08.06.2023 Aufrufe

Graubünden Exclusiv – Sommer 2023

Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.

Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.

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G R A U B Ü N D E N<br />

6 7<br />

S O M M E R 2 0 2 3<br />

Auf der Pirsch<br />

Bergerlebnis, Kultur, Sport und Genuss


INHALT<br />

HEIDIDORF<br />

MAIENFELD<br />

8<br />

DOPPELTER GRUND<br />

ZU FEIERN<br />

15<br />

27<br />

37 25 49<br />

GRAUBÜNDEN EXCLUSIV 1/<strong>2023</strong><br />

Heididorf Maienfeld —8<br />

RheinWelten—11<br />

Ferien im Baudenkmal —15<br />

Parkhotel Margna —20<br />

Bündner Jagd —25<br />

Pirmina Caminada —27<br />

Wild auf dem Teller —30<br />

Auf Fotopirsch —32<br />

Bogenpark Hochwang —33<br />

Streifzüge durch<br />

das Schanfigg —37<br />

Klosters Music —40<br />

Seraina Murk —44<br />

Sunniberg Climbing —49<br />

Schloss Zizers —52<br />

Fleischzentrum<br />

Klosters Davos —56<br />

Alter Torkel Jenins —62<br />

Bernina Express —64<br />

Via Valtellina —66<br />

Mord im Bernina Express —67<br />

Kultur am Pass —70<br />

Zonta—72<br />

Prättigauer Alp Spektakel—74<br />

Rekordverdächtiges<br />

<strong>Graubünden</strong>—76<br />

Event-tipps <strong>Graubünden</strong> —81<br />

Vorschau Winter <strong>2023</strong>/24—82


EDITORIAL<br />

HEIMAT<br />

Fragt man eine Bündnerin oder einen Bündner, was<br />

für sie Heimat bedeutet, dann gehören die Berge<br />

praktisch immer mit dazu. Ihre Urgewalt und Mächtigkeit<br />

prägen nicht nur die sichtbare Lebenswelt, ich<br />

bin überzeugt, sie prägen auch die Art und Weise, wie<br />

wir durchs Leben gehen. So fühle ich mich zum Bespiel<br />

von ihrer Grösse nicht bedroht, viel eher geben<br />

sie mir Geborgenheit. Steht man auf ihren Gipfeln,<br />

steht man wortwörtlich über den Dingen und Vieles<br />

relativiert sich. Und ihre schiere Grösse lehrt uns Demut.<br />

Berge, das ist eine Naturgewalt mit eigenen Regeln,<br />

kein Abenteuerspielplatz oder einfach ein Ort,<br />

wo man Sport macht oder wohnt. Für mich sind sie<br />

Plätze voller Poesie, Kraft und Schönheit. Sie sehen,<br />

ich gerate ins Überschwängliche und kann nicht verleugnen,<br />

durch welche kulturelle und soziale Marinade<br />

ich gegangen bin, offensichtlich drückt der verklärte<br />

Blick der Romantik durch, ganz im Geiste des<br />

beliebten Heimatromans «König der Bernina» (ich<br />

komme später wieder darauf zurück).<br />

Wenn ich jetzt so durch das fertige «<strong>Graubünden</strong><br />

<strong>Exclusiv</strong>» blättere, entdecke ich noch weitere Einflussgrössen<br />

