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GP-Guide 2023 - DIN A5

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ZEITPLAN

Freitag, 16. Juni 2023

08:25 - 08:45 20min

09:00 - 09:35 35min

09:50 - 10:30 40min

10:45 - 11:30 45min

11:45 - 12:10 25min

12:25 - 12:45 20min

13:15 - 13:50 35min

14:05 - 14:45 40min

15:00 - 16:00 60min

16:15 - 16:40 25min

17:00 - 17:10 10min

17:20 - 17:30 10min

17:50 - 18:15 25min

FIM ENEL MotoE World Cup

Moto3

Moto2

MotoGP

Northern Talent Cup

FIM ENEL MotoE World Cup

Moto3

Moto2

MotoGP

Northern Talent Cup

FIM ENEL MotoE World Cup

FIM ENEL MotoE World Cup

Northern Talent Cup

Freies Training 1

Freies Training 1

Freies Training 1

Freies Training 1

Freies Training 1

Freies Training 2

Freies Training 2

Freies Training 2

Freies Training 2

Freies Training 2

Qualifying 1

Qualifying 2

Qualifying

Samstag, 17. Juni 2023

08:40 - 09:1

30min

09:25 - 09:55 30min

10:10 - 10:40 30min

10:50 - 11:05 15min

11:15 - 11:30 15min

12:10

12:50 - 13:05 15min

13:15 - 13:30 15min

13:45 - 14:00 15min

14:10 - 14:25 15min

15:00

16:10

17:00

Moto3

Moto2

MotoGP

MotoGP

MotoGP

FIM ENEL MotoE World Cup

Moto3

Moto3

Moto2

Moto2

MotoGP

FIM ENEL MotoE World Cup

Northern Talent Cup

Freies Training 3

Freies Training 3

Freies Training 3

Qualifying 1

Qualifying 2

Rennen 1 (10 Runden)

Qualifying 1

Qualifying 2

Qualifying 1

Qualifying 2

Sprint (15 Runden)

Rennen 2 (10 Runden)

Rennen 1 (16 Runden)

Sonntag, 18. Juni 2023

08:50

09:45 - 09:55 10min

10:00

11:00

12:15

14:00

Northern Talent Cup

MotoGP

MotoGP

Moto3

Moto2

MotoGP

Rennen 2 (16 Runden)

Warm Up

Riders Fan Parade

Rennen (23 Runden)

Rennen (25 Runden)

Rennen (30 Runden)



RAHMENPROGRAMM LIQUI MOLY

MOTORRAD GRAND PRIX 2023

Mittwoch, 14. Juni 2023

19:00 Charity Run - Spendenlauf für die Kinderarche Sachsen e.V.

Donnerstag, 15. Juni 2023

16:30 - 18:30 Pitlane Walk

18:00 - 23:00 Karthalle - Opening mit DJ Engel B und Dekra Riesenrad

Freitag, 16. Juni 2023

09:00 - 19:00 Historische Motorrad-Ausstellung gegenüber Fahrerlager 2

10:00 - 19:00 Red Bull Rennzirkus im Fahrerlager 3

19:00 - 00:00 Karthalle: präsentiert von MDR Sachsen

19;00 - 0:00 mit

Band A4U - Die ABBA Revival Show

Jive Talking - Portrait of the Bee Gees

Die Stars hautnah triffst Du beim MotoGP Hero Walk. Direkt hinter der Motorradausstellung gegenüber Fahrerlager 2 (© MotoGP/Dorna)

Samstag, 17. Juni 2023

09:00 - 09:30 MotoGP Hero Walk neben historischer Motorradausstellung

09:00 - 19:00 Historische Motorrad-Ausstellung gegenüber Fahrerlager 2

09:00 - 19:00 Red Bull Rennzirkus im Fahrerlager 3

19:00 - 00:00 Karthalle: präsentiert von MDR Sachsen

18-00 - 00:00 The Soul of Tina – A Tribute to Tina Turner

19:00 - 20:30 Fahrerpräsentation - präsentiert von Metallbau Maltitz

Sonntag, 18. Juni 2023

09:00 - 14:00 Historische Motorrad-Ausstellung gegenüber Fahrerlager 2

09:00 - 17:30 Red Bull Rennzirkus im Fahrerlager 3

09:30 - 10:00 MotoGP Hero Walk - Fahrer der Moto2 und Moto3

10:00 MotoGP Riders Parade - Fahrerpräsentation auf der Rennstrecke

10:20 - 10:40 MotoGP Hero Walk

Die Band A4U (unten) und Jive Talking sorgen ordentlich für Stimmung in der Karthalle

Die Fahrerpräsentation in der Karthalle findet traditionell am Sonnabend ab 19 Uhr statt

Seite 4 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 5



ORTUNG IM NOTFALL

Liebe Motorsportfans,

die Sicherheit ihres Besuches am Sachsenring ist für uns eine vorrangige Aufgabe. Aus diesen

Gründen haben wir ein neuartiges Notruf- und Ortungssystem installiert.

Bei benötigter erster Hilfe wählen Sie bitte die 112.

Da eine schnelle Ortung des Hilfebedürftigen im

Notfall überlebenswichtig sein kann, gelten hierfür

folgende Regeln:

w

Die Zuschauerbereiche sind gemäß der Karte farblich

markiert. Eine Orientierung erfolgt darüber hinaus

über die Nennung der Tribüne.

w Im Bereich von der Karthalle bis zum ADAC Turm und

weiter biszur Besico-Tribüne sind entsprechende

Hinweisschilder gut sichtbar an den Laternenmasten

angebracht. Hier kann der Standort anhand der farblich

markierten Bereiche und/oder der abgedruckten Ziffer

sowie über eine exakte Ortung (3 m x 3 m) mittels

what3words erfolgen. Für medizinische Einsätze

genügt die Nennung der auf den Hinweisschildern

abgedruckten drei Wörter zur Lokalisierung der

hilfsbedürftigen Person.

Seite 6 | GP-Guide 2023





ZAHLEN ZUM MOTORRAD

GRAND PRIX DEUTSCHLAND

Interessante Fakten rund um eine der

größten Sportveranstaltungen Deutschlands

• 80 Klimageräte bieten bei sommerlichen Temperaturen ausreichend Kühlung im TV Compound, im Pressezentrum

und in den Zelten der Teams.

• Der Grand Prix von Deutschland 2023 ist der 84. Grand Prix auf deutschem Boden und der 25. auf dem neuen

Sachsenring.

• 95 Container beherbergen unter anderem Testlabore, Materiallager, TV-Arbeitsräume sowie zusätzlich sanitäre

Anlagen.

• 150 Alpina Airfence-Module rund um den Sachsenring erhöhen die Sicherheit für die Rennfahrer der MotoGP und

ihrer Rahmenrennserien beträchtlich.

• 304,2 km/h ist der gemessene Top Speed auf dem sehr technischen Sachsenring. Der Rekord stammt von Jorge

Martin auf Ducati im Jahr 2022.

• 8 Tonnen Rennstreckenfarbe bringen den Sachsenring vor dem Grand Prix optisch auf Vordermann.

• 5 verschiedene Hersteller gehen in der MotoGP 2023 an den Start. Neben den japanischen Herstellern Yamaha,

Honda und fahren auch die italienischen Fabrikate von Ducati und Aprilia sowie die Maschinen des österreichischen

Herstellers KTM um die WM.

• 8 Mal in Folge in der gewann der achtfache Weltmeister Marc Marquez das MotoGP-Rennen am Sachsenring. Jedes

Mal von der Pole aus. Klassenübergreifend kommt der Spanier sogar auf elf Siege.

• 10 Kilometer Bauzaun begrenzen das Veranstaltungsgelände.

• Eine maximale Steigung von 10% und ein maximales Gefälle von 12,8% machen den Sachsenring zu einer der

fahrerisch anspruchsvollsten Strecken im MotoGP-Kalender.

• Der Pole-Rekord stammt aus dem Jahr 2019 von Marc Marquez und liegt bei 1´20.195

• Als einziger Deutscher gelang Jonas Folger 2017 ein Podestplatz in der MotoGP. Platz 2 hinter Marc Marquez.

• 450 Helfer sind für den sportlichen Bereich als Streckenposten, Technische Abnehmer und Starter im Einsatz. Sie

verstärken zudem die Rennleitung und die Fahrerlagercrew und kümmern sich um Streckenarbeiten.

• Der Zuschauerrekord am neuen Sachsenring liegt bei 232.202 aus dem Jahr 2022. Der Negativrekord aus 2021, als

keine Zuschauer erlaubt waren.

• Bis mindestens 2026 bleibt die MotoGP auf dem Sachsenring, der ADAC und der MotoGPRechteinhaber Dorna

verlängert im Mai ihre langjährige Partnerschaft um weitere fünf Jahre.

• 100.000 Kabelbinder stehen für verschiedenste Arbeiten parat.

• 12 permanente Kiesbetten, 8.400m Leitplanke, 34 Boxen und ein 22,55 Meter hoher Start-Ziel-Turm umgeben die

Strecke.

• 14 LED-Panels werden an diesem Wochenende für digitale Flaggensignale rund um den Sachsenring eingesetzt

• 11 Videoleinwände sorgen für beste Übersicht

• 15 zusätzliche Kilometer Stromkabel und 20 Stromaggregate sorgen für eine ausreichende Stromversorgung auf

dem gesamten Veranstaltungsgelände.

• Mit 17 Siegen ist Honda ist der erfolgreichste Hersteller seit 1998 am Sachsenring. Honda-Piloten platzierten sich

auch in den letzten neun Deutschland Grand Prix auf der Pole.

• 22 Fahrer aus 11 Teams starten in der MotoGP 2023. Von den Fahrern stammen insgesamt 10 aus Spanien und

6 aus Italien.

• Mit Marc und Alex Marquez, Pol und Aleix Espargaro und Brad und Darryn Binder starten sage und schreibe 3

Brüderpaare in der WM unterwegs.

• 25 Kilometer Infokabel werden für Telefonie, Internet, W-Land und den Funk verlegt.

• 30 Baufahrzeuge, Lastwagen, Radlader, Stapler und Kräne werden unter anderem für Bergungsarbeiten benötigt.

• 30 km von Chemnitz entfernt liegt der Sachsenring. Er verfügt über 10 Links- und nur 4 Rechtskurven. Er ist mit

3,671 Kilometern die kürzeste Strecke im Kalender 2022.

• 50 Fahrzeuge wickeln einen reibungslosen Ablauf in verschiedenen Bereichen ab. Sie kommen als Fast Intervention

Cars, Media Shuttle, Safety-Cars und Bergungsfahrzeuge zum Einsatz.

• Aleix Espargaro ist mit 33 Jahren der älteste Fahrer im MotoGP-Fahrerfeld, der jüngste Pilot mit 22 Jahren ist Raul

Fernandez.

Neuer Zuschauerrekord mit 232.202 Zuschauern 2022

GP-Guide 2023 | Seite 11



HITZESCHLACHT UND

NEUE REKORDE

RÜCKBLICK 2022

TEXT: CLAUDIA THIEM

Rückblick auf den Sachsenring 2022

Nach der coronabedingten Zwangspause in den Jahren Bei 35 Grad Lufttemperatur und 51 Grad

2020 und 2021 war die Euphorie ungebrochen und so

pilgerten 232.000 Zuschauer über das ganze Wochenende

an den traditionsreichen Rundkurs. Damit konnte man

unter hochsommerlichen Bedingungen einen neuen

Zuschauerrekord verzeichnen.

Asphalttemperatur war es für die Fahrer eine brutale Hitzeschlacht

über eine Renndistanz von 30 Runden.

Francesco Bagnaia schied früh durch einen Sturz im Kampf

gegen Fabio Quartararo aus. An der Spitze leistete sich

Quartararo keinerlei Fehler und spulte Runde für Runde

weltmeisterlich ab. Überlegen gewann der Franzose den

Die meist gestellte Frage des Wochenendes war wohl –

wer krönte sich zum neuen „King of the Ring“? Zum ersten

Mal seit 2012 sollte es nicht Marc Marquez sein. Der seit

Jahren ungeschlagene Sieger am Sachsenring, erholte sich

von einer erneuten OP am Oberarm.

Grand Prix von Deutschland.

Er kam vor dem Ducati-Duo Johann Zarco und Jack Miller

ins Ziel. Für Yamaha war es der erste Sachsenring-Sieg seit

2009. Honda erlebte in Abwesenheit von Marc Marquez

ein wahres Debakel, denn seit 2010 war die japanische

Marke auf dem Sachsenring ungeschlagen. Stefan Bradl

Zunächst war es Francesco Bagnaia, der nicht zu stoppen

war. Im dritten Freien Training stellte er die neue

Rekordmarke von 1:19,765 Minuten auf. Damit knackte die

kam als einziger Honda-Fahrer und Letzter ins Ziel. Vor

vollbesetzten Tribünen übernahm Fabio Quartararo somit

die Thronfolge von Marc Marquez am Sachsenring.

MotoGP auf dem Sachsenring erstmals in ihrer Geschichte

die magische Grenze von 1:20 Minuten. Auch aus

deutscher Sicht sollte man einen Blick auf die Königsklasse

werfen. Stefan Bradl, der Ersatzmann für Marc Marquez,

erreichte im Qualifying Startplatz 18.

