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„Sissi“- Trilogie - Das Romy Schneider Archiv

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c) Beschreibung der Einstellungslänge/Tempo in Sissi III einer für<br />

Ernst Marischka charakteristischen Szene<br />

Die folgenden zwei Außenaufnahmen aus Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957)<br />

stellen eine Jagdszene dar. Die Sequenz (1. Bild 106 ) dauert von 0:02:05 bis 0:03:52 und<br />

besitzt 17. Schnitte. <strong>Das</strong> Bild wird aufgeblendet und Illustrationsmusik ertönt. Die Szene<br />

beginnt mit einer Einstellung, welche einen Reiter zeigt, der von der Kamera begleitet<br />

durch den Wald reitet, um eine Fährte für die Verfolger zu legen (Bild 55). Sissi und Graf<br />

Andrassy sind an der Spitze. Die Reiterin ist aber nicht die Schauspielerin <strong>Romy</strong><br />

<strong>Schneider</strong>, sondern ein Double. 107 Zwei Schnitte, welche eine andere Stelle des Praters<br />

darstellen, folgen, bis Sissi und Graf Andrassy zu einem See gelangen. Im Anschluss<br />

folgen Schnitte auf die restlichen Verfolger. Die Musik untermalt die Szene dramatisch.<br />

Die Schnitte erfolgen im Gegensatz zu Innenaufnahmen schneller, da mehr Dynamik<br />

suggeriert werden soll. Während die Verfolger versuchen den See zu überqueren, stürzen<br />

einige von ihrem Pferd (Bild 56). Die Gefahr ist erst gebannt, als ein Schnitt auf den Reiter<br />

folgt, der die Papier-Fährte legt. Die Kamera schwenkt von rechts nach links. Die Musik<br />

die zuvor dramatisch angestiegen war, wird wieder ruhiger.<br />

Bild 55: Jagdszene: Szene<br />

aus Sissi III.<br />

Bild 56: Jagdszene: Szene<br />

aus Sissi III.<br />

Diese Sequenz bringt Elisabeths Lebensgefühl zum Ausdruck, das sie in Ungarn hatte.<br />

Dort konnte Sissi frei leben, so wie sie es als Mädchen gewohnt war, ohne Zwang, ohne<br />

das spanische Hofzeremoniell und ohne auf Schritt und Tritt von Hofdamen oder von<br />

Geheimpolizisten verfolgt zu werden. Die Schnitte folgen rasch aufeinander, um einerseits<br />

die Szene lebendig wirken zu lassen, andererseits um Dramatik aufzubauen.<br />

Zusammenfassung der Einstellungslänge/Tempo<br />

Alle Sequenzen sind in sich geschlossen. Obwohl die Schnittfolge innerhalb einer<br />

Sequenz reich ist, wirken die Filme langatmig. Dies hat vordergründig mit der Dauer der<br />

Einstellungen zu tun. Innerhalb einer Unterhaltung ist das Tempo der Schnitte gering, da<br />

dem Zuschauer ein gewisses Maß an Information und Emotion überliefert werden soll.<br />

106<br />

Ernst Marischka, Drehbuch Sissi III, Wien 1957, S. 1.<br />

107<br />

Ebenda, (zit. Anm. 106), S. 2.<br />

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