DVG FORUM 01/2023
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20. Jahrgang 1/<strong>2023</strong><br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />
Fachgruppe im Fokus<br />
Reproduktionsmedizin<br />
Seite 44
MONO-PROTEINSELEKTION<br />
SENSITIVE DIET<br />
HIRSCH<br />
NELSON (5),<br />
hat wieder dichtes,<br />
glänzendes Fell<br />
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EDITORIAL<br />
Liebe Mitglieder der <strong>DVG</strong>,<br />
liebe Freunde der Veterinärmedizin,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es ist mir eine ganz besondere Freude, als<br />
neuer Vizepräsident und Schatzmeister<br />
der <strong>DVG</strong> dieses Editorial für Sie zu schreiben.<br />
Dies gibt mir die Gelegenheit, mich<br />
kurz bei Ihnen vorzustellen und ein paar<br />
Visionen für die zukünftige Arbeit mit Ihnen<br />
zu teilen.<br />
Einige von Ihnen werden mich ggf.<br />
auch schon als Veterinärmediziner „mit<br />
Leib und Seele“ kennen. Das Studium der<br />
Veterinärmedizin und eine parallele Ausbildung<br />
zum akademisch geprüften Fachübersetzer<br />
habe ich an den Universitäten<br />
Leipzig und Cambridge (UK) absolviert.<br />
Danach folgten – ebenfalls an der Universität<br />
Leipzig – die Promotion zum Dr. med.<br />
vet. und die Ausbildung zum Fachtierarzt<br />
für Physiologie. Seit 2009 bin ich Professor<br />
für Veterinär-Physiologie, davon zunächst<br />
für 14 Monate an der Veterinärmedizinischen<br />
Universität Wien und seit 2<strong>01</strong>0 an<br />
der Freien Universität Berlin.<br />
In meiner Zeit als Hochschullehrer<br />
habe ich mich sehr für die Belange der akademischen<br />
Selbstverwaltung engagiert<br />
und die wissenschaftliche Entwicklung der<br />
Veterinärmedizin vorangetrieben. Über<br />
insgesamt zwei Wahlperioden war ich Leiter<br />
der Fachgruppe Physiologie und Biochemie<br />
der <strong>DVG</strong>. Darüber hinaus bin ich<br />
amtierender Vorsitzender der Gesellschaft<br />
für Ernährungsphysiologie (GfE).<br />
Es freut mich sehr, dass mir die Delegiertenversammlung<br />
der <strong>DVG</strong> das Vertrauen<br />
ausgesprochen hat und mich zu<br />
ihrem neuen Vizepräsidenten gewählt hat.<br />
Ich will dieses Amt sehr gerne nutzen, um<br />
mich für die wissenschaftliche Weiterentwicklung<br />
der Veterinärmedizin, die Identitätsstiftung<br />
unserer Gesellschaft und für<br />
die Weiterentwicklung unserer organisatorischen<br />
Strukturen einzusetzen.<br />
Die <strong>DVG</strong> hat in den vergangenen Jahrzehnten<br />
eine beispiellose Entwicklung zu<br />
einer modernen, leistungsfähigen und<br />
partizipativen Fachgesellschaft erfahren,<br />
die nun auch auf dem besten Weg ist, als<br />
nachhaltiges Unternehmen zertifiziert zu<br />
werden. Wir zählen zu den mitgliederstärksten<br />
Fachgesellschaften Deutschlands,<br />
haben die Corona-Pandemie sehr<br />
gut überstanden und haben angesichts<br />
hoch motivierter Mitglieder die besten<br />
Aussichten auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung.<br />
Lassen Sie uns diese Weiterentwicklung<br />
mit Leben und Vielfalt füllen!<br />
Ein neues Element unserer Vielfalt ist<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Progress (www.dvg-vet-progress.<br />
de), eine zertifizierte Fort- und Weiterbildungsreihe<br />
für klinisch arbeitende Kolleginnen<br />
und Kollegen. <strong>DVG</strong>-Vet-Progress<br />
startet im September <strong>2023</strong> mit inhaltlich<br />
aufeinander abgestimmten Modulen im<br />
Klein- und Heimtierbereich, die entweder<br />
einzeln oder im Block gebucht werden<br />
können. Insbesondere bei Belegung kompletter<br />
Blöcke eignet sich <strong>DVG</strong>-Vet-Progress<br />
als Vorbereitung auf die Fachtierarztprüfung,<br />
als Begleitung für den beruflichen<br />
Wiedereinstieg oder als Unterstützung bei<br />
beruflicher Neuorientierung. Weitere Informationen<br />
hierzu finden Sie auf den folgenden<br />
Seiten.<br />
Neu in unserer Vielfalt ist auch eine<br />
Zusammenarbeit mit dem Jungen Netzwerk<br />
Infektionsmedizin (jUNITE), die sich<br />
gut in unsere vielfältigen Bestrebungen<br />
der Nachwuchsförderung eingliedert.<br />
In diesem Heft begrüßen wir ganz<br />
herzlich Dr. Anna-Caroline Wöhr als neues<br />
Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand, PD Dr. Elke<br />
Rauch und Prof. Dr. Helen Louton als Vorsitzende<br />
der Fachgruppe Ethologie und<br />
Tierhaltung sowie Dr. Stefan Scharvogel<br />
und apl. Prof. Dr. Daniela Simon Betz als<br />
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Onkologie<br />
der DGK-<strong>DVG</strong>. Zudem hat der Vorsitz in der<br />
Kommission zur Einrichtung von <strong>DVG</strong>-<br />
Konsiliarlaboren gewechselt: Neuer Vorsitzender<br />
ist Prof. Dr. Rolf Bauerfeind, zu seinem<br />
Stellvertreter wurde Prof. Dr. Karsten<br />
Nöckler gewählt. Wir danken Ihnen allen<br />
und wünschen eine erfolgreiche, inspirierende<br />
Arbeit zum Wohle unserer <strong>DVG</strong>.<br />
Nicht zuletzt bedanken wir uns ganz<br />
herzlich bei Ihnen allen für die vielen eingesandten<br />
Beiträge aus den Fachgruppen<br />
und Arbeitsgebieten und vor allem für die<br />
beeindruckenden Aktivitäten, die diesen<br />
Beiträgen zugrunde liegen. Dies verdeutlicht<br />
einmal mehr: Unsere Gesellschaft<br />
lebt von engagierten Mitgliedern wie Ihnen!<br />
Auf eine gute und erfolgreiche<br />
gemeinsame Arbeit,<br />
Ihr<br />
Jörg R. Aschenbach<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 1
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach . . . . . . . . . . . . 1<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Progress yourself - mit <strong>DVG</strong>-Vet-Progress . . . . . . .3<br />
Nachhaltige Tagungen und Kongresse . . . . . . . 4<br />
Weitere Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer . . . 5<br />
Netzwerk Junge Infektionsmedizin e.V. (jUNITE) . . . . 6<br />
European Buiatrics Congress . . . . . . . . . . .7<br />
Mission Rabies: Größte Tollwutimpfaktion aller Zeiten . .8<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2023</strong> . . . . . . . . . . . . 9<br />
Tierärztetag West - Der Kammerkongress . . . . . . 10<br />
Fachgruppenversammlungen . . . . . . . . . . 11<br />
Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong> . . . . . . . . 11<br />
ARBEITSGEBIETE<br />
• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 12<br />
Fachgruppe „Chirurgie“ . . . . . . . . . . . . 22<br />
Fachgruppe „Innere Medizin und<br />
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .22<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“ . . . . . . . . 25<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 26<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . 27<br />
• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Fachgruppe „Pathologie“ . . . . . . . . . . . .29<br />
Fachgruppe „Klinische Pharmakologie und Toxikologie“ 30<br />
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 30<br />
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . . 31<br />
• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Konsiliarlabore . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Fachgruppe „Umwelt- und Tierhygiene“ . . . . . . 32<br />
• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />
UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 33<br />
Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“ . . . . . 34<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong><br />
• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“ . . . . . . 34<br />
Fachgruppe „Tierschutz“ . . . . . . . . . . . . 37<br />
Fachgruppen „Versuchstierkunde“ und<br />
„Verhaltensmedizin und Bissprävention“ . . . . . 40<br />
• ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
Arbeitskreis „Respiratorisches System“ . . . . . . .41<br />
Arbeitskreis „Forensische Veterinärmedizin“ . . . . . 43<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
„Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . . . . . .44<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Richard-Völker-Medaille für Prof. Michael Fehr . . . . 55<br />
Ausschreibung des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises 56<br />
Ausschreibung des Bruns-Preises und<br />
des Bruns-Stipendiums . . . . . . . . . . . 56<br />
Ausschreibung des Anton-Mayr-Preises . . . . . . 57<br />
Ausschreibung des Karl-Fritzsche-Preises . . . . . . 57<br />
Ausschreibung des Höhner-Preises . . . . . . . . 57<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
<strong>DVG</strong> on tour . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Ihre Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . 58<br />
Veränderungen im <strong>DVG</strong>-Team . . . . . . . . . . 59<br />
Ihre E-Mail-Adresse für uns –<br />
Aktuelles aus der <strong>DVG</strong> für Sie . . . . . . . . . 59<br />
Werde Schnuppermitglied . . . . . . . . . . . 59<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag . . . . . . . 60<br />
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
PERSONEN<br />
In Erinnerung an Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann . . 62<br />
Nachruf auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Weiß . . . . 63<br />
Nachruf auf Dr. Klaus Failing . . . . . . . . . . 64<br />
Prof. Dr. Nicole Kemper mit Felix Wankel<br />
Tierschutz-Forschungspreis geehrt . . . . . . . 65<br />
Ehrendoktor für Prof. Wolfgang Baumgärtner . . . . 66<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand und neue Fachgruppenleitungen . . . .67<br />
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Aktuelles aus der StIKo Vet . . . . . . . . . . . 68<br />
Empfehlungen von ESCCAP . . . . . . . . . . . 69<br />
TAGUNGSKALENDER <strong>2023</strong>/2024 . . . . . . . . 70<br />
2 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Progress yourself – mit <strong>DVG</strong>-Vet-Progress<br />
Bereiten Sie sich auf Ihre Fachtierarztprüfung<br />
vor? Orientieren Sie sich beruflich<br />
neu oder steigen Sie wieder in den Beruf<br />
ein und sind auf der Suche nach einem Update?<br />
Dann sind die Berlin-Gießener Kleintiermodule<br />
unter dem Dach von <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Progress das Richtige für Sie! 20 Module<br />
geben innerhalb des Zeitraums von dreieinhalb<br />
Jahren einen Überblick über die<br />
Kleintiermedizin sowie einen Einblick in<br />
die Heimtiermedizin. Auf diese Weise haben<br />
Sie die Möglichkeit, sich strukturiert<br />
fort- und weiterzubilden.<br />
Die Module werden von national und<br />
international anerkannten Referierenden,<br />
die ausgewiesene Expert:innen auf ihrem<br />
Gebiet sind, gestaltet. Sie finden an Freitagen<br />
von 14:00 bis 18:30 Uhr und an<br />
Samstagen von 9:00 bis 17:30 Uhr als Präsenzveranstaltung<br />
im Veterinarium Progressum<br />
in Berlin-Düppel statt. Die Online-Zuschaltung<br />
wird für einzelne Mo dule<br />
angeboten. Nach der Teilnahme an mindestens<br />
17 der 20 Module (davon 15 in Präsenz)<br />
und einer erfolgreich absolvierten<br />
MC-Abschlussprüfung erhalten Sie das<br />
„Zertifikat für wissenschaftsbasierte Kleintiermedizin“<br />
(Certified Veterinarian in „Science<br />
based Small Animal Medicine“).<br />
Für die ersten beiden Module im Herbst<br />
<strong>2023</strong> ist die Anmeldung bereits offen:<br />
• Erkrankungen des Respirationstrakts,<br />
29.–30.09.<strong>2023</strong><br />
• Endokrinologie, 08.–09.12.<strong>2023</strong><br />
Die Modulreihe ist ein Kooperationsprojekt<br />
der <strong>DVG</strong> mit der Freien Universität Berlin,<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
sowie der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>).<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
https://www.dvg-vet-progress.de/<br />
Oder direkt über den QR-Code: <br />
•<br />
Die Präsenzveranstaltungen finden im<br />
Veterinarium Progressum in Berlin-Düppel statt.<br />
Foto: U. Leinen<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Nachhaltige Tagungen und Kongresse – <strong>DVG</strong> bereit für ISO-Zertifizierung<br />
Die Dresdner Thementage wurden nach DIN ISO 2<strong>01</strong>21 zertifiziert. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong> hat schon seit längerer Zeit das<br />
Anliegen, Tagungen und Kongresse möglichst<br />
nachhaltig zu gestalten. So wurde<br />
der Verbrauch von Papier und Plastik, u. a.<br />
durch Tagungsunterlagen zum Download<br />
und Namensschilder ohne Plastikhülle,<br />
schon seit einigen Jahren deutlich gesenkt.<br />
Jetzt ist die <strong>DVG</strong> noch einen deutlichen<br />
Schritt weiter gegangen: Mit den Dresdner<br />
Thementagen zum Thema Neurologie bei<br />
Hund und Katze, die im Januar <strong>2023</strong> stattfanden,<br />
wurde nach erfolgter Auswertung<br />
erstmals eine <strong>DVG</strong>-Veranstaltung nach der<br />
DIN ISO 2<strong>01</strong>21 erfolgreich zertifiziert. Dafür<br />
hatte die <strong>DVG</strong> die Tagung unter sozialen,<br />
ökonomischen und ökologischen Aspekten<br />
geplant und umgesetzt. Die DIN<br />
ISO 2<strong>01</strong>21 ist eine internationale Norm für<br />
nachhaltiges Veranstaltungsmanagement.<br />
Der Grundstein ist damit gelegt und<br />
Vorstand und Geschäftsführung sind sehr<br />
zuversichtlich, das Ziel der ISO-Zertifizierung<br />
der <strong>DVG</strong> als Unternehmen in naher<br />
Zukunft zu erreichen.<br />
So nimmt die <strong>DVG</strong> die Möglichkeiten<br />
zur Gestaltung in ihrem Tätigkeitsbereich<br />
wahr und trägt dazu bei, Ressourcen zu<br />
schonen und den Lebensraum für zukünftige<br />
Generationen zu erhalten.<br />
Die umfangreichen Anforderungen der<br />
DIN ISO 2<strong>01</strong>21 betreffen hinsichtlich der<br />
ökologischen Aspekte konkret u. a. die Mobilität,<br />
das Abfallmanagement, das Catering<br />
und die Kompensation nicht vermeidbarer<br />
Treibhausgas-Emissionen. Bei der<br />
Mobilität spielt z. B. die Möglichkeit zur<br />
klimaneutralen Anreise zum Tagungsort<br />
eine wichtige Rolle. Damit Abfall möglichst<br />
erst gar nicht entsteht, ist ein Abfallvermeidungs-<br />
und Entsorgungskonzept<br />
zu entwickeln und ein hoher Recyclinganteil<br />
anzustreben. Das Catering setzt sich<br />
vorzugsweise aus regionalen, saisonalen<br />
und nicht einzeln verpackten Speisen zusammen.<br />
Lebensmittelentsorgung soll<br />
vermieden werden. Barrierefreiheit, inklusive<br />
Arbeitsbedingungen und eine glaubwürdige<br />
und transparente Kommunikation<br />
zählen zu den sozialen Aspekten. Und<br />
im Hinblick auf eine nachhaltige Unternehmensführung<br />
sind eine Sicherung des<br />
ökonomischen Ertrags und eine Aufrechterhaltung<br />
der Ressourcen erforderlich. Um<br />
auch die Ausstellenden einzubinden, vergibt<br />
die <strong>DVG</strong> zudem einen Nachhaltigkeitspreis<br />
unter den Firmen in den Industrieausstellungen,<br />
die zuvor ihre Maßnahmen<br />
zur Nachhaltigkeit angeben.<br />
Ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagement<br />
beinhaltet auch stets, dass<br />
sämtliche Abläufe laufend überprüft und<br />
optimiert werden. Nicht immer können<br />
alle Maßnahmen umgesetzt werden, da<br />
u. a. nicht alle Bereiche dem Einfluss des<br />
Veranstalters unterliegen. Doch die Fragen,<br />
ob Maßnahmen umgesetzt und Ziele erreicht<br />
wurden bzw. wie Prozesse verbessert<br />
werden können, begleiten stets den Prozess<br />
der Zertifizierung. Auch die Entscheidung,<br />
ob Events online oder in Präsenz<br />
durchgeführt werden, muss vom Veranstalter<br />
abgewogen werden. Bei den in Pandemiezeiten<br />
zum Standard gewordenen<br />
Onlinetagungen entstehen zwar weniger<br />
mobilitäts-bedingte Emissionen, jedoch<br />
ist auch die CO 2 -Produktion durch Server-<br />
Leistung, Streaming und E-Mail-Austausch<br />
nicht zu unterschätzen.<br />
Mit der Zertifizierung nach DIN ISO<br />
2<strong>01</strong>21 ist die <strong>DVG</strong> jedenfalls auf dem besten<br />
Weg zu einem nachhaltigen Veranstaltungsmanagement<br />
und leistet Pionierarbeit<br />
in diesem Bereich der Veterinärmedizin.<br />
•<br />
4<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Weitere Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer<br />
Prof. Martin Kramer, Prof. Dobri Yarkow und Prof. Todor Stoyanchev (im Hintergrund von links nach<br />
rechts) bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde im Rahmen der Senatssitzung der Trakia Universität<br />
in Stara Zagora, Bulgarien. Foto: privat<br />
Der Präsident der <strong>DVG</strong> und Vizepräsident<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU),<br />
Prof. Martin Kramer, hat eine weitere Ehrendoktorwürde<br />
erhalten. Der Doctor honoris<br />
causa der Trakia Universität in Stara<br />
Zagora (Bulgarien) ist sein dritter Ehrendoktortitel.<br />
Der Rektor der Universität Prof.<br />
Dobri Yarkov verlieh ihm den Titel in einer<br />
feierlichen Zeremonie im Rahmen der Senatssitzung,<br />
nachdem die Senatsmitglieder<br />
den Vorschlag der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät, vertreten von Dekan Prof.<br />
Todor Stoyanchev, einstimmig befürwortet<br />
hatten.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. (Bursa, Torun, Stara<br />
Zagora) Martin Kramer ist für seine wissenschaftlichen<br />
Verdienste und sein<br />
außergewöhnliches fachliches Engagement<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet<br />
worden. Im Jahr 2<strong>01</strong>1 wurde ihm in der Türkei<br />
die Ehrendoktorwürde der Uludag Universität<br />
Bursa und im Februar 2022 in<br />
Polen die der Universität Toruń verliehen.<br />
Prof. Kramer ist seit 2003 Leiter der Klinik<br />
für Kleintiere (Chirurgie) am Fachbereich<br />
10 – Veterinärmedizin der JLU und<br />
war von 2<strong>01</strong>0 bis November 2021 außerdem<br />
Dekan des Fachbereichs. Nach seiner<br />
Approbation zum Tierarzt begann er im Januar<br />
1987 seine Tätigkeit an der damaligen<br />
Chirurgischen Veterinärklinik in Gießen,<br />
wo er 1992 promoviert wurde. Nach<br />
seiner Habilitation 1999 übernahm Martin<br />
Kramer Ende 2000 zunächst eine Gastprofessur<br />
in Gent, Belgien, ehe er im Oktober<br />
20<strong>01</strong> dort den Ruf auf die Professur für<br />
Weichteilchirurgie bei Kleintieren annahm.<br />
Im September 2003 kehrte Prof. Kramer<br />
nach Gießen zurück und erhielt die<br />
Professur für Kleintierchirurgie an der JLU.<br />
Im November 2021 wurde er zum Vizepräsidenten<br />
für Forschung und Förderung des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses der JLU<br />
gewählt.<br />
Prof. Kramer war von 2009 bis 2<strong>01</strong>5 Vizepräsident<br />
der <strong>DVG</strong> und ist seitdem Präsident<br />
der Gesellschaft. Von 2009 bis 2<strong>01</strong>9<br />
war er zudem Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Chirurgie“. •<br />
naturwissenschaftlich studieren in den Fächern<br />
Veterinärmedizin Humanmedizin Biologie<br />
im Studienzentrum auf Hochschulniveau<br />
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Lehrgänge mit<br />
staatlicher Zulassung<br />
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individuelle Prüfungen<br />
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Engagement für<br />
Mensch und Pferd<br />
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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 5
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Netzwerk Junge Infektionsmedizin e. V. (jUNITE): Stärker im Verbund<br />
Durch Globalisierung und Klimawandel<br />
sowie durch das Auftreten von neuen und<br />
vernachlässigten Krankheitserregern nehmen<br />
die Infektionsmedizin und die Forschung<br />
im infektionsmedizinischen Bereich<br />
einen bedeutenden Stellenwert in<br />
der Human- und Veterinärmedizin ein. Da<br />
die Ausbildung im klinischen und paraklinischen<br />
Bereich in Deutschland und Europa<br />
nicht einheitlich geregelt ist, werden an<br />
die Infektiologen hohe Ansprüche gestellt.<br />
Webseite von jUNITE. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Das Netzwerk Junge Infektionsmedizin<br />
e. V. wurde daher im Jahr 2020 als gemeinnütziger<br />
Verein gegründet. Ein wesentliches<br />
Hauptanliegen ist die frühzeitige Vernetzung<br />
von Kolleginnen und Kollegen<br />
aus verschiedenen Fachbereichen, Fachgesellschaften<br />
und Verbänden im One Health-<br />
Kontext. Um diese Brücken zu schlagen,<br />
arbeitet jUNITE mit verschiedenen Fachgesellschaften,<br />
Verbänden und Organisationen<br />
zusammen.<br />
Austausch und<br />
Weiterbildung<br />
Vier Mal im Jahr erscheint ein<br />
jUNITE-Newsletter, in welchem<br />
ein Überblick über aktuelle<br />
Fördermöglichkeiten,<br />
relevante infektionsmedizinische<br />
Themen, Interviews<br />
sowie Hinweise zu Veranstaltungen<br />
zusammengefasst<br />
und veröffentlicht<br />
werden. Im Kalender des<br />
Netzwerkes, der auf der<br />
Homepage einsehbar ist,<br />
sind relevante infektionsmedizinische<br />
Veranstaltungen<br />
hinterlegt. Zum Austausch<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Fachdisziplinen finden in regelmäßigen<br />
Abständen Treffen<br />
und digitale Weiterbildungen<br />
statt. So fand das<br />
zweite Netzwerktreffen<br />
vom 03.03. bis 05.03.<strong>2023</strong> in<br />
Halberstadt unter dem<br />
Schwerpunkt Bioinformatik<br />
und Digitalisierung in der Infektionsmedizin,<br />
gefördert<br />
von der Joachim-Herz-Stiftung,<br />
statt. Seit dem letzten<br />
Jahr ist die digitale Veranstaltungsreihe<br />
„Kolibrifälle<br />
im Dialog“ etabliert. In diesem<br />
Format werden spannende<br />
Fälle aus den Fachgebieten der<br />
Veterinärmedizin, Krankenhaushygiene,<br />
Mikrobiologie, Tropenmedizin und weiteren<br />
Fachrichtungen präsentiert und interdisziplinär<br />
diskutiert. In diesem Zuge fand<br />
am 27.04.<strong>2023</strong> eine Veranstaltung zum<br />
Thema „Zecken und was sie so alles übertragen:<br />
FSME und Tularämie“ statt.<br />
Laufende Projekte<br />
Ein Herzensprojekt von jUNITE ist die seit<br />
Oktober 2022 laufende anonyme Umfrage<br />
„Diagnostic Stewardship gegen antimikrobielle<br />
Resistenz (AMR)“. Bei diesem<br />
Projekt handelt es sich um eine interdisziplinäre<br />
Analyse mit der Zielstellung, Erregerdiagnostik<br />
in der Anforderung und<br />
Bearbeitung zu optimieren. Langfristig<br />
soll durch die verbesserte infektionsmedizinische<br />
Diagnostik die Resistenzbildung<br />
der verschiedenen Erreger minimiert<br />
werden, die Versorgung der Patienten verbessert<br />
und infolgedessen die Personalbelastung<br />
in Klinik, Praxis und Labor gesenkt<br />
werden.<br />
Stärker im Verbund<br />
Haben wir Ihr Interesse an unserem Netzwerk<br />
oder an den Veranstaltungen geweckt,<br />
so schauen Sie gern unter dem<br />
untenstehenden Link vorbei, lernen uns<br />
kennen und abonnieren unverbindlich<br />
unseren Newsletter!<br />
Dr. Kristin Heenemann<br />
Mitglied jUNITE e. V.<br />
https://www.netzwerkinfektionsmedizin.de/<br />
Oder direkt über den QR-Code:<br />
•<br />
6<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ES GEHT UM<br />
MEHR<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Ecobiol® Fizz ist wasserlöslich – und vieles<br />
mehr.<br />
Ecobiol® Fizz, ein hocheffizientes wasserlösliches Pro biotikum<br />
für die Geflügelhaltung, liefert schnelle Effekte<br />
auf das Gleichgewicht der Darmmikrobiota – vor allem<br />
in Stresssituationen. Kontinuierlich oder ad hoc über das<br />
Wassersystem angewendet, unterstützt die Brausetablette<br />
die Wirkung von FuttermittelProbiotika und trägt damit<br />
zum allgemeinen Tierwohl und einer nachhaltigen antibiotikafreien<br />
Produktion bei.<br />
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09:24<br />
Vom 24. bis 26. August <strong>2023</strong> findet der<br />
European Buiatrics Congress zusammen<br />
mit der Jubiläumsveranstaltung des European<br />
College of Bovine Health Management<br />
(ECBHM) in Berlin statt. Tagungsort<br />
ist das Estrel Congress Center.<br />
Die Veranstaltung wird von der Deutschen<br />
buiatrischen Gesellschaft, Fachgruppe<br />
der <strong>DVG</strong>, und dem ECBHM organisiert.<br />
Auf Sie wartet ein spannender Kongress<br />
mit Vortragsprogramm, Short Presentations,<br />
dem ECBHM Workshop und<br />
dem Dairy Beef Calf Production Symposium<br />
sowie folgenden Keynote Speakers:<br />
• Volker Krömker (Udder Health)<br />
• Jon Huxley (Lameness)<br />
• Christian Koch (Nutrition)<br />
• Marina von Keyserlingk (Welfare)<br />
• Michael Iwersen (Precision Livestock<br />
Farming)<br />
• Ad Koets (Infectious Diseases)<br />
• Vengai Mavangira (Metabolic Diseases)<br />
• Bart Pardon (Calves)<br />
Parallel zu der Veranstaltung wird es eine<br />
Industrieausstellung geben.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit<br />
Kolleginnen und Kollegen sowie internationalen<br />
Gästen auszutauschen.<br />
Weitere Informationen, Programm und<br />
Anmeldung:<br />
https://www.european-buiatricscongress-<strong>2023</strong>.de/<br />
Direkt zur Webseite über den QR-Code •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 7
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Mission Rabies: Größte Tollwutimpfaktion aller Zeiten<br />
Am 22. Mai hat Mission Rabies, ein Projekt<br />
der Veterinär-Wohltätigkeitsorganisation<br />
Worldwide Veterinary Service, eine Massenimpfaktion<br />
in Kambodschas Hauptstadt<br />
Phnom Penh gestartet. Das Ziel war, in nur<br />
zehn Tagen 100.000 Hunde gegen Tollwut<br />
zu impfen. Damit handelt es sich um das<br />
bislang größte Tollwutimpfprojekt für Hunde<br />
in Kambodscha.<br />
Jedes Jahr sterben weltweit etwa<br />
59.000 Menschen an Tollwut, und Kambodscha<br />
hat eine der höchsten Tollwut-<br />
Sterblichkeitsraten pro Kopf aller Länder<br />
der Welt. Mission Rabies hat eng mit der<br />
lokalen Regierung und Wohltätigkeitspartnern<br />
sowie über 100 Freiwilligen aus<br />
der ganzen Welt zusammengearbeitet,<br />
um das Impfziel zu erreichen und zwei<br />
Millionen Menschen in Phnom Penh vor<br />
der tödlichen Krankheit zu schützen.<br />
Infizierte Hundebisse sind die Hauptursache<br />
für Tollwut beim Menschen und<br />
Studien haben gezeigt, dass Massenimpfprogramme<br />
für Hunde die wirksamste Methode<br />
zur Bekämpfung der Krankheit sind.<br />
Ziel von Mission Rabies ist es, im Rahmen<br />
seiner weltweiten Projekte 70 Prozent der<br />
Hundepopulation zu impfen, was zur Ausrottung<br />
der Krankheit bei Hunden<br />
und zur Verhinderung von Todesfällen<br />
bei Menschen erforderlich ist. Um<br />
dies zu erreichen, wurde eine Kombination<br />
aus Tür-zu-Tür-Besuchen und<br />
mobiler Impfklinik an festgelegten<br />
Orten eingesetzt.<br />
Der Gründer und Geschäftsführer<br />
von Mission Rabies, Dr. Luke Gamble,<br />
erklärt die entscheidende Bedeutung<br />
einer groß angelegten Impfung der<br />
Hundepopulation für den Schutz der<br />
Menschen vor Tollwut: „In Kambodscha<br />
ist die Realität der Tollwut tragisch.<br />
Statistisch gesehen sterben in<br />
Phnom Penh jede Woche Kinder an<br />
der von Hunden übertragenen Tollwut,<br />
und jährlich werden etwa 600.000<br />
Menschen im Land von Hunden gebissen.<br />
Das mangelnde Bewusstsein für diese tödliche<br />
Krankheit führt dazu, dass viele gebissene<br />
Personen nicht die erforderliche<br />
Nachbehandlung erhalten, sodass sie keine<br />
Überlebenschance haben, sobald Symptome<br />
auftreten. Aber wir werden nicht zulassen,<br />
dass das so weitergeht. Wir wissen,<br />
dass die Impfung von Hunden der Schlüssel<br />
zur Eindämmung der Ausbreitung der<br />
Tollwut ist, und deshalb war das Ziel unserer<br />
bisher größten und ehrgeizigsten Impfaktion<br />
die Impfung von 100.000 Hunden<br />
in zehn Arbeitstagen. Wir sind dankbar für<br />
die Unterstützung von MSD Animal Health<br />
und allen, die dieses Projekt fördern. Gemeinsam<br />
arbeiten wir an unserem Ziel, bis<br />
zum Jahr 2030 die Todesfälle durch Tollwut<br />
bei Menschen zu beseitigen. Lassen Sie<br />
uns einen Unterschied machen und das<br />
Leben von Menschen und Hunden in Kambodscha<br />
schützen.“<br />
Mission Rabies nahm 2<strong>01</strong>9 seine<br />
Arbeit in Kambodscha auf, führte eine<br />
Pilotimpfkampagne durch und startete<br />
ein Bildungsprogramm in der Hauptstadt.<br />
Seitdem hat das 24-Stunden-Überwachungsteam<br />
auf Berichte über tollwütige<br />
Hunde reagiert und dafür gesorgt, dass jeder,<br />
der gebissen wurde, sofort behandelt<br />
wird. Über die Tollwut-Hotline können<br />
Mitglieder der Öffentlichkeit tollwütige<br />
Hundesichtungen melden und bei Tollwut-Notfällen<br />
Unterstützung suchen.<br />
Die Impfaktion wird in Zusammenarbeit<br />
mit der Generaldirektion für Tiergesundheit<br />
und -produktion, dem Institut<br />
Pasteur du Cambodge, und zwei kambodschanischen<br />
Tierschutzorganisationen<br />
durchgeführt: Animal Rescue Cambodia<br />
und Phnom Penh Animal Welfare Society.<br />
Um Hundeimpfungen in großem Umfang<br />
effizient durchführen zu können,<br />
nutzt die Wohltätigkeitsorganisation ihre<br />
eigene maßgeschneiderte „Datenerfassungs-Tollwut-App“.<br />
In die App werden<br />
Impfzahlen und Informationen zu jedem<br />
Hund eingegeben, dies unterstützt die<br />
Überwachung der Tollwut und Hundepopulation<br />
und stellt sicher, dass die<br />
Kampagnen effektiv und messbar sind.<br />
Um das internationale Projekt Mission<br />
Rabies auch von Deutschland aus zu<br />
unterstützen, wurde 2020 der Verein „Mission<br />
Rabies Deutschland e. V.” gegründet.<br />
Initiatorin war die Tierärztin Dr. Silke Körlings-König,<br />
weitere Gründungsmitglieder<br />
sind u. a. Prof. Dr. Andreas Moritz (Fachbereich<br />
Veterinärmedizin der Justus-Liebig-<br />
Universität Gießen), Prof. Dr. Uwe Truyen<br />
(Veterinärmedizinische Fakultät der Universität<br />
Leipzig) und PD Dr. Susanne Alldinger<br />
(<strong>DVG</strong>). Diese für Menschen und<br />
Hunde so wichtige Arbeit und das Engagement<br />
aller Beteiligten wird von der <strong>DVG</strong><br />
sehr begrüßt!<br />
Weitere Informationen:<br />
www.missionrabies.com/de/<br />
mission-rabies-deutschland/<br />
•<br />
8<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
<strong>DVG</strong><br />
Vet-Congress<br />
Berlin <strong>2023</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2023</strong><br />
Der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress findet in diesem<br />
Jahr vom 23. bis 25. November als Präsenzveranstaltung<br />
in Berlin statt.<br />
Freuen Sie sich auf einen spannenden<br />
Kongress, an dem wieder zahlreiche Fachgruppen<br />
ihre Jahrestagungen durchführen.<br />
So wartet ein vielfältiges Angebot auf<br />
Sie, u. a. mit folgenden Veranstaltungen:<br />
• 69. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<br />
<strong>DVG</strong>)<br />
Kontinuität und Disruption<br />
Neue Erkenntnisse und Techniken<br />