auf mein Identitätsverständnis, interessanterweise<br />

war das nicht so geplant und hat sich nun trotzdem<br />

so verwoben. Wie die Geschichte von Heidi und<br />

ihrem Heimweh. Wohl jeder Bündner und jede<br />

Bündnerin trägt dieses Gefühl in sich, das Heimweh<br />

nach den Bergen, wenn er im «Unterland» weilt. Es<br />

gibt sogar einen Begriff dafür: Heimwehbündner.<br />

Diese füllen jeweils freitags Abend ganze Züge und<br />

Autobahnen zurück in die Berge, das war in meiner<br />

Jugendzeit so und ist es auch noch heute. Wie universell<br />

und fundamental die Werte sind, die das kleine<br />

Mädchen in Johanna Spyris Geschichte verkörpert,<br />

zeigt der Umstand, dass dieses Werk kürzlich ins<br />

UNESCO -Kulturgutregister aufgenommen wurde.<br />

Vom Heimweh erzählen nicht selten auch alte Gebäude,<br />

die von den Rückkehrern aus der Fremde gebaut<br />

wurden. Unzählige der ausgewanderten Zuckerbäcker<br />

kamen nach Jahren des Erfolges zurück in die Heimat<br />

und zeigten den neuen Wohlstand und Erfolg an prächtigen<br />

Häusern. Solche stattlichen historischen Gebäude<br />

werden von der Stiftung «Ferien im Baudenkmal»<br />

erhalten, renoviert und zugänglich gemacht und bieten<br />

eine spannende Form, in die Geschichten und Wesen<br />

eines Ortes und einer Region einzutauchen.<br />

Domenica Flütsch.<br />

Und dann: Der sagenumwobene, mythische Piz Bernina.<br />

Warum dieser Berg in <strong>Graubünden</strong> als einer der<br />

einzigen in die weibliche Ansprache wechselt, weiss<br />

niemand so genau. Ich wage zu behaupten: Das liegt<br />

an obengenanntem Buch. Der Titel tönt so viel klangvoller<br />

mit «König der Bernina» als ein profanes «König<br />

des Bernina», nicht? Ich habe die Essenz dieses<br />

Buches wohl irgendwie in meinen Genen, meine Filisurer<br />

Grossmutter meinte, kein anderes Buch sei so<br />

häufig wie <strong>–</strong> wenn nicht gar öfter als - die Bibel in<br />

Bündner Stuben gelesen worden als die schmelzende<br />

Geschichte des Markus Paltram und seiner Gilgia Premont.<br />

Er der wilde Gemsjäger aus dem Engadin, sie<br />

die stolze Tochter des Podestà aus dem Puschlav. Mein<br />

Prättigauer «Grossätti» war so fasziniert von der Jägertochter<br />

«Landolo», dass er seinerzeit eine seiner Töchter<br />

so taufen lassen wollte, aber der Pfarrer verweigerte<br />

den Namen für ein Mädchen. Sie sehen, die<br />

Bernina lässt mich abschweifen. Vielleicht schnappen<br />

Sie sich einfach das Buch und schmökern darin, wenn<br />

Sie sich mit dem Bernina Express quer durch Bündens<br />

Bergwelt machen. Oder Sie lesen das brandneue<br />

Buch vom Bündner Autor Philipp Gurt, «Mord im<br />

Bernina Express». Oder noch besser: Sie lesen unser<br />

Magazin von vorne und zurück und lassen sich inspirieren<br />

von unserem exklusiven <strong>Graubünden</strong>!<br />

Domenica Flütsch<br />

Redaktionsleiterin «<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>»<br />

