05.06.2023 Aufrufe

2023 | SWP Mobilität der Zukunft

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

<strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Unsere Fortbewegung wird immer vernetzter<br />

So effizient wie nie: Von <strong>der</strong> Fuhrparkverwaltung<br />

bis zum <strong>Mobilität</strong>smanagement<br />

In Unternehmen spielt das Fuhrparkmanagement eine immer wichtigere Rolle. Es muss mit den unterschiedlichsten Themen<br />

wie Antrieben und Kostenjustierung jonglieren und gleichzeitig den Markt im Blick behalten. Von Constantin Fetzer<br />

© DMITRYMOI/ADOBESTOCK<br />

Trotz Subventionen und sanftem<br />

Druck <strong>der</strong> Politik: Nur in vergleichsweise<br />

wenigen Unternehmen<br />

sind Elektrotankstellen installiert<br />

– und wenn, dann auch nur<br />

eine Handvoll. Das reicht in <strong>der</strong> Regel<br />

we<strong>der</strong> für den eigenen Fuhrpark<br />

noch für die Belegschaft, die privat<br />

ebenfalls immer häufiger mit<br />

E-Fahrzeugen unterwegs ist. Zu einer<br />

sinnvollen <strong>Mobilität</strong>sstrategie<br />

gehört heute insgesamt mehr, als<br />

den eigenen Fuhrpark zu verwalten.<br />

Natürlich sind die eigenen Firmenfahrzeuge<br />

das Gros, um das sich das<br />

Mobility-Management dreht. Doch<br />

künftig wird <strong>der</strong> Anspruch an eine<br />

ganzheitliche Sicht <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

<strong>Mobilität</strong> noch wichtiger. Denn:<br />

Die Europäische Kommission for<strong>der</strong>t<br />

das in entsprechenden Gesetzen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> nächsten Jahre<br />

müssen nicht mehr nur große börsennotierte<br />

Unternehmen mit mehr<br />

als 250 Mitarbeitenden, einem Umsatz<br />

von über 40 Millionen Euro<br />

o<strong>der</strong> mit einer Bilanzsumme von<br />

über 20 Millionen Euro ihre Umwelt-<br />

und Sozialrichtlinien sowie<br />

Details über Nachhaltigkeitsziele<br />

und die Unternehmensorganisation<br />

offenlegen, son<strong>der</strong>n ab 2026 werden<br />

auch kleine und mittlere Unternehmen<br />

dazu verpflichtet.<br />

Damit kann es auch für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

(KMU) künftig Sinn ergeben, sich<br />

externe Dienstleister für das Mobi-<br />

litätsmanagement an Bord zu holen.<br />

Lotsen, die durch den gesetzlichen<br />

Dschungel helfen. Die <strong>Mobilität</strong><br />

wird ein wesentlicher Bestandteil<br />

innerhalb <strong>der</strong> Berichte werden.<br />

Dabei geht es um den eigenen Fuhrpark,<br />

um Dienstwagen und Maschinen,<br />

aber auch darum, wie die Mitarbeitenden<br />

zur Arbeit kommen<br />

o<strong>der</strong> wie häufig Geschäftsreisen<br />

unternommen werden.<br />

Komplex: <strong>Mobilität</strong><br />

im Unternehmen darstellen<br />

Damit wird es immer komplexer,<br />

den Unternehmensalltag rund um<br />

die <strong>Mobilität</strong> darzustellen. Große<br />

Unternehmen haben entsprechende<br />

Expert:innen in den Fachabteilungen<br />

– o<strong>der</strong> sollten sie<br />

zumindest haben. KMU dagegen<br />

fehlt diese Ressource<br />

oft. Dabei ist ein <strong>Mobilität</strong>smanagement<br />

mit breitem Querschnitt<br />

nicht nur<br />

durch die gesetzlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sinnvoll, son<strong>der</strong>n<br />

kann durchaus wirtschaftlich<br />

sein, wenn man eine klare<br />

Strategie hat. Eines <strong>der</strong> neuen<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> beschreibt <strong>der</strong> Experte<br />

Dr. Stefan Carsten im Mobility<br />

Report 2024 <strong>der</strong> Frankfurter<br />

Denkfabrik „<strong>Zukunft</strong>sinstitut“ mit<br />

„Transformative Drive(s)“.<br />

Das seien die neuen Vorzeichen<br />

<strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>: elektrisch, autonom,<br />

