Graubünden Exclusiv – Sommer 2023
Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.
Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.
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G R A U B Ü N D E N<br />
6 7<br />
S O M M E R 2 0 2 3<br />
Auf der Pirsch<br />
Bergerlebnis, Kultur, Sport und Genuss
INHALT<br />
HEIDIDORF<br />
MAIENFELD<br />
8<br />
DOPPELTER GRUND<br />
ZU FEIERN<br />
15<br />
27<br />
37 25 49<br />
GRAUBÜNDEN EXCLUSIV 1/<strong>2023</strong><br />
Heididorf Maienfeld —8<br />
RheinWelten—11<br />
Ferien im Baudenkmal —15<br />
Parkhotel Margna —20<br />
Bündner Jagd —25<br />
Pirmina Caminada —27<br />
Wild auf dem Teller —30<br />
Auf Fotopirsch —32<br />
Bogenpark Hochwang —33<br />
Streifzüge durch<br />
das Schanfigg —37<br />
Klosters Music —40<br />
Seraina Murk —44<br />
Sunniberg Climbing —49<br />
Schloss Zizers —52<br />
Fleischzentrum<br />
Klosters Davos —56<br />
Alter Torkel Jenins —62<br />
Bernina Express —64<br />
Via Valtellina —66<br />
Mord im Bernina Express —67<br />
Kultur am Pass —70<br />
Zonta—72<br />
Prättigauer Alp Spektakel—74<br />
Rekordverdächtiges<br />
<strong>Graubünden</strong>—76<br />
Event-tipps <strong>Graubünden</strong> —81<br />
Vorschau Winter <strong>2023</strong>/24—82
EDITORIAL<br />
HEIMAT<br />
Fragt man eine Bündnerin oder einen Bündner, was<br />
für sie Heimat bedeutet, dann gehören die Berge<br />
praktisch immer mit dazu. Ihre Urgewalt und Mächtigkeit<br />
prägen nicht nur die sichtbare Lebenswelt, ich<br />
bin überzeugt, sie prägen auch die Art und Weise, wie<br />
wir durchs Leben gehen. So fühle ich mich zum Bespiel<br />
von ihrer Grösse nicht bedroht, viel eher geben<br />
sie mir Geborgenheit. Steht man auf ihren Gipfeln,<br />
steht man wortwörtlich über den Dingen und Vieles<br />
relativiert sich. Und ihre schiere Grösse lehrt uns Demut.<br />
Berge, das ist eine Naturgewalt mit eigenen Regeln,<br />
kein Abenteuerspielplatz oder einfach ein Ort,<br />
wo man Sport macht oder wohnt. Für mich sind sie<br />
Plätze voller Poesie, Kraft und Schönheit. Sie sehen,<br />
ich gerate ins Überschwängliche und kann nicht verleugnen,<br />
durch welche kulturelle und soziale Marinade<br />
ich gegangen bin, offensichtlich drückt der verklärte<br />
Blick der Romantik durch, ganz im Geiste des<br />
beliebten Heimatromans «König der Bernina» (ich<br />
komme später wieder darauf zurück).<br />
Wenn ich jetzt so durch das fertige «<strong>Graubünden</strong><br />
<strong>Exclusiv</strong>» blättere, entdecke ich noch weitere Einflussgrössen<br />
auf mein Identitätsverständnis, interessanterweise<br />
war das nicht so geplant und hat sich nun trotzdem<br />
so verwoben. Wie die Geschichte von Heidi und<br />
ihrem Heimweh. Wohl jeder Bündner und jede<br />
Bündnerin trägt dieses Gefühl in sich, das Heimweh<br />
nach den Bergen, wenn er im «Unterland» weilt. Es<br />
gibt sogar einen Begriff dafür: Heimwehbündner.<br />
Diese füllen jeweils freitags Abend ganze Züge und<br />
Autobahnen zurück in die Berge, das war in meiner<br />
Jugendzeit so und ist es auch noch heute. Wie universell<br />
und fundamental die Werte sind, die das kleine<br />
Mädchen in Johanna Spyris Geschichte verkörpert,<br />
zeigt der Umstand, dass dieses Werk kürzlich ins<br />
UNESCO -Kulturgutregister aufgenommen wurde.<br />
Vom Heimweh erzählen nicht selten auch alte Gebäude,<br />
die von den Rückkehrern aus der Fremde gebaut<br />
wurden. Unzählige der ausgewanderten Zuckerbäcker<br />
kamen nach Jahren des Erfolges zurück in die Heimat<br />
und zeigten den neuen Wohlstand und Erfolg an prächtigen<br />
Häusern. Solche stattlichen historischen Gebäude<br />
werden von der Stiftung «Ferien im Baudenkmal»<br />
erhalten, renoviert und zugänglich gemacht und bieten<br />
eine spannende Form, in die Geschichten und Wesen<br />
eines Ortes und einer Region einzutauchen.<br />
Domenica Flütsch.<br />
Und dann: Der sagenumwobene, mythische Piz Bernina.<br />
Warum dieser Berg in <strong>Graubünden</strong> als einer der<br />
einzigen in die weibliche Ansprache wechselt, weiss<br />
niemand so genau. Ich wage zu behaupten: Das liegt<br />
an obengenanntem Buch. Der Titel tönt so viel klangvoller<br />
mit «König der Bernina» als ein profanes «König<br />
des Bernina», nicht? Ich habe die Essenz dieses<br />
Buches wohl irgendwie in meinen Genen, meine Filisurer<br />
Grossmutter meinte, kein anderes Buch sei so<br />
häufig wie <strong>–</strong> wenn nicht gar öfter als - die Bibel in<br />
Bündner Stuben gelesen worden als die schmelzende<br />
Geschichte des Markus Paltram und seiner Gilgia Premont.<br />
Er der wilde Gemsjäger aus dem Engadin, sie<br />
die stolze Tochter des Podestà aus dem Puschlav. Mein<br />
Prättigauer «Grossätti» war so fasziniert von der Jägertochter<br />
«Landolo», dass er seinerzeit eine seiner Töchter<br />
so taufen lassen wollte, aber der Pfarrer verweigerte<br />
den Namen für ein Mädchen. Sie sehen, die<br />
Bernina lässt mich abschweifen. Vielleicht schnappen<br />
Sie sich einfach das Buch und schmökern darin, wenn<br />
Sie sich mit dem Bernina Express quer durch Bündens<br />
Bergwelt machen. Oder Sie lesen das brandneue<br />
Buch vom Bündner Autor Philipp Gurt, «Mord im<br />
Bernina Express». Oder noch besser: Sie lesen unser<br />
Magazin von vorne und zurück und lassen sich inspirieren<br />
von unserem exklusiven <strong>Graubünden</strong>!<br />
Domenica Flütsch<br />
Redaktionsleiterin «<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>»<br />
5
«<strong>Graubünden</strong> ist jetzt<br />
auch die Wahlheimat<br />
meiner Hypothek.»<br />
Maria Müller, Grausanktgallerin<br />
Erfahren Sie, warum sich eine<br />
Hypothek bei der GKB lohnt.<br />
gkb.ch/heimat
DIE GASTSEITE<br />
CHUR IST MEHR<br />
ALS BERGZAUBER<br />
«Im Zentrum des Bergzaubers <strong>–</strong> Chur ist die älteste<br />
Stadt der Schweiz und idealer Ausgangspunkt für<br />
Entdeckungsreisen in <strong>Graubünden</strong>. Die malerische<br />
Altstadt, das grosse kulturelle und gastronomische<br />
Angebot, eine Bergbahn aus dem Stadtzentrum direkt<br />
ins Bergerlebnis sowie Bahnreisen mit der Rhätischen<br />
Bahn machen den Aufenthalt in Chur einzigartig.»<br />
Mit diesen Worten werden die Besucher auf der Website<br />
von Chur Tourismus empfangen und inspiriert <strong>–</strong><br />
und hoffentlich dazu animiert, einen Besuch in unserer<br />
wunderschönen Hauptstadt zu machen.<br />
Ich kann diese Einstiegshymne, die übrigens nicht<br />
von mir stammt, nur unterstreichen. In meiner Funktion<br />
als neue Geschäftsführerin von Chur Tourismus<br />
weiss ich natürlich um die offensichtlichen Schönheiten<br />
von Chur. Damit zu werben, ist ein Leichtes.<br />
Denn wo findet man sonst eine so einzigartige Stadt<br />
inmitten einer fantastischen Naturmetropole, deren<br />
Geschichte noch heute zum Staunen anregt und die<br />
gleichzeitig den Spagat zur Moderne und zur Innovation<br />
mit Leichtigkeit schafft?<br />
Was mich jedoch speziell fasziniert in und an Chur,<br />
sind die Töne und Farben zwischen den Zeilen. Es ist<br />
das Feeling, welches Chur versprüht, es sind die Menschen,<br />
es sind die weniger bekannten Orte und<br />
Schönheiten. Gerade an sonnigen Tagen (und von<br />
denen gibt es reichlich) fühle ich mich in Chur jeweils<br />
wie in den «Ferien».<br />
Beinahe mediterran mutet es an, wenn ich im <strong>Sommer</strong><br />
durch die kühlen Gassen streife, mir ein feines<br />
Glace gönne oder mich zum Apéro mit Freunden treffe.<br />
Glücklich und immer wieder von Neuem begeistert<br />
bin ich, wenn ich mich über Mittag in der altehrwürdigen<br />
Badi Sand mit einem «Schwumm»<br />
erfrischen kann und danach gestärkt im Büro wieder<br />
meiner Arbeit nachgehe. Der Blick vom Haldenhüttli<br />
oder dem Mittenberg über unsere Stadt kann so einigen<br />
weltweit bekannten «Selfiespots» das Wasser reichen,<br />
mit dem Vorteil, dass diese Plätze nur wenigen<br />
bekannt sind und ich mich nicht in die Warteschlange<br />
stellen muss für ein entsprechendes Erinnerungsbild.<br />
Renya Heinrich.<br />
Auf jeden Fall sind es aber auch die Menschen, die<br />
«Chur» für mich ausmachen. Diese freundlichen,<br />
charmanten und vielleicht etwas sturen Churer:innen,<br />
die ihre Stadt innig lieben und das mit Stolz und<br />
Selbstbewusstsein zeigen. Die mit einer unvergleichlichen<br />
Lockerheit und Frische Gäste aus nah und fern<br />
willkommen heissen und für sich gewinnen. Als Vertreterin<br />
von Chur Tourismus freut mich das umso<br />
mehr, und ich schätze mich glücklich, diese tolle Region<br />
weltweit bekannt machen zu dürfen.<br />
Renya Heinrich<br />
Geschäftsführerin Chur Tourismus<br />
7
HEIDIDORF MAIENFELD<br />
Doppelter Grund zu feiern<br />
Die berührende Geschichte des kleinen Mädchens aus<br />
den Bergen wird ins UNESCO-Register «Memory of the World»<br />
aufgenommen. Ein schönes Geburtstagsgeschenk<br />
zum 25-jährigen Jubiläum des Heididorfes Maienfeld.<br />
Text: Domenica Flütsch Fotos: Heididorf Maienfeld<br />
Region<br />
Seit vielen Jahrzehnten begeistert die Geschichte<br />
von Heidi Menschen aus aller Welt und ist ein<br />
wunderbares Lehrstück über Freundschaft, Heimat<br />
und die Liebe zu den Bergen mit ihrer schönen<br />
Natur- und Tierwelt. Das kleine Mädchen gehört zu<br />
den bekanntesten Schweizer Persönlichkeiten und ist<br />
zu einem weltweiten Mythos geworden. Die berührende<br />
Geschichte des mittellosen Waisenkindes, das<br />
nach Deutschland reist, um der wohlhabenden, aber<br />
gelähmten und einsamen Klara Gesellschafterin zu<br />
sein, das vor Heimweh nach den Bergen fast krank<br />
wird und das schlussendlich durch die Kraft der schönen<br />
Natur sogar die Freundin heilen hilft, lässt weltweit<br />
seit dem 19. Jahrhundert Herzen schmelzen. Die<br />
berühmte Geschichte von Johanna Spyri wurde in<br />
über 50 Sprachen übersetzt und in unzähligen Inszenierungen<br />
umgesetzt in Kino, Fernsehen, Comics<br />
oder Musicals. Nun wird die Geschichte Teil des<br />
Weltkulturerbes UNESCO.<br />
8
1<br />
JOHANNA SPYRI <strong>–</strong> UNESCO<br />
«MEMORY OF THE WORLD»-REGISTER<br />
Das von der UNESCO initiierte Programm «Memory<br />
of the World» widmet sich der Erhaltung wertvoller<br />
Dokumente und Informationen für zukünftige Generationen.<br />
Diese Liste des dokumentarischen Erbes<br />
nimmt bedeutende Dokumente und Sammlungen<br />
auf, die als kulturell, historisch oder wissenschaftlich<br />
bedeutsam angesehen werden. Durch die Aufnahme<br />
in das Register erhalten diese Dokumente eine internationale<br />
Anerkennung und Unterstützung für ihre<br />
Erhaltung und Zugänglichkeit. Im Frühling <strong>2023</strong> hat<br />
der Exekutivrat der UNESCO das Johanna-Spyri-<br />
Archiv sowie das Heidi-Archiv in Zürich neu ins<br />
Weltregister aufgenommen und anerkennt so die<br />
weltweite Bedeutung dieser Bestände.<br />
Region<br />
2 3<br />
9
4<br />
Region<br />
«VOM FREUNDLICHEN DORFE<br />
MAIENFELD FÜHRT EIN FUSSWEG<br />
DURCH GRÜNE, BAUMREICHE FLUREN<br />
BIS ZUM FUSSE DER HÖHEN,<br />
DIE VON DIESER SEITE GROSS UND<br />
ERNST AUF DAS TAL<br />
HERNIEDERSCHAUEN.»<br />
1 Peters vorwitzige Geissen.<br />
2 Heidis Alphütte im Heididorf.<br />
3 Heidi und Peter.<br />
4 Schule wie früher im Heidihaus.<br />
HEIMAT MAIENFELD<br />
Seit Johanna Spyri im Jahr 1880 mit diesen Worten<br />
ihr weltberühmtes Buch «Heidis Lehr- und Wanderjahre»<br />
begann, ist das Weinstädtchen Maienfeld untrennbar<br />
mit der Geschichte verbunden. Im authentischen<br />
Heididorf oberhalb Maienfeld können grosse<br />
und kleine Besucherinnen auf eine Zeitreise gehen in<br />
die einfache, naturnahe Lebenswelt der Geschichte.<br />
Hier, wo Johanna Spyri ihre Erzählung ansiedelte,<br />
kann hautnah erlebt werden, was in der Geschichte<br />
erzählt wird: Naturverbundenheit, Hilfsbereitschaft,<br />
Gemeinschaft und Freundschaft, blühende Bergwiesen,<br />
vorwitzige Geissen und vieles mehr. Ein vielseitiges<br />
Programm bietet altes Handwerk, lässt Geschichten<br />
und Sagen erzählen und zeigt das einfache Leben<br />
in den Bergen.<br />
25 JAHRE HEIDIDORF<br />
Das beschauliche Dörfchen oberhalb von Maienfeld<br />
mit Heidihaus, Alphütte, Schulstube, Streichelzoo<br />
und Museum feiert <strong>2023</strong> sein 25-jähriges Bestehen.<br />
Ins Leben gerufen wurde die Anlage von der Heidi-<br />
Stiftung. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die weltberühmte<br />
Geschichte an der authentischen Stätte, in<br />
Heidis Heimat, sichtbar zu machen und den Zauber<br />
dieser natürlichen Lebenswelt zu sichern. Die Stiftung<br />
setzt das einzigartige Kulturgut in Wert und<br />
trägt es in die Welt. Jährlich heisst das Heidi-Dorf<br />
unzählige Besucherinnen und Besucher in Heidis<br />
Heimat willkommen und bietet eine Auszeit aus unserer<br />
oft hektischen, technologischen und überreizten<br />
Zeit.<br />
www.heididorf.ch<br />
10
RHEINWELTEN<br />
Neues E-Bike-Erlebnis von<br />
der Rheinquelle bis nach Basel<br />
Die neue Inspirationsplattform «RheinWelten» verbindet auf<br />
435 Kilometer die bestehende Veloland Schweiz «Rhein-Route 2»<br />
mit regionalen Highlights. 15 vielseitige Erlebniswelten<br />
locken zu kulinarischen und kulturellen Entdeckungen.<br />
Text und Fotos: RheinWelten<br />
lockt mit vielfältigen Highlights<br />
und Erlebnistipps genuss- und erlebnisorientierte<br />
E-Biker und Velofahre-<br />
«RheinWelten»<br />
rinnen auf Entdeckungstour. Die Plattform wird zur<br />
inspirierenden Planungs- sowie Buchungshilfe für die<br />
insgesamt 435 Kilometer lange Radroute «Rhein-<br />
Route 2» von Veloland Schweiz. Dabei kombiniert sie<br />
die digitale Routenführung mit auserwählten, regionalen<br />
Tipps in den 15 Themenwelten und lockt zu<br />
Besuchen von Hofläden und bei Genusshandwerkern,<br />
zu Besichtigung von Museen oder Weingütern und<br />
liefert Ausgehtipps oder Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
«RheinWelten» schöpft aus dem Vollen und animiert<br />
die zahlreichen Gäste der Route entlang zum<br />
längeren Verweilen und Entdecken im faszinierenden<br />
regionenübergreifenden Erlebnisraum Rhein. Die Erlebniswelten<br />
lassen sich zu mehrtägigen Veloreisen<br />
ebenso verbinden wie als Tagesausflug individuell besuchen.<br />
Reisen<br />
1<br />
11
2<br />
Reisen<br />
APP MIT SAMMELSPASS<br />
Mit einer progressiven App wird die Webseite zum<br />
interaktiven Reisebegleiter und bietet Inspiration,<br />
eine leichte Informationssuche und einfache Orientierung<br />
vor Ort. Das gesamte Angebot in den Erlebniswelten<br />
ist auch ein digitales Sammelspiel und<br />
macht den Gast zum Punktejäger. Beim Besuch der<br />
vorgeschlagenen Tipps und Highlights können Punkte<br />
via App zusammengetragen werden und lassen sich<br />
gegen eine kulinarische Aufmerksamkeit eintauschen.<br />
ERLEBNISWELTEN<br />
Die 15 Erlebniswelten entlang des Rheins bieten eine<br />
ausgesuchte Vielfalt an thematisch abgegrenzten<br />
Möglichkeiten. Der Gast soll sich «seine» Erlebniswelten<br />
aussuchen und so mit der Planung der Reise<br />
beginnen. Dabei zeigt das verbindende Element des<br />
Rheins in den thematischen Erlebnisräumen die unterschiedlichsten<br />
Spielarten. Die involvierten Regionen<br />
stellten sich der Herausforderung, ihre Einzigartigkeit<br />
auf zwei einprägsame Schwerpunkte zu<br />
fokussieren und sammeln darum herum Touren und<br />
Tipps, Plätze zum Verweilen und Geniessen und das<br />
Interessanteste der Region aus Kulinarik und Kultur.<br />
Der Gast lässt sich von seinem Favoriten führen und<br />
nach und nach reihen sich darum herum die Schönheiten<br />
des Rheins aneinander wie Perlen auf der<br />
Schnur.<br />
TRÄGERSCHAFT «RHEINWELTEN»<br />
Für die nachhaltige Markteinführung und<br />
Weiterentwicklung der Erlebnisse setzt sich<br />
eine Trägerschaft aus den an «Rhein Welten»<br />
teilnehmenden Tourismusorganisationen<br />
und privaten Umsetzungspartnern zusammen.<br />
Folgende Tourismusorganisationen sind Teil<br />
von RheinWelten: Sedrun-Disentis Tourismus,<br />
Surselva Tourismus, Viamala Tourismus, Safiental<br />
Tourismus, Flims/Laax/Falera Management<br />
AG, Chur Tourismus, Heidiland Tourismus<br />
AG, Liechtenstein Marketing, Werdenberg,<br />
St. Gallen-Bodensee Tourismus, Thurgau<br />
Tourismus, Schaffhauserland Tourismus AG,<br />
Naturpark Schaffhausen, Zürcher Weinland,<br />
House of Winterthur, Aargau Tourismus AG,<br />
Bad Zurzach Tourismus AG und Baselland<br />
Tourismus.<br />
rheinwelten.com<br />
12
3<br />
Reisen<br />
4 5<br />
ZUSAMMENARBEIT ÜBER REGIONEN,<br />
KANTONS- UND LANDESGRENZEN<br />
Getragen wird das Gemeinschaftsprojekt von 18 Tourismusorganisationen<br />
und den sieben Kantonen<br />
<strong>Graubünden</strong>, St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich,<br />
Aargau und Baselland. Im Rahmen der «Neuen<br />
Regionalpolitik NRP» wird dieses Projekt finanziell<br />
durch die genannten Kantone und den Bund unterstützt.<br />
Mit NRP-Projekten unterstützen Bund und<br />
Kantone den ländlichen Raum in dessen regionalwirtschaftlicher<br />
Entwicklung. Weitere Träger sind das<br />
Fürstentum Liechtenstein sowie private Partner.<br />
Die Initiative des Projekts starteten Gian Carlo Casparis<br />
von Wine Tours Switzerland, Roger Walser von<br />
1 Erlebniswelt «Wein & Thermalwasser» in<br />
der Bündner Herrschaft.<br />
2 Nachhaltiges und langsames Reisen mit dem Fahrrad.<br />
3 Erlebniswelt «Reben & Rheinfall».<br />
4 Besuch eines Weingutes.<br />
5 Inspiration und Navigation via APP.<br />
der BikerNetzwerk AG, und Orlando Bergamin,<br />
CEO von Heidiland Tourismus. Aus dieser Idee ist<br />
nach zweieinhalbjähriger Laufzeit in enger Zusammenarbeit<br />
mit den beteiligten Tourismusorganisationen<br />
die Plattform «RheinWelten» entstanden.<br />
13
FERIEN IM BAUDENKMAL<br />
Schützen durch Nützen<br />
Die Stiftung Ferien im Baudenkmal ist ein Projekt an der<br />
Schnittstelle von Tourismus und Denkmalpflege. Sie rettet vom<br />
Abriss bedrohte Baudenkmäler, restauriert sie sanft<br />
und gibt ihnen als Ferienobjekte eine belebte Zukunft.<br />
Text: Domenica Flütsch Fotos: Stiftung Ferien im Baudenkmal<br />
