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Informationen über die Wassermühle Karoxbostel

Von 2012 bis 2017 restaurierten die Mitglieder des zu diesem Zweck 2012 von 88 Gründungsmittgliedern gegründeten Vereins Wassermühle Karoxbostel e.V. das stark verfallene Anwesen. Zum Denkmal-Ensemble Wassermühle Karoxbostel gehören das 1817 als Vierständerbau errichtete reetgedeckte Haupthaus, das 1893 von dem Mühlenbauer Pätzmann aus Winsen daran angebaute dreigeschossige Mühlengebäude sowie die 1900 fertiggestellte Sägerei. Im Jahre 2021 wurde die Hofschmiede eingeweiht. Gegenüber der Wassermühle lädt „Doras Garten", der Mitmachen- und Kulturgarten ein.

Von 2012 bis 2017 restaurierten die Mitglieder des zu diesem Zweck 2012 von 88 Gründungsmittgliedern gegründeten Vereins Wassermühle Karoxbostel e.V. das stark verfallene Anwesen. Zum Denkmal-Ensemble Wassermühle Karoxbostel gehören das 1817 als Vierständerbau errichtete reetgedeckte Haupthaus, das 1893 von dem Mühlenbauer Pätzmann aus Winsen daran angebaute dreigeschossige Mühlengebäude sowie die 1900 fertiggestellte Sägerei. Im Jahre 2021 wurde die Hofschmiede eingeweiht. Gegenüber der Wassermühle lädt „Doras Garten", der Mitmachen- und Kulturgarten ein.

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Anerkannter außerschulischer Lernstandort<br />

in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)<br />

Ausgezeichnet mit dem Landespreis für Denkmalpflege<br />

der Niedersächsischen Sparkassenstiftung 2016/2017<br />

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz 2018<br />

Ausgezeichnet mit dem Ehrenamtspreis<br />

in der Denkmalpflege 2020<br />

Ausgezeichnet mit dem Bundespreis<br />

für Handwerk in der Denkmalpflege 2020<br />

1


Der Verein <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> e.V.<br />

bedankt sich bei seinen Förderern für <strong>die</strong><br />

großzügige Unterstützung<br />

Europäische UnionDANKE Bundesrepublik DANKE DANKE DeutschlandAN<br />

Land AN<br />

Niedersachsen<br />

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KO<br />

Gart<br />

Susanne Wetzel<br />

∑<br />

Floristmeisterin<br />

Stöverhof<br />

Klecken<br />

2


<strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> –<br />

Von der Ruine zu einem<br />

lebendigen Ort der Begegnung<br />

Zwischen Wald, Wiesen und Teichen liegt das Denkmal-Ensemble<br />

<strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> am rauschenden Mühlenbach<br />

mitten in der Gemeinde Seevetal am südlichen Hamburger<br />

Stadtrand. Das Hof-Ensemble <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> besteht<br />

aus dem reetgedeckten Wohn- und Wirtschaftsgebäude<br />

von 1817, der Mühle aus dem Jahr 1893 mit drei Mahlgängen<br />

sowie einem Walzenstuhl, einem Quetschstuhl und dem oberschlächtigen<br />

Wasserrad, der 1900 errichteten Sägerei mit Venezianischem<br />

Gatter, einem Backhaus sowie einem in den 1920er<br />

Jahren gebauten Schweinestall und einer neu errichteten Hofschmiede.<br />

Der Hof wurde 1366 erstmals urkundlich erwähnt,<br />

<strong>die</strong> Mühle 1438.<br />

3


Seit 1783 wurde <strong>die</strong> Mühle von der Familie Meyer-<br />

Denecke betrieben. Mühlenbesitzer Peter Meyer war 1866 Mitbegründer<br />

der Sparkasse und des Landwirtschaftlichen Vereins<br />

Hittfeld.<br />

Die Mühle war bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1869<br />

eine Zwangsmühle, das heißt, <strong>die</strong> Bauern, <strong>die</strong> dem Grundherrn<br />

