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RegionalSport 25.05.2023

Das Sportmagazin im Norden

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www.regionalsport.net | facebook.de/regionalsport.net | 25. Mai 2023 | 28. Jahrgang Nr. 20 / 2023<br />

REGIONAL<br />

Jeden<br />

Donnerstag<br />

neu!<br />

Das Sportmagazin im Norden<br />

Fotos: pin / Ruhnke<br />

Tim Walter und der HSV:<br />

Relegation<br />

oder Aufstieg?<br />

+ Interview mit Bernd Wehmeyer<br />

SV Merkur Hademarschen<br />

feiert den<br />

Verbandsliga-Aufstieg<br />

Hohenwestedt feiert den<br />

Aufstieg<br />

in die Oberliga<br />

+ Interview mit Sebastian Barth<br />

Nach dem Sieg in Kiel:<br />

Knackt St. Pauli den<br />

Zweitligarekord?<br />

+++ Fix: Hauke Wahl wechselt ans Millerntor<br />

Die Kieler Störche lassen<br />

Fin Bartels hochleben<br />

RL: Endspiel für Phönix +++ Kilia will<br />

Knackt St. Pauli den<br />

Zweitligarekord?<br />

FC Kilia<br />

feiert<br />

Meisterschaft<br />

in der<br />

Flens-Oberliga<br />

Abschiedsstimmung im Storchennest<br />

+++ Saisonausklang in Hannover<br />

GROSSES schaffen<br />

Die Kieler Störche lassen<br />

Fin Bartels hochleben<br />

FC Kilia<br />

feiert<br />

Meisterschaft


2. Bundesliga<br />

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EINWURF<br />

Der HSV sollte sich gedanklich<br />

mit der Relegation beschäftigen<br />

Natürlich war der HSV-Sieg gegen Greuther<br />

Fürth wichtig, aber die ganz große Euphorie<br />

wollte am Samstagabend im Volksparkstadion<br />

nicht aufkommen. Keine Frage, die Fans feierten die drei Punkte,<br />

aber den meisten Beteiligten war klar: Vermutlich wird es am Ende<br />

“nur“ für die Relegation reichen.<br />

Der 1.FC Heidenheim hatte nämlich am Nachmittag seine Nerven<br />

in den Griff bekommen und den SV Sandhausen mit 1:0 geschlagen.<br />

FCH-Coach Frank Schmidt steht nun vor dem ganz großen<br />

Wurf. Voraussetzung ist allerdings ein Sieg bei den bereits abgestiegenen<br />

Regensburgern. Der HSV muss also am Sonntagnachmittag<br />

ins Jahnstadion schauen und seine “Hausaufgaben“ beim SV Sandhausen<br />

machen. Realistisch scheint eine erneute Relegation – dieses<br />

Mal wiederholt sich aber Geschichte nicht, denn Hertha BSC<br />

ist bereits abgestiegen. Aber Vorsicht: Mit Schalke 04, VfL Bochum,<br />

VfB Stuttgart oder gar Augsburg könnten äußerst schwere Gegner<br />

warten.<br />

Klar ist aber auch: Der Fußball ist dafür bekannt, die kuriosesten<br />

Geschichten bereitzuhalten. Freuen wir uns also auf das Wochenende<br />

der Entscheidungen.<br />

Bei Holstein Kiel sind auch Entscheidungen gefallen. 12 Spieler<br />

wurden beim letzten Heimspiel gegen St. Pauli verabschiedet. Darunter<br />

so verdiente Kräfte wie Hauke Wahl, Fin Bartels, Alexander<br />

Mühling, Fabian Reese oder auch Simon Lorenz, um nur einige zu<br />

nennen. Solch ein Umbruch hat es an der Förde lange nicht gegeben<br />

und die Frage darf gestattet sein: Geht dieser Radikalumbruch<br />

am Ende gut?<br />

Sportchef Uwe Stöver gibt sich gewohnt unaufgeregt und verweist<br />

darauf, dass in den kommenden Wochen neue Spieler zur KSV<br />

wechseln, aber ob diese direkt in die großen Fußstapfen der Leistungsträger<br />

treten, ist zumindest fraglich. Darüber hinaus hält sich<br />

rund um die Störche ein Gerücht äußerst hartnäckig: Wird Marcel<br />

Rapp auch in der nächsten Saison Cheftrainer sein? Bei den Fans<br />

hat der Fußballlehrer durch viele blutleere Auftritte mächtig Kredit<br />

verspielt. Von den Verantwortlichen sind derzeit nur die “handelsüblichen<br />

Floskeln“ zu hören. Rund um Holstein Kiel stehen äußerst<br />

interessante Wochen mit vielen offenen Fragen an.<br />

Ihr<br />

Frank Sorgatz<br />

Saisonfinale in der 2. Bundesliga – <strong>RegionalSport</strong> erklärt die möglichen Szenarien im Auf- und Abstiegskampf<br />

Spannung garantiert<br />

2 | Regionalsport<br />

Der letzte Spieltag der Saison<br />

2022/23 steht an und seit vergangenem<br />

Wochenende stehen<br />

drei Entscheidungen bereits<br />

fest: Der SV Sandhausen und<br />

Jahn Regensburg stehen als direkte<br />

Absteiger fest, während<br />

Darmstadt eine grandiose Saison<br />

mit der Bundesligarückkehr<br />

krönt. Weniger spannend<br />

ist das Saisonfinale dadurch<br />

nicht geworden, schließlich<br />

geht es am Sonntag auf sechs<br />

verschiedenen Plätzen hoch<br />

her.<br />

Das Fernduell um Platz 2 zwischen<br />

Heidenheim und dem<br />

HSV wird brisant, obwohl –<br />

oder gerade erst recht –beide<br />

bei den Absteigern ranmüssen.<br />

Der HSV fährt nach Sandhausen<br />

und muss gewinnen, um eine<br />

Chance auf die Bundesligarückkehr<br />

zu wahren. In der<br />

Hand hat es jedoch die Mannschaft<br />

von Trainer Frank<br />

Schmidt: Siegen ist der sicherste<br />

Weg in die Beletage, sollte<br />

der HSV nicht gewinnen ist<br />

Heidenheim aufgrund des Torverhältnisses<br />

auch bei einer eigenen<br />

Niederlage Zweiter.<br />

Beide Gegner werden sich anständig<br />

aus der Liga verabschieden<br />

und die Favoriten stolpern<br />

lassen wollen. Während Regensburg<br />

frühzeitig Tobias Werner<br />

als Geschäftsführer Sport<br />

freigestellt hat – Achim Beierlorzer<br />

soll nach Information<br />

der „Mittelbayerischen“ folgen<br />

-, kennt sich Sandhausen<br />

als Hamburger Stolperfalle<br />

aus. Heidenheim<br />

könnte mit einem Sieg auch<br />

noch Meister werden, sollte<br />

Darmstadt in Fürth verlieren.<br />

Währenddessen tobt am unteren<br />

Tabellenende ein Dreikampf<br />

und den direkten Klassenerhalt.<br />

Dank der schweren<br />

Aufgaben von Braunschweig<br />

(in Rostock) und Nürnberg (in<br />

Paderborn), hat Arminia Bielefeld<br />

mit einem Sieg in Magdeburg<br />

noch Hoffnung, den Relegationsrang<br />

16 zu verlassen.<br />

Aufgrund des besseren Torverhältnisses<br />

würde sich Bielefeld<br />

bereits bei Unentschieden der<br />

Konkurrenten vorbeischieben.<br />

Dann beginnen die Rechenspiele:<br />

Spielen – bei einem Sieg Bielefelds<br />

- Nürnberg und Braunschweig<br />

Unentschieden,<br />

muss<br />

Nürnberg in die Relegation.<br />

Auch wenn beide<br />

verlieren und Bielefeld<br />

gewinnt, ist die Mannschaft<br />

von Dieter Hecking der<br />

Leidtragende. Es sei denn,<br />

Braunschweig verliert mit drei<br />

Toren mehr Differenz als Nürnberg.<br />

Dann müssten die Löwen<br />

noch eine Extrarunde drehen.<br />

(Sebastian Nieden)<br />

Könnte am Sonntag seinen größten<br />

Triumph feiern: Frank Schmidt und der<br />

1.FC Heidenheim stehen vor dem<br />

Aufstieg in die Bundesliga. Foto: pin


St. Pauli<br />

St. Pauli will sich mit einem Heimsieg gegen den KSC verabschieden – Hauke Wahl wechselt ans Millerntor<br />

Nach dem geplatzten Aufstiegstraum:<br />

Knackt St. Pauli den Zweitligarekord?<br />

Die kühnsten Optimisten rund<br />

um den FC St. Pauli hatten<br />

noch bis zum Schluss gehofft<br />

und gezittert – aber am Samstagabend<br />

um kurz vor halb elf<br />

war der Traum von der 1.Bundesliga<br />

geplatzt.<br />

Der HSV siegte im Heimspiel<br />

gegen Greuther Fürth, so dass<br />

die Kiezkicker am letzten Spieltag<br />

keine Chance mehr haben,<br />

den Stadtrivalen von Platz 3 zu<br />

stoßen.<br />

Schade, dass die beeindruckende<br />

Rückrunde mit 13 Siegen<br />

nicht mit mehr als vermutlich<br />

Platz 4 und Lobeshymnen belohnt<br />

wurde. Der 4:3-Sieg in<br />

Kiel bot nochmals allerbeste<br />

Fußballunterhaltung und wenn<br />

die Braun-Weißen sich nicht<br />

selber durch die Gelb/Rote-Karte<br />

von Oladapo Afolayan geschwächt<br />

und am Ende die<br />

Ordnung verloren hätten, wäre<br />

der Erfolg auch noch deutlicher<br />

ausgefallen.<br />

So kann die Elf von Fabian Hürzeler<br />

aber im letzten Heimspiel<br />

mit einem Dreier den Zweitligarekord<br />

von 43 Punkten noch erreichen<br />

und sich mit stolz geschwellter<br />

Brust in die Sommerpause<br />

verabschieden. Für<br />

den gesperrten Afolayan dürfte<br />

der Australier Connor Metcalfe<br />

auf der rechten Offensivseite<br />

starten.<br />

St. Paulis Cheftrainer warnt<br />

aber: „Wir treten so auf wie immer<br />

und versuchen unser Spiel<br />

durchzubringen – dabei interessieren<br />

mich Rekorde wirklich<br />

nicht. Mit dem KSC kommt ein<br />

unangenehmer Gegner ans Millerntor,<br />

der sehr gut umschaltet<br />

und aktiv in der Mittelfeldraute<br />

spielt. Da gilt es sich gut drauf<br />

vorzubereiten.“<br />

*Der KSC reist bereits<br />

am Donnerstag nach<br />

Hamburg – Stammkräfte<br />

Gordon und Franke<br />

müssen ersetzt werden*<br />

Dabei fehlen den Badenern<br />

zwei wichtige Spieler mit einer<br />

Gelbsperre: Kapitän Jerome<br />

Gondorf und Abwehrkante<br />

Marcel Franke müssen am letzten<br />

Spieltag pausieren und<br />

könnten durch Leon Jensen<br />

sowie Christoph Kobald ersetzt<br />

werden. Kobald dürfte an<br />

der Seite von Routinier Daniel<br />

Gordon die Innenverteidigung<br />

bilden.<br />

Etwas überraschend<br />

reist der Tabellensiebte<br />

bereits am<br />

Donnerstag in<br />

die Hansestadt.<br />

Cheftrainer<br />

Christian<br />

Eichner<br />

erklärt:<br />

„Wir<br />

wollen<br />

am Ende der Saison<br />

noch etwas gemein-<br />

Verstärkung: Sportchef Andreas Bornemann ist froh, dass sich Hauke Wahl für den FC<br />

St. Pauli entschieden hat. Foto: FC St. Pauli<br />

sam unternehmen.<br />

Nach dem Rundenabschluss<br />

geht es<br />

aber nicht, denn<br />

wir haben Familienväter<br />

im Kader,<br />

die dann sofort in<br />

den Urlaub gehen.“<br />

Eichner geht die Partie am Millerntor<br />

aber seriös an und fügt<br />

an: „Ein Zweitligaspiel bei der<br />

besten Rückrundenmannschaft<br />

nehmen wir total ernst. Wir haben<br />

in Hamburg die gleichen<br />

Abläufe wie im Wildpark und<br />

werden täglich trainieren.“<br />

Beim FC St. Pauli hingegen laufen<br />

die Planungen für die neue<br />

Saison auf Hochtouren. Nach<br />

Philipp Treu vom SC Freiburg<br />

wurde am Dienstag Hauke Wahl<br />

von Holstein Kiel unter Vertrag<br />

genommen. Dem Vernehmen<br />

nach erhält der Innenverteidiger<br />

einen Kontrakt über drei<br />

Jahre und soll als Führungsspieler<br />

vorangehen. Sportchef<br />

Andreas Bornemann lobt den<br />

29-Jährigen: „Mit Hauke Wahl<br />

konnten wir einen Spieler verpflichten,<br />

der unserer Defensive<br />

weitere Stabilität verleihen<br />

wird. Er verfügt über eine unheimliche<br />

Erfahrung, kennt die<br />

Liga sehr gut und er passt mit<br />

seinen fußballerischen Fähigkeiten<br />

sehr gut zu unserer<br />

Spielidee.“ Hauke Wahl wird<br />

sich in der Abwehr einem großen<br />

Konkurrenzkampf stellen<br />

müssen. Mit Medic, Smith und<br />

Mets standen zuletzt drei sehr<br />

stabile Verteidiger auf dem<br />

Platz. Zudem wird David Nemeth<br />

nach seiner langwierigen<br />

Schambeinentzündung zur<br />

neuen Saison zurückerwartet.<br />

Nicht zu vergessen: Adam<br />

Dzwigala, der zuletzt bei seinen<br />

Einsätzen zu überzeugen wusste.<br />

Hauke Wahl kommt aber bei<br />

aller Konkurrenz mit dem Anspruch<br />

Stammspieler zu werden.<br />

Dieser führt aus: „Ich freue<br />

mich auf die neue Aufgabe<br />

beim FC St. Pauli und die Rückkehr<br />

in meine Heimatstadt<br />

Hamburg. Der Verein hat einen<br />

ambitionierten Weg eingeschlagen<br />

und ich möchte mit meinen<br />

Fähigkeiten dazu beitragen, die<br />

kommenden Jahre erfolgreich<br />

zu gestalten.“<br />

Hauke Wahl kommt, aber einige<br />

andere werden gehen und am<br />

Sonntagnachmittag verabschiedet.<br />

Leart Paqarada (zum 1.FC<br />

Köln), Franz Roggow(zur U23<br />

von Borussia Dortmund)und<br />

Igor Matanovic (zu Eintracht<br />

Frankfurt) werden den Club sicher<br />

verlassen. Vermutlich werden<br />

sich aber auch Dennis<br />

Smarsch, Luca Zander, Marcel<br />

Beifus, Christopher Avevor sowie<br />

Jannes Wieckhoff einer<br />

neuen Herauforderung stellen.<br />

(Frank Sorgatz)<br />

Vorschau: So., 28.05.2023 - 15:30 Uhr<br />

FC St. Pauli - Karlsruher SC<br />

So könnten sie spielen:<br />

St. Pauli: Vasilj - Medic, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel,<br />

