GP-Guide 2023 - DIN A5
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
ZEITPLAN
Freitag, 16. Juni 2023
08:25 - 08:45 20min
09:00 - 09:35 35min
09:50 - 10:30 40min
10:45 - 11:30 45min
11:45 - 12:10 25min
12:25 - 12:45 20min
13:15 - 13:50 35min
14:05 - 14:45 40min
15:00 - 16:00 60min
16:15 - 16:40 25min
17:00 - 17:10 10min
17:20 - 17:30 10min
17:50 - 18:15 25min
FIM ENEL MotoE World Cup
Moto3
Moto2
MotoGP
Northern Talent Cup
FIM ENEL MotoE World Cup
Moto3
Moto2
MotoGP
Northern Talent Cup
FIM ENEL MotoE World Cup
FIM ENEL MotoE World Cup
Northern Talent Cup
Freies Training 1
Freies Training 1
Freies Training 1
Freies Training 1
Freies Training 1
Freies Training 2
Freies Training 2
Freies Training 2
Freies Training 2
Freies Training 2
Qualifying 1
Qualifying 2
Qualifying
Samstag, 17. Juni 2023
08:40 - 09:1
30min
09:25 - 09:55 30min
10:10 - 10:40 30min
10:50 - 11:05 15min
11:15 - 11:30 15min
12:10
12:50 - 13:05 15min
13:15 - 13:30 15min
13:45 - 14:00 15min
14:10 - 14:25 15min
15:00
16:10
17:00
Moto3
Moto2
MotoGP
MotoGP
MotoGP
FIM ENEL MotoE World Cup
Moto3
Moto3
Moto2
Moto2
MotoGP
FIM ENEL MotoE World Cup
Northern Talent Cup
Freies Training 3
Freies Training 3
Freies Training 3
Qualifying 1
Qualifying 2
Rennen 1 (10 Runden)
Qualifying 1
Qualifying 2
Qualifying 1
Qualifying 2
Sprint (15 Runden)
Rennen 2 (10 Runden)
Rennen 1 (16 Runden)
Sonntag, 18. Juni 2023
08:50
09:45 - 09:55 10min
10:00
11:00
12:15
14:00
Northern Talent Cup
MotoGP
MotoGP
Moto3
Moto2
MotoGP
Rennen 2 (16 Runden)
Warm Up
Riders Fan Parade
Rennen (23 Runden)
Rennen (25 Runden)
Rennen (30 Runden)
RAHMENPROGRAMM LIQUI MOLY
MOTORRAD GRAND PRIX 2023
Mittwoch, 14. Juni 2023
19:00 Charity Run - Spendenlauf für die Kinderarche Sachsen e.V.
Donnerstag, 15. Juni 2023
16:30 - 18:30 Pitlane Walk
18:00 - 23:00 Karthalle - Opening mit DJ Engel B und Dekra Riesenrad
Freitag, 16. Juni 2023
09:00 - 19:00 Historische Motorrad-Ausstellung gegenüber Fahrerlager 2
10:00 - 19:00 Red Bull Rennzirkus im Fahrerlager 3
19:00 - 00:00 Karthalle: präsentiert von MDR Sachsen
19;00 - 0:00 mit
Band A4U - Die ABBA Revival Show
Jive Talking - Portrait of the Bee Gees
Die Stars hautnah triffst Du beim MotoGP Hero Walk. Direkt hinter der Motorradausstellung gegenüber Fahrerlager 2 (© MotoGP/Dorna)
Samstag, 17. Juni 2023
09:00 - 09:30 MotoGP Hero Walk neben historischer Motorradausstellung
09:00 - 19:00 Historische Motorrad-Ausstellung gegenüber Fahrerlager 2
09:00 - 19:00 Red Bull Rennzirkus im Fahrerlager 3
19:00 - 00:00 Karthalle: präsentiert von MDR Sachsen
18-00 - 00:00 The Soul of Tina – A Tribute to Tina Turner
19:00 - 20:30 Fahrerpräsentation - präsentiert von Metallbau Maltitz
Sonntag, 18. Juni 2023
09:00 - 14:00 Historische Motorrad-Ausstellung gegenüber Fahrerlager 2
09:00 - 17:30 Red Bull Rennzirkus im Fahrerlager 3
09:30 - 10:00 MotoGP Hero Walk - Fahrer der Moto2 und Moto3
10:00 MotoGP Riders Parade - Fahrerpräsentation auf der Rennstrecke
10:20 - 10:40 MotoGP Hero Walk
Die Band A4U (unten) und Jive Talking sorgen ordentlich für Stimmung in der Karthalle
Die Fahrerpräsentation in der Karthalle findet traditionell am Sonnabend ab 19 Uhr statt
Seite 4 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 5
ORTUNG IM NOTFALL
Liebe Motorsportfans,
die Sicherheit ihres Besuches am Sachsenring ist für uns eine vorrangige Aufgabe. Aus diesen
Gründen haben wir ein neuartiges Notruf- und Ortungssystem installiert.
Bei benötigter erster Hilfe wählen Sie bitte die 112.
Da eine schnelle Ortung des Hilfebedürftigen im
Notfall überlebenswichtig sein kann, gelten hierfür
folgende Regeln:
w
Die Zuschauerbereiche sind gemäß der Karte farblich
markiert. Eine Orientierung erfolgt darüber hinaus
über die Nennung der Tribüne.
w Im Bereich von der Karthalle bis zum ADAC Turm und
weiter biszur Besico-Tribüne sind entsprechende
Hinweisschilder gut sichtbar an den Laternenmasten
angebracht. Hier kann der Standort anhand der farblich
markierten Bereiche und/oder der abgedruckten Ziffer
sowie über eine exakte Ortung (3 m x 3 m) mittels
what3words erfolgen. Für medizinische Einsätze
genügt die Nennung der auf den Hinweisschildern
abgedruckten drei Wörter zur Lokalisierung der
hilfsbedürftigen Person.
Seite 6 | GP-Guide 2023
ZAHLEN ZUM MOTORRAD
GRAND PRIX DEUTSCHLAND
Interessante Fakten rund um eine der
größten Sportveranstaltungen Deutschlands
• 80 Klimageräte bieten bei sommerlichen Temperaturen ausreichend Kühlung im TV Compound, im Pressezentrum
und in den Zelten der Teams.
• Der Grand Prix von Deutschland 2023 ist der 84. Grand Prix auf deutschem Boden und der 25. auf dem neuen
Sachsenring.
• 95 Container beherbergen unter anderem Testlabore, Materiallager, TV-Arbeitsräume sowie zusätzlich sanitäre
Anlagen.
• 150 Alpina Airfence-Module rund um den Sachsenring erhöhen die Sicherheit für die Rennfahrer der MotoGP und
ihrer Rahmenrennserien beträchtlich.
• 304,2 km/h ist der gemessene Top Speed auf dem sehr technischen Sachsenring. Der Rekord stammt von Jorge
Martin auf Ducati im Jahr 2022.
• 8 Tonnen Rennstreckenfarbe bringen den Sachsenring vor dem Grand Prix optisch auf Vordermann.
• 5 verschiedene Hersteller gehen in der MotoGP 2023 an den Start. Neben den japanischen Herstellern Yamaha,
Honda und fahren auch die italienischen Fabrikate von Ducati und Aprilia sowie die Maschinen des österreichischen
Herstellers KTM um die WM.
• 8 Mal in Folge in der gewann der achtfache Weltmeister Marc Marquez das MotoGP-Rennen am Sachsenring. Jedes
Mal von der Pole aus. Klassenübergreifend kommt der Spanier sogar auf elf Siege.
• 10 Kilometer Bauzaun begrenzen das Veranstaltungsgelände.
• Eine maximale Steigung von 10% und ein maximales Gefälle von 12,8% machen den Sachsenring zu einer der
fahrerisch anspruchsvollsten Strecken im MotoGP-Kalender.
• Der Pole-Rekord stammt aus dem Jahr 2019 von Marc Marquez und liegt bei 1´20.195
• Als einziger Deutscher gelang Jonas Folger 2017 ein Podestplatz in der MotoGP. Platz 2 hinter Marc Marquez.
• 450 Helfer sind für den sportlichen Bereich als Streckenposten, Technische Abnehmer und Starter im Einsatz. Sie
verstärken zudem die Rennleitung und die Fahrerlagercrew und kümmern sich um Streckenarbeiten.
• Der Zuschauerrekord am neuen Sachsenring liegt bei 232.202 aus dem Jahr 2022. Der Negativrekord aus 2021, als
keine Zuschauer erlaubt waren.
• Bis mindestens 2026 bleibt die MotoGP auf dem Sachsenring, der ADAC und der MotoGPRechteinhaber Dorna
verlängert im Mai ihre langjährige Partnerschaft um weitere fünf Jahre.
• 100.000 Kabelbinder stehen für verschiedenste Arbeiten parat.
• 12 permanente Kiesbetten, 8.400m Leitplanke, 34 Boxen und ein 22,55 Meter hoher Start-Ziel-Turm umgeben die
Strecke.
• 14 LED-Panels werden an diesem Wochenende für digitale Flaggensignale rund um den Sachsenring eingesetzt
• 11 Videoleinwände sorgen für beste Übersicht
• 15 zusätzliche Kilometer Stromkabel und 20 Stromaggregate sorgen für eine ausreichende Stromversorgung auf
dem gesamten Veranstaltungsgelände.
• Mit 17 Siegen ist Honda ist der erfolgreichste Hersteller seit 1998 am Sachsenring. Honda-Piloten platzierten sich
auch in den letzten neun Deutschland Grand Prix auf der Pole.
• 22 Fahrer aus 11 Teams starten in der MotoGP 2023. Von den Fahrern stammen insgesamt 10 aus Spanien und
6 aus Italien.
• Mit Marc und Alex Marquez, Pol und Aleix Espargaro und Brad und Darryn Binder starten sage und schreibe 3
Brüderpaare in der WM unterwegs.
• 25 Kilometer Infokabel werden für Telefonie, Internet, W-Land und den Funk verlegt.
• 30 Baufahrzeuge, Lastwagen, Radlader, Stapler und Kräne werden unter anderem für Bergungsarbeiten benötigt.
• 30 km von Chemnitz entfernt liegt der Sachsenring. Er verfügt über 10 Links- und nur 4 Rechtskurven. Er ist mit
3,671 Kilometern die kürzeste Strecke im Kalender 2022.
• 50 Fahrzeuge wickeln einen reibungslosen Ablauf in verschiedenen Bereichen ab. Sie kommen als Fast Intervention
Cars, Media Shuttle, Safety-Cars und Bergungsfahrzeuge zum Einsatz.
• Aleix Espargaro ist mit 33 Jahren der älteste Fahrer im MotoGP-Fahrerfeld, der jüngste Pilot mit 22 Jahren ist Raul
Fernandez.
Neuer Zuschauerrekord mit 232.202 Zuschauern 2022
GP-Guide 2023 | Seite 11
HITZESCHLACHT UND
NEUE REKORDE
RÜCKBLICK 2022
TEXT: CLAUDIA THIEM
Rückblick auf den Sachsenring 2022
Nach der coronabedingten Zwangspause in den Jahren Bei 35 Grad Lufttemperatur und 51 Grad
2020 und 2021 war die Euphorie ungebrochen und so
pilgerten 232.000 Zuschauer über das ganze Wochenende
an den traditionsreichen Rundkurs. Damit konnte man
unter hochsommerlichen Bedingungen einen neuen
Zuschauerrekord verzeichnen.
Asphalttemperatur war es für die Fahrer eine brutale Hitzeschlacht
über eine Renndistanz von 30 Runden.
Francesco Bagnaia schied früh durch einen Sturz im Kampf
gegen Fabio Quartararo aus. An der Spitze leistete sich
Quartararo keinerlei Fehler und spulte Runde für Runde
weltmeisterlich ab. Überlegen gewann der Franzose den
Die meist gestellte Frage des Wochenendes war wohl –
wer krönte sich zum neuen „King of the Ring“? Zum ersten
Mal seit 2012 sollte es nicht Marc Marquez sein. Der seit
Jahren ungeschlagene Sieger am Sachsenring, erholte sich
von einer erneuten OP am Oberarm.
Grand Prix von Deutschland.
Er kam vor dem Ducati-Duo Johann Zarco und Jack Miller
ins Ziel. Für Yamaha war es der erste Sachsenring-Sieg seit
2009. Honda erlebte in Abwesenheit von Marc Marquez
ein wahres Debakel, denn seit 2010 war die japanische
Marke auf dem Sachsenring ungeschlagen. Stefan Bradl
Zunächst war es Francesco Bagnaia, der nicht zu stoppen
war. Im dritten Freien Training stellte er die neue
Rekordmarke von 1:19,765 Minuten auf. Damit knackte die
kam als einziger Honda-Fahrer und Letzter ins Ziel. Vor
vollbesetzten Tribünen übernahm Fabio Quartararo somit
die Thronfolge von Marc Marquez am Sachsenring.
MotoGP auf dem Sachsenring erstmals in ihrer Geschichte
die magische Grenze von 1:20 Minuten. Auch aus
deutscher Sicht sollte man einen Blick auf die Königsklasse
werfen. Stefan Bradl, der Ersatzmann für Marc Marquez,
erreichte im Qualifying Startplatz 18.
Mit Spannung blickte man auf die Moto2-Klasse, wo der
einzige deutsche Stammfahrer in der WM am Samstag
im Qualifying glänzte. Marcel Schrötter sicherte sich die
fünfte Startposition. Die Pole-Position ging an Sam Lowes.