→<br />
Knarrende Dielen, niedrige Räume, der Geruch<br />
von Rauch aus dem Specksteinofen<br />
oder getäfelte Wände, Buntglasfenster und<br />
prächtige Deckenmalereien lassen vergangene Zeiten<br />
aufleben und entführen auf eine Reise in die Vergangenheit.<br />
Die Stiftung Ferien im Baudenkmal schafft<br />
mit ihrer Idee, Tourismus und Denkmalpflege zu vereinen,<br />
Mehrwert für alle Beteiligten. Gäste auf der<br />
Suche nach Authentizität und Entschleunigung geniessen<br />
den Hauch einer ruhigeren, vergangenen Welt<br />
und die Wohltat jahrhundertealter Kulturlandschaften.<br />
Die touristische Nutzung wiederum ermöglicht<br />
eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für gefährdete<br />
Bauten, denn die Erträge fliessen in die Renovation<br />
der Gebäude. Gleichzeitig wird Baukultur einprägsam<br />
Tgesa Caminada in Savognin.<br />
und hautnah erlebbar gemacht. Dabei steht der Umgang<br />
mit historischer Bausubstanz stets im Zeichen<br />
der Nachhaltigkeit. Statt Abriss und Neubau wird der<br />
Lebenszyklus verlängert, durch sinnvolles Sanieren<br />
und Ergänzen werden Ressourcen geschont. Die Zusammenarbeit<br />
mit lokalen Architekten und Handwerkern<br />
hilft, alte Handwerkstechniken und Wissen zu<br />
erhalten. Dabei entsteht ein sanfter Tourismus, der<br />
Wertschöpfung in Regionen bringt, die oft von Abwanderung<br />
betroffen sind. Ferien im Baudenkmal ist<br />
eine auf vielen Ebenen fruchtbare Idee, die langsam,<br />
aber stetig wirksame Kreise zieht.<br />
Jedes Baudenkmal ist auf seine Art einzigartig. Trotzdem<br />
müssen die Feriengäste nicht auf zeitgemässe<br />
Küchen- und Sanitäreinrichtungen verzichten. Das<br />
Einrichtungskonzept der Stiftung ergänzt gekonnt<br />
historisches Mobiliar mit Schweizer Designklassikern<br />
und schafft ein einzigartig stimmungsvolles, belebund<br />
bewohnbares Gesamtkunstwerk aus Alt und<br />
Neu. Das Angebot an spannenden und einzigartigen<br />
Gebäuden wächst stetig und reicht vom mittelalterlichen<br />
Holzhaus aus dem 13. Jahrhundert bis zur modernen<br />
Stadtwohnung aus den 1930er-Jahren.<br />
Hotel<br />
15
1<br />
Hotel<br />
4<br />
TÜRALIHUS,<br />
VALENDAS<br />
Das barocke Bürgerhaus mit dem markantem Treppenturm<br />
steht mitten im historischen Dorfkern des<br />
Bündner Bergdorfes Valendas. Es erzählt mit seinen<br />
zahlreichen Spuren von der Geschichte, als einige<br />
Dorfbewohner als Zuckerbäcker und Söldner zu<br />
Reichtum gelangten. Dabei ist nicht nur das Äussere<br />
mit dem markanten Treppenturm, sondern auch das<br />
Innere des Türalihuses mit seinen prächtigen Täfern<br />
und seiner historischen Ausstattung einzigartig. So<br />
befindet sich in der Wohnung im ersten Obergeschoss,<br />
gegen die Strasse hin, eine Stube mit floralen<br />
Motiven und einem wuchtigen Turmofen.<br />
Laut einer Untersuchung durch die Bündner Denkmalpflege<br />
gab es unzählige Besitzerwechsel, bevor der<br />
bekannte Flimser Architekt Valerio Olgiati das seit<br />
Jahrzehnten leerstehende Haus 2007 an die Stiftung<br />
Ferien im Baudenkmal veräusserte. 1973 hatte sein<br />
Vater Rudolf Olgiati das Haus von einer ansässigen<br />
Dame erstanden. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
bis 1941 war die Bürgerresidenz im Besitz der grossbürgerlichen<br />
Familie von Marchion <strong>–</strong> von Arms, ihr<br />
Wappen ziert bis heute die Esszimmerwand im zweiten<br />
Obergeschoss.<br />
2014 wurde die Restaurierung des Baudenkmals abgeschlossen.<br />
Dabei galt es, die originale Bausubstanz und<br />
den einzigartigen Charakter des Hauses zu erhalten.<br />
So zeugen noch die zwei Lagerkammern im hinteren<br />
Teil des Hauses, in denen sich heute die Schlafzimmer<br />
16
2 3<br />
befinden, ausgetretene Steinstufen, russgeschwärzte<br />
Steinwände in der alten Küche sowie bemalte Täfer<br />
und ein Ofen in der Stube von der Erbauerzeit. Mit<br />
dem modernen, eigens für das Türalihus angefertigten<br />
Küchenmobiliar, dem zeitgenössisch ausgestatteten<br />
Badezimmer und der Möblierung mit Schweizer Design-Klassikern<br />
entstand ein überzeugendes Nebeneinander<br />
von Historie und Gegenwart.<br />
Hotel<br />
TGESA CAMINADA,<br />
SAVOGNIN GR<br />
Die Tgesa Caminada ist eines der letzten erhaltenen<br />
historischen Häuser in Savognin. Das ehemalige Bauernhaus<br />
gehörte zum Hof der Churer Fürstbischöfe.<br />
Eine ikonografische Fassadenmalerei zeugt von dieser<br />
Zeit. Das Baudenkmal liegt im Quartier «Sot Curt»,<br />
unweit der katholischen Kirche Nossadonna. Die<br />
«Curt» war ein bischöflicher Hof und zeitweise eine<br />
der <strong>Sommer</strong>residenzen der Fürstbischöfe von Chur.<br />
Die Tgesa Caminada gehörte zum Hofensemble. Im<br />
Laufe der Zeit entwickelte sich das ursprüngliche<br />
Bauernhaus im Strickbau zu einem stattlichen Wohnhaus.<br />
Die in der Stube freigelegte ikonografische<br />
Wandmalerei lässt darauf schliessen, dass das Haus ab<br />
dem 17. Jahrhundert <strong>–</strong> nach der Erbauung der Kirche<br />
1641 <strong>–</strong> auch von Klerikern bewohnt wurde.<br />
Dendrochronologische Untersuchungen an Holzproben<br />
des Hauses ergaben, dass die im Haus verbauten<br />
Bäume in den Jahren 1490/91 gefällt wurden. Der<br />
5<br />
17
6 7<br />
Hotel<br />
ursprüngliche Bau der Tgesa Caminada wurde vermutlich<br />
im darauffolgenden Jahr 1492 errichtet. Wesentliche<br />
Elemente davon sind im heutigen Gebäude noch<br />
erhalten. Das baufällige Haus war auf der Plattform<br />
des Schweizer Heimatschutzes für erhaltenswerte Häuser<br />
ausgeschrieben ( www.marchepatrimoine.ch). Der<br />
heutige Eigentümer kaufte das Haus 2018 und sanierte<br />
es bis 2021 mit viel Gespür für die Historie. Die<br />
geschichtsträchtigen Räume zeigen sich heute wieder<br />
in ihrem ursprünglichen Zustand, Küche und Bäder<br />
wurden zeitgemäss ergänzt. Das Haus trägt den Namen<br />
der ehemaligen Besitzerfamilie Caminada.<br />
1 Badezimmer im Türalihus Valendas. (Bild: Gataric Fotografie)<br />
2 Fresken im Wohnzimmer der Casa Caminada.<br />
3 Moderne Küche in der Tgesa Caminada.<br />
4 Türalihus Valendas.<br />
5 Chesa Sulaj S-chanf.<br />
6 Historisches Esszimmer im Türalihus.<br />
7 Alt und Neu erstrahlen gemeinsam.<br />
www.ferienimbaudenkmal.ch<br />
STIFTUNG FERIEN IM BAUDENKMAL<br />
Die im Jahr 2005 vom Schweizer Heimatschutz<br />
gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal ist<br />
ein Projekt an der Schnittstelle von Tourismus<br />
und Denkmalpflege. Schweizweit übernimmt<br />
sie dem Verfall ausgesetzte und vom Abriss bedrohte<br />
Baudenkmäler, restauriert sie sanft und<br />
gibt ihnen als Ferienobjekte eine sichere Zukunft.<br />
Das Besondere daran ist, dass sie die<br />
sorgfältig restaurierten Objekte der Öffentlichkeit<br />
zu vernünftigen Preisen zugänglich macht<br />
und durch das aktive Erleben von Baukultur die<br />
Vermittlung und Sensibilisierung für historische<br />
Bauten in den Vordergrund stellt.<br />
18
HOTEL SCHWEIZERHOF FLIMS<br />
Feine Filmreihe auf dem Dach.<br />
Das familiengeführte Flimser Traditionshaus feiert<br />
sein geschichtsträchtiges, 120-jähriges Bestehen<br />
mit vielen Überraschungen und Attraktionen.<br />
Mit einer Hommage an die Familie zeigt das<br />
Haus auf seiner spektakulären Dachterrasse eine kleine,<br />
feine Filmreihe des berühmten Regisseurs Daniel Schmid,<br />
ein Familienmitglied der Eigentümer aus der dritten Generation.<br />
Unter dem Sternenhimmel der Surselva werden<br />
stolz eine Auswahl an Schaffensperlen gezeigt. Den Anfang<br />
macht «Zwischensaison» (1992) am 3. Juli <strong>2023</strong>, es<br />
folgen «Heute Nacht oder nie» (1972), «Il bacio di Tosca»<br />
(1984), «Le chat qui pense» (2010) und weitere. Sollten<br />
die Wetterbedingungen es nicht zulassen, werden die Filme<br />
im Jugendstilsaal gezeigt. Bei Sonnenschein erwartet<br />
die Gäste darüber hinaus eine Rooftop-Bar.<br />
Die Geschichte des berühmten Flimser Vier-Sterne-Hotels<br />
geht zurück bis ins Jahr 1903. In seiner 120-jährigen<br />
Geschichte hat es das inhabergeführte Romantik-Hotel<br />
verstanden, seinen Zauber beizubehalten und doch stets<br />
mit dem Wandel der Zeit zu gehen, wie der neu eröffnete<br />
Spa oder das innovative Wellbeeing-Angebot eindrücklich<br />
zeigen.<br />
www.schweizerhof-flims.ch/zimmer-specials/specials<br />
Kinostart: 3. Juli <strong>2023</strong>, jeweils montags.<br />
<strong>Sommer</strong>kino auf dem Dach.<br />
GESUNDHEITSFERIEN IN<br />
GRAUBÜNDEN<br />
Region<br />
Ihr Wohlergehen im Mittelpunkt.<br />
Die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. <strong>Graubünden</strong><br />
ist mit seinen historischen Kurorten,<br />
den tiefgrünen Wäldern, imposanten Berggipfeln<br />
und den heilsamen Quellen der perfekte Ort für Gesundheitsferien.<br />
Ergänzt wird das Naturangebot durch<br />
ein hochqualitatives Netz an medizinischen Einrichtungen<br />
in Kombination mit Destinationen und Hotels. Die<br />
perfekte Kombination um Körper, Geist und Seele in<br />
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Gast aus einer Fülle von Angeboten rund um Training,<br />
Entspannung, Behandlung und Therapie auswählen.<br />
Vom «Work.Health.Package» in La Punt, über «Fit&-<br />
Gesund» in Davos, wo der Gast neben dem Hotelaufenthalt<br />
von einem Gesundheits-Check-up profitiert, bis hin<br />
zu individuellen Alpine Sabbaticals. Daneben gibt es<br />
zahlreiche Angebote von Kliniken und Spitälern, Ferien<br />
für Gäste mit Spitexbedarf und für Dialysepatienten sowie<br />
Therapieangebote der Thermalbäder.<br />
Ihr Wohlergehen ist bei uns im Mittelpunkt!<br />
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<strong>Graubünden</strong> bietet viele attraktive Angebote für<br />
Gesundheitsferien.<br />
19
PARKHOTEL MARGNA<br />
Kraftort am Fusse des Piz da la Margna<br />
Früher war nicht immer alles besser, vieles war einfach<br />
anders. Der Engadiner Johann Josty, Begründer<br />
des Parkhotels Margna in Sils i.E., zog aus, um Zuckerbäcker zu<br />
werden. Er kehrte heim und baute. Heute tafeln<br />
die Gäste in Jostys ehemaliger Wohnstube im Parkhotel Margna.<br />
Text: Karin Huber Fotos: Marcus Gyger, Luzi Seiler<br />
Hotel<br />
Das Parkhotel Margna, einst Familiensitz der<br />
Jostys, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen<br />
eines besonderen Geburtstages. Die Gastgeber<br />
Simona und Luzi Seiler ehren den Hotelbegründer<br />
aus Anlass seines 250. Geburtstages mit vielen<br />
Specials, darunter Lesungen zum Thema der Engadiner<br />
Zuckerbäcker.<br />
Im reich bebilderten «Margna-Buch» und im Sonderheft<br />
Josty gibt es überdies viele spannende Beiträge<br />
über die Familie und den Bau des markanten Patrizierhauses,<br />
das heute nach umfassender Renovation<br />
Hotelgäste aus aller Welt beherbergt. Die Leserschaft<br />
der einzigartigen Publikationen taucht ein in die<br />
Familiengeschichte, erfährt viel über das Leben und<br />
Werk des Auswanderers und Zuckerbäckers Johann<br />
Josty. «Wir möchten Johann Josty mit dem nun zusätzlich<br />
zum Buch erschienenen Sonderheft für den<br />
Bau des wunderbaren Hauses ehren», sagen Simona<br />
und Luzi Seiler.<br />
GESCHICHTEN ZUM STAUNEN<br />
Johann Josty hat es weit gebracht. Nach seiner Ausbildung<br />
als Zuckerbäcker zog es ihn nach Berlin, wo er<br />
Konditoreien und Kaffeehäuser eröffnete. Die Leute<br />
kamen in Scharen. Josty brachte es bald zu grossem<br />
Wohlstand. Seine Wurzeln aber vergass er nie. Geboren<br />
am 28. April 1773 in Sils im Engadin als Sohn<br />
eines kleinen Landwirts, wanderte er nach den Schuljahren<br />
aus. Er wollte Zuckerbäcker werden. Bereits<br />
1796 gründete der junge Johann Josty mit weiteren<br />
Engadiner Auswanderern die «Johann Josty & Co.».<br />
Nebst den Berliner Cafés und Patisserien betrieben er<br />
und seine Kollegen in verschiedenen deutschen Städten<br />
weitere Konditoreien und bauten so ein kleines<br />
Imperium auf.<br />
1<br />
JOHANN JOSTY IN DER MARGNA-BUTIA<br />
In der Margna-Butia bieten Simona und Luzi<br />
Seiler die anregenden Bücher zu Josty und seiner<br />
Zeit an: Die Erzählung «Josty, eine Liebe zwischen<br />
Berlin und Sils Maria» von Isabelle Azoulay<br />
sowie die Geschichte «Loin de Sils Maria»<br />
von Michèle Kahn. Dazu passend ist die Familiensaga<br />
«Das grüne Seidentuch» von Marcella<br />
Maier, welche weitere berührende Einblicke ins<br />
frühere Bergeller und Engadiner Leben gibt.<br />
20
2 3<br />
Im Margna-Buch und im Sonderheft erfährt man<br />
auch, dass der 1815 ausgebrochene indonesische Vulkan<br />
Tambora, der in der Folge weltweit für Missernten<br />
und Hungersnöte sorgte, Auslöser für den Josty-<br />
Bau in Sils i. E. war. Josty baute den Familiensitz zwar<br />
für seine Frau, doch die Bauaktivitäten zur richtigen<br />
Zeit haben dazu beigetragen, dass die Einheimischen<br />
Arbeit und Einkommen gefunden haben.<br />
FAMILIENSITZ, PENSION, HOTEL<br />
Das so entstandene Josty-Haus ist aber auch Ursprung<br />
des heutigen Parkhotels Margna. An den Erbauer<br />
Johann Josty, der am 5. September<br />
1826 in Sils i.E. verstarb,<br />
erinnern nach wie vor die Initialen<br />
J.J. Um 1870 ging das Haus von<br />
den Josty-Erben in den Besitz von<br />
Johannes Badrutt, Gründer des<br />
Kulm-Hotels in St. Moritz, über.<br />
Zwischen 1871 und 1901 entstand<br />
zuerst die Pension Entrelac und<br />
dann das Hotel de la Grande Vue.<br />
Ab 1901 erhielt das von Peter Anton<br />
Badrutt geführte Haus mit 20 Betten<br />
dann erstmals den Namen<br />
«Hotel Margna», angelehnt an<br />
den Piz da la Margna, an dessen<br />
Fuss es steht. Die Lage nahe am Silser See ist ein<br />
Kraftort der besonderen Art.<br />
«Der Familiensitz der Jostys hat auf dem Weg zum<br />
heutigen Parkhotel Margna mehrere grosse Erweiterungen<br />
erfahren», wissen die heutigen Besitzer Isot<br />
Einziges noch existierendes<br />
Porträt von Johann Josty.<br />
1 Das Parkhotel Margna mit<br />
dem Piz da la Margna (3158 m ü. M.).<br />
2 Postkarte ums Jahr 1880.<br />
3 Das Eigentümerpaar Isot und Christoph<br />
Sautter zusammen mit dem Direktionspaar<br />
Simona und Luzi Seiler.<br />
und Christoph Sautter zu berichten. Es gab im Laufe<br />
der Zeit mehrere grosse Erweiterungen. Die wichtigsten,<br />
so ist dies fein säuberlich notiert worden, sind<br />
1905/06 und 1913/14 durch den bekannten und renommierten<br />
Bündner Architekten Nicolaus Hartmann<br />
jun. erfolgt. Weitere Um-,<br />
An- und Aufbauten folgten. Im<br />
Kriegsjahr 1917 ging die gesamte<br />
Anlage als Aktiengesellschaft in den<br />
Besitz der Schweizerischen Volksbank<br />
über. Kurios ist, dass in den<br />
Jahren 1933 und 1934 Anton Badrutt,<br />
ein Enkel von Johannes Badrutt,<br />
dem Hotel Margna als Direktor<br />
vorstand.<br />
Wie ging es weiter? 1960 erwarb die<br />
Familie Sepp und Dorly Müssgens<br />
das Hotel, das sie über 40 Jahre<br />
lang führte. Am 1. November<br />
2003 kauften Christoph und Isot<br />
Sautter das Haus. Ein Glücksfall, denn sie investierten<br />
danach viel Geld in das Parkhotel Margna und<br />
gaben dem Haus so eine neue, auf Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtete Zukunft.<br />
Hotel<br />
JUBILÄUMSAKTIVITÄTEN IM HOTEL MARGNA<br />
Im Laufe des <strong>Sommer</strong>s erscheint zu Ehren von<br />
Johann Josty eine Sonderausgabe des Margna-<br />
Magazins. Im Hotel sind zum Jubiläum verschiedene<br />
Aktivitäten geplant, unter anderem geschichtliche<br />
Hausführungen, Lesungen sowie<br />
Silser Dorfführungen mit Einblicken ins Margna.<br />
Infos: www.margna.ch<br />
21
PUBLIREPORTAGE<br />
EINRICHTUNGSHAUS THÖNY<br />
GESTALTET RÄUME DER EXTRAKLASSE<br />
Leidenschaft und Geduld sind das Fundament für Qualität und<br />
grosse Leistungen. Dieser eindeutige Grundsatz hat uns in den<br />
vergangenen Jahrzehnten zu zahlreichen ausgefallenen Ideen<br />
und einem nachhaltigen unternehmerischen Erfolg geführt.<br />
Interior<br />
22
PUBLIREPORTAGE<br />
Der <strong>Sommer</strong> ist die perfekte Jahreszeit,<br />
um den Garten oder die<br />
Terrasse in eine stilvolle<br />
Wohnoase zu verwandeln. Die Gestaltung<br />
im Freien erfordert jedoch mehr als nur<br />
ein paar einfache Gartenmöbel. Hier treffen<br />
Funktion und Design aufeinander<br />
und werden auf die individuellen Bedürfnisse<br />
der Kunden angepasst. Die Designkonzepte<br />
von Thöny, der Einsatz von<br />
hochwertigen Produkten internationaler<br />
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und moderne Kunst<br />
lassen sich zusätzliche Akzente setzen und<br />
das Ambiente im Aussenbereich im neuen<br />
Glanz erstrahlen. Aus den Wünschen der<br />
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Innenarchitekt.<br />
Interior<br />
23
BÜNDNER JAGD<br />
Mythos, Passion und Grundrecht<br />
<strong>Graubünden</strong> ohne Jagd ist für viele Bündner und<br />
Bündnerinnen unvorstellbar. Die Jagd ist Teil<br />
der Identität und als traditionelles Grundrecht Ausdruck<br />
von Freiheit und Selbstbestimmung.<br />
Text: Domenica Flütsch Bilder: Veit Fritz, Marco Theuss<br />
→<br />
Wenn die Tage wieder kürzer und die<br />
<strong>Sommer</strong>ferien vorbei sind, verfällt <strong>Graubünden</strong><br />
in eine Art Ausnahmezustand.<br />
Es ist bald Jagd. Drei Wochen lang, ab Anfang September,<br />
dreht sich in den Bündner Talschaften alles<br />
um das Jagdgeschehen. Seit jeher weckt die Jagd<br />
Emotionen, sei es auf der Pirsch, am Stammtisch oder<br />
beim Genuss eines deftigen, feinen Wildgerichts. Da<br />
überschlagen sich die Geschichten und man versteht,<br />
woher der Begriff «Jägerlatein» kommen mag. Das<br />
Thema Jagd ist, gelinde gesagt, eine komplizierte Geschichte,<br />
ob von Seiten der Anforderungen und<br />
Reglemente oder aus Sicht der persönlichen Meinung.<br />
Von allen Seiten unbestritten ist die Tatsache,<br />
dass der Wilddruck auf den Wald reduziert werden<br />
muss. Inwieweit und in welcher Form, da scheiden<br />
sich die Geister bereits. Die Jahre ohne grosse Raubtiere<br />
hatten eindrücklich gezeigt, dass ein Überstand<br />