Paqarada - Metcalfe, Daschner, Saad<br />

KSC: Gersbeck - Jung, Gordon, Kobald,, Brosinski - Jensen -<br />

Choi, Wanitzek - Nebel - Schleusener, Kaufmann<br />

Tipp: 3:1<br />

Regionalsport | 3


Hamburger SV<br />

Am 25. Mai 1983 verewigte<br />

sich die HSV-Mannschaft mit<br />

dem 1:0-Erfolg gegen Juventus<br />

Turin im Finale des Europapokals<br />

der Pokalsieger in der<br />

Fußballgeschichte. Einer der<br />

4 | Regionalsport<br />

Zum 40. Jubiläum: “83er-Held“ Bernd Wehmeyer im exklusiven Interview –<br />

Erinnerungen an den Triumph in Athen und Ausblick auf das Saisonfinale<br />

„Die Bundesliga möchte den HSV gerne wiedersehen“<br />

„Was der Sieg 40 Jahre<br />

später für einen<br />

Stellenwert haben<br />

würde, konnten wir<br />

nicht erahnen”<br />

Optimistisch: Bernd Wehmeyer ist<br />

davon überzeugt, dass "sein HSV"<br />

nächste Saison erstklassig spielt.<br />

Foto: Gettschat<br />

Helden von Athen: Bernd Wehmeyer<br />

(70). Zum 40. Jubiläum<br />

hat <strong>RegionalSport</strong> mit dem<br />

heutigen Vizepräsidenten des<br />

HSV e.V. gesprochen.<br />

Würden Sie den Triumph 1983<br />

in Athen als größten Erfolg in<br />

der Vereinsgeschichte des<br />

HSV wahrnehmen?<br />

Bernd Wehmeyer: Ja, auf jeden<br />

Fall. Das ist die wichtigste und<br />

größte Vereinstrophäe, die der<br />

HSV in seiner langen Geschichte<br />

errungen hat. Obwohl wir in<br />

der Zeit auf nationaler Ebene<br />

drei Meisterschaften geholt haben<br />

und dreimal Vizemeister<br />

wurden, war der Sieg im Europapokal<br />

der größte Erfolg.<br />

Welche Tragweite hatte der<br />

Sieg für den Verein und das<br />

Umfeld?<br />

Bernd Wehmeyer: Der Erfolg in<br />

Athen hat den Club europaweit<br />

und vielleicht sogar weltweit<br />

noch bekannter gemacht, der<br />

HSV war auf der internationalen<br />

Bühne ein großer Name. In<br />

den Jahren zuvor hatten wir<br />

zwei Finals leider verloren, deswegen<br />

wollten wir als Spieler<br />

unbedingt den Pott holen - und<br />

genau so sind wir angetreten.<br />

Als wir den Pokal hochgereckt<br />

haben, konnte man nicht erahnen,<br />

was der Sieg in 40 Jahren<br />

noch für einen Stellenwert haben<br />

würde.<br />

Sie sind mit Felix Magath und<br />

Manfred Kaltz für die NDR-<br />

Doku „Die HSV-Helden von<br />

Athen“ erneut nach Griechenland<br />

gereist. Welche Erinnerungen<br />

sind bei Ihnen wachgeworden?<br />

Bernd Wehmeyer: Viele. Wir<br />

sind zum Beispiel noch einmal<br />

an den Ort des ominösen Spazierganges<br />

am Morgen des<br />

Spieltages gefahren und haben<br />

den Golfplatz besucht. Auch<br />

das Stadion erneut zu betreten,<br />

hat einem Gänsehaut bereitet.<br />

Das Beeindruckendste war allerdings,<br />

dass dieses Spiel von<br />

vor 40 Jahren noch immer im<br />

Bewusstsein der Einheimischen<br />

ist. Wir waren in der Altstadt<br />

essen und kamen mit den Angestellten<br />

ins Gespräch. Als sie<br />

hörten, dass wir aus Hamburg<br />

kommen, sprachen sie sofort<br />

über das Finale und wie aus der<br />

Pistole geschossen kamen Namen<br />

wie Magath, Hrubesch<br />

oder Kaltz. Sie haben uns auch<br />

nicht erkannt, sondern wussten<br />

nur, dass wir aus Hamburg<br />

kommen. Als sie das dann realisiert<br />

haben, holten sie aufgeregt<br />

ihre Handys. Manche waren<br />

damals sogar im Stadion.<br />

Zu erleben, wie das verinnerlicht<br />

wurde, war unglaublich.<br />

Unser Finalgegner Juventus Turin,<br />

der damals das Nonplusultra<br />

des Vereinsfußballs war, hat<br />

sicherlich auch dazu beigetragen.<br />

Doch die Sympathien der<br />

Griechen lagen bei uns.<br />

Die ”83er-Mannschaft” wurde<br />

vergangenen Sonnabend vor<br />

der Partie gegen Fürth im Stadion<br />

geehrt. Wie war da die<br />

Stimmung untereinander?<br />

Bernd Wehmeyer: Hervorragend,<br />

besser geht es nicht. Alle,<br />

die vor Ort waren, haben das<br />

sehr genossen. Wir haben auch<br />

nach dem Spiel noch lange im<br />

Stadion zusammengesessen,<br />

bis wir uns an die Bar ins Hotel<br />

Grand Elysée begeben haben.<br />

Alle haben sich über das Wiedersehen<br />

gefreut: Wir sind geschlossen<br />

bis spät in die Nacht<br />

geblieben und haben über alte<br />

Zeiten geplaudert.<br />

„Ich ging nicht davon<br />

aus, den Rest meines<br />

Lebens in Hamburg<br />

zu verbringen”<br />

Sie sind dem HSV jahrzehntelang<br />

verbunden, wie kam es<br />

dazu?<br />

Bernd Wehmeyer: Als ich 1978<br />

nach Hamburg gekommen bin,<br />

ging ich ehrlicherweise nicht<br />

davon aus, hier den Rest meines<br />

Lebens zu verbringen. Das<br />

hat sich dann nach und nach<br />

ergeben, in Hamburg zu leben<br />

ist auch einfach schön. Als<br />

Fußballer ist die Leidenschaft<br />

auch nach dem Karriereende<br />

ungebrochen. Und wenn Uwe<br />

Seeler (damaliger HSV-Präsident,<br />

Anm. d. Red.) einem den<br />

Job als Sportdirektor anbietet,<br />

dann ist es eine große Ehre, die<br />

man nicht ablehnen kann.<br />

Inzwischen sind Sie Vizepräsident<br />

des HSV e.V., welche Aufgaben<br />

beinhaltet diese Position?<br />

Bernd Wehmeyer: Dieser Posten<br />

war in meiner Lebensplanung<br />

nicht unbedingt eingeplant.<br />

Als Marcell Jansen anfragte,<br />

war mein erster Gedanke:<br />

„Mensch Marcell, such dir<br />

was Jüngeres“ (lacht). Im Nachhinein<br />

betrachtet, macht es sehr<br />

viel Spaß. Der HSV ist ein gro-


Hamburger SV<br />

ßer Verein mit hoffentlich bald<br />

100.000 Mitgliedern und mehr<br />

als 30 Sportarten. Als gewählter<br />

Vizepräsident des e.V. vertrete<br />

ich alle Mitglieder und Abteilungen<br />

und übernehme für sie<br />

die Verantwortung. Ich arbeite<br />

mit den verschiedensten Gremien<br />

zusammen und konnte<br />

den Verein von Innen heraus<br />

noch einmal ganz anders kennenlernen.<br />

Der HSV ist nicht<br />

nur Fußball, sondern sehr vielfältig.<br />

Dafür setzen wir uns<br />

auch ein und arbeiten an Inklusionsprojekten<br />

und sozialen<br />

Themen, um diesem Anspruch<br />

gerecht zu werden.<br />

Blutet einem als Europapokalsieger<br />

das Herz, wenn der eigene<br />

Club in der zweiten Liga<br />

spielt?<br />

Bernd Wehmeyer: Natürlich<br />

möchte man so schnell es geht<br />

wieder in die Erste Liga. Der<br />

HSV, mit der Stadt und der Fankultur<br />

im Rücken, muss alles<br />

daransetzen, damit dies gelingt.<br />

Und ich bin mir sicher, dass<br />

auch die Bundesliga den HSV<br />

gerne wiedersehen möchte.<br />

Welche Stärken hat das Team<br />

von Trainer Tim Walter, um im<br />

Aufstiegsrennen erfolgreich<br />

zu sein?<br />

Bernd Wehmeyer: Die mannschaftliche<br />

Geschlossenheit<br />

und der Zusammenhalt sind<br />

ein großer Pluspunkt. Dazu<br />

zählt auch das gesamte Team<br />

um das Team. Die Mannschaft<br />

hat in der vergangenen Saison<br />

Erfahrung gesammelt und<br />

kennt die Situation, wenn es zu<br />

einer Relegation kommen sollte.<br />

Aktuell besteht weiterhin der<br />

Funken Hoffnung, dass wir den<br />

zweiten Platz erreichen. Unsere<br />

Anhänger werden die Mannschaft<br />

von der ersten bis zur<br />

letzten Sekunde maximal unterstützen.<br />

Felix Magath hat im NDR-<br />

Sportclub den direkten Aufstieg<br />

prognostiziert, können<br />

Sie ihm da zustimmen?<br />

Bernd Wehmeyer: Natürlich<br />

kann ich ihm da zustimmen<br />

(lacht). Es besteht die theoretische<br />

Möglichkeit, wir sollten<br />

uns aber auf unser Spiel fokussieren<br />

und alles dafür tun, um<br />

in Sandhausen drei Punkte zu<br />

holen. Das können wir beeinflussen,<br />

jedoch nicht, was Heidenheim<br />

in Regensburg tut.<br />

Sollten sie nur unentschieden<br />

spielen, wollen wir da sein.<br />

Selbst wenn es am Ende nicht<br />

reicht, gibt es ein gutes Gefühl<br />

und Selbstvertrauen für die Relegation.<br />

Die Relegation steht immer<br />

wieder in der öffentlichen Debatte<br />

und damit Forderungen,<br />

diese aus Fairnessgründen abzuschaffen.<br />

Wie stehen Sie dazu?<br />

Bernd Wehmeyer: Die Relegation<br />

erhöht die Spannung. Natürlich<br />

ist der Bundesligist immer<br />

der Favorit, aber in der Situation<br />

begegnet man sich<br />

sportlich auf Augenhöhe. Diese<br />

Konstellation bietet sowohl für<br />

den Erst- als auch Zweitligisten<br />

eine Chance aufzusteigen oder<br />

die Klasse zu halten.<br />

(Sebastian Nieden)<br />

Vor dem Saisonfinale in Sandhausen: HSV gibt sich kämpferisch<br />

„Wir glauben dran“<br />

Der HSV hat beim 2:1-Sieg gegen<br />

Greuther Fürth seine<br />

Pflicht erfüllt und die Chance<br />

auf den direkten Aufstieg gewahrt.<br />

Allen im Volkspark ist<br />

bewusst, dass man auf Regensburger<br />

Schützenhilfe hoffen<br />

muss, um eine erneute Relegation<br />

zu vermeiden.<br />

„Durch die<br />

Tabellenkonstellation<br />

müssen wir auch auf Heidenheim<br />

gucken“, erklärt Daniel<br />

Heuer Fernandes und schiebt<br />

hinterher: „Wir werden aber<br />