Mit Spannung blickte man auf die Moto2-Klasse, wo der

einzige deutsche Stammfahrer in der WM am Samstag

im Qualifying glänzte. Marcel Schrötter sicherte sich die

fünfte Startposition. Die Pole-Position ging an Sam Lowes.

Schrötter gelang am Sonntag ein sehr guter Start in sein

Einen neuen Topspeed-Rekord gab es am Samstag noch

zu vermelden: Jorge Martin erreichte auf seiner Ducati vor

Kurve zwölf eine Höchstgeschwindigkeit von 304,2 km/h.

Heimrennen über 28 Runden. Unter dem Jubel von fast

100.000 Fans reihte sich der Lokalmatador in der ersten

Kurve hinter Lowes als Zweiter ein.

GP-Guide 2023 | Seite 13



Augusto Fernandez sicherte sich den Sieg in der Moto2

Schlussendlich verpasste er Rang drei um eine Zehntelsekunde

und belegte den vierten Rang. Gefeiert wurde

er von den Fans, als hätte er das Rennen gewonnen.

Augusto Fernandez dominierte auf der Traditionsrennstrecke

mit knapp 8 Sekunden Vorsprung und feierte

einen souveränen Sieg. In der Verfolgergruppe setzte sich

Pedro Acosta durch und wurde Zweiter vor Sam Lowes.

Auch in der kleinsten Klasse gab es jede Menge Action. Bei

Temperaturen weit über 30 Grad löschte der Spanier Izan

Guevara auf dem Weg zur Pole-Position mit einer 1:25,869

den bisherigen Streckenrekord aus. Der seit 2014 bestehende

Topspeed-Rekord für die Moto3-Klasse wurde am

Samstagvormittag durch Stefano Nepa mit 216,8 km/h

im dritten freien Training gebrochen. Am Sonntag war

es erneut Izan Guevara, der sich in Topform präsentierte

und sein dominantes Wochenende mit seinem 3. Sieg der

Saison fortsetzte. Mit einem klaren Vorsprung von 4,853

Sekunden kam er vor Dennis Foggia und Sergio Garcia

ins Ziel. Für das sächsische CFMOTO-PrüstelGP-Team mit

den spanischen Talenten Xavier Artigas und Carlos Tatay

lief der Rennsonntag hingegen eher durchwachsen. Carlos

Tatay stürzte bereits in der ersten Runde und Xavier

Artigas kam auf Platz 13 ins Ziel.

Heiß her ging es in der Moto3, wo sich Izan Guevara durchetzte

Seite 14 | GP-Guide 2023



ALEX HOFMANN

IM INTERVIEW

FOTOS UND INTERVIEW: RONNY LEKL

Die Entwicklung der MotoGP und ihre Auswirkungen

Hallo Alex, Du bist selbst in der MotoGP gefahren. Erst

mit den 500ern und dann auf den 4-Takt-Maschinen.

Sind die Bikes heute einfacher zu fahren als zu Deiner

Zeit?

Ja, ich glaube schon. Das liegt zum einen an der besseren

Ausbildung der Fahrer. Die Lücke zwischen den Klassen

bzw. den Motorrädern ist nicht mehr so groß.

Auf der anderen Seite macht es natürlich die Elektronik

auch einfacher. Auf einer 500er bekommst Du schon mal

graue Haare von dieser unglaublichen Leistungsexplosion.

Die heutigen Bikes haben zwar mehr Leistung als je zuvor,

lassen sich aber viel besser kontrollieren.

Die Technik ist viel präziser geworden, die Elektronik viel

besser abgestimmt. Die Gefahr von Highsidern, die Dir

auch mal das Selbstvertrauen rauben können, ist bei

weitem nicht mehr so hoch wie damals.

Wie viel Elektronik hattest Du zu Deiner Zeit zur Verfügung?

Als ich 2002 mit der 500er Pons-Honda gefahren bin,

gab es gar nichts. Bei der 500er Yamaha fing es an mit

Traktionskontrolle. So richtig ging es erst 2004 los. Es

kamen Schräglagensensoren dazu, Wheeliekontrolle usw.

Ich glaube, dass es generell durch die Elektronik leichter

ist, ans Limit zu kommen bzw dieses zu finden.

Für Ausnahmetalente, wie Marc Marquez oder auch Casey

Stoner, kann die Elektronik aber auch ein limitierender

Faktor sein. Dort muss teils die Elektronik sogar zurückgeschraubt

werden, weil sonst das Talent nicht genutzt

werden kann. Das Fahrgefühl spielt also immer noch eine

große Rolle. Das wird die Elektronik nie ersetzen können.

Welchen Leistungssprung haben die Motorräder

gemacht?

So konkrete Angaben macht ja kaum ein Hersteller.

Zu meiner Zeit hatten die Top-Hersteller ca. 240 PS zur

Verfügung. Mittlerweile sind wir z. B. bei Ducati bei 280 PS.

Im Schnitt kannst Du auf jeden Fall von 260-270 PS ausgehen.

Viele sind der Meinung, die aktuellen MotoGP Bikes

wären ohne Elektronik unfahrbar. Ist das wirklich so?

Ohne Elektronik sind die heutigen Bikes sogar sehr gut zu

fahren. Ich bin selber zur Entwicklungszeit der MotoGP-

KTM oft ohne Elektronik gefahren.

Das war sehr erstaunlich. Die Leistungsentfaltung ist so

sauber, sanft und konstant, dass du das extrem gut kontrollieren

kannst.

Eines der größten Themen der letzten Jahre ist die Aerodynamik.

Warum ist das so wichtig geworden?

Heute stehen den Fahrern unzählige Möglichkeiten

für die Einstellung des Motorrades zu Verfügung.

Ist es nicht für die Fahrer komplizierter mit den

Möglichkeiten zurechtzukommen?

Die Regeln in der MotoGP sind seit geraumer Zeit sehr

konstant. Die Hersteller sind mit Ihrer Entwicklung, was

z.B. den Motor betrifft schon recht nah am Limit.

Man findet heute nicht mehr über Nacht mal 10PS.

Die Reifen sind limitiert. Man konnte früher z. B. Reifen

direkt für den Fahrer bauen lassen. So suchen sich die Hersteller

halt Bereiche, wo noch Entwicklungsmöglichkeiten

bestehen. Da gehört die Aerodynamik dazu. Allen voran

Ducati, die da jede Lücke im Regelwerk für sich nutzen.

Alex Hofmann auf der Werks-Ducati in Brünn 2006

Seite 16 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 17



Alex dreht heute auf der KTM seine Runden bei der Streckenvorstellung zu fast jedem Grand Prix

Nochmal zurück zum Fahrer. Es gibt aus „alten Zeiten“

immer wieder Storys von ausufernden Partys am

Vorabend des Renntages usw. Heute hat man den

Eindruck, dass das allgemeine Level an Fitness und

Professionalität extrem hoch ist. Wie siehst Du das im

Vergleich zu Deiner Zeit?

Die allgemeine Entwicklung hat sich auf jeden Fall sehr

nach oben geschraubt. Alleine der Faktor Social Media

spielt da eine große Rolle. Heute bist Du als Fahrer immer

präsent bzw. musst dich auch selbst vermarkten. Das

betrifft den privaten wie auch den sportlichen Bereich.

Wenn Du heute über die Stränge schlägst, bekommt dass

sofort jeder mit.

Das Fahrerlager hat sich auch im Vergleich zu früher

geändert. Damals war es teils wirklich Camping. Heute ist

nur noch die MotoGP vor Ort. Trotz aller Professionalität

denke ich, dass Fahrer immer noch sehr authentische

Typen sind, die auch mal partymäßig richtig Gas geben.

Sie wissen aber halt, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.

Das Leistungslevel in der MotoGP verlangt es einfach, dass

du top fit und professionell vorbereitet bist.

Die körperliche Belastung ist für die Fahrer durch die

MotoGP-Rakete sehr hoch. Warum kommt es zu so

häufigen Problemen mit Arm-Pump?

Also das Problem ist ja nicht neu. Jeder Motocross-Fahrer

kennt das. Vor allem wenn man untrainiert ist.

In der MotoGP hast du heute während eines Rennens

viel weniger Ruhephasen. Die Bikes sind viel stabiler geworden,

haben extrem viel Grip. Du kannst mehr bremsen,

schalten, Gas geben usw. Brembo hat beispielsweise teils

Verzögerungen von 2 g beim Bremsen gemessen. Das sind

enorme Belastungen.

Als zu meiner Zeit das Bike hinten quer ging, war nicht

mehr viel Kraft auf dem Lenker. Es war relativ entspannt.

Heute hast Du viel mehr Grip und musst so viel mehr

arbeiten. Es genau nachzuvollziehen, wo es herkommt, ist

trotzdem schwierig.

Vielen Dank Alex. Wir sehen uns an der Strecke.

Seite 18 | GP-Guide 2023



TRAUMJOB

MOTOGP-MECHANIKER

FOTOS UND FOTOS: RONNY LEKL

Emanuel Buchner und das Leben als MotoGP Mechaniker

Jährlich 17.000 km dem mit LKW unterwegs, über 230

Stunden auf dem Bock, 30 Tage. Dazu kommen noch 45

Flüge mit rund 240 Flugstunden. Emanuel Buchner ist extrem

viel unterwegs, insgesamt über 180 Tage im Jahr. Er

ist Mechaniker für Joan Mir in der MotoGP. Für Viele der

Traumjob schlechthin.

Erst bei Kawasaki, dann bei Honda.

So oder so ähnlich verlaufen viele Mechaniker-Karrieren.

Die meisten sind entweder selber Rennen gefahren oder

schrauben schon seit Kindheits tagen an Motorrädern oder

eben beides. Viele sind mit dem Rennsport aufge wachsen

und haben eine unbändige Leidenschaft dafür.

Aber wie wird man eigentlich Mechaniker in einem

MotoGP-Team und wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Emanuel wuchs mit Motorrädern auf. Sein Vater hatte eine

eigene Werk statt. Später fuhr er Rennen und schraubte

danach bei diversen Fahrern als dann Ende 2002 Harald

Eckl auf ihn zukam: ,,Hast Du nicht Lust bei uns mitzumachen?”.

Seit dem schraubt er an den MotoGP-Raketen.

„Du musst Leute kennen und sie müssen dich kennen

und du brauchst natürlich auch Glück. Deine Qualifikation

allein nützt dir gar nichts.” Man kennt sich untereinander,

eine riesengroße Familie.

Trotzdem stellt sich die Frage, was Du außer Vitamin B

noch mitbringen solltest. Unentbehrlich sind natürlich

Fremdsprachenkenntnisse, dort in erster Linie Englisch.

Seite 20 | GP-Guide 2023



Die letzten Sekunden vor dem Start.

Trotz vieler Spanier und Italiener im Paddock wird

hauptsächlich Englisch gesprochen.

Ein großer Vorteil ist auch ein LKW-Führerschein. Die rund

1 Million teuren Bikes werden nur von Teammitgliedern

transportiert. Eine Frage der Sicherheit.

Wenn Du jetzt noch Rennfahrer bist, hast Du schon fast

den Jackpot, denn viele Mechaniker und auch Teamchefs

sind ehemalige Rennfahrer wie z.B. Mike Leitner, Tex

Geissler oder Jürgen Lingg in der Moto2. Auch Emanuel

Buchner kennt die Rennstrecke von diversen Wild-Card

Einsätzen in der WM. ,,Das hilft extrem, da man so die

Sichtweise der Fahrer kennt und alles viel besser beurteilen

kann. Was ist wichtig, was ist weniger wichtig. Man

kennt sozusagen die Rennfahrersprache”.

Auch wenn es von außen immer alles sehr einfach aussieht,

es ist ein Knochen-Job. Fehler darfst Du Dir keine

leisten, trotz aller Routine. Der durchschnittliche Arbeitstag

dauert 12 Stunden. Die körperliche und auch mentale

Belastung ist hoch.

Ein Rennwochenende beginnt bereits am Dienstag, denn

bis spätestens 15 Uhr müssen alle LKW’s da sein. Das ist

Vorgabe der IRTA, damit alle Trailer perfekt eingeparkt

werden können.

den Bikes zu arbeiten. Nach jeweils 2 Rennen werden die

Motorräder komplett zerlegt. Ein Bike besteht aus etwa

1.500 Teilen. Alles muss gecheckt und notfalls getauscht

werden.

Ab Freitag geht dann die Action los. Den Motor warm

laufen lassen, alle Parameter prüfen, Besprechungen mit

dem Crew-Shief, Fahrwerk ändern, Reifen wechseln, und

und und. Jeder hat seine Aufgaben.

Im Team von Joan Mir gibt es allein 9 Leute, die nur für

ihn zuständig sind. Ein Mann für Reifen, vier Mechaniker,

einer für Data-Recording, einer fürs Mapping, den Chef-

Ingenieur, den Fahrwerksspezialisten und noch einen

Honda-Ingenieur.

So laufen die Trainings- und Renntage ab. Kommt nichts

Gröberes dazwi schen, ist die Arbeit nach rund 12 Stunden

gegen 20 Uhr beendet und es geht ab ins Hotel. Bei einem

Problem oder Crash, wird auch schon mal bis nachts um

2 geschraubt.

