br />
meisten anderen aus Algen gewonnenen<br />
Nährstoffen.<br />
Abschließende<br />
Anmerkungen<br />
Die umfassende präklinische und klinische<br />
Forschung, die Kemin zu den<br />
Beta-1,3-Glucanen aus dem Unternehmens-eigenen<br />
Algenstamm Euglena<br />
gracilis durchgeführt hat, bestätigt und<br />
erweitert den Nachweis, dass 1,3-Glucane<br />
aus Algen positive Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit des Immunsystems<br />
und des Magen-Darm-Trakts haben (14,<br />
23 – 28). BetaVia könnte eine nützliche<br />
Ernährungsintervention bei gestörter<br />
intestinaler Permeabilität („leaky<br />
gut“) oder Dysbiose (mikrobielles Ungleichgewicht)<br />
sein, die beide mit der<br />
Gesundheit des Immunsystems und mit<br />
Lebensgewohnheiten wie ballaststoffarmer<br />
Ernährung und Stress in Verbindung<br />
stehen.<br />
BetaVia entspricht der Definition eines<br />
Postbiotikums, d. h. einer „Zubereitung<br />
aus unbelebten Mikroorganismen und/<br />
oder deren Bestandteilen, die dem Wirt<br />
einen gesundheitlichen Nutzen bringt“<br />
(29), und ist damit ein Postbiotikum der<br />
neuen Generation auf natürlicher Basis,<br />
das die von den Verbrauchern gewünschte<br />
Nahrungsergänzung für eine bessere<br />
Immun- und Darmgesundheit bietet.<br />
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52
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Constipation and Cardiac Dysfunction<br />
in a Mouse Model of Isoproterenol-<br />
Induced Heart Failure. Circ. Reports<br />
2022, 4, 83–91, doi:10.1253/circrep.<br />
cr-21-0094.<br />
(25) Bhattad, T.; Koradiya, A.; Prakash,<br />
G. Prebiotic Activity Of Paramylon<br />
Isolated From Heterotrophically Grown<br />
Euglena Gracilis. Heliyon 2021, 7,<br />
e07884, doi:10.1016/j.heliyon.2021.<br />
e07884.<br />
(26) Sakanoi, Y.; Shuang, E.; Yamamoto,<br />
K.; Ota, T.; Seki, K.; Imai, M.; Ota,<br />
R.; Asayama, Y.; Nakashima, A.; Suzuki,<br />
K.; et al. Simultaneous Intake of Euglena<br />
Gracilis and Vegetables Synergistically<br />
Exerts an Anti-Inflammatory Effect<br />
and Attenuates Visceral Fat Accumulation<br />
by Affecting Gut Microbiota in Mice.<br />
Nutrients 2018, 10, 1–15, doi:10.3390/<br />
nu10101417.<br />
(27) Ishibashi, K.; Nishioka, M.; Onaka,<br />
N.; Takahashi, M. Effects of Euglena<br />
Gracilis EOD-1 Ingestion on Salivary<br />
IgA Reactivity and Health-Related Quality<br />
of Life in Humans. Nutrients 2019,<br />
11, 1144.<br />
(28) Nakashima, A.; Suzuki, K.; Asayama,<br />
Y.; Konno, M.; Saito, K.; Yamazaki,<br />
N.; Takimoto, H. Oral Administration of<br />
Euglena Gracilis Z and Its Carbohydrate<br />
Storage Substance Provides Survival<br />
Protection against Influenza Virus<br />
Infection in Mice. Biochem. Biophys.<br />
Res. Commun. 2017, 494, 379–383,<br />
doi:10.1016/j.bbrc.2017.09.167.<br />
(29) Salminen, S.; Collado, M.C.;<br />
Endo, A.; Hill, C.; Lebeer, S.; Quigley,<br />
E.M.M.; Sanders, M.E.; Shamir, R.;<br />
Swann, J.R.; Szajewska, H.; et al. The<br />
International Scientific Association<br />