selbst Vollgas geben und auf<br />

Sieg spielen.<br />

Dann<br />

schauen<br />

wir, wofür<br />

es reicht.“<br />

Wie auch<br />

gegen<br />

Fürth will der HSV leidenschaftlich<br />

auftreten. „Man hat<br />

gespürt, dass wir unter Druck<br />

liegen, aber ebenso, dass wir es<br />

angenommen haben und unbedingt<br />

gewinnen wollten“, ist<br />

sich Meffert sicher.<br />

Den Pflichterfolg beim Tabellenletzten<br />

und künftigen Drittligisten<br />

Sandhausen einzufahren,<br />

wird schwer genug. Mit Bakery<br />

Jatta (Gelb-Rot) und Ludovit<br />

Reis (5. Gelbe Karte) fehlen<br />

zwei essenzielle Spieler im Saisonfinale.<br />

Trotzdem schickt<br />

Jonas Meffert eine Kampfansage<br />

in Richtung Heidenheim:<br />

„Wir haben überhaupt<br />

nichts zu verlieren,<br />

Heidenheim kann plötzlich<br />

wieder alles verlieren.<br />

Ich bin gespannt,<br />

wie die damit umgehen.“<br />

Auch der SV Sandhausen tritt<br />

arg dezimiert an. Die Stammspieler<br />

Erik Zenga, Alexander<br />

Esswein und Ahmed Kutucu<br />

fehlen alle gelbgesperrt. Ob die<br />

Moral nach der 1:0-Niederlage<br />

in Heidenheim und dem besiegelten<br />

Abstieg gelitten hat, wird<br />

sich zeigen. Im vorerst letzten<br />

Zweitligaheimspiel könnte<br />

auch eine „Jetzt erst recht“-<br />

Mentalität entstanden sein, die<br />

dem HSV die direkten Aufstiegsträume<br />

vermiest. Kapitän<br />

Sebastian Schonlau will von<br />

den Gedankenspielen um das<br />

Fernduell nichts wissen: „Unser<br />

Fokus liegt auf Sandhausen<br />

und wir glauben dran!“<br />

(Sebastian Nieden)<br />

Jubel: Torschütze Miro Muheim und Sonny Kittel freuen sich über den<br />

Heimsieg gegen Fürth.<br />

Foto: Ruhnke<br />

Vorschau: So., 28.05.2023 – 15:30 Uhr<br />

SV Sandhausen – Hamburger SV<br />

So könnten sie spielen:<br />

SVS: Drewes – Dumic, Zhirov, Diakhite – Framberger, El-Zein,<br />

Mehlem, Okoroji – Bachmann – Ademi, C. Kinsombi<br />

HSV: Heuer Fernandes – Heyer, David, Schonlau, Muheim –<br />

Meffert – Suhonen, Bénes – Kittel, Glatzel, Dompé<br />

Tipp: 1:3<br />

Regionalsport | 5


Holstein Kiel<br />

Abschiedsstimmung im Storchennest<br />

Das Präsidium der KSV verabschiedete<br />

vor dem Spiel gegen St.<br />

Pauli im Holstein-Stadion Mikkel<br />

Kirkeskov, Fin Bartels, Hauke<br />

Wahl, Stefan Thesker, Alexander<br />

Mühling, ALeksandar Ignjovski,<br />

Simon Lorenz, Fabian Reese, Julian<br />

Korb, Marvin Obuz und Robin<br />

Himmelmann. Hintere Reihe das<br />

Holstein-Präsidium (von links):<br />

Wolfgang Schwenke, Steffen<br />

Schneekloth und Uwe Stöver.<br />

Mikkel Kirkeskov (2)<br />

Im Januar 2021 feierte der zweifache<br />

dänische Nationalspieler<br />

Mikkel Kirkeskov sein Debüt<br />

im Zweitliga-Trikot der Störche.<br />

Insgesamt lief der 31-Jährige<br />

45 Mal im Bundesliga-Unterhaus<br />

für die KSV auf. Dynamik<br />

und Power prägten das Spiel<br />

des körperlich starken Linksverteidigers.<br />

Stefan Thesker (5)<br />

Fünf Jahre lang stand Innenverteidiger<br />

Stefan Thesker, der<br />

2018 von der SpVgg Greuther<br />

Fürth ins Storchennest wechselte,<br />

für Holstein seinen Mann<br />

und erzielte in seinen 87 Zweitliga-Spielen<br />

für unsere KSV<br />

zwei Tore. Auch beim 8:7-Pokaltriumph<br />

gegen Bayern München<br />

im Januar 2021 stand er<br />

auf dem Rasen.<br />

Fabian Reese (11)<br />

Fabian Reese war die personifizierte<br />

Einsatzbereitschaft und<br />

Identifikation. So fest verwurzelt,<br />

wie er in Kiel ist, war Fabian<br />

Reese auch immer fester<br />

Anker im Team der Störche.<br />

Nach 108 Zweitliga-Einsätzen<br />

und acht Toren wird der Außenstürmer<br />

ab Sommer die Zuschauer<br />

im Berliner Olympiastadion<br />

begeistern.<br />

Simon Lorenz (19)<br />

Simon Lorenz bleibt nicht<br />

nur aufgrund seines<br />

entscheidenden Elfmeters<br />

im DFB-Pokal-<br />

Achtelfinale gegen Darmstadt<br />

98 am 2. Februar 2021 in Erinnerung.<br />

Der Ex-Bochumer absolvierte<br />

67 Zweitliga-Einsätze<br />

(3 Tore) für die KSV Holstein<br />

und zeigte sich stets als nervenstarker<br />

und zuverlässiger Verteidiger.<br />

Aleksandar<br />

Ignjovski (22)<br />

Mit der Erfahrung von sieben<br />

Erstliga-Jahren heuerte Mittelfeldspieler<br />

Aleksandar Ignjovski<br />

im Sommer 2019 bei den<br />

Störchen an und stand seitdem<br />

in 45 Zweitligabegegnungen für<br />

Holstein auf dem Rasen. Der<br />

quirlige Serbe überzeugte stets<br />

mit seiner Zweikampfstärke<br />

und seinem stabilen Aufbauspiel.<br />

Pech im letzten Spiel: Eigentor Kirkeskov gegen St. Pauli - Keeper<br />

Dähne machtlos<br />

Fabian Reese zieht es nach<br />

Berlin<br />

6 | Regionalsport


Holstein Kiel<br />

Alexander Mühling (8)<br />

Zweitliga-Aufstieg 2017, Relegation<br />

2018 und 2021 sowie<br />

Einzug in das DFB-Pokal-<br />

Halbfinale 2021 - kein KSV-<br />

Spieler war in den letzten<br />

sechs Jahrzehnten erfolgreicher<br />

als Mühling. Er<br />

geht als Holsteins Zweitliga-Rekordspieler<br />

(182<br />

Einsätze) und Rekordtorschütze<br />

(38 Treffer).<br />

Julian Korb (23)<br />

Denkt man an<br />

Julian Korb,<br />

dann dürften<br />

sich viele vor<br />

allem an seinen Siegtreffer<br />

am 29. April<br />

2022 im Bremer<br />

Weserstadion erinnern.<br />

Der mit viel<br />

Erstliga-Erfahrung<br />

ausgestattete Verteidiger trug in<br />

33 Zweitliga-Spielen das Holstein-Trikot<br />

und beackerte dabei<br />

energisch die rechte Außenbahn.<br />

Nach zwei Jahren an der<br />

Förde bricht der gebürtige Essener<br />

seine Zelte in Kiel ab.<br />

Der letzte Auftritt vom -<br />

Holsteins Zweitliga-Rekordspieler<br />

Alexander Mühling.<br />

Hauke Wahl (24)<br />

Am 20. Juli 2013 trug Wahl<br />

beim Drittliga-Auswärtsspiel in<br />

Rostock als 19-Jähriger erstmals<br />

die blau-weiß-roten Farben und<br />

stieg bis heute mit insgesamt<br />

210 Punktspieleinsätzen (7 Tore)<br />

in den illustren Club der<br />

200er auf. Spätestens als er<br />

2019 zum Kapitän gewählt wurde,<br />

avancierte „Haui“ zu einem<br />

der wichtigsten Führungsspieler.<br />

Sein Kopfballtor zum späten<br />

Ausgleich im DFB-Pokal gegen<br />

den FC Bayern München<br />

war die markanteste seiner<br />

zahlreichen Großtaten im Holstein-Trikot.<br />

Marvin Obuz (30)<br />

Der junge, einundzwanzigjährige<br />

Flügelspieler<br />

sollte<br />

sich an der Ostseeküste<br />

weiterentwickeln<br />

und<br />

brachte es insgesamt<br />

auf zehn<br />

Zweitliga-Einsätze<br />

und ein DFB-Pokal-Spiel<br />

für die<br />

Störche. Spielpraxis<br />

sammelte er auch immer<br />

wieder in unserer<br />

Regionalliga-<br />

Mannschaft. Nach<br />

einem Jahr endet<br />

nun seine Leihe.<br />

Fin Bartels (31)<br />

Schon als junges Talent sorgte<br />

Bartels aufgrund seiner außergewöhnlichen<br />

Qualitäten für<br />

Aufsehen und war schon als 18-<br />

Jähriger der absolute Liebling<br />

der Fans. Nach dem Regionalliga-Abstieg<br />

der KSV im Sommer<br />

2007 begann seine große Zeit<br />

im Trikot von Hansa Rostock,<br />

dem FC St. Pauli und Werder<br />

Bremen. Der bodenständige Fin<br />

Bartels erfüllte sich mit der<br />

Rückkehr ins Storchennest<br />

2020 einen lang gehegten<br />

Traum und hätte seine Karriere<br />

in der Saison 2020/21 mit dem<br />

Erstliga-Aufstieg der KSV beinahe<br />

noch gekrönt. Mit den 77<br />

Zweitliga-Spielen (18 Tore) im<br />

Holstein-Trikot machte Fin Bartels<br />

den Kieler Fans am Ende<br />

seiner erfolgreichen Karriere<br />

das schönste Abschiedsgeschenk.<br />

Die Kieler Störche lassen Fin Bartels zum Abschied hochleben<br />

Robin Himmelmann (35)<br />

Mit Robin Himmelmann konnte<br />

die KSV im Frühjahr die verletzungsbedingte<br />

Problematik im<br />

KSV-Tor auf Anhieb entschärfen.<br />

Neunmal war er für Kiel<br />

ein sicherer Rückhalt. Der Routinier,<br />

der vor seinem Kurzengagement<br />

an der Förde 179 Mal<br />

das Zweitliga-Tor des FC St.<br />

Pauli hütete, wird bei den Kieler<br />

Fans sicherlich in guter Erinnerung<br />

bleiben.<br />

(RS)<br />

Fotos: pin<br />

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Verlagsleitung: Sascha Hoppe<br />

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Redaktion: Oliver Ollrogge, Dietmar<br />

Freitag, Frank Sorgatz , Sebastian<br />

Nieden, Jan Kirschner, Hanno Bode,<br />

Norbert Gettschat, Michael Böhm,<br />

Claus Bergmann, Stefan Knauß,<br />

Marcus Sellhorn, Peter Böhmer,<br />

Mirko Schneider, David Schmiedhold,<br />

Olaf Wegerich,<br />

Patrick Nawe (Fotos)<br />

Verlagsanschrift: Altstädter Markt 1-3,<br />

24768 Rendsburg, Tel. 04331-4405189<br />

E-Mail: info@regionalsportverlag.de<br />

www.regionalsport.net<br />

Herstellung: Druckerei Lohmeier, Eckernförde<br />

Der Verlag haftet nicht für unverlangt<br />

eingesandte Texte, Manus kripte und Fotos.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und<br />