vernetzt. <strong>Mobilität</strong> konvergiere<br />

demnach mit dem Energiesektor<br />

und <strong>der</strong> Digitalbranche. Wer sich<br />

nicht än<strong>der</strong>e, werde ausscheiden. Es<br />

werde nicht mehr nur <strong>der</strong> allseits<br />

bekannte Autoverkehr dominieren,<br />

son<strong>der</strong>n neue Transportmöglichkeiten<br />

mit neuen Infrastrukturen würden<br />

sichtbar. Was wir künftig unter<br />

Fahren verstehen, soll sich dem Report<br />

zufolge grundlegend wandeln:<br />

Es geht um die Bewegung – die Frage<br />

„Wie werden wir bewegt?“ wird<br />

wichtiger, während die Frage nach<br />

dem „Was bewegt uns?“ an Bedeutung<br />

verliert. Das Transportmittel<br />

tritt in den Hintergrund o<strong>der</strong> wird<br />

auf seine ursprüngliche Funktion<br />

reduziert: Als Mittel für den Transport.<br />

Immer mehr in den Mittelpunkt<br />

rückt die Antriebsform – hier<br />

zeichnet sich ein deutlicher Trend<br />

ab, auch wenn nicht alle Unternehmen<br />

damit glücklich sind: Die <strong>Zukunft</strong><br />

für das Gros <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

wird elektrisch sein – rein elektrisch,<br />

schätzen die Wissenschaftler<br />

in <strong>der</strong> Studie.<br />

© PETOVARGA/ADOBESTOCK<br />

Leistungsfähige<br />

E-Antriebe im Fokus<br />

Schon heute fahren viele Mitarbeitende<br />

im Außendienst mit E-Antrieben,<br />

in <strong>der</strong> Post- und Paketzustellung<br />

ist das ohnehin schon üblich<br />

und durch einen Wandel im<br />

Modellportfolio sind auch immer<br />

mehr Handwerksbetriebe mit<br />

E-Fahrzeugen unterwegs. Auch<br />

Maschinen auf Baustellen werden<br />

verstärkt mit E-Antrieben ausgestattet,<br />

die durchaus leistungsfähig<br />

sind. Ein großer Meilenstein,<br />

<strong>der</strong> noch zu<br />

schaffen ist: Eine noch<br />

bessere Ladeinfrastruktur,<br />

die gleichzeitig mit<br />

einheitlichen Apps einfacher<br />

bedienbar ist.<br />

Weitere Meilensteine,<br />

auf die sich<br />

Unternehmen<br />

durchaus vorbereiten<br />

sollten,<br />

sind Wasserstoffan-<br />

triebe. Diese haben vor allem auf<br />

Distanz und im Schwerlast- o<strong>der</strong><br />

auch Flugverkehr ihre Berechtigung<br />

– dort kann es wirtschaftlich<br />

und effizient sein. Und: Autonom<br />

fahrende Lkw und Pkw sind ein<br />

weiterer Baustein, den Unternehmen<br />

nicht aus dem Blick verlieren<br />

dürfen. Mehr noch: Sie sind künftig<br />

nur ein kleiner Teil des „Gesamtpakets“<br />

<strong>Mobilität</strong>, das auf viele<br />

Elemente – auch den ÖPNV,<br />

die Bahn, Fahrzeug-Sharing,<br />

E-Bikes und vieles mehr – setzt,<br />

die immer mehr ineinan<strong>der</strong>greifen<br />

werden und müssen.<br />

Corporate Sustainability<br />

Reporting Directive<br />

(CSRD)<br />

Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden<br />

sind ab 2024 verpflichtet, alle<br />

Emissionen auszuweisen, die durch<br />

ihre betriebliche <strong>Mobilität</strong> entstehen.<br />

So will es die EU in <strong>der</strong> Corporate Sustainability<br />

Reporting Directive (CSRD).<br />

Dann müssen Unternehmen umfangreich<br />

berichten, wie beispielsweise <strong>der</strong><br />

Klimawandel ihr Unternehmen beeinflusst<br />

und welche Auswirkungen ihre<br />

unternehmerischen Aktivitäten insgesamt,<br />

aber vor allem auch in den Bereichen<br />

Nachhaltigkeit und <strong>Mobilität</strong> auf<br />

Mensch und Umwelt haben.<br />

■ Charging the<br />

Future of Mobility:<br />

Märkte,<br />

Geschäftsmodelle<br />

und Trends<br />

■ Innovationen erleben:<br />

Intelligente Ladesysteme,<br />

E-Fahrzeuge und<br />

<strong>Mobilität</strong>sdienstleistungen<br />

MESSE MÜNCHEN<br />

—<br />

Internationale Fachmesse für<br />

Ladeinfrastruktur und Elektromobilität<br />

■ Wissen2Go:<br />

Konferenz,<br />

Messeforum,<br />

Messerundgänge u.v.m<br />

■ Branchentreffpunkt:<br />

Treffen Sie 85.000+<br />

Energie- &<br />

<strong>Mobilität</strong>sexperten und<br />

2.200+ Aussteller auf<br />

vier parallelen Fachmessen<br />

www.PowerToDrive.de


<strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

So digital wie nie:<br />

Der Verkehr vernetzt sich<br />

Digitale Vernetzung gilt als Schlüssel zum <strong>Mobilität</strong>swandel.<br />

Erste Meilensteine sind gemacht – aber für intelligente Konzepte<br />

fehlen noch viele Daten für lokale Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Warum eigentlich? Von Constantin Fetzer<br />