of Probiotics and Prebiotics (ISAPP)<br />
Consensus Statement on the Definition<br />
and Scope of Postbiotics. Nat. Rev. Gastroenterol.<br />
Hepatol. 2021, 18, 649–667,<br />
doi:10.1038/s41575-021-00440-6.<br />
Autorin:<br />
Samanta Maci, Biologin, MSc<br />
Sr. Commercial and Technical Manager<br />
Kemin Human Nutrition and Health<br />
samanta.maci@kemin.com<br />
Weitere Informationen auf:<br />
www.kemin.com/health<br />
Euglena gracilis<br />
© ileana_bt – shutterstock.com<br />
April <strong>2023</strong><br />
53
V italstoffe<br />
Hogne Vik<br />
Die MenaQ7®-Matrix:<br />
Der beste Vitamin-K2-Schutz auf dem Markt<br />
Markeninhaber stehen vor scheinbar<br />
unüberwindbaren Herausforderungen:<br />
Haben sie wirklich eine innovative und<br />
individuelle Lösung für die gesundheitlichen<br />
Bedürfnisse der Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher entwickelt? Hebt sich<br />
ihr Produkt auf dem Markt tatsächlich<br />
von den Produkten der Mitbewerber ab?<br />
Bringt das Produkt den versprochenen<br />
Nutzen? Können sie die Haltbarkeit und<br />
Unversehrtheit des Produkts bis zum<br />
Verfallsdatum gewährleisten? Wie gestaltet<br />
man ein ansprechendes, gut verständliches<br />
Etikett, an dem sich sofort<br />
der natürliche Ursprung des Produkts<br />
ablesen lässt?<br />
Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.<br />
Die meisten dieser Aspekte lassen sich<br />
mit der Auswahl des richtigen Lieferanten<br />
für die Inhaltsstoffe abdecken. Dieser<br />
Lieferpartner sollte die innovativen Inhaltsstoffe<br />
bereitstellen können, die Sie<br />
für Ihr Produkt brauchen.<br />
Im Falle von Vitamin K2 fällt die Entscheidung<br />
dank der jüngsten Innovation<br />
von Gnosis by Lesaffre leicht: Dürfen<br />
wir vorstellen – die MenaQ7 ® -Matrix.<br />
Im Wesentlichen handelt es sich um eine<br />
Kombination aus dem besten, klinisch<br />
geprüften Vitamin K2 und einer preisgekrönten<br />
Schutztechnologie, an die keine<br />
andere Technologie auf dem Markt herankommt.<br />
Das Spitzenvitamin K2<br />
Wie wir bereits in früheren Artikeln berichtet<br />
haben, fördert Vitamin K2 die<br />
Knochen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit,<br />
indem es Vitamin-K-abhängige<br />
Proteine aktiviert, die dem Körper dabei<br />
helfen, Kalzium richtig zu verwerten:<br />
• Osteocalcin (OC) bindet, wenn es<br />
durch Vitamin K2 aktiviert wird, Kalzium<br />
an die Mineralmatrix der Knochen.<br />
• Das Matrix-Gla-Protein (MGP)<br />
hemmt, wenn es durch Vitamin K2 aktiviert<br />
wird, die Ablagerung von Kalzium<br />
in den Arterien und im Weichteilgewebe,<br />
wodurch sich ansonsten<br />
das kardiovaskuläre Risiko erhöhen<br />
kann.<br />
Seit der Entdeckung dieser Wirkungsweise<br />
wurde eine Reihe von Studien<br />
durchgeführt, in denen ein spezifisches<br />
Vitamin K2 als MK-7, nämlich<br />
MenaQ7 ® , verwendet wurde und in deren<br />
Verlauf die positiven Effekte auf die<br />
menschliche Gesundheit bestätigt wurden.<br />
Andere Hersteller von Vitamin-K2-<br />