Internet sowie Vervielfältigungen benötigen die<br />

vorherige Zustim mung des Verlages.<br />

Regionalsport | 7


Holstein Kiel<br />

Saisonausklang in Hannover<br />

Holsteins Trainer Marcel Rapp bei der Heimniederlage<br />

im Nordderby gegen St Pauli. Foto: pin<br />

Am Sonntag um 15.30 Uhr<br />

steigt für die KSV Holstein in<br />

Hannover das 34. Spiel einer<br />

turbulenten, problembehafteten<br />

und insgesamt enttäuschenden<br />

Saison.<br />

Die Störche konnten den eigenen<br />

Erwartungen nur selten<br />

entsprechen, in der Rückrunde<br />

wurde die KSV sogar neben Tabellenschlusslicht<br />

Sandhausen<br />

zur Schießbude der Liga. Für einen<br />

einigermaßen versöhnlichen<br />

Abschluss muss bei den<br />

Roten ein Sieg her, um vielleicht<br />

doch noch den Sprung<br />

auf einen einstelligen Tabellenplatz<br />

zu schaffen. Zweifel indes<br />

sind berechtigt.<br />

Das Spiel gegen St. Pauli am<br />

vergangenen Wochenende offenbarte<br />

streckenweise Auflösungserscheinungen<br />

bei der<br />

Rapp-Elf. Größerer Unmut der<br />

Zuschauer konnte nur aufgrund<br />

der stimmungsvollen Verabschiedung<br />

der vier langjährigen<br />

Leistungsträger Fabian Reese<br />

(Hertha BSC), Hauke Wahl<br />

(FC St. Pauli), Alexander<br />

Mühling (Ziel unbekannt)<br />

und Fin<br />

Bartels (Karriereende)<br />

verhindert<br />

werden.<br />

In Hannover<br />

geht es für die<br />

KSV auch noch<br />

2. Bundesliga<br />

einmal um wertvolle Zähler im<br />

TV-Geld-Ranking. Mit Erstliga-<br />

Absteigern wie Hertha BSC Berlin<br />

und möglicherweise Schalke<br />

04 würden aus dem Gesamttopf<br />

bei der Verteilung ohnehin<br />

Millionen „verloren“ gehen.<br />

Ein Abschneiden auf dem derzeitigen<br />

Rang 10 dürfte weitere<br />

negative Folgen haben für die<br />

KSV.<br />

Für die Fans hingegen wird das<br />

Spiel in Hannover wohl nicht<br />

mehr als eine Kaffeefahrt. So<br />

richtig Feuer konnten die KSV-<br />

Anhänger in den vergangenen<br />

Wochen nicht mehr fangen. Gespannt<br />

darf man sein, wer von<br />

den zahlreichen Kieler Abgängen<br />

am Sonntag noch einmal<br />

zum Einsatz kommen wird.<br />

Fehlen wird auf jeden Fall Kapitän<br />

Hauke Wahl nach seiner<br />

5. Gelben Karte. (RS)<br />

Vorschau: So., 28.05.2023 - 15:30 Uhr<br />

Hannover 96 - Holstein Kiel<br />

So könnten sie spielen:<br />

Hannover 96: Zieler – Dehm, Lührs, Arrey-Mbi – Muroya, Kunze,<br />

Besuschkow, Köhn – Nielsen, Schaub, Teuchert<br />

Holstein Kiel: Dähne – Becker, Lorenz, Thesker, Kirkeskov –<br />

Sander, Holtby – Reese, Bartels, Mühling – Skrzybski<br />

Tipp: 2:2<br />

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff.Pk.<br />

1. SV Darmstadt 98 33 20 7 6 50:29 21 67<br />

2. 1. FC Heidenheim 33 18 10 5 64:34 30 64<br />

3. Hamburger SV 33 19 6 8 69:45 24 63<br />

4. FC St. Pauli 33 16 9 8 54:38 16 57<br />

5. SC Paderborn 07 33 16 7 10 68:43 25 55<br />

6. Fortuna Düsseldorf 33 16 7 10 57:43 14 55<br />

7. Karlsruher SC 33 13 6 14 55:52 3 45<br />

8. 1. FC Kaiserslautern (N) 33 11 12 10 47:45 2 45<br />

9. Hannover 96 33 12 8 13 49:50 -1 44<br />

10. Holstein Kiel 33 11 10 12 53:60 -7 43<br />

11. 1. FC Magdeburg (N) 33 11 7 15 44:55 -11 40<br />

12. Greuther Fürth (A) 33 9 11 13 43:50 -7 38<br />

13. Hansa Rostock 33 11 5 17 30:47 -17 38<br />

14. Eintr. Braunschweig (N) 33 9 9 15 41:57 -16 36<br />

15. 1. FC Nürnberg 33 9 9 15 31:49 -18 36<br />

16. Arminia Bielefeld (A) 33 9 7 17 50:58 -8 34<br />

17. Jahn Regensburg 33 8 7 18 32:55 -23 31<br />

18. SV Sandhausen 33 7 7 19 35:62 -27 28<br />

Der letzte Spieltag<br />

28.05.23 - 15:30 1. FC Kaisersl.- Fortuna Düsseldorf<br />

28.05.23 - 15:30 Hannover 96 - Holstein Kiel<br />

28.05.23 - 15:30 Hansa Rostock - Eintr. Braunschweig<br />

28.05.23 - 15:30 FC St. Pauli - Karlsruher SC<br />

28.05.23 - 15:30 Jahn Regensburg - FC Heidenheim<br />

28.05.23 - 15:30 SC Paderborn - 1. FC Nürnberg<br />

28.05.23 - 15:30 Greuther Fürth - Darmstadt 98<br />

28.05.23 - 15:30 1. FC Magdeburg - Arminia Bielefeld<br />

28.05.23 - 15:30 SV Sandhausen - Hamburger SV<br />

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8 | Regionalsport


Regionalliga<br />

Lübecks Stürmer Felix Drinkuth:<br />

„Wir haben ein Auge auf den HSV"<br />

Der VfB Lübeck reist am Sonnabend<br />

zum letzten Punktspiel<br />

nach Norderstedt. Im Edmund-<br />

Plambeck-Stadion wartet der Tabellenachte<br />

FC Eintracht Norderstedt.<br />

Ein VfB-Sieg und ein gleichzeitiger<br />

Punktverlust des Hamburger<br />

SV II gegen den SC Weiche Flensburg<br />

08 würde den Hansestädtern<br />

nach dem Aufstieg auch noch die<br />

Regionalliga-Meisterschaft bescheren.<br />

Der Treffer von Angreifer<br />

Felix Drinkuth beim 1:0-<br />

Heimsieg vor 4326 Zuschauern<br />

auf der Lohmühle gegen den SSV<br />

Jeddeloh am vergangenen Wochenende<br />

macht das Fernduell<br />

mit dem Hamburger SV II möglich.<br />

„Wir freuen uns, dass wir<br />

gewonnen haben. Wir haben<br />

noch die Chance, Meister zu werden.<br />

Natürlich gucken wir auf<br />

den HSV, aber leicht wird es für<br />

sie in Flensburg auch nicht“, sagt<br />

der 28-jährige Torjäger, der seinen<br />

13. Saisontreffer erzielte. Die<br />

Gastgeber aus dem Speckgürtels<br />

Hamburgs stehen nach dem Klassenerhalt<br />

vor einem kompletten<br />

Umbruch. Mit Jan Lüneburg, Hamajak<br />

Bojagian, Kangmin Choi,<br />

Cemal Sezer, Stefan Rakocevic,<br />

Fabian Grau, Jasper Hölscher,<br />

Benjamin Dreca, Tjark Hildebrandt,<br />

Pelle Hoppe und Dylan<br />

Williams stehen schon elf Abgänge<br />

fest - die Eintracht steht vor einem<br />

Umbruch. Doch die Verantwortlichen<br />

um Trainer Olufemi<br />

Smith sind guter Dinge und prophezeien,<br />

dass man zeitnah spannende<br />

Neuzugänge präsentiert.<br />

Derweil steht fest, dass Lukas<br />

Pfeiffer auch in der 3. Liga als<br />

Cheftrainer an der Seitenlinie des<br />

VfB steht. Der Vertrag des 32-Jährigen,<br />

der sich mit dem feststehenden<br />

Aufstieg um ein weiteres<br />

Jahr verlängert hatte, bleibt auch<br />

in der Bezeichnung seiner Rolle<br />

unverändert. Diese Entscheidung<br />

traf der Vorstand des VfB in Abstimmung<br />

mit dem Aufsichtsrat<br />

einstimmig. Da Pfeiffer als Inhaber<br />

der B-Plus-Lizenz aktuell<br />

Sebastian Harms, Sportvorstand:<br />

„Die Mannschaft war in wichtigen<br />

Momenten voll da"<br />

Hallo Herr Harms. Was war das<br />

Wichtigste, um das große Ziel<br />

Aufstieg am Ende erreichen zu<br />

können?<br />

Sebastian Harms: Die Mannschaft<br />

hat insgesamt eine hervorragende<br />

Saison gespielt. Entscheidend<br />

war, dass sich die vielen<br />

Neuzugänge, auf dem Platz<br />

wie auch im Trainer- und Funktionsteam,<br />

schnell als leistungsstarke<br />

Gruppe gefunden haben.<br />

Vom ersten Tag an ist spürbar eine<br />

stabile Einheit gewachsen.<br />

Normalerweise brauchen Aufstiegsmannschaften<br />

etwas länger,<br />

um so zusammenzuwachsen. Um<br />

das zu erreichen, war viel Energie<br />

von jedem einzelnen nötig und<br />

das haben alle hervorragend gemacht.<br />

Dabei war es für die Mannschaft<br />

als Favorit auch immer<br />

etwas schwieriger als für andere,<br />

Spiele zu gewinnen. Wie ordnen<br />

Sie das ein?<br />

Sebastian Harms: Jeder Gegner<br />

auf der Lohmühle hatte nichts zu<br />

verlieren. Gegen uns waren alle<br />

immer bei 100 Prozent Motivation,<br />

angestachelt vom Erlebnis,<br />

vor vielen Fans zu spielen. Da<br />

hatten wir oft härtere Bretter zu<br />

bohren als andere Mannschaften.<br />

Das ist ähnlich wie beispielsweise<br />

beim HSV in der 2. Liga. Aber die<br />

Jungs haben immer dagegengehalten<br />

und ihre Leistung abgerufen.<br />

In den wichtigen Momenten<br />

der Saison war die Mannschaft<br />

immer voll da.<br />

noch nicht die formalen<br />

Voraussetzungen<br />

für eine<br />

Cheftrainer-<br />

Tätigkeit in<br />

der 3. Liga<br />

erfüllt, fanden<br />

in den<br />

vergangenen Wochen<br />

mehrere sachorientierte<br />

Gespräche<br />

mit den zuständigen<br />

Gremien des<br />

DFB statt, um zu klären,<br />

wie eine künftige<br />

Tätigkeit Pfeiffers als<br />

VfB-Cheftrainer dennoch<br />

möglich ist.<br />

Mit der nun getroffenen Entscheidung<br />

haben die VfB-Gremien beschlossen,<br />

trotz der Auflage im<br />

Rahmen der Zulassung zur 3. Li-<br />

ga, einen Cheftrainer<br />

zu beschäftigen,<br />

der die Fußball-Lehrer-Lizenz<br />

besitzt oder sich<br />

in der entsprechenden<br />

Ausbildung<br />

befindet,<br />

an Pfeiffer festzuhalten,<br />

auch<br />

wenn dies eine<br />

spätere Sanktionierung<br />

durch den DFB<br />

zur Folge haben<br />

könnte.<br />

(Andrè Haase)<br />

Nach einem 1:1 in Flensburg<br />

möchte Eintracht Norderstedt mit<br />

einem guten Spiel gegen den VfB<br />

Lübeck die Saison abschließen.<br />

Foto: Jan Kirschner<br />

Vorschau: Sa., 27.05.2023 - 14:00 Uhr<br />

Eintracht Norderstedt - VfB Lübeck<br />

So könnten sie spielen:<br />

Eintracht Norderstedt: Huxsohl - Hildebrandr, Grau, Wallenborn,<br />

Kummerfeld - Koch - Choi, Behounek, Bölter, Brüning - Lüneburg<br />