5


«<strong>Graubünden</strong> ist jetzt<br />

auch die Wahlheimat<br />

meiner Hypothek.»<br />

Maria Müller, Grausanktgallerin<br />

Erfahren Sie, warum sich eine<br />

Hypothek bei der GKB lohnt.<br />

gkb.ch/heimat


DIE GASTSEITE<br />

CHUR IST MEHR<br />

ALS BERGZAUBER<br />

«Im Zentrum des Bergzaubers <strong>–</strong> Chur ist die älteste<br />

Stadt der Schweiz und idealer Ausgangspunkt für<br />

Entdeckungsreisen in <strong>Graubünden</strong>. Die malerische<br />

Altstadt, das grosse kulturelle und gastronomische<br />

Angebot, eine Bergbahn aus dem Stadtzentrum direkt<br />

ins Bergerlebnis sowie Bahnreisen mit der Rhätischen<br />

Bahn machen den Aufenthalt in Chur einzigartig.»<br />

Mit diesen Worten werden die Besucher auf der Website<br />

von Chur Tourismus empfangen und inspiriert <strong>–</strong><br />

und hoffentlich dazu animiert, einen Besuch in unserer<br />

wunderschönen Hauptstadt zu machen.<br />

Ich kann diese Einstiegshymne, die übrigens nicht<br />

von mir stammt, nur unterstreichen. In meiner Funktion<br />

als neue Geschäftsführerin von Chur Tourismus<br />

weiss ich natürlich um die offensichtlichen Schönheiten<br />

von Chur. Damit zu werben, ist ein Leichtes.<br />

Denn wo findet man sonst eine so einzigartige Stadt<br />

inmitten einer fantastischen Naturmetropole, deren<br />

Geschichte noch heute zum Staunen anregt und die<br />

gleichzeitig den Spagat zur Moderne und zur Innovation<br />

mit Leichtigkeit schafft?<br />

Was mich jedoch speziell fasziniert in und an Chur,<br />

sind die Töne und Farben zwischen den Zeilen. Es ist<br />

das Feeling, welches Chur versprüht, es sind die Menschen,<br />

es sind die weniger bekannten Orte und<br />

Schönheiten. Gerade an sonnigen Tagen (und von<br />

denen gibt es reichlich) fühle ich mich in Chur jeweils<br />

wie in den «Ferien».<br />

Beinahe mediterran mutet es an, wenn ich im <strong>Sommer</strong><br />

durch die kühlen Gassen streife, mir ein feines<br />

Glace gönne oder mich zum Apéro mit Freunden treffe.<br />

Glücklich und immer wieder von Neuem begeistert<br />

bin ich, wenn ich mich über Mittag in der altehrwürdigen<br />

Badi Sand mit einem «Schwumm»<br />

erfrischen kann und danach gestärkt im Büro wieder<br />

meiner Arbeit nachgehe. Der Blick vom Haldenhüttli<br />

oder dem Mittenberg über unsere Stadt kann so einigen<br />

weltweit bekannten «Selfiespots» das Wasser reichen,<br />

mit dem Vorteil, dass diese Plätze nur wenigen<br />

bekannt sind und ich mich nicht in die Warteschlange<br />

stellen muss für ein entsprechendes Erinnerungsbild.<br />

Renya Heinrich.<br />

Auf jeden Fall sind es aber auch die Menschen, die<br />

«Chur» für mich ausmachen. Diese freundlichen,<br />

charmanten und vielleicht etwas sturen Churer:innen,<br />

die ihre Stadt innig lieben und das mit Stolz und<br />

Selbstbewusstsein zeigen. Die mit einer unvergleichlichen<br />

Lockerheit und Frische Gäste aus nah und fern<br />

willkommen heissen und für sich gewinnen. Als Vertreterin<br />

von Chur Tourismus freut mich das umso<br />

mehr, und ich schätze mich glücklich, diese tolle Region<br />

weltweit bekannt machen zu dürfen.<br />

Renya Heinrich<br />

Geschäftsführerin Chur Tourismus<br />

7


HEIDIDORF MAIENFELD<br />

Doppelter Grund zu feiern<br />

Die berührende Geschichte des kleinen Mädchens aus<br />

den Bergen wird ins UNESCO-Register «Memory of the World»<br />

aufgenommen. Ein schönes Geburtstagsgeschenk<br />

zum 25-jährigen Jubiläum des Heididorfes Maienfeld.<br />

