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DVG FORUM 01/2023

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20. Jahrgang 1/<strong>2023</strong><br />

Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />

Fachgruppe im Fokus<br />

Reproduktionsmedizin<br />

Seite 44


MONO-PROTEINSELEKTION<br />

SENSITIVE DIET<br />

HIRSCH<br />

NELSON (5),<br />

hat wieder dichtes,<br />

glänzendes Fell<br />

JETZT<br />

NEU!<br />

Auch als CAT ALLERGY HIRSCH für Katzen<br />

Alleinfuttermittel für futtersensible<br />

Hunde – exklusiv beim Tierarzt und<br />

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EDITORIAL<br />

Liebe Mitglieder der <strong>DVG</strong>,<br />

liebe Freunde der Veterinärmedizin,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

es ist mir eine ganz besondere Freude, als<br />

neuer Vizepräsident und Schatzmeister<br />

der <strong>DVG</strong> dieses Editorial für Sie zu schreiben.<br />

Dies gibt mir die Gelegenheit, mich<br />

kurz bei Ihnen vorzustellen und ein paar<br />

Visionen für die zukünftige Arbeit mit Ihnen<br />

zu teilen.<br />

Einige von Ihnen werden mich ggf.<br />

auch schon als Veterinärmediziner „mit<br />

Leib und Seele“ kennen. Das Studium der<br />

Veterinärmedizin und eine parallele Ausbildung<br />

zum akademisch geprüften Fachübersetzer<br />

habe ich an den Universitäten<br />

Leipzig und Cambridge (UK) absolviert.<br />

Danach folgten – ebenfalls an der Universität<br />

Leipzig – die Promotion zum Dr. med.<br />

vet. und die Ausbildung zum Fachtierarzt<br />

für Physiologie. Seit 2009 bin ich Professor<br />

für Veterinär-Physiologie, davon zunächst<br />

für 14 Monate an der Veterinärmedizinischen<br />

Universität Wien und seit 2<strong>01</strong>0 an<br />

der Freien Universität Berlin.<br />

In meiner Zeit als Hochschullehrer<br />

habe ich mich sehr für die Belange der akademischen<br />

Selbstverwaltung engagiert<br />

und die wissenschaftliche Entwicklung der<br />

Veterinärmedizin vorangetrieben. Über<br />

insgesamt zwei Wahlperioden war ich Leiter<br />

der Fachgruppe Physiologie und Biochemie<br />

der <strong>DVG</strong>. Darüber hinaus bin ich<br />

amtierender Vorsitzender der Gesellschaft<br />

für Ernährungsphysiologie (GfE).<br />

Es freut mich sehr, dass mir die Delegiertenversammlung<br />

der <strong>DVG</strong> das Vertrauen<br />

ausgesprochen hat und mich zu<br />

ihrem neuen Vizepräsidenten gewählt hat.<br />

Ich will dieses Amt sehr gerne nutzen, um<br />

mich für die wissenschaftliche Weiterentwicklung<br />

der Veterinärmedizin, die Identitätsstiftung<br />

unserer Gesellschaft und für<br />

die Weiterentwicklung unserer organisatorischen<br />

Strukturen einzusetzen.<br />

Die <strong>DVG</strong> hat in den vergangenen Jahrzehnten<br />

eine beispiellose Entwicklung zu<br />

einer modernen, leistungsfähigen und<br />

partizipativen Fachgesellschaft erfahren,<br />

die nun auch auf dem besten Weg ist, als<br />

nachhaltiges Unternehmen zertifiziert zu<br />

werden. Wir zählen zu den mitgliederstärksten<br />

Fachgesellschaften Deutschlands,<br />

haben die Corona-Pandemie sehr<br />

gut überstanden und haben angesichts<br />

hoch motivierter Mitglieder die besten<br />

Aussichten auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung.<br />

Lassen Sie uns diese Weiterentwicklung<br />

mit Leben und Vielfalt füllen!<br />

Ein neues Element unserer Vielfalt ist<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Progress (www.dvg-vet-progress.<br />

de), eine zertifizierte Fort- und Weiterbildungsreihe<br />

für klinisch arbeitende Kolleginnen<br />

und Kollegen. <strong>DVG</strong>-Vet-Progress<br />

startet im September <strong>2023</strong> mit inhaltlich<br />

aufeinander abgestimmten Modulen im<br />

Klein- und Heimtierbereich, die entweder<br />

einzeln oder im Block gebucht werden<br />

können. Insbesondere bei Belegung kompletter<br />

Blöcke eignet sich <strong>DVG</strong>-Vet-Progress<br />

als Vorbereitung auf die Fachtierarztprüfung,<br />

als Begleitung für den beruflichen<br />

Wiedereinstieg oder als Unterstützung bei<br />

beruflicher Neuorientierung. Weitere Informationen<br />

hierzu finden Sie auf den folgenden<br />

Seiten.<br />

Neu in unserer Vielfalt ist auch eine<br />

Zusammenarbeit mit dem Jungen Netzwerk<br />

Infektionsmedizin (jUNITE), die sich<br />

gut in unsere vielfältigen Bestrebungen<br />

der Nachwuchsförderung eingliedert.<br />

In diesem Heft begrüßen wir ganz<br />

herzlich Dr. Anna-Caroline Wöhr als neues<br />

Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand, PD Dr. Elke<br />

Rauch und Prof. Dr. Helen Louton als Vorsitzende<br />

der Fachgruppe Ethologie und<br />

Tierhaltung sowie Dr. Stefan Scharvogel<br />

und apl. Prof. Dr. Daniela Simon Betz als<br />

Vorsitzende der Arbeitsgruppe Onkologie<br />

der DGK-<strong>DVG</strong>. Zudem hat der Vorsitz in der<br />

Kommission zur Einrichtung von <strong>DVG</strong>-<br />

Konsiliarlaboren gewechselt: Neuer Vorsitzender<br />

ist Prof. Dr. Rolf Bauerfeind, zu seinem<br />

Stellvertreter wurde Prof. Dr. Karsten<br />

Nöckler gewählt. Wir danken Ihnen allen<br />

und wünschen eine erfolgreiche, inspirierende<br />

Arbeit zum Wohle unserer <strong>DVG</strong>.<br />

Nicht zuletzt bedanken wir uns ganz<br />

herzlich bei Ihnen allen für die vielen eingesandten<br />

Beiträge aus den Fachgruppen<br />

und Arbeitsgebieten und vor allem für die<br />

beeindruckenden Aktivitäten, die diesen<br />

Beiträgen zugrunde liegen. Dies verdeutlicht<br />

einmal mehr: Unsere Gesellschaft<br />

lebt von engagierten Mitgliedern wie Ihnen!<br />

Auf eine gute und erfolgreiche<br />

gemeinsame Arbeit,<br />

Ihr<br />

Jörg R. Aschenbach<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 1


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

Prof. Dr. Jörg Aschenbach . . . . . . . . . . . . 1<br />

<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Progress yourself - mit <strong>DVG</strong>-Vet-Progress . . . . . . .3<br />

Nachhaltige Tagungen und Kongresse . . . . . . . 4<br />

Weitere Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer . . . 5<br />

Netzwerk Junge Infektionsmedizin e.V. (jUNITE) . . . . 6<br />

European Buiatrics Congress . . . . . . . . . . .7<br />

Mission Rabies: Größte Tollwutimpfaktion aller Zeiten . .8<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2023</strong> . . . . . . . . . . . . 9<br />

Tierärztetag West - Der Kammerkongress . . . . . . 10<br />

Fachgruppenversammlungen . . . . . . . . . . 11<br />

Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong> . . . . . . . . 11<br />

ARBEITSGEBIETE<br />

• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 12<br />

Fachgruppe „Chirurgie“ . . . . . . . . . . . . 22<br />

Fachgruppe „Innere Medizin und<br />

klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .22<br />

Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />

(DGT-<strong>DVG</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“ . . . . . . . . 25<br />

Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 26<br />

Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />

und Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . 27<br />

• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

Fachgruppe „Pathologie“ . . . . . . . . . . . .29<br />

Fachgruppe „Klinische Pharmakologie und Toxikologie“ 30<br />

Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 30<br />

Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . . 31<br />

• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />

Konsiliarlabore . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Fachgruppe „Umwelt- und Tierhygiene“ . . . . . . 32<br />

• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />

UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />

Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und<br />

Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 33<br />

Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />

Fächern der deutschsprachigen Länder“ . . . . . 34<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong><br />

• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“ . . . . . . 34<br />

Fachgruppe „Tierschutz“ . . . . . . . . . . . . 37<br />

Fachgruppen „Versuchstierkunde“ und<br />

„Verhaltensmedizin und Bissprävention“ . . . . . 40<br />

• ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />

Arbeitskreis „Respiratorisches System“ . . . . . . .41<br />

Arbeitskreis „Forensische Veterinärmedizin“ . . . . . 43<br />

FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

„Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . . . . . .44<br />

STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Richard-Völker-Medaille für Prof. Michael Fehr . . . . 55<br />

Ausschreibung des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises 56<br />

Ausschreibung des Bruns-Preises und<br />

des Bruns-Stipendiums . . . . . . . . . . . 56<br />

Ausschreibung des Anton-Mayr-Preises . . . . . . 57<br />

Ausschreibung des Karl-Fritzsche-Preises . . . . . . 57<br />

Ausschreibung des Höhner-Preises . . . . . . . . 57<br />

NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />

<strong>DVG</strong> on tour . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Ihre Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . 58<br />

Veränderungen im <strong>DVG</strong>-Team . . . . . . . . . . 59<br />

Ihre E-Mail-Adresse für uns –<br />

Aktuelles aus der <strong>DVG</strong> für Sie . . . . . . . . . 59<br />

Werde Schnuppermitglied . . . . . . . . . . . 59<br />

PUBLIKATIONEN<br />

Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag . . . . . . . 60<br />

IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

PERSONEN<br />

In Erinnerung an Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann . . 62<br />

Nachruf auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Weiß . . . . 63<br />

Nachruf auf Dr. Klaus Failing . . . . . . . . . . 64<br />

Prof. Dr. Nicole Kemper mit Felix Wankel<br />

Tierschutz-Forschungspreis geehrt . . . . . . . 65<br />

Ehrendoktor für Prof. Wolfgang Baumgärtner . . . . 66<br />

<strong>DVG</strong>-Vorstand und neue Fachgruppenleitungen . . . .67<br />

AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

Aktuelles aus der StIKo Vet . . . . . . . . . . . 68<br />

Empfehlungen von ESCCAP . . . . . . . . . . . 69<br />

TAGUNGSKALENDER <strong>2023</strong>/2024 . . . . . . . . 70<br />

2 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Progress yourself – mit <strong>DVG</strong>-Vet-Progress<br />

Bereiten Sie sich auf Ihre Fachtierarztprüfung<br />

vor? Orientieren Sie sich beruflich<br />

neu oder steigen Sie wieder in den Beruf<br />

ein und sind auf der Suche nach einem Update?<br />

Dann sind die Berlin-Gießener Kleintiermodule<br />

unter dem Dach von <strong>DVG</strong>-Vet-<br />

Progress das Richtige für Sie! 20 Module<br />

geben innerhalb des Zeitraums von dreieinhalb<br />

Jahren einen Überblick über die<br />

Kleintiermedizin sowie einen Einblick in<br />

die Heimtiermedizin. Auf diese Weise haben<br />

Sie die Möglichkeit, sich strukturiert<br />

fort- und weiterzubilden.<br />

Die Module werden von national und<br />

international anerkannten Referierenden,<br />

die ausgewiesene Expert:innen auf ihrem<br />

Gebiet sind, gestaltet. Sie finden an Freitagen<br />

von 14:00 bis 18:30 Uhr und an<br />

Samstagen von 9:00 bis 17:30 Uhr als Präsenzveranstaltung<br />

im Veterinarium Progressum<br />

in Berlin-Düppel statt. Die Online-Zuschaltung<br />

wird für einzelne Mo dule<br />

angeboten. Nach der Teilnahme an mindestens<br />

17 der 20 Module (davon 15 in Präsenz)<br />

und einer erfolgreich absolvierten<br />

MC-Abschlussprüfung erhalten Sie das<br />

„Zertifikat für wissenschaftsbasierte Kleintiermedizin“<br />

(Certified Veterinarian in „Science<br />

based Small Animal Medicine“).<br />

Für die ersten beiden Module im Herbst<br />

<strong>2023</strong> ist die Anmeldung bereits offen:<br />

• Erkrankungen des Respirationstrakts,<br />

29.–30.09.<strong>2023</strong><br />

• Endokrinologie, 08.–09.12.<strong>2023</strong><br />

Die Modulreihe ist ein Kooperationsprojekt<br />

der <strong>DVG</strong> mit der Freien Universität Berlin,<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

sowie der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>).<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

https://www.dvg-vet-progress.de/<br />

Oder direkt über den QR-Code: <br />

•<br />

Die Präsenzveranstaltungen finden im<br />

Veterinarium Progressum in Berlin-Düppel statt.<br />

Foto: U. Leinen<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 3


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Nachhaltige Tagungen und Kongresse – <strong>DVG</strong> bereit für ISO-Zertifizierung<br />

Die Dresdner Thementage wurden nach DIN ISO 2<strong>01</strong>21 zertifiziert. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Die <strong>DVG</strong> hat schon seit längerer Zeit das<br />

Anliegen, Tagungen und Kongresse möglichst<br />

nachhaltig zu gestalten. So wurde<br />

der Verbrauch von Papier und Plastik, u. a.<br />

durch Tagungsunterlagen zum Download<br />

und Namensschilder ohne Plastikhülle,<br />

schon seit einigen Jahren deutlich gesenkt.<br />

Jetzt ist die <strong>DVG</strong> noch einen deutlichen<br />

Schritt weiter gegangen: Mit den Dresdner<br />

Thementagen zum Thema Neurologie bei<br />

Hund und Katze, die im Januar <strong>2023</strong> stattfanden,<br />

wurde nach erfolgter Auswertung<br />

erstmals eine <strong>DVG</strong>-Veranstaltung nach der<br />

DIN ISO 2<strong>01</strong>21 erfolgreich zertifiziert. Dafür<br />

hatte die <strong>DVG</strong> die Tagung unter sozialen,<br />

ökonomischen und ökologischen Aspekten<br />

geplant und umgesetzt. Die DIN<br />

ISO 2<strong>01</strong>21 ist eine internationale Norm für<br />

nachhaltiges Veranstaltungsmanagement.<br />

Der Grundstein ist damit gelegt und<br />

Vorstand und Geschäftsführung sind sehr<br />

zuversichtlich, das Ziel der ISO-Zertifizierung<br />

der <strong>DVG</strong> als Unternehmen in naher<br />

Zukunft zu erreichen.<br />

So nimmt die <strong>DVG</strong> die Möglichkeiten<br />

zur Gestaltung in ihrem Tätigkeitsbereich<br />

wahr und trägt dazu bei, Ressourcen zu<br />

schonen und den Lebensraum für zukünftige<br />

Generationen zu erhalten.<br />

Die umfangreichen Anforderungen der<br />

DIN ISO 2<strong>01</strong>21 betreffen hinsichtlich der<br />

ökologischen Aspekte konkret u. a. die Mobilität,<br />

das Abfallmanagement, das Catering<br />

und die Kompensation nicht vermeidbarer<br />

Treibhausgas-Emissionen. Bei der<br />

Mobilität spielt z. B. die Möglichkeit zur<br />

klimaneutralen Anreise zum Tagungsort<br />

eine wichtige Rolle. Damit Abfall möglichst<br />

erst gar nicht entsteht, ist ein Abfallvermeidungs-<br />

und Entsorgungskonzept<br />

zu entwickeln und ein hoher Recyclinganteil<br />

anzustreben. Das Catering setzt sich<br />

vorzugsweise aus regionalen, saisonalen<br />

und nicht einzeln verpackten Speisen zusammen.<br />

Lebensmittelentsorgung soll<br />

vermieden werden. Barrierefreiheit, inklusive<br />

Arbeitsbedingungen und eine glaubwürdige<br />

und transparente Kommunikation<br />

zählen zu den sozialen Aspekten. Und<br />

im Hinblick auf eine nachhaltige Unternehmensführung<br />

sind eine Sicherung des<br />

ökonomischen Ertrags und eine Aufrechterhaltung<br />

der Ressourcen erforderlich. Um<br />

auch die Ausstellenden einzubinden, vergibt<br />

die <strong>DVG</strong> zudem einen Nachhaltigkeitspreis<br />

unter den Firmen in den Industrieausstellungen,<br />

die zuvor ihre Maßnahmen<br />

zur Nachhaltigkeit angeben.<br />

Ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagement<br />

beinhaltet auch stets, dass<br />

sämtliche Abläufe laufend überprüft und<br />

optimiert werden. Nicht immer können<br />

alle Maßnahmen umgesetzt werden, da<br />

u. a. nicht alle Bereiche dem Einfluss des<br />

Veranstalters unterliegen. Doch die Fragen,<br />

ob Maßnahmen umgesetzt und Ziele erreicht<br />

wurden bzw. wie Prozesse verbessert<br />

werden können, begleiten stets den Prozess<br />

der Zertifizierung. Auch die Entscheidung,<br />

ob Events online oder in Präsenz<br />

durchgeführt werden, muss vom Veranstalter<br />

abgewogen werden. Bei den in Pandemiezeiten<br />

zum Standard gewordenen<br />

Onlinetagungen entstehen zwar weniger<br />

mobilitäts-bedingte Emissionen, jedoch<br />

ist auch die CO 2 -Produktion durch Server-<br />

Leistung, Streaming und E-Mail-Austausch<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Mit der Zertifizierung nach DIN ISO<br />

2<strong>01</strong>21 ist die <strong>DVG</strong> jedenfalls auf dem besten<br />

Weg zu einem nachhaltigen Veranstaltungsmanagement<br />

und leistet Pionierarbeit<br />

in diesem Bereich der Veterinärmedizin.<br />

•<br />

4<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Weitere Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer<br />

Prof. Martin Kramer, Prof. Dobri Yarkow und Prof. Todor Stoyanchev (im Hintergrund von links nach<br />

rechts) bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde im Rahmen der Senatssitzung der Trakia Universität<br />

in Stara Zagora, Bulgarien. Foto: privat<br />

Der Präsident der <strong>DVG</strong> und Vizepräsident<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU),<br />

Prof. Martin Kramer, hat eine weitere Ehrendoktorwürde<br />

erhalten. Der Doctor honoris<br />

causa der Trakia Universität in Stara<br />

Zagora (Bulgarien) ist sein dritter Ehrendoktortitel.<br />

Der Rektor der Universität Prof.<br />

Dobri Yarkov verlieh ihm den Titel in einer<br />

feierlichen Zeremonie im Rahmen der Senatssitzung,<br />

nachdem die Senatsmitglieder<br />

den Vorschlag der Veterinärmedizinischen<br />

Fakultät, vertreten von Dekan Prof.<br />

Todor Stoyanchev, einstimmig befürwortet<br />

hatten.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. (Bursa, Torun, Stara<br />

Zagora) Martin Kramer ist für seine wissenschaftlichen<br />

Verdienste und sein<br />

außergewöhnliches fachliches Engagement<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet<br />

worden. Im Jahr 2<strong>01</strong>1 wurde ihm in der Türkei<br />

die Ehrendoktorwürde der Uludag Universität<br />

Bursa und im Februar 2022 in<br />

Polen die der Universität Toruń verliehen.<br />

Prof. Kramer ist seit 2003 Leiter der Klinik<br />

für Kleintiere (Chirurgie) am Fachbereich<br />

10 – Veterinärmedizin der JLU und<br />

war von 2<strong>01</strong>0 bis November 2021 außerdem<br />

Dekan des Fachbereichs. Nach seiner<br />

Approbation zum Tierarzt begann er im Januar<br />

1987 seine Tätigkeit an der damaligen<br />

Chirurgischen Veterinärklinik in Gießen,<br />

wo er 1992 promoviert wurde. Nach<br />

seiner Habilitation 1999 übernahm Martin<br />

Kramer Ende 2000 zunächst eine Gastprofessur<br />

in Gent, Belgien, ehe er im Oktober<br />

20<strong>01</strong> dort den Ruf auf die Professur für<br />

Weichteilchirurgie bei Kleintieren annahm.<br />

Im September 2003 kehrte Prof. Kramer<br />

nach Gießen zurück und erhielt die<br />

Professur für Kleintierchirurgie an der JLU.<br />

Im November 2021 wurde er zum Vizepräsidenten<br />

für Forschung und Förderung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses der JLU<br />

gewählt.<br />

Prof. Kramer war von 2009 bis 2<strong>01</strong>5 Vizepräsident<br />

der <strong>DVG</strong> und ist seitdem Präsident<br />

der Gesellschaft. Von 2009 bis 2<strong>01</strong>9<br />

war er zudem Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Chirurgie“. •<br />

naturwissenschaftlich studieren in den Fächern<br />

Veterinärmedizin Humanmedizin Biologie<br />

im Studienzentrum auf Hochschulniveau<br />

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Mensch und Pferd<br />

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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 5


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Netzwerk Junge Infektionsmedizin e. V. (jUNITE): Stärker im Verbund<br />

Durch Globalisierung und Klimawandel<br />

sowie durch das Auftreten von neuen und<br />

vernachlässigten Krankheitserregern nehmen<br />

die Infektionsmedizin und die Forschung<br />

im infektionsmedizinischen Bereich<br />

einen bedeutenden Stellenwert in<br />

der Human- und Veterinärmedizin ein. Da<br />

die Ausbildung im klinischen und paraklinischen<br />

Bereich in Deutschland und Europa<br />

nicht einheitlich geregelt ist, werden an<br />

die Infektiologen hohe Ansprüche gestellt.<br />

Webseite von jUNITE. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Das Netzwerk Junge Infektionsmedizin<br />

e. V. wurde daher im Jahr 2020 als gemeinnütziger<br />

Verein gegründet. Ein wesentliches<br />

Hauptanliegen ist die frühzeitige Vernetzung<br />

von Kolleginnen und Kollegen<br />

aus verschiedenen Fachbereichen, Fachgesellschaften<br />

und Verbänden im One Health-<br />

Kontext. Um diese Brücken zu schlagen,<br />

arbeitet jUNITE mit verschiedenen Fachgesellschaften,<br />

Verbänden und Organisationen<br />

zusammen.<br />

Austausch und<br />

Weiterbildung<br />

Vier Mal im Jahr erscheint ein<br />

jUNITE-Newsletter, in welchem<br />

ein Überblick über aktuelle<br />

Fördermöglichkeiten,<br />

relevante infektionsmedizinische<br />

Themen, Interviews<br />

sowie Hinweise zu Veranstaltungen<br />

zusammengefasst<br />

und veröffentlicht<br />

werden. Im Kalender des<br />

Netzwerkes, der auf der<br />

Homepage einsehbar ist,<br />

sind relevante infektionsmedizinische<br />

Veranstaltungen<br />

hinterlegt. Zum Austausch<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Fachdisziplinen finden in regelmäßigen<br />

Abständen Treffen<br />

und digitale Weiterbildungen<br />

statt. So fand das<br />

zweite Netzwerktreffen<br />

vom 03.03. bis 05.03.<strong>2023</strong> in<br />

Halberstadt unter dem<br />

Schwerpunkt Bioinformatik<br />

und Digitalisierung in der Infektionsmedizin,<br />

gefördert<br />

von der Joachim-Herz-Stiftung,<br />

statt. Seit dem letzten<br />

Jahr ist die digitale Veranstaltungsreihe<br />

„Kolibrifälle<br />

im Dialog“ etabliert. In diesem<br />

Format werden spannende<br />

Fälle aus den Fachgebieten der<br />

Veterinärmedizin, Krankenhaushygiene,<br />

Mikrobiologie, Tropenmedizin und weiteren<br />

Fachrichtungen präsentiert und interdisziplinär<br />

diskutiert. In diesem Zuge fand<br />

am 27.04.<strong>2023</strong> eine Veranstaltung zum<br />

Thema „Zecken und was sie so alles übertragen:<br />

FSME und Tularämie“ statt.<br />

Laufende Projekte<br />

Ein Herzensprojekt von jUNITE ist die seit<br />

Oktober 2022 laufende anonyme Umfrage<br />

„Diagnostic Stewardship gegen antimikrobielle<br />

Resistenz (AMR)“. Bei diesem<br />

Projekt handelt es sich um eine interdisziplinäre<br />

Analyse mit der Zielstellung, Erregerdiagnostik<br />

in der Anforderung und<br />

Bearbeitung zu optimieren. Langfristig<br />

soll durch die verbesserte infektionsmedizinische<br />

Diagnostik die Resistenzbildung<br />

der verschiedenen Erreger minimiert<br />

werden, die Versorgung der Patienten verbessert<br />

und infolgedessen die Personalbelastung<br />

in Klinik, Praxis und Labor gesenkt<br />

werden.<br />

Stärker im Verbund<br />

Haben wir Ihr Interesse an unserem Netzwerk<br />

oder an den Veranstaltungen geweckt,<br />

so schauen Sie gern unter dem<br />

untenstehenden Link vorbei, lernen uns<br />

kennen und abonnieren unverbindlich<br />

unseren Newsletter!<br />

Dr. Kristin Heenemann<br />

Mitglied jUNITE e. V.<br />

https://www.netzwerkinfektionsmedizin.de/<br />

Oder direkt über den QR-Code:<br />

•<br />

6<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ES GEHT UM<br />

MEHR<br />

<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

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in Stresssituationen. Kontinuierlich oder ad hoc über das<br />

Wassersystem angewendet, unterstützt die Brausetablette<br />

die Wirkung von Futtermittel­Probiotika und trägt damit<br />

zum allgemeinen Tierwohl und einer nachhaltigen antibiotikafreien<br />

Produktion bei.<br />

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9550-<strong>01</strong>_AZ_Ecobiol-Fizz_210x135_DE_Konivet_230504-1.indd 111778.indd 1 1 04.05.<strong>2023</strong> 04.05.23 14:43:51<br />

09:24<br />

Vom 24. bis 26. August <strong>2023</strong> findet der<br />

European Buiatrics Congress zusammen<br />

mit der Jubiläumsveranstaltung des European<br />

College of Bovine Health Management<br />

(ECBHM) in Berlin statt. Tagungsort<br />

ist das Estrel Congress Center.<br />

Die Veranstaltung wird von der Deutschen<br />

buiatrischen Gesellschaft, Fachgruppe<br />

der <strong>DVG</strong>, und dem ECBHM organisiert.<br />

Auf Sie wartet ein spannender Kongress<br />

mit Vortragsprogramm, Short Presentations,<br />

dem ECBHM Workshop und<br />

dem Dairy Beef Calf Production Symposium<br />

sowie folgenden Keynote Speakers:<br />

• Volker Krömker (Udder Health)<br />

• Jon Huxley (Lameness)<br />

• Christian Koch (Nutrition)<br />

• Marina von Keyserlingk (Welfare)<br />

• Michael Iwersen (Precision Livestock<br />

Farming)<br />

• Ad Koets (Infectious Diseases)<br />

• Vengai Mavangira (Metabolic Diseases)<br />

• Bart Pardon (Calves)<br />

Parallel zu der Veranstaltung wird es eine<br />

Industrieausstellung geben.<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit<br />

Kolleginnen und Kollegen sowie internationalen<br />

Gästen auszutauschen.<br />

Weitere Informationen, Programm und<br />

Anmeldung:<br />

https://www.european-buiatricscongress-<strong>2023</strong>.de/<br />

Direkt zur Webseite über den QR-Code •<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 7


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Mission Rabies: Größte Tollwutimpfaktion aller Zeiten<br />

Am 22. Mai hat Mission Rabies, ein Projekt<br />

der Veterinär-Wohltätigkeitsorganisation<br />

Worldwide Veterinary Service, eine Massenimpfaktion<br />

in Kambodschas Hauptstadt<br />

Phnom Penh gestartet. Das Ziel war, in nur<br />

zehn Tagen 100.000 Hunde gegen Tollwut<br />

zu impfen. Damit handelt es sich um das<br />

bislang größte Tollwutimpfprojekt für Hunde<br />

in Kambodscha.<br />

Jedes Jahr sterben weltweit etwa<br />

59.000 Menschen an Tollwut, und Kambodscha<br />

hat eine der höchsten Tollwut-<br />

Sterblichkeitsraten pro Kopf aller Länder<br />

der Welt. Mission Rabies hat eng mit der<br />

lokalen Regierung und Wohltätigkeitspartnern<br />

sowie über 100 Freiwilligen aus<br />

der ganzen Welt zusammengearbeitet,<br />

um das Impfziel zu erreichen und zwei<br />

Millionen Menschen in Phnom Penh vor<br />

der tödlichen Krankheit zu schützen.<br />

Infizierte Hundebisse sind die Hauptursache<br />

für Tollwut beim Menschen und<br />

Studien haben gezeigt, dass Massenimpfprogramme<br />

für Hunde die wirksamste Methode<br />

zur Bekämpfung der Krankheit sind.<br />

Ziel von Mission Rabies ist es, im Rahmen<br />

seiner weltweiten Projekte 70 Prozent der<br />

Hundepopulation zu impfen, was zur Ausrottung<br />

der Krankheit bei Hunden<br />

und zur Verhinderung von Todesfällen<br />

bei Menschen erforderlich ist. Um<br />

dies zu erreichen, wurde eine Kombination<br />

aus Tür-zu-Tür-Besuchen und<br />

mobiler Impfklinik an festgelegten<br />

Orten eingesetzt.<br />

Der Gründer und Geschäftsführer<br />

von Mission Rabies, Dr. Luke Gamble,<br />

erklärt die entscheidende Bedeutung<br />

einer groß angelegten Impfung der<br />

Hundepopulation für den Schutz der<br />

Menschen vor Tollwut: „In Kambodscha<br />

ist die Realität der Tollwut tragisch.<br />

Statistisch gesehen sterben in<br />

Phnom Penh jede Woche Kinder an<br />

der von Hunden übertragenen Tollwut,<br />

und jährlich werden etwa 600.000<br />

Menschen im Land von Hunden gebissen.<br />

Das mangelnde Bewusstsein für diese tödliche<br />

Krankheit führt dazu, dass viele gebissene<br />

Personen nicht die erforderliche<br />

Nachbehandlung erhalten, sodass sie keine<br />

Überlebenschance haben, sobald Symptome<br />

auftreten. Aber wir werden nicht zulassen,<br />

dass das so weitergeht. Wir wissen,<br />

dass die Impfung von Hunden der Schlüssel<br />

zur Eindämmung der Ausbreitung der<br />

Tollwut ist, und deshalb war das Ziel unserer<br />

bisher größten und ehrgeizigsten Impfaktion<br />

die Impfung von 100.000 Hunden<br />

in zehn Arbeitstagen. Wir sind dankbar für<br />

die Unterstützung von MSD Animal Health<br />

und allen, die dieses Projekt fördern. Gemeinsam<br />

arbeiten wir an unserem Ziel, bis<br />

zum Jahr 2030 die Todesfälle durch Tollwut<br />

bei Menschen zu beseitigen. Lassen Sie<br />

uns einen Unterschied machen und das<br />

Leben von Menschen und Hunden in Kambodscha<br />

schützen.“<br />

Mission Rabies nahm 2<strong>01</strong>9 seine<br />

Arbeit in Kambodscha auf, führte eine<br />

Pilotimpfkampagne durch und startete<br />

ein Bildungsprogramm in der Hauptstadt.<br />

Seitdem hat das 24-Stunden-Überwachungsteam<br />

auf Berichte über tollwütige<br />

Hunde reagiert und dafür gesorgt, dass jeder,<br />

der gebissen wurde, sofort behandelt<br />

wird. Über die Tollwut-Hotline können<br />

Mitglieder der Öffentlichkeit tollwütige<br />

Hundesichtungen melden und bei Tollwut-Notfällen<br />

Unterstützung suchen.<br />

Die Impfaktion wird in Zusammenarbeit<br />

mit der Generaldirektion für Tiergesundheit<br />

und -produktion, dem Institut<br />

Pasteur du Cambodge, und zwei kambodschanischen<br />

Tierschutzorganisationen<br />

durchgeführt: Animal Rescue Cambodia<br />

und Phnom Penh Animal Welfare Society.<br />

Um Hundeimpfungen in großem Umfang<br />

effizient durchführen zu können,<br />

nutzt die Wohltätigkeitsorganisation ihre<br />

eigene maßgeschneiderte „Datenerfassungs-Tollwut-App“.<br />

In die App werden<br />

Impfzahlen und Informationen zu jedem<br />

Hund eingegeben, dies unterstützt die<br />

Überwachung der Tollwut und Hundepopulation<br />

und stellt sicher, dass die<br />

Kampagnen effektiv und messbar sind.<br />

Um das internationale Projekt Mission<br />

Rabies auch von Deutschland aus zu<br />

unterstützen, wurde 2020 der Verein „Mission<br />

Rabies Deutschland e. V.” gegründet.<br />

Initiatorin war die Tierärztin Dr. Silke Körlings-König,<br />

weitere Gründungsmitglieder<br />

sind u. a. Prof. Dr. Andreas Moritz (Fachbereich<br />

Veterinärmedizin der Justus-Liebig-<br />

Universität Gießen), Prof. Dr. Uwe Truyen<br />

(Veterinärmedizinische Fakultät der Universität<br />

Leipzig) und PD Dr. Susanne Alldinger<br />

(<strong>DVG</strong>). Diese für Menschen und<br />

Hunde so wichtige Arbeit und das Engagement<br />

aller Beteiligten wird von der <strong>DVG</strong><br />

sehr begrüßt!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.missionrabies.com/de/<br />

mission-rabies-deutschland/<br />

•<br />

8<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


<strong>DVG</strong><br />

Vet-Congress<br />

Berlin <strong>2023</strong><br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2023</strong><br />

Der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress findet in diesem<br />

Jahr vom 23. bis 25. November als Präsenzveranstaltung<br />

in Berlin statt.<br />

Freuen Sie sich auf einen spannenden<br />

Kongress, an dem wieder zahlreiche Fachgruppen<br />

ihre Jahrestagungen durchführen.<br />

So wartet ein vielfältiges Angebot auf<br />

Sie, u. a. mit folgenden Veranstaltungen:<br />

• 69. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kleintiermedizin (DGK-<br />