Schrötter gelang am Sonntag ein sehr guter Start in sein
Einen neuen Topspeed-Rekord gab es am Samstag noch
zu vermelden: Jorge Martin erreichte auf seiner Ducati vor
Kurve zwölf eine Höchstgeschwindigkeit von 304,2 km/h.
Heimrennen über 28 Runden. Unter dem Jubel von fast
100.000 Fans reihte sich der Lokalmatador in der ersten
Kurve hinter Lowes als Zweiter ein.
GP-Guide 2023 | Seite 13
Augusto Fernandez sicherte sich den Sieg in der Moto2
Schlussendlich verpasste er Rang drei um eine Zehntelsekunde
und belegte den vierten Rang. Gefeiert wurde
er von den Fans, als hätte er das Rennen gewonnen.
Augusto Fernandez dominierte auf der Traditionsrennstrecke
mit knapp 8 Sekunden Vorsprung und feierte
einen souveränen Sieg. In der Verfolgergruppe setzte sich
Pedro Acosta durch und wurde Zweiter vor Sam Lowes.
Auch in der kleinsten Klasse gab es jede Menge Action. Bei
Temperaturen weit über 30 Grad löschte der Spanier Izan
Guevara auf dem Weg zur Pole-Position mit einer 1:25,869
den bisherigen Streckenrekord aus. Der seit 2014 bestehende
Topspeed-Rekord für die Moto3-Klasse wurde am
Samstagvormittag durch Stefano Nepa mit 216,8 km/h
im dritten freien Training gebrochen. Am Sonntag war
es erneut Izan Guevara, der sich in Topform präsentierte
und sein dominantes Wochenende mit seinem 3. Sieg der
Saison fortsetzte. Mit einem klaren Vorsprung von 4,853
Sekunden kam er vor Dennis Foggia und Sergio Garcia
ins Ziel. Für das sächsische CFMOTO-PrüstelGP-Team mit
den spanischen Talenten Xavier Artigas und Carlos Tatay
lief der Rennsonntag hingegen eher durchwachsen. Carlos
Tatay stürzte bereits in der ersten Runde und Xavier
Artigas kam auf Platz 13 ins Ziel.
Heiß her ging es in der Moto3, wo sich Izan Guevara durchetzte
Seite 14 | GP-Guide 2023
ALEX HOFMANN
IM INTERVIEW
FOTOS UND INTERVIEW: RONNY LEKL
Die Entwicklung der MotoGP und ihre Auswirkungen
Hallo Alex, Du bist selbst in der MotoGP gefahren. Erst
mit den 500ern und dann auf den 4-Takt-Maschinen.
Sind die Bikes heute einfacher zu fahren als zu Deiner
Zeit?
Ja, ich glaube schon. Das liegt zum einen an der besseren
Ausbildung der Fahrer. Die Lücke zwischen den Klassen
bzw. den Motorrädern ist nicht mehr so groß.
Auf der anderen Seite macht es natürlich die Elektronik
auch einfacher. Auf einer 500er bekommst Du schon mal
graue Haare von dieser unglaublichen Leistungsexplosion.
Die heutigen Bikes haben zwar mehr Leistung als je zuvor,
lassen sich aber viel besser kontrollieren.
Die Technik ist viel präziser geworden, die Elektronik viel
besser abgestimmt. Die Gefahr von Highsidern, die Dir
auch mal das Selbstvertrauen rauben können, ist bei
weitem nicht mehr so hoch wie damals.
Wie viel Elektronik hattest Du zu Deiner Zeit zur Verfügung?
Als ich 2002 mit der 500er Pons-Honda gefahren bin,
gab es gar nichts. Bei der 500er Yamaha fing es an mit
Traktionskontrolle. So richtig ging es erst 2004 los. Es
kamen Schräglagensensoren dazu, Wheeliekontrolle usw.
Ich glaube, dass es generell durch die Elektronik leichter
ist, ans Limit zu kommen bzw dieses zu finden.
Für Ausnahmetalente, wie Marc Marquez oder auch Casey
Stoner, kann die Elektronik aber auch ein limitierender
Faktor sein. Dort muss teils die Elektronik sogar zurückgeschraubt
werden, weil sonst das Talent nicht genutzt
werden kann. Das Fahrgefühl spielt also immer noch eine
große Rolle. Das wird die Elektronik nie ersetzen können.
Welchen Leistungssprung haben die Motorräder
gemacht?
So konkrete Angaben macht ja kaum ein Hersteller.
Zu meiner Zeit hatten die Top-Hersteller ca. 240 PS zur
Verfügung. Mittlerweile sind wir z. B. bei Ducati bei 280 PS.
Im Schnitt kannst Du auf jeden Fall von 260-270 PS ausgehen.
Viele sind der Meinung, die aktuellen MotoGP Bikes
wären ohne Elektronik unfahrbar. Ist das wirklich so?
Ohne Elektronik sind die heutigen Bikes sogar sehr gut zu
fahren. Ich bin selber zur Entwicklungszeit der MotoGP-
KTM oft ohne Elektronik gefahren.
Das war sehr erstaunlich. Die Leistungsentfaltung ist so
sauber, sanft und konstant, dass du das extrem gut kontrollieren
kannst.
Eines der größten Themen der letzten Jahre ist die Aerodynamik.
Warum ist das so wichtig geworden?
Heute stehen den Fahrern unzählige Möglichkeiten
für die Einstellung des Motorrades zu Verfügung.
Ist es nicht für die Fahrer komplizierter mit den
Möglichkeiten zurechtzukommen?
Die Regeln in der MotoGP sind seit geraumer Zeit sehr
konstant. Die Hersteller sind mit Ihrer Entwicklung, was
z.B. den Motor betrifft schon recht nah am Limit.
Man findet heute nicht mehr über Nacht mal 10PS.
Die Reifen sind limitiert. Man konnte früher z. B. Reifen
direkt für den Fahrer bauen lassen. So suchen sich die Hersteller
halt Bereiche, wo noch Entwicklungsmöglichkeiten
bestehen. Da gehört die Aerodynamik dazu. Allen voran
Ducati, die da jede Lücke im Regelwerk für sich nutzen.
Alex Hofmann auf der Werks-Ducati in Brünn 2006
Seite 16 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 17
Alex dreht heute auf der KTM seine Runden bei der Streckenvorstellung zu fast jedem Grand Prix
Nochmal zurück zum Fahrer. Es gibt aus „alten Zeiten“
immer wieder Storys von ausufernden Partys am
Vorabend des Renntages usw. Heute hat man den
Eindruck, dass das allgemeine Level an Fitness und
Professionalität extrem hoch ist. Wie siehst Du das im
Vergleich zu Deiner Zeit?
Die allgemeine Entwicklung hat sich auf jeden Fall sehr
nach oben geschraubt. Alleine der Faktor Social Media
spielt da eine große Rolle. Heute bist Du als Fahrer immer
präsent bzw. musst dich auch selbst vermarkten. Das
betrifft den privaten wie auch den sportlichen Bereich.
Wenn Du heute über die Stränge schlägst, bekommt dass
sofort jeder mit.
Das Fahrerlager hat sich auch im Vergleich zu früher
geändert. Damals war es teils wirklich Camping. Heute ist
nur noch die MotoGP vor Ort. Trotz aller Professionalität
denke ich, dass Fahrer immer noch sehr authentische
Typen sind, die auch mal partymäßig richtig Gas geben.
Sie wissen aber halt, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Das Leistungslevel in der MotoGP verlangt es einfach, dass
du top fit und professionell vorbereitet bist.
Die körperliche Belastung ist für die Fahrer durch die
MotoGP-Rakete sehr hoch. Warum kommt es zu so
häufigen Problemen mit Arm-Pump?
Also das Problem ist ja nicht neu. Jeder Motocross-Fahrer
kennt das. Vor allem wenn man untrainiert ist.
In der MotoGP hast du heute während eines Rennens
viel weniger Ruhephasen. Die Bikes sind viel stabiler geworden,
haben extrem viel Grip. Du kannst mehr bremsen,
schalten, Gas geben usw. Brembo hat beispielsweise teils
Verzögerungen von 2 g beim Bremsen gemessen. Das sind
enorme Belastungen.
Als zu meiner Zeit das Bike hinten quer ging, war nicht
mehr viel Kraft auf dem Lenker. Es war relativ entspannt.
Heute hast Du viel mehr Grip und musst so viel mehr
arbeiten. Es genau nachzuvollziehen, wo es herkommt, ist
trotzdem schwierig.
Vielen Dank Alex. Wir sehen uns an der Strecke.
Seite 18 | GP-Guide 2023
TRAUMJOB
MOTOGP-MECHANIKER
FOTOS UND FOTOS: RONNY LEKL
Emanuel Buchner und das Leben als MotoGP Mechaniker
Jährlich 17.000 km dem mit LKW unterwegs, über 230
Stunden auf dem Bock, 30 Tage. Dazu kommen noch 45
Flüge mit rund 240 Flugstunden. Emanuel Buchner ist extrem
viel unterwegs, insgesamt über 180 Tage im Jahr. Er
ist Mechaniker für Joan Mir in der MotoGP. Für Viele der
Traumjob schlechthin.
Erst bei Kawasaki, dann bei Honda.
So oder so ähnlich verlaufen viele Mechaniker-Karrieren.
Die meisten sind entweder selber Rennen gefahren oder
schrauben schon seit Kindheits tagen an Motorrädern oder
eben beides. Viele sind mit dem Rennsport aufge wachsen
und haben eine unbändige Leidenschaft dafür.
Aber wie wird man eigentlich Mechaniker in einem
MotoGP-Team und wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Emanuel wuchs mit Motorrädern auf. Sein Vater hatte eine
eigene Werk statt. Später fuhr er Rennen und schraubte
danach bei diversen Fahrern als dann Ende 2002 Harald
Eckl auf ihn zukam: ,,Hast Du nicht Lust bei uns mitzumachen?”.
Seit dem schraubt er an den MotoGP-Raketen.
„Du musst Leute kennen und sie müssen dich kennen
und du brauchst natürlich auch Glück. Deine Qualifikation
allein nützt dir gar nichts.” Man kennt sich untereinander,
eine riesengroße Familie.
Trotzdem stellt sich die Frage, was Du außer Vitamin B
noch mitbringen solltest. Unentbehrlich sind natürlich
Fremdsprachenkenntnisse, dort in erster Linie Englisch.
Seite 20 | GP-Guide 2023
Die letzten Sekunden vor dem Start.
Trotz vieler Spanier und Italiener im Paddock wird
hauptsächlich Englisch gesprochen.
Ein großer Vorteil ist auch ein LKW-Führerschein. Die rund
1 Million teuren Bikes werden nur von Teammitgliedern
transportiert. Eine Frage der Sicherheit.
Wenn Du jetzt noch Rennfahrer bist, hast Du schon fast
den Jackpot, denn viele Mechaniker und auch Teamchefs
sind ehemalige Rennfahrer wie z.B. Mike Leitner, Tex
Geissler oder Jürgen Lingg in der Moto2. Auch Emanuel
Buchner kennt die Rennstrecke von diversen Wild-Card
Einsätzen in der WM. ,,Das hilft extrem, da man so die
Sichtweise der Fahrer kennt und alles viel besser beurteilen
kann. Was ist wichtig, was ist weniger wichtig. Man
kennt sozusagen die Rennfahrersprache”.
Auch wenn es von außen immer alles sehr einfach aussieht,
es ist ein Knochen-Job. Fehler darfst Du Dir keine
leisten, trotz aller Routine. Der durchschnittliche Arbeitstag
dauert 12 Stunden. Die körperliche und auch mentale
Belastung ist hoch.
Ein Rennwochenende beginnt bereits am Dienstag, denn
bis spätestens 15 Uhr müssen alle LKW’s da sein. Das ist
Vorgabe der IRTA, damit alle Trailer perfekt eingeparkt
werden können.
den Bikes zu arbeiten. Nach jeweils 2 Rennen werden die
Motorräder komplett zerlegt. Ein Bike besteht aus etwa
1.500 Teilen. Alles muss gecheckt und notfalls getauscht
werden.
Ab Freitag geht dann die Action los. Den Motor warm
laufen lassen, alle Parameter prüfen, Besprechungen mit
dem Crew-Shief, Fahrwerk ändern, Reifen wechseln, und
und und. Jeder hat seine Aufgaben.
Im Team von Joan Mir gibt es allein 9 Leute, die nur für
ihn zuständig sind. Ein Mann für Reifen, vier Mechaniker,
einer für Data-Recording, einer fürs Mapping, den Chef-
Ingenieur, den Fahrwerksspezialisten und noch einen
Honda-Ingenieur.
So laufen die Trainings- und Renntage ab. Kommt nichts
Gröberes dazwi schen, ist die Arbeit nach rund 12 Stunden
gegen 20 Uhr beendet und es geht ab ins Hotel. Bei einem
Problem oder Crash, wird auch schon mal bis nachts um
2 geschraubt.
Am Sonntag nach dem Rennen dann das große Abbauen,
was in der Regel nach 2-3 Stunden erledigt ist. Wie auch
für die Fahrer, ist nach den Renn wochenenden erstmal
Erholung angesagt.
IN REKORDTEMPO ZUM
INDIVIDUELL GEPLANTEN
CONTAINER ODER IHRER
BAUSTELLENEINRICHTUNG!
Mittwoch früh wird der LKW gewaschen und die Box aufgebaut.
Ab Nach mittag werden die Motorräder fit gemacht.
