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Stand 31.12.2004 - ecfs

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Jahresreport 2004<br />

european center for financial services<br />

an den Universitäten Duisburg und Essen e.V.


Grußwort<br />

Duisburger Banken-Symposium<br />

Überblick über die Veranstaltung<br />

Die Themen<br />

Zwischen Kostendegression und Kundennähe - Welche Unternehmenskonzepte haben Zukunft?<br />

Von den Sozialsystemen bis zur Bankenpolitik: Wohlstand durch Veränderung<br />

Online meets Offline - Die One-to-One-Bank für den modernen Anleger<br />

Verbünde vs. Konzerne<br />

Fusionen als Königsweg der Konsolidierung im deutschen Bankenmarkt?<br />

Die Bedeutung einer „Bad Bank“ für die Strukturveränderung im deutschen Bankgewerbe<br />

Aufbrechen klassischer Wertschöpfungsketten - Die Rolle der unabhängigen Finanzdienstleister im<br />

Privatkundengeschäft<br />

Die S-Finanzgruppe NRW - Ein Player im Herzen Europas<br />

<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

Sommer 2004<br />

Winter 2004/2005<br />

Workshops/ Veranstaltungen<br />

Währungs- und finanzpolitische Aspekte der EU-Erweiterung und der neuen europäischen Verfassung<br />

Kunst als Investment<br />

Bankassurance in Deutschland - Vorübergehendes Revival eines Modetrends oder starke Säule in der<br />

Vertriebslandschaft<br />

Lehre und Forschung<br />

Habilitationen (Campus Duisburg)<br />

Promotionen (Campus Duisburg)<br />

Promotionen (Campus Essen)<br />

European Bankers Forum<br />

Duisburger National-Bank-Preis<br />

Abgeschlossenes Forschungsprojekt zum internetbasierten Kundenbindungsmanagement<br />

im Firmenkundengeschäft von Kreditinstituten<br />

Publikationen<br />

Mitarbeiter<br />

Anhang<br />

Mitgliederverzeichnis<br />

Kuratorium<br />

Rechnungsprüfer<br />

Vorstand<br />

Direktoren des <strong>ecfs</strong><br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

4<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

14<br />

17<br />

20<br />

23<br />

26<br />

29<br />

34<br />

41<br />

44<br />

46<br />

48<br />

52<br />

54<br />

56<br />

58<br />

59<br />

61<br />

63<br />

65<br />

70<br />

73<br />

74<br />

74<br />

74<br />

76<br />

3


Grußwort<br />

Liebe Freunde und Förderer,<br />

die vergangenen Monate haben gezeigt, dass sich die deutsche Kreditwirtschaft zwar gegen<br />

die angespannte Lage aufbäumt, sich aber nach wie vor mit zahlreichen Herausforderungen<br />

auseinanderzusetzen hat. Gleichzeitig erfahren wir bei unseren Mitgliedsinstituten ein anhal-<br />

tendes großes Engagement und Interesse an den Aktivitäten unseres Forschungsinstitutes<br />

und bedanken uns für Ihre Unterstützung und Mitwirkung ganz herzlich. Der Zuspruch, den<br />

wir im Rahmen unserer Veranstaltungen und auf unsere Veröffentlichungen erhalten, wird<br />

auch im kommenden Jahr wieder Antriebsfeder und Impulsgeber für uns sein.<br />

Das 8. Duisburger Banken-Symposium als unsere Hauptveranstaltung erfreute sich wie in<br />

den Vorjahren eines regen Zuspruchs seitens der zahlreichen Vertreter aus der Bank- und<br />

Finanzwirtschaft. Das Generalthema „Auf der Suche nach strategischem Profil – Banken<br />

zwischen Konsolidierungsdruck und organischem Wachstum“ wurde aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven von acht hochkarätigen Referenten beleuchtet. Im Fokus stand nicht nur die<br />

Diskussion der derzeitigen vornehmlich ertragsseitigen Probleme deutscher Kreditinstitute,<br />

sondern auch das Aufzeigen von Wegen, die zur Ertragsstärke zurückführen. Das diesjährige<br />

Banken-Symposium am 21. und 22. September wird sich mit dem Thema „Die strukturelle<br />

Ertragsschwäche der Banken – Strategische Neuausrichtung in gesättigten Märkten“ be-<br />

schäftigen und mit Top-Referenten sowie aktuellen und interessanten Vorträgen aufwarten.<br />

Mit großem Erfolg wurde im Sommer das <strong>ecfs</strong>-Führungsseminar ins Leben gerufen, das sich<br />

exklusiv an Führungskräfte aus Mitgliedsinstituten richtet und zentrale bankwirtschaftliche<br />

Fragestellungen behandelt. Innerhalb der fünf Einzelveranstaltungen wurden jeweils zwei<br />

Themen von Referenten aus der Wissenschaft und der Praxis beleuchtet. Im Fokus des<br />

Führungsseminars standen neben aktuellen Entwicklungen der Bankenlandschaft, Ratings,<br />

Vertriebssteuerungsmaßnahmen, Outsourcingaktivitäten, Rechnungslegungsstandards und<br />

Limitkonzeptionen.<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

4<br />

Die <strong>ecfs</strong>-Workshops der vergangenen zwei Semester, die an beiden<br />

<strong>Stand</strong>orten ausgerichtet worden sind, haben sich mit aktuellen The-<br />

men auseinandergesetzt und in gewohnter Qualität den Meinungs-<br />

austausch zu fachspezifischen Fragestellungen eröffnet. Insbesonde-<br />

re für die Studierenden, die sich im Hauptstudium befinden, sind die<br />

Workshops einerseits fachlich bereichernd als auch andererseits eine<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Möglichkeit, mit verschiedenen Vertretern aus der Praxis Kontakt auf-<br />

zunehmen. Die fachübergreifende Forschung ist in einem gemeinsa-<br />

men Projekt mit dem Duisburger Lehrstuhl für Personal und Unter-<br />

nehmensführung erfolgreich weitergeführt worden.<br />

Das zehnjährige Jubiläum konnte die Verleihung des National-Bank-Preises verzeichnen, bei<br />

dem hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Bank- und Finanzwirtschaft<br />

ausgezeichnet werden. Dem Initiator dieses Preises, Herrn Dr. Henner Puppel, der durch die


Auszeichnungen unserem wissenschaftlichen Nachwuchs zusätzli-<br />

che Motivation spendet, gilt unser besonderer Dank.<br />

In hohem Maße zu Dank verpflichtet sind wir unseren Gremien, die<br />

durch ihr Engagement maßgeblich zum Erfolg des <strong>ecfs</strong> beitragen.<br />

Allen voran gilt unser Dank unserem Präsidium und damit Herrn<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer und Herrn Dr. h.c. Eberhard<br />

Heinke sowie den Vorsitzenden unseres Kuratoriums, Herrn Werner<br />

Böhnke und Herrn Heinz Biesenbach, die durch ihren Einsatz maß-<br />

geblich zur Etablierung unseres Forschungsinstituts beigetragen ha-<br />

ben.<br />

Duisburg, im Mai 2005<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

Grußwort<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

5


Duisburger Banken-Symposium<br />

Banken-Symposium<br />

7<br />

Banken-<br />

Symposium


Banken-Symposium<br />

Überblick über die Veranstaltung<br />

In den vergangenen Monaten waren für die deutsche Kreditwirtschaft politische Forderun-<br />

gen nach nationalen Champions zu vernehmen, von Risikoverbünden war die Rede und<br />

Schattenratings wurden diskutiert. „Im internationalen Vergleich treten Deutschlands Ban-<br />

ken nicht gerade als Alphatiere auf“ (Jochen Sanio) wurde den deutschen Kreditinstituten<br />

zudem bescheinigt. Wenn auch durch kurzfristige Aktivitäten den akuten Kostenproblemen<br />

in vielen Instituten begegnet werden konnte, so rückt verstärkt die Frage nach dem strategi-<br />

schen Profil, mit dem künftig höhere Erträge generiert werden können, in den Fokus.<br />

Das Herausarbeiten einer inhaltlich gefüllten Marke dient nicht nur der Identität und Wieder-<br />

erkennung, sondern ist auch im Wettstreit mit den Wettbewerbern hilfreich. Das Gewinnen<br />

eigener Konturen zeichnet sich als Notwendigkeit ab, um langfristig am Markt bestehen zu<br />

können – national und international. Schlaglichter fallen dabei auf das organische Wachs-<br />

tum und die Konsolidierung als zwei zentrale strategische Optionen.<br />

Um der aktuellen Ertragsschwäche entfliehen zu können, müssen Banken bestehende Stra-<br />

tegien überdenken und gegebenenfalls neue Konzepte entwickeln. Eine Vielzahl insbeson-<br />

dere mittelgroßer Spezialbanken befindet sich am Markt, die mit intelligenten Geschäfts-<br />

modellen nachhaltige Erträge erzielen. Aber auch moderne Erscheinungen wie Kreditfabriken,<br />

die zunehmende Internationalisierung der Geschäfte oder Anforderungen an erfolgreiche<br />

Verbundkonzeptionen sind Elemente eines herausfordernden Rahmenfeldes, in dem sich die<br />

Finanzdienstleister bewegen. Das 8. Duisburger Banken-Symposium erörterte die Frage nach<br />

der Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung der deutschen Kreditinstitute und bot<br />

den über 120 Teilnehmern vielfältige Gelegenheiten zur Diskussion.<br />

8<br />

Das Mitarbeiterteam des 8. Duisburger Banken-Symposiums


Banken-Symposium<br />

Die Themen<br />

Zwischen Kostendegression und Kundennähe - Welche Unternehmenskonzepte haben Zukunft?<br />

Prof. Dr. Stephan Schüller, Universität Duisburg-Essen<br />

Von den Sozialsystemen bis zur Bankenpolitik: Wohlstand durch Veränderung<br />

Dr. Guido Westerwelle, Bundesvorsitzender, FDP<br />

Online meets Offlinem - Die One-to-One-Bank für den modernen Anleger<br />

Dr. Achim Kassow, Vorsitzender des Vorstandes, comdirect bank AG<br />

Verbünde vs. Konzerne<br />

Dr. Ulrich Brixner, Vorsitzender des Vorstandes, DZ-Bank AG<br />

Fusionen als Königsweg der Konsolidierung im deutschen Bankenmarkt?<br />

Prof. Dr. Stephan Paul, Geschäftsführender Vorstand, ikf institut für kredit- und finanzwirtschaft<br />

Die Bedeutung einer „Bad Bank“ für die Strukturveränderung im deutschen Bankgewerbe<br />

Udo Wittler, Vorsitzender des Vorstandes, BAG Bankaktiengesellschaft<br />

Aufbrechen klassischer Wertschöpfungsketten - Die Rolle der unabhängigen Finanzdienstleister im<br />

Privatkundengeschäft<br />

Jochen Sturtzkopf, Mitglied des Vorstandes, LOYAS Private Finance AG<br />

Die S-Finanzgruppe NRW - Ein Player im Herzen Europas<br />

Dr. Rolf Gerlach, Präsident, Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />

9


Banken-Symposium<br />

Zwischen Kostendegression und Kundennähe -<br />

Welche Unternehmenskonzepte haben Zukunft?<br />

10<br />

Prof. Dr. Stephan Schüller, Universität Duisburg-Essen, analysierte in seinem Vortrag „Zwischen Kosten-<br />

degression und Kundennähe - Welche Unternehmenskonzepte haben Zukunft ?“ die derzeitige angespann-<br />

te Ertragslage der deutschen Kreditinstitute im internationalen Vergleich, untersuchte mögliche Ursachen<br />

hierfür und stellte die Charakteristika erfolgreicher Geschäftsmodelle vor.<br />

In einem Vergleich mit anderen internationalen Bankenmärkten schneidet Deutschland ge-<br />

messen an der Eigenkapitalrentabilität und der Cost-Income-Ratio (Aufwandsquote) schlecht<br />

ab. Auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2001 verdienten die deutschen Kreditinstitute durch-<br />

schnittlich eine Eigenkapitalrentabilität in Höhe von 3,7 % (internationaler Durchschnitt<br />

10,9 %) und wiesen eine Cost-Income-Ratio von 69,9 % (59,8 % im internationalen Durch-<br />

schnitt) auf. Im Jahr 2003 vernichteten die deutschen Banken sogar Kapital und auch in<br />

einem langjährigen Vergleich erweisen sich die internationalen Wettbewerber als wesentlich<br />

profitabler. Die an den Börsen notierten deutschen Institute haben gemessen an der Markt-<br />

kapitalisierung in den vergangenen zehn Jahren erheblich an Wert und damit auch an Be-<br />

deutung verloren. Insbesondere zeichnen sich die Großbanken und Landesbanken als die<br />

unrentabelsten Bankengruppen in Deutschland aus, während mit den Sparkassen und Kre-<br />

ditgenossenschaften gerade die Bankengruppen der international geforderten Ziel-Eigenkapital-<br />

rentabilität von 15 % am nächsten kommen, für die diese Vorgabe üblicherweise nicht gilt.<br />

In der Diskussion um die Ursachen konnte in den vergangenen Monaten vermehrt eine<br />

Strukturdebatte vernommen werden. Auf der einen Seite werden die starke Fragmentierung<br />

des deutschen Bankenmarktes und die Unmöglichkeit von Bankengruppen übergreifenden<br />

Fusionen für die schlechte Ertragslage verantwortlich gemacht, während auf der anderen<br />

Seite die Befürworter des sog. 3-Säulen-Systems die Stabilität und die hohe Wettbewerbs-<br />

intensität als Vorzug betonen und die Problemursachen in Strategie- und Managementfehlern<br />

begründet sehen. Eine detaillierte Betrachtung erlaubt die Aufspaltung der Ursachen-<br />

begründungen in drei Themenbereiche. Demnach könnte neben den strukturel-<br />

len Gründen auch der Zustand der Gesamtwirtschaft in den vergangenen Jahren<br />

oder das Festhalten an überholten Managementkonzepten die mangelnde Pro-<br />

fitabilität erklären.<br />

Herr Prof. Schüller untersuchte im Folgenden anhand verschiedener Daten-<br />

analysen, inwieweit die Begründungen verworfen oder zumindest kor-<br />

rigiert werden müssen. Unter den zahlreichen interessanten Erkennt-<br />

nissen, die sich insbesondere bei der Analyse struktureller Daten im<br />

internationalen Vergleich ergaben, erwies sich als zentral, dass der<br />

deutsche Bankmarkt als relativ schlecht entwickelt bezeichnet wer-<br />

den kann. Dies lässt sich bspw. anhand des Bruttoinlandsprodukts je<br />

Institut, der Institutsanzahl bezogen auf die Landesfläche oder auch<br />

Prof. Dr. Stephan Schüller<br />

Prof Dr. Stephan Schüller


Banken-Symposium<br />

der Zahl der Einwohner je Bankstelle zeigen. Allerdings zeigte Herr Prof. Schüller auch, dass<br />

kein statistischer Zusammenhang zwischen der Bankstellendichte (Anzahl aller Bankstellen<br />

bezogen auf 1.000 Einwohner) und der Rentabilität besteht und dass auch der Konzentrations-<br />

grad (Marktanteil der fünf größten Institute) die Rentabilität nicht zu erklären vermag. In<br />

Bezug auf die Profitabilität lässt sich feststellen, dass es in Deutschland zahlreiche Beispiele<br />

für Banken mit einer hohen Eigenkapitalverzinsung und geringer Cost-Income-Ratio gibt. Die<br />

weiteren Rahmendaten, bspw. die hohe Anzahl an Unternehmensinsolvenzen oder auch der<br />

vergleichsweise geringe Entwicklungsgrad des Kapitalmarktes (gemessen an der Markt-<br />

kapitalisierung bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt) wirken ertragshemmend. Mit Blick auf<br />

die Strategien deutscher Banken lässt sich konstatieren, dass in den vergangenen Jahren<br />

selten Innovationen zu beobachten waren, sondern die Banken sehr oft ein Nachahmer-<br />

verhalten an den Tag gelegt haben, bspw. bezüglich des Stellenwertes des Investment-Banking,<br />

der Aufbauorganisationen oder dem Wachstumsstreben. Gleichzeitig wird aufgrund des oft-<br />

mals klassischen Managementansatzes Potenzial im Vertrieb und auch auf Seiten der Mitar-<br />

beiter nicht erkannt und folglich nicht genutzt. Festzuhalten bleibt, dass sich die These der<br />

strukturellen Ursachen für die Ertragsschwäche deutscher Banken nicht aufrechterhalten lässt.<br />

Zumindest ist sie ganz sicher nicht die alleinige Ursache für die geringe Profitabilität der<br />

hiesigen Institute.<br />

Herr Prof. Schüller zeigte anhand sieben verschiedener<br />

Ansatzpunkte zur Wiedergewinnung der Ertragsstärke<br />

Möglichkeiten auf, wie Ertragspotenziale erschlossen und<br />

nachhaltig genutzt werden könnten. Zentral ist hierbei<br />

die Herausbildung eines klaren strategischen Profils, seine<br />

deutliche Kommunikation nach Innen wie nach Außen<br />

und seine nachhaltige Umsetzung. Eine integrierte<br />

Gesamtbanksteuerung erweist sich hierbei als Funda-<br />

ment, indem die drei wichtigen Felder Risikolage, Re-<br />

gulierung und Steuerungssysteme in eine integrierte<br />

Sichtweise überführt und mit entsprechenden Controlling-<br />

v. l. n. r.: Prof. Dr. Bernd Rolfes,<br />

Prof. Dr. Stephan Schüller<br />

Instrumenten gesteuert werden. Zusammenschlüsse zwischen Banken können sich in einzel-<br />

nen Fällen anbieten, sind allerdings nicht per se mit Erfolg verbunden. Es gilt vielmehr, auch<br />

im Falle einer Fusion eine strategische Vision zu formulieren und den Fusionsprozess mög-<br />

lichst schnell und ohne Reibungsverluste durchzuführen. Im Vertrieb gilt es ungenutzte Potenziale<br />

zu sichten und zu heben, wobei die einzelnen Bankengruppen bzw. Banken mit unterschied-<br />

lichen Affinitäten der Kunden kalkulieren müssen. Analysen zeigen jedoch, dass Kunden<br />

durchaus Wechselbereitschaft aufweisen, sodass die Gewinnung von Marktanteilen durch<br />

die Einführung eines geeigneten Vertriebskonzeptes möglich ist. Die drei weiteren Stellschrau-<br />

ben für eine Wiedergewinnung der Ertragsstärke, der Risikotransfer, die Unternehmensfüh-<br />

rung und das Outsourcing, gilt es ebenfalls zu beachten. Herr Prof. Schüller betonte, dass die<br />

sieben Stellschrauben ein mögliches Strukturierungsmittel seien und aufgrund der unterschied-<br />

lichen Voraussetzungen der Kreditinstitute im Einzelfall festgelegt werden müsse, welche<br />

Stellschraube in welchem Umfang bewegt werden soll.<br />

11


Banken-Symposium<br />

Von den Sozialsystemen bis zur Bankenpolitik:<br />

Wohlstand durch Veränderung<br />

12<br />

Dr. Guido Westerwelle, Bundesvorsitzender der FDP, sprach in seinem Vortrag über die Notwendigkeit<br />

struktureller Reformen in Deutschland und die Möglichkeiten der Politik, eine Wohlstandsmehrung zu<br />

erreichen.<br />

Das in Deutschland für das nächste Jahr erwartete Wachstum des Bruttoinlandsproduktes<br />

von ein bis zwei Prozent ist weder ein Anlass zur Freude noch ein Zeichen der Erholung, da<br />

die übrigen Länder der europäischen Union deutlich höhere Wachstumsraten erreichen. Die<br />

Gründe dafür, dass Deutschland seine Vorbildrolle in Bezug auf das Wirtschaftswachstum<br />

eingebüßt hat und heute in dieser Hinsicht sogar als Problemfall innerhalb Europas gilt, sind<br />

nicht konjunktureller, sondern struktureller Natur.<br />

1961 hatte Deutschland beispielsweise eine Staatsquote - unter diesem Begriff wird allge-<br />

mein das Verhältnis der Staatsausgaben zum Sozialprodukt verstanden - von unter einem<br />

Drittel, während diese heute bei etwa 56 % liegt. Zur Veranschaulichung dieser Zahl sei an<br />

dieser Stelle erwähnt, dass eine Staatsquote von 50 % auf die Weise interpretiert werden<br />

kann, dass jeder zweite Euro durch die Hände des Staates geht.<br />

Die Länder, die international im globalen Wettbewerb erfolgreich sind, haben jedoch in der<br />

Vergangenheit ihre Staatsquoten reduziert. Weitere Privatisierungen in Deutschland sind daher<br />

unerlässlich, da der Staat heute noch in zahlreichen Branchen und Unternehmungen vertre-<br />

ten ist, die aus privater Hand effizienter betrieben werden könnten. Eine Staatsquote von<br />

einem Drittel stimuliert die wirtschaftliche Dynamik und Leistungsfähigkeit eines Landes,<br />

lässt dem Staat aber ausreichend Einnahmen zur Bewältigung seiner Kernaufgaben, die<br />

heute eher vernachlässigt werden. Das gilt für die Bildung und Forschung, aber auch die<br />

Gewährleistung der inneren und äußeren Sicherheit sowie die Instandhaltung und Erweite-<br />

rung notwendiger Infrastrukturen wie z. B. Straßen. Ebenso sind an dieser Stelle<br />

die Herstellung von sozialer Sicherheit bzw. Gerechtigkeit sowie die Förde-<br />

rung kultureller Vielfalt in Deutschland zu nennen.<br />

Trotz der aktuell hohen Staatsquote in Deutschland sind einige der oben<br />

genannten staatlichen Pflichten in der Vergangenheit vernachlässigt<br />

worden. Dies wird beispielsweise an der vielfach unzureichenden<br />

Infrastruktur sowie der fehlenden sozialen Sicherheit deutlich, die<br />

momentan in der Diskussion über die Unsicherheit deutscher<br />

Renten zum Ausdruck kommt. Weil immer weniger Geld bei<br />

den tatsächlich Bedürftigen ankommt, ist eine Reform der so-<br />

zialen Marktwirtschaft in Deutschland unumgänglich, da unse-<br />

re wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der letzten vier Jahrzehnte<br />

in keinster Weise ein Garant für eine sorgenfreie Zukunft ist.