Am Sonntag nach dem Rennen dann das große Abbauen,

was in der Regel nach 2-3 Stunden erledigt ist. Wie auch

für die Fahrer, ist nach den Renn wochenenden erstmal

Erholung angesagt.

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Mittwoch früh wird der LKW gewaschen und die Box aufgebaut.

Ab Nach mittag werden die Motorräder fit gemacht.

Der Donnerstag wird ebenfalls nochmal genutzt um an

Etwas anderes machen? 11 Nie, das ist mein absoluter

Traumjob.” sagt Emanuel und beendet fast pünktlich 20

Uhr seinen Arbeitstag.

Seite 22 | GP-Guide 2023

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NEUE SPIELREGELN - MEHR SHOW

TEXT: CLAUDIA THIEM

MOTO GP

Die Königsklasse startete Ende März mit zweiundzwanzig

Stammfahrer in eine neue Saison, welche einige

Veränderungen mit sich brachte. Mit Ducati, Honda,

Yamaha, Aprilia, KTM und GASGAS gehen sechs Hersteller

an den Start. Durch die Einführung des neuen MotoGP-

Sprintformats werden bei jedem Grand Prix erstmals

auch samstags Punkte vergeben. Ein Sprint über die halbe

Distanz und mit halber Punktzahl. Die MotoGP geht in eine

Phase, wo nicht nur das Format geändert wird, sondern

auch die Abstände zwischen den Herstellern immer

geringer werden und sich der Stressfaktor für den Rennfahrer

nochmals erhöht.

Am letzten Märzwochenende fand die Premiere des ersten

Sprints in Portimao statt. Hier war es der Weltmeister

Francesco Bagnaia der seinem Namen alle Ehre machte

und mit einem Sieg im allerersten Sprint der MotoGP-

Geschichte in die neue Saison startete.

Bei den nachfolgenden Sprints in Termas de Rio Hondo,

Austin, Jerez und Le Mans reihten sich auch Brad

Binder und Jorge Martin in die Liste der Sprint-Sieger

ein. Die drei MotoGP-Piloten kommen mit dem neuen

Format bisher am besten zurecht und konnten eifrig

WM-Punkte sammeln. Das neue Format hat bei den ersten

fünf Rennen für reichlich Turbulenzen gesorgt. Mit zahlreichen

Überholmanövern, aber auch einigen Stürzen lief

es recht chaotisch ab und hat der Unterhaltung im WM-

Kampf keineswegs geschadet.

Auch die Hauptrennen am Sonntag verliefen bisher

nicht weniger spannend und sorgten immer wieder für

reichlich Dramatik und Abwechslung. Die wohl größte

Überraschung der bisherigen Saison ist Marco Bezzecchi.

Unter schwierigen Bedingungen feierte der Italiener

im argentinischen Termas de Rio Hondo seinen ersten

MotoGP-Sieg. Ein weiterer Triumph folgte in Le Mans, als

er auf dem Treppchen erneut ganz oben stand. Der Pilot

des Mooney VR46 Racing Teams hat sich mit diesen zwei

Siegen sicherlich einen Platz unter den Besten erarbeitet.

Obwohl es noch zu früh ist, um zu sagen, dass der Titel in

greifbarer Nähe ist, wird er sicherlich einer der Protagonisten

dieser Meisterschaft sein.

Eine ebenfalls herausragende Leistung lieferte Alex Rins

in Austin ab. Er triumphierte erstmals für Honda und

bescherte dem japanischen Werk den ersten Sieg seit

2021. Seit 1994 fand man in der Starterliste beim Rennen

in Austin erstmals zwei deutsche Fahrer. Honda-Testfahrer

Stefan Bradl ersetze den verletzten Marc Marquez

und Jonas Folger sprang für den ebenfalls verletzten Pol

Espargaro beim GasGas-Team ein.

Bradl stürzte in der vorletzten Runde auf Platz elf liegend

und Folger holte bei seinem Comeback als Zwölfter vier

WM-Punkte.

Beim Europaauftakt in Jerez erlebte der österreichische

Hersteller KTM ein Traumwochenende. Brad Binder und

Jack Miller schafften es im Sprint, als auch im Hauptrennen

beide aufs Podium. Nach den ersten Rennen so weit vorn

mitmischen zu können ist eine große Motivation für die

beiden MotoGP-Asse.

Aufgrund der hohen Dynamik im Wetteifer um den WM-

Thron, verbunden mit den vielen Veränderungen, ist in

diesem Jahr nahezu alles möglich. Nach den ersten fünf

Rennen führt Francesco Bagnaia einen Punkt vor Marco

Bezzechi die Gesamtwertung an. Brad Binder ist mit

dreizehn Punkten Rückstand Dritter, Jorge Martin liegt mit

vierzehn Punkten Rückstand auf Rang vier und auf Rang

fünf folgt Johann Zarco. Diese Namen sollte man beim

Kampf um die WM-Krone keinesfalls außer Acht lassen.

Insgesamt hat die Einführung des Sprint-Formats den

Wettbewerb auf ein neues Niveau angehoben. Es wird

sich zeigen, wer mit den neuen Spielregeln bei der Jagd

nach dem Titel, welche voller Überraschungen steckt, am

besten zurecht kommt. Der kompletteste Fahrer, welcher

beständig ist, unverletzt bleibt und die Nerven behält, hat

gute Chancen sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen.



12 FRAGEN / 12 ANTWORTEN

ALEX RINS

1. Mein bisher schwierigster Konkurrent war

7. Ich würde gern mal einen Tag tauschen mit

q Johann Zarco

q Fabio Quartararo

q Pecco

q Max Verstappen

q Eminem

q Donald Trump

2. Die größte Anspannung beim Rennen ist für mich

8. Wenn ich Musik höre, dann ist es

q der Start

q die letzten Runden

q Anspannung? Rennen ist für mich immer das Beste!

q Hip Hop

q Hardrock

q Techno

3. Ich ernähre mich gesund, um fit zu bleiben. Schwach

werde ich aber bei

9. Wenn ich heute eine andere Sportart ausüben

würde, wäre das

q einem richtig saftigen und fetten Burger

q einer Tafel Schokolade

q einem großen Eisbecher

q Tennis

q Fußball

q da fällt mir wirklich nichts ein

4. Meine größte Schwäche ist, dass ich

q unordentlich bin

q ungeduldig bin

q unpünktlich bin

q ______________

10. Du bekommst ein Ticket für eine Reise geschenkt.

Wo geht es hin?

q Alpen

q Malediven

q Las Vegas

5. Viele Fahrer haben Lieblingskurven. Meine sind

q Linkskurven

q Rechtskurven

q egal

6. Nach einem Rennwochenende schalte ich am

besten ab

11. Du kannst 10 Runden auf der Nordschleife fahren.

Welches Auto fährst Du?

q Porsche GT3RS

q Tesla S-Plaid

q Lamborghini Aventador

12. Meine Lieblingsstrecke im Kalender ist

q bei einer schönen Runde auf dem Fahrrad

q zusammen mit Freunden und Familie

q in dem ich einfach mal richtig faul bin

q Phillip Island

q Austin

q __________

Alex Rins in Austin/Texas, wo er sich als Sieger in die Geschichtsbücher einschrieb

GP-Guide 2023 | Seite 27



Nr.

Fahrer

MOTOGP STARTERLISTE

Land Team

Bike

Sächsischer

Verkehrssicherheitstag

1

Francesco Bagnaia

ITA

Ducati Lenovo Team

Ducati

5

6

10

12

Johann Zarco

Stefan Bradl

Luca Marini

Maverick Viñales

FRA

GER

ITA

SPA

Pramac Racing

Repsol Honda Team

Mooney VR46 Racing Team

Aprilia Racing

Ducati

Honda

Ducati

Aprilia

EINTRITT

FREI

20

Fabio Quartararo

FRA

Monster Energy Yamaha MotoGP

Yamaha

21

Franco Morbidelli

ITA

Monster Energy Yamaha MotoGP

Yamaha

23

Enea Bastianini

ITA

Ducati Lenovo Team

Ducati

25

Raul Fernandez

SPA

CryptoDATA RNF MotoGP Team

Aprilia

30

Takaaki Nakagamii

JPN

LCR Honda Idemitsu

Honda

33

Brad Binder

RSA

Red Bull KTM Factory Racing

KTM

36

Joan Mir

SPA

Repsol Honda

Honda

37

Augusto Fernandez

SPA

GASGAS Factory Racing

KTM

41

Aleix Espargaro

SPA

Aprilia Racing

Aprilia

42

Alex Rins

SPA

LCR Honda Castrol

Honda

43

Jack Miller

AUS

Red Bull KTM Factory Racing

KTM

44

Pol Espargaro

SPA

GASGAS Factory Racing

KTM

49

63

72

Fabio Di Giannantonio

Francesco Bagnaia

Marco Bezzecchi

ITA

ITA

ITA

Gresini Racing MotoGP

Ducati Lenovo Team

Mooney VR46 Racing Team

Ducati

Ducati

Ducati

SMWA/FSD – Zentrale Stelle

73

Alex Marquez

SPA

LCR Honda Castrol

Honda

87

Remy Gardner

AUS

Tech3 KTM Factory Racing

KTM

88

Miguel Oliveira

POR

Red Bull KTM Factory Racing

KTM

89

Jorge Martin

SPA

Pramac Racing

Ducati

Sachsenring | 2. Juli 2023 | 10 -17 Uhr

Seite 28 | GP-Guide 2023



MOTOGP/500CCM RINGHISTORIE

Jahr

Fahrer

Land

Klasse

Bike

2022

Fabio Quartararo

FRA

MotoGP

Yamaha

2021

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2019

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2018

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2017

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2016

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2015

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2014

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2013

Marc Marquez

SPA

MotoGP

Honda

2012

Dani Pedrosa

SPA

MotoGP

Honda

2011

Dani Pedrosa

SPA

MotoGP

Honda

2010

Dani Pedrosa

SPA

MotoGP

Honda

2009

Valentino Rossi

ITA

MotoGP

Yamaha

2008

Casey Stoner

AUS

MotoGP

Ducati

2007

Dani Pedrosa

SPA

MotoGP

Honda

2006

Valentino Rossi

ITA

MotoGP

Yamaha

2005

Valentino Rossi

ITA

MotoGP

Yamaha

2004

Max Biaggi

ITA

MotoGP

Honda

2003

Sete Gibernau

SPA

MotoGP

Honda

2002

Valentino Rossi

ITA

MotoGP

Honda

2001

Max Biaggi

ITA

500ccm

Yamaha

2000

Alex Barros

BRA

500ccm

Honda

1999

Kenny Roberts jun.

USA

500ccm

Suzuki

1998

Mick Doohan

AUS

500ccm

Honda

1972

Giacomo Agostini

ITA

500ccm

MV Agusta

1971

Giacomo Agostini

ITA

500ccm

MV Agusta

1970

Giacomo Agostini

ITA

500ccm

MV Agusta

1969

Giacomo Agostini

ITA

500ccm

MV Agusta

1968

Giacomo Agostini

ITA

500ccm

MV Agusta

1967

Giacomo Agostini

ITA

500ccm

MV Agusta

1966

Franta Stastny

CZE

500ccm

Jawa-CZ

1965

Mike Hailwood

GBR

500ccm

MV Agusta

1964

Mike Hailwood

GBR

500ccm

MV Agusta

1963

Mike Hailwood

GBR

500ccm

MV Agusta

1962

Mike Hailwood

GBR

500ccm

MV Agusta

1961

Gary Hocking

ROD

500ccm

MV Agusta

Seite 30 | GP-Guide 2023



36

JOAN MIR, SPA, 1.9.1997

93

MARC MARQUEZ, SPA, 17.2.1993



1FRANCESCO BAGNAIA, ITA, 14.1.1997

20

FABIO QUARTARARO, FRA, 20.4.1999

23

ENEA BASTIANINI, ITA, 30.12.1997

21

GP-Guide 2023 | Seite 35

FRANCO MORBIDELLI, ITA, 4.12.1994



PARTNERSHIP

PASSIONATE

Es ist die Leidenschaft, die Motul anders macht.

Wahre Leidenschaft, die auch unsere Produkte

ausmachen. Dieselbe Leidenschaft, die unsere

Innovationskraft antreibt und die für alle 2-Radund

4-Rad-Fans unverkennbar ist.

5JOHANN ZARCO, FRA, 16.7.1990

Mit unserer MC Care Linie bieten wir die

beste Pflege für Dein Motorrad und Dein

Equipment. Die Rennmotorenöle MOTUL

300V mit ESTER Core® Technologie bieten

Dir maximale Leistung und perfekten

Verschleißschutz ohne Kompromisse.