Was machen sie mit uns? Wie können<br />
wir sie in unsere Tätigkeit integrieren?<br />
• 6. Internationaler Kongress zur Pferdemedizin<br />
mit den Schwerpunkten Equines Asthma<br />
/ Orthopädie / Ophthalmologie<br />
<strong>DVG</strong>-Forum –<br />
digital und gedruckt<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint seit der Ausgabe 2/2<strong>01</strong>9<br />
als Online-Version mit Blätterfunktion, verlinkten<br />
www-Adressen sowie E-Mail-Adressen. Wir haben<br />
die <strong>DVG</strong>-Mitglieder in einer Umfrage per E-Mail bzw.<br />
per Post gefragt, welche Version des <strong>DVG</strong>-Forums<br />
sie bevorzugen. Ihrer Mitteilung entsprechend erhalten<br />
Sie die Online-Ausgabe per Link oder die<br />
Print-Ausgabe per Post zugeschickt. Überlegungen<br />
hin zu mehr Nachhaltigkeit und veränderte Lesegewohnheiten<br />
haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie von<br />
der Möglichkeit, das Forum auf diese Weise z. B.<br />
auch vom mobilen Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch<br />
machen würden.<br />
• Thementag Gastroenterologie<br />
der Fachgruppe Tierernährung und der<br />
AG Gastroenterologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Weitere Tagungen: Auch die Jahrestagungen<br />
folgender <strong>DVG</strong>-Gruppierungen finden<br />
unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
statt: „Bienen“, „Chirurgie“, Deutsche Gesellschaft<br />
für Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>),<br />
„Tierernährung“, „Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />
Notfallmedizin, Intensivmedizin &<br />
Schmerztherapie (VAINS)“, „Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention“, „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“, „Versuchstierkunde“,<br />
„Geschichte“ und „Arbeitskreis<br />
Forensische Veterinärmedizin“.<br />
Ich musste<br />
heute geröngt<br />
werden:<br />
alles easy!<br />
©jagodka - stock.adobe.com<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Die Eröffnungsveranstaltung mit<br />
Festvortrag und Preisverleihungen mit anschließender<br />
„Berliner Sause“ findet wie<br />
schon im letzten Jahr donnerstags (23. November)<br />
statt.<br />
Übrigens: Mit der <strong>DVG</strong> als Veranstalter<br />
ist der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress ein Kongress von<br />
Tierärzt:innen für Tierärzt:innen und der<br />
Gewinn fließt – anders als bei kommerziellen<br />
Unternehmen – durch die <strong>DVG</strong> wieder<br />
zur Tierärzteschaft zurück. So können z. B.<br />
Nachwuchswissenschaftler:innen gefördert<br />
oder weitere Fortbildungen und Tagungen<br />
organisiert werden.<br />
Aktuelle Informationen:<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
Das <strong>DVG</strong>-Team freut sich auf einen spannenden<br />
Kongress!<br />
•<br />
… easy?<br />
Ach, wenn mein<br />
Doc auch<br />
so arbeiten<br />
könnte ...<br />
… ja,<br />
könnten uns<br />
die Zweibeiner<br />
doch nur besser<br />
verstehen<br />
...<br />
Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig statt der<br />
gedruckten die Online-Ausgabe (oder umgekehrt)<br />
erhalten möchten<br />
forum@dvg.de<br />
Tel.: 0641 9844460<br />
•<br />
Mit DR Retrofit und MUSICA-Bildverarbeitung einfach<br />
flexibel, strahlenschutzkonform und schnell arbeiten.<br />
Follow us:<br />
agfa.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 9<br />
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10:20
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Jetzt schon vormerken: Tierärztetag West – Der Kammerkongress<br />
Vom 30.08. bis <strong>01</strong>.09.2024 findet in Dortmund<br />
mit dem „Tierärztetag West“ ein<br />
neues Kongress- und Fortbildungsformat<br />
statt. Die Landestierärztekammern Nordrhein,<br />
Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
und Saarland haben sich zusammengetan,<br />
um Veranstaltungen zu<br />
bündeln, Synergien zu nutzen und für Kolleginnen<br />
und Kollegen ein interessantes<br />
und attraktives Angebot in der der westdeutschen<br />
Region zu machen.<br />
Die Teilnehmenden können zwischen<br />
wissenschaftlichen Vortragsprogrammen<br />
zu Groß- und Kleintieren sowie Pferden,<br />
Seminaren und berufspolitischen Veranstaltungen<br />
wählen. Kongressorganisation<br />
und Veranstalter in Kooperation mit den<br />
Kammern ist die <strong>DVG</strong>.<br />
Daher: Merken Sie sich den Termin schon<br />
vor!<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.tieraerztetag-west.de •<br />
Tierärztetag West<br />
Der Kammerkongress<br />
30.08.24 - <strong>01</strong>.09.24 I Dortmund<br />
Veranstalter, Information & Anmeldung<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de I Tel.: 0641 984446-0<br />
Web: www.dvg.de I www.tieraerztetag-west.de<br />
Save the Date !<br />
10<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Fachgruppenversammlungen<br />
In der 2. Jahreshälfte <strong>2023</strong> führen folgende<br />
Gruppierungen der <strong>DVG</strong> ihre Versammlungen<br />
im Rahmen ihrer Jahrestagungen<br />
durch:<br />
• FG Epidemiologie und Dokumentation<br />
(06.–08.09.<strong>2023</strong>, Leipzig)<br />
• FG Zier-, Zoo- und Wildvögel,<br />
Reptilien, Amphibien und Fische<br />
(ZZWRAF, 07.–09.09.<strong>2023</strong>, Gießen)<br />
• FG AVID (13.–15.09.<strong>2023</strong>, Kloster Banz)<br />
• AG Katzenmedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />
(16.–17.09.<strong>2023</strong>, Köln)<br />
• Fachgruppen des Arbeitsgebietes<br />
„Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“ (26.-29.09.<strong>2023</strong>,<br />
Garmisch-Partenkirchen)<br />
• FG Umwelt- und Tierhygiene<br />
(05.–06.10.<strong>2023</strong>, Kiel)<br />
• FG Kleine Wiederkäuer und<br />
Neuweltkamele (11.–13.10.<strong>2023</strong>,<br />
Gießen)<br />
Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong><br />
Die Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong> findet<br />
am 22.11.<strong>2023</strong> um 14:00 Uhr im Estrel<br />
Convention Center in Berlin statt.<br />
Vorläufige Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung und Feststellung der<br />
Beschlussfähigkeit<br />
2. Genehmigung der Tagesordnung<br />
3. Genehmigung des Protokolls<br />
der Delegiertenversammlung<br />
vom 25.10.2022 in Garmisch<br />
4. Bericht des Präsidenten<br />
5. Bericht des Vizepräsidenten<br />
6. Bericht der Geschäftsführerin<br />
7. Bericht der Kassenprüfer<br />
8. Entlastung des Vorstandes<br />
• AG-CT der DGK-<strong>DVG</strong> (13.–14.10.<strong>2023</strong>,<br />
Göttingen)<br />
• DGK-<strong>DVG</strong> (23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• AG Gastroenterologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
(23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• AG Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
(23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• FG Chirurgie (23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• FG Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />
Intensivmedizin, Notfallmedizin und<br />
Schmerztherapie (VAINS, 23.–<br />
25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• DGT-<strong>DVG</strong> (23.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• FG Bienen (23.-25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• FG Verhaltensmedizin und<br />
Bissprävention (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />
Berlin)<br />
• FG Tierernährung (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />
Berlin)<br />
• FG Naturheilverfahren und<br />
Regulationsmedizin (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />
Berlin)<br />
9. Wahlen<br />
10. Berichte aus den Arbeitsgebieten,<br />
Fachgruppen, Arbeitsgruppen,<br />
Ausschüssen und Arbeitskreisen<br />
11. Satzungsänderung<br />
12. Stiftungen, Stipendien und Preise<br />
(Ausschreibungen)<br />
13. Verschiedenes<br />
Die Delegiertenversammlung besteht aus<br />
den Fachgruppen der <strong>DVG</strong>, die durch die<br />
Fachgruppenleitungen vertreten werden.<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder haben Teilnahme-, jedoch<br />
kein Rede- und kein Stimmrecht. Weitere<br />
Informationen sind in der Satzung zu finden<br />
(www.dvg.de, Über uns, <strong>DVG</strong> e. V.) •<br />
• FG Versuchstierkunde (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />
Berlin)<br />
• FG Geschichte der Veterinärmedizin<br />
(23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />
• FG Ethologie und Tierhaltung<br />
(30.11.–02.12.<strong>2023</strong>, Freiburg i. Br.)<br />
Die Tagesordnungen mit dem jeweiligen<br />
Versammlungsort und dem genauen Termin<br />
wird den Fachgruppenmitgliedern<br />
rechtzeitig per E-Mail zugestellt.<br />
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich<br />
gern an die Geschäftsstelle:<br />
info@dvg.de<br />
Tel.: 0641 9844460<br />
•<br />
Gendergerechte<br />
Sprache<br />
In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren<br />
und sonstigen Texten verwendet das<br />
Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle manchmal<br />
nur die männliche oder weibliche<br />
Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung.<br />
Gleichzeitig weisen wir, z. B. im<br />
Impressum, immer darauf hin, dass diese<br />
Bezeichnungen für alle Geschlechter<br />
gelten. Uns ist bewusst, dass dies keine<br />
Ideallösung ist und nicht allen gerecht<br />
wird. Die bessere Lesbarkeit sowie auch<br />
die Tatsache, dass es mehr als weibliches<br />
und männliches Geschlecht gibt,<br />
liegen dieser Entscheidung zugrunde.<br />
Wie andere Autorinnen und Autoren Berufs-,<br />
Status- oder Funktionsbezeichnungen<br />
in ihren Beiträgen verwenden,<br />
überlassen wir ihnen. Daher finden sich<br />
im <strong>DVG</strong>-Forum im Hinblick auf gendergerechte<br />
Sprache unterschiedliche<br />
Schreibweisen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 11
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Gedanken zur DGK-<strong>DVG</strong><br />
Dr. Klaus-Peter Vick, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) und Träger<br />
der Richard-Völker-Medaille sowie über viele Jahrzehnte im DGK-Vorstand aktiv, gab auf der Sitzung des erweiterten<br />
Vorstands der DGK-<strong>DVG</strong> am 12.10.2022 in Berlin seinen Abschied aus dem Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss<br />
bekannt. Er nahm dies zum Anlass, den Anwesenden einige Gedanken zur Entwicklung<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> mitzugeben, die auch hier im <strong>DVG</strong>-Forum vorgestellt werden sollen.<br />
Dr. Klaus-Peter-Vick. Foto: privat<br />
„Alles hat seine Zeit – und so habe ich<br />
mich entschlossen, mein Amt im Richard-<br />
Völker-Medaillen-Vergabeausschuss und<br />
den Vorsitz darin abzugeben. Ich bin jetzt<br />
82 Jahre alt und etwas gesundheitlich angeknackst.<br />
Mir geht es ganz gut und die<br />
bisherige Therapie scheint auch erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Seit Oktober 1968 und der von Prof.<br />
Konrad Ullrich veranstalteten Jahrestagung<br />
in München kenne ich die <strong>DVG</strong> und<br />
die damalige Fachgruppe „Kleintierkrankheiten“<br />
in der <strong>DVG</strong>. Mein Interesse im Studium<br />
lag bei der Kleintiermedizin und so<br />
besuchte ich als Student im Examen bereits<br />
einen Kleintierkongress der <strong>DVG</strong> in<br />
München. Prof. Klaus Löffler, ein Bundesbruder<br />
unserer Studentenverbindung,<br />
stellte einen ersten Kontakt zu dem Ehepaar<br />
Dr. Dorothee und Dr. Hans Otto<br />
Schmidtke sowie zu Prof. Ullrich her. Ich<br />
war dann erster Assistent bei Schmidtkes<br />
in Karlsruhe und danach wissenschaftlicher<br />
Assistent an der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München bei Prof. Konrad Ullrich<br />
(Innere) und später Prof. Horst Schebitz<br />
(Chirurgie). Schmidtke, ein Schüler<br />
Richard Völkers, war sehr aktiv, was Fortbildung<br />
und Wissenschaft für die Praxis<br />
und aus der Praxis angeht. So war er neben<br />
Völker, Ullrich, Lukas Felix Müller, Niemand,<br />
Prieur, Rosenhagen, Rodenbeck,<br />
Bartels, Kása, Freudiger, Uehlinger und einigen<br />
weiteren Kleintier-Kollegen der ersten<br />
Stunde sehr bestrebt, die Kleintiermedizin<br />
in die <strong>DVG</strong>, die zu der Zeit andere<br />
Schwerpunkte hatte, als Fachgruppe zu integrieren.<br />
Meine Frau war, wenn man so<br />
will, die erste Sekretärin der Fachgruppe<br />
und verwaltete im Anfang ca. 200 Kleintierpraktiker<br />
aus dem deutschsprachigen<br />
Raum. Heute hat die DGK-<strong>DVG</strong> fast 3.400<br />
Mitglieder, bei insgesamt über 5.900 <strong>DVG</strong>-<br />
Mitgliedern.<br />
Ich, wir, meine Frau und ich, waren damit<br />
von Anfang an sehr eingebunden in<br />
die Fachgruppe und so war es auch folgerichtig,<br />
dass wir – wir hatten uns 1972, also<br />
vor 50 Jahren, in unserer Heimatstadt Oldenburg<br />
niedergelassen – 1976 den ersten<br />
Auftrag bekamen und annahmen, eine damals<br />
als „regionale Arbeitstagung" bezeichnete<br />
Fortbildungsveranstaltung, zu<br />
organisieren. Seit der Zeit bin ich im Vorstand<br />
der Fachgruppe gewesen und durch<br />
Schmidtke zu weiteren Aufgaben gekommen.<br />
Meine letzte Verwendung ist dann<br />
die des Vorsitzenden des Vergabeausschusses<br />
für die Richard-Völker-Medaille.<br />
Über viele Jahre bin ich nun aktiv, zunächst<br />
in der Fachgruppe „Kleintierkrankheiten“<br />
in der <strong>DVG</strong> und der deutschsprachigen<br />
Gruppe der World Small Animal Veterinary<br />
Association (WSAVA) als Mitglied<br />
im erweiterten Vorstand, dann als sogenannter<br />
Leiter dieser Fachgruppe. Die <strong>DVG</strong><br />
und die älteren verdienstvollen Herren der<br />
<strong>DVG</strong> (vor allem Prof. Anton Mayr, München,<br />
und Prof. Heinrich Geißler, Gießen) taten<br />
sich zunächst schwer mit unserer aktiven<br />
jungen Gruppe, die es zwischenzeitlich sogar<br />
wagte zu erwägen, unabhängig von<br />
der <strong>DVG</strong> zu werden. Dann hieß das Amt<br />
Vorsitzender der Fachgruppe „Kleintierkrankheiten“<br />
in der <strong>DVG</strong> und heute Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
– Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft (DGK-<strong>DVG</strong>).<br />
Wir waren wie eine Familie, wir entwickelten<br />
uns von Jahr zu Jahr weiter und<br />
wurden immer größer. Wir vertraten anfangs<br />
auch die Kleintierpraktiker aus Österreich<br />
und der Schweiz und alle Kollegen<br />
im deutschsprachigen Bereich, die sich zu<br />
uns gehörig erklärten. Es war immer wieder<br />
ein familiäres Treffen, die Referentenabende<br />
fanden privat bei uns und bei den<br />
Tagungsorganisatoren statt. Die Ausrichtung<br />
einer Tagung, sei es einer regionalen<br />
Arbeitstagung oder auch Jahrestagung<br />
war immer eine individuelle Sache und<br />
wurde im Anfang meistens durch den Veranstalter<br />
und seine Familie mit entsprechendem<br />
Lokalkolorit und Herzblut und<br />
eigenen Mitarbeitern und Freunden organisiert<br />
und durchgeführt.<br />
Was viele nicht wissen: Der bpt war die<br />
lnteressenvertretung der praktizierenden<br />
Tierärzte, hatte damals aber schwerpunktmäßig<br />
immer nur die Tiere aus dem sogenannten<br />
Großtiersektor im Blick. Die Klein-<br />
12<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Vorderseite der Richard-Völker-Medaille mit der<br />
Abbildung Richard Völkers als Hochrelief.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
tiermedizin entwickelte sich rasant und so<br />
gab es Kontakte und Schnittmengen. Wir<br />
hatten immer auch wieder gemeinsame<br />
Vorstandssitzungen und man war freundschaftlich<br />
verbunden und es bestand keine<br />
Konkurrenz um das verehrte Fortbildungspublikum.<br />
Wir schafften in unserem erweiterten<br />
Vorstand eine Position „Verbindungsbeauftragter<br />
zum bpt". Dieses war<br />
dann Rodenbeck, der mit viel Elan, manchmal<br />
für uns etwas zu viel, mit Vertretern des<br />
bpt sehr erfolgreich Fortbildungsprogramme<br />
zusammenstellte. Unsere Fortbildungsveranstaltungen,<br />
Jahrestagungen, regionale<br />
Arbeitstagungen, Seminare u. a. m. mit<br />
den Industrieausstellungen wurden immer<br />
zahlreicher und waren erfolgreich und so<br />
bestand schließlich Gefahr für die Gemeinnützigkeit<br />
der <strong>DVG</strong>. Denn Vereine dürfen<br />
kein Vermögen anhäufen. Um diese Situation<br />
zu klären und um Fortbildungen und<br />
Kongresse weiterhin auf hohem Niveau anbieten<br />
und durchführen zu können, erfolgte<br />
20<strong>01</strong>/2002 eine Umstrukturierung der<br />
<strong>DVG</strong>. Insbesondere der damalige <strong>DVG</strong>-<br />
Schatzmeister Prof. Eugen Weiß (Gießen)<br />
trug maßgeblich dazu bei, dass 2002 die<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH als Einrichtung des eingetragenen<br />
Vereins <strong>DVG</strong> gegründet wurde,<br />
die sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
des Vereins übernahm und somit den gesetzlichen<br />
Regelungen Rechnung trug und<br />
weiterhin trägt.<br />
Nach 18 Jahren, die ich als Vorsitzender<br />
der Fachgruppe wirken durfte, habe ich<br />
die Aufgaben weitergegeben und bin sehr<br />
glücklich gewesen, mit unserem Freund<br />
Friedrich Röcken eine sehr gute Wahl getroffen<br />
zu haben. Als Ehrenpräsident bin<br />
ich manchmal noch gefragt und helfe, da<br />
wo es geht, sehr gerne.<br />
Die Position des Vorsitzenden des Vergabeausschusses<br />
für die Richard-Völker-<br />
Medaille (RVM) habe ich über die Jahre sehr<br />
gerne ausgeführt. Ich sah und sehe darin<br />
eine besondere Verantwortung und Ehre,<br />
sowie großen Respekt für unsere Wissenschaft.<br />
Prof. Völker war Alter Herr unserer<br />
Studentenverbindung in Hannover, ich<br />
habe ihn noch persönlich gekannt. Er ist<br />
im April 1981 verstorben. Initiator für diese<br />
Medaille war 1974 Dr. Hugo Gehring<br />
Dr. Klaus-Peter Vick, Jahrgang 1940, engagierte<br />
sich über viele Jahrzehnte im<br />
Vorstand der DGK-<strong>DVG</strong> und prägte sie<br />
entscheidend mit. Von 1985 bis 2003 war<br />
er Leiter der damals noch als Fachgruppe<br />
„Kleintierkrankheiten“ bezeichneten<br />
größten Fachgruppe der <strong>DVG</strong> und führte<br />
sie mit viel Geschick und Weitsicht in<br />
Nachfolge von Dr. Hans-Otto Schmidtke.<br />
1986 richtete er die 32. Jahrestagung in<br />
Oldenburg aus. Zudem organisierte er<br />
insgesamt drei Arbeitstagungen (1976,<br />
1983, 2008 zusammen mit seinem Sohn<br />
Matthias). Für sein überaus erfolgreiches<br />
und nachhaltiges Wirken über viele Jahrzehnte<br />
wurde er im Jahr 2000 mit der Richard-Völker-Medaille<br />
ausgezeichnet. Im<br />
gleichen Jahr ehrte ihn der Bundespräsident<br />
mit dem Bundesverdienstkreuz am<br />
Bande in Anerkennung seines Einsatzes<br />
für die tierärztliche Fort- und Weiterbildung<br />
sowie für die Integration – gemeinsam<br />
mit Prof. Ernst-Günter Grünbaum (2.<br />
Vorsitzender) – der ostdeutschen Mitglieder<br />
der Wissenschaftlichen Gesellschaft<br />
der Veterinärmedizin der DDR<br />
(WGV). 2002 wurde Dr. Vick zum Ehrenvorsitzenden<br />
(inzwischen Ehrenpräsident)<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> ernannt.<br />
Abbildung einer frühägyptischen Hundeplastik<br />
auf der Rückseite der Richard-Völker-Medaille.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
(Stuttgart), an der Ausarbeitung der Verleihungsordnung<br />
war ich auch schon beteiligt.<br />
Auf der Jahrestagung 1976 in Basel<br />
(Uehlinger) wurde die RVM erstmals vergeben.<br />
Prof. Völker erhielt eine Prägung in<br />
Gold, die erste Medaille ging dann an Prof.<br />
Ullrich und mit einer zweiten wurde Dr.<br />
Hans-Georg Niemand geehrt. Es gibt bisher<br />
leider keine Abbildung von der Medaille<br />
in Goldprägung. Ich habe mich mit den<br />
Nachkommen von Prof. Völker in Verbindung<br />
gesetzt. Die Medaille ist in den Händen<br />
von Dr. Richard Völker, einem Humanmediziner<br />
und Enkel „unseres“ Richard<br />
Völkers. Ich habe ihn mehrfach angeschrieben,<br />
um vielleicht eine Abbildung zu<br />
bekommen, bisher bin ich noch nicht erfolgreich.<br />
Ich bleibe am Ball.<br />
Zum Verleihungsmodus wurde damals<br />
in der Vorstandssitzung von 1976 festgehalten,<br />
dass, um den Wert der Auszeichnung<br />
zu heben, die Medaille nicht zwangsläufig<br />
jedes Jahr verliehen werden soll. Erst<br />
1982 haben wir (Schmidtke, Bartels und<br />
ich) den Vergabemodus formuliert und in<br />
unserer Geschäftsordnung verankert.<br />
Inzwischen wurden 54 Richard-Völker-<br />
Medaillen an Preisträger verliehen, die sich<br />
im Sinne der Vergabeordnung um die Fachgruppe<br />
„Kleintierkrankheiten“, deutschsprachige<br />
Gruppe der WSAVA, heute einfach<br />
DGK-<strong>DVG</strong>, und um die Wissenschaft<br />
am Kleintier verdient gemacht haben.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 13
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Wenn man die Namensliste liest, dann ist<br />
das ein Abdruck der Entwicklung der Kleintiermedizin<br />
in Deutschland. Darin finden<br />
sich auch immer die Namen von vielen verdienstvollen<br />
europäischen und internationalen<br />
Kolleginnen und Kollegen. Diese Nationalität<br />
und Internationalität unserer Richard-Völker-Medaille<br />
ist mir immer<br />
wichtig gewesen. Mir war und ist es wichtig,<br />
und ich sehe mich in der Verantwortung<br />
und dem Erbe unserer schon genannten<br />
Kolleginnen und Kollegen, dass die<br />
RVM etwas Besonderes ist und bleiben soll.<br />
Ich wünsche mir, dass dieses auch in Zukunft<br />
so bleibt und von meinen Nachfolgern<br />
im Amt des Vorsitzenden des Vergabeausschusses<br />
der RVM und den Vertretern<br />
in diesem Ausschuss immer so gesehen<br />
und praktiziert wird.<br />
Dieses war mir wichtig am Ende meiner<br />
aktiven Zeit in der DGK-<strong>DVG</strong> und der<br />
<strong>DVG</strong> noch einmal festzuhalten.<br />
Alles hat seine Zeit!“<br />
Dr. Klaus-Peter Vick<br />
Literatur:<br />
Hauschild, I (20<strong>01</strong>): Die Geschichte der Fachgruppe<br />
Kleintierkrankheiten der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft von 1954 bis<br />
1999. Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />
Selig, M. (2<strong>01</strong>7): Die Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) im Spiegel der Wissenschaftsentwicklung<br />
(1972– 2<strong>01</strong>6). Hannover,<br />
Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Endlich wieder in Präsenz: Dresdner Thementage<br />
Schauplatz der Thementage: ICC Dresden.<br />
Die Dresdner Thementage der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<br />
<strong>DVG</strong>) fanden vom 13. bis 15. Januar endlich<br />
wieder als Präsenztagung im Internationalen<br />
Congress Center (ICC) Dresden statt.<br />
Über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
waren in das direkt an der Elbe und fußläufig<br />
zur Altstadt gelegene Tagungszentrum<br />
gekommen, um zum Thema „Neurologie<br />
bei Hund und Katze mit Schwerpunkt Wirbelsäule“<br />
neueste Erkenntnisse und praktisch<br />
umsetzbares Wissen zu erlangen.<br />
Tagungsleiter Dr. Ingo Pfeil (Dresden)<br />
eröffnete die Thementage. Er stellte fest,<br />
dass die Veranstaltung inzwischen fest<br />
etabliert ist und dankte den Teilnehmenden,<br />
den Referent:innen sowie der Industrie.<br />
Auch Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen),<br />
Präsident der DGK-<strong>DVG</strong>, richtete Grußworte<br />
an das Auditorium und hob die gute Zusammenarbeit<br />
der Programm-Verantwortlichen<br />
Dr. Ingo Pfeil und Dr. Konrad Jurina<br />
(Haar, Leiter der AG Neurologie der DGK-<br />
<strong>DVG</strong>) hervor. Prof. Moritz konnte nicht vor<br />
Ort sein und wurde online zugeschaltet.<br />
Weitere Live-Zuschaltungen fanden nicht<br />
statt, alle Vorträge und Seminare wurden<br />
ausschließlich vor Ort angeboten.<br />
Dr. Pfeil und Prof. Moritz freuten sich,<br />
dass die Tierärztekammern Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,<br />
Tagungsleiter Dr. Ingo Pfeil.<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen Kooperationspartner<br />
der Dresdner Thementage<br />
waren. Als Präsident der Kammer des Bundeslandes,<br />
in welchem die Veranstaltung<br />
stattfand, begrüßte auch Dr. Uwe Hörügel<br />
die Anwesenden. Er hob das spannende<br />
Programm hervor und merkte an, wie gut<br />
es sei, sich wieder vor Ort treffen und austauschen<br />
zu können.<br />
Nachhaltiges Eventmanagement<br />
Mit den Dresdner Thementagen wurde<br />
Dr. Uwe Hörügel, Präsident der Sächsischen<br />
Landestierärztekammer, begrüßte die Teilnehmenden.<br />
14<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Den Teilnehmenden wurden spannende Erkenntnisse aus der Neurologie<br />
nahegebracht.<br />
Immer eine Reise wert: die sächsische Landeshauptstadt.<br />
erstmals eine <strong>DVG</strong>-Tagung unter einem<br />
ganzheitlich (also sozial, ökonomisch und<br />
ökologisch) nachhaltigen Veranstaltungsmanagement<br />
nach DIN ISO2<strong>01</strong>21 geplant<br />
und nach erfolgter Auswertung erfolgreich<br />
zertifiziert (siehe auch Seite 4). Ebenfalls<br />
zum ersten Mal konnten die Teilnehmer:innen<br />
ihren Favoriten für den Nachhaltigkeitspreis<br />
wählen, der unter den<br />
Ausstellenden verliehen wurde (siehe<br />
unten). Für die <strong>DVG</strong> ist der umfassende<br />
Nachhaltigkeitsaspekt zukunftsweisend<br />
und stellt ein besonderes Anliegen dar.<br />
Vortragsprogramm<br />
Die Vorträge waren durchwegs sehr anschaulich;<br />
viele Videosequenzen, Röntgen-<br />
sowie CT- und MRT-Bilder zeigten<br />
einprägsam z. B. den neurologischen Untersuchungsgang<br />
(der immer in Kombination<br />
mit einer klinischen Allgemeinuntersuchung<br />
einhergehen sowie schematisch<br />
erfolgen sollte), Befunde an der Wirbelsäule,<br />
Techniken zur Liquor-Entnahme sowie<br />
Therapieoptionen und die vergleichende<br />
Betrachtung von CT und MRT. Mehrfach<br />
wurde die Bedeutung des Vorberichts hervorgehoben,<br />
bei dem die Aussagekraft<br />
durch gezielte Befragung des Tierhalters<br />
und durch von diesem mit dem Smartphone<br />
erstellte Videos erhöht werden<br />
kann. Insgesamt betrachtet wurde das Anliegen<br />
von Tagungsleiter Dr. Pfeil bestens<br />
erfüllt, Erkenntnisse aus der Wissenschaft<br />
so zu vermitteln, dass praktizierende Kolleginnen<br />
und Kollegen, dieses Wissen sofort<br />
umsetzen und anwenden können.<br />
Seminare<br />
Am Freitag, dem Tag vor dem Vortragsprogramm,<br />
konnten die Teilnehmenden unter<br />
insgesamt fünf Seminaren wählen. Neben<br />
dem Röntgen-Aktualisierungskurs fanden<br />
Seminare zum neurologischen Untersuchungsgang,<br />
zur Physiotherapie und Rehabilitation<br />
nach Wirbelsäulenerkrankungen,<br />
zur Liquorentnahme und zu CT sowie<br />
MRT der Wirbelsäule statt.<br />
Die Industrieausstellung war in den Pausen Dreh- und Angelpunkt.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
Für Tiermedizinische Fachangestellte wurden<br />
drei Seminare angeboten. So wurden<br />
ein Kurs zur Erneuerung der Fachkenntnisse<br />
im Strahlenschutz sowie zwei weitere<br />
Seminare zur Kommunikation in der tierärztlichen<br />
Praxis und zu Laboruntersuchungen<br />
durchgeführt.<br />
Get-together und<br />
Nachhaltigkeitspreis<br />
Im Anschluss an das Vortragsprogramm<br />
kamen die Teilnehmenden am Samstagabend<br />
in der Industrieausstellung zum<br />
Get-together zusammen und tauschten<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 15
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Jessica Gräfenstein (links) und PD Dr. Susanne Alldinger von der <strong>DVG</strong> freuten sich mit den Repräsentant:innen<br />
der Firma TVM Tiergesundheit, die den 1. Nachhaltigkeitspreis der <strong>DVG</strong> gewonnen haben.<br />
sich bei Getränken und Snacks aus. Wie<br />
auch in den Vorjahren sorgte das „Universal<br />
Druckluft Orchester“ mit seinem „Musikmaschinisten“<br />
Peter Till für die musikalische<br />
Unterhaltung.<br />
Hier wurden auch die Gewinner des<br />
Nachhaltigkeitspreises bekannt gegeben.<br />
Für ihre Maßnahmen zur Nachhaltigkeit in<br />
Unternehmen wurden folgende Firmen<br />
ausgezeichnet:<br />
1. Platz: TVM Tiergesundheit<br />
(u. a. Nachhaltigkeit als Unternehmensziel,<br />
die Firmenflotte wurde auf E-Autos<br />
umgestellt)<br />
Die Dresdner Thementage wurden als nachhaltige<br />
Veranstaltung nach der ISO 2<strong>01</strong>21 zertifiziert.<br />
2. Platz: TapMed Medizintechnik<br />
(u. a. erhalten alle Angestellten auf<br />
Wunsch ein Dienstfahrrad eines lokalen<br />
Händlers, es werden Second-Hand-<br />
Büromöbel eingesetzt und Kartons<br />
wiederverwendet)<br />
3. Platz: VetShop Brandenburg<br />
(forcieren u. a. umweltfreundliche Produkte<br />
wie Halskragen aus alten Fischernetzen<br />
sowie weniger klimaschädliche<br />
Narkoseeinheiten, keine Wegwerfartikel<br />
am Stand)<br />
Die <strong>DVG</strong> dankt allen Sponsoren und Ausstellenden<br />
für ihre Unterstützung der<br />
Dresdner Thementage!<br />
Peter Till sorgte mit seinem Druckluftorchester für die musikalische Unterhaltung.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
16<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Erfurter Thementage – Erkrankungen von Magen und Darm<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Wissenschaftlicher Tagungsleiter der Erfurter<br />
Thementage war Dr. Ingmar Kiefer.<br />
Vom 12. bis 14. Mai fanden die Erfurter<br />
Thementage bereits zum vierten Mal statt.<br />
Tagungsort war erneut der Kaisersaal in<br />
Thüringens Landeshauptstadt, der mit seinem<br />
historischen Ambiente nur wenige<br />
Schritte von der Altstadt entfernt liegt.<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen), der Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>), begrüßte die<br />
etwa 220 Teilnehmenden und dankte Tagungsleiter<br />
Dr. Ingmar Kiefer (Leipzig) für<br />
die inhaltliche Ausrichtung der Thementage.<br />
Mit dem Schwerpunkt „Manchmal ist<br />
es zum Erbrechen – Erkrankungen von Magen<br />
und Darm“ hatte Dr. Kiefer ein Thema<br />
gewählt, mit dem praktizierende Kolleginnen<br />
und Kollegen tagtäglich zu tun haben<br />
und bei dem das Vortragsprogramm einen<br />
Überblick über spannende und innovative<br />
Entwicklungen versprach.<br />
Prof. Moritz und Dr. Kiefer hoben die<br />
erneute Kooperation mit den Tierärztekammern<br />
Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />
hervor. Vom Vorstand der Kammer<br />
des Bundeslandes, in welchem die<br />
Veranstaltung stattfand, begrüßte auch<br />
Dr. Dorith Jacob (Pößneck) die Anwesenden.<br />
Dr. Jacob lobte die gute Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>DVG</strong> und freute sich über<br />