Der Donnerstag wird ebenfalls nochmal genutzt um an
Etwas anderes machen? 11 Nie, das ist mein absoluter
Traumjob.” sagt Emanuel und beendet fast pünktlich 20
Uhr seinen Arbeitstag.
Seite 22 | GP-Guide 2023
BplusL Gruppe ■ Johann-Esche-Straße 27 ■ 09212 Limbach-Oberfrohna ■ www.bplusl.de
NEUE SPIELREGELN - MEHR SHOW
TEXT: CLAUDIA THIEM
MOTO GP
Die Königsklasse startete Ende März mit zweiundzwanzig
Stammfahrer in eine neue Saison, welche einige
Veränderungen mit sich brachte. Mit Ducati, Honda,
Yamaha, Aprilia, KTM und GASGAS gehen sechs Hersteller
an den Start. Durch die Einführung des neuen MotoGP-
Sprintformats werden bei jedem Grand Prix erstmals
auch samstags Punkte vergeben. Ein Sprint über die halbe
Distanz und mit halber Punktzahl. Die MotoGP geht in eine
Phase, wo nicht nur das Format geändert wird, sondern
auch die Abstände zwischen den Herstellern immer
geringer werden und sich der Stressfaktor für den Rennfahrer
nochmals erhöht.
Am letzten Märzwochenende fand die Premiere des ersten
Sprints in Portimao statt. Hier war es der Weltmeister
Francesco Bagnaia der seinem Namen alle Ehre machte
und mit einem Sieg im allerersten Sprint der MotoGP-
Geschichte in die neue Saison startete.
Bei den nachfolgenden Sprints in Termas de Rio Hondo,
Austin, Jerez und Le Mans reihten sich auch Brad
Binder und Jorge Martin in die Liste der Sprint-Sieger
ein. Die drei MotoGP-Piloten kommen mit dem neuen
Format bisher am besten zurecht und konnten eifrig
WM-Punkte sammeln. Das neue Format hat bei den ersten
fünf Rennen für reichlich Turbulenzen gesorgt. Mit zahlreichen
Überholmanövern, aber auch einigen Stürzen lief
es recht chaotisch ab und hat der Unterhaltung im WM-
Kampf keineswegs geschadet.
Auch die Hauptrennen am Sonntag verliefen bisher
nicht weniger spannend und sorgten immer wieder für
reichlich Dramatik und Abwechslung. Die wohl größte
Überraschung der bisherigen Saison ist Marco Bezzecchi.
Unter schwierigen Bedingungen feierte der Italiener
im argentinischen Termas de Rio Hondo seinen ersten
MotoGP-Sieg. Ein weiterer Triumph folgte in Le Mans, als
er auf dem Treppchen erneut ganz oben stand. Der Pilot
des Mooney VR46 Racing Teams hat sich mit diesen zwei
Siegen sicherlich einen Platz unter den Besten erarbeitet.
Obwohl es noch zu früh ist, um zu sagen, dass der Titel in
greifbarer Nähe ist, wird er sicherlich einer der Protagonisten
dieser Meisterschaft sein.
Eine ebenfalls herausragende Leistung lieferte Alex Rins
in Austin ab. Er triumphierte erstmals für Honda und
bescherte dem japanischen Werk den ersten Sieg seit
2021. Seit 1994 fand man in der Starterliste beim Rennen
in Austin erstmals zwei deutsche Fahrer. Honda-Testfahrer
Stefan Bradl ersetze den verletzten Marc Marquez
und Jonas Folger sprang für den ebenfalls verletzten Pol
Espargaro beim GasGas-Team ein.
Bradl stürzte in der vorletzten Runde auf Platz elf liegend
und Folger holte bei seinem Comeback als Zwölfter vier
WM-Punkte.
Beim Europaauftakt in Jerez erlebte der österreichische
Hersteller KTM ein Traumwochenende. Brad Binder und
Jack Miller schafften es im Sprint, als auch im Hauptrennen
beide aufs Podium. Nach den ersten Rennen so weit vorn
mitmischen zu können ist eine große Motivation für die
beiden MotoGP-Asse.
Aufgrund der hohen Dynamik im Wetteifer um den WM-
Thron, verbunden mit den vielen Veränderungen, ist in
diesem Jahr nahezu alles möglich. Nach den ersten fünf
Rennen führt Francesco Bagnaia einen Punkt vor Marco
Bezzechi die Gesamtwertung an. Brad Binder ist mit
dreizehn Punkten Rückstand Dritter, Jorge Martin liegt mit
vierzehn Punkten Rückstand auf Rang vier und auf Rang
fünf folgt Johann Zarco. Diese Namen sollte man beim
Kampf um die WM-Krone keinesfalls außer Acht lassen.
Insgesamt hat die Einführung des Sprint-Formats den
Wettbewerb auf ein neues Niveau angehoben. Es wird
sich zeigen, wer mit den neuen Spielregeln bei der Jagd
nach dem Titel, welche voller Überraschungen steckt, am
besten zurecht kommt. Der kompletteste Fahrer, welcher
beständig ist, unverletzt bleibt und die Nerven behält, hat
gute Chancen sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen.
12 FRAGEN / 12 ANTWORTEN
ALEX RINS
1. Mein bisher schwierigster Konkurrent war
7. Ich würde gern mal einen Tag tauschen mit
q Johann Zarco
q Fabio Quartararo
q Pecco
q Max Verstappen
q Eminem
q Donald Trump
2. Die größte Anspannung beim Rennen ist für mich
8. Wenn ich Musik höre, dann ist es
q der Start
q die letzten Runden
q Anspannung? Rennen ist für mich immer das Beste!
q Hip Hop
q Hardrock
q Techno
3. Ich ernähre mich gesund, um fit zu bleiben. Schwach
werde ich aber bei
9. Wenn ich heute eine andere Sportart ausüben
würde, wäre das
q einem richtig saftigen und fetten Burger
q einer Tafel Schokolade
q einem großen Eisbecher
q Tennis
q Fußball
q da fällt mir wirklich nichts ein
4. Meine größte Schwäche ist, dass ich
q unordentlich bin
q ungeduldig bin
q unpünktlich bin
q ______________
10. Du bekommst ein Ticket für eine Reise geschenkt.
Wo geht es hin?
q Alpen
q Malediven
q Las Vegas
5. Viele Fahrer haben Lieblingskurven. Meine sind
q Linkskurven
q Rechtskurven
q egal
6. Nach einem Rennwochenende schalte ich am
besten ab
11. Du kannst 10 Runden auf der Nordschleife fahren.
Welches Auto fährst Du?
q Porsche GT3RS
q Tesla S-Plaid
q Lamborghini Aventador
12. Meine Lieblingsstrecke im Kalender ist
q bei einer schönen Runde auf dem Fahrrad
q zusammen mit Freunden und Familie
q in dem ich einfach mal richtig faul bin
q Phillip Island
q Austin
q __________
Alex Rins in Austin/Texas, wo er sich als Sieger in die Geschichtsbücher einschrieb
GP-Guide 2023 | Seite 27
Nr.
Fahrer
MOTOGP STARTERLISTE
Land Team
Bike
Sächsischer
Verkehrssicherheitstag
1
Francesco Bagnaia
ITA
Ducati Lenovo Team
Ducati
5
6
10
12
Johann Zarco
Stefan Bradl
Luca Marini
Maverick Viñales
FRA
GER
ITA
SPA
Pramac Racing
Repsol Honda Team
Mooney VR46 Racing Team
Aprilia Racing
Ducati
Honda
Ducati
Aprilia
EINTRITT
FREI
20
Fabio Quartararo
FRA
Monster Energy Yamaha MotoGP
Yamaha
21
Franco Morbidelli
ITA
Monster Energy Yamaha MotoGP
Yamaha
23
Enea Bastianini
ITA
Ducati Lenovo Team
Ducati
25
Raul Fernandez
SPA
CryptoDATA RNF MotoGP Team
Aprilia
30
Takaaki Nakagamii
JPN
LCR Honda Idemitsu
Honda
33
Brad Binder
RSA
Red Bull KTM Factory Racing
KTM
36
Joan Mir
SPA
Repsol Honda
Honda
37
Augusto Fernandez
SPA
GASGAS Factory Racing
KTM
41
Aleix Espargaro
SPA
Aprilia Racing
Aprilia
42
Alex Rins
SPA
LCR Honda Castrol
Honda
43
Jack Miller
AUS
Red Bull KTM Factory Racing
KTM
44
Pol Espargaro
SPA
GASGAS Factory Racing
KTM
49
63
72
Fabio Di Giannantonio
Francesco Bagnaia
Marco Bezzecchi
ITA
ITA
ITA
Gresini Racing MotoGP
Ducati Lenovo Team
Mooney VR46 Racing Team
Ducati
Ducati
Ducati
SMWA/FSD – Zentrale Stelle
73
Alex Marquez
SPA
LCR Honda Castrol
Honda
87
Remy Gardner
AUS
Tech3 KTM Factory Racing
KTM
88
Miguel Oliveira
POR
Red Bull KTM Factory Racing
KTM
89
Jorge Martin
SPA
Pramac Racing
Ducati
Sachsenring | 2. Juli 2023 | 10 -17 Uhr
Seite 28 | GP-Guide 2023
MOTOGP/500CCM RINGHISTORIE
Jahr
Fahrer
Land
Klasse
Bike
2022
Fabio Quartararo
FRA
MotoGP
Yamaha
2021
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2019
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2018
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2017
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2016
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2015
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2014
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2013
Marc Marquez
SPA
MotoGP
Honda
2012
Dani Pedrosa
SPA
MotoGP
Honda
2011
Dani Pedrosa
SPA
MotoGP
Honda
2010
Dani Pedrosa
SPA
MotoGP
Honda
2009
Valentino Rossi
ITA
MotoGP
Yamaha
2008
Casey Stoner
AUS
MotoGP
Ducati
2007
Dani Pedrosa
SPA
MotoGP
Honda
2006
Valentino Rossi
ITA
MotoGP
Yamaha
2005
Valentino Rossi
ITA
MotoGP
Yamaha
2004
Max Biaggi
ITA
MotoGP
Honda
2003
Sete Gibernau
SPA
MotoGP
Honda
2002
Valentino Rossi
ITA
MotoGP
Honda
2001
Max Biaggi
ITA
500ccm
Yamaha
2000
Alex Barros
BRA
500ccm
Honda
1999
Kenny Roberts jun.
USA
500ccm
Suzuki
1998
Mick Doohan
AUS
500ccm
Honda
1972
Giacomo Agostini
ITA
500ccm
MV Agusta
1971
Giacomo Agostini
ITA
500ccm
MV Agusta
1970
Giacomo Agostini
ITA
500ccm
MV Agusta
1969
Giacomo Agostini
ITA
500ccm
MV Agusta
1968
Giacomo Agostini
ITA
500ccm
MV Agusta
1967
Giacomo Agostini
ITA
500ccm
MV Agusta
1966
Franta Stastny
CZE
500ccm
Jawa-CZ
1965
Mike Hailwood
GBR
500ccm
MV Agusta
1964
Mike Hailwood
GBR
500ccm
MV Agusta
1963
Mike Hailwood
GBR
500ccm
MV Agusta
1962
Mike Hailwood
GBR
500ccm
MV Agusta
1961
Gary Hocking
ROD
500ccm
MV Agusta
Seite 30 | GP-Guide 2023
36
JOAN MIR, SPA, 1.9.1997
93
MARC MARQUEZ, SPA, 17.2.1993
1FRANCESCO BAGNAIA, ITA, 14.1.1997
20
FABIO QUARTARARO, FRA, 20.4.1999
23
ENEA BASTIANINI, ITA, 30.12.1997
21
GP-Guide 2023 | Seite 35
FRANCO MORBIDELLI, ITA, 4.12.1994
PARTNERSHIP
PASSIONATE
Es ist die Leidenschaft, die Motul anders macht.
Wahre Leidenschaft, die auch unsere Produkte
ausmachen. Dieselbe Leidenschaft, die unsere
Innovationskraft antreibt und die für alle 2-Radund
4-Rad-Fans unverkennbar ist.
5JOHANN ZARCO, FRA, 16.7.1990
Mit unserer MC Care Linie bieten wir die
beste Pflege für Dein Motorrad und Dein
Equipment. Die Rennmotorenöle MOTUL
300V mit ESTER Core® Technologie bieten
Dir maximale Leistung und perfekten
Verschleißschutz ohne Kompromisse.
89
Seite 36 | GP-Guide 2023
JORGE MARTIN, SPA, 29.1.1998
15.06. - 18.06.2023 19:00 - 04:00 Uhr
ankerberg.festival | ankerbergfestival
Open Air - Donnerstag - Red Bull
Stage
Festival Stage
Engel in Zivili
Shophonks
BBZ Clubbängerz
Plattenpussys
DC#MARK
33
BRAD BINDER, RSA, 11.8.1995
Open Air - Freitag - Red Bull
Stage
Festival Stage
Escape the Madness
R-Members-Club a tribute to Rammstein
BBZ Clubbängerz
Open Air - Samstag - Red Bull
Stage
Festival Stage
Jagster
Metallica Revival Beroun
BBZ Clubbängerz
Paul Powerz
D3!C
DJ Peppermind
Bekz
Josap
MYNOOREY
Rocco Fischer
Freitag & Samstag ab 22:00 Uhr
Heiße GoGo‘s - Open Air Stage
43
GP-Guide 2023 | Seite 39
JACK MILLER, AUS, 18.1.1995
12
MAVERICK VIÑALES, SPA, 12.1.1995
37
AUGUSTO FERNANDEZ, SPA, 23.9.1997
41
ALEIX ESPARGARO, SPA, 30.7.1989
44
POL ESPARGARO, SPA, 10.6.1991
25
RAUL FERNANDEZ, SPA, 23.10.2000
30
TAKAAKI NAKAGAMI, JPN, 9.2.1992
88
42
Seite 42 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 43
MIGUEL OLIVEIRA, POR, 4.1.1995
ALEX RINS, SPA, 8.12.1995
49
FABIO DI GIANNANTONIO, ITA, 10.10.1998
73
Seite 44 | GP-Guide 2023
ALEX MARQUEZ, SPA, 23.4.1996
10
LUCA MARINI, ITA, 10.8.1997
72
Seite 46 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 47
MARCO BEZZECCHI, ITA, 12.11.1998
EVENT PARTNERS
SPEZIAL 15% RABATT FÜR MOTO GP SACHSENRING ZUSCHAUER.