89

Seite 36 | GP-Guide 2023

JORGE MARTIN, SPA, 29.1.1998



15.06. - 18.06.2023 19:00 - 04:00 Uhr

ankerberg.festival | ankerbergfestival

Open Air - Donnerstag - Red Bull

Stage

Festival Stage

Engel in Zivili

Shophonks

BBZ Clubbängerz

Plattenpussys

DC#MARK

33

BRAD BINDER, RSA, 11.8.1995

Open Air - Freitag - Red Bull

Stage

Festival Stage

Escape the Madness

R-Members-Club a tribute to Rammstein

BBZ Clubbängerz

Open Air - Samstag - Red Bull

Stage

Festival Stage

Jagster

Metallica Revival Beroun

BBZ Clubbängerz

Paul Powerz

D3!C

DJ Peppermind

Bekz

Josap

MYNOOREY

Rocco Fischer

Freitag & Samstag ab 22:00 Uhr

Heiße GoGo‘s - Open Air Stage

43

GP-Guide 2023 | Seite 39

JACK MILLER, AUS, 18.1.1995



12

MAVERICK VIÑALES, SPA, 12.1.1995

37

AUGUSTO FERNANDEZ, SPA, 23.9.1997

41

ALEIX ESPARGARO, SPA, 30.7.1989

44

POL ESPARGARO, SPA, 10.6.1991



25

RAUL FERNANDEZ, SPA, 23.10.2000

30

TAKAAKI NAKAGAMI, JPN, 9.2.1992

88

42

Seite 42 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 43

MIGUEL OLIVEIRA, POR, 4.1.1995

ALEX RINS, SPA, 8.12.1995



49

FABIO DI GIANNANTONIO, ITA, 10.10.1998

73

Seite 44 | GP-Guide 2023

ALEX MARQUEZ, SPA, 23.4.1996



10

LUCA MARINI, ITA, 10.8.1997

72

Seite 46 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 47

MARCO BEZZECCHI, ITA, 12.11.1998

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DIE MOTOGP AUF

GROSSER REISE

Alles Wichtige zum Renn-Wochenende

auf dem Sachsenring

in der MDR SACHSEN-App!

TEXT/FOTOS: RONNY LEKL

Der logistische Aufwand hinter den Kulissen

Beim Blick über das Fahrerlager stellt man sich die Frage,

wie kommt eingentlich diese Mini-Stadt von A nach B und

welcher Aufwand steht dahinter? Immerhin arbeiten hier

ca. 1500 Leute. Angefangen vom Medienvertreter, über

den Mechaniker, Koch und natürlich den Fahrern.

Die MotoGP Teams haben je Fahrer 2 Motorräder, alle

anderen Teams je Fahrer 1 Motorrad. Macht also nicht

weniger als rund 100 Motorräder, die von Rennen zu

Rennen transportiert werden müssen. Bei den Europa-

Rennen kommt dann noch die MotoE dazu.

Dazu kommen Unmengen an Ersatzteilen,

Boxenausstattung, Helme, Kombis usw. Seitens der Dorna

müssen die Safety-Cars von Ort zu Ort gebracht werden

zuzüglich ca. 50 Tonnen Ausrüstung für die TV-Produktion

sowie Promotionmaterial und Ausrüstung für die Zeitnahme.

Bei diesen Zahlen haben wir noch keine MotoE mit

einbezogen, die bei nicht weniger als 8 Veranstaltungen

am Start sind.

Für alle Übersee Grand Prixs wird der gesamte logistische

Aufwand von der Dorna in Zusammenarbeit mit der IRTA

übernommen. Vier Fracht-Jumbos vom Typ 747 stehen

dafür zur Verfügung. Das gesamte Equipment mit einem

Gewicht von ca. 360 Tonnen ist fein säuberlich in rund 900

Transportkisten verpackt und wird mit 45-50 LKWs vom

Flughafen zur Strecke gebracht und umgekehrt.

Da das Material von Jahr zu Jahr mehr Platz einnimmt,

wurden dieses Jahr erstmals an den Flugzeugrumpf angepasste

Frachtcontainer eingesetzt, damit auch der letzte

Millimeter perfekt ausgenutzt wrden kann.

Den größten Stress haben die Teams meistens nach dem

Rennen. Der Abbau der Boxen und das Verladen der Bikes

muss schnell gehen und ist in nur 2-3 Stunden erledigt,

damit alles schnellstmöglich zum Flughafen transportiert

werden kann. Bestes Beispiel für diese Meisterleistung

waren die direkt aufeinander folgenden Rennen in

Portimao und Termas de Rio Hondo.

• Verkehrsinfos

• Sachsenring-Wetter

• Rennergebnisse

• Streckenfunk

• Konzerte in der Karthalle

MDR SACHSEN – Das Sachsenring-Radio

sendet am 17. und 18. Juni von 10 bis 18 Uhr

live vom Motorrad Grand Prix:

auf 92,8 Mhz, DAB+ und im Livestream

Das sicher eingepackte Bike von Fabio ist die die Überseereise zurück nach Europa bereit

Seite 48 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 49



Auf den Kisten sind alle notwendigen Infos vermerkt

Das auch mal etwas schiefgehen kann, hat das letzte Jahr

gezeigt, als ein Fracht-Jumbo mit Defekt tagelang festhing

und so in Argentinien das Freitagstraining komplett

gestrichen werden musste.

In Europa sieht die Sache dann etwas anders aus aber

nicht weniger aufwendig aus. Dort wird das Meiste von

den Teams selber transportiert. Oftmals fahren die

Mechaniker oder Teammitglieder die Trucks selbst von

Rennen zu Rennen. Bestes Beispiel ist Emanuel Buchner,

der Mechaniker von Joan Mir im Repsol Honda Team. Er

muss meist am Dienstag an der Strecke sein, um den Repsol-Team

Truck im Paddock zu parken.

und Hospitality zu befinden hat.

Zu dem üblichen Material, welches auch bei den Überseerennen

benö tigt wird, kommen jetzt noch die riesigen

Hospitalities dazu, die teils schon ab Montag aufgebaut

werden. Die spektakuläre Ausnahme bildet das 3-stöckige

Haus von Red Bull. Der Aufbau dieses Gebäudes dauert

ca. 1 Woche. Transportiert wird die Mega-Hospitalty in 13

LKW.

Dazu kommen auch noch die großen Motorhomes der

MotoGP-Fahrer und einiger Moto2-Fahrer, die in dem ca.

40.000qm großen Fahrerlager Platz finden müssen.

Dabei ist genau festgelegt, wer an welcher Stelle steht. Die

Planungen sind lange im Voaus fertig und auf CAD-Plänen

ist genau vermerkt, wo sich welches Team, welcher LKW

Insgesamt 15.000km kommen in Europa an Transportwegen

zusammen, welche die rund 190 LKWs jeweils zurücklegen

müssen.

Die größte Hospitality im Paddock. Das Red Bull Haus benötigt 1 Woche für den Aufbau



WER WIRD DER NÄCHSTE

THRONFOLGER?

TEXT: CLAUDIA THIEM

Die seit 2010 bestehende Moto2-Klasse ist die

Mittelgewichtsklasse in der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Augusto Fernandez, der Moto2-Champion 2022, ist in die

MotoGP aufgestiegen. Wer seine Thronfolge in diesem

Jahr übernimmt wird sich zeigen.

Auf dem Circuit of the Americas war Pedro Acosta der

Cowboy des Tages. Er sicherte sich seinen zweiten Sieg

beim dritten Rennen der Saison. Der Spanier überholte

Tony Arbolino in der letzten Runde. Nach einem unerwarteten

Finish schloss Bo Bendsneyder die Top-3 ab.

MOTO2

An den Start gehen in diesem Jahr fünfzehn Teams u.a. mit

dem amtierenden Moto3-Weltmeister Izan Guevara im

Aspar-Team. Mit Kalex, Boscoscuro und Forward gibt es

drei verschiedene Fabrikate in der Moto2-Saison 2023. Die

Fahrer haben in diesem Jahr bereits ein beeindruckendes

Tempo vorgelegt. Bei den Vorsaisontests als auch bei den

bisherigen Renneinsätzen wurden neue Rundenrekorde

aufgestellt. Wegweisend hierfür sind die Entwicklungen,

die Triumph am 765ccm-Dreizylindermotor vorgenommen

hat und welcher in der fünften Saison alle Maschinen

in der Moto2-Startaufstellung antreibt. Der neue Motor,

der über mehr Leistung und bessere Beschleunigung verfügt,

ermöglicht den Fahrern mehr Überholmöglichkeiten

sowie eine bessere Linienführung.

Lukas Tulovic tritt beim deutschen Liqui Moly Husqvarna

IntactGP-Team in diesem Jahr die Nachfolge von Marcel

Schrötter an. Der Ebersbacher ist der einzige deutsche

Fahrer, der die WM-Saison 2023 bestreiten wird. Jahrelang

hat Tulovic darauf hingearbeitet, hart trainiert und

Erfahrungen in verschiedenen Rennserien gesammelt. Im

letzten Jahr gewann er die Moto2-Europameisterschaft

und konnte auch mit guten Leistungen in der MotoE-Serie

von sich überzeugen.

Beim ersten Lauf der Saison in Portugal war es der spanische

„Wunder-Rookie“ Pedro Acosta, der seine Favoritenrollen

mit dem ersten Sieg des Jahres bestätigte. Es war

ein Kampf zwischen den Spaniern Acosta und Canet, die

mit einem rasanten Tempo das Feld hinter sich ließen.

Tony Arbolino arbeitete sich ebenfalls an die Spitze und

komplettierte das Podium in Portimao.

Das Moto2-Rennen beim zweiten Grand Prix in

Argentinien wurde als Regenrennen gestartet und auf

vierzehn Runden verkürzt, da die Fahrer das gesamte

Wochenende über keine Regensessions absolviert hatten.

Der Italiener Tony Arbolino setzte seine Podiumssträhne

fort und gewann vor Alonso Lopez und Jake Dixon. Mit seinem

Sieg übernahm er auch die Klassenführung.

Zurück auf europäischen Boden, in Jerez de la Frontera,

kehrte der Brite Sam Lowes zum ersten Mal seit 2021 auf

das oberste Treppchen zurück und schlug den Lokalmatador

Pedro Acosta. Mit einer makellosen Leistung setzte

sich Lowes gegen den haushohen Favoriten Acosta durch,

während Alonso Lopez das Podium komplettierte.

Beim nächsten Halt in Le Mans war es wieder Tony Arbolino

der dominierte. Der 22-Jährige triumphierte mit einem

wichtigen Sieg für die Meisterschaft. Während der Polesitter

Sam Lowes eine unglaubliche Aufholjagd hinlegte,

beherrschte Tony Arbolino das Rennen und setzte seinen

Meisterschaftsrivalen Pedro Acosta unter Druck. Acosta

versuchte dem Italiener an der Spitze zu folgen, kam dabei

jedoch zu Sturz.

Anschließend war es der tschechische Fahrer Filip Salac,

der für Furore sorgte, als die Zielflagge näher rückte.

Arbolino bewies Stärke und zwang Salac sich mit Platz

zwei zufriedenzugeben. Der Spanier Alonso Lopez saß

dem Führungsduo im Nacken und belegte in Frankreich

den dritten Rang. Während des 1000. Grand Prix der

Geschichte kam auch Lukas Tulovic besser in Fahrt. Der

deutsche Motorrad-Pilot belegte am Sonntag den elften

Platz und erreichte somit das bislang beste Ergebnis seiner

Karriere.

Die Liste der möglichen Anwärter für den Moto2-Weltmeistertitel

ist groß. Nach den ersten fünf Rennen hat Tony Arbolino

mit 99 Punkten die Favoritenrolle eingenommen.

Mit 74 Zählen auf dem zweiten Rang wird er von Pedro

Acosta verfolgt, der sein Tempo bereits mit zwei Siegen untermauert

hat. Kommt es zu einem spannenden WM-Duell

zwischen dem Spanier und dem Italiener? Können die

Verfolger Alonso Lopez, Filip Salac, Aron Canet oder Jake

Dixon im WM-Kampf für Unruhe sorgen? Fragen, die sich

im Laufe der Saison wohl beantworten werden. Am Ende

wird sich zeigen, wer sein Können am besten unter Beweis

stellen konnte und auf dem Treppchen ganz oben steht.

GP-Guide 2023 | Seite 53





LUKAS TULOVIC

IM INTERVIEW

INTERVIEW: DOREEN MÜLLER-UHLIG

Aufgeben? Das ist für Lukas Tulovic vom Liqui Moly

Husqvarna IntactGP-Team nie eine Option gewesen. Der

junge Ebersbacher zählt in der Moto2-WM zu den einzigen

deutschen Piloten im Feld. Dank seines Ehrgeizes

und der Leidenschaft für den Rennsport fuhr Tulovic 2022

den Titel in der Europameisterschaft ein. Ein Jahr später,

erfüllt sich „Tulo“ den Traum von der Weltmeisterschaft

und folgt an der Seite von Darryn Binder dem optimalen

Ziel – eines Tages ganz oben zu stehen. Die ersten Rennen

verpasste der 22-Jährige allerdings aufgrund einer

Verletzung. Kein idealer Start. Doch wer Tulovic kennt, der

weiß, wo Leidenschaft ist, da lodert die Flamme besonders

heiß. Sein Kampfgeist ist geweckt und so ist es gar nicht

verwunderlich, dass wir Lukas Tulovic für unsere „Fahreranalyse“

genau da antreffen, wo er die meiste Zeit verbringt…

Beim Training, in Spanien.

Danke, dass Du Dir die Zeit dafür genommen hast, mit

uns gemeinsam über Deinen Saisonstart zu sprechen.

Wie ist es für Dich, der einzige Deutsche in der Moto2

zu sein?

