GEMEINDEBRIEF - Gustav-Adolf-Gemeinde
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3 ANDACHT<br />
Siehe, wie fein lieblich ist´s,<br />
wenn Brüder einträchtig beieinander<br />
wohnen! Ps 133,1<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Geschwister in Eintracht? Wer<br />
selber welche hat, wird bedächtig<br />
den Kopf schütteln und sich an erbitterte<br />
Fehden und neidische Blicke<br />
erinnern. Wenn das Erinnern denn<br />
reicht… Manchmal zieht sich die<br />
Konkurrenz durch das ganze Leben:<br />
Wer erreicht etwas „Vorzeigbares“,<br />
auf wen sind die Eltern stolz?<br />
Geschwister, das ist aber auch<br />
eine Möglichkeit zur Allianz gegen<br />
die Eltern, ein Anlaufpunkt für heikle<br />
Fragen oder die neueste Schwärmerei,<br />
die den Eltern besser verborgen<br />
bleiben sollen. In Brüdern<br />
und Schwestern haben wir die Menschen,<br />
die uns für gewöhnlich die<br />
längste Zeit des Lebens begleiten<br />
und mit denen wir wichtige Erlebnisse<br />
und auch Verantwortung teilen.<br />
Ein aufregendes Thema, dem wir<br />
uns in diesem Heft widmen möchten.<br />
Wie erzieht man seine Kinder gerecht?<br />
Wie verändert sich das Verhältnis<br />
von Geschwistern über die<br />
Jahre? Was ist, wenn man gemeinsam<br />
alt wird?<br />
Jesus selbst war auch kein Einzelkind,<br />
auch wenn die Krippenidylle<br />
dieser Tage das nahelegt. Mehr<br />
dazu auf Seite 31.<br />
Geschwister in Eintracht – das ist<br />
ein schöner und wichtiger Traum.<br />
Gerade im Jahr 2013, wo das<br />
Thema der Lutherdekade „Reformation<br />
und Toleranz“ lautet, werden<br />
wir einen Blick auf die Brüderlichkeit<br />
von evangelischen und katholischen<br />
Christen zu werfen haben. Herr<br />
Pfarrer Puckel, der nun mit St. Pankratius<br />
noch die katholischen<br />
<strong>Gemeinde</strong>n von Rumpenheim<br />
und Waldheim betreut, hat uns<br />
dazu einige Fragen beantwortet<br />
(S. 33 f.)<br />
Auch wer keine Schwester,<br />
keinen Bruder sein eigen<br />
nennen kann, darf sich in geschwisterlicher<br />
Gemeinschaft<br />
fühlen: Als Kinder Gottes<br />
gehören wir zusammen und<br />
kennen viel von den weiteren Familienaspekten:<br />
Konkurrenz und Neid,<br />
aber auch Solidarität und Aufnahme.<br />
Gemeinsam verbrachte Zeit in Gottesdiensten,<br />
beim Singen im Chor,<br />
beim Feiern, Arbeiten und Spielen,<br />
auf Fahrten und in offenen Gesprächen<br />
verbinden Menschen zu einer<br />
Gemeinschaft. Wir stehen einander<br />
bei, wenn einer einen Todesfall in<br />
der Familie hat. Wir laden uns ein<br />
und passen auch ein bisschen aufeinander<br />
auf. Wir freuen uns miteinander,<br />
wenn einer wieder gesund<br />
geworden ist oder nach den Ferien<br />
wieder erholt aussieht.<br />
Das ist gut so und ein großer<br />
Reichtum unserer <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Jesus hat uns zu seinen Geschwistern<br />
gemacht und eingeladen<br />
in die Gotteskindschaft. Vor seiner<br />
Krippe stehen wir und später im Jahr<br />
vor seinem Kreuz. Geschwister und<br />
einander verbunden.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und ein frohes und gesundes Neues<br />
Jahr!<br />
Ihre Pfarrerin Amina Bruch-Cincar