<strong>DVG</strong>)<br />

Kontinuität und Disruption<br />

Neue Erkenntnisse und Techniken<br />

Was machen sie mit uns? Wie können<br />

wir sie in unsere Tätigkeit integrieren?<br />

• 6. Internationaler Kongress zur Pferdemedizin<br />

mit den Schwerpunkten Equines Asthma<br />

/ Orthopädie / Ophthalmologie<br />

<strong>DVG</strong>-Forum –<br />

digital und gedruckt<br />

Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint seit der Ausgabe 2/2<strong>01</strong>9<br />

als Online-Version mit Blätterfunktion, verlinkten<br />

www-Adressen sowie E-Mail-Adressen. Wir haben<br />

die <strong>DVG</strong>-Mitglieder in einer Umfrage per E-Mail bzw.<br />

per Post gefragt, welche Version des <strong>DVG</strong>-Forums<br />

sie bevorzugen. Ihrer Mitteilung entsprechend erhalten<br />

Sie die Online-Ausgabe per Link oder die<br />

Print-Ausgabe per Post zugeschickt. Überlegungen<br />

hin zu mehr Nachhaltigkeit und veränderte Lesegewohnheiten<br />

haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst.<br />

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie von<br />

der Möglichkeit, das Forum auf diese Weise z. B.<br />

auch vom mobilen Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch<br />

machen würden.<br />

• Thementag Gastroenterologie<br />

der Fachgruppe Tierernährung und der<br />

AG Gastroenterologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Weitere Tagungen: Auch die Jahrestagungen<br />

folgender <strong>DVG</strong>-Gruppierungen finden<br />

unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />

statt: „Bienen“, „Chirurgie“, Deutsche Gesellschaft<br />

für Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>),<br />

„Tierernährung“, „Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />

Notfallmedizin, Intensivmedizin &<br />

Schmerztherapie (VAINS)“, „Verhaltensmedizin<br />

und Bissprävention“, „Naturheilverfahren<br />

und Regulationsmedizin“, „Versuchstierkunde“,<br />

„Geschichte“ und „Arbeitskreis<br />

Forensische Veterinärmedizin“.<br />

Ich musste<br />

heute geröngt<br />

werden:<br />

alles easy!<br />

©jagodka - stock.adobe.com<br />

<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Die Eröffnungsveranstaltung mit<br />

Festvortrag und Preisverleihungen mit anschließender<br />

„Berliner Sause“ findet wie<br />

schon im letzten Jahr donnerstags (23. November)<br />

statt.<br />

Übrigens: Mit der <strong>DVG</strong> als Veranstalter<br />

ist der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress ein Kongress von<br />

Tierärzt:innen für Tierärzt:innen und der<br />

Gewinn fließt – anders als bei kommerziellen<br />

Unternehmen – durch die <strong>DVG</strong> wieder<br />

zur Tierärzteschaft zurück. So können z. B.<br />

Nachwuchswissenschaftler:innen gefördert<br />

oder weitere Fortbildungen und Tagungen<br />

organisiert werden.<br />

Aktuelle Informationen:<br />

www.dvg-vet-congress.de<br />

Das <strong>DVG</strong>-Team freut sich auf einen spannenden<br />

Kongress!<br />

•<br />

… easy?<br />

Ach, wenn mein<br />

Doc auch<br />

so arbeiten<br />

könnte ...<br />

… ja,<br />

könnten uns<br />

die Zweibeiner<br />

doch nur besser<br />

verstehen<br />

...<br />

Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig statt der<br />

gedruckten die Online-Ausgabe (oder umgekehrt)<br />

erhalten möchten<br />

forum@dvg.de<br />

Tel.: 0641 9844460<br />

•<br />

Mit DR Retrofit und MUSICA-Bildverarbeitung einfach<br />

flexibel, strahlenschutzkonform und schnell arbeiten.<br />

Follow us:<br />

agfa.com<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 9<br />

AnzeigeKleintier_<strong>01</strong>.indd 112342.indd 1 1 22.05.<strong>2023</strong> 16.05.23 16:04:25<br />

10:20


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Jetzt schon vormerken: Tierärztetag West – Der Kammerkongress<br />

Vom 30.08. bis <strong>01</strong>.09.2024 findet in Dortmund<br />

mit dem „Tierärztetag West“ ein<br />

neues Kongress- und Fortbildungsformat<br />

statt. Die Landestierärztekammern Nordrhein,<br />

Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

und Saarland haben sich zusammengetan,<br />

um Veranstaltungen zu<br />

bündeln, Synergien zu nutzen und für Kolleginnen<br />

und Kollegen ein interessantes<br />

und attraktives Angebot in der der westdeutschen<br />

Region zu machen.<br />

Die Teilnehmenden können zwischen<br />

wissenschaftlichen Vortragsprogrammen<br />

zu Groß- und Kleintieren sowie Pferden,<br />

Seminaren und berufspolitischen Veranstaltungen<br />

wählen. Kongressorganisation<br />

und Veranstalter in Kooperation mit den<br />

Kammern ist die <strong>DVG</strong>.<br />

Daher: Merken Sie sich den Termin schon<br />

vor!<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.tieraerztetag-west.de •<br />

Tierärztetag West<br />

Der Kammerkongress<br />

30.08.24 - <strong>01</strong>.09.24 I Dortmund<br />

Veranstalter, Information & Anmeldung<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />

E-Mail: info@dvg.de I Tel.: 0641 984446-0<br />

Web: www.dvg.de I www.tieraerztetag-west.de<br />

Save the Date !<br />

10<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Fachgruppenversammlungen<br />

In der 2. Jahreshälfte <strong>2023</strong> führen folgende<br />

Gruppierungen der <strong>DVG</strong> ihre Versammlungen<br />

im Rahmen ihrer Jahrestagungen<br />

durch:<br />

• FG Epidemiologie und Dokumentation<br />

(06.–08.09.<strong>2023</strong>, Leipzig)<br />

• FG Zier-, Zoo- und Wildvögel,<br />

Reptilien, Amphibien und Fische<br />

(ZZWRAF, 07.–09.09.<strong>2023</strong>, Gießen)<br />

• FG AVID (13.–15.09.<strong>2023</strong>, Kloster Banz)<br />

• AG Katzenmedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />

(16.–17.09.<strong>2023</strong>, Köln)<br />

• Fachgruppen des Arbeitsgebietes<br />

„Lebensmittelsicherheit und<br />

Verbraucherschutz“ (26.-29.09.<strong>2023</strong>,<br />

Garmisch-Partenkirchen)<br />

• FG Umwelt- und Tierhygiene<br />

(05.–06.10.<strong>2023</strong>, Kiel)<br />

• FG Kleine Wiederkäuer und<br />

Neuweltkamele (11.–13.10.<strong>2023</strong>,<br />

Gießen)<br />

Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong><br />

Die Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong> findet<br />

am 22.11.<strong>2023</strong> um 14:00 Uhr im Estrel<br />

Convention Center in Berlin statt.<br />

Vorläufige Tagesordnung:<br />

1. Begrüßung und Feststellung der<br />

Beschlussfähigkeit<br />

2. Genehmigung der Tagesordnung<br />

3. Genehmigung des Protokolls<br />

der Delegiertenversammlung<br />

vom 25.10.2022 in Garmisch<br />

4. Bericht des Präsidenten<br />

5. Bericht des Vizepräsidenten<br />

6. Bericht der Geschäftsführerin<br />

7. Bericht der Kassenprüfer<br />

8. Entlastung des Vorstandes<br />

• AG-CT der DGK-<strong>DVG</strong> (13.–14.10.<strong>2023</strong>,<br />

Göttingen)<br />

• DGK-<strong>DVG</strong> (23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• AG Gastroenterologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />

(23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• AG Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />

(23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• FG Chirurgie (23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• FG Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />

Intensivmedizin, Notfallmedizin und<br />

Schmerztherapie (VAINS, 23.–<br />

25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• DGT-<strong>DVG</strong> (23.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• FG Bienen (23.-25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• FG Verhaltensmedizin und<br />

Bissprävention (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />

Berlin)<br />

• FG Tierernährung (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />

Berlin)<br />

• FG Naturheilverfahren und<br />

Regulationsmedizin (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />

Berlin)<br />

9. Wahlen<br />

10. Berichte aus den Arbeitsgebieten,<br />

Fachgruppen, Arbeitsgruppen,<br />

Ausschüssen und Arbeitskreisen<br />

11. Satzungsänderung<br />

12. Stiftungen, Stipendien und Preise<br />

(Ausschreibungen)<br />

13. Verschiedenes<br />

Die Delegiertenversammlung besteht aus<br />

den Fachgruppen der <strong>DVG</strong>, die durch die<br />

Fachgruppenleitungen vertreten werden.<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglieder haben Teilnahme-, jedoch<br />

kein Rede- und kein Stimmrecht. Weitere<br />

Informationen sind in der Satzung zu finden<br />

(www.dvg.de, Über uns, <strong>DVG</strong> e. V.) •<br />

• FG Versuchstierkunde (23.–25.11.<strong>2023</strong>,<br />

Berlin)<br />

• FG Geschichte der Veterinärmedizin<br />

(23.–25.11.<strong>2023</strong>, Berlin)<br />

• FG Ethologie und Tierhaltung<br />

(30.11.–02.12.<strong>2023</strong>, Freiburg i. Br.)<br />

Die Tagesordnungen mit dem jeweiligen<br />

Versammlungsort und dem genauen Termin<br />

wird den Fachgruppenmitgliedern<br />

rechtzeitig per E-Mail zugestellt.<br />

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich<br />

gern an die Geschäftsstelle:<br />

info@dvg.de<br />

Tel.: 0641 9844460<br />

•<br />

Gendergerechte<br />

Sprache<br />

In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren<br />

und sonstigen Texten verwendet das<br />

Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle manchmal<br />

nur die männliche oder weibliche<br />

Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung.<br />

Gleichzeitig weisen wir, z. B. im<br />

Impressum, immer darauf hin, dass diese<br />

Bezeichnungen für alle Geschlechter<br />

gelten. Uns ist bewusst, dass dies keine<br />

Ideallösung ist und nicht allen gerecht<br />

wird. Die bessere Lesbarkeit sowie auch<br />

die Tatsache, dass es mehr als weibliches<br />

und männliches Geschlecht gibt,<br />

liegen dieser Entscheidung zugrunde.<br />

Wie andere Autorinnen und Autoren Berufs-,<br />

Status- oder Funktionsbezeichnungen<br />

in ihren Beiträgen verwenden,<br />

überlassen wir ihnen. Daher finden sich<br />

im <strong>DVG</strong>-Forum im Hinblick auf gendergerechte<br />

Sprache unterschiedliche<br />

Schreibweisen.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 11


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Gedanken zur DGK-<strong>DVG</strong><br />

Dr. Klaus-Peter Vick, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) und Träger<br />

der Richard-Völker-Medaille sowie über viele Jahrzehnte im DGK-Vorstand aktiv, gab auf der Sitzung des erweiterten<br />

Vorstands der DGK-<strong>DVG</strong> am 12.10.2022 in Berlin seinen Abschied aus dem Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss<br />

bekannt. Er nahm dies zum Anlass, den Anwesenden einige Gedanken zur Entwicklung<br />

der DGK-<strong>DVG</strong> mitzugeben, die auch hier im <strong>DVG</strong>-Forum vorgestellt werden sollen.<br />

Dr. Klaus-Peter-Vick. Foto: privat<br />

„Alles hat seine Zeit – und so habe ich<br />

mich entschlossen, mein Amt im Richard-<br />

Völker-Medaillen-Vergabeausschuss und<br />

den Vorsitz darin abzugeben. Ich bin jetzt<br />

82 Jahre alt und etwas gesundheitlich angeknackst.<br />

Mir geht es ganz gut und die<br />

bisherige Therapie scheint auch erfolgreich<br />

zu sein.<br />

Seit Oktober 1968 und der von Prof.<br />

Konrad Ullrich veranstalteten Jahrestagung<br />

in München kenne ich die <strong>DVG</strong> und<br />

die damalige Fachgruppe „Kleintierkrankheiten“<br />

in der <strong>DVG</strong>. Mein Interesse im Studium<br />

lag bei der Kleintiermedizin und so<br />

besuchte ich als Student im Examen bereits<br />

einen Kleintierkongress der <strong>DVG</strong> in<br />

München. Prof. Klaus Löffler, ein Bundesbruder<br />

unserer Studentenverbindung,<br />

stellte einen ersten Kontakt zu dem Ehepaar<br />

Dr. Dorothee und Dr. Hans Otto<br />

Schmidtke sowie zu Prof. Ullrich her. Ich<br />

war dann erster Assistent bei Schmidtkes<br />

in Karlsruhe und danach wissenschaftlicher<br />

Assistent an der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München bei Prof. Konrad Ullrich<br />

(Innere) und später Prof. Horst Schebitz<br />

(Chirurgie). Schmidtke, ein Schüler<br />

Richard Völkers, war sehr aktiv, was Fortbildung<br />

und Wissenschaft für die Praxis<br />

und aus der Praxis angeht. So war er neben<br />

Völker, Ullrich, Lukas Felix Müller, Niemand,<br />

Prieur, Rosenhagen, Rodenbeck,<br />

Bartels, Kása, Freudiger, Uehlinger und einigen<br />

weiteren Kleintier-Kollegen der ersten<br />

Stunde sehr bestrebt, die Kleintiermedizin<br />

in die <strong>DVG</strong>, die zu der Zeit andere<br />

Schwerpunkte hatte, als Fachgruppe zu integrieren.<br />

Meine Frau war, wenn man so<br />

will, die erste Sekretärin der Fachgruppe<br />

und verwaltete im Anfang ca. 200 Kleintierpraktiker<br />

aus dem deutschsprachigen<br />

Raum. Heute hat die DGK-<strong>DVG</strong> fast 3.400<br />

Mitglieder, bei insgesamt über 5.900 <strong>DVG</strong>-<br />

Mitgliedern.<br />

Ich, wir, meine Frau und ich, waren damit<br />

von Anfang an sehr eingebunden in<br />

die Fachgruppe und so war es auch folgerichtig,<br />

dass wir – wir hatten uns 1972, also<br />

vor 50 Jahren, in unserer Heimatstadt Oldenburg<br />

niedergelassen – 1976 den ersten<br />

Auftrag bekamen und annahmen, eine damals<br />

als „regionale Arbeitstagung" bezeichnete<br />

Fortbildungsveranstaltung, zu<br />

organisieren. Seit der Zeit bin ich im Vorstand<br />

der Fachgruppe gewesen und durch<br />

Schmidtke zu weiteren Aufgaben gekommen.<br />

Meine letzte Verwendung ist dann<br />

die des Vorsitzenden des Vergabeausschusses<br />

für die Richard-Völker-Medaille.<br />

Über viele Jahre bin ich nun aktiv, zunächst<br />

in der Fachgruppe „Kleintierkrankheiten“<br />

in der <strong>DVG</strong> und der deutschsprachigen<br />

Gruppe der World Small Animal Veterinary<br />

Association (WSAVA) als Mitglied<br />

im erweiterten Vorstand, dann als sogenannter<br />

Leiter dieser Fachgruppe. Die <strong>DVG</strong><br />

und die älteren verdienstvollen Herren der<br />

<strong>DVG</strong> (vor allem Prof. Anton Mayr, München,<br />

und Prof. Heinrich Geißler, Gießen) taten<br />

sich zunächst schwer mit unserer aktiven<br />

jungen Gruppe, die es zwischenzeitlich sogar<br />

wagte zu erwägen, unabhängig von<br />

der <strong>DVG</strong> zu werden. Dann hieß das Amt<br />

Vorsitzender der Fachgruppe „Kleintierkrankheiten“<br />

in der <strong>DVG</strong> und heute Präsident<br />

der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />

– Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft (DGK-<strong>DVG</strong>).<br />

Wir waren wie eine Familie, wir entwickelten<br />

uns von Jahr zu Jahr weiter und<br />

wurden immer größer. Wir vertraten anfangs<br />

auch die Kleintierpraktiker aus Österreich<br />

und der Schweiz und alle Kollegen<br />

im deutschsprachigen Bereich, die sich zu<br />

uns gehörig erklärten. Es war immer wieder<br />

ein familiäres Treffen, die Referentenabende<br />

fanden privat bei uns und bei den<br />

Tagungsorganisatoren statt. Die Ausrichtung<br />

einer Tagung, sei es einer regionalen<br />

Arbeitstagung oder auch Jahrestagung<br />

war immer eine individuelle Sache und<br />

wurde im Anfang meistens durch den Veranstalter<br />

und seine Familie mit entsprechendem<br />

Lokalkolorit und Herzblut und<br />

eigenen Mitarbeitern und Freunden organisiert<br />

und durchgeführt.<br />

Was viele nicht wissen: Der bpt war die<br />

lnteressenvertretung der praktizierenden<br />

Tierärzte, hatte damals aber schwerpunktmäßig<br />

immer nur die Tiere aus dem sogenannten<br />

Großtiersektor im Blick. Die Klein-<br />

12<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Vorderseite der Richard-Völker-Medaille mit der<br />

Abbildung Richard Völkers als Hochrelief.<br />

Foto: <strong>DVG</strong><br />

tiermedizin entwickelte sich rasant und so<br />

gab es Kontakte und Schnittmengen. Wir<br />

hatten immer auch wieder gemeinsame<br />

Vorstandssitzungen und man war freundschaftlich<br />

verbunden und es bestand keine<br />

Konkurrenz um das verehrte Fortbildungspublikum.<br />

Wir schafften in unserem erweiterten<br />

Vorstand eine Position „Verbindungsbeauftragter<br />

zum bpt". Dieses war<br />

dann Rodenbeck, der mit viel Elan, manchmal<br />

für uns etwas zu viel, mit Vertretern des<br />

bpt sehr erfolgreich Fortbildungsprogramme<br />

zusammenstellte. Unsere Fortbildungsveranstaltungen,<br />

Jahrestagungen, regionale<br />

Arbeitstagungen, Seminare u. a. m. mit<br />

den Industrieausstellungen wurden immer<br />

zahlreicher und waren erfolgreich und so<br />

bestand schließlich Gefahr für die Gemeinnützigkeit<br />

der <strong>DVG</strong>. Denn Vereine dürfen<br />

kein Vermögen anhäufen. Um diese Situation<br />

zu klären und um Fortbildungen und<br />

Kongresse weiterhin auf hohem Niveau anbieten<br />

und durchführen zu können, erfolgte<br />

20<strong>01</strong>/2002 eine Umstrukturierung der<br />

<strong>DVG</strong>. Insbesondere der damalige <strong>DVG</strong>-<br />

Schatzmeister Prof. Eugen Weiß (Gießen)<br />

trug maßgeblich dazu bei, dass 2002 die<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH als Einrichtung des eingetragenen<br />

Vereins <strong>DVG</strong> gegründet wurde,<br />

die sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

des Vereins übernahm und somit den gesetzlichen<br />

Regelungen Rechnung trug und<br />

weiterhin trägt.<br />

Nach 18 Jahren, die ich als Vorsitzender<br />

der Fachgruppe wirken durfte, habe ich<br />

die Aufgaben weitergegeben und bin sehr<br />

glücklich gewesen, mit unserem Freund<br />

Friedrich Röcken eine sehr gute Wahl getroffen<br />

zu haben. Als Ehrenpräsident bin<br />

ich manchmal noch gefragt und helfe, da<br />

wo es geht, sehr gerne.<br />

Die Position des Vorsitzenden des Vergabeausschusses<br />

für die Richard-Völker-<br />

Medaille (RVM) habe ich über die Jahre sehr<br />

gerne ausgeführt. Ich sah und sehe darin<br />

eine besondere Verantwortung und Ehre,<br />

sowie großen Respekt für unsere Wissenschaft.<br />

Prof. Völker war Alter Herr unserer<br />

Studentenverbindung in Hannover, ich<br />

habe ihn noch persönlich gekannt. Er ist<br />

im April 1981 verstorben. Initiator für diese<br />

Medaille war 1974 Dr. Hugo Gehring<br />

Dr. Klaus-Peter Vick, Jahrgang 1940, engagierte<br />

sich über viele Jahrzehnte im<br />

Vorstand der DGK-<strong>DVG</strong> und prägte sie<br />

entscheidend mit. Von 1985 bis 2003 war<br />

er Leiter der damals noch als Fachgruppe<br />

„Kleintierkrankheiten“ bezeichneten<br />

größten Fachgruppe der <strong>DVG</strong> und führte<br />

sie mit viel Geschick und Weitsicht in<br />

Nachfolge von Dr. Hans-Otto Schmidtke.<br />

1986 richtete er die 32. Jahrestagung in<br />

Oldenburg aus. Zudem organisierte er<br />

insgesamt drei Arbeitstagungen (1976,<br />

1983, 2008 zusammen mit seinem Sohn<br />

Matthias). Für sein überaus erfolgreiches<br />

und nachhaltiges Wirken über viele Jahrzehnte<br />

wurde er im Jahr 2000 mit der Richard-Völker-Medaille<br />

ausgezeichnet. Im<br />

gleichen Jahr ehrte ihn der Bundespräsident<br />

mit dem Bundesverdienstkreuz am<br />

Bande in Anerkennung seines Einsatzes<br />

für die tierärztliche Fort- und Weiterbildung<br />

sowie für die Integration – gemeinsam<br />

mit Prof. Ernst-Günter Grünbaum (2.<br />

Vorsitzender) – der ostdeutschen Mitglieder<br />

der Wissenschaftlichen Gesellschaft<br />

der Veterinärmedizin der DDR<br />

(WGV). 2002 wurde Dr. Vick zum Ehrenvorsitzenden<br />

(inzwischen Ehrenpräsident)<br />

der DGK-<strong>DVG</strong> ernannt.<br />

Abbildung einer frühägyptischen Hundeplastik<br />

auf der Rückseite der Richard-Völker-Medaille.<br />

Foto: <strong>DVG</strong><br />

(Stuttgart), an der Ausarbeitung der Verleihungsordnung<br />

war ich auch schon beteiligt.<br />

Auf der Jahrestagung 1976 in Basel<br />

(Uehlinger) wurde die RVM erstmals vergeben.<br />

Prof. Völker erhielt eine Prägung in<br />

Gold, die erste Medaille ging dann an Prof.<br />

Ullrich und mit einer zweiten wurde Dr.<br />

Hans-Georg Niemand geehrt. Es gibt bisher<br />

leider keine Abbildung von der Medaille<br />

in Goldprägung. Ich habe mich mit den<br />

Nachkommen von Prof. Völker in Verbindung<br />

gesetzt. Die Medaille ist in den Händen<br />

von Dr. Richard Völker, einem Humanmediziner<br />

und Enkel „unseres“ Richard<br />

Völkers. Ich habe ihn mehrfach angeschrieben,<br />

um vielleicht eine Abbildung zu<br />

bekommen, bisher bin ich noch nicht erfolgreich.<br />

Ich bleibe am Ball.<br />

Zum Verleihungsmodus wurde damals<br />

in der Vorstandssitzung von 1976 festgehalten,<br />

dass, um den Wert der Auszeichnung<br />

zu heben, die Medaille nicht zwangsläufig<br />

jedes Jahr verliehen werden soll. Erst<br />

1982 haben wir (Schmidtke, Bartels und<br />

ich) den Vergabemodus formuliert und in<br />

unserer Geschäftsordnung verankert.<br />

Inzwischen wurden 54 Richard-Völker-<br />

Medaillen an Preisträger verliehen, die sich<br />

im Sinne der Vergabeordnung um die Fachgruppe<br />

„Kleintierkrankheiten“, deutschsprachige<br />

Gruppe der WSAVA, heute einfach<br />

DGK-<strong>DVG</strong>, und um die Wissenschaft<br />

am Kleintier verdient gemacht haben.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 13


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Wenn man die Namensliste liest, dann ist<br />

das ein Abdruck der Entwicklung der Kleintiermedizin<br />

in Deutschland. Darin finden<br />

sich auch immer die Namen von vielen verdienstvollen<br />

europäischen und internationalen<br />

Kolleginnen und Kollegen. Diese Nationalität<br />

und Internationalität unserer Richard-Völker-Medaille<br />

ist mir immer<br />

wichtig gewesen. Mir war und ist es wichtig,<br />

und ich sehe mich in der Verantwortung<br />

und dem Erbe unserer schon genannten<br />

Kolleginnen und Kollegen, dass die<br />

RVM etwas Besonderes ist und bleiben soll.<br />

Ich wünsche mir, dass dieses auch in Zukunft<br />

so bleibt und von meinen Nachfolgern<br />

im Amt des Vorsitzenden des Vergabeausschusses<br />

der RVM und den Vertretern<br />

in diesem Ausschuss immer so gesehen<br />

und praktiziert wird.<br />

Dieses war mir wichtig am Ende meiner<br />

aktiven Zeit in der DGK-<strong>DVG</strong> und der<br />

<strong>DVG</strong> noch einmal festzuhalten.<br />

Alles hat seine Zeit!“<br />

Dr. Klaus-Peter Vick<br />

Literatur:<br />

Hauschild, I (20<strong>01</strong>): Die Geschichte der Fachgruppe<br />

Kleintierkrankheiten der Deutschen<br />

Veterinärmedizinischen Gesellschaft von 1954 bis<br />

1999. Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

Selig, M. (2<strong>01</strong>7): Die Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) im Spiegel der Wissenschaftsentwicklung<br />

(1972– 2<strong>01</strong>6). Hannover,<br />

Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

•<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Endlich wieder in Präsenz: Dresdner Thementage<br />

Schauplatz der Thementage: ICC Dresden.<br />

Die Dresdner Thementage der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<br />

<strong>DVG</strong>) fanden vom 13. bis 15. Januar endlich<br />

wieder als Präsenztagung im Internationalen<br />

Congress Center (ICC) Dresden statt.<br />

Über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

waren in das direkt an der Elbe und fußläufig<br />

zur Altstadt gelegene Tagungszentrum<br />

gekommen, um zum Thema „Neurologie<br />

bei Hund und Katze mit Schwerpunkt Wirbelsäule“<br />

neueste Erkenntnisse und praktisch<br />

umsetzbares Wissen zu erlangen.<br />

Tagungsleiter Dr. Ingo Pfeil (Dresden)<br />

eröffnete die Thementage. Er stellte fest,<br />

dass die Veranstaltung inzwischen fest<br />

etabliert ist und dankte den Teilnehmenden,<br />

den Referent:innen sowie der Industrie.<br />

Auch Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen),<br />

Präsident der DGK-<strong>DVG</strong>, richtete Grußworte<br />

an das Auditorium und hob die gute Zusammenarbeit<br />

der Programm-Verantwortlichen<br />

Dr. Ingo Pfeil und Dr. Konrad Jurina<br />

(Haar, Leiter der AG Neurologie der DGK-<br />

<strong>DVG</strong>) hervor. Prof. Moritz konnte nicht vor<br />

Ort sein und wurde online zugeschaltet.<br />

Weitere Live-Zuschaltungen fanden nicht<br />

statt, alle Vorträge und Seminare wurden<br />

ausschließlich vor Ort angeboten.<br />

Dr. Pfeil und Prof. Moritz freuten sich,<br />

dass die Tierärztekammern Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,<br />

Tagungsleiter Dr. Ingo Pfeil.<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen Kooperationspartner<br />

der Dresdner Thementage<br />

waren. Als Präsident der Kammer des Bundeslandes,<br />

in welchem die Veranstaltung<br />

stattfand, begrüßte auch Dr. Uwe Hörügel<br />

die Anwesenden. Er hob das spannende<br />

Programm hervor und merkte an, wie gut<br />

es sei, sich wieder vor Ort treffen und austauschen<br />

zu können.<br />

Nachhaltiges Eventmanagement<br />

Mit den Dresdner Thementagen wurde<br />

Dr. Uwe Hörügel, Präsident der Sächsischen<br />

Landestierärztekammer, begrüßte die Teilnehmenden.<br />

14<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Den Teilnehmenden wurden spannende Erkenntnisse aus der Neurologie<br />

nahegebracht.<br />

Immer eine Reise wert: die sächsische Landeshauptstadt.<br />

erstmals eine <strong>DVG</strong>-Tagung unter einem<br />

ganzheitlich (also sozial, ökonomisch und<br />

ökologisch) nachhaltigen Veranstaltungsmanagement<br />

nach DIN ISO2<strong>01</strong>21 geplant<br />

und nach erfolgter Auswertung erfolgreich<br />

zertifiziert (siehe auch Seite 4). Ebenfalls<br />

zum ersten Mal konnten die Teilnehmer:innen<br />

ihren Favoriten für den Nachhaltigkeitspreis<br />

wählen, der unter den<br />

Ausstellenden verliehen wurde (siehe<br />

unten). Für die <strong>DVG</strong> ist der umfassende<br />

Nachhaltigkeitsaspekt zukunftsweisend<br />

und stellt ein besonderes Anliegen dar.<br />

Vortragsprogramm<br />

Die Vorträge waren durchwegs sehr anschaulich;<br />

viele Videosequenzen, Röntgen-<br />

sowie CT- und MRT-Bilder zeigten<br />

einprägsam z. B. den neurologischen Untersuchungsgang<br />

(der immer in Kombination<br />

mit einer klinischen Allgemeinuntersuchung<br />

einhergehen sowie schematisch<br />

erfolgen sollte), Befunde an der Wirbelsäule,<br />

Techniken zur Liquor-Entnahme sowie<br />

Therapieoptionen und die vergleichende<br />

Betrachtung von CT und MRT. Mehrfach<br />

wurde die Bedeutung des Vorberichts hervorgehoben,<br />

bei dem die Aussagekraft<br />

durch gezielte Befragung des Tierhalters<br />

und durch von diesem mit dem Smartphone<br />

erstellte Videos erhöht werden<br />

kann. Insgesamt betrachtet wurde das Anliegen<br />

von Tagungsleiter Dr. Pfeil bestens<br />

erfüllt, Erkenntnisse aus der Wissenschaft<br />

so zu vermitteln, dass praktizierende Kolleginnen<br />

und Kollegen, dieses Wissen sofort<br />

umsetzen und anwenden können.<br />

Seminare<br />

Am Freitag, dem Tag vor dem Vortragsprogramm,<br />

konnten die Teilnehmenden unter<br />

insgesamt fünf Seminaren wählen. Neben<br />

dem Röntgen-Aktualisierungskurs fanden<br />

Seminare zum neurologischen Untersuchungsgang,<br />

zur Physiotherapie und Rehabilitation<br />

nach Wirbelsäulenerkrankungen,<br />

zur Liquorentnahme und zu CT sowie<br />

MRT der Wirbelsäule statt.<br />

Die Industrieausstellung war in den Pausen Dreh- und Angelpunkt.<br />

Tiermedizinische Fachangestellte<br />

Für Tiermedizinische Fachangestellte wurden<br />

drei Seminare angeboten. So wurden<br />

ein Kurs zur Erneuerung der Fachkenntnisse<br />

im Strahlenschutz sowie zwei weitere<br />

Seminare zur Kommunikation in der tierärztlichen<br />

Praxis und zu Laboruntersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Get-together und<br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

Im Anschluss an das Vortragsprogramm<br />

kamen die Teilnehmenden am Samstagabend<br />

in der Industrieausstellung zum<br />

Get-together zusammen und tauschten<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 15


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Jessica Gräfenstein (links) und PD Dr. Susanne Alldinger von der <strong>DVG</strong> freuten sich mit den Repräsentant:innen<br />

der Firma TVM Tiergesundheit, die den 1. Nachhaltigkeitspreis der <strong>DVG</strong> gewonnen haben.<br />

sich bei Getränken und Snacks aus. Wie<br />

auch in den Vorjahren sorgte das „Universal<br />

Druckluft Orchester“ mit seinem „Musikmaschinisten“<br />

Peter Till für die musikalische<br />

Unterhaltung.<br />

Hier wurden auch die Gewinner des<br />

Nachhaltigkeitspreises bekannt gegeben.<br />

Für ihre Maßnahmen zur Nachhaltigkeit in<br />

Unternehmen wurden folgende Firmen<br />

ausgezeichnet:<br />

1. Platz: TVM Tiergesundheit<br />

(u. a. Nachhaltigkeit als Unternehmensziel,<br />

die Firmenflotte wurde auf E-Autos<br />

umgestellt)<br />

Die Dresdner Thementage wurden als nachhaltige<br />

Veranstaltung nach der ISO 2<strong>01</strong>21 zertifiziert.<br />

2. Platz: TapMed Medizintechnik<br />

(u. a. erhalten alle Angestellten auf<br />

Wunsch ein Dienstfahrrad eines lokalen<br />

Händlers, es werden Second-Hand-<br />

Büromöbel eingesetzt und Kartons<br />

wiederverwendet)<br />

3. Platz: VetShop Brandenburg<br />

(forcieren u. a. umweltfreundliche Produkte<br />

wie Halskragen aus alten Fischernetzen<br />

sowie weniger klimaschädliche<br />

Narkoseeinheiten, keine Wegwerfartikel<br />

am Stand)<br />

Die <strong>DVG</strong> dankt allen Sponsoren und Ausstellenden<br />

für ihre Unterstützung der<br />

Dresdner Thementage!<br />

Peter Till sorgte mit seinem Druckluftorchester für die musikalische Unterhaltung.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

16<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Erfurter Thementage – Erkrankungen von Magen und Darm<br />

ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Wissenschaftlicher Tagungsleiter der Erfurter<br />