an Wild im Bündner Wald durch den Wildverbiss an<br />
den Jungbäumen grosse Schäden anrichtet. Es liegt<br />
also auf der Hand: Der Wildbestand braucht Regulierung.<br />
Das war nicht immer so.<br />
Seit den 1920er-Jahren wieder<br />
heimisch in den Bündner Bergen:<br />
Der Steinbock. (Bild: Veit Fritz)<br />
GESCHICHTE DER JAGD<br />
IN GRAUBÜNDEN<br />
Die freie Jagd hat hier eine lange Tradition, bereits im<br />
Jahr 1526 erhalten die Gerichtsgemeinden vom Adel<br />
das Privileg der Jagd und ab da gilt in <strong>Graubünden</strong> die<br />
freie Jagd. Während Aristokraten mit Dienern und<br />
Gehilfen das Jagen zum Zeitvertreib betreiben, ist es<br />
für die einfachen Menschen eine Überlebens hilfe.<br />
Schnell zeichnet sich ab, dass Regeln notwendig werden,<br />
damit die Wildbestände nicht ausgerottet werden.<br />
1558 legt die Tagsatzung fest: Von März bis Juli<br />
darf nicht gejagt werden. Geholfen hat es nicht viel,<br />
der Steinbock verschwindet 1650, der Rothirsch hundert<br />
Jahre später aus den Bündner Bergen. In der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts führen der Raubbau<br />
am Wald und klimatische Veränderungen zu einem<br />
drastischen Rückgang der Wildbestände, verstärkt<br />
durch die deutlich zielgenaueren Hinterladergewehre.<br />
Mit dem ersten Jagdgesetz 1875 auf eidgenössischer<br />
Ebene muss auch <strong>Graubünden</strong> reagieren, 1877 nimmt<br />
das Volk das neue Gesetz an und führt die Patentjagd<br />
ein. Eingeschränkte Jagdzeiten, die Schaffung von<br />
Jagdbanngebieten und ein konsequenter Schutz der<br />
Mutter- und Jungtiere wird festgelegt. Ab 1900 wandern<br />
von Norden wieder Hirsch und Reh zurück und<br />
auch der Steinbock kehrt heim. Dreiste Diebe entführen<br />
1920 aus dem königlichen Jagdgarten im Aostatal<br />
von König Vittorio Emanuele II 59 Kitze und päppeln<br />
sie im St. Galler Wildpark Peter und Paul mit der Flasche<br />
auf. Nun ist die heimische Schalenwildwelt wieder<br />
komplett.<br />
Jagd<br />
25
Das erlegte Wild wird auf dem Rücken ins Tal getragen. <br />
(Bild: Marco Theuss)<br />
Jagd<br />
Ab den 1950er-Jahren wachsen die Rothirschbestände<br />
kontinuierlich an und damit auch die Probleme.<br />
Nicht nur ist der Schaden in den Schutzwäldern nicht<br />
mehr tragbar, auch die Bilder von unzähligen verhungerten<br />
Hirschen in strengen Wintern rufen in den<br />
1970er-Jahren nach einer Lösung. Erstmals werden<br />
die Bestände erhoben und Abschusspläne erstellt, eine<br />
zweite Jagdzeit von November bis Mitte Dezember,<br />
die sogenannte Sonderjagd, wird eingeführt. Wer<br />
Steinwild jagen will, der unterliegt besonderen Regelungen.<br />
Die erfolgreiche Wiederansiedlung des Wappentieres<br />
hat dazu geführt, dass auch die Steinwildpopulation<br />
einem Wildlife-Management unterliegt. Für<br />
die Steinwildjagd müssen sich Jäger bewerben, die<br />
Region ist dabei nicht frei wählbar und wird zugeteilt.<br />
JAGDJAHR 2022<br />
2022 haben 5300 Jägerinnen und Jäger<br />
das Bündner Jagdpatent gelöst.<br />
Mit 9138 Stück erlegtem Schalenwild lag<br />
die letztjährige Hochjagd leicht über<br />
dem Schnitt der letzten 10 Jahre.<br />
Rund 20 Prozent der Jäger konnten keinen<br />
Jagderfolg verbuchen.<br />
Der Abschussplan für die Hirschstrecke<br />
wurde zu guten 99 Prozent erfüllt.<br />
Heute entspricht die Bündner Jagd hohen wildbiologischen,<br />
ökologischen, tierschützerischen, ethischen und<br />
soziokulturellen Grundsätzen, vieles ist zeitgemäss und<br />
modern geworden. Trotzdem hat die Volksjagd etwas<br />
Urtümliches und Archaisches. Die vielen, wilden Geschichten<br />
für ruhmreiche oder gefährliche Jäger tun das<br />
ihre dazu, dass der Mythos Bündner Jagd weiterlebt.<br />
JÄGERKÖNIG<br />
GIAN MARCHET COLANI<br />
Der sagenumwobene Engadiner Gian-Marchet Colani<br />
(1772 <strong>–</strong> 1837) gilt als einer der grössten Jäger der<br />
Schweiz. 2700 Gemse, einige Bären und anderes Alpenwild<br />
soll er erlegt haben. Sein Ein-Tages-Rekord habe<br />
93 Gems-Abschüsse betragen. Die von ihm selbst entwickelte<br />
Jagdwaffe erlaubte ihm ein schnelles Abfeuern.<br />
Schon zu Lebzeiten kursierten die wildesten Geschichten<br />
um den Engadiner. Jäger-Konkurrenz soll er kaltblütig<br />
ermordet haben, behauptete das «Stuttgarter<br />
Morgenblatt» gar. Seine Verschwiegenheit liess ihn wohl<br />
unheimlich oder finster erscheinen, dabei konnte er<br />
auch durchaus leutselig sein und rettete zahlreichen<br />
Lawinenverschütteten das Leben. Beim Volk war er als<br />
bester Jäger und Schütze weit und breit anerkannt. Im<br />
August 1835 soll er als erster Alpinist die Ostflanke des<br />
Piz Palü zusammen mit Oswald Heer bestiegen haben.<br />
Und wurde damit Vorbild für die Hauptfigur im Heimatroman<br />
«Der König der Bernina» (1900).<br />
26
PIRMINA CAMINADA<br />
«Ich kann den Wildtieren eine Stimme geben»<br />
Für Pirmina Caminada, seit 150 Jahren die erste Wildhüterin in<br />
<strong>Graubünden</strong>, passen die damit verbundenen Aufgaben<br />
punktgenau. Als sehr naturverbundene Frau wünscht sie sich<br />
von den Menschen mehr Achtsamkeit für die Natur,<br />
für Wild und Wildpflanzen.<br />
Text: Karin Huber Fotos: Mario Theus, Nicola Pitaro<br />
« ENTSCHEIDEND IST NICHT,<br />
WAS DU BIST, SONDERN<br />
WAS DU DARAUS MACHST.»<br />
Die Wildtiere, so sagt ihre Hüterin, brauchen<br />
ihren Lebensraum. «Leider kümmern sich<br />
manche Menschen oft aus Unachtsamkeit<br />
oder fehlendem Wissen zu wenig um das Wohlergehen<br />
der Tiere. Als Wildhüterin<br />
kann ich jedoch den Wildtieren<br />
zumindest eine Stimme geben.»<br />
Auf der anderen Seite allerdings<br />
sei doch ein Umdenken in der Bevölkerung<br />
spürbar. «Wenn Menschen Kenntnis davon<br />
haben, was die Wildtiere brauchen, dann nehmen sie<br />
grösstenteils gerne Rücksicht auf deren Bedürfnisse.»<br />
Pirmina Caminada ist am Interviewtag mit ihrem geländegängigen<br />
Auto weit hinauf auf die Alp Ritta gefahren.<br />
Unterwegs kontrolliert sie Fotofallen. So weiss<br />
sie, dass sogar Luchse hier in der Val Lumnezia unterwegs<br />
sind. Wie viele Rehe, Hirsche, Gämsen, Steinböcke,<br />
Hasen und andere Wildtiere in der Region leben,<br />
das findet sie jeweils über die verschiedenen<br />
mehrmals jährlich angelegten<br />
Zählungen und über regelmässige<br />
Touren im Gelände<br />
heraus. Die Grosszählungen macht<br />
sie nicht alleine, sondern zusammen mit Berufskollegen.<br />
«Wir schauen bei diesen Gelegenheiten auch, ob<br />
die Tiere gesund und vital sind, ob sie gestresst, geschwächt<br />
oder kränklich sind.»<br />
Jagd<br />
1<br />
27
2<br />
Jagd<br />
EIN ERSTER KURZER CHECK<br />
Oben auf der Alp, wo bereits Ende April neben einzelnen<br />
Enzianblüten bereits Tausende von Krokussen<br />
ihre Blüten in die Sonne strecken und Frühlingsgefühle<br />
wecken, stellt die Wildhüterin, die u.a. auch ein<br />
Studium als diplomierte Natur- und Umweltfachfrau<br />
sowie verschiedene Ausbildungen in Wildbiologie absolviert<br />
hat und ebenso in energetischer Arbeit und in<br />
Kräuterkunde ausgebildet ist, das grosse und schwere<br />
Pirmina Caminada (1968), die erste Wildhüterin im<br />
Kanton <strong>Graubünden</strong> (mittlerweile gibt es mit Claudia<br />
Kunfermann aus dem Avers eine zweite) ist in Vrin auf<br />
einem Bauernhof aufgewachsen und oft auch mit ihrem<br />
Vater auf die Jagd gegangen. Ihre erste Ausbildung<br />
zur Damenschneiderin machte sie in Chur. Im<br />
Laufe der Jahrzehnte kamen dann viele weitere Aus-<br />
und Weiterbildungen im Gesundheits- und Naturbereich<br />
hinzu. Sie bietet unter anderem auch Führungen<br />
zu Heil- und Kraftorten in der Val Lumnezia an. Pirmina<br />
Caminada eröffnete 2014 auch das erste Jurtencafé<br />
in Puzzatsch, vor dem Aufstieg zur Greina.<br />
Infos:<br />
PIRMINA CAMINADA<br />
www.pirmina.ch<br />
Fernglas auf. Sie schaut zuerst einmal in die Runde,<br />
was da so kreucht und fleucht und fliegt… Sie scheint<br />
zufrieden, ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Pirmina<br />
Caminada ruht ganz in sich.<br />
Die Naturfrau, die Tag für Tag und bei jedem Wetter<br />
unterwegs ist und alle Heil- und Kraftorte in ihrer<br />
Heimat kennt, merkt sofort, wenn etwas nicht mehr<br />
so ist, wie es sein sollte. Das sind dann Momente, in<br />
denen sie zwar nicht aus der Haut fährt, aber Missstände<br />
aufzeigt <strong>–</strong> durchaus im Bewusstsein, dass nur<br />
Gespräche unter allen Beteiligten zu positiven Veränderungen<br />
führen können.<br />
DIE VIELFÄLTIGE VOGELWELT<br />
IM FOKUS<br />
Ihr besonderes Augenmerkt legt sie auf die Vogelwelt,<br />
auf Wiedehopf ebenso wie auf Zippammer, Steinadler<br />
und Bartgeier. Und auf das Auerwild. Denn ihr Lebensraum<br />
ist bedroht. Birkhühner und Auerhühner<br />
brauchen Schutzstauden, lichte Wälder und Strauchvegetation.<br />
«Wichtig ist beispielsweise, dass seitens<br />
der Forstwirtschaft schonend und rücksichtsvoll in<br />
deren Lebensraum eingegriffen werden darf.»<br />
Ihre Aufgaben als Wildhüterin sind äusserst vielfältig.<br />
Sie beaufsichtigt auch Wildruhezonen und gibt ihr<br />
28
3 4<br />
Jagd<br />
Wissen gerne weiter an Wandernde und BikerInnen.<br />
«Denn oft werde ich auf meinen Streifzügen auch direkt<br />
angesprochen und zu vielen Dingen befragt. Die<br />
Leute sind durchaus neugierig und ich schätze es sehr,<br />
wenn sie mehr über den Lebensraum von Wildtieren<br />
und Wildpflanzen wissen wollen. Es freut mich ebenso,<br />
dass ich zunehmend auf die Biodiversität in Hausgärten<br />
in beratender Funktion angesprochen werde.»<br />
Zum Pflichtenheft von Pirmina Caminada gehört es<br />
ebenfalls, die Jagd zu überwachen, sich um verletzte<br />
Tiere zu kümmern, wenn möglich, diese zu behandeln<br />
oder ihnen auch einmal den Gnadenschuss zu<br />
geben, wenn diese zu sehr leiden. Immer wieder sagt<br />
sie, wie wichtig es sei, Autounfälle mit Wild bei ihr<br />
oder ihren Berufskollegen zu melden, um das Leid der<br />
verletzten Tiere auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Ihre Aufgabenliste ist damit allerdings noch lange<br />
nicht erledigt: Rothirsche einfangen, diese markieren<br />
und sie teilweise auch mit Hochfrequenz-Sendern<br />
auszustatten, schauen, dass die Jäger die Jagdbetriebsvorschriften<br />
einhalten, erste Massnahmen bei Gewässerverschmutzungen<br />
einleiten, Stellungnahmen zu<br />
touristischen und ökologischen Projekten zu verfassen,<br />
Vernetzungskonzepte zusammen mit der Landwirtschaft<br />
erarbeiten, das Alppersonal bei Rissen von<br />
Nutztieren zu unterstützen. «Es tut mir im Herzen<br />
1 Pirmina Caminada bei der Wildtierbeobachtung.<br />
2 Die Natur- und Umweltfachfrau sowie ausgebildete<br />
Wildbiologin und Wildhüterin hat einen vielseitigen<br />
Aufgabenkreis.<br />
3 Arbeitseinsatz im Hochgebirge.<br />
4 Pirmina Caminada ist oft mit ihrer Labradorhündin Leila<br />
unterwegs.<br />
weh, wenn ich gerissene Schafe oder Ziegen sehe.<br />
Aber es ist für niemanden hilfreich, wenn von gewissen<br />
Interessensgruppen emotionale Fronten aufgebaut<br />
und Beschuldigungen ausgeteilt werden. Das irdische<br />
Leben ist zu kurz für Dinge, die nicht relevant<br />
sind. Besser ist es, pragmatisch zu analysieren und einer<br />
bestmöglichen positiven Lösung Raum zu geben.<br />
So entstehen andere und neue Möglichkeiten des Zusammenlebens.»<br />
Die Freude an der Natur jedoch überwiegt alles Belastende.<br />
«Im Frühling, wenn der Nachwuchs auf die<br />
Welt kommt, junge Gäms-Kitzli fröhlich über letzte<br />
Schneefelder ausgelassen spielen, wenn die ersten Hasenkinder<br />
herumtollen, das berührt und erfreut mein<br />
Herz ganz besonders.»<br />
29
WILD AUF DEM TELLER<br />
Hansjörg Ladurner<br />
Restaurant Scalottas Terroir Lenzerheide<br />
Der Heidner Koch mit Südtiroler Wurzeln liebt ursprüngliche<br />
Produkte aus der Bergwelt und gibt Tipps, worauf man beim<br />
Zubereiten achten sollte.<br />
Jagd<br />
Hansjörg Ladurner pflegt<br />
in seinem Restaurant<br />
Scalottas Terroir in Lenzerheide<br />
eine Küche, die sich ganz<br />
den Produkten aus dem Alpenraum<br />
verschrieben hat. Diese bezieht er<br />
von Produzenten aus der Region,<br />
die er schon seit Jahren kennt.<br />
Wildfleisch ist für den umsichtigen<br />
Koch ein wichtiger Bestandteil der<br />
alpinen Küche.<br />
«Es gibt kein Fleisch, das natürlicher<br />
ist als Wildfleisch. Die Tiere haben ihr Leben<br />
lang nur Wildpflanzen gefressen, haben kaum Stress<br />
und innerhalb einer Sekunde nach dem Schuss ist das<br />
Tier tot. Mehr Bio geht nicht.»<br />
Ladurner kauft wann immer möglich ganze Tiere. «Bei<br />
uns wird alles verwertet, von der Schnauze bis zum<br />
Schwanz. Jährlich beziehe ich bei regionalen Jägern<br />
Hansjörg Ladurner.<br />
oder vom Dorfmetzger ein bis zwei<br />
Rehe, ein bis zwei Gemse und einen<br />
Steinbock und hin und wieder auch<br />
Murmeltiere. Wildfleisch ist nicht<br />
alltäglich, so bieten wir ein Angebot,<br />
das die Gäste nicht überall bekommen.»<br />
Wenn der umtriebige Küchenchef<br />
nicht in der Küche steht, dann bearbeitet<br />
der seinen BergAcker oder<br />
streift durch Wald und Flur. Er<br />
selbst sieht sich mehr als Sammler<br />
denn als Jäger. Verwertet wird, was im Moment rundum<br />
wächst und gedeiht, die Natur gibt vor, was auf die<br />
Karte kommt. Was nicht frisch verarbeitet werden<br />
kann, wird mit viel Handarbeit konserviert und fein<br />
säuberlich glasweise im Keller oder in der Spensa für<br />
die lange Winterzeit gehortet.<br />
KOCH-TIPPS WILD<br />
Für jene, die sich selber ans Wildkochen machen möchten, hat Hansjörg Ladurner ein paar Tipps:<br />
«Wagen Sie sich an Wildpfeffer mit eigener Beize,<br />
das ist gar nicht so schwer wie es scheint.<br />
Beziehen Sie dafür aber das Fleisch beim<br />
Metzger Ihres Vertrauens. Überhaupt ist beim<br />
Wildfleisch die fachgerechte Zerlegung ein<br />
wichtiger Faktor für Qualität, lieber etwas<br />
grosszügig wegschneiden als zu viel Sehnen<br />
und Fett. Und nehmen Sie für guten Pfeffer<br />
guten Wein mit ausreichend Säure.<br />
Wenn Sie sich an kräftiges Fleisch wagen wie<br />
Gemse oder Steinbock, sparen Sie eher mit zu<br />
vielen Gewürzen, damit sich der intensive<br />
Fleischgeschmack entfalten kann.<br />
Bei Schnellgebratenem fahren Sie zurück mit der<br />
Hitze! Ein Rehschnitzel darf gerne noch etwas rosa<br />
sein. Zu viel Hitze lässt Wildfleisch rasch trocken<br />
werden. Falls Sie nicht viel Wilderfahrung haben,<br />
wagen Sie sich lieber an Schnitzel und nicht<br />
gleich an die grossen Stücke.»<br />
30
SCALOTTAS LENZERHEIDE<br />
Alpine Terroirküche<br />
Hansjörg Ladurner und sein Restaurant Scalottas sind bekannt für eine herausragende<br />
Terroirküche, die konsequent alpine Kochkunst pflegt, nachhaltig<br />
und umsichtig. Wildgerichte bilden im Scalottas ein wichtiges Angebot<br />
auf der Karte den ganzen Winter hindurch, bezogen wird das Fleisch von<br />
Jägern aus der Region und verarbeitet wird stets das ganze Tier. Sein Konzept<br />
der kleinen Teller ermöglicht es dem Gast, eine Vielzahl von Gerichten zu<br />
probieren, ganz nach Lust und Hunger. Der renommierte Gastronomieführer<br />
Guide Michelin hat Ladurner für sein nachhaltiges Wirken mit einem<br />
Grünen Stern geehrt. Diese Auszeichnung wurde 2021 das erste Mal vergeben<br />
und zeichnet Restaurants aus, die sich durch ein besonders nachhaltiges<br />
Handeln hervorheben.<br />
www.scalottas-terroir.ch<br />
ADLER FLÄSCH<br />
Wildes Schlemmen<br />
Küchenchef Siggi Tschurtschenthaler pflegt mitten im Winzerdorf Fläsch eine<br />
herausragende Küche, die seine Südtiroler Heimatküche innovativ, modern<br />
und stimmig mit dem Bündnerland verbindet. In der heimeligen Bündner<br />
Gaststube verwöhnt der aufmerksame Service um Lebenspartnerin Melanie<br />
Kampfer die Gäste nach allen Regeln der Kunst. Die Karte bietet einen imposanten<br />
Bogen von mediterranen Einflüssen und kombiniert sie virtuos mit<br />
regionalen Spezialitäten. In der Herbstzeit begeistert der Ausnahmekoch mit<br />
tollen Wildgerichten, der rosa gebratene Hirschrücken war wunderbar zart,<br />
mit den Südtirolern Schupfnudeln und karamellisierten Kastanien ein unvergessliches,<br />
wildes Schlemmen. Regelmässig veranstaltet das Adler- Team aussergewöhnliche<br />
Kulinarikevents und bittet mit befreundeten Kochkünstlern<br />
zu Tisch oder in die Küche. Es lohnt sich, den Adler Fläsch im Auge zu behalten,<br />
nicht nur in Wildzeiten. Aber dann ganz besonders.<br />
www.adlerflaesch.ch<br />
Jagd<br />
POSTIGLIUN ANDIAST<br />
Jäger am Herd<br />
Die Familie Sgier hat das Gastgeber-Gen an die nächste Generation weitergegeben.<br />
Im idyllischen Andiast nahe Ilanz steht mittlerweile Junior Sandro<br />
auch mit am Herd. Gemeinsam verwöhnen sie ihre Gäste mit Spezialitäten in<br />
herausragender Qualität. Besonders wenn Wild aus einheimischer Jagd gezaubert<br />
wird, geben sich die Fans die Klinke in die Hand, wer sich diesen Genuss<br />
nicht entgehen lassen will, dem ist frühzeitiges Reservieren wärmstens ans<br />
Herz gelegt. Das eingespielte Team tüftelt derweil weiter an seinen gekonnten<br />
Kreationen und pflegt eine imposante Balance aus Kreativität und Bodenhaftung.<br />
Der «Gault-Millau» zählt das Lokal in der Surselva nicht ohne triftigen<br />
Grund zu den besten Wildküchen der Schweiz. Wer möchte, kann ein Abendessen<br />
im Postigliun mit einer Wildbeobachtung kombinieren. Bei Surselva<br />
Tourismus kann man sich zur Brunftzeit der Hirsche zu einem Ausflug in der<br />
Abenddämmerung in Begleitung einer Fachperson anmelden und das jahrhundertealte<br />
Naturspektakel beobachten.<br />
www.postigliun-andiast.ch<br />
31
AUF FOTOPIRSCH<br />
Wildbeobachtungen<br />
Die Beobachtung von Wildtieren ist auch für Nichtjäger:innen<br />
ein aufregendes Erlebnis. Besonders erfolgreich gelingt es im<br />
Schweizerischen Nationalpark.<br />
Jagd<br />
Auf die Pirsch, bewaffnet mit Feldstecher oder<br />
Fotokamera. Ein besonders guter Platz dafür<br />
ist der Schweizer Nationalpark im Engadin.<br />
Hier gelten für Besuchende klare Regeln, so dürfen<br />