Produkten profitieren zwar von diesen<br />
Erkenntnissen, haben aber erst jetzt mit<br />
der Durchführung von Studien begonnen,<br />
um die positive Wirkungsweise auf<br />
der Grundlage ihres spezifischen Vitamin<br />
K2 zu bestätigen. Inzwischen wurden<br />
zu MenaQ7 ® mehr als 22 klinische<br />
Studien am Menschen durchgeführt und<br />
veröffentlicht, und weitere sind derzeit<br />
im Gange.<br />
Für die Knochengesundheit hat eine<br />
bahnbrechende, in der Zeitschrift Osteoporosis<br />
International veröffentlichte, randomisierte<br />
klinische Doppelblindstudie<br />
54
Vitamine<br />
mit MenaQ7 ® erstmals einen klinischstatistisch<br />
signifikanten Schutz von<br />
Wirbeln und Hüfte (Oberschenkelhals)<br />
vor Knochenschwund nachgewiesen.<br />
Die Probandinnen haben drei Jahre lang<br />
täglich eine Nährstoffdosis (180 µg) von<br />
Vitamin K2 in Form von MK-7 eingenommen.<br />
In dieser Studie mit 244 gesunden Frauen<br />
nach der Menopause wies die Gruppe,<br />
der Vitamin K2 verabreicht wurde, einen<br />
signifikanten Rückgang des zirkulierenden<br />
nicht-carboxylierten Osteocalcins<br />
(ucOC) auf. Nach drei Jahren waren der<br />
Knochenmineralgehalt, die Knochenmineraldichte<br />
und die Knochenfestigkeit in<br />
der MK-7-Gruppe statistisch signifikant<br />
besser als in der Placebogruppe (1).<br />
Darüber hinaus ist die Bedeutung von<br />
Vitamin K2 für die Knochengesundheit<br />
nicht auf die erwachsene Bevölkerung<br />
beschränkt. Dieses Vitamin ist auch essenziell<br />
für die Knochengesundheit von<br />
Kindern, da sich deren Knochen noch in<br />
der Entwicklung befinden:<br />
• 2009: Gesunde Kinder im Alter von 6<br />
bis 10 Jahren, die täglich 45 µg Vitamin<br />
K2 (in Form von MenaQ7 ® ) zu<br />
sich nahmen, wiesen mehr aktives<br />
Osteocalcin auf und hatten dadurch<br />
stärkere und dichtere Knochen (2).<br />
• 2012: Kinder sowie Erwachsene über<br />
40 Jahre wiesen den deutlichsten<br />
Vitamin-K-Mangel auf und sprachen<br />
am stärksten auf eine Vitamin-K2-<br />
Supplementierung an (45 µg für Kinder;<br />
90 µg für Erwachsene; beide in<br />
Form von MenaQ7 ® ) (3).<br />
• 2013: Kinder und Jugendliche, die<br />
täglich Vitamin K2 in Form von<br />
MenaQ7 ® (50 µg) und Vitamin D<br />
(5 µg Calcitriol) erhielten, zeigten<br />
Verbesserungen hinsichtlich der Knochenmineraldichte<br />
(4).<br />
Es gibt außerdem immer mehr Beweise<br />
für die positive Wirkung von Vitamin K2<br />
und seine förderlichen Effekte auf die<br />
kardiovaskuläre Gesundheit.<br />
Frühere bevölkerungsbezogene Studien<br />
haben bereits einen Zusammenhang zwischen<br />
der Einnahme von Vitamin K2 und<br />
dem kardiovaskulären Risiko aufgezeigt<br />
(5, 6). Eine weitere 3-Jahres-Studie mit<br />
MenaQ7 ® untermauert diesen Nutzen für<br />
die kardiovaskuläre Gesundheit. Hierbei<br />
handelte es sich um die erste Interventionsstudie,<br />
die sich auf Vitamin K2 als<br />
MK-7-Supplementierung mit kardiovaskulären<br />
Endpunkten konzentrierte.<br />