Thementage war Dr. Ingmar Kiefer.<br />

Vom 12. bis 14. Mai fanden die Erfurter<br />

Thementage bereits zum vierten Mal statt.<br />

Tagungsort war erneut der Kaisersaal in<br />

Thüringens Landeshauptstadt, der mit seinem<br />

historischen Ambiente nur wenige<br />

Schritte von der Altstadt entfernt liegt.<br />

Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen), der Präsident<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>), begrüßte die<br />

etwa 220 Teilnehmenden und dankte Tagungsleiter<br />

Dr. Ingmar Kiefer (Leipzig) für<br />

die inhaltliche Ausrichtung der Thementage.<br />

Mit dem Schwerpunkt „Manchmal ist<br />

es zum Erbrechen – Erkrankungen von Magen<br />

und Darm“ hatte Dr. Kiefer ein Thema<br />

gewählt, mit dem praktizierende Kolleginnen<br />

und Kollegen tagtäglich zu tun haben<br />

und bei dem das Vortragsprogramm einen<br />

Überblick über spannende und innovative<br />

Entwicklungen versprach.<br />

Prof. Moritz und Dr. Kiefer hoben die<br />

erneute Kooperation mit den Tierärztekammern<br />

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />

hervor. Vom Vorstand der Kammer<br />

des Bundeslandes, in welchem die<br />

Veranstaltung stattfand, begrüßte auch<br />

Dr. Dorith Jacob (Pößneck) die Anwesenden.<br />

Dr. Jacob lobte die gute Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>DVG</strong> und freute sich über<br />

die regionale Tagung in Präsenz, die Austausch<br />

und Diskussion ermögliche.<br />

Dr. Kiefer dankte seinem an der Organisation<br />

beteiligten Team, den Referentinnen<br />

und Referenten sowie den Teilnehmenden<br />

und der <strong>DVG</strong> Service GmbH. Auch<br />

den Sponsoren und Ausstellern sprach er<br />

seinen Dank für die Unterstützung aus.<br />

Vortragsprogramm<br />

Das Vortragsprogramm spannte einen Bogen<br />

von der Physiologie der Verdauung<br />

über den Sinn und Unsinn des Einsatzes<br />

von Antibiotika und der Labor- sowie bildgebenden<br />

Diagnostik bis zur Darstellung<br />

internistischer Notfälle und neuen sowie<br />

bewährten therapeutischen Verfahren. Mit<br />

der Präsentation „Über den Tellerrand“<br />

warf der Humanmediziner Dr. Martin<br />

Hecker (Leipzig) einen Blick auf die Entwicklungen<br />

im Bereich des Gastrointestinaltraktes<br />

beim Menschen. Zur Frage des<br />

Einsatzes von Antibiotika stellte Prof. Dr.<br />

Wolfgang Bäumer (Berlin) fest, dass Bakterien<br />

nur selten die Ursache von Gastroenteritiden<br />

bei Katzen und Hunden sind<br />

und dass eine antibiotische Behandlung<br />

nur selten gerechtfertigt ist. So führten<br />

die meisten enteropathogenen Bakterien<br />

zu einer selbstlimitierenden Diarrhoe.<br />

Dass die Kottransplantation, also die<br />

Übertragung der Darmflora eines gesunden<br />

Individuums (Spender) auf ein anderes<br />

Individuum (Empfänger) eine gute Therapieoption<br />

ist und keinesfalls als Ultima<br />

Prof. Moritz und Dr. Alldinger gratulierten<br />

Dr. Elisabeth Müller (Mitte) von Laboklin zum<br />

1. Nachhaltigkeitspreis.<br />

Auch die Vertreterinnen von Scil freuten sich<br />

über den 1. Nachhaltigkeitspreis.<br />

Erfreut nahm die Repräsentantin von Hill’s den<br />

2. Nachhaltigkeitspreis entgegen.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 17


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

ratio angesehen werden sollte, erläuterte<br />

Dr. Dorothee Dahlem (Ettlingen). Das Ziel<br />

dieses Verfahrens ist die Wiederherstellung<br />

des Mikrobioms des Empfängers und<br />

damit der natürlichen Funktionen des<br />

Darmtraktes. Spannend war auch der Vortrag<br />

von Dr. Jenny Stiller (Mississauga,<br />

CAN) zur Videokapselendoskopie, bei der<br />

eine Kapsel oral eingenommen wird und<br />

mit der eine Darstellung des gesamten Intestinaltraktes<br />

möglich ist.<br />

Seminare<br />

Am ersten Tag der Veranstaltung wurden<br />

mehrere Seminare angeboten (Röntgen-<br />

Aktualisierung, Ultraschall von Magen und<br />

Darm, Anästhesie, Alarm im Darm).<br />

Industrieausstellung und<br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

Anziehungs- und Treffpunkt in den Pausen<br />

war die Industrieausstellung, in der die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregte<br />

Diskussionen führten und sich über die<br />

Produkte der Ausstellenden informieren<br />

konnten.<br />

Für die <strong>DVG</strong> ist der umfassende Nachhaltigkeitsaspekt<br />

zukunftsweisend. Nachdem<br />

bereits die Dresdner Thementage, die<br />

im Januar stattfanden, nach der DIN ISO<br />

2<strong>01</strong>21, einer internationalen Norm für<br />

nachhaltiges Veranstaltungsmanagement,<br />

zertifiziert wurden, strebt die <strong>DVG</strong> nun die<br />

Zertifizierung als Unternehmen an. Ein Bestandteil<br />

des Nachhaltigkeitskonzeptes<br />

ist, auch die Partner einer Tagung einzubinden.<br />

So konnten die ausstellenden Unternehmen<br />

ihre Maßnahmen zur Nachhaltigkeit<br />

darstellen und sich für den Nachhaltigkeitspreis<br />

bewerben. Die Teilnehmenden<br />

waren aufgerufen, für ihren Favoriten abzustimmen.<br />

Mit gleicher Punktzahl haben<br />

Laboklin und Scil Animal Care jeweils den<br />

1. Preis erhalten. Hill‘s Pet Nutrition wurde<br />

mit dem 2. Preis ausgezeichnet. DGK-<br />

Präsident Prof. Andreas Moritz und <strong>DVG</strong>-<br />

Geschäftsführerin PD Dr. Susanne Alldinger<br />

überreichten die Preise. Sie gratulierten<br />

den Gewinnern herzlich und freuten sich<br />

über die Maßnahmen der Firmen zu mehr<br />

Nachhaltigkeit!<br />

Auch künftig wird die <strong>DVG</strong> einen<br />

Schwerpunkt darauf legen, ihre Veranstaltungen<br />

unter sozialen, ökonomischen und<br />

ökologischen Aspekten nachhaltig zu planen<br />

und umzusetzen.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

18<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Neues aus der AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Wir freuen uns, dass die Kleinsäugermedizin<br />

unter den Mitgliedern der <strong>DVG</strong> immer<br />

beliebter wird und unsere AG mittlerweile<br />

277 Mitglieder aufweisen kann (Stand Mai<br />

<strong>2023</strong>).<br />

Journal Clubs<br />

Der bisher schon viermal durchgeführte<br />

Journal Club Otitis wurde sehr gut angenommen<br />

und besucht. Es wurden die Themen<br />

Anatomie, Bildgebung, Zytologie/Mikrobiologie<br />

sowie die chirurgische Therapie<br />

von Ohrerkrankungen abgehandelt. Ein<br />

weiterer Journal Club zur konservativen<br />

Therapie ist im Laufe der nächsten Monate<br />

geplant.<br />

Weiterhin konnte am 13.02.<strong>2023</strong> unser<br />

erster allgemeiner Journal Club starten. Dr.<br />

Julie Dierig stellte uns hierzu ein aktuelles<br />

Paper zum Thema Leberlappentorsion<br />

beim Kaninchen vor. Für weitere Veranstaltungen<br />

werden noch AG-Mitglieder gesucht,<br />

die sich bereiterklären, ein Paper<br />

vorzustellen. Wie immer ist die Teilnahme<br />

kostenlos, der Journal Club wird online via<br />

Webex abgehalten. ATF-Stunden werden<br />

nicht beantragt.<br />

AG Kleinsäuger goes Social Media<br />

Die ein oder andere hat es sicher schon gesehen:<br />

Die AG Kleinsäuger ist nun auch<br />

auf Instagram und Facebook unterwegs!<br />

Ziel ist es, interessierten Kolleginnen und<br />

Kollegen kurze und knackige Informationen<br />

rund um das Thema Kleinsäugermedizin<br />

bereitzustellen. Wir haben bereits<br />

verschiedenste Beiträge online gestellt<br />

und Stand Mai <strong>2023</strong> sogar schon 529 (Instagram)<br />

bzw. 588 (Facebook) Follower.<br />

Falls Sie es noch nicht getan haben, besuchen<br />

Sie uns einfach mal und folgen Sie<br />

uns! Wir freuen uns auf Sie! (@dvg_ag_<br />

Kleinsaeuger).<br />

Multicenter Studien<br />

Johannes Hetterich von der TiHo Hannover<br />

hat im November 2022 in Zusammenarbeit<br />

mit unterschiedlichen veterinärmedizinischen<br />

Institutionen erfolgreich die<br />

Daten seiner Multicenter Studie zum Thema<br />

„Treatment options, complications<br />

and long-term outcomes for limb fractures<br />

in pet rabbits“ im Veterinary Record publiziert.<br />

Wir hoffen auch in Zukunft im<br />

Rahmen der AG aktiv an solchen Studien<br />

mitwirken zu können und damit die wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse im Bereich<br />

der Kleinsäugermedizin voranzutreiben.<br />

5. Augsburger Thementage<br />

Die Coronapandemie hat einiges durcheinandergewirbelt,<br />

so auch diverse Kongresstermine.<br />

Der nächste ICARE Kongress<br />

(International Conference on Avian, Herpetological<br />

and Exotic Mammal Medicine)<br />

wird 2024 vom 20. bis 24. Mai in Gent, Belgien,<br />

stattfinden.<br />

Um mit dieser hervorragenden internationalen<br />

Exoten-Konferenz nicht unnötig<br />

in Konkurrenz zu treten, hat sich der<br />

Vorstand der AG Kleinsäuger schweren<br />

Herzens dazu entschlossen, die nächsten<br />

Augsburger Thementage auf 2025 zu verschieben<br />

(30.05. bis <strong>01</strong>.06.2025). Wir freuen<br />

uns darauf, möglichst viele von Ihnen<br />

in Augsburg begrüßen zu dürfen.<br />

Weitere Informationen zu anstehenden<br />

Veranstaltungen finden Sie auch unter<br />

www.dvg-kleinsaeuger.de oder www.dvgvet-congress.de<br />

Die AG Kleinsäuger ist auf Instagram (links) und Facebook (rechts). Fotos: <strong>DVG</strong><br />

Dr. Milena Thöle und PD. Dr. Kerstin Müller<br />

Leiterinnen der AG Kleinsäuger •<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 19


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

25 Jahre Arbeitsgruppe Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong> (1997–<strong>2023</strong>):<br />

Zwischen neuer Führung und Kontinuität<br />

Seit einem Jahr steht die Arbeitsgruppe<br />

Onkologie unter der Führung eines neuen<br />

Vorsitzenden. Nachdem alle vorherigen<br />

Vorsitzenden der Gruppe – Prof. Ingo Nolte,<br />

Prof. Johannes Hirschberger, PD Dr. Melanie<br />

Wergin und Prof. Daniela Simon Betz –<br />

dem Spezialisierungsbereich der medizinischen<br />

Onkologie angehörten, wurde<br />

nun der renommierte orthopädische und<br />

onkologische Chirurg sowie damalige Mitbegründer<br />

der Gruppe Dr. Stefan Scharvogel<br />

von den Arbeitsgruppen-Mitgliedern<br />

zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />

Die Arbeitsgruppe sieht sich als offenen<br />

Zusammenschluss aller an der Onkologie<br />

interessierten Kolleginnen und Kollegen<br />

– gleich welcher Fachrichtung –<br />

unter dem Dach der DGK-<strong>DVG</strong>. Als solches<br />

sind alle Spezialisierungsgebiete vertreten,<br />

so dass die Veterinäronkologie von allen<br />

Seiten beleuchtet wird und ganz besonders<br />

von den Erfahrungen der Mitglieder<br />

profitiert.<br />

So ist es sehr zu begrüßen, dass die<br />

Führung der Gruppe durch einen Chirurgen<br />

nun auch neue Akzente setzen kann.<br />

Dies zeigt sich bereits darin, dass für das<br />

kommende Jahr 2024 eine gemeinschaft-<br />

liche Tagung mit der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Chirurgie<br />

zum Thema „Weichteilsarkome“ geplant<br />

ist. Diese interessante und hochwertige<br />

Tagung richtet sich an spezialisierte<br />

Tierärztinnen und Tierärzte und wird mit<br />

nationalen und internationalen Referentinnen<br />

und Referenten (teilweise englischsprachig)<br />

im Juni in Gießen stattfinden.<br />

Gleichermaßen soll nicht nur die Kooperation<br />

mit der Fachgruppe Chirurgie<br />

und anderen Gruppen innerhalb der DGK-<br />

<strong>DVG</strong> auf- und ausgebaut werden, sondern<br />

auch der Kontakt zu internationalen onkologischen<br />

Gruppierungen wie der VSSO<br />

(Veterinary Society for Surgical Oncology),<br />

der SIONCOV (Societa Italiana di Oncologia<br />

Veterinaria) oder der ESVONC (European<br />

Society of Veterinary Oncology) gesucht<br />

und etabliert werden. Ziele hierbei<br />

sind langfristig die Organisation und<br />

Durchführung gemeinsamer Konferenzen<br />

und Studien.<br />

Zudem ist für den kommenden <strong>DVG</strong>-<br />

Vet-Congress eine ausführlichere Zusammenkunft<br />

der Mitglieder geplant. Hierbei<br />

sollen die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

bzw. Kliniken/Praxen sich vorstellen und<br />

in einem gemeinsamen Diskurs erarbeiten,<br />

welche neuen Projekte aufgebaut werden<br />

sollen.<br />

Ungeachtet aller neuen Akzente soll<br />

die Kontinuität der Gruppe gewahrt und<br />

die inzwischen 25-jährige erfolgreiche<br />

Arbeit an verschiedensten Projekten und<br />

gemeinsamen, international publizierten<br />

Studien weitergeführt werden. Um dies<br />

bestmöglich zu unterstützen, wurde die<br />

ehemalige Vorsitzende Prof. Daniela Simon<br />

Betz von der Mitgliederversammlung<br />

bei der vergangenen <strong>DVG</strong>-Tagung zur stellvertretenden<br />

Vorsitzenden gewählt.<br />

So sollen die Schwerpunkte der Gruppe<br />

wie beispielsweise die Planung und<br />

Durchführung gemeinsamer Studien, der<br />

Beitrag zum onkologischen Programm<br />

beim <strong>DVG</strong>-Jahreskongress, eigene Vortragsveranstaltungen<br />

sowie die in den vergangenen<br />

Jahren erfolgreiche und von den<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern hoch<br />

bewertete „Meet-the-Expert“-Sessions<br />

weitergeführt werden. Auch bereits angestoßene<br />

bzw. diskutierte Projekte wie die<br />

(Weiter-)Entwicklung einer Website oder<br />

die Präsenz in sozialen Medien sowie die<br />

Etablierung eines Tumorregisters sollen<br />

kontinuierlich fortgeführt werden.<br />

Auf diese Weise tritt die Arbeitsgruppe<br />

Onkologie nach der Pandemie zugleich<br />

in eine neue Phase und die Fortführung<br />

ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit der<br />

beteiligten Kolleginnen und Kollegen ein<br />

und lädt all jene, die sich für die Veterinäronkologie<br />

interessieren, ein, sich aktiv zu<br />

beteiligen. Die nächste Zusammenkunft<br />

der Gruppe ist geplant am Samstag<br />

25.11.<strong>2023</strong> (im Rahmen des 69. Jahreskongresses<br />

der DGK-<strong>DVG</strong> bzw. des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />

Congresses).<br />

Prof. Dr. Daniela Simon Betz.<br />

Dr. Stefan Scharvogel. Fotos: privat<br />

Prof. Dr. Daniela Simon Betz, 2.Vorsitzende<br />

Dr. Stefan Scharvogel, 1.Vorsitzender •<br />

20<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Vom 18. bis 20. November <strong>2023</strong> führte die<br />

AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> ihre 8. Tagung<br />

als Präsenzveranstaltung in Augsburg<br />

durch. Für Interessent:innen am Laserschein<br />

begann die Tagung am Freitagnachmittag<br />

mit den Vorträgen zum theoretischen<br />

Teil der Laserscheinausbildung. Am<br />

Samstag wurden im Hauptteil der Tagung<br />

interessante und abwechslungsreiche Vorträge<br />

präsentiert. Im Anschluss an die Vorträge<br />

fand samstags der Test für den Laserschein<br />

statt. Am Sonntag konnten die<br />

Teilnehmer:innen in praktischen Übungen<br />

die Anwendung von Dioden- und auch<br />

CO2-Lasern unter Anleitung ausprobieren.<br />

Diese Möglichkeit der vergleichenden praktischen<br />

Anwendung verschiedener Lasertechniken<br />

wird sonst von keinem Veranstalter<br />

angeboten!<br />

Über den Termin der nächsten Lasertagung<br />

werden Sie rechtzeitig informiert.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle • Dr. Gerhard Staudacher bei seinem Vortrag zu den physikalischen Grundlagen. Foto: <strong>DVG</strong><br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Jubiläum: 10. CT-User-Meeting in Ghent<br />

Nach zweijähriger pandemiebedingter<br />

Pause fand vom 2. bis 3. Dezember 2022<br />

bereits das 10. CT-User-Meeting der<br />

Arbeitsgruppe CT der DGK-<strong>DVG</strong> zusammen<br />

mit dem 3. Internationalen CT-User-Meeting<br />

in Ghent (Belgien) statt. Die Tagungsleitung<br />

lag bei Dr. Ingrid Gielen and Prof.<br />

Dr. Henri Van Bree.<br />

Der Kongress war in wissenschaftlicher<br />

und gesellschaftlicher Hinsicht ein voller<br />

Erfolg! Renommierte veterinär- und humanmedizinische<br />

Referent:innen aus<br />

Deutschland, USA und den Beneluxstaaten<br />

begeisterten das aus 200 Teilnehmer:innen<br />

bestehende Fachpublikum vor<br />

der historischen Kulisse des Augustinerklosters<br />

mit exzellenten Vorträgen und<br />

Workshops.<br />

Der Kongress startete mit einer gemeinsamen<br />

Session für alle Teilnehmer:innen,<br />

bevor zwei parallele Vortragsstränge<br />

zu Kleintieren bzw. Pferden angeboten<br />

Organisierte die Tagung vor Ort: Dr. Ingrid<br />

Gielen. Foto: Felix Sonntag.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 21


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

wurden. Tiermedizinische und technische<br />

Fachangestellte (technicians, nurses)<br />

konnten an einer eigenen Session teilnehmen.<br />

Thematisch ging es um Thorax, endokrine<br />

Organe, Abdomen und neurologische<br />

sowie orthopädische Erkrankungen<br />

(Kleintiere). In der Pferde-Session standen<br />

Kopf und Halswirbelsäule sowie orthopädische<br />

Erkrankungen im Mittelpunkt.<br />

Das 11. CT-Usermeeting findet am 13.<br />

und 14.10.<strong>2023</strong> im Primatenzentrum in<br />

Göttingen statt. Prof. Dr. Stephan Neumann<br />

und Dr. Andrea Gessler werden die<br />

Tagungsleitung übernehmen.<br />

Das CT-User-Meeting fand im historischen Augustinerkloster in Ghent statt. Foto: Felix Sonntag<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

•<br />

FACHGRUPPE „CHIRURGIE“<br />

Veranstaltungen der Fachgruppe „Chirurgie“<br />

Am Donnerstag, den 23.11.<strong>2023</strong> findet<br />

zum 15. Mal die Fachgruppentagung im<br />

Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses statt. Im<br />

Rahmen dieser Fachtagung haben junge<br />

Nachwuchswissenschaftlerinnen und<br />

Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit,<br />

ihre Forschungsergebnisse aus den<br />

Bereichen Chirurgie, Neurologie und bildgebende<br />

Diagnostik einer Jury aus mehreren<br />

Diplomates des ECVS vorzustellen. Wir<br />

hoffen, dass sich in diesem Jahr auch trotz<br />

des Donnerstagstermins zahlreiche interessierte<br />

Kolleginnen und Kollegen einfinden<br />

werden.<br />

Die Planungen für die Spezialtagung<br />

Chirurgie/Onkologie sind weiter fortgeschritten.<br />

Am 7. und 8. Juni 2024 wird in<br />

den Räumlichkeiten der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

in Gießen eine Expertentagung zum<br />

Thema „Weichteilsarkome“ stattfinden.<br />

Als externer Redner konnte bereits Prof. Dr.<br />

Damiano Stefanello von der Universität<br />

Mailand gewonnen werden. Genauere Informationen<br />

zum Programm werden noch<br />

bekannt gegeben. Über eine zahlreiche<br />

Teilnahme und rege Diskussion würden<br />

wir uns sehr freuen.<br />

Dr. Christine Peppler, Gießen<br />

Leiterin der Fachgruppe<br />

•<br />

FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“<br />

Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe InnLab<br />

Die 31. Jahrestagung der Fachgruppe Innere<br />

Medizin und Labordiagnostik (Inn-<br />

Lab) der <strong>DVG</strong> fand, nach zwei Online-Tagungen<br />

unter Coronabedingungen, am 3.<br />

und 4. Februar <strong>2023</strong> am Deutschen Primatenzentrum<br />

im Göttingen statt. Organisiert<br />

hat die Tagung in diesem Jahr das<br />

Team der Kleintierklinik der Universität<br />

Göttingen.<br />

Das Programm war auch in diesem Jahr<br />

mit 29 Vorträgen und 20 Postern abwechslungsreich<br />

und anspruchsvoll. Prof. Dr. Jörg<br />

Aschenbach, Vizepräsident der <strong>DVG</strong>, begrüßte<br />

online zugeschaltet die über 100<br />

Tagungsteilnehmer:innen vor Ort in Göttingen.<br />

Vorgetragen und diskutiert wurden<br />

aktuelle Forschungsergebnisse aus der Endokrinologie,<br />

Gastroenterologie, Hämatologie,<br />

Labor- und Infektionsmedizin, Pneumologie,<br />

klinischer Diätetik, Urologie, Onkologie,<br />

Neurologie, Kardiologie, Genetik<br />

22<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Dr. Andrea Gessler und Prof. Dr. Stephan<br />

Neumann organisierten die Tagung vor Ort.<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Romy Heilmann, Katharina Zwicklbauer, Dr. Eva-Maria Packeiser, Sophia Jenni,<br />

Dr. Jan Christian Wohlsein, Alisa Hartmann, Prof. Dr. Stephan Neumann.<br />

und Dermatologie sowie der klinischen<br />

Lehre aus der Groß- und Kleintiermedizin.<br />

Die Posterausstellung bot, neben gustatorischen<br />

Highlights, die Möglichkeit für<br />

regen wissenschaftlichen Austausch, und<br />

vernetzende Gespräche konnten an der<br />

Abendveranstaltung im Strandhaus Göttingen<br />

fortgesetzt werden. Dem Wetter geschuldet,<br />

konnten die flinken Weißbüscheläffchen<br />

am Primatenzentrum nur<br />

kurz bestaunt werden.<br />

Das <strong>DVG</strong>-Team unterstützte die gesamte<br />

Organisation und Technik fabelhaft<br />

und machte den Verantwortlichen der<br />

Fachgruppe Innere Medizin und Labordiagnostik<br />

die Vorbereitung der 31. Jahrestagung<br />

leicht. Die Beiträge ließen ausnahmslos<br />

eine sehr rege Diskussion erwachsen,<br />

welche von den Diskussionsleiter:innen<br />

begleitet wurde. Die Beurteilung der Vorträge<br />

erfolgte durch eine fünfköpfige Nachwuchswissenschaftler:innen-Gruppe,<br />

die<br />

Poster wurden durch zwei Mitglieder des<br />

Vorstands beurteilt. Zum Abschluss der<br />

Jahrestagung wurden die besten Vorträge<br />

und Poster prämiert:<br />

Vortragspreisträgerinnen<br />

Der Thieme-Verlag stiftete für die drei besten<br />

Vorträge folgende Preise:<br />

1. Vortragspreis: 500 EUR und ein Jahresabonnement<br />

der „Tierärztlichen Praxis“<br />

Katharina Zwicklbauer: Langzeitbeobachtung<br />

von Katzen mit feliner infektiöser<br />

Peritonitis nach erfolgreicher<br />

Therapie mit oral verabreichtem GS-<br />

441524<br />

2. Vortragspreis: Jahresabonnement der<br />

„Tierärztlichen Praxis“<br />

Dr. Eva-Maria Packeiser: Acquired doxorubicin-resistance<br />

in canine prostate<br />

cancer cell lines is MDR1-dependent<br />

3. Vortragspreis: Jahresabonnement der<br />

„Tierärztlichen Praxis“<br />

Sophia Jenni: A CYB5R3 splicing defect<br />

in a cat with methemoglobinemia and<br />

dehydrated erythrocytes<br />

Posterpreisträger:innen<br />

Auch für die drei besten Poster wurden<br />

Preise vergeben. Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Inn-<br />

Lab stiftete den 1. Preis und die Schlütersche<br />

Fachmedien GmbH den 2. und 3.<br />

Preis.<br />

1. Posterpreis: 500 EUR<br />

Dr. Jan Christian Wohlsein: Ex vivo<br />

Nachweis von NETs bei steroid-responsiver<br />

Meningitis-Arteriitis<br />

2. Posterpreis: Jahresabonnement der<br />

„Kleintierpraxis“<br />

Alisa Hartmann: Vergleich des Einflusses<br />

von Torasemid und Furosemid auf<br />

ausgewählte Parameter bei der herzkranken<br />

Katze<br />

3. Posterpreis: Jahresabonnement der<br />

„Kleintierpraxis“<br />

Evelyn Kuhlmeier: First Detection and<br />

Molecular Characterisation of SARS-<br />

CoV-2 Delta Variant and Specific Immune<br />

Response in Companion Animals in<br />

Switzerland<br />

Die nächste <strong>DVG</strong>-Tagung Innere Medizin<br />

und Labordiagnostik wird am 2. und 3. Februar<br />

2024 in Hannover unter der Leitung<br />

von Herrn Prof. Dr. Reinhard Mischke stattfinden.<br />

Ein ganz herzlicher Dank geht an Herrn<br />

Prof. Dr. Stephan Neumann für die hervorragende<br />

Organisation und Leitung der 31.<br />

Jahrestagung. Mit Unterstützung seines<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 23


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Teams führte die klasse Vorbereitung auch<br />

in diesem Jahr zu einer sehr erfolgreichen<br />

Tagung und Herrn Prof. Dr. Stephan Neumann<br />

sei ganz herzlich für seine Unterstützung<br />

bei der Durchführung der Jahrestagung<br />

gedankt.<br />

Dem gesamten <strong>DVG</strong>-Team sei ebenfalls<br />

ganz herzlich für jegliche Unterstützung<br />

der Jahrestagung gedankt – insbesondere<br />

Frau Naila Redzepagic, Frau Svenja<br />

Fritzius und Herrn Benjamin Rink, deren<br />

Unterstützung die Organisation und<br />

Durchführung der Jahrestagung überhaupt<br />

ermöglicht hat.<br />

Prof. Dr. Romy M. Heilmann<br />

Fachgruppenleiterin InnLab<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />

Zweiter Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe für TFA<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Der zweite Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe<br />

für Tiermedizinische Fachangestellte<br />

zur Erlangung der Zusatzqualifikation<br />

„Assistenz in der Zahnheilkunde<br />

(zert. DGT)“ ist am 25. März <strong>2023</strong> in Berlin<br />

erfolgreich zu Ende gegangen. Herzlichen<br />

Glückwunsch allen Absolventinnen, die<br />

sich der Herausforderung gestellt und<br />

höchst motiviert viel Zeit und Mühe in ihre<br />

Weiterbildung auf dem Gebiet der Tierzahnheilkunde<br />

investiert haben!<br />

Die Weiterbildungsreihe besteht aus<br />

12 eintägigen Modulen an sechs Wochenenden.<br />

Zusätzlich sind ein Fallkatalog sowie<br />

Fallberichte zu erstellen. 16 Prüfungsteilnehmerinnen<br />

haben nach der anstrengenden<br />

Abschlussprüfung in Berlin mit<br />

einem strahlenden Lächeln ihre Urkunden<br />

entgegengenommen. Mit zweimal der<br />

Note 1 und vierzehnmal der Note 2 gab es<br />

ein sehr erfreuliches Ergebnis.<br />

Die Weiterbildungsreihe ist bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Anerkennung von<br />

Fort- und Weiterbildungsstunden für TFA<br />

nach Paragraf 5 Abs. 1 und 2 des Gehaltstarifvertrages<br />

anerkannt. Absolventinnen<br />

und Absolventen führen die anerkannte<br />

Zusatzqualifikation „Tiermedizinische/r<br />

Fachangestellte/r in der Zahnheilkunde<br />

(zert. DGT)“. Mit der Etablierung dieser Zusatzqualifikation<br />

setzt die DGT als Fachgruppe<br />

der <strong>DVG</strong> wichtige Impulse für die<br />

Weiterbildung von Tiermedizinischen<br />

Fachangestellten. Die Absolventinnen und<br />

Absolventen werden in ihren Heimatpraxen<br />

und -kliniken mit ihrem neu erworbenen<br />

und vertieften Wissen einen immens<br />

wichtigen Beitrag leisten, Tierhalter über<br />

die Bedeutung von Zahn-, Oral- und Kiefererkrankungen<br />

aufzuklären, die Zahn- und<br />

Mundgesundheit von Tieren zu verbessern,<br />

und wissenschaftlich etablierte Standards<br />

in der tierzahnärztlichen Versorgung umzusetzen.<br />

Ganz herzlichen Dank allen, die an diesem<br />

Pilotprojekt mitgewirkt haben: dem<br />

Weiterbildungsleiter und DGT-Vizepräsidenten<br />

Dr. Florian Buck, den tierärztlichen<br />

Referentinnen und Referenten Dr. Christine<br />

Lendl, Dr. Korbinian Pieper, Dr. Jan<br />

Schreyer, Dr. Manfred Schumacher, Dr.<br />

Martina van Suntum und Dr. Cathrin Zehetmeier,<br />

den Sponsoren, Sven Suhling<br />

von Webinar Bayern und den zahlreichen<br />

helfenden Händen im Hintergrund!<br />

Dr. Katja Riedel, Augsburg<br />

Fotos: DGT<br />

•<br />

Konzentriert lösten die Kandidatinnen die<br />

Aufgaben der Abschlussprüfung.<br />

Dr. Florian Buck (links) und Dr. Michael Hartmann (rechts) mit den erfolgreichen Absolventinnen der<br />

Weiterbildungsreihe.<br />

24<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

FACHGRUPPE „GEFLÜGELKRANKHEITEN“<br />

Stellungnahmen zur Haltung von Mastputen und Hühnern<br />

Die Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag,<br />

„bestehende Lücken in der<br />

Nutztierhaltungsverordnung zu schließen“.<br />

Dazu wurden vom Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

(BMEL) folgende zwei Eckpunktepapiere<br />

erstellt:<br />

• Mindestanforderungen an das Halten<br />

von Mastputen<br />

• Mindestanforderungen an das Halten<br />

von Junghennen, Elterntieren von Mastund<br />

Legehühnern und sog. Bruderhähnen<br />

Ziel ist, zeitnah wesentliche Mindestanforderungen<br />

an das Halten der betreffenden<br />

Spezies bzw. Nutzungsgruppen festzulegen,<br />

mit denen eine tiergerechte<br />

Haltung, Pflege und Fütterung sichergestellt<br />

werden kann. Kernpunkte sind Anforderungen<br />

an die Sachkunde der Tierhalter,<br />

an Haltungseinrichtungen und an das<br />

Halten und Betreuen der genannten Tierarten.<br />

Auf Basis dieser Eckpunkte soll ein<br />

Entwurf für die Änderung der Tierschutz-<br />

Nutztierhaltungsverordnung erarbeitet<br />

werden.<br />

Die Leiterinnen der Fachgruppen „Geflügelkrankheiten“<br />

(Prof. Dr. Silke Rautenschlein),<br />

„Ethologie und Tierhaltung“ (PD<br />

Dr. Elke Rauch) und „Tierschutz“ (Dr. Anna-Caroline<br />

Wöhr) haben sich mit den<br />

Eckpunktepapieren beschäftigt und eine<br />

ausführliche gemeinsame Stellungnahme<br />

verfasst, die beim BMEL eingereicht<br />

wurde.<br />

Ob die Positionen der Fachgruppen<br />

übernommen werden, ist noch nicht bekannt.<br />

•<br />

ZZWRAF<br />

Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

ZIER-, ZOO-, WILDVÖGEL, REPTILIEN, AMPHIBIEN & FISCHE (ZZWRAF)<br />

Seminare & Wissenschaftliche Vorträge<br />

07. - 09. September <strong>2023</strong><br />

Medizinisches Lehrzentrum, JLU Gießen<br />

Veranstalter • Informationen • Anmeldung<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH • An der Alten Post 2 • 35390 Gießen • 0641 984446-0 • info@dvg.de • www.dvg.de<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 25


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />

Tagung der Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />

Foto: Couleur, pixabay.com<br />

Foto: MabelAmber, pixabay.com<br />

Vom 11. bis 13. Oktober <strong>2023</strong> findet die<br />

nächste Tagung der Fachgruppe „Kleine<br />

Wiederkäuer und Neuweltkamele“ statt.<br />

Tagungsort ist in diesem Jahr Gießen.<br />

Merken Sie sich den Termin schon vor.<br />

Es erwartet Sie ein breites Fachprogramm<br />

mit integrierten Bestandsbesuchen und<br />

ein tolles Rahmenprogramm, das zum persönlichen<br />

Austausch einlädt. Alle an der<br />

Welt der kleinen Wiederkäuer und Neuweltkamele<br />

Interessierten sind herzlich<br />

eingeladen!<br />

Weitere Informationen: www.dvg.de, Tagungen,<br />

Termine<br />

•<br />

EUROPEAN BUIATRICS CONGRESS<br />

AND ECBHM JUBILEE SYMPOSIUM<br />

Berlin, Germany, August 24 - 26, <strong>2023</strong><br />

>> ECBHM: 20 years COW’necting veterinarians


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />

Aktuelles aus der Fachgruppe<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Veterinary Public Health ist eine wichtige<br />

