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2 MB - Bad Arolsen

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19. FNP-Änd., Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Arolsen</strong>, STT Mengeringhausen Umweltbericht<br />

Außerhalb des 500 m-Radius um die Anlagenstandorte wurden als Nebenbeobachtung weitere<br />

Arten erfasst. Dies waren: Bachstelze, Bluthänfling, Braunkehlchen, Dohle, Feld- und<br />

Haussperling, Grauspecht, Hausrotschwanz, Kuckuck, Mehl- und Rauchschwalbe, Mittelspecht,<br />

Neuntöter, Rebhuhn, Schleiereule, Star, Stieglitz, Stockente, Türkentaube, Wachtel<br />

und Waldschnepfe. Das Vorkommen dieser Arten ist jedoch ohne Planungsrelevanz, da sie<br />

außerhalb des entsprechenden Untersuchungsraums ermittelt wurden.<br />

Für den Rotmilan wurden in der Brutsaison 2012 zwei besetzte Horste im Untersuchungsgebiet<br />

sowie drei weitere Reviere in den Randbereichen des Untersuchungsgebiets ermittelt.<br />

Einer der besetzten Horste befand sich in ca. 300 m, der andere in ca. 1.300 m Entfernung<br />

zum Geltungsbereich der Flächennutzungsplan-Änderung. Die Rotmilane nutzten die Offenlandflächen<br />

im Umfeld des zusammenhängenden Waldes als Jagdgebiet.<br />

Für den Rotmilan besteht ein weit überdurchschnittliches Verunfallungsrisiko an Windenergieanlagen,<br />

da diese Art geringe Meideeffekte zeigt. Zudem besitzt Deutschland für den<br />

Schutz des Rotmilans eine besondere Verantwortung, da mehr als die Hälfte des weltweiten<br />

Bestandes in Deutschland brütet. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Rotmilans und<br />

seiner besonderen Kollisionsgefährdung an Windenergieanlagen sowie angesichts der geringen<br />

Entfernung der beiden Horststandorte zur Grenze des Geltungsbereichs der Flächennutzungsplan-Änderung<br />

wurden im laufenden Jahr 2012 weitere aktuelle Erhebungen zur<br />

Raumnutzung der im unmittelbaren Waldgebiet vorkommenden Rotmilanpaare durchgeführt,<br />

deren Ergebnisse in einem standortspezifischen Ergänzungsgutachten dargestellt und im<br />

Zuge des BImSchG-Verfahren berücksichtigt werden.<br />

Die aktuellen Erfassungen des Brutvogelbestandes aus dem Jahr 2012 haben insgesamt<br />

gezeigt, dass sich das Untersuchungsgebiet im Hinblick auf die Avifauna in erster Linie als<br />

typisches, weitgehend durchschnittlich strukturiertes Gebiet mit einer guten Ausstattung an<br />

wertgebenden Waldvogelarten erweist. Von den nachgewiesenen Brutvogelarten sind laut<br />

LAG-VSW (2007) und PNL (2012b) nur der Rotmilan und der Baumfalke als windkraftempfindlich<br />

einzustufen. Die für das Untersuchungsgebiet ermittelte Zahl von fünf Revieren des<br />

Rotmilans, wovon sich drei im Untersuchungsgebiet und zwei in den Randbereichen befanden,<br />

ist (unter Berücksichtigung der beiden randlich gelegenen Reviere) im Vergleich zu den<br />

Bestandsdichten für Hessen (nach HGON 2010) grundsätzlich als durchschnittlich zu bewerten,<br />

ein einzelnes Revier des Baumfalken ist allerdings als gering anzusehen. Auch die Zahl<br />

der Reviere der weiteren im Untersuchungsgebiet festgestellten horstbrütenden Groß- und<br />

Greifvogelarten (Habicht, Kolkrabe und Mäusebussard) ist als durchschnittlich (Mäusebussard)<br />

oder gering (Habicht, Kolkrabe) zu werten.<br />

Daneben traten weitere, im Untersuchungsgebiet nicht brütende, windkraftempfindliche Arten<br />

als Nahrungsgäste auf. Dies waren in der Brutsaison 2012 Graureiher (gelegentlich),<br />

Schwarzmilan (mehrfach) und Schwarzstorch (einmalig). Für diese Arten konnte jedoch jeweils<br />

eine regelmäßige und intensive Nutzung des Untersuchungsgebietes nicht festgestellt<br />

werden. Der einmalig beobachtete Schwarzstorch überflog zwar das Untersuchungsgebiet<br />

im Osten teilweise, war aber eindeutig nicht auf Nahrungssuche. Es handelt sich deshalb bei<br />

dem Schwarzstorch nicht um einen Nahrungsgast im eigentlichen Sinn.<br />

Weitere Details zu den avifaunistischen Erhebungen der Brutvögel im Jahr 2012 sind dem<br />

Ornithologischen Fachgutachten zu entnehmen (PNL 2012c).<br />

Eine vertiefende Fledermauserfassung fand im Jahr 2011 von Mitte April bis Anfang Oktober<br />

durch das Institut für Tierökologie und Naturbildung (ITN) statt. Entsprechend den aktuellen<br />

PNL – Planungsgruppe für Natur und Landschaft, Raiffeisenstr. 5, 35410 Hungen, Tel.: 06402/512540 Seite 22

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