Ich finde es schade, dass so wenig Deutsche vertreten

sind und hoffe, dass in den nächsten Jahren Nachwuchs

nachkommt. Es wird ja schon mehr gemacht, aber es ist

immer noch schwierig, da Richtung Moto3 aktuell nicht

viel passiert. Es gibt nur wenige Programme wie die Stiftung

Sport oder Nachwuchsteams wie Intact. Man muss

ziemlich viel auf eigene Faust machen, wenn man etwas

erreichen möchte.

Du hast gerade Intact GP erwähnt. Im vergangenen

Jahr konntest Du mit dem Junior-Team in der Moto2-

EM den Titel holen. Welche Rolle spielte es für Dich, die

richtigen Personen dabei zu haben und wie wichtig ist

es nach so einem Wechsel in die WM, dass alles passt?

Für mich ist im Team eigentlich nochmal alles neu und

anders. Nicht nur das Knowhow und das Material muss

stimmen, es muss vor allem harmonieren und menschlich

passen. Ich denke, man hat als Fahrer eine große Aufgabe,

weil man auf der Strecke das umsetzen muss, was im Hintergrund

vorbereitet und in der Box besprochen wird. Man

kann als Fahrer sehr viel gut oder auch kaputt machen und

beeinflusst die Atmosphäre im Team sehr. Natürlich ist es

auch wichtig, konkurrenzfähiges Material zu haben, aber

man ist vielmehr gefragt, das Team zusammenzuhalten.

Hand aufs Herz hast Du Dir den Wechsel in die Moto2

WM einfacher vorgestellt?

Das nicht unbedingt. Mir ist bewusst, dass das Level in der

WM noch einmal um wesentliches höher ist. Wo ich mich

aber umstellen musste, war das komplett andere Format

am Wochenende zum Vergleich in der Moto2-EM. Es sind

viel mehr Strecken, dafür weniger Fahrtzeit, um gerade

neue Strecken oder Strecken, wo ich nur einmal 2019 gefahren

bin, kennenzulernen. Das ist eine große Herausforderung,

auf den Punkt schnell da zu sein. Mir war bewusst,

dass das kein Kinderspiel wird. Ich bin mir aber sicher,

wenn ich immer mehr reinkomme, wird es besser.

Wie bereitest Du Dich auf neue Strecken vor?

„Ich schaue mir z. B. mit dem Videopass der MotoGP viele

OnBoard im Vorfeld an. So kann man sich schon ein ganz

gutes Bild machen, sich ein paar Einlenkpunkte usw. anschauen

und Kerbs und Linien ins Gedächtnis rufen.

Du hast den Ruf, dass Du ein sehr zielstrebiger Mensch

bist. In der Vergangenheit hast Du sogar Dein Polizeistudium

für Deine Rennsportkarriere aufgegeben.

Warst Du schon immer so zielstrebig?

Früher in der Schule war ich das nicht! Ich habe mein Abitur

gemacht, aber sicher nicht mit Bravour bestanden.

Auch das Polizeistudium lief eher zäh, da ich mehreres auf

einmal gemacht habe. Ich bin zwei Meisterschaften gleichzeitig

gefahren und habe zusätzlich dazu studiert. Das hat

nicht funktioniert, weswegen ich das Studium beendet

habe. Wenn ich jedoch für etwas brenne, gebe ich alles

dafür und nehme alles in Kauf, was dafür notwendig ist.

Lukas Tulovic beim Grand Prix in Austin

Dein Teamchef Jürgen Lingg meinte einmal, dass Deine

Einstellung sehr professionell ist. Inwiefern spielt die

richtige mentale Einstellung eine wichtige Rolle?

Ich denke, dass heutzutage besonders auch der mentale

Aspekt enorm wichtig ist. Vom fahrerischen Können her ist

das Feld so eng beieinander und die Unterschiede sind so

gering, da macht, es viel aus wie man als Rennfahrer drauf

ist und wie sehr man es will!

Sind die südländischen Fahrer in Sachen Mentalität

uns Schritte voraus oder haben sie einfach nur den

besseren Trainingsvorteil auf ihrer Seite?

Die Trainingsvoraussetzungen machen vor allem im jüngeren

Alten den Unterschied, weil man da viel lernen

möchte und viel Fahrtzeit braucht, um möglichst große

Sprünge machen zu können. In den größeren Klassen sind

es weniger die Möglichkeiten, die entscheidend sind. Die

Mentalität der Spanier oder Italiener ist einfach: „weniger

denken, mehr machen“ und das ist im Rennsport nicht

verkehrt! Ich bin manchmal zu sehr perfektionistisch veranlagt,

da wäre es stattdessen besser einfach loszulegen.

Apropos richtige Einstellung. Du legst sehr viel Wert

auf Deine körperliche Fitness. Wie sieht ein typischer

Trainingsalltag aus? Sind Deine Abläufe immer gleich?

Meine Trainingsabläufe sind nicht immer gleich. Im Winter

hat man deutlich mehr Zeit, denn man arbeitet auf ein

bestimmtes Datum hin. Jetzt während der Saison ist hingegen

schon sehr viel passiert mit der Verletzung. Zudem

war ich nochmal erkältet, das beeinflusst die Art wie man

trainieren kann. Ich merke zum Beispiel beim Joggen am

Puls und der Pace, dass ich etwas verloren habe, was ich

wieder aufholen muss. Der Schlüssel für mich ist mein Fitnesslevel

über die Saison hinweg halten zu können, auch

wenn einmal was dazwischen passiert.

Wer auf dem Motorrad körperlich fit ist, heißt es, kann

die Dynamik mehr genießen, macht weniger Fehler,

ermüdet langsamer und ist im Sturzfall weniger verletzungsanfällig.

Nun bist Du zu Beginn der Saison selbst

wegen Deiner Verletzung ausgefallen. Hast Du das Gefühl,

dass wenn man gut trainiert ist, Stürze insgesamt

besser wegstecken kann?

Definitiv! Wenn man gut trainiert ist und eine gute Muskulatur

aufgebaut hat, dann stützen einen die Knochen mehr

bei einem Sturz. Bei meiner Handverletzung hat mir dies

zwar wenig geholfen, da keine Muskulatur verletzt war,

anderseits war es ein heftiger Highsider mit 160 km/h bei

dem ich durch die Luft geflogen bin. Da hätte mir deutlich

mehr passieren können! Das Training ist einfach wichtig,

um flexibel zu sein und eine gute Muskulatur zu haben.

GP-Guide 2023 | Seite 57



Absolute körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung für der Erfolg in der Moto2 - Lukas beim Joggen in Portimao

Ein Ottonormalverbraucher trägt vielleicht lang Gips. Als

Profisportler muss man hingegen zusehen, dass man so

schnell wie möglich seinen Sport wieder ausüben kann. Da

ist jeder Tag wertvoll, um nicht zu viel Geld zu verlieren.

Von der Ernährung bis zu den Therapien gibt es daher sehr

viele Möglichkeiten, wie man so einen Heilungsprozess

beschleunigen kann.

Erzähle uns doch einmal, wie so eine typische Trainingswoche

bei Dir aussieht.

Wenn ich kein Rennen habe, trainiere ich in der Regel

sechs Tage die Woche und variiere dabei zwischen

hochintensivem Intervalltraining bis hin zu 1–2 Einheiten

pro Woche, wo ich mit einer niedrigeren Herzfrequenz

trainiere. Dazu gehört viel Reaktions- und Schnellkrafttraining.

Wenn ich dann mal länger Zeit habe, dann plane

ich auch Maximalkrafttraining mit ein, um die extreme

Anspannung zu trainieren.

Hat sich auch Dein Lebensstil in den letzten Jahren

verändert?

Vor zwei Jahren bin ich durch meine Kollegen bei der

Polizei auf die Idee gekommen, mich vegetarisch zu

ernähren. Ich habe mich ganz gut gefühlt damit und die

Testphase immer weiter verlängert und geschaut, wie ich

mich auf dem Motorrad damit fühle. Ich habe zudem mit

meinem Trainer einen Plan erstellt, wie ich mich am Rennwochenende

am besten ernähren kann, um z.B. vor dem

Rennen nichts Schweres mehr im Magen zu haben, damit

der Körper die volle Energie hat.

Fiel es Dir leicht Dich umzustellen oder hast Du auch

mal was vermisst dabei?

Im Sommer auf der Terrasse mal etwas zu grillen, das fehlt

mir schon und ist schon schwer. Ich sage auch nicht, dass

ich das für immer unbedingt so beibehalten werde, aber

aktuell ist dies meine Entscheidung und das womit ich

mich am besten fühle.

Wie ist dies generell, wenn Du Dich mit Freuden triffst.

Verzichtest Du dann auf Alkohol?

Das Gute bei mir ist, dass mir Alkohol gar nicht so schmeckt

und für mich nicht so ein Thema ist. Ich trinke nichts aus

Genuss, sondern, nur wenn es Anlass zum Feiern gibt. So

wie im letzten Jahr, wo wir die Meisterschaft gewonnen

haben. Mit dem Team zusammen zu feiern, das sind dann

so Moment, die ich auch genieße.

Welche Wünsche und Ziele hast Du für den

Sachsenring?

Der Anfang der Saison ist leider nicht so gelaufen wie

geplant. Es kommt darauf an, wie ich mich bis zum

Sachsenring steigern kann. Dann kann ich mir generell

schon etwas vorstellen, denn die Strecke liegt mir. Man

verbringt extrem viel Zeit in Schräglage. Daher ist es sehr

wichtig, dass das Bike gut turnt, nur so kann man die

Passagen gut durchziehen. Wenn ich die nächsten Rennen

vorankomme, dann ist zum Sachsenring mindestens die

Top 10 drin. Alles mehr wäre natürlich noch besser!“

GP-Guide 2023 | Seite 59



12 FRAGEN / 12 ANTWORTEN

ALONSO LOPEZ

1. Mein bisher schwierigster Konkurrent war

7. Ich würde gern mal einen Tag tauschen mit

q Fermin Aldeguer

q Tony Arbolino

q Pedro Acosta

2. Die größte Anspannung beim Rennen ist für mich

q der Start

q die letzten Runden

q Anspannung? Rennen ist für mich immer das Beste!

3. Ich ernähre mich gesund, um fit zu bleiben. Schwach

werde ich aber bei

q einem richtig saftigen und fetten Burger

q einer Tafel Schokolade

q einem großen Eisbecher

4. Meine größte Schwäche ist, dass ich

q unordentlich bin

q ungeduldig bin

q unpünktlich bin

5. Viele Fahrer haben Lieblingskurven. Meine sind

q Max Verstappen

q Eminem

q Donald Trump

q Fernando Alonso

8. Wenn ich Musik höre, dann ist es

q Hip Hop

q Hardrock

q Techno

9. Wenn ich heute eine andere Sportart ausüben

würde, wäre das

q Tennis

q Fußball

q Ski

10. Du bekommst ein Ticket für eine Reise geschenkt.

Wohin geht es?

q Alpen

q Malediven

q Las Vegas

q Linkskurven

q Rechtskurven

q egal

6. Nach einem Rennwochenende schalte ich am

besten ab

11. Du kannst 10 Runden auf der Nordschleife fahren.

Welches Auto fährst Du?

q Porsche GT3RS

q Ferrari

q Lamborghini Aventador

q bei einer schönen Runde auf dem Fahrrad

q zusammen mit Freunden und Familie

q in dem ich einfach mal richtig faul bin

12. Meine Lieblingsstrecke im Kalender ist

q Phillip Island

q Austin

q Jerez

Alonso Lopez in Termas de Rio Hondo

Seite 60 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 61



MOTO2 STARTERLISTE

Nr.