VfB Lübeck: Gründemann (Kirschke) - Kölle, Grupe, Löhden,<br />

Rüdiger - Gözüsirin, Boland, Hauptmann, Thiel - Farrona Pulido,<br />

Drinkuth<br />

Die Rückrunde war geprägt von<br />

der Situation, dass früher als<br />

gewöhnlich erste Entscheidungen<br />

feststanden. Wie hat das<br />

den Verlauf beeinflusst?<br />

Sebastian Harms: Zunächst einmal:<br />

Dass viele Mannschaften<br />

von einer Drittligameldung abgesehen<br />

haben, war dem geschuldet,<br />

dass sie nicht mehr daran geglaubt<br />

haben, uns den Aufstieg<br />

noch streitig machen zu können.<br />

Dieser Umstand wurde uns nicht<br />

geschenkt, sondern war in gewissem<br />

Maße auch eine Form der<br />

Anerkennung unserer Arbeit. Die<br />

Nichtmeldung des HSV für die 3.<br />

Liga hat die Statik der Saison<br />

aber natürlich noch einmal in besonderem<br />

Maße verändert. (ndr)<br />

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Regionalsport | 9


RegionalligaFußball-Mix<br />

Lübecker empfangen Werder ll zum Saisonfinale:<br />

Endspiel für Phönix – Adlerträger brauchen drei Punkte<br />

Unter Druck: Phönix-Trainer<br />

Oliver Zapel muss gegen Werder<br />

Bremen II gewinnen. Foto: pin<br />

Ein Remis gegen Drochtersen/<br />

Assel konnte den 1. FC Phönix<br />

nicht vorzeitig retten. Nach einem<br />

spielfreien Wochenende<br />

kommt es am Samstag gegen<br />

den SV Werder Bremen ll zum<br />

Showdown. Am letzten Spieltag<br />

brauchen die Lübecker drei<br />

Punkte, um sicher die Klasse<br />

zu halten. Eine Rolle spielt dabei<br />

die 3. Liga.<br />

Der 16. Tabellenplatz in der<br />

Regionalliga Nord bedeutet<br />

in diesem Jahr die Relegation<br />

zur Oberliga. Eine Entscheidung,<br />

die laut<br />

Phönix-Trainer<br />

Oliver<br />

Zapel<br />

nie so richtig<br />

kommuniziert wurde.<br />

Allerdings ist das<br />

Horrorszenario für die<br />

Liga am vergangenen<br />

Wochenende eingetreten.<br />

Sowohl der<br />

SV Meppen als auch<br />

der VfB Oldenburg<br />

sind aus der 3. Liga<br />

abgestiegen. Da<br />

beide Mannschaften<br />

in die Nord-<br />

Staffel der Regionalliga<br />

rutschen,<br />

gibt es in diesem<br />

Jahr zwei zusätzliche<br />

Absteiger. Damit ist der<br />

14. Tabellenplatz gleichbedeutend<br />

mit der Relegation. Und<br />

auf eben jenem steht der 1. FC<br />

Phönix Lübeck.<br />

3 Punkte reichen – auch ein Remis<br />

könnte theoretisch genügen<br />

Sollten die Adlerträger am<br />

kommenden Samstag gegen die<br />

Bremer gewinnen, ist der Klassenerhalt<br />

fix. Sollten sie nur ein<br />

Remis erreichen,<br />

müsste Jeddeloh<br />

gegen<br />

den<br />

TSV Havelse<br />

verlieren und der<br />

Bremer SV dürfte nicht<br />

gegen Teutonia Ottensen gewinnen.<br />

Selten war die Regionalliga<br />

am letzten Spieltag noch<br />

so spannend wie in diesem<br />

Jahr. Und so ist auch Phönix<br />

noch in diesem Strudel gefangen.<br />

„Wir kämpfen mit Händen<br />

und Füßen“, sagte Zapel mit<br />

Blick auf das Saisonfinale.<br />

Schützenhilfe am vergangenen<br />

Spieltag von ehemaligen Weggefährten<br />

gab es für den Coach<br />

allerdings nicht: „Ich habe ein<br />

paar Ex-Spieler in den Reihen<br />

von Atlas Delmenhorst, die mir<br />

versprochen haben, Vollgas gegen<br />

den Bremer SV zu geben.“<br />

Gebracht hat es nichts: Atlas<br />

musste sich mit 1:3 geschlagen<br />

geben.<br />

Voller Fokus auf das Endspiel<br />

Die Vorbereitungen auf das letzte<br />

Spiel der aktuellen Spielzeit<br />

sind in vollem Gange. Zapel<br />

lässt seinen Schützlingen allerdings<br />

viele Freiräume. Es soll<br />

jeder Spieler individuell betrachtet<br />

werden, um Verletzungen<br />

zu vermeiden. Am Wochenende<br />

ginge es darum, „die Wildpferde<br />

wieder auf dem Platz zu<br />

haben“. Abschließend spricht<br />

der Trainer aber auch sein Vertrauen<br />

gegenüber der Mannschaft<br />

aus: „Ich habe das Gefühl,<br />

dass unsere Jungs grundsätzlich<br />

wissen, in welcher Situation<br />

sie sich befinden. Ich<br />

kann ihnen über die Saison betrachtet<br />

keine Vorwürfe machen“.<br />

(David Schmiedhold)<br />

Vorschau: Sa., 27.05.2023 – 14:00 Uhr<br />

Phönix Lübeck – SV Werder Bremen ll<br />

So könnten sie spielen:<br />

Phönix Lübeck: Hoxha – Korup, Wurr, Farahnak, Holzmann –<br />

Riedel, Knudsen, Ciapa, Bock – Kobert, Pingel<br />

Werder ll: Backhaus – Schulz, Richter, Dietrich, Kim – Barfrede,<br />

Berger – Brandt, Eickhoff, Opitz - Galjen<br />

Tipp: 2:1<br />

Bremer SV will sich gegen den FC Teutonia 05 retten<br />

Der Aufsteiger darf wieder hoffen<br />

Für den Bremer SV (15.) ist am<br />

letzten Spieltag im Heimspiel<br />

gegen den FC Teutonia 05 (4.)<br />

alles möglich. Direkter Abstieg,<br />

Relegationsplatz oder direkter<br />

Klassenerhalt. Teutonia will<br />

seinerseits zum Saisonabschluss<br />

die Marke von 60<br />

Punkten knacken.<br />

Bei diesem Unterfangen dürften<br />

die Teutonen auf einen hochmotivierten<br />

Gegner treffen.<br />

„Der Traum lebt weiter“, verkündete<br />

die Webseite des Bremer<br />

SV nach dem 3:1 beim SV<br />

Atlas Delmenhorst. Dieses hatten<br />

die Fans der Bremer zum<br />

besonderen Spektakel gemacht.<br />

Unter dem Motto „Schicki Micki“<br />

waren sie in glitzernden<br />

Gewändern erschienen. Selbstironie<br />

scheint bei den Bremern<br />

(Vereinsmotto: „Seit 1962 nicht<br />

in der Bundesliga“) gerade wieder<br />

hoch im Kurs zu stehen. Gegen<br />

Teutonia liegen die Fakten<br />

gleichwohl klar auf dem Tisch.<br />

Sieg gleich Klassenerhalt oder<br />

Relegationsplatz 14., Remis<br />

oder Pleite gleich direkter Abstieg.<br />

Besonders aufpassen müssen<br />

die Bremer besonders auf Teutonias<br />

Mohamed Abd El Aal<br />

Ali. Das 20 Jahre alte Talent<br />

wirbelte beim 4:1 gegen Kickers<br />

Emden, erzielte ein Tor und bereitete<br />

zwei vor. „Er hat seine<br />

Aufstellung eindrucksvoll bestätigt“,<br />

sagte Teutonias Interimstrainer<br />

Richard Krohn. Abd<br />

Vorschau: Sa., 27.05.2023 – 14:00 Uhr<br />

Bremer SV – FC Teutonia 05<br />

So könnten sie spielen:<br />

El Aal Ali dürfte also auch in<br />

Bremen in der Startelf stehen.<br />

(misch)<br />

Bremer SV: Seemann – Gröger, Sauermilch, Burke – Warm, Muszong,<br />

Kasper, Orlick – Nankishi, Hamid – Goguadze<br />

FC Teutonia 05: Liesegang – Siala, Uphoff, Hertner – R. Monteiro,<br />

Weidlich, Mirchev, Graudenz, Abd El Aal Ali – Berisha, Ifeadigo<br />

Tipp: 3:2<br />

10 | Regionalsport


Für die U23-Teams von Holstein<br />

Kiel und dem FC St. Pauli<br />

hat das vorverlegte Duell am<br />

Freitag um 15 Uhr nicht mehr<br />

die ganz große sportliche Brisanz<br />

– trotzdem wollen natürlich<br />

beide Clubs<br />

am letzten<br />

Spieltag nochmals<br />

drei Zähler<br />

einfahren.<br />

Die Mannschaften<br />

von Sebastian Gunkel<br />

und Elard Ostermann<br />

konnten sich<br />

nämlich bereits am<br />

vergangenen Wochenende<br />

den<br />

Klassenerhalt in<br />

der Regionalliga<br />

Nord sichern.<br />

„Ich freue mich auf<br />

das Wiedersehen<br />

Meisterfrage und Kaderplanungen<br />

Verabschiedungen bei Weiche 08. Von links: Johannes Outzen (Physio),<br />

Brian Jungjohann, Kevin Schulz und Nico Empen. Foto: Jan Kirschner<br />

Trotz eines mageren Unentschiedens<br />

beim Absteiger BSV<br />

Rehden hat die U21 des Hamburger<br />

SV die Regionalliga-<br />

Meisterschaft weiterhin in eigener<br />

Hand.<br />

Ein Sieg gegen den SC Weiche<br />

08 – und die Rothosen könnten<br />

einen Titel feiern. Dem Gegner<br />

aus dem hohen Norden interessieren<br />

nur noch das Landespokalfinale<br />

(3. Juni) und der Kader<br />

für die kommende Saison.<br />

Mit Theo Behrmann (Altona 93)<br />

präsentierten die Flensburger<br />

unlängst den ersten Neuzugang.<br />

Kevin Schulz (Kilia Kiel), Brian<br />

Jungjohann (Victoria Hamburg)<br />

und Nico Empen (RB Obere<br />

Treene) wurden verabschiedet.<br />

In puncto Vertragsverlängerungen<br />

und Neuverpflichtungen ist<br />

aber noch längst nicht das letzte<br />

Wort gesprochen. „Es wird<br />

noch einiges passieren“, kündigt<br />

Geschäftsführer Christian<br />

Jürgensen an. Trainer Benjamin<br />

Eta fordert: „Wir müssen den<br />

Kader so gestalten, dass wir in<br />

der nächsten Saison stets die<br />

kompletten 90 Minuten starke<br />

Leistungen bringen können.“<br />

Derweil beschäftigt die eher<br />

blasse Vorstellung beim 1:1 gegen<br />

Norderstedt das Weiche-<br />

Team. „Die zweite Halbzeit war<br />

wirklich unterirdisch“, meinte<br />

Torschütze Marcel Cornils. „Darüber<br />

müssen wir mit Blick auf<br />

Vorschau: Sa., 27.05.2023 - 14:00 Uhr<br />

HSV II - SC Weiche Flensburg<br />

So könnten sie spielen:<br />

Hamburger SV II: Oppermann – Duah, Großer, Zumberi – Oliveira,<br />

Fabisch, Kilo, Hein – Sommer, Beleme, Rexhepi<br />

Weiche 08: Heim – Rehfeldt, Thomsen, Neicu – Schleemann,<br />

Hartmann, Wirlmann, F. Meyer – Guder, Cornils, Gieseler<br />

Tipp: 1:1<br />

Regionalliga<br />

Elard Ostermann kehrt mit St. Pauli an alte Wirkungsstätte zurück – Partie auf Freitag vorverlegt<br />