Aufgabe von uns Tierärztinnen und Tierärzten<br />

im gesamtgesellschaftlichen Kontext.<br />

Die enge Beziehung zwischen der Ge-<br />

punktur vollständig ausgeheilt werden.<br />

Von dem gleichen Autor wurde eine Arbeit<br />

zum Thema auf dem „World Acupuncture<br />

Summit“, dem Expertenkongress der Human-Akupunkturärzt:innen<br />

im März <strong>2023</strong><br />

in Davos vorgestellt, die sehr große Beachtung<br />

fand: Die Wirkung der Laserakupunktur<br />

in der Wundheilung bei Pferden und<br />

Hunden (2). Eine weitere retrospektive Fall-<br />

Kontrollstudie zum Thema wurde für den<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2023</strong> eingereicht (3).<br />

Neben zahlreichen weiteren dokumentierten<br />

Therapiemöglichkeiten verschiedenster<br />

Erkrankungen mit Laserakupunktur,<br />

die sich von der Tiermedizin auf die<br />

Humanmedizin eins zu eins übertragen<br />

lassen, möchte ich noch die Therapie von<br />

traumabedingten Muskel- und Sehnenerkrankungen<br />

nennen. Hier ist die entzündungshemmende<br />

und regenerative Funktion<br />

des Laserlichts von großem Nutzen.<br />

Vernarbtes Sehnen- und Muskelgewebe,<br />

das eine Penetration durch Kollagenfasern<br />

nicht mehr ermöglicht, wird derart umstrukturiert,<br />

dass die ebenfalls vom Laser<br />

geförderte Kollagenfasersynthese auf offene<br />

Strukturen trifft und so wieder intaktes<br />

elastisches Bindegewebe entstehen<br />

lässt: Treatment of 29 Cases of Acute and<br />

Chronic Equine Tendonitis with Local Laser<br />

Therapy and Laser Acupuncture (4). Als<br />

letztes sei noch auf die Therapie von chronischen<br />

Rückenerkrankungen hingewiesundheit<br />

von Tieren und Menschen ist<br />

offensichtlich und wird sowohl im Großtier-<br />

als auch Kleintierbereich zunehmend<br />

berücksichtigt.<br />

Auch in unserer Fachgruppe ist das ein<br />

wichtiges Thema und zwei Kollegen haben<br />

sich dazu Gedanken gemacht, Dr. Uwe<br />

Petermann und Dr. Gerd Riedel-Caspari.<br />

Vielen Dank und viel Freude beim Lesen.<br />

Brigitta Smit-Fornahl<br />

Leiterin der Fachgruppe<br />

•<br />

FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />

Naturheilkunde in Verantwortung für Veterinary Public Health<br />

Aus der Sicht der Laserakupunktur und lokalen<br />

Lasertherapie kann man sagen, dass<br />

diese hochmoderne Therapieform eine<br />

Vielzahl von Möglichkeiten bietet, die nicht<br />

nur für unsere Haustiere von großem Nutzen<br />

sind, sondern auch für den Menschen.<br />

Allen voran steht hier die Anwendung der<br />

Laserakupunktur bei Wundheilungsstörungen,<br />

vor allem durch nicht beherrschbare<br />

Wundinfektionen inkl. der MRSA-Infektionen.<br />

Wundinfektionen, die durch<br />

vollständig resistente Keime verursacht<br />

werden, können oft derart eskalieren, dass<br />

die betroffenen Gliedmaßen schließlich<br />

amputiert werden müssen. Nach einer<br />

ZDF-Dokumentation vom Januar 2020 erkranken<br />

laut Schätzungen der World Health<br />

Organization (WHO) jedes Jahr 1,3 Millionen<br />

Menschen, weil Antibiotika bei ihren<br />

Infektionen nicht wirken. Erst kürzlich hatte<br />

die EU-Gesundheitsbehörde European<br />

Centre for Disease Prevention and Control<br />

(ECDC) berichtet, dass im Europäischen<br />

Wirtschaftsraum jährlich mehr als 35.000<br />

Menschen aufgrund von Antibiotika-Resistenzen<br />

sterben. Allein in Deutschland erkranken<br />

hiernach bis zu 600.000 Menschen<br />

jedes Jahr, rund 15.000 sterben daran. Angesichts<br />

dieser Bedrohung wurde im Oktober<br />

2022 am Robert-Koch-Institut (RKI) das<br />

WHO-Kooperationszentrum für Antibiotikaresistenz,<br />

-verbrauch und nosokomiale<br />

Infektionen eingeweiht.<br />

Aufgrund dieser enormen Wichtigkeit,<br />

die das Gesundheitswesen dieser Bedrohung<br />

beimisst, lässt sich ermessen, welchen<br />

großen Nutzen der Humanmedizin<br />

aus dem Einsatz der Laserakupunktur und<br />

lokalen Lasertherapie speziell mit dem<br />

904nm Impulslaser erwachsen kann. Der<br />

Laser hat eine sehr starke Wirkung auf die<br />

Clearance von Peroxid-Radikalen im Entzündungsgewebe<br />

und eine deutliche immunstimulierende<br />

Wirkung, die den Organismus<br />

in die Lage versetzen, sehr kompetent<br />

auf die invasiven Erreger einzuwirken.<br />

Hinzu kommt die deutliche Demarkationswirkung<br />

auf pathologisch alteriertes<br />

Gewebe. In Kombination mit demarkationsfördernden<br />

und immunstimulierenden<br />

Akupunkturpunkten ist diese Therapie<br />

hervorragend geeignet, diese Erkrankungen<br />

zu heilen.<br />

In der „Kleintierpraxis“ wurde eine Studie<br />

zur Therapie von MRSA-Infektionen<br />

veröffentlicht: Die Wirkung der Laserakupunktur<br />

in der Wundheilung bei Pferden<br />

und Hunden (1). Es konnte gezeigt werden,<br />

wie tiefgreifend der Laser in die Heilungsmechanismen<br />

und die Erregerbekämpfung<br />

eingreifen kann. Alle therapierten<br />

Hunde, die nachweislich mit MRSA infiziert<br />

waren und langfristig antibiotisch<br />

und chirurgisch ohne Erfolg vorbehandelt<br />

waren und schließlich euthanasiert werden<br />

sollten, konnten durch die Laseraku-<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 27


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

sen. Nach einer RKI-Studie von 2020 haben<br />

über 60 Prozent der Studienteilnehmer<br />

über Rückenschmerzen geklagt. Über<br />

16 Prozent litten unter chronischen Rückenschmerzen.<br />

Der wirtschaftliche Schaden<br />

wird in Deutschland auf jährlich 49<br />

Milliarden Euro geschätzt.<br />

Bei weit über 1000 Pferden und Hunden<br />

konnte gezeigt werden, wie kompetent<br />

auch hier Laserakupunktur tiefgreifend helfen<br />

kann (5, 6). Hier hat der Laser ebenfalls<br />

wieder zahlreiche synergistische Wirkungen<br />

auf die betroffenen Wirbelsegmente.<br />

Zunächst wird der segmentale Akupunkturpunkt,<br />

in der Regel ein Zustimmungspunkt<br />

zu einem Meridian, z. B. Bl18, Zustimmungspunkt<br />

zum Lebermeridian, im<br />

Sinne einer Akupunkturwirkung gereizt, die<br />

über den segmentregulatorischen Komplex<br />

die segmentale Durchblutung verbessert,<br />

den Tonus in der Muskulatur und die<br />

Schmerzempfindung herabsetzt. Zusätzlich<br />

wird durch das Laserlicht die radikuläre<br />

Reizung der Nervenwurzel im Segment<br />

reduziert. Außerdem bewirkt das Laserlicht<br />

noch durch die ATP-Synthese im bestrahlten<br />

Bereich eine direkte Energieeinbringung<br />

in den azidotischen malnutritiven Bereich<br />

der Muskulatur und kann so direkt zu<br />

einer Erschlaffung des kontrahierten Muskelgewebes<br />

beitragen. Die lokale Therapie<br />

wird durch schmerzlindernde, entzündungshemmende<br />

und durchblutungsfördernde<br />

Akupunkturpunkte ergänzt.<br />

Die Indikationsliste für den Einsatz<br />

der Laserakupunktur aus der Veterinärmedizin<br />

auf den humanmedizinschen Einsatz<br />

ließe sich noch beliebig weiterführen,<br />

da diese Therapie fast omnipotent einsetzbar<br />

ist.<br />

Literatur<br />

1. Petermann, U. (<strong>2023</strong>): Die Wirkung der Laserakupunktur<br />

in der Wundheilung bei Pferden und<br />

Hunden, Kleintierpraxis 1/<strong>2023</strong>, 43 – 46<br />

2. Petermann, U. (<strong>2023</strong>): Die Wirkung der Laserakupunktur<br />

in der Wundheilung bei Pferden und<br />

Hunden, Vortrag: World Acupuncture Summit,<br />

Davos, 13.-17. März <strong>2023</strong><br />

3. Petermann, U. (1989): Retrospektive Fall-<br />

Kontrollstudie bei Hunden mit Wundheilungsstörungen<br />

(3) eingereicht <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />

Berlin November <strong>2023</strong>, noch unveröffentlicht.<br />

4. Petermann, U. (2<strong>01</strong>6): Treatment of 29 Cases<br />

of Acute and Chronic Equine Tendonitis with<br />

Local Laser Therapy and Laser Acupuncture,<br />

AJTCVM Vol. 11, No. 2, August 2<strong>01</strong>6, 43 – 51<br />

5. Petermann, U. (1989): Behandlung von BWSund<br />

LWS-Beschwerden beim Pferd mit Ohrakupunktur.<br />

collegium veterinarium 20/91 – 93<br />

6. Petermann, U. (2002): Laser Acupuncture in<br />

the Treatment of Chronic Back Pain in Horses,<br />

Procc. of 28th IVAS 20<strong>01</strong> world congress, Liuhe<br />

Hawaii, USA, 81 – 88<br />

Dr. Uwe Petermann, Melle<br />

•<br />

FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />

Veterinary Public Health und Phytotherapeutika<br />

Die Tiermedizin hat im Kontext von Public<br />

Health – oder moderner gedacht: im One<br />

Health Concept (T. C. Mettenleiter, DTBl<br />

<strong>2023</strong>, 71 (4) 460–462) – eine besondere<br />

Aufgabe bei der Bekämpfung und Kontrolle<br />

von Infektionskrankheiten, die zwischen<br />

Mensch und Tier übertragbar sind. Doch<br />

nicht zuletzt haben sich mehre Internationale<br />

One Health Konferenzen vor der Covid-Pandemie<br />

vordringlich mit der Reduktion<br />

von Antibiotikaresistenzen (AMR)<br />

befasst. Auch die Verringerung und Vermeidung<br />

von gesundheitsbeeinträchtigenden<br />

Rückständen, u. a. von Arzneimittelmetaboliten<br />

in tierischen Lebensmitteln<br />

bleibt ein ebenso wichtiges Anliegen wie<br />

die Minimierung von Umweltbelastungen.<br />

Der fachkundige Einsatz von phytogenen<br />

Substanzen kann in diesen Fällen wichtige<br />

Beiträge leisten und entspräche dem<br />

Transdisziplinaritätsprinzips, einem der<br />

fünf Grundsätze von One Health. Dieser<br />

Grundsatz fordert die multisektorale Zusammenarbeit<br />

und die Beachtung modernen<br />

und traditionellen Wissens für eine<br />

große Bandbreite von Perspektiven.<br />

Substanzen und Methoden, denen die<br />

Naturheilverfahren seit jeher besonderes<br />

Augenmerk geschenkt haben, können vorteilhaft<br />

in den beiden Bereichen eingesetzt<br />

werden, die bei der Entstehung und Übertragung<br />

von AMR besonders relevant sind:<br />

bei der oft im Focus der Medien stehenden<br />

Aufzucht und Haltung lebensmittelliefernder<br />

Tiere und beim häufig übersehenen<br />

engen Kontakt im Zusammenleben<br />

von Menschen mit Heimtieren, die am<br />

Ende ihres langen Lebens ebenso multimorbid<br />

und infektionsanfällig sein können<br />

wie ihre Besitzer.<br />

Mikrobielle Strategien der Resistenzentwicklung<br />

werden seit Jahren erfolgreich<br />

durch den Einsatz pflanzlicher Sekundärstoffe<br />

konterkariert, sei es in Kombination<br />

mit Antibiotika oder als deren<br />

Ersatz. Dazu zählen insbesondere ätherische<br />

Öle, einzeln oder in Kombination, Alliine<br />

und Senfölglycoside, Anthocyanidine<br />

und Catechine als Vorläufersubstanzen für<br />

kondensierte Gerbstoffe, sowie Alkamide<br />

und Alkaloide, aber auch bestimmte Flavonoide<br />

und Saponine, die als-Co-Effektoren<br />

die Wirkungen der Hauptwirkstoffe um<br />

Zehnerpotenzen steigern können. Zubereitungen<br />

ätherischer Öle werden in größerem<br />

Umfang eingesetzt in der Geflügel-,<br />

Schweine- und Kälberaufzucht, andere Zubereitungen<br />

pflanzlicher Stoffe in der Behandlung<br />

unkomplizierter Darm-, Atemwegs-<br />

und Harnwegsinfekte bei Hobbyund<br />

Heimtieren. Immunmodulierende<br />

Substanzen fördern die erregerunspezifische<br />

körpereigene Infektionsabwehr. Phytogene<br />

Zubereitungen tragen so zur Reduktion<br />

der Menge eingesetzter Antibiotika<br />

bei und entlasten die Umwelt durch<br />

weniger und einfacher abbaubare Metaboliten,<br />

die über die Ausscheidungen sonst<br />

in Gülle, Boden und Klärwasser gelangen<br />

würden.<br />

Dr. Gerd Riedel-Caspari, Kempten<br />

•<br />

28<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

FACHGRUPPE „PATHOLOGIE“<br />

66. Jahrestagung und 28. Schnittseminar der Fachgruppe „Pathologie“<br />

Vom 3. bis 5. März fanden die 66. Jahrestagung<br />

und das 28. Schnittseminar der<br />

<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Pathologie“ nach zwei<br />

Corona-Jahren erstmals wieder in Präsenz<br />

statt. Tagungsort war das bewährte Parkhotel<br />

in Fulda. Tagungs- und Fachgruppenleiter<br />

Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover)<br />

begrüßte die etwa 270 Teilnehmer:innen,<br />

von denen die meisten sowohl an der Jahrestagung<br />

als auch am Schnittseminar<br />

teilnahmen. <strong>DVG</strong>-Vizepräsident Prof. Dr.<br />

Jörg Aschenbach war ebenfalls vor Ort und<br />

sprach Grußworte.<br />

Das Thema des diesjährigen Schnittseminars<br />

lautete „Pathologie der endokrinen<br />

Organe“. Referent war Prof. Dr. Thomas Rosol,<br />

Professor für veterinärmedizinische<br />

und toxikologische Pathologie am Department<br />

of Biomedical Sciences der Ohio<br />

State University, der spannende Fälle präsentierte.<br />

Übersichtsvorträge hielten Dr. Alexandra<br />

Rieger (Hannover) zur Bedeutung von<br />

Gesundheitsbewertungen mariner Säugetiere<br />

als Indikatoren für Meeresnaturschutz,<br />

Dr. Christine Fast (Greifswald) zur<br />

Chronic Wasting Disease in Europa sowie<br />

Dr. Peter Wohlsein (Hannover) zur mechanischen<br />

Gewalteinwirkung bei Tieren.<br />

11 Vorträge und 52 Poster befassten<br />

sich mit Klein-, Heim- und Wildtieren sowie<br />

auch Großtieren und experimenteller<br />

Pathologie. Ergebnisse aktueller Studien<br />

und Fallberichte wurden vorgestellt.<br />

Endlich war es wieder möglich, die beliebte<br />

Posterbesprechung in Präsenz<br />

durchzuführen. Mit viel Engagement stellten<br />

die Posterautor:innen ihre Studienergebnisse<br />

vor. Die folgenden beiden Poster<br />

wurden ausgezeichnet; die Autorinnen<br />

erhielten je 250 Euro:<br />

• Jana Klink (Hannover)<br />

Sarkoptesräude beim Marderhund<br />

(Nyctereutes procyonoides) in Schleswig-Holstein<br />

• Isabel Zdora (Hannover)<br />

Isolation und Charakterisierung von<br />

murinen Satellitengliazellen der Dorsalwurzelganglien<br />

in vitro<br />

Die 67. Jahrestagung und das 29. Schnittseminar<br />

der Fachgruppe werden vom 8. bis<br />

10. März 2024 erneut in Fulda stattfinden.<br />

Der Tagungsband mit den Abstracts<br />

der Vorträge und Poster kann für 10,00<br />

Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />

Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />

werden (info@dvg.de).<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Vizepräsident Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />

sprach Grußworte.<br />

Prof. Dr. Thomas Rosol stellte im Schnittseminar spannende Fälle vor.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 29


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

FACHGRUPPE „KLINISCHE PHARMAKOLOGIE UND TOXIKOLOGIE“<br />

Aktualisierung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken<br />

Das Bundesministerium für Ernährung<br />

und Landwirtschaft (BMEL) plant eine umfassende<br />

Überarbeitung und Aktualisierung<br />

der Verordnung über tierärztliche<br />

Hausapotheken (TÄHAV) und hat dazu ein<br />

Eckpunktepapier erstellt. Die Leiterin der<br />

Fachgruppe „Klinische Pharmakologie und<br />

Toxikologie“, Prof. Dr. Melanie Hamann, hat<br />

dazu eine Stellungnahme erstellt. Darin<br />

hat sie die anstehende Aktualisierung der<br />

Verordnung über tierärztliche Hausapotheken<br />

und die Anpassung an die neue<br />

europäische und nationale Rechtslage<br />

ausdrücklich begrüßt und mit besonderem<br />

Nachdruck auf die absolute Notwendigkeit<br />

zur Vereinfachung der Regelungen<br />

zu den tierärztlichen Nachweisverpflichtungen<br />

hingewiesen. Hier könnte beispielhaft<br />

überlegt werden, ob mit der Dokumentation<br />

der Zulassungsnummer, die für<br />

jedes Präparat einzigartig ist und daraus<br />

eigentlich klar der Wirkstoff, die Darreichungsform<br />

und Stärke ableitbar sind, andere<br />

Angaben entbehrlich sind. •<br />

FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“<br />

30. Tagung: „… einfach Infektionsepidemiologie“<br />

Die Epidemiologietagung wird im Herbert-Gürtler-Haus stattfinden. Foto: <strong>DVG</strong><br />

tionsepidemiologischen Daten werden<br />

auf der behördlichen/Forschungsebene<br />

generiert oder sollten generiert werden,<br />

damit quantitative Bewertungen und Analyseverfahren<br />

so erfolgen können, dass<br />

mit den Ergebnissen Entscheidungen fundiert<br />

getroffen werden können? Um diese<br />

und andere Fragen geht es auf der Tagung,<br />

auf der auch zwei Workshops angeboten<br />

werden:<br />

Workshop 1 „Beobachten, messen,<br />

zählen – Grundkonzepte der quantitativen<br />

Beschreibung infektionsepidemiologischer<br />

Versuchsdaten“ richtet sich an interessierte<br />

Lernende der Infektionsepidemiologie.<br />

Workshop 2 „Quo vadis ASP?“ richtet<br />

sich an die in der Tierseuchenbekämpfung<br />

Involvierten, sensu Immer-weiter-Lernende.<br />

Vom 6. bis 8. September <strong>2023</strong> findet die 30.<br />

Tagung der Fachgruppe „Epidemiologie<br />

und Dokumentation“ im Herbert-Gürtler-<br />

Haus an der Veterinärmedizinischen Fakultät<br />

der Universität Leipzig statt.<br />

Um amtliche und wissenschaftliche<br />

Herausforderungen zu lösen, verwenden<br />

Veterinärbehörden und Forschende (bewusst<br />

oder unbewusst) einfach Infektionsepidemiologie<br />

zur Schlussbildung<br />

und Entscheidungsfindung. Welche infek-<br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />

•<br />

30<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />

Online-Seminar: Online Marketing Guide<br />

für Tierärztinnen und Tierärzte<br />

Am 24.04.<strong>2023</strong> fand das Online-Seminar erstmals statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Am 24. April <strong>2023</strong> fand erstmals das Online-Seminar<br />

„Online Marketing Guide für<br />

Tierärztinnen und Tierärzte“ statt. Referenten<br />

waren PD Dr. Marc Dilly (Viernheim)<br />

und Richard Dihen (Heidelberg), die das<br />

gleichnamige Buch herausgegeben haben.<br />

Im Seminar wurde der „Leitfaden zur praktischen<br />

Umsetzung“ den Teilnehmer:innen<br />

anschaulich nahegebracht. Themen<br />

waren die „Digitale Kommunikation & Digitalisierung<br />

in der (Tier-)Medizin“, eine<br />

Bestandsaufnahme zur Frage „Brauchen<br />

wir als Tierärztinnen und Tierärzte überhaupt<br />

Online Marketing?“ sowie auch<br />

ganz konkrete und praktische Tipps zum<br />

Social Media Marketing in der Tiermedizin.<br />

Etwa 40 Kolleginnen und Kollegen nahmen<br />

teil und diskutierten im Anschluss an<br />

die Präsentationen rege mit. Die Print-Ausgabe<br />

des „Online Marketing Guide für Tierärztinnen<br />

und Tierärzte“ war im Seminar-<br />

Preis inkludiert. Sie kann auch in der<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle für 19,80 Euro zzgl.<br />

3,00 Euro für Verpackung und Versand bestellt<br />

werden (info@dvg.de). <br />

•<br />

ARBEITSGEBIET:<br />

INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />

KONSILIARLABORE<br />

Neues Konsiliarlabor für beta-hämolysierende Streptokokken<br />

Seit 2<strong>01</strong>6 benennt die <strong>DVG</strong> Konsiliarlabore<br />

für Tierseuchen bzw. Tierkrankheiten,<br />

die weder anzeige- noch meldepflichtig<br />

sind oder für die noch kein nationales Referenzlabor<br />

nach Tiergesundheit- oder Lebensmittelrecht<br />

eingerichtet ist.<br />

Inzwischen bestehen 15 Konsiliarlabore.<br />

Als 16. und jüngstes Labor wurde das<br />

Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen<br />

des Fachbereichs Veterinärmedizin der<br />

Freien Universität Berlin als <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabor<br />

für beta-hämolysierende Streptokokken<br />

in der tierärztlichen Praxis und Klinik<br />

(kleine Haustiere und Pferde) benannt<br />

und wird seine Tätigkeit zum <strong>01</strong>.07.<strong>2023</strong><br />

aufnehmen. Laborleiter ist Prof. Dr. Marcus<br />

Fulde, Stellvertreterin ist Dr. Antina Lübke-<br />

Becker.<br />

Die Labore erstellen einen jährlichen<br />

Tätigkeitsbericht. Diese Berichte sowie<br />

weitere Informationen sind auf der <strong>DVG</strong>-<br />

Webseite zu finden:<br />

https://www.dvg.net/konsiliarlabore/ •<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 31


ARBEITSGEBIET:<br />

INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />

FACHGRUPPE AVID<br />

Aktuelle Veranstaltungen der Fachgruppe AVID<br />

Die 41. AVID-Tagung findet traditionell im<br />

Kloster Banz statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Vom 13. bis 15. September <strong>2023</strong> findet die<br />

41. Jahrestagung der Fachgruppe AVID<br />

(Arbeitskreis Veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik)<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

„Virologie“ als Präsenzveranstaltung im<br />

Kloster Banz bei Bad Staffelstein statt!<br />

41. Arbeits- und Fortbildungstagung<br />

„Virologie“<br />

Freuen Sie sich auf das Wiedersehen und<br />

die spezielle Atmosphäre an diesem traditionellen<br />

Tagungsort. Um den Teilnehmerkreis<br />

zu erweitern, ist die Veranstaltung<br />

zudem als Hybrid-Meeting geplant.<br />

PD Dr. Sandra Blome (Friedrich-Loeffler-Institut,<br />

Thema: Afrikanische Schweinepest)<br />

und Prof. Dr. Benjamin Lamp, PhD<br />

(Justus-Liebig-Universität Gießen, Thema:<br />

Viruserkrankungen bei Honigbienen) haben<br />

bereits ihre Zusage für einen Plenarvortrag<br />

gegeben.<br />

Im Bildungszentrum Kloster Banz ist<br />

ein begrenztes Zimmerkontingent eingerichtet.<br />

Bitte reservieren Sie rechtzeitig!<br />

Informationen zur Zimmerreservierung,<br />

die Online-Anmeldung und das Programm<br />

finden Sie unter:<br />

www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />

7. AVID-Themenabend<br />

Der 7. AVID-Themenabend findet am<br />

07.11.<strong>2023</strong> online statt und ist kostenfrei<br />

für <strong>DVG</strong>-Mitglieder.<br />

Themen:<br />

• „Brucellose“<br />

Referent: Dr. Falk Melzer, NRL Brucellose,<br />

FLI, Jena<br />

• „Dermatomykosen beim Tier: Erregerspektrum<br />

und Diagnostik“<br />

Referentin: Dr. Ellen Prenger-Berninghoff,<br />

Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten<br />

der Tiere, Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen<br />

Die Anmeldung finden Sie unter:<br />

https://registrierung.dvglive.de/<br />

•<br />

FACHGRUPPE „UMWELT- UND TIERHYGIENE“<br />

Fachgruppentagung in Kiel<br />

Vom 5. bis 6. Oktober führt die Fachgruppe“<br />

Umwelt- und Tierhygiene“ in Kiel ihre<br />

diesjährige Fachgruppentagung in Kooperation<br />

mit dem Institut für Tierzucht und<br />

Tierhaltung der Christian-Albrechts-Universität<br />

durch. Das Schwerpunktthema<br />

lautet „Hygiene und Biosicherheit – Eckpfeiler<br />

moderner Tierhaltung“. Auf der Tagung<br />

wird ein Vortragsprogramm u. a. mit<br />

Beiträgen junger Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler sowie eine Posterpräsentation<br />

angeboten.<br />

Das Programm die Anmeldung und<br />

weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />

Die Tagung findet im Klaus-Murmann-Hörsaal im Seminargebäude der Christian-Albrechts-Universität<br />

in Kiel statt. Foto: Christian Alexander Tietgen, creativecommons.org<br />

32<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />

ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />

63. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit<br />

und Verbraucherschutz<br />

Vom 26. bis 29.09.<strong>2023</strong> findet die 63.<br />

Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit<br />

und Verbraucherschutz“<br />

der <strong>DVG</strong> in Garmisch-Partenkirchen<br />

statt. Die Vorträge werden live<br />

gehalten und simultan per Livestream für<br />

Online-Teilnehmer:innen übertragen.<br />

Schwerpunktthemen der diesjährigen<br />

Tagung:<br />

• Transformation des Lebensmittelsystems<br />

• Paratuberkulose<br />

• Hemmstoffe<br />

• Behördenaudits / Verifizierung<br />

behördlichen Handelns in der<br />

Fleischhygiene<br />

Die Tagung wird zusammen mit der Sektion<br />

Lebensmittel tierischer Herkunft in<br />

der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen<br />

und Tierärzte und der Schweizerischen<br />

Tierärztlichen Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,<br />

Tiergesundheit und<br />

Tierschutz durchgeführt.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

www.dvg-lebensmittelsicherheit.de/•<br />

Die Tagung zur Lebensmittelsicherheit findet erneut im Kongresshaus in Garmisch-Partenkirchen statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Social Media Kanäle der <strong>DVG</strong><br />

Die <strong>DVG</strong> ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und<br />

postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus<br />

der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 33


ARBEITSGEBIET:<br />

LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />

ARBEITSKREIS „LEHRE IN DEN LEBENSMITTELHYGIENISCHEN FÄCHERN DER DEUTSCHSPRACHIGEN LÄNDER“<br />

Neue Auflage: Katalog der Lehrinhalte & Lernziele lebensmittelhygienischer Fächer<br />

Der Lehrkatalog ist in 4. Auflage erschienen.<br />

Foto: <strong>DVG</strong><br />

Der Katalog der Lehrinhalte & Lernziele lebensmittelhygienischer<br />

Fächer an den<br />

deutschsprachigen tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />

des <strong>DVG</strong>-Arbeitskreises<br />

„Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />

Fächern der deutschsprachigen Länder“ ist<br />

überarbeitet worden und in der 4. Auflage<br />

erschienen. Die englische Version (Catalogue<br />

of Teaching & Learning Objectives in<br />

Food, Meat and Dairy Hygiene in Germany,<br />

Austria and Switzerland) ist in der 2.<br />

Auflage erhältlich.<br />

Damit sind die Lehrinhalte und Lernziele<br />

lebensmittelhygienischer Fächer an<br />

den deutschsprachigen tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />

in einem Katalog zusammengefasst.<br />

Der Katalog wurde von den in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

mit der Lehre auf diesen Gebieten befassten<br />

Hochschullehrenden im Rahmen des<br />

Arbeitskreises erarbeitet und spiegelt deren<br />

abgestimmte Auffassung wider.<br />

In diesem Katalog sind die in den extramuralen<br />

Praktika (festgelegt in den jeweilig<br />

gültigen Ausbildungsordnungen) zu<br />

erwerbenden Kenntnisse nicht explizit<br />

aufgelistet, aber die Evaluierungsbögen<br />

für die Bewertung der Praktika sind enthalten.<br />

Im Anschluss sind die Lernziele<br />

bzw. Ersttagskompetenzen gelistet.<br />

Mit diesem Katalog werden folgende<br />

Zielstellungen verfolgt:<br />

1. Inhaltliche Abstimmung der Lehrinhalte<br />

zwischen den Bildungseinrichtungen<br />

und Ableitung von Lernzielen,<br />

2. Sicherung des sachlich erforderlichen<br />

Stellenwertes der lebensmittelhygienischen<br />

Fächer aufgrund der zunehmend<br />

hohen Anforderungen an die<br />

tierärztliche Tätigkeit im Rahmen des<br />

gesundheitlichen Verbraucherschutzes<br />

innerhalb der veterinärmedizinischen<br />

Wissenschaftsdisziplinen an Universitäten<br />

und Hochschulen sowie<br />

3. Schaffung einer Grundlage für das Mitwirken<br />

der deutschsprachigen Einrichtungen<br />

an der Ausarbeitung einer EU-<br />

Auffassung zum Fach Veterinary Public<br />

Health.<br />

Die deutsche bzw. englische Ausgabe sind<br />

für je 10 Euro zzgl. 3 Euro für Verpackung<br />

und Versand in der Geschäftsstelle erhältlich<br />

(info@dvg.de).<br />

•<br />

ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />

54. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />

Die 54. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />

der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />

konnte vom 24. bis 26. November<br />

2022 endlich wieder in Präsenz im Historischen<br />

Kaufhaus in Freiburg im Breisgau<br />

stattfinden. Sicherheitshalber war die Tagung<br />

als Hybrid-Event geplant worden, so<br />

dass die Teilnahme auch online möglich<br />

war. Etwa 120 Kolleginnen und Kollegen<br />

nutzten die Möglichkeit, sich vor Ort zu<br />

treffen und persönlich auszutauschen.<br />

Über 90 weitere Teilnehmer:innen schalteten<br />

sich online dazu. Alle wurden von Prof.<br />

Dr. Dr. Michael Erhard, Leiter der Fachgruppe,<br />

und PD Dr. Elke Rauch (beide München)<br />

herzlich begrüßt. Auch <strong>DVG</strong>-Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Jörg Aschenbach (Berlin) sprach<br />

Grußworte.<br />

Vortragsprogramm<br />

Traditionell stehen bei dieser Tagung die<br />

„klassischen“ Nutztiere im Vordergrund.<br />

Das Organisationsteam nimmt jedoch<br />

auch gern Beiträge von anderen Tierarten<br />

mit in das Programm auf, so dass diesmal<br />

auch wissenschaftliche Studienergebnisse<br />

zu Pferden, Kaninchen, Ratten und Hunden<br />

präsentiert wurden. So wurden in<br />

34<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


Seit vielen Jahren beliebter Tagungsort der Ethologietagung: das Historische Kaufhaus in Freiburg.<br />

Foto: Couleur, pixabay.com<br />

neun Themenblöcken insgesamt 23 Vorträge<br />

gehalten. In der Session „Promovierende<br />

stellen vor“ stellten die Doktorand:innen<br />

ihre Projekte dar und standen<br />

für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.<br />

Poster<br />

In der Posterausstellung wurden 18 Poster<br />

präsentiert. Auch hier überwogen die<br />

Nutztierthemen; einige Poster befassten<br />

sich aber auch mit der Kastration von<br />

Meerschweinchen, Enrichment bei der<br />

Haltung von Ratten sowie Pferdehaltungssystemen.<br />

Folgende Poster wurden mit Preisen<br />

ausgezeichnet:<br />

1. Preis: Diana Schönberger<br />

(Ettenhausen, CH)<br />

Zusammenhang zwischen Klauengesundheit<br />

und gesteigerter Aktivität<br />

während des Melkens als unterstützendes<br />

Merkmal zur Erkennung von Lahmheiten<br />

bei Milchkühen<br />

2. Preis: Stijn Brouwers<br />

(Ettenhausen, CH)<br />

Qualitative assessment of lying down<br />

and standing up movements of dairy<br />

cows in unrestricted conditions and in<br />

free-stall cubicles<br />

3. Preis: Dr. Barbara Lutz<br />

(Ettenhausen, CH)<br />

Auswirkungen von zu kleinen Standplatzabmessungen<br />

in Anbindeställen<br />

auf das Verhalten und die Gliedmassengesundheit<br />

von Milchkühen und<br />

Jungvieh<br />

Vorträge und Poster zeigten die breite Themenvielfalt<br />

der Ethologie und wie durch<br />

mehr Wissen Tiere besser verstanden wer-<br />

Freuten sich über ihre Posterpreise (v.l.n.r.): Dr. Barbara Lutz,<br />

Diana Schönberger, Stijn Brouwers. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Prof. Erhard mit der neuen Fachgruppenleitung PD Dr. Elke Rauch (links)<br />

und Prof. Dr. Helen Louton. Foto: <strong>DVG</strong><br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 35