der Mühle abgabepflichtig waren, mussten hier ihr Getreide<br />

mahlen lassen. Der letzte Eigentümer, August-Wilhelm Denecke,<br />

starb am 1. Dezember 2011, ohne direkte Erben zu hinterlassen.<br />

Die Gebäude des Hofes waren<br />

verfallen. Der Abriss des<br />

historischen Kleinods schien<br />

besiegelt. Um das Denkmal<br />

zu erhalten, gründeten 88<br />

Mühlenretter am 22. Februar<br />

2012 den Verein <strong>Wassermühle</strong><br />

<strong>Karoxbostel</strong> e.V. Im<br />

Mai 2012 kaufte der Verein<br />

das Denkmal-Ensemble mit<br />

ca. 2,5 Hektar Land. Heute<br />

hat der Verein <strong>über</strong> 1.200<br />

Mitglieder und ist damit der<br />

größte Mühlenverein in der<br />

Bundesrepublik. Seither sind<br />

viele Mühlenretter jeden<br />

Sonnabend beim sogenann-<br />

4


ten Mühlenputz aktiv, um <strong>die</strong>ses kulturhistorische Kleinod zu<br />

restaurieren. Unterstützt werden sie dabei von heimischen Handwerksbetrieben.<br />

Mehrere Zehntausend Arbeitsstunden sind von<br />

den freiwilligen Helfern bisher geleistet worden. Die einfühlsame<br />

Restaurierung des Mühlen-Ensembles wurde mit dem Landespreis<br />

für Denkmalpflege 2016 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung<br />

ausgezeichnet, dem höchstdotierten Denkmalpreis in<br />

der Bundesrepublik Deutschland. Erstmals in der Geschichte des<br />

Denkmalpreises, der alle zwei Jahre ausgelobt wird, geht der Landespreis<br />

in den Landkreis Harburg. Mit dem Landespreis würdigt<br />

5


<strong>die</strong> Jury besonders das Restaurierungs- und Nutzungskonzept für<br />

<strong>die</strong> gesamte Anlage in <strong>Karoxbostel</strong> sowie den Einsatz der ehrenamtlichen<br />

Helfer.<br />

Heute können Besucher miterleben, wie in der sanierten <strong>Wassermühle</strong><br />

Getreide aus ökologischem Anbau zu bestem Vollkornschrot<br />

gemahlen wird und wie daraus im historischen<br />

Lehmbackofen leckeres Brot und Kuchen gebacken werden. Ein<br />

besonderes Schauspiel ist es auch, wenn in der wiederaufgebauten<br />

Sägerei große Baumstämme zu Balken, Bohlen und Brettern<br />

gesägt werden. Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wird in<br />

der mittlerweile vollständig sanierten Mühle und in der Sägerei<br />

<strong>die</strong> regionale Wirtschaftgeschichte auf lebendige Weise nähergebracht.<br />

Die alte Technik wird somit bewahrt und gezeigt.<br />

6


7


Die <strong>Wassermühle</strong><br />

Die <strong>Wassermühle</strong> wurde 1438 erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Das heutige dreigeschossige Mühlengebäude wurde 1893 von<br />

der Mühlenbaufirma Pätzmann aus Winsen/Luhe erbaut. Drei<br />

Mahlgänge, ein Walzenstuhl,<br />

ein Quetschstuhl,<br />

ein Sechskant- und ein<br />

Zentrifugalsichter waren<br />

in <strong>die</strong>se für <strong>die</strong> Erbauungszeit<br />

große Mühle eingebaut<br />

worden. Als der<br />

Verein 2012 <strong>die</strong> Mühle<br />

<strong>über</strong>nahm, war das Dach<br />

des Mühlengebäudes eingestürzt.<br />

Tragende Balken<br />

und <strong>die</strong> Fußböden im gesamten<br />

Gebäude wiesen<br />

starke Schäden auf. Das<br />

oberschlächtige Wasserrad<br />

und <strong>die</strong> Einlaufrinne<br />

waren verfallen, <strong>die</strong> gesamte<br />

Mühlentechnik<br />

musste von Grund auf <strong>über</strong>holt werden. Die Restaurierungsarbeiten<br />

der Mühlentechnik hat Müllermeister Franz Rosenkranz<br />

seit Beginn der Arbeiten 2012 geleitet.<br />

Bei Aufräumarbeiten im Haupthaus wurden <strong>die</strong> Originalbaupläne<br />

der Mühle von 1893 gefunden. Nach <strong>die</strong>sen Plänen<br />

wurden das Wasserrad und <strong>die</strong> Einlaufrinne neu gebaut. Nach<br />

der grundlegenen Sanierung von Gebäude und Mühlentechnik<br />

kann seit September 2014 wieder Korn gemahlen werden. Zwei<br />

der Mahlgänge und der Walzenstuhl sowie <strong>die</strong> beiden Getreidesichter<br />

sind wieder in Betrieb. In der <strong>Karoxbostel</strong>er Wasser-<br />

8


mühle wird ausschließlich Bio-Getreide vermahlen. Das Schrot<br />

wird in dem wiederaufgebauten Lehmbackofen zu Mühlenbrot<br />

verbacken. 2016 fand an der <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> der erste<br />