beispielsweise die Wanderwege nicht verlassen werden.<br />
Die Tiere wissen das, fühlen sich sicher und lassen<br />
sich durch Wander:innen kaum stören. Wer besonders<br />
viel über die Tiere und ihren Lebensraum<br />
erfahren möchte, findet an vielen Orten geführte<br />
Touren mit erfahrenen Guides. Tipps zur Wildtierbeobachtung<br />
mit den besten Plätzen im Nationalpark<br />
zeigen, wann und wo den verschiedenen Tieren am<br />
ehesten begegnet werden kann. So wird die Wanderung<br />
zum Tiererlebnis mit Adler, Gemsen, Murmeltier,<br />
Hirsch oder Steinbock.<br />
www.graubündenwww.graubuenden.ch/de/<br />
aktivitaeten<br />
Lernen in der Natur mit Tipps vom Profi.<br />
NATURFOTOGRAF UDO WUCHNER<br />
WORKSHOP<br />
Wer seine Fotografie-Kenntnisse erweitern und neue<br />
Techniken lernen möchte, für den bieten die Naturfotografie-Workshops<br />
des Bündners Udo Wuchner<br />
eine ideale Möglichkeit. In seinen praktischen Anwendungskursen<br />
vermittelt er auf Streifzügen durch<br />
die schöne Bergwelt die Grundlagen der Fotografie<br />
und die besonderen Herausforderungen der Naturfotografie<br />
und stellt dafür auf die Kundschaft massgeschneiderte<br />
Programme zusammen.<br />
www.wuchner.photography<br />
WUFFLI<strong>–</strong>FACHGESCHÄFT FÜR FOTOGRAFIE<br />
Geführte Wildbeobachtungen im Schweizerischen<br />
Nationalpark.<br />
Das Churer Traditionshaus ist kompetenter Ansprechpartner<br />
für alle Fotografieanliegen. Der 200 m² grosse<br />
Showroom bietet eine grosse Auswahl an vorführbereiten<br />
Kameras, Objektiven und Zubehör zur Ansicht und<br />
zum Testen. Langjährige Erfahrung,spannende Tipps<br />
und ein breites Fachwissen machen das Fachgeschäft<br />
zur Anlaufstelle erster Wahl.<br />
www.wuffli.ch<br />
32
BOGENPARK HOCHWANG<br />
Jagdvergnügen der anderen Art<br />
Hoch über dem Schanfiggertal laden zwei spannend<br />
angelegte Bogenparks zur Pirsch mit Pfeil und<br />
Bogen und bieten ein Jagdabenteuer der anderen Art.<br />
Text: Bogenpark Hochwang Fotos: Veit Fritz<br />
Mitten im Herzen des Schanfiggs liegt die<br />
sonnenverwöhnte Bergterrasse Hochwang.<br />
Hier warten zwei attraktive und individuell<br />
gestaltete Bogenparks auf grosse und kleine, geübte<br />
und ungeübte Schützen. Ganz nach dem Motto «spannen<br />
um zu entspannen» begeistern die beiden optimal<br />
entworfenen Parcours mit 28 lebensgrossen 3-D-Tieren<br />
die Besucher/innen. Seit sieben Jahren locken die Bogenparks<br />
Leute auf die Pirsch, die ihren Jagdtrieb ohne<br />
Gewehr und Tiergefährdung ausleben möchten. Urvater,<br />
Initiant und Geburtshelfer für den Bogenpark<br />
Hochwang ist Bobi Götte, begeisterter Bogenschütze,<br />
Bergführer und Sprengmeister. Seit 20 Jahren lebt der<br />
gebürtige Aroser in Castiel und ebensolange ist er passionierter<br />
Bogenschütze, 2019 war er sogar Schweizer<br />
Meister. Zusammen mit Hochwang Tourismus hat der<br />
umtriebige Schaffer ein Juwel gestaltet, das massgeblich<br />
dazu beiträgt, dass dieser aussergewöhnliche Sport<br />
sich immer grösserer Beliebtheit erfreut.<br />
3-D-ZIELE IN LEBENSGRÖSSE<br />
Auf den gutgesicherten und markierten Routen stehen<br />
Steingeissen oder Rebhühner, Häsli oder Rebhuhn,<br />
sogar ein Bär oder Wolf täuschend echt und<br />
lebensgross in 3D und fungieren als Zielfiguren. «Das<br />
Ganze ist spielerisch, mit offenen Augen für die Natur<br />
und die schöne Aussicht», führt Götte aus. «Die Kin-<br />
Jagd<br />
1<br />
33
2 3<br />
Jagd<br />
der sind herrlich, sie studieren nicht und machen einfach,<br />
handeln instinktiv und versuchen ihr Glück. Es<br />
gibt aber auch gestresste Menschen, die herkommen<br />
und durch das Laufen, die Naturerlebnisse sowie die<br />
konzentrierten Schiessübungen zu Ruhe und Ausgeglichenheit<br />
finden», führt der Profischütze weiter aus.<br />
Neulinge müssen einen obligatorischen Einführungskurs<br />
absolvieren, Material kann vor Ort mit Voranmeldung<br />
gemietet werden. Dann steht dem Bogenspass<br />
nichts mehr im Weg.<br />
Die Distanz der Abschussposition wird je nach Fertigkeitsgrad<br />
gewählt. «So trifft garantiert jeder und generiert<br />
sich sein Erfolgserlebnis», sagt Götte mit einem<br />
Schmunzeln. Dann kommt der Abschuss: Dabei steht<br />
man fest mit dem Boden verankert und atmet ruhig<br />
und gelassen. Die ganze Energie, Aufmerksamkeit<br />
und Konzentration ist auf das Wildtier gerichtet. Der<br />
Bogen wird hochgenommen, die Sehne gespannt und<br />
der Blick in die Ferne fixiert. Schuss! Und Treffer! Der<br />
Körper des 3-D-Tieres ist getroffen, Punkte für den<br />
Wettstreit wurden gesammelt und es geht weiter zum<br />
nächsten Posten.<br />
UNTERKUNFT<br />
6<br />
Ab 1. Juli startet das Sporthotel Tanne in Fatschél<br />
zur <strong>Sommer</strong>saison. Das heimelige Hotel<br />
bietet Zimmer für Einzelpersonen und<br />
Gruppen und ist perfekt gelegen für das<br />
Erkunden des Hochwangs.<br />
www. sporthoteltanne.ch<br />
34
4 5<br />
DER WALDBOGENPARK<br />
Auf gut gesicherten und markierten Pfaden führt der<br />
abwechslungsreiche Waldbogenparcours die Schützen<br />
durch den lauschigen Fatschelerwald, vorbei an rauschenden<br />
Bächen, über Stock und Stein zu den einzelnen<br />
Tieren. In der Hälfte des Rundkurses lädt der<br />
Grillplatz Janover Egg mit herrlicher Aussicht in die<br />
Berge zum Verweilen ein. Auf dem Parcours können<br />
28 lebensgrosse 3-D-Tiere aus Schaumstoff aufgespürt,<br />
gejagt und mit Pfeil und Bogen getroffen werden.<br />
Dabei gibt es einiges über die heimischen Wildtiere<br />
und die Natur zu lernen, ein lehrreicher Spass,<br />
der auch etwas an Kondition und Konzentration abverlangt.<br />
Jagd<br />
DER ALPIN BOGENPARK<br />
Hoch über der Waldgrenze mit Blick auf eine grandiose<br />
Bergkulisse ist der eindrucksvolle Alpin-Erlebnisbogenpark<br />
angelegt. Die Bogenschützen wandern<br />
vom Panoramarestaurant Triemel durch blühende<br />
Bergwiesen hinauf zur romantischen Hochwanghütte.<br />
Die Tiere sind sicher platziert und bieten dem<br />
konzentrierten Schützen spannende Ziele. Ein trittsicherer<br />
Naturpfad führt über Flach- und Hochmoore<br />
zurück an den Ausgangsort.<br />
Täglich offen, für Anfänger Anmeldung erforderlich.<br />
Gratis Parkplätze<br />
www.bogenpark-hochwang.ch<br />
1 Bobi Götte instruiert die Schützen.<br />
2 Eine Einführung ist obligatorisch.<br />
3 Der Bogenpark begeistert Jung und Alt.<br />
4 Konzentration ist gefragt.<br />
5 Schusskontrolle am Zielobjekt.<br />
6 Lebensgrosses 3-D-Ziel.<br />
7 Schweizer Meister Bobi Götti in seinem Element.<br />
7<br />
35
STREIFZÜGE<br />
DURCH DAS SCHANFIGG<br />
Das Bergtal Schanfigg gilt als Geheimtipp für alle, die gerne auf<br />
entschleunigte Art und Weise Bewegung, Kultur und Genuss kombinieren.<br />
Der ideale Ausgangspunkt dafür findet sich mit dem Sonnenberg<br />
Hochwang. Hier treffen sich der Schanfigger Höhenweg und der Dörferweg<br />
Schanfigg, der über ein 52km-langes Wegnetz alle Dörfer im Tal verbindet.<br />
Beide Wanderwege verlaufen auf unterschiedlicher Höhe quer durch’s<br />
Schanfigg und führen durch blühende Biodiversität in Richtung Kulturangebote<br />
und gemütliche Genussmomente.<br />
Text: Carla Gabrí Fotos: Arosa Tourismus<br />
→<br />
Walsersiedlung Strassberg<br />
im Fondei.<br />
WALTENSBURGER MEISTERWERKE IN<br />
DER SCHANFIGGER RIVIERA<br />
Folgt man dem Dörferweg Schanfigg von Fatschél am<br />
Sonnenhang Hochwang aus Richtung Chur, so erreicht<br />
man in gut zwei Stunden das beschauliche<br />
Dörfchen Lüen. Hier empfiehlt sich ein Abstecher in<br />
die ganzjährig geöffnete Kirche St. Zeno, in der sich<br />
Wandmalereien des Waltensburger Meisters finden.<br />
Die Fresken, der im Jahr 1084 erbauten, denkmalgeschützten<br />
Kirche, wurden im Zuge des reformierten<br />
Bilderverbots überdeckt und erst im Jahr 1926 freigelegt.<br />
Wer noch mehr wissen möchte, der schliesst sich<br />
am besten einer Kirchen führung an. Die ausgebildete<br />
Kirchen- und Kulturführerin Sidonia Kasper erzählt<br />
vom bildnerischen Werk des Waltensburger Meisters,<br />
wobei sie auch über seine Einbettung in die Geschichte,<br />
Kultur und Landschaft <strong>Graubünden</strong>s referiert. Im<br />
Anschluss empfiehlt sich ein entspannter Dorfspaziergang<br />
entlang der sonnenverbrannten Holzhäuser mit<br />
ihren schmucken Gärten. Lüen ist klimatisch derart<br />
mild, dass Trauben, Kiwis und Aprikosen gedeihen,<br />
weshalb das Dorf im Volksmund auch «Schanfigger<br />
Riviera» genannt wird.<br />
BIODIVERSITÄTS-EXKURSIONEN<br />
UND BOKASHI-WORKSHOPS<br />
IM BIOGARTEN SCHANFIGG<br />
Von Lüen aus lässt sich entweder auf die andere Talseite<br />
nach Praden, Richtung Chur nach Castiel oder<br />
zurück in Richtung Arosa ins Nachbardorf Pagig<br />
wandern. Schätzt man Natur und Biokultur, empfiehlt<br />
sich der Weg nach Pagig. Je nach Jahreszeit erspäht<br />
man das Frühlings-Fingerkraut oder blau blühende<br />
Enziane, zudem darf man sich inmitten der<br />
stillen Natur über die Gesänge der Tannenmeise, des<br />
Goldhähnchens, des Zaunkönigs oder des Kolkrabens<br />
erfreuen. Wer gerne gemeinsam auf Entdeckungstour<br />
geht, der kann sich auch einer Exkursion der<br />
Arbeitsgruppe Biodiversität anschliessen. Dieses Jahr<br />
stehen Themen wie die Schanfigger Vogelwelt, Bergblumen/Moore<br />
oder heimische Genuss- und Heilpflanzen<br />
im Fokus. In Pagig angekommen, anerbietet<br />
sich passend dazu ein Besuch im Biogarten Schanfigg.<br />
Der von Evie Sprecher und Hanspeter Mohler bewirtschaftete<br />
Garten liegt an einem sonnigen Südhang auf<br />
1300 Höhenmeter. Hier finden sich Kräuter, Gemüse,<br />
Salat, Kartoffeln und Lebensmittelhanf in Bio-Qualität.<br />
Wer nicht nur schauen möchte, der nimmt am<br />
besten an einem ihrer Workshops teil, etwa zum<br />
Thema Bokashi, bei dem man grad selbst mit Hilfe<br />
von effektiven Mikroorganismen Dünger herstellen<br />
kann.<br />
Region<br />
37
1<br />
Region<br />
2<br />
3<br />
BRÜCKENSCHLAGEN UND<br />
LANDFRAUEN-FLAIR<br />
IM KULTURHOTSPOT LANGWIES<br />
Von Pagig aus lässt sich dem Dörferweg zurück nach<br />
Fatschél bis rüber nach Langwies folgen. «Z Lengwies»,<br />
wie die Einheimischen sagen, lässt sich bestens<br />
in Kulturgeschichte und gelebte Land- und Dorfkultur<br />
eintauchen. Im ehemaligen Schulhaus findet sich<br />
das Kulturhuus Schanfigg, in dem sich Einheimische<br />
und Gäste zu Vorträgen, Lesungen, Filmabenden und<br />
Kunst- und Kulturausstellung treffen, ganz nach dem<br />
Motto: lokal <strong>–</strong> überraschend <strong>–</strong> aufgeschlossen. Wie<br />
sich in Langwies Lokalkultur und Weltoffenheit verbinden,<br />
zeigt sich auch am ikonischen Langwieser<br />
Viadukt. Die 1912 erbaute, 283 Meter lange und<br />
62 Meter hohe Stahlbetonbrücke gilt noch heute als<br />
weltbekannte Pionierarbeit der Extraklasse und beeindruckt<br />
sowohl bei der Überquerung mit der Rhätischen<br />
Bahn, als auch als Fotosujet, das von jeder Perspektive<br />
aus eine elegante Figur macht. Dass zuletzt<br />
auch die lokale Küche fest zum Kulturerbe gehört,<br />
unterstreicht der Hofladen der Hofmetzgerei Sonnenrüti.<br />
Dahinter steht mitunter Kathrin Sprecher, die<br />
Gewinnerin der 5. Staffel «Landfrauenküche» und<br />
Autorin des Kochbuchs «Kathrins Natura-Beef<br />
Fleischküche». Im Hofladen mit 24h-Direktverkauf<br />
finden sich dementsprechend viele gluschtige Spezialitäten,<br />
darunter Trockenfleisch aus der eigenen<br />
Trocknerei, aber auch ausgewählte Schanfigger-Spezialitäten,<br />
wie Johannisbeer-Balsamico, hausgemachte<br />
Chili-Nudeln oder Langwieser Löwenzahnhonig.<br />
38
5<br />
4<br />
6<br />
ALPENROSEN AUF MEDERGEN UND<br />
BERGHEUET IM FONDEI<br />
Schlussendlich lässt sich auf dem Dörferweg weiter<br />
bis nach Arosa laufen. Für alle, die es nochmals richtig<br />
wissen wollen, anerbietet sich der Schanfigger Höhenweg,<br />
der von Arosa aus über drei Etappen zurück<br />
nach Chur führt. Auf dem Höhenweg erreicht man<br />
zuerst die mit Alpenrosen übersäte Walser Streusiedlung<br />
Medergen. Mit etwas Glück bekommt man im<br />
gleichnamigen Bergbeizli Alpenrosen eine Wähe aus<br />
Mederger Rhabarber oder aber eine der exklusiven<br />
Mederger Lammbratwürste, die es nur hier gibt. Die<br />
Qualität überrascht nicht, wirtet hier doch Migga Falett,<br />
die ihrerseits die allererste «Landfrauenküche»-<br />
Staffel im Jahr 2007 gewann.<br />
Entscheidet man sich weiterzuwandern, erreicht man<br />
die Hochtäler Sapün und später das Fondei. Hier lockt<br />
ein Abstecher an den herrlich erfrischenden Grünsee,<br />
oder aber ein Spaziergang durch die Walser Streusiedlung<br />
Strassberg. Mit seinen typischen Holzstrickbauten<br />
gilt sie als walserisches Juwel, wo sich besonders<br />
während den Walser Kulturtagen vom 9. bis 13. August<br />
Walserkultur hautnah erleben lässt. Dann locken<br />
lebhafte Vorträge zur Walserkultur und Aktivitäten wie<br />
das Bergheuen, das Schaukäsen oder aber der<br />
Liecht-Henggert bei Kerzenschein und Schanfigger<br />
Birnbrot. Diese Vielseitigkeit zeigt einmal mehr, dass<br />
im Schanfigg Kultur, Natur, Bewegung und Genuss<br />
wie von selber ineinanderfliessen <strong>–</strong> und das ganz bodenständig<br />
und offen: «Willkomma bin ünsch im<br />
Schanfigg».<br />
1 Schmuckstück Medregen.<br />
2 Kulturschatz Waltensburger Meisterwerke.<br />
3 Dorfansicht Lüen. (Bild: Nina Homberger)<br />
4 Dörferweg mit Sicht auf Peist. (Bild: Urs Homberger)<br />
5 Feines aus dem Hofladen Sonnenrüti. (Bild: ninamattli.ch)<br />
6 Exkursion mit Horst Kleinlogel. (Bild: Ursula Meisser)<br />
HIGHLIGHTS<br />
17. Juni, 21./28. Juli und 4. August <strong>2023</strong>: Workshops<br />
und Führungen im Biogarten Schanfigg in Pagig<br />
22. Juli und 7. Oktober <strong>2023</strong>: Begleitete Dörferwanderung<br />
von Calfreisen, resp. Tschiertschen<br />
nach Lüen und Kirchenführung «Waltensburger<br />
Meisterwerke» in Lüen<br />
9. bis 13. August <strong>2023</strong>: «Walser Kulturtage»<br />
im Schanfigg<br />
17. Juni und 9. Juli: Exkursionen der Arbeitsgruppe<br />
Biodiversität zum Thema Botanik und Heimische<br />
Heil- und Genusspflanzen auf der Peister Alp und<br />
auf der Alp Farur<br />
MEHR INFOS UNTER<br />
arosa.swiss/schanfigg<br />
arosa.swiss/veranstaltungskalender<br />
arosa.swiss/walserkulturtage<br />
Region<br />
39
KLOSTERS MUSIC<br />
Sehnsucht Natur. Musical Landscapes<br />
Klosters Music (29. Juli bis 6. August <strong>2023</strong>) wird fünf Jahre<br />
alt und präsentiert eine besonders attraktive Festivalausgabe.<br />
Neben Spitzenorchestern und bekannten<br />
Künstlerinnen und Künstlern ist erstmals ein Chor zu Gast.<br />
Text: Georg Rudiger Fotos: Klosters Music<br />
Kultur<br />
Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung»<br />
(30. Juli) mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks<br />
und dem Kammerorchester Basel unter der<br />
Leitung des Haydn-Spezialisten Giovanni Antonini<br />
erfüllt gleich am Eröffnungswochenende das diesjährige<br />
Festivalmotto «Sehnsucht Natur. Musical<br />
Landscapes» mit Leben. Für den künstlerischen Leiter<br />
David Whelton war es wichtig, zum fünfjährigen Jubiläum<br />
dieses besondere Werk mit einer aussergewöhnlichen<br />
Besetzung zu programmieren: «Fünf Jahre<br />
nach seiner Gründung ist Klosters Music ein bemerkenswertes<br />
Festival mit internationaler Ausstrahlung»,<br />
sagt David Whelton: «Um mit den Worten von<br />
Dirigent Pablo Heras- Casado zu sprechen: ‹Ein echtes<br />
Juwel!›.»<br />
1<br />
40
2 3<br />
Kultur<br />
SPEKTAKULÄRE ARIEN UND<br />
EIN SPITZENCHOR<br />
Das Eröffnungskonzert am 29. Juli präsentiert die<br />
französische Sopranistin Julie Fuchs, die gerade wieder<br />
im Opernhaus Zürich in Charles Gounods Oper<br />
«Roméo et Juliette» das Publikum verzückte, mit einer<br />
auf sie zugeschnittenen Operngala. Die zum ersten<br />
Mal in Klosters gastierende Camerata Salzburg<br />
unter dem israelischen Dirigenten Daniel Cohen ergänzt<br />
das Programm mit Opernouvertüren und der<br />
lebhaften 3. Sinfonie in D-Dur von Franz Schubert.<br />
«Das Programm mit spektakulären Arien ihrer Lieblingskomponisten<br />
Mozart und Rossini passt perfekt<br />
zu Julie Fuchs’ charismatischer Persönlichkeit. Ich<br />
kann mir kein glamouröseres Programm für die Eröffnung<br />
von Klosters Music vorstellen. Das ist wirklich<br />
Lebensfreude pur!», sagt David Whelton.<br />
KLASSIKSTARS AUF<br />
STRADIVARI-INSTRUMENTEN<br />
Im Stradivari-Trio haben sich drei internationale Klassikstars<br />
zusammengefunden, um auf den erlesenen<br />
Instrumenten der Schweizer Stradivari-Stiftung Habisreutinger<br />
Werke von Ludwig van Beethoven und Ernst<br />
von Dohnányi zu interpretieren (4. August). Veronika<br />
Eberle (Violine), Antoine Tamestit (Viola) und die in<br />
der Schweiz lebende argentinische Cellistin Sol<br />
Gabetta bilden ein Streichtrio der Extraklasse. Letztes<br />
Jahr war Arabella Steinbacher in Klosters mit dem<br />
Violin konzert von Johannes Brahms zu Gast. Dieses<br />
Jahr kehrt die Münchner Geigerin mit der Kammerakademie<br />
Potsdam zurück, um Antonio Vivaldis Barockhit<br />
«Die vier Jahreszeiten» zu veredeln (3. August).<br />
Auch die deutsch-israelische Klarinettistin Sharon<br />
Kam ist ein bekannter Name in der Klassikwelt. Das<br />
Klarinettenkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
das sie in Klosters interpretieren wird, hat sie bereits<br />
im Alter von 15 Jahren mit dem Israel Philharmonic<br />
Orchestra unter dem Stardirigenten Zubin Mehta gespielt<br />
<strong>–</strong> der Beginn einer grossen internationalen Karriere.<br />
Im zweiten Teil des Konzertes spielt die Deutsche<br />
Kammerphilharmonie Bremen unter ihrem jungen,<br />
aufstrebenden ersten Gastdirigenten Tarmo Peltokoski<br />
die 6. Sinfonie «Pastorale» von Ludwig van Beethoven.<br />
41
Bildarchiv Safiental / Fotostiftung <strong>Graubünden</strong><br />
«Bündner Tagblatt» <strong>–</strong><br />
Tradition seit 1852.<br />
Testen Sie das «Bündner Tagblatt» 6 Wochen lang<br />
für nur CHF 25.<strong>–</strong><br />
abo.somedia.ch 0844 226 226<br />
Mehr vom Hier.