Ein Klick, alles drin – so bequem<br />

ist es längst noch nicht, wenn man<br />

auf verschiedene Verkehrsmittel<br />

zurückgreifen will. Technisch<br />

möglich ist aber schon vieles. Das<br />

zeigen Anbieter, die mit sinnvollen<br />

Apps die Abwicklung bequem<br />

machen – sowohl für Privatkunden<br />

als auch für Firmenkunden.<br />

So bündelt zum Beispiel die App<br />

„Carsharing“ eine Vielzahl an Anbietern<br />

bundesweit. Mit einem<br />

Account können Nutzer sowohl<br />

in Berlin als auch in München<br />

o<strong>der</strong> Ulm Fahrzeuge buchen.<br />

Selbst Anbieter auf dem Land lassen<br />

sich damit finden. Doch Carsharing<br />

ist allenfalls ein kleiner<br />

Baustein in einem möglichst umfassenden<br />

<strong>Mobilität</strong>snetz – vor allem<br />

auch in einem digitalen. In<br />

einer vom Automobilclub ADAC<br />

in Auftrag gegebenen Studie zeigt<br />

sich: Um ans Ziel zu kommen,<br />

wechseln Menschen immer häufiger<br />

das Verkehrsmittel und wählen<br />

– situativ, ad hoc, gepoolt –<br />

4,5 Mio<br />

Nutzer sind in Deutschland bei<br />

Carsharing-Anbietern registriert.<br />

Die Zahl ist (mit einer Corona-Delle)<br />

stetig wachsend, sie hat sich seit<br />

2013 verzehnfacht. Quelle: Statista<br />

das Bestmögliche: mal den Pkw,<br />

mal die Bahn o<strong>der</strong> den Bus, mal<br />

das Rad. Vernetzte, inter- und<br />

multimodale <strong>Mobilität</strong>, die in <strong>Zukunft</strong><br />

die Nachfrage bestimmen<br />

wird, bedeutet, integrierte <strong>Mobilität</strong>skonzepte<br />

zu entwickeln. Die<br />

Voraussetzung dafür ist, <strong>Mobilität</strong><br />

nicht mehr in unterschiedlichen<br />

Verkehrsmitteln zu denken,<br />

zu organisieren und anzubieten,<br />

son<strong>der</strong>n entlang von <strong>Mobilität</strong>sketten.<br />

Bequeme Plattformen<br />

als Bindeglied<br />

Ein wichtiges Bindeglied dieser<br />

<strong>Mobilität</strong>sketten ist eine bequeme<br />

Plattform, über die entsprechende<br />

Angebote gebucht werden.<br />

Im besten Fall nicht einzeln,<br />

son<strong>der</strong>n als zusammenhängende<br />

Strecke – und auch nicht in verschiedenen<br />

Apps, son<strong>der</strong>n in zentralen<br />

Angeboten. Also sowohl<br />

den Mietroller als auch das Bahnticket<br />

aus einer Hand. Ein Blick<br />

auf das Smartphone und in die<br />

einschlägigen Portale verrät allerdings:<br />

Hier kocht je<strong>der</strong> Anbieter<br />

sein eigenes Süppchen. Dabei ist<br />

diese zentrale Plattform eigentlich<br />

nur eine Ebene <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong><br />

von morgen. Die intelligente Vernetzung<br />

wird mehr können müssen,<br />

wie es die Studie „Die Evolution<br />

<strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>“ des ADAC<br />

beschreibt. Durch den Datenaustausch<br />

zwischen Verkehrsteilnehmern,<br />

Fahrzeugen und <strong>der</strong> sie umgebenden<br />

Infrastruktur wird die<br />

nächste Stufe <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong> erreicht:<br />

„Ein sich selbst steuerndes<br />

System <strong>der</strong> Echtzeit-Verkehrsplanung,<br />

<strong>der</strong> On-Demand-Verfügbarkeit<br />

und reibungslosen Übergänge<br />

von einem Transportmittel<br />

zum an<strong>der</strong>en.“<br />

Daten in Echtzeit<br />

auswerten<br />

Diese übergreifenden<br />

Konzepte<br />

sind nur<br />

durch digitale<br />

Vernetzung<br />

und Datenanalysen<br />

in<br />

Echtzeit möglich,<br />

Der Megatrend<br />

Konnektivität<br />

präge immer<br />

stärker das<br />

<strong>Mobilität</strong>sverhalten<br />

und das Verkehrssystem:<br />

Fahrzeuge, ganze<br />

Flotten, Straßen, Parkplätze<br />

und Ladeinfrastruktur, Telekommunikationsnetze,<br />

mobile Geräte<br />

und vieles an<strong>der</strong>e mehr. Auf<br />

Straßen, in Bussen und Bahnen,<br />

an Flughäfen, bei Großevents,<br />

saisonalen Ereignissen o<strong>der</strong> am<br />

verkehrsstarken Ferienbeginn<br />

wird sich in <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Verkehrsfluss<br />