Banken-Symposium<br />

In der Geschichte der Menschheit ist deutlich geworden, dass hoch entwickelte Kulturen wie<br />

beispielsweise das Römische Reich innerhalb kürzester Zeit zusammengebrochen sind. An-<br />

fang des 20. Jahrhunderts sind etwa Millionen Europäer nach Südamerika ausgewandert,<br />

weil sie sich von dem dort vorherrschenden Wirtschaftswachstum ein Leben in Wohlstand<br />

erhofften. Heute sind südamerikanische Länder hingegen vor allem durch Armut großer Teile<br />

der Bevölkerung geprägt.<br />

Eine Reform des deutschen Steuersystems ist für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dieses<br />

Landes unerlässlich, da die Steuerbelastungen der Kapitalgesellschaften im europäischen<br />

Vergleich am höchsten sind. In diesem Zusammenhang ist es von großer Bedeutung, sich vor<br />

Augen zu führen, das die Slowakei einen Einheitssteuersatz von 19 % eingeführt hat und<br />

heute, trotz dieser Senkung der Steuerlast, mehr Steuereinnahmen zu verzeichnen hat als<br />

vorher. Dieses Phänomen ist dadurch zu erklären, dass sich zwar die Eingänge pro Zahler<br />

reduzieren, die gestiegene Anzahl der Steuerzahler diesen Effekt jedoch überkompensiert.<br />

Die Konjunktur wird durch niedrige Steuern belebt und Schwarzarbeit nimmt ab, weil die<br />

Schere zwischen brutto und netto kleiner wird. Des Weiteren wirkt sich ein niedriger Steuer-<br />

satz positiv auf die Beschäftigung aus, weil den Unternehmen Mittel für Neueinstellungen<br />

zur Verfügung stehen. Dadurch erhöhen sich wiederum die Einkommensteuereinnahmen<br />

des Staates, da die Beschäftigten, welche zuvor u. U. Arbeitslosenhilfe bezogen haben, zu<br />

aktiven Steuerzahlern werden. Zur Reform der Einkommensteuer eignet sich in Deutschland<br />

ein dreistufiges progressives Steuermodell, welches in hohem Maße transparent ist und den<br />

Bürgern den Anreiz nimmt, Steuervermeidungs-<br />

strategien zu betreiben, wie sie aktuell sehr beliebt sind.<br />

Eine Staffelung von beispielsweise 15 % für die niedri-<br />

gen Einkommensklassen, 25 % für den mittleren Ein-<br />

kommensbereich sowie 35 % für die Spitzenverdiener<br />

wäre ein guter Kompromiss zwischen Transparenz und<br />

Steuergerechtigkeit. Das ebenfalls diskutierte Konzept,<br />

Kapital aus Steuerflucht und Schwarzarbeit durch ver-<br />

schärfte Kontrollen der Steuer zu unterwerfen, ist abzu-<br />

lehnen, da dieses Modell mit erheblichen Verwaltungs-<br />

aufwendungen verbunden wäre und am falschen Punkt<br />

ansetzt. Die Schwierigkeit liegt nicht in zu nachlässigen<br />

Kontrollen, sondern in der vom Bürger nicht mehr zu<br />

bewältigenden Komplexität des deutschen Steuersy-<br />

stems.<br />

v. l. n. r.: Prof. Dr. Bernd Rolfes,<br />

Dr. Guido Westerwelle, Prof. Dr.<br />

Rainer Elschen, Prof. Dr. Stephan<br />

Schüller<br />

Ein weiteres Problem der Bundesrepublik Deutschland besteht darin, dass die Sozialleistun-<br />

gen immer seltener bei den tatsächlich Bedürftigen ankommen, sondern bei den Bürgern,<br />

die es verstehen, das System geschickt für sich zu nutzen, ohne auf die Hilfe des Staates<br />

angewiesen zu sein. Transferleistungen an diese Bürger müssen gestoppt werden, denn jede<br />

Leistung des Staates muss an die Bereitschaft seiner Bürger zur Gegenleistung geknüpft sein.<br />

Die Aufrechterhaltung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland ist insbesondere ge-<br />

fährdet durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die Überalterung der Gesellschaft.<br />

13


Banken-Symposium<br />

Während die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit heute schon in Form von verminderten Bei-<br />

trägen in die staatliche Rentenkasse sowie hohen Transferleistungen direkt spürbar sind, ist<br />

das zweite Problem eher mit einem „nagenden Rost am Gerüst der sozialen Sicherheit“ zu<br />

vergleichen. Die demografischen Entwicklungen in Deutschland vollziehen sich langsam aber<br />

gewiss und gefährden das Generationenmodell der Altersversorgung in erheblichem Maße,<br />

da bereits in naher Zukunft die Anzahl der Rentner die der Arbeitnehmer überschreiten wird.<br />

Das derzeitige Modell wird dann nicht mehr funktionsfähig sein, deshalb ist es auch in die-<br />

sem Bereich notwendig, die Eigenverantwortung der Bürger zu erhöhen. Die Altersvorsorge<br />

muss in zunehmendem Maße privat, z.B. auf Basis individueller Versicherungen, betrieben<br />

werden, wie es in zahlreichen anderen Ländern heute schon zu beobachten ist.<br />

Die Privatisierungsprojekte müssen fortgesetzt werden, damit sich Deutschland vom Volksei-<br />

gentum zu einem Volk von Eigentümern entwickeln kann. Dies gilt beispielsweise auch für<br />

den Bankensektor, wo es nicht Aufgabe der Bundesländer sein kann und darf, sich eine<br />

Landesbank zu leisten, um politisches Spiel mit ihr zu betreiben. Im Bereich der Sparkassen<br />

sollte von einer Zwangsprivatisierung abgesehen werden, wohingegen jedoch ein Verkauf<br />

möglich sein sollte, wenn die derzeitigen Eigentümer ihn wünschen. Das aktuelle Verbot des<br />

Verkaufs von Sparkassen sollte daher aufgehoben werden, um den Kommunen und Ländern<br />

die Möglichkeit zu geben, ihr Eigentum zu veräußern, wenn es gewollt ist. Die Aufgabe des<br />

Staates kann es auch hier nur sein, Rahmenbedingungen für eine funktionierende Wirtschaft<br />

zu setzen, ohne jedoch in die Wirtschaft aktiv einzugreifen.<br />

Online meets Offline - Die One-to-One-Bank für<br />

den modernen Anleger<br />

14<br />

Dr. Achim Kassow, Vorsitzender des Vorstandes der comdirect bank AG erläuterte in seinem Vortrag,<br />

welches Profil der Zielkunde der comdirect bank aufweist und mit welchen Maßnahmen eine<br />

Individualisierung des Kundengeschäfts auch im Online Banking erreichbar ist.<br />

Die derzeitige Position der comdirect bank ist u. a. durch einen Marktanteil von 16 % im<br />

Online Brokerage und einen Bekanntheitsgrad der Marke von 85,1 % bei den Online-Inve-<br />

storen gekennzeichnet. Die Aktie erwies sich im Jahr 2003 als Best-Performer im MDAX und<br />

die Eigenkapitalquote belief sich im ersten Halbjahr 2004 auf 19,1 % bei einem Return on<br />

Equity (RoE) von 11,3 %. Eine dynamische Entwicklung der comdirect bank offenbart die<br />

Steigerung des operativen Ergebnisses von -52,3 Mio. Euro in 2001 auf voraussichtlich mehr<br />

als 50 Mio. Euro in 2004. Im gleichen Zeitraum konnte die Cost-Income-Ratio (CIR) um rund<br />

50 % von 132 % auf weniger als 70 % gesenkt werden. Im Online-Brokerage ist die comdirect<br />

bank hinsichtlich CIR, Kundenanzahl und Anzahl der Trades Marktführer und sieht sich auch<br />

im europäischen und weltweiten Vergleich diesbezüglich gut positioniert.


Banken-Symposium<br />

Hinsichtlich des Geldanlageverhaltens im allgemeinen Privatkundengeschäft lässt sich mit<br />

Blick auf die hohe Schwankungsbreite wesentlicher Aktienmärkte in dem relativ kurzen<br />

Zeitraum von Anfang 1998 bis Ende 2003 eine breite Abkehr vom Kapitalmarktgeschäft<br />

konstatieren. Im Einzelnen kommt diese Entwicklung in einem Rückgang der Anzahl der<br />

Aktionäre und Fondsbesitzer von 2001 bis 2003 um 9 % sowie einem Rückgang des in<br />

Aktien gehaltenen Geldvermögens um 35 % von 356 Mrd. Euro auf 231 Mrd. Euro im<br />

selben Zeitraum zum Ausdruck. Im Gegenzug verzeichnete die Geldvermögensbildung in<br />

risikoarmen Anlageformen, d.h. in Rentenwerten, Spareinlagen und Sichtguthaben, einen<br />

Zuwachs um das Fünffache auf 102 Mrd. Euro. Diese allgemeinen Aussagen müssen jedoch<br />

im Hinblick auf den „modernen Anleger“ relativiert werden. Das Marktsegment dieser Kunden-<br />

gruppe umfasst in der comdirect bank nach Aussage von Herrn Dr. Kassow diejenigen Kun-<br />

den, die einen akademischen Abschluss besitzen, überdurchschnittliche Netto-Einkommen<br />

sowie Wertpapierbesitz aufweisen und eine über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegende<br />

Affinität zur Nutzung des Internets besitzen. Die Anzahl der Depots bei Online Brokerage-<br />

Spezialisten verzeichnete in diesem Segment von 2001 bis 2003 einen Anstieg um 18 % auf<br />

3.300 und die Assets under Management (AuM) der drei bedeutendsten Online Broker in<br />

Deutschland konnten um 32 % auf 28,2 Mrd. Euro gesteigert werden. Gleichermaßen ist zu<br />

erkennen, dass das Portfoliomanagement deutlich an Professionalität gewinnt. Dies zeigt<br />

sich beispielsweise an einem vermehrten Einsatz von Derivaten, der sich von 2001 auf 2003<br />

um eindrucksvolle 173 % ausweiten konnte. Zudem ist eine zunehmende Risikoreduktion<br />

durch Erhöhung der Anzahl der Positionen pro Depot sowie ein vermehrtes Cost Averaging<br />

durch Wertpapiersparpläne erkennbar. Als attraktiv bezeichnete Herr Dr. Kassow ferner die<br />

Wachstumsperspektiven in Bezug auf Ertrag und Kundenzahl. So prognostiziert die comdirect<br />

bank einen Anstieg der Kundenzahl im Online-Banking von 13,4 Mio. in 2004 auf 18,1 Mio.<br />

in 2007. Als Zielgruppe fokussiert die comdirect bank hierbei den „modernen Anleger“,<br />

wobei sie zunehmend als ganzheitlicher Anbieter mit individualisierten Services verstanden<br />

werden möchte.<br />

Herr Dr. Kassow machte anschließend deutlich, dass die comdirect bank ihr Leistungsprofil<br />

konsequent auf diese Zielgruppe zuschneidet. So entspricht die comdirect bank AG dem<br />

Kundenwunsch einer schnellen, einfachen und kostengünstigen Ab-<br />

wicklung der Anlagegeschäfte. In Bezug auf die vom Kunden ver-<br />

langte Leistungsvielfalt wird dem Kunden über umfassende<br />

Trading- und Investmentprodukte hinaus ein komplettes<br />

Banking-Angebot, etwa zur Abwicklung des Zahlungsver-<br />

kehrs, sowie eine ganzheitliche Finanz- und Vermögens-<br />

beratung zur Verfügung gestellt. Der Befriedigung der<br />

sehr spezifischen Bedürfnisse des modernen Anlegers<br />

wird die comdirect bank durch individualisierte<br />

„Frontends“, differenzierte Preis-Leistungspakete so-<br />

wie eine Personalisierung der Vertriebskanäle gerecht.<br />

Im Einzelnen wird eine schnelle und einfache Abwick-<br />

lung der Kundentransaktionen durch eine<br />

Hochleistungsplattform für Bank- und Börsen weltweit.<br />

15


Banken-Symposium<br />

Darüber hinaus wird ein außerbörslicher Handel in Echtzeit ermöglicht und Realtimekurse<br />

werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ferner offeriert die comdirect bank aktuelle und<br />

komfortable Tools zur Depotanalyse mit Hilfe von technischen Indikatoren. Dem Kunden-<br />

wunsch nach einem günstigen Leistungsangebot wird u.a. durch attraktive Konditionen im<br />

Festgeldbereich und beim Onlinekauf von Aktien sowie einem kostenlosen Online-Girokonto<br />

entsprochen. Zu der vollständigen, erstbankfähigen Leistungspalette der comdirect bank zählt<br />

neben den vielfältigen Alternativen zum Traden und Investieren in Wertpapier- und Anlage-<br />

produkten im Rahmen des Online Investment damit auch die Möglichkeit zum Direct Banking,<br />

das eine bequeme Abwicklung der täglichen Bankgeschäfte und des Liquiditätsmanagements<br />

mit sich bringt. Ergänzt werden diese beiden Module durch Private Finance-Dienstleistungen<br />

im Rahmen der Vermögens- und Finanzplanung, die ganzheitliche Konzepte für Vorsorge,<br />

Absicherung und Finanzierung, eine lebensphasenbezogene und persönliche Beratung sowie<br />

ein anbieterneutrales Produktangebot beinhalten. Ein Jahr nach dem Start des Private Finance-<br />

Angebotes ist die comdirect bank mit 6 Geschäftsstellen, 42 Beratern und 578 Kunden be-<br />

reits bundesweit präsent. Wie eine Kundenumfrage bestätigte, stellt die Implementierung<br />

der comdirect Private Finance-Dienstleistungen eine sinnvolle Ergänzung dar. Zudem wird<br />

die Beratungsqualität in Relation zu den Wettbewerbern als überdurchschnittlich empfun-<br />

den.<br />

Die Individualität der Dienstleistungen der comdirect bank zeigt sich in den vier Dimensionen<br />

Pricing, Leistungsangebot, Betreuungskonzepte und Kommunikation. Im Rahmen des indivi-<br />

duellen Pricings verfolgt die comdirect bank einen konsequenten wertorientierten Ansatz,<br />

bei dem die Kunden in die drei Gruppen Active Trader, Medium Trader und Top Trader<br />

segmentiert werden. Da durch diese Kundengruppen ansteigende Deckungsbeiträge erwirt-<br />

schaftet werden, nehmen auch die Preis-Incentives in dieser Reihenfolge zu. Die Individuali-<br />

tät der „Frontends“ kommt in einer maßgeschneiderten Benutzeroberfläche zum Ausdruck,<br />

d.h. die allgemeine Website stellt eine Basis für die Breitennutzung dar, während die Pro<br />

Trader Site auf die Spezialbedürfnisse der Top-Trader ausgerichtet ist und eine Transaktions-<br />

plattform mit Realtimekursen und einem um 40 % schnelleren Seitenaufbau gegenüber der<br />

allgemeinen Website darstellt. Auch im Rahmen der Kundenbetreuung stehen Wertorientierung<br />

und Individualisierung im Mittelpunkt, indem sich das Kunden-Betreuer-Verhältnis an den<br />

durchschnittlichen Deckungsbeiträgen pro Kunde orientiert. So weist das Kunden-Betreuer-<br />

Verhältnis bspw. für die Top Trader den niedrigsten Wert auf, da bei dieser Kundengruppe die<br />

höchsten Deckungsbeiträge erzielt werden. Eine individuelle Kundenansprache wird dadurch<br />

realisiert, dass sowohl differenzierte Inhalte kommuniziert werden als auch in Abhängigkeit<br />

von der Zielgruppe differenzierte Kanäle wie eMails, herkömmliche Briefe oder Kunden-<br />

magazine genutzt werden.<br />

Abschließend fasste Herr Dr. Kassow die Evolution der comdirect bank AG anhand der bei-<br />

den Dimensionen Leistungsausbau und Individualisierung zusammen. So umfasst das Lei-<br />

stungsangebot neben dem reinen Online Investment auch die Module Direct Banking und<br />

Private Finance, wobei der Grad der Individualisierung erheblich ausgeweitet wurde. Damit<br />

hat sich die comdirect bank AG vom Nischenanbieter für den Online Trader zur One-to-One-<br />

Bank für den modernen Anleger entwickelt.<br />

16


Banken-Symposium<br />

Dr. Ulrich Brixner, Vorsitzender des Vorstandes der DZ-BANK AG, sprach in seinem Vortrag über die Zukunft<br />

des genossenschaftlichen Bankverbundes und ging in diesem Zusammenhang auf die Vor- und Nachteile<br />

einer Verbundstruktur im Vergleich zur Konzernstruktur ein.<br />

Verbünde vs. Konzerne<br />

Während Verbünde durch eine Bottom-Up-Struktur und die damit verbundene dezentrale<br />

föderale Struktur geprägt sind, ist bei Konzernen zumeist eine zentralistische Organisation<br />

vorzufinden, die im Rahmen einer Top-Down-Struktur durch straffe Hierarchien geprägt ist.<br />

Zwischen einzelnen Unternehmen innerhalb eines Konzerns besteht zudem ein Beherrschungs-<br />

und Abhängigkeitsverhältnis, wohingegen der Verbund von der weitgehenden Eigenständig-<br />

keit der einzelnen Mitglieder lebt. Letztlich unterscheiden sich auch die Ziele der beiden<br />

Organisationsformen wesentlich voneinander, da den Verbünden ein Förderauftrag zugrunde<br />

liegt, während Konzerne vor allem eine konsequente Gewinnmaximierung bzw. eine Erhö-<br />

hung des Shareholder Values verfolgen. Im Rahmen der neuen Institutionenökonomik lassen<br />

sich insbesondere zwei zentrale Vorteile von Verbundstrukturen identifizieren. Zum einen<br />

profitieren sie von einer größeren Marktnähe durch verbundinterne und -externe Kunden-<br />

gruppen, zum anderen sind sie in der Lage, Effizienz- und Effektivitätsvorteile durch doppelte<br />

Einflussnahme der Prinzipals zu realisieren, die daraus resultieren, dass die Mitgliedsbanken<br />

im Verbund zugleich sowohl Kunde als auch Miteigentümer sind. Stärken des Konzerns sind<br />

insbesondere die hohe Produkttreue innerhalb der Organisation, die innerhalb von Verbund-<br />

strukturen nicht immer in dem selben Maße gegeben ist.<br />

Die privaten Großbanken, bestehend aus der Hypovereinsbank, der<br />

Dresdner Bank, der Deutschen Bank sowie der Commerzbank,<br />

besitzen in Deutschland zusammengenommen einen Marktanteil<br />

von etwa 20 %, während die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitu-<br />

te einen Wert von 45 % erreichen und der genossenschaftliche<br />

Bankenverbund insgesamt 22 % auf sich vereinigt. Die Groß-<br />

banken betreiben 4.321 Filialen, die Sparkassenorganisation<br />

16.731 und der genossenschaftliche Sektor 14.965, wo-<br />

bei hervorzuheben ist, dass nur etwa 489 selbstständige<br />

Sparkassen existieren, während auf genossenschaftli-<br />

cher Seite jedoch 1.392 Kreditgenossenschaften in<br />

Deutschland ansässig sind. Im Vergleich zum<br />

Sparkassensektor, der eine kumulierte Bilanzsumme<br />

von etwa 1 Bio. Euro aufweist, ist die des genossenschaftlichen FinanzVerbundes mit 563<br />

Mrd. Euro nur etwa halb so hoch. Im Hinblick auf die Profitabilität ist der genossenschaftliche<br />

FinanzVerbund den privaten Großbanken überlegen, was an den Kennzahlen des Jahres<br />

2003 deutlich wird. So wiesen drei von vier deutschen Großbanken im Jahr 2003 eine nega-<br />

tive Vorsteuerrendite auf. Lediglich die Deutsche Bank erzielte mit 9,8 % zwar einen positi-<br />

ven Wert, der jedoch unter der durchschnittlichen EK-Rentabilität des genossenschaftlichen<br />

17


Banken-Symposium<br />

Sektors von 12,2 % lag. Auch in Bezug auf die Aufwands-Ertrags-Relation erreicht der ge-<br />

nossenschaftliche Verbund einen Wert von 68,6 %, welcher zwar noch weiter verbessert<br />

werden muss, derzeit jedoch nur von der HypoVereinsbank übertroffen wird, die 2003 eine<br />

Cost-Income-Ratio von 63 % aufwies.<br />

Die genossenschaftliche Bankengruppe ist beim Ausbau einer Allfinanzstrategie zwar gut<br />

vorangekommen, sie muss aber die kommenden Jahre des Branchenumbruchs für sich nut-<br />

zen, um mittelfristig in Deutschland einen Marktanteil von 30 % zu erreichen. Verglichen mit<br />

anderen genossenschaftlichen Verbünden im europäischen Ausland ist die Rentabilität des<br />

deutschen FinanzVerbundes zwar auf einem guten Niveau, jedoch verfügt beispielsweise die<br />

französische Credit Agricole Gruppe aufgrund ihrer Börsennotierung über bessere Möglich-<br />

keiten der Kapitalbeschaffung. So konnte der französische Genossenschaftsverbund ausrei-<br />

chend Kapital an der Börse aufnehmen, um die Crédit Lyonnais Gruppe zu übernehmen, was<br />

dem deutschen Genossenschaftsverbund in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.<br />

Der Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken erfüllt im Wesentli-<br />

chen drei Kernfunktionen: die Interessenvertretung des FinanzVerbundes, die Gewährlei-<br />

stung der Stabilität des FinanzVerbundes und die Strategieentwicklung für Mitgliedsbanken<br />

verbunden mit der Strategieimplementierung. Im Rahmen der Interessenvertretung des<br />

FinanzVerbundes sind insbesondere Lobbying-Aktivitäten zu Gunsten der Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken von Bedeutung. Die finanzielle Stabilität des FinanzVerbundes wird vom<br />

BVR mit Hilfe der Sicherungseinrichtung garantiert. Darüber hinaus wird der BVR seine Exper-<br />

tise für die Restrukturierung von sanierungsbedürftigen Mitgliedsbanken kontinuierlich aus-<br />

bauen. Im Rahmen der Strategieentwicklung und -implementierung sind Fachräte für die<br />

Bereiche Märkte, Produkte, Informationstechnologie, Personal, Zahlungsverkehr und<br />

Controlling benannt worden, deren Aufgabe die Implementierungsunterstützung durch die<br />

Einbringung von Know-how und die Abstimmung von Entscheidungsprozessen ist. Die DZ-<br />

BANK als moderne genossenschaftliche Zentralbank wird sich in diesem Zusammenhang<br />

stärker auf ihre Zentralbank- und Holdingfunktionen konzentrieren, während die<br />

Geschäftsbankaktivitäten leicht heruntergefahren werden. Die DZ-BANK ist aktuell in die<br />

sieben Geschäftsfelder Corporate Banking, Investment Banking, Prozessmanagement, Asset<br />

Management, Retail & Private Banking, Immobilien und Versicherungen aufgeteilt, die von<br />

sieben Vorständen betreut werden. Des Weiteren existiert eine Unterteilung in die vier Ar-<br />

beitsgruppen Produkt- und Vertriebskoordination, Operations & Resources, Risikomanagement<br />

und Gruppensteuerung, denen ebenfalls vier Vorstände vorsitzen. Die Mitwirkungsrechte der<br />