Kursus zur Ausbildung zum „Freiwilligen Müller“ statt. Unter<br />

der Leitung unseres Müllermeisters Franz Rosenkranz absolvierten<br />

seitdem mehr als 30 Männer und Frauen in mehreren<br />

Kursen erfolgreich <strong>die</strong>se Ausbildung der Mühlenvereinigung<br />

Niedersachsen-Bremen. So ist der Betrieb <strong>die</strong>ser historischen<br />

<strong>Wassermühle</strong>, <strong>die</strong> an der Niedersächsischen Mühlenstraße liegt,<br />

auch in Zukunft gesichert. 2017 wurde Franz Rosenkranz mit<br />

dem Bürgerpreis des Landkreises ausgezeichnet.<br />

9


Die Sägerei<br />

Die Sägerei wurde im Jahr 1900 auf dem Mühlengelände errichtet.<br />

Der ursprüngliche Antrieb der Säge erfolgte durch Wasserkraft<br />

<strong>über</strong> eine 30 Meter lange Welle, <strong>die</strong> vom Wasserrad der<br />

Mühle in den Mühlenkeller des Sägereigebäudes führte und dort<br />

<strong>über</strong> ein Stirnradgetriebe zwei auf einer Querwelle montierte<br />

Riemenscheiben antrieb. Bis in <strong>die</strong> 1920er Jahre wurden in der<br />

Sägerei noch Möbel getischlert. Bei der Säge handelt es sich um<br />

ein Venezianisches Gatter. Typisch für <strong>die</strong>se Gattersäge ist der<br />

Antrieb <strong>über</strong> eine Kurbelstange mit Schwungrad und vertikal<br />

schneidenden Sägeblättern. Als der Verein <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong><br />

e. V. das Mühlengelände 2012 erwarb, war das Sägereigebäude<br />

eine Ruine. Eine mächtige umgestürzte Esche hatte das<br />

Dach zerschlagen und einen Opel Kapitän, Baujahr 1958 und<br />

eine Landauer-Kutsche unter sich begraben, <strong>die</strong> seit Jahrzehnten<br />