Duell der Geretteten<br />

mit den Störchen, ich habe dort<br />

eine erfolgreiche Zeit erlebt.<br />

Wir können mit St. Pauli<br />

auf eine sensationelle Rückrunde<br />

zurückblicken, haben viele<br />

Spiele für uns entscheiden können.<br />

Wir sind froh und glücklich,<br />

dass wir weiter in der Regionalliga<br />

spielen dürfen“,<br />

meinte Ostermann vor dem<br />

Gang nach Kiel. Nach dem so<br />

wichtigen 2:1-Heimsieg am<br />

letzten Sonntag fiel von St. Paulis<br />

Cheftrainer, der im Kieler<br />

Nachwuchs von 2019 bis 2022<br />

tätig war, eine große Last ab: „Es<br />

war eine riesige Erleichterung<br />

für uns, den Klassenerhalt geschafft<br />

zu haben. Am Abend haben<br />

wir den Erfolg bei einem<br />

Abendessen noch ein wenig gefeiert.“<br />

Ostermann betont aber, dass er<br />

die Partie am Freitag ernst<br />

Erleichtert, aber weiterhin ambitioniert: St. Pauli- Trainer Elard<br />

Ostermann will in Kiel noch einen Auswärtssieg feiern. Foto: privat<br />

nimmt: „Auch wenn der ganz<br />

große Druck raus ist, wollen wir<br />

die Saison mit einem Sieg ausklingen<br />

lassen. Momentan liegen<br />

wir in der Rückrundentabelle<br />

auf Platz 5 und möglicherweise<br />

können wir dort mit einem<br />

Dreier ein oder zwei Plätze<br />

nach oben klettern.“<br />

Personell muss der 54-Jährige<br />

auf Gwangin Lee verzichten,<br />

der bereits gegen Hildesheim<br />

nach 67 Minuten mit Knöchelproblemen<br />

raus musste. Weiterhin<br />

fällt auch Mittelfeldspieler<br />

Mika Clausen mit der 5. Gelben<br />

Karte an der Förde aus.<br />

Ebenso wie Elard Ostermann<br />

fiel auch Sebastian Gunkel ein<br />

großer Stein vom Herzen, als<br />

der Klassenerhalt erreicht war.<br />

Nach dem torlosen Remis bei<br />

Werder Bremen räumte er ein:<br />

„Wir haben sehr viel investiert<br />

und dürfen nun zu Recht stolz<br />

sein, dass wir den Klassenerhalt<br />

eingetütet haben. Zum Abschluss<br />

erleben wir noch einmal<br />

ein interessantes Duell mit<br />

einer starken Rückrunden-<br />

Mannschaft aus St. Pauli!“<br />

(RS/Sorgatz)<br />

Vorschau: Fr., 26.05.2023 - 15:00 Uhr<br />

Holstein Kiel II - FC St. Pauli II<br />

So könnten sie spielen:<br />

Holstein Kiel U23: Weiner – Frahm, Kleine-Bekel, Mai – Gueye,<br />

Voß, Sterner, Borges, Gumpert – Niehoff, Kulikas<br />

FC St. Pauli U23: Peitzmeier – Günther, Appe, Scheller, Lungwitz<br />

– Jessen, Mende, Roggow, Müller – Ulbricht, von Knebel<br />

die nächsten beiden Spiele<br />

sprechen.“<br />

(JK)<br />

Regionalliga Nord<br />

Tipp: 2:2<br />

Pl. Team Sp. Diff. Pkt.<br />

1. HSV II 35 35 75<br />

2. VfB Lübeck 35 44 73<br />

3. Hannover II 35 23 64<br />

4. Teut. Ottensen 35 11 58<br />

5. Weiche Flensburg 35 6 53<br />

6. Havelse (A) 35 9 52<br />

7. Drochtersen/A. 36 11 50<br />

8. Norderstedt 35 7 48<br />

9. St. Pauli II 35 -12 48<br />

10. Kiel II 35 6 47<br />

11. BW Lohne (N) 35 1 46<br />

12. Bremen II 35 -3 45<br />

13. Jeddeloh II 35 -7 45<br />

14. Ph. Lübeck 35 3 44<br />

15. Bremer SV (N) 35 -10 43<br />

16. Hildesheim 35 -10 39<br />

17. BSV Rehden 35 -16 38<br />

18. Delmenhorst 35 -25 32<br />

19. Emden (N) 35 -73 15<br />

Der letzte Spieltag<br />

26.05.23 - 15:00 Holstein Kiel II - FC St. Pauli II<br />

27.05.23 - 14:00 SSV Jeddeloh - TSV Havelse<br />

27.05.23 - 14:00 Eintracht Norderstedt - VfB Lübeck<br />

27.05.23 - 14:00 HSV II - SC Weiche Flensburg<br />

27.05.23 - 14:00 Kickers Emden - BSV Rehden<br />

27.05.23 - 14:00 Bremer SV - FC Teutonia 05<br />

27.05.23 - 14:00 Hann. 96 II - SV Atlas Delmenhorst<br />

27.05.23 - 14:00 VfV 06 Hildesh. - TuS BW Lohne<br />

27.05.23 - 14:00 1. FC Phö. Lübeck - SV Werder Bremen II<br />

Spielfrei: SV Drochtersen/Assel<br />

Regionalsport | 11


RegionalligaFußball-Mix<br />

Kilia will GROSSES schaffen<br />

Der FC Kilia Kiel spielt gegen<br />

den OSC Bremerhaven und den<br />

Eimsbütteler TV in der Regionalliga-Aufstiegsrunde.<br />

Zum Auftakt<br />

am 27. Mai um 15 Uhr empfängt<br />

der ETV den OSC, am 31.<br />

Mai um 19.30 kommt es am Hasseldieksdammer<br />

Weg zum Duell<br />

FC Kilia Kiel gegen Bremerhaven<br />

und am letzten Spieltag der Dreierstaffel<br />

treffen in Eimsbüttel der<br />

ETV und Kilia am 4. Juni um 15<br />

Uhr aufeinander.<br />

„Mit dem Aufstiegsspiel gegen<br />

den OSC Bremerhaven hat unserer<br />

FC Kilia etwas Großartiges vor<br />

Augen. Der Aufstieg 2022, der<br />

Gewinn der Oberliga-Meisterschaft<br />

und nun die Chance, den<br />

Sprung in die Regionalliga Nord<br />

zu schaffen – alle Kilianer können<br />

stolz sein auf das Vollbrachte.<br />

Für den Verein und auch die<br />

Region ist es eine ganz tolle Sache,<br />

mit einem zweiten, guten<br />

Fußballclub in die kommenden<br />

Jahre gehen zu können. Die Landeshauptstadt<br />

gibt das allemal<br />

her und ein Traditionsverein wie<br />

der FC Kilia Kiel ist prädestiniert<br />

dafür, die Stadt Kiel auch überregional<br />

zu vertreten“, strahlte Kilias<br />

Sportchef Harry Witt nach<br />

der offiziellen Meisterehrung in<br />

Heide am vergangenen Sonnabend.<br />

„Wir werden in unserem<br />

Heimspiel heute gegen den OSC<br />

Bremerhaven sicherlich eine große<br />

Kulisse erleben. Auch der letzte<br />

Fußballanhänger in der Stadt<br />

dürfte inzwischen mitbekommen<br />

haben, dass beim FC Kilia guter,<br />

offensiver Fußball gespielt wird.<br />

Wir haben großes Vertrauen in<br />

unsere Mannschaft und wollen<br />

unbedingt ein gutes Ergebnis gegen<br />

den OSC erzielen. Wir haben<br />

es in der Hand, etwas Großes zu<br />

schaffen“, so Witt, der in seiner<br />

aktiven Laufbahn im Trikot der<br />

Kieler Störche zahlreiche<br />

Schlachten gegen den OSC Bremerhaven<br />

geschlagen hat.<br />

(RS)<br />

SV Halstenbek-Rellingen kehrt in die Oberliga Hamburg zurück<br />

Diesen Aufsteiger muss man lieben<br />

Gegen alle Wahrscheinlichkeit<br />

und wider jede<br />

Logik: Die SV Halstenbek-<br />

Rellingen ist wieder Hamburger<br />

Oberligist. Ein 2:2 als<br />

ganz großes Kino im Rückspiel<br />

beim Düneberger SV vergoldete<br />

den 3:2-Hinspielsieg.<br />

Als Halstenbeks Trainer Heiko<br />

Barthel so da lag auf dem Kunstrasen<br />

des Düneberger SV in seiner<br />

grünen Trainingshose und<br />

mit über dem Kopf gehobenen T-<br />

Shirt, war wieder einmal klar:<br />

Fußball ist der unberechenbarste<br />

und zugleich wunderbarste Sport<br />

der Welt. Wer es nicht mit dem<br />

Düneberger SV hielt und ein Herz<br />

für Außenseiter hat, musste Barthel<br />

und seinem Team den Jubel<br />

einfach gönnen. Soeben hatte<br />

Omar Nabizada das 2:2 für Halstenbek<br />

in Düneberg erzielt (85.).<br />

Wenige Minuten später war<br />

Schluss – und HR wieder Oberligist.<br />

Wer das vor dem Spiel vermutet<br />

hätte, wäre vermutlich ausgelacht<br />

worden. Mit einer Rumpftruppe<br />

reiste HR aufgrund des nicht verschiebbaren<br />

Urlaubs diverser<br />

Spieler an. Auf dem Feld zwei<br />

angeschlagene Spieler, als Ersatz<br />

auf der Bank zwei Akteure aus<br />

den Alten Herren, der Co-Trainer,<br />

der Torwarttrainer und Coach<br />

Regionalsport | 12<br />

Barthel selbst.<br />

Allgemeine Meinung am Düneberger<br />

Silberberg: Wenn HR unter<br />

0:4 davonkommt, hat das Team<br />

Glück gehabt. Es kam ganz anders.<br />

Die frühe Führung von Joscha<br />

Behrens (3.) beantwortete<br />

Pascal Haase mit einem Lupfer<br />

aus 40 Metern (30.). Joe Warmbiers<br />

2:1 (57.) brachte dem DSV<br />

nichts, weil Dauerläufer Nabizada<br />

mit dem schon erwähnten<br />

Ausgleich die 100 HR-Anhänger<br />

jubeln ließ.<br />

Halstenbek kämpfte heldenhaft<br />

um jeden Ball, vollbrachte trotz<br />

kompletter Unterlegenheit auf<br />

dem Papier eine Leistung, von<br />

der die Spieler wohl noch ihren<br />

Enkeln erzählen werden. Der 48<br />

Jahre alte Barthel, an diesem Tag<br />

Trainer und Physiotherapeut in<br />

Personalunion, unterhielt derweil<br />

das Publikum mit witzigen<br />

Kommentaren („Soll ich mich<br />

einwechseln?“). Bis vor 800 Fans<br />

der Abpfiff ertönte und bei HR alle<br />

Dämme der Freude brachen.<br />

„Das hätte ich mir nicht träumen<br />

lassen“, sagte der starke Rechtsverteidiger<br />

Yannick Sottorf aus<br />

den Alten Herren, der nach fünf<br />

Jahren zum ersten Mal wieder für<br />

die Ligamannschaft auflief. Wie<br />

sein ebenfalls für dieses Spiel reaktivierter<br />

Alte Herren-Kollege<br />

Sebastian<br />

Munzel auf<br />

der Sechs<br />

hatte er einen<br />

Traumjob<br />

gemacht.<br />

Wobei das<br />

für alle HR-<br />

Spieler galt.<br />

„Der Gegner<br />

ist natürlich<br />

stärker, hat<br />

uns aber unterschätzt<br />

und war blockiert“,<br />

sagte Barthel. Dann startete die<br />

Party-Sause. Die SV Halstenbek-<br />

Flens-Oberliga<br />

Kilias Macher Volker Roese nach<br />

der Meisterehrung am 20. Mai<br />

Busankunft aus Heide nach dem<br />

letztenOberligaspiel Fotos: pin<br />

Pl. Team Sp. Diff. Pkt.<br />

1. FC Kilia Kiel 32 100 81<br />

2. SV Eichede 32 40 75<br />

3. SV Todesfelde 32 78 73<br />

4. Union Neumünster 32 72 66<br />

5. TSB Flensburg 32 29 60<br />

6. Heider SV 32 10 55<br />

7. Eckernförder SV 32 1 48<br />

8. VfB Lübeck II 32 -9 46<br />

9. Türkspor Kiel 32 2 43<br />

10. TSV Bordesholm 32 -12 37<br />

11. Oldenburger SV 32 -17 37<br />

12. SC Weiche II 32 -25 30<br />

13. Dornbreite Lübeck 32 -53 27<br />

14. SV Frisia 03 32 -61 24<br />

15. TSV Pansdorf 32 -54 23<br />

16. Husumer SV 32 -54 23<br />

17. GW Siebenbäumen 32 -47 21<br />

Saisonende<br />

Rellingen hatte sie sich redlich<br />

verdient. (misch)<br />

Oberliga Hamburg<br />

Pl. Team Sp. Diff. Pkt.<br />

1. Sasel 36 68 82<br />

2. Dassendorf 36 67 77<br />

3. Eimsbütteler TV (N) 36 50 73<br />

4. FC Altona 93 (A) 36 33 71<br />

5. Niendorfer TSV 36 33 70<br />

6. Paloma Hamburg 36 17 65<br />

7. Süderelbe 36 25 57<br />

8. Concordia Hamburg 36 9 54<br />

9. HEBC 36 6 50<br />

10. Victoria Hamburg 36 0 47<br />

11. TuRa Harksheide (N) 36 -22 43<br />

12. FC Türkiye (N) 36 -11 41<br />

13. Union Tornesch 36 -36 40<br />

14. Buchholz 08 36 -34 39<br />

15. Rugenbergen 36 -28 35<br />

16. Hamm United 36 -35 33<br />

17. Hamburger SV III 36 -36 31<br />

18. Osdorf 36 -48 26<br />

19. Curslack-Neuengamme 36 -58 23<br />

Saisonende


Landesliga<br />

Aufstiegsrunde zur Flens-Oberliga:<br />

Dreikampf um den Oberliga-Aufstieg<br />

Für Neumünsters Kapitän Jonas Schomaker war 1:0<br />

von Henrik Schnoor für den MTSV Hohenwestedt in<br />

der Nachspielzeit ein Schlag ins Gesicht. Jetzt<br />

geht’s in der Aufstiegsrunde weiter. Foto: pin<br />

Die drei Mannschaften<br />

für die Relegation im<br />

Aufstieg zur Oberliga stehen<br />

fest. Während der<br />

TuS Rotenhof als Tabellenzweiter<br />

der Landesliga<br />

Schleswig schon<br />

frühzeitig das Ticket gezogen<br />

hatte, kam es in<br />

der Landesliga Mitte<br />

zwischen dem VfR Neumünster<br />

und dem MTSV Hohenwestedt<br />

bis in die Schlussminuten<br />

des letzten Spieltages<br />

zu einem Fernduell.<br />

Nach dem 4:0-Heimerfolg gegen<br />

den TSV Altenholz standen die<br />

Veilchen als Meister fest, doch<br />

im Spiel der Hohenwestedter<br />

ging es in der Nachspielzeit<br />

hoch her. 0:0 stand es bis kurz<br />

vor dem Abpfiff, als Henrik<br />

Schnoor in der 5. Minute der<br />

Nachspielzeit das erlösende 1:0<br />

für die Elf von MTSV-Chefcoach<br />

Udo Kochanski erzielte<br />

und somit die Tür zur Oberliga<br />

öffnete. „Das ist ein Schlag ins<br />

Gesicht, von dem wir uns erst<br />

einmal erholen müssen“, sagte<br />

VfR-Cheftrainer Rocco Leeser<br />

nach dem Schlusspfiff. Auch<br />

die Kaltenkirchener TS darf<br />

weiterhin von einem Startplatz<br />

in der Oberliga träumen. Mit einem<br />

4:1-Auswärtssieg<br />

beim Meister und<br />

Aufsteiger SV<br />

Preußen Reinfeld<br />

kehrte die Elf<br />

von KTS-Coach<br />

René Sixt am<br />

vergangenen<br />

Sonntag an den<br />

Marschweg<br />

nach Kaltenkirchen<br />

zurück.<br />

„Wir haben in<br />

Reinfeld ein<br />

sehr gutes Spiel abgeliefert. Die<br />

Jungs haben sich die Aufstiegsspiele<br />

in die Oberliga verdient“,<br />

lobte Sixt sein Ensemble gegenüber<br />

der Segeberger Nachrichten.<br />

Doch noch stehen für die<br />

drei Teilnehmer einige Fragezeichen<br />

im Weg, um den Traum<br />

von der Oberliga leben zu können.<br />

Der FC Kilia Kiel als Oberligameister<br />

muss seine Aufstiegsspiele<br />

in die Regionalliga<br />

Nord gewinnen und der Regionalligist<br />

