Andreas Scholl

Veracini-Fans:
HOLLOWAY,
MORTENSEN, TER LINDEN
Visionäre unter sich
Barry Guy ist ein Visionär. Nikolai Jewreinow war es auch. Der englische
Komponist Guy, weil er wie wenige andere Improvisation,
E-Musik und Jazz miteinander verbindet; der russische Dramatiker
Jewreinow, weil er das Theater revolutionierte, indem er Zuschauer
in die Handlung einbezog. Guys neueste Komposition „Folio“ , thematisiert
ein Theaterstück Jewreinows – weniger im Sinne konkreter
Umsetzung, eher in Bezug auf Atmosphäre: rasch wechselnde
Sequenzen verbinden Altes und Neues. So spielt Guy auf einem
Kontrabass, seine Ehefrau Maya Homburger auf einer Barockvioline.
Improvisationen bilden den Kitt des knapp einstündigen Werkes.
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Foto: Daria Secen / ECM
Francesco Maria
Veracini
Sonaten
ECM New Series
CD 476 705 5
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Folio
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Maya Hamburger,
Violine • Muriel
Cantoreggi, Violine
Barry Guy, Kontrabass
Münchner Kammerorchester
• Dirigent:
Christoph Poppen
John Holloway, Violine
Jaap ter Linden,
Violoncello • Lars Ulrik
Mortensen, Cembalo
Sie halten zusammen, verbinden und bringen Ordnung in scheinbares
Chaos. Kunst eines Visionärs eben. Auch Francesco Maria
Veracini war Visionär seiner Zeit – ein Exzentriker auf der Violine,
ein Virtuose des Barock. Als einziger Instrumentalist seiner Zeit
reiste er freischaffend durch Europa, anstatt eine feste Anstellung
zu suchen. Als Komponisten gilt er heute vor allem als Motor des
kunstvollen Violinspiels. Vier Sonaten-Sammlungen hat er seinem
Instrument gewidmet, aus denen John Holloway, Jaap ter Linden
und Lars Ulrik Mortensen vier Werke ausgewählt haben – ein Querschnitt
durch die schillernde Lebenswelt Veracinis. • CV
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