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

den, um ihr Wohlbefinden bei der Haltung<br />

in menschlicher Obhut zu steigern.<br />

Neue Fachgruppenleitung und<br />

Verabschiedung von Prof. Erhard<br />

Im Rahmen der Tagung fand die Versammlung<br />

der Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />

statt, auf der auch die Wahl einer<br />

neuen Fachgruppenleitung anstand. Prof.<br />

Erhard, seit 2007 Fachgruppenleiter, stand<br />

für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.<br />

Der Fachtierarzt für Tierschutz, für<br />

Physiologie, für Immunologie, für Tierhygiene<br />

und Tierhaltung sowie für Verhaltenskunde<br />

ist seit 20<strong>01</strong> Leiter des Lehrstuhls<br />

für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />

Tierhygiene und Tierhaltung an der Tierärztlichen<br />

Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München. In der <strong>DVG</strong><br />

geht die Gründung des Arbeitsgebietes<br />

„Tierschutz, Ethologie und Tierhaltung“ im<br />

Jahr 2007 auf seinen Vorschlag zurück. Er<br />

war zudem Leiter des gesamten <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />

„Ethologie, Tierhaltung und<br />

Tierschutz“ und in dieser Funktion von<br />

2009 bis 2022 auch Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand.<br />

Mit herzlichen und berührenden Worten<br />

und einer Würdigung seiner Verdienste<br />

wurde Prof. Erhard verabschiedet. Die<br />

Fachgruppenmitglieder wählten seine bisherige<br />

Stellvertreterin PD Dr. Rauch zur<br />

neuen Leiterin der Fachgruppe. Auf den<br />

Posten der stellvertretenden Leiterin wurde<br />

Prof. Dr. Helen Louton (Kiel) gewählt<br />

(siehe unten).<br />

Neue Leiterin des Arbeitsgebietes und<br />

damit neues Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand ist<br />

Dr. Anna-Caroline Wöhr (München), Leiterin<br />

der Fachgruppe „Tierschutz“.<br />

Die 55. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />

findet vom 30.11. bis 02.12.<strong>2023</strong> erneut<br />

in Freiburg statt.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

•<br />

FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />

Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />

Im Rahmen der 54. Internationalen Tagung<br />

Angewandte Ethologie vom 24. bis 26. November<br />

2022 im Historischen Kaufhaus in<br />

Freiburg i. Br. wurden wir (Frau PD Dr. Elke<br />

Rauch und Frau Prof. Dr. Helen Louton) als<br />

neue Fachgruppenleitung gewählt. Herr<br />

Prof. Dr. Dr. Michael Erhard hat sich auf<br />

eigenen Wunsch nicht mehr zur Wahl aufstellen<br />

lassen.<br />

Frau PD Dr. Elke Rauch (Fachgruppenleiterin)<br />

hat sich 2<strong>01</strong>7 an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

(LMU) München habilitiert<br />

und ist derzeit als Akademische<br />

PD Dr. Elke Rauch. Foto: privat<br />

Oberrätin am Lehrstuhl für Tierschutz,<br />

Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung<br />

der Tierärztlichen Fakultät der<br />

LMU München angestellt. Ihr Forschungsschwerpunkt<br />

beschäftigt sich mit Indikatoren<br />

des Wohlbefindens und der Tiergesundheit<br />

von landwirtschaftlichen Nutztieren<br />

zur Etablierung einer tiergerechten<br />

Haltungsumwelt. Seit 2<strong>01</strong>8 war sie bereits<br />

stellvertretende Fachgruppenleiterin und<br />

hat seitdem die jährlich stattfindenden<br />

Ethologietagungen in Freiburg zusammen<br />

mit der <strong>DVG</strong> organisiert.<br />

Prof. Dr. Helen Louton. Foto: privat<br />

Frau Prof. Dr. Helen Louton, stellvertretende<br />

Fachgruppenleiterin, war von 2<strong>01</strong>1<br />

bis 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />

Tierhygiene und Tierhaltung<br />

der Tierärztlichen Fakultät der LMU München<br />

tätig. Dort wurde sie 2<strong>01</strong>4 promoviert<br />

und habilitierte sie sich 2020 im<br />

Fachgebiet Tierschutz, Ethologie und Tierhaltung.<br />

Im Jahr 2020 wurde sie an die Agrar-<br />

und Umweltwissenschaftliche Fakultät<br />

der Universität Rostock auf die Professur<br />

für Tiergesundheit und Tierschutz<br />

berufen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt<br />

im Bereich der Verbesserung des Tierschutzes<br />

und des Wohlbefindens landwirtschaftlicher<br />

Nutztiere.<br />

Uns ist es wichtig, das Bewusstsein für<br />

die Bedeutung von Tierwohl und nachhaltiger<br />

Landwirtschaft zu erhöhen. Die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Fachgruppen,<br />

Wissenschaftlern oder Regierungsbehörden<br />

liegt uns am Herzen, um zu unterstützen,<br />

dass politische Entscheidungen auf<br />

den neuesten wissenschaftlichen Erkennt-<br />

36<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

nissen basieren und auch für Tierhalter in<br />

die Praxis umgesetzt werden können.<br />

Wir beide arbeiten schon über viele<br />

Jahre eng und auch sehr gut zusammen<br />

und freuen uns über das entgegengebrachte<br />

Vertrauen in uns.<br />

Die 55. Internationale Tagung Angewandte<br />

Ethologie findet vom 30.11. bis<br />

02.12.<strong>2023</strong> in Freiburg statt.<br />

Bei Fragen und Anliegen dürfen Sie uns<br />

gerne kontaktieren:<br />

• Fachgruppenleiterin:<br />

PD Dr. Elke Rauch: Rauch@lmu.de<br />

• Stellvertretung:<br />

Prof. Dr. Helen Louton:<br />

helen.louton@uni-rostock.de<br />

Ankündigungen und Aktivitäten der Fachgruppe<br />

finden sie auf der Homepage der<br />

<strong>DVG</strong> unter:<br />

www.dvg.de, Fachgruppen, Ethologie und<br />

Tierhaltung<br />

Herzliche Grüße,<br />

Elke Rauch und Helen Louton<br />

•<br />

FACHGRUPPEN „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“ UND „TIERSCHUTZ“<br />

Stellungnahmen zu Tierschutzvorhaben<br />

Die Fachgruppen „Ethologie und Tierhaltung“<br />

sowie „Tierschutz“ haben zu mehreren<br />

Vorhaben des Bundesministeriums für<br />

Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)<br />

Stellung genommen.<br />

Stellungnahmen zur Haltung von<br />

Mastputen und Hühnern<br />

Gemeinsam mit der Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“<br />

haben sich die Leiterinnen<br />

beider Fachgruppen zu Eckpunktepapieren<br />

zur Haltung von Mastputen sowie von<br />

Junghennen, Elterntieren von Mast- und<br />

Legehühnern und sog. Bruderhähnen positioniert<br />

(siehe auch Seite 25).<br />

Förderung des Umbaus der<br />

Tierhaltung<br />

Die Fachgruppenleitung „Ethologie und<br />

Tierhaltung“ hat zudem zu Richtlinienentwürfen<br />

zum „Umbau der Tierhaltung – Investive<br />

Vorhaben“ sowie zum „Umbau der<br />

Tierhaltung – Laufende Mehrkosten“ Stellung<br />

genommen.<br />

Die Formulierung dieser Richtlinien zur<br />

Förderung des Umbaus hin zu tiergerechteren<br />

Haltungssystemen, die über die<br />

rechtlich bindenden Mindeststandards<br />

des Tierschutzrechts hinausgehen, wurde<br />

grundsätzlich begrüßt. Die Entwürfe beziehen<br />

sich bisher nur auf die Förderung<br />

des Umbaus von Haltungseinrichtungen<br />

für Schweine aller Alters- und Nutzungsgruppen;<br />

daher wäre es sehr wünschenswert,<br />

wenn zeitnah auch andere landwirtschaftliche<br />

Betriebe diese Förderung für<br />

die von ihnen gehaltenen Nutztiere in Anspruch<br />

nehmen könnten. Vorrangig wären<br />

die Milchvieh- und die Geflügelhaltung zu<br />

nennen. Weiterhin wurden Ausführungen<br />

übermittelt, die aus fachlich-wissenschaftlicher<br />

Sicht in den Entwürfen nicht<br />

berücksichtigt wurden und/oder aus Sicht<br />

des tierartspezifischen Verhaltens zur Umsetzung<br />

der Machbarkeit im landwirtschaftlichen<br />

Betrieb oder zur Verbesserung<br />

der gewünschten Kontrollen zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

•<br />

FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“<br />

Wo (k)ein Kläger, da kein Richter – Wie gerecht ist Tierschutzrecht?<br />

Vom 16. bis 18. März <strong>2023</strong> fand die 28.<br />

Internationale Tierschutz-Tagung in München<br />

statt. Nachdem die Tagung 2020<br />

pandemiebedingt gar nicht und in den<br />

beiden darauffolgenden Jahren online<br />

durchgeführt wurde, war nun endlich wieder<br />

eine Präsenzveranstaltung möglich.<br />

Das Schwerpunktthema lautete „Wo (k)ein<br />

Kläger, da kein Richter – Wie gerecht ist<br />

Tierschutzrecht?“ Über 500 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer hatten sich im großzügigen<br />

Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

(LMU) eingefunden und<br />

bestätigten einmal mehr, dass es sich bei<br />

dieser Veranstaltung um die größte Tierschutzfachtagung<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum handelt. Die Tagung wurde von der<br />

<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierschutz“ in Verbindung<br />

mit dem Lehrstuhl für Tierschutz,<br />

Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung<br />

der Tierärztlichen Fakultät der LMU<br />

organisiert.<br />

Der Dekan der tierärztlichen Fakultät<br />

der LMU, Prof. Dr. Reinhard K. Straubinger,<br />

eröffnete die Tagung und begrüßte die Teilnehmenden.<br />

Er zitierte Albert Schweitzer<br />

mit den Worten „Tierschutz ist Erziehung<br />

zur Menschlichkeit“ und hob damit die Bedeutung<br />

des Tierschutzes hervor. Auch der<br />

Vorsitzende der Tierärztlichen Vereinigung<br />

für Tierschutz, Dr. Andreas Franzky (Rolfsen),<br />

und die Tagungsleiter Prof. Dr. Dr. Michael<br />

Erhard und Dr. Anna-Caroline Wöhr<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 37


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

Erneut fand die Tierschutztagung in dem beeindruckenden Hauptgebäude der LMU am Geschwister-<br />

Scholl-Platz statt.<br />

Auch Prof. Erhard, Leiter des Lehrstuhls für<br />

Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und<br />

Tierhaltung an der LMU, sprach Grußworte.<br />

vom Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />

Tierhygiene und Tierhaltung der<br />

LMU sprachen Grußworte.<br />

Strafrechtliche Verfolgung von<br />

Tierschutzkriminalität in der<br />

Landwirtschaft<br />

Einen interessanten Einstieg in das<br />

Schwerpunktthema gab die Rechtswissenschaftlerin<br />

Prof. Dr. Elisa Hoven (Leipzig),<br />

die etwa 150 Strafverfahren im Rahmen<br />

einer Studie zu den Realitäten der strafrechtlichen<br />

Verfolgung von Tierschutzkriminalität<br />

in der Landwirtschaft anhand<br />

von Ermittlungsakten und Experteninterviews<br />

mit Amtstierärztinnen und Amtstierärzten<br />

sowie Staatsanwaltschaften<br />

empirisch untersucht hat. Die Studie zeigt,<br />

dass schon die Kenntniserlangung von<br />

potentiellen Tierschutzfällen problematisch<br />

war. Meistens stammten die Informationen<br />

von Veterinärämtern oder Tierschutzorganisationen.<br />

Insgesamt war eine<br />

zurückhaltende Anzeigepraxis der Veterinärämter<br />

festzustellen. Denn engagierte<br />

Amtstierärzt:innen mussten mit beruflichen<br />

Nachteilen rechnen, zudem waren<br />

die Erfolgsaussichten gering. Die Staatsanwaltschaften<br />

ermittelten selten selbst.<br />

In über 72 Prozent der Fälle wurden Verfahren<br />

eingestellt. Strafbefehle wurden in 21,8<br />

Prozent der Fälle ausgesprochen und Anklage<br />

in lediglich 5,8 Prozent erhoben. Nur<br />

in einem Fall wurde eine Freiheitsstrafe (4<br />

Monate auf Bewährung) ausgesprochen.<br />

Prof. Hoven kam zu dem Ergebnis, dass im<br />

Bereich der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung<br />

ein Großteil der Tierschutzstraftaten<br />

nicht aufgedeckt und geahndet wird.<br />

Gründe dafür seien u. a. ein zu enges Verständnis<br />

des Paragrafen 17 Tierschutzgesetz,<br />

der Tierquälerei unter Strafe stellt.<br />

Sehr häufig sei es schwierig, den Straftatbestand<br />

nachzuweisen, z. B. wenn das Tier<br />

bereits tot sei.<br />

Um die Situation zu verbessern, müssten<br />

die Voraussetzungen für eine Strafbarkeit<br />

tierquälerischen Verhaltens grundle-<br />

Die <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung ist die größte Tierschutzfachtagung im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Fachgruppen- und Tagungsleiterin Dr. Wöhr begrüßte die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer.<br />

38<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

Prof. Dr. Elisa Hoven stellte die Ergebnisse ihrer Auswertung der strafrechtlichen<br />

Verfolgung von Tierschutzkriminalität in der Landwirtschaft vor.<br />

Dr. Tanja Pollmüller alias „Doc Polly“ ging auf tierschutzrelevante Probleme<br />

in der Kleintierpraxis ein.<br />

gend neu gefasst werden. Paragraf 17 Tierschutzgesetz<br />

stelle für eine effektive<br />

Ahndung zu hohe rechtliche und praktische<br />

Hürden auf. Daher solle die Strafbarkeit<br />

nicht länger allein durch eine abstrakte<br />

Norm beschrieben, sondern es sollten<br />

konkrete, verwaltungsakzessorische Straftatbestände<br />

formuliert werden. Die Verletzung<br />

wesentlicher Vorschriften, z. B. zu<br />

Haltung, Transport und Schlachtung, stelle<br />

eine so hohe Gefahr für das Tierwohl dar,<br />

dass insbesondere wiederholte und systematische<br />

Zuwiderhandlungen strafwürdig<br />

seien – unabhängig davon, ob konkretes<br />

Tierleid später nachweisbar sei.<br />

Einige weitere Vorträge, u. a. die Auswertung<br />

von Tierschutz-Strafanzeigen sowie<br />

Präsentationen zur Sanktionspraxis<br />

und zum Tierschutzstrafrecht in der Praxis<br />

griffen ebenfalls diese Problematik auf. Die<br />

lebhafte Diskussion bestätigte die vorgestellten<br />

Ergebnisse und belegte zudem<br />

einen erschwerten und ungenügenden<br />

Vollzug. Hintergrund hierfür seien u. a. fehlende<br />

oder ungenügende rechtliche Vorgaben<br />

z. B. zur Tierhaltung sowie zu wenig<br />

Personal in den Veterinärämtern.<br />

Vortragsprogramm und<br />

Posterausstellung<br />

Weitere Themen im Vortragsprogramm<br />

waren u. a. die Haltung von Legewachteln,<br />

von Ziervögeln und Reptilien, der Umgang<br />

mit Haustieren in den sozialen Medien,<br />

Tierschutzprobleme in Schliefanlagen sowie<br />

die Vereinbarkeit von Populationsmanagement<br />

bei Zootieren mit dem Tierschutz.<br />

Spannend war auch ein Erfahrungsbericht<br />

von Dr. Sue Chandraratne (München)<br />

Die Poster riefen großes Interesse hervor.<br />

zur Ukrainekrise, der die Maßnahmen aufzeigte,<br />

mit denen das Veterinäramt München<br />

die daraus entstandene Situation<br />

versuchte zu lösen. So stellten z. B. fehlende<br />

Übersetzungsmöglichkeiten, die Organisation<br />

von Unterkünften für Geflüchtete<br />

mit Tieren und die Abwicklung von<br />

Unterstützungsleistungen eine logistische<br />

Herausforderung dar, die mit Hilfe der<br />

Einrichtung einer Task Force Ukraine aufgearbeitet<br />

wurde. In dem Vortrag „Tierschutz<br />

in der Kleintierpraxis“ stellte Dr.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 39


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

Felix Wankel Tierschutz-<br />

Forschungspreis<br />

Mit dem traditionell auf der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung<br />

verliehenen Felix Wankel<br />

Tierschutz-Forschungspreis wurde <strong>DVG</strong>-<br />

Vorstandsmitglied Prof. Dr. Nicole Kemper<br />

(Hannover) ausgezeichnet. Sie erhielt den<br />

Preis für ihr wissenschaftliches Lebenswerk<br />

zur tiergerechten Schweinehaltung<br />

(siehe Seite 65).<br />

Auf der Alten Utting verbrachten die Teilnehmer:innen einen angenehmen Abend.<br />

Tanja Pollmüller anschaulich dar, mit welchen<br />

tierschutzrelevanten Problemen<br />

praktizierende Kolleg:innen konfrontiert<br />

werden, darunter Qualzucht und Hundehandel.<br />

Die Vortragende gibt als „Doc Polly“<br />

in viel beachteten Podcasts unter dem<br />

Motto „Wissen ist Tierschutz“ nützliche Informationen<br />

und Hinweise zur Haustierhaltung.<br />

Damit zeigt sie einen Weg auf,<br />

wie Tierhalter auch außerhalb der Beratung<br />

in der Praxis erreicht werden können.<br />

Die Posterausstellung im Foyer vor<br />

dem Audimax mit Postern u. a. zu verschiedenen<br />

Themen aus der Masthuhnhaltung<br />

sowie zum illegalen Tierhandel, zu Animal<br />

Hoarding und zur Hengstkastration ergänzte<br />

das Vortragsprogramm.<br />

Ein Abend auf der „Alten Utting“<br />

Den Abend des zweiten Kongresstages<br />

konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

in einem besonderen Ambiente verbringen:<br />

auf der Alten Utting, einem ehemaligen<br />

Ausflugsdampfer, der jetzt auf<br />

einer stillgelegten Eisenbahnbrücke mitten<br />

in München steht. Bis 2<strong>01</strong>6 verkehrte<br />

die Alte Utting im Liniendienst auf dem<br />

Ammersee. In gemütlicher Runde ließen<br />

die Teilnehmer:innen bei einem zünftigen<br />

Buffet und reichlich Getränken den Tag<br />

ausklingen.<br />

Tagungsband und nächste Tagung<br />

Der Tagungsband mit den ausführlichen<br />

Manuskripten der Vorträge und Poster sowie<br />

zahlreichen Fotos, Grafiken und Tabellen<br />

kann für 35,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für<br />

Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

bestellt werden (info@dvg.<br />

de, Fax 0641 98444625).<br />

Die nächste Tierschutztagung findet<br />

vom 14. bis 16. März 2024 statt.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

FACHGRUPPEN „VERSUCHSTIERKUNDE“ UND „VERHALTENSMEDIZIN UND BISSPRÄVENTION“<br />

Tagungen „Versuchstierkunde“ und „Verhaltensmedizin“<br />

Auf dem diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />

führen die Fachgruppen „Versuchstierkunde“<br />

sowie „Verhaltensmedizin und Bissprävention“<br />

ihre Jahrestagungen durch.<br />

Die Tagung der Fachgruppe „Versuchstierkunde“<br />

findet am 24.11.<strong>2023</strong> zum<br />

Schwerpunktthema „Innovative Behandlungskonzepte<br />

für Tier und Mensch“ statt.<br />

Neben eingeladenen Referent:innen werden<br />

auch Nachwuchswissenschaftler:innen<br />

Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen<br />

Arbeiten auf allen Gebieten der Versuchstierkunde<br />

vorstellen.<br />

Die Fachgruppe „Verhaltensmedizin<br />

und Bissprävention“ wird ihre Tagung am<br />

24. und 25.11.<strong>2023</strong> zu aktuellen Themen<br />

aus der Verhaltensmedizin durchführen.<br />

Informationen zu diesen und zu anderen<br />

Tagungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />

finden Sie unter:<br />

www.dvg-vet-congress.de<br />

Schnellentschlossene können am<br />

28.06.<strong>2023</strong> an einem Multiplikatorenseminar<br />

zum Bisspräventionsprogramm<br />

„Blue Dog“ teilnehmen, siehe:<br />

www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />

40<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />

ARBEITSKREIS „RESPIRATORISCHES SYSTEM“<br />

24. Workshop des Arbeitskreises „Respiratorisches System“’<br />

Nachdem Corona-bedingt der für 2020 geplante<br />

23. Workshop des <strong>DVG</strong>-Arbeitskreises<br />

„Respiratorisches System“ zum Thema<br />

„Lunge und Leistung“ erst im Sommer<br />

2022 in Leipzig stattfinden konnte, verlief<br />

in diesem Jahr für den 24. Workshop alles<br />

nach gewohnter Terminplanung, so dass<br />

er zur Freude aller wie üblich in der Woche<br />

vor Ostern (29.03.<strong>2023</strong>) stattfand, diesmal<br />

in Düsseldorf. Der Workshop fand in Kooperation<br />

mit der Deutschen Gesellschaft<br />

für Pneumologie und Beatmungsmedizin<br />

(DPG) statt. Trotz der kürzeren Vorbereitungszeit<br />

für die Organisation konnte ein<br />

interessantes vielseitiges Programm zum<br />

Schwerpunktthema „Lunge und Mehr! Respiratorische<br />

Vielfalt in vitro und in vivo“<br />

zusammengestellt werden, was u. a. auch<br />

an der großen Motivation nach dem erfolgreichen<br />

23. Workshop lag.<br />

So startete das Programm nach der Begrüßung<br />

gleich mit vergleichender Anatomie<br />

und Physiologie des respiratorischen<br />

Systems, was von „klein nach groß“, also<br />

vom Insekt mit Tracheenatmung über Amphibien,<br />

die u. a. die Fähigkeit zur Hautatmung<br />

haben, den Fischen mit Kiemenatmung<br />

bis zu den verschiedenen Säugetieren<br />

von Professor Dr. Thomas Tschernig<br />

(Homburg / Saar) anschaulich dargestellt<br />

wurde. Dr. Kristina Maier-Sam (Gießen)<br />

rundete mit einem tollen Vortrag über die<br />

Besonderheiten des Atmungsapparates<br />

und der Physiologie bei Vögeln, die für die<br />

Sauerstoffversorgung die eingeatmete<br />

Luft sozusagen zwei Mal nutzen können,<br />

und somit eine viel höhere Sauerstoffeffizienz<br />

haben als Säuger, den ersten Teil des<br />

Programms hervorragend ab.<br />

Anschließend folgten Vorträge zu verschiedenen<br />

Modellen aus der Lungenforschung,<br />

die unter anderem auch in der präklinischen<br />

Entwicklung von Medikamenten<br />

zum Einsatz kommen. Den Auftakt<br />

machte Professor Dr. Armin Braun (Hannover),<br />

der am Beispiel der Untersuchung von<br />

Nafamostat zur inhalativen Therapie von<br />

Covid-19 erläuterte, wie die Ergebnisse aus<br />

den verschiedenen in vitro, ex vivo und in<br />

vivo Modellen (Air-Liquid Interface, Precision-Cut<br />

Lung Slices, isoliert perfundierte<br />

Rattenlunge, in vivo Mausmodelle) genutzt<br />

werden, um ein Gesamtbild der<br />

Wirksamkeit als auch der toxikologischen,<br />

pharmakodynamischen und -kinetischen<br />

Eigenschaften zu erhalten. Dabei hob er<br />

auch die Schwierigkeit hervor, aus den verschiedenen<br />

Dosierungseinheiten (z. B. Dosis/Fläche,<br />

Dosis/Volumen) letztendlich<br />

die Dosierung pro Kilogramm Körpergewicht<br />

für den medizinischen Einsatz abzuschätzen.<br />

Als zweites referierte Dr. Mirjana Kessler<br />

(München) zu Lungenorganoiden, die<br />

als Ersatzmethode bei bestimmten Fragestelllungen<br />

anstatt Tierversuchen gut verwendet<br />

werden können und somit eine<br />

translationale Chance für die Forschung<br />

sind. Bei der Beschreibung zur Entwicklung<br />

dieses Forschungsmodells, die Anfänge<br />

der Organoide waren epitheliale<br />

Stammzellen aus dem Darm, also Darmorganoide,<br />

machte sie deutlich, wie wichtig<br />

es ist, am Ende genau zu wissen, wie<br />

das Modell funktioniert. Daher muss es<br />

auch immer wieder hinterfragt und kontrolliert<br />

werden.<br />

Als Abschlussredner zu dieser Thematik<br />

stellte Professor Dr. Jens Kurreck (Berlin)<br />

eine weitere Alternativmethode vor,<br />

den Biodruck von 3D Lungenmodellen aus<br />

sogenannter „Biotinte“ (Bio-Ink). Dabei<br />

wird den lebenden Zellen, die im Bio-Ink<br />

enthalten sind, eine Struktur vorgegeben,<br />

in der sie sich ausdifferenzieren. Anschaulich<br />

erklärte er die verschiedenen Entwicklungsschritte<br />

dieses Modells, das ursprünglich<br />

mit einem Zelltyp begonnen<br />

wurde, mittlerweile aber auch die Kombi-<br />

Spannende Vorträge und Diskussionen zum Thema „Respiratorische Vielfalt“ wurden den Teilnehmern<br />

beim wissenschaftlichen Workshop geboten.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 41


ARBEITSGEBIET:<br />

ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />

Impressionen aus dem Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf.<br />

nation mehrerer Zelltypen erlaubt, so dass<br />

die natürliche interzelluläre Kommunikation<br />

gegeben ist. Weitere Entwicklungen,<br />

wie die Vaskularisierung, werden in absehbarer<br />

Zeit die nächsten Schritte sein.<br />

Nach den Beiträgen zum Schwerpunktthema<br />

gab es wieder freie Vorträge zu aktuellen<br />

Forschungsthemen, die insbesondere<br />

vom wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

präsentiert wurden. Romina Bischoff (Berlin)<br />

stellte zu Beginn die Ergebnisse einer<br />

experimentellen Untersuchung zur adjuvanten<br />

Therapie bei schwerer Pneumonie<br />

und Beatmung vor, die sie im Rahmen<br />

ihres Dissertationsprojektes durchgeführt<br />

hatte. Ebenfalls aus der Pneumonieforschung<br />

stellte Laura Kneller (Berlin) Ergebnisse<br />

zur Bedeutung des WNK1-Signalweges<br />

für das Barriereversagen beim Pneumonie-induzierten<br />

akuten Lungenversagen<br />

vor. Es folgten drei Forschungsbeiträge aus<br />

der Pferdepraxis. Christin Kamutzki (Leipzig)<br />

stellte ein Säugerzellmodell vor, mit<br />

dem sie Zeit-und Dosiseffekte von β-<br />

Agonisten auf die Regulation des equinen<br />

β2-Adrenozeptors untersucht hat. Mit<br />

zwei Untersuchungen aus der klinischen<br />

Praxis endete der offizielle Teil des Workshops,<br />

Philip Schmitz (Berlin) stellte zunächst<br />

Ergebnisse zur Langzeitwirkung der<br />

Therapie des schweren equinen Asthmas<br />

mittels CpG-ODN-Inhalation vor, bevor<br />

seine Kollegin Anna Wegener (Berlin) im<br />

letzten Beitrag Ergebnisse zum Einfluss<br />

von CPG-ODN und Ciclesonidininhalation<br />

auf das Lungenmikrobiom beim Pferd mit<br />

equinem Asthma präsentierte.<br />

Neben dem Workshop fanden noch<br />

zwei Symposien im Rahmen des Hauptprogrammes<br />

statt, bei denen der Arbeitskreis<br />

„Respiratorisches System“ der <strong>DVG</strong><br />

Mitorganisator war:<br />

Das erste Symposium „Der Mensch in<br />

Extremsituationen 6.0 bzw. 7:1 – (fast) brasilianische<br />

Verhältnisse“ setzte, nun bereits<br />

zum sechsten Mal, die Vortragsserie<br />

zum Mensch-Tier-Vergleich fort. Wie in den<br />

vergangenen Jahren wurden jeweils in Doppel-Vorträgen<br />

die Gegebenheiten beim Tier<br />

und beim Menschen, z. B. Hitze & Temperaturregulation<br />

bei hechelnden brachiozephalen<br />

Hunden und COPD-Patientinnen/<br />

Patienten, oder der Flüssigkeitshaushalt<br />

bei Kameliden und Extremtriathleten, vergleichend<br />

und sehr interessant dargestellt.<br />

Unter dem Thema „Zoonosen aus human-<br />

und veterinärmedizinischer Sicht“<br />

wurden unter anderem wichtige virale und<br />

bakterielle Zoonosen auch unter dem<br />

„One-Health-Aspekt“ beleuchtet.<br />

Auch in diesem Jahr ist erneut festzustellen,<br />

dass das disziplinen- und speziesübergreifende<br />

Konzept des Arbeitskreises<br />

zu einem breit gefächerten Austausch zwischen<br />

den verschiedenen wissenschaftlichen/medizinischen<br />

Disziplinen in Hu-<br />

42<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />

man- und Veterinärmedizin führt, der für<br />

alle Beteiligten sehr interessant und für<br />

jede Seite mit Erkenntnisgewinn verbunden<br />

ist.<br />

Im Anschluss an das wissenschaftliche<br />

Programm trafen sich die Mitglieder des<br />

Arbeitskreises „Respiratorisches System“<br />

zu einer Abendführung durch das Aquazoo<br />

Löbbecke Museum Düsseldorf. In zwei<br />

Gruppen konnte der Artenreichtum heimischer,<br />

aber auch exotischer Gewässer bestaunt<br />

werden. So manche Kuriositäten<br />

der Biotopbewohner wurden dabei sehr<br />

engagiert und leidenschaftlich von den<br />

Museumsmitarbeitern geschildert. Später<br />

ließen alle den Tag bei guter griechischer<br />

Küche und interessanten Gesprächen gemeinsam<br />

ausklingen.<br />

Der 24. Workshop des Arbeitskreises wird<br />

am 20. März 2024 im Rahmen des 64.<br />

DGP-Kongresses in Mannheim stattfinden.<br />

Wir freuen uns jetzt schon darauf!<br />

Zu guter letzt möchten wir als Arbeitskreis<br />

noch unseren Dank aussprechen an<br />

Professor Dr. Dr. Petra Reinhold und an Professor<br />

Dr. Martin Rosenbruch, die den<br />

Arbeitskreis 1999 gründeten und mit viel<br />

Engagement und Begeisterung bisher geleitet<br />

haben. Beide wurden nun aus der aktiven<br />

Mitarbeit verabschiedet, Frau Reinhold<br />

schon beim vorherigen Workshop in<br />

Leipzig und Herr Rosenbruch nun in diesem<br />

Jahr.<br />

Wir bedanken uns herzlich für Eure tolle<br />

Arbeit, wünschen Euch alles Gute für den<br />

wohlverdienten Ruhestand und freuen<br />

uns, wenn Ihr weiterhin dem Arbeitskreis<br />

verbunden bleibt!<br />

Dr. Birgitt Gutbier<br />

Leiterin des Arbeitskreises<br />

Fotos: Birgitt Gutbier<br />

•<br />

ARBEITSKREIS „FORENSISCHE VETERINÄRMEDIZIN“<br />

Arbeitskreis Forensische Veterinärmedizin der <strong>DVG</strong><br />

Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2021<br />

in Berlin wurde am 18.11.2021 der Arbeitskreis<br />

(AK) „Forensische Veterinärmedizin“<br />

gegründet. Der AK will fachübergreifend<br />

aktualisierte und praxisbezogene Hinweise<br />

geben, um mit tiermedizinischem Handeln<br />

„rechtssicher“ zu bleiben. Ein weiterer<br />

Fokus soll auf die Aktualität und<br />

Qualität der tierärztlichen Sachverständigengutachten<br />

gerichtet werden.<br />

Nach den beiden Tagungen, die 2021<br />

und 2022 auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />

durchgeführt wurden, sind im Rahmen<br />

des diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses ein<br />

Seminar (22.11.<strong>2023</strong>) und erneut eine Tagung<br />

(23.11.<strong>2023</strong>) geplant.<br />

Informationen zu dieser und zu anderen<br />

Tagungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress finden<br />

Sie unter:<br />

www.dvg-vet-congress.de<br />

•<br />

13. JULI <strong>2023</strong><br />

1. DÜPPELER INFEKTIONS-<br />

UND RESISTENZTAGE<br />

Update: Infektionsmedizin Schwein – Wenn Maßnahmen nicht mehr wirken:<br />

Virale, bakterielle und parasitäre Escape-Strategien sowie andere Ursachen<br />

Schweinekrankheiten<br />

Informationen • Anmeldung<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH • An der Alten Post 2<br />

35390 Gießen • 0641 984446-0<br />

info@dvg.de • www.dvg.de<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 43


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Kunstwerk von Bildhauer Helmut Brinckmann (1912–1994) in der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie für Groß- und Kleintiere am<br />

Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />

Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />

In jeder Ausgabe des<br />

<strong>DVG</strong>-Forums wird in der<br />

Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ eine Fachgruppe,<br />

ein Arbeitsgebiet oder eine andere<br />

Gruppierung innerhalb der <strong>DVG</strong> vorgestellt.<br />

So können sich auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder, die<br />