Fahrer

Land

Team

Bike

3

Lukas Tulovic

GER

Liqui Moly Husqvarna Intact GP

Kalex

4

Sean Dylan Kelly

USA

American Racing

Kalex

5

Kotha Nozane

JPN

Correos Prepago Yamaha VR46 Mastecamp

Kalex

7

Barry Baltus

BEL

Fieten Olie Racing GP

Kalex

11

Sergio Garcia

SPA

Pons Wegow Los40

Kalex

12

Filip Salac

CZE

QJMOTOR Gresini Moto2

Kalex

13

Celestino Vietti

ITA

Fantic Racing

Kalex

14

Tony Arbolino

ITA

Elf Marc VDS Racing Team

Kalex

15

Darryn Binder

RSA

Liqui Moly Husqvarna Intact GP

Kalex

16

Joe Roberts

USA

Italtrans Racing Team

Kalex

17

Alex Escrig

SPA

Forward Team

Forward

18

Manuel Gonzales

SPA

Correos Prepago Yamaha VR46 Mastecamp

Kalex

19

Lorenzo Dalla Porta

ITA

Pertamina Mandalika SAG Team

Kalex

21

Alonso Lopez

SPA

Speed Up Racing

Boscoscuro

22

Sam Lowes

GBR

Elf Marc VDS Racing Team

Kalex

24

Marcos Ramirez

SPA

IForward Team

Forward

28

Izn Guevara

SPA

Inde GASGAS Aspar M2

Kalex

33

Rory Skinner

USA

American Racing

Kalex

35

Somkiat Chantra

THA

IDEMITSU Honda Team Asia

Kalex

37

Pedro Acosta

SPA

Red Bull KTM Ajo

Kalenx

40

Aron Canet

SPA

Pons Wegow Los40

Kalex

52

Jeemy Alcoba

SPA

QJMOTOR Gresini Moto2

Kalex

54

Fermin Aldeguer

SPA

Speed Up Racing

Boscoscuro

64

Bo Bendsnyder

NED

Pertamina Mandalika SAG Team

Kalex

71

Dennis Foggia

ITA

Italtrans Racing Team

Kalex

72

Borja Gomez

SPA

Fantic Racing

Kalex

75

Albert Arenas

SPA

Red Bull KTM Ajo

Kalex

79

Ai Ogura

JPN

IDEMITSU Honda Team Asia

Kalex

84

Zonta van den Goorbergh

NED

Fieten Olie Racing GP

Kalex

96

Jake Dixon

GBR

Inde GASGAS Aspar M2

Kalex

Seite 62 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 63



MOTO2/250CCM RINGHISTORIE

Jahr

Fahrer

Land

Klasse

Bike

2022

Augusto Fernandez

SPA

Moto2

Kalex

2021

Remy Gardner

AUS

Moto2

Kalex

2019

Alex Marquez

SPA

Moto2

Kalex

2018

Brad Binder

RSA

Moto2

KTM

2017

Franco Morbidelli

ITA

Moto2

Kalex

2016

Johann Zarco

FRA

Moto2

Kalex

2015

Xavier Simeon

SPA

Moto2

Kalex

2014

Dominique Aegerter

SPA

Moto2

Suter

2013

Jordi Torres

SPA

Moto2

Suter

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

Marc Marquez

Marc Marquez

Toni Elias

Marco Simoncelli

Marco Simoncelli

Hiroshi Aoyama

Yuki Takahashi

SPA

SPA

SPA

ITA

ITA

JPN

JPN

Moto2

Moto2

Moto2

250ccm

250ccm

250ccm

250ccm

Suter

Suter

Moriwaki

Gilera

Gilera

KTM

Honda

3

LUKAS TULOVIC, GER, 15.06.2000

2005

Dani Pedrosa

SPA

250ccm

Honda

2004

Dani Pedrosa

SPA

250ccm

Honda

2003

Roberto Rolfo

SPA

250ccm

Honda

2002

Marco Melandri

ITA

250ccm

Aprilia

2001

Marco Melandri

ITA

250ccm

Aprilia

2000

Olivier Jacque

FRA

250ccm

Yamaha

1999

Valentino Rossi

ITA

250ccm

Aprilia

1998

Tetsuya Harada

JPN

250ccm

Aprilia

1972

Jarno Saarinen

FIN

250ccm

Yamaha

1971

Dieter Braun

GER

250ccm

Yamaha

1970

Rodney Gould

GBR

250ccm

Yamaha

1969

Renzo Pasolini

ITA

250ccm

Benelli

1968

Bill Ivy

GBR

250ccm

Yamaha

1967

Phil Read

GBR

250ccm

Yamaha

1966

Mike Hailwood

GBR

250ccm

Honda

1965

Jim Redman

ROD

250ccm

Honda

1964

Phil Read

GBR

250ccm

Yamaha

1963 Mike Hailwood

1962 Jim Redman

1961 Mike Hailwood

Seite 64 | GP-Guide 2023

GBR

ROD

GBR

250ccm

250ccm

250ccm

MZ

Honda

Honda

15

DARRYN BINDER, RSA, 21.01.1998



11

SERGIO GARCIA, SPA, 22.3.2003

12

GP-Guide 2023 | Seite 67

FILIP SALAC, CZE, 12.12.2001



13

CELESTINO VIETTI, ITA, 13.10.2001

21

ALONSO LOPEZ, SPA, 21.12.2001

14

TONY ARBOLINO, ITA, 3.8.2000

22

SAM LOWES, GBR, 14.9.1990



35

SOMKIAT CHANTRA, THA, 15.12.1998

40

AARON CANET, SPA, 30.9.1999

37

54

Seite 70 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 71

PEDRO ACOSTA, SPA, 25.5.2004

FERMIN ALDEGUER, SPA, 5.4.2005



75

ALBERT ARENAS, SPA, 11.12.1996

Seite 72 | GP-Guide 2023

96

JAKE DIXON, GBR, 15.1.1996



JUNGE TALENTE

AUF DEM VORMARSCH

TEXT: CLAUDIA THIEM

MOTO3

In der Moto3-Klasse, der Einstiegsklasse der Motorrad-

Weltmeisterschaft, gehen in diesem Jahr 28 junge Talente

aus 14 Teams an den Start. Ausgestattet werden die Teams

von den Herstellern KTM, Honda, GASGAS, Husqvarna und

CFMOTO. Jeder Starter, der ein Mindestalter von achtzehn

Jahren erreicht haben muss, will sich beim Kampf um die

WM-Krone von seiner besten Seite zeigen und die Weichen

für die Zukunft stellen.

Mit guten Leistungen kann man hier bereits ein Moto2-

oder gar MotoGP-Team von sich überzeugen. Die Fans

können sich auch in diesem Jahr über spannende

Rennaction mit packenden Windschattenduellen freuen.

Alle Top3-Piloten aus dem Vorjahr sind in die Moto2 aufgestiegen,

somit wurden die Karten in der kleinsten Klasse

für die diesjährige Saison neu gemischt.

Mit Ayumu Sasaki und Collin Veijer ist das, aus der Moto2

bereits bekannte, Intact GP Team in dieser Saison auch

in der kleinsten Klasse vertreten. Das am Sachsenring

ansässige CFMOTO-PrüstelGP Team will mit der neuen

Fahrerpaarung Xavier Artigas und Joel Kelso zurück ins

Spitzenfeld. Die Mannschaft, die ihre sechste Saison

in der kleinsten Klasse der WM bestreitet, hat sich

Top5-Platzierungen zum Ziel gesetzt.

In der Moto3-Klasse einen klaren Favoriten zu benennen

war in den letzten Jahren fast unmöglich. Die „jungen

Wilden“ sind bei jedem Rennen für eine Überraschung

gut und sorgen für spannende Unterhaltung. Bei der erst

besten Gelegenheit werden die Ellbogen ausgefahren und

jeder wittert seine Chance auf einen Erfolg für sich und

sein Team.

Zum Auftakt in Portugal war es Daniel Holgado, der sich an

die Spitze kämpfte, seine Führung das ganze Rennen über

verteidigte und seinen ersten Sieg einfuhr. David Munoz

kämpfte sich auf den zweiten Platz und Diogo Moreira

holte sich in einem dramatischen Kampf den letzten Platz

auf dem Podium.

In Termas de Rio Hondo lieferten die Piloten der

Leichtgewichtsklasse auf nasser Strecke eine Show ab, die

mit einem überzeugenden Sieg von Tatsuki Suzuki endete.

Diogo Moreira und Andrea Migno, der Lorenzo Fellon

ersetzte, fuhren auf den Plätzen zwei und drei über den

Zielstrich.

Beim Grand Prix in Amerika gab es ein unglaubliches

Spektakel in der letzten Runde, wodurch Ivan Ortola den

ersten Sieg seiner Karriere einfuhr. Jaume Masia schaffte

es mit einer Aufholjagd auf Platz 2. Den letzten Podestplatz

sicherte sich Xavier Artigas. Mit dem ersten Podium der

Saison hat der spanische Motorradpilot Hoffnungen im

CFMOTO-PrüstelGP Team auf ein erfolgreiches Heimrennen

am Sachsenring geweckt.

Zurück auf europäischen Boden in Jerez gab es einmal

mehr Spannung und Dramatik.Die spanischen

Lokalmatadoren kämpften erwartungsgemäß um die

vorderen Plätze. Ivan Ortola schlug sich dabei am besten

und holte in einem atemberaubenden Finish seinen

zweiten Sieg in Folge. Der siebzehnjährige David Alonso

sicherte sich den zweiten Platz und damit das erste

Podium für Kolumbien vor Jaume Masia.

Im französischen Le Mans war es erneut Daniel Holgado,

der mit einem starken Auftritt die Konkurrenz

beeindruckte und für sein Tech3-Team einen Heimsieg

eroberte. Der Achtzehnjährige dominierte das Rennen

durchweg und baute seine Führung in der Meisterschaft

gegenüber Sasaki auf 21 Punkte aus. Jaume Masia war

ebenfalls mit von der Partie. Der Spanier fuhr auf seiner

Honda zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium.

Der Kampf um die Weltmeisterschaft in der Moto3 ist in

vollem Gange. Nach den ersten Rennen der Saison trennen

die Fahrer in der WM-Gesamtwertung nur wenige Punkte

voneinander. Es zeigt sich hier, wie eng es in dieser Klasse

zugeht. Nach den ersten fünf Rennen führt Daniel Holgado

das junge Starterfeld mit 84 Zählern an. Verfolgt wird er

von Ivan Ortola und Jaume Masia, die derzeit jeweils 63

Punkte auf ihrem WM-Konto verbuchen können. Ebenfalls

in Schlagdistanz sind Diogo Moreira mit 55 Punkten und

Xavier Artigas mit 50 Punkten.

GP-Guide 2023 | Seite 75



12 FRAGEN / 12 ANTWORTEN

XAVIER ARTIGAS

1. Mein bisher schwierigster Konkurrent war

7. Ich würde gern mal einen Tag tauschen mit

q Valentino Rossi

q Fabio Quartararo

q Pecco

q Sergio Garcia

q Max Verstappen

q Eminem

q Donald Trump

q Lionel Messi

2. Die größte Anspannung beim Rennen ist für mich

8. Wenn ich Musik höre, dann ist es

q der Start

q die letzten Runden

q Anspannung? Rennen ist für mich immer das Beste!

q Hip Hop

q Hardrock

q Techno

3. Ich ernähre mich gesund, um fit zu bleiben. Schwach

werde ich aber bei

9. Wenn ich heute eine andere Sportart ausüben

würde, wäre das

q einem richtig saftigen und fetten Burger

q einer Tafel Schokolade

q einem großen Eisbecher

q Tennis

q Fußball

q Fahrradfahren

4. Meine größte Schwäche ist, dass ich

q unordentlich bin

q ungeduldig bin

q unpünktlich bin

5. Viele Fahrer haben Lieblingskurven. Meine sind

q Linkskurven

q Rechtskurven

q egal

6. Nach einem Rennwochenende schalte ich am

besten ab

q bei einer schönen Runde auf dem Fahrrad

q zusammen mit Freunden und Familie

q in dem ich einfach mal richtig faul bin

10. Du bekommst ein Ticket für eine Reise geschenkt.

Wohin geht es?

q Alpen

q Malediven

q Las Vegas

11. Du kannst 10 Runden auf der Nordschleife fahren.

Welches Auto fährst Du?

q Porsche GT3RS

q Ferrari

q Lambo

12. Meine Lieblingsstrecke im Kalender ist

q Phillip Island

q Austin

q Jerez

Xavier Artigas fährt seit 2022 im Team CF Moto Racing Prüstel GP



MOTO3 STARTERLISTE

Nr.

Fahrer

Land

Team

Bike

5

Jaume Masia

SPA

Leopard Racing

Honda

6

Ryusei Yamanaka

JPN

Gaviota GASGAS Aspar M3

GASGAS

7

Filippo Fariolo

ITA

Red Bull KTM Tech3

KTM

10

Diogo Moreira

BRA

MT Helmets - MSI

KTM

16

Andrea Migno

ITA

CIP Green Power

KTM

18

Matteo Bertelle

ITA

Rivacold Snipers Team

Honda

19

Scott Ogden

GBR

Sterilgarda Husquarna Max

Honda

20

Lorenzo Fellon

FRA

CIP Green Power

KTM

22

Ana Carrasco

SPA

BOE Motorsports

KTM

24

Tatsuki Suzuki

JPN

Leopard Racing

Honda

27

Kaito Toba

JPN

SIC58 Squadra Corse

Honda

38

David Salvador

SPA

CIP Green Power

KTM

43

Xavier Artigas

SPA

CFMoto Racing PrüstelGP

CF Moto

44

David Munoz

SPA

BOE Motorsports

KTM

48

Ivan Ortola

SPA

Angeluss MTA Team

KTM

53

Deniz Öncü

TUR

Red Bull KTM Ajo

KTM

54

Riccardo Rossi

ITA

SIC58 Squadra Corse

Honda

55

Romano Fenati

ITA

Rivacold Snipers Team

Honda

63

Syarifuddin Azman

MAL

MT Helmets - MSI

KTM

64

Mario Aji

INA

Honda Team Asia

Honda

66

Joel Kelso

AUS

CFMoto Racing PrüstelGP

CFMoto

70

Joshua Whatley

GBR

VisionTrack Racing Team

Honda

71

Ayumu Sasaki

JPN

Liqui Moly Husqvarna Intact GP

Husquarna

72

Taiyo Furusato

JPN

Honda Team Asia

Honda

80

David Alonso

COL

Gaviota GASGAS Aspar M3

GASGAS

82

Stefano Nepa

ITA

Angeluss MTA Team

KTM

95

Collin Veijer

NED

Liqui Moly Husqvarna Intact GP

Husquarna

96

Daniel Holgado

SPA

Red Bull KTM Tech3

KTM

99

José Antonio Rueda

SPA

Red Bull KTM Ajo

KTM

Seite 78 | GP-Guide 2023



Jahr

2022

2021

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

2003

2002

2001

2000

1999

1998

1972

1971

1970

1969

1968

1967

1966

1965

1964

1963

1962

1961

MOTO3/125CCM RINGHISTORIE

Fahrer

Izan Guevara

Pedro Acosta

Lorenzo Dalla Porta

Jorge Martin

Joan Mir

Khairul Idham Pawi

Danny Kent

Jack Miller

Alex Rins

Sandro Cortese

Hector Faubel

Marc Marquez

Julian Simon

Mike di Meglio

Gabor Talmacsi

Mattia Pasini

Mika Kallio

Roberto Locatelli

Stefano Perugini

Arnaud Vincent

Simone Sanna

Youichi Ui

Marco Melandri

Tomomi Manako

Borje Jansson

Angel Nieto

Angel Nieto

Dave Simmonds

Phil Read

Bill Ivy

Luigi Taveri

Frank Perris

Hugh Anderson

Hugh Anderson

Luigi Taveri

Ernst Degner

Land

SPA

SPA

ITA

SPA

SPA

MAL

GBR

AUS

SPA

GER

SPA

SPA

SPA

FRA

HUN

ITA

FIN

ITA

TA

FRA

ITA

PN

ITA

JPN

SWE

SPA

SPA

GBR

GBR

GBR

SWI

GBR

AUS

AUS

SWI

GER

Klasse

Moto3

Moto3

Moto3

Moto3

Moto3

Moto3

Moto3

Moto3

Moto3

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

125ccm

Bike

GASGAS

KTM

Honda

Honda

Honda

Honda

Honda

KTM

KTM

KTM

Aprilia

Derbi

Aprilia

Derbi

Aprilia

Aprilia

KTM

Aprilia

Aprilia

Aprilia

Aprilia

Derbi

Honda

Honda

Maico

Derbi

Derbi

Kawasaki

Yamaha

Yamaha

Honda

Suzuki

Suzuki

Suzuki

Honda

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Seite 80 | GP-Guide 2023

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5JAUME MASIA, SPA, 31.10.2000

