Die Verdunstung freier Wasserflächen – Grundlagen
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Methoden der <strong>Verdunstung</strong>sbestimmung 62<br />
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<strong>Die</strong> Isotopenverhältnisse des Wiener SMOW-Standards betragen für 18 O:<br />
(4.7-4) R18O = 2000,5 * 10 -6<br />
und für Deuterium ( 2 H):<br />
(4.7-5) RD = 311,52 * 10 -6<br />
(ROEDEL 1994).<br />
Bei der Umsetzung des geschilderten Grundprinzips ist eine Reihe von Problemen zu beachten<br />
(vgl. hierzu auch MOSER & RAUERT 1980). Am Beginn und am Ende eines Messzeitraumes sind<br />
die Konzentrationen der relevanten Isotope (i. d. R. 2 H u. 18 O) im See zu messen. Der Zeitraum<br />
sollte nicht zu kurz gehalten werden, um die geringen Unterschiede der Isotopenkonzentrationen<br />
überhaupt ermitteln zu können und Fehlinterpretationen aufgrund eines relativ großen<br />
analytischen Fehlers zu vermeiden. Schwierigkeiten bereiten, vor allem auch mit zunehmender<br />
Länge des Bezugszeitraumes:<br />
- die räumlich und zeitlich variierende Verteilung der Isotopen im Wasserkörper bei unvollständiger<br />
Durchmischung der einzelnen Schichten im Mikro- und Makrobereich,<br />
- die zeitlich in Bezug auf Menge und Isotopenkonzentration variierende Zufuhr von Wasser<br />
über Niederschläge und Zuflüsse, wobei sich einzelne Niederschlagsereignisse und Zuflüsse<br />
jeweils unterschiedlich verhalten können,<br />
- der Isotopenaustausch mit dem Wasserdampf der überstehenden Luftschichten sowie<br />
- die Temperaturabhängigkeit der Isotopentrennung, wobei sowohl die Verhältnisse in der verdunstenden<br />
oberflächennahen Wasserlamelle und den direkt überlagernden Luftschichten in<br />
ihrer zeitlichen und, soweit möglich, auch räumlichen Variabilität relevant sind.<br />
Für kurze Zeiträume können die Verhältnisse als konstant angenommen werden. Für eine hinreichend<br />
genaue Bestimmung der <strong>Verdunstung</strong> längerer Zeiträume aus der Veränderung der<br />
Konzentration einzelner Isotope ist es dagegen notwendig, eine genaue Bilanz dieser Isotope<br />
für das Gesamtgewässer unter Berücksichtigung der Niederschläge, der Zuflüsse und des<br />
Abflusses zu erstellen. Hinzu kommen Messungen relevanter Parameter im See, die in hoher<br />
räumlicher und zeitlicher Auflösung erfolgen müssen. <strong>Die</strong> quantitative Interpretation der<br />
Isotopengleichgewichte setzt eigentlich auch die Kenntnis grundlegender meteorologischer<br />
Parameter, die über der verdunstenden Oberfläche bestimmt werden sollten, voraus.<br />
Schon bei Durchführung eines Teiles der hier nur grob skizzierten Untersuchungen wäre mit<br />
den Resultaten auch eine Ermittlung der <strong>Verdunstung</strong> aus der Wasser- oder Energiebilanz