4<br />
FAMILIENKONZERT UND<br />
AUTORENLESUNG<br />
Unter dem Titel «Kuckuck trifft Känguru» bietet<br />
Klosters Music mit dem «Karneval der Tiere» von<br />
Camille Saint-Saëns zum ersten Mal ein Familienkonzert<br />
im alten Schulhaus an (31. Juli). Die Kammerphilharmonie<br />
<strong>Graubünden</strong> wird mit dem Piano Duo<br />
Beraia und dem Schauspieler Nikolaus Schmid (Erzähler)<br />
unter anderem wilde Esel, Schildkröten, einen<br />
Schwan und ein Känguru musikalisch zum Leben erwecken.<br />
Am gleichen Tag gibt es die Gelegenheit, den<br />
bekannten Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann<br />
im Atelier Bolt zu erleben. Hürlimann wird aus<br />
seinem von der Presse gefeierten neuen Roman «Der<br />
Rote Diamant» lesen und sich im Gespräch mit<br />
Fedora Wesseler über Themen des autobiographisch<br />
geprägten Buches unterhalten.<br />
STUMMFILMABEND UND<br />
BAROCKER GLANZ<br />
Mit Charlie Chaplins «The Rink» (Die Rollschuhbahn)<br />
aus dem Jahr 1916, Buster Keatons «One Week»<br />
(Flitterwochen im Fertighaus/1920) und Laurel und<br />
Hardys «Big Business» (Das grosse Geschäft/1929)<br />
taucht Klosters Music ein in die faszinierende Welt<br />
der Stummfilmära. Beim Filmabend «Drei auf einen<br />
Streich» am Schweizer Nationalfeiertag widmet sich<br />
das City Light Chamber Orchestra unter der Leitung<br />
1 Chor des Bayerischen Rundfunks, © Astrid Ackermann.<br />
2 Sol Gabetta, © Matthias Müller.<br />
3 Sharon Kam ©Nancy Horowitz.<br />
4 Buster Keaton & Sybil Seely in «One Week».<br />
von Kevin Griffiths live der im Stil der Roaring Twenties<br />
gehaltenen Filmmusik von Carl Davis. Ganz anders<br />
tönt das mit «Himmlische Fanfaren» überschriebene<br />
Konzert am 2. August in der historischen Kirche<br />
St. Jakob. Hier sorgen der Trompeter Immanuel Richter<br />
und der Organist Rudolf Lutz für barocken Glanz<br />
und die eine oder andere Überraschung.<br />
PERSÖNLICHES MUSIKERLEBNIS<br />
Den Schlusspunkt des neuntägigen Festivals setzt wie<br />
in den vergangenen Jahren Sir András Schiff mit einem<br />
besonderen Klavierabend. Das Programm erfährt<br />
man erst beim Konzert. Der Pianist wird dem<br />
Publikum erklären, warum er die Werke ausgewählt<br />
hat und in welcher Beziehung sie zueinanderstehen.<br />
Klosters Music endet nicht mit einem lärmenden<br />
Feuerwerk, sondern mit innerer Einkehr und einem<br />
ganz persönlichen Musikerlebnis.<br />
Detailinformationen zum Programm und<br />
Kartenbestellung: www.klosters-music.ch<br />
Kultur<br />
43
SERAINA MURK<br />
Sporterlebnisse der Extraklasse<br />
Speedflying, Speedskiing, Freeride, Klettern, Paragliding:<br />
Seraina Murk liebt rasante Abfahrten und Höhenflüge.<br />
Als Guide für massgeschneiderte Sporterlebnisse macht sie<br />
Abenteuerträume wahr.<br />
Text: Domenica Flütsch Bilder: Mountainfreak<br />
Sport<br />
Seraina Murk fordert sich ständig heraus und<br />
liebt alles, was Speed hat. Die Bündnerin war<br />
Weltmeisterin im Speed Downhill, mischt bei<br />
der Weltspitze im Speedskiing mit, ist profilierte<br />
Gleitschirmpilotin und süchtig nach Abenteuern. Mit<br />
ihrer Agentur Mountainfreak bietet sie auf den Leib<br />
geschneiderte, geführte Abenteuererlebnisse. Dabei<br />
schöpft das Organisationstalent aus dem Vollen. Als<br />
langjährige Flugbegleiterin im Privatjet-Bereich ist sie<br />
gewohnt, alle Fäden in der Hand und alle Details auf<br />
dem Schirm zu haben und weiss, worauf es ankommt,<br />
damit ein Erlebnis zum Ereignis wird. Ein breites<br />
Netzwerk an Guides, Bergführern, Tauchlehrern oder<br />
Piloten kommt dazu, wann immer es nötig ist. Egal<br />
ob in den Bündner Bergen, in den weiten Skandinaviens<br />
oder im pulsierenden Kalifornien: Es gibt kein<br />
Abenteuer an keinem Ort der Welt, das Seraina Murk<br />
nicht möglich machen kann.<br />
1<br />
44
Perfekt geschminkt sitz die Strahlefrau gegenüber und<br />
lächelt entspannt. Sie ist gerade von einem Flugeinsatz<br />
als Flight Attendant zurück. Wer sie so sieht, akurat<br />
in Uniform und gestylt, der würde der zierlichen<br />
Person kaum zutrauen, dass sie sich fast kopfüber<br />
Bergflanken runterstürzt, mit über 200 Stundenkilometern<br />
Steilhänge herabbrettert oder riesige Gleitschirmrucksäcke<br />
den Berg hoch schleppt. Ihr Lebenselixier<br />
ist Bewegung, ist Adrenalin. Davon kann<br />
sie nie genug bekommen und das vermittelt sie auch<br />
ihrer internationalen, oft langjährigen Kundschaft.<br />
Was motiviert Sie dazu, sich solchen Strapazen<br />
und Risiken auszusetzen ?<br />
«Ich bin ein Geschwindigkeits-Junkie und adrenalinsüchtig.<br />
Wenn ich das Gefühl habe zu fliegen, löst das<br />
Glücksgefühle bei mir aus. Es macht unglaublich<br />
Spass, andere daran teilhaben zu lassen. Ein Beispiel:<br />
Speedskiing fordert einen als Gesamtpaket, es ist eine<br />
Kombination von Kraft, Ausdauer und mentaler Stärke.<br />
Man geht nicht über die Grenzen, aber man lernt<br />
sie kennen. Für mich bedeutet dieser Sport Lebensfreude<br />
pur, nicht Todesmut. Die Geschwindigkeit<br />
und das Adrenalin machen lebendiger. Wenn man<br />
oben steht am Start und sich vollständig konzentriert,<br />
ändert sich der Zeitfluss, 5 Sekunden werden viel länger,<br />
die Zeit dehnt sich aus und die 30 Sekunden<br />
Fahrtzeit fühlen sich an wie viele Minuten. Intensives<br />
Erleben macht glücklich. Durch meine Erfahrung<br />
und Beziehungen kann ich dieses Erlebnis auch für<br />
meine Kunden möglich machen.» 2<br />
Sport<br />
3<br />
45
Bleiben Sie<br />
informiert<br />
Täglich in Ihrem Briefkasten und<br />
rund um die Uhr online, inkl.<br />
«Südostschweiz am Wochenende».<br />
Jetzt testen:<br />
6 Wochen/<br />
CHF 25.<strong>–</strong><br />
Tel. 0844 226 226<br />
abo.somedia.ch<br />
suedostschweiz.ch
Seit 2015 fährt die Bündnerin Speedski-Weltcuprennen,<br />
davor war sie neun Jahre lang erfolgreich im<br />
Skicross unterwegs. Dazu gekommen ist sie relativ<br />
spät, erst Anfang dreissig hat sie sich mehr aus Jux bei<br />
einem Wettbewerb beworben und landete auf dem<br />
Podest. Dabei ist Murk sozusagen auf den Skiern<br />
gross geworden, geht in die Skischule anstatt in den<br />
Kindergarten und fängt früh an, Rennen zu fahren.<br />
Aber die Slalomstangen sind nie so ganz ihr Ding, warum<br />
Kurven fahren, wenn es auch gerade runter geht?<br />
Irgendwann in Teenagerjahren hängt sie die Rennkarriere<br />
an den Nagel und konzentriert sich auf ihre Ausbildung.<br />
Und ihre andere Leidenschaft, das Fliegen.<br />
Als Flight Attendant bereist sie die ganze Welt.<br />
Was machen Ihre Erlebnisse aus ?<br />
«Auf meinen vielen Reisen um die Welt habe ich stets<br />
auch die Region und die Länder erkundet und so ein<br />
breites Netz an Guides und Kontaktpersonen geschaffen.<br />
Wenn man mit Menschen unterwegs sein kann,<br />
die die Naturgewalten und ihre Herausforderungen<br />
kennen, macht man ganz andere Erfahrungen. Ich<br />
kenne «meine» Berge in <strong>Graubünden</strong> so gut, dass ich<br />
genau weiss, welcher Platz für welches Abenteuer perfekt<br />
passt. Wenn ich etwas selber nicht beherrsche,<br />
kenne ich jemanden, der das tut. So bringe ich unterschiedliche<br />
Menschen zusammen. Nicht ich bin im<br />
Zentrum, die Entdeckungslust und der Abenteuerwunsch<br />
meines Kunden sind ausschlaggebend. Er will<br />
seine eigenen Kristalle finden? Wunderbar. Sie möchte<br />
mit einem Leichtflugzeug fliegen? Kein Problem.<br />
Es gibt wenig, was unmöglich ist.»<br />
Der Sport dominiert Seraina Murks Leben; sie hat<br />
sich selbständig gemacht, um die Freiheit geniessen<br />
und über ihre Zeit entscheiden zu können. Ihre Einsätze<br />
als Flight Attendant bei verschiedenen Privatjet-Unternehmen<br />
nutzt sie zum Scouten, ständig entdeckt<br />
sie neue Möglichkeiten, pflegt die vielen<br />
Fremdsprachen, die sie perfekt beherrscht und baut<br />
ihr Netzwerk aus. Oder sie spricht als Referentin zu<br />
Themen wie mentale Stärke, positives Denken, Angstbewältigung,<br />
Time-out statt Burn-out oder den Umgang<br />
mit Höhen und Tiefen im Spitzensport. So viele<br />
Interessen und Tätigkeitsfelder bedingen ein ausserordentliches<br />
Organisationstalent und viel Energie.<br />
1 Abenteuer Klettern.<br />
2 Eine der schnellsten Frauen der Welt.<br />
3 Mit 225 km/h beim Speedski.<br />
4 Seraina Murk ist erfahrene Tamdem-Pilotin.<br />
Wie schaffen Sie dieses Pensum? Woher nehmen<br />
Sie die Energie ?<br />
«Ich bin extrem motiviert, das durchdringt mich bis<br />
in die letzte Zelle. Alles, was ich tue, schenkt mir<br />
Glückshormone, und die nähren mein inneres Feuer.<br />
Auch wenn sich alles super anstrengend anhört, bin<br />
ich nicht nonstop unter Strom. Wenn ich beispielsweise<br />
am Gleitschirmfliegen bin, ist das total entspannend,<br />
dann regeneriere ich sofort. Der grösste Glücksfall<br />
ist, dass ich alles, was ich mache, extrem gerne tue.<br />
Dafür bin ich sehr dankbar. Deshalb unterscheide ich<br />
auch kaum zwischen Arbeit und Hobby. Ich verbringe<br />
meine Zeit mit spannenden Tätigkeiten und erlaube<br />
mir den Luxus, hauptsächlich das zu tun, was ich<br />
gerne mache. Das gibt mir so viel Lebensenergie, ich<br />
kann gar nicht ausbrennen. Es ist nicht so, dass immer<br />
alles nur rosig läuft, wie bei allen Menschen gibt<br />
es auch in meinem Leben schwierige Situationen.<br />
Wenn man aber erkennt, dass darin auch immer eine<br />
Chance steckt, gewinnt man an Stärke. Das Denken<br />
ist die stärkste Waffe, und das kann man alleine steuern.<br />
Wenn ich von all dem etwas weitergeben kann,<br />
bin ich happy.»<br />
www.mountainfreak.ch,<br />
www.cimavoyage.com<br />
4<br />
Sport<br />
47
SUNNIBERG CLIMBING<br />
Klettern am Wahrzeichen von Klosters<br />
Die Sportkletterwelt ist um einen einzigartigen Klettergarten<br />
reicher: Am Pfeiler N°2 der ikonischen<br />
Sunnibergbrücke in Klosters sorgen 22 Routen mit über<br />
600 Klettermetern für Furore.<br />
Text: Destination Davos Klosters Bilder: Rainer Eder<br />
→<br />
Die elegante, 526 Meter lange Sunnibergbrücke<br />
des renommierten Architekten Christian<br />
Menn (1927<strong>–</strong> 2018) gilt als architektonisches<br />
Wahrzeichen von Klosters. Feingliedrig schwingt sie<br />
sich auf 62 Metern Höhe mit über 500 Metern Länge<br />
über die Landquart. Seit letztem Herbst darf das Bauwerk<br />
am 77 Meter hohen Pfeiler N°2 erklettert werden.<br />
Mit über 600 Klettermetern in 22 Routen, zwei<br />
davon Mehrseilrouten, und mit Schwierigkeitsgraden<br />
von 4a bis 8a lockt die neue Kletteranlage zu spektakulären<br />
Erkundungstouren.<br />
Klettererlebnis am Pfeiler N°2 der<br />
Sunnibergbrücke in Klosters.<br />
EINE BIERIDEE<br />
Die verwegene Idee zu dieser aussergewöhnlichen<br />
Kletteranlage hatte der einheimische Bergführer Marco<br />
Benz. Er war noch ein junger Kletterer, als die Brücke<br />
2005 gerade frisch eröffnet war. «Mit Kollegen bei<br />
einer Runde Bier am Lagerfeuer fabulierten wir darüber,<br />
dass das was wäre. Jeder Kletterer, der diese Brücke<br />
ansieht, sieht darin direkt Kletterrouten», meint<br />
Benz.<br />
Bis es aber zur Realisierung kam, bedurfte es viel<br />
Durchhaltewillen. Benz’ erster Brief mit dem Vorschlag<br />
einer Kletteranlage wurde dankend verworfen,<br />
die ikonische Brücke war unantastbar. Die Idee aber<br />
liess ihn nicht los. Jahre später fand er in Marc Bless,<br />
ehemaliger Projektmanager Bergsport von Prättigau<br />
Tourismus, einen Gleichgesinnten, den diese Idee<br />
ebenso begeisterte. Bekanntlich höhlt steter Tropfen<br />
den Stein, nach intensiven Bemühungen fruchtete das<br />
Vorhaben. Das Potenzial <strong>–</strong> auch touristisch gesehen<br />
<strong>–</strong> eines Klettergartens an einem so imposanten und<br />
bekannten Bauwerk überzeugte. Mit dem Jubiläumsjahr<br />
800 Jahre Klosters war der passende Zeitpunkt<br />
gekommen und das Projekt «Sunniberg Climbing»<br />
wurde in das Impulsprogramm des Jubiläumsjahres<br />
aufgenommen und konnte gemeinsam mit der Destination<br />
Davos Klosters umgesetzt werden.<br />
Sport<br />
49
RONDO<br />
Das Aktuellste aus der Region,<br />
frisch serviert.<br />
Montag<br />
bis Freitag<br />
17.59 Uhr<br />
suedostschweiz.ch/tv
Sport<br />
Sport am architektonischen Kunstwerk Sunnibergbrücke.<br />
ROUTENBAU<br />
Nachdem alle behördlichen Bewilligungen im Juni<br />
2022 eingetroffen sind konnte der Startschuss zum<br />
Routenbau gegeben werden. Die auf die Entwicklung<br />
von Klettergärten spezialisierte Firma «attactive» setzte<br />
die ambitionierten Pläne in die Tat um. Bis in luftige<br />
Höhe, in Seilen hängend, wurden 2300 Klettergriffe<br />
gebohrt und montiert, das entspricht einem<br />
Gewicht von 1.5 Tonnen. Der Respekt dem Bauwerk<br />
gegenüber stand im Mittelpunkt, sämtliche Arbeiten<br />
wurden so vorgenommen, dass die Wirkung und<br />
Strahlkraft der Brücke nicht beeinträchtigt wurde. So<br />
wurden beispielsweise ausschliesslich dezent sichtbare<br />
Klettergriffe in grauer Farbe montiert. Sunniberg<br />
Climbing ist ein spektakulärer Klettergarten, der die<br />
Strahlkraft dieser besonderen Brücke würdigt.<br />
KLETTERROUTEN<br />
Länge, Schwierigkeit und Art der Kletterei ist jeweils<br />
am Einstieg auf den Routentafeln beschrieben. Dabei<br />
lernen die Kletterwilligen auch gleich Ausdrücke von<br />
heimischer Fauna, die Kletterrouten tragen samt und<br />
sonders Tiernamen in Walserdeutsch: Galtjii (halbwüchsiges<br />
Rindvieh), Hotsch (Schwein), Tschutt<br />
(Schaf) oder Pfiifholterä (Schmetterling) und Latuochji<br />
(Eidechse) laden zum Klettern ein.<br />
Nutzungsberechtigt sind alle in Vor- und Nachstieg<br />
ausgebildeten und erfahrenen Kletterer und Sicherer.<br />
Die Routen sind 20 Meter, 34 Meter und 55 Meter<br />
lang. Zwei Routen sind als Mehrseillängenrouten gedacht.<br />
www.klosters.ch/klettern<br />
51
SCHLOSS ZIZERS<br />
My castle is my home<br />
Die barocke Schlossanlage von Zizers wandelt sich<br />
zu modernen Wohnträumen. In märchenhafter Umgebung<br />
entstehen einzigartige Unikatwohnungen<br />
inmitten von Rebbergen und schlosseigenem Park.<br />
Text: Schloss Zizers AG Fotos: Jaromir Kreiliger<br />
Immobilien<br />
1<br />
52
2 3<br />
4 5<br />
Immobilien<br />
Wer jemals den Traum vom eigenen Schloss<br />
träumte: In Zizers kann er wahr werden.<br />
Die barocke Schlossanlage inmitten von<br />
Zizers wird aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt<br />
und durchläuft eine eindrückliche Metamorphose. In<br />
Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege<br />
wird die historische Bausubstanz sorgfältig renoviert<br />
und an modernste Komfortansprüche angepasst. Die<br />
Energieversorgung erfolgt umweltverträglich und<br />
nachhaltig über eine Fernwärmezuleitung.<br />
Grosszügige Räume verbinden gekonnt den herrschaftlichen<br />
Zauber eines Schlosses mit zeitgemässem<br />
Wohngefühl und schaffen eine Symbiose von Geschichte,<br />
Zeitlosigkeit und eleganter Moderne. Schon<br />
Kaiserin Zita, die letzte Kaiserin Österreichs, oder<br />
König Ludwig III. von Bayern liessen hier den Blick<br />
über den terrassierten Schlosspark mit Weinberg, das<br />
Churer Rheintal und die umliegenden Bergketten<br />
schweifen.<br />
Im Schlossgebäude entstehen 24 unverwechselbare,<br />
luxuriöse Unikat-Eigentumswohnungen mit Weitsicht<br />
über schlosseigene Parkanlage und Rebberge.<br />
Ob kleinere, solche übers Eck oder spektakuläre wie<br />
1 Luxuriös gestaltete Schlossräume.<br />
2 Herrschaftlich grosszügiges Wohnen.<br />
3 Symbiose von alt und neu.<br />
4 Ehemalige Schlosskapelle.<br />
5 Barockschloss Zizers.<br />
die Turmwohnung auf drei Etagen oder jene, zu der<br />
die Kapelle gehört, eine jede Wohnung besticht mit<br />
unverwechselbarem Charme.<br />
Auf dem vom Schloss durch eine Strasse abgetrennten<br />
Schlossbungert entstehen moderne Häuser mit weiteren<br />
36 Eigentumswohnungen. Die gross zügige Tiefgarage<br />
und Kellerräume werden von den Eigentümer*<br />
innen des gesamten Schlossareals mitgenutzt.<br />
Die traumhafte Lage inmitten des Churer Rheintals<br />
bietet durch ihre Nähe zu Kantonshauptstadt, Tourismusdestinationen<br />
und einer verkehrsgünstigen Anbindung<br />
in Richtung Bernardino oder Unterland<br />
perfekte Bedingungen.<br />
Informationen und weitere Wohneinheiten:<br />
www.schloss-zizers.ch, www.schlossbungert.ch<br />
53
BAROCKSCHLOSS ZIZERS<br />
Schlossgeschichte<br />
Das imposante Schloss schaut auf eine bewegte<br />
Vergangenheit zurück. Untrennbar verbunden<br />
ist es mit Kaiserin Zita, der letzten Kaiserin von Österreich,<br />
die hier ihren Lebensabend verbrachte.<br />
Text: Domenica Flütsch<br />
Immobilien<br />
Der prächtige Kuppelturm des «Unteren<br />
Schlosses» ist das Wahrzeichen von Zizers.<br />
Auch als «St. Johannesstift» bekannt, wurde<br />
das Schloss von Johann Rudolf von Salis und seiner<br />
Das letzte Kaiserpaar von Österreich anno 1911.<br />
Frau zwischen 1670 und 1688 erbaut. Im Zuge der<br />
Jahrhunderte ging das Schloss in den Besitz des Bistums<br />
Chur über und wurde zum Alters- und Pflegeheim<br />
umgebaut. Berühmteste Bewohnerin war die<br />
Kaiserin Zita, Witwe des letzten österreichischen Kaisers,<br />
die nach jahrzehntelangem Exil in Spanien, Belgien<br />
und Kanada im Alter von 70 Jahren das «St. Johannesstift»<br />
zu ihrem Alterssitz machte. Von 1962 bis<br />
1989 lebte die Aristokratin zurückgezogen und bescheiden<br />
im Stift und verstarb ebenda im Alter von 97<br />
Jahren. Zu Lebzeiten war es ihr untersagt, österreichischen<br />
Boden zu betreten, nach ihrem Tod aber wurde<br />
die letzte Kaiserin mit allen Ehren in die alte Heimat<br />
überführt und gemäss den habsburgerischen Traditionen<br />
in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt. Ihr<br />
Herz aber wurde laut ihrem testamentarischen<br />
Wunsch in der habsburgischen Familiengruft im<br />
Kloster Muri im Kanton Aargau neben dem Herzen<br />
ihres Mannes bestattet.<br />
2016 wurde das Alters- und Pflegeheim St.-Johannesstift<br />
geschlossen und stand grösstenteils leer. Die dringend<br />
notwendigen Investitionen für eine Sanierung<br />
der historischen Liegenschaft wurden weder von der<br />
Stiftung noch vom Bistum Chur oder der Gemeinde<br />
getätigt. So entschloss sich das Bistum Chur zum Verkauf<br />
der gesamten Schlossanlage, samt Garten, Parkanlagen<br />
und Nebengebäuden.<br />
Im August 2019 übernahm die Salis Zizers AG, eine<br />
Gruppe von vier Investoren, die Liegenschaft. Umsichtig<br />
und ideenstark lassen sie das ehrwürdige<br />
Schloss Zizers in alter Schönheit erstrahlen, füllen es<br />
mit viel frischem Wind und tragen ein Stück Weltgeschichte<br />
in die Moderne.<br />
54
LÖWENBERG SURSELVA IMPACT LAB<br />
START-UPS. INNOVATION. ARTS. NEW WORK.<br />
In Schluein entsteht eine innovative Plattform für kreative Denker,<br />
Gestalter und Unternehmer, die gemeinsam weiter kommen möchten.<br />
Das Löwenberg surselva impact lab bietet mit der aktiven<br />
Einbindung von Kunstschaffenden als Impulsgeber ein schweiz weit<br />
einzigartiges Konzept für ein konzentriertes Arbeiten, gediegenes<br />
Wohnen und Erholen in inspirierender Atmos phäre. Im Start-upund<br />
Innovations zentrum<br />
mit Ateliers, Werkstätten,<br />
Labs und Ideation Spaces<br />
können sich Jungunternehmer,<br />
Spin-offs, Projektgruppen<br />
und Coworkers<br />
nach Lust und Laune<br />
austoben. Das historische<br />
Gebäude bietet auch Platz<br />
für Veranstaltungen, Ausstellungen<br />
und Remote<br />
Offices auf über 3000 m²,<br />
inklusive Gastroküche<br />
und Cafeteria. Das innovative<br />
Projektteam bringt<br />
im beschaulich-schönen<br />
Schluein Technik und Natur,<br />
Kultur und Innovationskraft unter ein Dach und schafft mit<br />
Netzwerk, Technologie-, Service- und Finanzierungspartnern ein<br />
Power-Ökosystem der Jungunternehmerförderung.<br />
www. surselva-impact-lab.ch<br />
TOP-IMMOBILIEN<br />
GINESTA IMMOBILIEN<br />
SPEZIALIST FÜR IMMOBILIEN IN<br />
GRAUBÜNDEN<br />
Ginesta Immobilien bietet ein breites Know-how im<br />
Zweitwohnungsmarkt und ist seit Jahrzehnten erfolgreich<br />
in <strong>Graubünden</strong> tätig. Die Expertise reicht von Immobilienbewertungen<br />
bis hin zu Vermarktungsstrategien.<br />
Die Ginesta Immobilien AG vermittelt Ferienhäuser, Villen<br />