Reger Andrang auf der Posterausstellung der<br />

Fachgruppentagung 2<strong>01</strong>2 in Berlin.<br />

dieser Fachgruppe (noch) nicht angehören,<br />

über deren Entstehung, Entwicklung, Tagungen<br />

und Aktivitäten informieren. Diesmal<br />

wird die Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />

näher betrachtet.<br />

Gründung und Entwicklung<br />

Die Fachgruppe besteht seit 1953 im<br />

Arbeitsgebiet „Klinische Veterinärmedizin“<br />

und trug zunächst die Bezeichnung „Geburtshilfe“.<br />

Sie gehört damit zu den ersten<br />

Fachgruppen, welche die 1951 gegründete<br />

<strong>DVG</strong> benannt hat. Erster Leiter war Prof. Dr.<br />

Dr. h.c. mult. Harry Tillmann (Gießen).<br />

Außer der Fachgruppe „Geburtshilfe“<br />

waren in das Arbeitsgebiet „Klinische Veterinärmedizin“<br />

noch die Fachgruppen<br />

„Allgemeine Diagnostik und Therapie“, „Innere<br />

Medizin“ sowie „Chirurgie“ eingegliedert.<br />

1957 gab es Diskussionen innerhalb<br />

des <strong>DVG</strong>-Vorstands und der Fachgruppenleiter,<br />

diese vier Fachgruppen zusammenzulegen,<br />

„da die geringe Anzahl bestimmter<br />

Spezialisten wie der Internisten keine<br />

eigene Fachgemeinschaft rechtfertige“<br />

(Enderle 1972, 48). Zwei Jahre später wurde<br />

das Arbeitsgebiet tatsächlich zusammengelegt<br />

und die Fachgruppen wurden<br />

Prof. Christine Wrenzycki und Prof. Axel Wehrend<br />

begrüßen die Teilnehmer:innen zur Tagung 2<strong>01</strong>4<br />

in Gießen.<br />

44<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

2<strong>01</strong>6 fand die Tagung im Herbert-Gürtler-Haus an der Veterinärmedizinischen<br />

Fakultät in Leipzig statt.<br />

Prof. Christine Wrenzycki (links) und Prof. Hans-Christian Schuppe (rechts)<br />

zeichneten 2<strong>01</strong>6 in Leipzig Anna-Lena Hempfling, Stefan Schäfer und<br />

Elena Storni (v.l.n.r) mit dem Preis der DGRM aus.<br />

aufgelöst. Je nach Bedürfnis und Spezialgebiet<br />

sollten Arbeitsgruppen tätig werden<br />

und sich weitere Spezialisten z. B. auf<br />

den Gebieten Rinder- sowie Schweinekrankheiten<br />

selbständig zusammenfinden.<br />

Diese Regelung bewährte sich aber offenbar<br />

nicht, denn 1965 beschloss der Vorstand,<br />

die Fachgruppen wieder einzurichten,<br />

wobei die Fachgruppe „Geburtshilfe“<br />

die Bezeichnung „Geburtshilfe, Gynäkologie,<br />

Andrologie und Haustierbesamung“<br />

erhielt. Als Leiter wurde Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Walther Baier (München) und als Stellvertreter<br />

Prof. Tillmann benannt.<br />

Parallel zu dieser Entwicklung wurden<br />

1956 fünf Fachgruppen des Arbeitsgebietes<br />

„Zuchthygiene“ zu einer Fachgruppe<br />

zusammengelegt: Die Fachgruppen „Physiologie<br />

und Pathologie der Fortpflanzung“,<br />

„Die Samenübertragung und deren<br />

wissenschaftliche Grundlagen“, „Physiologie<br />

und Pathologie der Milchdrüse“, „Säuglings-<br />

und Jungtierkrankheiten“ sowie<br />

„Tiergesundheit“ wurden zur Fachgruppe<br />

„Fortpflanzung und ihre Störungen“ vereinigt.<br />

1969 schließlich wurde diese Fachgruppe<br />

in die geburtshilfliche Fachgruppe<br />

des klinischen Arbeitsgebietes integriert.<br />

Bis 2<strong>01</strong>7 trug die Fachgruppe die Bezeichnung<br />

„Fortpflanzung und ihre Störungen“.<br />

2<strong>01</strong>7 fand eine Umbenennung in Fachgruppe<br />

„Reproduktionsmedizin“ statt.<br />

Seit 2021 hat die Fachgruppe ein eigenes<br />

Logo.<br />

Gehörten 2<strong>01</strong>7 zum lokalen Organisationsteam in Martinsried (v.l.n.r.):<br />

Prof. Artur Meyerhofer, Prof. Holm Zerbe, Prof. Eckhard Wolf.<br />

Schauplatz der Tagung 2<strong>01</strong>7: das BioMedizinische Centrum in Martinsried<br />

bei München.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 45


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Reproduktionsmedizin (DGRM)<br />

2<strong>01</strong>8 in Hannover: die Leiterin der Fachgruppe PD Dr. Maike Heppelmann (links) und Tagungsleiterin<br />

Prof. Martina Hoedemaker.<br />

Fachgruppenleitung<br />

Jahr Leiter/in Stellvertreter/in<br />

1953 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harry Tillmann<br />

(Gießen)<br />

1959–1965 Zusammenlegung der Fachgruppen des Arbeitsgebietes „Klinische Veterinärmedizin“,<br />

Leitung und Organisation: Prof. Dr. Dr. h.c. Gustav Rosenberger<br />

(Hannover) und Prof. Dr. Heinrich Müller (Gießen)<br />

1965 Prof. Dr. Dr. h.c. Walther Baier<br />

(München)<br />

April 1978 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Merkt<br />

(Hannover)<br />

November 1978 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harry Tillmann<br />

(Gießen)<br />

1983 Prof. Dr. Meinhard Rüsse<br />

(München)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Harry Tillmann (Gießen)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Harry Tillmann (Gießen)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Hans Merkt (Hannover)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Hans Merkt (Hannover),<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Hartwig Bostedt (Gießen)<br />

April 1993 Prof. Dr. Meinhard Rüsse (München) Dr. Siegfried Bach, Dresden<br />

Juli 1993 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt Dr. Siegfried Bach, Dresden<br />

(Gießen)<br />

Dezember 1997 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />

(Gießen)<br />

Prof. Dr. Rolf Mansfeld<br />

(Oberschleißheim)<br />

Februar 2009 Prof. Dr. Axel Wehrend (Gießen) Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)<br />

seit Februar 2<strong>01</strong>6 PD Dr. Maike Heppelmann (Hannover) Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)<br />

„Die Reproduktionsmedizin ist eine<br />

Disziplin der Human- und Veterinärmedizin<br />

zwischen den Fachgebieten<br />

Frauenheilkunde und Urologie, Dermatologie<br />

und internistischer Endokrinologie,<br />

der klinischen und theoretischen<br />

Reproduktionsgenetik sowie der<br />

basis-wissenschaftlich orientierten Reproduktionsbiologie“<br />

(DGRM, https://<br />

www.repromedizin.de/). Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. mult. Harry Tillmann, von 1957 bis<br />

1980 Direktor der Ambulatorischen<br />

und Geburtshilflichen Veterinärklinik<br />

an der Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />

war 1958 Gründungsmitglied der<br />

Deutschen Gesellschaft zum Studium<br />

der Fertilität und Sterilität, die seit<br />

1998 als Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin,<br />

DGRM, bezeichnet<br />

wird.<br />

Mitglied in der DGRM können Humanund<br />

Veterinärmediziner:innen werden;<br />

unter den vier stellvertretenden Vorsitzenden<br />

ist laut Satzung stets auch ein:e<br />

Veterinärmediziner:in (derzeit Prof. Dr.<br />

Jennifer Schön, Berlin).<br />

Weitere Informationen:<br />

https://www.repromedizin.de/<br />

Auch 2<strong>01</strong>8 in Hannover wurden zahlreiche Poster ausgestellt.<br />

Der Leiter der Tagung 2<strong>01</strong>9 in Göttingen Prof. Jens Tetens (links) mit den<br />

Posterpreisträger:innen und Dr. Carina Blaschka (rechts).<br />

46<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen,<br />

Tagungsort 2<strong>01</strong>9: das Göttinger Gänseliesel.<br />

Das Tagungshotel der Tagung 2020 in Dummerstorf<br />

und Rostock-Warnemünde lag direkt am<br />

Meer.<br />

Jury und DGRM-Preisträgerinnen 2020 (v.l.n.r).:<br />

Prof. Christine Wrenzycki, Erika Hilbold, Susanne<br />

Grund, Katharina Weber, PD Dr. Jennifer Schön.<br />

Interdisziplinäre<br />

Gemeinschaftstagung<br />

Die Fachgruppe führt jährlich die Tagung<br />

„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />

durch. Etliche Tagungen fanden zusammen<br />

mit der Deutschen Gesellschaft für<br />

Züchtungskunde statt. 1976 hatten sich<br />

mit der Deutschen Gesellschaft zum Studium<br />

der Fertilität und Sterilität (der heutigen<br />

Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin<br />

– DGRM, siehe auch Kasten<br />

auf Seite 46) und der Österreichischen Gesellschaft<br />

zum Studium der Sterilität und<br />

Fertilität auch Wissenschaftler:innen aus<br />

der Humanmedizin angeschlossen, womit<br />

die gegenwärtige, interdisziplinäre Form der<br />

Veterinär-Humanmedizinischen Gemeinschaftstagung<br />

ihren Ursprung fand.<br />

Tagungsort und lokale Tagungsorganisation<br />

rotierten zwischen den deutschsprachigen<br />

veterinärmedizinischen Bildungsstätten,<br />

so dass auch Tagungen in<br />

Zürich und Wien stattfanden. In den letzten<br />

Jahren wurde daran jedoch nicht mehr<br />

festgehalten. So wurden die Tagungen<br />

2<strong>01</strong>9 in Göttingen und 2020 in Rostock<br />

durchgeführt. In den Jahren 2021 und 2022<br />

fand die Tagung pandemiebedingt jeweils<br />

online statt. Mit der 56. Jahrestagung „Physiologie<br />

und Pathologie der Fortpflanzung,<br />

gleichzeitig 48. Veterinär-Humanmedizinische<br />

Gemeinschaftstagung“ konnte <strong>2023</strong><br />

wieder eine Präsenztagung organisiert<br />

werden. Um den interdisziplinären Charakter<br />

der Gemeinschaftstagung zu stärken,<br />

wurde mit Münster als Tagungsort ein rein<br />

humanmedizinischer Standort gewählt<br />

(siehe Tagungsbericht auf den folgenden<br />

Seiten).<br />

Die Abstracts der Tagung (Poster und<br />

Vorträge) erscheinen sowohl in „Reproduction<br />

in Domestic Animals“ (Wiley-Blackwell,<br />

New Jersey, USA) als auch im „Journal<br />

für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie“<br />

(Krause & Pachernegg GmbH, Verlag<br />

für Medizin und Wirtschaft, Gablitz, Österreich).<br />

Ausblick<br />

Ein wichtiges Merkmal der Fachgruppe ist<br />

der interdisziplinäre Charakter und der Austausch<br />

sowohl mit anderen Fachgruppen<br />

als auch weiterhin mit der Humanmedizin.<br />

Dieser Austausch, der für alle ein Gewinn ist,<br />

wird auch künftig das Ziel sein.<br />

2021 fand die Tagung pandemiebedingt online statt; Prof. Heiner Bollwein<br />

begrüßte die Teilnehmer:innen.<br />

2022 wurde erneut eine Onlinetagung durchgeführt. Tagungsleiterin<br />

Prof. Christine Wrenzycki begrüßte Prof. Martin Kramer (rechts oben),<br />

Präsident der <strong>DVG</strong>, und Prof. Axel Wehrend.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 47


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Auf der Plattform „wonder.me“ konnten die Online-Teilnehmer:innen 2022 virtuelle Räume „betreten“,<br />

um die Poster anzuschauen.<br />

<strong>2023</strong> konnte die Tagung erstmals nach der<br />

Pandemie wieder in Präsenz durchgeführt werden.<br />

Tagungsort war die Medizinische Fakultät der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.<br />

Die Fachgruppe hat derzeit 375 Mitglieder,<br />

davon haben 66 die Fachgruppe als Hauptfachgruppe<br />

mit Stimmrecht gewählt. Leiterin<br />

ist PD Dr. Maike Heppelmann (Hannover),<br />

ihre Stellvertreterin ist Prof. Dr.<br />

Christine Wrenzycki (Gießen). Weitere Mitglieder<br />

sind herzlich willkommen!<br />

Literatur<br />

Enderle, K. (1972): Die Geschichte der Deutschen<br />

Veterinärmedizinischen Gesellschaft in der Zeit<br />

von 1949 bis 1971. München, LMU, Tierärztliche<br />

Fakultät, Diss.<br />

Selig, M. (2<strong>01</strong>7): Die Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) im Spiegel der<br />

Wissenschaftsentwicklung (1972–2<strong>01</strong>6).<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong> (außer Foto auf Seite 44 unten<br />

links: A. Wehrend)<br />

•<br />

56. Jahrestagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />

Vom 1. bis 3. März fand die 56. Jahrestagung<br />

„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung,<br />

gleichzeitig 48. Veterinär-Humanmedizinische<br />

Gemeinschaftstagung“<br />

nach zwei Online-Meetings erstmals seit<br />

2020 wieder in Präsenz statt. Tagungsort<br />

war die Medizinische Fakultät der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster.<br />

Schon diese Location wies auf die Interdisziplinarität<br />

der Tagung hin, die reproduktionsmedizinische<br />

Themen und neueste<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse aus veterinär-<br />

und auch aus humanmedizinischer<br />

Sicht beleuchtete. Tagungsleiter Prof. Stefan<br />

Schlatt vom Centrum für Reproduktionsmedizin<br />

und Andrologie der Universität<br />

Münster freute sich, die etwa 180<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen<br />

zu dürfen. Er dankte den Sponsoren<br />

der Tagung und insbesondere der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG),<br />

durch deren Unterstützung es möglich<br />

wurde, renommierte Referierende aus dem<br />

Ausland einzuladen. Organisatoren waren<br />

die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />

und die humanmedizinische Fachgesellschaft<br />

„Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin<br />

(DGRM)“. Grußworte<br />

sprachen auch die Prorektorin für Forschung<br />

der Universität Münster, Prof. Monika<br />

Stoll, der Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Martin<br />

Kramer (Gießen), die Vorsitzende der<br />

DGRM, Dr. Dunja Baston-Büst (Düsseldorf)<br />

und Elena Frenken (Heinsberg), Geschäftsführerin<br />

des Fördervereins Bioökonomieforschung<br />

e.V. (FBF).<br />

Vortragsprogramm und<br />

FBF-Session<br />

Das Programm bestand aus 10 Keynotes,<br />

21 Short Presentations und 59 Postern. Es<br />

stellte eine gute Mischung aus Grundlagen-<br />

und klinischer Forschung sowie aus<br />

Veterinär- und Humanmedizin dar.<br />

Das Vortragsprogramm war in Themenblöcke<br />

gegliedert, die sich mit „New<br />

Tools in Reproductive Technology“, „Germline<br />

Preservation“ sowie „Female / Male Reproduction“<br />

befassten und auch die Bereiche<br />

Tierversuche und Zucht aufgriffen („Replace<br />

or Improve: Where are we going with<br />

experimental animal research?“ / „Breeding<br />

of pets: Shall we do what we can?”). In der<br />

FBF-Session stellten eingeladene Referierende<br />

aktuelle Projekte vor. Der Förderver-<br />

48<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Tagungsleiter Prof. Stefan Schlatt eröffnete die Tagung.<br />

Prof. Ina Dobrinski hielt eine spannende Keynote Lecture über testikuläre<br />

Organoide.<br />

ein Bioökonomieforschung e. V. – FBF – ist<br />

ein Zusammenschluss von Unternehmen<br />

und Verbänden in der Tierzucht und Besamung<br />

mit dem Zwecke der gemeinsamen<br />

Forschung.<br />

Keynote Lectures<br />

Die Keynote Lectures gaben einen Überblick<br />

über innovative Forschungsprojekte<br />

und zukunftsweisende Verfahren.<br />

So stellte Prof. Ina Dobrinski (Calgary,<br />

Canada) in ihrer Präsentation „Testicular<br />

Organoids: Promising strategies for research<br />

and applications?“ zunächst die<br />

Transplantation von Hodengewebsfragmenten<br />

unter die Rückenhaut von Mäusen<br />

als in-vivo-System für Keimlinien-Stammzellen<br />

und für die Spermatogenese dar. Eine<br />

Weiterentwicklung ist die Erstellung von<br />

Organoiden, also multizellulären „Mini-Organen“<br />

aus Hodenzellen vom Schwein, an<br />

denen Studien ohne den Einsatz von Mäusen<br />

möglich sind. Organoide können z. B.<br />

bei Toxikologie-Screenings oder zur Erhaltung<br />

der Fruchtbarkeit bei Krebspatienten<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Prof. Eckart Wolf (München) berichtete<br />

von gentechnisch veränderten Schweinen,<br />

die für Forschungszwecke verwendet<br />

werden, um z. B. über monogenetisch bedingte<br />

Krankheiten des Menschen Erkenntnisse<br />

zu gewinnen (z. B. Muskeldystrophie<br />

Duchenne) oder mit dem Ziel der<br />

Xenotransplantation. Perspektivisch kommen<br />

hierbei Herz und Inselzellen der<br />

Bauchspeicheldrüse in Frage.<br />

Über „New insights and novel treatment<br />

options for fertility preservation in<br />

human females” referierte Prof. Richard<br />

Anderson (Edinburgh, UK). Das Ziel ist die<br />

Erhaltung der Fruchtbarkeit nach Krebserkrankungen<br />

bei Frauen. Möglichkeiten<br />

sind u. a. die Kryokonservierung von Ovarialgewebe<br />

oder der Einsatz von weniger<br />

toxischen Chemotherapien.<br />

Mit dem Thema „Assisted reproduction<br />

for endangered wildlife breeding – a<br />

true conservation tool?“ befasste sich Dr.<br />

Prof. Eckart Wolf referierte über die Möglichkeiten der Xenotransplantation.<br />

Warf einen kritischen Blick auf die Versuche, durch Assistierte Reproduktionstechnologien<br />

(ART) zur Arterhaltung von Wildtieren beizutragen:<br />

Dr. Imke Wiemann.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 49


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Organisierten die Tagung federführend:<br />

Prof. Christine Wrenzycki (stellvertretende<br />

Fachgruppenleiterin) und Prof. Stefan Schlatt.<br />

Benjamin Rink und Jessica Gräfenstein vom<br />

<strong>DVG</strong>-Team sorgten für einen reibungslosen<br />

Ablauf der Tagung.<br />

Imke Wiemann (Münster) in ihrer Keynote<br />

Lecture. Sie warf einen kritischen Blick auf<br />

die Versuche, durch Assistierte Reproduktionstechnologien<br />

(ART) zur Arterhaltung<br />

von Wildtieren beizutragen und stellte<br />

fest, dass ART zwar eine Rolle dabei spielen<br />

können, jedoch nicht die Lösung des<br />

Problems sind. So erschweren u. a. kleine<br />

Populationen, lange Generationsintervalle,<br />

verschiedene Anforderungen an das<br />

Handling verschiedener Arten und die Tatsache,<br />

dass am Ziel der Arterhaltung von<br />

Wildtieren keine kommerziellen Interessen<br />

bestehen und dadurch weniger finanzielle<br />

Mittel vorhanden sind, den Erfolg.<br />

Spannend war auch die Keynote Lecture<br />

„Uterus transplantation: From animal<br />

models to the implementation of new clinical<br />

procedures” von Prof. Mats Brännström<br />

(Göteborg, Schweden). Prof. Brännström<br />

ist der erste Kliniker, der erfolgreich<br />

eine Uterustransplantation bei Frauen<br />

durchgeführt hat, die aufgrund einer dysfunktionalen<br />

oder fehlenden Gebärmutter<br />

kinderlos blieben. 2<strong>01</strong>4 brachte eine<br />

36-jährige Schwedin erstmals ein gesundes<br />

Baby nach einer Gebärmuttertransplantation<br />

zur Welt. Inzwischen wurden<br />

weltweit weitere Kinder nach einem entsprechenden<br />

Eingriff geboren. Meist handelt<br />

es sich bei den Transplantaten um Lebendspenden<br />

naher Verwandter.<br />

Weitere Keynote Lectures befassten<br />

sich mit dem Themenkomplex Endometriose,<br />

mit Lab-on-a-Chip-Systemen, mit<br />

der Reproduzierbarkeit von Tierversuchen<br />

sowie mit Qualzucht von Hunden.<br />

Prof. Stefan Schlatt und Steven Goldstein vom<br />

Mühlenhof-Freilichtmuseum in Münster als<br />

Kiepenkerle. Der Kiepenkerl war ein Kleinhändler,<br />

der zu Fuß mit einer Kiepe Waren lieferte und<br />

heute als Münsteraner Traditionsfigur auftritt.<br />

gebnisse ihrer Studien vor und wurden mit<br />

Preisen der DGRM ausgezeichnet. Die Poster<br />

wurden in einer Posterausstellung präsentiert,<br />

die während der Pausen sehr frequentiert<br />

war. Auch hier war die Freude<br />

darüber zu spüren, dass es wieder möglich<br />

war, sich mit Kolleginnen und Kollegen<br />

„face to face“ auszutauschen.<br />

Fotos der Preisträger:innen sowie die<br />

Abstracts der ausgezeichneten Vorträge<br />

und Poster sind auf den folgenden Seiten<br />

zu finden.<br />

Zum Abschluss der Tagung dankte<br />

Prof. Schlatt den Teilnehmer:innen, Referent:innen,<br />

dem Organisationsteam vor<br />

Ort und dem Team der <strong>DVG</strong> sowie allen,<br />

die bei der Vorbereitung der Tagung mitgewirkt<br />

hatten!<br />

Die nächste Tagung zur Reproduktionsmedizin<br />

findet in Berlin statt. Das genaue<br />

Datum wird noch bekannt gegeben.<br />

Nach mehreren Pandemiejahren war in Münster<br />

wieder eine „analoge“ Posterausstellung möglich.<br />

DGRM-Vortragspreise und<br />

Posterpreise<br />

In der „DGRM Prize Session“ stellten drei<br />

Nachwuchswissenschaftler:innen die Er-<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

50<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


Ausgezeichnete Vorträge und Poster<br />

FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

In der „DGRM Prize Session“ auf der Tagung<br />

der Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />

vom 1. bis 3. März in Münster stellten<br />

drei Nachwuchswissenschaftler:innen<br />

die Ergebnisse ihrer Studien vor und wurden<br />

mit Preisen der Deutschen Gesellschaft<br />

für Reproduktionsmedizin (DGRM)<br />

ausgezeichnet. Kriterien hierbei waren die<br />

Interdisziplinarität der Arbeit, die Innovation<br />

sowie die Relevanz für die klinische<br />

bzw. Grundlagenforschung. Die gleichwertigen<br />

Preise waren mit je 300 Euro dotiert.<br />

Über die Auszeichnungen freuten sich (in<br />

alphabetischer Reihenfolge):<br />

• Dr. Carmen Almiñana (Zürich, Schweiz)<br />

MicroRNA profiling of oviductal extracellular<br />

vesicles and early embryos reveals<br />

molecular ‘snitches’ on embryo<br />

quality<br />

• MSc Yuhao Jiang (Planegg)<br />

Filamin A – a new player in the ovary<br />

• Melanie Poloczek (Münster)<br />

Functional analysis of the histidine N-<br />

methyltransferase SETD3 in endometriosis<br />

Die Posterausstellung war sehr gut besucht.<br />

Drei Poster wurden mit Preisen (je<br />

100 Euro) ausgezeichnet, wobei auch hier<br />

kein Ranking vorgenommen wurde (in alphabetischer<br />

Reihenfolge):<br />

• Dr. Katja Eubler (Planegg)<br />

TRPV2 in the human ovary and human<br />

granulosa cells<br />

• Shashika Dinethri Kothalawala (Gießen)<br />

Utilizing mass spectrometry to identify<br />

proteomic changes in human sperm<br />

with abnormal morphology and motility<br />

• Dr. Johannes Lüttgenau (Zürich, Schweiz)<br />

Case report: Congenital vulvar hypoplasia<br />

with and without secondary azotemia<br />

and urinary phlegmon in an adult<br />

and newborn female alpaca<br />

Die Abstracts der Vorträge und Poster finden<br />

Sie auf den folgenden Seiten.<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

Die DGRM-Preisträger:innen mit Jury (v.l.n.r.): Dr. Dunja Baston-Büst, Dr. Carmen Almiñana,<br />

Yuhao Jiang, Melanie Poloczek, Prof. Jennifer Schön.<br />

Die Posterpreisträgerinnen mit Jury (v.l.n.r.): Prof. Heiner Niemann, Prof. Stefan Schlatt, Prof. Daniela<br />

Fietz (nahm die Urkunde für Shashika Dinethri Kothalawala entgegen), Dr. Katja Eubler, Dr. Johannes<br />

Lüttgenau, PD Dr. Nina Neuhaus.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 51


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

MicroRNA profiling of oviductal extracellular vesicles and early embryos reveals<br />

molecular ‘snitches’ on embryo quality<br />

Increasing evidence points at an active<br />

role of oviductal extracellular vesicles<br />

(oEVs) in the early embryo-maternal dialogue.<br />

We hypothesized that the molecular<br />

cargo of oEVs differs depending on the presence<br />

or absence of an embryo and on the<br />

embryo quality. An in vitro model was used<br />

to examine oEVs derived from the co-culture<br />

of primary bovine oviduct epithelial<br />

cells (BOEC) with good (G) and poor (P)<br />

quality in vitro produced embryos and without<br />

them. MicroRNA profiling of oEVs as<br />

well as G and P embryos was performed by<br />

RNA-sequencing. Presumptive zygotes<br />

were cultured until 53 h after fertilization<br />

and classified according to their morphology<br />

as G (≥ 8 cells) and P (< 8 cells) embryos.<br />

Both G and P embryos were co-cultured<br />

with BOEC monolayers or alone, as<br />

follows: BGE: BOEC with G embryos; BPE:<br />

BOEC with P embryos; GE: G embryos without<br />

cells; PE: P embryos without cells; B:<br />

BOEC alone and M: media alone (for all n<br />

= 6). After 24h of co-culture, conditioned<br />

media was collected from all groups, oEVs<br />

were isolated, characterized and oEV RNA<br />

cargo was analyzed. The presence of oEVs<br />

in all groups was confirmed by transmission<br />

electron microscopy, except for group<br />

M. In oEVs, 84 miRNAs were identified. Differentially<br />

abundant (DA) miRNAs were obtained<br />

for BGE vs. B (8) and BPE vs. B (4) (Pvalue<br />

< 0.<strong>01</strong>). In embryos, 187 miRNAs<br />

were identified, with 12 DA miRNAs for BGE<br />

vs. BPE, 3 for G vs. P, 8 for BGE vs. GE, and<br />

11 for BPE vs. PE (P-value


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Functional analysis of the histidine N-methyltransferase SETD3 in endometriosis<br />

Introduction: Endometriosis is associated<br />

with pain and reduced fertility. Here, we investigate<br />

the effects of alterations in the expression<br />

of SETD3, an actin-specific histidine<br />

N-methyltransferase, on cytoskeletal<br />

function and endometriotic cell motility.<br />

Methods: SETD3 expression in human<br />

tissue was analyzed using EndometDB,<br />

and evaluated in the uteri of the superfertile<br />

Dummerstorf mouse line FL1 by qPCR.<br />

SETD3 function in human endometriotic<br />

12Z and primary cells were studied using<br />

siRNA. Cell motility, contractility, invasiveness,<br />

morphology and gene expression<br />

were analyzed by rt-PCR, western blotting,<br />

immunofluorescence, scratch wound assay,<br />

collagen contraction assay and matrigel<br />

invasion assay, respectively.<br />

Results: SETD3 gene expression was<br />

slightly increased in deep endometriotic<br />

lesions, and downregulated 1.6-fold in the<br />

uteri of superfertile mice. In vitro, immunofluorescence<br />

did not reveal major changes<br />

in cytoskeletal morphology. Only moderate<br />

changes in cytoskeletal element<br />

gene expression were observed, whereas<br />

SETD3 depletion resulted in a delay in cell<br />

motility in a scratch assay, in a reduction<br />

in invasiveness of 12Z cells, and in a reduced<br />

capability to contract collagen gels.<br />

Conclusions: SETD3 affects invasive<br />

growth, cell motility and contractility of<br />

endometriotic cells in-vitro and could be<br />

related to the pathogenesis of (deep) endometriosis.<br />

SETD3 downregulation in the<br />

uteri of superfertile mice may indicate a<br />

possible link to infertility.<br />

Keywords: SETD3; endometriosis; cytoskeleton<br />

Melanie Poloczek<br />

T. Strauß<br />

Prof. Dr. Ludwig Kiesel<br />

Dr. Sebastian D. Schäfer<br />

PD Dr. Martin Götte<br />

Department of Gynecology and Obstetrics,<br />

University Hospital Muenster, Muenster, Germany<br />

Carolin Ludwig<br />

Dr. Joachim Weitzel<br />

Institute of Reproductive Biology, Research<br />

Institute for Farm Animal Biology (FBN),<br />

Dummerstorf, Germany<br />

Michael Gabriel<br />

Prof. Matti Poutanen<br />

Research Centre for Integrative Physiology<br />

and Pharmacology, Institute of Biomedicine,<br />

University of Turku, Turku, Finland •<br />

TRPV2 in the human ovary and human granulosa cells.<br />

Transient receptor potential channel vanilloid<br />

2, TRPV2, is a non-selective cation<br />

channel involved in inflammatory processes<br />

and is considered the least-examined<br />

member of the TRP ion channel family. Recent<br />

studies linked this ion channel for the<br />

first time to the male gonad in both human<br />

and mouse (Eubler et al., 2<strong>01</strong>8 & 2021). This<br />

raises the question of potential role(s) for<br />

TRPV2 also in the female gonad. Based on<br />

transcriptomic data of human oocytes and<br />

granulosa cells from different developmental<br />

follicle stages (Zhang et al., 2<strong>01</strong>8) and<br />

on subsequent own immunohistochemical<br />

studies, we identified TRPV2 in the ovary<br />

of several species. Its expression is localized<br />

to immune cells and, distinctly, to<br />

follicular granulosa cells. During follicular<br />

development TRPV2 expression appears to<br />

increase and in addition was also detected<br />

in the corpus luteum. Human granulosa<br />

cells (hGCs), derived from pre-ovulatory follicles<br />

of IVF-patients and transferred to in<br />

vitro cell culture conditions, retain TRPV2<br />

and were used as a model. Exposure to cannabidiol<br />

(CBD), a known TRPV2 activator,<br />

led to transient calcium influxes and subsequently<br />

to significantly increased transcript<br />

and protein levels of several inflammatory<br />

factors, especially IL-6 and IL-8.<br />

Based on mass spectrometry analysis, 14<br />

out of over 5000 identified proteins revealed<br />

a significantly reduced (8) or increased<br />

(6) abundance upon CBD exposure. Thus,<br />

TRPV2 is an ovarian ion channel and channel<br />

activation entails, among others, induction<br />

of inflammatory processes in ovarian<br />

granulosa cells. Further roles and<br />

involvement in diseases, e.g. granulosa cell<br />

tumors (GCTs), remain to be studied.<br />

(Supported by DFG, MA 108031/1, project<br />

#456828204)<br />

Keywords: TRPV2 channel – human ovary<br />

– inflammation<br />

Dr. Katja Eubler<br />

Nicole Kreitmair<br />

Astrid Tiefenbacher<br />

Prof. Dr. Artur Mayerhofer<br />

Biomedical Center Munich (BMC), Cell Biology,<br />

Anatomy III, Ludwig-Maximilian-University<br />

(LMU), Planegg-Martinsried, Germany<br />

Karolina M. Caban<br />

Dr. Thomas Fröhlich<br />

Gene Center – Laboratory for Functional Genome<br />

Analysis, LMU, Munich, Germany<br />

Prof. Dr. Dieter Berg<br />

Dr. Ulrike Berg<br />

Fertility Centre A.R.T. Bogenhausen, Munich,<br />

Germany<br />

Prof. Dr. Doris Mayr<br />

Institute of Pathology, LMU, Munich, Germany<br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 53


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Utilizing mass spectrometry to identify proteomic<br />

changes in human sperm with abnormal<br />

morphology and motility<br />

Defects in sperm morphology and motility<br />

are commonly associated with male infertility<br />

yet the mechanisms underlying<br />

these disorders are not well understood.<br />

This study aimed to identify differentially<br />

expressed proteins in human spermatozoa<br />

with impaired morphology and motility<br />

compared to normal sperm. Human ejaculates<br />

classified as normozoospermia<br />

(NORM, n=3) and defective morphology<br />

and motility (astheno-teratozoospermia<br />

(AT), n=3) were subjected to mass spectrometry<br />

and the proteomes quantified and<br />

compared. 36 proteins were significantly<br />

altered in AT compared to NORM and were<br />

further characterized for their role in human<br />

sperm. The results showed that an<br />

epididymal-specific protein, ELSPBP1, was<br />

increased in AT sperm, suggesting its uptake<br />

in the epididymis is dependent on<br />

sperm phenotype. Testis-derived proteins<br />

ACTRT2, CCDC105, IFT57 and IPO4 were<br />

immunolocalized in biopsies from fertile<br />

and infertile men, and their role in spermiogenesis<br />

was confirmed. IPO4 is a nuclear-cytoplasmic<br />

transport protein and<br />

dual-label immunofluorescence revealed<br />

a stage-specific association of IPO4 and its<br />

putative cargo protein ASFT1B during human<br />

spermiogenesis. Changes in the protein<br />

levels of ACTRT2, IFT57, and ELSPBP1<br />

in fertile vs infertile sperm were evaluated<br />

using Western Blots. In conclusion, we<br />

have identified proteins that could play<br />

important functional roles in human<br />

sperm and who’s altered expression is related<br />

to phenotypic abnormalities in men<br />

with astheno-teratozoospermia. Funded<br />

by DFG IRTG 1871/1.<br />

Keywords: Mass spectrometry, asthenoteratozoospermia,<br />

spermiogenesis<br />

Shashika Kothalawala<br />

Prof. Dr. Daniela Fietz<br />

Institute for Veterinary Anatomy, Histology<br />

and Embryology, Justus Liebig University<br />

Giessen, Germany<br />

Dr. Thomas Timm<br />

Prof. Dr. Günter Lochnit<br />

Protein Analytics, Biochemistry Institute,<br />

Justus Liebig University Giessen, Germany<br />

Prof. Dr. Hans-Christian Schuppe<br />

Prof. Dr. Adrian Pilatz<br />

Prof. Dr. Florian Wagenlehner<br />

Clinic of Urology, Pediatric Urology and Andrology,<br />

University Clinic Giessen-Marburg,<br />

Giessen, Germany<br />

Dr. Sabine Kliesch<br />

Centre of Reproductive Medicine and Andrology,<br />

University of Muenster, Muenster, Germany<br />

Dr. Liza O’Donnell<br />

Prof. Kate Loveland<br />

Center for Reproductive Health, Hudson Institute<br />

of Medical Research, & Dept. of Molecular<br />

& Translational Sciences, Monash<br />

University, Clayton, Australia<br />

•<br />

Case report: Congenital vulvar hypoplasia with and without secondary azotemia<br />

and urinary phlegmon in an adult and newborn female alpaca<br />

Malformation of the vulva is common<br />

among congenital abnormalities in alpacas.<br />

Interestingly, affected animals do not<br />

always become apparent during the neonatal<br />

period, since the vulva is often not<br />

completely imperforated and allows for<br />

low-grade urine outflow. In the first case,<br />

a 3-day-old female alpaca cria was presented<br />

with no rima vulvae but dripping urination<br />

from a


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Richard-Völker-Medaille <strong>2023</strong> für Prof. Dr. med. vet. Michael Fehr<br />