in der Sägerei untergestellt waren. Lediglich das Venezianische<br />

Gatter, das Herzstück der Sägerei, schien dem Verfall getrotzt zu<br />

10


haben. Ohne den Fund des<br />

Originalbauplans wäre der<br />

Wiederaufbau der Sägerei<br />

nicht möglich gewesen,<br />

da der Holzaufbau des<br />

Gebäudes sonst nicht zu<br />

rekon struieren gewesen<br />

wäre. Nach der aufwendigen<br />

Fundamentsanierung<br />

wurde das Gebäude 2015<br />

fertiggestellt. Die Überreste<br />

des Venezianischen<br />

Gatters aus schweren Eichenbalken<br />

wurden mithilfe<br />

eines Telekrans aus<br />

dem Sägereikeller gezogen<br />

und von Mühlenaktiven<br />

in mühevoller Kleinarbeit<br />

originalgetreu restauriert<br />

und wieder funktionsfähig<br />

gemacht. Heute können<br />

mit den 1,40 Meter langen Sägeblättern wieder Baumstämme<br />

bis zu einem Durchmesser von 60 cm zu Balken, Bohlen und<br />

Brettern gesägt werden. Die Sägerei kann inzwischen wieder<br />

elektrisch oder mit einer vom Mühlenrad angetriebenen Welle<br />

angetrieben werden.<br />

11


DAS Backhaus<br />

Das ursprüngliche Backhaus wurde in den 1950er Jahren zu<br />

einer Doppelgarage umgebaut und steht nicht unter Denkmalschutz.<br />

Bei Vereinsgründung 2012 war das Eternitdach verfallen<br />

und im Inneren lagerte Sondermüll. Das Dach wurde<br />

mit alten Pfannen neu eingedeckt, das Innere saniert. Unter<br />

anderem wurden eine neue Decke eingezogen, Fenster eingebaut<br />

und der Boden gefliest. In der einen Gebäudehälfte<br />

wurde ein gespendeter Lehmbackofen wieder aufgebaut. Ganz<br />

traditionell wurde er doppelwandig in Lehm gemauert. In der<br />

anderen Gebäudehälfte entstand eine Backstube mit alten<br />

Bäckereitrögen und einer historischen Knetmaschine. Das Bäckerei-Team<br />

versorgt <strong>die</strong> Mühlenfreunde zu besonderen Aktionstagen<br />

mit leckerem frischgebackenen Brot und Kuchen, aber<br />

auch mal mit Pizza, Auflauf oder Wildschwein.<br />

12


Der ehemalige Schweinestall<br />

Im ehemaligen, nicht denkmalgeschützten, Schweinestall sind<br />

ein ganzjährig nutzbarer Gruppenraum und eine Werkstatt<br />

entstanden. Seit der Fertigstellung 2017 können hier kleinere<br />

Veranstaltungen stattfinden. Auch Chöre und Musikgruppen<br />

finden hier ideale Räumlichkeiten für Proben vor. In der Werkstatt<br />

können Schüler unter Anleitung von Mühlenaktiven ihre<br />

praktischen Fähigkeiten an den Werkbänken erproben.<br />

13


Die Hofschmiede<br />

Die Hofschmiede wurde als<br />

Praxisprojekt zusammen<br />

mit den angehenden Maurern<br />

und Zimmerleuten<br />

von den Berufsbildenden<br />

Schulen in Buchholz gebaut.<br />

Nicht nur das macht<br />

<strong>die</strong> Schmiede zu einem besonderen<br />

Projekt: Das Holz<br />

für den Dachstuhl wurde<br />

mit dem venezianischen<br />

Sägegatter der <strong>Wassermühle</strong> aus Fichten gesägt, <strong>die</strong> uns gespendet<br />

wurden, und <strong>die</strong> wir im Höpen selber gefällt haben.<br />

Unser Schmiedemeister und sein Jungschmied zeigen in der<br />

Schmiede ihr Können und fertigen viele Dinge, <strong>die</strong> an dem<br />

Denkmalensemble benötigt werden.<br />

14


Lernort Mühle<br />

Natur erleben in <strong>Karoxbostel</strong> –<br />

Von Anfang an war klar,<br />

dass es nicht nur darum gehen<br />

konnte, <strong>die</strong> zu Ruinen<br />

verkommenen Ge bäude zu<br />

restaurieren, sondern auch<br />

das bedeutende Naturrefugium<br />

zu retten und zu<br />

bewahren.<br />

Und so startete im Mai<br />

2012 nicht nur das Projekt<br />

„Denkmal <strong>Karoxbostel</strong>“,<br />

sondern auch das Projekt<br />

„Natur-Erleben-<strong>Karoxbostel</strong>“. Das Denkmal-Ensemble <strong>Wassermühle</strong><br />

<strong>Karoxbostel</strong> ist umgeben von einem Hofgehölz mit sehr<br />

altem Eichen- und Buchenbestand.<br />

So schlossen wir schon<br />

2012 Kooperationen mit der<br />

NABU-Ortsgruppe Winsen,<br />

dem Hegering Hittfeld und<br />

der Grundschule Hittfeld, um<br />

das Projekt „Natur-Erleben-<br />

<strong>Karoxbostel</strong>“ fachlich fun<strong>die</strong>rt<br />

umsetzen zu können.<br />

Der Verein <strong>Wassermühle</strong><br />

<strong>Karoxbostel</strong> e.V. bietet seit<br />

2013 getreu seinem Motto<br />

„Der Weg ist das Ziel“ ein<br />

umfangreiches Programm zu<br />

Natur- und Umweltthemen<br />

an. Als eines der ersten großen Projekte wurde eine Streuobstwiese<br />

durch Schüler der zweiten bis vierten Klassen der Grundschule<br />

Hittfeld und<br />

Bewohnern der Behinderten-Einrichtung<br />

Haus Huckfeld angelegt.<br />

Mehr als 30 alte<br />

Obstsorten wurden<br />

gepflanzt. Außerdem<br />

wurde ein Beerenobstgarten<br />

angelegt. Mitten<br />

auf der Streuobstwiese<br />

wurde ein selbstgebau-<br />

15


tes Insektenhotel aufgestellt.<br />

Ein Sinnespfad wurde von<br />

Grundschülern angelegt, um<br />

Natur „fühlbar“ zu machen<br />

und <strong>die</strong> Sinne zu schärfen.<br />

Vor dem Haupthaus wurde<br />

ein historischer Bauerngarten<br />

angelegt. Der Schwerpunkt des pädagogischen Bereichs liegt<br />

auf Angeboten für Schul kinder. Ein wichtiger Teil ist dabei <strong>die</strong><br />