und Zweitwohnungen an Kunden im In- und Ausland<br />
und verfügt über interessante Trouvaillen im Bündner<br />
Rheintal. Wer seine Immobilie von Experten<br />
erfolgreich verkaufen lassen möchte, ist hier gut beraten.<br />
+ 41 81 254 37 70, www.ginesta.ch<br />
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55
FLEISCHZENTRUM<br />
KLOSTERS DAVOS<br />
Feines aus der Genusswerkerei<br />
«Unser Handwerk <strong>–</strong> Ihr Genuss» bringt auf den Punkt,<br />
was bei den Genusswerkern der Fleischzentrum Klosters Davos<br />
immer im Zentrum steht. Ohne Kompromisse.<br />
Text: Domenica Flütsch Fotos: Franz Balmer, Schweizerpäckli<br />
Genuss<br />
Sie sind stolze Genusswerker und pflegen das Credo<br />
«Unser Handwerk <strong>–</strong> Ihr Genuss» mit Überzeugung.<br />
Für das Team des Fleischzentrums<br />
Klosters Davos geht es beim wertvollen Lebensmittel<br />
Fleisch immer um mehr als nur Genuss. Die ambitionierten<br />
Genusshandwerker im Team von Geschäftsführer<br />
Samuel Helbling und Verkaufsleiterin Susanne<br />
Pfister haben sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet<br />
als kompetenter Partner für die Fleischverarbeitung in<br />
der Region Prättigau / Davos. Was im Januar 2016 als<br />
innovativer 2-Mann-Betrieb startete, hat sich zum interessanten<br />
Arbeitgeber mit 16 Angestellten entwickelt,<br />
der die gesamte Herstellungskette in der Fleischverarbeitung<br />
abdeckt. Vom Schlachten im eigenen Schlachthaus<br />
über das Zerlegen und Wursten bis zur Veredlung<br />
zu einer Vielzahl von Trockenfleischspezialitäten. Im<br />
eigenen Verkaufslokal im Eurospar Davos Dorf sorgt<br />
das Team um Susanne Pfister für kompetente Beratung<br />
an der bedienten Fleischtheke. Diese überzeugt mit<br />
einem breiten Angebot an lokalem Frischfleisch: Ob<br />
Klosterser Angusbeef, Davoser Hochlandrind, heimisches<br />
Schweine- und Schaffleisch, das Sortiment wird<br />
laufend ergänzt und lässt kaum Wünsche offen. Jedes<br />
Stück ist perfekt gereift, bietet höchste Qualität und<br />
der Kunde weiss, von welchem Hof und welchem Tier<br />
das Fleisch stammt.<br />
REGIONAL, NACHHALTIG,<br />
RESPEKTVOLL<br />
Die Produktionskette Fleisch ist eine wichtige, regionale<br />
Wertschöpfungskette, vom Tier auf dem Bergbauernhof,<br />
seinem Weg ins Schlachthaus, der Fleischgewinnung<br />
und Verarbeitung bis zum Verkauf an der<br />
Ladentheke. Die Arbeit des Fleischzentrums leistet<br />
dabei einen wesentlichen Teil in dieser regionalen,<br />
transparenten Kreislaufwirtschaft. Der Betrieb setzt<br />
sich selbst strenge Richtlinien für einen nachhaltigen<br />
1 2<br />
56
4<br />
5<br />
3<br />
6<br />
und respektvollen Umgang mit allen Ressourcen und<br />
allen Beteiligten. Im Umgang mit dem Tier, dem das<br />
Leben genommen wird, um daraus Fleisch zu gewinnen.<br />
Als regionaler Betrieb, der mit Landwirten und<br />
Jägern partnerschaftlich Hand in Hand arbeitet. Als<br />
Produzent von hochwertigen Produkten, die regional,<br />
nachhaltig und umsichtig hergestellt werden. Als Unternehmen,<br />
das sich einsetzt für Umweltschutz und<br />
gegen jede Form von Ressourcenverschwendung.<br />
Und als Arbeitgeber, der Arbeitsplätze schafft für motivierte,<br />
zufriedene und innovative Berufsleute.<br />
1 In der Zerlegerei in Klosters.<br />
2 Modernes Ladenlokal im Eurospar Davos Dorf.<br />
3 Susanne Pfister und Samuel Helbling halten die Fäden<br />
in der Hand.<br />
4 Davoser Schinkenspeck geräucht.<br />
5 Wurstwaren aus der Genusswerkerei.<br />
6 Davoser Schafsalametti.<br />
TIERWOHL<br />
Der Respekt dem Tier gegenüber steht beim Fleischzentrum<br />
wortwörtlich im Zentrum. Eine durchdachte<br />
Einrichtung, die grosse Erfahrung der Mitarbeitenden,<br />
kurze Anfahrts- und kurze Wartezeiten helfen,<br />
dass die Tiere ruhig und ohne Stress bleiben. Es ist<br />
eine Respekterweisung gegenüber den Tieren, sie so<br />
hochwertig und so umfassend wie möglich zu verarbeiten.<br />
Die Schlachtabfälle werden auf ein Minimum<br />
reduziert, entsorgt wird ausschliesslich das, was gesetzlich<br />
vorgeschrieben ist, der Rest wird einer weiteren<br />
Verwendung zugeführt. Der «Schlachtkörper»,<br />
also Fleisch samt Knochen, macht etwa 50 Prozent<br />
vom Lebendgewicht eines Rindes aus, die andere<br />
Hälfte sind sogenannte Nebenprodukte wie Fell, Fett,<br />
Euter, Innereien oder Blut. Manches davon ist für den<br />
menschlichen Verzehr geeignet und wird als bereicherndes<br />
Angebot im Laden verkauft, frisch oder zu<br />
feinen Leckereien verarbeitet.<br />
Genuss<br />
AUS DER GENUSSWERKEREI<br />
Das Ladenlokal ist das Reich von Verkaufsleiterin Susanne<br />
Pfister. Hier tobt sich die ambitionierte Köchin<br />
täglich aus und bereitet mit ihrer Truppe feine Spezialitäten<br />
zum Mitnehmen zu. Ob tiefgefroren, im<br />
praktischen Kochbeutel oder frisch in der Ladentheke,<br />
die Kundschaft hat die Qual der Wahl. Filet im<br />
Teig, Lamm Masala oder Kopfsülze, Capuns oder<br />
Wildpfeffer mit hausgemachtem Rotkraut und Spätzli.<br />
Buchstäblich vom Schnörrli bis zum Schwanz wird<br />
in ihrer Küche alles verwertet und daraus Raffiniertes<br />
gezaubert. Dank ihrem umsichtigen Management<br />
gibt es im Ladenlokal keine Verschwendung des wertvollen<br />
Lebensmittels Fleisch. Was frisch gerade nicht<br />
nachgefragt wird, verarbeitet das Team in der Ladenküche<br />
zu pfannenfertigen Gerichten.<br />
www.fleischzentrum.ch<br />
57
REZEPT<br />
OCHSENSCHWANZ-RAGOUT<br />
mit Kartoffel-Feigen-Mohn-Püree und Rosenkohl<br />
Rezept: Susanne Pfister, Fleischzentrum Klosters Davos AG<br />
Genuss<br />
ZUTATEN<br />
1 kg Ochsenschwanz<br />
2 EL Schweizer Rapsöl<br />
2 EL Tomatenpüree<br />
2 Stk. Zwiebeln grob geschnitten<br />
4 dl Roter Kochwein<br />
ca. 6 dl Gemüsebouillon<br />
1 dl Kalbsjus<br />
1 EL Butter<br />
Salz, Pfeffer, Knoblauchöl, Rosmarin<br />
1 kg Kartoffeln (mehlig z.B. Bintje)<br />
80 g Nussbutter (braune Butter<br />
ca. 2 dl Milch<br />
Salz, Pfeffer, Mohn und feingeschnittene<br />
getrocknete Feigen<br />
200 g Rosenkohl<br />
2 L Wasser zum blanchieren<br />
15 g Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
DER SCHWANZ<br />
Den Ochsenschwanz ca. 1 Stunde mit Pfeffer und<br />
Knoblauchöl marinieren. Das Rapsöl in der Bratpfanne<br />
heiss werden lassen, das Fleisch nicht zu stark salzen,<br />
sonst wird die Sauce nach dem Einkochen zu<br />
salzig. Auf allen Seiten anbraten. Aus der Pfanne nehmen<br />
und in einen Topf zum Schmoren geben. Die<br />
grob geschnittenen Zwiebeln und das Tomatenpüree<br />
in der Bratpfanne, im Bratensatz andünsten, mit dem<br />
Rotwein ablöschen und einköcheln lassen. Zum Ochsenschwanz<br />
dazugeben. Mit Gemüsebouillon und<br />
Kalbsjus auffüllen, sodass der Ochsenschwanz bedeckt<br />
ist. Das Fleisch ca. 3 Stunden auf kleiner Flamme<br />
köcheln lassen, bis es sich gut vom Knochen lösen<br />
lässt. Etwas abkühlen lassen. Noch lauwarm wird das<br />
Fleisch mit den Händen von den Knochen gelöst.<br />
Dabei darauf achten, dass keine Knorpel im Fleisch<br />
sind, diese spürt man gut. Die Sauce durch ein Sieb<br />
passieren und abfetten.<br />
Die Sauce bis auf die gewünschte Konsistenz einreduzieren.<br />
Das Fleisch zur fertigen Sauce geben, mit Butter<br />
verfeinern und nach Belieben gehackte Kräuter<br />
dazugeben.<br />
DIE KARTOFFELN<br />
Die Kartoffeln waschen, schälen und in Viertel geschnitten<br />
im Salzwasser weichkochen. Durch ein Passevite<br />
treiben, die heisse Milch und die Nussbutter<br />
darunterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Kurz vor dem Servieren die Feigenstücke und den<br />
Mohn dazugeben (wegen der Farbe).<br />
1 dl Holundersaft<br />
½ dl Gemüsebrühe<br />
1 Stk. Schalotte<br />
40 g Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
DAS GEMÜSE<br />
Den Rosenkohl in einzelne Blätter voneinander nehmen<br />
und kurz im Salzwasser blanchieren. Herausnehmen<br />
und mit Butter und Pfeffer abschmecken.<br />
DER SCHAUM<br />
Schalotte mit etwas Butter andünsten, mit Gemüsebrühe<br />
ablöschen und den Holundersaft dazugeben.<br />
Die restliche kalte Butter dazugeben, alles aufkochen<br />
und durch ein Sieb passieren. Mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Mit dem Stabmixer aufschäumen,<br />
oben abschöpfen und sofort anrichten.<br />
DIE WEINEMPFEHLUNG<br />
Rosaretto, Barolo DOCG 2011, Piemont Italien<br />
Castiglione Falletto, 100 % Nebiolo<br />
24 Monate 500 l Eichenfass, 12 Monate Stahltank,<br />
12 Monate Flaschenreifung<br />
58
FÜR EINZIGARTIGE<br />
LESEMOMENTE.<br />
25%<br />
RABATT<br />
FÜR<br />
NEUABONNENTEN<br />
TERRA GRISCHUNA IM ABONNEMENT<br />
<strong>–</strong> 6 Themenhefte mit eindrücklichen Hintergrundgeschichten<br />
<strong>–</strong> das Beste aus <strong>Graubünden</strong>s Natur, Kultur und Freizeit<br />
<strong>–</strong> bewegende News aus dem Kanton<br />
<strong>–</strong> Gewinnchancen in jeder Ausgabe<br />
• Ich bestelle ein Schnupperabo der «Terra Grischuna» für<br />
3 Ausgaben zu CHF 35.<strong>–</strong> (nicht rabattberechtigt).<br />
• Ich bestelle ein Jahresabonnement der «Terra Grischuna»<br />
zu CHF 89.—, für die weiteren Länder Europas zu CHF 105.—<br />
und ausserhalb Europas zu CHF 113.— mit Einstiegsrabatt<br />
von 25 % im ersten Jahr.<br />
• Ich bestelle ein 2-Jahres-Abonnement der «Terra Grischuna»<br />
zu CHF 159.—, für die weiteren Länder Europas zu CHF 192.—<br />
und ausserhalb Europas zu CHF 209.— mit Einstiegsrabatt von<br />
25 % im ersten Jahr.<br />
Name / Vorname<br />
Strasse / Nr.<br />
PLZ / Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Datum / Unterschrift<br />
Einsenden an: Somedia Production AG, «Terra Grischuna», Postfach 491, CH-7007 Chur. Versandkosten und Mehrwertsteuer inbegriffen. Preisbasis <strong>2023</strong>.<br />
Telefon 0844 226 226 | abo@somedia.ch | www.terragrischuna.ch/abo<br />
Code TGRB25
MARCHTCHÄLLER KLOSTERS<br />
MARKTBUMMEL DER BESONDEREN ART<br />
Der wettersichere Marktbummel gleich vis-à-vis der reformierten<br />
Kirche Klosters bietet ein Einkaufserlebnis der besonderen Art.<br />
Auf dicht bepackten Marktständen laden Produkte aus dem Dorf<br />
zum Entdecken, Stöbern und Geniessen. Dabei vereint das innovative<br />
Geschäft typisches Marktflanieren mit den Annehmlichkeiten<br />
eines Ladens und bietet<br />
einen reizvollen Mix aus Spezialitäten,<br />
Handwerk und Handarbeiten.<br />
Jeder der schönen<br />
Holzstände wird von einem<br />
anderen Anbieter bestückt,<br />
über 30 lokale Verkäufer bieten<br />
ihre Ware an. 14 Stände<br />
sind an Klosterser vergeben,<br />
zwei Marktstände sind für<br />
Gäste reserviert und wechseln<br />
monatsweise. Das Angebot im<br />
Marchtchäller bietet für jeden<br />
etwas: Lebensmittel und regionale<br />
Spezereien, Kunst und<br />
Handwerk oder Geschenkund<br />
Dekoideen. Lokaler einkaufen<br />
geht nicht. Mit im Lokal<br />
befindet sich auch ein kleines, feines Café, wo an Bistrotischen<br />
unter den Arkaden oder am gemütlichen Holztisch drinnen Kaffee,<br />
Tee oder auch ein Glas Wein serviert werden, gerne begleitet<br />
von den Spezialitäten aus dem Laden.<br />
www.marchtchäller.ch<br />
GENUSS<br />
GRAUBÜNDEN VIVONDA<br />
GENUSSKOMPETENZ<br />
Das feine Sortiment an hausgemachten Köstlichkeiten<br />
der Vivonda hat sich erweitert. Neben den beliebten<br />
Steinbockhörnli, Apfelringli, Capuns und weiteren Spezialitäten<br />
stehen bei Vivonda neu zwei Suppen im Glas im<br />
Regal. Die Rüeblisuppe aus Malanser Karotten und einheimische<br />
Randen machen nicht nur Suppenkasper<br />
glücklich. Die <strong>Graubünden</strong> Vivonda sieht sich als Schaufenster<br />
für die Vielseitigkeit regionaler Produkte und erschliesst<br />
durch die Verarbeitung von Rohstoffen für<br />
Bündner Bauern und Produzenten neue nachhaltige Absatzmärkte.<br />
Das Angebot wechselt ständig und wird<br />
saiso nal angepasst.<br />
www.graubündenvivonda.ch<br />
AVANTCHA <strong>–</strong><br />
VOLLENDETER TEEGENUSS<br />
AVANTCHA verbindet traditionelle Teekultur mit moderner<br />
Raffinesse und entführt mit jeder Tasse Tee in eine<br />
vollendete, eigene Genusswelt. Der Premium Brand begeistert<br />
mit exklusiven, handverlesenen Teemischungen<br />
und Raritäten und lässt eine moderne Form der Teezeremonie<br />
erwachen. Alle Tees werden biologisch kontrolliert<br />
auf den besten Plantagen der Welt angebaut und bestehen<br />
aus natürlichen Zutaten. Das junge Genusslabel hat sich<br />
ganz dem anspruchsvollen Tee-Erlebnis verschrieben und<br />
revolutioniert das Erleben und Verständnis von Tee in seiner<br />
gesamten Vielfalt. AVANTCHA: Das sind anspruchsvollste<br />
Tee-Momente voller Emotionen.<br />
www.ch.avantcha.com<br />
60
NATURSEIFEN AUS AROSA<br />
SCHMEICHELFEIN<br />
Die Naturseifen aus der Manufaktur von Seifenmacher<br />
Beat Urech aus Arosa bieten ein Sofort-Wohlfühlerlebnis<br />
und pflegen Körper, Hände, Haar und Seele. Frei von allen<br />
chemischen Zusatzstoffen und ohne unnötigen Ballast<br />
sind die Seifen nachhaltig und umweltschonend. Die<br />
verwendeten Grundstoffe wie Kokos- und Sonnenblumenöl,<br />
Sheabutter oder Kakaobutter stammen aus biologischer<br />
Landwirtschaft und haben sogar Nahrungsmittel-<br />
Qualität. Das Geheimnis aber liegt im handwerklichen<br />
Herstellungsprozess mit Kaltverseifung. Die Manufakturseifen<br />
sind frei von Palmöl, dafür reich an Kräutern<br />
oder spannenden, natürlichen Duftingredienzen.<br />
www.seifenmacher.ch<br />
PUR SUISSE<br />
GENUSSRARITÄTEN<br />
Pur Suisse steht für eine faszinierende Vielfalt an 1600<br />
Qualitätsprodukten aus den unterschiedlichsten Regionen<br />
der Schweiz, hergestellt von kleinen Manufakturen,<br />
mit viel Herzblut und Respekt gegenüber Natur und<br />
Krea tur. Seit der Eröffnung des «Steinbock» am Churer<br />
Bahnhofplatz sorgt Pur Suisse für Reisende, Flanierer und<br />
Geniesser für viel Einkaufs- und Genussfreude. Ob im<br />
Bistro mit frisch zubereiteten Gerichten oder in der<br />
Markthalle im Untergeschoss, Pur Suisse zelebriert die<br />
regionale Genussvielfalt.<br />
Das moderne Bistro bietet eine facettenreiche, saisonale<br />
und regionale Küche, täglich frisch zubereitet. 120 ausgewählte<br />
Genusshandwerker, Kleinunternehmen, Bauern<br />
und Kellereien versorgen Markthalle und Bistro mit authentischen<br />
Regionalprodukten.<br />
www.pursuisse.ch<br />
LIFESTYLE<br />
FLAGSHIP STORE MUNTAGNARD<br />
Muntagnard ist Romanisch und bedeutet «Bergler». Das<br />
Schweizer Modeunternehmen mit Bündner Wurzeln hat<br />
mit innovativer Kleidung aus nachhaltigen Fasern von<br />
sich reden gemacht. Mit seinen Produkten geht es einen<br />
kompromisslosen Weg für Nachhaltigkeit und rezyklierbare<br />
Materialien in der Modeindustrie. Seit Mai <strong>2023</strong><br />
kann das qualitativ hochwertige, komfortable und innovative<br />
Kleidersortiment im neuen Flagshipstore in Chur<br />
in der Unteren Gasse bewundert, probiert und erstanden<br />
werden.<br />
www.muntagnard.com<br />
BRENNEREI GUBSER<br />
Die holzbefeuerte Destillerie in Felsberg hat sich mit einem<br />
spannenden Sortiment an Spirituosen einen Namen<br />
gemacht. Hier brennt Renato Gubser mit Leidenschaft<br />
und Respekt für das Handwerk in seiner traditionell mit<br />
Holzbefeuerung betriebenen Anlage klare Destillate und<br />
«Vielles», ausgefallene Liköre und Spezialbrände. Ob<br />
Bündner Marc, Rum oder Gin, Röteli, Kaffeelikör oder<br />
Kirsch: Hier findet sich etwas für jeden Geschmack. Besuche<br />
sind möglich und Besucher/innen willkommen,<br />
die feine Brennkunst darf gerne degustiert werden.<br />
www.brennerei-gubser.ch<br />
61
ALTER TORKEL JENINS<br />
Huus vum Bündner Wii<br />
Der alte Torkel in Jenins steht ganz im Zeichen des Bündner<br />
Weins. Hier finden Wanderer und Biker,<br />
Einheimische und Genussreisende aus der ganzen Welt<br />
die Vielfalt des Bündner Weins.<br />
Genuss<br />
Die Bündner Herrschaft ist «die kleine Gegend<br />
der grossen Weine». Auf gerade einmal<br />
420 Hektaren Fläche wachsen hier an den<br />
sanft abfallenden Hängen des Bündner Rheintals eine<br />
spannende Breite an Reben. Im zauberhaft gelegenen<br />
Restaurant «Alter Torkel» in Jenins kann man sich einen<br />
interessanten und umfassenden Ein- und Überblick<br />
über das Schaffen der Bündner Winzerzunft geben.<br />
Das «Huus vum Bündner Wii» ist im Besitz des<br />
Branchenverbandes <strong>Graubünden</strong> Wein und schafft<br />
eine Tribüne für alles, was zum Bündner Wein gehört.<br />
Zelebriert werden hier Weinwissen genauso wie herzliche<br />
Gastgeberschaft, ein Rebenpanorama zeigt die<br />
Gewächse der Gegend und eine imposante Karte listet<br />
über 1200 Positionen von rund 70 Winzern und<br />
Winzerinnen, die im Branchenverband <strong>Graubünden</strong><br />
Wein vertreten sind.<br />
1<br />
62
ALT UND NEU VEREINT<br />
Erbaut wurde der alte Torkel im 17. Jahrhundert als<br />
Gemeinschaftstorkel mit Baumpresse für die Jeninser<br />
Winzer. 1968 wurde das Gebäude vom Weinbauverband<br />
<strong>Graubünden</strong> erworben und Schritt um Schritt<br />
von der Besenbeiz zum Restaurantbetrieb umgebaut.<br />
2016 wurde der Erweiterungsbau eingeweiht, wo ein<br />
moderner Präsentationsraum Wissenswertes über den<br />
Bündner Wein vermittelt und regelmässige öffentliche<br />
Führungen und Degustationen angeboten werden.<br />
Der Präsentationsraum verbindet die uralten<br />
Geschichten Bündner Winzergenerationen, nichts<br />
lenkt hier vom Thema Wein ab.<br />
Herr über Keller und Karte ist Sommelier Oliver<br />
Friedrich gemeinsam mit Ehefrau Julia. Im schönen<br />
Weinlokal an herrlichster Lage inmitten der Rebberge<br />
verwöhnen sie eine bunte Gästeschar und zelebrieren<br />
das Konzept des «Fine Wineing». Hier gibt der Wein<br />
den Ton an und bestimmt das Gericht, nicht umgekehrt.<br />
Ein imposantes Angebot an glasweise ausgeschenkten<br />
Weinen wird alle paar Wochen gewechselt.<br />
Passgenau auf diese Tropfen wird das Speiseangebot<br />
kreiert. Von klassischen Bündner Spezialitäten bis hin<br />
zu ausgetüftelten Kreationen werden hier Gerichte<br />
den Gewächsen akribisch auf den Leib geschneidert.<br />
Um die zwanzig glasweise ausgeschenkten Weine stehen<br />
zur Wahl, vom einfachen, süffigen Basiswein bis<br />
zur gesuchten Trouvaille.<br />
www.graubündenwein.ch,<br />
www.alter-torkel.ch<br />
2<br />
1 Bündner Herrschaft, die kleine Region<br />
der grossen Weine.<br />
2 Im Neubau befindet sich das «Huus vum Bündner Wii».<br />
3 Weingenuss inmitten von Rebbergen.<br />
Genuss<br />
3<br />
63
BERNINA EXPRESS<br />
Ode an einen Weltstar<br />
Er gehört zu den spektakulärsten Panoramazügen der Welt,<br />
quert auf seiner Reise durch die Bündner Alpen sagenhafte<br />
196 Brücken und 55 Tunnels und meistert unglaubliche<br />
Steigungen: Der Bernina Express wird 50 Jahre alt.<br />
Text: Domenica Flütsch<br />
Bilder: Christoph Benz, Erik Süsskind, Andrea Michael Badrutt<br />
Reisen<br />
Seit seiner Lancierung im Jahr 1973 hat sich der<br />
Bernina Express zum spektakulären Panoramazug<br />
mit Weltruhm gemausert. Wen wunderts,<br />
nirgends lässt sich die Schönheit und Vielfalt Graubündes<br />
schöner hautnah erleben als in den komfortablen<br />
Wagen mit den grossen Panoramafenstern auf<br />
der höchsten Bahnstrecke der Alpen. 250 000 Gäste<br />
gönnen sich das faszinierende Auf und Ab durch die<br />
landschaftliche, kulturelle und sprachliche Vielfalt<br />
<strong>Graubünden</strong>s jährlich und geniessen kühne Kunstbauten<br />
aus der Zeit der Bahnpioniere und Landschaften<br />
voller Schönheit. Mal wildromantisch, mal karg,<br />
mal üppig und blühend. Vorbei an ewigem Eis, Edelweiss<br />
und Palmen. Mal hört man in den Dörfern das<br />
kernige Bündnerdütsch, mal ein melodisches Rätoromanisch<br />
und dann und wann ein temperamentvolles<br />
Italienisch. Eine Reise mit dem Bernina Express ist<br />
wie ein Kaleidoskop, das mit jeder Bewegung ein neues,<br />
facettenreiches Bild zeigt. Es reihen sich Schönheit<br />
an Schönheit und ein Höhepunkt an den anderen wie<br />
Perlen auf einer Schnur.<br />
1<br />
64
3<br />
4<br />
2<br />
1 Bernina Express und Morteratschgletscher.<br />
2 Auf dem Landwasserviadukt.<br />
3 Auf dem Kreisviadukt in Brusio.<br />
4 Aussichtshalt Alp Grüm.<br />
Reisen<br />
Gestartet wird das Bahnabenteuer in Chur, der ältesten<br />