Anhand derselben Kohorte wie bei der<br />
dreijährigen Knochenstudie überwachten<br />
die Forscher die Probanden mit Hilfe<br />
von Pulswellengeschwindigkeits- und<br />
Ultraschalltechnik. Die Teilnehmer wurden<br />
nach dem Zufallsprinzip ausgewählt<br />
und nahmen drei Jahre lang täglich<br />
entweder 180 µg Vitamin-K2- oder Placebo-Kapseln<br />
ein. Die Ergebnisse bestätigten,<br />
dass Vitamin K2 in Form von<br />
MK-7 die altersbedingte Versteifung der<br />
Arterienwände hemmt und die Elastizität<br />
der Gefäße statistisch signifikant verbessert<br />
(7).<br />
Seit der Veröffentlichung dieser Studie<br />
wurden zahlreiche weitere Studien und<br />
Übersichtsbeiträge publiziert, die das<br />
gesundheitsfördernde Potenzial von Vitamin<br />
K2 auf der Grundlage seines Wirkmechanismus<br />
bestätigen:<br />
• Eine separate, einjährige, Placebokontrollierte,<br />
randomisierte klinische<br />
Studie zeigte, dass 180 µg Vitamin<br />
K2 (MenaQ7 ® ) pro Tag die Gefäßgesundheit<br />
bei männlichen und weiblichen<br />
Teilnehmern mit schlechtem<br />
Vitamin-K-Status, gemessen am<br />
dp-ucMGP (inaktiven MGP), verbessern.<br />
Unabhängig vom Geschlecht<br />
der Teilnehmenden blieb die Flexibilität<br />
der Arterien in der Vitamin-K2-<br />
Gruppe erhalten und die Steifigkeit<br />
nahm nicht zu, während die Arterien<br />
der Placebo-Gruppe mit der Zeit steifer<br />
wurden und an Flexibilität verloren<br />
(8).<br />
• Die Autoren eines kürzlich erschienenen<br />
Artikels postulierten, dass ein Vitamin-K2-Mangel<br />
eine Rolle bei der<br />
Bildung von Aneurysmen spiele und<br />
eine Supplementierung das Risiko<br />
der Entstehung und des Fortschreitens<br />
von Aortenaneurysmen senken<br />
und die kardiovaskulären Ergebnisse<br />
verbessern könne (9).<br />
• Die American Heart Association hat<br />
eine Studie veröffentlicht, in der die<br />
Auswirkungen von übermäßigem<br />
inaktivem MGP untersucht wurden,<br />
nämlich die zunehmende Versteifung<br />
und Verkalkung von großen<br />
Arterien. Die Forscher rekrutierten<br />
nach dem Zufallsprinzip 835 flämische<br />
Personen und stellten fest, dass<br />
Teilnehmende mit höherem inaktivem<br />
dp-ucMGP eine höhere Pulswellengeschwindigkeit,<br />
einen höheren<br />
zentralen Pulsdruck, eine höhere<br />
Amplitude der Vorwärts- und Rückwärtswelle<br />
sowie einen höheren Blutdruck<br />
aufwiesen (10).<br />
April <strong>2023</strong><br />
55
V italstoffe<br />
Vitamin K2 in Form von MK-7 ist die<br />
einzige Verbindung, die nachweislich die<br />
Arterienverkalkung durch die Aktivierung<br />
von MGP beeinflusst, weshalb die<br />
medizinische Fachwelt damit begonnen<br />
hat, es als potenzielle Therapie für Patientinnen<br />
und Patienten mit Symptomen<br />
einer starken Verkalkung zu erforschen.<br />
Zu den wichtigen Studien zählen:<br />
• Die VitaK-CAC-Studie untersucht die<br />
schützende Wirkung der Supplementierung<br />
von Vitamin K2 in Gestalt von<br />
MK-7 (in Form von MenaQ7 ® ), um<br />
das Fortschreiten der Verkalkung der<br />