AG des Gymnasiums Meckelfeld,<br />

<strong>die</strong> regelmässig in<br />

der Woche an der <strong>Wassermühle</strong><br />

stattfindet. Dabei<br />

steht das spielerische Erleben<br />

im Vordergrund. Als<br />

wichtige Bausteine haben<br />

sich <strong>die</strong> Hühnerhaltung,<br />

unser „Mühlenhund Hanno“<br />

und <strong>die</strong> Imkerei an der<br />

<strong>Wassermühle</strong> herauskristallisiert:<br />

Tiere üben eine<br />

enorme Anziehungskraft<br />

auf <strong>die</strong> Kinder aus. Auch<br />

<strong>die</strong> zertifizierten Naturund<br />

Landschaftsführer<br />

für <strong>die</strong> Winsener Elbmarsch<br />

bieten das ganze<br />

Jahr <strong>über</strong> abwechslungsreiche<br />

Aktionen an.<br />

Bisher ist unser Konzept<br />

des Erhaltens und<br />

gleichzeitigen Öffnens<br />

16<br />

des Naturrefugiums<br />

<strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong><br />

gelungen.<br />

Auch <strong>die</strong> Brut plätze<br />

der in und an den<br />

Gebäu den brütenden<br />

Vögel wurden trotz<br />

der mittlerweile erfolgten<br />

Sanierung erhalten.


Aktionen am BNE-Lernort <strong>Wassermühle</strong><br />

Die <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> ist anerkannter außerschulischer<br />

Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

(BNE). Viele Aktionen mit Kindern und Jugendlichen aus den<br />

umliegenden Schulen finden regelmässig auf dem Mühlen- und<br />

Gartengelände statt. Das Programm ist sehr vielfältig und besteht<br />

unter anderem aus den Themen:<br />

Wald, Wiese, Bach: Verstecken und Entdecken.<br />

Wo kommt unser Essen her? Rund um Kartoffel, Apfel und mehr.<br />

Kamishibai: Komm und sei dabei – Erzähltheater mit Silke<br />

Borchert.<br />

Märchen: Erzählt von der ausgebildeten Märchenerzählerin<br />

Gabriele Schwedewsky.<br />

Kochen und Waschen ohne Strom: Wie wurde früher ohne<br />

Strom gekocht und Kleidung gereinigt.<br />

Lebensmittel haltbar machen ohne Strom: Wie haben es <strong>die</strong><br />

Menschen früher gemacht? Salzen, wecken, trocknen.<br />

Angebote für Eltern und Großeltern mit Kinder oder Enkeln:<br />

Erleben Sie gemeinsam <strong>die</strong> spannende „Mühlenrallye“ und <strong>die</strong><br />

„Garten-Rallye rund um <strong>die</strong> <strong>Wassermühle</strong>.<br />

Weitere Infos zu dem BNE-Angebot finden Sie auf<br />

www.wassermuehle-karoxbostel.de<br />

17


Doras Garten –<br />

der Mitmach- u. Kulturgarten<br />

Der <strong>Karoxbostel</strong>er Mitmach- und Kulturgarten wächst – buchstäblich.<br />