die regionale Tagung in Präsenz, die Austausch<br />
und Diskussion ermögliche.<br />
Dr. Kiefer dankte seinem an der Organisation<br />
beteiligten Team, den Referentinnen<br />
und Referenten sowie den Teilnehmenden<br />
und der <strong>DVG</strong> Service GmbH. Auch<br />
den Sponsoren und Ausstellern sprach er<br />
seinen Dank für die Unterstützung aus.<br />
Vortragsprogramm<br />
Das Vortragsprogramm spannte einen Bogen<br />
von der Physiologie der Verdauung<br />
über den Sinn und Unsinn des Einsatzes<br />
von Antibiotika und der Labor- sowie bildgebenden<br />
Diagnostik bis zur Darstellung<br />
internistischer Notfälle und neuen sowie<br />
bewährten therapeutischen Verfahren. Mit<br />
der Präsentation „Über den Tellerrand“<br />
warf der Humanmediziner Dr. Martin<br />
Hecker (Leipzig) einen Blick auf die Entwicklungen<br />
im Bereich des Gastrointestinaltraktes<br />
beim Menschen. Zur Frage des<br />
Einsatzes von Antibiotika stellte Prof. Dr.<br />
Wolfgang Bäumer (Berlin) fest, dass Bakterien<br />
nur selten die Ursache von Gastroenteritiden<br />
bei Katzen und Hunden sind<br />
und dass eine antibiotische Behandlung<br />
nur selten gerechtfertigt ist. So führten<br />
die meisten enteropathogenen Bakterien<br />
zu einer selbstlimitierenden Diarrhoe.<br />
Dass die Kottransplantation, also die<br />
Übertragung der Darmflora eines gesunden<br />
Individuums (Spender) auf ein anderes<br />
Individuum (Empfänger) eine gute Therapieoption<br />
ist und keinesfalls als Ultima<br />
Prof. Moritz und Dr. Alldinger gratulierten<br />
Dr. Elisabeth Müller (Mitte) von Laboklin zum<br />
1. Nachhaltigkeitspreis.<br />
Auch die Vertreterinnen von Scil freuten sich<br />
über den 1. Nachhaltigkeitspreis.<br />
Erfreut nahm die Repräsentantin von Hill’s den<br />
2. Nachhaltigkeitspreis entgegen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 17
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
ratio angesehen werden sollte, erläuterte<br />
Dr. Dorothee Dahlem (Ettlingen). Das Ziel<br />
dieses Verfahrens ist die Wiederherstellung<br />
des Mikrobioms des Empfängers und<br />
damit der natürlichen Funktionen des<br />
Darmtraktes. Spannend war auch der Vortrag<br />
von Dr. Jenny Stiller (Mississauga,<br />
CAN) zur Videokapselendoskopie, bei der<br />
eine Kapsel oral eingenommen wird und<br />
mit der eine Darstellung des gesamten Intestinaltraktes<br />
möglich ist.<br />
Seminare<br />
Am ersten Tag der Veranstaltung wurden<br />
mehrere Seminare angeboten (Röntgen-<br />
Aktualisierung, Ultraschall von Magen und<br />
Darm, Anästhesie, Alarm im Darm).<br />
Industrieausstellung und<br />
Nachhaltigkeitspreis<br />
Anziehungs- und Treffpunkt in den Pausen<br />
war die Industrieausstellung, in der die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregte<br />
Diskussionen führten und sich über die<br />
Produkte der Ausstellenden informieren<br />
konnten.<br />
Für die <strong>DVG</strong> ist der umfassende Nachhaltigkeitsaspekt<br />
zukunftsweisend. Nachdem<br />
bereits die Dresdner Thementage, die<br />
im Januar stattfanden, nach der DIN ISO<br />
2<strong>01</strong>21, einer internationalen Norm für<br />
nachhaltiges Veranstaltungsmanagement,<br />
zertifiziert wurden, strebt die <strong>DVG</strong> nun die<br />
Zertifizierung als Unternehmen an. Ein Bestandteil<br />
des Nachhaltigkeitskonzeptes<br />
ist, auch die Partner einer Tagung einzubinden.<br />
So konnten die ausstellenden Unternehmen<br />
ihre Maßnahmen zur Nachhaltigkeit<br />
darstellen und sich für den Nachhaltigkeitspreis<br />
bewerben. Die Teilnehmenden<br />
waren aufgerufen, für ihren Favoriten abzustimmen.<br />
Mit gleicher Punktzahl haben<br />
Laboklin und Scil Animal Care jeweils den<br />
1. Preis erhalten. Hill‘s Pet Nutrition wurde<br />
mit dem 2. Preis ausgezeichnet. DGK-<br />
Präsident Prof. Andreas Moritz und <strong>DVG</strong>-<br />
Geschäftsführerin PD Dr. Susanne Alldinger<br />
überreichten die Preise. Sie gratulierten<br />
den Gewinnern herzlich und freuten sich<br />
über die Maßnahmen der Firmen zu mehr<br />
Nachhaltigkeit!<br />
Auch künftig wird die <strong>DVG</strong> einen<br />
Schwerpunkt darauf legen, ihre Veranstaltungen<br />
unter sozialen, ökonomischen und<br />
ökologischen Aspekten nachhaltig zu planen<br />
und umzusetzen.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
18<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Neues aus der AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Wir freuen uns, dass die Kleinsäugermedizin<br />
unter den Mitgliedern der <strong>DVG</strong> immer<br />
beliebter wird und unsere AG mittlerweile<br />
277 Mitglieder aufweisen kann (Stand Mai<br />
<strong>2023</strong>).<br />
Journal Clubs<br />
Der bisher schon viermal durchgeführte<br />
Journal Club Otitis wurde sehr gut angenommen<br />
und besucht. Es wurden die Themen<br />
Anatomie, Bildgebung, Zytologie/Mikrobiologie<br />
sowie die chirurgische Therapie<br />
von Ohrerkrankungen abgehandelt. Ein<br />
weiterer Journal Club zur konservativen<br />
Therapie ist im Laufe der nächsten Monate<br />
geplant.<br />
Weiterhin konnte am 13.02.<strong>2023</strong> unser<br />
erster allgemeiner Journal Club starten. Dr.<br />
Julie Dierig stellte uns hierzu ein aktuelles<br />
Paper zum Thema Leberlappentorsion<br />
beim Kaninchen vor. Für weitere Veranstaltungen<br />
werden noch AG-Mitglieder gesucht,<br />
die sich bereiterklären, ein Paper<br />
vorzustellen. Wie immer ist die Teilnahme<br />
kostenlos, der Journal Club wird online via<br />
Webex abgehalten. ATF-Stunden werden<br />
nicht beantragt.<br />
AG Kleinsäuger goes Social Media<br />
Die ein oder andere hat es sicher schon gesehen:<br />
Die AG Kleinsäuger ist nun auch<br />
auf Instagram und Facebook unterwegs!<br />
Ziel ist es, interessierten Kolleginnen und<br />
Kollegen kurze und knackige Informationen<br />
rund um das Thema Kleinsäugermedizin<br />
bereitzustellen. Wir haben bereits<br />
verschiedenste Beiträge online gestellt<br />
und Stand Mai <strong>2023</strong> sogar schon 529 (Instagram)<br />
bzw. 588 (Facebook) Follower.<br />
Falls Sie es noch nicht getan haben, besuchen<br />
Sie uns einfach mal und folgen Sie<br />
uns! Wir freuen uns auf Sie! (@dvg_ag_<br />
Kleinsaeuger).<br />
Multicenter Studien<br />
Johannes Hetterich von der TiHo Hannover<br />
hat im November 2022 in Zusammenarbeit<br />
mit unterschiedlichen veterinärmedizinischen<br />
Institutionen erfolgreich die<br />
Daten seiner Multicenter Studie zum Thema<br />
„Treatment options, complications<br />
and long-term outcomes for limb fractures<br />
in pet rabbits“ im Veterinary Record publiziert.<br />
Wir hoffen auch in Zukunft im<br />
Rahmen der AG aktiv an solchen Studien<br />
mitwirken zu können und damit die wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse im Bereich<br />
der Kleinsäugermedizin voranzutreiben.<br />
5. Augsburger Thementage<br />
Die Coronapandemie hat einiges durcheinandergewirbelt,<br />
so auch diverse Kongresstermine.<br />
Der nächste ICARE Kongress<br />
(International Conference on Avian, Herpetological<br />
and Exotic Mammal Medicine)<br />
wird 2024 vom 20. bis 24. Mai in Gent, Belgien,<br />
stattfinden.<br />
Um mit dieser hervorragenden internationalen<br />
Exoten-Konferenz nicht unnötig<br />
in Konkurrenz zu treten, hat sich der<br />
Vorstand der AG Kleinsäuger schweren<br />
Herzens dazu entschlossen, die nächsten<br />
Augsburger Thementage auf 2025 zu verschieben<br />
(30.05. bis <strong>01</strong>.06.2025). Wir freuen<br />
uns darauf, möglichst viele von Ihnen<br />
in Augsburg begrüßen zu dürfen.<br />
Weitere Informationen zu anstehenden<br />
Veranstaltungen finden Sie auch unter<br />
www.dvg-kleinsaeuger.de oder www.dvgvet-congress.de<br />
Die AG Kleinsäuger ist auf Instagram (links) und Facebook (rechts). Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Dr. Milena Thöle und PD. Dr. Kerstin Müller<br />
Leiterinnen der AG Kleinsäuger •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 19
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
25 Jahre Arbeitsgruppe Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong> (1997–<strong>2023</strong>):<br />
Zwischen neuer Führung und Kontinuität<br />
Seit einem Jahr steht die Arbeitsgruppe<br />
Onkologie unter der Führung eines neuen<br />
Vorsitzenden. Nachdem alle vorherigen<br />
Vorsitzenden der Gruppe – Prof. Ingo Nolte,<br />
Prof. Johannes Hirschberger, PD Dr. Melanie<br />
Wergin und Prof. Daniela Simon Betz –<br />
dem Spezialisierungsbereich der medizinischen<br />
Onkologie angehörten, wurde<br />
nun der renommierte orthopädische und<br />
onkologische Chirurg sowie damalige Mitbegründer<br />
der Gruppe Dr. Stefan Scharvogel<br />
von den Arbeitsgruppen-Mitgliedern<br />
zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />
Die Arbeitsgruppe sieht sich als offenen<br />
Zusammenschluss aller an der Onkologie<br />
interessierten Kolleginnen und Kollegen<br />
– gleich welcher Fachrichtung –<br />
unter dem Dach der DGK-<strong>DVG</strong>. Als solches<br />
sind alle Spezialisierungsgebiete vertreten,<br />
so dass die Veterinäronkologie von allen<br />
Seiten beleuchtet wird und ganz besonders<br />
von den Erfahrungen der Mitglieder<br />
profitiert.<br />
So ist es sehr zu begrüßen, dass die<br />
Führung der Gruppe durch einen Chirurgen<br />
nun auch neue Akzente setzen kann.<br />
Dies zeigt sich bereits darin, dass für das<br />
kommende Jahr 2024 eine gemeinschaft-<br />
liche Tagung mit der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Chirurgie<br />
zum Thema „Weichteilsarkome“ geplant<br />
ist. Diese interessante und hochwertige<br />
Tagung richtet sich an spezialisierte<br />
Tierärztinnen und Tierärzte und wird mit<br />
nationalen und internationalen Referentinnen<br />
und Referenten (teilweise englischsprachig)<br />
im Juni in Gießen stattfinden.<br />
Gleichermaßen soll nicht nur die Kooperation<br />
mit der Fachgruppe Chirurgie<br />
und anderen Gruppen innerhalb der DGK-<br />
<strong>DVG</strong> auf- und ausgebaut werden, sondern<br />
auch der Kontakt zu internationalen onkologischen<br />
Gruppierungen wie der VSSO<br />
(Veterinary Society for Surgical Oncology),<br />
der SIONCOV (Societa Italiana di Oncologia<br />
Veterinaria) oder der ESVONC (European<br />
Society of Veterinary Oncology) gesucht<br />
und etabliert werden. Ziele hierbei<br />
sind langfristig die Organisation und<br />
Durchführung gemeinsamer Konferenzen<br />
und Studien.<br />
Zudem ist für den kommenden <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress eine ausführlichere Zusammenkunft<br />
der Mitglieder geplant. Hierbei<br />
sollen die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
bzw. Kliniken/Praxen sich vorstellen und<br />
in einem gemeinsamen Diskurs erarbeiten,<br />
welche neuen Projekte aufgebaut werden<br />
sollen.<br />
Ungeachtet aller neuen Akzente soll<br />
die Kontinuität der Gruppe gewahrt und<br />
die inzwischen 25-jährige erfolgreiche<br />
Arbeit an verschiedensten Projekten und<br />
gemeinsamen, international publizierten<br />
Studien weitergeführt werden. Um dies<br />
bestmöglich zu unterstützen, wurde die<br />
ehemalige Vorsitzende Prof. Daniela Simon<br />
Betz von der Mitgliederversammlung<br />
bei der vergangenen <strong>DVG</strong>-Tagung zur stellvertretenden<br />
Vorsitzenden gewählt.<br />
So sollen die Schwerpunkte der Gruppe<br />
wie beispielsweise die Planung und<br />
Durchführung gemeinsamer Studien, der<br />
Beitrag zum onkologischen Programm<br />
beim <strong>DVG</strong>-Jahreskongress, eigene Vortragsveranstaltungen<br />
sowie die in den vergangenen<br />
Jahren erfolgreiche und von den<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern hoch<br />
bewertete „Meet-the-Expert“-Sessions<br />
weitergeführt werden. Auch bereits angestoßene<br />
bzw. diskutierte Projekte wie die<br />
(Weiter-)Entwicklung einer Website oder<br />
die Präsenz in sozialen Medien sowie die<br />
Etablierung eines Tumorregisters sollen<br />
kontinuierlich fortgeführt werden.<br />
Auf diese Weise tritt die Arbeitsgruppe<br />
Onkologie nach der Pandemie zugleich<br />
in eine neue Phase und die Fortführung<br />
ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit der<br />
beteiligten Kolleginnen und Kollegen ein<br />
und lädt all jene, die sich für die Veterinäronkologie<br />
interessieren, ein, sich aktiv zu<br />
beteiligen. Die nächste Zusammenkunft<br />
der Gruppe ist geplant am Samstag<br />
25.11.<strong>2023</strong> (im Rahmen des 69. Jahreskongresses<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> bzw. des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses).<br />
Prof. Dr. Daniela Simon Betz.<br />
Dr. Stefan Scharvogel. Fotos: privat<br />
Prof. Dr. Daniela Simon Betz, 2.Vorsitzende<br />
Dr. Stefan Scharvogel, 1.Vorsitzender •<br />
20<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Vom 18. bis 20. November <strong>2023</strong> führte die<br />
AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> ihre 8. Tagung<br />
als Präsenzveranstaltung in Augsburg<br />
durch. Für Interessent:innen am Laserschein<br />
begann die Tagung am Freitagnachmittag<br />
mit den Vorträgen zum theoretischen<br />
Teil der Laserscheinausbildung. Am<br />
Samstag wurden im Hauptteil der Tagung<br />
interessante und abwechslungsreiche Vorträge<br />
präsentiert. Im Anschluss an die Vorträge<br />
fand samstags der Test für den Laserschein<br />
statt. Am Sonntag konnten die<br />
Teilnehmer:innen in praktischen Übungen<br />
die Anwendung von Dioden- und auch<br />
CO2-Lasern unter Anleitung ausprobieren.<br />
Diese Möglichkeit der vergleichenden praktischen<br />
Anwendung verschiedener Lasertechniken<br />
wird sonst von keinem Veranstalter<br />
angeboten!<br />
Über den Termin der nächsten Lasertagung<br />
werden Sie rechtzeitig informiert.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle • Dr. Gerhard Staudacher bei seinem Vortrag zu den physikalischen Grundlagen. Foto: <strong>DVG</strong><br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Jubiläum: 10. CT-User-Meeting in Ghent<br />
Nach zweijähriger pandemiebedingter<br />
Pause fand vom 2. bis 3. Dezember 2022<br />
bereits das 10. CT-User-Meeting der<br />
Arbeitsgruppe CT der DGK-<strong>DVG</strong> zusammen<br />
mit dem 3. Internationalen CT-User-Meeting<br />
in Ghent (Belgien) statt. Die Tagungsleitung<br />
lag bei Dr. Ingrid Gielen and Prof.<br />
Dr. Henri Van Bree.<br />
Der Kongress war in wissenschaftlicher<br />
und gesellschaftlicher Hinsicht ein voller<br />
Erfolg! Renommierte veterinär- und humanmedizinische<br />
Referent:innen aus<br />
Deutschland, USA und den Beneluxstaaten<br />
begeisterten das aus 200 Teilnehmer:innen<br />
bestehende Fachpublikum vor<br />
der historischen Kulisse des Augustinerklosters<br />
mit exzellenten Vorträgen und<br />
Workshops.<br />
Der Kongress startete mit einer gemeinsamen<br />
Session für alle Teilnehmer:innen,<br />
bevor zwei parallele Vortragsstränge<br />
zu Kleintieren bzw. Pferden angeboten<br />
Organisierte die Tagung vor Ort: Dr. Ingrid<br />
Gielen. Foto: Felix Sonntag.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 21
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
wurden. Tiermedizinische und technische<br />
Fachangestellte (technicians, nurses)<br />
konnten an einer eigenen Session teilnehmen.<br />
Thematisch ging es um Thorax, endokrine<br />
Organe, Abdomen und neurologische<br />
sowie orthopädische Erkrankungen<br />
(Kleintiere). In der Pferde-Session standen<br />
Kopf und Halswirbelsäule sowie orthopädische<br />
Erkrankungen im Mittelpunkt.<br />
Das 11. CT-Usermeeting findet am 13.<br />
und 14.10.<strong>2023</strong> im Primatenzentrum in<br />
Göttingen statt. Prof. Dr. Stephan Neumann<br />
und Dr. Andrea Gessler werden die<br />
Tagungsleitung übernehmen.<br />
Das CT-User-Meeting fand im historischen Augustinerkloster in Ghent statt. Foto: Felix Sonntag<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
FACHGRUPPE „CHIRURGIE“<br />
Veranstaltungen der Fachgruppe „Chirurgie“<br />
Am Donnerstag, den 23.11.<strong>2023</strong> findet<br />
zum 15. Mal die Fachgruppentagung im<br />
Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses statt. Im<br />
Rahmen dieser Fachtagung haben junge<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen und<br />
Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit,<br />
ihre Forschungsergebnisse aus den<br />
Bereichen Chirurgie, Neurologie und bildgebende<br />
Diagnostik einer Jury aus mehreren<br />
Diplomates des ECVS vorzustellen. Wir<br />
hoffen, dass sich in diesem Jahr auch trotz<br />
des Donnerstagstermins zahlreiche interessierte<br />
Kolleginnen und Kollegen einfinden<br />
werden.<br />
Die Planungen für die Spezialtagung<br />
Chirurgie/Onkologie sind weiter fortgeschritten.<br />
Am 7. und 8. Juni 2024 wird in<br />
den Räumlichkeiten der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
in Gießen eine Expertentagung zum<br />
Thema „Weichteilsarkome“ stattfinden.<br />
Als externer Redner konnte bereits Prof. Dr.<br />
Damiano Stefanello von der Universität<br />
Mailand gewonnen werden. Genauere Informationen<br />
zum Programm werden noch<br />
bekannt gegeben. Über eine zahlreiche<br />
Teilnahme und rege Diskussion würden<br />
wir uns sehr freuen.<br />
Dr. Christine Peppler, Gießen<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
•<br />
FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“<br />
Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe InnLab<br />
Die 31. Jahrestagung der Fachgruppe Innere<br />
Medizin und Labordiagnostik (Inn-<br />
Lab) der <strong>DVG</strong> fand, nach zwei Online-Tagungen<br />
unter Coronabedingungen, am 3.<br />
und 4. Februar <strong>2023</strong> am Deutschen Primatenzentrum<br />
im Göttingen statt. Organisiert<br />
hat die Tagung in diesem Jahr das<br />
Team der Kleintierklinik der Universität<br />
Göttingen.<br />
Das Programm war auch in diesem Jahr<br />
mit 29 Vorträgen und 20 Postern abwechslungsreich<br />
und anspruchsvoll. Prof. Dr. Jörg<br />
Aschenbach, Vizepräsident der <strong>DVG</strong>, begrüßte<br />
online zugeschaltet die über 100<br />
Tagungsteilnehmer:innen vor Ort in Göttingen.<br />
Vorgetragen und diskutiert wurden<br />
aktuelle Forschungsergebnisse aus der Endokrinologie,<br />
Gastroenterologie, Hämatologie,<br />
Labor- und Infektionsmedizin, Pneumologie,<br />
klinischer Diätetik, Urologie, Onkologie,<br />
Neurologie, Kardiologie, Genetik<br />
22<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Dr. Andrea Gessler und Prof. Dr. Stephan<br />
Neumann organisierten die Tagung vor Ort.<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Romy Heilmann, Katharina Zwicklbauer, Dr. Eva-Maria Packeiser, Sophia Jenni,<br />
Dr. Jan Christian Wohlsein, Alisa Hartmann, Prof. Dr. Stephan Neumann.<br />
und Dermatologie sowie der klinischen<br />
Lehre aus der Groß- und Kleintiermedizin.<br />
Die Posterausstellung bot, neben gustatorischen<br />
Highlights, die Möglichkeit für<br />
regen wissenschaftlichen Austausch, und<br />
vernetzende Gespräche konnten an der<br />
Abendveranstaltung im Strandhaus Göttingen<br />
fortgesetzt werden. Dem Wetter geschuldet,<br />
konnten die flinken Weißbüscheläffchen<br />
am Primatenzentrum nur<br />
kurz bestaunt werden.<br />
Das <strong>DVG</strong>-Team unterstützte die gesamte<br />
Organisation und Technik fabelhaft<br />
und machte den Verantwortlichen der<br />
Fachgruppe Innere Medizin und Labordiagnostik<br />
die Vorbereitung der 31. Jahrestagung<br />
leicht. Die Beiträge ließen ausnahmslos<br />
eine sehr rege Diskussion erwachsen,<br />
welche von den Diskussionsleiter:innen<br />
begleitet wurde. Die Beurteilung der Vorträge<br />
erfolgte durch eine fünfköpfige Nachwuchswissenschaftler:innen-Gruppe,<br />
die<br />
Poster wurden durch zwei Mitglieder des<br />
Vorstands beurteilt. Zum Abschluss der<br />
Jahrestagung wurden die besten Vorträge<br />
und Poster prämiert:<br />
Vortragspreisträgerinnen<br />
Der Thieme-Verlag stiftete für die drei besten<br />
Vorträge folgende Preise:<br />
1. Vortragspreis: 500 EUR und ein Jahresabonnement<br />
der „Tierärztlichen Praxis“<br />
Katharina Zwicklbauer: Langzeitbeobachtung<br />
von Katzen mit feliner infektiöser<br />
Peritonitis nach erfolgreicher<br />
Therapie mit oral verabreichtem GS-<br />
441524<br />
2. Vortragspreis: Jahresabonnement der<br />
„Tierärztlichen Praxis“<br />
Dr. Eva-Maria Packeiser: Acquired doxorubicin-resistance<br />
in canine prostate<br />
cancer cell lines is MDR1-dependent<br />
3. Vortragspreis: Jahresabonnement der<br />
„Tierärztlichen Praxis“<br />
Sophia Jenni: A CYB5R3 splicing defect<br />
in a cat with methemoglobinemia and<br />
dehydrated erythrocytes<br />
Posterpreisträger:innen<br />
Auch für die drei besten Poster wurden<br />
Preise vergeben. Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Inn-<br />
Lab stiftete den 1. Preis und die Schlütersche<br />
Fachmedien GmbH den 2. und 3.<br />
Preis.<br />
1. Posterpreis: 500 EUR<br />
Dr. Jan Christian Wohlsein: Ex vivo<br />
Nachweis von NETs bei steroid-responsiver<br />
Meningitis-Arteriitis<br />
2. Posterpreis: Jahresabonnement der<br />
„Kleintierpraxis“<br />
Alisa Hartmann: Vergleich des Einflusses<br />
von Torasemid und Furosemid auf<br />
ausgewählte Parameter bei der herzkranken<br />
Katze<br />
3. Posterpreis: Jahresabonnement der<br />
„Kleintierpraxis“<br />
Evelyn Kuhlmeier: First Detection and<br />
Molecular Characterisation of SARS-<br />
CoV-2 Delta Variant and Specific Immune<br />
Response in Companion Animals in<br />
Switzerland<br />
Die nächste <strong>DVG</strong>-Tagung Innere Medizin<br />
und Labordiagnostik wird am 2. und 3. Februar<br />
2024 in Hannover unter der Leitung<br />
von Herrn Prof. Dr. Reinhard Mischke stattfinden.<br />
Ein ganz herzlicher Dank geht an Herrn<br />
Prof. Dr. Stephan Neumann für die hervorragende<br />
Organisation und Leitung der 31.<br />
Jahrestagung. Mit Unterstützung seines<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 23
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Teams führte die klasse Vorbereitung auch<br />
in diesem Jahr zu einer sehr erfolgreichen<br />
Tagung und Herrn Prof. Dr. Stephan Neumann<br />
sei ganz herzlich für seine Unterstützung<br />
bei der Durchführung der Jahrestagung<br />
gedankt.<br />
Dem gesamten <strong>DVG</strong>-Team sei ebenfalls<br />
ganz herzlich für jegliche Unterstützung<br />
der Jahrestagung gedankt – insbesondere<br />
Frau Naila Redzepagic, Frau Svenja<br />
Fritzius und Herrn Benjamin Rink, deren<br />
Unterstützung die Organisation und<br />
Durchführung der Jahrestagung überhaupt<br />
ermöglicht hat.<br />
Prof. Dr. Romy M. Heilmann<br />
Fachgruppenleiterin InnLab<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
Zweiter Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe für TFA<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
Der zweite Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe<br />
für Tiermedizinische Fachangestellte<br />
zur Erlangung der Zusatzqualifikation<br />
„Assistenz in der Zahnheilkunde<br />
(zert. DGT)“ ist am 25. März <strong>2023</strong> in Berlin<br />
erfolgreich zu Ende gegangen. Herzlichen<br />
Glückwunsch allen Absolventinnen, die<br />
sich der Herausforderung gestellt und<br />
höchst motiviert viel Zeit und Mühe in ihre<br />
Weiterbildung auf dem Gebiet der Tierzahnheilkunde<br />
investiert haben!<br />
Die Weiterbildungsreihe besteht aus<br />
12 eintägigen Modulen an sechs Wochenenden.<br />
Zusätzlich sind ein Fallkatalog sowie<br />
Fallberichte zu erstellen. 16 Prüfungsteilnehmerinnen<br />
haben nach der anstrengenden<br />
Abschlussprüfung in Berlin mit<br />
einem strahlenden Lächeln ihre Urkunden<br />
entgegengenommen. Mit zweimal der<br />
Note 1 und vierzehnmal der Note 2 gab es<br />
ein sehr erfreuliches Ergebnis.<br />
Die Weiterbildungsreihe ist bei der<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Anerkennung von<br />
Fort- und Weiterbildungsstunden für TFA<br />
nach Paragraf 5 Abs. 1 und 2 des Gehaltstarifvertrages<br />
anerkannt. Absolventinnen<br />
und Absolventen führen die anerkannte<br />
Zusatzqualifikation „Tiermedizinische/r<br />
Fachangestellte/r in der Zahnheilkunde<br />
(zert. DGT)“. Mit der Etablierung dieser Zusatzqualifikation<br />
setzt die DGT als Fachgruppe<br />
der <strong>DVG</strong> wichtige Impulse für die<br />
Weiterbildung von Tiermedizinischen<br />
Fachangestellten. Die Absolventinnen und<br />
Absolventen werden in ihren Heimatpraxen<br />
und -kliniken mit ihrem neu erworbenen<br />
und vertieften Wissen einen immens<br />
wichtigen Beitrag leisten, Tierhalter über<br />
die Bedeutung von Zahn-, Oral- und Kiefererkrankungen<br />
aufzuklären, die Zahn- und<br />
Mundgesundheit von Tieren zu verbessern,<br />
und wissenschaftlich etablierte Standards<br />
in der tierzahnärztlichen Versorgung umzusetzen.<br />
Ganz herzlichen Dank allen, die an diesem<br />
Pilotprojekt mitgewirkt haben: dem<br />
Weiterbildungsleiter und DGT-Vizepräsidenten<br />
Dr. Florian Buck, den tierärztlichen<br />
Referentinnen und Referenten Dr. Christine<br />
Lendl, Dr. Korbinian Pieper, Dr. Jan<br />
Schreyer, Dr. Manfred Schumacher, Dr.<br />
Martina van Suntum und Dr. Cathrin Zehetmeier,<br />
den Sponsoren, Sven Suhling<br />
von Webinar Bayern und den zahlreichen<br />
helfenden Händen im Hintergrund!<br />
Dr. Katja Riedel, Augsburg<br />
Fotos: DGT<br />
•<br />
Konzentriert lösten die Kandidatinnen die<br />
Aufgaben der Abschlussprüfung.<br />
Dr. Florian Buck (links) und Dr. Michael Hartmann (rechts) mit den erfolgreichen Absolventinnen der<br />
Weiterbildungsreihe.<br />
24<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „GEFLÜGELKRANKHEITEN“<br />
Stellungnahmen zur Haltung von Mastputen und Hühnern<br />
Die Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag,<br />
„bestehende Lücken in der<br />
Nutztierhaltungsverordnung zu schließen“.<br />
Dazu wurden vom Bundesministerium<br />
für Ernährung und Landwirtschaft<br />
(BMEL) folgende zwei Eckpunktepapiere<br />
erstellt:<br />
• Mindestanforderungen an das Halten<br />
von Mastputen<br />
• Mindestanforderungen an das Halten<br />
von Junghennen, Elterntieren von Mastund<br />
Legehühnern und sog. Bruderhähnen<br />
Ziel ist, zeitnah wesentliche Mindestanforderungen<br />
an das Halten der betreffenden<br />
Spezies bzw. Nutzungsgruppen festzulegen,<br />
mit denen eine tiergerechte<br />
Haltung, Pflege und Fütterung sichergestellt<br />
werden kann. Kernpunkte sind Anforderungen<br />
an die Sachkunde der Tierhalter,<br />
an Haltungseinrichtungen und an das<br />
Halten und Betreuen der genannten Tierarten.<br />
Auf Basis dieser Eckpunkte soll ein<br />
Entwurf für die Änderung der Tierschutz-<br />
Nutztierhaltungsverordnung erarbeitet<br />
werden.<br />
Die Leiterinnen der Fachgruppen „Geflügelkrankheiten“<br />
(Prof. Dr. Silke Rautenschlein),<br />
„Ethologie und Tierhaltung“ (PD<br />
Dr. Elke Rauch) und „Tierschutz“ (Dr. Anna-Caroline<br />
Wöhr) haben sich mit den<br />
Eckpunktepapieren beschäftigt und eine<br />
ausführliche gemeinsame Stellungnahme<br />
verfasst, die beim BMEL eingereicht<br />
wurde.<br />
Ob die Positionen der Fachgruppen<br />
übernommen werden, ist noch nicht bekannt.<br />
•<br />
ZZWRAF<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
ZIER-, ZOO-, WILDVÖGEL, REPTILIEN, AMPHIBIEN & FISCHE (ZZWRAF)<br />
Seminare & Wissenschaftliche Vorträge<br />
07. - 09. September <strong>2023</strong><br />
Medizinisches Lehrzentrum, JLU Gießen<br />
Veranstalter • Informationen • Anmeldung<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH • An der Alten Post 2 • 35390 Gießen • 0641 984446-0 • info@dvg.de • www.dvg.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 25
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />
Tagung der Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
Foto: Couleur, pixabay.com<br />
Foto: MabelAmber, pixabay.com<br />
Vom 11. bis 13. Oktober <strong>2023</strong> findet die<br />
nächste Tagung der Fachgruppe „Kleine<br />
Wiederkäuer und Neuweltkamele“ statt.<br />
Tagungsort ist in diesem Jahr Gießen.<br />
Merken Sie sich den Termin schon vor.<br />
Es erwartet Sie ein breites Fachprogramm<br />
mit integrierten Bestandsbesuchen und<br />
ein tolles Rahmenprogramm, das zum persönlichen<br />
Austausch einlädt. Alle an der<br />
Welt der kleinen Wiederkäuer und Neuweltkamele<br />
Interessierten sind herzlich<br />
eingeladen!<br />
Weitere Informationen: www.dvg.de, Tagungen,<br />
Termine<br />
•<br />
EUROPEAN BUIATRICS CONGRESS<br />
AND ECBHM JUBILEE SYMPOSIUM<br />
Berlin, Germany, August 24 - 26, <strong>2023</strong><br />
>> ECBHM: 20 years COW’necting veterinarians
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Aktuelles aus der Fachgruppe<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Veterinary Public Health ist eine wichtige<br />
Aufgabe von uns Tierärztinnen und Tierärzten<br />
im gesamtgesellschaftlichen Kontext.<br />
Die enge Beziehung zwischen der Ge-<br />
punktur vollständig ausgeheilt werden.<br />
Von dem gleichen Autor wurde eine Arbeit<br />
zum Thema auf dem „World Acupuncture<br />
Summit“, dem Expertenkongress der Human-Akupunkturärzt:innen<br />
im März <strong>2023</strong><br />
in Davos vorgestellt, die sehr große Beachtung<br />
fand: Die Wirkung der Laserakupunktur<br />
in der Wundheilung bei Pferden und<br />
Hunden (2). Eine weitere retrospektive Fall-<br />
Kontrollstudie zum Thema wurde für den<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2023</strong> eingereicht (3).<br />
Neben zahlreichen weiteren dokumentierten<br />
Therapiemöglichkeiten verschiedenster<br />
Erkrankungen mit Laserakupunktur,<br />
die sich von der Tiermedizin auf die<br />
Humanmedizin eins zu eins übertragen<br />
lassen, möchte ich noch die Therapie von<br />
traumabedingten Muskel- und Sehnenerkrankungen<br />
nennen. Hier ist die entzündungshemmende<br />
und regenerative Funktion<br />
des Laserlichts von großem Nutzen.<br />
Vernarbtes Sehnen- und Muskelgewebe,<br />
das eine Penetration durch Kollagenfasern<br />
nicht mehr ermöglicht, wird derart umstrukturiert,<br />
dass die ebenfalls vom Laser<br />
geförderte Kollagenfasersynthese auf offene<br />
Strukturen trifft und so wieder intaktes<br />
elastisches Bindegewebe entstehen<br />
lässt: Treatment of 29 Cases of Acute and<br />
Chronic Equine Tendonitis with Local Laser<br />
Therapy and Laser Acupuncture (4). Als<br />
letztes sei noch auf die Therapie von chronischen<br />
Rückenerkrankungen hingewiesundheit<br />
von Tieren und Menschen ist<br />
offensichtlich und wird sowohl im Großtier-<br />
als auch Kleintierbereich zunehmend<br />
berücksichtigt.<br />
Auch in unserer Fachgruppe ist das ein<br />
wichtiges Thema und zwei Kollegen haben<br />
sich dazu Gedanken gemacht, Dr. Uwe<br />
Petermann und Dr. Gerd Riedel-Caspari.<br />
