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Bauholz, Bauholztransport und Forstwirtschaft im Altenburger Land ...

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Diese Angabe stützt die früher geäußerte Theorie zur Entwicklung der<br />

Tannenvorkommen an der nördlichen Arealgrenze bei Altenburg/Zeitz (BAADE<br />

2003).<br />

Als Zwischenlager <strong>und</strong> Versorgungszentrum für <strong>Bauholz</strong> richtete die<br />

herzogliche Verwaltung 1729 – 1730 in Altenburg einen „Bauhof“ ein. „Er<br />

befand sich damals wie heute in der Münsaer Straße neben der Feuerwehrwache<br />

(ehemaliges Herzogliches Jagdzeughaus, Nr. 8) <strong>und</strong> wurde als Lager für Baumaterialien<br />

für die herzoglichen Bauten bis hin zum Brennholzbedarf genutzt.“<br />

(G. WOLF in: SCHADEWITZ, Registerband: 35).<br />

Die fürstlichen Forste können jedoch nicht die einzige <strong>Bauholz</strong>ressource für die<br />

<strong>Altenburger</strong> Region gewesen sein. Der Holzbedarf war, wie schon oben<br />

dargestellt worden ist, wesentlich größer als der dort erfolgte Holzeinschlag.<br />

Diese Schlussfolgerung ergibt sich auch aus dem Widerspruch zwischen den<br />

Ergebnissen der dendrochronologischen Untersuchungen <strong>im</strong> <strong>Altenburger</strong> <strong>Land</strong><br />

einerseits <strong>und</strong> den Aussagen den von der Forstverwaltung erstellten Forstrechnungen<br />

andererseits. In den jährlichen Forstrechnungen werden weder 1418 –<br />

1421 noch 1737 Fichte <strong>und</strong> Kiefer erwähnt (BAADE 2007). Bei dem <strong>im</strong><br />

<strong>Altenburger</strong> <strong>Land</strong> als „Tanne“ deklarierten <strong>Bauholz</strong> kann es sich tatsächlich nur<br />

um Weißtanne gehandelt haben, denn die Forstbedienten haben schon zeitig<br />

zwischen Tanne <strong>und</strong> Fichte unterschieden. Dendrochronologisch nachgewiesen<br />

ist aber seit dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert die zunehmende Verwendung von Fichte als<br />

<strong>Bauholz</strong> (Tab. 6 u. 7).<br />

Hinweise auf die Nutzung kleinerer Forstflächen sind in Archivdokumenten<br />

häufig zu finden, waren aber bisher nie Gegenstand einer Untersuchung. Auf die<br />

„Cammer Acta über die zum Friedenstein de a 1700 erhandelte Papier-, Mahl-<br />

<strong>und</strong> Öhl Mühlen zu Großstöbnitz <strong>und</strong> Fockendorff ...“ (ThStA Altenburg,<br />

Kammer Amt Altenburg, Nr. 1407: 76 ff.) wies uns A. KLÖPPEL hin (2002 in<br />

litt.). Danach wurde für den Bau von Wehr <strong>und</strong> Mühle zu Großstöbnitz Holz aus<br />

Mockern (1 Eiche), dem Gößnitzer Holze (Eiche), dem Giebaer Holze <strong>und</strong> der<br />

Leina geholt. Die Besitzer der kleineren Wälder sind unklar.<br />

Die Besitz- <strong>und</strong> Abhängigkeitsverhältnisse in historischer Zeit sind aber zur<br />

Klärung der Herkunft des <strong>Bauholz</strong>es bei den genannten Orten durchaus<br />

beachtenswert, denn Rittergutswälder haben zweifellos zur <strong>Bauholz</strong>versorgung<br />

<strong>im</strong> <strong>Altenburger</strong> <strong>Land</strong> beigetragen. Das „Holzbuch Lödla 1755/1825“ lässt<br />

erkennen, dass auch aus den Rittergutswäldern <strong>Bauholz</strong> bezogen worden ist<br />

(Anm. 13). KRESSE (1865) wies als Herkunftsgebiet des Neuholzes be<strong>im</strong> Bau<br />

des Schellenbergschen Gutes in Na<strong>und</strong>orf das Rittergut Wildenborn aus<br />

(SALAMON 2000; Anm. 7). Analog ist die Bedeutung der Kirchenforste einzuschätzen,<br />

wie am Beispiel des Klosters Remse deutlich wird. Dazu teilt KLÖPPEL<br />

(2006: 127) mit: „1498 ist erwähnt, dass das <strong>Bauholz</strong> für den Kirchenbau in<br />

Kosma aus den Waldungen des Probstes zu Remse gekauft worden ist.“

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