Herzkranzgefäße bei Patientinnen und<br />
Patienten mit koronarer Herzkrankheit<br />
aufzuhalten (11). Die Forscherinnen<br />
und Forscher der VitaK-CAC-Studie<br />
kodieren und analysieren derzeit mehr<br />
als 140 Scans von Herzkranzgefäßen,<br />
und Gnosis by Lesaffre wird die Ergebnisse<br />
noch in diesem Jahr veröffentlichen.<br />
• Eine neue multizentrische, Placebokontrollierte,<br />
randomisierte, offene<br />
klinische Studie (VIKIPEDIA) mit<br />
einer Laufzeit von 1,5 Jahren wurde<br />
initiiert, um die Auswirkungen von<br />
Vitamin K2 in Gestalt von MK-7 (in<br />
Form von MenaQ7 ® ) auf die arterielle<br />
Steifigkeit und kardiovaskuläre Ereignisse<br />
bei Peritonal-Dialysepatienten<br />
zu untersuchen. Bei dieser Studie wird<br />
die bisher höchste Dosierung von Vitamin<br />
K2 in Form von MK-7 verwendet:<br />
1 mg täglich (12).<br />
Starker natürlicher Schutz<br />
Wenn wir also davon ausgehen können,<br />
dass die klinische Validierung der<br />
Schlüssel zur Bestätigung der Wirksamkeit<br />
eines Inhaltsstoffes ist, dann ist<br />
MenaQ7 ® mit seinen mehr als 22 veröffentlichten<br />
klinischen Studien am Menschen<br />
als ein starker Anwärter auf das<br />
beste Vitamin K2 in Form von MK-7 auf<br />
dem Markt anzusehen.<br />
Wo besteht also noch Verbesserungspotenzial?<br />
(erinnern Sie sich an die Liste mit Fragen<br />
am Anfang dieses Artikels?). Eines der<br />
Themen, das immer wieder auftauchte,<br />
war die Beständigkeit, vor allem, wenn<br />
die Marken-Hersteller komplexere Formulierungen<br />
entwickelten.<br />
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Vitamin<br />
K2 eine einzigartige Position als Nährstoff<br />
einnimmt, der am besten zusammen<br />
mit anderen wichtigen Nährstoffen wie<br />
Vitamin D und Mineralien wie Kalzium<br />
wirkt. Zu diesem Zweck sind Knochenkomplexe<br />
und Herz-unterstützende<br />
Kombinationspräparate sehr gefragt, da<br />
die Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
auf ein gesundes Altern bedacht sind.<br />
Gleichzeitig ist es paradox, dass Nährstoffe,<br />
die in unserem Körper in einem<br />
so feinen Gleichgewicht arbeiten, eine<br />
Herausforderung darstellen, wenn sie<br />
in einem Nahrungsergänzungsmittel<br />
kombiniert werden. Vitamin K2 ist, wie<br />
viele andere aktive Nährstoffe auch, in<br />
bestimmten Umgebungen empfindlich.<br />
Feuchtigkeit und Mineralsalze sind<br />
kritische Variablen für den Abbau von<br />
Vitamin K2, was den Bedarf an speziellen<br />
Vitamin-K2-Lösungen erhöht. Zur<br />
Gewährleistung der Beständigkeit der<br />
Menachinon-Inhaltsstoffe bei Anwendungen<br />
aller Art müssen die K2-Inhaltsstoffe<br />
durch innovative Technologien<br />
verfügbar gemacht werden.<br />
Ab sofort werden die klinisch erwiesenen<br />
Vorteile von MenaQ7 ® mit dem allerneuesten<br />
Vitamin-K2-Schutz kombiniert,<br />
und zwar mit einer innovativen, preisgekrönten<br />
Clean-Label-Technologie: der<br />
Vitamin-K2-Matrix von Gnosis by Lesaffre.<br />
Im Vergleich zu mikroverkapselten<br />