Vielen Dank und viel Freude beim Lesen.<br />
Brigitta Smit-Fornahl<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
•<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Naturheilkunde in Verantwortung für Veterinary Public Health<br />
Aus der Sicht der Laserakupunktur und lokalen<br />
Lasertherapie kann man sagen, dass<br />
diese hochmoderne Therapieform eine<br />
Vielzahl von Möglichkeiten bietet, die nicht<br />
nur für unsere Haustiere von großem Nutzen<br />
sind, sondern auch für den Menschen.<br />
Allen voran steht hier die Anwendung der<br />
Laserakupunktur bei Wundheilungsstörungen,<br />
vor allem durch nicht beherrschbare<br />
Wundinfektionen inkl. der MRSA-Infektionen.<br />
Wundinfektionen, die durch<br />
vollständig resistente Keime verursacht<br />
werden, können oft derart eskalieren, dass<br />
die betroffenen Gliedmaßen schließlich<br />
amputiert werden müssen. Nach einer<br />
ZDF-Dokumentation vom Januar 2020 erkranken<br />
laut Schätzungen der World Health<br />
Organization (WHO) jedes Jahr 1,3 Millionen<br />
Menschen, weil Antibiotika bei ihren<br />
Infektionen nicht wirken. Erst kürzlich hatte<br />
die EU-Gesundheitsbehörde European<br />
Centre for Disease Prevention and Control<br />
(ECDC) berichtet, dass im Europäischen<br />
Wirtschaftsraum jährlich mehr als 35.000<br />
Menschen aufgrund von Antibiotika-Resistenzen<br />
sterben. Allein in Deutschland erkranken<br />
hiernach bis zu 600.000 Menschen<br />
jedes Jahr, rund 15.000 sterben daran. Angesichts<br />
dieser Bedrohung wurde im Oktober<br />
2022 am Robert-Koch-Institut (RKI) das<br />
WHO-Kooperationszentrum für Antibiotikaresistenz,<br />
-verbrauch und nosokomiale<br />
Infektionen eingeweiht.<br />
Aufgrund dieser enormen Wichtigkeit,<br />
die das Gesundheitswesen dieser Bedrohung<br />
beimisst, lässt sich ermessen, welchen<br />
großen Nutzen der Humanmedizin<br />
aus dem Einsatz der Laserakupunktur und<br />
lokalen Lasertherapie speziell mit dem<br />
904nm Impulslaser erwachsen kann. Der<br />
Laser hat eine sehr starke Wirkung auf die<br />
Clearance von Peroxid-Radikalen im Entzündungsgewebe<br />
und eine deutliche immunstimulierende<br />
Wirkung, die den Organismus<br />
in die Lage versetzen, sehr kompetent<br />
auf die invasiven Erreger einzuwirken.<br />
Hinzu kommt die deutliche Demarkationswirkung<br />
auf pathologisch alteriertes<br />
Gewebe. In Kombination mit demarkationsfördernden<br />
und immunstimulierenden<br />
Akupunkturpunkten ist diese Therapie<br />
hervorragend geeignet, diese Erkrankungen<br />
zu heilen.<br />
In der „Kleintierpraxis“ wurde eine Studie<br />
zur Therapie von MRSA-Infektionen<br />
veröffentlicht: Die Wirkung der Laserakupunktur<br />
in der Wundheilung bei Pferden<br />
und Hunden (1). Es konnte gezeigt werden,<br />
wie tiefgreifend der Laser in die Heilungsmechanismen<br />
und die Erregerbekämpfung<br />
eingreifen kann. Alle therapierten<br />
Hunde, die nachweislich mit MRSA infiziert<br />
waren und langfristig antibiotisch<br />
und chirurgisch ohne Erfolg vorbehandelt<br />
waren und schließlich euthanasiert werden<br />
sollten, konnten durch die Laseraku-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 27
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
sen. Nach einer RKI-Studie von 2020 haben<br />
über 60 Prozent der Studienteilnehmer<br />
über Rückenschmerzen geklagt. Über<br />
16 Prozent litten unter chronischen Rückenschmerzen.<br />
Der wirtschaftliche Schaden<br />
wird in Deutschland auf jährlich 49<br />
Milliarden Euro geschätzt.<br />
Bei weit über 1000 Pferden und Hunden<br />
konnte gezeigt werden, wie kompetent<br />
auch hier Laserakupunktur tiefgreifend helfen<br />
kann (5, 6). Hier hat der Laser ebenfalls<br />
wieder zahlreiche synergistische Wirkungen<br />
auf die betroffenen Wirbelsegmente.<br />
Zunächst wird der segmentale Akupunkturpunkt,<br />
in der Regel ein Zustimmungspunkt<br />
zu einem Meridian, z. B. Bl18, Zustimmungspunkt<br />
zum Lebermeridian, im<br />
Sinne einer Akupunkturwirkung gereizt, die<br />
über den segmentregulatorischen Komplex<br />
die segmentale Durchblutung verbessert,<br />
den Tonus in der Muskulatur und die<br />
Schmerzempfindung herabsetzt. Zusätzlich<br />
wird durch das Laserlicht die radikuläre<br />
Reizung der Nervenwurzel im Segment<br />
reduziert. Außerdem bewirkt das Laserlicht<br />
noch durch die ATP-Synthese im bestrahlten<br />
Bereich eine direkte Energieeinbringung<br />
in den azidotischen malnutritiven Bereich<br />
der Muskulatur und kann so direkt zu<br />
einer Erschlaffung des kontrahierten Muskelgewebes<br />
beitragen. Die lokale Therapie<br />
wird durch schmerzlindernde, entzündungshemmende<br />
und durchblutungsfördernde<br />
Akupunkturpunkte ergänzt.<br />
Die Indikationsliste für den Einsatz<br />
der Laserakupunktur aus der Veterinärmedizin<br />
auf den humanmedizinschen Einsatz<br />
ließe sich noch beliebig weiterführen,<br />
da diese Therapie fast omnipotent einsetzbar<br />
ist.<br />
Literatur<br />
1. Petermann, U. (<strong>2023</strong>): Die Wirkung der Laserakupunktur<br />
in der Wundheilung bei Pferden und<br />
Hunden, Kleintierpraxis 1/<strong>2023</strong>, 43 – 46<br />
2. Petermann, U. (<strong>2023</strong>): Die Wirkung der Laserakupunktur<br />
in der Wundheilung bei Pferden und<br />
Hunden, Vortrag: World Acupuncture Summit,<br />
Davos, 13.-17. März <strong>2023</strong><br />
3. Petermann, U. (1989): Retrospektive Fall-<br />
Kontrollstudie bei Hunden mit Wundheilungsstörungen<br />
(3) eingereicht <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
Berlin November <strong>2023</strong>, noch unveröffentlicht.<br />
4. Petermann, U. (2<strong>01</strong>6): Treatment of 29 Cases<br />
of Acute and Chronic Equine Tendonitis with<br />
Local Laser Therapy and Laser Acupuncture,<br />
AJTCVM Vol. 11, No. 2, August 2<strong>01</strong>6, 43 – 51<br />
5. Petermann, U. (1989): Behandlung von BWSund<br />
LWS-Beschwerden beim Pferd mit Ohrakupunktur.<br />
collegium veterinarium 20/91 – 93<br />
6. Petermann, U. (2002): Laser Acupuncture in<br />
the Treatment of Chronic Back Pain in Horses,<br />
Procc. of 28th IVAS 20<strong>01</strong> world congress, Liuhe<br />
Hawaii, USA, 81 – 88<br />
Dr. Uwe Petermann, Melle<br />
•<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Veterinary Public Health und Phytotherapeutika<br />
Die Tiermedizin hat im Kontext von Public<br />
Health – oder moderner gedacht: im One<br />
Health Concept (T. C. Mettenleiter, DTBl<br />
<strong>2023</strong>, 71 (4) 460–462) – eine besondere<br />
Aufgabe bei der Bekämpfung und Kontrolle<br />
von Infektionskrankheiten, die zwischen<br />
Mensch und Tier übertragbar sind. Doch<br />
nicht zuletzt haben sich mehre Internationale<br />
One Health Konferenzen vor der Covid-Pandemie<br />
vordringlich mit der Reduktion<br />
von Antibiotikaresistenzen (AMR)<br />
befasst. Auch die Verringerung und Vermeidung<br />
von gesundheitsbeeinträchtigenden<br />
Rückständen, u. a. von Arzneimittelmetaboliten<br />
in tierischen Lebensmitteln<br />
bleibt ein ebenso wichtiges Anliegen wie<br />
die Minimierung von Umweltbelastungen.<br />
Der fachkundige Einsatz von phytogenen<br />
Substanzen kann in diesen Fällen wichtige<br />
Beiträge leisten und entspräche dem<br />
Transdisziplinaritätsprinzips, einem der<br />
fünf Grundsätze von One Health. Dieser<br />
Grundsatz fordert die multisektorale Zusammenarbeit<br />
und die Beachtung modernen<br />
und traditionellen Wissens für eine<br />
große Bandbreite von Perspektiven.<br />
Substanzen und Methoden, denen die<br />
Naturheilverfahren seit jeher besonderes<br />
Augenmerk geschenkt haben, können vorteilhaft<br />
in den beiden Bereichen eingesetzt<br />
werden, die bei der Entstehung und Übertragung<br />
von AMR besonders relevant sind:<br />
bei der oft im Focus der Medien stehenden<br />
Aufzucht und Haltung lebensmittelliefernder<br />
Tiere und beim häufig übersehenen<br />
engen Kontakt im Zusammenleben<br />
von Menschen mit Heimtieren, die am<br />
Ende ihres langen Lebens ebenso multimorbid<br />
und infektionsanfällig sein können<br />
wie ihre Besitzer.<br />
Mikrobielle Strategien der Resistenzentwicklung<br />
werden seit Jahren erfolgreich<br />
durch den Einsatz pflanzlicher Sekundärstoffe<br />
konterkariert, sei es in Kombination<br />
mit Antibiotika oder als deren<br />
Ersatz. Dazu zählen insbesondere ätherische<br />
Öle, einzeln oder in Kombination, Alliine<br />
und Senfölglycoside, Anthocyanidine<br />
und Catechine als Vorläufersubstanzen für<br />
kondensierte Gerbstoffe, sowie Alkamide<br />
und Alkaloide, aber auch bestimmte Flavonoide<br />
und Saponine, die als-Co-Effektoren<br />
die Wirkungen der Hauptwirkstoffe um<br />
Zehnerpotenzen steigern können. Zubereitungen<br />
ätherischer Öle werden in größerem<br />
Umfang eingesetzt in der Geflügel-,<br />
Schweine- und Kälberaufzucht, andere Zubereitungen<br />
pflanzlicher Stoffe in der Behandlung<br />
unkomplizierter Darm-, Atemwegs-<br />
und Harnwegsinfekte bei Hobbyund<br />
Heimtieren. Immunmodulierende<br />
Substanzen fördern die erregerunspezifische<br />
körpereigene Infektionsabwehr. Phytogene<br />
Zubereitungen tragen so zur Reduktion<br />
der Menge eingesetzter Antibiotika<br />
bei und entlasten die Umwelt durch<br />
weniger und einfacher abbaubare Metaboliten,<br />
die über die Ausscheidungen sonst<br />
in Gülle, Boden und Klärwasser gelangen<br />
würden.<br />
Dr. Gerd Riedel-Caspari, Kempten<br />
•<br />
28<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „PATHOLOGIE“<br />
66. Jahrestagung und 28. Schnittseminar der Fachgruppe „Pathologie“<br />
Vom 3. bis 5. März fanden die 66. Jahrestagung<br />
und das 28. Schnittseminar der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Pathologie“ nach zwei<br />
Corona-Jahren erstmals wieder in Präsenz<br />
statt. Tagungsort war das bewährte Parkhotel<br />
in Fulda. Tagungs- und Fachgruppenleiter<br />
Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover)<br />
begrüßte die etwa 270 Teilnehmer:innen,<br />
von denen die meisten sowohl an der Jahrestagung<br />
als auch am Schnittseminar<br />
teilnahmen. <strong>DVG</strong>-Vizepräsident Prof. Dr.<br />
Jörg Aschenbach war ebenfalls vor Ort und<br />
sprach Grußworte.<br />
Das Thema des diesjährigen Schnittseminars<br />
lautete „Pathologie der endokrinen<br />
Organe“. Referent war Prof. Dr. Thomas Rosol,<br />
Professor für veterinärmedizinische<br />
und toxikologische Pathologie am Department<br />
of Biomedical Sciences der Ohio<br />
State University, der spannende Fälle präsentierte.<br />
Übersichtsvorträge hielten Dr. Alexandra<br />
Rieger (Hannover) zur Bedeutung von<br />
Gesundheitsbewertungen mariner Säugetiere<br />
als Indikatoren für Meeresnaturschutz,<br />
Dr. Christine Fast (Greifswald) zur<br />
Chronic Wasting Disease in Europa sowie<br />
Dr. Peter Wohlsein (Hannover) zur mechanischen<br />
Gewalteinwirkung bei Tieren.<br />
11 Vorträge und 52 Poster befassten<br />
sich mit Klein-, Heim- und Wildtieren sowie<br />
auch Großtieren und experimenteller<br />
Pathologie. Ergebnisse aktueller Studien<br />
und Fallberichte wurden vorgestellt.<br />
Endlich war es wieder möglich, die beliebte<br />
Posterbesprechung in Präsenz<br />
durchzuführen. Mit viel Engagement stellten<br />
die Posterautor:innen ihre Studienergebnisse<br />
vor. Die folgenden beiden Poster<br />
wurden ausgezeichnet; die Autorinnen<br />
erhielten je 250 Euro:<br />
• Jana Klink (Hannover)<br />
Sarkoptesräude beim Marderhund<br />
(Nyctereutes procyonoides) in Schleswig-Holstein<br />
• Isabel Zdora (Hannover)<br />
Isolation und Charakterisierung von<br />
murinen Satellitengliazellen der Dorsalwurzelganglien<br />
in vitro<br />
Die 67. Jahrestagung und das 29. Schnittseminar<br />
der Fachgruppe werden vom 8. bis<br />
10. März 2024 erneut in Fulda stattfinden.<br />
Der Tagungsband mit den Abstracts<br />
der Vorträge und Poster kann für 10,00<br />
Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />
Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />
werden (info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Vizepräsident Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />
sprach Grußworte.<br />
Prof. Dr. Thomas Rosol stellte im Schnittseminar spannende Fälle vor.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 29
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „KLINISCHE PHARMAKOLOGIE UND TOXIKOLOGIE“<br />
Aktualisierung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken<br />
Das Bundesministerium für Ernährung<br />
und Landwirtschaft (BMEL) plant eine umfassende<br />
Überarbeitung und Aktualisierung<br />
der Verordnung über tierärztliche<br />
Hausapotheken (TÄHAV) und hat dazu ein<br />
Eckpunktepapier erstellt. Die Leiterin der<br />
Fachgruppe „Klinische Pharmakologie und<br />
Toxikologie“, Prof. Dr. Melanie Hamann, hat<br />
dazu eine Stellungnahme erstellt. Darin<br />
hat sie die anstehende Aktualisierung der<br />
Verordnung über tierärztliche Hausapotheken<br />
und die Anpassung an die neue<br />
europäische und nationale Rechtslage<br />
ausdrücklich begrüßt und mit besonderem<br />
Nachdruck auf die absolute Notwendigkeit<br />
zur Vereinfachung der Regelungen<br />
zu den tierärztlichen Nachweisverpflichtungen<br />
hingewiesen. Hier könnte beispielhaft<br />
überlegt werden, ob mit der Dokumentation<br />
der Zulassungsnummer, die für<br />
jedes Präparat einzigartig ist und daraus<br />
eigentlich klar der Wirkstoff, die Darreichungsform<br />
und Stärke ableitbar sind, andere<br />
Angaben entbehrlich sind. •<br />
FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“<br />
30. Tagung: „… einfach Infektionsepidemiologie“<br />
Die Epidemiologietagung wird im Herbert-Gürtler-Haus stattfinden. Foto: <strong>DVG</strong><br />
tionsepidemiologischen Daten werden<br />
auf der behördlichen/Forschungsebene<br />
generiert oder sollten generiert werden,<br />
damit quantitative Bewertungen und Analyseverfahren<br />
so erfolgen können, dass<br />
mit den Ergebnissen Entscheidungen fundiert<br />
getroffen werden können? Um diese<br />
und andere Fragen geht es auf der Tagung,<br />
auf der auch zwei Workshops angeboten<br />
werden:<br />
Workshop 1 „Beobachten, messen,<br />
zählen – Grundkonzepte der quantitativen<br />
Beschreibung infektionsepidemiologischer<br />
Versuchsdaten“ richtet sich an interessierte<br />
Lernende der Infektionsepidemiologie.<br />
Workshop 2 „Quo vadis ASP?“ richtet<br />
sich an die in der Tierseuchenbekämpfung<br />
Involvierten, sensu Immer-weiter-Lernende.<br />
Vom 6. bis 8. September <strong>2023</strong> findet die 30.<br />
Tagung der Fachgruppe „Epidemiologie<br />
und Dokumentation“ im Herbert-Gürtler-<br />
Haus an der Veterinärmedizinischen Fakultät<br />
der Universität Leipzig statt.<br />
Um amtliche und wissenschaftliche<br />
Herausforderungen zu lösen, verwenden<br />
Veterinärbehörden und Forschende (bewusst<br />
oder unbewusst) einfach Infektionsepidemiologie<br />
zur Schlussbildung<br />
und Entscheidungsfindung. Welche infek-<br />
Programm und Anmeldung:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
•<br />
30<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />
Online-Seminar: Online Marketing Guide<br />
für Tierärztinnen und Tierärzte<br />
Am 24.04.<strong>2023</strong> fand das Online-Seminar erstmals statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Am 24. April <strong>2023</strong> fand erstmals das Online-Seminar<br />
„Online Marketing Guide für<br />
Tierärztinnen und Tierärzte“ statt. Referenten<br />
waren PD Dr. Marc Dilly (Viernheim)<br />
und Richard Dihen (Heidelberg), die das<br />
gleichnamige Buch herausgegeben haben.<br />
Im Seminar wurde der „Leitfaden zur praktischen<br />
Umsetzung“ den Teilnehmer:innen<br />
anschaulich nahegebracht. Themen<br />
waren die „Digitale Kommunikation & Digitalisierung<br />
in der (Tier-)Medizin“, eine<br />
Bestandsaufnahme zur Frage „Brauchen<br />
wir als Tierärztinnen und Tierärzte überhaupt<br />
Online Marketing?“ sowie auch<br />
ganz konkrete und praktische Tipps zum<br />
Social Media Marketing in der Tiermedizin.<br />
Etwa 40 Kolleginnen und Kollegen nahmen<br />
teil und diskutierten im Anschluss an<br />
die Präsentationen rege mit. Die Print-Ausgabe<br />
des „Online Marketing Guide für Tierärztinnen<br />
und Tierärzte“ war im Seminar-<br />
Preis inkludiert. Sie kann auch in der<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle für 19,80 Euro zzgl.<br />
3,00 Euro für Verpackung und Versand bestellt<br />
werden (info@dvg.de). <br />
•<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
KONSILIARLABORE<br />
Neues Konsiliarlabor für beta-hämolysierende Streptokokken<br />
Seit 2<strong>01</strong>6 benennt die <strong>DVG</strong> Konsiliarlabore<br />
für Tierseuchen bzw. Tierkrankheiten,<br />
die weder anzeige- noch meldepflichtig<br />
sind oder für die noch kein nationales Referenzlabor<br />
nach Tiergesundheit- oder Lebensmittelrecht<br />
eingerichtet ist.<br />
Inzwischen bestehen 15 Konsiliarlabore.<br />
Als 16. und jüngstes Labor wurde das<br />
Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen<br />
des Fachbereichs Veterinärmedizin der<br />
Freien Universität Berlin als <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabor<br />
für beta-hämolysierende Streptokokken<br />
in der tierärztlichen Praxis und Klinik<br />
(kleine Haustiere und Pferde) benannt<br />
und wird seine Tätigkeit zum <strong>01</strong>.07.<strong>2023</strong><br />
aufnehmen. Laborleiter ist Prof. Dr. Marcus<br />
Fulde, Stellvertreterin ist Dr. Antina Lübke-<br />
Becker.<br />
Die Labore erstellen einen jährlichen<br />
Tätigkeitsbericht. Diese Berichte sowie<br />
weitere Informationen sind auf der <strong>DVG</strong>-<br />
Webseite zu finden:<br />
https://www.dvg.net/konsiliarlabore/ •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 31
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
FACHGRUPPE AVID<br />
Aktuelle Veranstaltungen der Fachgruppe AVID<br />
Die 41. AVID-Tagung findet traditionell im<br />
Kloster Banz statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Vom 13. bis 15. September <strong>2023</strong> findet die<br />
41. Jahrestagung der Fachgruppe AVID<br />
(Arbeitskreis Veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik)<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
„Virologie“ als Präsenzveranstaltung im<br />
Kloster Banz bei Bad Staffelstein statt!<br />
41. Arbeits- und Fortbildungstagung<br />
„Virologie“<br />
Freuen Sie sich auf das Wiedersehen und<br />
die spezielle Atmosphäre an diesem traditionellen<br />
Tagungsort. Um den Teilnehmerkreis<br />
zu erweitern, ist die Veranstaltung<br />
zudem als Hybrid-Meeting geplant.<br />
PD Dr. Sandra Blome (Friedrich-Loeffler-Institut,<br />
Thema: Afrikanische Schweinepest)<br />
und Prof. Dr. Benjamin Lamp, PhD<br />
(Justus-Liebig-Universität Gießen, Thema:<br />
Viruserkrankungen bei Honigbienen) haben<br />
bereits ihre Zusage für einen Plenarvortrag<br />
gegeben.<br />
Im Bildungszentrum Kloster Banz ist<br />
ein begrenztes Zimmerkontingent eingerichtet.<br />
Bitte reservieren Sie rechtzeitig!<br />
Informationen zur Zimmerreservierung,<br />
die Online-Anmeldung und das Programm<br />
finden Sie unter:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
7. AVID-Themenabend<br />
Der 7. AVID-Themenabend findet am<br />
07.11.<strong>2023</strong> online statt und ist kostenfrei<br />
für <strong>DVG</strong>-Mitglieder.<br />
Themen:<br />
• „Brucellose“<br />
Referent: Dr. Falk Melzer, NRL Brucellose,<br />
FLI, Jena<br />
• „Dermatomykosen beim Tier: Erregerspektrum<br />
und Diagnostik“<br />
Referentin: Dr. Ellen Prenger-Berninghoff,<br />
Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten<br />
der Tiere, Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen<br />
Die Anmeldung finden Sie unter:<br />
https://registrierung.dvglive.de/<br />
•<br />
FACHGRUPPE „UMWELT- UND TIERHYGIENE“<br />
Fachgruppentagung in Kiel<br />
Vom 5. bis 6. Oktober führt die Fachgruppe“<br />
Umwelt- und Tierhygiene“ in Kiel ihre<br />
diesjährige Fachgruppentagung in Kooperation<br />
mit dem Institut für Tierzucht und<br />
Tierhaltung der Christian-Albrechts-Universität<br />
durch. Das Schwerpunktthema<br />
lautet „Hygiene und Biosicherheit – Eckpfeiler<br />
moderner Tierhaltung“. Auf der Tagung<br />
wird ein Vortragsprogramm u. a. mit<br />
Beiträgen junger Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler sowie eine Posterpräsentation<br />
angeboten.<br />
Das Programm die Anmeldung und<br />
weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
Die Tagung findet im Klaus-Murmann-Hörsaal im Seminargebäude der Christian-Albrechts-Universität<br />
in Kiel statt. Foto: Christian Alexander Tietgen, creativecommons.org<br />
32<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
63. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz<br />
Vom 26. bis 29.09.<strong>2023</strong> findet die 63.<br />
Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“<br />
der <strong>DVG</strong> in Garmisch-Partenkirchen<br />
statt. Die Vorträge werden live<br />
gehalten und simultan per Livestream für<br />
Online-Teilnehmer:innen übertragen.<br />
Schwerpunktthemen der diesjährigen<br />
Tagung:<br />
• Transformation des Lebensmittelsystems<br />
• Paratuberkulose<br />
• Hemmstoffe<br />
• Behördenaudits / Verifizierung<br />
behördlichen Handelns in der<br />
Fleischhygiene<br />
Die Tagung wird zusammen mit der Sektion<br />
Lebensmittel tierischer Herkunft in<br />
der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen<br />
und Tierärzte und der Schweizerischen<br />
Tierärztlichen Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,<br />
Tiergesundheit und<br />
Tierschutz durchgeführt.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
www.dvg-lebensmittelsicherheit.de/•<br />
Die Tagung zur Lebensmittelsicherheit findet erneut im Kongresshaus in Garmisch-Partenkirchen statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Social Media Kanäle der <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong> ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und<br />
postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus<br />
der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 33
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSKREIS „LEHRE IN DEN LEBENSMITTELHYGIENISCHEN FÄCHERN DER DEUTSCHSPRACHIGEN LÄNDER“<br />
Neue Auflage: Katalog der Lehrinhalte & Lernziele lebensmittelhygienischer Fächer<br />
Der Lehrkatalog ist in 4. Auflage erschienen.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
Der Katalog der Lehrinhalte & Lernziele lebensmittelhygienischer<br />
Fächer an den<br />
deutschsprachigen tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />
des <strong>DVG</strong>-Arbeitskreises<br />
„Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“ ist<br />
überarbeitet worden und in der 4. Auflage<br />
erschienen. Die englische Version (Catalogue<br />
of Teaching & Learning Objectives in<br />
Food, Meat and Dairy Hygiene in Germany,<br />
Austria and Switzerland) ist in der 2.<br />
Auflage erhältlich.<br />
Damit sind die Lehrinhalte und Lernziele<br />
lebensmittelhygienischer Fächer an<br />
den deutschsprachigen tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />
in einem Katalog zusammengefasst.<br />
Der Katalog wurde von den in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
mit der Lehre auf diesen Gebieten befassten<br />
Hochschullehrenden im Rahmen des<br />
Arbeitskreises erarbeitet und spiegelt deren<br />
abgestimmte Auffassung wider.<br />
In diesem Katalog sind die in den extramuralen<br />
Praktika (festgelegt in den jeweilig<br />
gültigen Ausbildungsordnungen) zu<br />
erwerbenden Kenntnisse nicht explizit<br />
aufgelistet, aber die Evaluierungsbögen<br />
für die Bewertung der Praktika sind enthalten.<br />
Im Anschluss sind die Lernziele<br />
bzw. Ersttagskompetenzen gelistet.<br />
Mit diesem Katalog werden folgende<br />
Zielstellungen verfolgt:<br />
1. Inhaltliche Abstimmung der Lehrinhalte<br />
zwischen den Bildungseinrichtungen<br />
und Ableitung von Lernzielen,<br />
2. Sicherung des sachlich erforderlichen<br />
Stellenwertes der lebensmittelhygienischen<br />
Fächer aufgrund der zunehmend<br />
hohen Anforderungen an die<br />
tierärztliche Tätigkeit im Rahmen des<br />
gesundheitlichen Verbraucherschutzes<br />
innerhalb der veterinärmedizinischen<br />
Wissenschaftsdisziplinen an Universitäten<br />
und Hochschulen sowie<br />
3. Schaffung einer Grundlage für das Mitwirken<br />
der deutschsprachigen Einrichtungen<br />
an der Ausarbeitung einer EU-<br />
Auffassung zum Fach Veterinary Public<br />
Health.<br />
Die deutsche bzw. englische Ausgabe sind<br />
für je 10 Euro zzgl. 3 Euro für Verpackung<br />
und Versand in der Geschäftsstelle erhältlich<br />
(info@dvg.de).<br />
•<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />
54. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />
Die 54. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />
konnte vom 24. bis 26. November<br />
2022 endlich wieder in Präsenz im Historischen<br />
Kaufhaus in Freiburg im Breisgau<br />
stattfinden. Sicherheitshalber war die Tagung<br />
als Hybrid-Event geplant worden, so<br />
dass die Teilnahme auch online möglich<br />
war. Etwa 120 Kolleginnen und Kollegen<br />
nutzten die Möglichkeit, sich vor Ort zu<br />
treffen und persönlich auszutauschen.<br />
Über 90 weitere Teilnehmer:innen schalteten<br />
sich online dazu. Alle wurden von Prof.<br />
Dr. Dr. Michael Erhard, Leiter der Fachgruppe,<br />
und PD Dr. Elke Rauch (beide München)<br />
herzlich begrüßt. Auch <strong>DVG</strong>-Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach (Berlin) sprach<br />
Grußworte.<br />
Vortragsprogramm<br />
Traditionell stehen bei dieser Tagung die<br />
„klassischen“ Nutztiere im Vordergrund.<br />
Das Organisationsteam nimmt jedoch<br />
auch gern Beiträge von anderen Tierarten<br />
mit in das Programm auf, so dass diesmal<br />
auch wissenschaftliche Studienergebnisse<br />
zu Pferden, Kaninchen, Ratten und Hunden<br />
präsentiert wurden. So wurden in<br />
34<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
Seit vielen Jahren beliebter Tagungsort der Ethologietagung: das Historische Kaufhaus in Freiburg.<br />
Foto: Couleur, pixabay.com<br />
neun Themenblöcken insgesamt 23 Vorträge<br />
gehalten. In der Session „Promovierende<br />
stellen vor“ stellten die Doktorand:innen<br />
ihre Projekte dar und standen<br />
für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.<br />
Poster<br />
In der Posterausstellung wurden 18 Poster<br />
präsentiert. Auch hier überwogen die<br />
Nutztierthemen; einige Poster befassten<br />
sich aber auch mit der Kastration von<br />
Meerschweinchen, Enrichment bei der<br />
Haltung von Ratten sowie Pferdehaltungssystemen.<br />
Folgende Poster wurden mit Preisen<br />
ausgezeichnet:<br />
1. Preis: Diana Schönberger<br />
(Ettenhausen, CH)<br />
Zusammenhang zwischen Klauengesundheit<br />
und gesteigerter Aktivität<br />
während des Melkens als unterstützendes<br />
Merkmal zur Erkennung von Lahmheiten<br />
bei Milchkühen<br />
2. Preis: Stijn Brouwers<br />
(Ettenhausen, CH)<br />
Qualitative assessment of lying down<br />
and standing up movements of dairy<br />
cows in unrestricted conditions and in<br />
free-stall cubicles<br />
3. Preis: Dr. Barbara Lutz<br />
(Ettenhausen, CH)<br />
Auswirkungen von zu kleinen Standplatzabmessungen<br />
in Anbindeställen<br />
auf das Verhalten und die Gliedmassengesundheit<br />
von Milchkühen und<br />
Jungvieh<br />
Vorträge und Poster zeigten die breite Themenvielfalt<br />
der Ethologie und wie durch<br />
mehr Wissen Tiere besser verstanden wer-<br />
Freuten sich über ihre Posterpreise (v.l.n.r.): Dr. Barbara Lutz,<br />
Diana Schönberger, Stijn Brouwers. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Prof. Erhard mit der neuen Fachgruppenleitung PD Dr. Elke Rauch (links)<br />
und Prof. Dr. Helen Louton. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 35
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
den, um ihr Wohlbefinden bei der Haltung<br />
in menschlicher Obhut zu steigern.<br />
Neue Fachgruppenleitung und<br />
Verabschiedung von Prof. Erhard<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Versammlung<br />
der Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />
statt, auf der auch die Wahl einer<br />
neuen Fachgruppenleitung anstand. Prof.<br />
Erhard, seit 2007 Fachgruppenleiter, stand<br />
für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.<br />
Der Fachtierarzt für Tierschutz, für<br />
Physiologie, für Immunologie, für Tierhygiene<br />
und Tierhaltung sowie für Verhaltenskunde<br />
ist seit 20<strong>01</strong> Leiter des Lehrstuhls<br />
für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />
Tierhygiene und Tierhaltung an der Tierärztlichen<br />
Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München. In der <strong>DVG</strong><br />
geht die Gründung des Arbeitsgebietes<br />
„Tierschutz, Ethologie und Tierhaltung“ im<br />
Jahr 2007 auf seinen Vorschlag zurück. Er<br />
war zudem Leiter des gesamten <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />
„Ethologie, Tierhaltung und<br />
Tierschutz“ und in dieser Funktion von<br />
2009 bis 2022 auch Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand.<br />
Mit herzlichen und berührenden Worten<br />
und einer Würdigung seiner Verdienste<br />
wurde Prof. Erhard verabschiedet. Die<br />
Fachgruppenmitglieder wählten seine bisherige<br />
Stellvertreterin PD Dr. Rauch zur<br />
neuen Leiterin der Fachgruppe. Auf den<br />
Posten der stellvertretenden Leiterin wurde<br />
Prof. Dr. Helen Louton (Kiel) gewählt<br />
(siehe unten).<br />
Neue Leiterin des Arbeitsgebietes und<br />
damit neues Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand ist<br />
Dr. Anna-Caroline Wöhr (München), Leiterin<br />
der Fachgruppe „Tierschutz“.<br />
Die 55. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />
findet vom 30.11. bis 02.12.<strong>2023</strong> erneut<br />
in Freiburg statt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />
Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />
Im Rahmen der 54. Internationalen Tagung<br />
Angewandte Ethologie vom 24. bis 26. November<br />
2022 im Historischen Kaufhaus in<br />
Freiburg i. Br. wurden wir (Frau PD Dr. Elke<br />
Rauch und Frau Prof. Dr. Helen Louton) als<br />
neue Fachgruppenleitung gewählt. Herr<br />
Prof. Dr. Dr. Michael Erhard hat sich auf<br />
eigenen Wunsch nicht mehr zur Wahl aufstellen<br />
lassen.<br />
Frau PD Dr. Elke Rauch (Fachgruppenleiterin)<br />
hat sich 2<strong>01</strong>7 an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
(LMU) München habilitiert<br />
und ist derzeit als Akademische<br />
PD Dr. Elke Rauch. Foto: privat<br />
Oberrätin am Lehrstuhl für Tierschutz,<br />
Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung<br />