1. FC Phönix Lübeck<br />

muss das letzte Punktspiel zu<br />

Hause gegen den SV Werder<br />

Bremen II gewinnen, um nicht<br />

abzusteigen. „Es kann natürlich<br />

sein, dass wir nur um die goldene<br />

Ananas spielen“, sagte<br />

Rotenhofs Coach Hans-Hermann<br />

Lausen, dessen Elf die<br />

Heimspiele im Krattredder<br />

beim FC Fockbek austragen<br />

wird. „Unser Platz<br />

ist gesperrt“, erklärt<br />

Lausen gegenüber<br />

<strong>RegionalSport</strong>.<br />

Seinem<br />

Team missglückte zuletzt<br />

die Generalprobe für die bevorstehende<br />

Aufstiegsrunde. Der<br />

TuS kam gegen den TSV Friedrichsberg-Busdorf<br />

nicht über<br />

ein 1:1-Unentschieden hinaus.<br />

„Nach so einem Spiel ist die<br />

Oberliga für mich noch in weiter<br />

Ferne. Wir hätten nämlich<br />

auch verlieren können. Die<br />

Spannung im Team war nicht<br />

vorhanden“, haderte Lausen,<br />

der am Mittwoch um 19 Uhr<br />

zum ersten Duell beim VfR<br />

Neumünster antreten muss (Ergebnis<br />

stand bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest). Am<br />

Pfingstmontag trifft die Lausen-<br />

Elf dann in Fockbek auf die Kaltenkirchener<br />

TS – und am Donnerstag,<br />

1. Juni um 19 Uhr empfängt<br />

die KTS den VfR Neumünster.<br />

„Das wir für alle noch<br />

einmal spannend“, sagt VfR-Innenverteidiger<br />

Jonas Schomaker,<br />

der zudem noch im Pokalfinale<br />

des KFV Holstein auf den<br />

PSV Neumünster trifft.<br />

(Andrè Haase)<br />

TuS-Trainer Hans-Hermann Lausen:<br />

„Es kann natürlich sein,<br />

dass wir nur um die goldene<br />

Ananas spielen“ Foto: OW<br />

Landesliga Holstein<br />

Pl. Team Sp Diff. Pkt.<br />

1. Reinfeld 20 28 41<br />

2. Kaltenkirchener TS 20 17 37<br />

3. SV Eichede II 20 12 34<br />

4. SV Henstedt-Ulzburg 20 8 33<br />

5. Sereetzer SV 20 13 31<br />

6. Phönix Lübeck II 20 10 30<br />

7. Eutin 08 20 2 28<br />

8. Hagen-Ahrensburg 20 -5 25<br />

9. Eichholzer SV 20 -8 23<br />

10. Büchen-Sieben. SV 20 -11 23<br />

11. Breitenfelder SV 20 -66 1<br />

Saisonende<br />

Landesliga Mitte<br />

Pl. Team Sp Diff. Pkt.<br />

1. MTSV Hohenwestedt 22 19 46<br />

2. VfR Neumünster 22 30 44<br />

3. TSV Klausdorf 22 25 42<br />

4. TSV Lägerdorf 22 4 37<br />

5. Eidertal Molfsee 22 13 35<br />

6. TSV Altenholz 22 0 32<br />

7. Gettorfer SC 22 -1 29<br />

8. Preetzer TSV 22 -5 28<br />

9. Heikendorfer SV 22 -7 27<br />

10. TSV Kronshagen 22 -6 24<br />

11. SVE Comet Kiel 22 -23 19<br />

12. SV Tungendorf 22 -49 10<br />

Saisonende<br />

Landesliga Schleswig<br />

Pl. Team Sp Diff. Pkt.<br />

1. Nordmark Satrup 22 82 64<br />

2. TuS Rotenhof 22 27 42<br />

3. TSV Rantrum 22 14 38<br />

4. TSV Kropp 22 0 33<br />

5. Osterrönfelder TSV 22 -1 33<br />

6. TSV Friedr.-Busdorf 22 9 32<br />

7. Slesvig IF 22 -1 30<br />

8. Stjernen Flensborg 22 -2 30<br />

9. SV Dörpum 22 -9 29<br />

10. MTV Tellingstedt 22 -8 27<br />

11. BSC Brunsbüttel 22 -31 14<br />

12. TuS Collegia Jübek 22 -80 1<br />

Saisonende<br />

Aufstiegsrunde zur Oberliga<br />

VfR Neumünster - TuS Rotenhof<br />

29.05.23 - 14:00 TuS Rotenhof - Kaltenkirchener TS<br />

01.06.23 - 19:00 Kaltenkirchener TS - VfR NMX<br />

Abstiegsrunde Landesliga<br />

27.05.23 - 15:00 Heikendorfer SV - SV Dörpum<br />

29.05.23 - 15:50 Eichholzer SV - Heikendorfer SV<br />

01.06.23 - 19:00 SV Dörpum - Eichholzer SV<br />

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Regionalsport | 13


Landesliga<br />

Sebastian Barth aus dem Trainerteam des MTSV Hohenwestedt:<br />

„Wir sind klarer Außenseiter und müssen hart arbeiten“<br />

Das Trainerteam Udo Kochanski und<br />

Sebastian Barth. Foto: OW<br />

Wie haben Sie das Spiel<br />

gegen den Gettorfer SC<br />

und die Aufstiegsfeier<br />

danach erlebt?<br />

Sebastian Barth: Das war ein<br />

Fotofinish. In den letzten Spielminuten,<br />

als uns das entscheidende<br />

Tor einfach nicht gelingen<br />

wollte, waren bei den jüngeren<br />

Spielern schon einige rote<br />

Augen zu sehen. Weil du ja<br />

auch nicht jedes Jahr so eine<br />

Chance bekommst aufzusteigen.<br />

Das uns noch der entscheidende<br />

Treffer gelungen<br />

ist, war auf den absoluten Willen<br />

zurückzuführen. Geplant<br />

ist in so einer Situation nichts<br />

mehr. Unser Erfolg ist nur<br />

schwer zu greifen. Das Tor<br />

von Henrik, das uns in die<br />

Oberliga gebracht hat, wird<br />

immer etwas Besonderes<br />

bleiben. Das vergisst man<br />

nie. Ich weiß nicht, ob die<br />

Jungs überhaupt geschlafen<br />

haben.<br />

Sie hatten zum Saisonstart<br />

ja durchaus einige Probleme.<br />

Was war da passiert?<br />

Sebastian Barth: Wir hatten in<br />

der Hinrunde nach der Erkrankung<br />

von Benno Beckmann ja<br />

insgesamt sieben Torhüter im<br />

Einsatz, davon zwei aus der<br />

Altliga und zwei aus der Kreisklasse<br />

B sowie einen aus dem<br />

Trainerteam. Dass wir es trotz<br />

dieser Torwart-Problematik geschafft<br />

haben, macht das Ganze<br />

noch wahnsinniger und den<br />

Aufstieg umso verdienter.<br />

Nachdem Sie auswärts überraschend<br />

beim VfR Neumünster<br />

gewonnen hatten, ging das<br />

Heimspiel gegen den Preetzer<br />

TSV danach ebenso überraschend<br />

verloren. Wie ist das zu<br />

erklären?<br />

Sebastian Barth: Obwohl<br />

Preetz ja nicht für seine Auswärtsstärke<br />

bekannt ist, zeigt<br />

das, wie ausgeglichen die Liga<br />

ist. Da sind viele Spiele auf Augenhöhe.<br />

Das hat man ja auch<br />

gegen Gettorf gesehen, wie<br />

schwer wir uns getan haben.<br />

Die haben bis zur letzten Minute<br />

alles gegeben.<br />

Was erwartet den MTSV aus<br />

Ihrer Sicht in der Oberliga<br />

und worauf freuen Sie sich?<br />

Sebastian Barth: Da sind wir<br />

nicht ganz blauäugig und kennen<br />

das Potential der Liga. Wir<br />

sind klarer Außenseiter und<br />

müssen hart arbeiten. Wir wollen<br />

mit einem guten Gefühl in<br />

die Saison gehen und an der<br />

Struktur nicht allzu viel verändern,<br />

um den Jungs, die den<br />

Aufstieg geschafft haben, auch<br />

die Möglichkeit zu geben, in der<br />

Oberliga zu spielen. Wir haben<br />

viele Spieler aus dem Ort oder<br />

der Umgebung, die hier fest verwurzelt<br />

sind und trotz mehrerer<br />

Angebote hiergeblieben sind.<br />

Das wird eine schwere Saison<br />

und uns ist durchaus bewusst,<br />

dass am Ende auch der Abstieg<br />

stehen kann. Wichtig ist, dann<br />

auch die Struktur für die Zeit<br />

danach zu haben. Bei uns bekommen<br />

die Spieler nur Fahrgeld<br />

und darüber hinaus keine<br />

Zuwendungen. Die Spieler sind<br />

hier wegen der sportlichen Motivation.<br />

Hier fordert keiner etwas.<br />

Ich freue mich schon auf<br />

das Spiel in Heide und beim<br />

PSV Neumünster, das weckt Erinnerungen<br />

bei mir.<br />

Gibt es bei Ihnen Spieler mit<br />

Oberligaerfahrung im Team?<br />

Sebastian Barth: Marcel Pinkert<br />

hat beim PSV Neumünster<br />

gespielt und Falko Möller beim<br />

SC Victoria in Hamburg. Timo<br />

Kasch beim FC Reher/Puls.<br />

Was planen Sie zum Saisonabschluss?<br />

Sebastian Barth: Wir werden<br />

die obligatorische Abschlussfahrt<br />

nach Mallorca mit drei<br />

Übernachtungen haben. Wahrscheinlich<br />

wird aber nicht die<br />

komplette Mannschaft dabei<br />

sein können. Da werden die<br />

Jungs die Sau rauslassen.<br />

(Olaf Wegerich)<br />

BERATUNG · PLANUNG · AUSFÜHRUNG<br />

Kochanski<br />

Bau GmbH<br />

Hohenwestedt 04871 - 964<br />

ERDBAU ROHRVERLEGUNG<br />

PFLASTERUNG UFERSCHUTZ<br />

14 | Regionalsport<br />

WiR gRatuLieRen ZuM


Landesliga<br />

Hohenwestedt feiert den Aufstieg in die Oberliga –<br />

Henrik Schnoor trifft in der Nachspielzeit<br />

Ein Traum wird wahr: Henrik<br />

Schnoor hat getroffen<br />

Erst im<br />

Sommer<br />

2018<br />

schaffte<br />

der MTSV Hohenwestedt<br />

über die<br />

Relegationsrunde<br />

den Aufstieg in die<br />

Landesliga.<br />

Nur fünf Jahre später<br />

gelang es dem<br />

Trainerteam Udo<br />

Kochanski und Sebastian<br />

Barth, in einem<br />

Herzschlagfinale<br />

sich den Meistertitel<br />

und Direktaufstieg<br />

in die<br />

Flens-Oberliga mit<br />

einem 1:0-Erfolg<br />

über den Gettorfer<br />

SC zu sichern. Trotz<br />

einer unfassbar guten<br />

Rückrunde sah es am letzten<br />

Spieltag lange Zeit so aus,<br />

dass der große Titelfavorit VfR<br />

Neumünster, der gegen den<br />

TSV Altenholz bereits frühzeitig<br />

für klare Verhältnisse gesorgt<br />

hatte, sich aufgrund des deutlich<br />

besseren Torverhältnisses<br />

doch noch den Direktaufstieg<br />

würde sichern können. Doch<br />

mit der letzten Aktion in der<br />

fünfminütigen Nachspielzeit<br />

gelang dem MTSV durch den<br />

goldenen Treffer von Henrik<br />

Schnoor, der in der Hinrunde<br />

wegen einer Daumen- und in<br />

der Rückrunde wegen einer<br />

Knieverletzung nur zu 14 Einsätzen<br />

kam, nach einer präzisen<br />

Flanke von Tim Sienknecht der<br />

entscheidende Treffer, der die<br />

600 Hohenwestedter Fans und<br />

Spieler in kollektive Glücksgefühle<br />

versetzte.<br />

(OW)<br />

#$$ $<br />

606.7


Landesliga<br />

MTSV Hohenwestedt:<br />

Impressionen vom Oberliga-Aufstieg<br />

Das Team vom MTSV Hohenwestedt steigt<br />

als Meister der Landesliga in die Oberliga<br />

auf.<br />

Der wuchtige Hechtkopfball von<br />

Thies Kochanski kann Körtzinger<br />

im GSC-Tor abwehren<br />

Es ist geschafft: Kollektiver<br />

Jubel zum Oberliga-Aufstieg<br />

16 | Regionalsport<br />

WiR gRatuLieRen ZuM OBeRLiga-auFStieg


Quo vadis, VfR Neumünster?<br />

Wohin führt der Weg<br />

des VfR Neumünster?<br />

Beim Tabellenzweiten<br />

der Landesliga Mitte,<br />

der an den Relegationsspielen<br />

zur Oberliga teilnimmt, knistert<br />

es in allen Ecken und Kanten.<br />

Nach der überraschenden Trennung<br />

in der Winterpause von<br />

Trainer Abdul Yilmaz, der zu<br />

dem Zeitpunkt mit den Lila-<br />

Weißen Tabellenführer war,<br />

sollte mit der späten Verpflichtung<br />

von Rocco Leeser sukzessive<br />

Ruhe bei den Veilchen einkehren.<br />

Doch weit gefehlt. Die<br />

Rückrunde im Meisterschaftsrennen<br />

schloss das einstige<br />

Flaggschiff des Neumünsteraner<br />

Fußballs mit lediglich 19<br />

Punkten hinter MTSV Hohenwestedt,<br />

TSV Lägerdorf und<br />

dem TSV Klausdorf auf Position<br />

vier ab. Indiz dafür, dass die<br />

Mannschaft zu keinem Zeitpunkt<br />

der Rest-Rückrunde ihr<br />

Leistungsvermögen auch<br />

nur annähernd abrufen<br />

konnte. Ende Mai machen<br />

sich Auflösungserscheinungen<br />

breit: Mit Kapitän<br />

Issam Khemiri, Kjell<br />

Berger, Tino Knobel,<br />

Mika Hirsch (alle<br />

PSV Neumünster),<br />

Ihab Hathat (TSV<br />

Sasel), Burhan<br />

Gülbay (Türkspor<br />

Neumünster),<br />

sowie den<br />

Brüdern Alban<br />

und Arian Jashari<br />

(unbekannt)<br />

verlassen nun<br />

acht Spieler aus<br />

freien Stücken die<br />

Geerdsstraße, um<br />

neue Herausforderungen<br />

anzustreben.<br />

Nach Informationen<br />

unserer Redaktion<br />

wurde bisher<br />

lediglich mit<br />

zwei, drei Spielern<br />

der aktuellen<br />

Ligamannschaft<br />

bezüglich<br />

der<br />

anstehenden<br />

Saison<br />

2023/24, klassenunabhängig,<br />

über eine<br />

Weiterver-<br />

VfR-Trainer Rocco Leeser beim 4:0 gegen<br />

den TSV Altenholz – Wie geht’s weiter<br />

beim VfR?<br />

Foto: OW<br />

Kreispokal<br />

pflichtung seitens des Vereines<br />

gesprochen. Ungewöhnlich<br />

zu diesem Zeitpunkt,<br />

denn Planungssicherheit benötigen<br />

sowohl die Akteure, der<br />

Trainerstab, wie auch der Verein.<br />

Die Leistungen der Mannschaft,<br />

wie zum Beispiel bei der<br />

1:2-Heimpleite gegen den<br />

MTSV Hohenwestedt, spiegelt<br />

die aktuelle Stimmung beim<br />

Traditionsklub wieder. Die<br />

Spieler wirken, trotz reichlich<br />

Erfahrung, verunsichert. Rocco<br />

Leeser trat ein schweres Erbe<br />

an, das ist zu diesem Zeitpunkt<br />

klar. Zwar muss ein Umbruch<br />

nicht immer etwas Schlechtes<br />

sein, verkündete Leeser, doch<br />

die Frage sei erlaubt: Mit welchen<br />

Spielern? Und warum<br />

kommt der Vorstand um den 1.<br />

Vorsitzenden Gerd Grümmer<br />

und Jan Carstensen als 2. Vorsitzender<br />

nicht auf die Spieler<br />

zu? Denn Neuzugänge sind bisher<br />

Fehlanzeige.<br />

(RS)<br />

Duell der Oberliga-Absteiger um den Kreispokal<br />

Kreispokal Finale - KSV Nordfriesland Vorschau: 27.05.2023 - 17:30 Uhr SV Frisia 03 - Husumer SV<br />