KAUF ÜBER DEN E-SHOP MIT RABATTCODES:
FÜR SAMSTAG ODER SONNTAG 1 TAG ERWACHSENE TICKET INKL.
PADDOCK UND WOCHENEND ERWACHSENE TICKET INKL.PADDOCK: MOSTSBK23
GÜLTIGKEIT DES RABATTCODES: 16 – 21 JUNI 2023
ONLINE Vorverkauf www.autodrom-most.cz/de
DIE MOTOGP AUF
GROSSER REISE
Alles Wichtige zum Renn-Wochenende
auf dem Sachsenring
in der MDR SACHSEN-App!
TEXT/FOTOS: RONNY LEKL
Der logistische Aufwand hinter den Kulissen
Beim Blick über das Fahrerlager stellt man sich die Frage,
wie kommt eingentlich diese Mini-Stadt von A nach B und
welcher Aufwand steht dahinter? Immerhin arbeiten hier
ca. 1500 Leute. Angefangen vom Medienvertreter, über
den Mechaniker, Koch und natürlich den Fahrern.
Die MotoGP Teams haben je Fahrer 2 Motorräder, alle
anderen Teams je Fahrer 1 Motorrad. Macht also nicht
weniger als rund 100 Motorräder, die von Rennen zu
Rennen transportiert werden müssen. Bei den Europa-
Rennen kommt dann noch die MotoE dazu.
Dazu kommen Unmengen an Ersatzteilen,
Boxenausstattung, Helme, Kombis usw. Seitens der Dorna
müssen die Safety-Cars von Ort zu Ort gebracht werden
zuzüglich ca. 50 Tonnen Ausrüstung für die TV-Produktion
sowie Promotionmaterial und Ausrüstung für die Zeitnahme.
Bei diesen Zahlen haben wir noch keine MotoE mit
einbezogen, die bei nicht weniger als 8 Veranstaltungen
am Start sind.
Für alle Übersee Grand Prixs wird der gesamte logistische
Aufwand von der Dorna in Zusammenarbeit mit der IRTA
übernommen. Vier Fracht-Jumbos vom Typ 747 stehen
dafür zur Verfügung. Das gesamte Equipment mit einem
Gewicht von ca. 360 Tonnen ist fein säuberlich in rund 900
Transportkisten verpackt und wird mit 45-50 LKWs vom
Flughafen zur Strecke gebracht und umgekehrt.
Da das Material von Jahr zu Jahr mehr Platz einnimmt,
wurden dieses Jahr erstmals an den Flugzeugrumpf angepasste
Frachtcontainer eingesetzt, damit auch der letzte
Millimeter perfekt ausgenutzt wrden kann.
Den größten Stress haben die Teams meistens nach dem
Rennen. Der Abbau der Boxen und das Verladen der Bikes
muss schnell gehen und ist in nur 2-3 Stunden erledigt,
damit alles schnellstmöglich zum Flughafen transportiert
werden kann. Bestes Beispiel für diese Meisterleistung
waren die direkt aufeinander folgenden Rennen in
Portimao und Termas de Rio Hondo.
• Verkehrsinfos
• Sachsenring-Wetter
• Rennergebnisse
• Streckenfunk
• Konzerte in der Karthalle
MDR SACHSEN – Das Sachsenring-Radio
sendet am 17. und 18. Juni von 10 bis 18 Uhr
live vom Motorrad Grand Prix:
auf 92,8 Mhz, DAB+ und im Livestream
Das sicher eingepackte Bike von Fabio ist die die Überseereise zurück nach Europa bereit
Seite 48 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 49
Auf den Kisten sind alle notwendigen Infos vermerkt
Das auch mal etwas schiefgehen kann, hat das letzte Jahr
gezeigt, als ein Fracht-Jumbo mit Defekt tagelang festhing
und so in Argentinien das Freitagstraining komplett
gestrichen werden musste.
In Europa sieht die Sache dann etwas anders aus aber
nicht weniger aufwendig aus. Dort wird das Meiste von
den Teams selber transportiert. Oftmals fahren die
Mechaniker oder Teammitglieder die Trucks selbst von
Rennen zu Rennen. Bestes Beispiel ist Emanuel Buchner,
der Mechaniker von Joan Mir im Repsol Honda Team. Er
muss meist am Dienstag an der Strecke sein, um den Repsol-Team
Truck im Paddock zu parken.
und Hospitality zu befinden hat.
Zu dem üblichen Material, welches auch bei den Überseerennen
benö tigt wird, kommen jetzt noch die riesigen
Hospitalities dazu, die teils schon ab Montag aufgebaut
werden. Die spektakuläre Ausnahme bildet das 3-stöckige
Haus von Red Bull. Der Aufbau dieses Gebäudes dauert
ca. 1 Woche. Transportiert wird die Mega-Hospitalty in 13
LKW.
Dazu kommen auch noch die großen Motorhomes der
MotoGP-Fahrer und einiger Moto2-Fahrer, die in dem ca.
40.000qm großen Fahrerlager Platz finden müssen.
Dabei ist genau festgelegt, wer an welcher Stelle steht. Die
Planungen sind lange im Voaus fertig und auf CAD-Plänen
ist genau vermerkt, wo sich welches Team, welcher LKW
Insgesamt 15.000km kommen in Europa an Transportwegen
zusammen, welche die rund 190 LKWs jeweils zurücklegen
müssen.
Die größte Hospitality im Paddock. Das Red Bull Haus benötigt 1 Woche für den Aufbau
WER WIRD DER NÄCHSTE
THRONFOLGER?
TEXT: CLAUDIA THIEM
Die seit 2010 bestehende Moto2-Klasse ist die
Mittelgewichtsklasse in der Motorrad-Weltmeisterschaft.
Augusto Fernandez, der Moto2-Champion 2022, ist in die
MotoGP aufgestiegen. Wer seine Thronfolge in diesem
Jahr übernimmt wird sich zeigen.
Auf dem Circuit of the Americas war Pedro Acosta der
Cowboy des Tages. Er sicherte sich seinen zweiten Sieg
beim dritten Rennen der Saison. Der Spanier überholte
Tony Arbolino in der letzten Runde. Nach einem unerwarteten
Finish schloss Bo Bendsneyder die Top-3 ab.
MOTO2
An den Start gehen in diesem Jahr fünfzehn Teams u.a. mit
dem amtierenden Moto3-Weltmeister Izan Guevara im
Aspar-Team. Mit Kalex, Boscoscuro und Forward gibt es
drei verschiedene Fabrikate in der Moto2-Saison 2023. Die
Fahrer haben in diesem Jahr bereits ein beeindruckendes
Tempo vorgelegt. Bei den Vorsaisontests als auch bei den
bisherigen Renneinsätzen wurden neue Rundenrekorde
aufgestellt. Wegweisend hierfür sind die Entwicklungen,
die Triumph am 765ccm-Dreizylindermotor vorgenommen
hat und welcher in der fünften Saison alle Maschinen
in der Moto2-Startaufstellung antreibt. Der neue Motor,
der über mehr Leistung und bessere Beschleunigung verfügt,
ermöglicht den Fahrern mehr Überholmöglichkeiten
sowie eine bessere Linienführung.
Lukas Tulovic tritt beim deutschen Liqui Moly Husqvarna
IntactGP-Team in diesem Jahr die Nachfolge von Marcel
Schrötter an. Der Ebersbacher ist der einzige deutsche
Fahrer, der die WM-Saison 2023 bestreiten wird. Jahrelang
hat Tulovic darauf hingearbeitet, hart trainiert und
Erfahrungen in verschiedenen Rennserien gesammelt. Im
letzten Jahr gewann er die Moto2-Europameisterschaft
und konnte auch mit guten Leistungen in der MotoE-Serie
von sich überzeugen.
Beim ersten Lauf der Saison in Portugal war es der spanische
„Wunder-Rookie“ Pedro Acosta, der seine Favoritenrollen
mit dem ersten Sieg des Jahres bestätigte. Es war
ein Kampf zwischen den Spaniern Acosta und Canet, die
mit einem rasanten Tempo das Feld hinter sich ließen.
Tony Arbolino arbeitete sich ebenfalls an die Spitze und
komplettierte das Podium in Portimao.
Das Moto2-Rennen beim zweiten Grand Prix in
Argentinien wurde als Regenrennen gestartet und auf
vierzehn Runden verkürzt, da die Fahrer das gesamte
Wochenende über keine Regensessions absolviert hatten.
Der Italiener Tony Arbolino setzte seine Podiumssträhne
fort und gewann vor Alonso Lopez und Jake Dixon. Mit seinem
Sieg übernahm er auch die Klassenführung.
Zurück auf europäischen Boden, in Jerez de la Frontera,
kehrte der Brite Sam Lowes zum ersten Mal seit 2021 auf
das oberste Treppchen zurück und schlug den Lokalmatador
Pedro Acosta. Mit einer makellosen Leistung setzte
sich Lowes gegen den haushohen Favoriten Acosta durch,
während Alonso Lopez das Podium komplettierte.
Beim nächsten Halt in Le Mans war es wieder Tony Arbolino
der dominierte. Der 22-Jährige triumphierte mit einem
wichtigen Sieg für die Meisterschaft. Während der Polesitter
Sam Lowes eine unglaubliche Aufholjagd hinlegte,
beherrschte Tony Arbolino das Rennen und setzte seinen
Meisterschaftsrivalen Pedro Acosta unter Druck. Acosta
versuchte dem Italiener an der Spitze zu folgen, kam dabei
jedoch zu Sturz.
Anschließend war es der tschechische Fahrer Filip Salac,
der für Furore sorgte, als die Zielflagge näher rückte.
Arbolino bewies Stärke und zwang Salac sich mit Platz
zwei zufriedenzugeben. Der Spanier Alonso Lopez saß
dem Führungsduo im Nacken und belegte in Frankreich
den dritten Rang. Während des 1000. Grand Prix der
Geschichte kam auch Lukas Tulovic besser in Fahrt. Der
deutsche Motorrad-Pilot belegte am Sonntag den elften
Platz und erreichte somit das bislang beste Ergebnis seiner
Karriere.
Die Liste der möglichen Anwärter für den Moto2-Weltmeistertitel
ist groß. Nach den ersten fünf Rennen hat Tony Arbolino
mit 99 Punkten die Favoritenrolle eingenommen.
Mit 74 Zählen auf dem zweiten Rang wird er von Pedro
Acosta verfolgt, der sein Tempo bereits mit zwei Siegen untermauert
hat. Kommt es zu einem spannenden WM-Duell
zwischen dem Spanier und dem Italiener? Können die
Verfolger Alonso Lopez, Filip Salac, Aron Canet oder Jake
Dixon im WM-Kampf für Unruhe sorgen? Fragen, die sich
im Laufe der Saison wohl beantworten werden. Am Ende
wird sich zeigen, wer sein Können am besten unter Beweis
stellen konnte und auf dem Treppchen ganz oben steht.
GP-Guide 2023 | Seite 53
LUKAS TULOVIC
IM INTERVIEW
INTERVIEW: DOREEN MÜLLER-UHLIG
Aufgeben? Das ist für Lukas Tulovic vom Liqui Moly
Husqvarna IntactGP-Team nie eine Option gewesen. Der
junge Ebersbacher zählt in der Moto2-WM zu den einzigen
deutschen Piloten im Feld. Dank seines Ehrgeizes
und der Leidenschaft für den Rennsport fuhr Tulovic 2022
den Titel in der Europameisterschaft ein. Ein Jahr später,
erfüllt sich „Tulo“ den Traum von der Weltmeisterschaft
und folgt an der Seite von Darryn Binder dem optimalen
Ziel – eines Tages ganz oben zu stehen. Die ersten Rennen
verpasste der 22-Jährige allerdings aufgrund einer
Verletzung. Kein idealer Start. Doch wer Tulovic kennt, der
weiß, wo Leidenschaft ist, da lodert die Flamme besonders
heiß. Sein Kampfgeist ist geweckt und so ist es gar nicht
verwunderlich, dass wir Lukas Tulovic für unsere „Fahreranalyse“
genau da antreffen, wo er die meiste Zeit verbringt…
Beim Training, in Spanien.
Danke, dass Du Dir die Zeit dafür genommen hast, mit
uns gemeinsam über Deinen Saisonstart zu sprechen.
Wie ist es für Dich, der einzige Deutsche in der Moto2
zu sein?
Ich finde es schade, dass so wenig Deutsche vertreten
sind und hoffe, dass in den nächsten Jahren Nachwuchs
nachkommt. Es wird ja schon mehr gemacht, aber es ist
immer noch schwierig, da Richtung Moto3 aktuell nicht
viel passiert. Es gibt nur wenige Programme wie die Stiftung
Sport oder Nachwuchsteams wie Intact. Man muss
ziemlich viel auf eigene Faust machen, wenn man etwas
erreichen möchte.