Text: Domenica Flütsch Fotos: Heididorf Maienfeld<br />

Region<br />

Seit vielen Jahrzehnten begeistert die Geschichte<br />

von Heidi Menschen aus aller Welt und ist ein<br />

wunderbares Lehrstück über Freundschaft, Heimat<br />

und die Liebe zu den Bergen mit ihrer schönen<br />

Natur- und Tierwelt. Das kleine Mädchen gehört zu<br />

den bekanntesten Schweizer Persönlichkeiten und ist<br />

zu einem weltweiten Mythos geworden. Die berührende<br />

Geschichte des mittellosen Waisenkindes, das<br />

nach Deutschland reist, um der wohlhabenden, aber<br />

gelähmten und einsamen Klara Gesellschafterin zu<br />

sein, das vor Heimweh nach den Bergen fast krank<br />

wird und das schlussendlich durch die Kraft der schönen<br />

Natur sogar die Freundin heilen hilft, lässt weltweit<br />

seit dem 19. Jahrhundert Herzen schmelzen. Die<br />

berühmte Geschichte von Johanna Spyri wurde in<br />

über 50 Sprachen übersetzt und in unzähligen Inszenierungen<br />

umgesetzt in Kino, Fernsehen, Comics<br />

oder Musicals. Nun wird die Geschichte Teil des<br />

Weltkulturerbes UNESCO.<br />

8


1<br />

JOHANNA SPYRI <strong>–</strong> UNESCO<br />

«MEMORY OF THE WORLD»-REGISTER<br />

Das von der UNESCO initiierte Programm «Memory<br />

of the World» widmet sich der Erhaltung wertvoller<br />

Dokumente und Informationen für zukünftige Generationen.<br />

Diese Liste des dokumentarischen Erbes<br />

nimmt bedeutende Dokumente und Sammlungen<br />

auf, die als kulturell, historisch oder wissenschaftlich<br />

bedeutsam angesehen werden. Durch die Aufnahme<br />

in das Register erhalten diese Dokumente eine internationale<br />

Anerkennung und Unterstützung für ihre<br />

Erhaltung und Zugänglichkeit. Im Frühling <strong>2023</strong> hat<br />

der Exekutivrat der UNESCO das Johanna-Spyri-<br />

Archiv sowie das Heidi-Archiv in Zürich neu ins<br />

Weltregister aufgenommen und anerkennt so die<br />

weltweite Bedeutung dieser Bestände.<br />

Region<br />

2 3<br />

9


4<br />

Region<br />

«VOM FREUNDLICHEN DORFE<br />

MAIENFELD FÜHRT EIN FUSSWEG<br />

DURCH GRÜNE, BAUMREICHE FLUREN<br />

BIS ZUM FUSSE DER HÖHEN,<br />

DIE VON DIESER SEITE GROSS UND<br />

ERNST AUF DAS TAL<br />

HERNIEDERSCHAUEN.»<br />

1 Peters vorwitzige Geissen.<br />

2 Heidis Alphütte im Heididorf.<br />

3 Heidi und Peter.<br />

4 Schule wie früher im Heidihaus.<br />

HEIMAT MAIENFELD<br />

Seit Johanna Spyri im Jahr 1880 mit diesen Worten<br />

ihr weltberühmtes Buch «Heidis Lehr- und Wanderjahre»<br />

begann, ist das Weinstädtchen Maienfeld untrennbar<br />

mit der Geschichte verbunden. Im authentischen<br />

Heididorf oberhalb Maienfeld können grosse<br />

und kleine Besucherinnen auf eine Zeitreise gehen in<br />

die einfache, naturnahe Lebenswelt der Geschichte.<br />

Hier, wo Johanna Spyri ihre Erzählung ansiedelte,<br />

kann hautnah erlebt werden, was in der Geschichte<br />

erzählt wird: Naturverbundenheit, Hilfsbereitschaft,<br />

Gemeinschaft und Freundschaft, blühende Bergwiesen,<br />

vorwitzige Geissen und vieles mehr. Ein vielseitiges<br />

Programm bietet altes Handwerk, lässt Geschichten<br />

und Sagen erzählen und zeigt das einfache Leben<br />

in den Bergen.<br />

25 JAHRE HEIDIDORF<br />

Das beschauliche Dörfchen oberhalb von Maienfeld<br />

mit Heidihaus, Alphütte, Schulstube, Streichelzoo<br />

und Museum feiert <strong>2023</strong> sein 25-jähriges Bestehen.<br />

Ins Leben gerufen wurde die Anlage von der Heidi-<br />

Stiftung. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die weltberühmte<br />