24

TATSUKI SUZUKI, JPN, 24.9.1997

10

Seite 82 | GP-Guide 2023

DIOGO MOREIRA, BRA, 23.4.2004

43

XAVIER ARTIGAS, SPA, 27.5.2003



48

IVAN ORTOLA, SPA, 4.8.2004

66

JOEL KELSO, AUS, 12.6.2003

53

71

Seite 84 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 85

DENIZ ÖNCÜ, TUR, 26.7.2003

AYUMU SASAKI, JPN, 10.4.2000



80

DAVID ALONSO, SPA, 25.4.2006

96

DANIEL HOLGADO, SPA, 27.4.2005

82

STEFANO NEPA, ITA, 21.11.2001

99

GP-Guide 2023 | Seite 87

JOSÉ ANTONIO RUEDA, SPA, 29.10.2005



TOMMY

DER HELMSPEZIALIST

FOTOS UND INTERVIEW: RONNY LEKL

Das Fahrerlagerleben eines Helmtechnikers

Tommy, seit wann bist Du Helmservicetechniker für die

Fahrer und wie bist Du dazu gekommen?

Ich habe 1991 als Marketing Manager bei einer japanischen

Helmfirma angefangen und war danach auch für die

Fahrerverträge zuständig. Seit dem Jahr 2000 bin ich bei

jedem Rennen dabei. Ich habe schon für einige Hersteller

gearbeitet. Seit 2016 nun für HJC-Helmets.

Wie viele Fahrer betreust Du aktuell?

Insgesamt sind es acht Fahrer, unter anderen Sam Lowes in

der Moto2, Brad Binder und Fabio Quartararo in der MotoGP

Was sind Deine Aufgaben an der Strecke?

Ich bin dafür zuständig, den Fahrern den Helm in perfektem

Zustand zur Verfügung zu stellen. Manchmal muss die Passform

angepasst werden. Wenn z. B. ein Fahrer seine Frisur

ändert. Dazu kann das komplette Innenleben des Helmes

modifiziert werden. Das Wichtigste ist aber die Sicht des

Fahrers. Jeder Fahrer hat dort seine eigenen Vorlieben.

Einige fahren grundsätzlich nur getönte Visiere, bei anderen

ist es völlig unterschiedlich. Ich bringe für jede Session die

Abreißvisiere an. Nach den Sessions werden die Helme getrocknet

und gereinigt.

Wann reist Du an und wie ist dein Tagesablauf?

Unsere mobile Werkstadt, der HJC-Truck, wird meist am

Mittwoch aufgebaut. Ich bin das ganze Wochenende im Paddock,

weil ich im Truck schlafe. Das ist praktisch mein Wohnund

Arbeitsmobil.

Am Donnerstag bringt mir jeder Fahrer dann seine 4-6

Helme. Diese müssen dann alle vorbereitet werden. Bei

neun Fahrern ist das eine Menge Arbeit. Dabei wird die gesamte

Wettersituation mit in Betracht gezogen und alle Helme

Tommy Hasegawa arbeitet seit 2000 im MotoGP Paddock

Seite 88 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 89



Beim Spezialdesign für Fabio Quartararo kommt auch bei Tommy Nervosität auf.

bekommen die passenden Visiere. Donnerstag ist also der

stressigste Tag. An den anderen Tagen werden die Helme

gewartet und geprüft. Es herrscht teils ein ständiges

Kommen und Gehen im Truck.

Wie viele Helme hat ein Fahrer je Saison oder je

Wochenende zur Verfügung, falls er beispielsweis mal

stürzt?

Helme, die von einem Sturz betroffen sind, werden nicht

mehr verwendet - auch bei harmlosen Stürzen. Deshalb

bekommen die Fahrer mehrere Helme zur Verfügung

gestellt. Das sind je Rennwochenende mindestens vier

Helme je Fahrer. Mehr hat bisher auch noch kein Fahrer

an einem Wochenende benötigt. Über das Jahr hinweg

können durch viele Stürze schon eine Menge Helme je

Fahrer zusammenkommen. Ich kann mich an Nobby Ueda

erinnern, der mal 17 Helme in einem Jahr zerstört hat.

Was war bisher Dein schwierigster Fahrer?

wohlzufühlen. Aufgrund der Außenhülle sind aber die

Möglichkeiten nicht unbegrenzt, die Polster innen anzupassen.

Wir waren bei ihm in San Diego und auf der Isle

of Man, um immer wieder nachzumessen und die Polster

anzupassen. Am Ende ist es uns doch noch gelungen, ihn

zufrieden zu stellen.

Für mich ist es immer wieder eine große Motivation,

Lösungen für die Fahrer zu finden. Schließlich ist ein perfekt

vorbereiteter Helm ein Puzzleteil auf dem Weg zum

Sieg oder Weltmeistertitel.

Gibt es einen Unterschied zum käuflichen Helm?

Nein, das sind die gleichen Helme. Im Notfall habe ich

sogar auf die für den normalen Verkauf gedachten Helme

zurückgegriffen.

Wir haben jedoch auch Fahrer, die bereits die nächste

Helmgeneration nutzen. Diese Serien kommen später

aber ganz normal in den Handel. Einige Helme sind auch

als Replika im Handel.

Jemand bestimmtes fällt mir da nicht ein. Es ist aber manchmal

verwirrend, wenn der Fahrer immer wieder andere

Wünsche hat. Bei Regen oder Nebel ist es manchmal sehr

schwer, die Fahrer zufriedenzustellen, weil es physikalisch

einfach Grenzen gibt im Bezug auf Beschlagen und

Feuchtigkeit.

Bei manchen Fahrern ist die Passform immer wieder ein

Thema. Cal Crutchlow zum Beispiel. Er ist schon sehr viel

verschiedene Helmhersteller gefahren. Trotz gleicher

Helmgröße, haben die Helme aber verschieden Passformen.

Cal wollte immer seine vertraute Passform um sich

Bekommst Du Rückmeldung zur Weiterentwicklung

der Helme?

Ja, das Feedback der Fahrer ist für uns von großer Bedeutung.

Zum Teil werden ja auch kleinere Anbauteile am

Helm getestet. So bekommen wir verschiedene Meinungen

von den Fahrern. Das spielt für die Entwicklung und

die Serienproduktion eine sehr große Rolle. Es ist einer der

Gründe, warum wir im Rennsport so aktiv sind.

Tommy, vielen Dank für das Gespräch.

Seite 90 | GP-Guide 2023



HISTORISCHE

MOTORRADAUSSTELLUNG

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Seite 92 | GP-Guide 2023



RANDY KRUMMENACHER

IN DER MOTOE-WM

TEXT: DOREEN MÜLLER-UHLIG

MOTO E

Ab diesem Jahr ist der italienische Motorradhersteller

Ducati der alleinige offizielle Motorradlieferant für den

FIM Enel MotoE World Cup, die Elektroklasse der MotoGP.

18 Bikes gehen unter der Führung von 9 Teams 2023 an

den Start, darunter auch bekannte Namen wie Intact GP.

Das deutsche Motorradsport-Team aus Memmingen,

welches seit 2013 in der Moto2-Weltmeisterschaft sowie

seit 2019 im neuen MotoE World Cup antritt, setzt dabei

auf den einzigen deutschsprachigen Fahrer im Feld: Randy

Krummenacher. Der Schweizer geht erstmals mit Elektro-

Power ins Rennen und bescherte gemeinsam mit seinem

Teamkollegen Hector Garzo seinem Team bereits beim

Saisonauftakt im französischen Le Mans mehrere Podestplätze.

An dem wettertechnisch eher durchwachsenen Renntag

konnte sich der einstige Supersport Weltmeister 2019

über einen dritten Platz im ersten Rennen freuen. „Der

dritte Platz im ersten Rennen war sicherlich gut. Das

war ein positiver Start in die MotoE-WM“, resümierte der

33-Jährige im Anschluss an den Saison-Opener. Im zweiten

Rennen kam Krummenacher auf Rang 7 und spürte, dass

in dem Projekt doch noch eine ganze Menge Arbeit steckt.

„Für mich ist diese Kategorie ganz neu und ich denke, wir

können in naher Zukunft noch viel lernen und uns weiter

steigern“, ist sich Krummenacher sicher.

Doch nicht nur für ihn handelt es sich um komplett

neues Material, auch seine Mitstreiter müssen sich mit

dem Markenwechsel auf Ducati umstellen. Dabei kam

Krummenacher bereits während des Vorsaisontests in

Jerez gut zurecht und hatte einen positiven Eindruck von

der Ducati V21L. „Schon in der ersten Runde in Jerez hatte

ich das Gefühl, dass es sich um ein Rennmotorrad handelt.

Ducati hat sein ganzes Wissen eingesetzt, um ein großartig

funktionierendes Motorrad zu bauen, nicht nur beim Fahrwerk,

sondern auch bei der Elektronik, der Traktion, dem

Ride-by-Wire und der Motorbremse!

Die Serie hat mit den neuen Motorrädern einen großen

Schritt nach vorne gemacht“, ist sich Krummenacher mit

seinen Mitstreitern einig. Ducati ein echtes Rennmotorrad

aus dem Hut gezaubert. Dabei hatten die Verantwortlichen

vor allem eine Aufgabe ganz oben auf ihrer Liste stehen:

eine klare Gewichtsreduktion. 225 kg ist das E-Bike schwer,

110 kg entfallen dabei allein auf die Batterie. Im Vergleich

zu den Einheitsmotorrädern von Energica Ego Corsa (260

kg) hat die Ducati MotoE zwar deutlich abgespeckt, Unterschiede

zu einem „normalen“ Rennmotorrad sind dennoch

vorhanden. „Das zusätzliche Gewicht kann ich zwar

nicht wirklich spüren, aber ich sehe es an den Rundenzeiten.

50 kg mehr auf der Strecke sind natürlich kein Vorteil.

Dennoch wächst das Interesse an der Serie und ich bin

wirklich froh, ein Teil davon zu sein!“

GP-Guide 2023 | Seite 95



MOTOE IM DETAIL

AB 2023 STATTET DUCATI DIE KOMPLETTE SERIE MIT IHREN MOTORRÄDERN AUS

BATTERIE

Die Batterie ist das wichtigste Bauteil in Bezug auf

Masse und Abmessungen. Sie zeichnet sich bei der

Ducati MotoE durch eine speziell entwickelte Form

aus, die der natürlichen Linie des zentralen Bereichs

des Motorrads folgt. Das Batteriepaket mit einer im

Heck integrierten 20-kW-Ladesteckdose wiegt 110

kg und verfügt über eine Kapazität von 18 kWh. Im

Inneren befinden sich 1.152 zylindrische Zellen des

Typs “21700”.

KÜHLSYSTEM

Um die unterschiedlichen thermischen Anforderungen

der Batterie sowie der Motoreinheit zu erfüllen, werden

die Komponenten des Prototyps durch ein besonders

ausgeklügeltes und effizientes Flüssigkeitssystem mit

doppeltem Kreislauf gekühlt. Dies garantiert sehr gleichmäßige

Temperaturen, die sowohl für eine konstante

Leistungsabgabe als auch für die Ladezeiten von großem

Vorteil sind. Die Ducati MotoE kann sofort nach Rückkehr

in die Box aufgeladen werden und hat nach 45 Minuten

Ladezeit etwa 80 % Reichweite.