Du hast gerade Intact GP erwähnt. Im vergangenen
Jahr konntest Du mit dem Junior-Team in der Moto2-
EM den Titel holen. Welche Rolle spielte es für Dich, die
richtigen Personen dabei zu haben und wie wichtig ist
es nach so einem Wechsel in die WM, dass alles passt?
Für mich ist im Team eigentlich nochmal alles neu und
anders. Nicht nur das Knowhow und das Material muss
stimmen, es muss vor allem harmonieren und menschlich
passen. Ich denke, man hat als Fahrer eine große Aufgabe,
weil man auf der Strecke das umsetzen muss, was im Hintergrund
vorbereitet und in der Box besprochen wird. Man
kann als Fahrer sehr viel gut oder auch kaputt machen und
beeinflusst die Atmosphäre im Team sehr. Natürlich ist es
auch wichtig, konkurrenzfähiges Material zu haben, aber
man ist vielmehr gefragt, das Team zusammenzuhalten.
Hand aufs Herz hast Du Dir den Wechsel in die Moto2
WM einfacher vorgestellt?
Das nicht unbedingt. Mir ist bewusst, dass das Level in der
WM noch einmal um wesentliches höher ist. Wo ich mich
aber umstellen musste, war das komplett andere Format
am Wochenende zum Vergleich in der Moto2-EM. Es sind
viel mehr Strecken, dafür weniger Fahrtzeit, um gerade
neue Strecken oder Strecken, wo ich nur einmal 2019 gefahren
bin, kennenzulernen. Das ist eine große Herausforderung,
auf den Punkt schnell da zu sein. Mir war bewusst,
dass das kein Kinderspiel wird. Ich bin mir aber sicher,
wenn ich immer mehr reinkomme, wird es besser.
Wie bereitest Du Dich auf neue Strecken vor?
„Ich schaue mir z. B. mit dem Videopass der MotoGP viele
OnBoard im Vorfeld an. So kann man sich schon ein ganz
gutes Bild machen, sich ein paar Einlenkpunkte usw. anschauen
und Kerbs und Linien ins Gedächtnis rufen.
Du hast den Ruf, dass Du ein sehr zielstrebiger Mensch
bist. In der Vergangenheit hast Du sogar Dein Polizeistudium
für Deine Rennsportkarriere aufgegeben.
Warst Du schon immer so zielstrebig?
Früher in der Schule war ich das nicht! Ich habe mein Abitur
gemacht, aber sicher nicht mit Bravour bestanden.
Auch das Polizeistudium lief eher zäh, da ich mehreres auf
einmal gemacht habe. Ich bin zwei Meisterschaften gleichzeitig
gefahren und habe zusätzlich dazu studiert. Das hat
nicht funktioniert, weswegen ich das Studium beendet
habe. Wenn ich jedoch für etwas brenne, gebe ich alles
dafür und nehme alles in Kauf, was dafür notwendig ist.
Lukas Tulovic beim Grand Prix in Austin
Dein Teamchef Jürgen Lingg meinte einmal, dass Deine
Einstellung sehr professionell ist. Inwiefern spielt die
richtige mentale Einstellung eine wichtige Rolle?
Ich denke, dass heutzutage besonders auch der mentale
Aspekt enorm wichtig ist. Vom fahrerischen Können her ist
das Feld so eng beieinander und die Unterschiede sind so
gering, da macht, es viel aus wie man als Rennfahrer drauf
ist und wie sehr man es will!
Sind die südländischen Fahrer in Sachen Mentalität
uns Schritte voraus oder haben sie einfach nur den
besseren Trainingsvorteil auf ihrer Seite?
Die Trainingsvoraussetzungen machen vor allem im jüngeren
Alten den Unterschied, weil man da viel lernen
möchte und viel Fahrtzeit braucht, um möglichst große
Sprünge machen zu können. In den größeren Klassen sind
es weniger die Möglichkeiten, die entscheidend sind. Die
Mentalität der Spanier oder Italiener ist einfach: „weniger
denken, mehr machen“ und das ist im Rennsport nicht
verkehrt! Ich bin manchmal zu sehr perfektionistisch veranlagt,
da wäre es stattdessen besser einfach loszulegen.
Apropos richtige Einstellung. Du legst sehr viel Wert
auf Deine körperliche Fitness. Wie sieht ein typischer
Trainingsalltag aus? Sind Deine Abläufe immer gleich?
Meine Trainingsabläufe sind nicht immer gleich. Im Winter
hat man deutlich mehr Zeit, denn man arbeitet auf ein
bestimmtes Datum hin. Jetzt während der Saison ist hingegen
schon sehr viel passiert mit der Verletzung. Zudem
war ich nochmal erkältet, das beeinflusst die Art wie man
trainieren kann. Ich merke zum Beispiel beim Joggen am
Puls und der Pace, dass ich etwas verloren habe, was ich
wieder aufholen muss. Der Schlüssel für mich ist mein Fitnesslevel
über die Saison hinweg halten zu können, auch
wenn einmal was dazwischen passiert.
Wer auf dem Motorrad körperlich fit ist, heißt es, kann
die Dynamik mehr genießen, macht weniger Fehler,
ermüdet langsamer und ist im Sturzfall weniger verletzungsanfällig.
Nun bist Du zu Beginn der Saison selbst
wegen Deiner Verletzung ausgefallen. Hast Du das Gefühl,
dass wenn man gut trainiert ist, Stürze insgesamt
besser wegstecken kann?
Definitiv! Wenn man gut trainiert ist und eine gute Muskulatur
aufgebaut hat, dann stützen einen die Knochen mehr
bei einem Sturz. Bei meiner Handverletzung hat mir dies
zwar wenig geholfen, da keine Muskulatur verletzt war,
anderseits war es ein heftiger Highsider mit 160 km/h bei
dem ich durch die Luft geflogen bin. Da hätte mir deutlich
mehr passieren können! Das Training ist einfach wichtig,
um flexibel zu sein und eine gute Muskulatur zu haben.
GP-Guide 2023 | Seite 57
Absolute körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung für der Erfolg in der Moto2 - Lukas beim Joggen in Portimao
Ein Ottonormalverbraucher trägt vielleicht lang Gips. Als
Profisportler muss man hingegen zusehen, dass man so
schnell wie möglich seinen Sport wieder ausüben kann. Da
ist jeder Tag wertvoll, um nicht zu viel Geld zu verlieren.
Von der Ernährung bis zu den Therapien gibt es daher sehr
viele Möglichkeiten, wie man so einen Heilungsprozess
beschleunigen kann.
Erzähle uns doch einmal, wie so eine typische Trainingswoche
bei Dir aussieht.
Wenn ich kein Rennen habe, trainiere ich in der Regel
sechs Tage die Woche und variiere dabei zwischen
hochintensivem Intervalltraining bis hin zu 1–2 Einheiten
pro Woche, wo ich mit einer niedrigeren Herzfrequenz
trainiere. Dazu gehört viel Reaktions- und Schnellkrafttraining.
Wenn ich dann mal länger Zeit habe, dann plane
ich auch Maximalkrafttraining mit ein, um die extreme
Anspannung zu trainieren.
Hat sich auch Dein Lebensstil in den letzten Jahren
verändert?
Vor zwei Jahren bin ich durch meine Kollegen bei der
Polizei auf die Idee gekommen, mich vegetarisch zu
ernähren. Ich habe mich ganz gut gefühlt damit und die
Testphase immer weiter verlängert und geschaut, wie ich
mich auf dem Motorrad damit fühle. Ich habe zudem mit
meinem Trainer einen Plan erstellt, wie ich mich am Rennwochenende
am besten ernähren kann, um z.B. vor dem
Rennen nichts Schweres mehr im Magen zu haben, damit
der Körper die volle Energie hat.
Fiel es Dir leicht Dich umzustellen oder hast Du auch
mal was vermisst dabei?
Im Sommer auf der Terrasse mal etwas zu grillen, das fehlt
mir schon und ist schon schwer. Ich sage auch nicht, dass
ich das für immer unbedingt so beibehalten werde, aber
aktuell ist dies meine Entscheidung und das womit ich
mich am besten fühle.
Wie ist dies generell, wenn Du Dich mit Freuden triffst.
Verzichtest Du dann auf Alkohol?
Das Gute bei mir ist, dass mir Alkohol gar nicht so schmeckt
und für mich nicht so ein Thema ist. Ich trinke nichts aus
Genuss, sondern, nur wenn es Anlass zum Feiern gibt. So
wie im letzten Jahr, wo wir die Meisterschaft gewonnen
haben. Mit dem Team zusammen zu feiern, das sind dann
so Moment, die ich auch genieße.
Welche Wünsche und Ziele hast Du für den
Sachsenring?
Der Anfang der Saison ist leider nicht so gelaufen wie
geplant. Es kommt darauf an, wie ich mich bis zum
Sachsenring steigern kann. Dann kann ich mir generell
schon etwas vorstellen, denn die Strecke liegt mir. Man
verbringt extrem viel Zeit in Schräglage. Daher ist es sehr
wichtig, dass das Bike gut turnt, nur so kann man die
Passagen gut durchziehen. Wenn ich die nächsten Rennen
vorankomme, dann ist zum Sachsenring mindestens die
Top 10 drin. Alles mehr wäre natürlich noch besser!“
GP-Guide 2023 | Seite 59
12 FRAGEN / 12 ANTWORTEN
ALONSO LOPEZ
1. Mein bisher schwierigster Konkurrent war
7. Ich würde gern mal einen Tag tauschen mit
q Fermin Aldeguer
q Tony Arbolino
q Pedro Acosta
2. Die größte Anspannung beim Rennen ist für mich
q der Start
q die letzten Runden
q Anspannung? Rennen ist für mich immer das Beste!
3. Ich ernähre mich gesund, um fit zu bleiben. Schwach
werde ich aber bei
q einem richtig saftigen und fetten Burger
q einer Tafel Schokolade
q einem großen Eisbecher
4. Meine größte Schwäche ist, dass ich
q unordentlich bin
q ungeduldig bin
q unpünktlich bin
5. Viele Fahrer haben Lieblingskurven. Meine sind
q Max Verstappen
q Eminem
q Donald Trump
q Fernando Alonso
8. Wenn ich Musik höre, dann ist es
q Hip Hop
q Hardrock
q Techno
9. Wenn ich heute eine andere Sportart ausüben
würde, wäre das
q Tennis
q Fußball
q Ski
10. Du bekommst ein Ticket für eine Reise geschenkt.
Wohin geht es?
q Alpen
q Malediven
q Las Vegas
q Linkskurven
q Rechtskurven
q egal
6. Nach einem Rennwochenende schalte ich am
besten ab
11. Du kannst 10 Runden auf der Nordschleife fahren.
Welches Auto fährst Du?
q Porsche GT3RS
q Ferrari
q Lamborghini Aventador
q bei einer schönen Runde auf dem Fahrrad
q zusammen mit Freunden und Familie
q in dem ich einfach mal richtig faul bin
12. Meine Lieblingsstrecke im Kalender ist
q Phillip Island
q Austin
q Jerez
Alonso Lopez in Termas de Rio Hondo
Seite 60 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 61
MOTO2 STARTERLISTE
Nr.