der Tierärztlichen Fakultät der<br />
LMU München angestellt. Ihr Forschungsschwerpunkt<br />
beschäftigt sich mit Indikatoren<br />
des Wohlbefindens und der Tiergesundheit<br />
von landwirtschaftlichen Nutztieren<br />
zur Etablierung einer tiergerechten<br />
Haltungsumwelt. Seit 2<strong>01</strong>8 war sie bereits<br />
stellvertretende Fachgruppenleiterin und<br />
hat seitdem die jährlich stattfindenden<br />
Ethologietagungen in Freiburg zusammen<br />
mit der <strong>DVG</strong> organisiert.<br />
Prof. Dr. Helen Louton. Foto: privat<br />
Frau Prof. Dr. Helen Louton, stellvertretende<br />
Fachgruppenleiterin, war von 2<strong>01</strong>1<br />
bis 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />
Tierhygiene und Tierhaltung<br />
der Tierärztlichen Fakultät der LMU München<br />
tätig. Dort wurde sie 2<strong>01</strong>4 promoviert<br />
und habilitierte sie sich 2020 im<br />
Fachgebiet Tierschutz, Ethologie und Tierhaltung.<br />
Im Jahr 2020 wurde sie an die Agrar-<br />
und Umweltwissenschaftliche Fakultät<br />
der Universität Rostock auf die Professur<br />
für Tiergesundheit und Tierschutz<br />
berufen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt<br />
im Bereich der Verbesserung des Tierschutzes<br />
und des Wohlbefindens landwirtschaftlicher<br />
Nutztiere.<br />
Uns ist es wichtig, das Bewusstsein für<br />
die Bedeutung von Tierwohl und nachhaltiger<br />
Landwirtschaft zu erhöhen. Die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Fachgruppen,<br />
Wissenschaftlern oder Regierungsbehörden<br />
liegt uns am Herzen, um zu unterstützen,<br />
dass politische Entscheidungen auf<br />
den neuesten wissenschaftlichen Erkennt-<br />
36<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
nissen basieren und auch für Tierhalter in<br />
die Praxis umgesetzt werden können.<br />
Wir beide arbeiten schon über viele<br />
Jahre eng und auch sehr gut zusammen<br />
und freuen uns über das entgegengebrachte<br />
Vertrauen in uns.<br />
Die 55. Internationale Tagung Angewandte<br />
Ethologie findet vom 30.11. bis<br />
02.12.<strong>2023</strong> in Freiburg statt.<br />
Bei Fragen und Anliegen dürfen Sie uns<br />
gerne kontaktieren:<br />
• Fachgruppenleiterin:<br />
PD Dr. Elke Rauch: Rauch@lmu.de<br />
• Stellvertretung:<br />
Prof. Dr. Helen Louton:<br />
helen.louton@uni-rostock.de<br />
Ankündigungen und Aktivitäten der Fachgruppe<br />
finden sie auf der Homepage der<br />
<strong>DVG</strong> unter:<br />
www.dvg.de, Fachgruppen, Ethologie und<br />
Tierhaltung<br />
Herzliche Grüße,<br />
Elke Rauch und Helen Louton<br />
•<br />
FACHGRUPPEN „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“ UND „TIERSCHUTZ“<br />
Stellungnahmen zu Tierschutzvorhaben<br />
Die Fachgruppen „Ethologie und Tierhaltung“<br />
sowie „Tierschutz“ haben zu mehreren<br />
Vorhaben des Bundesministeriums für<br />
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)<br />
Stellung genommen.<br />
Stellungnahmen zur Haltung von<br />
Mastputen und Hühnern<br />
Gemeinsam mit der Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“<br />
haben sich die Leiterinnen<br />
beider Fachgruppen zu Eckpunktepapieren<br />
zur Haltung von Mastputen sowie von<br />
Junghennen, Elterntieren von Mast- und<br />
Legehühnern und sog. Bruderhähnen positioniert<br />
(siehe auch Seite 25).<br />
Förderung des Umbaus der<br />
Tierhaltung<br />
Die Fachgruppenleitung „Ethologie und<br />
Tierhaltung“ hat zudem zu Richtlinienentwürfen<br />
zum „Umbau der Tierhaltung – Investive<br />
Vorhaben“ sowie zum „Umbau der<br />
Tierhaltung – Laufende Mehrkosten“ Stellung<br />
genommen.<br />
Die Formulierung dieser Richtlinien zur<br />
Förderung des Umbaus hin zu tiergerechteren<br />
Haltungssystemen, die über die<br />
rechtlich bindenden Mindeststandards<br />
des Tierschutzrechts hinausgehen, wurde<br />
grundsätzlich begrüßt. Die Entwürfe beziehen<br />
sich bisher nur auf die Förderung<br />
des Umbaus von Haltungseinrichtungen<br />
für Schweine aller Alters- und Nutzungsgruppen;<br />
daher wäre es sehr wünschenswert,<br />
wenn zeitnah auch andere landwirtschaftliche<br />
Betriebe diese Förderung für<br />
die von ihnen gehaltenen Nutztiere in Anspruch<br />
nehmen könnten. Vorrangig wären<br />
die Milchvieh- und die Geflügelhaltung zu<br />
nennen. Weiterhin wurden Ausführungen<br />
übermittelt, die aus fachlich-wissenschaftlicher<br />
Sicht in den Entwürfen nicht<br />
berücksichtigt wurden und/oder aus Sicht<br />
des tierartspezifischen Verhaltens zur Umsetzung<br />
der Machbarkeit im landwirtschaftlichen<br />
Betrieb oder zur Verbesserung<br />
der gewünschten Kontrollen zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
•<br />
FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“<br />
Wo (k)ein Kläger, da kein Richter – Wie gerecht ist Tierschutzrecht?<br />
Vom 16. bis 18. März <strong>2023</strong> fand die 28.<br />
Internationale Tierschutz-Tagung in München<br />
statt. Nachdem die Tagung 2020<br />
pandemiebedingt gar nicht und in den<br />
beiden darauffolgenden Jahren online<br />
durchgeführt wurde, war nun endlich wieder<br />
eine Präsenzveranstaltung möglich.<br />
Das Schwerpunktthema lautete „Wo (k)ein<br />
Kläger, da kein Richter – Wie gerecht ist<br />
Tierschutzrecht?“ Über 500 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer hatten sich im großzügigen<br />
Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
(LMU) eingefunden und<br />
bestätigten einmal mehr, dass es sich bei<br />
dieser Veranstaltung um die größte Tierschutzfachtagung<br />
im deutschsprachigen<br />
Raum handelt. Die Tagung wurde von der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierschutz“ in Verbindung<br />
mit dem Lehrstuhl für Tierschutz,<br />
Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung<br />
der Tierärztlichen Fakultät der LMU<br />
organisiert.<br />
Der Dekan der tierärztlichen Fakultät<br />
der LMU, Prof. Dr. Reinhard K. Straubinger,<br />
eröffnete die Tagung und begrüßte die Teilnehmenden.<br />
Er zitierte Albert Schweitzer<br />
mit den Worten „Tierschutz ist Erziehung<br />
zur Menschlichkeit“ und hob damit die Bedeutung<br />
des Tierschutzes hervor. Auch der<br />
Vorsitzende der Tierärztlichen Vereinigung<br />
für Tierschutz, Dr. Andreas Franzky (Rolfsen),<br />
und die Tagungsleiter Prof. Dr. Dr. Michael<br />
Erhard und Dr. Anna-Caroline Wöhr<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 37
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Erneut fand die Tierschutztagung in dem beeindruckenden Hauptgebäude der LMU am Geschwister-<br />
Scholl-Platz statt.<br />
Auch Prof. Erhard, Leiter des Lehrstuhls für<br />
Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und<br />
Tierhaltung an der LMU, sprach Grußworte.<br />
vom Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />
Tierhygiene und Tierhaltung der<br />
LMU sprachen Grußworte.<br />
Strafrechtliche Verfolgung von<br />
Tierschutzkriminalität in der<br />
Landwirtschaft<br />
Einen interessanten Einstieg in das<br />
Schwerpunktthema gab die Rechtswissenschaftlerin<br />
Prof. Dr. Elisa Hoven (Leipzig),<br />
die etwa 150 Strafverfahren im Rahmen<br />
einer Studie zu den Realitäten der strafrechtlichen<br />
Verfolgung von Tierschutzkriminalität<br />
in der Landwirtschaft anhand<br />
von Ermittlungsakten und Experteninterviews<br />
mit Amtstierärztinnen und Amtstierärzten<br />
sowie Staatsanwaltschaften<br />
empirisch untersucht hat. Die Studie zeigt,<br />
dass schon die Kenntniserlangung von<br />
potentiellen Tierschutzfällen problematisch<br />
war. Meistens stammten die Informationen<br />
von Veterinärämtern oder Tierschutzorganisationen.<br />
Insgesamt war eine<br />
zurückhaltende Anzeigepraxis der Veterinärämter<br />
festzustellen. Denn engagierte<br />
Amtstierärzt:innen mussten mit beruflichen<br />
Nachteilen rechnen, zudem waren<br />
die Erfolgsaussichten gering. Die Staatsanwaltschaften<br />
ermittelten selten selbst.<br />
In über 72 Prozent der Fälle wurden Verfahren<br />
eingestellt. Strafbefehle wurden in 21,8<br />
Prozent der Fälle ausgesprochen und Anklage<br />
in lediglich 5,8 Prozent erhoben. Nur<br />
in einem Fall wurde eine Freiheitsstrafe (4<br />
Monate auf Bewährung) ausgesprochen.<br />
Prof. Hoven kam zu dem Ergebnis, dass im<br />
Bereich der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung<br />
ein Großteil der Tierschutzstraftaten<br />
nicht aufgedeckt und geahndet wird.<br />
Gründe dafür seien u. a. ein zu enges Verständnis<br />
des Paragrafen 17 Tierschutzgesetz,<br />
der Tierquälerei unter Strafe stellt.<br />
Sehr häufig sei es schwierig, den Straftatbestand<br />
nachzuweisen, z. B. wenn das Tier<br />
bereits tot sei.<br />
Um die Situation zu verbessern, müssten<br />
die Voraussetzungen für eine Strafbarkeit<br />
tierquälerischen Verhaltens grundle-<br />
Die <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung ist die größte Tierschutzfachtagung im<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Fachgruppen- und Tagungsleiterin Dr. Wöhr begrüßte die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer.<br />
38<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Prof. Dr. Elisa Hoven stellte die Ergebnisse ihrer Auswertung der strafrechtlichen<br />
Verfolgung von Tierschutzkriminalität in der Landwirtschaft vor.<br />
Dr. Tanja Pollmüller alias „Doc Polly“ ging auf tierschutzrelevante Probleme<br />
in der Kleintierpraxis ein.<br />
gend neu gefasst werden. Paragraf 17 Tierschutzgesetz<br />
stelle für eine effektive<br />
Ahndung zu hohe rechtliche und praktische<br />
Hürden auf. Daher solle die Strafbarkeit<br />
nicht länger allein durch eine abstrakte<br />
Norm beschrieben, sondern es sollten<br />
konkrete, verwaltungsakzessorische Straftatbestände<br />
formuliert werden. Die Verletzung<br />
wesentlicher Vorschriften, z. B. zu<br />
Haltung, Transport und Schlachtung, stelle<br />
eine so hohe Gefahr für das Tierwohl dar,<br />
dass insbesondere wiederholte und systematische<br />
Zuwiderhandlungen strafwürdig<br />
seien – unabhängig davon, ob konkretes<br />
Tierleid später nachweisbar sei.<br />
Einige weitere Vorträge, u. a. die Auswertung<br />
von Tierschutz-Strafanzeigen sowie<br />
Präsentationen zur Sanktionspraxis<br />
und zum Tierschutzstrafrecht in der Praxis<br />
griffen ebenfalls diese Problematik auf. Die<br />
lebhafte Diskussion bestätigte die vorgestellten<br />
Ergebnisse und belegte zudem<br />
einen erschwerten und ungenügenden<br />
Vollzug. Hintergrund hierfür seien u. a. fehlende<br />
oder ungenügende rechtliche Vorgaben<br />
z. B. zur Tierhaltung sowie zu wenig<br />
Personal in den Veterinärämtern.<br />
Vortragsprogramm und<br />
Posterausstellung<br />
Weitere Themen im Vortragsprogramm<br />
waren u. a. die Haltung von Legewachteln,<br />
von Ziervögeln und Reptilien, der Umgang<br />
mit Haustieren in den sozialen Medien,<br />
Tierschutzprobleme in Schliefanlagen sowie<br />
die Vereinbarkeit von Populationsmanagement<br />
bei Zootieren mit dem Tierschutz.<br />
Spannend war auch ein Erfahrungsbericht<br />
von Dr. Sue Chandraratne (München)<br />
Die Poster riefen großes Interesse hervor.<br />
zur Ukrainekrise, der die Maßnahmen aufzeigte,<br />
mit denen das Veterinäramt München<br />
die daraus entstandene Situation<br />
versuchte zu lösen. So stellten z. B. fehlende<br />
Übersetzungsmöglichkeiten, die Organisation<br />
von Unterkünften für Geflüchtete<br />
mit Tieren und die Abwicklung von<br />
Unterstützungsleistungen eine logistische<br />
Herausforderung dar, die mit Hilfe der<br />
Einrichtung einer Task Force Ukraine aufgearbeitet<br />
wurde. In dem Vortrag „Tierschutz<br />
in der Kleintierpraxis“ stellte Dr.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 39
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Felix Wankel Tierschutz-<br />
Forschungspreis<br />
Mit dem traditionell auf der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung<br />
verliehenen Felix Wankel<br />
Tierschutz-Forschungspreis wurde <strong>DVG</strong>-<br />
Vorstandsmitglied Prof. Dr. Nicole Kemper<br />
(Hannover) ausgezeichnet. Sie erhielt den<br />
Preis für ihr wissenschaftliches Lebenswerk<br />
zur tiergerechten Schweinehaltung<br />
(siehe Seite 65).<br />
Auf der Alten Utting verbrachten die Teilnehmer:innen einen angenehmen Abend.<br />
Tanja Pollmüller anschaulich dar, mit welchen<br />
tierschutzrelevanten Problemen<br />
praktizierende Kolleg:innen konfrontiert<br />
werden, darunter Qualzucht und Hundehandel.<br />
Die Vortragende gibt als „Doc Polly“<br />
in viel beachteten Podcasts unter dem<br />
Motto „Wissen ist Tierschutz“ nützliche Informationen<br />
und Hinweise zur Haustierhaltung.<br />
Damit zeigt sie einen Weg auf,<br />
wie Tierhalter auch außerhalb der Beratung<br />
in der Praxis erreicht werden können.<br />
Die Posterausstellung im Foyer vor<br />
dem Audimax mit Postern u. a. zu verschiedenen<br />
Themen aus der Masthuhnhaltung<br />
sowie zum illegalen Tierhandel, zu Animal<br />
Hoarding und zur Hengstkastration ergänzte<br />
das Vortragsprogramm.<br />
Ein Abend auf der „Alten Utting“<br />
Den Abend des zweiten Kongresstages<br />
konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
in einem besonderen Ambiente verbringen:<br />
auf der Alten Utting, einem ehemaligen<br />
Ausflugsdampfer, der jetzt auf<br />
einer stillgelegten Eisenbahnbrücke mitten<br />
in München steht. Bis 2<strong>01</strong>6 verkehrte<br />
die Alte Utting im Liniendienst auf dem<br />
Ammersee. In gemütlicher Runde ließen<br />
die Teilnehmer:innen bei einem zünftigen<br />
Buffet und reichlich Getränken den Tag<br />
ausklingen.<br />
Tagungsband und nächste Tagung<br />
Der Tagungsband mit den ausführlichen<br />
Manuskripten der Vorträge und Poster sowie<br />
zahlreichen Fotos, Grafiken und Tabellen<br />
kann für 35,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für<br />
Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
bestellt werden (info@dvg.<br />
de, Fax 0641 98444625).<br />
Die nächste Tierschutztagung findet<br />
vom 14. bis 16. März 2024 statt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPEN „VERSUCHSTIERKUNDE“ UND „VERHALTENSMEDIZIN UND BISSPRÄVENTION“<br />
Tagungen „Versuchstierkunde“ und „Verhaltensmedizin“<br />
Auf dem diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
führen die Fachgruppen „Versuchstierkunde“<br />
sowie „Verhaltensmedizin und Bissprävention“<br />
ihre Jahrestagungen durch.<br />
Die Tagung der Fachgruppe „Versuchstierkunde“<br />
findet am 24.11.<strong>2023</strong> zum<br />
Schwerpunktthema „Innovative Behandlungskonzepte<br />
für Tier und Mensch“ statt.<br />
Neben eingeladenen Referent:innen werden<br />
auch Nachwuchswissenschaftler:innen<br />
Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen<br />
Arbeiten auf allen Gebieten der Versuchstierkunde<br />
vorstellen.<br />
Die Fachgruppe „Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention“ wird ihre Tagung am<br />
24. und 25.11.<strong>2023</strong> zu aktuellen Themen<br />
aus der Verhaltensmedizin durchführen.<br />
Informationen zu diesen und zu anderen<br />
Tagungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
finden Sie unter:<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
Schnellentschlossene können am<br />
28.06.<strong>2023</strong> an einem Multiplikatorenseminar<br />
zum Bisspräventionsprogramm<br />
„Blue Dog“ teilnehmen, siehe:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
40<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
ARBEITSKREIS „RESPIRATORISCHES SYSTEM“<br />
24. Workshop des Arbeitskreises „Respiratorisches System“’<br />
Nachdem Corona-bedingt der für 2020 geplante<br />
23. Workshop des <strong>DVG</strong>-Arbeitskreises<br />
„Respiratorisches System“ zum Thema<br />
„Lunge und Leistung“ erst im Sommer<br />
2022 in Leipzig stattfinden konnte, verlief<br />
in diesem Jahr für den 24. Workshop alles<br />
nach gewohnter Terminplanung, so dass<br />
er zur Freude aller wie üblich in der Woche<br />
vor Ostern (29.03.<strong>2023</strong>) stattfand, diesmal<br />
in Düsseldorf. Der Workshop fand in Kooperation<br />
mit der Deutschen Gesellschaft<br />
für Pneumologie und Beatmungsmedizin<br />
(DPG) statt. Trotz der kürzeren Vorbereitungszeit<br />
für die Organisation konnte ein<br />
interessantes vielseitiges Programm zum<br />
Schwerpunktthema „Lunge und Mehr! Respiratorische<br />
Vielfalt in vitro und in vivo“<br />
zusammengestellt werden, was u. a. auch<br />
an der großen Motivation nach dem erfolgreichen<br />
23. Workshop lag.<br />
So startete das Programm nach der Begrüßung<br />
gleich mit vergleichender Anatomie<br />
und Physiologie des respiratorischen<br />
Systems, was von „klein nach groß“, also<br />
vom Insekt mit Tracheenatmung über Amphibien,<br />
die u. a. die Fähigkeit zur Hautatmung<br />
haben, den Fischen mit Kiemenatmung<br />
bis zu den verschiedenen Säugetieren<br />
von Professor Dr. Thomas Tschernig<br />
(Homburg / Saar) anschaulich dargestellt<br />
wurde. Dr. Kristina Maier-Sam (Gießen)<br />
rundete mit einem tollen Vortrag über die<br />
Besonderheiten des Atmungsapparates<br />
und der Physiologie bei Vögeln, die für die<br />
Sauerstoffversorgung die eingeatmete<br />
Luft sozusagen zwei Mal nutzen können,<br />
und somit eine viel höhere Sauerstoffeffizienz<br />
haben als Säuger, den ersten Teil des<br />
Programms hervorragend ab.<br />
Anschließend folgten Vorträge zu verschiedenen<br />
Modellen aus der Lungenforschung,<br />
die unter anderem auch in der präklinischen<br />
Entwicklung von Medikamenten<br />
zum Einsatz kommen. Den Auftakt<br />
machte Professor Dr. Armin Braun (Hannover),<br />
der am Beispiel der Untersuchung von<br />
Nafamostat zur inhalativen Therapie von<br />
Covid-19 erläuterte, wie die Ergebnisse aus<br />
den verschiedenen in vitro, ex vivo und in<br />
vivo Modellen (Air-Liquid Interface, Precision-Cut<br />
Lung Slices, isoliert perfundierte<br />
Rattenlunge, in vivo Mausmodelle) genutzt<br />
werden, um ein Gesamtbild der<br />
Wirksamkeit als auch der toxikologischen,<br />
pharmakodynamischen und -kinetischen<br />
Eigenschaften zu erhalten. Dabei hob er<br />
auch die Schwierigkeit hervor, aus den verschiedenen<br />
Dosierungseinheiten (z. B. Dosis/Fläche,<br />
Dosis/Volumen) letztendlich<br />
die Dosierung pro Kilogramm Körpergewicht<br />
für den medizinischen Einsatz abzuschätzen.<br />
Als zweites referierte Dr. Mirjana Kessler<br />
(München) zu Lungenorganoiden, die<br />
als Ersatzmethode bei bestimmten Fragestelllungen<br />
anstatt Tierversuchen gut verwendet<br />
werden können und somit eine<br />
translationale Chance für die Forschung<br />
sind. Bei der Beschreibung zur Entwicklung<br />
dieses Forschungsmodells, die Anfänge<br />
der Organoide waren epitheliale<br />
Stammzellen aus dem Darm, also Darmorganoide,<br />
machte sie deutlich, wie wichtig<br />
es ist, am Ende genau zu wissen, wie<br />
das Modell funktioniert. Daher muss es<br />
auch immer wieder hinterfragt und kontrolliert<br />
werden.<br />
Als Abschlussredner zu dieser Thematik<br />
stellte Professor Dr. Jens Kurreck (Berlin)<br />
eine weitere Alternativmethode vor,<br />
den Biodruck von 3D Lungenmodellen aus<br />
sogenannter „Biotinte“ (Bio-Ink). Dabei<br />
wird den lebenden Zellen, die im Bio-Ink<br />
enthalten sind, eine Struktur vorgegeben,<br />
in der sie sich ausdifferenzieren. Anschaulich<br />
erklärte er die verschiedenen Entwicklungsschritte<br />
dieses Modells, das ursprünglich<br />
mit einem Zelltyp begonnen<br />
wurde, mittlerweile aber auch die Kombi-<br />
Spannende Vorträge und Diskussionen zum Thema „Respiratorische Vielfalt“ wurden den Teilnehmern<br />
beim wissenschaftlichen Workshop geboten.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 41
ARBEITSGEBIET:<br />
ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
Impressionen aus dem Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf.<br />
nation mehrerer Zelltypen erlaubt, so dass<br />
die natürliche interzelluläre Kommunikation<br />
gegeben ist. Weitere Entwicklungen,<br />
wie die Vaskularisierung, werden in absehbarer<br />
Zeit die nächsten Schritte sein.<br />
Nach den Beiträgen zum Schwerpunktthema<br />
gab es wieder freie Vorträge zu aktuellen<br />
Forschungsthemen, die insbesondere<br />
vom wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
präsentiert wurden. Romina Bischoff (Berlin)<br />
stellte zu Beginn die Ergebnisse einer<br />
experimentellen Untersuchung zur adjuvanten<br />
Therapie bei schwerer Pneumonie<br />
und Beatmung vor, die sie im Rahmen<br />
ihres Dissertationsprojektes durchgeführt<br />
hatte. Ebenfalls aus der Pneumonieforschung<br />
stellte Laura Kneller (Berlin) Ergebnisse<br />
zur Bedeutung des WNK1-Signalweges<br />
für das Barriereversagen beim Pneumonie-induzierten<br />
akuten Lungenversagen<br />
vor. Es folgten drei Forschungsbeiträge aus<br />
der Pferdepraxis. Christin Kamutzki (Leipzig)<br />
stellte ein Säugerzellmodell vor, mit<br />
dem sie Zeit-und Dosiseffekte von β-<br />
Agonisten auf die Regulation des equinen<br />
β2-Adrenozeptors untersucht hat. Mit<br />
zwei Untersuchungen aus der klinischen<br />
Praxis endete der offizielle Teil des Workshops,<br />
Philip Schmitz (Berlin) stellte zunächst<br />
Ergebnisse zur Langzeitwirkung der<br />
Therapie des schweren equinen Asthmas<br />
mittels CpG-ODN-Inhalation vor, bevor<br />
seine Kollegin Anna Wegener (Berlin) im<br />
letzten Beitrag Ergebnisse zum Einfluss<br />
von CPG-ODN und Ciclesonidininhalation<br />
auf das Lungenmikrobiom beim Pferd mit<br />
equinem Asthma präsentierte.<br />
Neben dem Workshop fanden noch<br />
zwei Symposien im Rahmen des Hauptprogrammes<br />
statt, bei denen der Arbeitskreis<br />
„Respiratorisches System“ der <strong>DVG</strong><br />
Mitorganisator war:<br />
Das erste Symposium „Der Mensch in<br />
Extremsituationen 6.0 bzw. 7:1 – (fast) brasilianische<br />
Verhältnisse“ setzte, nun bereits<br />
zum sechsten Mal, die Vortragsserie<br />
zum Mensch-Tier-Vergleich fort. Wie in den<br />
vergangenen Jahren wurden jeweils in Doppel-Vorträgen<br />
die Gegebenheiten beim Tier<br />
und beim Menschen, z. B. Hitze & Temperaturregulation<br />
bei hechelnden brachiozephalen<br />
Hunden und COPD-Patientinnen/<br />
Patienten, oder der Flüssigkeitshaushalt<br />
bei Kameliden und Extremtriathleten, vergleichend<br />
und sehr interessant dargestellt.<br />
Unter dem Thema „Zoonosen aus human-<br />
und veterinärmedizinischer Sicht“<br />
wurden unter anderem wichtige virale und<br />
bakterielle Zoonosen auch unter dem<br />
„One-Health-Aspekt“ beleuchtet.<br />
Auch in diesem Jahr ist erneut festzustellen,<br />
dass das disziplinen- und speziesübergreifende<br />
Konzept des Arbeitskreises<br />
zu einem breit gefächerten Austausch zwischen<br />
den verschiedenen wissenschaftlichen/medizinischen<br />
Disziplinen in Hu-<br />
42<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
man- und Veterinärmedizin führt, der für<br />
alle Beteiligten sehr interessant und für<br />
jede Seite mit Erkenntnisgewinn verbunden<br />
ist.<br />
Im Anschluss an das wissenschaftliche<br />
Programm trafen sich die Mitglieder des<br />
Arbeitskreises „Respiratorisches System“<br />
zu einer Abendführung durch das Aquazoo<br />
Löbbecke Museum Düsseldorf. In zwei<br />
Gruppen konnte der Artenreichtum heimischer,<br />
aber auch exotischer Gewässer bestaunt<br />
werden. So manche Kuriositäten<br />
der Biotopbewohner wurden dabei sehr<br />
engagiert und leidenschaftlich von den<br />
Museumsmitarbeitern geschildert. Später<br />
ließen alle den Tag bei guter griechischer<br />
Küche und interessanten Gesprächen gemeinsam<br />
ausklingen.<br />
Der 24. Workshop des Arbeitskreises wird<br />
am 20. März 2024 im Rahmen des 64.<br />
DGP-Kongresses in Mannheim stattfinden.<br />
Wir freuen uns jetzt schon darauf!<br />
Zu guter letzt möchten wir als Arbeitskreis<br />
noch unseren Dank aussprechen an<br />
Professor Dr. Dr. Petra Reinhold und an Professor<br />
Dr. Martin Rosenbruch, die den<br />
Arbeitskreis 1999 gründeten und mit viel<br />
Engagement und Begeisterung bisher geleitet<br />
haben. Beide wurden nun aus der aktiven<br />
Mitarbeit verabschiedet, Frau Reinhold<br />
schon beim vorherigen Workshop in<br />
Leipzig und Herr Rosenbruch nun in diesem<br />
Jahr.<br />
Wir bedanken uns herzlich für Eure tolle<br />
Arbeit, wünschen Euch alles Gute für den<br />
wohlverdienten Ruhestand und freuen<br />
uns, wenn Ihr weiterhin dem Arbeitskreis<br />
verbunden bleibt!<br />
Dr. Birgitt Gutbier<br />
Leiterin des Arbeitskreises<br />
Fotos: Birgitt Gutbier<br />
•<br />
ARBEITSKREIS „FORENSISCHE VETERINÄRMEDIZIN“<br />
Arbeitskreis Forensische Veterinärmedizin der <strong>DVG</strong><br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2021<br />
in Berlin wurde am 18.11.2021 der Arbeitskreis<br />
(AK) „Forensische Veterinärmedizin“<br />
gegründet. Der AK will fachübergreifend<br />
aktualisierte und praxisbezogene Hinweise<br />
geben, um mit tiermedizinischem Handeln<br />
„rechtssicher“ zu bleiben. Ein weiterer<br />
Fokus soll auf die Aktualität und<br />
Qualität der tierärztlichen Sachverständigengutachten<br />
gerichtet werden.<br />
Nach den beiden Tagungen, die 2021<br />
und 2022 auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
durchgeführt wurden, sind im Rahmen<br />
des diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses ein<br />
Seminar (22.11.<strong>2023</strong>) und erneut eine Tagung<br />
(23.11.<strong>2023</strong>) geplant.<br />
Informationen zu dieser und zu anderen<br />
Tagungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress finden<br />
Sie unter:<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
•<br />
13. JULI <strong>2023</strong><br />
1. DÜPPELER INFEKTIONS-<br />
UND RESISTENZTAGE<br />
Update: Infektionsmedizin Schwein – Wenn Maßnahmen nicht mehr wirken:<br />
Virale, bakterielle und parasitäre Escape-Strategien sowie andere Ursachen<br />
Schweinekrankheiten<br />
Informationen • Anmeldung<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH • An der Alten Post 2<br />
35390 Gießen • 0641 984446-0<br />
info@dvg.de • www.dvg.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 43
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Kunstwerk von Bildhauer Helmut Brinckmann (1912–1994) in der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie für Groß- und Kleintiere am<br />
Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />
Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />
In jeder Ausgabe des<br />
<strong>DVG</strong>-Forums wird in der<br />
Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ eine Fachgruppe,<br />
ein Arbeitsgebiet oder eine andere<br />
Gruppierung innerhalb der <strong>DVG</strong> vorgestellt.<br />
So können sich auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder, die<br />
Reger Andrang auf der Posterausstellung der<br />
Fachgruppentagung 2<strong>01</strong>2 in Berlin.<br />
dieser Fachgruppe (noch) nicht angehören,<br />
über deren Entstehung, Entwicklung, Tagungen<br />
und Aktivitäten informieren. Diesmal<br />
wird die Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />
näher betrachtet.<br />
Gründung und Entwicklung<br />
Die Fachgruppe besteht seit 1953 im<br />
Arbeitsgebiet „Klinische Veterinärmedizin“<br />
und trug zunächst die Bezeichnung „Geburtshilfe“.<br />
Sie gehört damit zu den ersten<br />
Fachgruppen, welche die 1951 gegründete<br />
<strong>DVG</strong> benannt hat. Erster Leiter war Prof. Dr.<br />
Dr. h.c. mult. Harry Tillmann (Gießen).<br />
Außer der Fachgruppe „Geburtshilfe“<br />
waren in das Arbeitsgebiet „Klinische Veterinärmedizin“<br />
noch die Fachgruppen<br />
„Allgemeine Diagnostik und Therapie“, „Innere<br />
Medizin“ sowie „Chirurgie“ eingegliedert.<br />
1957 gab es Diskussionen innerhalb<br />
des <strong>DVG</strong>-Vorstands und der Fachgruppenleiter,<br />
diese vier Fachgruppen zusammenzulegen,<br />
„da die geringe Anzahl bestimmter<br />
Spezialisten wie der Internisten keine<br />
eigene Fachgemeinschaft rechtfertige“<br />
(Enderle 1972, 48). Zwei Jahre später wurde<br />
das Arbeitsgebiet tatsächlich zusammengelegt<br />
und die Fachgruppen wurden<br />
Prof. Christine Wrenzycki und Prof. Axel Wehrend<br />
begrüßen die Teilnehmer:innen zur Tagung 2<strong>01</strong>4<br />
in Gießen.<br />
44<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
2<strong>01</strong>6 fand die Tagung im Herbert-Gürtler-Haus an der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät in Leipzig statt.<br />
Prof. Christine Wrenzycki (links) und Prof. Hans-Christian Schuppe (rechts)<br />
zeichneten 2<strong>01</strong>6 in Leipzig Anna-Lena Hempfling, Stefan Schäfer und<br />
Elena Storni (v.l.n.r) mit dem Preis der DGRM aus.<br />
aufgelöst. Je nach Bedürfnis und Spezialgebiet<br />
sollten Arbeitsgruppen tätig werden<br />
und sich weitere Spezialisten z. B. auf<br />
den Gebieten Rinder- sowie Schweinekrankheiten<br />
selbständig zusammenfinden.<br />
Diese Regelung bewährte sich aber offenbar<br />
nicht, denn 1965 beschloss der Vorstand,<br />
die Fachgruppen wieder einzurichten,<br />
wobei die Fachgruppe „Geburtshilfe“<br />
die Bezeichnung „Geburtshilfe, Gynäkologie,<br />
Andrologie und Haustierbesamung“<br />
erhielt. Als Leiter wurde Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
Walther Baier (München) und als Stellvertreter<br />
Prof. Tillmann benannt.<br />
Parallel zu dieser Entwicklung wurden<br />
1956 fünf Fachgruppen des Arbeitsgebietes<br />
„Zuchthygiene“ zu einer Fachgruppe<br />
zusammengelegt: Die Fachgruppen „Physiologie<br />
und Pathologie der Fortpflanzung“,<br />
„Die Samenübertragung und deren<br />
wissenschaftliche Grundlagen“, „Physiologie<br />
und Pathologie der Milchdrüse“, „Säuglings-<br />
und Jungtierkrankheiten“ sowie<br />
„Tiergesundheit“ wurden zur Fachgruppe<br />
„Fortpflanzung und ihre Störungen“ vereinigt.<br />
1969 schließlich wurde diese Fachgruppe<br />
in die geburtshilfliche Fachgruppe<br />
des klinischen Arbeitsgebietes integriert.<br />
Bis 2<strong>01</strong>7 trug die Fachgruppe die Bezeichnung<br />
„Fortpflanzung und ihre Störungen“.<br />
2<strong>01</strong>7 fand eine Umbenennung in Fachgruppe<br />
„Reproduktionsmedizin“ statt.<br />
Seit 2021 hat die Fachgruppe ein eigenes<br />
Logo.<br />
Gehörten 2<strong>01</strong>7 zum lokalen Organisationsteam in Martinsried (v.l.n.r.):<br />
Prof. Artur Meyerhofer, Prof. Holm Zerbe, Prof. Eckhard Wolf.<br />
Schauplatz der Tagung 2<strong>01</strong>7: das BioMedizinische Centrum in Martinsried<br />
bei München.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 45
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Reproduktionsmedizin (DGRM)<br />
2<strong>01</strong>8 in Hannover: die Leiterin der Fachgruppe PD Dr. Maike Heppelmann (links) und Tagungsleiterin<br />
Prof. Martina Hoedemaker.<br />
Fachgruppenleitung<br />
Jahr Leiter/in Stellvertreter/in<br />