Beiräte und Aufsichtsräte sind vollständig gewährleistet, so dass die Wünsche und Sorgen der<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken schon allein aus Satzungsgründen Berücksichtigung fin-<br />

den. In der DZ-BANK existieren für Volksbanken und Raiffeisenbanken weit über 400 Man-<br />

date in Beiräten. Die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsbanken ist ebenfalls hervorragend,<br />

was u.a. daran deutlich wird, dass im Jahr 2003 an die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

insgesamt 1,3 Mrd. Euro an Provisionen und Bonifikationen ausgeschüttet wurden.<br />

Die DZ-BANK ist den Anforderungen, die der deutsche Bankenmarkt in den kommenden<br />

Jahren stellen wird, voll und ganz gewachsen. Langfristig erscheint eine Fusion mit der WGZ-<br />

Bank jedoch zweckmäßig, da diese ein ähnliches Leistungsangebot aufweist und erhebliche<br />

18


Banken-Symposium<br />

Kostensynergien durch die Zusammenlegung der beiden Verwaltungen entstehen würden.<br />

Auf Dauer ist die Existenz zweier genossenschaftlicher Zentralbanken daher fraglich, wobei<br />

jedoch im Falle einer Fusion die jederzeitige friktionslose Leistungsfähigkeit gegenüber den<br />

Mitgliedsinstituten gewährleistet sein muss. Positiv hervorzuheben ist auch, dass<br />

Ratingagenturen den genossenschaftlichen FinanzVerbund zunehmend als Einheit betrach-<br />

ten, so dass konsolidierte Finanzkennzahlen für den gesamten Verbund sowie einheitliche<br />

Kriterien des Risikomanagements in Zukunft erforderlich werden. Zur nachhaltigen Stärkung<br />

der Marktposition ist außerdem von großer Bedeutung, die Effizienz noch weiter zu steigern,<br />

das Subsidiaritätsprinzip zu wahren, die Vertriebskraft der Primärbanken zu stärken und eine<br />

solidarische Verbindlichkeit im gesamten Verbund zu erreichen.<br />

Zum Abschluss fasste Herr Dr. Brixner nochmals die Zukunftsstrategie des genossenschaftli-<br />

chen FinanzVerbundes zusammen und ging dabei auf das ihr zugrunde liegende Werte-<br />

fundament ein. Von Relevanz ist insbesondere eine Verbesserung des Ressourceneinsatzes,<br />

Respekt vor Entscheidungen von Mandatsträgern, eine freiwillige Verbindlichkeit aller Ver-<br />

antwortlichen, die Akzeptanz von Subsidiarität und Loyalität sowie eine gemeinsame Wert-<br />

orientierung. Im Rahmen dessen müssen sich alle Teile des FinanzVerbundes an einem Sy-<br />

stem von gemeinsamen Werten orientieren, das nicht die Maximierung des individuellen<br />

Eigennutzens eines Verbundunternehmens in den Vordergrund stellt, sondern die Interessen<br />

des gesamten Verbundes.<br />

Abendveranstaltung im Rheinischen Industriemuseum<br />

19


Banken-Symposium<br />

Fusionen als Königsweg der Konsolidierung im<br />

deutschen Bankenmarkt?<br />

20<br />

Prof. Dr. Stephan Paul, geschäftsführender Vorstand des ikf (institut für kredit- und finanzwirtschaft) an der<br />

Ruhr-Universität Bochum, ging in seinem Vortrag der Frage nach, ob „Fusionen als Königsweg der Konsoli-<br />

dierung“ bezeichnet werden können und leitete auf Basis einer Analyse der Rahmenbedingungen in<br />

Deutschland und bisheriger Fusionen Empfehlungen für die strategische Positionierung einzelner Bank-<br />

sektoren ab.<br />

Nachdem das weltweite Transaktionsvolumen der Fusionen und Übernahmen in den Jahren<br />

bis 2000 einen stark ansteigenden Trend zu verzeichnen hatte und seither abnimmt, sind<br />

speziell im internationalen Bankwesen Übernahmeaktivitäten in nicht geringem Ausmaß zu<br />

beobachten. Die Entwicklung hier zu Lande dürfte getrieben werden durch einen sehr hohen<br />

Anpassungsdruck, der sich bei einer Betrachtung der Ertragslage der deutschen Banken er-<br />

gibt. Insbesondere im Vergleich zu anderen internationalen Finanzplätzen lässt sich ein deut-<br />

licher Renditeabstand nachweisen. Während bspw. im Zeitraum von 1999 bis 2003 die deut-<br />

schen Banken im Durchschnitt eine Eigenkapitalrendite nach Steuern in Höhe von nur<br />

3,73 % erzielen konnten, erwirtschafteten die US-Banken im Schnitt<br />

14,49 %. Als Treiber dieser Entwicklung lassen sich weniger die<br />

Kostenblöcke ausmachen, sondern vielmehr die Erträge. Bei mit<br />

den US-Banken vergleichbaren Aufwendungen z. B. für die Risiko-<br />

vorsorge, liegen deutsche Kreditinstitute auf breiter Front bei den<br />

operativen Erträgen deutlich zurück. Der Druck auf die Banken<br />

erhöht sich dabei durch Prozesse, die von verschiedenen Seiten<br />

angestoßen werden, bspw. durch neue Regulierungsvorschriften<br />

und erhöhtem (internationalen) Wettbewerbsdruck. In der Fol-<br />

ge sehen sich die hiesigen Institute zu Umstrukturierungen ge-<br />

zwungen, die nicht nur den Zielen der Investoren, sondern auch<br />

den Bedürfnissen der Kunden und den Anforderungen der Auf-<br />

sicht genügen müssen.<br />

Fusionen als Wege der Umstrukturierung können auf verschiedene Motive zurückgeführt<br />

werden. Neben verbesserten Wachstumsmöglichkeiten kann etwa auch der Markenaufbau<br />

ein Motiv sein. Kernziel ist aber zumeist die Erzielung von Synergien, die sich bei verbesser-<br />

ten Skalengrößen (Economies of Scale) einerseits und wachsenden Verbundwirkungen<br />

(Economies of Scope) andererseits einstellen sollten. Des Weiteren werden Risikoausgleichs-<br />

effekte vermutet sowie eine Verbreiterung des Wissens und der Fähigkeiten auf Mitarbeiter-<br />

seite. Dem gegenüber stehen nicht unerhebliche Risiken, die als „Diseconomies“ bezeichnet<br />

werden und z. B. Folge erhöhter Komplexität sind. Darüber hinaus sind die Kosten aus den<br />

Integrationsbemühungen verschiedener Unternehmenskulturen ins Kalkül einer Fusion zu<br />

ziehen, sowie das Risiko, insbesondere bei Fusionen größeren Ausmaßes die Nähe zu den<br />

bisherigen Zielmärkten zu verlieren.<br />

Prof. Dr. Stephan Paul


Banken-Symposium<br />

Empirische Untersuchungen ergänzten die grundlegenden Überlegungen des Referenten zur<br />

Vorteilhaftigkeit einer Fusion von Kreditinstituten. Dabei nahm er zunächst eine Makro-<br />

perspektive ein, die den EU-Bankenmarkt im internationalen Vergleich analysierte und die-<br />

sen anschließend isoliert beleuchtete. In einem weiteren Schritt wurden aus einer<br />

Mikroperspektive heraus bereits durchgeführte Fusionen auf ihren Erfolg hin untersucht. Die<br />

Makroperspektive auf Basis einer Betrachtung des EU- und des amerikanischen Banken-<br />

marktes weist aus, dass in den USA der Konzentrationsgrad höher, aber der Zusammenhang<br />

zwischen Konzentration und Ertragslage nur schwach ausgeprägt ist. Ein ähnliches Ergebnis<br />

liefert die Betrachtung der Institutsdichte, die in beiden Märkten nahezu gleich ist - allerdings<br />

ist die Bankstellendichte in den USA nur etwa halb so hoch wie in der EU. Der Renditevor-<br />

sprung der amerikanischen Institute lässt sich daher wohl eher mit höheren gesamtwirt-<br />

schaftlichen Wachstumsraten und einem höheren Ausmaß an Risikotransfers erklären. Inner-<br />

halb der EU gilt, dass die Rentabilität der Bankensysteme durch niedrigere Bankendichten<br />

und höhere Konzentrationsgrade positiv beeinflusst wird. Dennoch ist die strategische Aus-<br />

richtung der zentrale Werttreiber, wobei innerhalb der EU ganz unterschiedliche Positionie-<br />

rungen beobachtbar sind.<br />

Grundlage der Mikroperspektive sind Effizienz-, Performance- und Ereignisstudien mit unter-<br />

schiedlicher Konstruktion und unterschiedlichen Zielgrößen. Generell ist zu konstatieren, dass<br />

aufgrund der geringen Zahl an Fusionen auf dem deutschen Bankenmarkt nur Studien über<br />

ausländische Bankenmärkte herangezogen werden können, deren Ergebnisse nicht unkri-<br />

tisch auf den hiesigen Markt übertragbar sind. Die Effizienzstudien knüpfen an Größen des<br />

internen Rechnungswesens an und untersuchen in erster Linie die Skaleneffekte, die durch<br />

eine Fusion zustande gekommen sind. Im Durchschnitt stellen die Studien fest, dass allenfalls<br />

bei kleineren und mittleren Kreditinstituten Economies of Scales erzielt werden konnten. Die<br />

Perfomancestudien untersuchen Größen des externen Rechnungswesens, insbesondere die<br />

Cost-Income-Ratio und die Eigenkapitalrentabilität. Im Ergebnis verläuft nur ein Drittel aller<br />

Fusionen erfolgreich, wobei ein Vergleich mit den <strong>Stand</strong>-Alone-Banken und damit eine echte<br />

Vorteilhaftigkeitsanalyse nicht möglich ist. Im Fokus der Ereignisstudien stehen die Verände-<br />

rungen der Marktwerte börsennotierter Banken, wobei die Studien eine Differenzierung nach<br />

den Aktionären des Käufers und des Zielunternehmens erlauben.<br />

In Bezug auf die Frage, ob Fusionen als Königsweg der Konsolidierung bezeichnet werden<br />

können, erklärte Herr Prof. Paul, dass Fusionen kein Selbstzweck sein dürfen und warnte vor<br />

den Problemen, die mit einer Fusion verbunden sein können. Für die deutschen Kreditinstitu-<br />

te entscheidend sei vielmehr das Herausbilden klarer Strategien und deren konsistente Um-<br />

setzung. Ob eine Fusion als strategische Option sinnvoll ist, kann - wenn überhaupt - nur<br />

differenziert für die einzelnen kreditwirtschaftlichen Sektoren in Deutschland beantwortet<br />

werden. Kooperationen und strategische Allianzen könnten daher am ehesten bei den Groß-<br />

banken und den privaten Banken bezogen auf das Retail-Banking sinnvoll sein, nicht aber für<br />

komplexe und beratungsintensive Leistungen. Für die Volksbanken und Sparkassen gilt es,<br />

ihre Kernkompetenz, den umfassenden und persönlichen Service vor Ort, zu erhalten und<br />

auszubauen. Skaleneffekte können im back-office durch den Einsatz entsprechender Fabrik-<br />

lösungen realisiert werden. Fusionen sind kein Zwang, allerdings müssen in Einzelfällen die<br />

potenziellen Fusionspartner auch über sektorenübergreifende Transaktionen nachdenken.<br />

21


Banken-Symposium<br />

Zentral speziell für Sparkassen ist die Formulierung einer Eigenkapitalstrategie, die sich ins-<br />

besondere mit Fragen der Gewinnausschüttung, den Sicherungssystemen und der Rechts-<br />

form auseinandersetzen muss.<br />

Nachholbedarf besteht vor allem bei der Qualität der Finanzdienstleistungen. So haben etwa<br />

empirische Untersuchungen ergeben, dass die Zufriedenheit der Firmenkunden insgesamt<br />

verbesserungsbedürftig ist und vor allem Bemühungen notwendig sind, das Vertrauensver-<br />

hältnis zu festigen. Aber auch in den Bereichen Branchen-Know-How, analytische Fähigkei-<br />

ten und soziale Kompetenz müssen die Banken nachbessern. In der Konsequenz kann fest-<br />

gehalten werden, dass die Kreditinstitute fachliche, methodische und soziale Kompetenzen<br />

–zum Teil neu– herausbilden müssen. Genau hierin liegt aber auch die Chance,<br />

Ertragspotenziale zu erschließen, wodurch sich Fusionen als Königsweg zur Wiedergewin-<br />

nung der Ertragsstärke nicht aufdrängen.<br />

22<br />

v.l.n.r.: Prof. Dr. Bernd Rolfes,<br />

Prof. Dr. Stephan Paul, Prof. Dr. Rainer<br />

Elschen, Prof. Dr. Stephan Schüller


Banken-Symposium<br />

Die Bedeutung einer „Bad Bank“ für die Strukturveränderung<br />

im deutschen Bankgewerbe<br />

Udo Wittler, Vorsitzender des Vorstandes der BAG Bankaktiengesellschaft (nachfolgend „BAG“), stellte in<br />

seinem Vortrag „Die Bedeutung einer „Bad Bank“ für die Strukturveränderung im deutschen Bankgewer-<br />

be“ das Aufgabenspektrum einer sog. Bad Bank dar, welches darin liegt, spezielle Problemkreise anderer<br />

Banken wie insbesondere Sanierungs- und Abwicklungsfälle zur weiteren Bearbeitung zu übernehmen.<br />

Zu Beginn ging Herr Wittler auf die insbesondere im Zusammenhang mit dem „Kamin-<br />

gespräch“ in der Presse aus seiner Sicht falschen Definition einer „Bad Bank“ ein. Danach<br />

wird als „Bad Bank“ eine eigenständige mit staatlichen Garantien ausgestattete Kompetenz-<br />

und Auffanggesellschaft angesehen, die sich um die Verwertung von notleidenden Krediten-<br />

gagements oder Beteiligungen kümmert, von denen sich die - oftmals in einer Krisensituati-<br />

on befindenden - Kreditinstitute trennen wollen.<br />

Diese Auffassung wird von Herrn Wittler insbesondere hinsichtlich der aufgerufenen staatli-<br />

chen Absicherung aber auch aufgrund der Eingeschränktheit der Aufgabenstellung nicht<br />

geteilt. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass das Problempooling zur Stützung<br />

und Rettung des kreditwirtschaftlichen Sektors durch den Staat in Deutschland nicht neu ist<br />

und aufgrund vergangener Erfahrungen teilweise sehr kritisch gesehen wird. Er wies aller-<br />

dings auch auf andere äußerst positive Erfahrungen mit dem Einsatz einer „Bad Bank“ hin,<br />

der allerdings ohne staatliche Hilfe - und vielleicht gerade deshalb - bereits seit Jahren durch<br />

den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erfolgreich prak-<br />

tiziert wird. Hier ist man der Ansicht, dass nicht der Staat, sondern vielmehr jede Banken-<br />

gruppe selbst für Kompetenz- und Auffangzentren nach dem Modell einer „Bad Bank“ Sor-<br />

ge zu tragen hat.<br />

Die BAG selbst definiert eine „Bad Bank“ als eine kaufmännisch ausgerichtete Bank, die mit<br />

der Übernahme, und zwar sowohl der entgeltlichen Bearbeitung als auch dem Erwerb von<br />

Problemfällen anderer Kreditinstitute betraut ist und diese nach vorgegebenen <strong>Stand</strong>ards<br />

und Prozessen weiter bearbeitet. Als durch eine „Bad Bank“ zu übernehmende Problem-<br />

felder kommen beispielsweise Sanierungs- und Abwicklungskredite, Immobilien oder Betei-<br />

ligungen in Betracht. Von hoher Bedeutung ist in jedem Fall, dass im Rahmen des Bearbeitungs-<br />

prozesses das Risiko von der Bearbeitung getrennt behandelt wird, wodurch eine Transpa-<br />

renz hinsichtlich der entstehenden Aufwendungen für die Bank erreicht wird.<br />

Die mit einer „Bad Bank“ einhergehenden Zielsetzungen liegen in der Bereinigung von<br />

Kreditportfolios zur Verbesserung des Ratings der Bank (woraus eine günstigere Refinanzie-<br />

rung resultiert), der Eigenkapitalentlastung sowie dem Outsourcing der Bearbeitung von Pro-<br />

blemfällen, so dass eine Konzentration auf das Kerngeschäft ermöglicht wird. Zudem ver-<br />

spricht die Auslagerung neben einer Kosteneinsparung aufgrund des sich hier lohnenden<br />

23


Banken-Symposium<br />

Workflow-Einsatzes mit IT-Unterstützung bessere Erfolgsaussichten, da die Sanierung und<br />

Verwertung durch externe Spezialisten vollzogen werden.<br />

In Bezug auf den Bearbeitungsprozess für Problemkredite nannte Herr Wittler vier Handlungs-<br />

alternativen, die mit den Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft der Kreditinstitute<br />

(MaK) konform gehen. Die erste Möglichkeit zum Umgang mit Problemkrediten sieht ein<br />

Belassen des Risikos und der Bearbeitung im eigenen Portfolio vor. Als zweite Möglichkeit<br />

kommt das Outsourcing der Problemkreditbearbeitung unter Einschaltung einer „Bad Bank“<br />

in Betracht, so dass nur das Risiko bei dem ursprünglichen Institut verbleibt. Bei der dritten<br />

Alternative handelt es sich um einen reinen Risikotransfer, wobei die Bearbeitung des Problem-<br />

engagements bei der kreditgewährenden Bank selbst verbleibt oder durch einen Special<br />

Servicer vorgenommen werden kann. Die vierte Handlungsalternative stellt den letztendli-<br />

chen Verkauf der Forderung dar, bei dem das Risiko üblicherweise von den Investoren über-<br />

nommen und die Bearbeitung auf einen Special Servicer übertragen wird. Herr Wittler beton-<br />

te, dass sich bei allen Alternativen im Umgang mit Problemkrediten die Separierung des<br />

Risikos von der Bearbeitung als sinnvoll erweist. Die Gründe für diese Trennung liegen in der<br />

besseren Kalkulations- und Steuerungsbasis, der Möglichkeit des reinen Risikotransfers so-<br />

wie der Möglichkeit der Bearbeitung durch Dritte.<br />

24<br />

Udo Wittler<br />

Da die BAG oftmals als Prototyp einer „Bad Bank“ angese-<br />

hen wird, vermittelte Herr Wittler vor dem Hintergrund des<br />

Umgangs mit Problemkrediten im Weiteren einige wesent-<br />

liche Informationen bezüglich dieses Instituts. Bei der BAG<br />

handelt es sich um eine Volksbank im Sinne des Geset-<br />

zes über das Kreditwesen (KWG), die Mitglied des Rhei-<br />

nisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes e.V.<br />

(RWGV) und der Sicherungseinrichtung des BVR ist. Fer-<br />

ner ist die BAG als Aktiengesellschaft aufgestellt, an<br />

der der BVR 99,99 % des Aktienkapitals hält. Zu den Geschäftstätigkeiten der BAG gehört<br />

der Kauf von Problemkrediten von Banken – Sanierungs- und Nicht-Sanierungsbanken – des<br />

genossenschaftlichen Finanzverbundes, wobei ihr sowohl Sanierungs- als auch Abwicklungs-<br />

fälle übertragen werden. Des Weiteren übernimmt die BAG für Kreditinstitute des<br />

Genossenschaftssektors das Forderungsinkasso und unter bestimmten Voraussetzungen auch<br />

Problemimmobilien und Problembeteiligungen von diesen Banken. Wie oben beschrieben,<br />

erfolgt bei der Handhabung von Problemengagements auch bei der BAG eine Trennung von<br />

Bearbeitung und Risiko, wobei die Risiken teilweise in Form von Credit Linked Notes (CLN)<br />

resp. Asset Backed Securities (ABS) wieder an den Markt gebracht werden. Wie die Bearbei-<br />

tung von Sanierungsfällen verlaufen kann, erläuterte Herr Wittler anhand verschiedener Mög-<br />

lichkeiten, die das BAG-Sanierungsmodell bietet. So übernimmt die BAG beispielsweise das<br />

Kreditengagement eines sanierungsfähigen Problemkunden nur mit dessen Zustimmung. Im<br />

Verhältnis zur abgebenden Bank wird von der BAG ein Kaufpreis als fairer Preis für die<br />

Übernahme der in den Kreditforderungen enthaltenen Risiken ermittelt. Im Rahmen der<br />

Übernahme von Sanierungsfällen verlangt die BAG von der abgebenden Bank die Fortfüh-<br />

rung eines laufenden Kontos für den Kunden, allerdings ohne Risikoübernahme. Da die alte<br />

Kontonummer beibehalten wird, ergeben sich für den Kunden keine Änderungen in den


Banken-Symposium<br />

Abrechnungswegen und es dringen keine Informationen über die Einschaltung der „Bad<br />

Bank“ an Außenstehende.<br />

Zusammenfassend bieten sich für „Bad Banks“ nach Auffassung der BAG damit eine Viel-<br />

zahl von möglichen Tätigkeitsfeldern. Neben der Übernahme von Risiken ins eigene Buch<br />

besteht die Möglichkeit, die Risiken zunächst zu bündeln und über Kapitalmarktmaßnahmen<br />

am Markt zu platzieren. Darüber hinaus kann eine „Bad Bank“ im Rahmen der Bearbeitung<br />

als Special Servicer bei Kapitalmarktmaßnahmen in Erscheinung treten oder die Bearbeitung<br />

im Zusammenhang mit Outsourcingmaßnahmen übernehmen. Anders als bei einem reinen<br />

Asset Dealer erstreckt sich das Tätigkeitsspektrum einer „Bad Bank“ nicht nur auf Ab-<br />

wicklungskredite, sondern gleichermaßen auf Sanierungsfälle, so dass auch den entspre-<br />

chenden Sanierungskunden eine bankmäßige Heimat gewährt werden kann. Im Hinblick<br />

auf säulensektorübergreifende Maßnahmen räumte Herr Wittler ein, dass eine Erweiterung<br />

der Geschäftstätigkeit der BAG auch auf weitere Säulen des deutschen Bankwesens vorstell-<br />

bar wäre, obwohl sie bislang ausschließlich für den genossenschaftlichen Finanzverbund tä-<br />

tig ist.<br />

Bei einer säulenübergreifenden Maßnahme, die bisher vom Hauptaktionär der BAG ausge-<br />

schlossen wurde, wäre sicherzustellen, dass weder eine Risikovermischung noch eine Kosten-<br />

vermischung stattfindet, was aufgrund der Trennung von Risiko und Bearbeitung allerdings<br />

ohne weiteres möglich wäre. Bei diesen Maßnahmen könnte jeder Bank einer jeweiligen<br />

Säule Sektor bzw. jede Bank als eigene Einheit behandelt werden, wodurch Quersubventionen<br />