Fahrer
Land
Team
Bike
3
Lukas Tulovic
GER
Liqui Moly Husqvarna Intact GP
Kalex
4
Sean Dylan Kelly
USA
American Racing
Kalex
5
Kotha Nozane
JPN
Correos Prepago Yamaha VR46 Mastecamp
Kalex
7
Barry Baltus
BEL
Fieten Olie Racing GP
Kalex
11
Sergio Garcia
SPA
Pons Wegow Los40
Kalex
12
Filip Salac
CZE
QJMOTOR Gresini Moto2
Kalex
13
Celestino Vietti
ITA
Fantic Racing
Kalex
14
Tony Arbolino
ITA
Elf Marc VDS Racing Team
Kalex
15
Darryn Binder
RSA
Liqui Moly Husqvarna Intact GP
Kalex
16
Joe Roberts
USA
Italtrans Racing Team
Kalex
17
Alex Escrig
SPA
Forward Team
Forward
18
Manuel Gonzales
SPA
Correos Prepago Yamaha VR46 Mastecamp
Kalex
19
Lorenzo Dalla Porta
ITA
Pertamina Mandalika SAG Team
Kalex
21
Alonso Lopez
SPA
Speed Up Racing
Boscoscuro
22
Sam Lowes
GBR
Elf Marc VDS Racing Team
Kalex
24
Marcos Ramirez
SPA
IForward Team
Forward
28
Izn Guevara
SPA
Inde GASGAS Aspar M2
Kalex
33
Rory Skinner
USA
American Racing
Kalex
35
Somkiat Chantra
THA
IDEMITSU Honda Team Asia
Kalex
37
Pedro Acosta
SPA
Red Bull KTM Ajo
Kalenx
40
Aron Canet
SPA
Pons Wegow Los40
Kalex
52
Jeemy Alcoba
SPA
QJMOTOR Gresini Moto2
Kalex
54
Fermin Aldeguer
SPA
Speed Up Racing
Boscoscuro
64
Bo Bendsnyder
NED
Pertamina Mandalika SAG Team
Kalex
71
Dennis Foggia
ITA
Italtrans Racing Team
Kalex
72
Borja Gomez
SPA
Fantic Racing
Kalex
75
Albert Arenas
SPA
Red Bull KTM Ajo
Kalex
79
Ai Ogura
JPN
IDEMITSU Honda Team Asia
Kalex
84
Zonta van den Goorbergh
NED
Fieten Olie Racing GP
Kalex
96
Jake Dixon
GBR
Inde GASGAS Aspar M2
Kalex
Seite 62 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 63
MOTO2/250CCM RINGHISTORIE
Jahr
Fahrer
Land
Klasse
Bike
2022
Augusto Fernandez
SPA
Moto2
Kalex
2021
Remy Gardner
AUS
Moto2
Kalex
2019
Alex Marquez
SPA
Moto2
Kalex
2018
Brad Binder
RSA
Moto2
KTM
2017
Franco Morbidelli
ITA
Moto2
Kalex
2016
Johann Zarco
FRA
Moto2
Kalex
2015
Xavier Simeon
SPA
Moto2
Kalex
2014
Dominique Aegerter
SPA
Moto2
Suter
2013
Jordi Torres
SPA
Moto2
Suter
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
Marc Marquez
Marc Marquez
Toni Elias
Marco Simoncelli
Marco Simoncelli
Hiroshi Aoyama
Yuki Takahashi
SPA
SPA
SPA
ITA
ITA
JPN
JPN
Moto2
Moto2
Moto2
250ccm
250ccm
250ccm
250ccm
Suter
Suter
Moriwaki
Gilera
Gilera
KTM
Honda
3
LUKAS TULOVIC, GER, 15.06.2000
2005
Dani Pedrosa
SPA
250ccm
Honda
2004
Dani Pedrosa
SPA
250ccm
Honda
2003
Roberto Rolfo
SPA
250ccm
Honda
2002
Marco Melandri
ITA
250ccm
Aprilia
2001
Marco Melandri
ITA
250ccm
Aprilia
2000
Olivier Jacque
FRA
250ccm
Yamaha
1999
Valentino Rossi
ITA
250ccm
Aprilia
1998
Tetsuya Harada
JPN
250ccm
Aprilia
1972
Jarno Saarinen
FIN
250ccm
Yamaha
1971
Dieter Braun
GER
250ccm
Yamaha
1970
Rodney Gould
GBR
250ccm
Yamaha
1969
Renzo Pasolini
ITA
250ccm
Benelli
1968
Bill Ivy
GBR
250ccm
Yamaha
1967
Phil Read
GBR
250ccm
Yamaha
1966
Mike Hailwood
GBR
250ccm
Honda
1965
Jim Redman
ROD
250ccm
Honda
1964
Phil Read
GBR
250ccm
Yamaha
1963 Mike Hailwood
1962 Jim Redman
1961 Mike Hailwood
Seite 64 | GP-Guide 2023
GBR
ROD
GBR
250ccm
250ccm
250ccm
MZ
Honda
Honda
15
DARRYN BINDER, RSA, 21.01.1998
11
SERGIO GARCIA, SPA, 22.3.2003
12
GP-Guide 2023 | Seite 67
FILIP SALAC, CZE, 12.12.2001
13
CELESTINO VIETTI, ITA, 13.10.2001
21
ALONSO LOPEZ, SPA, 21.12.2001
14
TONY ARBOLINO, ITA, 3.8.2000
22
SAM LOWES, GBR, 14.9.1990
35
SOMKIAT CHANTRA, THA, 15.12.1998
40
AARON CANET, SPA, 30.9.1999
37
54
Seite 70 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 71
PEDRO ACOSTA, SPA, 25.5.2004
FERMIN ALDEGUER, SPA, 5.4.2005
75
ALBERT ARENAS, SPA, 11.12.1996
Seite 72 | GP-Guide 2023
96
JAKE DIXON, GBR, 15.1.1996
JUNGE TALENTE
AUF DEM VORMARSCH
TEXT: CLAUDIA THIEM
MOTO3
In der Moto3-Klasse, der Einstiegsklasse der Motorrad-
Weltmeisterschaft, gehen in diesem Jahr 28 junge Talente
aus 14 Teams an den Start. Ausgestattet werden die Teams
von den Herstellern KTM, Honda, GASGAS, Husqvarna und
CFMOTO. Jeder Starter, der ein Mindestalter von achtzehn
Jahren erreicht haben muss, will sich beim Kampf um die
WM-Krone von seiner besten Seite zeigen und die Weichen
für die Zukunft stellen.
Mit guten Leistungen kann man hier bereits ein Moto2-
oder gar MotoGP-Team von sich überzeugen. Die Fans
können sich auch in diesem Jahr über spannende
Rennaction mit packenden Windschattenduellen freuen.
Alle Top3-Piloten aus dem Vorjahr sind in die Moto2 aufgestiegen,
somit wurden die Karten in der kleinsten Klasse
für die diesjährige Saison neu gemischt.
Mit Ayumu Sasaki und Collin Veijer ist das, aus der Moto2
bereits bekannte, Intact GP Team in dieser Saison auch
in der kleinsten Klasse vertreten. Das am Sachsenring
ansässige CFMOTO-PrüstelGP Team will mit der neuen
Fahrerpaarung Xavier Artigas und Joel Kelso zurück ins
Spitzenfeld. Die Mannschaft, die ihre sechste Saison
in der kleinsten Klasse der WM bestreitet, hat sich
Top5-Platzierungen zum Ziel gesetzt.
In der Moto3-Klasse einen klaren Favoriten zu benennen
war in den letzten Jahren fast unmöglich. Die „jungen
Wilden“ sind bei jedem Rennen für eine Überraschung
gut und sorgen für spannende Unterhaltung. Bei der erst
besten Gelegenheit werden die Ellbogen ausgefahren und
jeder wittert seine Chance auf einen Erfolg für sich und
sein Team.
Zum Auftakt in Portugal war es Daniel Holgado, der sich an
die Spitze kämpfte, seine Führung das ganze Rennen über
verteidigte und seinen ersten Sieg einfuhr. David Munoz
kämpfte sich auf den zweiten Platz und Diogo Moreira
holte sich in einem dramatischen Kampf den letzten Platz
auf dem Podium.
In Termas de Rio Hondo lieferten die Piloten der
Leichtgewichtsklasse auf nasser Strecke eine Show ab, die
mit einem überzeugenden Sieg von Tatsuki Suzuki endete.
Diogo Moreira und Andrea Migno, der Lorenzo Fellon
ersetzte, fuhren auf den Plätzen zwei und drei über den
Zielstrich.
Beim Grand Prix in Amerika gab es ein unglaubliches
Spektakel in der letzten Runde, wodurch Ivan Ortola den
ersten Sieg seiner Karriere einfuhr. Jaume Masia schaffte
es mit einer Aufholjagd auf Platz 2. Den letzten Podestplatz
sicherte sich Xavier Artigas. Mit dem ersten Podium der
Saison hat der spanische Motorradpilot Hoffnungen im
CFMOTO-PrüstelGP Team auf ein erfolgreiches Heimrennen
am Sachsenring geweckt.
Zurück auf europäischen Boden in Jerez gab es einmal
mehr Spannung und Dramatik.Die spanischen
Lokalmatadoren kämpften erwartungsgemäß um die
vorderen Plätze. Ivan Ortola schlug sich dabei am besten
und holte in einem atemberaubenden Finish seinen
zweiten Sieg in Folge. Der siebzehnjährige David Alonso
sicherte sich den zweiten Platz und damit das erste
Podium für Kolumbien vor Jaume Masia.
Im französischen Le Mans war es erneut Daniel Holgado,
der mit einem starken Auftritt die Konkurrenz
beeindruckte und für sein Tech3-Team einen Heimsieg
eroberte. Der Achtzehnjährige dominierte das Rennen
durchweg und baute seine Führung in der Meisterschaft
gegenüber Sasaki auf 21 Punkte aus. Jaume Masia war
ebenfalls mit von der Partie. Der Spanier fuhr auf seiner
Honda zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium.
Der Kampf um die Weltmeisterschaft in der Moto3 ist in
vollem Gange. Nach den ersten Rennen der Saison trennen
die Fahrer in der WM-Gesamtwertung nur wenige Punkte
voneinander. Es zeigt sich hier, wie eng es in dieser Klasse
zugeht. Nach den ersten fünf Rennen führt Daniel Holgado
das junge Starterfeld mit 84 Zählern an. Verfolgt wird er
von Ivan Ortola und Jaume Masia, die derzeit jeweils 63
Punkte auf ihrem WM-Konto verbuchen können. Ebenfalls
in Schlagdistanz sind Diogo Moreira mit 55 Punkten und
Xavier Artigas mit 50 Punkten.
GP-Guide 2023 | Seite 75
12 FRAGEN / 12 ANTWORTEN
XAVIER ARTIGAS
1. Mein bisher schwierigster Konkurrent war
7. Ich würde gern mal einen Tag tauschen mit
q Valentino Rossi
q Fabio Quartararo
q Pecco
q Sergio Garcia
q Max Verstappen
q Eminem
q Donald Trump
q Lionel Messi
2. Die größte Anspannung beim Rennen ist für mich
8. Wenn ich Musik höre, dann ist es
q der Start
q die letzten Runden
q Anspannung? Rennen ist für mich immer das Beste!
q Hip Hop
q Hardrock
q Techno
3. Ich ernähre mich gesund, um fit zu bleiben. Schwach
werde ich aber bei
9. Wenn ich heute eine andere Sportart ausüben
würde, wäre das
q einem richtig saftigen und fetten Burger
q einer Tafel Schokolade
q einem großen Eisbecher
q Tennis
q Fußball
q Fahrradfahren
4. Meine größte Schwäche ist, dass ich
q unordentlich bin
q ungeduldig bin
q unpünktlich bin
5. Viele Fahrer haben Lieblingskurven. Meine sind
q Linkskurven
q Rechtskurven
q egal
6. Nach einem Rennwochenende schalte ich am
besten ab
q bei einer schönen Runde auf dem Fahrrad
q zusammen mit Freunden und Familie
q in dem ich einfach mal richtig faul bin
10. Du bekommst ein Ticket für eine Reise geschenkt.
Wohin geht es?
q Alpen
q Malediven
q Las Vegas
11. Du kannst 10 Runden auf der Nordschleife fahren.
Welches Auto fährst Du?
q Porsche GT3RS
q Ferrari
q Lambo
12. Meine Lieblingsstrecke im Kalender ist
q Phillip Island
q Austin
q Jerez
Xavier Artigas fährt seit 2022 im Team CF Moto Racing Prüstel GP
MOTO3 STARTERLISTE
Nr.
Fahrer
Land
Team
Bike
5
Jaume Masia
SPA
Leopard Racing
Honda
6
Ryusei Yamanaka
JPN
Gaviota GASGAS Aspar M3
GASGAS
7
Filippo Fariolo
ITA
Red Bull KTM Tech3
KTM
10
Diogo Moreira
BRA
MT Helmets - MSI
KTM
16
Andrea Migno
ITA
CIP Green Power
KTM
18
Matteo Bertelle
ITA
Rivacold Snipers Team
Honda
19
Scott Ogden
GBR
Sterilgarda Husquarna Max
Honda
20
Lorenzo Fellon
FRA
CIP Green Power
KTM
22
Ana Carrasco
SPA
BOE Motorsports
KTM
24
Tatsuki Suzuki
JPN
Leopard Racing
Honda
27
Kaito Toba
JPN
SIC58 Squadra Corse
Honda
38
David Salvador
SPA
CIP Green Power
KTM
43
Xavier Artigas
SPA
CFMoto Racing PrüstelGP
CF Moto
44
David Munoz
SPA
BOE Motorsports
KTM
48
Ivan Ortola
SPA
Angeluss MTA Team
KTM
53
Deniz Öncü
TUR
Red Bull KTM Ajo
KTM
54
Riccardo Rossi
ITA
SIC58 Squadra Corse
Honda
55
Romano Fenati
ITA
Rivacold Snipers Team
Honda
63
Syarifuddin Azman
MAL
MT Helmets - MSI
KTM
64
Mario Aji
INA
Honda Team Asia
Honda
66
Joel Kelso
AUS
CFMoto Racing PrüstelGP
CFMoto
70
Joshua Whatley
GBR
VisionTrack Racing Team
Honda
71
Ayumu Sasaki
JPN
Liqui Moly Husqvarna Intact GP
Husquarna
72
Taiyo Furusato
JPN
Honda Team Asia
Honda
80
David Alonso
COL
Gaviota GASGAS Aspar M3
GASGAS
82
Stefano Nepa
ITA
Angeluss MTA Team
KTM
95
Collin Veijer
NED
Liqui Moly Husqvarna Intact GP
Husquarna
96
Daniel Holgado
SPA
Red Bull KTM Tech3
KTM
99
José Antonio Rueda
SPA
Red Bull KTM Ajo
KTM
Seite 78 | GP-Guide 2023
Jahr
2022
2021
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1972
1971
1970
1969
1968
1967
1966
1965
1964
1963
1962
1961
MOTO3/125CCM RINGHISTORIE
Fahrer
Izan Guevara
Pedro Acosta
Lorenzo Dalla Porta
Jorge Martin
Joan Mir
Khairul Idham Pawi
Danny Kent
Jack Miller
Alex Rins
Sandro Cortese
Hector Faubel
Marc Marquez
Julian Simon
Mike di Meglio
Gabor Talmacsi
Mattia Pasini
Mika Kallio
Roberto Locatelli
Stefano Perugini
Arnaud Vincent
Simone Sanna
Youichi Ui
Marco Melandri
Tomomi Manako
Borje Jansson
Angel Nieto
Angel Nieto
Dave Simmonds
Phil Read
Bill Ivy
Luigi Taveri
Frank Perris
Hugh Anderson
Hugh Anderson
Luigi Taveri
Ernst Degner
Land
SPA
SPA
ITA
SPA
SPA
MAL
GBR
AUS
SPA
GER
SPA
SPA
SPA
FRA
HUN
ITA
FIN
ITA
TA
FRA
ITA
PN
ITA
JPN
SWE
SPA
SPA
GBR
GBR
GBR
SWI
GBR
AUS
AUS
SWI
GER
Klasse
Moto3
Moto3
Moto3
Moto3
Moto3
Moto3
Moto3
Moto3
Moto3
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
125ccm
Bike
GASGAS
KTM
Honda
Honda
Honda
Honda
Honda
KTM
KTM
KTM
Aprilia
Derbi
Aprilia
Derbi
Aprilia
Aprilia
KTM
Aprilia
Aprilia
Aprilia
Aprilia
Derbi
Honda
Honda
Maico
Derbi
Derbi
Kawasaki
Yamaha
Yamaha
Honda
Suzuki
Suzuki
Suzuki
Honda
MZ
Unser Anspruch:
sicher
die Kurve kriegen
Ob Hauptuntersuchung, Änderungsabnahme oder Schadengutachten –
unsere Experten sind für Sie da! Bundesweit in Ihrer Nähe.