1953 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harry Tillmann<br />
(Gießen)<br />
1959–1965 Zusammenlegung der Fachgruppen des Arbeitsgebietes „Klinische Veterinärmedizin“,<br />
Leitung und Organisation: Prof. Dr. Dr. h.c. Gustav Rosenberger<br />
(Hannover) und Prof. Dr. Heinrich Müller (Gießen)<br />
1965 Prof. Dr. Dr. h.c. Walther Baier<br />
(München)<br />
April 1978 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Merkt<br />
(Hannover)<br />
November 1978 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harry Tillmann<br />
(Gießen)<br />
1983 Prof. Dr. Meinhard Rüsse<br />
(München)<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
Harry Tillmann (Gießen)<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
Harry Tillmann (Gießen)<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
Hans Merkt (Hannover)<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
Hans Merkt (Hannover),<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
Hartwig Bostedt (Gießen)<br />
April 1993 Prof. Dr. Meinhard Rüsse (München) Dr. Siegfried Bach, Dresden<br />
Juli 1993 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt Dr. Siegfried Bach, Dresden<br />
(Gießen)<br />
Dezember 1997 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />
(Gießen)<br />
Prof. Dr. Rolf Mansfeld<br />
(Oberschleißheim)<br />
Februar 2009 Prof. Dr. Axel Wehrend (Gießen) Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)<br />
seit Februar 2<strong>01</strong>6 PD Dr. Maike Heppelmann (Hannover) Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)<br />
„Die Reproduktionsmedizin ist eine<br />
Disziplin der Human- und Veterinärmedizin<br />
zwischen den Fachgebieten<br />
Frauenheilkunde und Urologie, Dermatologie<br />
und internistischer Endokrinologie,<br />
der klinischen und theoretischen<br />
Reproduktionsgenetik sowie der<br />
basis-wissenschaftlich orientierten Reproduktionsbiologie“<br />
(DGRM, https://<br />
www.repromedizin.de/). Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. mult. Harry Tillmann, von 1957 bis<br />
1980 Direktor der Ambulatorischen<br />
und Geburtshilflichen Veterinärklinik<br />
an der Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />
war 1958 Gründungsmitglied der<br />
Deutschen Gesellschaft zum Studium<br />
der Fertilität und Sterilität, die seit<br />
1998 als Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin,<br />
DGRM, bezeichnet<br />
wird.<br />
Mitglied in der DGRM können Humanund<br />
Veterinärmediziner:innen werden;<br />
unter den vier stellvertretenden Vorsitzenden<br />
ist laut Satzung stets auch ein:e<br />
Veterinärmediziner:in (derzeit Prof. Dr.<br />
Jennifer Schön, Berlin).<br />
Weitere Informationen:<br />
https://www.repromedizin.de/<br />
Auch 2<strong>01</strong>8 in Hannover wurden zahlreiche Poster ausgestellt.<br />
Der Leiter der Tagung 2<strong>01</strong>9 in Göttingen Prof. Jens Tetens (links) mit den<br />
Posterpreisträger:innen und Dr. Carina Blaschka (rechts).<br />
46<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen,<br />
Tagungsort 2<strong>01</strong>9: das Göttinger Gänseliesel.<br />
Das Tagungshotel der Tagung 2020 in Dummerstorf<br />
und Rostock-Warnemünde lag direkt am<br />
Meer.<br />
Jury und DGRM-Preisträgerinnen 2020 (v.l.n.r).:<br />
Prof. Christine Wrenzycki, Erika Hilbold, Susanne<br />
Grund, Katharina Weber, PD Dr. Jennifer Schön.<br />
Interdisziplinäre<br />
Gemeinschaftstagung<br />
Die Fachgruppe führt jährlich die Tagung<br />
„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />
durch. Etliche Tagungen fanden zusammen<br />
mit der Deutschen Gesellschaft für<br />
Züchtungskunde statt. 1976 hatten sich<br />
mit der Deutschen Gesellschaft zum Studium<br />
der Fertilität und Sterilität (der heutigen<br />
Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin<br />
– DGRM, siehe auch Kasten<br />
auf Seite 46) und der Österreichischen Gesellschaft<br />
zum Studium der Sterilität und<br />
Fertilität auch Wissenschaftler:innen aus<br />
der Humanmedizin angeschlossen, womit<br />
die gegenwärtige, interdisziplinäre Form der<br />
Veterinär-Humanmedizinischen Gemeinschaftstagung<br />
ihren Ursprung fand.<br />
Tagungsort und lokale Tagungsorganisation<br />
rotierten zwischen den deutschsprachigen<br />
veterinärmedizinischen Bildungsstätten,<br />
so dass auch Tagungen in<br />
Zürich und Wien stattfanden. In den letzten<br />
Jahren wurde daran jedoch nicht mehr<br />
festgehalten. So wurden die Tagungen<br />
2<strong>01</strong>9 in Göttingen und 2020 in Rostock<br />
durchgeführt. In den Jahren 2021 und 2022<br />
fand die Tagung pandemiebedingt jeweils<br />
online statt. Mit der 56. Jahrestagung „Physiologie<br />
und Pathologie der Fortpflanzung,<br />
gleichzeitig 48. Veterinär-Humanmedizinische<br />
Gemeinschaftstagung“ konnte <strong>2023</strong><br />
wieder eine Präsenztagung organisiert<br />
werden. Um den interdisziplinären Charakter<br />
der Gemeinschaftstagung zu stärken,<br />
wurde mit Münster als Tagungsort ein rein<br />
humanmedizinischer Standort gewählt<br />
(siehe Tagungsbericht auf den folgenden<br />
Seiten).<br />
Die Abstracts der Tagung (Poster und<br />
Vorträge) erscheinen sowohl in „Reproduction<br />
in Domestic Animals“ (Wiley-Blackwell,<br />
New Jersey, USA) als auch im „Journal<br />
für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie“<br />
(Krause & Pachernegg GmbH, Verlag<br />
für Medizin und Wirtschaft, Gablitz, Österreich).<br />
Ausblick<br />
Ein wichtiges Merkmal der Fachgruppe ist<br />
der interdisziplinäre Charakter und der Austausch<br />
sowohl mit anderen Fachgruppen<br />
als auch weiterhin mit der Humanmedizin.<br />
Dieser Austausch, der für alle ein Gewinn ist,<br />
wird auch künftig das Ziel sein.<br />
2021 fand die Tagung pandemiebedingt online statt; Prof. Heiner Bollwein<br />
begrüßte die Teilnehmer:innen.<br />
2022 wurde erneut eine Onlinetagung durchgeführt. Tagungsleiterin<br />
Prof. Christine Wrenzycki begrüßte Prof. Martin Kramer (rechts oben),<br />
Präsident der <strong>DVG</strong>, und Prof. Axel Wehrend.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 47
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Auf der Plattform „wonder.me“ konnten die Online-Teilnehmer:innen 2022 virtuelle Räume „betreten“,<br />
um die Poster anzuschauen.<br />
<strong>2023</strong> konnte die Tagung erstmals nach der<br />
Pandemie wieder in Präsenz durchgeführt werden.<br />
Tagungsort war die Medizinische Fakultät der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.<br />
Die Fachgruppe hat derzeit 375 Mitglieder,<br />
davon haben 66 die Fachgruppe als Hauptfachgruppe<br />
mit Stimmrecht gewählt. Leiterin<br />
ist PD Dr. Maike Heppelmann (Hannover),<br />
ihre Stellvertreterin ist Prof. Dr.<br />
Christine Wrenzycki (Gießen). Weitere Mitglieder<br />
sind herzlich willkommen!<br />
Literatur<br />
Enderle, K. (1972): Die Geschichte der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft in der Zeit<br />
von 1949 bis 1971. München, LMU, Tierärztliche<br />
Fakultät, Diss.<br />
Selig, M. (2<strong>01</strong>7): Die Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) im Spiegel der<br />
Wissenschaftsentwicklung (1972–2<strong>01</strong>6).<br />
Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong> (außer Foto auf Seite 44 unten<br />
links: A. Wehrend)<br />
•<br />
56. Jahrestagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />
Vom 1. bis 3. März fand die 56. Jahrestagung<br />
„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung,<br />
gleichzeitig 48. Veterinär-Humanmedizinische<br />
Gemeinschaftstagung“<br />
nach zwei Online-Meetings erstmals seit<br />
2020 wieder in Präsenz statt. Tagungsort<br />
war die Medizinische Fakultät der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität Münster.<br />
Schon diese Location wies auf die Interdisziplinarität<br />
der Tagung hin, die reproduktionsmedizinische<br />
Themen und neueste<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse aus veterinär-<br />
und auch aus humanmedizinischer<br />
Sicht beleuchtete. Tagungsleiter Prof. Stefan<br />
Schlatt vom Centrum für Reproduktionsmedizin<br />
und Andrologie der Universität<br />
Münster freute sich, die etwa 180<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen<br />
zu dürfen. Er dankte den Sponsoren<br />
der Tagung und insbesondere der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG),<br />
durch deren Unterstützung es möglich<br />
wurde, renommierte Referierende aus dem<br />
Ausland einzuladen. Organisatoren waren<br />
die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />
und die humanmedizinische Fachgesellschaft<br />
„Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin<br />
(DGRM)“. Grußworte<br />
sprachen auch die Prorektorin für Forschung<br />
der Universität Münster, Prof. Monika<br />
Stoll, der Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Martin<br />
Kramer (Gießen), die Vorsitzende der<br />
DGRM, Dr. Dunja Baston-Büst (Düsseldorf)<br />
und Elena Frenken (Heinsberg), Geschäftsführerin<br />
des Fördervereins Bioökonomieforschung<br />
e.V. (FBF).<br />
Vortragsprogramm und<br />
FBF-Session<br />
Das Programm bestand aus 10 Keynotes,<br />
21 Short Presentations und 59 Postern. Es<br />
stellte eine gute Mischung aus Grundlagen-<br />
und klinischer Forschung sowie aus<br />
Veterinär- und Humanmedizin dar.<br />
Das Vortragsprogramm war in Themenblöcke<br />
gegliedert, die sich mit „New<br />
Tools in Reproductive Technology“, „Germline<br />
Preservation“ sowie „Female / Male Reproduction“<br />
befassten und auch die Bereiche<br />
Tierversuche und Zucht aufgriffen („Replace<br />
or Improve: Where are we going with<br />
experimental animal research?“ / „Breeding<br />
of pets: Shall we do what we can?”). In der<br />
FBF-Session stellten eingeladene Referierende<br />
aktuelle Projekte vor. Der Förderver-<br />
48<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Tagungsleiter Prof. Stefan Schlatt eröffnete die Tagung.<br />
Prof. Ina Dobrinski hielt eine spannende Keynote Lecture über testikuläre<br />
Organoide.<br />
ein Bioökonomieforschung e. V. – FBF – ist<br />
ein Zusammenschluss von Unternehmen<br />
und Verbänden in der Tierzucht und Besamung<br />
mit dem Zwecke der gemeinsamen<br />
Forschung.<br />
Keynote Lectures<br />
Die Keynote Lectures gaben einen Überblick<br />
über innovative Forschungsprojekte<br />
und zukunftsweisende Verfahren.<br />
So stellte Prof. Ina Dobrinski (Calgary,<br />
Canada) in ihrer Präsentation „Testicular<br />
Organoids: Promising strategies for research<br />
and applications?“ zunächst die<br />
Transplantation von Hodengewebsfragmenten<br />
unter die Rückenhaut von Mäusen<br />
als in-vivo-System für Keimlinien-Stammzellen<br />
und für die Spermatogenese dar. Eine<br />
Weiterentwicklung ist die Erstellung von<br />
Organoiden, also multizellulären „Mini-Organen“<br />
aus Hodenzellen vom Schwein, an<br />
denen Studien ohne den Einsatz von Mäusen<br />
möglich sind. Organoide können z. B.<br />
bei Toxikologie-Screenings oder zur Erhaltung<br />
der Fruchtbarkeit bei Krebspatienten<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Prof. Eckart Wolf (München) berichtete<br />
von gentechnisch veränderten Schweinen,<br />
die für Forschungszwecke verwendet<br />
werden, um z. B. über monogenetisch bedingte<br />
Krankheiten des Menschen Erkenntnisse<br />
zu gewinnen (z. B. Muskeldystrophie<br />
Duchenne) oder mit dem Ziel der<br />
Xenotransplantation. Perspektivisch kommen<br />
hierbei Herz und Inselzellen der<br />
Bauchspeicheldrüse in Frage.<br />
Über „New insights and novel treatment<br />
options for fertility preservation in<br />
human females” referierte Prof. Richard<br />
Anderson (Edinburgh, UK). Das Ziel ist die<br />
Erhaltung der Fruchtbarkeit nach Krebserkrankungen<br />
bei Frauen. Möglichkeiten<br />
sind u. a. die Kryokonservierung von Ovarialgewebe<br />
oder der Einsatz von weniger<br />
toxischen Chemotherapien.<br />
Mit dem Thema „Assisted reproduction<br />
for endangered wildlife breeding – a<br />
true conservation tool?“ befasste sich Dr.<br />
Prof. Eckart Wolf referierte über die Möglichkeiten der Xenotransplantation.<br />
Warf einen kritischen Blick auf die Versuche, durch Assistierte Reproduktionstechnologien<br />
(ART) zur Arterhaltung von Wildtieren beizutragen:<br />
Dr. Imke Wiemann.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 49
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Organisierten die Tagung federführend:<br />
Prof. Christine Wrenzycki (stellvertretende<br />
Fachgruppenleiterin) und Prof. Stefan Schlatt.<br />
Benjamin Rink und Jessica Gräfenstein vom<br />
<strong>DVG</strong>-Team sorgten für einen reibungslosen<br />
Ablauf der Tagung.<br />
Imke Wiemann (Münster) in ihrer Keynote<br />
Lecture. Sie warf einen kritischen Blick auf<br />
die Versuche, durch Assistierte Reproduktionstechnologien<br />
(ART) zur Arterhaltung<br />
von Wildtieren beizutragen und stellte<br />
fest, dass ART zwar eine Rolle dabei spielen<br />
können, jedoch nicht die Lösung des<br />
Problems sind. So erschweren u. a. kleine<br />
Populationen, lange Generationsintervalle,<br />
verschiedene Anforderungen an das<br />
Handling verschiedener Arten und die Tatsache,<br />
dass am Ziel der Arterhaltung von<br />
Wildtieren keine kommerziellen Interessen<br />
bestehen und dadurch weniger finanzielle<br />
Mittel vorhanden sind, den Erfolg.<br />
Spannend war auch die Keynote Lecture<br />
„Uterus transplantation: From animal<br />
models to the implementation of new clinical<br />
procedures” von Prof. Mats Brännström<br />
(Göteborg, Schweden). Prof. Brännström<br />
ist der erste Kliniker, der erfolgreich<br />
eine Uterustransplantation bei Frauen<br />
durchgeführt hat, die aufgrund einer dysfunktionalen<br />
oder fehlenden Gebärmutter<br />
kinderlos blieben. 2<strong>01</strong>4 brachte eine<br />
36-jährige Schwedin erstmals ein gesundes<br />
Baby nach einer Gebärmuttertransplantation<br />
zur Welt. Inzwischen wurden<br />
weltweit weitere Kinder nach einem entsprechenden<br />
Eingriff geboren. Meist handelt<br />
es sich bei den Transplantaten um Lebendspenden<br />
naher Verwandter.<br />
Weitere Keynote Lectures befassten<br />
sich mit dem Themenkomplex Endometriose,<br />
mit Lab-on-a-Chip-Systemen, mit<br />
der Reproduzierbarkeit von Tierversuchen<br />
sowie mit Qualzucht von Hunden.<br />
Prof. Stefan Schlatt und Steven Goldstein vom<br />
Mühlenhof-Freilichtmuseum in Münster als<br />
Kiepenkerle. Der Kiepenkerl war ein Kleinhändler,<br />
der zu Fuß mit einer Kiepe Waren lieferte und<br />
heute als Münsteraner Traditionsfigur auftritt.<br />
gebnisse ihrer Studien vor und wurden mit<br />
Preisen der DGRM ausgezeichnet. Die Poster<br />
wurden in einer Posterausstellung präsentiert,<br />
die während der Pausen sehr frequentiert<br />
war. Auch hier war die Freude<br />
darüber zu spüren, dass es wieder möglich<br />
war, sich mit Kolleginnen und Kollegen<br />
„face to face“ auszutauschen.<br />
Fotos der Preisträger:innen sowie die<br />
Abstracts der ausgezeichneten Vorträge<br />
und Poster sind auf den folgenden Seiten<br />
zu finden.<br />
Zum Abschluss der Tagung dankte<br />
Prof. Schlatt den Teilnehmer:innen, Referent:innen,<br />
dem Organisationsteam vor<br />
Ort und dem Team der <strong>DVG</strong> sowie allen,<br />
die bei der Vorbereitung der Tagung mitgewirkt<br />
hatten!<br />
Die nächste Tagung zur Reproduktionsmedizin<br />
findet in Berlin statt. Das genaue<br />
Datum wird noch bekannt gegeben.<br />
Nach mehreren Pandemiejahren war in Münster<br />
wieder eine „analoge“ Posterausstellung möglich.<br />
DGRM-Vortragspreise und<br />
Posterpreise<br />
In der „DGRM Prize Session“ stellten drei<br />
Nachwuchswissenschaftler:innen die Er-<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
50<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
Ausgezeichnete Vorträge und Poster<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
In der „DGRM Prize Session“ auf der Tagung<br />
der Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />
vom 1. bis 3. März in Münster stellten<br />
drei Nachwuchswissenschaftler:innen<br />
die Ergebnisse ihrer Studien vor und wurden<br />
mit Preisen der Deutschen Gesellschaft<br />
für Reproduktionsmedizin (DGRM)<br />
ausgezeichnet. Kriterien hierbei waren die<br />
Interdisziplinarität der Arbeit, die Innovation<br />
sowie die Relevanz für die klinische<br />
bzw. Grundlagenforschung. Die gleichwertigen<br />
Preise waren mit je 300 Euro dotiert.<br />
Über die Auszeichnungen freuten sich (in<br />
alphabetischer Reihenfolge):<br />
• Dr. Carmen Almiñana (Zürich, Schweiz)<br />
MicroRNA profiling of oviductal extracellular<br />
vesicles and early embryos reveals<br />
molecular ‘snitches’ on embryo<br />
quality<br />
• MSc Yuhao Jiang (Planegg)<br />
Filamin A – a new player in the ovary<br />
• Melanie Poloczek (Münster)<br />
Functional analysis of the histidine N-<br />
methyltransferase SETD3 in endometriosis<br />
Die Posterausstellung war sehr gut besucht.<br />
Drei Poster wurden mit Preisen (je<br />
100 Euro) ausgezeichnet, wobei auch hier<br />
kein Ranking vorgenommen wurde (in alphabetischer<br />
Reihenfolge):<br />
• Dr. Katja Eubler (Planegg)<br />
TRPV2 in the human ovary and human<br />
granulosa cells<br />
• Shashika Dinethri Kothalawala (Gießen)<br />
Utilizing mass spectrometry to identify<br />
proteomic changes in human sperm<br />
with abnormal morphology and motility<br />
• Dr. Johannes Lüttgenau (Zürich, Schweiz)<br />
Case report: Congenital vulvar hypoplasia<br />
with and without secondary azotemia<br />
and urinary phlegmon in an adult<br />
and newborn female alpaca<br />
Die Abstracts der Vorträge und Poster finden<br />
Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Die DGRM-Preisträger:innen mit Jury (v.l.n.r.): Dr. Dunja Baston-Büst, Dr. Carmen Almiñana,<br />
Yuhao Jiang, Melanie Poloczek, Prof. Jennifer Schön.<br />
Die Posterpreisträgerinnen mit Jury (v.l.n.r.): Prof. Heiner Niemann, Prof. Stefan Schlatt, Prof. Daniela<br />
Fietz (nahm die Urkunde für Shashika Dinethri Kothalawala entgegen), Dr. Katja Eubler, Dr. Johannes<br />
Lüttgenau, PD Dr. Nina Neuhaus.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 51
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
MicroRNA profiling of oviductal extracellular vesicles and early embryos reveals<br />
molecular ‘snitches’ on embryo quality<br />
Increasing evidence points at an active<br />
role of oviductal extracellular vesicles<br />
(oEVs) in the early embryo-maternal dialogue.<br />
We hypothesized that the molecular<br />
cargo of oEVs differs depending on the presence<br />
or absence of an embryo and on the<br />
embryo quality. An in vitro model was used<br />
to examine oEVs derived from the co-culture<br />
of primary bovine oviduct epithelial<br />
cells (BOEC) with good (G) and poor (P)<br />
quality in vitro produced embryos and without<br />
them. MicroRNA profiling of oEVs as<br />
well as G and P embryos was performed by<br />
RNA-sequencing. Presumptive zygotes<br />
were cultured until 53 h after fertilization<br />
and classified according to their morphology<br />
as G (≥ 8 cells) and P (< 8 cells) embryos.<br />
Both G and P embryos were co-cultured<br />
with BOEC monolayers or alone, as<br />
follows: BGE: BOEC with G embryos; BPE:<br />
BOEC with P embryos; GE: G embryos without<br />
cells; PE: P embryos without cells; B:<br />
BOEC alone and M: media alone (for all n<br />
= 6). After 24h of co-culture, conditioned<br />
media was collected from all groups, oEVs<br />
were isolated, characterized and oEV RNA<br />
cargo was analyzed. The presence of oEVs<br />
in all groups was confirmed by transmission<br />
electron microscopy, except for group<br />
M. In oEVs, 84 miRNAs were identified. Differentially<br />
abundant (DA) miRNAs were obtained<br />
for BGE vs. B (8) and BPE vs. B (4) (Pvalue<br />
< 0.<strong>01</strong>). In embryos, 187 miRNAs<br />
were identified, with 12 DA miRNAs for BGE<br />
vs. BPE, 3 for G vs. P, 8 for BGE vs. GE, and<br />
11 for BPE vs. PE (P-value
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Functional analysis of the histidine N-methyltransferase SETD3 in endometriosis<br />
Introduction: Endometriosis is associated<br />
with pain and reduced fertility. Here, we investigate<br />
the effects of alterations in the expression<br />
of SETD3, an actin-specific histidine<br />
N-methyltransferase, on cytoskeletal<br />
function and endometriotic cell motility.<br />
Methods: SETD3 expression in human<br />
tissue was analyzed using EndometDB,<br />
and evaluated in the uteri of the superfertile<br />
Dummerstorf mouse line FL1 by qPCR.<br />
SETD3 function in human endometriotic<br />
12Z and primary cells were studied using<br />
siRNA. Cell motility, contractility, invasiveness,<br />
morphology and gene expression<br />
were analyzed by rt-PCR, western blotting,<br />
immunofluorescence, scratch wound assay,<br />
collagen contraction assay and matrigel<br />
invasion assay, respectively.<br />
Results: SETD3 gene expression was<br />
slightly increased in deep endometriotic<br />
lesions, and downregulated 1.6-fold in the<br />
uteri of superfertile mice. In vitro, immunofluorescence<br />
did not reveal major changes<br />
in cytoskeletal morphology. Only moderate<br />
changes in cytoskeletal element<br />
gene expression were observed, whereas<br />
SETD3 depletion resulted in a delay in cell<br />
motility in a scratch assay, in a reduction<br />
in invasiveness of 12Z cells, and in a reduced<br />
capability to contract collagen gels.<br />
Conclusions: SETD3 affects invasive<br />
growth, cell motility and contractility of<br />
endometriotic cells in-vitro and could be<br />
related to the pathogenesis of (deep) endometriosis.<br />
SETD3 downregulation in the<br />
uteri of superfertile mice may indicate a<br />
possible link to infertility.<br />
Keywords: SETD3; endometriosis; cytoskeleton<br />
Melanie Poloczek<br />
T. Strauß<br />
Prof. Dr. Ludwig Kiesel<br />
Dr. Sebastian D. Schäfer<br />
PD Dr. Martin Götte<br />
Department of Gynecology and Obstetrics,<br />
University Hospital Muenster, Muenster, Germany<br />
Carolin Ludwig<br />
Dr. Joachim Weitzel<br />
Institute of Reproductive Biology, Research<br />
Institute for Farm Animal Biology (FBN),<br />
Dummerstorf, Germany<br />
Michael Gabriel<br />
Prof. Matti Poutanen<br />
Research Centre for Integrative Physiology<br />
and Pharmacology, Institute of Biomedicine,<br />
University of Turku, Turku, Finland •<br />
TRPV2 in the human ovary and human granulosa cells.<br />
Transient receptor potential channel vanilloid<br />
2, TRPV2, is a non-selective cation<br />
channel involved in inflammatory processes<br />
and is considered the least-examined<br />
member of the TRP ion channel family. Recent<br />
studies linked this ion channel for the<br />
first time to the male gonad in both human<br />
and mouse (Eubler et al., 2<strong>01</strong>8 & 2021). This<br />
raises the question of potential role(s) for<br />
TRPV2 also in the female gonad. Based on<br />
transcriptomic data of human oocytes and<br />
granulosa cells from different developmental<br />
follicle stages (Zhang et al., 2<strong>01</strong>8) and<br />
on subsequent own immunohistochemical<br />
studies, we identified TRPV2 in the ovary<br />
of several species. Its expression is localized<br />
to immune cells and, distinctly, to<br />
follicular granulosa cells. During follicular<br />
development TRPV2 expression appears to<br />
increase and in addition was also detected<br />
in the corpus luteum. Human granulosa<br />
cells (hGCs), derived from pre-ovulatory follicles<br />
of IVF-patients and transferred to in<br />
vitro cell culture conditions, retain TRPV2<br />
and were used as a model. Exposure to cannabidiol<br />
(CBD), a known TRPV2 activator,<br />
led to transient calcium influxes and subsequently<br />
to significantly increased transcript<br />
and protein levels of several inflammatory<br />
factors, especially IL-6 and IL-8.<br />
Based on mass spectrometry analysis, 14<br />
out of over 5000 identified proteins revealed<br />
a significantly reduced (8) or increased<br />
(6) abundance upon CBD exposure. Thus,<br />
TRPV2 is an ovarian ion channel and channel<br />
activation entails, among others, induction<br />
of inflammatory processes in ovarian<br />
granulosa cells. Further roles and<br />
involvement in diseases, e.g. granulosa cell<br />
tumors (GCTs), remain to be studied.<br />
(Supported by DFG, MA 108031/1, project<br />
#456828204)<br />
Keywords: TRPV2 channel – human ovary<br />
– inflammation<br />
Dr. Katja Eubler<br />
Nicole Kreitmair<br />
Astrid Tiefenbacher<br />
Prof. Dr. Artur Mayerhofer<br />
Biomedical Center Munich (BMC), Cell Biology,<br />
Anatomy III, Ludwig-Maximilian-University<br />
(LMU), Planegg-Martinsried, Germany<br />
Karolina M. Caban<br />
Dr. Thomas Fröhlich<br />
Gene Center – Laboratory for Functional Genome<br />
Analysis, LMU, Munich, Germany<br />
Prof. Dr. Dieter Berg<br />
Dr. Ulrike Berg<br />
Fertility Centre A.R.T. Bogenhausen, Munich,<br />
Germany<br />
Prof. Dr. Doris Mayr<br />
Institute of Pathology, LMU, Munich, Germany<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 53
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Utilizing mass spectrometry to identify proteomic<br />
changes in human sperm with abnormal<br />
morphology and motility<br />
Defects in sperm morphology and motility<br />
are commonly associated with male infertility<br />
yet the mechanisms underlying<br />
these disorders are not well understood.<br />
This study aimed to identify differentially<br />
expressed proteins in human spermatozoa<br />
with impaired morphology and motility<br />
compared to normal sperm. Human ejaculates<br />
classified as normozoospermia<br />
(NORM, n=3) and defective morphology<br />
and motility (astheno-teratozoospermia<br />
(AT), n=3) were subjected to mass spectrometry<br />
and the proteomes quantified and<br />
compared. 36 proteins were significantly<br />
altered in AT compared to NORM and were<br />
further characterized for their role in human<br />
sperm. The results showed that an<br />
epididymal-specific protein, ELSPBP1, was<br />
increased in AT sperm, suggesting its uptake<br />
in the epididymis is dependent on<br />
sperm phenotype. Testis-derived proteins<br />
ACTRT2, CCDC105, IFT57 and IPO4 were<br />
immunolocalized in biopsies from fertile<br />
and infertile men, and their role in spermiogenesis<br />
was confirmed. IPO4 is a nuclear-cytoplasmic<br />
transport protein and<br />
dual-label immunofluorescence revealed<br />
a stage-specific association of IPO4 and its<br />
putative cargo protein ASFT1B during human<br />
spermiogenesis. Changes in the protein<br />
levels of ACTRT2, IFT57, and ELSPBP1<br />
in fertile vs infertile sperm were evaluated<br />
using Western Blots. In conclusion, we<br />
have identified proteins that could play<br />
important functional roles in human<br />
sperm and who’s altered expression is related<br />
to phenotypic abnormalities in men<br />
with astheno-teratozoospermia. Funded<br />
by DFG IRTG 1871/1.<br />
Keywords: Mass spectrometry, asthenoteratozoospermia,<br />
spermiogenesis<br />
Shashika Kothalawala<br />
Prof. Dr. Daniela Fietz<br />
Institute for Veterinary Anatomy, Histology<br />
and Embryology, Justus Liebig University<br />
Giessen, Germany<br />
Dr. Thomas Timm<br />
Prof. Dr. Günter Lochnit<br />
Protein Analytics, Biochemistry Institute,<br />
Justus Liebig University Giessen, Germany<br />
Prof. Dr. Hans-Christian Schuppe<br />
Prof. Dr. Adrian Pilatz<br />
Prof. Dr. Florian Wagenlehner<br />
Clinic of Urology, Pediatric Urology and Andrology,<br />
University Clinic Giessen-Marburg,<br />
Giessen, Germany<br />
Dr. Sabine Kliesch<br />
Centre of Reproductive Medicine and Andrology,<br />
University of Muenster, Muenster, Germany<br />
Dr. Liza O’Donnell<br />
Prof. Kate Loveland<br />
Center for Reproductive Health, Hudson Institute<br />
of Medical Research, & Dept. of Molecular<br />
& Translational Sciences, Monash<br />
University, Clayton, Australia<br />
•<br />
Case report: Congenital vulvar hypoplasia with and without secondary azotemia<br />
and urinary phlegmon in an adult and newborn female alpaca<br />
Malformation of the vulva is common<br />
among congenital abnormalities in alpacas.<br />
Interestingly, affected animals do not<br />
always become apparent during the neonatal<br />
period, since the vulva is often not<br />
completely imperforated and allows for<br />
low-grade urine outflow. In the first case,<br />
a 3-day-old female alpaca cria was presented<br />
with no rima vulvae but dripping urination<br />
from a
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Richard-Völker-Medaille <strong>2023</strong> für Prof. Dr. med. vet. Michael Fehr<br />
Prof. Dr. Michael Fehr. Foto: privat<br />
Mit der Richard-Völker-Medaille der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>) werden Personen ausgezeichnet,<br />
die sich in besonderer Weise um die<br />
Kleintiermedizin verdient gemacht haben.<br />
In diesem Jahr erhält Prof. Dr. Michael Fehr<br />
(Hannover) die Richard-Völker-Medaille.<br />
Die Verleihung findet am 23.11.<strong>2023</strong> im<br />
Rahmen des 69. Jahreskongresses der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> in Berlin statt.<br />
Peter Michael Bernhard Fehr wurde<br />
am 29.06.1952 in Iserlohn geboren und<br />
hat das Studium der Betriebswirtschaft<br />
an der Fachhochschule in Dortmund von<br />
1971 bis 1974 erfolgreich als Diplom-Betriebswirt<br />
abgeschlossen und danach von<br />
1974 bis 1979 Tiermedizin an der Tierärztlichen<br />
Hochschule in Hannover (TiHo)<br />
studiert. Die tierärztliche Approbation erhielt<br />
er 1979. Ab 1980 arbeitete er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der Klinik<br />
für Kleintiere der TiHo Hannover. Am<br />
24.06.1983 wurde er zum Dr. med. vet.<br />
mit dem Thema „Untersuchungen zur Ultraschalltherapie<br />
der thorakolumbalen<br />
Enchondrosis intervertebralis des Hundes“<br />
promoviert (Betreuer: Prof. Dr. Wilhelm<br />
Brass). 1985 wurde er durch die Tierärztekammer<br />
Niedersachsen zum Fachtierarzt<br />
für Kleintiere ernannt. Nach<br />
einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
DFG geförderten Habilitationsstipendium<br />
habilitierte er sich 1993<br />
mit dem Thema „Arthrodese zur Behandlung<br />
unheilbarer, chronisch schmerzhafter<br />
Erkrankungen des Ellbogengelenks<br />
des Hundes“. Er erhielt 1994 die Venia legendi<br />
für Kleintierkrankheiten und Allgemeine<br />
Chirurgie, 1996 wurde Michael<br />
Fehr auf die Univ.-Professur für Kleintierkrankheiten<br />
mit dem Schwerpunkt Orthopädische<br />
Chirurgie an die TiHo berufen.<br />
2<strong>01</strong>4 erlangte er den europäischen<br />
Spezialistentitel Dipl. European College<br />