Die beiden Fußballvereine<br />

aus dem Kreis<br />

Nordfriesland haben<br />

etwas gemeinsam:<br />

Sowohl der SV Frisia<br />

03 Risum-Lindholm,<br />

wie auch der Husumer SV müssen<br />

den bitteren Gang von der<br />

Oberliga in die Landesliga antreten.<br />

Für Frisia gab es im letzten<br />

Punktspiel eine deftige 0:8-<br />

Klatsche beim SV Todesfelde.<br />

„Die Luft war eindeutig raus,<br />

das hat man gemerkt. Die letzten<br />

Wochen haben Kraft gekostet.<br />

Aber, wir sind nicht todtraurig<br />

über den Abstieg. Wir<br />

haben es ja schon seit längerer<br />

Zeit gewusst, uns jedoch zum<br />

Ende hin noch einmal aufgebäumt“,<br />

sagt Frisia-Kapitän<br />

Marvin Bruhn, der zugibt, dass<br />

im aktuellen Kader die Qualität<br />

in der Breite gefehlt hat. „Trotzdem<br />

bin ich stolz, mit dem Dorf<br />

sieben Jahre in der Oberliga gespielt<br />

zu haben. Jetzt wartet mit<br />

dem Endspiel ein Highlight auf<br />

uns. In der vergangenen Woche<br />

konnten wir Husum mit 1:0 bezwingen.<br />

Da hätte ich wieder<br />

nichts dagegen“, grinst der 28-<br />

Jährige. Wenn Schiedsrichter<br />

Torge Jensen von der SG Langenhorn/Enge-Sande<br />

am Sonnabend<br />

um 17.30 Uhr das Finale<br />

auf dem Sportplatz des TSV<br />

Rantrum anpfeift, geht es für<br />

die Husumer ebenfalls darum,<br />

die Saison mit einem Erfolgserlebnis<br />

zu beenden. Der HSV<br />

steht nach dem Abstieg in die<br />

Landesliga vor einem Neuaufbau.<br />

Sieben Stammkräfte verlassen<br />

den Verein. Nach der<br />

letzten unglücklichen 1:2-Niederlage<br />

gegen den Eckernförder<br />

SV heißt es für die Elf von Trainer<br />

Sebastian Kiesbye noch einmal:<br />

alle Kräfte bündeln.<br />

(Andrè Haase)<br />

Regionalsport | 17


Kreisliga<br />

Fußball-Mix<br />

KREIS<br />

LIGA<br />

Tobias Thede, 1. Vorsitzender vom SV Merkur Hademarschen:<br />

„Die Mannschaft besteht aus einer Truppe,<br />

die seit dem Sandkasten zusammen Fußball spielt!“<br />

Der SV Merkur ist Meister<br />

der Kreisliga Süd-West.<br />

Wir sprachen mit Tobias<br />

Thede, dem 1. Vorsitzenden,<br />

der aber auch gleichzeitig<br />

Spieler der 1. Herren ist.<br />

Wir sprachen mit ihm über die<br />

Meistersaison beim SV.<br />

Moin Herr Thede. Wie lautet Ihr<br />

Fazit der Saison?<br />

Tobias Thede: Wir sind zufrieden.<br />

So eine Saison besteht immer<br />

aus Phasen, in denen es mal<br />

besser und schlechter läuft. Wir<br />

haben es geschafft auch in den<br />

für uns schwierigen Phasen erfolgreich<br />

zu sein.<br />

War es denn klar, dass es so gut<br />

läuft?<br />

Tobias Thede: Dass es klar war,<br />

würde ich nicht sagen. Wir wussten,<br />

dass wir die Qualität im Kader<br />

haben. Wir mussten die vorhandenen<br />

PS nur auf die Straße<br />

bringen. Ferner musst du in der<br />

Lage sein die Konzentration über<br />

ein ganzes Jahr oben halten zu<br />

können.<br />

Was waren die Gründe für den<br />

Aufstieg?<br />

Tobias Thede: Wir haben einen<br />

homogenen Kader. Das hat uns<br />

erlaubt verletzungsbedingte Ausfälle<br />

gleichbleibend zu kompensieren.<br />

Spieler, die von der Bank<br />

kamen, haben oft wichtige Impulse<br />

setzen können. Außerdem hat<br />

Ralf auch schwierige Themen gut<br />

moderiert und war sich nicht zu<br />

schade dafür auch unpopuläre<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Gab es eine positive Überraschung?<br />

Tobias Thede: Überraschung ist<br />

das falsche Wort. Aber ein weiterer<br />

Schlüssel zum Erfolg ist sicher<br />

die Konstanz in der Defensive um<br />

unseren Kapitän Reent Wulff gewesen.<br />

Was zeichnet die Mannschaft<br />

aus?<br />

Tobias Thede: Die Mannschaft<br />

besteht aus einer Truppe, die seit<br />

dem Sandkasten zusammen Fußball<br />

spielt. Ich bin stolz sagen zu<br />

können, dass in Hademarschen<br />

Fußball auch oft "gearbeitet"<br />

wird, wenn es nötig ist.<br />

Wird es Veränderungen im Kader<br />

geben?<br />

Tobias Thede: Christian Rühmann<br />

wird uns in Richtung neu<br />

aufgestellten Ostroher SC verlassen,<br />

der sich in der Kreisklasse C<br />

formiert. Ansonsten verzeichnen<br />

wir keine Zu-oder Abgänge.<br />

Was wird sich in der neuen Liga<br />

ändern?<br />

Tobias Thede: Wir sind in dieser<br />

Saison oft auf Mannschaften gestoßen,<br />

die sich auf das Spiel gegen<br />

den Ball konzentriert haben.<br />

In der Verbandsliga geht es darum<br />

das Spiel proaktiv zu gestalten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

(Oliver Ollrogge)<br />

Impressionen vom Verbandsliga-Aufstieg<br />

18 | Regionalsport


Handball / Panorama<br />

Alles spricht für den THW<br />

Vorschau: Sa., 27.05.2023 - 20:30 Uhr HSV Hamburg - THW Kiel<br />

PANO-<br />

RAMA<br />

Die Tabelle wird gerade<br />

gerückt. Derzeit<br />

haben der THW Kiel<br />

und der SC Magdeburg<br />

jeweils 51 Pluspunkte<br />

auf dem Konto,<br />

der Tabellenführer<br />

von der Ostsee hat aber ein<br />

Spiel weniger absolviert. Das<br />

bedeutet: Am kommenden<br />

Samstag wird die Bundesliga-<br />

Tabelle mit der Nachholpartie<br />

in Hamburg gerade gerückt. Das<br />

heißt zugleich: Die „Zebras“ haben<br />

es vor den letzten vier Partien<br />

selbst in der Hand. „Wir<br />

werden alles investieren“, verspricht<br />

Nikola Bilyk. Das Rückraumass<br />

ist nach Adduktoren-<br />

Problemen in den Kader zurückgekehrt.<br />

Der SV Grün-Weiß<br />

Siebenbäumen ist<br />

durch die 0:1-Niederlage<br />

am letzten Spieltag<br />

gegen TSB Flensburg<br />

als Tabellenletzter<br />

der Oberliga abgestiegen.<br />

Die theoretische Chance zum<br />

Klassenerhalt wäre, wenn man<br />

mit einem Sieg gegen die Flensburger<br />

die Hausaufgaben gemacht<br />

hätte, noch da gewesen –<br />

wenn der FC Dornbreite Lübeck<br />

im Parallelspiel nicht gegen die<br />

Regionalliga-Reserve des SC<br />

Weiche Flensburg 08 mit 3:1 gewonnen<br />

hätte. Die Lauenburger<br />

investierten viel – gereicht hat<br />

es jedoch nicht. Der Blick bei<br />

den Grün-Weißen geht trotzdem<br />

nach vorne, denn SV-Chefcoach<br />

Sascha Strehlau ist sich<br />

sicher, dass seine Mannschaft<br />

sich mit einem Erfolgserlebnis<br />

Für die Kieler ist die Saison definitiv<br />

am 11. Juni beendet. Eine<br />

Zugabe mit dem Final Four<br />

der Champions League gibt es<br />

nicht. Der THW hatte im Viertelfinale<br />

gegen Paris letztendlich<br />

keine Chance. Für die Dauerverletzten<br />

Sven Ehrig (Kreuzbandriss),<br />

Steffen Weinhold<br />

(Schulter) und Eric Johansson<br />

(Mittelhandbruch) war die<br />

Spielzeit schon vorher beendet.<br />

Die HSV-Handballer liegen an<br />

sechster Stelle. Eine Platzierung,<br />

die die Teilnahme an der<br />

European League bedeuten<br />

würde – falls die Füchse Berlin<br />

am Sonntag in Flensburg den<br />

Europapokal-Titel perfekt machen<br />

würden. Der THW möchte<br />

nichts anbrennen lassen, doch<br />

in die Sommerpause verabschieden<br />

wird. Dafür muss der<br />

44-Jährige seinem Team die<br />

Charakterfrage stellen und an<br />

die Moral appellieren. Leicht<br />

wird das Unterfangen jedoch<br />

nicht. Der Ratzeburger SV spielte<br />

bis zum Schluss um den Aufstieg<br />

in die Landesliga mit und<br />

belegte im Endklassement mit<br />

zwei Punkten Differenz hinter<br />

dem SC Rapid Lübeck den undankbaren<br />

zweiten Platz in der<br />

Verbandsliga Süd-Ost. Mit 108<br />

erzielten Treffern, bei denen Sören<br />

Todt mit 23 Toren heraussticht,<br />

stellen die Ratzeburger<br />

die Torfabrik der Süd-Ost-Staffel.<br />

Zuletzt gab es einen 12:0-<br />

Heimerfolg gegen den als Absteiger<br />

feststehenden TuS Hoisdorf.<br />

„Wir können mächtig stolz<br />

auf diesen tollen und stabilen<br />

Saisonabschluss und auf die<br />

Spielzeit insgesamt sein. Wir<br />

belegen mit einer grandiosen<br />

Torquote Platz zwei“, sagte Ratzeburgs<br />

Trainer Denny<br />

nur bei einer Niederlage könnte<br />

letztendlich das Torverhältnis<br />

den Ausschlag geben. Die „Zebras“<br />

liegen 33 Treffer besser<br />

als die Magdeburger. „Darüber<br />

sprechen wir intern schon“, erzählt<br />

Nikola Bilyk. „Aber man<br />

kann nicht in ein Bundesliga-<br />

Spiel gehen, es mit mindestens<br />

zehn Toren gewinnen zu wollen.“<br />

(JK)<br />

Wieder ein Sieg: Freude bei Harald Reinkind. Foto: Jan Kirschner<br />

„Torfabrik der Verbandsliga gegen Oberliga-Absteiger“<br />

Vorschau: Sa., 27.05.2023 - 15:30 Uhr Ratzeburger SV – GW Siebenbäumen<br />

Skwierczynski gegenüber den<br />

Lübecker Nachrichten.<br />

(Andrè Haase)<br />

Holstein-Frauen stehen im DFB-Pokal<br />

Im Finale des SHFV-Lotto-Pokals<br />

trafen die Frauen von Holstein<br />

Kiel am Mittwochabend<br />

vor der tollen Kulisse von über<br />

1.200 Zuschauern im Eiderstadion<br />

Büdelsdorf auf den Landesliga-Meister<br />

TSV Vineta Audorf.<br />

In einem unterhaltsamen Spiel<br />

erarbeitete sich das Team von<br />

KSV-Trainer Bernd Begunk einen<br />

deutlichen 6:0-Sieg. Damit<br />

stehen Holsteins Frauen erneut<br />

in der 1. Hauptrunde des DFB-<br />

Pokals. Für die Holstein Women<br />

war es nach 2005, 2014,<br />

2017, 2018, 2019 und 2022 der<br />

siebte Gewinn des Landespokals.<br />

Women-Kapitän Sarah Begunk<br />

strahlte nach<br />

dem Pokalsieg: „Es<br />

war ein Spiel, dass<br />

uns sehr viel Konzentration<br />

und Geduld<br />

abverlangt<br />

hat. Wir hätten es<br />

an einigen Stellen<br />

besser ausspielen<br />

können, doch insgesamt<br />

war es ein<br />

verdienter Sieg.<br />

Vielen Dank an all unsere Fans,<br />

die uns in diesem Finale so<br />

lautstark unterstützt haben!“<br />

Tore: 0:1 Jürgensen (33.), 0:2<br />

Krohn (42.), 0:3 Zimmermann<br />

(47.), 0:4 Jürgensen (60.), 0:5<br />

Carone (80.), 0:6 Carone (83.)<br />

Foto: pin<br />

Regionalsport | 19

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