Stadt der Schweiz. Bald schon weichen die malerischen<br />
Häuser und Gässchen der Bündner Hauptstadt<br />
den sanften Hügellandschaften des Domleschgs,<br />
vorbei an Burgen, Schlössern und üppigen Obstgärten.<br />
Mutig bahnt sich die «Kleine Rote» ihren Weg<br />
durch die wilden, schroffen Felsen der Schinschlucht<br />
und nähert sich schon bald dem spektakulären Wahrzeichen<br />
der RhB, dem weltbekannten Landwasserviadukt.<br />
Eindrückliche 65 Meter unten sprudelt die<br />
Landwasser, bevor der Zug in der senkrechten Felsflanke<br />
vor Filisur verschwindet. Über unzählige imposante<br />
Kunstbauten und durch Kehrtunnels schlängelt<br />
sich der Zug elegant Richtung Albulatunnel, bevor<br />
sich das Engadin in seiner ganzen Pracht entfaltet.<br />
Am mondänen St. Moritz in der Ferne vorbei schraubt<br />
sich der Bernina Express am ewigen Eis des Morteratschgletschers<br />
vorbei, seiner Namensgebung entgegen:<br />
magisch-mächtiger Bernina. Hoch oben, in<br />
2253 Metern Höhe auf dem Ospizio Bernina, liegen<br />
Hektik und Alltag weit weg. Hier, wo sich Meere und<br />
Sprachen scheiden, fliegen die Gedanken frei über<br />
den glitzernden Lago Bianco und den dunkelschillernden<br />
Lej Nair. Wäre da nicht die Verlockung des<br />
Südens tief unten im Tal, man würde bleiben wollen.<br />
Nach der Alp Grüm windet sich der Zug in weiten<br />
Kurven hinunter ins liebliche Val Poschiavo. Eben<br />
noch im Bann des Hochgebirges, schon packt die<br />
Bahnabenteurer die Italianità und «il trenino rosso»<br />
rauscht flott durchs berühmte Kreisviadukt von Brusio<br />
mitten ins mediterrane Tirano.<br />
UNESCO-WELTERBE<br />
Der Bernina Express durchfährt auf seiner Reise das<br />
UNESCO-Welterbe. Seit Juli 2008 zählt die Bahnstrecke<br />
zwischen Thusis und Tirano in der Landschaft<br />
Albula/Bernina zum UNESCO-Welterbe, als eines<br />
von drei Bahnmeisterwerken weltweit. Natur und<br />
Technik bilden ein Musterbeispiel für die mutige Erschliessung<br />
hochalpiner Landschaften.<br />
www.bernina-express.ch<br />
65
VIA VALTELLINA<br />
Über den Bernina auf den Spuren der Weinsäumer<br />
Wandern wie in frühen Zeiten: Auf der Via Valtellina folgt man<br />
der alten Säumerroute des Weines vom Montafon bis ins Veltlin.<br />
Text: Domenica Flütsch Bild: Daniel Flüeler<br />
Reisen<br />
In alten Zeiten gehörte die Via Valtellina zu einer<br />
der kürzesten Verbindungen zwischen dem Bodensee<br />
und Oberitalien und war eine wichtige<br />
und stark frequentierte Handelsroute über die Alpen.<br />
Entlang ihrer Strecke wurde reger Handel mit Waren<br />
aller Art betrieben, jahrhundertelang zogen die Säumer<br />
mit Saumtieren über die wilden Alpenpässe und<br />
brachten Wein vom Süden in den Norden und Fleisch<br />
und Käse zurück, die Ware sicher festgezurrt auf den<br />
Rücken der ausdauernden Maultiere. Die historische<br />
Route ist eine mehrtägige Weitwanderung und führt<br />
vom vorarlbergischen Montafon über das Schlappiner<br />
Joch ins Prättigau, nach Davos, über den Scalettapass<br />
ins Engadin und von da über den Bernina durchs Puschlav<br />
bis nach Tirano im Veltlin. Seit 2019 belebt ein<br />
malerischer Säumerzug auf der alten Route diese alte<br />
Tradition wieder neu. In sechs Etappen durchwandert<br />
die bunte Truppe drei Sprachregionen und verschiedene<br />
Klimazonen, quert ewiges Eis und wilde Bäche,<br />
wandert an lieblichen Seen und durch hübsche Dörfer.<br />
Und überall wo sie hinkommen, werden sie mit<br />
Freuden begrüsst und bewirtet, mit Festansprachen<br />
geehrt und hingebungsvoll fotografiert. Ein Hauch<br />
von guter, alter Zeit umweht den Saumzug und erzählt<br />
Geschichten von Wildmannlis und Stürmen<br />
und lässt eine Ahnung aufkommen, wie mühevoll<br />
und langwierig der Handel mit Gütern war, bevor die<br />
Industrialisierung und das Zeitalter von Bahnen, Autos<br />
und Hetze die alten Saumpfade in Vergessenheit<br />
geraten liessen.<br />
Säumerzug auf der Via Valtellina: vom 14. bis 21. Juli <strong>2023</strong>.<br />
66
BUCHTIP<br />
MORD IM BERNINA EXPRESS<br />
Philipp Gurt<br />
Der bekannte Bündner Autor<br />
gilt als einer der erfolgreichsten<br />
Krimiautoren des<br />
Landes. Gurt wurde als siebtes von<br />
acht Kindern einer Bergbauernfamilie<br />
in <strong>Graubünden</strong> geboren und wurde<br />
mit seinem Buch «Schattenkinder»<br />
berühmt. Schon als Jugendlicher<br />
verfasste er Kurzgeschichten, seine<br />
grosse Leidenschaft gilt aber den Kriminalfällen.<br />
«Schreiben ist für mich<br />
ein intuitiver Prozess, ich weiss am<br />
Anfang der Geschichte selbst nicht,<br />
wie sie sich entwickelt. Irgendwann<br />
wird alles ganz klar und die Lösung<br />
liegt dann vor mir. Dann gehe ich<br />
zurück und mache die Geschichte<br />
stimmig.»<br />
Die Natur, die Berge sind für den<br />
Autor Inspiration, Kraftort und Heimat<br />
und das zieht sich durch alle<br />
seine Werke. Ein Hommage allerdings<br />
ist es nicht: «Meine Bücher sind<br />
weder Katharsis, noch Lehrstücke.<br />
Sie sollen einfach unterhalten. Wenn<br />
es dazu animiert, sich in der Region<br />
umzusehen und diese zu entdecken,<br />
dann freut mich das. Aber darum<br />
geht es mir nicht in erster Linie. Aber<br />
sicher spürt die Leserschaft, dass es<br />
authentisch ist, das hier mein Herz<br />
schlägt.»<br />
Mit «Mord im Bernina Express» hat<br />
Gurt eine neue Krimireihe nur fürs<br />
Engadin geschaffen. Die bisherigen<br />
Ermittler Giulia de Medici und Landjäger<br />
Walter Caminada erhalten von<br />
der einfühlsamen und naturverbundene<br />
Corina Costa literarische Konkurrenz.<br />
Seinem Stil und seiner Wortfreude<br />
bleibt Gurt auch im neuen<br />
Roman treu: Besondere Charaktere<br />
mit meist tiefgründigen Lebensgeschichten<br />
bevölkern das Geschehen.<br />
Der kantige Schreiber Gurt schreibt<br />
so, wie er seine Heimat sieht: geradeheraus,<br />
manchmal schroff, manchmal<br />
schalkhaft und mit allen Höhen und<br />
Tiefen, so wie die Berge. Mit seinem<br />
neuesten Buch wird er nicht nur, aber<br />
bestimmt auch Bahnfans begeistern<br />
und in seinen Bann ziehen.<br />
MORD IM BERNINA EXPRESS<br />
Im Bernina Express wird eine Leiche<br />
gefunden. Und allen an Bord ist klar:<br />
Der Mörder ist noch unter ihnen.<br />
Als der feuerrote Bernina Express zwischen<br />
dem Lago Bianco und dem Lej Nair den<br />
höchsten Punkt seiner Fahrt erreicht, gellt ein<br />
Schrei durch den Zug. Eine japanische Touristin<br />
hat eine junge Frau gefunden, die zweifellos<br />
Opfer eines Verbrechens geworden ist.<br />
Der Mörder muss sich noch im Zug befinden.<br />
Corina Costa, Beamtin der Kantonspolizei<br />
<strong>Graubünden</strong>, der ein besonderes Gespür für<br />
die Berge und das Verbrechen nachgesagt<br />
wird, steigt inmitten dieser rauen Einsamkeit<br />
zu. Bei ihren Ermittlungen in diesem rätselhaften<br />
Fall erhält die Engadinerin unverhofft Unterstützung<br />
von einem der Passagiere <strong>–</strong> Dirk<br />
Obermann, ein ranghoher Beamter des Bundeskriminalamts<br />
Wiesbaden, drängt ihr seine<br />
Hilfe auf und sorgt für zusätzlichen Zündstoff.<br />
ISBN 978-3-311-30044-1<br />
67
BUCHTIPP<br />
WANDERN WIE GEMALT<br />
<strong>Graubünden</strong><br />
Der aussergewöhnliche Wanderführer leitet<br />
in 14 Wanderrouten zu Orten von bekannten<br />
Gemälden und lässt die Wandernden<br />
das gemalte Bild mit der Wirklichkeit<br />
vergleichen.<br />
Die beiden Autoren Ruth Michel Richter<br />
und Konrad Richter lassen auf ihren Wanderungen<br />
die Lebenswelten von berühmten<br />
Bildern entdecken. Entlang abwechslungsreicher<br />
Wanderrouten stellen sie die<br />
Künstler, ihre Beziehung zur Region und<br />
ihre Bedeutung in der Kunstentwicklung<br />
ihrer Zeit vor. Den Abbildungen aus einer<br />
Zeitspanne von zweihundert Jahren<br />
werden aktuelle Fotografien gegenüber<br />
gestellt, was zu faszinierenden und überraschenden<br />
Einsichten führt. Die atemberaubende<br />
Schlucht der Viamala, die sanfte<br />
Weite der Lenzerheide, die unverwechselbaren<br />
Farben des Engadins <strong>–</strong> die Landschaft<br />
<strong>Graubünden</strong>s ist so vielfältig wie<br />
die Kunst, die von ihr inspiriert ist.<br />
13 Wanderungen führen zu 22 Standorten<br />
bekannter Gemälde, Skizzen, Stiche<br />
und eingängiger Tourismusplakate. Die<br />
Autoren laden ein zu intensiven Begegnungen<br />
mit Segantini, Giacometti, Kirchner,<br />
Carigiet und weiteren Künstlern.<br />
Zum Buch:<br />
408 Seiten, Rotpunktverlag, 3. Auflage<br />
ISBN 978-3-85869-986-2<br />
Mit zahlreichen Abbildungen und Fotos<br />
SCHOGGI ERLEBNIS SCHWEIZ<br />
Entdeckungsreisen zu Helvetiens süssen Geheimnissen<br />
DOMENICA FLÜTSCH<br />
SCHOGGI<br />
ERLEBNIS<br />
SCHWEIZ<br />
ENTDECKUNGSREISEN<br />
ZU HELVETIENS<br />
SÜSSEN GEHEIMNISSEN<br />
Das Schmökerbuch lädt zum Besuchen,<br />
Probieren und Entdecken des Weltklasse-Schoggilandes<br />
Schweiz. Der Reiseführer<br />
präsentiert kleine Manufakturen und<br />
grosse Ikonen, Schweizer Unikate und<br />
globale Player in packenden Porträts und<br />
verwebt sie mit Hintergrundwissen und<br />
Anregungen zur süssen Verführung. Ein<br />
Erlebnis-Entdeckungsbuch für alle Schoggifans<br />
und Liebhaber von Genusshandwerk<br />
quer durch die Schweiz. Schoggi ist<br />
Schweizer Mythos und identitätsstiftender<br />
Fels, Exportschlager und Aushängeschild.<br />
Das Buch nimmt die Leserschaft<br />
mit auf eine Entdeckungsreise zu Helvetiens<br />
süssesten Plätzen, erzählt ihre Geschichten<br />
und sammelt Spannendes, Interessantes<br />
und Wissenswertes rund um die<br />
Verwendung der exotischen Bohne.<br />
Schoggi Erlebnis Schweiz ist eine Mischung<br />
aus Schmökerbuch, Reiseführer<br />
und Hommage an die Schweizer Schokolade,<br />
lockt zu Besuchen und Entdeckungen<br />
und bietet Anregung und Unterhaltung<br />
quer durch die Schweiz. Dabei wird den<br />
Grossen und Kleinen, den Ikonen und den<br />
Manufakturen und der grossartigen Exzellenz<br />
gebührend Rechnung getragen.<br />
Zum Buch:<br />
180 Seiten, AS Verlag<br />
ISBN/GTIN 978-3-03913-026-9<br />
68
BUCHTIPP<br />
DER KÖNIG DER BERNINA<br />
Roman aus dem schweizerischen Hochgebirge<br />
Jakob Christoph Heers «Der König der<br />
Bernina» (1900) gehört mit Johanna Spyris<br />
«Heidi» (1880/81) zu den erfolgreichsten<br />
Schweizer Berg- und Heimatromanen.<br />
«Der König der Bernina» zählt neben den<br />
Romanen «An heiligen Wassern» und «Der<br />
Wetterwart» zu den bekanntesten Werken<br />
des viel gelesenen Schweizer Erzählers<br />
Heer. Die romantische, auf Sittlichkeit im<br />
Bürgerhaus bedachte Vorstellungswelt des<br />
Autors verbindet sich mit spannender<br />
Handlung und malerischen Schilderungen<br />
der schweizerischen Alpenwelt. Angereichert<br />
wird der Roman noch durch historische<br />
Ereignisse, Sagen, Legenden und<br />
Märchen.<br />
Erzählt wird die Geschichte des Büchsenmachers,<br />
Jägers und Arztes Markus Paltram,<br />
einer Figur, die dem Jäger Gian Marchet<br />
Colani nachempfunden ist, und seiner unglücklichen<br />
Liebe zur Podestatochter Cilgia<br />
Premont. Beide scheinen füreinander bestimmt<br />
zu sein, doch ein Fehltritt Paltrams<br />
beendet jäh das Glück …<br />
Zum Buch:<br />
216 Seiten, Verlag Hofenberg<br />
ISBN 978-3-86199-901-0<br />
GRAUBÜNDEN<br />
IN 100 GESCHICHTEN<br />
65 Historikerinnen und Journalisten erklären<br />
und beschreiben <strong>Graubünden</strong> in<br />
100 Geschichten. Auf Deutsch, Romanisch<br />
oder Italienisch. Die Autorinnen<br />
und Autoren teilen ihr Insiderwissen,<br />
ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
und ihre Liebe zum Kanton. Sie schreiben<br />
über die Geschichte, den Tourismus,<br />
den Sport, die Natur, den Verkehr, die<br />
Bildung, die Kultur und den Lebensraum.<br />
Das Spektrum reicht von kleinen<br />
Anekdoten hin bis zu mehrseitigen Interviews<br />
und Artikeln mit grossartiger<br />
Bebilderung. <strong>Graubünden</strong> zeigt sich<br />
nicht nur als Ferienkanton, sondern<br />
auch als attraktives Zuhause und als<br />
Standort für die Wirtschaft und das Gewerbe.<br />
Das Buch unterhält intelligent<br />
mit 100 Geschichten, kommt aber auch<br />
seiner Chronistenpflicht nach mit einem<br />
Nachschlagewerk über die Historie des<br />
Kantons und einer umfassenden Bibliografie.<br />
<strong>Graubünden</strong> in 100 überraschenden<br />
Geschichten ist das neue Standardwerk<br />
über den grössten und vielfältigsten<br />
Kanton der Schweiz.<br />
Zum Buch:<br />
320 Seiten, 2. Auflage,<br />
Somedia Buchverlag<br />
ISBN 978-3-907095-30-0<br />
69
KAP KULTUR AM PASS<br />
Nahbare Kultur von Malix bis Lantsch<br />
Verkehrswege sind schon seit immer auch Kulturwege. Der<br />
Verein Kultur am Pass bietet eine Plattform für Kulturerlebnisse.<br />
Text: Domenica Flütsch Fotos: Adrian Flütsch, KaP<br />
Kultur<br />
Der Verein Kultur am Pass hat sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die vielfältigen und vielschichtigen<br />
Kulturangebote in der Region Lenzerheide<br />
sichtbar und erlebbar zu machen. Gemeinsam<br />
mit den Gemeinden Lantsch/Lenz, Vaz/Obervaz und<br />
Churwalden engagiert sich der Verein für mehr Aufmerksamkeit<br />
für die unterschiedlichsten Kulturformen<br />
am Pass.<br />
Seit jeher sind Verkehrswege Kulturwege. Die Strasse<br />
von Chur über die Lenzerheide und von da weiter<br />
über Julier- und Malojapass gen Süden gehörte schon<br />
zu Römerzeiten und später im Mittelalter zu den historisch<br />
wichtigen Alpenquerungen, konnte man doch<br />
mit dem Weg über die Lenzerheide die wilde und<br />
schwer zugängliche Schinschlucht vermeiden. Früher<br />
und auch heute noch bringen Verkehrswege Ideen<br />
1<br />
70
2<br />
3<br />
und Menschen zusammen und treiben an ihrem<br />
Wegesrand die schönsten Kulturblüten. Diese sind<br />
nicht immer wuchtig und weltmännisch, manche<br />
sind auch still und klein. «KaP» bietet mit seiner<br />
Plattform dem kulturellen Schaffen und Erleben entlang<br />
der Passstrasse von Malix hoch auf die Lenzerheide<br />
und hinab bis ins Albulatal Rampenlicht und Bühne.<br />
Auf dass Ein- und Zweitheimische und<br />
Feriengäste die ganze Vielfalt der Kulturperlen erkennen<br />
und erfahren, erleben und entdecken.<br />
Kultur lebt in grossen Werken und in kleinen Gesten,<br />
sie kann immer und überall sein. Nicht nur die grosse<br />
Oper oder alte Meister berühren die Menschen, oft<br />
sind es Vereine, die Brauchtum und Dorfkultur hüten<br />
und pflegen. Musikgesellschaften, Burgenvereine<br />
oder Jodelchor, das Dorftheater oder die Back- und<br />
Waschhausgenossenschaft erfreuen Besucher und Bewohner<br />
ebenso wie der Zauberwald oder Popkonzerte.<br />
Führungen oder Wanderungen laden in Galerien,<br />
Burgen und Kirchen.<br />
Der Verein Kultur am Pass ist Vermittler und Promoter<br />
und dazwischen immer mal wieder Kreateur und<br />
Veranstalter. So verantwortet KaP beispielsweise in<br />
Lenzerheide das <strong>Sommer</strong>fest «Viva la Strada», ein<br />
buntes Festival mit viel Strassenkunst, Handwerk und<br />
regionalem Gaumenschmaus. Auch der historische<br />
Spaziergang «Senda Cultura» durch Lenzerheide wurde<br />
vom Verein umgesetzt. Und alle paar Jahre möchte<br />
man sich an ein grosses Festival wagen, so wie im<br />
2019 mit der mehrtägigen Veranstaltung «Auch hier<br />
ist Welt». Wonach auch immer einem der Sinn steht,<br />
Kultur findet sich am Pass!<br />
1 Kultur am Pass.<br />
2 Kulturerlebnis «Auch hier ist Welt».<br />
3 Älplerchörli Obervaz.<br />
4 Lichtinstallation im Zauberwald.<br />
4<br />
Kultur<br />
www.kultur-am-pass.ch<br />
71
ZONTA<br />
Starke Frauen stärken Frauen<br />
Über hundert tatkräftige ZONTA-Frauen treffen sich in Chur<br />
zur District Conference. Mit gebündelter Kraft<br />
machen sich die ZONTIANS stark für starke Frauen.<br />
Text und Foto: Zonta<br />
Soziales<br />
Zonta ist eine internationale Serviceorganisation<br />
von berufstätigen Frauen, die sich ehrenamtlich<br />
und mit geeinten Kräften weltweit<br />
einsetzt für die Stärkung von Frauen und Mädchen.<br />
Gegründet wurde Zonta International 1919 in den<br />
Vereinigten Staaten, mittlerweile ist sie mit über<br />
1200 Clubs in 68 Ländern vertreten und macht sich<br />
mit ihren 33 000 Mitgliedern international und regional<br />
stark für die Einhaltung von Frauenrechten, die<br />
Beendigung von Gewalt gegen Frauen, Zugang zu<br />
Bildung und Ausbildung, Bekämpfung von Armut<br />
und Diskriminierung und der Förderung von Frauen<br />
in Führungspositionen.<br />
Diese internationale Dimension ist die Stärke von<br />
Zonta. Gemeinsam können so auch grosse Dienste<br />
und Aktionen auf der ganzen Welt durchgeführt werden,<br />
um das Vertrauen von Mädchen und Frauen zu<br />
verändern und zu verbessern. Kampf gegen Kinderheirat,<br />
Nein zu geschlechtsspezifischer Gewalt, Bildung<br />
für alle Mädchen <strong>–</strong> Zonta International arbeitet<br />
auf mehreren Ebenen an sehr wichtigen Themen. Der<br />
Name «Zonta» stammt aus einem indianischen<br />
Lakota- Wort und bedeutet passenderweise «ehrbar»<br />
oder «vertrauenswürdig».<br />
DISTRICT CONFERENCE IN CHUR<br />
An der District Conference treffen sich Delegierte der<br />
52 Clubs aus der Deutschschweiz, Liechtenstein,<br />
Deutschland, Italien und der Türkei, um gemeinsam<br />
die Weichen zu stellen für eine tatkräftige Zukunft der<br />
Organisation. Die Konferenz bietet während drei Tagen<br />
viele Gelegenheiten, sich mit Gleichgesinnten auszu-<br />
→ Mitglieder Zonta Club Chur.<br />
72
tauschen, neue Freundschaften zu knüpfen oder bestehende<br />
zu vertiefen. Gastgeber der District Conference<br />
<strong>2023</strong> sind die beiden Bündner Clubs Chur und Engadin.<br />
Wer die Powerfrauen gerne kennenlernen möchte,<br />
ist herzlich eingeladen, der Konferenz auf der Galerie<br />
des Grossratssaales in Chur als Zuschauer beizuwohnen.<br />
Termin: Samstag, 9. September <strong>2023</strong>.<br />
ZONTA UND BILDUNG<br />
Zonta unterstützt junge Frauen in ihrer Ausbildung<br />
auf verschiedenen Bildungsstufen. Sie bietet Stipendien<br />
an für Frauen in der Luft- und Raumfahrttechnik<br />
und Weltraumwissenschaften, in der Wirtschaft oder<br />
in der Informationstechnologie. Das mit 10.000<br />
US-Dollar dotierte Amelia Erhart-Stipendium wird<br />
jährlich an bis zu 30 Frauen vergeben, die einen Doktortitel<br />
in Luft- und Raumfahrttechnik und Weltraumwissenschaften<br />
anstreben. Seit 1952 verteilt<br />
ZONTA Schweiz Stipendien an Forscherinnen im<br />
Bereich der Luft- und Raumfahrt im Gedenken an<br />
Amelia Earhart, eine Zontianerin, die als erste Frau<br />
allein den Atlantik überquerte und ihre Leidenschaft,<br />
wissenschaftliche Neugier und Risikobereitschaft mit<br />
dem Leben bezahlte.<br />
Wie andere Serviceclubs auch setzt sich die Organisation<br />
aus Freiwilligen zusammen, die sich ehrenamtlich<br />
einbringen und in unzähligen Projekten für soziale<br />
und kulturelle Aufgaben engagieren. Zonta-Mitglieder<br />
organisieren Veranstaltungen, sammeln Spenden und<br />
schärfen mit ihrem Engagement das Bewusstsein für<br />
die Herausforderungen und Ungerechtigkeiten, mit<br />
denen Frauen und Mädchen konfrontiert sind, und sie<br />
setzt sich für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen<br />
ein. An den monatlichen Treffen werden Freundschaften<br />
gepflegt und Erfahrungen ausgetauscht.<br />
PRIX ZONTA<br />
In der Schweiz wird seit 2005 der Prix Zonta an junge<br />
Forscherinnen alle zwei Jahre verliehen. Der mit<br />
30 000 Franken dotierte Preis ist ein Zeichen der Anerkennung<br />
für herausragende Leistungen von Frauen<br />
in der in den Naturwissenschaften und technischen<br />
Wissenschaften der ETH und EPFL.<br />
ORANGE DAYS <strong>–</strong><br />
GEMEINSAM GEGEN HÄUSLICHE<br />
GEWALT UND FEMIZIDE<br />
Vom 25. November, dem internationalen Tag gegen<br />
Gewalt an Frauen bis zum 10. Dezember, dem internationalen<br />
Tag der Menschenrechte, wird weltweit<br />
ein Zeichen gegen häusliche Gewalt gesetzt. Auch im<br />
Kanton <strong>Graubünden</strong> und der ganzen Schweiz engagieren<br />
sich die ZONTA-Clubs und organisieren diverse<br />
Aktionen, alle in auffälligem Orange umgesetzt.<br />
www.zonta.ch<br />
Soziales<br />