Prof. Dr. Michael Fehr. Foto: privat<br />

Mit der Richard-Völker-Medaille der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />

(DGK-<strong>DVG</strong>) werden Personen ausgezeichnet,<br />

die sich in besonderer Weise um die<br />

Kleintiermedizin verdient gemacht haben.<br />

In diesem Jahr erhält Prof. Dr. Michael Fehr<br />

(Hannover) die Richard-Völker-Medaille.<br />

Die Verleihung findet am 23.11.<strong>2023</strong> im<br />

Rahmen des 69. Jahreskongresses der<br />

DGK-<strong>DVG</strong> in Berlin statt.<br />

Peter Michael Bernhard Fehr wurde<br />

am 29.06.1952 in Iserlohn geboren und<br />

hat das Studium der Betriebswirtschaft<br />

an der Fachhochschule in Dortmund von<br />

1971 bis 1974 erfolgreich als Diplom-Betriebswirt<br />

abgeschlossen und danach von<br />

1974 bis 1979 Tiermedizin an der Tierärztlichen<br />

Hochschule in Hannover (TiHo)<br />

studiert. Die tierärztliche Approbation erhielt<br />

er 1979. Ab 1980 arbeitete er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Klinik<br />

für Kleintiere der TiHo Hannover. Am<br />

24.06.1983 wurde er zum Dr. med. vet.<br />

mit dem Thema „Untersuchungen zur Ultraschalltherapie<br />

der thorakolumbalen<br />

Enchondrosis intervertebralis des Hundes“<br />

promoviert (Betreuer: Prof. Dr. Wilhelm<br />

Brass). 1985 wurde er durch die Tierärztekammer<br />

Niedersachsen zum Fachtierarzt<br />

für Kleintiere ernannt. Nach<br />

einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

DFG geförderten Habilitationsstipendium<br />

habilitierte er sich 1993<br />

mit dem Thema „Arthrodese zur Behandlung<br />

unheilbarer, chronisch schmerzhafter<br />

Erkrankungen des Ellbogengelenks<br />

des Hundes“. Er erhielt 1994 die Venia legendi<br />

für Kleintierkrankheiten und Allgemeine<br />

Chirurgie, 1996 wurde Michael<br />

Fehr auf die Univ.-Professur für Kleintierkrankheiten<br />

mit dem Schwerpunkt Orthopädische<br />

Chirurgie an die TiHo berufen.<br />

2<strong>01</strong>4 erlangte er den europäischen<br />

Spezialistentitel Dipl. European College<br />

Zoological Medicine, Small Mammals. Besonders<br />

hervorzuheben ist die Gründung<br />

der bisher in Deutschland einzigen universitären<br />

Klinik für Heimtiere, Reptilien,<br />

Vögel an der TiHo Hannover, deren Direktor<br />

er von 2006 bis 2021 war. Von 2<strong>01</strong>1 bis<br />

2<strong>01</strong>8 war er auch Direktor der Klinik für<br />

Kleintiere der TiHo Hannover und von<br />

2<strong>01</strong>1 bis 2<strong>01</strong>6 Senatsmitglied der TiHo<br />

Hannover.<br />

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte<br />

von Michael Fehr liegen im Bereich der<br />

Chirurgie der Kleintiere (Arthroskopie,<br />

Prothetik) sowie der Heimtier- und Reptilienkrankheiten.<br />

Seit 1992 ist er Mitglied<br />

der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen<br />

Veterinär (AO-Vet), seit 1997<br />

Gutachter der Gesellschaft für Röntgendiagnostik<br />

genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen<br />

/ GRSK für die Hüftgelenksdysplasie,<br />

und seit 2009 Gutachter<br />

der Federation Cynologique Luxembourgoise<br />

FCL für Hüftgelenks- und Ellbogengelenksdysplasie.<br />

Über 500 Vorträge bestätigen, dass er<br />

national wie international ein sehr gern<br />

gesehener Referent war und ist. Er kann<br />

auf über 200 Veröffentlichungen, 37 Buchkapitel,<br />

und die Betreuung von über 90<br />

Doktoranden/innen verweisen.<br />

In der Standesvertretung engagiert er<br />

sich seit 1992 als Mitglied in der Tierärztekammer<br />

Niedersachsen und ist von verschiedenen<br />

Landestierärztekammern häufig<br />

als Fachtierarzt-Prüfer gefragt.<br />

Prof. Fehr ist im Editorial Board der<br />

Zeitschrift „Kleintierpraxis“ sowie in den<br />

Editorial Advisory Boards der Zeitschriften<br />

„Tierärztliche Praxis“, „Der praktische Tierarzt“<br />

und ehem. „Deutsche Tierärztliche<br />

Wochenschrift“.<br />

In der DGK-<strong>DVG</strong> war er von 1997 bis<br />

2<strong>01</strong>4 Fachvertreter für Heimtiere/Ziervögel.<br />

Er ist Gründungsmitglied der AG Kleinsäuger<br />

und war von 2<strong>01</strong>8 bis 2022 erster<br />

stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe,<br />

die ihn anlässlich der 4. Thementage 2022<br />

in Augsburg für sein herausragendes Engagement<br />

besonders ehrte.<br />

In der Zeit von 2<strong>01</strong>8 bis 2022 war er im<br />

engeren Vorstand der DGK-<strong>DVG</strong> und 2006<br />

Kongresspräsident des 52. Jahreskongresses<br />

der DGK-<strong>DVG</strong> in Düsseldorf.<br />

Im März 2021 trat Prof. Fehr in den<br />

wohlverdienten Ruhestand.<br />

Wir gratulieren Herrn Prof. Dr. Michael<br />

Fehr zu dieser Ehrung und danken ihm im<br />

Namen der DGK-<strong>DVG</strong> und der Tierärzteschaft<br />

für sein überaus großes Engagement<br />

speziell für die Kleintiermedizin.<br />

Der Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss<br />

Dr. Klaus-Peter Vick (Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. Ulrike Matis<br />

Dr. Friedrich Röcken<br />

Prof. Dr. Andreas Moritz<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kleintiermedizin in der <strong>DVG</strong> (DGK-<strong>DVG</strong>) •<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 55


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Ausschreibung des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises<br />

Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Martin-Lerche-Wissenschaftspreis“<br />

2024 aus. Der<br />

Preis wird anlässlich eines bedeutenden<br />

Kongresses der <strong>DVG</strong> vergeben.<br />

Mit dem „Martin-Lerche-Wissenschaftspreis“<br />

werden Personen für ihre wissenschaftliche<br />

Arbeit ausgezeichnet, die spezifische<br />

Bereiche der Veterinärmedizin nachhaltig<br />

geprägt haben.<br />

Vorschläge für die Vergabe des Preises<br />

können bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />

vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />

(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />

Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />

über die Kandidatin/den Kandidaten beizufügen:<br />

1. Eingehende Würdigung der besonders<br />

auszuzeichnenden wissenschaftlichen<br />

Arbeit mit Literaturnachweis<br />

2. Lebenslauf<br />

3. Würdigung des wissenschaftlichen Werdeganges<br />

4. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />

Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />

das Kuratorium des „Martin-Lerche-Wissenschaftspreises“.<br />

Die Richtlinien für die<br />

Vergabe des Preises und Hinweise zum<br />

Datenschutz können bei der Geschäftsstelle<br />

der <strong>DVG</strong> angefordert werden und<br />

stehen online unter:<br />

https://www.dvg.net/ueber-uns/preise/<br />

martin-lerche-wissenschaftspreis/<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Letzter Termin für die Einreichung von<br />

Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />

(Poststempel).<br />

Preis und Stipendium der Dres. Jutta & Georg Bruns-Stiftung<br />

für innovative Veterinärmedizin<br />

Preis<br />

Für die Auszeichnung herausragender Wissenschaft<br />

hat die Dres. Jutta & Georg<br />

Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin<br />

einen Preis zur jährlichen Vergabe<br />

ausgelobt.<br />

Der mit 3000,– Euro dotierte Preis dient<br />

der Förderung und Auszeichnung von vielversprechenden<br />

Nachwuchswissenschaftler:innen.<br />

Er wird im Rahmen einer öffentlichen<br />

Veranstaltung verliehen.<br />

Um Benennung geeigneter Kandidat:innen<br />

wird bis zum <strong>01</strong>.08.<strong>2023</strong> gebeten.<br />

Die entsprechenden Unterlagen einschließlich<br />

wissenschaftlichem Lebenslauf und<br />

eine Würdigung der bisher erbrachten Leistungen<br />

sind durch die Vorschlagende/den<br />

Vorschlagenden an die <strong>DVG</strong> zu senden (Adresse<br />

siehe unten, bitte bevorzugt als pdf-<br />

Datei per E-Mail).<br />

Stipendium<br />

Die Dres. Jutta & Georg Bruns Stiftung für<br />

innovative Veterinärmedizin, betreut von<br />

der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft,<br />

hat sich zur Aufgabe gestellt,<br />

Arbeiten von Wissenschaftler:innen, die das<br />

40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben,<br />

zu unterstützen. Ziel der Stiftung ist<br />

es, eine stärkere Verbindung zwischen klinischer<br />

Forschung und Grundlagenwissenschaften<br />

zu erreichen.<br />

Die Stiftung vergibt jährlich ein Stipendium<br />

mit der monatlichen Förderhöhe von<br />

€ 1.500,00 für einen einjährigen Förderungszeitraum<br />

mit Option auf Verlängerung<br />

bei erneuter Antragstellung. Das Forschungsprogramm<br />

soll innovative, klinisch<br />

orientierte Fragestellungen aus dem<br />

Bereich Nutztier-, Pferde- oder Heimtierheilkunde<br />

sowie Regulationsmedizin beinhalten,<br />

die in Kooperation mit Grundlagenfächern<br />

bearbeitet werden sollen.<br />

Der Antrag soll die Seitenzahl von 5 (exkl.<br />

Publikations- und Literaturverzeichnis<br />

und aussagekräftigem Lebenslauf) nicht<br />

wesentlich überschreiten und ist mit einer<br />

Beschreibung des Forschungsvorhabens<br />

entsprechend der Vorgaben der DFG für<br />

eine Sachbeihilfe bis zum <strong>01</strong>.08.<strong>2023</strong> an<br />

die <strong>DVG</strong> zu senden (bitte bevorzugt als<br />

pdf-Datei per E-Mail):<br />

Vorschläge für Preis und Stipendium<br />

bitte senden an:<br />

Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft <strong>DVG</strong> e.V.<br />

An der Alten Post 2<br />

D-35390 Gießen<br />

E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />

56<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


Ausschreibung des Anton-Mayr-Preises<br />

STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Anton-<br />

Mayr-Preis zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und Nachwuchwissenschaftlern“<br />

aus. Der Preis ist mit 2.500<br />

Euro dotiert und wird im Rahmen einer bedeutenden<br />

veterinärmedizinischen Veranstaltung<br />

verliehen.<br />

Mit dem Preis sollen Wissenschaftler:innen<br />

bis zu einem Alter von 40 Jahren<br />

ausgezeichnet werden, deren wissenschaftliche<br />

Publikationen sie als hoch qualifizierten<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs ausweisen.<br />

Die Arbeiten sollen aus veterinärmedizinischen<br />

bzw. eng verwandten Gebieten<br />

stammen und bereits publiziert sein.<br />

Vorschläge können bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />

vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />

(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />

Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />

über die Kandidatin/den Kandidaten<br />

beizufügen:<br />

1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />

2. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />

Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />

ein Kuratorium. Die Richtlinien für die Vergabe<br />

des Preises und Hinweise zum Datenschutz<br />

können bei der Geschäftsstelle der<br />

<strong>DVG</strong> angefordert werden und stehen online<br />

unter:<br />

https://www.dvg.net/ueber-uns/preise/<br />

anton-mayr-preis/<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Letzter Termin für die Einreichung von<br />

Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />

(Poststempel).<br />

Ausschreibung des Karl-Fritzsche-Preises<br />

Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Karl-Fritzsche-Preis“<br />

aus. Der Preis ist mit 2.000,00<br />

Euro dotiert und wird im Rahmen einer bedeutenden<br />

veterinärmedizinischen Veranstaltung<br />

verliehen.<br />

Mit dem „Karl-Fritzsche-Preis“ sollen<br />

herausragende Forschungsleistungen auf<br />

dem Gebiet der infektiösen Geflügelkrankheiten<br />

ausgezeichnet werden. Diese Arbeiten<br />

sollen in der allgemein zugänglichen<br />

wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht<br />

worden sein.<br />

Vorschläge für die Vergabe des Preises<br />

können bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />

vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />

(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />

Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />

über die Kandidatin/den Kandidaten<br />

beizufügen:<br />

1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />

2. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />

Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />

der Beirat der „Karl-Fritzsche-Stiftung“.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Letzter Termin für die Einreichung von<br />

Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />

(Poststempel).<br />

Hinweise zum Datenschutz und weitere<br />

Informationen unter:<br />

https://www.dvg.net/ueber-uns/stiftungen/fritzsche-stiftung/<br />

Ausschreibung des Preises der Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung<br />

Die <strong>DVG</strong> schreibt hiermit den „Preis der<br />

Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung“<br />

aus. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert<br />

und wird im Rahmen einer bedeutenden<br />

veterinärmedizinischen Veranstaltung<br />

verliehen.<br />

Mit dem „Preis der Annelise-und-Curt-<br />

Höhner-Stiftung“ sollen besondere wissenschaftliche<br />

Leistungen auf dem Gebiet<br />

der Forschung in der Veterinärmedizin<br />

ausgezeichnet werden.<br />

Vorschläge für die Vergabe des Preises<br />

können bei der<br />

Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />

vorzugsweise per E-Mail eingereicht werden<br />

(Eigenbewerbungen sind nicht möglich).<br />

Dem Vorschlag sind folgende Unterlagen<br />

über die Kandidatin/den Kandidaten<br />

beizufügen:<br />

1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />

2. Literaturverzeichnis (ohne Sonderdrucke)<br />

Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />

der Vorstand der <strong>DVG</strong>. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Letzter Termin für die Einreichung von<br />

Vorschlägen ist der 31. Dezember <strong>2023</strong><br />

(Poststempel).<br />

Hinweise zum Datenschutz und weitere<br />

Informationen unter:<br />

https://www.dvg.net/ueber-uns/stiftungen/hoehner-stiftung/<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 57


NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />

<strong>DVG</strong> on tour<br />

Das <strong>DVG</strong>-Team ist auch auf den Veranstaltungen anderer Anbieter unterwegs, um über die <strong>DVG</strong>, ihre Tagungen und weitere Aktivitäten<br />

zu informieren. Wir freuen uns über Ihren Besuch am <strong>DVG</strong>-Stand.<br />

Benjamin Rink am <strong>DVG</strong>-Stand auf dem bpt-Kongress 2022 in Hannover.<br />

Foto: <strong>DVG</strong><br />

Für die <strong>DVG</strong> im Einsatz (v.l.n.r.): Svenja Fritzius, Naila Redzepagic und<br />

Benjamin Rink. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Ihre Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />

• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />

und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />

• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />

von Veranstaltern, bei denen<br />

die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />

• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />

<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />

(excl. Blauer Hund)<br />

• Ein Jahr kostenfreier Bezug der „Kleintierpraxis“,<br />

dem offiziellen Organ der<br />

DGK-<strong>DVG</strong> und der Fachgruppe Chirurgie,<br />

für Neu-Mitglieder, danach (und<br />

wenn schon ein Abonnement besteht)<br />

25 Prozent Rabatt<br />

• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />

Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />

InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />

kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />

Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />

Wildvögel, Reptilien, Amphibien und<br />

Fische, erscheint sechsmal jährlich)<br />

• Preisnachlass für Publikationen des<br />

Bundesverbandes für fachgerechten<br />

Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)<br />

• Mitgliederzeitschrift „<strong>DVG</strong>-Forum“ zweimal<br />

jährlich<br />

• aktuelle Informationen per E-Mail<br />

Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />

• Regulärer Beitrag: 120 Euro<br />

• Schnuppermitgliedschaft für Studierende<br />

und Doktorand:innen: 25,00 Euro<br />

• Ermäßigter Beitrag für Tierärzt:innen in<br />

Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro<br />

• Kolleg:innen in Rente oder Pension: auf<br />

Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro<br />

Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />

Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular<br />

finden Sie unter:<br />

www.dvg.de Mitgliedschaft<br />

58<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


Veränderungen im <strong>DVG</strong>-Team<br />

NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />

Im <strong>DVG</strong>-Team hat es in den vergangenen<br />

Wochen Veränderungen gegeben: Die Tierärztin<br />

Katharina Kleber ist aus der Elternzeit<br />

zurück und arbeitet wieder tatkräftig<br />

im Team mit. Carolin Zimolong, ebenfalls<br />

Tierärztin und zunächst als Vertretung für<br />

Frau Kleber eingesprungen, bleibt der <strong>DVG</strong><br />

erfreulicherweise erhalten und verstärkt<br />

das Team dauerhaft. Eventmanagerin Jessica<br />

Gräfenstein hat die <strong>DVG</strong> auf eigenen<br />

Wunsch verlassen, um Erfahrungen auch<br />

in anderen Unternehmen zu sammeln. An<br />

ihre Stelle ist Jennifer Winkels getreten.<br />

Frau Winkels ist Media Managerin und hat<br />

vor ihrem Studium ein Jahrespraktikum in<br />

der <strong>DVG</strong> absolviert, so dass sie die Abläufe<br />

bereits kennt und sich sehr schnell eingearbeitet<br />

hat.<br />

Mit insgesamt 11 Mitarbeitenden, darunter<br />

7 Tierärztinnen, ist das Team in der<br />

Geschäftsstelle sehr gut aufgestellt und<br />

freut sich darauf, künftigen Herausforderungen<br />

zu begegnen.<br />

Neue „alte“ Mitarbeiterin im <strong>DVG</strong>-Team:<br />

Jennifer Winkels. Foto: privat<br />

Ihre E-Mail-Adresse für uns – Aktuelles aus der <strong>DVG</strong> für Sie!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

um Ihnen Informationen über anstehende<br />

Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,<br />

Deadlines für Abstract-Einreichungen<br />

oder Bewerbungen für Preise sowie Tagesordnungen<br />

für Fachgruppenversammlungen<br />

schnell und kostengünstig zukommen<br />

lassen zu können, nutzen wir die<br />

Zusendung per E-Mail.<br />

• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail-<br />

Adresse. Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail<br />

mit, falls Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />

• Sie erhalten nur Meldungen, welche die<br />

von Ihnen gewählten Fachgruppen betreffen<br />

und die daher für Sie auch relevant<br />

sind.<br />

• Falls Sie früher E-Mail-Nachrichten von<br />

der <strong>DVG</strong> bekommen haben, diese jetzt<br />

aber vermissen, schauen Sie bitte im<br />

Spam- Ordner nach.<br />

• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen<br />

Sie uns dies bitte mit (auch Änderungen<br />

der postalischen Adresse).<br />

Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen<br />

Datenschutzbestimmungen ein<br />

und geben die Adressen nicht an Dritte<br />

weiter.<br />

Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Telefon: 0641 9844460<br />

Vielen Dank!<br />

Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Werde Schnuppermitglied!<br />

Studierende und Doktorand:innen können für 25,00 € im Jahr Schnuppermitglied in der<br />

<strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile.<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />

• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />

• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>- Verlags sowie bei weiteren Publikationen<br />

• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche Praxis“<br />

• ideale Möglichkeiten zum Netzwerken in den <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />

Weitere Infos: www.dvg.de<br />

Oder fragen Sie uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de<br />

Foto: Eugen Thome, stock.adobe.com<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 59


PUBLIKATIONEN<br />

Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />

Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen können im Webshop auf der <strong>DVG</strong>-Homepage bestellt werden:<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Dresdner Thementage:<br />

Neurologische Erkrankungen bei<br />

Hund und Katze<br />

Dresden, 13.–15.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong><br />

15,00 Euro<br />

Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Parasitologie und parasitäre<br />

Krankheiten“<br />

München, 15.–17.05.<strong>2023</strong><br />

18,00 Euro<br />

66. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Pathologie“<br />

Fulda, 03.–05.03.<strong>2023</strong><br />

10,00 Euro<br />

Wo (k)ein Kläger, da ein Richter –<br />

Wie gerecht ist Tierschutzrecht?<br />

28. Int. Fachtagung zum Thema<br />

Tierschutz, Tagungsband mit<br />

ausführlichen Manuskripten der<br />

Vorträge und Poster, München<br />

16.–18.03.<strong>2023</strong><br />

35,00 Euro<br />

Katalog der Lehrinhalte & Lernziele lebensmittelhygienischer<br />

Fächer an den<br />

deutschsprachigen tierärztlichen<br />

Ausbildungsstätten<br />

4. Auflage <strong>2023</strong><br />

10,00 Euro (auch auf Englisch<br />

erhältlich)<br />

Online Marketing Guide für<br />

Tierärztinnen und Tierärzte 2022 – Ein<br />

Leitfaden zur praktischen Umsetzung<br />

von M. Dilly und R. Dihen (2022)<br />

19,80 Euro<br />

Bitte beachten: Für dieses Buch kann<br />

kein Mitgliederrabatt gewährt werden.<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Erfurter Thementage:<br />

Manchmal ist es zum Erbrechen – Magen-Darm-Erkrankungen<br />

bei Hund<br />

und Katze<br />

Erfurt, 12.–14.05.<strong>2023</strong><br />

15,00 Euro (nur noch als pdf-Datei<br />

zum Download erhältlich)<br />

Auf Wunsch sind einige Tagungsbände auch als pdf-Datei erhältlich.<br />

Dies können Sie bei Ihrer Bestellung im Webshop angeben.<br />

Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand (bei Versand<br />

innerhalb Deutschlands:1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />

Abschlussbericht: Sofortmaßnahmen<br />

zur Vermeidung länger anhaltender<br />

erheblicher Schmerzen und Leiden bei<br />

schwer erkrankten/verletzten<br />

Schweinen durch rechtzeitige Tötung<br />

von Elisabeth große Beilage (2022),<br />

14,00 Euro<br />

Abschlussbericht zu Elisabeth große<br />

Beilage (2<strong>01</strong>7): Untersuchungen an<br />

verendeten/getöteten Schweinen in<br />

Verarbeitungsbetrieben für tierische<br />

Nebenprodukte<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag (excl. Blauer Hund und excl. Online-Marketing Guide)!<br />

Webshop zur Bücherbestellung: https://www.dvg.net/verlagshop/bestellung/<br />

Die Liste mit allen Publikationen der <strong>DVG</strong> finden Sie aus Platzgründen online unter: https://www.dvg.net/verlagshop/buecher-bestellliste/<br />

60<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


IMPRESSUM<br />

23. - 25.11.23 l Estrel Congress Center Berlin<br />

Vet-Congress<br />

Veranstalter I Informationen I Anmeldung<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I Gießen<br />

info@dvg.de I www.dvg-vet-congress.de<br />

6. Int. Kongress<br />

zur Pferdemedizin<br />

Pferdeophthalmologie<br />

Donnerstag<br />

Schwerpunkt:<br />

Rekonstruktions- und<br />

plastische Chirurgie<br />

Freitag & Samstag<br />

Schwerpunkte:<br />

schmerzbed. Leistungsbeeinträchtigungen<br />

& Equines Asthma<br />

AG Pferdeophthalmologie<br />

Fachgruppe<br />

Pferdekrankheiten<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft e. V.<br />

Präsident:<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa, Torun,<br />

Stara Zagora) Martin Kramer<br />

Vizepräsident, Schatzmeister:<br />

Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />

ISSN 1861-907X<br />

Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

PD Dr. Susanne Alldinger und<br />

Dr. Marion Selig<br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

Tel.: 0641 98 44 46 0<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Internet: www.dvg.de<br />

Registergericht Gießen<br />

Handelsregister Nr. HRB 3877<br />

Foto Titelseite:<br />

Foto: Ann-Selina Fries. Zu sehen sind Blastozysten<br />

vom Rind, die in vitro produziert<br />

wurden. Die beiden oberen schlüpfen gerade<br />

aus der Zona pellucida, die vier darunter<br />

stellen Blastozysten dar. Links ist<br />

eine geschlüpfte Blastozyste zu sehen, die<br />

die Zona pellucida bereits verlassen hat.<br />

Verlag:<br />

Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

Tel.: 0641 98 44 46 0<br />

Druck und Bindung:<br />

Druckerei Bender GmbH<br />

Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />

Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />

E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />

Internet: www.druckerei-bender.de<br />

Layout / Bildbearbeitung:<br />

Bernd Burkart, www.form-und-produktion.de<br />

Anzeigen:<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH, Tel.: 0641 98 44 46 0<br />

forum@dvg.de<br />

Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />

in einer Print-Ausgabe.<br />

Auflage der Print-Ausgabe: 2.000<br />

Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />

Mediadaten:<br />

www.dvg.de Über uns <strong>DVG</strong>-Forum<br />

Es gilt die dort angegebene Anzeigenpreisliste.<br />

Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />

Beiträge liegt bei den Verfasser:innen. Der<br />

auszugsweise Abdruck ist unter Angabe der<br />

Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />

Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-<br />

und Funktionsbezeichnungen im <strong>DVG</strong>-<br />

Forum gelten für alle Geschlechter.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 61


PERSONEN<br />

In Erinnerung an Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann. Foto. <strong>DVG</strong><br />

Am 7. Januar <strong>2023</strong> verstarb Professor Dr.<br />

med. vet. Dr. med. vet. h.c. Otfried Siegmann<br />

im Alter von 97 Jahren. Die Tierärzteschaft<br />

verliert mit ihm einen großherzigen<br />

und international anerkannten<br />

Wissenschaftler, akademischen Lehrer und<br />

hochgeschätzten Kollegen, der bis zuletzt<br />

der Klinik für Geflügel der Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover und seiner<br />

Fachdisziplin eng verbunden war und mit<br />

Rat und Tat zur Seite stand.<br />

Professor Siegmann wurde 1926 in<br />

Heilbronn geboren und studierte nach<br />

dem Abitur und den Kriegswirren zunächst<br />

Biologie in Stuttgart und anschließend<br />

Veterinärmedizin in Gießen. Im Jahr<br />

1950 legte er an der TiHo das Staatsexamen<br />

ab. Im selben Jahr erlangte er die Approbation<br />

und promovierte zum Dr. med.<br />

vet. Im Jahre 1965 wurde Professor Siegmann<br />

mit der Leitung der Veterinärmedizinischen<br />

Abteilung der Bundesforschungsanstalt<br />

für Kleintierzucht in Celle<br />

betraut. Nur ein Jahr später erhielt er einen<br />

Ruf an die TiHo, um die Leitung des Insti-<br />

tuts für Tierhygiene und Geflügelkrankheiten,<br />

später Institut für Geflügelkrankheiten,<br />

zu übernehmen. Bereits 1972, in hochschulpolitisch<br />

unruhigen Zeiten, wurde er<br />

zum Rektor gewählt. In dieser Zeit galt es,<br />

mit Festigkeit aber auch Konzilianz Konfliktparteien<br />

anzuhören und Lösungen<br />

herbeizuführen. Seine Berufung nach Hannover<br />

fiel in die Phase massiver weltweiter<br />

struktureller Veränderungen in der Geflügelhaltung.<br />

Die Spezialisierung der Nutzungsrichtungen,<br />

neue Haltungsformen<br />

und die Optimierung der Futterrezepturen<br />

führten beim Nutzgeflügel zu nie dagewesenen<br />

Steigerungen von Legeleistung und<br />

Gewichtszunahmen. Diese Entwicklungen<br />

hatten weitreichende Konsequenzen für<br />

das tierärztliche Handeln. Vor allem rückte<br />

die präventive Sicherung der Herdengesundheit<br />

mehr als je zuvor in den Vordergrund,<br />

da der therapeutische Arzneimitteleinsatz<br />

bereits rentabilitätsgefährdend<br />

war und Fragen zur Rückstandsproblematik<br />

aufwarf. Forschung und Lehre standen<br />

vor umfassenden Herausforderungen und<br />

Professor Siegmann fokussierte die Forschung<br />

der – inzwischen umbenannten –<br />

Klinik für Geflügel zunächst auf die Bereiche<br />

Infektionsprophylaxe, Impfkontrollen<br />

und Erregereigenschaften. In der Lehre galt<br />

es, die zukünftigen Tierärztinnen und Tierärzte<br />

auf den Umgang mit großen Populationen<br />

vorzubereiten. Die immer kürzere<br />

wissenschaftliche Halbwertszeit erforderte<br />

zugleich, den geflügelmedizinischen<br />

Kenntnisstand kontinuierlich anzupassen.<br />

Die Fülle offener Fragen in der Geflügelmedizin<br />

rief überdies nach einem partnerschaftlichen<br />

Dialog mit der Praxis. Hierzu<br />

etablierte Otfried Siegmann bereits<br />

1967 mit dem „Fachgespräch über Geflügelkrankheiten"<br />

ein Forum zum Gedankenaustausch<br />

mit den in der Geflügelmedizin<br />

tätigen Tierärztinnen und Tierärzten,<br />

dessen 100. Wiederkehr er 2021 aktiv gestaltend<br />

miterlebte. Anlässlich dieses Er-<br />

eignisses fand erstmals die Verleihung des<br />

hoch dotierten Otfried-Siegmann-Preises<br />

statt.<br />

In Anerkennung seiner wissenschaftlichen<br />

Arbeiten verlieh die Veterinärmedizinische<br />

Universität Budapest Professor<br />

Siegmann die Marek-Medaille und eine Ehrendoktorwürde.<br />

Von 1970 bis 1986 war er<br />

Leiter und von 1986 bis 1991 stellvertretender<br />

Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“.<br />

1997 wurde er zum Ehrenmitglied<br />

der <strong>DVG</strong> ernannt.<br />

Er war aktiv in der Deutschen Sektion<br />

der World Veterinary Poultry Association<br />

sowie im Council of the World's Poultry<br />

Science Association und in der Arbeitsgruppe<br />

Tierärztliche Untersuchungen von<br />

Geflügel im wissenschaftlichen Veterinärausschuss<br />

der Europäischen Kommission<br />

in Brüssel. Über 150 eigene Publikationen<br />

sowie seit 1966 mehr als 60 Dissertationen<br />

und fünf Habilitationsschriften aus<br />

der Klinik für Geflügel sprechen für seine<br />

wissenschaftliche Aktivität und Anleitung.<br />

Otfried Siegmann bleibt uns als<br />

menschlicher, einfühlsamer, engagierter<br />

und fachkompetenter Lehrer mit scharfem<br />

Verstand und kritischer Denkweise präsent.<br />

Seine Schülerschaft und ehemaligen<br />

Mitarbeitenden sowie Freundinnen und<br />

Freunde und Kolleginnen und Kollegen<br />

nehmen in Dankbarkeit Abschied von<br />

einem Menschen, dessen Lebenswerk und<br />

Persönlichkeit unvergessen bleiben werden.<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />

Silke Rautenschlein<br />

Ulrich Neumann<br />

62<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


PERSONEN<br />

Nachruf auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eugen Weiß<br />

Prof. Dr. Eugen Weiß. Foto: Oliver Schepp,<br />

Gießener Allgemeine Zeitung<br />

Am 8. Januar <strong>2023</strong> verstarb Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

mult. Eugen Franz Josef Weiß, renommierter<br />

Veterinärpathologe und prägendes Ehrenmitglied<br />

der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft (<strong>DVG</strong>).<br />