CHASSIS

ANTRIBSSTRANG

Der Motor wiegt 21 kg, leistet 150 PS und erreicht ein

maximales Drehmoment von 140 Nm. Um die Leistung des

elektrischen Antriebsstrangs und damit die Performance und

Reichweite zu maximieren, basiert das gesamte System auf

einer Spannung von 800 V. Das Gesamtgewicht der Ducati

MotoE beträgt 225 kg und somit 12 kg weniger als die von der

Dorna und der FIM vorgeschriebene Mindestanforderung. Diese

Werte ermöglichen eine Geschwindigkeit von bis zu 275 km/h.

Das Carbongehäuse der Batterie fungiert als

tragender Teil des Fahrwerks, genau wie der

Motor der Ducati Panigale V4. Der Aluminium-

Monocoque-Frontrahmen im vorderen Bereich

des Motorrads wiegt 3,7kg. Die 4,8 kg schwere

Aluminiumschwinge im hinteren Bereich ist

abgeleitet von der Geometrie der Ducati Desmosedici,

die in der MotoGP eingesetzt wird. Ein

Hilfsrahmen aus Carbon trägt das Heck und den

Fahrersitz.

Seite 96 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 97



SPENDEN. PFLANZEN. PFLEGEN.

MOTOE STARTERLISTE

Nr.

Fahrer

Land

Team

3

Randy Krummenacher

SWI

DYNAVOLT INTACT GP MotoE

4

Hector Garzo

SPA

DYNAVOLT INTACT GP MotoE

6

Maria Herrera

SPA

OPENBANK ASPAR TEAM

8

Mika Perez

SPA

RNF MotoE TEAM

11

Matteo Ferrari

ITA

FELO GRESINI MotoE

19

Andrea Mantovani

ITA

RNF MotoE TEAM

21

Kevin Zannoni

ITA

ONGETTA SIC58 SQUADRACORSE

23

Luca Salvadori

ITA

OCTO PRAMAC MotoE

29

Nicolas Spinelli

ITA

PONS RACING 40

34

Kevin Manfredi

ITA

ONGETTA SIC58 SQUADRACORSE-

40

Mattia Casadei

ITA

PONS RACING 40

51

Eric Granado

BRA

LCR E-TEAM

53

Tito Rabat

SPA

OCTO PRAMAC MotoE

61

Alessandro Zaccone

ITA

TECH3 E-RACING

72

Alessio Finello

ITA

FELO GRESINI MotoE

77

Miquel Pons

SPA

LCR E-TEAM

78

Hikari Okubo

JAP

TECH3 E-RACING

81

Jordi Torres

SPA

OPENBANK ASPAR TEAM

Waldbrände, Stürme, Borkenkäferplage, Trockenheit – nie waren unsere Wälder bedrohter als

heute. Nicht einmal ein Drittel des Freistaates ist bewaldet. Durch neue Schäden ist seit 2018

eine Fläche so groß wie 40.000 Fußballfelder hinzugekommen. Der Zeitpunkt, sich gegen das

Waldsterben und für die Wiederaufforstung zu engagieren könnte besser nicht sein.

Darum rufen die Stiftung Wald für Sachsen, „So geht sächsisch.“ und TeamSportSachsen zur

Waldmeisterschaft 2023 auf.

mehr-wald-fuer-sachsen.de/wald-spenden

Seite 98 | GP-Guide 2023

Wald

Meister

schaft

2023

www.so-geht-sächsisch.de



NACHWUCHSTALENT

ROCCO SESSLER

TEXT/INTERVIEW: DOREEN MÜLLER-UHLIG

Rocco Sessler ist mit 14 Jahren einer der wenigen

deutschen Nachwuchstalente, die sich derzeit auf

internationaler Ebene gegen die starke Konkurrenz durchsetzen

können. Bereits 2016 nahm er zum ersten Mal an

der DJMV Meisterschaft und dem ADAC MX Cup teil, wo er

2017 alle 16 Rennen beider Meisterschaften gewann und

damit Deutscher Meister auf KTM wurde.

Im vergangenen Jahr feierte der MCA Racing-Fahrer sein

Debüt im Northern Talent Cup, auch in diesem Jahr möchte

Sessler hoch hinaus. Beim Eröffnungsevent auf dem TT

Circuit in Assen fuhr Sessler seinen ersten Podestplatz ein.

Auch beim zweiten Event im Rahmen der IDM auf dem

Sachsenring zeigte er ein starkes Wochenende und konnte

im ersten Lauf seinen Debüt-Sieg in der stark besetzten

Nachwuchsserie feiern und wurde im zweiten Rennen nur

knapp von Lenox Phommara geschlagen. Im Anschluss an

sein Heimrennen haben wir mit ihm gesprochen.

Rocco, Du bist mit Deinen 14 Jahren ja noch Schüler

und für die Rennen fehlst Du sicher immer mal wieder

in der Schule. Wie gut kannst Du den Motorsport mit

Deiner Schule vereinbaren und was machst Du in Deinert

Freizeit, wenn du nicht in der Schule bist?

Ich gehe in der Schweiz auf eine Privatschule und habe

keine Probleme damit Schulalltag und Rennsport zu verbinden.

Mein Notendurchschnitt ist gut und die Schule

unterstützt mich auch mit bei meinen Freistellungen für

den Motorsport. Neben dem Rennsport mache ich in der

Freizeit viel Ausdauertraining und fahre mit meinem Fahrrad

gerne Downhill.

Wie bist Du mit dem Motorsport in Berührung gekommen?

Kannst Du Dich noch an daran erinnern, was Du

damals gefühlt hast?

Ich bin das erste Mal mit 2,5 Jahren auf dem Motorrad

gesessen. Es war ein sehr tolles Erlebnis auf der PW-50

für mich und ich wusste nach der ersten Fahrt direkt,

dass ich Rennen fahren will. Damals waren es noch Motocross

Rennen. Das habe ich auch einige Jahre gemacht

und wurde Deutscher Meister und hatte den ADAC MX

Cup gewonnen. 2019 wechselte ich dann auf Straßenrennen.

Dort bin ich das erste Mal im Juni 2019 auf dem

Hockenheimring gefahren 2020 bin ich dann mit 11 Jahren

im Yamaha blu Cru Cup gefahren und habe dort direkt

zwei Rennen gewonnen.

Wie trainierst Du zwischen den Rennen oder gerade

im Winter?

Ich trainiere neben den Rennen mit dem Pitbike auf Go-

Kart-strecken und bin besonders in der Winterzeit sehr viel

in Spanien unterwegs. Dort fahre ich mit der KTM RC4 R.

Hast Du einen Trainer oder Coach, der Dich bei Deinem

Training unterstützt?

Ja, Riding Coach Diego vom Northern Talent Cup hilft mir

besonders bei mentalen Dingen viel weiter und gibt mir

viele gute Tipps. Ich habe außerdem mit Chris vor der Saison

viel Mentaltraining gehabt, welches mich auch sehr

weiter gebracht hat.

Hast Du eine Lieblingsstrecke? Wie sieht es z.B. mit

dem Sachsenring aus?

Meine Lieblingsstrecke ist der Sachsenring. Insgesamt

mag ich sonst sehr schnelle Strecken.

Was hast Du Dir für dieses Jahr im Northern Talent Cup

vorgenommen?

Ich möchte den Northern Talent Cup dieses Jahr gewinnen

und NTC-Meister werden.

Gibt es schon Pläne, wie es nach dem Jahr im NTC weitergehen

soll?

Nach dem NTC wäre es schön, wenn ich den Schritt in den

Redbull Rookies Cup schaffen würde. Der Rookies Cup ist

nach wie vor der Weg, um vielleicht in die GP zu kommen.

Damit wäre ich schon einen großen Schritt näher an

meinem Ziel MotoGP-Champion zu werden.

Rocco Caspar Sessler beim Rennen in Assen - © ADAC Motorsport

Seite 100 | GP-Guide 2023 GP-Guide 2023 | Seite 101



NORTHERN TALENT CUP STARTERLISTE

OMEGA, WASSERFALL, QUECKENBERG:

AUCH VON OBEN ATEMBERAUBEND.

Nr.

Fahrer

Land

Team

4

Niklas Wannenmacher

AUT

KTM Braumandl

5

Tom Willem Kuil

NED

Beekmann Racing

7

Rocco Caspar Sessler

GER

MCA Racing

12

Martin Vincze

HUN

VM Racing Team

13

Luis Rammersdorfer

AUT

Heating Factory Youngsters

16

Kyano Schoo

NED

KS Racing

22

Alexander Weizel

GER

Austrian Junior Cup Team

23

Lorenzo Pontillo

BEL

Junior Black Knights

25

Kimi-Nikita Gundermann

SWI

KG Racing

27

Antoine Nativi

FRA

DTM 83 Junior Team

29

Filip Novotny

CZE

DG Corse

31

Delano Greven

NED

DG Motorsport by Broewer Motors

33

David Sidorov

UKR

ArDa-MoTo Racing Team

36

Jurrien van Crugten

NED

BB64 Academy

41

Loris Dekkers

BEL

Junior Black Knights

42

Julius Frellsen

DEN

MCA Racing

46

Matteo Masili

ITA

FAIRIUM Next Generation Riders Team

48

Lenoxx Phommara

SWI

Team Phommera

53

Levin Phommara

SWI

Team Phommera

55

Anakin Zelenak

GER

JRP Academy Racing Team

57

Kilian Holzer

AUT

HK Racing

65

Jan Verner

CZE

Austrian Junior Cup Team

81

Daniel Krabacher

AUT

Kini Bikeworld

86

Denis Kiesewetter

AUT

Austrian Junior Cup Team

94

Luca Hafeneger

GER

Austrian Junior Cup Team

95

Maxime Schmid

SWI

Team Schmid

Impressum

Herausgeber:

Redaktion:

Layout:

Fotos:

Ronny Lekl, Böhmische Straße 35, D - 02689 Sohland

mobil: +49 (0) 163 510 500 4 - info@gp-photo.de - www.gp-photo.de

Claudia Thiem, Doreen Müller-Uhlig, Ronny Lekl

Ronny Lekl

Ronny Lekl

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geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede

Verwertung ist ohne schriftliche Genehmigung unzulässig. Dies gilbt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen,

Mikroverfilmungen und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

DER SACHSENRING MIT DEN SCHÖNSTEN KURVENNAMEN

BRINGT DEN MOTORRADRENNSPORT IN DEN FREISTAAT.

Und die Leidenschaft der Zuschauer auf den Ankerberg direkt

nebenan. PS-Fans kommen so voll auf ihre Kosten, wenn sich

Maschinensounds mit Festival-Feelings verbinden. Für die

Motorradrennfahrer sind Omega, Wasserfall und Queckenberg

Musik in den Ohren, denn diese Kurven haben Legendenstatus.

Genau wie der Sachsenring.

www.so-geht-sächsisch.de



ES IST SACHSENRING

Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland

16.-18. Juni 2023

ABFAHRTSPLAN 18. JUNI 2023

Hinweise:

Am 18. Juni, zwischen 12 Uhr - 18 Uhr sind

folgende Streckenabschnitte im Umfeld des

Sachenring nur in eine Richtung befahrbar:

- B 180 vom Sachsenring, Hohensteiner

Straße, zur BAB 4 Auffahrt Hohenstein-Ernstthal

- B 173 (Hofer Straße) in Oberlungwitz

von „Unterer Marktsteig“ bis zur

„Limbacher Straße“

- B 180 aus Richtung Hofer Straße (B

173) in Oberlungwitz bis Erlbacher

Straße

Die Goldbachstraße ist am 18. Juni 2023

von „Am Sachsenring“ zur B 180 zwischen

13.30 – 17.00 Uhr für den Gesamtverkehr

gesperrt. Eine Ausfahrt ist nur über den

Kreisverkehr Hohenstein-Ernstthal in

Richtung Straße „Am Bahnhof“ möglich.

A4

Richtung

Hermsdorfer Kreuz/

Frankfurt/M.

AS 65

Hohenstein-

Ernstthal

Richtung

Waldenburg

AS 65

Hohenstein-

Ernstthal

Kuhschnappel

Sachsenring

Goldbachstr.

Gersdorf

Bhf.

Stollberger Str.

AS 66

Wüstenbrand

Hohenstein-

Ernstthal

Hofer Str.

Oberlungwitz

Gesperrt bis

„Erlbacher Straße“

AS 14

Stollberg/

Nord

A4

Richtung

Chemnitz/Dresden

Wüstenbrand

Gesperrt bis

Limbacher Straße

Richtung

Chemnitz



2023 KALENDER

24. März Portugal - Portimao

02. März Argentinien - Termas de Rio Hondo

iStock.com © South_agency

16. April USA - Austin

30. April Spanien - Jerez

14. Mai Frankreich - Le Mans

11. Juni Italien - Mugello

18. Juni Deutschland - Sachsenring

25. Juni Niederlande - Assen

1 Monat

kostenlos

06. August Großbritannien - Silverstone

20. August Österreich - Spielberg

03. September Italien - Misano

24. September Indien - Budd Circuit

30. September Japan - Motegi

15. Oktober Indonesien - Mandalika

22. Oktober Australien - Phillip Island

29. Oktober Thailand - Buriram

12. November Malaysia - Sepang

19. November Katar - Losail

26. November Spanien - Valenciana

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