über die Sektoren resp. Banken hinaus nicht erfolgen würden. Insbesondere kleinere Banken<br />

hätten unabhängig von ihrer Sektorzugehörigkeit die Möglichkeit, ihre Kreditportfolios zu<br />

bereinigen und die von den MaK geforderte Problemkreditbearbeitung sowohl für den<br />

Sanierungs- als auch den Verwertungsbereich kostengünstig und effektiv darzustellen. Dar-<br />

über hinaus bestünde die Möglichkeit, dass sie sich hierdurch gegebenenfalls indirekt an<br />

Kapitalmarktmaßnahmen beteiligen könnten.<br />

Letztendlich ist das Vorhandensein einer „Bad Bank“ für die Aufweichung der derzeitigen<br />

Drei-Säulen-Struktur im deutschen Bankwesen nach Ansicht von Herrn Wittler jedoch von<br />

untergeordneter Bedeutung, es sei denn, dass staatliche Hilfen gewährt werden und der<br />

Staat Veränderungen verlangt. Viel bedeutender bleibt die Tatsache, dass es bei den einzel-<br />

nen Banken und in den jeweiligen Säulen durch die Implementierung einer Bad Bank gemäß<br />

BAG-Definition, deren Vorteile auch unter Berücksichtigung des verstärkten Auftretens nicht<br />

zu den Sektoren gehörender Asset-dealer bei nüchterner Betrachtung unstreitig vorhanden<br />

sind, zu erheblichen Strukturveränderungen kommen kann.<br />

25


Banken-Symposium<br />

Aufbrechen klassischer Wertschöpfungsketten -<br />

Die Rolle der unabhängigen Finanzdienstleister im<br />

Privatkundengeschäft<br />

Der Geschäftsgegenstand der Loyas Private Finance AG ist die Finanzplanung für ihre priva-<br />

ten Kunden. Das Unternehmen hat sich auf einen kleinen Teil der Leistungen fokussiert, die<br />

ein Kreditinstitut seinen Kunden anbietet, nämlich die Beratung und den Vertrieb von Bank-<br />

und Versicherungsprodukten. Eine eigene Konzeption bzw. Herstellung der vermittelten Finanz-<br />

produkte erfolgt hingegen nicht. Da die Loyas AG die übliche Wertschöpfungskette der Finanz-<br />

branche aus Produktion, Vertrieb, Abwicklung und Verwaltung damit nur in Teilen abdeckt,<br />

ist sie auf die Kooperation mit Versicherungen und Kreditinstituten angewiesen, um deren<br />

Produkte auf Provisionsbasis vertreiben zu können. Eine Trennung zwischen Versicherungs-<br />

und Anlageprodukten ist für das Unternehmen in diesem Zusammenhang nicht zweckmä-<br />

ßig, da beide im Bereich der privaten Finanzplanung von den Kunden nachgefragt wird.<br />

Deutsche Kreditinstitute können derzeit an den Erfolg vieler unabhängiger Finanzdienstleister<br />

nicht anknüpfen, weil sie Gefahr laufen, sich zu sehr auf Kostendegression zu beschränken<br />

und den Vertrieb - vor allem von Versicherungsprodukten, die in Zukunft gegenüber den<br />

klassischen Bankprodukten an Bedeutung gewinnen werden - zu vernachlässigen. Dies zeigt<br />

sich u. a. daran, dass deutsche Kreditinstitute lediglich eine durchschnittliche Cross-Selling-<br />

Quote von 2,5 Produkten erreichen, obwohl der Durchschnittskunde in Deutschland zwi-<br />

schen 5 und 50 Finanzprodukten unterhält. Des Weiteren weisen deutsche Banken beispiels-<br />

weise im Vergleich zu britischen Instituten oder gar zu inländischen Industrieunternehmen<br />

sehr niedrige Outsourcing-Quoten auf, da sie die vollständige Wertschöpfungskette anbie-<br />

ten. Insbesondere Bereiche wie Informationstechnologie, Geschäftsabwicklung und Verwal-<br />

tungstätigkeiten bieten sich jedoch hervorragend zur Auslagerung an Drittunternehmen an,<br />

da es sich hierbei zumeist um wenig wertschaffende standardisierte Prozesse handelt. Die<br />

Entwicklung und der Vertrieb von Finanzprodukten sowie die strategische Ausrichtung und<br />

sämtliche Marketing-Aktivitäten sollten hingegen weiterhin „inhouse“ betrieben werden und<br />

verstärkt in den Fokus der Banken rücken.<br />

Der Bereich der privaten Altersvorsorge birgt für die Finanzbranche in Zukunft eine hohe<br />

Attraktivität, da zahlreiche externe Rahmenbedingungen in Deutschland ein starkes Wachs-<br />

tum des Absatzpotenzials in diesem Segment bedingen. Neben der Überalterung der Gesell-<br />

schaft und der damit verbundenen Schwächung der sozialen Sicherungssysteme ist von Be-<br />

deutung, dass insbesondere die betriebliche aber auch die private Altersvorsorge im Ver-<br />

gleich zu anderen Ländern in Deutschland stark unterentwickelt ist. Eine aktuelle Studie des<br />

26<br />

Jochen Sturtzkopf, Mitglied des Vorstandes der Loyas Private Finance AG, erörterte in seinem Vortrag die<br />

Bedeutung der Altervorsorge für die Geschäftsentwicklung von Finanzdienstleistungsunternehmen.


Banken-Symposium<br />

Versicherungsunternehmens Gerling prognostiziert in diesem Zusammenhang bis zum Jahr<br />

2034 eine Ausweitung des Marktes für Produkte der betrieblichen und privaten Altersvorsor-<br />

ge von über 60 %. Die potenziellen Kunden in diesem Markt sind sich der Notwendigkeit der<br />

Altersvorsorge bewusst, verfügen über eine hohe Liquidität und gelten als informiert und<br />

preisbewusst. Der Altersvorsorgemarkt ist in Deutschland von Versicherungsprodukten ge-<br />

prägt, da der Gesetzgeber im Bereich der Basis- und Zusatzversorgung vor allem Rentenlei-<br />

stungen fördert, was zur Folge hat, dass der Verkauf von Versicherungen auch für Banken<br />

zum Kerngeschäft avancieren wird.<br />

Für Finanzmakler ist der Verkauf von Versicherungsprodukten schon heute ein Kerngeschäft,<br />

weshalb diese in besonderem Maße von den beschriebenen Entwicklungen profitieren wer-<br />

den. Loyas hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres 2004 mit 3.600<br />

Kunden ein Leistungsvolumen von insgesamt 100 Mio.Euro zu generieren, was in etwa ei-<br />

nem Leistungsvolumen von 27.700 Euro pro Kunde entspricht. Daraus lässt sich unter Zugrun-<br />

delegung einer Provision in Höhe von 5 % ein Erlös von 1.385 Euro pro Kunde ableiten.<br />

Überträgt man diesen Wert auf den Bankensektor und unterstellt beispielsweise den Abschluss<br />

von 300.000 Lebensversicherungen, so resultieren hieraus Provisionseinnahmen in Höhe von<br />

ca. 415 Mio. Euro. Verglichen mit der bisherigen Struktur der Provisionserlöse fällt auf, dass<br />

die Banken Provisionen bisher überwiegend durch den An- und Verkauf von Wertpapieren<br />

erzielt haben, während der Vertrieb von Versicherungsprodukten vernachlässigt wurde.<br />

Ein Berater bei der Loyas Private Finance AG hat zu Beginn seiner Tätig-<br />

keit keinen Kundenbestand und kann auch nicht von der Bekanntheit<br />

seines Unternehmens profitieren, weil die Marke Loyas den meisten<br />

Kunden noch unbekannt ist. Der Berater ist verantwortlich für die<br />

Kundengewinnung und Kundenberatung, wobei die verkauften Pro-<br />

dukte sofort nach Abschluss abgegeben werden und fortan in<br />

den Akten einer Versicherung oder einer Bank geführt wer-<br />

den. Der Kunde ist also nach Vertragsabschluss faktisch nicht<br />

mehr Kunde von Loyas, sondern Kunde der mit dem<br />

Unternehmen kooperierenden Banken und Versiche-<br />

rungen. Von großer Bedeutung ist an dieser Stelle, dass<br />

Kunden im Finanzbereich weniger eine Bindung zum<br />

Produkt selbst aufbauen, als vielmehr zu ihrem Berater,<br />

der in der Regel das Vertrauen der Kunden genießt und<br />

somit zum Ansprechpartner wird, falls neuer Bedarf an<br />

Finanzprodukten besteht.<br />

Dass Banken wenig Interesse an der Zusammenarbeit mit unabhängigen Finanzdienstleistern<br />

wie Loyas zeigen, wird u. a. daran deutlich, dass in den meisten Fällen kein Bankmitarbeiter<br />

existiert, der für den Aufbau von Partnerschaften mit diesen Unternehmen verantwortlich ist.<br />

In Versicherungen hingegen ist die Bedeutung des „Absatzkanals“ Finanzmakler erkannt<br />

worden, wobei entsprechende Verhandlungen in Unternehmen wie Axa, <strong>Stand</strong>ard Life oder<br />

Scandia regelmäßig von Vorständen geführt werden.<br />

Jochen Sturtzkopf<br />

27


Banken-Symposium<br />

Banken können vom Wachstumsmarkt „Altersvorsorge“ profitieren, indem sie neue Vertriebs-<br />

wege bzw. Vertriebseinheiten aufbauen, ihren bestehenden Vertrieb optimieren und die Zu-<br />

sammenarbeit mit unabhängigen Finanzdienstleistern fördern. Als Beispiele für den Aufbau<br />

neuer Vertriebswege im Bankensektor sind beispielsweise die comdirect private finance AG<br />

und die Postbank Vermögensberatung AG zu nennen. Im bestehenden Vertrieb haben Ban-<br />

ken eine sehr gute Ausgangsbasis, da sie bereits über einen großen Kundenstamm und die<br />

entsprechenden Daten verfügen und auf zumeist selbst erstellte Produkte und Lösungen<br />

zurückgreifen können. Zudem bietet sich den Banken die Möglichkeit, den Kunden ein<br />

zusätzliches Darlehen einzuräumen, um auf diese Weise die Attraktivität eines Abschlusses<br />

zu erhöhen. In Bezug auf die Kooperationen mit unabhängigen Finanzdienstleistern sollten<br />

die Banken ihre Vorbehalte diesen gegenüber ablegen und spezielle Betreuer benennen,<br />

deren Aufgabe ausschließlich in der Betreuung dieser Unternehmen liegt. Des Weiteren<br />

muss das Konzept des Multikanalvertriebs in den Banken konsequent neu definiert und<br />

umgesetzt werden, da die gezielte Kundenansprache auf mehreren Ebenen entscheidend<br />

für den Vertriebserfolg ist.<br />

Zusammenfassend stellte Herr Sturtzkopf fest, dass das Potenzial der Banken im Bereich der<br />

Altervorsorge zwar enorm ist, jedoch bisher nur unzureichend erkannt wurde. Das Wachs-<br />

tum der unabhängigen Vertriebe tangiert die Chancen der Banken aufgrund der Größe des<br />

Marktes dabei nicht. Mit Versicherungsthemen<br />

und den damit verbundenen Produkten können<br />

sich Banken neue Wachstumsfelder erschließen<br />

und diese in Kooperation mit unabhängigen<br />

Finanzdienstleistern nutzen. Auf diese Weise ent-<br />

steht eine Win-Win-Situation zwischen Banken<br />

und unabhängigen Finanzdienstleistern.<br />

28<br />

Mittagessen im Atrium


Banken-Symposium<br />

Die S-Finanzgruppe NRW - Ein Player im Herzen<br />

Europas<br />

Dr. Rolf Gerlach, Präsident des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes (WLSGV), stellte in<br />

seinem Vortrag „Die S-Finanzgruppe NRW - Ein Player im Herzen Europas“ heraus, dasss das kommunale<br />

Sparkassenwesen in Westfalen-Lippe auf wirtschaftlich gesunder Basis steht und im Rahmen des arbeits-<br />

teiligen Verbundes durch ein hohes Maß an Selbständigkeit gekennzeichnet ist.<br />

Das kommunale Sparkassensystem in Westfalen-Lippe kann durch zwei wesentliche Merk-<br />

male charakterisiert werden - die Rechtsform der Sparkassen sowie das Regionalprinzip. In<br />

Bezug auf die Rechtsform ist festzustellen, dass es sich bei den Sparkassen um rechtsfähige<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts handelt. Ihre Anteile können nicht frei auf dem Markt<br />

gehandelt werden, d. h. eine Fungibilität der Anteile an kommunalen Sparkassen ist nicht<br />

gegeben. Das Regionalprinzip sagt aus, dass eine Arbeitsteilung im Sparkassenverbund in<br />

regionaler Hinsicht erfolgt. Westfalen-Lippe selbst weist zurzeit 76 Sparkassen mit einer ku-<br />

mulierten Bilanzsumme von rund 105 Mrd. Euro auf. Die Zielsetzung liegt nach Aussage von<br />

Herrn Dr. Gerlach darin, die Anzahl der Sparkassen zukünftig auf 60 zu verringern. Sowohl<br />

die Rechtsform als auch das Regionalprinzip tragen dazu bei, dass die Sparkassen in wirt-<br />

schaftlicher Hinsicht als gesund bezeichnet werden können.<br />

Ein wesentliches Verbundelement stellt der Unterbau der westfälisch-lippischen Sparkassen<br />

dar. Dieser dient mit seinen Produkten, der Technik und Organisation dazu, die Nachteile der<br />

ökonomischen „Kleinheit“ aufzuwiegen. So ist es unmittelbar einsichtig, dass die Vielzahl<br />

der von den Kunden nachgefragten Produkte nicht von jedem einzelnen Kreditinstitut eigen-<br />

ständig produziert werden kann. Daher greifen die kommunalen Sparkassen auf die Produk-<br />

te ihrer Verbundpartner zurück. Die Deka ermöglicht den Sparkassen den Vertrieb einer<br />

Vielzahl von Investmentfonds, über die LBS Westdeutsche Landesbausparkasse wird die Ver-<br />

sorgung mit Bausparprodukten sichergestellt und das Angebot von Versicherungspolicen der<br />

Westfälischen Provinzial rundet das Produktspektrum ab, so dass den Kunden die gesamte<br />

Palette an Finanzdienstleistungen aus einer Hand zur Verfügung gestellt werden kann. Die<br />

Dr. Rolf Gerlach<br />

Qualität der gelieferten Produkte wird dadurch sichergestellt, dass der<br />

WLSGV für seine Mitgliedsinstitute Beteiligungen an diesen Unterneh-<br />

mungen unterhält. Darüber hinaus ist der Verband auch an der Spar-<br />

kassen Informatik, der Deutschen WertpapierService Bank AG<br />

(dwpbank AG) sowie dem Deutschen Sparkassenverlag beteiligt.<br />

Diese drei Einrichtungen fungieren als Unterbau der Sparkassen<br />

in Bezug auf Technik und Organisation. So ist die Sparkassen<br />

Informatik schon allein auf Grund ihrer Größe in der Lage, be-<br />

trächtliche Kostenvorteile im Bereich der Informations-<br />

technologie zu erzielen. Die dwpbank dient als Transaktions-<br />

bank und bündelt die Abwicklung von Wertpapier-<br />

29


Banken-Symposium<br />

transaktionen weiter Teile der Sparkassenorganisation. Jedoch weist die dwpbank AG mit<br />

weiteren Mandanten aus dem genossenschaftlichen Finanzverbund und dem Bereich der<br />

Privat- und Geschäftsbanken eine sektorübergreifende Anteilseigner- und Kundenstruktur<br />

auf. Hieran zeigt sich, dass die Regionalbegrenzung zwar im Kundengeschäft erfolgt, jedoch<br />

bei nachgelagerten Tätigkeiten nicht zwingend notwendig ist. Vielmehr bietet sich hierdurch<br />

die Möglichkeit zur Realisierung erheblicher Kosteneinsparungspotenziale, so dass sich der<br />

WLSGV offen für eine sektorübergreifende Zusammenarbeit im Unterbau zeigt. Das Sorti-<br />

ment des Deutschen Sparkassenverlages ergänzt den organisatorischen Unterbau der west-<br />

fälisch-lippischen Sparkassen.<br />

Hinsichtlich der aktuellen wettbewerblichen Herausforderungen ging Herr Dr. Gerlach auf<br />

die Bedeutung des Wegfalls von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung ab dem 19. Juli 2005<br />

ein. Dies führt in Zukunft zu einer zunehmenden Kapitalmarktorientierung, die mit einem<br />

Ausbau der Sicherungsfondssysteme einhergeht. Zudem hat der WLSGV als erster Sparkassen-<br />

verband ein Rating erhalten. So wurde der WLSGV von Moody’s auf „Aa3“ eingestuft und<br />

auch der Wegfall der staatlichen Haftungsgarantien besitzt für das Rating – Angaben von<br />

Moody’s zufolge - keine Relevanz, wodurch der Verband frühzeitig auf die Anforderungen<br />

des Kapitalmarktes eingestellt ist.<br />

Eine weitere Herausforderung, die es zu bewältigen gilt, liegt in der demographischen Ent-<br />

wicklung der deutschen Bevölkerung. So werden die Überalterung und Schrumpfung der<br />

Bevölkerung enorme Rückwirkungen insbesondere auf das Privatkundengeschäft der Spar-<br />

kassen haben. Beispielsweise wird infolge des Bevölkerungsrückgangs das Geschäft mit<br />

Immobilienfinanzierungen rückläufig sein, da weniger Bautätigkeit bzw. Nachfrage nach<br />

Wohnraum zu erwarten ist. Aufgrund eines schrumpfenden Wirtschaftswachstums und der<br />

zahlreichen Unternehmensnachfolgen bestehen ebenfalls erhebliche Aufgaben im Firmen-<br />

kundengeschäft der kommunalen Sparkassen.<br />

Vor diesem Hintergrund stellte Herr Dr. Gerlach eine Prognose für den Zeitraum von 2004 bis<br />

2006 auf, welche die Wirkung auf die Rentabilität der westfälisch-lippischen Sparkassen<br />

unter der Annahme einer leicht rückläufigen Bestandsentwicklung bei Einlagen und Krediten<br />

und eines vom Markt erwarteten Zinsniveaus verdeutlicht. Im Einzelnen wird das Zinsniveau<br />

entsprechend der Forward Rates antizipiert und die Bestände an Einlagen und Krediten neh-<br />

men um jeweils 1,5 % pro Jahr ab. Für den Personalaufwand wird eine Zunahme - bspw.<br />

aufgrund von Tarifsteigerungen - von jährlich einem Prozent erwartet, wohingegen von ei-<br />

nem Rückgang der Sachkosten infolge eines Sachkostenmanagements um ebenfalls ein<br />

Prozent pro Jahr ausgegangen wird. Im übrigen ordentlichen und außerordentlichen Bereich<br />

sowie beim Eigenkapital- und Depot A-Bestand ergeben sich annahmegemäß keine absolu-<br />

ten Veränderungen. In der Prognoserechnung bewirken diese Annahmen, dass die Cost-<br />

Income-Ratio (CIR) von 63,4 % auf 67,2 % ansteigt, während die bilanzielle Eigenkapital-<br />

rentabilität vor Steuern von 12,1 % auf 8,6 % sinkt. Eine der Ursachen für diese negativen<br />

Rentabilitätswirkungen, die Herr Dr. Gerlach angesprochen hat, liegt in der Notwendigkeit<br />

einer Ausweitung der teureren Bankenrefinanzierung.<br />

30


<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

Damit die kommunalen Sparkassen in Westfalen-Lippe weiterhin im Rahmen der mit dem<br />

Regionalprinzip einhergehenden Grenzen des eigenen Marktes bestehen können, benötigen<br />

sie jedoch auch ein „Fenster zur Welt“. Dieses ist durch eine Verbandsbeteiligung an der<br />

WestLB AG gegeben, die einen Partner für die Begleitung der Sparkassenkunden in die<br />

wachsenden Regionen der Weltwirtschaft darstellt. Besonders vor dem Hintergrund der Auf-<br />

nahme zehn neuer Mitgliedsstaaten in die Europäische Union zum 01. Mai 2004 sowie<br />

einem stark angestiegenen Anteil des Auslandsum- satzes gemessen am Gesamtumsatz<br />

des verarbeitenden Gewerbes in Nordrhein-Westfalen<br />

ist dies von erheblicher Bedeutung. Darüber hinaus ist<br />

die Partnerschaft mit der WestLB von Vorteil, weil die<br />

kommunalen Sparkassen in der Regel über Freiräume<br />

bei der Grundsatz I-Auslastung und damit über ent-<br />

sprechend ungenutztes haftendes Eigenkapital verfü-<br />

gen. Daher bietet es sich an, Risikoaktiva der WestLB,<br />

die höher verzinst werden als die Depot A-Bestände<br />

der Sparkassen, an eben diese auszuplatzieren, um ei-<br />

nerseits freie Manövriermasse für die WestLB zu gene-<br />

rieren und andererseits das haftende Eigenkapital der<br />

Sparkassen besser auszuschöpfen. Zudem besteht über<br />

die WestLB die Möglichkeit, dem Geschäft mit Finanz-<br />

innovationen Auftrieb zu verleihen, um die Passivseite<br />

der Sparkassen vielschichtiger zu strukturieren.<br />

Abschließend stellte Herr Dr. Gerlach nochmals heraus, dass die Beibehaltung des Regional-<br />

prinzips für die kommunalen Sparkassen in Westfalen-Lippe - nicht zuletzt auch aus gesell-<br />

schaftlichen Gründen - sinnvoll ist. Jedoch bieten sich durch den Unterbau auch die Chance<br />

zur Öffnung nach Europa und damit die Möglichkeit, von wachstumsstarken Märkten zu<br />

profitieren.<br />

v. l. n. r.: Prof Dr. Bernd Rolfes,<br />

Dr. Rolf Gerlach<br />

31


<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

33<br />

<strong>ecfs</strong><br />

Führungsseminar


Überblick über die Veranstaltung<br />

Das <strong>ecfs</strong>-Führungsseminar ist eine mehrtägige Veranstaltungsreihe, die sich exklusiv an Füh-<br />

rungskräfte der Mitgliedsinstitute richtet und aktuelle und zentrale bankwirtschaftliche Themen-<br />

stellungen behandelt. Im Rahmen des <strong>ecfs</strong>-Führungsseminars referieren Prof. Dr. Rainer Elschen,<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes, Prof. Dr. Stephan Schüller und Experten aus der Praxis über Themen-<br />

stellungen, mit denen Führungskräfte vertraut sein sollten, und diskutieren Problemfelder<br />

sowie Lösungsansätze mit den Teilnehmern.<br />

Im Sommer 2004 wurde das <strong>ecfs</strong>-Führungsseminar zum ersten Mal ausgerichtet und bestand<br />

aus insgesamt fünf Einzelveranstaltung, die jeweils zwei Themen zum Inhalt hatten. Ort des<br />