Zoological Medicine, Small Mammals. Besonders<br />
hervorzuheben ist die Gründung<br />
der bisher in Deutschland einzigen universitären<br />
Klinik für Heimtiere, Reptilien,<br />
Vögel an der TiHo Hannover, deren Direktor<br />
er von 2006 bis 2021 war. Von 2<strong>01</strong>1 bis<br />
2<strong>01</strong>8 war er auch Direktor der Klinik für<br />
Kleintiere der TiHo Hannover und von<br />
2<strong>01</strong>1 bis 2<strong>01</strong>6 Senatsmitglied der TiHo<br />
Hannover.<br />
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte<br />
von Michael Fehr liegen im Bereich der<br />
Chirurgie der Kleintiere (Arthroskopie,<br />
Prothetik) sowie der Heimtier- und Reptilienkrankheiten.<br />
Seit 1992 ist er Mitglied<br />
der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen<br />
Veterinär (AO-Vet), seit 1997<br />
Gutachter der Gesellschaft für Röntgendiagnostik<br />
genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen<br />
/ GRSK für die Hüftgelenksdysplasie,<br />
und seit 2009 Gutachter<br />
der Federation Cynologique Luxembourgoise<br />
FCL für Hüftgelenks- und Ellbogengelenksdysplasie.<br />
Über 500 Vorträge bestätigen, dass er<br />
national wie international ein sehr gern<br />
gesehener Referent war und ist. Er kann<br />
auf über 200 Veröffentlichungen, 37 Buchkapitel,<br />
und die Betreuung von über 90<br />
Doktoranden/innen verweisen.<br />
In der Standesvertretung engagiert er<br />
sich seit 1992 als Mitglied in der Tierärztekammer<br />
Niedersachsen und ist von verschiedenen<br />
Landestierärztekammern häufig<br />
als Fachtierarzt-Prüfer gefragt.<br />
Prof. Fehr ist im Editorial Board der<br />
Zeitschrift „Kleintierpraxis“ sowie in den<br />
Editorial Advisory Boards der Zeitschriften<br />
„Tierärztliche Praxis“, „Der praktische Tierarzt“<br />
und ehem. „Deutsche Tierärztliche<br />
Wochenschrift“.<br />
In der DGK-<strong>DVG</strong> war er von 1997 bis<br />
2<strong>01</strong>4 Fachvertreter für Heimtiere/Ziervögel.<br />
Er ist Gründungsmitglied der AG Kleinsäuger<br />
und war von 2<strong>01</strong>8 bis 2022 erster<br />
stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe,<br />
die ihn anlässlich der 4. Thementage 2022<br />
in Augsburg für sein herausragendes Engagement<br />
besonders ehrte.<br />
In der Zeit von 2<strong>01</strong>8 bis 2022 war er im<br />
engeren Vorstand der DGK-<strong>DVG</strong> und 2006<br />
Kongresspräsident des 52. Jahreskongresses<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> in Düsseldorf.<br />
Im März 2021 trat Prof. Fehr in den<br />
wohlverdienten Ruhestand.<br />
Wir gratulieren Herrn Prof. Dr. Michael<br />
Fehr zu dieser Ehrung und danken ihm im<br />
Namen der DGK-<strong>DVG</strong> und der Tierärzteschaft<br />
für sein überaus großes Engagement<br />
speziell für die Kleintiermedizin.<br />
Der Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss<br />
Dr. Klaus-Peter Vick (Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. Ulrike Matis<br />
Dr. Friedrich Röcken<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin in der <strong>DVG</strong> (DGK-<strong>DVG</strong>) •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 55
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Ausschreibung des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Martin-Lerche-Wissenschaftspreis“<br />
2024 aus. Der<br />
Preis wird anlässlich eines bedeutenden<br />
Kongresses der <strong>DVG</strong> vergeben.<br />
Mit dem „Martin-Lerche-Wissenschaftspreis“<br />
werden Personen für ihre wissenschaftliche<br />
Arbeit ausgezeichnet, die spezifische<br />
Bereiche der Veterinärmedizin nachhaltig<br />
geprägt haben.<br />
Vorschläge für die Vergabe des Preises<br />
können bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />
(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />
Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />
über die Kandidatin/den Kandidaten beizufügen:<br />
1. Eingehende Würdigung der besonders<br />
auszuzeichnenden wissenschaftlichen<br />
Arbeit mit Literaturnachweis<br />
2. Lebenslauf<br />
3. Würdigung des wissenschaftlichen Werdeganges<br />
4. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />
Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />
das Kuratorium des „Martin-Lerche-Wissenschaftspreises“.<br />
Die Richtlinien für die<br />
Vergabe des Preises und Hinweise zum<br />
Datenschutz können bei der Geschäftsstelle<br />
der <strong>DVG</strong> angefordert werden und<br />
stehen online unter:<br />
https://www.dvg.net/ueber-uns/preise/<br />
martin-lerche-wissenschaftspreis/<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Letzter Termin für die Einreichung von<br />
Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />
(Poststempel).<br />
Preis und Stipendium der Dres. Jutta & Georg Bruns-Stiftung<br />
für innovative Veterinärmedizin<br />
Preis<br />
Für die Auszeichnung herausragender Wissenschaft<br />
hat die Dres. Jutta & Georg<br />
Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin<br />
einen Preis zur jährlichen Vergabe<br />
ausgelobt.<br />
Der mit 3000,– Euro dotierte Preis dient<br />
der Förderung und Auszeichnung von vielversprechenden<br />
Nachwuchswissenschaftler:innen.<br />
Er wird im Rahmen einer öffentlichen<br />
Veranstaltung verliehen.<br />
Um Benennung geeigneter Kandidat:innen<br />
wird bis zum <strong>01</strong>.08.<strong>2023</strong> gebeten.<br />
Die entsprechenden Unterlagen einschließlich<br />
wissenschaftlichem Lebenslauf und<br />
eine Würdigung der bisher erbrachten Leistungen<br />
sind durch die Vorschlagende/den<br />
Vorschlagenden an die <strong>DVG</strong> zu senden (Adresse<br />
siehe unten, bitte bevorzugt als pdf-<br />
Datei per E-Mail).<br />
Stipendium<br />
Die Dres. Jutta & Georg Bruns Stiftung für<br />
innovative Veterinärmedizin, betreut von<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft,<br />
hat sich zur Aufgabe gestellt,<br />
Arbeiten von Wissenschaftler:innen, die das<br />
40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben,<br />
zu unterstützen. Ziel der Stiftung ist<br />
es, eine stärkere Verbindung zwischen klinischer<br />
Forschung und Grundlagenwissenschaften<br />
zu erreichen.<br />
Die Stiftung vergibt jährlich ein Stipendium<br />
mit der monatlichen Förderhöhe von<br />
€ 1.500,00 für einen einjährigen Förderungszeitraum<br />
mit Option auf Verlängerung<br />
bei erneuter Antragstellung. Das Forschungsprogramm<br />
soll innovative, klinisch<br />
orientierte Fragestellungen aus dem<br />
Bereich Nutztier-, Pferde- oder Heimtierheilkunde<br />
sowie Regulationsmedizin beinhalten,<br />
die in Kooperation mit Grundlagenfächern<br />
bearbeitet werden sollen.<br />
Der Antrag soll die Seitenzahl von 5 (exkl.<br />
Publikations- und Literaturverzeichnis<br />
und aussagekräftigem Lebenslauf) nicht<br />
wesentlich überschreiten und ist mit einer<br />
Beschreibung des Forschungsvorhabens<br />
entsprechend der Vorgaben der DFG für<br />
eine Sachbeihilfe bis zum <strong>01</strong>.08.<strong>2023</strong> an<br />
die <strong>DVG</strong> zu senden (bitte bevorzugt als<br />
pdf-Datei per E-Mail):<br />
Vorschläge für Preis und Stipendium<br />
bitte senden an:<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft <strong>DVG</strong> e.V.<br />
An der Alten Post 2<br />
D-35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
56<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
Ausschreibung des Anton-Mayr-Preises<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Anton-<br />
Mayr-Preis zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchwissenschaftlern“<br />
aus. Der Preis ist mit 2.500<br />
Euro dotiert und wird im Rahmen einer bedeutenden<br />
veterinärmedizinischen Veranstaltung<br />
verliehen.<br />
Mit dem Preis sollen Wissenschaftler:innen<br />
bis zu einem Alter von 40 Jahren<br />
ausgezeichnet werden, deren wissenschaftliche<br />
Publikationen sie als hoch qualifizierten<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs ausweisen.<br />
Die Arbeiten sollen aus veterinärmedizinischen<br />
bzw. eng verwandten Gebieten<br />
stammen und bereits publiziert sein.<br />
Vorschläge können bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />
(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />
Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />
über die Kandidatin/den Kandidaten<br />
beizufügen:<br />
1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />
2. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />
Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />
ein Kuratorium. Die Richtlinien für die Vergabe<br />
des Preises und Hinweise zum Datenschutz<br />
können bei der Geschäftsstelle der<br />
<strong>DVG</strong> angefordert werden und stehen online<br />
unter:<br />
https://www.dvg.net/ueber-uns/preise/<br />
anton-mayr-preis/<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Letzter Termin für die Einreichung von<br />
Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />
(Poststempel).<br />
Ausschreibung des Karl-Fritzsche-Preises<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Karl-Fritzsche-Preis“<br />
aus. Der Preis ist mit 2.000,00<br />
Euro dotiert und wird im Rahmen einer bedeutenden<br />
veterinärmedizinischen Veranstaltung<br />
verliehen.<br />
Mit dem „Karl-Fritzsche-Preis“ sollen<br />
herausragende Forschungsleistungen auf<br />
dem Gebiet der infektiösen Geflügelkrankheiten<br />
ausgezeichnet werden. Diese Arbeiten<br />
sollen in der allgemein zugänglichen<br />
wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht<br />
worden sein.<br />
Vorschläge für die Vergabe des Preises<br />
können bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />
(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />
Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />
über die Kandidatin/den Kandidaten<br />
beizufügen:<br />
1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />
2. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />
Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />
der Beirat der „Karl-Fritzsche-Stiftung“.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Letzter Termin für die Einreichung von<br />
Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />
(Poststempel).<br />
Hinweise zum Datenschutz und weitere<br />
Informationen unter:<br />
https://www.dvg.net/ueber-uns/stiftungen/fritzsche-stiftung/<br />
Ausschreibung des Preises der Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Preis der<br />
Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung“<br />
aus. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert<br />
und wird im Rahmen einer bedeutenden<br />
veterinärmedizinischen Veranstaltung<br />
verliehen.<br />
Mit dem „Preis der Annelise-und-Curt-<br />
Höhner-Stiftung“ sollen besondere wissenschaftliche<br />
Leistungen auf dem Gebiet<br />
der Forschung in der Veterinärmedizin<br />
ausgezeichnet werden.<br />
Vorschläge für die Vergabe des Preises<br />
können bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />
(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />
Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />
über die Kandidatin/den Kandidaten<br />
beizufügen:<br />
1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />
2. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />
Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />
der Vorstand der <strong>DVG</strong>. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Letzter Termin für die Einreichung von<br />
Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />
(Poststempel).<br />
Hinweise zum Datenschutz und weitere<br />
Informationen unter:<br />
https://www.dvg.net/ueber-uns/stiftungen/hoehner-stiftung/<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 57
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
<strong>DVG</strong> on tour<br />
Das <strong>DVG</strong>-Team ist auch auf den Veranstaltungen anderer Anbieter unterwegs, um über die <strong>DVG</strong>, ihre Tagungen und weitere Aktivitäten<br />
zu informieren. Wir freuen uns über Ihren Besuch am <strong>DVG</strong>-Stand.<br />
Benjamin Rink am <strong>DVG</strong>-Stand auf dem bpt-Kongress 2022 in Hannover.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
Für die <strong>DVG</strong> im Einsatz (v.l.n.r.): Svenja Fritzius, Naila Redzepagic und<br />
Benjamin Rink. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Ihre Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />
• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />
und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />
von Veranstaltern, bei denen<br />
die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />
• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />
<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />
(excl. Blauer Hund)<br />
• Ein Jahr kostenfreier Bezug der „Kleintierpraxis“,<br />
dem offiziellen Organ der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> und der Fachgruppe Chirurgie,<br />
für Neu-Mitglieder, danach (und<br />
wenn schon ein Abonnement besteht)<br />
25 Prozent Rabatt<br />
• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />
Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />
kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />
Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und<br />
Fische, erscheint sechsmal jährlich)<br />
• Preisnachlass für Publikationen des<br />
Bundesverbandes für fachgerechten<br />
Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)<br />
• Mitgliederzeitschrift „<strong>DVG</strong>-Forum“ zweimal<br />
jährlich<br />
• aktuelle Informationen per E-Mail<br />
Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />
• Regulärer Beitrag: 120 Euro<br />
• Schnuppermitgliedschaft für Studierende<br />
und Doktorand:innen: 25,00 Euro<br />
• Ermäßigter Beitrag für Tierärzt:innen in<br />
Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro<br />
• Kolleg:innen in Rente oder Pension: auf<br />
Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro<br />
Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />
Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular<br />
finden Sie unter:<br />
www.dvg.de Mitgliedschaft<br />
58<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
Veränderungen im <strong>DVG</strong>-Team<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Im <strong>DVG</strong>-Team hat es in den vergangenen<br />
Wochen Veränderungen gegeben: Die Tierärztin<br />
Katharina Kleber ist aus der Elternzeit<br />
zurück und arbeitet wieder tatkräftig<br />
im Team mit. Carolin Zimolong, ebenfalls<br />
Tierärztin und zunächst als Vertretung für<br />
Frau Kleber eingesprungen, bleibt der <strong>DVG</strong><br />
erfreulicherweise erhalten und verstärkt<br />
das Team dauerhaft. Eventmanagerin Jessica<br />
Gräfenstein hat die <strong>DVG</strong> auf eigenen<br />
Wunsch verlassen, um Erfahrungen auch<br />
in anderen Unternehmen zu sammeln. An<br />
ihre Stelle ist Jennifer Winkels getreten.<br />
Frau Winkels ist Media Managerin und hat<br />
vor ihrem Studium ein Jahrespraktikum in<br />
der <strong>DVG</strong> absolviert, so dass sie die Abläufe<br />
bereits kennt und sich sehr schnell eingearbeitet<br />
hat.<br />
Mit insgesamt 11 Mitarbeitenden, darunter<br />
7 Tierärztinnen, ist das Team in der<br />
Geschäftsstelle sehr gut aufgestellt und<br />
freut sich darauf, künftigen Herausforderungen<br />
zu begegnen.<br />
Neue „alte“ Mitarbeiterin im <strong>DVG</strong>-Team:<br />
Jennifer Winkels. Foto: privat<br />
Ihre E-Mail-Adresse für uns – Aktuelles aus der <strong>DVG</strong> für Sie!<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
um Ihnen Informationen über anstehende<br />
Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,<br />
Deadlines für Abstract-Einreichungen<br />
oder Bewerbungen für Preise sowie Tagesordnungen<br />
für Fachgruppenversammlungen<br />
schnell und kostengünstig zukommen<br />
lassen zu können, nutzen wir die<br />
Zusendung per E-Mail.<br />
• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail-<br />
Adresse. Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail<br />
mit, falls Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />
• Sie erhalten nur Meldungen, welche die<br />
von Ihnen gewählten Fachgruppen betreffen<br />
und die daher für Sie auch relevant<br />
sind.<br />
• Falls Sie früher E-Mail-Nachrichten von<br />
der <strong>DVG</strong> bekommen haben, diese jetzt<br />
aber vermissen, schauen Sie bitte im<br />
Spam- Ordner nach.<br />
• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen<br />
Sie uns dies bitte mit (auch Änderungen<br />
der postalischen Adresse).<br />
Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen<br />
Datenschutzbestimmungen ein<br />
und geben die Adressen nicht an Dritte<br />
weiter.<br />
Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Telefon: 0641 9844460<br />
Vielen Dank!<br />
Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Werde Schnuppermitglied!<br />
Studierende und Doktorand:innen können für 25,00 € im Jahr Schnuppermitglied in der<br />
<strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile.<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />
• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>- Verlags sowie bei weiteren Publikationen<br />
• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche Praxis“<br />
• ideale Möglichkeiten zum Netzwerken in den <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
Weitere Infos: www.dvg.de<br />
Oder fragen Sie uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de<br />
Foto: Eugen Thome, stock.adobe.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 59
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen können im Webshop auf der <strong>DVG</strong>-Homepage bestellt werden:<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Dresdner Thementage:<br />
Neurologische Erkrankungen bei<br />
Hund und Katze<br />
Dresden, 13.–15.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong><br />
15,00 Euro<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Parasitologie und parasitäre<br />
Krankheiten“<br />
München, 15.–17.05.<strong>2023</strong><br />
18,00 Euro<br />
66. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Pathologie“<br />
Fulda, 03.–05.03.<strong>2023</strong><br />
10,00 Euro<br />
Wo (k)ein Kläger, da ein Richter –<br />
Wie gerecht ist Tierschutzrecht?<br />
28. Int. Fachtagung zum Thema<br />
Tierschutz, Tagungsband mit<br />
ausführlichen Manuskripten der<br />
Vorträge und Poster, München<br />
16.–18.03.<strong>2023</strong><br />
35,00 Euro<br />
Katalog der Lehrinhalte & Lernziele lebensmittelhygienischer<br />
Fächer an den<br />
deutschsprachigen tierärztlichen<br />
Ausbildungsstätten<br />
4. Auflage <strong>2023</strong><br />
10,00 Euro (auch auf Englisch<br />
erhältlich)<br />
Online Marketing Guide für<br />
Tierärztinnen und Tierärzte 2022 – Ein<br />
Leitfaden zur praktischen Umsetzung<br />
von M. Dilly und R. Dihen (2022)<br />
19,80 Euro<br />
Bitte beachten: Für dieses Buch kann<br />
kein Mitgliederrabatt gewährt werden.<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Erfurter Thementage:<br />
Manchmal ist es zum Erbrechen – Magen-Darm-Erkrankungen<br />
bei Hund<br />
und Katze<br />
Erfurt, 12.–14.05.<strong>2023</strong><br />
15,00 Euro (nur noch als pdf-Datei<br />
zum Download erhältlich)<br />
Auf Wunsch sind einige Tagungsbände auch als pdf-Datei erhältlich.<br />
Dies können Sie bei Ihrer Bestellung im Webshop angeben.<br />
Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand (bei Versand<br />
innerhalb Deutschlands:1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />
Abschlussbericht: Sofortmaßnahmen<br />
zur Vermeidung länger anhaltender<br />
erheblicher Schmerzen und Leiden bei<br />
schwer erkrankten/verletzten<br />
Schweinen durch rechtzeitige Tötung<br />
von Elisabeth große Beilage (2022),<br />
14,00 Euro<br />
Abschlussbericht zu Elisabeth große<br />
Beilage (2<strong>01</strong>7): Untersuchungen an<br />
verendeten/getöteten Schweinen in<br />
Verarbeitungsbetrieben für tierische<br />
Nebenprodukte<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag (excl. Blauer Hund und excl. Online-Marketing Guide)!<br />
Webshop zur Bücherbestellung: https://www.dvg.net/verlagshop/bestellung/<br />
Die Liste mit allen Publikationen der <strong>DVG</strong> finden Sie aus Platzgründen online unter: https://www.dvg.net/verlagshop/buecher-bestellliste/<br />
60<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
IMPRESSUM<br />
23. - 25.11.23 l Estrel Congress Center Berlin<br />
Vet-Congress<br />
Veranstalter I Informationen I Anmeldung<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I Gießen<br />
info@dvg.de I www.dvg-vet-congress.de<br />
6. Int. Kongress<br />
zur Pferdemedizin<br />
Pferdeophthalmologie<br />
Donnerstag<br />
Schwerpunkt:<br />
Rekonstruktions- und<br />
plastische Chirurgie<br />
Freitag & Samstag<br />
Schwerpunkte:<br />
schmerzbed. Leistungsbeeinträchtigungen<br />
& Equines Asthma<br />
AG Pferdeophthalmologie<br />
Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e. V.<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa, Torun,<br />
Stara Zagora) Martin Kramer<br />
Vizepräsident, Schatzmeister:<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />
ISSN 1861-907X<br />
Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
PD Dr. Susanne Alldinger und<br />
Dr. Marion Selig<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Registergericht Gießen<br />
Handelsregister Nr. HRB 3877<br />
Foto Titelseite:<br />
Foto: Ann-Selina Fries. Zu sehen sind Blastozysten<br />
vom Rind, die in vitro produziert<br />
wurden. Die beiden oberen schlüpfen gerade<br />
aus der Zona pellucida, die vier darunter<br />
stellen Blastozysten dar. Links ist<br />
eine geschlüpfte Blastozyste zu sehen, die<br />
die Zona pellucida bereits verlassen hat.<br />
Verlag:<br />
Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
Druck und Bindung:<br />
Druckerei Bender GmbH<br />
Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />
Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />
E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />
Internet: www.druckerei-bender.de<br />
Layout / Bildbearbeitung:<br />
Bernd Burkart, www.form-und-produktion.de<br />
Anzeigen:<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH, Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
forum@dvg.de<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />
in einer Print-Ausgabe.<br />
Auflage der Print-Ausgabe: 2.000<br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />
Mediadaten:<br />
www.dvg.de Über uns <strong>DVG</strong>-Forum<br />
Es gilt die dort angegebene Anzeigenpreisliste.<br />
Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />
Beiträge liegt bei den Verfasser:innen. Der<br />
auszugsweise Abdruck ist unter Angabe der<br />
Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />
Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-<br />
und Funktionsbezeichnungen im <strong>DVG</strong>-<br />
Forum gelten für alle Geschlechter.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 61
PERSONEN<br />
In Erinnerung an Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann. Foto. <strong>DVG</strong><br />
Am 7. Januar <strong>2023</strong> verstarb Professor Dr.<br />
med. vet. Dr. med. vet. h.c. Otfried Siegmann<br />
im Alter von 97 Jahren. Die Tierärzteschaft<br />
verliert mit ihm einen großherzigen<br />
und international anerkannten<br />
Wissenschaftler, akademischen Lehrer und<br />
hochgeschätzten Kollegen, der bis zuletzt<br />
der Klinik für Geflügel der Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover und seiner<br />
Fachdisziplin eng verbunden war und mit<br />
Rat und Tat zur Seite stand.<br />
Professor Siegmann wurde 1926 in<br />
Heilbronn geboren und studierte nach<br />
dem Abitur und den Kriegswirren zunächst<br />
Biologie in Stuttgart und anschließend<br />
Veterinärmedizin in Gießen. Im Jahr<br />
1950 legte er an der TiHo das Staatsexamen<br />
ab. Im selben Jahr erlangte er die Approbation<br />
und promovierte zum Dr. med.<br />
vet. Im Jahre 1965 wurde Professor Siegmann<br />
mit der Leitung der Veterinärmedizinischen<br />
Abteilung der Bundesforschungsanstalt<br />
für Kleintierzucht in Celle<br />
betraut. Nur ein Jahr später erhielt er einen<br />
Ruf an die TiHo, um die Leitung des Insti-<br />
tuts für Tierhygiene und Geflügelkrankheiten,<br />
später Institut für Geflügelkrankheiten,<br />
zu übernehmen. Bereits 1972, in hochschulpolitisch<br />
unruhigen Zeiten, wurde er<br />
zum Rektor gewählt. In dieser Zeit galt es,<br />
mit Festigkeit aber auch Konzilianz Konfliktparteien<br />
anzuhören und Lösungen<br />
herbeizuführen. Seine Berufung nach Hannover<br />
fiel in die Phase massiver weltweiter<br />
struktureller Veränderungen in der Geflügelhaltung.<br />
Die Spezialisierung der Nutzungsrichtungen,<br />
neue Haltungsformen<br />
und die Optimierung der Futterrezepturen<br />
führten beim Nutzgeflügel zu nie dagewesenen<br />
Steigerungen von Legeleistung und<br />
Gewichtszunahmen. Diese Entwicklungen<br />
hatten weitreichende Konsequenzen für<br />
das tierärztliche Handeln. Vor allem rückte<br />
die präventive Sicherung der Herdengesundheit<br />
mehr als je zuvor in den Vordergrund,<br />
da der therapeutische Arzneimitteleinsatz<br />
bereits rentabilitätsgefährdend<br />
war und Fragen zur Rückstandsproblematik<br />
aufwarf. Forschung und Lehre standen<br />
vor umfassenden Herausforderungen und<br />
Professor Siegmann fokussierte die Forschung<br />
der – inzwischen umbenannten –<br />
Klinik für Geflügel zunächst auf die Bereiche<br />
Infektionsprophylaxe, Impfkontrollen<br />
und Erregereigenschaften. In der Lehre galt<br />
es, die zukünftigen Tierärztinnen und Tierärzte<br />
auf den Umgang mit großen Populationen<br />
vorzubereiten. Die immer kürzere<br />
wissenschaftliche Halbwertszeit erforderte<br />
zugleich, den geflügelmedizinischen<br />
Kenntnisstand kontinuierlich anzupassen.<br />
Die Fülle offener Fragen in der Geflügelmedizin<br />
rief überdies nach einem partnerschaftlichen<br />
Dialog mit der Praxis. Hierzu<br />
etablierte Otfried Siegmann bereits<br />
1967 mit dem „Fachgespräch über Geflügelkrankheiten"<br />
ein Forum zum Gedankenaustausch<br />
mit den in der Geflügelmedizin<br />
tätigen Tierärztinnen und Tierärzten,<br />
dessen 100. Wiederkehr er 2021 aktiv gestaltend<br />
miterlebte. Anlässlich dieses Er-<br />
eignisses fand erstmals die Verleihung des<br />
hoch dotierten Otfried-Siegmann-Preises<br />
statt.<br />
In Anerkennung seiner wissenschaftlichen<br />
Arbeiten verlieh die Veterinärmedizinische<br />
Universität Budapest Professor<br />
Siegmann die Marek-Medaille und eine Ehrendoktorwürde.<br />
Von 1970 bis 1986 war er<br />
Leiter und von 1986 bis 1991 stellvertretender<br />
Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“.<br />
1997 wurde er zum Ehrenmitglied<br />
der <strong>DVG</strong> ernannt.<br />
Er war aktiv in der Deutschen Sektion<br />
der World Veterinary Poultry Association<br />
sowie im Council of the World's Poultry<br />
Science Association und in der Arbeitsgruppe<br />
Tierärztliche Untersuchungen von<br />
Geflügel im wissenschaftlichen Veterinärausschuss<br />
der Europäischen Kommission<br />
in Brüssel. Über 150 eigene Publikationen<br />
sowie seit 1966 mehr als 60 Dissertationen<br />
und fünf Habilitationsschriften aus<br />
der Klinik für Geflügel sprechen für seine<br />
wissenschaftliche Aktivität und Anleitung.<br />
Otfried Siegmann bleibt uns als<br />
menschlicher, einfühlsamer, engagierter<br />
und fachkompetenter Lehrer mit scharfem<br />
Verstand und kritischer Denkweise präsent.<br />
Seine Schülerschaft und ehemaligen<br />
Mitarbeitenden sowie Freundinnen und<br />
Freunde und Kolleginnen und Kollegen<br />
nehmen in Dankbarkeit Abschied von<br />
einem Menschen, dessen Lebenswerk und<br />
Persönlichkeit unvergessen bleiben werden.<br />
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />
Silke Rautenschlein<br />
Ulrich Neumann<br />
62<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
PERSONEN<br />
Nachruf auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Weiß<br />
Prof. Dr. Eugen Weiß. Foto: Oliver Schepp,<br />
Gießener Allgemeine Zeitung<br />
Am 8. Januar <strong>2023</strong> verstarb Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
mult. Eugen Franz Josef Weiß, renommierter<br />
Veterinärpathologe und prägendes Ehrenmitglied<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>).<br />
Eugen Weiß wurde am 24. Februar<br />
1930 in Gmund am Tegernsee geboren und<br />
wuchs in Wasserburg am Inn auf. Nach Abschluss<br />
des Studiums der Tiermedizin an<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)<br />
in München 1954 promovierte Eugen Weiß<br />
im Jahr 1955 und praktizierte im Anschluss<br />
als Tierarzt. Ab dem Jahr 1956 war er als<br />
wissenschaftlicher Assistent am Institut<br />
für Tierpathologie der LMU München beschäftigt.<br />
1960 habilitierte er sich und wurde<br />
im darauffolgenden Jahr zum Privatdozenten<br />
ernannt. In den folgenden zwei Jahren<br />
war er auf Einladung der Washington<br />
State University Pullman (USA) am dortigen<br />
Veterinärpathologischen Institut als<br />
Gastprofessor tätig. Nach seiner Rückkehr<br />
wurde er von der LMU München im Jahr<br />
1966 zum wissenschaftlichen Rat und<br />
1967 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.<br />
Im Jahr 1968 nahm er einen Ruf auf<br />
den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie,<br />
Pathologische Anatomie und Histologie<br />
der Tiere der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
an und wurde zum Universitätsprofessor<br />
ernannt. Hier lehrte und forschte er bis<br />
zu seiner Emeritierung im Jahr 1998. In der<br />
Selbstverwaltung der Universität hatte er<br />
mehrfach das Amt des Dekans sowie des<br />
geschäftsführenden Direktors inne.<br />
Das wissenschaftliche Wirken von<br />
Herrn Prof. Dr. Eugen Weiß war national<br />
und international anerkannt und wurde<br />
mit den Ehrendoktortiteln der Universitäten<br />
von München, Gödöllö und Halle gewürdigt.<br />
Darüber hinaus wurde Prof. Dr.<br />
Eugen Weiß im Jahr 1989 zum Mitglied der<br />
Nationalen Akademie der Wissenschaften<br />
Leopoldina gewählt.<br />
In der <strong>DVG</strong> engagierte sich Eugen Weiß<br />
als Leiter (1969 bis 1986) bzw. als stellvertretender<br />
Leiter (1993 bis 1997) der Fachgruppe<br />
Pathologie. Von 1995 bis 2005 war<br />
er Mitglied im Vorstand und hat die <strong>DVG</strong><br />
in dieser Zeit nachhaltig geprägt. Unter<br />
seiner Ägide als Schatzmeister wurde 2002<br />
die <strong>DVG</strong> Service GmbH gegründet. Durch<br />
diese Strukturänderung wurde die Voraussetzung<br />
für eine professionelle Geschäftsführung<br />
geschaffen, was wesentlich zum<br />
Auf- und Ausbau der <strong>DVG</strong> beitrug. Er setzte<br />
