Jahresbericht - Bayerische Forschungsstiftung
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inzwischen wissen wir, dass investi-<br />
tionen in Forschung und innovation,<br />
gerade wenn sie in rezessionszeiten<br />
getätigt werden, hervorragende erfolgsaussichten<br />
haben. Denn in der langsamen<br />
erholungsphase nach der krise<br />
schaffen sie entscheidende start- und<br />
Wettbewerbsvorteile – was sich in neuen<br />
Produkten und Dienstleistungen und<br />
neuen arbeitsplätzen niederschlägt.<br />
Dies gilt für einzelunternehmen, die auf<br />
F&e setzen, ebenso wie für Volkswirtschaften,<br />
die umsichtig in die Zukunft<br />
investieren. Von diesen investitionen<br />
profitieren nicht nur neue geschäfte<br />
und industrien, sondern auch bereits<br />
bestehende. gute, erfahrene Mitarbeiter<br />
lassen sich so besser halten, angebotsspektren<br />
und Leistungsstrukturen<br />
gezielt überarbeiten – was das Durchstarten<br />
erheblich erleichtert.<br />
erfolgreiche innovationen und Produkt-/<br />
serviceverbesserungen entstehen allerdings<br />
nicht aufs geratewohl! Vielmehr<br />
brauchen sie fördernde strukturen und<br />
günstige rahmenbedingungen. im Falle<br />
von hewlett und Packard war es das<br />
beziehungs- und sponsorennetz von<br />
stanford, das beiden weiterhalf. Jobs<br />
und Wozniak trafen sich in der talentschmiede<br />
von hewlett-Packard und<br />
unternahmen dort ihre ersten reverseengineering-Versuche.<br />
Verglichen mit den geschilderten Verhältnissen<br />
sind die bedingungen für<br />
innovatoren in bayern heute geradezu<br />
ideal. Die bayerische <strong>Forschungsstiftung</strong>,<br />
1990 gegründet, sichert einen<br />
ständigen informations- und ideenaustausch<br />
zwischen den hochschulen und<br />
speziell den kleinen und mittleren<br />
unternehmen. so manche mittelständische<br />
F&e-abteilung entwickelte ihre<br />
Forschungsvorhaben aus den ideen<br />
bayerischer Dissertationen und Diplomarbeiten,<br />
und deren Verfasser nehmen<br />
inzwischen Führungspositionen im<br />
unternehmen ein. aus den Projekten<br />
der stiftung gingen insgesamt über 250<br />
Patente und viele neue Produkt- und<br />
Dienstleistungskonzepte hervor. Zwei<br />
möchte ich beispielhaft herausgreifen:<br />
• Mehrere von der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Forschungsstiftung</strong><br />
geförderte Projekte<br />
führten zu ergebnissen, mit denen es<br />
der r. scheuchl gmbh gelang, einen<br />
neuen typ von rotoren zu entwickeln:<br />
sorptionsrotoren. sie werden nahe<br />
Passau hergestellt und finden mittlerweile<br />
weltweit Verwendung, bei der<br />
Luftversorgung von auto-Lackieranlagen,<br />
aber auch in raumluft-klimaan-<br />
lagen für geschäfts- und Wohnräume.<br />
• Mit Unterstützung der <strong>Bayerische</strong>n<br />
<strong>Forschungsstiftung</strong> konnten Forscherteams,<br />
unter der Federführung der<br />
Med. klinik i der uni Würzburg, die risi-<br />
ken der Magnetresonanztomographie<br />
(Mrt) für Patienten mit herzschritt-<br />
macher theoretisch und experimentell<br />
evaluieren. Dies führte zur entwicklung<br />
eines neuen, Mrt-kompatiblen schrittmachersystems,<br />
das in kürze verfügbar<br />
sein wird.<br />
auch unter effizienzgesichtspunkten<br />
schneidet die <strong>Forschungsstiftung</strong> her-<br />
vorragend ab. Mit nur 9 Mitarbeitern<br />
und einem jährlichen Fördervolumen<br />
von ca. 20 Mio. euro unterstützt sie<br />
laufend rund 150 Projekte. Mit durchschnittlich<br />
rund 150.000 euro Fördermitteln<br />
wird jeweils ein hoch quali-<br />
fizierter arbeitsplatz in der Wirtschaft<br />
neu geschaffen, und gleichzeitig 3 bis<br />
4 arbeitsplätze gesichert. Zudem bringen<br />
die beteiligten unternehmen für<br />
jeden euro öffentlicher Förderung im<br />
Durchschnitt nochmals 1,22 euro aus<br />
eigenen Mitteln auf, damit wird eine<br />
auch volkswirtschaftlich vorbildliche<br />
Multiplikatorwirkung erreicht.<br />
Mit der <strong>Forschungsstiftung</strong> verfügt der<br />
standort bayern über eine kleine, aber<br />
feine arbeitsplatz- und innovationsmaschine.<br />
gerade in den heutigen krisenzeiten<br />
gilt es, sie zu erhalten und nach<br />
Möglichkeit sogar weiter auszubauen.<br />
hier sind staat und Wirtschaft mehr<br />
denn je gefordert. Denn der neue aufschwung<br />
wird kommen. und wer bis dahin<br />
seine hausaufgaben nicht gemacht<br />
hat, wird unweigerlich im Wettbewerb<br />
zurückfallen. Für eine technologie- und<br />
Wohlstandsregion wie bayern sicherlich<br />
keine akzeptable Zukunftsperspektive!<br />
Prof. Dr. herbert henzler<br />
Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />
Beirats<br />
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