Seminars war die Akademie Wolfsburg in Mülheim an der Ruhr. Die Resonanz auf das Semi-<br />

nar war sehr gut, so dass die 24 Teilnehmerplätze vollständig durch Mitarbeiter verschiede-<br />

ner Kreditinstitute belegt waren.<br />

Die Themen des <strong>ecfs</strong>-Führungsseminars Sommer 2004:<br />

1. Aktuelle Entwicklungen in der europäischen Bankenlandschaft<br />

2. Bankkrisen - Sanierung und Transformationsmanagement in der Praxis<br />

3. Privatkundengeschäft - Akquisitions- und Projektstrategien als Ansatzpunkt zur<br />

34<br />

Rentabilitätssteigerung<br />

4. Vertriebsaktivierung durch Training und Coaching - Was passiert da wirklich?<br />

5. Externes Rating als Bonitätsbeurteilung durch Ratingagenturen<br />

6. Von der Unternehmensinformation zum Ratingurteil - Konstruktionsmerkmale<br />

externer und interner Credit-Ratings in der Praxis<br />

7. Treasury als strategisches Geschäftsfeld von Banken und Sparkassen<br />

8. Aufbau einer Limitkonzeption zur Risikosteuerung in Banken<br />

9. Outsourcing und Bank-Fabriken als Weg zur Steigerung der Cost-Income-Ratio<br />

10. Die Bedeutung der International Accounting <strong>Stand</strong>ards für Banken und Spar-<br />

kassen


<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes, Director des <strong>ecfs</strong>, referierte in seinem Vortrag über aktuelle Entwicklungen in der<br />

europäischen Bankenlandschaft.<br />

Aktuelle Entwicklungen in der europäischen<br />

Bankenlandschaft<br />

Herr Prof. Rolfes stellte einen Strukturwandel in der Bankenlandschaft fest,<br />

der aus Funktionsverlusten seitens der Kreditinstitute, einer gewachsenen<br />

Käufermacht und gestiegenen Rentabilitätserwartungen resultiert. Mit Blick<br />

auf die Marktstrukturen in verschiedenen europäischen Ländern konnten z.<br />

T. erhebliche Unterschiede ausgemacht werden, bspw. hinsichtlich der<br />

Filialdichte oder des Konzentrationsgrades. Auch bezüglich der Rentabi-<br />

lität und der Effizienz – gemessen an der cost-income-ratio – können<br />

Verwerfungen innerhalb Europa konstatiert werden. Abschließend stellte<br />

Herr Prof. Rolfes verschiedene Thesen zu zukünftigen Trends auf den<br />

europäischen Bankenmärkten zur Diskussion, wobei Geschäftsstruktu-<br />

ren und Geschäftsmodelle im Fokus standen.<br />

Bankkrisen - Sanierung und<br />

Transformationsmanagement in der Praxis<br />

In einem zweiten Vortrag analysierte Heinz-Gerd Stickling, Partner beim zeb, Bankenrisiken und zeigte die<br />

Möglichkeiten eines Transformationsmanagements auf.<br />

Herr Stickling, Partner beim zeb, analysierte Bankenkrisen und zeigte – auch anhand ver-<br />

schiedener Beispiele aus der Praxis – auf, wie ein Transformationsmanagement zur Bewälti-<br />

gung von Sanierungen gestaltet werden sollte. Zunächst gab Herr Stickling einen Überblick<br />

über vergangene Bankenkrisen und arbeitete Kennzeichen einer Krise von Kreditinstituten<br />

Heinz-Gerd Stickling<br />

heraus, die sich von denen anderer Unternehmen unterscheiden.<br />

Die Restrukturierung von gefährdeten Banken folgt einem Prozess<br />

aus Status-quo-Analyse, Aufstellung des Gesamtbankkonzeptes, Er-<br />

arbeitung eines Maßnahmenkatalogs und Installation eines<br />

Restrukturierungscontrollings. Innerhalb des Transformations-<br />

managements kommt der Kommunikation nach innen und außen<br />

eine sehr hohe Bedeutung zu, insbesondere um den gesamten Prozess<br />

glaubwürdig und erfolgreich zu machen. Anhand der<br />

Restrukturierungen dreier deutscher Kreditinstitute unterstrich Herr<br />

Stickling abschließend seine Überlegungen.<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

35


Privatkundengeschäft - Akquisitions- und Projektstrategien<br />

als Ansatzpunkt zur<br />

Rentabilitätssteigerung<br />

36<br />

Möglichkeiten zur Profitabilitätssteigerung im Geschäft mit Privatkunden standen im Fokus eines Vortra-<br />

ges von Prof. Dr. Bernd Rolfes.<br />

Die Rentabilität deutscher Banken und Sparkassen im Privatkundengeschäft – gemessen am<br />

ROE – entspricht in der Regel nicht den formulierten und erwarteten Zielen. Die gängige<br />

Vorgabe eines ROE im PK-Geschäft von 15 - 25% vor Steuern kann nur durch die simultane<br />

Berücksichtigung der drei übergeordneten Stellhebel zur Rentabilitätssteigerung erreicht<br />

werden. Dies sind die Ertragssteigerung, die Kostensenkung und die Risikobegrenzung. Herr<br />

Prof. Rolfes veranschaulichte anhand zahlreicher Thesen, mit welchen Maßnahmen die drei<br />

Stellhebel beeinflusst werden können. Der vorgestellte Thesenkatalog erstreckt sich auf die<br />

Bereiche Strategie, Vertrieb, Produkte und Preise, Kompensation und Führung sowie Prozes-<br />

se. Die konsequente Realisierung der Rentabilitäts-<br />

ziele erfordert jedoch die Einbettung der einzelnen<br />

Maßnahmen in eine zielgerichtete Projektstrategie.<br />

Herr Prof. Rolfes stellte ertragsorientierte sowie<br />

kosten-/produktivitätsorientierte Projektstrategien<br />

vor und erläuterte ausführlich die jeweiligen<br />

Handlungsfelder und Maßnahmenbündel. Anhand<br />

von ausgewählten Praxisbeispielen veranschaulichte<br />

und untermauerte er die Erfolgswirkung der vor-<br />

gestellten Maßnahmen.<br />

Blick ins Auditorium<br />

Vertriebsaktivierung durch Training und Coaching -<br />

Was passiert da wirklich?<br />

Olaf Spiegelberg, Managing Senior Trainer bei zeb/sales.consult, stellte Maßnahmen einer Vertriebs-<br />

aktivierung vor und untersuchte dabei insbesondere Schlüssel- und Erfolgsfaktoren bei ihrer Umsetzung.<br />

Die Intensivierung der Vertriebsleistung lässt sich über die konsequente Umsetzung drei zen-<br />

traler Handlungsfelder erreichen: einheitliche Beratungslogik, standardisierte Führungs-<br />

systematik und integrierte Aktivitätensteuerung. Herr Spiegelberg verdeutlichte in seinem<br />

Vortrag, wie die Integration einer ganzheitlichen Beratungskonzeption gelingt und welche<br />

Erfolgswirkungen davon ausgehen. Als essenziellen Bestandteil identifizierte er einen Kata-<br />

log systematisch aufeinander aufbauende Trainingseinheiten mit den Bereichen Basistraining,


Olaf Spiegelberg<br />

<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

Beratungstraining, Professionalisierung und Fresh-Up. Die Kernziele des<br />

Trainings sind die Effizienzsteigerung des Beraters, die Vertriebs-<br />

kompetenz und abschlussorientierte Routine, die Erweiterung der Wahl-<br />

möglichkeiten/Flexibilität und letztlich die Steigerung der Lust am<br />

Verkaufen. Die Vertriebsmitarbeiter müssen eine abschlussorientierte<br />

und am Bedürfnis des Kunden ausgerichtete Beratungslogik verinner-<br />

lichen, die im Wesentlichen aus vier Phasen besteht: Analyse der<br />

Kundenwünsche und -ziele, Erstellung eines Konzeptes zur Ziel-<br />

erreichung, Umsetzung des Konzeptes mit der gesamten Palette<br />

der Finanzdienstleistungen, regelmäßige Anpassung des Konzep-<br />

tes durch Check-ups. Herr Spiegelberg erläuterte die einzelnen<br />

Elemente ausführlich und machte zum Abschluss die Erfolgs-<br />

wirkung vertriebsunterstützender Instrumente deutlich, indem er<br />

auf die Kundenbefragung IMPULSE der Vereins- und Westbank<br />

verwies. Diese Befragung identifizierte bspw. den Einsatz von Beratungsleitfäden als geeig-<br />

netes Instrument zur Steigerung der Kundenzufriedenheit.<br />

Externes Rating als Bonitätsbeurteilung durch<br />

Ratingagenturen<br />

Vor dem Hintergrund einer wachsenden Bedeutung externer Bonitätsurteile beschäftigte sich Prof. Dr.<br />

Bernd Rolfes kritisch mit der Methodik von Ratings.<br />

Ein externes Rating ist die Bonitätsbeurteilung eines Unternehmens durch eine unabhängige<br />

Ratingagentur gegen eine Gebühr. Dabei werden die wirtschaftliche Lage des Unterneh-<br />

mens und seine Fähigkeit, finanzielle Verpflichtungen frist-<br />

gerecht erfüllen zu können, analysiert. Im Rahmen seines<br />

Vortrags stellte Herr Prof. Rolfes eingangs die wesentlichen<br />

externen Ratingarten sowie deren Anbieter und Funktio-<br />

nen vor. Hierbei ging er auch auf die Möglichkeit ein,<br />

externe Ratings zukünftig als Maßstab für die<br />

Eigenkapitalunterlegung von Banken heranzuzie-<br />

hen. Anschließend erläuterte er detailliert die Vor-<br />

gehensweise bei der Erstellung eines Bonitäts-<br />

urteils und veranschaulichte anhand von Praxis-<br />

beispielen die Relevanz unterschiedlicher qua-<br />

litativer und quantitativer Faktoren. Herr Prof.<br />

Rolfes beendete den Vortrag mit einer kritischen<br />

Würdigung der Marktposition und Leistungsfä-<br />

higkeit externer Ratingagenturen.<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

37


Von der Unternehmensinformation zum<br />

Ratingurteil - Konstruktionsmerkmale externer<br />

und interner Credit-Ratings in der Praxis<br />

Herr Prof. Elschen gab dabei einen Einblick in die unterschiedlichen Verfahrensweisen von<br />

internen und externen „Rating-Produzenten“. Die bei diesen festgestellte Divergenz erstreckt<br />

sich auf die Verfahrensschritte und auch auf die Auswahl und Gewichtung der für eine Bonitäts-<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

38<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen, Director des <strong>ecfs</strong>, erläuterte Gestaltungsmerkmale zur Erstellung von Ratingurteilen,<br />

wobei er interne und externe Bonitätsurteile voneinander abgrenzte.<br />

einschätzung relevanten Parameter und führt somit letztlich zu einer Viel-<br />

zahl unterschiedlicher Ratingurteile für denselben Sachverhalt. Herr Prof.<br />

Elschen verdeutlichte diese Methodenvielfalt anhand zahlreicher Praxis-<br />

beispiele und erläuterte exemplarisch das Modell des DSGV im Detail.<br />

Im Anschluss daran wurden externe und interne Ratingverfahren be-<br />

züglich ihres Adressatenkreises, ihres grundsätzlichen Kriterien-<br />

katalogs und ihrer temporären Ausrichtung verglichen. Abschlie-<br />

ßend erläuterte Herr Prof. Elschen die mit einem Rating-Urteil<br />

einhergehenden Kommunikationsprobleme und nannte<br />

Gründe für die diesbezüglich mangelnde Transparenz.<br />

Treasury als strategisches Geschäftsfeld von<br />

Banken und Sparkassen<br />

Dr. Wilhelm Menninghaus, Partner beim zeb, untersuchte die Bedeutung der Zinsbuchsteuerung für<br />

Kreditinstitute und zeigte geeignete Möglichkeiten zur Installation eines Treasury-Managements.<br />

Herr Dr. Menninghaus machte gleich zu Beginn seines Vortrages deutlich, dass eine koordi-<br />

nierte Steuerung des Zinsbuches für jedes Kreditinstitut vorteilhaft ist. Zudem zeigte er die<br />

wichtigsten Punkte bei der Installation eines Treasury-Managements auf. Der Prozess der<br />

gesamtbankbezogenen Zinsbuchsteuerung zerfällt in regelmäßig abzuarbeitende operative<br />

und strategische Teilaufgaben, die in einem fünfstufigen monatlichen Steuerzyklus darge-<br />

stellt werden können. Der Datenimport und die Cashflow-Generierung stellen hierbei den<br />

ersten Schritt dar. Daran anschließend erfolgt eine Strukturanalyse und Bewertung des Ist-<br />

Cashflow. Die Performance- und Risikoanalyse als dritten Schritt des Steuerungszyklusses


Dr. Wilhelm Menninghaus<br />

<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

Aufbau einer Limitkonzeption zur Risikosteuerung<br />

in Banken<br />

Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung einer optimalen Risikohandhabung stellte PD Dr. Stefan<br />

Kirmße, geschäftsführender Partner des zeb, ein System zur Sicherung der Risikoertragfähigkeit vor.<br />

Aufgrund der mittlerweile herausragenden Bedeutung des Risikomanagements in Banken<br />

stehen auch Systeme zur Sicherung der Risikotragfähigkeit im Fokus des Interesses. Herr PD<br />

Dr. Kirmße verdeutlichte dies zu Beginn seines Vortrages anhand zahlreicher Praxisbeispiele.<br />

Als ein grundlegendes Kalkül zur Sicherung der Risikotragfähigkeit hat sich ein übergreifen-<br />

des Limitierungssystem entwickelt, dessen Aufbau, Funktionsweise und<br />

Leistungsfähigkeit Herr PD Dr. Kirmße ausführlich erläuterte. Die me-<br />

thodische Verknüpfung von Steuerung und Limitierung erfolgt in der<br />

Zielwelt durch das ökonomische Risikokapital. Die Sicherstellung des<br />

Limitierungserfolges erfordert zudem prozessual eine Verankerung<br />

im Steuerungskreislauf des Kreditinstituts. Die Ausgestaltung<br />

und erfolgreiche Einbindung eines solchen Systems veranschau-<br />

lichte Herr PD Dr. Kirmße abschließend ausführlich an einem<br />

Praxisbeispiel, indem er das Programm zeb/limit.manager vor-<br />

stellte.<br />

stellte Herr Dr. Menninghaus anhand zahlreicher Praxis-<br />

beispiele dar. Die Analyse der Steuerungsmaßnahmen so-<br />

wie das anschließende Backtesting und Reporting vervoll-<br />

ständigen den Steuerungszyklus. Herr Dr. Menninghaus<br />

schloss seinen Vortrag mit einer Diskussion möglicher<br />

Entwicklungsoptionen des Treasury-Managements mit einem<br />

besonderen Blick auf die Schnittstellen im Rahmen der<br />

Gesamtbanksteuerung ab.<br />

PD Dr. Stefan Kirmße<br />

39


Outsourcing und Bank-Fabriken als Weg zur<br />

Steigerung der Cost-Income-Ratio<br />

Outsourcing-Aktivitäten haben sich in der deutschen Banken-<br />

landschaft in den letzten Jahren als Maßnahme zur Kostensenkung<br />

und Produktivitätssteigerung fest etabliert. Herr Kleinlein verdeut-<br />

lichte zu Beginn seines Vortrages die verschiedenen Dimensionen<br />

von Outsourcing und machte auf Chancen aber auch Risiken auf-<br />

merksam, die mit einer solchen Aktivität einhergehen. In der Praxis<br />

hat sich ein Vier-Phasen-Modell als Basis zum Treffen und zur Um-<br />

setzung von Outsourcingentscheidungen bewährt. In der ersten Phase<br />

gilt es die outsourcebaren Funktionen zu identifizieren, zu analysie-<br />

ren und zu priorisieren. Anschließend erfolgt eine Grundsatzentschei-<br />

dung, ob und in welchem Maße Outsourcing betrieben wird. Die dritte Phase hat die Aus-<br />

wahl und Verhandlung mit potenziellen Dienstleistern zum Inhalt. Abschließend erfolgt in der<br />

vierten Phase die Umsetzung und laufende Überwachung der Outsourcingentscheidung. Herr<br />

Kleinlein erörterte die Maßnahmenbündel in den einzelnen Phasen im Detail und veran-<br />

schaulichte die Vorgehensweise anhand zahlreicher Praxisbeispiele. Zum Abschluss seines<br />

Die Bedeutung der International Accounting<br />

<strong>Stand</strong>ards für Banken und Sparkassen<br />

Die voranschreitende Globalisierung führte in den letzten Jahren zu einer weltweiten Har-<br />

40<br />

Mit den Auswirkungen der International Accounting <strong>Stand</strong>ards für Kreditinstitute, insbesondere den Rege-<br />

lungen zum Hedge Accounting, setzte sich Dr. Thomas Hartschuh, Competence-Center-Leiter beim zeb,<br />

auseinander.<br />

Dr. Thomas Hartschuh<br />

Als Maßnahmen zur Erzielung von Effizienzgewinnen analysierte Horst Kleinlein, Senior Manager beim<br />

zeb, Auslagerungsaktivitäten in verschiedenen banktypischen Bereichen.<br />

Horst Kleinlein<br />

monisierung der Rechnungslegungsnormen. Das zentrale Instrument dieser<br />

Harmonisierung sind die International Accounting <strong>Stand</strong>ards (IAS), welche<br />

seit 2005 in nationale Bilanzrichtlinien integriert sind. Nach einer kurzen<br />

Einführung in das Thema wies Herr Dr. Hartschuh zu Beginn seines Vortra-<br />

ges auf die noch offenen Auslegungsfragen bei den Regelungen für Finanz-<br />

instrumente hin, welche für die deutsche Banken und Sparkassen von be-<br />

sonderer Bedeutung sind. Anschließend erörtere Herr Dr. Hartschuh aus-<br />

führlich Umsetzungsmöglichkeiten des Hedge Accounting nach IAS 39<br />

und veranschaulichte seine Ausführungen zudem an einem Praxisbeispiel.


<strong>ecfs</strong>-Führungsseminar Winter 2004/2005<br />

<strong>ecfs</strong> Führungsseminar<br />

In einem weiteren Führungsseminar, das in der Zeit vom 26. Januar bis 16. Februar 2005 als<br />

exklusive Veranstaltung für die Sparkasse Duisburg ausgerichtet wurde, standen acht Führungs-<br />

themen im Fokus, die aus der Sicht eines öffentlich-rechtlichen Instituts beleuchtet wurden.<br />

An den insgesamt vier Terminen nahmen 30 Vertreter der ersten beiden Führungsebenen der<br />

Sparkasse teil. Durch die Zugehörigkeit der Teilnehmer zu einem Haus bot sich eine<br />

Diskussionsgelegenheit, die in Teilen auch spezifische Fragestellungen aufgreifen konnte,<br />

mit denen sich die Sparkasse Duisburg gegenwärtig konfrontiert sieht. Der Austausch zwi-<br />

schen den Referenten - neben Prof. Dr. Bernd Rolfes, Prof. Dr. Rainer Elschen und Prof. Dr.<br />

Stephan Schüller waren dies Mitarbeiter der Unternehmensberatung zeb, Dr. Ralph zur Brügge,<br />

Dirk Holländer, Burkhard Käser und Andreas Struwe – und den Mitarbeitern der Sparkasse<br />

war somit sehr anregend und förderte zudem Perspektivwechsel.<br />

Die Themen des <strong>ecfs</strong>-Führungsseminars Winter 2004/2005:<br />

1.Das Firmenkundengeschäft der Sparkassen - Ertragspotenziale und Handlungsfelder<br />

2.Privatkundengeschäft erfolgreich betreiben - Harte Arbeit statt Hexerei!<br />

3.Externes Rating als Bonitätsbeurteilung durch Ratingagenturen<br />

4.Von der Unternehmensinformation zum Ratingurteil - Konstruktionsmerkmal exter-<br />

ner und interner Credit-Ratings in der Praxis<br />

5.Geschäftsfelder einer Sparkasse - Messung und Steuerung der Erfolgsquellen<br />

6.Treasury als strategisches Geschäftsfeld von Banken und Sparkassen<br />

7.Aktuelle Entwicklungen in der europäischen Bankenlandschaft<br />

8.Strukturveränderungen in der S-Finanzgruppe - Handlungsoptionen für die Zukunft<br />

und Auswirkungen auf Rating und Refinanzierung<br />

Bei der Sparkasse Duisburg<br />

Das <strong>ecfs</strong> wird auch in Zukunft Führungsseminare exklusiv für seine Mitgliedsinstitute anbie-<br />

ten. Als Ansprechpartner dient Mike Schneider (Kontaktdaten siehe Impressum).<br />

41


Workshops<br />

42


Veranstaltungen/ Workshops<br />

Workshops<br />

43<br />

Veranstaltungen/<br />

Workshops


Workshops<br />

Währungs- und finanzpolitische Aspekte der EU-<br />

Erweiterung und der neuen europäischen Verfassung<br />

Zwar haben die neuen Mitglieder zunächst auf eine<br />

Tho<br />

rasche Aufnahme in den Euro-Raum gedrängt.<br />

mas Klaproth<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer<br />

44<br />

Anlässlich der 13. Mitgliederversammlung des european center for financial services am 12. Juli 2004<br />

referierte Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer, Präsident der Bundesbank i. R., über gegenwärtige und<br />

zukünftig noch zu erwartende Herausforderungen, die sich sowohl für den EU- als auch für den Euro-Raum<br />

ergeben.<br />

Mit der Erweiterung zum 01. Mai 2004 ist die Europäische Union um zehn Staaten größer<br />

geworden. Obgleich dadurch die EU ca. 20 % Bevölkerungswachstum verzeichnen konnte,<br />

hat sich die wirtschaftliche Kraft – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – lediglich um 5 %<br />

erhöht. Zurückzuführen ist dieser Umstand vor allem auf den im EU-Vergleich geringeren<br />

Lebensstandard in den neu hinzugekommenen Ländern, die jedoch durch die geografische<br />

und wirtschaftliche Vernetzung große Produktivitätssprünge erwarten können. Insbesondere<br />

für Deutschland, aber auch für die anderen EU-Staaten, sind schon mit der Grenzöffnung<br />

veränderte Wettbewerbsbedingungen entstanden, die vor allem in geringeren Arbeitskosten<br />

und Steuersätzen sowie niedrigeren Regulierungsniveaus begründet sind.<br />

Vor diesen Hintergrund scheint zumindest in der Öffentlichkeit die Diskussion um eine euro-<br />

päische Verfassung zu verblassen, obwohl ihre Ratifizierung in einigen Ländern noch unsicher<br />

ist. Wenn auch der Deutsche Bundestag die Verfassung als einen Meilenstein bezeichnet<br />

hat, so ist sie dennoch von den typischen bürokratischen Zwängen nicht frei, wie bspw. die<br />

große Anzahl der Artikel andeutet. Vor allem bleiben zentrale Fragen offen, wie z. B. klare<br />

Regelungen der Kompetenzen zwischen Nationalstaaten und der EU. Herr Prof. Tietmeyer<br />

betonte, dass die Finalität des Integrationsprozesses noch immer offen sei und damit die<br />

Frage, wo das Ziel der EU ist. Der Vertrag lässt es zwar zu, dass einzelne Mitglieder verstärkt<br />

zusammenarbeiten, allerdings nur mit der Zustimmung aller Mitglieder – die Möglichkeit<br />

einer Blockade der Weiterentwicklung ist damit gegeben, die Möglichkeit abgestufter Wei-<br />

terentwicklungen in der EU erscheint wenig realistisch. Dabei bietet ein differenzierter<br />

Entwicklungsprozess Chancen für alle EU-Mitglieder, gibt sich Herr Prof. Tietmeyer über-<br />

zeugt. Eine weitere Problematik im Zusammenhang mit der EU-Ver-<br />

fassung besteht in der Notwendigkeit der Ratifizierung. Die Verfas-<br />

sung tritt nur in Kraft, sofern sie von allen Mitgliedsstaaten ratifi-<br />

ziert wird. In der Mehrzahl der Länder wird dies über einen Beschluss<br />

im Parlament geschehen, in einigen jedoch durch ein Referen-<br />

dum. Der Vertrag kann also durch ein einzelnes Mitglied ge-<br />

stoppt werden.<br />

Eine Betrachtung des Währungsraumes der EU zeigt, dass<br />

es einen Unterschied zwischen EU und Euro-Raum gibt.