Dieses Areal ist ein Schatz für Mensch und Natur. Der<br />

Garten mit den historischen Bereichen Nutz-, Zier- und Obstgarten<br />

und Hofgehölz trägt den Namen der letzten Bäuerin, <strong>die</strong><br />

ihn bestellt und gepflegt hat: Doras Garten. Auf dem ehemaligen<br />

Gartenland der Müller-Familie Denecke werden wieder Kräuter,<br />

Gemüse und Obst angebaut und geerntet. Der Garten wird<br />

nach ökologischen Standards bewirtschaftet. Die Info Tafeln,<br />

<strong>die</strong> geschnitzten Bänke und Skulpturen sowie <strong>die</strong> Homepage<br />

www.doras-garten.de geben zusätzlich zahlreiche <strong>Informationen</strong><br />

und machen einen<br />

Rund gang zu einem<br />

ganz besonderen Er lebnis.<br />

Der Garten hat auch<br />

<strong>über</strong>regional Be achtung<br />

gefunden und wurde<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

So ernannte<br />

das Bundesministerium<br />

für Familie den Garten zu<br />

einem von insgesamt vier<br />

„Best practise“-Projekten<br />

des Bundesnetzwerkes für<br />

bürgerschaftliches Engage<br />

ment in Deutschland.<br />

Das Bundesministerium<br />

für Landwirtschaft und<br />

Er nährung hat den Mitmachgarten<br />

als Leucht-<br />

18


turmprojekt in das „Netz der Regionen“ aufgenommen und<br />

das Bundesumweltministerium hat Doras Garten im Rahmen<br />

der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ mit dem Preis „Soziale<br />

Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet. Dieser Mitmach- und<br />

Kulturgarten wird sich ständig verändern – wie alles Lebendige<br />

und Dynamische. Doras Garten versteht sich daher auch als<br />

Kreativ- und Experimentierraum.<br />

19


Kultur rund um <strong>die</strong> Mühle<br />

Seit 2013 findet an der <strong>Wassermühle</strong> ein umfangreiches Kulturprogramm<br />

statt. Abwechslungsreiche Konzerte von Barock bis<br />

Rock finden in der Tenne oder auf dem Hof statt. Ob bekannte<br />

Jazzformationen oder Newcomer – alle kommen und spielen<br />

gern an <strong>die</strong>sem besonderen Ort. Lesungen und Märchenabende<br />

verzaubern regelmäßig <strong>die</strong> Mühlenbesucher von nah und fern.<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Theatergruppe von „Fördern und Wohnen“ Haus<br />

Huckfeld ist ein gern gesehener Gast in der Mühle, auch das junge<br />

Schauspielhaus Hamburg, das Thalia Theater Hamburg und<br />

das Literaturfest Niedersachsen waren schon mit Theaterstücken<br />

und szenischen Lesungen zu Gast an der Mühle mit ihrer<br />

besonderen Atmosphäre. 2022 konnte der Verein den Kultursommerpreis<br />

des Landkreises Harburg zum fünften Mal in Folge<br />

gewinnen. Kunstausstellungen regionaler und <strong>über</strong>regional bekannter<br />

Künstler finden mehrmals im Jahr statt. Hier hat nicht<br />

nur <strong>die</strong> Malerei ihren Platz sondern auch Fotografie, Bildhauerei<br />

und mehr. Seit 2014 entsteht im Mühlenwald ein Skulpturenpark<br />

aus Holz. Hier arbeiten Künstler mit und ohne Handicap Seite<br />

an Seite.<br />

20


Der Verein hat das Müh lengelände auch schon für unabhängige<br />

Filmprojekte zur Verfügung gestellt und regelmässig werden<br />

Lesungen, Konzerte und viele weitere Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Bei allen Veranstaltungen des Mühlenvereins wird altes Kulturgut<br />

gepflegt und präsentiert. Hier werden alte Handwerkstechniken,<br />

<strong>die</strong> plattdeutsche Sprache und <strong>die</strong> heimischen Bräuche<br />

gepflegt und haben einen festen Platz.<br />

Wiederkehrende Veranstaltungen<br />

Alljährlich nimmt der Verein <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> e.V.<br />

am Pfingstmontag am Deutschen Mühlentag teil, ist Veranstaltungsort<br />

für feierliche Gottes<strong>die</strong>nste der Kirchengemeinden,<br />

beteiligt sich am Tag des Offenen Denkmals (zweiter Sonntag<br />

im September) und richtet am Sonnabend vor dem zweiten Advent<br />

einen stimmungsvollen Adventsmarkt aus. Alle zwei Jahre<br />

beteiligt sich der Verein dar<strong>über</strong> hinaus an den Tagen der Industriekultur<br />

am Wasser in der Metropolregion Hamburg. Die<br />

<strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> ist vom 1. Mai bis Anfang Oktober<br />