Alternativen auf dem Markt ermöglicht<br />
die Matrix-Technologie einen natürlichen<br />
Schutz mit nur sehr wenigen Inhaltsstoffen,<br />
ohne Zusatzstoffe und ohne Beschichtung.<br />
Diese Eigenschaften sind in<br />
der Branche einzigartig und bieten einen<br />
Mehrwert, der sich von bisherigen Standards<br />
abhebt.<br />
Darüber hinaus zeigen unsere im Laufe<br />
von 24 Monaten gewonnenen Daten zur<br />
Beständigkeit, dass die Vitamin-K2-Matrix<br />
von Gnosis by Lesaffre im Vergleich<br />
zu dem heute auf dem Markt angebotenen<br />
mikroverkapselten synthetischen<br />
Vitamin K2 in Form von MK-7 gleichwertig<br />
oder noch beständiger ist.<br />
Der Stabilitätstest mit der Vitamin-K2-<br />
Matrix wurde in binären Mineralstoffmischungen<br />
durchgeführt, dem ultimativen<br />
Belastungstest bei der Kontrolle der Vitamin-K2-Beständigkeit<br />
in Mineralstoffkombinationen.<br />
Die Ergebnisse wurden<br />
zu Vergleichszwecken mit einem mikroverkapselten<br />
synthetischen Vitamin K2<br />
verglichen, das die gleichen Mineralien<br />
enthält.<br />
Beide wurden sowohl unter Umgebungsbedingungen<br />
bei 25 Grad Celsius als<br />
auch unter erschwerten Bedingungen bei<br />
40 Grad Celsius getestet.<br />
Die Ergebnisse sprechen für sich: Die<br />
Vitamin-K2-Matrix ist die beste Wahl,<br />
wenn es darum geht, Vitamin K2 in Mineralien<br />
in Produkten zu formulieren, die<br />
die Knochen- und die Herzgesundheit<br />
Gnosis by Lesaffre hat sich bei seinen<br />
Endproduktpartnern umgehört, mit welchen<br />
Problemen sie zu kämpfen haben<br />
56
Vitamine<br />
fördern, und gleichzeitig die Gewissheit<br />
zu haben, dass die Formulierungen<br />
rein natürlich sind und der Clean-Label-<br />
Philosophie entsprechen.<br />
Die Besonderheiten<br />
Neben der gewährleisteten Beständigkeit<br />
erfüllt die MenaQ7 ® -Matrix auch<br />
noch andere Aspekte, die für die Hersteller<br />
von Bedeutung sind, nämlich Clean-<br />
Labelling und eine schnelle Markteinführung.<br />
Die Matrix-Technologie kommt ohne<br />
Beschichtung, ohne Zusatzstoffe und<br />
ohne zusätzliche Inhaltsstoffe aus. Die<br />
Inhaltsstoffe beschränken sich auf das<br />
aktive Molekül und einen Trägerstoff.<br />
Hersteller, die die MenaQ7 ® -Matrix verwenden,<br />
müssen sich keine Gedanken<br />
über zusätzliche Inhaltsstoffe machen –<br />
die Etiketten sind eindeutig und klar und<br />
verdeutlichen, dass es sich um ein naturnahes<br />
Produkt handelt.<br />
Die Technologie unterstützt Nahrungsergänzungsmittel<br />
in traditionellen Darreichungsformen<br />
wie Tabletten und<br />
Kapseln, die Vitamin K2 mit komplexen<br />
Mineralien kombinieren, und fördert<br />
gleichzeitig die Verbreitung von Vitamin<br />
K2 in neuen Darreichungsformen, zum<br />
Beispiel in trinkfertigen Anwendungen<br />
wie Protein- oder Milchpulvern.<br />
Im Wesentlichen verfügt die MenaQ7 ® -<br />
Matrix über eine einzigartige Vielseitigkeit<br />
bei der Formulierung. Sie bietet<br />
eine größere Homogenität des Pulvers,<br />
wodurch es einfacher zu handhaben und<br />
