Aspekte der Hygienisierung.pdf - Ingenieure ohne Grenzen
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Abbildung 6: Globale Verteilung von Wurmerkrankungen, die über den Boden übertragen wurden[10]<br />
turen von über 50 ◦ C erreicht werden, dieses Temperaturniveau muss aber über einen längeren Zeitraum gewährleistet<br />
werden. Allgemein ist davon auszugehen, dass bei einer Temperatur von über 50 ◦ C während einer Dauer von meh-<br />
reren Stunden die Eier abgetötet werden. Bei Temperaturen von über 80 ◦ C ist davon auszugehen, dass selbst nach<br />
unter einer Stunde keine lebensfähigen Organismen dieser Spezies vorhanden sind[26].<br />
2.2.2 Aufbereitungsmöglichkeiten<br />
Im Folgenden soll auf bekannte und angewandte Möglichkeiten <strong>der</strong> Aufbereitung von Fäzes eingegangen werden.<br />
Austrocknung durch Lagerung<br />
Durch Austrocknung kann in trockenen und warmen Regionen in 4 Monaten eine Volumenreduzierung auf unter 20 %<br />
<strong>der</strong> Ursprungsvolumens erreicht werden[10]. Im Bezug auf die Inaktivierung z.B. von Wurmeiern, einschließlich <strong>der</strong><br />
resistentesten im Kot befindlichen Ascaris Wurmeier, wird bei Umgebungstemperaturen von 20 ◦ C, eine Lagerungszeit<br />
von 1,5 bis 2 Jahren benötigt[3]. Wichtig ist, dass aus Hygienegründen ein direkter Kontakt in dieser Zeit unbedingt<br />
vermieden werden muss. Deshalb sollte z.B. beim Umschichten o<strong>der</strong> Umgraben des Substrats geeignetes Werkzeug<br />
und Handschuhe verwendet werden.<br />
Kompostieren<br />
Beim Kompostieren erzeugen aerobe Rottebakterien Temperaturen von etwa 50 bis 55 ◦ C, so dass davon auszugehen<br />
ist, dass Krankheitserreger in wenigen Tagen abgetötet werden. Bei <strong>der</strong> aeroben Kompostierung ist darauf zu achten,<br />
dass meist noch kohlenstoffhaltiges Material beigemischt werden muss, um ein optimales C/N-Verhältnis von ca. 25/1<br />
zu erreichen[27]. Außerdem muss die Population <strong>der</strong> für den Kompostierungsprozess wichtigen Mikroorganismen eine<br />
gewisse Mindestgröße haben. Um unerwünschte Faulungsprozesse zu vermeiden muss außerdem auf eine ausreichende<br />
Luftzufuhr und eine Reduktion <strong>der</strong> Feuchte, z.B. durch Abfuhr <strong>der</strong> befeuchteten Luft, geachtet werden[9].<br />
Spezielle Varianten <strong>der</strong> Kompostierung sind:<br />
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