über die mobile Erfassung<br />

<strong>der</strong> Echtzeitdaten von Verkehrsteilnehmern<br />

viel exakter abbilden<br />

und vorhersagen lassen.<br />

„In <strong>der</strong> Folge werden sich Verkehrssysteme,<br />

letztlich <strong>Mobilität</strong><br />

insgesamt, sehr viel stärker selbst<br />

steuern, als<br />

das heute <strong>der</strong> Fall<br />

ist“, vermuten die Wissenschaftler<br />

<strong>der</strong> ADAC-Studie. Diese datenbasierten<br />

Konzepte könnten<br />

den Verkehr reibungsloser, stressfreier<br />

und umweltfreundlicher<br />

machen – wenn alle Player mitmachen.<br />

Daten sammeln, aber sicher<br />

Dazu gehört neben <strong>der</strong> Technik<br />

auch <strong>der</strong> Nutzer, <strong>der</strong> sich auf diese<br />

Neuerungen einstellen muss.<br />

Dass das Navigationssystem heute<br />

schon weiß, wann Stau auf <strong>der</strong><br />

Verkehrskameras,<br />

Fahrzeuge,<br />

smarte Endgeräte<br />

– sie alle zusammen<br />

können helfen, <strong>Mobilität</strong><br />

besser zu vernetzen.<br />

Bil<strong>der</strong>: © Visual Generation/<br />

Adobestock<br />

geplanten Strecke ist, ist noch das<br />

kleinste Level. Künftig müssen<br />

noch viel mehr Daten gesammelt<br />

und ausgewertet werden. Sie sind<br />

die Basis, damit sowohl Fahrzeughersteller,<br />

Stadtplaner, Verkehrsunternehmen<br />

und viele Anbieter<br />

noch viel detaillierter auf die jeweils<br />

lokalen Anfor<strong>der</strong>ungen reagieren<br />

können und Lösungen<br />

schaffen können.<br />

Fragen zum Datenschutz sind<br />

hier eine Hürde. Unterschiedliche<br />

wirtschaftliche Interessen<br />

und gemeinsame Datenquellen<br />

sind Herausfor<strong>der</strong>ungen, die es<br />

im Gesamten zu lösen gibt. Open-<br />

Data-Infrastrukturen, die nicht<br />

personenbezogen sind, müssen<br />

flächendeckend aufgebaut und<br />

sinnvoll genutzt werden – nur so<br />

können Konzepte entstehen.<br />

Beim Blick auf die vorhandene<br />

Infrastruktur scheint das aber<br />

noch ferne Utopie. Gerade auf<br />

dem Land, wo Menschen schon<br />

froh sind, überhaupt an ein Mobilfunk-<br />

o<strong>der</strong> Breitbandnetz angebunden<br />

zu sein, wird <strong>der</strong> Big-<br />

Data-Traum <strong>der</strong> Verkehrsplanenden<br />

im digitalen Bereich noch<br />

lange ein großer Traum bleiben.<br />

Anzeige<br />

IHK Ulm als Koordinator <strong>der</strong> Task Force Wasserstoff<br />

Um die Schlüsseltechnologie Wasserstoff zu för<strong>der</strong>n und sie effizient zu nutzen, hat die IHK eine Expertengruppe gegründet.<br />

Wasserstoff kann eine wichtige<br />

Schlüsseltechnologie für Unternehmen<br />

auf dem Weg zur Klimaneutralität<br />

darstellen, denn <strong>der</strong><br />

Energieträger birgt vielseitige<br />

Einsatzmöglichkeiten wie beispielsweise<br />

in <strong>der</strong> Stromerzeugung,<br />

im Wärmemarkt, in <strong>der</strong> Industrie<br />

o<strong>der</strong> im <strong>Mobilität</strong>sbereich.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e für den <strong>Mobilität</strong>sbereich<br />

ist Wasserstoff<br />

von großem Interesse, denn mit<br />

diesem können weite Strecken<br />

emissionsfrei zurückgelegt werden.<br />

Um die sehr ambitionierten<br />

Klimaziele – vor allem im Verkehrssektor<br />

– zu erreichen, wird<br />

kein Weg an alternativen Antrieben<br />

– sei es über Batterien,<br />

Brennstoffzellen o<strong>der</strong> E-Fuels –<br />

vorbeiführen. Bisher eignet sich<br />

<strong>der</strong> Einsatz von Wasserstoff über<br />

eine Brennstoffzelle vor allem<br />

bei schweren Nutzfahrzeugen<br />

(unter an<strong>der</strong>em mit hoher täglicher<br />

Laufleistung). Neben Lkw<br />

im Güterverkehr ist auch <strong>der</strong><br />

Einsatz im ÖPNV mit Bussen und<br />

Bahnen (zum Beispiel auf nicht<br />

elektrifizierten Bahnstrecken)<br />

möglich.<br />

Hervorragende Ausgangslage<br />

in <strong>der</strong> IHK-Region Ulm<br />

Mit dem zusätzlichen Blick auf<br />

die Unternehmen im Maschinen-,<br />

Anlagen- sowie Fahrzeugbau und<br />

die führenden Forschungsinstitutionen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellentechnologie<br />

verfügen die IHK-Region<br />

Ulm sowie ganz Baden-Württemberg<br />

über eine hervorragende<br />

Ausgangslage, um den Markthochlauf<br />

und den Einsatz <strong>der</strong><br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

mitzugestalten<br />

und von diesem zu profitieren.<br />

Hierfür müssen jedoch bereits<br />

heute die notwendigen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

und Infrastrukturen geschaffen<br />

und dafür gesorgt werden,<br />

dass Wasserstoff ausreichend<br />

verfügbar ist. Um diese Chancen<br />

Die Wasserstoff-Task-Force steht unter Ulmer Leitung. <br />

Darum ist die Bedarfsermittlung wichtig<br />

Warum ist es wichtig, bei <strong>der</strong><br />

konzertierten Aktion zur H2-<br />

Bedarfsermittlung mitzuwirken?<br />

» Damit die Transformation<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft in Richtung<br />

Klimaneutralität gelingt,<br />

sind große zusätzliche Mengen<br />

an klimaneutral erzeugtem<br />

Wasserstoff notwendig.<br />

» Für alle Akteure besteht daher<br />

schon heute konkreter<br />

Handlungsbedarf: Wie planen<br />

die Akteure, ihre eigene<br />

klimaneutrale Energieversorgung<br />

zu gestalten? Für<br />

den Umbau des Energiesystems<br />

ist jedenfalls eine entsprechende<br />

Infrastruktur-<br />

Planung mit hinreichen<strong>der</strong><br />

Vorlaufzeit erfor<strong>der</strong>lich.<br />

» Neben <strong>der</strong> direkten Nutzung<br />

erneuerbarer Energien wird<br />

sich dabei <strong>der</strong> Energieträger<br />

Wasserstoff in den kommenden<br />

Jahren zur weiteren<br />

wichtigen Säule im<br />

künftigen Energiesystem<br />

entwickeln.<br />

» Baden-Württemberg darf<br />

hier nicht den Anschluss<br />

verlieren. Dafür braucht es<br />

sowohl den frühzeitigen<br />

Anschluss an die nationalen<br />

und europäischen Wasserstoff-Backbones<br />

als<br />

Foto: IHK Ulm<br />

auch eine zukunftsfeste Infrastrukturplanung<br />

bei uns<br />

vor Ort.<br />

» In diesem Zusammenhang<br />

ist eine aktuelle und belastbare<br />

Datenbasis für<br />

die konkreten Planungen<br />

<strong>der</strong> Wasserstoff-Infrastrukturen<br />

entscheidend.<br />

von Wasserstoff zu nutzen und<br />

die Wirtschaft in die Entwicklung<br />

eng einzubinden, hat sich unter<br />

Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> IHK Ulm die<br />

sogenannte „Task Force Wasserstoff“<br />

<strong>der</strong> zwölf baden-württembergischen<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

