27.12.2012 Aufrufe

Bauholz, Bauholztransport und Forstwirtschaft im Altenburger Land ...

Bauholz, Bauholztransport und Forstwirtschaft im Altenburger Land ...

Bauholz, Bauholztransport und Forstwirtschaft im Altenburger Land ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diese Aussage konkretisierte Klöppel 2007 auf Nachfrage mündlich. Seiner<br />

Auffassung nach stammte das Holz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit<br />

aus einem zum Kloster Remse gehörigen Forst zwischen Wickersdorf<br />

<strong>und</strong> Waldenburg <strong>und</strong> damit nicht aus dem Amt Altenburg.<br />

Näher betrachtet werden <strong>im</strong> Folgenden jene Orte bzw. Gebäude, in denen die<br />

Fälldaten (Jahreszahl in Klammern) für Fichte oder Kiefer der dendrochronologischen<br />

Untersuchung zufolge besonders weit zurück liegen. Einige dieser<br />

Gebäude werden von MASCHMEYER (2007) vorgestellt. Das zur Errichtung<br />

dieser Bauwerke verwendete Fichten- <strong>und</strong> Kiefernholz kann nicht aus den<br />

fürstlichen Forstrevieren bezogen worden sein (vgl. 3.1 <strong>und</strong> 3.2):<br />

Gardschütz (1714/15): Gerichts- <strong>und</strong> Lehnsherr war das Amt Altenburg<br />

(Kirchengalerie: 100).<br />

Gieba (1564/65): Das Haus Nr. 10 gilt als das älteste Wohngebäude <strong>im</strong><br />

<strong>Land</strong>kreis (<strong>Altenburger</strong> <strong>Land</strong> 1973: 212; SALAMON 1993: 10 ff.). Das aus Akten<br />

ersichtliche Baujahr (1564/1565) konnte dendrochronologisch an drei Tannen<br />

<strong>und</strong> – <strong>und</strong> das ist zu diesem frühen Zeitpunkt äußerst bemerkenswert – an einer<br />

Fichte bestätigt werden. Patronats- <strong>und</strong> Collaturrecht über das Dorf standen in<br />

jener Zeit dem Rittergut Haynichen zu, das bis 1582 <strong>im</strong> Besitz derer von Ende<br />

war, bevor es durch von Thumshirn gekauft worden ist (Kirchengalerie Sa.-<br />

Altenburg: 144). Die oben genannte Fichte könnte daher aus einem Gehölz <strong>im</strong><br />

sächsisch-thüringischen Grenzgebiet stammen, das der Familie von Ende gehört<br />

hat. Dasselbe trifft für die nicht datierte Kiefer zu. Lehnspflichtige hatte<br />

allerdings auch Georg von der Gabelentz (Rittergut [RG] Windischleuba) in<br />

Gieba (KLÖPPEL 2002 in litt.).<br />

Jonaswalde (1657/58): Jonaswalde unterstand größtenteils dem Erbgericht<br />

Posterstein (Kirchengalerie Sa.-Altenburg: 74), teilweise aber auch den Rittergütern<br />

Vollmershain <strong>und</strong> Nischwitz (Klöppel 2002 in litt.).<br />

Heyersdorf (1616) <strong>und</strong> Grünberg (1624): Die Parochie war dem Rittergut<br />

Frankenhausen lehnspflichtig. Das Rittergut besaß eigenen Wald „<strong>im</strong> Sahn“,<br />

welcher schon dem früher existierenden Kloster gehört hatte <strong>und</strong> für Feuerung<br />

<strong>und</strong> Bauzwecke ausreichte (Klöppel 2002 in litt.).<br />

Flemmingen (1685) gehörte <strong>im</strong>mer zum Obergericht des Amtes Altenburg. Die<br />

Erbgerichte <strong>und</strong> die Lehnsherrschaft waren über lange Zeit geteilt. Ein Teil des<br />

Ortes gehörte zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg, einige Bauernhöfe<br />

unterstanden der Gerichtsherrschaft des Rittergutes Sahlis (Kurfürstentum<br />

Sachsen). Die Zugehörigkeit des uns interessierenden Hofes („Torhaus“), in<br />

dem 1723 bzw. <strong>im</strong> Winter 1723/1724 die Verbauung von Tanne <strong>und</strong> Fichte<br />

nachgewiesen worden sind – ist noch zu klären.<br />

Maltis (1630): Die Pfarreien Maltis <strong>und</strong> Zürchau waren Patronatsstellen des<br />

Rittergutes Zürchau <strong>und</strong> sind 1525 vereinigt worden (NITZSCHE 2001). Zu<br />

beiden Pfarreien gehörten insgesamt ca. 33 ha 99a <strong>Land</strong>, darunter 7 ha 5 a Wald.<br />

Das Pfarrhaus Maltis ist nach einem Brand 1630 wieder aufgebaut <strong>und</strong> vermietet<br />

worden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!