73
PRÄTTIGAUER ALP SPEKTAKEL<br />
Lebendige Bündner Alpkultur<br />
Jedes Jahr im Oktober lockt das Prättigauer Alp Spektakel<br />
zum grossen Alpfest ins kleine Bergdorf Seewis.<br />
Mit prächtigem Alpabzug, feinsten Spezialitäten und einem<br />
abwechslungsreichen Programm wird ausgelassen<br />
das Ende des Alpsommers gefeiert.<br />
Text: Domenica Flütsch Fotos: Johannes Bärtsch<br />
Brauchtum und Tradition<br />
Der beliebte Alpabzug der Älpler und Älplerinnen<br />
mit ihren hübsch geschmückten Tieren<br />
eröffnet das Spektakel. Das farbenprächtige<br />
Ereignis ist eines der Highlights des<br />
Wochenendes, Hundertschaften von Besucherinnen<br />
und Besuchern säumen die Route bis ins Dorf und<br />
applaudieren den wunderschön «getschäppelten» Kühen.<br />
Wie überall in <strong>Graubünden</strong> werden die Kühe<br />
auch am Alpabzug im Prättigau mit viel Liebe und<br />
grossem Aufwand mit Blumen und Glocken geschmückt,<br />
das urchige Gebimmel der Tiere gehört<br />
dazu wie das Rufen und Lachen der Älpler. Neben<br />
Kühen treiben sie auch ihre Schafe und Ziegen ins<br />
Tal. Am sonntäglichen Rinderspektakel präsentieren<br />
die Prättigauer Viehzüchter ihre schönsten Tiere und<br />
küren Missen und Alpköniginnen.<br />
1<br />
74
2 3 4<br />
ALPKULINARIK<br />
Das Wochenende steht ganz im Zeichen von lebendiger<br />
Tradition, moderner Alpwirtschaft und Bündner<br />
Alpkultur. Hautnah erleben und geniessen lässt sich<br />
die breite Palette an Alpprodukten an <strong>Graubünden</strong>s<br />
grösstem Alpkäse- und Spezialitätenmarkt. Über<br />
45 liebevoll gestaltete Marktstände laden zum Flanieren,<br />
Entdecken und Probieren und präsentieren stolz,<br />
was Höfe und Alpen der Region hergeben. Ein breites<br />
Sortiment von regionalen Produkten wie hangemachte<br />
Dekorationsartikel, Fleischspezialitäten oder Konfitüre<br />
bieten etwas für jeden Geschmack. Der offizielle<br />
Star unter den Delikatessen ist aber der Alpkäse.<br />
Die Festbesucher können die Käse der verschiedenen<br />
Alpen bei der grossen Alpkäse-Degustation probieren<br />
und bewerten, die Publikumswertung kürt den jährlichen<br />
Sieger. Am Älplerabend wird in gemütlicher<br />
Alp manier ein währschaftes Älplermenü genossen,<br />
mit allerlei Geschichten und Musik.<br />
KINDERUMZUG, ALPENBART<br />
UND JODLERMESSE<br />
Ein abwechslungsreiches Programm sorgt für beste<br />
Unterhaltung für grosse und kleine Besucher.<br />
1 Alpabzug als Highlight.<br />
2 Auch die Jungen sind dabei.<br />
3 Im Alpkäse-Himmel.<br />
4 Geissen im Streichelzoo.<br />
5 Grosser Spezialitätenmarkt.<br />
6 Warten auf die Misswahl.<br />
Am Kinderumzug durchs Dorf zeigen auch die kleinen<br />
Bergler, dass sie gross auftreten können, stolz führen<br />
sie ihre Tiere durch die begeisterte Zuschauerschaft.<br />
Danach dürfen sie sich in der Strohburg und<br />
beim Kinderprogramm austoben und den Streichelzoo<br />
geniessen.<br />
Ein fester Bestandteil des Alp Spektakels ist das Landi-Alpenbarttreffen,<br />
wo vollbärtige Bartliebhaber aus<br />
der Schweiz, Deutschland und dem Fürstentum<br />
Liechtenstein ihr haariges Werk präsentieren. Der<br />
Jodlerclub Hochwang lädt derweil zur beliebten Jodlermesse<br />
und sorgt für andächtige Stille in der schönen<br />
Bergkirche. Das Prättigauer Alp Spektakel ist<br />
Bündner Alpkultur zum Mitleben.<br />
7. und 8. Oktober <strong>2023</strong><br />
www. alpspektakel.ch<br />
Brauchtum und Tradition<br />
5 6<br />
75
REKORDVERDÄCHTIGES<br />
GRAUBÜNDEN<br />
«<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>» zeigt gemeinsam mit<br />
<strong>Graubünden</strong> Ferien eine Hitliste mit Bündner Rekorden.<br />
1 ALBULATAL: RHÄTISCHE BAHN<br />
2 TRUN: OGNA<br />
<strong>Graubünden</strong> Ferien<br />
LÄNGSTER PERSONENZUG DER WELT<br />
Im Oktober 2022 sorgte die Rhätische Bahn mit dem<br />
längsten Personenzug der Welt für Furore und für einen<br />
Weltrekord mit Eintrag im Guinessbuch. Mit einer<br />
Länge von sagenhaften 1906 Metern knackte die<br />
Bündner Schmalspurbahn die bisherige Bestmarke<br />
aus Belgien um eindrückliche 200 Meter. Der Rekordversuch<br />
verwandelte die Strecke zwischen Preda<br />
und Alvaneu in eine Festlandschaft für Bahnfans. In<br />
einer technischen Meisterleistung bewältigte der Zug<br />
789 Höhenmeter abwärts, fuhr über 48 Brücken und<br />
passierte 22 Tunnels.<br />
www.rhb.ch<br />
DIE GRÖSSTE BEGEHBARE<br />
SKULPTUR DER SCHWEIZ<br />
Ogna, die grösste begehbare Skulptur der Schweiz,<br />
wurde vom Bündner Künstler Matias Spescha entworfen<br />
und steht in Trun in der Surselva. Das nach<br />
oben offene Bauwerk misst 48 Meter in der Länge,<br />
30 Meter in der Breite und ragt 5,5 Meter in die<br />
Höhe. Der Innenraum der Skulptur ist von Süden her<br />
über eine Wandöffnung jederzeit zugänglich. Im Innenhof<br />
zieren flächendeckende Malereien des Künstler<br />
die Wände, und an ausgesuchten Punkten im<br />
Raum sind Plastiken platziert.<br />
www.ogna.ch<br />
1<br />
76
3 LAAX: SENDA DIL DRAGUN<br />
LÄNGSTER BAUMWIPFELPFAD<br />
DER WELT<br />
Seit <strong>Sommer</strong> 2021 steht in LAAX der längste Baumwipfelpfad<br />
der Welt, die Senda dil Dragun (Weg des<br />
Drachens). Auf einer Höhe von bis zu 28 Metern<br />
führt er 1,56 Kilometer lang auf Augenhöhe mit den<br />
Baumkronen durch den Bergwald. Vier imposante<br />
Plattformen bieten Sitzgelegenheiten und viel Spannendes<br />
über die lokale Fauna und Flora.<br />
www.flimslaax.com<br />
2<br />
4 MAIENFELD: SCHLOSS SALENEGG<br />
ÄLTESTES WEINGUT EUROPAS<br />
Verbrieft und dokumentiert wird auf Schloss Salenegg<br />
seit dem Jahr 1068 Wein kultiviert. Damit ist das historische<br />
Weingut nicht nur die Wiege des Rebbaus in<br />
der Bündner Herrschaft, es ist auch das älteste noch<br />
bestehende Weingut Europas. Umsichtig, innovativ<br />
und weitsichtig leitet Helene v. Gugelberg die Geschicke<br />
des Anwesens. Alle Erzeugnisse von Schloss Salenegg<br />
<strong>–</strong> der Wein, die Destillate, der Delikat-Essig und<br />
das kaltgepresste Öl <strong>–</strong> werden mit Liebe, Fleiss und<br />
Können naturnah an- und ausgebaut.<br />
www.schloss-salenegg.ch<br />
3<br />
<strong>Graubünden</strong> Ferien<br />
5 ENGADIN SAMNAUN VAL MÜSTAIR:<br />
SCHWEIZER NATIONALPARK<br />
ÄLTESTER NATIONALPARK<br />
DER ALPEN<br />
Als der Schweizerische Nationalpark am 1. August<br />
1914 gegründet wurde, war er der erste seiner Art und<br />
ist damit das älteste Wildnisgebiet der Alpen. Im Gebiet<br />
zwischen dem Unterengadin und Val Müstair<br />
wird seit über einem Jahrhundert die Natur sich selbst<br />
überlassen und bietet so die einzigartige Möglichkeit,<br />
sie in ursprünglichster Form erleben zu können. Auf<br />
rund 80 Kilometern Wanderwegen kann der schöne<br />
Nationalpark entdeckt werden und im Hotel Il Fuorn<br />
und der Cluozza-Hütte kann übernachtet werden.<br />
www.nationalpark.ch<br />
4<br />
5<br />
77
WANDERBEIZLI<br />
BÄSMABEIZLI HENNÄGADÄ<br />
Das traumhaft gelegene Beizli auf dem Gadäwäg Klosters ist ein<br />
Geheimtipp für Flanierer, Wanderer und Ausflügler. Ein sagenhafter<br />
Ausblick und das feine Angebot an einheimischen Spezialitäten<br />
sorgen gemeinsam mit der herzlichen Art der Gastgeberin<br />
Mimi Grass und ihrem Team für eine ganz gelungene Mischung.<br />
Das beschert dem Hennägadä eine treue Fangemeinde, die stetig<br />
wächst. Zu ihr gehören Ein- und Zweitheimische ebenso wie eine<br />
bunte Gästeschar, im hübschen Gästebuch eindrücklich verewigt.<br />
Das Angebot ist hausgemacht, mit Fleisch und Käse und Köstlichkeiten<br />
der einheimischen Bauern der IG Landwirtschaft<br />
Klosters-Serneus. Im <strong>Sommer</strong> gibt es Plättli und Kuchen, im<br />
Herbst kommen Suppen und Würste mit dazu. Wer das hübsche<br />
Beizli noch nicht kennt, sollte sich unbedingt auf die Socken machen<br />
und über den hübschen Gadäwäg von Monbiel auf den<br />
Sonnenberg wandern.<br />
www.klosters-pur.ch<br />
Lifestyle<br />
BAD WIRTSCHAFT FIDERIS<br />
Der alte Stall neben dem historischen Ritterhof in Fideris hat sich<br />
zum Selbstbedienungsrestaurant mit einem kleinen Museum gewandelt.<br />
In der ausgebauten Wirtschaft können sich die Gäste mit<br />
Kaffee, Kuchen, Salsiz und diversen Getränken selber bedienen.<br />
Der hintere Teil zeigt mit vielen spannenden Fundstücken aus der<br />
Zeit des alten Heilbades Fideris dessen bewegte Geschichte. Umgesetzt<br />
wurde die innovative Idee vom einheimischen Holzprofi<br />
Georg Auer. Das rustikale, schöne Ambiente lädt zum Verweilen<br />
und zur willkommenen Rast ein.<br />
VIA GASTRONOMICA SILS IM ENGADIN<br />
FURTSCHELLAS <strong>–</strong> VAL FEX <strong>–</strong> SILS MARIA<br />
Auf der Via Gastronomica gibt es Gaumen- und Augenschmaus.<br />
Schon die Gondelfahrt auf Furtschellas mit Sicht auf den Silvaplanersee<br />
ist eine Wucht. Mit dem Gutscheinheftchen, das an der<br />
Bergbahnkasse im Tal ausgehändigt wird, gibt es auch die genaue<br />
Route von Furtschellas über die Val Fex nach Sils Maria. Im Bergrestaurant<br />
La Chüdera winken das Frühstück oder eine herzhafte<br />
Vorspeise, das Hotel Sonne Fex zaubert die Hauptspeise und für<br />
das Dessert ist das Hotel Seraina in Sils Maria zuständig. Die<br />
Panoramasicht beeindruckt mit Sicht über das Seenplateau zu<br />
den Gipfeln des Piz Duan, Lunghin, Lagrev, Polaschin, Güglia<br />
und Albana.<br />
78
NEUE UNTERKÜNFTE<br />
KLOSTERS:<br />
STERNEN-SUITE AUF MADRISA<br />
In einem kuschlig warmen Bett liegen auf fast 1900 m ü. M. und<br />
in den Sternenhimmel schauen: Die neue, exklusive Sternen-<br />
Suite auf Madrisa macht es möglich. Dank ihrem Dach, einer<br />
durchsichtigen Kuppel, können Gäste nachts mit etwas Glück<br />
einen Sternschnuppen-Regen geniessen, wie sie ihn noch nie erlebt<br />
haben. Das Übernachtungsangebot beinhaltet die Berg- und<br />
Talfahrt sowie das Frühstück.<br />
www.madrisa.ch/sternen-suite<br />
FLIMS:<br />
FLEM MOUNTAIN LODGE<br />
Die neue Flem Mountain Lodge mitten in Flims ist die perfekte<br />
Unterkunft für Biker*innen. Das liegt an der zentralen Lage und<br />
an den Gastgeberinnen: Geführt wird die Lodge von den ehemaligen<br />
Profi-Bikerinnen Caro und Anita Gehrig. Die Lodge hat<br />
23 Zimmer, eine Ferienwohnung und ein öffentliches Café-Restaurant.<br />
Mit Bikecamps, Kleinkonzerten und Filmvorführungen<br />
schaffen die Gehrig-Zwillinge Räume für Begegnungen.<br />
www.flemlodge.ch<br />
Lifestyle<br />
VALPOSCHIAVO:<br />
CASA ALPINA BELVÈDERE<br />
Im <strong>Sommer</strong> 2022 übernahmen zwei junge Gastronominnen, Lea<br />
Hürlimann und Aurelia Stirnimann, die Casa Alpina Belvèdere<br />
auf der Alp Grüm. Ihre Philosophie: Für Besuchende eine Oase<br />
schaffen, um im Hier und Jetzt zu sein und Energie zu schöpfen.<br />
Das Angebot ist simpel, aber sehr bewusst konzipiert. Auf den<br />
Teller kommen lokale Spezialitäten aus regionalen Zutaten. Die<br />
zehn Zimmer des Berghauses sind gemütlich und rustikalcharmant.<br />
www.belvedere-alpgruem.ch<br />
79
REISEN WIE FRÜHER<br />
Glacier Express im Pullmanwagen<br />
Im Original Pullmanwagen von St. Moritz nach Zermatt: Stilvolles,<br />
luxuriöses Reisen wie zu Zeiten des Orient-Express.<br />
Der Glacier Express kann auch ganz nostalgisch: Im Original<br />
Pullmanwagen bietet der Alpine Classic nicht nur spektakuläre<br />
Ausblicke auf die Bergwelt, in den stilechten, luxuriösen Salonwagen<br />
aus den 1930er-Jahren fühlt man sich versetzt in die goldenen<br />
Zeiten des glanzvollen Reisens in eleganten Orient-Express-Zügen.<br />
Der Luxuszug besteht aus zwei Original-Pullmanwagen aus<br />
dem Jahre 1931, einem Pianobarwagen aus dem Jahre 1928 und<br />
für das kulinarische Vergnügen an Bord fahren noch zwei Gourmino-Speisewagen<br />
aus den Jahren 1929 und 1930 mit. Alle Wagen<br />
sind liebevoll bis ins Detail restauriert und entsprechen den<br />
heutigen Sicherheitsvorschriften. Eine ikonische Krokodillok<br />
zieht die historische Zugkomposition bis Disentis, übernachtet<br />
wird in einem gemütlichen Berggasthof in Andermatt, von wo aus<br />
die nächste Etappe in Angriff genommen wird. Die Furka-<br />
Bergstrecke lässt die Zeiten der Bahnpioniere aufleben: Mit der<br />
Kraft von Feuer und Wasser zieht die Dampfbahn die Pullmanwagen<br />
über den Pass, dem letzten Höhepunkt entgegen: dem<br />
Matterhorn in Zermatt.<br />
Seit 30 Jahren organisiert der «Pullman Club <strong>–</strong> Travelling in Style»<br />
einzigartige Eisenbahn-, Schiffs-, Kunst und Kulturreisen und<br />
zelebriert die Kultur des Reisens als Berufung.<br />
www.pullmanclub.ch<br />
Pullman-Komposition auf der Albulalinie.<br />
Reisen<br />
REISEN VON MORGEN<br />
Vollautomatische Gondelbahn FlemXpress<br />
FlemXpress <strong>–</strong> so heisst die neue Bahn zur Erschliessung des<br />
UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona. Sie fährt von<br />
Flims via Foppa, Startgels zur Segneshütte und von dort<br />
Die vollautomatischen Gondeln warten auf Fahrgäste.<br />
wahlweise nach Nagens oder Cassons und wird im Dezember<br />
<strong>2023</strong> in Betrieb genommen. Die bestehenden Sesselbahnen<br />
Flims<strong>–</strong>Foppa und Foppa<strong>–</strong>Naraus <strong>2023</strong> werden rückgebaut. Der<br />
FlemXpress ist die weltweit erste Gondelbahn, die mit dem<br />
Ropetaxi- System funktioniert. Die Fahrt auf der Strecke erfolgt<br />
wie bei gewöhnlichen Gondelbahnen unverändert am Seil. In der<br />
Station jedoch bewegen sich die Kabinen dank eines eigenen<br />
Elektroantriebes autonom auf Laufschienen. Sind die Gondeln<br />
nicht besetzt, warten sie in der Station.<br />
Die Gäste wählen vor Fahrtantritt einfach ihr Fahrziel aus, welches<br />
die Gondel anschliessend vollautomatisch ansteuert.<br />
Der FlemXpress zahlt in das von der Weissen Arena Gruppe im<br />
Jahr 2010 implementierte Nachhaltigkeitskonzept «Greenstyle»<br />
ein, denn das nachhaltige Ropetaxi fährt nur bei Bedarf und<br />
wenn wirklich Fahrgäste einsteigen wollen. So können unnötige<br />
Leerfahrten vermieden werden.<br />
www.weissearena.com/projekte/flem-xpress<br />
flemxpress.ch<br />
80
EVENT-TIPPS GRAUBÜNDEN<br />
«<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>» hat in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>Graubünden</strong> Ferien für Sie eine Auswahl Kulturperlen notiert:<br />
LIGHT RAGAZ<br />
Vom 18. Mai bis 21. Oktober <strong>2023</strong> taucht eine magische Bilderwelt<br />
die imposant wilden, 80 Meter hohen Felswände der<br />
Tamina schlucht bei Bad Ragaz wieder in ein Lichtspektakel. Der<br />
einen Kilometer lange Rundgang entführt Gross und Klein in ein<br />
faszinierendes Gesamterlebnis mit farbenfrohen Bildern, eingängiger<br />
Musik und einer berührenden Erzählung, eingebettet in die<br />
atemberaubende Naturkulisse der Taminaschlucht.<br />
www.lightragaz.ch<br />
© Bowie Verschuuren<br />
OPERA ENGIADINA <strong>2023</strong><br />
Die Opera Engiadina zeigt eine romanische «Kaffee-Oper» nach<br />
Ermanno Wolf-Ferraris (1876 <strong>–</strong> 1948) «Il segreto di Susanna».<br />
Das gut 50-minütige Zwei-Personen-Stück schildert die Eifersucht<br />
und Versöhnung des Ehepaars Gil und Susanna. In leichter<br />
Abwandlung des Originals trinkt Susanna in der romanischen<br />
Engadiner Fassung in aller Heimlichkeit Kaffee der Marke Badilatti,<br />
Firmenchef Daniel Badilatti höchstselbst tritt als stummer<br />
Diener auf. Susanna wird von der Engadiner Sopranistin Sara-<br />
Bigna Janett gesungen, die Rolle des Ehemannes Gil vom Bünder<br />
Oberländer Flurin Caduff. Regie führt Riikka Läser, und die Camerata<br />
Pontresina spielt unter der Leitung von Claudio Danuser.<br />
Sechs Aufführungen zwischen 22. Juli<br />
und 18. August <strong>2023</strong><br />
Infos und Ticketvorverkauf:<br />
www.operaengiadina.ch<br />
ORIGENS SOMMERFESTIVAL<br />
ABSCHIED N°1<br />
Origen lädt zum letzten Auftakt auf den Julierpass, der heuer<br />
schon im Juni ansetzt. Clau Scherrer, Origens langjähriger Kapellmeister,<br />
zelebriert die Melancholie des Abschieds in Werken<br />
von Brahms, eingebettet in die warme, hölzerne Akustik des Julierturms,<br />
die zu den besten im Alpenraum gehört. Mit Kirill<br />
Richters Klanginstallationen zum kommenden <strong>Sommer</strong> öffnen<br />
wir den Turm für alle Besucher. Der Ort will erlebt werden: seine<br />
launischen Wetterlagen, die abendlichen Wolkenschwaden, das<br />
alles überstrahlende Licht. Die Zeit läuft ab. Wer den Turm noch<br />
sehen will, muss sich sputen.<br />
www.origen.ch<br />
KULTURFEST RESONANZEN SILS<br />
Evennts<br />
ABSCHIED N°2<br />
Das Festival zelebriert seine finale Austragung mit spannenden<br />
Nachwuchskünstlern und international erfolgreichen Künstlern.<br />
Zurückgeblickt wird auf zwei Dekaden Resonanzen mit eindrucksvollen<br />
Konzerten, wunderbaren Musikerinnen und Musikern<br />
und spannenden Ausflügen, erheiternden literarischen<br />
Abenden und beeindruckenden Vorträgen und und Dokumentarfilmen.<br />
Das letzte Programm feiert den Abschied mit feinen<br />
Kammermusikkonzerten, einem stimmungsvollen Dokumentarfilm<br />
und einem Liederabend mit der Schweizer Sopranistin Regula<br />
Mühlemann. Die Tagesexkursionen führen ins Fextal und<br />
auf den Julierpass.<br />
www.waldhaus-sils.ch<br />
81
Der Kanton <strong>Graubünden</strong> feiert<br />
ein ganzes Jahr lang Geburtstag.<br />
1524 legte der Bundesbrief<br />
der Drei Bünde den<br />
Grundstein für den heutigen<br />
Kanton. Ein würdiger Anlass,<br />
grosse und kleine Feierlichkeiten<br />
landauf landab.<br />
VORSCHAU<br />
WINTER <strong>2023</strong>/24<br />
500-JAHR-JUBILÄUM<br />
DES FREISTAATS DER DREI BÜNDE<br />
HERAUSGEBERIN UND VERLAG<br />
Somedia Production AG<br />
<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />
Postfach 491, CH-7007 Chur<br />
www.somedia.ch, www.exclusiv.ch<br />
VERLAGSLEITUNG<br />
Ralf Seelig<br />
Telefon + 41 (0) 81 255 54 56<br />
ralf.seelig@somedia.ch<br />
REDAKTION<br />
Domenica Flütsch<br />
Mobile + 41 76 805 00 25<br />
redaktion@exclusiv.ch<br />
LAYOUT<br />
Noemi Bühler<br />
VIADUCT<br />
7000 Chur<br />
ANZEIGEN UND PROMOTION<br />
Somedia Production AG<br />
<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />
Postfach 491, CH-7007 Chur<br />
Telefon + 41 (0) 81 255 50 65<br />
info@somedia-production.ch<br />
ERSCHEINT/AUFLAGE<br />
2 × pro Jahr: Anfang Juni und Dezember<br />
18 000 Exemplare pro Ausgabe<br />
Landsgemeinde in Ilanz 1907.<br />
EINZELVERKAUFSPREIS<br />
Fr. 15.<strong>–</strong> (inkl. MWST) (plus Versand kosten)<br />
JAHRESABONNEMENT<br />
Fr. 28.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />
Viele Helfer und mutige Menschen<br />
helfen, wenn es in den<br />
Bergen zu Unfällen und Unglücken<br />
kommt. Wir zeigen Bergretter,<br />
Suchhunde, die Rega<br />
und weitere Schutzengel der<br />
Berge.<br />
SCHUTZENGEL DER BERGE<br />
HEFT- UND ABOBESTELLUNGEN<br />
Kundenservice/Abo<br />
<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />
Postfach 491, CH-7007 Chur<br />
Telefon 0844 266 266<br />
abo@somedia.ch<br />
DISTRIBUTION UND STREUUNGS KONZEPT<br />
Das Magazin «<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>» liegt in rund<br />
300 Fünf-, Vier- und Drei sternhotels in Grau bünden<br />
und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im Inund<br />
Ausland zu gestellt, ist im National parkzentrum<br />
präsent, liegt in Top-Restau rants, in Ban ken,<br />
Versicherungen, exklusiven Geschäften, Bou tiquen,<br />
Galerien, Museen, Arzt - und Zahnarzt praxen,<br />
Reise büros und Touris mus vereinen auf.<br />
TITELBILD<br />
Foto: Adrian Flütsch<br />
Quelle: sundroina-pictures.ch<br />
CHUR, DAS TOR ZU GRAUBÜNDEN<br />
Steinbock auf den Spuren der Freiherren von Vaz in der<br />
Burgruine Belfort in Brienz/Brienzauls.<br />
Die Kantonshauptstadt ist charmant,<br />
vielseitig und modern<br />
und begrüsst Gäste aus aller<br />
Welt als Tor zu <strong>Graubünden</strong>.<br />
Mit der höchsten Beizendichte<br />
der Schweiz, einem spannenden<br />
Kulturangebot und einer Bergbahn<br />
aus dem Stadtzentrum ins<br />
Berggebiet begeistert die älteste<br />
Stadt der Schweiz.<br />
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Seit 1973 gibt’s im<br />
Bernina Express viel zu<br />
sehen und zu staunen.<br />
berninaexpress.ch/50jahre