gegründet. Sprecher<br />

<strong>der</strong> Task Force ist Dr. Jan<br />

Stefan Roell, Präsident <strong>der</strong> IHK<br />

Ulm und Vizepräsident des Baden-Württembergischen<br />

Industrie-<br />

und Handelskammertag<br />

(BWIHK).<br />

Erster Schritt: eine<br />

Bedarfsabfrage aller Beteiligten<br />

Es müssen jetzt die richtigen Weichen<br />

gestellt werden und vor allem<br />

die Infrastruktur aufgebaut<br />

werden. Dazu ist es wichtig, den<br />

künftigen Bedarf an Wasserstoff<br />

zu ermitteln. Die Frage ist daher,<br />

wie viel benötigen Unternehmen,<br />

Stadtwerke o<strong>der</strong> sonstige Gas-<br />

Verbraucher in <strong>Zukunft</strong>? Um das<br />

herauszufinden, hat das Ministerium<br />

für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft Baden-Württemberg<br />

gemeinsam mit den Industrie-<br />

und Handelskammern<br />

sowie weiteren Partnern eine<br />

Kampagne zur Ermittlung <strong>der</strong><br />

Wasserstoffbedarfe in Baden-<br />

Württemberg initiiert. In <strong>der</strong>en<br />

Zentrum steht die Bedarfsabfrage<br />

<strong>der</strong> Initiative „Wasserstoff für<br />

Baden-Württemberg“. Alle Unternehmen<br />

und potenzielle Wasserstoffverbraucher<br />

sind aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

ihre Wasserstoff-Bedarfe<br />

für die kommenden Jahre zu melden,<br />

damit Baden-Württemberg<br />

gut an das nationale und europäische<br />

Wasserstoffnetz angeschlossen<br />

wird und seine Interessen<br />

beim Bund und <strong>der</strong> EU vertreten<br />

kann.<br />

pm<br />

Info Für weitere Informationen bieten<br />

die Industrie- und Handelskammern<br />

vor Ort Informationen an. Die<br />

Bedarfsabfrage ist online unter<br />

folgendem Link zu finden:<br />

www.plattform-h2bw.de/h2-bedarf


<strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

<strong>Mobilität</strong> – so individuell wie nie<br />

Seamless Mobility: Obwohl viele nach wie vor auf das eigene Auto als Fortbewegungsmittel setzen, sollen an<strong>der</strong>e Konzepte ausgebaut<br />

werden, es soll eine gut vernetzte „nahtlose <strong>Mobilität</strong>“ entstehen. Auch in ländlichen Regionen. Aber wann? Von Constantin Fetzer<br />