dekra.de/hu-standorte
Seite 80 | GP-Guide 2023
Online-Termin buchen
oder ohne Termin
direkt zu uns
5JAUME MASIA, SPA, 31.10.2000
24
TATSUKI SUZUKI, JPN, 24.9.1997
10
Seite 82 | GP-Guide 2023
DIOGO MOREIRA, BRA, 23.4.2004
43
XAVIER ARTIGAS, SPA, 27.5.2003
48
IVAN ORTOLA, SPA, 4.8.2004
66
JOEL KELSO, AUS, 12.6.2003
53
71
Seite 84 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 85
DENIZ ÖNCÜ, TUR, 26.7.2003
AYUMU SASAKI, JPN, 10.4.2000
80
DAVID ALONSO, SPA, 25.4.2006
96
DANIEL HOLGADO, SPA, 27.4.2005
82
STEFANO NEPA, ITA, 21.11.2001
99
GP-Guide 2023 | Seite 87
JOSÉ ANTONIO RUEDA, SPA, 29.10.2005
TOMMY
DER HELMSPEZIALIST
FOTOS UND INTERVIEW: RONNY LEKL
Das Fahrerlagerleben eines Helmtechnikers
Tommy, seit wann bist Du Helmservicetechniker für die
Fahrer und wie bist Du dazu gekommen?
Ich habe 1991 als Marketing Manager bei einer japanischen
Helmfirma angefangen und war danach auch für die
Fahrerverträge zuständig. Seit dem Jahr 2000 bin ich bei
jedem Rennen dabei. Ich habe schon für einige Hersteller
gearbeitet. Seit 2016 nun für HJC-Helmets.
Wie viele Fahrer betreust Du aktuell?
Insgesamt sind es acht Fahrer, unter anderen Sam Lowes in
der Moto2, Brad Binder und Fabio Quartararo in der MotoGP
Was sind Deine Aufgaben an der Strecke?
Ich bin dafür zuständig, den Fahrern den Helm in perfektem
Zustand zur Verfügung zu stellen. Manchmal muss die Passform
angepasst werden. Wenn z. B. ein Fahrer seine Frisur
ändert. Dazu kann das komplette Innenleben des Helmes
modifiziert werden. Das Wichtigste ist aber die Sicht des
Fahrers. Jeder Fahrer hat dort seine eigenen Vorlieben.
Einige fahren grundsätzlich nur getönte Visiere, bei anderen
ist es völlig unterschiedlich. Ich bringe für jede Session die
Abreißvisiere an. Nach den Sessions werden die Helme getrocknet
und gereinigt.
Wann reist Du an und wie ist dein Tagesablauf?
Unsere mobile Werkstadt, der HJC-Truck, wird meist am
Mittwoch aufgebaut. Ich bin das ganze Wochenende im Paddock,
weil ich im Truck schlafe. Das ist praktisch mein Wohnund
Arbeitsmobil.
Am Donnerstag bringt mir jeder Fahrer dann seine 4-6
Helme. Diese müssen dann alle vorbereitet werden. Bei
neun Fahrern ist das eine Menge Arbeit. Dabei wird die gesamte
Wettersituation mit in Betracht gezogen und alle Helme
Tommy Hasegawa arbeitet seit 2000 im MotoGP Paddock
Seite 88 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 89
Beim Spezialdesign für Fabio Quartararo kommt auch bei Tommy Nervosität auf.
bekommen die passenden Visiere. Donnerstag ist also der
stressigste Tag. An den anderen Tagen werden die Helme
gewartet und geprüft. Es herrscht teils ein ständiges
Kommen und Gehen im Truck.
Wie viele Helme hat ein Fahrer je Saison oder je
Wochenende zur Verfügung, falls er beispielsweis mal
stürzt?
Helme, die von einem Sturz betroffen sind, werden nicht
mehr verwendet - auch bei harmlosen Stürzen. Deshalb
bekommen die Fahrer mehrere Helme zur Verfügung
gestellt. Das sind je Rennwochenende mindestens vier
Helme je Fahrer. Mehr hat bisher auch noch kein Fahrer
an einem Wochenende benötigt. Über das Jahr hinweg
können durch viele Stürze schon eine Menge Helme je
Fahrer zusammenkommen. Ich kann mich an Nobby Ueda
erinnern, der mal 17 Helme in einem Jahr zerstört hat.
Was war bisher Dein schwierigster Fahrer?
wohlzufühlen. Aufgrund der Außenhülle sind aber die
Möglichkeiten nicht unbegrenzt, die Polster innen anzupassen.
Wir waren bei ihm in San Diego und auf der Isle
of Man, um immer wieder nachzumessen und die Polster
anzupassen. Am Ende ist es uns doch noch gelungen, ihn
zufrieden zu stellen.
Für mich ist es immer wieder eine große Motivation,
Lösungen für die Fahrer zu finden. Schließlich ist ein perfekt
vorbereiteter Helm ein Puzzleteil auf dem Weg zum
Sieg oder Weltmeistertitel.
Gibt es einen Unterschied zum käuflichen Helm?
Nein, das sind die gleichen Helme. Im Notfall habe ich
sogar auf die für den normalen Verkauf gedachten Helme
zurückgegriffen.
Wir haben jedoch auch Fahrer, die bereits die nächste
Helmgeneration nutzen. Diese Serien kommen später
aber ganz normal in den Handel. Einige Helme sind auch
als Replika im Handel.
Jemand bestimmtes fällt mir da nicht ein. Es ist aber manchmal
verwirrend, wenn der Fahrer immer wieder andere
Wünsche hat. Bei Regen oder Nebel ist es manchmal sehr
schwer, die Fahrer zufriedenzustellen, weil es physikalisch
einfach Grenzen gibt im Bezug auf Beschlagen und
Feuchtigkeit.
Bei manchen Fahrern ist die Passform immer wieder ein
Thema. Cal Crutchlow zum Beispiel. Er ist schon sehr viel
verschiedene Helmhersteller gefahren. Trotz gleicher
Helmgröße, haben die Helme aber verschieden Passformen.
Cal wollte immer seine vertraute Passform um sich
Bekommst Du Rückmeldung zur Weiterentwicklung
der Helme?
Ja, das Feedback der Fahrer ist für uns von großer Bedeutung.
Zum Teil werden ja auch kleinere Anbauteile am
Helm getestet. So bekommen wir verschiedene Meinungen
von den Fahrern. Das spielt für die Entwicklung und
die Serienproduktion eine sehr große Rolle. Es ist einer der
Gründe, warum wir im Rennsport so aktiv sind.
Tommy, vielen Dank für das Gespräch.
Seite 90 | GP-Guide 2023
HISTORISCHE
MOTORRADAUSSTELLUNG
BESUCHEN SIE DIE HISTORISCHE AUSSTELLUNG IM RAHMEN DES GRAND PRIX AUF
DER WÜSTENBRANDER STRASSE 3. DIREKT GEGENÜBER VOM ADAC-TURM
DER EINTRITT IST FREI.
Ticketvorverkauf ab 18. Juni 2023
16.00 Uhr an der Tageskasse
Goldbachstraße und Online unter:
adac.de/motogp
LIQUI MOLY MOTORRAD
GRAND PRIX DEUTSCHLAND 2024
Sachsenring
SOMMER 2024
#GermanGP
Seite 92 | GP-Guide 2023
RANDY KRUMMENACHER
IN DER MOTOE-WM
TEXT: DOREEN MÜLLER-UHLIG
MOTO E
Ab diesem Jahr ist der italienische Motorradhersteller
Ducati der alleinige offizielle Motorradlieferant für den
FIM Enel MotoE World Cup, die Elektroklasse der MotoGP.
18 Bikes gehen unter der Führung von 9 Teams 2023 an
den Start, darunter auch bekannte Namen wie Intact GP.
Das deutsche Motorradsport-Team aus Memmingen,
welches seit 2013 in der Moto2-Weltmeisterschaft sowie
seit 2019 im neuen MotoE World Cup antritt, setzt dabei
auf den einzigen deutschsprachigen Fahrer im Feld: Randy
Krummenacher. Der Schweizer geht erstmals mit Elektro-
Power ins Rennen und bescherte gemeinsam mit seinem
Teamkollegen Hector Garzo seinem Team bereits beim
Saisonauftakt im französischen Le Mans mehrere Podestplätze.
An dem wettertechnisch eher durchwachsenen Renntag
konnte sich der einstige Supersport Weltmeister 2019
über einen dritten Platz im ersten Rennen freuen. „Der
dritte Platz im ersten Rennen war sicherlich gut. Das
war ein positiver Start in die MotoE-WM“, resümierte der
33-Jährige im Anschluss an den Saison-Opener. Im zweiten
Rennen kam Krummenacher auf Rang 7 und spürte, dass
in dem Projekt doch noch eine ganze Menge Arbeit steckt.
„Für mich ist diese Kategorie ganz neu und ich denke, wir
können in naher Zukunft noch viel lernen und uns weiter
steigern“, ist sich Krummenacher sicher.
Doch nicht nur für ihn handelt es sich um komplett
neues Material, auch seine Mitstreiter müssen sich mit
dem Markenwechsel auf Ducati umstellen. Dabei kam
Krummenacher bereits während des Vorsaisontests in
Jerez gut zurecht und hatte einen positiven Eindruck von
der Ducati V21L. „Schon in der ersten Runde in Jerez hatte
ich das Gefühl, dass es sich um ein Rennmotorrad handelt.
Ducati hat sein ganzes Wissen eingesetzt, um ein großartig
funktionierendes Motorrad zu bauen, nicht nur beim Fahrwerk,
sondern auch bei der Elektronik, der Traktion, dem
Ride-by-Wire und der Motorbremse!
Die Serie hat mit den neuen Motorrädern einen großen
Schritt nach vorne gemacht“, ist sich Krummenacher mit
seinen Mitstreitern einig. Ducati ein echtes Rennmotorrad
aus dem Hut gezaubert. Dabei hatten die Verantwortlichen
vor allem eine Aufgabe ganz oben auf ihrer Liste stehen:
eine klare Gewichtsreduktion. 225 kg ist das E-Bike schwer,
110 kg entfallen dabei allein auf die Batterie. Im Vergleich
zu den Einheitsmotorrädern von Energica Ego Corsa (260
kg) hat die Ducati MotoE zwar deutlich abgespeckt, Unterschiede
zu einem „normalen“ Rennmotorrad sind dennoch
vorhanden. „Das zusätzliche Gewicht kann ich zwar
nicht wirklich spüren, aber ich sehe es an den Rundenzeiten.
50 kg mehr auf der Strecke sind natürlich kein Vorteil.
Dennoch wächst das Interesse an der Serie und ich bin
wirklich froh, ein Teil davon zu sein!“
GP-Guide 2023 | Seite 95
MOTOE IM DETAIL
AB 2023 STATTET DUCATI DIE KOMPLETTE SERIE MIT IHREN MOTORRÄDERN AUS
BATTERIE
Die Batterie ist das wichtigste Bauteil in Bezug auf
Masse und Abmessungen. Sie zeichnet sich bei der
Ducati MotoE durch eine speziell entwickelte Form
aus, die der natürlichen Linie des zentralen Bereichs
des Motorrads folgt. Das Batteriepaket mit einer im
Heck integrierten 20-kW-Ladesteckdose wiegt 110
kg und verfügt über eine Kapazität von 18 kWh. Im
Inneren befinden sich 1.152 zylindrische Zellen des
Typs “21700”.
KÜHLSYSTEM
Um die unterschiedlichen thermischen Anforderungen
der Batterie sowie der Motoreinheit zu erfüllen, werden
die Komponenten des Prototyps durch ein besonders
ausgeklügeltes und effizientes Flüssigkeitssystem mit
doppeltem Kreislauf gekühlt. Dies garantiert sehr gleichmäßige
Temperaturen, die sowohl für eine konstante
Leistungsabgabe als auch für die Ladezeiten von großem
Vorteil sind. Die Ducati MotoE kann sofort nach Rückkehr
in die Box aufgeladen werden und hat nach 45 Minuten
Ladezeit etwa 80 % Reichweite.