Geschichte an der authentischen Stätte, in<br />

Heidis Heimat, sichtbar zu machen und den Zauber<br />

dieser natürlichen Lebenswelt zu sichern. Die Stiftung<br />

setzt das einzigartige Kulturgut in Wert und<br />

trägt es in die Welt. Jährlich heisst das Heidi-Dorf<br />

unzählige Besucherinnen und Besucher in Heidis<br />

Heimat willkommen und bietet eine Auszeit aus unserer<br />

oft hektischen, technologischen und überreizten<br />

Zeit.<br />

www.heididorf.ch<br />

10


RHEINWELTEN<br />

Neues E-Bike-Erlebnis von<br />

der Rheinquelle bis nach Basel<br />

Die neue Inspirationsplattform «RheinWelten» verbindet auf<br />

435 Kilometer die bestehende Veloland Schweiz «Rhein-Route 2»<br />

mit regionalen Highlights. 15 vielseitige Erlebniswelten<br />

locken zu kulinarischen und kulturellen Entdeckungen.<br />

Text und Fotos: RheinWelten<br />

lockt mit vielfältigen Highlights<br />

und Erlebnistipps genuss- und erlebnisorientierte<br />

E-Biker und Velofahre-<br />

«RheinWelten»<br />

rinnen auf Entdeckungstour. Die Plattform wird zur<br />

inspirierenden Planungs- sowie Buchungshilfe für die<br />

insgesamt 435 Kilometer lange Radroute «Rhein-<br />

Route 2» von Veloland Schweiz. Dabei kombiniert sie<br />

die digitale Routenführung mit auserwählten, regionalen<br />

Tipps in den 15 Themenwelten und lockt zu<br />

Besuchen von Hofläden und bei Genusshandwerkern,<br />

zu Besichtigung von Museen oder Weingütern und<br />

liefert Ausgehtipps oder Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

«RheinWelten» schöpft aus dem Vollen und animiert<br />

die zahlreichen Gäste der Route entlang zum<br />

längeren Verweilen und Entdecken im faszinierenden<br />

regionenübergreifenden Erlebnisraum Rhein. Die Erlebniswelten<br />

lassen sich zu mehrtägigen Veloreisen<br />

ebenso verbinden wie als Tagesausflug individuell besuchen.<br />

Reisen<br />

1<br />

11


2<br />

Reisen<br />

APP MIT SAMMELSPASS<br />

Mit einer progressiven App wird die Webseite zum<br />

interaktiven Reisebegleiter und bietet Inspiration,<br />

eine leichte Informationssuche und einfache Orientierung<br />

vor Ort. Das gesamte Angebot in den Erlebniswelten<br />

ist auch ein digitales Sammelspiel und<br />

macht den Gast zum Punktejäger. Beim Besuch der<br />

vorgeschlagenen Tipps und Highlights können Punkte<br />

via App zusammengetragen werden und lassen sich<br />

gegen eine kulinarische Aufmerksamkeit eintauschen.<br />

ERLEBNISWELTEN<br />

Die 15 Erlebniswelten entlang des Rheins bieten eine<br />

ausgesuchte Vielfalt an thematisch abgegrenzten<br />

Möglichkeiten. Der Gast soll sich «seine» Erlebniswelten<br />

aussuchen und so mit der Planung der Reise<br />

beginnen. Dabei zeigt das verbindende Element des<br />

Rheins in den thematischen Erlebnisräumen die unterschiedlichsten<br />

Spielarten. Die involvierten Regionen<br />

stellten sich der Herausforderung, ihre Einzigartigkeit<br />

auf zwei einprägsame Schwerpunkte zu<br />

fokussieren und sammeln darum herum Touren und<br />

Tipps, Plätze zum Verweilen und Geniessen und das<br />

Interessanteste der Region aus Kulinarik und Kultur.<br />

Der Gast lässt sich von seinem Favoriten führen und<br />

nach und nach reihen sich darum herum die Schönheiten<br />

des Rheins aneinander wie Perlen auf der<br />

Schnur.<br />

TRÄGERSCHAFT «RHEINWELTEN»<br />

Für die nachhaltige Markteinführung und<br />

Weiterentwicklung der Erlebnisse setzt sich<br />

eine Trägerschaft aus den an «Rhein Welten»<br />

teilnehmenden Tourismusorganisationen<br />