sich zudem für eine effiziente und zeitgemäße<br />
Mitgliederverwaltung und für die<br />
Nutzung neuer Medien ein. Anlässlich des<br />
27. Kongresses der <strong>DVG</strong> vom 12. bis 14. April<br />
2007 in Berlin wurde Prof. Dr. Eugen<br />
Weiß für seine langjährige Tätigkeit als<br />
Schatzmeister der <strong>DVG</strong> und für seine erfolgreiche<br />
und zukunftsweisende Umstrukturierung<br />
der <strong>DVG</strong> mit der Ehrenmitgliedschaft<br />
ausgezeichnet.<br />
Wir trauern um einen überaus geachteten<br />
Hochschullehrer und einen für die<br />
Wissenschaft und den Berufsstand engagierten<br />
Kollegen. Unser Mitgefühl gilt seiner<br />
Frau und der gesamten Familie.<br />
Martin Kramer, Gießen<br />
Susanne Alldinger, Gießen<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 63
PERSONEN<br />
Nachruf auf Dr. Klaus Failing<br />
Dr. Klaus Failing. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Epidemiologie und<br />
Dokumentation“ trauert um ihren Mitbegründer<br />
Dr. Klaus Failing.<br />
Tief bewegt und voller Trauer nehmen<br />
wir Abschied von Dr. Klaus Failing. Er verstarb<br />
am 26. März <strong>2023</strong> im Alter von 69<br />
Jahren nach schwerer Krankheit. Mit ihm<br />
verlieren die in der Tiermedizin tätigen Epidemiologen<br />
und Biometriker einen Pionier<br />
des Fachgebiets und die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Epidemiologie und Dokumentation“<br />
einen ihrer Mitbegründer.<br />
Klaus Failing hat in mehr als 35 Jahren<br />
Berufstätigkeit am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Forschung und Lehre in der Tiermedizin<br />
wesentlich mitgestaltet und war Leiter<br />
der Arbeitsgruppe Biomathematik und<br />
Datenverarbeitung. Über die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
hat er immer den fachlichen Austausch<br />
gesucht und gepflegt und den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs gefördert. Damit<br />
hat er wesentlich dazu beigetragen,<br />
die Anwendung epidemiologischer Methoden<br />
in der Veterinärmedizin zu etablieren<br />
und diese zu entwickeln.<br />
Dabei verstand er es, sich in bemerkenswert<br />
kurzer Zeit in komplexe Zusammenhänge<br />
einzudenken und einen geeigneten<br />
methodischen Ansatz zu entwickeln.<br />
Auf diese Weise hat er so manche<br />
Dissertation, Habilitation oder Publikation<br />
statistisch beraten und unterstützt und<br />
war bei vielen wissenschaftlichen Publikationen<br />
Koautor. Das Rüstzeug dazu gaben<br />
ihm seine Ausbildung als Diplom-Mathematiker,<br />
die jahrzehntelange Erfahrung in<br />
der Zusammenarbeit mit Tiermedizinern<br />
und der familiäre landwirtschaftliche Hintergrund.<br />
Ungezählte Studierende führte<br />
er an die Biostatistik heran, verfasste Lehrmaterial<br />
und organisierte Doktorandenseminare.<br />
Auch auf die Zusammenarbeit mit<br />
außeruniversitären Einrichtungen legte er<br />
großen Wert. Er vertrat den akademischen<br />
Mittelbau über viele Jahre im Fachbereichsrat.<br />
Die Betreuung der Informationstechnik<br />
am Fachbereich war eine seiner<br />
wichtigen Aufgaben.<br />
Geprägt von einem christlich-humanistischen<br />
Wertekanon und mit seinem<br />
warmherzigen und bescheidenen Wesen<br />
erlangte Klaus Failing höchste Wertschätzung.<br />
Er verstand es, Interessen und Ideen<br />
zusammenzuführen und lebte für das Miteinander.<br />
In der <strong>DVG</strong> war er seit Gründung<br />
der Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“<br />
im Jahr 1991 aktiv, unterstützte<br />
Dr. Rolf Lorenz, Tübingen, und Prof. Dr.<br />
Jürgen Berger, Hamburg, sowie Prof. Dr.<br />
Karl Zessin, Berlin, als erste formale Sprecher<br />
der Fachgruppe und war Ansprechpartner<br />
für die Geschäftsstelle in Gießen.<br />
Von 1995 bis 2004 war er stellvertretender<br />
Leiter der Fachgruppe. De facto war er die<br />
methodische Keimzelle unserer Fachgruppe,<br />
die er bis zu seinem Ausscheiden aus<br />
dem Berufsleben im Jahr 2020 aktiv unterstützt<br />
hat.<br />
Klaus Failing hat der Veterinärepidemiologie<br />
im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum viel gegeben und viel bedeutet. Wir<br />
trauern mit seiner Familie um einen Menschen,<br />
der viel uneigennützig geleistet hat<br />
und noch viel vorhatte. Wir alle werden ihn<br />
sehr vermissen und seiner in Ehren gedenken.<br />
Donat, Campe, Wehrend, Büttner<br />
64<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
PERSONEN<br />
Prof. Dr. Nicole Kemper mit Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geehrt<br />
V.l.n.r.: Laudator Prof. Dr. Mathias Ritzmann, Prof. Dr. Nicole Kemper, LMU-Dekan Prof. Dr. Reinhard<br />
Straubinger. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Nicole Kemper, Leiterin des Instituts<br />
für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie<br />
an der Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover (TiHo) und Mitglied<br />
im <strong>DVG</strong>-Vorstand, hat den Felix Wankel<br />
Tierschutz-Forschungspreis <strong>2023</strong> für ihr<br />
wissenschaftliches Lebenswerk zur tiergerechten<br />
Schweinehaltung erhalten. Der<br />
Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. „Die Auszeichnung<br />
ist eine große Ehre und zugleich<br />
weiterer Ansporn für mich. Ich hoffe,<br />
dass sie hilft, auf den Tierschutz in der<br />
Schweinehaltung aufmerksam zu machen<br />
und zu zeigen, dass eine zukunftsfähige<br />
Haltung machbar ist“, sagte Kemper anlässlich<br />
der Verleihung am 16. März im<br />
Rahmen der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung in<br />
München.<br />
Kemper forscht seit Jahren an unterschiedlichen<br />
Aspekten der Schweinehaltung,<br />
um die Lebensbedingungen der Tiere<br />
zu verbessern und den Tierschutz in der<br />
Schweinehaltung voranzutreiben. Die Jury<br />
würdigte besonders, dass es ein wichtiges<br />
Prinzip all ihrer Projekte ist, Lösungen zu<br />
erarbeiten, die in der Praxis gut umsetzbar<br />
sind, da ein hoher Tierschutz-Standard nur<br />
gemeinsam mit den Tierhaltenden erreicht<br />
werden kann. Die meisten ihrer Projekte<br />
sind interdisziplinär, indem sie Beteiligte<br />
aus Agrarwissenschaften, Veterinärmedizin<br />
und Wirtschaft zusammenbringt.<br />
Das begünstigt ihr Ziel, ihre Ergebnisse in<br />
der Praxis umzusetzen. Außerdem würdigte<br />
die Jury, dass Kemper in den vergangenen<br />
Jahren zahlreiche Drittmittelprojekte<br />
einwarb, etliche interdisziplinäre Forschungsprojekte<br />
durchführte, zahlreiche<br />
Nachwuchsforschende anleitete und in<br />
vielen Gremien mitwirkte. Ihr hohes Engagement<br />
zeige sich unter anderem in der<br />
Vielzahl international und national publizierter<br />
Forschungsergebnisse. Alle ihre<br />
Forschungsarbeiten zielten laut Jury darauf<br />
ab, die verschiedenen Anforderungen,<br />
die das Schwein an seine Haltungsumwelt<br />
stellt, abzudecken und das Wohlbefinden<br />
der Tiere zu steigern. In der Begründung<br />
für die Preisvergabe heißt es abschließend:<br />
Durch die Breite und Tiefe ihrer For-<br />
Am 30. März fiel der Startschuss für den<br />
Forschungsverbund „Zukunft der Ernährung<br />
in Niedersachsen (ZERN)“. Der<br />
niedersächsische Wissenschaftsminister<br />
Falko Mohrs hat den Verbundpartnern,<br />
darunter die Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover (TiHo), vertreten<br />
durch Prof. Dr. Nicole Kemper, einen Förderbescheid<br />
über neun Millionen Euro<br />
aus dem Programm "zukunft.niedersachsen"<br />
überreicht. Mit der Förderung<br />
werden die Verbundpartner – neben der<br />
TiHo auch die Universität Göttingen<br />
und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik<br />
in Quakenbrück (DIL) – in<br />
den kommenden fünf Jahren Maßnahmen<br />
entwickeln, die den Wandel des<br />
Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen<br />
hin zu mehr Nachhaltigkeit<br />
gestalten sollen. Der Fokus liegt auf den<br />
Themen Landwirtschaft, Ernährung<br />
und Umwelt sowie deren vielfältigen<br />
Verknüpfungen. Die Ergebnisse könnten<br />
anschließend auch als Blaupause<br />
für andere Regionen dienen.<br />
schungsarbeiten liefert Frau Kemper einen<br />
außerordentlichen Beitrag zur Verbesserung<br />
des Tierschutzes in der Schweinehaltung<br />
auf wissenschaftlicher Basis.<br />
Der Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis<br />
wird von der Tierärztlichen Fakultät<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)<br />
München in der Regel alle zwei Jahre für<br />
hervorragende, experimentelle und innovative<br />
wissenschaftliche Arbeiten vergeben.<br />
Felix Wankel entwickelte Abdichtungen<br />
von Motoren und konstruierte<br />
Drehkolbenmaschinen. Seine bekannteste<br />
Erfindung ist der Kreiskolbenmotor, besser<br />
bekannt als „Wankelmotor“. Er war ein innovativer<br />
Techniker und Erfinder, sein privates<br />
Leben aber bestimmte die Liebe<br />
zum Tier. Darum stiftete er den ersten<br />
deutschen Tierschutz-Forschungspreis,<br />
der 1972 zum ersten Mal verliehen wurde.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 65
PERSONEN<br />
Ehrendoktor für Prof. Wolfgang Baumgärtner<br />
Prof. Wolfgang Baumgärtner. Foto: Theresa Ullrich<br />
Die Veterinärmedizinische Fakultät der<br />
Universität Helsinki hat Professor Dr. Wolfgang<br />
Baumgärtner für seine langjährigen<br />
Verdienste in der Veterinärpathologie die<br />
Ehrendoktorwürde verliehen.<br />
Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner,<br />
PhD, ist Leiter des Instituts für Pathologie<br />
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
(TiHo). Seine Forschungsschwerpunkte<br />
sind Neuropathologie und Neuroimmunologie,<br />
Zelltransplantation, der<br />
Nachweis und die Pathogenese von Viruserkrankungen<br />
bei Haus- und Wildtieren<br />
sowie der Einsatz von Ersatz- und Ergänzungsmethoden<br />
in der Forschung. Er veröffentlichte<br />
578 wissenschaftliche Publikationen,<br />
hielt 602 Vorträge, ist Herausgeber<br />
und Mitherausgeber sowie Autor<br />
oder Co-Autor der drei wichtigsten deutschen<br />
Bücher über Veterinärpathologie<br />
und ist als Gutachter für über 40 Fachmagazine<br />
aktiv. Zudem hatte er verschiedene<br />
führende Funktionen im European College<br />
of Veterinary Pathologists und in der<br />
European Society of Veterinary Pathology<br />
inne und nimmt in Niedersachsen als Vorsitzender<br />
die Prüfungen zum Fachtierarzt<br />
ab.<br />
Für dieses Engagement erhielt Baumgärtner<br />
von der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät der Universität Helsinki den Grad<br />
eines Ehrendoktors. Die feierliche Überreichung<br />
fand am 19. Mai <strong>2023</strong> in Helsinki<br />
statt. Die Veterinärmedizinische Fakultät<br />
der Universität Helsinki betont seine Bedeutung<br />
für die Gestaltung der postgradualen<br />
Ausbildung in der Veterinärpathologie<br />
in Europa: Als Präsident und Vizepräsident<br />
des European College of Veterinary<br />
Pathologists habe er eine Schlüsselrolle<br />
bei der Einführung des Diplomate-Programms<br />
der Organisation gespielt. Der Abschluss<br />
eines Diplomates ist die europäische<br />
Variante des deutschen Fachtierarztes.<br />
Der Abschluss ist sehr arbeitsintensiv<br />
und anspruchsvoll. Weiter heißt es in der<br />
Begründung der Universität Helsinki: „Er<br />
hat mit den Forschenden unserer Fakultät<br />
zusammengearbeitet, insbesondere im<br />
Bereich Neuropathologie. Der Fachbereich<br />
Pathologie der TiHo gehört zu den führenden<br />
veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten<br />
in Europa und unterhält enge Beziehungen<br />
zu finnischen Tierärzten“.<br />
Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner,<br />
PhD, studierte Tiermedizin an der Justus-<br />
Liebig-Universität in Gießen. Für seine<br />
Doktorarbeit forschte er für zwei Jahre mit<br />
einem DAAD-Stipendium an der Ohio<br />
State University in Columbus, USA. Diese<br />
Arbeiten schloss er am Institut für Veterinär-Pathologie<br />
in Gießen ab. Im Anschluss<br />
arbeitete er zunächst in einer Kleintierpraxis,<br />
kehrte aber nach zwei Jahren für eine<br />
PhD-Arbeit nach Ohio zurück, die er im<br />
Jahr 1986 abschloss. Er verbrachte anschließend<br />
als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
eine erfolgreiche Zeit am Institut<br />
für Veterinär-Pathologie in Gießen, machte<br />
dort seinen Fachtierarzt für Pathologie<br />
und habilitierte sich in Allgemeiner und<br />
Systemischer Veterinärpathologie. Baumgärtner<br />
wurde 1995 an die TiHo berufen,<br />
kehrte aber 1996 zunächst nach Gießen<br />
zurück, um dort eine Professur für Veterinärpathologie<br />
anzunehmen. Nach sechs<br />
Jahren erfolgte 2002 ein erneuter Ruf der<br />
TiHo, dieses Mal als Leiter des Instituts für<br />
Pathologie.<br />
Baumgärtner engagiert sich seit 2002<br />
hochschulpolitisch in verschiedenen Gremien<br />
der TiHo und war Sprecher der Graduiertenschule<br />
und des PhD-Programms<br />
Systems Neuroscience der TiHo. Er selbst<br />
betreute bisher 113 Promovierende.<br />
66<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
PERSONEN<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand und neue Fachgruppenleitungen<br />
In den vergangenen Wochen gab es im<br />
Vorstand der <strong>DVG</strong> einen Wechsel, zudem<br />
haben einige Fachgruppen neue Leitungen<br />
gewählt.<br />
Die <strong>DVG</strong> bedankt sich bei allen Kolleginnen<br />
und Kollegen, die sich für die <strong>DVG</strong><br />
engagiert und ein Amt ausgeübt haben –<br />
häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür zur<br />
Verfügung stellen. Durch Sie lebt die <strong>DVG</strong><br />
und ohne Sie wäre die Durchführung der<br />
Tagungen und Kongresse nicht möglich!<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand<br />
Die Fachgruppenvorstände der Fachgruppen<br />
des Arbeitsgebietes „Tierschutz, Ethologie<br />
und Tierhaltung“ haben Dr. Anna-Caroline<br />
Wöhr (München) zur Leiterin dieses<br />
Arbeitsgebietes gewählt. Damit ist sie<br />
auch Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand. Die Wahl<br />
war erforderlich, da Prof. Dr. Dr. Michael Erhard,<br />
langjähriger Leiter der Fachgruppe<br />
„Ethologie und Tierhaltung“ bei der Wahl<br />
zur Fachgruppenleitung im November<br />
letzten Jahres nicht mehr zur Verfügung<br />
stand (siehe nachfolgende Informationen)<br />
und damit auch aus dem <strong>DVG</strong>-Vorstand<br />
ausschied.<br />
Fachgruppe „Ethologie und<br />
Tierhaltung“<br />
Die Fachgruppe führte am 25.11.<strong>2023</strong> im<br />
Anschluss an ihre Jahrestagung eine Mitgliederversammlung<br />
durch. Der langjährige<br />
Leiter, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard, stand<br />
nicht mehr zur Verfügung. Zur neuen Leiterin<br />
wurde seine bisherige Stellvertreterin<br />
PD Dr. Rauch (München) und zur stellvertretenden<br />
Leiterin Prof. Dr. Helen Louton<br />
(Kiel) gewählt. Eine Vorstellung inkl. Fotos<br />
der neuen Fachgruppenleitung finden Sie<br />
auf den Seiten 36.<br />
Fachgruppe „Tierschutz“<br />
Die Mitglieder der Fachgruppe „Tierschutz“<br />
bestätigten auf ihrer Versammlung im<br />
Rahmen der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung am<br />
18.03.<strong>2023</strong> in München die bisherige<br />
Fachgruppenleitung. Damit bleiben Dr.<br />
Anna-Caroline Wöhr als Leiterin und Prof.<br />
Dr. Thomas Richter als stellvertretender<br />
Leiter im Amt.<br />
AG Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Auf der Mitgliederversammlung der AG<br />
Onkologie am 15.10.2022 in Berlin wählten<br />
die Mitglieder Prof. Dr. Daniela Simon<br />
Betz zur stellvertretenden Leiterin. Leiter<br />
der AG ist Dr. Stefan Scharvogel (München).<br />
Sehen Sie dazu auch den Artikel mit<br />
weiteren Informationen und einem Foto<br />
von Prof. Simon Betz auf Seite 20.<br />
Kommission zur Einrichtung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren<br />
Auch in der Leitung der Kommission zur Einrichtung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren hat es<br />
eine Veränderung gegeben. Der bisherige stellvertretende Leiter Prof. Dr. Rolf Bauerfeind<br />
(Gießen) wurde auf der Sitzung der Kommission am 08.05.<strong>2023</strong> zum Leiter gewählt. Der<br />
bisherige Leiter Prof. Dr. Karsten Nöckler (Berlin) übernimmt das Amt seines Stellvertreters.<br />
Dr. Anna-Caroline Wöhr. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Rolf Bauerfeind. Foto: privat<br />
Prof. Dr. Karsten Nöckler. Foto: privat<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 67
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Aktuelles aus der StIKo Vet<br />
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bewertet den<br />
Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen aus<br />
und berät die Bundesregierung.<br />
Die Kommission ist fachlich vollkommen<br />
unabhängig. Die Mitglieder vertreten jeweils<br />
eine Tierart bzw. einen Fachbereich.<br />
Vertreter des Paul-Ehrlich-Institutes sowie<br />
des Bundesministeriums für Ernährung<br />
und Landwirtschaft und weitere Experten<br />
wirken beratend und unterstützend mit.<br />
Stellungnahme zu Impfkomplikationen<br />
bei Pferden<br />
Seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> müssen Pferde, die<br />
an Pferdeleistungsschauen der Deutschen<br />
Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) teilnehmen,<br />
über einen gültigen Impfschutz<br />
gegen das Equine Herpesvirus vom Typ-<br />
1(EHV-1) verfügen. Mit der Entscheidung<br />
zieht die FN die Konsequenz aus dem gravierenden<br />
EHV-1-Ausbruch, der sich im Februar<br />
2021 bei einem internationalen Reitturnier<br />
in Valencia ereignet hatte. Bereits<br />
vor Einführung der Pflichtimpfung durch<br />
die FN ist nach dem Ausbruch in Valencia<br />
die Nachfrage nach EHV-1-Impfungen<br />
sprunghaft angestiegen. Dennoch wird<br />
seit Einführung der Pflichtimpfung gegen<br />
EHV-1 von Pferdebesitzer:innen und zum<br />
Teil von Tierärzt:innen die Sorge geäußert,<br />
dass es dadurch zu einer Zunahme von<br />
Impfkomplikationen kommen könnte. Mit<br />
der Stellungnahme möchte die StIKo Vet<br />
die geringe Anzahl an tatsächlich auftretenden<br />
und gemeldeten Fällen einordnen<br />
und Empfehlungen geben, wie mit den selten<br />
auftretenden, echten Impfkomplikationen<br />
umgegangen werden kann.<br />
Aktualisierte Impfleitlinien für<br />
Kleintiere, Pferde und Schweine<br />
Die Leitlinien zur Impfung von Kleintieren,<br />
Pferden und Schweinen wurden aktualisiert.<br />
Bei der Überarbeitung der „Kleintierleitlinie“<br />
ergaben sich inhaltlich relativ<br />
wenig Änderungen. Bei der Welpenimmunisierung<br />
wurde ein besonderer Hinweis<br />
aufgenommen, dass auch bei dem Wechsel<br />
vom Züchter zum neuen Besitzer darauf<br />
zu achten ist, dass für die Grundimmunisierung<br />
nach Möglichkeit das gleiche<br />
Produkt oder zumindest eines mit einer<br />
sehr ähnlichen Antigenzusammensetzung<br />
verwendet werden muss. Darüber hinaus<br />
wurden die Impfstofflisten in der<br />
Leitlinie aktualisiert, da zahlreiche Impfstoffe<br />
vom Markt genommen und andere<br />
neu zugelassen wurden.<br />
Mit der Überarbeitung der „Pferdeleitlinie“<br />
wurde die letzte Leitlinie der StIKo<br />
Vet an das neue Format angepasst. Auch<br />
für diese Leitlinie geben jetzt Impfampeln<br />
einen schnellen Überblick, welche Impfung<br />
als Core-Impfung gilt, bzw. in welcher<br />
epidemiologischen Situation eine Impfung<br />
sinnvoll ist. Neben den eigentlichen<br />
Impfempfehlungen sind jetzt auch in der<br />
„Pferdeleitlinie“ detaillierte Informationen<br />
68<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
zu den Erkrankungen und den in Deutschland<br />
zugelassenen Impfstoffen enthalten.<br />
Zudem werden auch grundsätzliche Überlegungen<br />
zur Grundimmunisierung und<br />
zur forensischen Bedeutung von StIKo Vet<br />
Empfehlungen erörtert.<br />
Bei der Aktualisierung der „Leitlinie<br />
zur Impfung von Schweinen“ wurde viel<br />
Augenmerk auf die Überarbeitung der<br />
Fachkapitel gelegt: Eingang fanden insbesondere<br />
neue Erkenntnisse zur Bedeutung<br />
unterschiedlicher Clostridium perfringens<br />
Toxovare in der Schweineproduktion. Eine<br />
Veränderung ergab sich auch in der Bewertung<br />
der Impfung gegen Influenza A Viren<br />
und gegen die Enzootische Pneumonie.<br />
Eine neue Impfindikation ergab sich durch<br />
die Zulassung eines Muttertierimpfstoffes,<br />
der eine Rotavirus A Komponente enthält.<br />
Alle Stellungnahmen und weitere Empfehlungen<br />
sind auf der Webseite der StIKo Vet<br />
zu finden:<br />
https://stiko-vet.fli.de/de/aktuelles/<br />
Empfehlungen von ESCCAP<br />
Das European Scientific Counsel Companion<br />
Animal Parasites (ESCCAP) ist eine in<br />
Großbritannien eingetragene Vereinigung.<br />
Sie wurde im Jahr 2005 von acht europäischen<br />
Veterinärparasitolog:innen gegründet.<br />
Inzwischen sind 14 europäische Länder<br />
bei ESCCAP vertreten.<br />
In Deutschland ist ESCCAP ein eingetragener<br />
Verein (ESCCAP Deutschland e.V.).<br />
Den Vorsitz haben gegenwärtig Prof. Dr.<br />
Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor<br />
des Institutes für Parasitologie der tierärztlichen<br />
Fakultät der FU Berlin (1. Vorsitzender),<br />
Prof. Dr. Barbara Kohn (2. Vorsitzende)<br />
und Dr. Ard Nijhof (Schriftführer).<br />
Ziel von ESCCAP ist es, fundierte Informationen<br />
zur Verfügung zu stellen, die<br />
helfen, Hunde und Katzen, kleine Heimtiere<br />
wie Kaninchen oder Meerschweinchen<br />
sowie Pferde – aber auch den Menschen<br />
(Zoonosen) – vor einem Befall mit Parasiten<br />
und dessen Folgen zu schützen. Angesprochen<br />
werden vor allem Tierärzt:innen,<br />
Veterinärmedizinische Fachangestellte<br />
und Tierhalter:innen. Geplant sind aber<br />
auch Kooperationen mit Humanmediziner:innen<br />
und Hygieniker:innen, Aktivitäten<br />
auf politischer Ebene sowie eine sachliche<br />
Aufklärung der Öffentlichkeit.<br />
ESCCAP hat folgende Empfehlungen<br />
herausgegeben:<br />
• Dermatophyten<br />
• Helminthen<br />
• Ektoparasiten<br />
• Vector-borne diseases (VBDs)<br />
• Protozoen<br />
• Heimtiere<br />
• Pferde<br />
Die Empfehlungen und weitere Informationen<br />
sind auf der Webseite von ESCCAP<br />
zu finden: https://www.esccap.de/<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 69
TAGUNGSKALENDER <strong>2023</strong>/2024<br />
Tagungen <strong>2023</strong>/2024 <br />
(aktuelle Termine und weitere Informationen unter: www.dvg.de, Tagungen, Termine)<br />
Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />
Veterinärimmunologischer Arbeitskreis (VIA) der<br />
Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI)<br />
DGfI, FG Immunologie 26. – 27.06.<strong>2023</strong> Wien, Österreich<br />
13. Blue Dog Multiplikatorenseminar FG Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention<br />
28.06.<strong>2023</strong> Gießen<br />
1. Düppeler Infektions- und Resistenztage –<br />
Update Infektionsmedizin Schwein<br />
FU Berlin, <strong>DVG</strong> 13.07.<strong>2023</strong> Berlin<br />
European Buiatrics Congress and<br />
ECBHM Jubilee Symposium<br />
DACh-Epidemiologietagung<br />
Deutsche buiatrische<br />
Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>), <strong>DVG</strong><br />
FG Epidemiologie<br />
und Dokumentation<br />
24. – 26.08.<strong>2023</strong> Berlin<br />
06. – 08.09.<strong>2023</strong> Leipzig<br />
5. Jahrestagung der FG Zier-, Zoo- und Wildvögel,<br />
Reptilien, Amphibien und Fische (ZZWRAF)<br />
FG ZZWRAF 07. – 09.09.<strong>2023</strong> Gießen<br />
41. Jahrestagung der FG AVID FG AVID 13. – 15.09.<strong>2023</strong> Bad Staffelstein<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Kölner Thementage Patient Katze AG Katzenmedizin 16. – 17.09.<strong>2023</strong> Köln<br />
5 th German Pneumococcal and<br />
Streptococcal Symposium <strong>2023</strong><br />
TiHo Hannover,<br />
FG Bakteriologie und Mykologie<br />
25. – 27.09.<strong>2023</strong> Hannover<br />
63. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes<br />
Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Progress, Modul 1 Respiraktionstrakt<br />
AG Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz<br />
FU Berlin, JLU Gießen, <strong>DVG</strong>,<br />
DGK-<strong>DVG</strong><br />
26. – 29.09.<strong>2023</strong> Garmisch-<br />
Partenkirchen<br />
29. – 30.09.<strong>2023</strong> Berlin<br />
Tagung der FG Umwelt- und Tierhygiene FG Umwelt- und Tierhygiene 05. – 06.10.<strong>2023</strong> Kiel<br />
Tagung der FG Kleine Wiederkäuer und<br />
Neuweltkamele<br />
FG Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele<br />
11. – 13.10.<strong>2023</strong> Gießen<br />
11. CT-User-Meeting AG-CT 13. – 14.10.<strong>2023</strong> Göttingen<br />
7. AVID-Themenabend FG AVID 07.11.<strong>2023</strong> online<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress (u. a. Kleintiere, Pferde,<br />
Bienen, Tierernährung, Naturheilverfahren,<br />
Verhaltensmedizin, Geschichte)<br />
<strong>DVG</strong> und Fachgruppen 23. – 25.11.<strong>2023</strong> Berlin<br />
55. Int. Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und Tierhaltung 30.11. – 02.12.<strong>2023</strong> Freiburg<br />
105. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 30.11. – <strong>01</strong>.12.<strong>2023</strong> Hannover<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Progress, Modul 2 Endokrinologie<br />
FU Berlin, JLU Gießen, <strong>DVG</strong>,<br />
DGK-<strong>DVG</strong><br />
08. – 09.12.<strong>2023</strong> Berlin<br />
32. InnLab-Tagung FG InnLab 02. – 03.02.2024 Hannover<br />
67. Jahrestagung und 29. Schnittseminar der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie<br />
FG Pathologie 08. – 10.03.2024 Fulda<br />
<strong>DVG</strong>-Tierschutztagung FG Tierschutz 14. – 16.03.2024 München<br />
Tagung der AG Eutergesundheit AG Eutergesundheit 18. – 19.03.2024 Schwäbisch Gmünd<br />
Tagung der FG Physiologie und Biochemie FG Physiologie und Biochemie 07. – 09.06.2024 Hannover<br />
42. Jahrestagung der FG AVID FG AVID 11. – 13.09.2024 Bad Staffelstein<br />
70<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>
Anmeldung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten<br />
Daten bin ich einverstanden.<br />
Titel & Name …………..……………………..………………………………………………<br />
Vorname ………………………………………………………………………………………<br />
geb. am ……………………………………………………………………………………….<br />
Straße …………………………………………………………………………………………<br />
PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….<br />
Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..<br />
Anschrift:<br />
An der Alten Post 2<br />
D-35390 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 6 41 / 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN:<br />
DE 08 5139 0000 0006 9549 28<br />
BIC:<br />
VBMHDE5F<br />
Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………<br />
E-Mail ………………………………………………………………………………………….<br />
Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:<br />
€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder<br />
€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)<br />
erteile ich der <strong>DVG</strong> e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto<br />
(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />
Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen<br />
eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.<br />
Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />
Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern bislang<br />
noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein<br />
Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt<br />
geltenden Abopreis, der jährlich durch die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />
(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem<br />
Zweck an die Schlütersche Fachmedien GmbH weitergegeben werden. Bei<br />
Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei<br />
der Schlüterschen Fachmedien GmbH gekündigt werden.<br />
Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />
Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.<br />
Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />
Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme<br />
Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das<br />
Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG<br />
gekündigt werden.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum<br />
Ich erhalte das <strong>DVG</strong>-Forum, die Mitgliederzeitschrift der <strong>DVG</strong>, 2x pro Jahr als digitale<br />
Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.<br />
Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das <strong>DVG</strong>-Forum per Post erhalten.<br />
Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: ………………………………………………………….…….<br />
Bitte schicken an: <strong>DVG</strong> e.V., An der Alten Post 2, 35390 Gießen, info@dvg.de
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.<br />
SEPA-Lastschriftmandat<br />
Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden<br />
Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei<br />
Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:<br />
<br />
Anschrift:<br />
<strong>DVG</strong> e.V.<br />
An der Alten Post 2<br />
35390 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0) 6 41/98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
Name & Vorname des <strong>DVG</strong>-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN DE 08 513 900 000 006 954 928<br />
BIC VBMHDE5F<br />
PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Telefon privat: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon dienstlich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name der Bank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
IBAN:<br />
BIC:<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Ort & Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />
belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Bitte per Post oder als Scan schicken an: <strong>DVG</strong> e.V. · An der Alten Post 2 · 35390 Gießen · info@dvg.de
23. - 25.11.23 l Estrel Congress Center Berlin<br />
Vet-Congress<br />
u. a.<br />
Kleintiere,<br />
Pferde, Bienen, Int.<br />
Tiergesundheit,<br />
Geschichte<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
mit VET-Messe<br />
<strong>DVG</strong><br />
Vet-Congress<br />
Berlin <strong>2023</strong>
<strong>DVG</strong>-VET-<br />
PROGRESS<br />
BERLIN-GIESSENER-KLEINTIERMODULE<br />
Fortbildungsreihe für die Kleintierpraxis/-klinik<br />
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20 Module in 3,5 Jahren I jeweils freitags und samstags<br />
Veranstaltungsort: Berlin I Onlinezuschaltungen tw. möglich<br />
Information & Anmeldung<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Web: www.dvg-vet-progress.de