auch mit dem „Elb-Shuttle“, dem kostenlosen Rad- und Wanderbus<br />

mit Fahrradanhänger an den Wochenenden und Feiertagen<br />

zu erreichen.<br />

21


Heiraten in der wassermühle<br />

An jedem letzten Freitag im Monat können sich heiratswillige<br />

Paare in der <strong>Wassermühle</strong> standesamtlich trauen lassen. Schon<br />

beim Eintritt durch <strong>die</strong> zweihundert Jahre alte Haustür begeistert<br />

das einmalige Flair des Hauses das Brautpaar und seine<br />

Gäste. Für <strong>die</strong> Trauungen stehen Räume mit ganz besonderer<br />

historischer Atmosphäre zur Verfügung. Unter den mächtigen<br />

Deckenbalken der Wohn<strong>die</strong>le des alten Bauernhauses geben<br />

sich <strong>die</strong> Brautpaare an dem fast dreihundert Jahre alten Dielentisch<br />

das Jawort. Hier können bis zu 25 Gäste <strong>die</strong> Trauungszeremonie<br />

miterleben. Die gute Stube nebenan bezaubert durch<br />

ihre Ausstattung und Möblierung aus der Zeit um 1870. Sie ist<br />

genau der richtige Rahmen für kleinere Hochzeitsgesellschaften.<br />

Für den Sektempfang und einen kleinen Imbiss im Anschluss an<br />

<strong>die</strong> Trauung können <strong>die</strong> Frischvermählten und ihre Gäste auch<br />

22


<strong>die</strong> original wieder hergerichtete<br />

Mühlenstube<br />

und <strong>die</strong> rustikale Tenne<br />

sowie <strong>die</strong> Terrasse direkt<br />

am rauschenden Mühlenbach<br />

nutzen. Der<br />

Verein <strong>Wassermühle</strong><br />

<strong>Karoxbostel</strong> e.V. freut<br />

sich auf alle Paare, <strong>die</strong> in<br />

<strong>die</strong>sem einmaligen historischen<br />

Ambiente den<br />

Bund fürs Leben schließen<br />

wollen. Anfragen für<br />

Trauungen werden gern<br />

vom Standesamt Seevetal<br />

unter der Rufnummer<br />

0 41 05 / 55 33 33<br />

und gerne auch per E-Mail unter standesamt@seevetal.de<br />

entgegengenommen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> e. V.<br />

Fotos: <strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong> e. V., Matthias Clausen, C. Weede u.v. a.<br />

Gestaltung, Satz & Layout wurde wie immer kostenlos und mit Freude erstellt<br />

von Frank mit der KCS GmbH | www.drucksachen-manufaktur.de<br />

Stand: September 2022<br />

23


Höpenstrasse<br />

Rehmendamm<br />

Meckelfeld<br />

aS<br />

Fleestedt<br />

Hittfelder Landstr.<br />

aS<br />

Hittfeld<br />

A 7· nach Hamburg<br />

Hittfeld<br />

Fleestedt<br />

Winsener LandStrasse<br />

W M<br />

KAROXBOSTEL e.V.<br />

<strong>Karoxbostel</strong>er Chaussee<br />

A 1· nach Bremen<br />

A 7· nach Hannover<br />

Glüsinger Strasse<br />

Glüsingen<br />

A 1· nach Hamburg<br />

<strong>Karoxbostel</strong><br />

Maschener Str.<br />

A 1· nach Hannover<br />

SeevetalStrasse<br />

Maschen<br />

A 39 · nach Lüneburg<br />

Horster Landstr.<br />

Hörsten<br />

Horst<br />

aS<br />

Maschen<br />

<strong>Wassermühle</strong> <strong>Karoxbostel</strong><br />

<strong>Karoxbostel</strong>er Chaussee 51 · 21218 Seevetal<br />

www.wassermuehle-karoxbostel.de<br />

HVV- u. Elb-Shuttle-Haltestelle: Jehrden-<strong>Karoxbostel</strong><br />

E-Mail: post@wassermuehle-karoxbostel.de<br />

Kontakt: Immer samstags 10 – 13 Uhr vor Ort<br />

Beitrittsformulare und aktuelle <strong>Informationen</strong><br />

unter www.wassermühle-karoxbostel.de<br />

Werden Sie Mitglied – helfen Sie uns mit Ihrer Spende:<br />

Spendenkonto<br />

Sparkasse Harburg-Buxtehude<br />

IBAN DE55 2075 0000 0090 2754 47

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