CHASSIS
ANTRIBSSTRANG
Der Motor wiegt 21 kg, leistet 150 PS und erreicht ein
maximales Drehmoment von 140 Nm. Um die Leistung des
elektrischen Antriebsstrangs und damit die Performance und
Reichweite zu maximieren, basiert das gesamte System auf
einer Spannung von 800 V. Das Gesamtgewicht der Ducati
MotoE beträgt 225 kg und somit 12 kg weniger als die von der
Dorna und der FIM vorgeschriebene Mindestanforderung. Diese
Werte ermöglichen eine Geschwindigkeit von bis zu 275 km/h.
Das Carbongehäuse der Batterie fungiert als
tragender Teil des Fahrwerks, genau wie der
Motor der Ducati Panigale V4. Der Aluminium-
Monocoque-Frontrahmen im vorderen Bereich
des Motorrads wiegt 3,7kg. Die 4,8 kg schwere
Aluminiumschwinge im hinteren Bereich ist
abgeleitet von der Geometrie der Ducati Desmosedici,
die in der MotoGP eingesetzt wird. Ein
Hilfsrahmen aus Carbon trägt das Heck und den
Fahrersitz.
Seite 96 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 97
SPENDEN. PFLANZEN. PFLEGEN.
MOTOE STARTERLISTE
Nr.
Fahrer
Land
Team
3
Randy Krummenacher
SWI
DYNAVOLT INTACT GP MotoE
4
Hector Garzo
SPA
DYNAVOLT INTACT GP MotoE
6
Maria Herrera
SPA
OPENBANK ASPAR TEAM
8
Mika Perez
SPA
RNF MotoE TEAM
11
Matteo Ferrari
ITA
FELO GRESINI MotoE
19
Andrea Mantovani
ITA
RNF MotoE TEAM
21
Kevin Zannoni
ITA
ONGETTA SIC58 SQUADRACORSE
23
Luca Salvadori
ITA
OCTO PRAMAC MotoE
29
Nicolas Spinelli
ITA
PONS RACING 40
34
Kevin Manfredi
ITA
ONGETTA SIC58 SQUADRACORSE-
40
Mattia Casadei
ITA
PONS RACING 40
51
Eric Granado
BRA
LCR E-TEAM
53
Tito Rabat
SPA
OCTO PRAMAC MotoE
61
Alessandro Zaccone
ITA
TECH3 E-RACING
72
Alessio Finello
ITA
FELO GRESINI MotoE
77
Miquel Pons
SPA
LCR E-TEAM
78
Hikari Okubo
JAP
TECH3 E-RACING
81
Jordi Torres
SPA
OPENBANK ASPAR TEAM
Waldbrände, Stürme, Borkenkäferplage, Trockenheit – nie waren unsere Wälder bedrohter als
heute. Nicht einmal ein Drittel des Freistaates ist bewaldet. Durch neue Schäden ist seit 2018
eine Fläche so groß wie 40.000 Fußballfelder hinzugekommen. Der Zeitpunkt, sich gegen das
Waldsterben und für die Wiederaufforstung zu engagieren könnte besser nicht sein.
Darum rufen die Stiftung Wald für Sachsen, „So geht sächsisch.“ und TeamSportSachsen zur
Waldmeisterschaft 2023 auf.
mehr-wald-fuer-sachsen.de/wald-spenden
Seite 98 | GP-Guide 2023
Wald
Meister
schaft
2023
www.so-geht-sächsisch.de
NACHWUCHSTALENT
ROCCO SESSLER
TEXT/INTERVIEW: DOREEN MÜLLER-UHLIG
Rocco Sessler ist mit 14 Jahren einer der wenigen
deutschen Nachwuchstalente, die sich derzeit auf
internationaler Ebene gegen die starke Konkurrenz durchsetzen
können. Bereits 2016 nahm er zum ersten Mal an
der DJMV Meisterschaft und dem ADAC MX Cup teil, wo er
2017 alle 16 Rennen beider Meisterschaften gewann und
damit Deutscher Meister auf KTM wurde.
Im vergangenen Jahr feierte der MCA Racing-Fahrer sein
Debüt im Northern Talent Cup, auch in diesem Jahr möchte
Sessler hoch hinaus. Beim Eröffnungsevent auf dem TT
Circuit in Assen fuhr Sessler seinen ersten Podestplatz ein.
Auch beim zweiten Event im Rahmen der IDM auf dem
Sachsenring zeigte er ein starkes Wochenende und konnte
im ersten Lauf seinen Debüt-Sieg in der stark besetzten
Nachwuchsserie feiern und wurde im zweiten Rennen nur
knapp von Lenox Phommara geschlagen. Im Anschluss an
sein Heimrennen haben wir mit ihm gesprochen.
Rocco, Du bist mit Deinen 14 Jahren ja noch Schüler
und für die Rennen fehlst Du sicher immer mal wieder
in der Schule. Wie gut kannst Du den Motorsport mit
Deiner Schule vereinbaren und was machst Du in Deinert
Freizeit, wenn du nicht in der Schule bist?
Ich gehe in der Schweiz auf eine Privatschule und habe
keine Probleme damit Schulalltag und Rennsport zu verbinden.
Mein Notendurchschnitt ist gut und die Schule
unterstützt mich auch mit bei meinen Freistellungen für
den Motorsport. Neben dem Rennsport mache ich in der
Freizeit viel Ausdauertraining und fahre mit meinem Fahrrad
gerne Downhill.
Wie bist Du mit dem Motorsport in Berührung gekommen?
Kannst Du Dich noch an daran erinnern, was Du
damals gefühlt hast?
Ich bin das erste Mal mit 2,5 Jahren auf dem Motorrad
gesessen. Es war ein sehr tolles Erlebnis auf der PW-50
für mich und ich wusste nach der ersten Fahrt direkt,
dass ich Rennen fahren will. Damals waren es noch Motocross
Rennen. Das habe ich auch einige Jahre gemacht
und wurde Deutscher Meister und hatte den ADAC MX
Cup gewonnen. 2019 wechselte ich dann auf Straßenrennen.
Dort bin ich das erste Mal im Juni 2019 auf dem
Hockenheimring gefahren 2020 bin ich dann mit 11 Jahren
im Yamaha blu Cru Cup gefahren und habe dort direkt
zwei Rennen gewonnen.
Wie trainierst Du zwischen den Rennen oder gerade
im Winter?
Ich trainiere neben den Rennen mit dem Pitbike auf Go-
Kart-strecken und bin besonders in der Winterzeit sehr viel
in Spanien unterwegs. Dort fahre ich mit der KTM RC4 R.
Hast Du einen Trainer oder Coach, der Dich bei Deinem
Training unterstützt?
Ja, Riding Coach Diego vom Northern Talent Cup hilft mir
besonders bei mentalen Dingen viel weiter und gibt mir
viele gute Tipps. Ich habe außerdem mit Chris vor der Saison
viel Mentaltraining gehabt, welches mich auch sehr
weiter gebracht hat.
Hast Du eine Lieblingsstrecke? Wie sieht es z.B. mit
dem Sachsenring aus?
Meine Lieblingsstrecke ist der Sachsenring. Insgesamt
mag ich sonst sehr schnelle Strecken.
Was hast Du Dir für dieses Jahr im Northern Talent Cup
vorgenommen?
Ich möchte den Northern Talent Cup dieses Jahr gewinnen
und NTC-Meister werden.
Gibt es schon Pläne, wie es nach dem Jahr im NTC weitergehen
soll?
Nach dem NTC wäre es schön, wenn ich den Schritt in den
Redbull Rookies Cup schaffen würde. Der Rookies Cup ist
nach wie vor der Weg, um vielleicht in die GP zu kommen.
Damit wäre ich schon einen großen Schritt näher an
meinem Ziel MotoGP-Champion zu werden.
Rocco Caspar Sessler beim Rennen in Assen - © ADAC Motorsport
Seite 100 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 101
NORTHERN TALENT CUP STARTERLISTE
OMEGA, WASSERFALL, QUECKENBERG:
AUCH VON OBEN ATEMBERAUBEND.
Nr.
Fahrer
Land
Team
4
Niklas Wannenmacher
AUT
KTM Braumandl
5
Tom Willem Kuil
NED
Beekmann Racing
7
Rocco Caspar Sessler
GER
MCA Racing
12
Martin Vincze
HUN
VM Racing Team
13
Luis Rammersdorfer
AUT
Heating Factory Youngsters
16
Kyano Schoo
NED
KS Racing
22
Alexander Weizel
GER
Austrian Junior Cup Team
23
Lorenzo Pontillo
BEL
Junior Black Knights
25
Kimi-Nikita Gundermann
SWI
KG Racing
27
Antoine Nativi
FRA
DTM 83 Junior Team
29
Filip Novotny
CZE
DG Corse
31
Delano Greven
NED
DG Motorsport by Broewer Motors
33
David Sidorov
UKR
ArDa-MoTo Racing Team
36
Jurrien van Crugten
NED
BB64 Academy
41
Loris Dekkers
BEL
Junior Black Knights
42
Julius Frellsen
DEN
MCA Racing
46
Matteo Masili
ITA
FAIRIUM Next Generation Riders Team
48
Lenoxx Phommara
SWI
Team Phommera
53
Levin Phommara
SWI
Team Phommera
55
Anakin Zelenak
GER
JRP Academy Racing Team
57
Kilian Holzer
AUT
HK Racing
65
Jan Verner
CZE
Austrian Junior Cup Team
81
Daniel Krabacher
AUT
Kini Bikeworld
86
Denis Kiesewetter
AUT
Austrian Junior Cup Team
94
Luca Hafeneger
GER
Austrian Junior Cup Team
95
Maxime Schmid
SWI
Team Schmid
Impressum
Herausgeber:
Redaktion:
Layout:
Fotos:
Ronny Lekl, Böhmische Straße 35, D - 02689 Sohland
mobil: +49 (0) 163 510 500 4 - info@gp-photo.de - www.gp-photo.de
Claudia Thiem, Doreen Müller-Uhlig, Ronny Lekl
Ronny Lekl
Ronny Lekl
Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, für redaktionelle Beiträge, Satz- und Druckfehler,
Fotos, Dias, Bücher u.s.w. übernehmen wir keine Haftung. Das gesamte Magazin inkl. aller Bestandteile ist urheberrechtlich
geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede
Verwertung ist ohne schriftliche Genehmigung unzulässig. Dies gilbt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
DER SACHSENRING MIT DEN SCHÖNSTEN KURVENNAMEN
BRINGT DEN MOTORRADRENNSPORT IN DEN FREISTAAT.
Und die Leidenschaft der Zuschauer auf den Ankerberg direkt
nebenan. PS-Fans kommen so voll auf ihre Kosten, wenn sich
Maschinensounds mit Festival-Feelings verbinden. Für die
Motorradrennfahrer sind Omega, Wasserfall und Queckenberg
Musik in den Ohren, denn diese Kurven haben Legendenstatus.
Genau wie der Sachsenring.
www.so-geht-sächsisch.de
ES IST SACHSENRING
Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland
16.-18. Juni 2023
ABFAHRTSPLAN 18. JUNI 2023
Hinweise:
Am 18. Juni, zwischen 12 Uhr - 18 Uhr sind
folgende Streckenabschnitte im Umfeld des
Sachenring nur in eine Richtung befahrbar:
- B 180 vom Sachsenring, Hohensteiner
Straße, zur BAB 4 Auffahrt Hohenstein-Ernstthal
- B 173 (Hofer Straße) in Oberlungwitz
von „Unterer Marktsteig“ bis zur
„Limbacher Straße“
- B 180 aus Richtung Hofer Straße (B
173) in Oberlungwitz bis Erlbacher
Straße
Die Goldbachstraße ist am 18. Juni 2023
von „Am Sachsenring“ zur B 180 zwischen
13.30 – 17.00 Uhr für den Gesamtverkehr
gesperrt. Eine Ausfahrt ist nur über den
Kreisverkehr Hohenstein-Ernstthal in
Richtung Straße „Am Bahnhof“ möglich.
A4
Richtung
Hermsdorfer Kreuz/
Frankfurt/M.
AS 65
Hohenstein-
Ernstthal
Richtung
Waldenburg
AS 65
Hohenstein-
Ernstthal
Kuhschnappel
Sachsenring
Goldbachstr.
Gersdorf
Bhf.
Stollberger Str.
AS 66
Wüstenbrand
Hohenstein-
Ernstthal
Hofer Str.
Oberlungwitz
Gesperrt bis
„Erlbacher Straße“
AS 14
Stollberg/
Nord
A4
Richtung
Chemnitz/Dresden
Wüstenbrand
Gesperrt bis
Limbacher Straße
Richtung
Chemnitz
2023 KALENDER
24. März Portugal - Portimao
02. März Argentinien - Termas de Rio Hondo
iStock.com © South_agency
16. April USA - Austin
30. April Spanien - Jerez
14. Mai Frankreich - Le Mans
11. Juni Italien - Mugello
18. Juni Deutschland - Sachsenring
25. Juni Niederlande - Assen
1 Monat
kostenlos
06. August Großbritannien - Silverstone
20. August Österreich - Spielberg
03. September Italien - Misano
24. September Indien - Budd Circuit
30. September Japan - Motegi
15. Oktober Indonesien - Mandalika
22. Oktober Australien - Phillip Island
29. Oktober Thailand - Buriram
12. November Malaysia - Sepang
19. November Katar - Losail
26. November Spanien - Valenciana
Race your party!
Wissen, wo was los ist.
Egal ob Sport oder Festival – mit der Freie Presse App
immer nah dran an den Veranstaltungen der Region.
Jetzt kostenlos testen!
freiepresse.de/testen
OFFICIAL TIMEKEEPER
TIssot T-Race MotoGP
LIMITIERTE EDITION
TISSOTWATCHES.COM