Workshops<br />

Der Vertrag sieht jedoch eine zweijährige Bewährungsfrist vor. Außerdem sind derzeit die<br />

Systeme sehr unterschiedlich. Estland und Litauen verfügen über ein currency board mit<br />

festen Wechselkursen, während Lettland, Ungarn, Zypern und Malta Wechselkurssysteme<br />

mit relativ großen Bandbreiten installiert haben, z. T. mit gemischten Fremdwährungskörben<br />

statt nur einer Währung als Anker. Die restlichen neuen Mitgliedsstaaten, namentlich Polen,<br />

Slowenien, Slowakei und Tschechien, verfügen über weitgehend freie Wechselkurssysteme.<br />

Auch heute noch wird seitens der Beitrittsländer oft der Sinn einer verpflichtenden Teilnahme<br />

eines neuen Währungslandes an einem Wechselkursmechanismus mit dem Euro für eine<br />

bestimmte Periode hinterfragt. Es herrscht dort vielfach die Meinung, dass ihre Währungen<br />

in dieser Zeit Opfer von spekulativen Angriffen werden könnten. Auf diese Weise werden<br />

jedoch die Risiken aus einem solchen Mechanismus überschätzt und die eigentliche Idee der<br />

Probezeit wird missverstanden. Der Wechselkursmechanimus ist als Trainingsraum und<br />

Prüfungszeit für eine Währung zu verstehen, die nur mit einer vertrauensvollen Politik gegen-<br />

über den Märkten bestanden werden kann. Bis zum Beitritt eines Landes zum Euro muss das<br />

Land zeigen, ob es zu einer Stabilitätspolitik fähig ist, die gewissermaßen als Qualifikation<br />

für die Euromitgliedschaft auf Dauer interpretiert werden kann.<br />

Herr Prof. Tietmeyer stellte eine Verbindung seiner Ausführungen zur politischen Union her,<br />

indem er auf die unterschiedlichen Bedingungen für einen Austritt verwies. Während ein<br />

Austritt aus der EU bzw. aus der Verfassung möglich ist, ist ein Beitritt zum Euro so gut wie<br />

irreversibel. Es stellt sich in diesem Fall die Frage, ob es neuen Mitgliedstaaten erlaubt sein<br />

sollte, möglichst schnell zum Euro beizutreten. Und weiter stellt sich die Frage, ob der Euro<br />

selbst für weitere Beitritte bereits gewappnet ist. Mit Estland, Slowenien und Litauen stehen<br />

bereits die ersten Kandidaten für eine mögliche Aufnahme in den Euro-Raum ab 2007 bereit.<br />

Im gleichen Maße, wie sich bezüglich der Stabilität des Euros Fragen in Folge der Erweite-<br />

rung ergeben, stellen sich Fragen bezüglich des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Hier macht<br />

Herr Prof. Tietmeyer zwei Versäumnisse aus, die zur Schwächung des Paktes beigetragen<br />

haben. Einerseits wäre ein früheres Durchgreifen der EU-Kommission sinnvoll gewesen. An-<br />

dererseits muss sich die Politik einiger Länder den Vorwurf machen, dass sie plötzlich dieses<br />

für die Glaubwürdigkeit des Euro so wichtige Abkommen in Frage stellt. Der Kern des Pro-<br />

blems besteht offensichtlich darin, dass es keine anerkannte und durchsetzungsfähige Auto-<br />

rität gibt. Mit Hilfe einer zentralen ausführenden Instanz könnte die Durchsetzung des Pak-<br />

tes gelingen. Allerdings ist eine solche Lösung auch in den neuen Verträgen nicht vorgese-<br />

hen, sodass durch die Erweiterung der EU die bestehenden Probleme eher noch vergrößert<br />

werden. Herr Prof. Tietmeyer zog das Fazit, dass es sinnvoll ist, zunächst das „eigene Haus“<br />

zu bestellen und zu ordnen, bevor der Erweiterungsprozess weiter angestoßen wird. Zur<br />

Frage, wie die Zukunft aussehen könnte, gab er zwei mögliche Antworten. In einem Europa,<br />

das die Erweiterung in einem für alle Mitglieder gleichen Tempo vorsieht, wäre mit den<br />

jüngsten Entwicklungen wohl das Ende erreicht. In einem System der konzentrischen Kreise<br />

hingegen wären weitere räumliche Ausdehnungen denkbar und möglich. Dabei würde der<br />

Nukleus von einer kleineren Euro-Gruppe gebildet, die für Neuaufnahmen allerdings offen<br />

sein müsste. Ein größerer Kreis würde sich um diesen Kern legen und um diesen eine assozi-<br />

ierte Zone markieren mit Staaten, die mit der EU nur in einer losen Verbindung stehen.<br />

45


Workshops<br />

Kunst als Investment<br />

46<br />

Dr. Edgar Quadt, Herausgeber der Zeitschrift Art-Investor, und Rüdiger K. Weng, Gründer der Weng Fine<br />

Art AG, stellten aus der Theoretiker- bzw. Praktikersicht dar, warum und inwieweit Kunst als sinnvolles<br />

Investment aufgefasst werden kann.<br />

In den letzten Jahren hat sich der Kunstmarkt als Wachstumsmarkt etabliert. Die Zahl der<br />

Kunstsammler ist deutlich angestiegen und die potenziellen Kunstsammler werden immer<br />

jünger. Es gehört inzwischen zum guten Ton, sich mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzu-<br />

setzen. Die Kunstsammlung hat sich als Statusobjekt gerade dort etabliert, wo, wenn und<br />

weil Auto, Haus oder Yacht sich nicht mehr dazu eignen.<br />

Die neu hinzugetretenen Kunstsammler haben allerdings zusätzliche Anforderungen an den<br />

Kunstmarkt. Sie sind nicht nur Kunstkonsumenten, sie sind auch Investoren. Kunst wird nicht<br />

mehr nur gekauft um der Kunst willen. Die Tatsache, dass das Geld, welches beim Kauf<br />

eingesetzt wird, nicht in der Minute des Abschlusses abgeschrieben werden muss, führt zu<br />

einer renditeorientierten Betrachtung von Kunst. So stoßen zwei vermeintlich gegensätzliche<br />

Welten aufeinander: Rendite und Kunst. Dies wirft die Frage auf, ob und inwieweit Kunst als<br />

sinnvolles Investment betrachtet werden kann.<br />

Der Kunstmarkt ist ein weltweiter Wachstumsmarkt mit einem Volumen von über 20 Mrd.<br />

Euro, der sich primär in den Zentren New York und London abspielt. Die USA führen den<br />

Kunstmarkt mit einem Anteil von 40,8 % klar an, gefolgt von Großbritannien mit 31,4 %<br />

und Frankreich mit 9,9 %. Auf Europa fällt noch ein Volumen von über 9 Mrd. Euro. Deutsch-<br />

land hat als fünfgrößter Markt mit 1,6 Mrd. Euro nur einen geringen Anteil. Offensichtlich<br />

besteht hier ein deutlicher Zusammenhang zwischen Kunst und Finanzen.<br />

Aber inwieweit stellt Kunst auch eine lohnende Wertanlage dar? Es gibt sicherlich keinen<br />

„objektiv“ bestimmbaren Wert von Kunst. Der Wert wird dem Kunstwerk subjektiv auferlegt<br />

oder basiert auf gesellschaftlichen Konventionen und den subjektiven Wahrnehmungen von<br />

Insidern. Indikator für den Wert eines Kunstwerks sind die Preise, die für vergleichbare Kunst-<br />

werke bezahlt werden. Der ästhetische Wert des Kunstwerks und sein „realer“ Preis stim-<br />

men jedoch selten überein. Verbunden mit einer vergleichsweise hohen Intransparenz des<br />

Marktes resultieren hieraus Chancen und Risiken des Kunsthandels, auch für Arbitrage-<br />

geschäfte.<br />

Wenn Kunst als Wertanlage aufgefasst werden kann, dann muss diese Anlage auch den<br />

allgemeinen Entscheidungskriterien der Finanzanlage genügen und die Kriterien Rentabili-<br />

tät, Liquidität und Sicherheit erfüllen.<br />

Dr. Ignace van Meenen<br />

Die (Gesamt-)Rentabilität von Kunst setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: einer<br />

monetären und eine immateriellen bzw. emotionalen. Die monetäre Rendite kann mit Hilfe<br />

des Mei/Moses-Index transparent gemacht werden. Hiernach beträgt die jährliche Rendite


Workshops<br />

von international anerkannter Kunst 10,7 % bei einer Volatilität von 21,9 %. Zum Vergleich<br />

liefert der <strong>Stand</strong>ard & Poor’s-Index für Aktien nur eine Rendite von 10,4 %, allerdings bei<br />

einer geringeren Volatilität von 16,1 %. Bei Kunstwerken tritt jedoch noch die emotionale<br />

Rendite hinzu. Sie ergibt sich aus dem ästhetischen Vergnügen des Betrachters. Aber auch<br />

ohne diesen schwer zu messenden, nicht finanziellen Bestandteil der Rentabilität von Kunst<br />

ist das Kriterium der Rentabilität bei international anerkannten Kunstwerken erfüllt.<br />

Beim Kriterium der Liquidität muss der Kunstmarkt in drei Segmente aufgeteilt werden: den<br />

Primärmarkt, den Sekundärmarkt und den Tertiärmarkt. Auf dem Primärmarkt - dem sog.<br />

Künstlermarkt - trifft eine große Anzahl nicht etablierter Künstler auf eine vergleichsweise<br />

geringe Nachfrage. Dies bringt dort niedrige Verkaufspreise mit sich. Der Sekundärmarkt ist<br />

charakterisiert durch eine geringe Anzahl etablierter Künstler, die ihre Werke vornehmlich in<br />

renommierten Galerien oder bei Händlern mit hoher Marktmacht anbieten. Dieser Galerie-<br />

markt ist durch eine monopolistische Angebotsstruktur gekennzeichnet. Er ist bereits deut-<br />

lich liquider. Dennoch müssen hier hohe Abschläge bei Rückverkäufen durch den Investor in<br />

Kauf genommen werden. Der dritte Markt (der Tertiärmarkt) ist ein Auktionsmarkt, der<br />

durch die großen internationalen Auktionshäuser getrieben wird. Auf diesem Markt werden<br />

nur die Kunstwerke von international etablierten Künstlern gehandelt. Die Auktionshäuser<br />

übernehmen dabei die Intermediärfunktion. Das Kriterium der Liquidität ist nur im Tertiär-<br />

markt gut erfüllt, wobei auch hier das Vermögen in aller Regel mittel- bis langfristig gebun-<br />

den wird. Kunst ist ein grundsätzlich ein Long-Term Investment mit einem Zeitrahmen von<br />

mindestens fünf Jahren.<br />

Das letzte Kriterium der Finanzanalyse ist die Sicherheit. Zwei Risikoarten können sie gefähr-<br />

den: das exogene Risiko durch Diebstahl, Beschädigung oder Zerstörung und das endogene<br />

Risiko, das mit dem Preisrisiko übereinstimmt. Das Preisrisiko kennt zwei besonders kritische<br />

Ursachen: zum einem das Problem der Zuordnung des Kunstwerks zu einem etablierten<br />

Künstler und zum anderen das Problem der Fälschungen. Durch Expertisen oder Versicherun-<br />

gen kann man hier die Sicherheit erhöhen.<br />

Nicht zuletzt die schlechte Performance und hohe Volatilität der Aktienmärkte in den letzten<br />

Jahren lassen Fragen laut werden, ob Kunst zur Diversifizierung des Portfolios herangezogen<br />

werden kann. Der Kunstmarkt folgt dem Aktienmarkt mit einem Zeitabstand von zwei bis<br />

drei Jahren. Kunstwerte weisen über kürzere Zeiträume gegenüber Aktien eine geringe Kor-<br />

relation auf und scheinen somit zur Risikodiversifizierung geeignet.<br />

Notwendige Voraussetzung, um im Wachstumsmarkt der bildenden Kunst zu bestehen, sind<br />

Information und Engagement in Kunst. Know-how oder ein entsprechend hohes Maß an<br />

Beratung stellen Grundvoraussetzungen dar, um Kunst als Investment betreiben zu können.<br />

Das erfordert schon die geringe Transparenz sowie hohe Transaktionskosten und weitere<br />

Kosten, z. B. für Transport und Versicherungen, die ein Investment in Kunst mit sich bringt.<br />

Das Unterscheiden zwischen anerkannter und nicht anerkannter Kunst, sowie das Kennen<br />

von aktuellen Trends und Preisen sind unverzichtbar. Neben dem Spaß an der Kunst bietet<br />

der Kunstmarkt Investoren hohe Gewinnchancen, zum Teil mit Renditen von 20 % bis 40 %,<br />

häufig allerdings auch mit hohen Volatilitäten.<br />

47


Workshops<br />

Bankassurance in Deutschland - Vorübergehendes<br />

Revival eines Modetrends oder starke Säule in der<br />

Vertriebslandschaft ?<br />

Zu Beginn seines Vortrages widmete sich Herr Rüther der aktuellen Stellung der Bankassurance<br />

in Deutschland. Er identifizierte dabei drei zentrale Gründe für die Bedeutung von<br />

Bankassurance. Zum einen entstehen durch die koordinierte Zusammenarbeit von Bank und<br />

Versicherer Wachstumspotenziale, da sowohl Bestands- als auch potenzielle Neukunden um-<br />

fänglicher beraten werden können. Dies begründete Herr Rüther mit der breiteren Vertriebs-<br />

basis, der gestiegenen Möglichkeiten des Cross-Selling und des erweiterten Kundenzugangs.<br />

Zudem erleichtert eine solche Zusammenarbeit die Kundensicherung gegenüber anderen<br />

Finanzkonglomeraten. Als weitere Erfolgsgründe sind in diesem Zusammenhang noch die<br />

Möglichkeit einer risikofreien Dienstleistungsprovision für Bank und Versicherer sowie der<br />

steigende Kundenbedarf nach ganzheitlicher Beratung anzuführen.<br />

Der deutsche Markt für Bankassurance ist bereits zum heutigen Zeitpunkt<br />

vollständig erschlossen. Die existierenden Gestaltungsmöglichkeiten ver-<br />

anschaulichte Herr Rüther anhand dreier Praxisbeispiele. Ein Beispiel für<br />

eine Kooperation liefert die Zusammenarbeit der ERGO Versicherungsgruppe<br />

mit der HypoVereinsbank. Eine solche Bankassurance-Form zeichnet sich<br />

durch eine langfristige, exklusive Zusammenarbeit mit Kapitalverflechtung<br />

und gegenseitiger Vertriebsunterstützung aus. Einen alternativen Weg hat<br />

die Allianz gewählt, indem sie mit der Dresdner Bank fusionierte. Als<br />

drittes Praxisbeispiel führte Herr Rüther die Strategie der Citibank an,<br />

welche Bankassurance über die Neugründung einer Versicherung (CIV)<br />

umsetzte.<br />

Nach der Darstellung der gegenwärtigen Situation kam Herr Rüther auf die zukünftigen<br />

Herausforderungen für Bankassurance zu sprechen. Bereits heute lässt sich absehen, dass<br />

der Großteil der Bevölkerung seine Alters- und Gesundheitsvorsorge selbst zu planen und<br />

Im Haus der Unternehmer<br />

durch entsprechende Maßnahmen zu gestalten hat. Der zentrale Treiber dieser Entwicklung<br />

ist der demographische Wandel, welcher wiederum auf drei Faktoren zurückzuführen ist: die<br />

zunehmende Lebenserwartung, die niedrige Geburtenrate in Deutschland und die Überalte-<br />

rung der Bevölkerungsstruktur. Die aus den genannten Gründen nachlassende Leistungsfä-<br />

higkeit der staatlichen Altersvorsorge bildet gemeinsam mit den volkswirtschaftlich stabilen<br />

Rahmenbedingungen eine äußerst positive Grundlage für den Vertrieb von Vorsorgeprodukten.<br />

48<br />

Herr Ulrich Rüther, Vorstandsmitglied der VICTORIA Lebensversicherung AG, beleuchtete in seinem Vor-<br />

trag die gegenwärtige und zukünftige Bedeutung von Bankassurance in Deutschland und stellte dabei<br />

insbesondere auf die vertriebliche Zusammenarbeit aus Sicht des Versicherers ab.<br />

Ulrich Rüther


Workshops<br />

Herr Rüther leitete aus den skizzierten zukünftigen Rahmenbedingungen einen weiteren<br />

Bedeutungszuwachs der Zusammenarbeit von Banken und Versicherern ab, da diese den<br />

Herausforderungen nicht gewachsen sind, sofern sie isoliert auf dem Markt agieren. Studien<br />

zeigen, dass die Bereitschaft der Kunden Versicherungsverträge in der Bank abzuschließen,<br />

sehr groß ist und Versicherer ohne Makler- und Bankenvertrieb Marktanteile verlieren wer-<br />

den. Die Zusammenarbeit von Banken und Versicherern birgt für die drei beteiligten Parteien<br />

Vorteile:<br />

� Der Kunde erfährt eine umfassendere Beratung, insbesondere im Hinblick auf die<br />

Probleme der Alters- und Gesundheitsvorsorge.<br />

� Die Bank generiert über den Vertrieb von Versicherungsprodukten zusätzliche Er-<br />

träge und sieht Bankassurance auch als Mittel zur Kundenbindung.<br />

� Der Versicherer verbessert den Kundenzugang über den Vertriebskanal „Bankfilia-<br />

le“ erheblich.<br />

Damit Bankassurance erfolgreich abläuft, ist es allerdings notwendig, die Versicherungsprodukte<br />

vollständig in den Vertriebsprozess der Bank zu integrieren. Nur so kann es gelingen, die<br />

anfänglichen Akzeptanzprobleme auf Kunden- und Bankmitarbeiterebene zu lösen.<br />

Abschließend stellte Herr Rüther die Bedeutung von Bankassurance nochmals in den zeitli-<br />

chen Kontext. In der Vergangenheit schien Bankassurance ein Modetrend zu sein, gegen-<br />

wärtig wird die Zusammenarbeit von Versicherer und Bank bereits als Wachstumsträger ge-<br />

sehen und zukünftig wird Bankassurance ein festes <strong>Stand</strong>bein für Bank und Versicherer wer-<br />

den.<br />

49


Lehre und Forschung<br />

Lehre und Forschung<br />

51<br />

Lehre und<br />

Forschung


Lehre und Forschung<br />

Habilitationen (Campus Duisburg)<br />

Habilitation von Prof. Dr. Ulrich Koch<br />

Im Jahr 2005 schloss Prof. Dr. Ulrich Koch mit seiner Schrift über „Duale Allokation und<br />

Bepreisung von Risikokapital in Kreditinstituten“ sowie einem Probevortrag zum Thema „Stär-<br />

ken-/Schwächenanalyse von Fußball-Kapitalgesellschaften“ sein Habilitationsvorhaben er-<br />

folgreich ab.<br />

Habilitationsschrift<br />

Die zunehmende Shareholder Value-Orientierung hat in der deutschen Kreditwirtschaft zu<br />

einer weiteren Verstärkung des Rentabilitätsdrucks geführt. Mit der expliziten Vorgabe von<br />

risikoadjustierten Soll-Rentabilitäten seitens der Eigenkapitalgeber ist<br />

nach der seit Mitte der achtziger Jahre andauernden Phase der „Er-<br />

tragsorientierung“ nun nicht mehr lediglich die Erreichung einer Ko-<br />

stendeckung und eines „freiwilligen“ Gewinns, sondern die Erzie-<br />

lung einer risikoadjustiert angemessenen Verzinsung des inve-<br />

stierten Eigenkapitals sicherzustellen. Für die Unternehmens-<br />

steuerung ergibt sich hieraus die Notwendigkeit, die bestmögli-<br />

che Zuweisung des knappen Risikokapitals auf die alterna-<br />

tiven Verwendungsrichtungen zu gewährleisten (Allokation)<br />

und die Renditevorgaben in Form von Eigenkapitalkosten<br />

bzw. Risikokapitalkosten auf Geschäftsbereiche und Einzel-<br />

geschäfte zurechenbar zu machen (Ergebnisrechnung).<br />

Aufgrund der im Vergleich zu anderen Branchen relativ weit entwickelten methodischen<br />

Basis bei der Risikoquantifizierung bestehen im Bankenbereich gute Grundvoraussetzungen<br />

für eine risikobezogene Zurechnung von Renditeansprüchen. Das zentrale Grundproblem der<br />

Berücksichtigung von risikoreduzierenden Portfolioeffekten ist jedoch auch hier als weitest-<br />

gehend ungelöst zu betrachten. Die bislang in der allgemeinen Finanzierungslehre und in der<br />

speziellen Bankbetriebslehre entwickelten Ansätze sind für die Problemstellung der Risiko-<br />

kapitalallokation auf Geschäftsbereiche nicht anwendbar. Vor diesem Hintergrund entwik-<br />

kelte Herr Prof. Koch ein Modell zur bankinternen Risikokapitalallokation und zur Ermittlung<br />

bereichsbezogener Risikokapitalkosten. Dabei wird das im Rahmen der dualen Struktur-<br />

organisation real zu beobachtende Nebeneinander zentraler und dezentraler Entscheidungs-<br />

kompetenzen explizit berücksichtigt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieses Forschungsvor-<br />

haben von erheblichem Interesse, da erst durch die adäquate Berücksichtigung von Risiko-<br />