Eugen Weiß wurde am 24. Februar<br />

1930 in Gmund am Tegernsee geboren und<br />

wuchs in Wasserburg am Inn auf. Nach Abschluss<br />

des Studiums der Tiermedizin an<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)<br />

in München 1954 promovierte Eugen Weiß<br />

im Jahr 1955 und praktizierte im Anschluss<br />

als Tierarzt. Ab dem Jahr 1956 war er als<br />

wissenschaftlicher Assistent am Institut<br />

für Tierpathologie der LMU München beschäftigt.<br />

1960 habilitierte er sich und wurde<br />

im darauffolgenden Jahr zum Privatdozenten<br />

ernannt. In den folgenden zwei Jahren<br />

war er auf Einladung der Washington<br />

State University Pullman (USA) am dortigen<br />

Veterinärpathologischen Institut als<br />

Gastprofessor tätig. Nach seiner Rückkehr<br />

wurde er von der LMU München im Jahr<br />

1966 zum wissenschaftlichen Rat und<br />

1967 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.<br />

Im Jahr 1968 nahm er einen Ruf auf<br />

den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie,<br />

Pathologische Anatomie und Histologie<br />

der Tiere der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

an und wurde zum Universitätsprofessor<br />

ernannt. Hier lehrte und forschte er bis<br />

zu seiner Emeritierung im Jahr 1998. In der<br />

Selbstverwaltung der Universität hatte er<br />

mehrfach das Amt des Dekans sowie des<br />

geschäftsführenden Direktors inne.<br />

Das wissenschaftliche Wirken von<br />

Herrn Prof. Dr. Eugen Weiß war national<br />

und international anerkannt und wurde<br />

mit den Ehrendoktortiteln der Universitäten<br />

von München, Gödöllö und Halle gewürdigt.<br />

Darüber hinaus wurde Prof. Dr.<br />

Eugen Weiß im Jahr 1989 zum Mitglied der<br />

Nationalen Akademie der Wissenschaften<br />

Leopoldina gewählt.<br />

In der <strong>DVG</strong> engagierte sich Eugen Weiß<br />

als Leiter (1969 bis 1986) bzw. als stellvertretender<br />

Leiter (1993 bis 1997) der Fachgruppe<br />

Pathologie. Von 1995 bis 2005 war<br />

er Mitglied im Vorstand und hat die <strong>DVG</strong><br />

in dieser Zeit nachhaltig geprägt. Unter<br />

seiner Ägide als Schatzmeister wurde 2002<br />

die <strong>DVG</strong> Service GmbH gegründet. Durch<br />

diese Strukturänderung wurde die Voraussetzung<br />

für eine professionelle Geschäftsführung<br />

geschaffen, was wesentlich zum<br />

Auf- und Ausbau der <strong>DVG</strong> beitrug. Er setzte<br />

sich zudem für eine effiziente und zeitgemäße<br />

Mitgliederverwaltung und für die<br />

Nutzung neuer Medien ein. Anlässlich des<br />

27. Kongresses der <strong>DVG</strong> vom 12. bis 14. April<br />

2007 in Berlin wurde Prof. Dr. Eugen<br />

Weiß für seine langjährige Tätigkeit als<br />

Schatzmeister der <strong>DVG</strong> und für seine erfolgreiche<br />

und zukunftsweisende Umstrukturierung<br />

der <strong>DVG</strong> mit der Ehrenmitgliedschaft<br />

ausgezeichnet.<br />

Wir trauern um einen überaus geachteten<br />

Hochschullehrer und einen für die<br />

Wissenschaft und den Berufsstand engagierten<br />

Kollegen. Unser Mitgefühl gilt seiner<br />

Frau und der gesamten Familie.<br />

Martin Kramer, Gießen<br />

Susanne Alldinger, Gießen<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 63


PERSONEN<br />

Nachruf auf Dr. Klaus Failing<br />

Dr. Klaus Failing. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Epidemiologie und<br />

Dokumentation“ trauert um ihren Mitbegründer<br />

Dr. Klaus Failing.<br />

Tief bewegt und voller Trauer nehmen<br />

wir Abschied von Dr. Klaus Failing. Er verstarb<br />

am 26. März <strong>2023</strong> im Alter von 69<br />

Jahren nach schwerer Krankheit. Mit ihm<br />

verlieren die in der Tiermedizin tätigen Epidemiologen<br />

und Biometriker einen Pionier<br />

des Fachgebiets und die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Epidemiologie und Dokumentation“<br />

einen ihrer Mitbegründer.<br />

Klaus Failing hat in mehr als 35 Jahren<br />

Berufstätigkeit am Fachbereich Veterinärmedizin<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Forschung und Lehre in der Tiermedizin<br />

wesentlich mitgestaltet und war Leiter<br />

der Arbeitsgruppe Biomathematik und<br />

Datenverarbeitung. Über die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

hat er immer den fachlichen Austausch<br />

gesucht und gepflegt und den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs gefördert. Damit<br />

hat er wesentlich dazu beigetragen,<br />

die Anwendung epidemiologischer Methoden<br />

in der Veterinärmedizin zu etablieren<br />

und diese zu entwickeln.<br />

Dabei verstand er es, sich in bemerkenswert<br />

kurzer Zeit in komplexe Zusammenhänge<br />

einzudenken und einen geeigneten<br />

methodischen Ansatz zu entwickeln.<br />

Auf diese Weise hat er so manche<br />

Dissertation, Habilitation oder Publikation<br />

statistisch beraten und unterstützt und<br />

war bei vielen wissenschaftlichen Publikationen<br />

Koautor. Das Rüstzeug dazu gaben<br />

ihm seine Ausbildung als Diplom-Mathematiker,<br />

die jahrzehntelange Erfahrung in<br />

der Zusammenarbeit mit Tiermedizinern<br />

und der familiäre landwirtschaftliche Hintergrund.<br />

Ungezählte Studierende führte<br />

er an die Biostatistik heran, verfasste Lehrmaterial<br />

und organisierte Doktorandenseminare.<br />

Auch auf die Zusammenarbeit mit<br />

außeruniversitären Einrichtungen legte er<br />

großen Wert. Er vertrat den akademischen<br />

Mittelbau über viele Jahre im Fachbereichsrat.<br />

Die Betreuung der Informationstechnik<br />

am Fachbereich war eine seiner<br />

wichtigen Aufgaben.<br />

Geprägt von einem christlich-humanistischen<br />

Wertekanon und mit seinem<br />

warmherzigen und bescheidenen Wesen<br />

erlangte Klaus Failing höchste Wertschätzung.<br />

Er verstand es, Interessen und Ideen<br />

zusammenzuführen und lebte für das Miteinander.<br />

In der <strong>DVG</strong> war er seit Gründung<br />

der Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“<br />

im Jahr 1991 aktiv, unterstützte<br />

Dr. Rolf Lorenz, Tübingen, und Prof. Dr.<br />

Jürgen Berger, Hamburg, sowie Prof. Dr.<br />

Karl Zessin, Berlin, als erste formale Sprecher<br />

der Fachgruppe und war Ansprechpartner<br />

für die Geschäftsstelle in Gießen.<br />

Von 1995 bis 2004 war er stellvertretender<br />

Leiter der Fachgruppe. De facto war er die<br />

methodische Keimzelle unserer Fachgruppe,<br />

die er bis zu seinem Ausscheiden aus<br />

dem Berufsleben im Jahr 2020 aktiv unterstützt<br />

hat.<br />

Klaus Failing hat der Veterinärepidemiologie<br />

im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum viel gegeben und viel bedeutet. Wir<br />

trauern mit seiner Familie um einen Menschen,<br />

der viel uneigennützig geleistet hat<br />

und noch viel vorhatte. Wir alle werden ihn<br />

sehr vermissen und seiner in Ehren gedenken.<br />

Donat, Campe, Wehrend, Büttner<br />

64<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


PERSONEN<br />

Prof. Dr. Nicole Kemper mit Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geehrt<br />

V.l.n.r.: Laudator Prof. Dr. Mathias Ritzmann, Prof. Dr. Nicole Kemper, LMU-Dekan Prof. Dr. Reinhard<br />

Straubinger. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Prof. Dr. Nicole Kemper, Leiterin des Instituts<br />

für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie<br />

an der Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover (TiHo) und Mitglied<br />

im <strong>DVG</strong>-Vorstand, hat den Felix Wankel<br />

Tierschutz-Forschungspreis <strong>2023</strong> für ihr<br />

wissenschaftliches Lebenswerk zur tiergerechten<br />

Schweinehaltung erhalten. Der<br />

Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. „Die Auszeichnung<br />

ist eine große Ehre und zugleich<br />

weiterer Ansporn für mich. Ich hoffe,<br />

dass sie hilft, auf den Tierschutz in der<br />

Schweinehaltung aufmerksam zu machen<br />

und zu zeigen, dass eine zukunftsfähige<br />

Haltung machbar ist“, sagte Kemper anlässlich<br />

der Verleihung am 16. März im<br />

Rahmen der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung in<br />

München.<br />

Kemper forscht seit Jahren an unterschiedlichen<br />

Aspekten der Schweinehaltung,<br />

um die Lebensbedingungen der Tiere<br />

zu verbessern und den Tierschutz in der<br />

Schweinehaltung voranzutreiben. Die Jury<br />

würdigte besonders, dass es ein wichtiges<br />

Prinzip all ihrer Projekte ist, Lösungen zu<br />

erarbeiten, die in der Praxis gut umsetzbar<br />

sind, da ein hoher Tierschutz-Standard nur<br />

gemeinsam mit den Tierhaltenden erreicht<br />

werden kann. Die meisten ihrer Projekte<br />

sind interdisziplinär, indem sie Beteiligte<br />

aus Agrarwissenschaften, Veterinärmedizin<br />

und Wirtschaft zusammenbringt.<br />

Das begünstigt ihr Ziel, ihre Ergebnisse in<br />

der Praxis umzusetzen. Außerdem würdigte<br />

die Jury, dass Kemper in den vergangenen<br />

Jahren zahlreiche Drittmittelprojekte<br />

einwarb, etliche interdisziplinäre Forschungsprojekte<br />

durchführte, zahlreiche<br />

Nachwuchsforschende anleitete und in<br />

vielen Gremien mitwirkte. Ihr hohes Engagement<br />

zeige sich unter anderem in der<br />

Vielzahl international und national publizierter<br />

Forschungsergebnisse. Alle ihre<br />

Forschungsarbeiten zielten laut Jury darauf<br />

ab, die verschiedenen Anforderungen,<br />

die das Schwein an seine Haltungsumwelt<br />

stellt, abzudecken und das Wohlbefinden<br />

der Tiere zu steigern. In der Begründung<br />

für die Preisvergabe heißt es abschließend:<br />

Durch die Breite und Tiefe ihrer For-<br />

Am 30. März fiel der Startschuss für den<br />

Forschungsverbund „Zukunft der Ernährung<br />

in Niedersachsen (ZERN)“. Der<br />

niedersächsische Wissenschaftsminister<br />

Falko Mohrs hat den Verbundpartnern,<br />

darunter die Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover (TiHo), vertreten<br />

durch Prof. Dr. Nicole Kemper, einen Förderbescheid<br />

über neun Millionen Euro<br />

aus dem Programm "zukunft.niedersachsen"<br />

überreicht. Mit der Förderung<br />

werden die Verbundpartner – neben der<br />

TiHo auch die Universität Göttingen<br />

und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik<br />

in Quakenbrück (DIL) – in<br />

den kommenden fünf Jahren Maßnahmen<br />

entwickeln, die den Wandel des<br />

Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen<br />

hin zu mehr Nachhaltigkeit<br />

gestalten sollen. Der Fokus liegt auf den<br />

Themen Landwirtschaft, Ernährung<br />

und Umwelt sowie deren vielfältigen<br />

Verknüpfungen. Die Ergebnisse könnten<br />

anschließend auch als Blaupause<br />

für andere Regionen dienen.<br />

schungsarbeiten liefert Frau Kemper einen<br />

außerordentlichen Beitrag zur Verbesserung<br />

des Tierschutzes in der Schweinehaltung<br />

auf wissenschaftlicher Basis.<br />

Der Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis<br />

wird von der Tierärztlichen Fakultät<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)<br />

München in der Regel alle zwei Jahre für<br />

hervorragende, experimentelle und innovative<br />

wissenschaftliche Arbeiten vergeben.<br />

Felix Wankel entwickelte Abdichtungen<br />

von Motoren und konstruierte<br />

Drehkolbenmaschinen. Seine bekannteste<br />

Erfindung ist der Kreiskolbenmotor, besser<br />

bekannt als „Wankelmotor“. Er war ein innovativer<br />

Techniker und Erfinder, sein privates<br />

Leben aber bestimmte die Liebe<br />

zum Tier. Darum stiftete er den ersten<br />

deutschen Tierschutz-Forschungspreis,<br />

der 1972 zum ersten Mal verliehen wurde.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 65


PERSONEN<br />

Ehrendoktor für Prof. Wolfgang Baumgärtner<br />

Prof. Wolfgang Baumgärtner. Foto: Theresa Ullrich<br />

Die Veterinärmedizinische Fakultät der<br />

Universität Helsinki hat Professor Dr. Wolfgang<br />

Baumgärtner für seine langjährigen<br />

Verdienste in der Veterinärpathologie die<br />

Ehrendoktorwürde verliehen.<br />

Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner,<br />

PhD, ist Leiter des Instituts für Pathologie<br />

der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

(TiHo). Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind Neuropathologie und Neuroimmunologie,<br />

Zelltransplantation, der<br />

Nachweis und die Pathogenese von Viruserkrankungen<br />

bei Haus- und Wildtieren<br />

sowie der Einsatz von Ersatz- und Ergänzungsmethoden<br />

in der Forschung. Er veröffentlichte<br />

578 wissenschaftliche Publikationen,<br />

hielt 602 Vorträge, ist Herausgeber<br />

und Mitherausgeber sowie Autor<br />

oder Co-Autor der drei wichtigsten deutschen<br />

Bücher über Veterinärpathologie<br />

und ist als Gutachter für über 40 Fachmagazine<br />

aktiv. Zudem hatte er verschiedene<br />

führende Funktionen im European College<br />

of Veterinary Pathologists und in der<br />

European Society of Veterinary Pathology<br />

inne und nimmt in Niedersachsen als Vorsitzender<br />

die Prüfungen zum Fachtierarzt<br />

ab.<br />

Für dieses Engagement erhielt Baumgärtner<br />

von der Veterinärmedizinischen<br />

Fakultät der Universität Helsinki den Grad<br />

eines Ehrendoktors. Die feierliche Überreichung<br />

fand am 19. Mai <strong>2023</strong> in Helsinki<br />

statt. Die Veterinärmedizinische Fakultät<br />

der Universität Helsinki betont seine Bedeutung<br />

für die Gestaltung der postgradualen<br />

Ausbildung in der Veterinärpathologie<br />

in Europa: Als Präsident und Vizepräsident<br />

des European College of Veterinary<br />

Pathologists habe er eine Schlüsselrolle<br />

bei der Einführung des Diplomate-Programms<br />

der Organisation gespielt. Der Abschluss<br />

eines Diplomates ist die europäische<br />

Variante des deutschen Fachtierarztes.<br />

Der Abschluss ist sehr arbeitsintensiv<br />

und anspruchsvoll. Weiter heißt es in der<br />

Begründung der Universität Helsinki: „Er<br />

hat mit den Forschenden unserer Fakultät<br />

zusammengearbeitet, insbesondere im<br />

Bereich Neuropathologie. Der Fachbereich<br />

Pathologie der TiHo gehört zu den führenden<br />

veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten<br />

in Europa und unterhält enge Beziehungen<br />

zu finnischen Tierärzten“.<br />

Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner,<br />

PhD, studierte Tiermedizin an der Justus-<br />

Liebig-Universität in Gießen. Für seine<br />

Doktorarbeit forschte er für zwei Jahre mit<br />

einem DAAD-Stipendium an der Ohio<br />

State University in Columbus, USA. Diese<br />

Arbeiten schloss er am Institut für Veterinär-Pathologie<br />

in Gießen ab. Im Anschluss<br />

arbeitete er zunächst in einer Kleintierpraxis,<br />

kehrte aber nach zwei Jahren für eine<br />

PhD-Arbeit nach Ohio zurück, die er im<br />

Jahr 1986 abschloss. Er verbrachte anschließend<br />

als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

eine erfolgreiche Zeit am Institut<br />

für Veterinär-Pathologie in Gießen, machte<br />

dort seinen Fachtierarzt für Pathologie<br />

und habilitierte sich in Allgemeiner und<br />

Systemischer Veterinärpathologie. Baumgärtner<br />

wurde 1995 an die TiHo berufen,<br />

kehrte aber 1996 zunächst nach Gießen<br />

zurück, um dort eine Professur für Veterinärpathologie<br />

anzunehmen. Nach sechs<br />

Jahren erfolgte 2002 ein erneuter Ruf der<br />

TiHo, dieses Mal als Leiter des Instituts für<br />

Pathologie.<br />

Baumgärtner engagiert sich seit 2002<br />

hochschulpolitisch in verschiedenen Gremien<br />

der TiHo und war Sprecher der Graduiertenschule<br />

und des PhD-Programms<br />

Systems Neuroscience der TiHo. Er selbst<br />

betreute bisher 113 Promovierende.<br />

66<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


PERSONEN<br />

<strong>DVG</strong>-Vorstand und neue Fachgruppenleitungen<br />

In den vergangenen Wochen gab es im<br />

Vorstand der <strong>DVG</strong> einen Wechsel, zudem<br />

haben einige Fachgruppen neue Leitungen<br />

gewählt.<br />

Die <strong>DVG</strong> bedankt sich bei allen Kolleginnen<br />

und Kollegen, die sich für die <strong>DVG</strong><br />

engagiert und ein Amt ausgeübt haben –<br />

häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür zur<br />

Verfügung stellen. Durch Sie lebt die <strong>DVG</strong><br />

und ohne Sie wäre die Durchführung der<br />

Tagungen und Kongresse nicht möglich!<br />

<strong>DVG</strong>-Vorstand<br />

Die Fachgruppenvorstände der Fachgruppen<br />

des Arbeitsgebietes „Tierschutz, Ethologie<br />

und Tierhaltung“ haben Dr. Anna-Caroline<br />

Wöhr (München) zur Leiterin dieses<br />

Arbeitsgebietes gewählt. Damit ist sie<br />

auch Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand. Die Wahl<br />

war erforderlich, da Prof. Dr. Dr. Michael Erhard,<br />

langjähriger Leiter der Fachgruppe<br />

„Ethologie und Tierhaltung“ bei der Wahl<br />

zur Fachgruppenleitung im November<br />

letzten Jahres nicht mehr zur Verfügung<br />

stand (siehe nachfolgende Informationen)<br />

und damit auch aus dem <strong>DVG</strong>-Vorstand<br />

ausschied.<br />

Fachgruppe „Ethologie und<br />

Tierhaltung“<br />

Die Fachgruppe führte am 25.11.<strong>2023</strong> im<br />

Anschluss an ihre Jahrestagung eine Mitgliederversammlung<br />

durch. Der langjährige<br />

Leiter, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard, stand<br />

nicht mehr zur Verfügung. Zur neuen Leiterin<br />

wurde seine bisherige Stellvertreterin<br />

PD Dr. Rauch (München) und zur stellvertretenden<br />

Leiterin Prof. Dr. Helen Louton<br />

(Kiel) gewählt. Eine Vorstellung inkl. Fotos<br />

der neuen Fachgruppenleitung finden Sie<br />

auf den Seiten 36.<br />

Fachgruppe „Tierschutz“<br />

Die Mitglieder der Fachgruppe „Tierschutz“<br />

bestätigten auf ihrer Versammlung im<br />

Rahmen der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung am<br />

18.03.<strong>2023</strong> in München die bisherige<br />

Fachgruppenleitung. Damit bleiben Dr.<br />

Anna-Caroline Wöhr als Leiterin und Prof.<br />

Dr. Thomas Richter als stellvertretender<br />

Leiter im Amt.<br />

AG Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Auf der Mitgliederversammlung der AG<br />

Onkologie am 15.10.2022 in Berlin wählten<br />

die Mitglieder Prof. Dr. Daniela Simon<br />

Betz zur stellvertretenden Leiterin. Leiter<br />

der AG ist Dr. Stefan Scharvogel (München).<br />

Sehen Sie dazu auch den Artikel mit<br />

weiteren Informationen und einem Foto<br />

von Prof. Simon Betz auf Seite 20.<br />

Kommission zur Einrichtung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren<br />

Auch in der Leitung der Kommission zur Einrichtung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren hat es<br />

eine Veränderung gegeben. Der bisherige stellvertretende Leiter Prof. Dr. Rolf Bauerfeind<br />

(Gießen) wurde auf der Sitzung der Kommission am 08.05.<strong>2023</strong> zum Leiter gewählt. Der<br />

bisherige Leiter Prof. Dr. Karsten Nöckler (Berlin) übernimmt das Amt seines Stellvertreters.<br />

Dr. Anna-Caroline Wöhr. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Prof. Dr. Rolf Bauerfeind. Foto: privat<br />

Prof. Dr. Karsten Nöckler. Foto: privat<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 67


AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

Aktuelles aus der StIKo Vet<br />

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bewertet den<br />

Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen aus<br />

und berät die Bundesregierung.<br />

Die Kommission ist fachlich vollkommen<br />

unabhängig. Die Mitglieder vertreten jeweils<br />

eine Tierart bzw. einen Fachbereich.<br />

Vertreter des Paul-Ehrlich-Institutes sowie<br />

des Bundesministeriums für Ernährung<br />

und Landwirtschaft und weitere Experten<br />

wirken beratend und unterstützend mit.<br />

Stellungnahme zu Impfkomplikationen<br />

bei Pferden<br />

Seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> müssen Pferde, die<br />

an Pferdeleistungsschauen der Deutschen<br />

Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) teilnehmen,<br />

über einen gültigen Impfschutz<br />

gegen das Equine Herpesvirus vom Typ-<br />

1(EHV-1) verfügen. Mit der Entscheidung<br />

zieht die FN die Konsequenz aus dem gravierenden<br />

EHV-1-Ausbruch, der sich im Februar<br />

2021 bei einem internationalen Reitturnier<br />

in Valencia ereignet hatte. Bereits<br />

vor Einführung der Pflichtimpfung durch<br />

die FN ist nach dem Ausbruch in Valencia<br />

die Nachfrage nach EHV-1-Impfungen<br />

sprunghaft angestiegen. Dennoch wird<br />

seit Einführung der Pflichtimpfung gegen<br />

EHV-1 von Pferdebesitzer:innen und zum<br />

Teil von Tierärzt:innen die Sorge geäußert,<br />

dass es dadurch zu einer Zunahme von<br />

Impfkomplikationen kommen könnte. Mit<br />

der Stellungnahme möchte die StIKo Vet<br />

die geringe Anzahl an tatsächlich auftretenden<br />

und gemeldeten Fällen einordnen<br />

und Empfehlungen geben, wie mit den selten<br />

auftretenden, echten Impfkomplikationen<br />

umgegangen werden kann.<br />

Aktualisierte Impfleitlinien für<br />

Kleintiere, Pferde und Schweine<br />

Die Leitlinien zur Impfung von Kleintieren,<br />

Pferden und Schweinen wurden aktualisiert.<br />

Bei der Überarbeitung der „Kleintierleitlinie“<br />

ergaben sich inhaltlich relativ<br />

wenig Änderungen. Bei der Welpenimmunisierung<br />

wurde ein besonderer Hinweis<br />

aufgenommen, dass auch bei dem Wechsel<br />

vom Züchter zum neuen Besitzer darauf<br />

zu achten ist, dass für die Grundimmunisierung<br />

nach Möglichkeit das gleiche<br />

Produkt oder zumindest eines mit einer<br />

sehr ähnlichen Antigenzusammensetzung<br />

verwendet werden muss. Darüber hinaus<br />

wurden die Impfstofflisten in der<br />

Leitlinie aktualisiert, da zahlreiche Impfstoffe<br />

vom Markt genommen und andere<br />

neu zugelassen wurden.<br />

Mit der Überarbeitung der „Pferdeleitlinie“<br />

wurde die letzte Leitlinie der StIKo<br />

Vet an das neue Format angepasst. Auch<br />

für diese Leitlinie geben jetzt Impfampeln<br />

einen schnellen Überblick, welche Impfung<br />

als Core-Impfung gilt, bzw. in welcher<br />

epidemiologischen Situation eine Impfung<br />

sinnvoll ist. Neben den eigentlichen<br />

Impfempfehlungen sind jetzt auch in der<br />

„Pferdeleitlinie“ detaillierte Informationen<br />

68<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

zu den Erkrankungen und den in Deutschland<br />

zugelassenen Impfstoffen enthalten.<br />

Zudem werden auch grundsätzliche Überlegungen<br />

zur Grundimmunisierung und<br />

zur forensischen Bedeutung von StIKo Vet<br />

Empfehlungen erörtert.<br />

Bei der Aktualisierung der „Leitlinie<br />

zur Impfung von Schweinen“ wurde viel<br />

Augenmerk auf die Überarbeitung der<br />

Fachkapitel gelegt: Eingang fanden insbesondere<br />

neue Erkenntnisse zur Bedeutung<br />

unterschiedlicher Clostridium perfringens<br />

Toxovare in der Schweineproduktion. Eine<br />

Veränderung ergab sich auch in der Bewertung<br />

der Impfung gegen Influenza A Viren<br />

und gegen die Enzootische Pneumonie.<br />

Eine neue Impfindikation ergab sich durch<br />

die Zulassung eines Muttertierimpfstoffes,<br />

der eine Rotavirus A Komponente enthält.<br />

Alle Stellungnahmen und weitere Empfehlungen<br />

sind auf der Webseite der StIKo Vet<br />

zu finden:<br />

https://stiko-vet.fli.de/de/aktuelles/<br />

Empfehlungen von ESCCAP<br />

Das European Scientific Counsel Companion<br />

Animal Parasites (ESCCAP) ist eine in<br />

Großbritannien eingetragene Vereinigung.<br />

Sie wurde im Jahr 2005 von acht europäischen<br />

Veterinärparasitolog:innen gegründet.<br />

Inzwischen sind 14 europäische Länder<br />

bei ESCCAP vertreten.<br />

In Deutschland ist ESCCAP ein eingetragener<br />

Verein (ESCCAP Deutschland e.V.).<br />

Den Vorsitz haben gegenwärtig Prof. Dr.<br />

Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor<br />

des Institutes für Parasitologie der tierärztlichen<br />

Fakultät der FU Berlin (1. Vorsitzender),<br />

Prof. Dr. Barbara Kohn (2. Vorsitzende)<br />

und Dr. Ard Nijhof (Schriftführer).<br />

Ziel von ESCCAP ist es, fundierte Informationen<br />

zur Verfügung zu stellen, die<br />

helfen, Hunde und Katzen, kleine Heimtiere<br />

wie Kaninchen oder Meerschweinchen<br />

sowie Pferde – aber auch den Menschen<br />

(Zoonosen) – vor einem Befall mit Parasiten<br />

und dessen Folgen zu schützen. Angesprochen<br />

werden vor allem Tierärzt:innen,<br />

Veterinärmedizinische Fachangestellte<br />

und Tierhalter:innen. Geplant sind aber<br />

auch Kooperationen mit Humanmediziner:innen<br />

und Hygieniker:innen, Aktivitäten<br />

auf politischer Ebene sowie eine sachliche<br />

Aufklärung der Öffentlichkeit.<br />

ESCCAP hat folgende Empfehlungen<br />

herausgegeben:<br />

• Dermatophyten<br />

• Helminthen<br />

• Ektoparasiten<br />

• Vector-borne diseases (VBDs)<br />

• Protozoen<br />

• Heimtiere<br />

• Pferde<br />

Die Empfehlungen und weitere Informationen<br />

sind auf der Webseite von ESCCAP<br />

zu finden: https://www.esccap.de/<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong> 69


TAGUNGSKALENDER <strong>2023</strong>/2024<br />

Tagungen <strong>2023</strong>/2024 <br />

(aktuelle Termine und weitere Informationen unter: www.dvg.de, Tagungen, Termine)<br />

Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />

Veterinärimmunologischer Arbeitskreis (VIA) der<br />

Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI)<br />

DGfI, FG Immunologie 26. – 27.06.<strong>2023</strong> Wien, Österreich<br />

13. Blue Dog Multiplikatorenseminar FG Verhaltensmedizin<br />

und Bissprävention<br />

28.06.<strong>2023</strong> Gießen<br />

1. Düppeler Infektions- und Resistenztage –<br />

Update Infektionsmedizin Schwein<br />

FU Berlin, <strong>DVG</strong> 13.07.<strong>2023</strong> Berlin<br />

European Buiatrics Congress and<br />

ECBHM Jubilee Symposium<br />

DACh-Epidemiologietagung<br />

Deutsche buiatrische<br />

Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>), <strong>DVG</strong><br />

FG Epidemiologie<br />

und Dokumentation<br />

24. – 26.08.<strong>2023</strong> Berlin<br />

06. – 08.09.<strong>2023</strong> Leipzig<br />

5. Jahrestagung der FG Zier-, Zoo- und Wildvögel,<br />

Reptilien, Amphibien und Fische (ZZWRAF)<br />

FG ZZWRAF 07. – 09.09.<strong>2023</strong> Gießen<br />

41. Jahrestagung der FG AVID FG AVID 13. – 15.09.<strong>2023</strong> Bad Staffelstein<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Kölner Thementage Patient Katze AG Katzenmedizin 16. – 17.09.<strong>2023</strong> Köln<br />

5 th German Pneumococcal and<br />

Streptococcal Symposium <strong>2023</strong><br />

TiHo Hannover,<br />

FG Bakteriologie und Mykologie<br />

25. – 27.09.<strong>2023</strong> Hannover<br />

63. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes<br />

Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Progress, Modul 1 Respiraktionstrakt<br />

AG Lebensmittelsicherheit<br />

und Verbraucherschutz<br />

FU Berlin, JLU Gießen, <strong>DVG</strong>,<br />

DGK-<strong>DVG</strong><br />

26. – 29.09.<strong>2023</strong> Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

29. – 30.09.<strong>2023</strong> Berlin<br />

Tagung der FG Umwelt- und Tierhygiene FG Umwelt- und Tierhygiene 05. – 06.10.<strong>2023</strong> Kiel<br />

Tagung der FG Kleine Wiederkäuer und<br />

Neuweltkamele<br />

FG Kleine Wiederkäuer<br />

und Neuweltkamele<br />

11. – 13.10.<strong>2023</strong> Gießen<br />

11. CT-User-Meeting AG-CT 13. – 14.10.<strong>2023</strong> Göttingen<br />

7. AVID-Themenabend FG AVID 07.11.<strong>2023</strong> online<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress (u. a. Kleintiere, Pferde,<br />

Bienen, Tierernährung, Naturheilverfahren,<br />

Verhaltensmedizin, Geschichte)<br />

<strong>DVG</strong> und Fachgruppen 23. – 25.11.<strong>2023</strong> Berlin<br />

55. Int. Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und Tierhaltung 30.11. – 02.12.<strong>2023</strong> Freiburg<br />

105. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 30.11. – <strong>01</strong>.12.<strong>2023</strong> Hannover<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Progress, Modul 2 Endokrinologie<br />

FU Berlin, JLU Gießen, <strong>DVG</strong>,<br />

DGK-<strong>DVG</strong><br />

08. – 09.12.<strong>2023</strong> Berlin<br />

32. InnLab-Tagung FG InnLab 02. – 03.02.2024 Hannover<br />

67. Jahrestagung und 29. Schnittseminar der<br />

<strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie<br />

FG Pathologie 08. – 10.03.2024 Fulda<br />

<strong>DVG</strong>-Tierschutztagung FG Tierschutz 14. – 16.03.2024 München<br />

Tagung der AG Eutergesundheit AG Eutergesundheit 18. – 19.03.2024 Schwäbisch Gmünd<br />

Tagung der FG Physiologie und Biochemie FG Physiologie und Biochemie 07. – 09.06.2024 Hannover<br />

42. Jahrestagung der FG AVID FG AVID 11. – 13.09.2024 Bad Staffelstein<br />

70<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2023</strong>


Anmeldung<br />

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten<br />

Daten bin ich einverstanden.<br />

Titel & Name …………..……………………..………………………………………………<br />

Vorname ………………………………………………………………………………………<br />

geb. am ……………………………………………………………………………………….<br />

Straße …………………………………………………………………………………………<br />

PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….<br />

Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..<br />

Anschrift:<br />

An der Alten Post 2<br />

D-35390 Gießen<br />

Kontakt:<br />

Telefon:<br />

+49 (0) 6 41 / 98 44 46 0<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Internet: www.dvg.de<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Mittelhessen eG<br />

IBAN:<br />

DE 08 5139 0000 0006 9549 28<br />

BIC:<br />

VBMHDE5F<br />

Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………<br />

E-Mail ………………………………………………………………………………………….<br />

Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:<br />

€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder<br />

€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)<br />

erteile ich der <strong>DVG</strong> e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto<br />

(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />

Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen<br />

eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.<br />

Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />

Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern bislang<br />

noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein<br />

Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt<br />

geltenden Abopreis, der jährlich durch die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />

(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem<br />

Zweck an die Schlütersche Fachmedien GmbH weitergegeben werden. Bei<br />

Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei<br />

der Schlüterschen Fachmedien GmbH gekündigt werden.<br />

Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />

Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />

Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.<br />

Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />

Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme<br />

Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das<br />

Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG<br />

gekündigt werden.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum<br />

Ich erhalte das <strong>DVG</strong>-Forum, die Mitgliederzeitschrift der <strong>DVG</strong>, 2x pro Jahr als digitale<br />

Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.<br />

Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das <strong>DVG</strong>-Forum per Post erhalten.<br />

Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….<br />

Rechtsverbindl. Unterschrift: ………………………………………………………….…….<br />

Bitte schicken an: <strong>DVG</strong> e.V., An der Alten Post 2, 35390 Gießen, info@dvg.de


Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.<br />

SEPA-Lastschriftmandat<br />

Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden<br />

Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei<br />

Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:<br />

<br />

Anschrift:<br />

<strong>DVG</strong> e.V.<br />

An der Alten Post 2<br />

35390 Gießen<br />

Kontakt:<br />

Telefon: +49 (0) 6 41/98 44 46 0<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

www.dvg.de<br />

Name & Vorname des <strong>DVG</strong>-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Mittelhessen eG<br />

IBAN DE 08 513 900 000 006 954 928<br />

BIC VBMHDE5F<br />

PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Telefon privat: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon dienstlich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Name der Bank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

IBAN:<br />

BIC:<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Ort & Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Rechtsverbindl. Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Bitte per Post oder als Scan schicken an: <strong>DVG</strong> e.V. · An der Alten Post 2 · 35390 Gießen · info@dvg.de


23. - 25.11.23 l Estrel Congress Center Berlin<br />

Vet-Congress<br />

u. a.<br />

Kleintiere,<br />

Pferde, Bienen, Int.<br />

Tiergesundheit,<br />

Geschichte<br />

www.dvg-vet-congress.de<br />

mit VET-Messe<br />

<strong>DVG</strong><br />

Vet-Congress<br />

Berlin <strong>2023</strong>


<strong>DVG</strong>-VET-<br />

PROGRESS<br />

BERLIN-GIESSENER-KLEINTIERMODULE<br />

Fortbildungsreihe für die Kleintierpraxis/-klinik<br />

© A. Moritz © K. Müller © pixabay.de<br />

20 Module in 3,5 Jahren I jeweils freitags und samstags<br />

Veranstaltungsort: Berlin I Onlinezuschaltungen tw. möglich<br />

Information & Anmeldung<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Web: www.dvg-vet-progress.de

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