und privaten Umsetzungspartnern zusammen.<br />

Folgende Tourismusorganisationen sind Teil<br />

von RheinWelten: Sedrun-Disentis Tourismus,<br />

Surselva Tourismus, Viamala Tourismus, Safiental<br />

Tourismus, Flims/Laax/Falera Management<br />

AG, Chur Tourismus, Heidiland Tourismus<br />

AG, Liechtenstein Marketing, Werdenberg,<br />

St. Gallen-Bodensee Tourismus, Thurgau<br />

Tourismus, Schaffhauserland Tourismus AG,<br />

Naturpark Schaffhausen, Zürcher Weinland,<br />

House of Winterthur, Aargau Tourismus AG,<br />

Bad Zurzach Tourismus AG und Baselland<br />

Tourismus.<br />

rheinwelten.com<br />

12


3<br />

Reisen<br />

4 5<br />

ZUSAMMENARBEIT ÜBER REGIONEN,<br />

KANTONS- UND LANDESGRENZEN<br />

Getragen wird das Gemeinschaftsprojekt von 18 Tourismusorganisationen<br />

und den sieben Kantonen<br />

<strong>Graubünden</strong>, St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich,<br />

Aargau und Baselland. Im Rahmen der «Neuen<br />

Regionalpolitik NRP» wird dieses Projekt finanziell<br />

durch die genannten Kantone und den Bund unterstützt.<br />

Mit NRP-Projekten unterstützen Bund und<br />

Kantone den ländlichen Raum in dessen regionalwirtschaftlicher<br />

Entwicklung. Weitere Träger sind das<br />

Fürstentum Liechtenstein sowie private Partner.<br />

Die Initiative des Projekts starteten Gian Carlo Casparis<br />

von Wine Tours Switzerland, Roger Walser von<br />

1 Erlebniswelt «Wein & Thermalwasser» in<br />

der Bündner Herrschaft.<br />

2 Nachhaltiges und langsames Reisen mit dem Fahrrad.<br />

3 Erlebniswelt «Reben & Rheinfall».<br />

4 Besuch eines Weingutes.<br />

5 Inspiration und Navigation via APP.<br />

der BikerNetzwerk AG, und Orlando Bergamin,<br />

CEO von Heidiland Tourismus. Aus dieser Idee ist<br />

nach zweieinhalbjähriger Laufzeit in enger Zusammenarbeit<br />

mit den beteiligten Tourismusorganisationen<br />

die Plattform «RheinWelten» entstanden.<br />

13


FERIEN IM BAUDENKMAL<br />

Schützen durch Nützen<br />

Die Stiftung Ferien im Baudenkmal ist ein Projekt an der<br />

Schnittstelle von Tourismus und Denkmalpflege. Sie rettet vom<br />

Abriss bedrohte Baudenkmäler, restauriert sie sanft<br />

und gibt ihnen als Ferienobjekte eine belebte Zukunft.<br />

Text: Domenica Flütsch Fotos: Stiftung Ferien im Baudenkmal<br />

→<br />

Knarrende Dielen, niedrige Räume, der Geruch<br />

von Rauch aus dem Specksteinofen<br />

oder getäfelte Wände, Buntglasfenster und<br />

prächtige Deckenmalereien lassen vergangene Zeiten<br />

aufleben und entführen auf eine Reise in die Vergangenheit.<br />

Die Stiftung Ferien im Baudenkmal schafft<br />

mit ihrer Idee, Tourismus und Denkmalpflege zu vereinen,<br />

Mehrwert für alle Beteiligten. Gäste auf der<br />

Suche nach Authentizität und Entschleunigung geniessen<br />

den Hauch einer ruhigeren, vergangenen Welt<br />

und die Wohltat jahrhundertealter Kulturlandschaften.<br />

Die touristische Nutzung wiederum ermöglicht<br />

eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für gefährdete<br />

Bauten, denn die Erträge fliessen in die Renovation<br />

der Gebäude. Gleichzeitig wird Baukultur einprägsam<br />

Tgesa Caminada in Savognin.<br />

und hautnah erlebbar gemacht. Dabei steht der Umgang<br />

mit historischer Bausubstanz stets im Zeichen<br />

der Nachhaltigkeit. Statt Abriss und Neubau wird der<br />

Lebenszyklus verlängert, durch sinnvolles Sanieren<br />

und Ergänzen werden Ressourcen geschont. Die Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Architekten und Handwerkern<br />