Diversifikationseffekten die bestehende konzeptionelle Lücke zwischen der bankbetrieblichen<br />

Kapitalallokation und der Portfoliotheorie geschlossen werden kann. Da Risikodiversifikations-<br />

effekte als eines der wesentlichsten Motive für die Bündelung verschiedener Geschäftsberei-<br />

che in der Hülle von Universalbanken anzusehen sind, lässt ihre Nichtberücksichtigung die<br />

Steuerungsimpulse der bislang entwickelten Modelle fragwürdig erscheinen. Angesichts der<br />

in allen Bankengruppen zu beobachtenden verstärkten Berücksichtigung von Risikokapital-<br />

52<br />

Prof. Dr. Ulrich Koch


Lehre und Forschung<br />

kosten in der (Kredit-)Preisstellung und der Geschäftsbereichsrechnung hat die vorliegende<br />

Themenstellung daneben nicht nur eine theoretische, sondern auch eine besondere prakti-<br />

sche Relevanz.<br />

Bei der Habilitationsschrift handelt es sich um eine in ihrer theoretischen Tiefe sowie in ihrem<br />

Anwendungsbezug ausgezeichnete Arbeit. Der wissenschaftliche Erkenntnisstand über die<br />

Allokation von Risikokapital sowie die Kalkulation bereichsbezogener Risikokapitalkosten<br />

wird maßgeblich vorangetrieben. Erstmalig wird dieses gerade in der jüngeren Vergangen-<br />

heit in Wissenschaft und Praxis vielfach und intensiv diskutierte Thema in dieser konzeptio-<br />

nellen Geschlossenheit behandelt und ein Modell entwickelt, das den Transfer der<br />

Kapitalmarkttheorie auf die betriebswirtschaftliche Ebene der Unternehmenssteuerung tat-<br />

sächlich schafft. Herauszuheben ist die eigenständige basistheoretische Entwicklung des dualen<br />

Risikokapital-Allokations- und Bepreisungsmodells. Der Verfasser weist hier in beeindrucken-<br />

der Weise seine tiefen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sowie seine gestalterischen Fähig-<br />

keiten nach. Durch die integrierte Betrachtung der Rendite- und Risikodimension gelingt ihm<br />

die schlüssige Lösung des Diversifikationsproblems bei der Separierung von Risikokapital-<br />

kosten aus einem Risikoverbund.<br />

Probevortrag<br />

Da die europäischen und nationalen Lizenzierungsvorschriften insbesondere auf die Sicher-<br />

stellung der Liquidität von Fußball-Kapitalgesellschaften in der laufenden Spielzeit ausgerich-<br />

tet sind, bleibt eine Einbeziehung der betrieblichen Zielgröße Rentabilität in das interne Rech-<br />

nungswesen oftmals aus. Eine alleinige Fokussierung auf die Liquidität als primäre Steuerungs-<br />

größe ist jedoch nicht geeignet, das Fortbestehen eines Unternehmens auf Dauer zu garan-<br />

tieren, da die Berücksichtigung der Rentabilität im Rahmen einer langfristig orientierten Unter-<br />

nehmenssteuerung von großer Bedeutung ist.<br />

v.l.n.r.: Prof. Dr. Ulrich Koch,<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Vor dem Hintergrund der Krisensituation der Borussia Dortmund<br />

GmbH & Co. KGaA hat Herr Prof. Koch in seinem Vortrag eine<br />

ertrags- und risikoorientierte Kennzahlensystematik für die unter-<br />

nehmensinterne Analyse und Steuerung auf Basis von Kosten und<br />

Leistungen entwickelt. Unter Berücksichtigung der spezifischen<br />

Kosten- und Ertragsstruktur von Fußballkapitalgesellschaften lässt<br />

sich das Jahresergebnis in seine Bestandteile aufspalten, wodurch<br />

eine Identifizierung potenzieller Stärken und Schwächen möglich<br />

wird. Die sich hieraus ergebenden Steuerungsimpulse führen c.p.<br />

aufgrund des direkten Ursache-Wirkungszusammenhangs im Mo-<br />

dell zu einer erhöhten Rentabilität.<br />

53


Lehre und Forschung<br />

Promotionen (Campus Duisburg)<br />

Im Jahr 2004 konnten am Lehrstuhl von Prof. Dr. Rolfes Dr. Cordula Emse, Dr. Jens Sträter<br />

und Dr. Klaus Strenge ihre Promotionsvorhaben erfolgreich abschließen. Folgende Themen<br />

waren Gegenstand der Dissertationen:<br />

Dr. Cordula Emse „Verbriefungsaktionen deutscher Kreditinstitute – eine Analyse al-<br />

54<br />

ternativer Strukturvarianten und deren regulatorischer Erfassung nach<br />

Grundsatz I und Basel II“<br />

Dr. Jens Sträter „Der Customer-Lifetime-Value von Privatkunden im<br />

Finanzdienstleistungssektor“<br />

Dr. Klaus Strenge „Kalkulation von Einlagensicherungsbeiträgen – eine kritische Ana-<br />

lyse unter besonderer Berücksichtigung der Finanzierungs- und<br />

Lenkungsfunktion“<br />

Dr. Cordula Emse beschäftigte sich im Rahmen ihrer Promotion mit dem Thema „Verbriefungs-<br />

transaktionen deutscher Kreditinstitute - Eine Analyse alternativer Strukturvarianten und de-<br />

ren regulatorischer Erfassung nach Grundsatz I und Basel II“. In Zeiten einer zunehmend<br />

aktiven Kreditportfoliosteuerung unter Risiko-/Ertragsgesichtspunkten kommt Instrumenten<br />

zum Transfer von Kreditrisiken eine immer stärkere Bedeutung zu. Dies gilt insbesondere vor<br />

dem Hintergrund aufsichtsrechtlicher und ökonomischer Eigenkapitalknappheit. Durch die<br />

Forderungsverbriefung wird es den Kreditinstituten ermöglicht, bestehende (illiquide) Buch-<br />

kredite in fungible Wertpapiere zu transformieren und dabei Kreditrisiken an den Kapital-<br />

markt zu transferieren. Frau Dr. Emse greift mit ihrer umfassenden Aufarbeitung der Struktur-<br />

vielfalt des deutschen Verbriefungsmarktes einerseits der kritischen Analyse der regulatorischen<br />

Erfassung von Verbriefungstransaktionen nach gegenwärtigem und zukünftigem Recht so-<br />

wie der Herleitung möglicher Auswirkungen der aufsichtsrechtlichen Neuregelungen auf den<br />

deutschen Verbriefungsmarkt andererseits eine höchst aktuelle Problematik auf. Mit dem<br />

empirischen Nachweis der Ungleichgewichte in der Erfassung von unverbrieften Krediten<br />

versus Verbriefungstransaktionen sowie eines bei Verbriefungen teilweise höheren Kapital-<br />

bedarfs im Gesamtsystem leistet Frau Dr. Emse einen erheblichen Erkenntnisfortschritt. Ihre<br />

Dissertationsschrift stellt eine rundum exzellente Arbeit dar.<br />

Dr. Jens Sträter behandelte in seiner<br />

Promotionsschrift das Thema „Der Customer-<br />

Lifetime-Value von Privatkunden im<br />

Finanzdienstleistungssektor“. Der Charakter<br />

und Wert einer Kundenbeziehung sind für<br />

Finanzdienstleistungsunternehmen im Rahmen<br />

einer systematischen und differenzierten<br />

Marktbearbeitung von entscheidender Bedeu-<br />

tung. Herkömmliche Ansätze wie<br />

v. l. n. r.: Dr. Klaus Strenge, Dr. Cordula Emse,<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes


Lehre und Forschung<br />

Kundenscoring-, Kundenportfolio- sowie Kundensegmentierungsverfahren verknüpfen zwar<br />

soziodemografische und psychografische Merkmale mit kundengruppenspezifischen Dek-<br />

kungsbeiträgen oder Barwerten, eine Quantifizierung des den gesamten Lebenzyklus be-<br />

rücksichtigenden Ertragswertes von Kundenbeziehungen, des so genannten „Customer-<br />

Lifetime-Value“, erfolgt jedoch nicht. Herr Dr. Sträter entwickelt in seiner Arbeit daher ein<br />

Modell, mit dem es ihm gelingt, den Customer-Lifetime-Value systematisch aus den Schlüssel-<br />

faktoren für das Geschäftspotenzial mit Privatkunden herzuleiten. Darüber hinaus zeigt er<br />

mit seiner eigenen empirischen Untersuchung, wie sich kundengruppenspezifisch besonders<br />

entscheidende Merkmale herausfiltern lassen. Angesichts der ausgesprochen umfangreichen<br />

Analysen und sehr wertvollen Ergebnisse sowohl im Rahmen der Auswertung der Einkom-<br />

mens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes als auch hinsichtlich der selbst<br />

konzipierten und durchgeführten Erhebung, trägt die Arbeit nennenswert zum Erkenntnis-<br />

stand der Kundenbewertung im Finanzdienstleistungsgeschäft bei.<br />

Dr. Klaus Strenge verfasste seine Doktorarbeit zum Thema „Kalkulation von Einlagen-<br />

sicherungsbeiträgen - Eine kritische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der<br />

Finanzierungs- und Lenkungsfunktion“. Um das Vertrauen in die Sicherheit von Einlagen bei<br />

Banken zu festigen, sind in den sechziger Jahren die ersten (freiwilligen) Einlagensicherungs-<br />

systeme in Deutschland begründet und im Laufe der Jahre weiter entwickelt worden. Vor<br />

dem Hintergrund der in jüngerer Zeit vermehrt aufgetretenen Problemfälle bei Kreditinsti-<br />

tuten und erheblicher Inanspruchnahmen der Sicherungseinrichtungen sowie der im Jahr<br />

2005 auslaufenden Gewährträgerhaftung und Anstaltslast bei den öffentlich-rechtlichen Spar-<br />

kassen und Landesbanken legt Herr Dr. Strenge mit seiner Arbeit eine hoch aktuelle Analyse<br />

der Finanzkraft und Lenkungsfunktion der bestehenden Sicherungssysteme vor. Mit seiner<br />

Dissertationsschrift gelingt es ihm, den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu den Einlagen-<br />

sicherungssystemen im deutschen Bankgewerbe nicht unwesentlich voranzutreiben. Heraus-<br />

zustellen ist hierbei insbesondere, dass Herr Dr. Strenge eine Reihe von Fakten zusammen-<br />

getragen hat, die bislang nicht öffentlich verfügbar waren, für eine differenzierte Beurteilung<br />

der Sicherungssysteme jedoch unverzichtbar sind. Ebenso beeindruckend ist die Vollständig-<br />

keit und Tiefe, mit der Herr Dr. Strenge die deutschen Einlagensicherungssyteme durchdrun-<br />

gen und unter Beweis gestellt hat, dass er zu den nur wenigen Experten auf dem Gebiet der<br />

Einlagensicherung gehört.<br />

55


Lehre und Forschung<br />

Promotionen (Campus Essen)<br />

Dr. Bernd Graalmann „Target Rating Advisory - Ein Modell zur Unterstützung<br />

56<br />

einer kapitalmarktorientierten Unternehmenssteuerung“<br />

Dr. Jürgen Schützdeller „Verbesserung der Qualität von Bonitätsanalysen mit künst-<br />

lichen neuronalen Netzen durch Verwendung originärer<br />

Jahresabschlußdaten“<br />

Dr. Ulrich Tetzner „Abwehrlegitimation und Bewertung bei unfreundlich stra-<br />

tegischen Unternehmensübernahmen“<br />

Ratings sind auf den Kapitalmärkten zu den wichtigsten Indikatoren für die „Risikoqualität“<br />

von Kapitalanlagen und Kapitalnehmern geworden. Regulierungsbehörden schreiben Kredit-<br />

instituten mittlerweile zwar die Prüfung der Risikoqualität vor (MaK, Basel II). Ein gutes Rating-<br />

Instrumentarium liegt aber vor allem im Eigeninteresse der Institute. Das Rating als Risiko-<br />

symbol gewinnt aber auch bei Unternehmungen für die Beurteilung von Marktbeziehungen<br />

eine immer stärkere Bedeutung. Ein schlechtes Rating bedeutet hier den Verzicht auf den<br />

Abschluss von Verträgen, zumindest aber ungünstigere Vertragskonditionen. Künftig ist da-<br />

her die Arbeit am eigenen Rating ein wichtiger Erfolgsfaktor. Hierbei bietet sich Unterstüt-<br />

zung durch einen Rating Advisor an. Rating Advisory gibt es bereits seit geraumer Zeit.<br />

Dennoch ist bislang nicht versucht worden, die Kosten einzelner Aktivitäten zur<br />

Ratingverbesserung mit dem Nutzen dieser Ratingverbesserung zu vergleichen. Um Kosten-<br />

und Nutzenaspekte bei der Ratingvorbereitung gegenüberzustellen, bedient sich Dr. Bernd<br />

Graalmann in seiner Arbeit der Methode des „Target Costing“. Die Übertragung dieses<br />

Zielkostenmanagements auf die Ratingberatung ermöglicht, die Effizienz der Instrumente in<br />

der Ratingvorbereitung deutlich zu verbessern. Damit leistet Herr Dr. Graalmann einen inno-<br />

vativen und wertvollen Beitrag zu dem bislang wenig untersuchten Gebiet des Rating Advisory.<br />

Die anschauliche, von vielen Beispielen gestützte Darstellung erleichtert das Lesen des Wer-<br />

kes.<br />

Vor allem Kreditinstitute sehen sich vermehrt mit der Frage konfrontiert, wie existenzbedro-<br />

hende Unternehmenskrisen in Zukunft so rechtzeitig erkannt werden können, dass notwen-<br />

dige Maßnahmen zur Abwendung von Ausfällen beziehungsweise einer Insolvenz noch Er-<br />

folg versprechen. Dabei kommt es vor allem auf eine hohe Prognosequalität an. Dr. Jürgen<br />

Schützdeller stellt in seiner Dissertation eine Konzeption vor, bei der einem Künstlichen<br />

Neuronalen Netz erstmals ausschließlich originäre, direkt dem Jahresabschluss entnehmbare<br />

Bilanzdaten präsentiert werden. Daraus resultieren zahlreiche Vorteile für die Durchführung<br />

der Jahresabschlussanalyse, von denen die Vollständigkeit der Auswertung, die Limitierung<br />

der erklärenden Variablen und die Vermeidung von Redundanzen hervorstechen. Unter der<br />

Zielsetzung einer Steigerung der Performance des Klassifikationsverfahrens wird zudem ein


Lehre und Forschung<br />

verbesserter Algorithmus in den Lernprozess implementiert. Da modernen Verfahren der<br />

Insolvenzprognose im Allgemeinen und Neuronalen Netzen im Besonderen vielfach entge-<br />

gengehalten wird, dass sie nur Krisensymptome beschreiben, jedoch keinen Beitrag zur Er-<br />

klärung leisten können, wird die Analyse durch eine Untersuchung des Zusammenhangs<br />

zwischen den Jahresabschlussdaten und dem Bonitätsindikator ergänzt.<br />

Dr. Ulrich Tetzner entwickelt in seiner Dissertation ein Rahmenmodell zur Bewertung<br />

unfreundlicher Übernahmen. Er erweitert dabei den traditionellen Shareholder Value-Ansatz<br />

um die Integration von Synergie- und Risikopotentialen, die aus der Verbundwirkung zwi-<br />

schen Übernehmer und Zielgesellschaft entstehen. Der durch die unfreundliche Übernahme<br />

geschaffene Unternehmenswert resultiert aus den übernahmeabhängigen Werttreibern. Diese<br />

werden über diskontierte Cash Flows abgebildet. Mit dem Rahmenmodell kann man die<br />

Bewertung von unfreundlichen Übernahmen mit freundlichen Übernahmen und Übernahme-<br />

verzichten vergleichen. Auf dieser Basis erhält der Bewerter einen Vergleichsmaßstab als<br />

Entscheidungsgrundlage seines Handelns. Das für Unternehmensübernahmen modifizierte<br />

Shareholder Value-Rahmenmodell bietet einen methodischen Ausgangspunkt zur wert-<br />

orientierten Ressourcenallokation für die Planungsstäbe beider Unternehmen. Der künftige<br />

Wertbeitrag der Unternehmen in einem neuen Unternehmensverbund wird quantifizierbar<br />

gemacht. Die verfügbaren Ressourcen können für eine Strategie mit dem maximalen Wert-<br />

beitrag eingesetzt werden. Über Szenarien lässt sich dabei zeigen, welcher Werttreiber die<br />

höchste Sensitivität innerhalb einer Strategie besitzt. Das von Herrn Dr. Tetzner skizzierte<br />

Strategiebewertungsverfahren unterstützt die Beurteilung von Unternehmensübernahmen<br />

jeglicher Art. In den Werttreibern können neben dem Geschäftswachstum auch Volumen-<br />

rückgänge bzw. eine konstante Geschäftsentwicklung abgebildet werden. Durch Eingang<br />

ergänzender qualitativer Gesichtspunkte in die Gesamtanalyse wird dem Rahmenmodell der<br />

Vorwurf einer rein quantitativen Wachstumsperspektive entzogen, der gegen Shareholder<br />

Value-Ansätze häufig vorgebracht wird.<br />

57


Lehre und Forschung<br />

European Bankers Forum<br />

In Kooperation mit den Lehrstühlen von Prof. Dr. Reinhold Hölscher (Universität Kaiserslau-<br />

tern), Prof. Dr. Dr. h.c. Henner Schierenbeck (Universität Basel) und Prof. Dr. Michael Lister<br />

(Universität Lahr) fand auch im Januar 2005 das gemeinsame European Bankers Forum in<br />

Meiringen/ Schweiz statt. Die teilnehmenden Studenten präsentierten Themen, welche zu-<br />

vor im Rahmen von schriftlichen Seminararbeiten bearbeitet wurden, in einem wissenschaft-<br />

lichen Diskurs. Zum vierzehnten Male diente Meiringen als Veranstaltungsort und bot den<br />

Teilnehmern den Rahmen für ein produktives Seminar, welches durch Gastvorträge aus der<br />

Praxis bereichert wurde.<br />

Sponsoren des European Bankers Forum 2005 waren:<br />

� WGZ - Bank<br />

� Volksbank Bochum<br />

� Volksbank Nordmünsterland<br />

Weitere Unternehmensvertreter nahmen von Ernst & Young, GMAC-RFC sowie der Dresdner<br />

Bank teil.<br />

Die Studenten der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg referierten zu folgenden<br />

Themen:<br />

• Einsatz des Six-Sigma-Konzepts in Kreditinstiuten –<br />

58<br />

Eine kritische Analyse<br />

• Die Behavioral Finance Theorie als Ansatz zur Erklärung des<br />

Entscheidungsverhaltens von Investoren –<br />

Möglichkeiten und Grenzen<br />

• Das Übernahmemodell Leveraged Buyout – Motivation,<br />

Strukturvarianten und Erfolgsfaktoren<br />

• Indexfonds vs. Indexzertifikate zur Nachbildung von Aktien-<br />

indexrenditen – Ein kritischer Vergleich<br />

Tagungsraum im „Alpin Sherpa“ in Meiringen


Duisburger National-Bank-Preis<br />

Lehre und Forschung<br />

Insgesamt war der National-Bank-Preis 2004 mit 6.800,— Euro dotiert, die in den beiden<br />

Kategorien Doktor- und Diplomarbeiten verteilt wurden. Die Übergabe der Preisgelder er-<br />

folgte durch den Vorstandssprecher der National-Bank in Essen, Dr. Henner Puppel, und Prof.<br />

Dr. Bernd Rolfes.<br />

Am 18. März 2004 wurde zum zehnten Mal der Duisburger National-Bank-Preis an Studenten und Dokto-<br />

randen der Universität Duisburg-Essen verliehen. Prämiert wurden wissenschaftliche Arbeiten, die sich<br />

mit bank- und finanzwirtschaftlichen Fragestellungen im weiteren Sinne beschäftigt haben und aufgrund<br />

ihrer herausragenden Leistungen für die Preisverleihung nominiert wurden.<br />

In der Kategorie der Doktorarbeiten wurden drei Preise vergeben. Ausgezeichnet wurde Dr.<br />

Ralph zur Brügge (1. Preis), Dr. Thomas Röhling (2. Preis) und Dr. Ulf Morgenstern (3. Preis.).<br />

Herr Dr. zur Brügge beschäftigte sich in seiner Arbeit mit einer multidimensionalen Kunden-<br />

segmentierung in Finanzdienstleistungsunternehmen am Beispiel von Freiberuflern, Herr Dr.<br />

Röhling befasste sich mit dem Wissensmanagement während eines IPO-Prozesses anhand<br />

einer spieltheoretischen Untersuchung und Herr Dr. Morgenstern promovierte zum Thema<br />

„Interne Modelle in der aufsichtsrechtlichen Risikomessung des Eigenhandelsgeschäftes mit-<br />

telgroßer Kreditinstitute“.<br />

v. l. n. r: Prof. Dr. Bernd Rolfes, Prof. Dr. Rainer Leisten, Dr. h. c. Eberhard<br />

Heinke, Dr. Henner Puppel, Filiz Öztemir, Michael Gerbracht, Dr. Thomas<br />

Röhling, Ka Wai Yiu, Christoph Becher, Dr. Ulf Morgenstern, Elena<br />

Scudelenco, Dr. Ralph zur Brügge, Alexander Odendahl, Jens Brückner.<br />

59


Lehre und Forschung<br />

In der Kategorie der Diplomarbeiten konnten sechs Preisträger ausgezeichnet werden, auf<br />

allen Plätzen wurden jeweils zwei Preise vergeben. Der erste Preis ging an Frau Elena<br />

Scudelenco für ihre Arbeit zur Bewertung ausgewählter bankinterner Modelle zur Quantifi-<br />

zierung von operationellen Risiken sowie an Herrn Christoph Becher, der sich mit der<br />

regulatorischen Behandlung von Verbriefungen nach Grundsatz I und Basel II auseinander<br />

setzte. Der zweite Preis wurde an Herrn Jens Brückner und an Herrn Alexander Odendahl<br />

vergeben. Herr Brückner befasste sich mit der Analyse des Entscheidungsverhaltens von<br />

Investoren anhand der Behavioral Finance Theorie, während Herr Odendahl die Möglichkei-<br />

ten und Grenzen der Risikobewertung von Immobilien auf der Grundlage des Capital Asset<br />