zu formulieren ist. Und ganz gleich, ob<br />
bei der Entwicklung von Produkten, die<br />
auf synergistischen Kombinationen oder<br />
innovativen komplexen Formulierungen<br />
basieren, oder ob es sich um ein traditionelles<br />
Format oder eine Formulierung<br />
handelt, die eine spezielle Darreichungsform<br />
erfordert – die Matrix erleichtert die<br />
Einbindung von Vitamin K2 in Form von<br />
MenaQ7 ® ungemein. Im Mittelpunkt des<br />
Clean Labelling steht die Forderung nach<br />
der Verwendung von Stoffen mit echten<br />
ernährungsphysiologischen Vorteilen,<br />
die so naturnah wie möglich sind, wie<br />
z.B. Stoffe aus natürlichen Quellen, und<br />
nach dem Verzicht auf stark verarbeitete<br />
Stoffe, z. B. aus genetisch veränderten<br />
Organismen oder chemischer Synthese.<br />
Und das ist es, was Markeninhaber mit<br />
der MenaQ7 ® -Matrix bekommen: ein<br />
beständiges und geschütztes, klinisch<br />
validiertes Vitamin K2, das sich leicht<br />
in einer Vielzahl von Darreichungsformen<br />
formulieren lässt und nur eine kurze<br />
Liste von Inhaltsstoffen auf dem Etikett<br />
erfordert.<br />
Was können sich Hersteller noch mehr<br />
wünschen?<br />
Referenzen:<br />
(1) Knapen MHJ, et al. Osteoporosis<br />
Int. 2013; 24 (9), 2499–2507.<br />
(2) van Summeren, et al. Br J Nutr.<br />
2009; 102(8): 1171-8.<br />
(3) Theuwissen E, et al. Food Funct.<br />
2014;5 (2), 229–234.<br />
(4) Ozdemir MA, et al. J. Pediatr. Hematol.<br />
Oncol.2013; 35 (8), 623–627.<br />
(5) Geleijnse JM, et al. J Nutr. 2004;<br />
134(11):3100-5.<br />
(6) Gast GC, et al. Nutr Metab Cardiovasc<br />
Dis. 2009; 19:504-10.<br />
(7) Knapen MHJ, et al. Throm Haemost.<br />
2015; 113(5): 1135-1144.<br />
(8) Vermeer C and Vik H. Vascul<br />
Dis Ther. 2020; 5: DOI: 10.15761/<br />
VDT.1000179.<br />
(9) Petsophonsakul P, et al. Arterioscler<br />
Thromb Vasc Biol. 2019; 39:00-00.<br />
(10) Wei FF, et al. J Am Heart Assoc.<br />
2019; 8(7): e011960.<br />
(11) Vossen LM, Schurgers LJ, et al.<br />
Nutrients. 2019; 7(11): 8905–8915.<br />
(12) https://clinicaltrials.gov/ct2/show/<br />
NCT04900610?term=peritoneal&cond<br />
=vitamin+k&draw=2&rank=1<br />
Die MenaQ7 ® -Matrix von Gnosis by<br />
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April <strong>2023</strong><br />
57
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aktiven Erwachsenen, die sich intensiv sportlich betätigen, bis hin zu<br />
Menschen, die versuchen, ihre Mobilität im Alter zu erhalten.<br />
Kollagen ist nicht gleich Kollagen<br />
UC-II ® nicht denaturiertes Typ-II-Kollagen verbessert<br />
nachweislich die Flexibilität und den Bewegungsumfang<br />
der Gelenke - und das alles in einer praktischen, leicht zu<br />
schluckenden, einmal täglichen Dosis von 40 mg.<br />
Für weitere Informationen: Rufen Sie +33 3 89 20 57 25 an, senden Sie<br />
eine E-Mail an solutions.emea@lonza.com oder wenden Sie sich an Ihren<br />
Lonza Capsules & Health Ingredients-Vertreter.<br />
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