Die <strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> ist so<br />

individuell wie nie – doch das<br />

eigene Auto wird in <strong>Zukunft</strong><br />

nicht mehr die Hauptrolle spielen.<br />

Der Umstieg in neue <strong>Mobilität</strong>swelten<br />

ist nicht so einfach,<br />

vor allem <strong>der</strong> „Umstieg im<br />

Kopf“. Alle theoretischen Möglichkeiten<br />

nutzen nichts, wenn<br />

sie nicht vorhanden sind o<strong>der</strong><br />

am Ende einfach nicht genutzt<br />

werden.<br />

Dabei könnte alles so einfach<br />

sein: Die Wissenschaftler haben<br />

sich in ihren Denklaboren viele<br />

<strong>Mobilität</strong>sbausteine erdacht, die<br />

es „nur“ umzusetzen gilt. Geduld<br />

ist also gefragt und so ist<br />

<strong>der</strong> Weg zur „Seamless Mobility“,<br />

wie es die Wissenschaft<br />

nennt, noch weit. Diese „nahtlose<br />

<strong>Mobilität</strong>“ ist in <strong>der</strong> optimalen<br />

Form längst noch keine Praxis,<br />

denn es sind schlicht noch<br />

keine flächendeckenden Angebote<br />

geschaffen. Und wenn es<br />

welche gibt, werden sie kaum<br />

genutzt.<br />

Mobility Hubs als Gateways<br />

Stadtgeograf und <strong>Zukunft</strong>sforscher<br />

Dr. Stefan Carsten beschreibt<br />

in einem Essay basierend<br />

auf dem Mobility Report<br />

2024 <strong>der</strong> Denkfabrik „<strong>Zukunft</strong>sinstitut“<br />

die Idee von „Mobility<br />

Hubs“, die zu einer nahtlosen<br />

<strong>Mobilität</strong> betragen sollen – und<br />

vielleicht sogar die Basis dafür<br />

sind, dass künftig vor allem auch<br />

im ländlichen Raum alles nahtlos<br />

läuft. Die konzeptionelle Idee<br />

als Alternative zum Auto: Zu Fuß,<br />

mit dem Rad, mit dem eigenen<br />

o<strong>der</strong> gemieteten E-Scooter o<strong>der</strong><br />

künftig auch mit einem autonomen<br />

Fahrzeug als eine Art Sammeltaxi<br />

geht’s nach kurzfristiger<br />

Buchung direkt von <strong>der</strong><br />

Haustüre aus bequem zunächst<br />

in einen „Mobility Hub“. Die<br />

„erste Meile“ ist geschafft. Dort<br />

steigt man um – in ein Sammel-<br />

Transportmittel wie Bus o<strong>der</strong><br />

Bahn, das die Hubs miteinan<strong>der</strong><br />

verbindet. Diese Hubs sind Teil<br />

eines Netzwerks verschiedener<br />

<strong>Mobilität</strong>spunkte<br />

und die angebotene<br />

Frequenz <strong>der</strong><br />

Fahrangebote<br />

Erst buchen, dann fahren. So<br />

funktioniert Car sharing.<br />

Bild: © Nadya Ustuzhantceva/<br />

Adobestock<br />

ist ähnlich hoch, wie Stadtbahnen<br />

in <strong>der</strong> Großstadt, sodass es<br />

im Grunde keine Wartezeiten<br />

gibt. Am Ziel-Hub angekommen,<br />

geht’s dann wie<strong>der</strong>um in<br />

einem individuellen Fahrzeug<br />

– o<strong>der</strong> zu Fuß – an das<br />

tatsächliche Ziel – die<br />

„letzte Meile“. Dieser<br />

Weg soll möglichst bequem<br />

zurückgelegt werden,<br />

in ähnlicher Zeit<br />

wie mit dem (eigenen)<br />

Auto, dafür aber wesentlich<br />

entspannter.<br />

Physisches und<br />

digitales Netzwerk<br />

Carsten erklärt<br />

dazu in <strong>der</strong> „Mobility-Report“-Studie:<br />

Ein Mobility<br />

Hub ist immer<br />

Teil eines<br />

Netzwerks<br />

verschiedener<br />

<strong>Mobilität</strong>spunkte<br />

–<br />

physisch und<br />

digital. Dieses<br />

Netzwerk<br />

funktioniert im<br />

städtischen Raum,<br />

reicht aber auch aus<br />

den urbanen Zentren in<br />

die Stadträn<strong>der</strong>, verbindet Vorstädte<br />

und kann sich bis in ländliche<br />

Gebiete auswirken. Gerade<br />

im ländlichen Raum, in dem die<br />

Abhängigkeit vom privaten Auto<br />

noch immer sehr hoch und <strong>der</strong><br />

ÖPNV oft schwach ausgeprägt<br />

ist, kann das <strong>Mobilität</strong>sangebot<br />

durch einen flexiblen und gut<br />

zugänglichen Hub attraktiver gestaltet<br />

werden. Dafür sei es wichtig,<br />

den konkreten Bedarf vor Ort<br />

zu kennen und zu berücksichtigen:<br />

Neben <strong>Mobilität</strong> werden dort<br />

oft auch weitere Versorgungseinrichtungen,<br />

wie zum Beispiel Delivery-<br />

und Store-Konzepte, Parklets<br />

o<strong>der</strong> Spielplätze gebraucht.<br />

Eine großzügige zentrale <strong>Mobilität</strong>sstation<br />

könne, so die Studie,<br />

außerdem den Einstieg in die<br />

Angebote erleichtern. Gerade auf<br />

dem Land sei es sinnvoll, Carsharing<br />

zu integrieren.<br />

Auto ist weiterhin<br />

Teil <strong>der</strong> Evolution<br />

Insgesamt gehe es bei diesen Visionen<br />

nicht darum, grundsätzlich<br />

ganz auf das eigene Auto zu<br />

verzichten – es aber möglicherweise<br />

gemeinsam zu nutzen. „Je<br />

weiter sich diese Formen geteilter<br />

<strong>Mobilität</strong> professionalisieren,<br />

desto weniger wird es notwendig<br />

sein, dass man immer dasselbe<br />

Auto vor <strong>der</strong> Tür hat“, beschreibt<br />

es auch die Studie „Die Evolution<br />

<strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>“ die vom ADAC<br />

in Auftrag gegeben wurde. Die<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung werde<br />

aber sein, die Angebote besser<br />

miteinan<strong>der</strong> zu verweben – sowohl<br />

die digitalen Plattformen<br />

als auch die tatsächliche Infrastruktur,<br />

damit alles ineinan<strong>der</strong>greifen<br />

kann.<br />

© IRINA STRELNIKOVA/ADOBESTOCK<br />

<strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>


<strong>Mobilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

So spannend wie nie: Berufe in <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong><br />

In <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>sbranche gibt es eine ganze Reihe von Berufen –und diese werden immer attraktiver. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden<br />

<strong>Mobilität</strong>sangebote als Benefits für Beschäftigte in an<strong>der</strong>en Branchen immer gefragter. Ein Gewinn für alle. Von Constantin Fetzer<br />

Für den <strong>Mobilität</strong>swandel braucht<br />

es viel Personal in durchaus attraktiven<br />

Berufen, die immer stärker<br />

wertgeschätzt werden – sie<br />

sind und bleiben <strong>der</strong> Schlüssel<br />

zum Erfolg <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>swende.<br />

Denn: Bei aller Infrastruktur,<br />

technischem Fortschritt und vielen<br />

Visionen <strong>der</strong> Verkehrsplanenden<br />

sind es die Menschen, die<br />

diesen Wandel mit ihren Impulsen<br />

gestalten. Seien es Entwickler<br />

in IT-Unternehmen, die für<br />

eine intelligente Vernetzung sorgen<br />

o<strong>der</strong> auch Stadtplaner, die<br />

mit diesen Werkzeugen und Daten<br />

die Kommunen und <strong>Mobilität</strong>sräume<br />

von heute und morgen<br />

planen. Selbst wenn autonom fahrenden<br />

Autos, Bussen und Bahnen<br />

die <strong>Zukunft</strong> gehört, so werden<br />

Menschen an <strong>der</strong> Schnittstelle<br />

Technik-Mensch-Technik gebraucht<br />

– und wenn die<br />

ÖPNV-Netze ausgebaut werden<br />

sollen, sogar verstärkt. Bereits<br />

jetzt sind die Perspektiven für<br />

Busfahrerinnen und Busfahrer<br />

ausgezeichnet, Lokführerinnen<br />

und Lokführer ebenfalls und auch<br />

weitere Berufe rund um die <strong>Mobilität</strong><br />

sind im Fokus. Experten<br />

und Expertinnen wie <strong>Mobilität</strong>splaner<br />

und Fuhrparkmanager<br />

sind mit ihrem Know-how gefragt,<br />

denn sie schaffen die Lösungen,<br />

die sich Nutzer und Politik<br />

wünschen. Die Rahmenbedingungen<br />

dafür werden sich darum<br />

weiter verbessern – und die<br />

Unternehmen werben mit Benefits.<br />

Übrigens setzen nicht nur<br />

die Unternehmen in <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>sbranche<br />