Pricing Models untersuchte. Frau Filiz Öztemir und Frau Ka Wai Yiu wurden für ihre Arbeiten<br />

mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Frau Öztemir setzte sich mit dem Zinsänderungsrisiko<br />

von Hypothekenbanken anhand des Value-At-Risk nach Basel II auseinander, während sich<br />

Frau Yiu mit den Markteintrittsbarrieren und ihrer Überwindung im Bankensektor in der VR<br />

China nach dem WTO-Beitritt anhand spieltheoretischer Überlegungen befasste.<br />

60


Lehre und Forschung<br />

Abgeschlossenes Forschungsprojekt zum<br />

internetbasierten Kundenbindungsmanagement<br />

im Firmenkundengeschäft von Kreditinstituten<br />

Bankkunden haben immer stärker den Wunsch, ihre Geschäfte unabhängig, direkt und schnell<br />

abwickeln zu können, ohne dabei an räumliche, zeitliche oder technologische Restriktionen<br />

gebunden zu sein. Mit Hilfe des Internet werden diese Bedürfnisse des Kunden zunehmend<br />

realisierbar, was auch innerhalb des Bankensektors zu einem erheblichen Anpassungsdruck<br />

führt. Die Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnik machen den Kun-<br />

den die Unterschiede bei Preisen und Leistungen der verschiedenen Kreditinstitute transpa-<br />

renter. Durch Non- und Near-Banks, die in die Bankenbranche drängen, steigt der Wettbe-<br />

werbsdruck im Internet stetig. Diese Entwicklungen führen zu wachsenden Ansprüchen bei<br />

Privat- und Firmenkunden und haben insgesamt eine rückläufige Kundenloyalität zur Folge.<br />

Durch die Internetentwicklung sehen sich Banken heute stärker denn je mit der Situation<br />

konfrontiert, an Konkurrenten verloren gegangene Geschäfte durch Neuakquisition ausglei-<br />

chen zu müssen, was mit Blick auf die Ertragslage in doppelter Hinsicht problematisch ist.<br />

Zum einen sind derartige Akquisitionen erfahrungsgemäß erheblich kostenintensiver als die<br />

Pflege vorhandener Kunden. Zum anderen sind die Erfolgspotenziale bei langjähriger Kunden-<br />

bindung höher, da i. d. R. die Produktnutzung (Cross-Selling-Quote) bereits stärker ausge-<br />

prägt ist und nicht zuletzt durch Weiterempfehlungen zufriedener Kunden neue Kunden<br />

gewonnnen werden können.<br />

Abbildung 1: Auswirkungen der Kundenbindung auf den Gewinn<br />

Die Bedeutung eines strategischen Kundenbindungsinstrumentariums im Internet wird damit<br />

für Kreditinstitute zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Der nun veröffentlichte <strong>ecfs</strong>-Forschungs-<br />

bericht richtet den Fokus zunächst auf die Zielgruppe der klein- und mittelständischen Unter-<br />

nehmen. Hierzu wurden 112 mittelständische Internet-Nutzer aus der Region Duisburg be-<br />

fragt, in welchen Bereichen sie mit dem Internet-Angebot ihrer Bank zufrieden sind und wo<br />

sie die größten noch ungenutzten Potenziale sehen.<br />

61


Lehre und Forschung<br />

Die Arbeit zeigt, dass das Internet gerade im Firmenkundengeschäft erhebliche (ungenutzte)<br />

Chancen bietet, Arbeitsvorgänge zu automatisieren und auf diesem Weg Kosteneinsparungs-<br />

potenziale zu heben. So besteht allein durch die Abwicklung von Überweisungen im Internet<br />

gegenüber einem normalen Geschäftsvorgang am Bankschalter ein Einsparungspotential von<br />

90 %.<br />

Die Studie macht weiterhin deutlich, dass die Firmenkunden die angebotenen Informationen<br />

und Serviceleistungen auf der Homepage ihrer Bank kaum bzw. überhaupt nicht (59,9 % der<br />

Befragten) nachfragen.<br />

62<br />

Abbildung 2: Nutzungshäufigkeit der Banken-Homepage<br />

Als Gründe hierfür wird zum einen der unübersichtliche Aufbau der Homepage genannt.<br />

Zum anderen besteht vielfach keine Verknüpfung zwischen der Homepage und der von der<br />

Bank angebotenen Finanzmanagementsoftware. Der intendierte Dialog auf „virtueller Ebe-<br />

ne“ findet nicht statt. Hier wäre beispielsweise über die Integration eines Texteingabefeldes<br />

in der Online-Software bereits mit einfachen Mitteln eine spürbare Verbesserung erreichbar.<br />

Die Untersuchung zeigt, dass Firmenkunden ein überschaubares und bankspezifisches Lei-<br />

stungsspektrum im Internet wünschen. Nach dem Motto „mehr ist weniger“ zeigen die<br />

derzeit im Einsatz befindlichen internetbasierten Kundenbindungsinstrumente keine oder sogar<br />

eine entgegengesetzte Wirkung. Für Firmenkunden ist eine einfache, sichere und fehlerfreie<br />

Online-Software mit der dazugehörenden Software-Beratung zur schnellen Abwicklung der<br />

Überweisungen und zur Überwachung und Planung und Steuerung ihres Cash-Managements<br />

ein entscheidendes und wesentliches Qualitätsmerkmal ihrer Bank. Der regelmäßige persön-<br />

liche Kontakt mit dem Kundenberater ist für den Firmenkunden, auch und gerade im Zeital-<br />

ter des Internets von großer Bedeutung.<br />

Die noch immer große Unsicherheit im Umgang mit dem „neuen“ Medium wird auch aus<br />

der Befragung von 43 Kreditinstituten deutlich. So fehlt es den Banken vielfach an Informa-<br />

tionen, über die Beweggründe ihrer das Internet nutzenden Firmenkunden sowie eine Vor-<br />

stellung darüber, welche neuen strategischen Geschäftsfelder, beispielsweise im Bereich des<br />

E-Commerce, sich für die Bank über dieses Medium ergeben können.


<strong>ecfs</strong>-Schriftenreihe<br />

Lehre und Forschung<br />

Publikationen<br />

Rolfes, Bernd; Tietmeyer, Hans; Heinke, Eberhard (Hrsg.): Der deutsche Bankenmarkt -<br />

Unfähig zur Konsolidierung? Beiträge des Duisburger Banken-Symposiums, Band 5 der <strong>ecfs</strong>-<br />

Schriftenreihe, Wiesbaden 2004.<br />

Emse, Cordula: Verbriefungstransaktionen deutscher Kreditinstitute - Eine Analyse alterna-<br />

tiver Strukturvarianten und deren regulatorischer Erfassung nach Grundsatz I und Basel II,<br />

Band 6 der <strong>ecfs</strong>-Schiftenreihe, Wiesbaden 2005.<br />

Rolfes, Bernd; Tietmeyer, Hans (Hrsg.): Auf der Suche nach strategischem Profil , Beiträge<br />

des Duisburger Banken-Symposiums, Band 7 der <strong>ecfs</strong>-Schriftenreihe (in Druck).<br />

Koch, Ulrich: Duale Allokation und Bepreisung von Risikokapital in Kreditinstituten - Ent-<br />

wicklung eines bankinternen Gleichgewichtsmodells unter Berücksichtigung zentraler und<br />

dezentraler Risikokompetenzen, Band 8 der <strong>ecfs</strong>-Schriftenreihe (in Druck).<br />

Bücher<br />

Rolfes, Bernd: Gesamtbanksteuerung, 2. Auflage (in Druck).<br />

Rolfes, Bernd; zur Brügge, Ralph: Fokusstrategie - Die Umsetzung für<br />

Sparkassen, Fragen und Antworten, in: Hilse, Jürgen (Hrsg.), Reihe S-Forum<br />

Management/Strategie, Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 2004.<br />

Aufsätze<br />

Rolfes, Bernd: Die kleinen und mittleren Banken im Würgegriff von<br />

Regulierungsdichte und Risikomanagement-Erfordernissen, in: Basler Banken-<br />

vereinigung (Hrsg.), Konsolidierung in der europäischen<br />

Finanzdienstleistungsindustrie, Bern/Stuttgart/Wien 2005, S. 119-133.<br />

Rolfes, Bernd: Rahmenbedingungen einer erfolgreichen Fusion, in: Sparkassen Manage-<br />

ment Praxis, 2004, Heft 46.<br />

Rolfes, Bernd; Bauersfeld, Tanja: IT-Sicherheit im Onlinebanking, in: Praxisforum E-<br />

Commerce 2 – IT-Sicherheit (in Druck).<br />

Rolfes, Bernd; Kirmße, Stefan: Elemente der Gesamtbanksteuerung und ausgewählte Wei-<br />

terentwicklungen, in: Simmert, Diethard B.; Schröder, Gustav Adolf; Biehl, Werner (Hrsg.),<br />

Sparkassen-Finanzgruppe - quo vadis?, Stuttgart 2004, S. 335-375.<br />

63


Lehre und Forschung<br />

Rolfes, Bernd; Stickling, Heinz-Gerd: Konkurrenzbedingte Kundenwanderungen im Retail<br />

Banking, in: Bankinformation und Genossenschaftsforum, 32. Jg., 2005, Heft 3, S. 8-11.<br />

Elschen, R.; Graalmann, B.: Rating-Prozess - Pro und Contra der Geheimhaltung, in: Rating<br />

aktuell, 3. Jg., 2004, Heft 5, S. 32-35.<br />

Weihe, R.; Elschen, R.: Interessenkonflikte im Mergers & Acquisitions-Prozess, in: Finanz-<br />

betrieb, 6. Jg., 2004, Heft 9, S. 602-608.<br />

<strong>ecfs</strong>-Forschungsberichte (ISSN: 1613-5563)<br />

Rolfes, Bernd; Goßlau, Lars; Maaßen, Monika: Das Internet als Kundenbindungsinstrument<br />

im Firmenkundengeschäft der Kreditinstitute, Duisburg 2004.<br />

Rolfes, Bernd; Bauersfeld, Tanja; Grabbe, Björn: Präferenzorientierte Gestaltung von<br />

Girokontenmodellen - Eine empirische Analyse unter Studenten der Wirtschaftswissenschaf-<br />

ten der Universität Duisburg-Essen, Duisburg 2005.<br />

Rolfes, Bernd; Borchert, Margret; Lambrecht, Beke: Beurteilung der betrieblichen Alters-<br />

versorgung (bAV) - Eine empirische Untersuchung bei Kreditinstituten (in Druck).<br />

Emse, Cordula: Verbriefungstransaktionen deutscher Kreditinstitute - Eine Analyse alternati-<br />

ver Strukturvarianten und deren regulatorischer Erfassung nach Grundsatz I und Basel II (in<br />

Druck).<br />

64


Mitarbeiter<br />

Betriebswirtschaftliche Abteilung, Campus Duisburg<br />

Lars Goßlau<br />

Mathias Hofmann<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Prof. Dr. Stephan Schüller<br />

Lehre und Forschung<br />

PD Dr. Stefan Kirmße<br />

Auch im Jahr 2004 erfuhr der Leiter der betriebswirtschaftlichen<br />

Abteilung, Herr Prof. Dr. Bernd Rolfes, Unterstützung<br />

im Lehrbetrieb durch die Lehrbeauftragten<br />

Herrn Prof. Dr. Stephan Schüller in den Fächern „Geschäftspolitik<br />

der Kreditinstitute“ und „E-Commerce in<br />

Finanzdienstleistungsunternehmen“ sowie Herrn PD Dr.<br />

Prof. Dr. Ulrich Koch<br />

Stefan Kirmße in der Vorlesung „Investitionstheorie“.<br />

Außerdem war Herr Prof. Dr. Ulrich Koch für die Veranstaltung<br />

„Kosten- und Leistungsrechnung“ verantwortlich.<br />

Dr. Ulrich Koch<br />

Zum Kreis der wissenschaftlichen Mitarbeiter zählt nun<br />

neben Herrn Dipl.-Kfm. Lars Goßlau, Frau Dipl.-Kff.<br />

Tanja Bauersfeld, Herrn Dipl.-Kfm. Mathias Hofmann,<br />

Herrn Dipl.-Kfm. Philipp Faber und Herrn Dipl.-Kfm.<br />

Mike Schneider auch Herr Dipl.-Kfm. Denis Bagbasi,<br />

der nach Abschluss seines Studiums an der Universität<br />

Duisburg-Essen im Frühjahr 2005 als neuer Mitarbeiter<br />

gewonnen werden konnte. Große Unterstützung erfährt<br />

das <strong>ecfs</strong> durch seine langjährige Sekretärin Frau Kerstin<br />

Hoffmann.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss ihres Promotionsvorhabens<br />

hat Frau Dipl.-Kff. Cordula Emse das <strong>ecfs</strong> verlassen.<br />

Zudem ist Herr Dipl.-Kfm. Sascha Slunder nun<br />

als Dekanatsassistent des Fachbereichs tätig. Wir möchten<br />

uns auf diesem Wege für die hervorragenden Leist-<br />

ungen bedanken und viel Erfolg für die Zukunft wün-<br />

schen.<br />

Philipp Faber Mike Schneider Denis Bagbasi<br />

Tanja Bauersfeld<br />

Kerstin Hoffmann<br />

65


Lehre und Forschung<br />

Betriebswirtschaftliche Abteilung, Campus Essen<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

Volkswirtschaftliche Abteilung, Campus Duisburg<br />

Prof. Dr. Peter Anker<br />

66<br />

Die unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Rainer Elschen stehende<br />

betriebswirtschaftliche Abteilung am <strong>Stand</strong>ort Essen unterstützt das <strong>ecfs</strong><br />

mit seinen Mitarbeitern Herrn Dipl.-Kfm. Adrian Knocinski, Frau Dipl.-<br />

Kff. Nicola Mühlmeyer, Herrn Dipl.-Kfm. Stefan Roggenstein und<br />

Herrn Dipl.-Kfm. Benito Villaverde Suarez.<br />

Adrian Knocinski Nicola Mühlmeyer Stefan Roggenstein Benito Villaverde Suarez<br />

Die volkswirtschaftliche Abteilung des <strong>ecfs</strong> steht unter der Leitung von<br />

Herrn Prof. Dr. Peter Anker. Herr Dipl.-Volksw. Lothar Zahrbach<br />

sowie Herr Dipl.-Volksw. Kristian Tödtmann sind hier als wissen-<br />

schaftliche Mitarbeiter tätig.<br />

Lothar Zahrbach Kristian Tödtmann


Anhang<br />

Anhang<br />

69<br />

Anhang


Anhang<br />

Mitgliederverzeichnis (<strong>Stand</strong>: <strong>31.12.2004</strong>)<br />

AXA Bausparkasse AG, Dortmund<br />

BAG Bankaktiengesellschaft<br />

Bankhaus Lampe KG<br />

Bank im Bistum Essen eG<br />

Bausparkasse Schwäbisch Hall AG<br />

BMW Bank GmbH<br />

Boersch, Dr. Cornelius<br />

Borkener Volksbank eG<br />

Business-Partner Club e.V.<br />

CC-Bank AG, Mönchengladbach<br />

Commerzbank AG, Filiale Duisburg<br />

Credit- und Volksbank eG, Wuppertal<br />

DekaBank Deutsche Girozentrale<br />

Deutsche Bank AG, Duisburg<br />

Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung Düsseldorf<br />

Deutsche Postbank AG<br />

DIFA Deutsche Immobilien Fonds AG<br />

DKM Darlehnskasse Münster eG<br />

Dortmunder Volksbank eG<br />

Dresdner Bank AG Filiale Duisburg<br />

Elschen, Prof. Dr. Rainer<br />

Falke Bank AG<br />

GAD IT für Banken<br />

Geno-Volks-Bank Essen eG<br />

GGB Beratungsgruppe<br />

Herner Sparkasse<br />

Hypothekenbank in Essen AG<br />

KD-Bank eG - Die Bank für Kirche und Diakonie -<br />

Kreissparkasse Düsseldorf<br />

Kreissparkasse Köln<br />

LBS Westdeutsche Landesbausparkasse, Münster<br />

LOYAS Private Finance AG<br />

70


Anhang<br />

Märkische Bank eG<br />

National-Bank Essen AG<br />

norisbank AG, Nürnberg<br />

Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen<br />

PwC Deutsche Revision AG<br />

R + V Versicherung AG<br />

Raiffeisenbank Frechen-Hürth eG<br />

Raiffeisenbank Grevenbroich eG<br />

Raiffeisenbank eG, Simmerath<br />

Rheinischer Sparkassen- und Giroverband, Düsseldorf<br />

Rolfes, Prof. Dr. Bernd<br />

Schüller, Prof. Dr. Stephan<br />

Sparda-Bank Münster eG<br />

Sparda-Bank West eG<br />

Sparkasse Aachen<br />

Sparkasse am Niederrhein<br />

Sparkasse Bottrop<br />

Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe<br />

Sparkasse Duisburg<br />

Sparkasse Essen<br />

Sparkasse Geldern<br />

Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert<br />

Sparkasse Kleve<br />

Sparkasse Krefeld<br />

Sparkasse Lüdenscheid - Zweckverbandssparkasse im Märkischen Kreis<br />

Sparkasse Minden-Lübbecke<br />

Sparkasse Mülheim an der Ruhr<br />

Sparkasse Münsterland Ost<br />

Sparkasse Neuss<br />

Sparkasse Werl<br />

Sparkassen-Informatik GmbH & Co. KG<br />

Stadtsparkasse Dortmund<br />

Stadt-Sparkasse Düsseldorf<br />

Stadtsparkasse Emmerich-Rees<br />

Stadtsparkasse Hemer<br />

Stadtsparkasse Köln<br />

Stadtsparkasse Langenfeld<br />

Stadtsparkasse Mönchengladbach<br />

Stadtsparkasse Oberhausen<br />

Stadtsparkasse Wuppertal<br />

71


Anhang<br />

Union Asset Management Holding AG<br />

Verbands-Sparkasse Wesel<br />

Volksbank Anröchte eG<br />

Volksbank Brüggen-Nettetal eG<br />

Volksbank Coesfeld eG<br />

Volksbank Dinslaken eG<br />

Volksbank Düsseldorf-Neuss eG<br />

Volksbank eG Gelsenkirchen-Buer<br />

Volksbank Gelderland eG<br />

Volksbank Goch-Kevelaer eG<br />

Volksbank Hellweg eG<br />

Volksbank im Märkischen Kreis eG<br />

Volksbank Kleverland eG<br />

Volksbank Köln-Nord eG<br />

Volksbank Krefeld eG<br />

Volksbank Lüdenscheid eG<br />

Volksbank Meinerzhagen eG<br />

Volksbank Mönchengladbach eG<br />

Volksbank Münster eG<br />

Volksbank Niederrhein eG<br />

Volksbank Nordlippe eG<br />

Volksbank Nordmünsterland-Mitte eG<br />

Volksbank Paderborn-Höxter eG<br />

Volksbank Remscheid-Solingen eG<br />

Volksbank Rhein-Lippe eG<br />

Volksbank Rhein-Ruhr eG<br />

Volksbank Rhein-Wupper eG, Leverkusen<br />

Volksbank Schermbeck eG<br />

Volksbank Sprockhövel eG<br />

Volksbank Tecklenburger Land eG<br />

Volksbank Wipperfürth-Lindlar eG<br />

Volksbanken des Hochsauerlandkreises<br />

VR-Bank eG, Dormagen<br />

VR-Bank eG, Würselen<br />

WestLB AG, Düsseldorf<br />

Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />

WGZ-Bank Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank eG, Düsseldorf<br />

Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e.V.<br />

WL-Bank, Westfälische Landschaft Bodenkreditbank AG, Münster<br />

zeb/rolfes.schierenbeck.associates<br />

72


Anhang<br />

(<strong>Stand</strong> <strong>31.12.2004</strong>) Kuratorium<br />

Vorsitzender des Kuratoriums<br />

Werner Böhnke<br />

Vorsitzender des Vorstandes der WGZ-Bank eG, Düsseldorf<br />

Stv. Vorsitzender des Kuratoriums<br />

Heinz Biesenbach<br />

Verbandsgeschäftsführer des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands, Düsseldorf<br />

Dietmar P. Binkowska<br />

Stv. Vorsitzender des Vorstandes der Stadtsparkasse Köln<br />

Mitglieder des Kuratoriums<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

Leiter des Lehrstuhls für Finanzwirtschaft und Banken an der Universität Duisburg-Essen,<br />

Campus Essen<br />

Dr. Wolf-Dieter Jurgeleit<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Volksbank Rhein-Ruhr eG, Duisburg<br />

Michael Mensch<br />

Direktor der Commerzbank AG, Duisburg<br />

Frank Mühlbauer<br />

Mitglied des Vorstandes der Volksbank Niederrhein eG<br />

Katharina Neumann<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der Deutsche Bank AG, Essen<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Leiter des Lehrstuhls für Banken und Betriebliche Finanzwirtschaft an der Universität<br />

Duisburg-Essen, Campus Duisburg<br />

Ulrich Salhofen<br />

Mitglied des Vorstandes der Stadtsparkasse Oberhausen<br />

Karl-Heinz Tenter<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse am Niederrhein<br />

Ernst Westerhoff<br />

Direktor der Dresdner Bank AG, Duisburg<br />

Claus-Robert Witte<br />

Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Duisburg<br />

73


Anhang<br />

Rechnungsprüfer (<strong>Stand</strong> <strong>31.12.2004</strong>)<br />

Wilfried Franzen<br />

Bundesbankdirektor der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung Düsseldorf<br />

Hans Weber<br />

Mitglied des Vorstandes der Volksbank Rhein-Ruhr eG<br />

Vorstand (<strong>Stand</strong> <strong>31.12.2004</strong>)<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Leiter des Lehrstuhls für Banken und Betriebliche Finanzwirtschaft<br />

an der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

Leiter des Lehrstuhls für Finanzwirtschaft und Banken<br />

an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen<br />

Claus-Robert Witte<br />

Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Duisburg<br />

Direktoren des <strong>ecfs</strong> (<strong>Stand</strong> <strong>31.12.2004</strong>)<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Leiter des Lehrstuhls für Banken und Betriebliche Finanzwirtschaft<br />

an der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

Leiter des Lehrstuhls für Finanzwirtschaft und Banken<br />

an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen<br />

74


Impressum<br />

european center for financial services<br />

Lotharstraße 65<br />

47057 Duisburg<br />

Telefon: (02 03) 3 79 - 26 48<br />

Fax: (02 03) 3 79 - 12 45<br />

e-mail: <strong>ecfs</strong>@uni-duisburg.de<br />

Herausgeber<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Prof. Dr. Rainer Elschen<br />

Redaktion<br />

Denis Bagbasi<br />

Tanja Bauersfeld<br />

Philipp Faber<br />

Mike Schneider<br />

Gestaltung<br />

Daniel Dabrowski<br />

Nadine Frütel

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