auf interessante<br />

Vorteile für ihre Mitarbeitenden,<br />

son<strong>der</strong>n auch in an<strong>der</strong>en Branchen<br />

ist das Thema <strong>Mobilität</strong> im<br />

Bereich <strong>der</strong> Benefits für die Belegschaft<br />

im Fokus.<br />

<strong>Mobilität</strong>sbudgets<br />

machen flexibel<br />

Denn: Der Dienstwagen war gestern<br />

– das von <strong>der</strong> Firma mitfinanzierte<br />

E-Bike ist <strong>der</strong> aktuelle<br />

Trend, jüngst auch das vergünstigte<br />

Deutschlandticket, das dann<br />

die Mitarbeitenden noch weniger<br />

als 49 Euro kostet. Das nächste<br />

Level ist ein „<strong>Mobilität</strong>sbudget“,<br />

das sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt.<br />

Noch immer gilt<br />

<strong>der</strong> Dienstwagen zwar als Statussymbol.<br />

Doch das wandelt sich.<br />

Vor allem in urbanen Bereichen<br />

wollen Mitarbeitende von sinnvollen<br />

Verkehrskonzepten profitieren,<br />

statt sich über ein Auto zu<br />

profilieren. Diese Budgets sind<br />

nachhaltig und können flexibel<br />

gestaltet werden. Vom Arbeitgeber<br />

wird ein Betrag zur Verfügung<br />

gestellt, den die Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer<br />

dann ganz an ihre Bedürfnisse<br />

angepasst verbrauchen können.<br />

Das kann ein Geldbetrag<br />

sein, ein Kilometerlimit o<strong>der</strong><br />

auch ein Limit in Kombination<br />

mit einem CO2-Budget,<br />

um weitere Anreize zu<br />

schaffen, auf umweltfreundliche<br />

Verkehrsmittel zu setzen.<br />

Ohnehin beobachten<br />

Wissenschaftler in unterschiedlichen<br />

Studien, dass Menschen<br />

auch etwas zeitintensivere Wege<br />

auf sich nehmen, wenn diese bequem<br />

und effizient zurückgelegt<br />

werden können. Mit <strong>der</strong> Bahn<br />

o<strong>der</strong> im Bus zum Beispiel, wo<br />

man noch arbeiten kann – sofern<br />

die Infrastruktur es zulässt.<br />

Unterschiedliche<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Nutzung<br />

Anreize innerhalb eines<br />

<strong>Mobilität</strong>sbudgets können<br />

auch Guthaben<br />

für Sharing-Angebote<br />

sein. In Zeiten hoher<br />

Kraftstoffpreise<br />

können Mitarbeitende<br />

dann auf ein Auto<br />

verzichten, vielleicht<br />

auch nur auf den Zweitwagen,<br />

<strong>der</strong> überwiegend<br />

für die Fahrt in die Arbeit<br />

genutzt wird.<br />

Gleiches gilt für Leihrä<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Benefits<br />

in <strong>der</strong> <strong>Mobilität</strong>swelt,<br />

die immer<br />

mehr gefragt sind.<br />

Große Unternehmen sind hier bereits<br />

kreativ. Arbeitszeitkonten<br />

mit vielen Überstunden werden<br />

in <strong>Mobilität</strong>sbudgets umgewandelt<br />

– o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>erseits können<br />

nicht genutzte <strong>Mobilität</strong>sbudgets<br />

in ein Arbeitszeitkonto fließen.<br />

Ob zu Fuß, mit dem E-Roller, via<br />

Carsharing, auf Fahrrä<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> mit dem ÖPNV: Die Flexibilität<br />

macht den Charme<br />

des <strong>Mobilität</strong>sbudgets aus.<br />

Weil ein solches Budget ganz<br />

individuell gestaltet werden<br />

kann, ist es nicht nur für Mitarbeitende<br />

interessant, <strong>der</strong>en Firma<br />

in gut ausgebauten Ballungszentren<br />

ihren Standort hat, son<strong>der</strong>n<br />

auch für Pendlerinnen und<br />

Pendler, die vielleicht jetzt schon<br />

einen Teil ihres Arbeitsweges mit<br />

einem Pkw o<strong>der</strong> dem Fahrrad zurücklegen<br />

- die „erste“ und „letzte“<br />

Meile zu den Haltestellen von<br />

Bus und Bahn. Das <strong>Mobilität</strong>sbudget<br />

ergänzt eine ganze Reihe an<br />

Benefits, mit denen Unternehmen<br />

ihre Fachkräfte zu sich locken<br />

o<strong>der</strong> an sich binden wollen. Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />

eine ansprechende<br />

Work-Life-Balance, flexible<br />

Arbeitszeiten und -orte sind<br />

ebenso wichtige Bausteine wie die<br />

<strong>Mobilität</strong>skonzepte, von denen die<br />

Beschäftigten profitieren können.<br />

30Min<br />

o<strong>der</strong> kürzer dauert <strong>der</strong> durchschnittliche<br />

Arbeitsweg für etwa<br />

die Hälfte <strong>der</strong> Pendler in Deutschland.<br />

21 Prozent brauchen bis zu einer Dreiviertelstunde,<br />

15 Prozent gaben eine<br />

Stunde als Arbeitsweg an und 12 Prozent<br />

fahren länger als eine Stunde<br />

bis zum Arbeitsort.<br />

Quelle: Statista/Stepstone, 2018<br />

© KUDRYAVTSEV/ADOBESTOCK<br />

Mit voller Fahrt in die<br />

<strong>Mobilität</strong>swende<br />

Anzeige<br />

Die SWU Verkehr wird 14 Elektrobusse bestellen. Damit wird <strong>der</strong><br />

Fuhrpark des Unternehmens noch umweltfreundlicher. Außerdem<br />

sucht das Unternehmen engagiertes Fahrpersonal.<br />

Auch an prominenter Stelle in Ulm werben die SWU für sich als Arbeitgeber, wie hier etwa mit einem<br />

Linienbus als „Jobmobil“ auf dem Münsterplatz. <br />

Fotos: SWU<br />

Es ist ein bedeuten<strong>der</strong> Schritt in<br />

Richtung CO 2<br />

-Neutralität, <strong>der</strong> bei<br />

den SWU Verkehr augenblicklich<br />

in vollem Gange ist: In Kürze wird<br />

das Unternehmen 14 Elektrobusse<br />

bestellen. Die Vorbereitung <strong>der</strong><br />

Ausschreibung läuft <strong>der</strong>zeit. Zusammen<br />

mit den 28 Straßenbahnen<br />

läuft dann in absehbarer Zeit<br />

bereits zwei Fünftel <strong>der</strong> SWU-<br />

Flotte mit grünem Strom und<br />

bringt die Bürgerinnen und Bürger<br />

bequem, sicher und umweltfreundlich<br />

durch die Doppelstadt.<br />

Ein großes Zeichen<br />

für nachhaltige <strong>Mobilität</strong><br />

Für die Beschaffung <strong>der</strong> 14 neuen<br />

Busse hat das Bundesministerium<br />

für Digitales und Verkehr eine<br />

För<strong>der</strong>ung von 4,59 Millionen bewilligt.<br />

Damit sind 80 Prozent <strong>der</strong><br />

Mehrkosten für einen emissionsfreien<br />

Antrieb gedeckt. „Ein großes<br />

Zeichen für nachhaltige <strong>Mobilität</strong><br />

im Öffentlichen Nahverkehr“,<br />

sind sich Ulms Oberbürgermeister<br />

Gunter Czisch und<br />

SWU Verkehr-Geschäftsführer<br />

Ralf Gummersbach einig.<br />

Um die neuen Busse problemlos<br />

an den Start bringen zu können,<br />

erfolgt schon jetzt bei <strong>der</strong> SWU<br />

Verkehr im Hintergrund eine<br />

wichtige Umstellung: Ein Upgrade<br />

<strong>der</strong> Werkstatt und die Installation<br />

<strong>der</strong> notwendigen Ladeinfrastruktur<br />

für die neuen E-Busse<br />

stehen auf dem Plan. Wenn diese<br />

Maßnahmen alle glattgehen,<br />

können nach Einschätzung von<br />

Ralf Gummersbach, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> SWU Verkehr, zum<br />

kommenden Jahreswechsel die<br />

ersten zwei Fahrzeuge mit Elektroantrieb<br />

auf dem Hof stehen<br />

und in den Testbetrieb gehen.<br />

Bewerbungsgespräche<br />

im SWU Karriere-Bus<br />

Damit die <strong>Mobilität</strong>swende gelingen<br />

kann, braucht es aber mehr<br />

als nur umweltfreundliche, klimaschonende<br />

Fahrzeuge auf dem<br />

neuesten Stand <strong>der</strong> Technik.<br />

Ohne engagiertes Fahrpersonal<br />

geht es nicht. Derzeit suchen die<br />

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm verstärkt<br />

Mitarbeitende (m/w/d) für<br />

den Fahrdienst. Aus diesem<br />

Grund ist <strong>der</strong> SWU Karriere-Bus<br />

unterwegs. An Bord dieses beson<strong>der</strong>en<br />

Fahrzeugs ist es unkompliziert<br />

möglich, mit den<br />

Fahrerinnen und Fahrern <strong>der</strong><br />

SWU Verkehr ins Gespräch zu<br />

kommen. Wer möchte, kann im<br />

Führerstand auch Probe sitzen.<br />

Interessierte erhalten außerdem<br />

alle Informationen zu den Arbeitsabläufen<br />

und den Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die <strong>der</strong> Job als Busfahrer<br />

o<strong>der</strong> Busfahrerin mit sich bringt.<br />

Sogar ein Bewerbungsgespräch<br />

kann gleich im Bus absolviert<br />

werden.<br />

Einer Laufbahn hinter dem<br />

Steuer steht dabei eigentlich<br />

nichts im Weg, denn neben Busfahrerinnen<br />

und Busfahrern mit<br />

bereits vorhandener Führerscheinklasse<br />

D werden auch Umsteigende<br />

(m/w/d) vom LKW sowie<br />

Quereinsteigende (m/w/d)<br />

mit Führerscheinklasse B gesucht.<br />

Wer keinen Busführerschein<br />

hat, kann ihn über die<br />

SWU erlangen. Die SWU unterstützt<br />

die Finanzierung des Führerscheines<br />

dabei finanziell. pm

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