hilft, alte Handwerkstechniken und Wissen zu<br />

erhalten. Dabei entsteht ein sanfter Tourismus, der<br />

Wertschöpfung in Regionen bringt, die oft von Abwanderung<br />

betroffen sind. Ferien im Baudenkmal ist<br />

eine auf vielen Ebenen fruchtbare Idee, die langsam,<br />

aber stetig wirksame Kreise zieht.<br />

Jedes Baudenkmal ist auf seine Art einzigartig. Trotzdem<br />

müssen die Feriengäste nicht auf zeitgemässe<br />

Küchen- und Sanitäreinrichtungen verzichten. Das<br />

Einrichtungskonzept der Stiftung ergänzt gekonnt<br />

historisches Mobiliar mit Schweizer Designklassikern<br />

und schafft ein einzigartig stimmungsvolles, belebund<br />

bewohnbares Gesamtkunstwerk aus Alt und<br />

Neu. Das Angebot an spannenden und einzigartigen<br />

Gebäuden wächst stetig und reicht vom mittelalterlichen<br />

Holzhaus aus dem 13. Jahrhundert bis zur modernen<br />

Stadtwohnung aus den 1930er-Jahren.<br />

Hotel<br />

15


1<br />

Hotel<br />

4<br />

TÜRALIHUS,<br />

VALENDAS<br />

Das barocke Bürgerhaus mit dem markantem Treppenturm<br />

steht mitten im historischen Dorfkern des<br />

Bündner Bergdorfes Valendas. Es erzählt mit seinen<br />

zahlreichen Spuren von der Geschichte, als einige<br />

Dorfbewohner als Zuckerbäcker und Söldner zu<br />

Reichtum gelangten. Dabei ist nicht nur das Äussere<br />

mit dem markanten Treppenturm, sondern auch das<br />

Innere des Türalihuses mit seinen prächtigen Täfern<br />

und seiner historischen Ausstattung einzigartig. So<br />

befindet sich in der Wohnung im ersten Obergeschoss,<br />

gegen die Strasse hin, eine Stube mit floralen<br />

Motiven und einem wuchtigen Turmofen.<br />

Laut einer Untersuchung durch die Bündner Denkmalpflege<br />

gab es unzählige Besitzerwechsel, bevor der<br />

bekannte Flimser Architekt Valerio Olgiati das seit<br />

Jahrzehnten leerstehende Haus 2007 an die Stiftung<br />

Ferien im Baudenkmal veräusserte. 1973 hatte sein<br />

Vater Rudolf Olgiati das Haus von einer ansässigen<br />

Dame erstanden. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

bis 1941 war die Bürgerresidenz im Besitz der grossbürgerlichen<br />

Familie von Marchion <strong>–</strong> von Arms, ihr<br />

Wappen ziert bis heute die Esszimmerwand im zweiten<br />

Obergeschoss.<br />

2014 wurde die Restaurierung des Baudenkmals abgeschlossen.<br />

Dabei galt es, die originale Bausubstanz und<br />

den einzigartigen Charakter des Hauses zu erhalten.<br />

So zeugen noch die zwei Lagerkammern im hinteren<br />

Teil des Hauses, in denen sich heute die Schlafzimmer<br />

16


2 3<br />

befinden, ausgetretene Steinstufen, russgeschwärzte<br />

Steinwände in der alten Küche sowie bemalte Täfer<br />

und ein Ofen in der Stube von der Erbauerzeit. Mit<br />

dem modernen, eigens für das Türalihus angefertigten<br />

Küchenmobiliar, dem zeitgenössisch ausgestatteten<br />

Badezimmer und der Möblierung mit Schweizer Design-Klassikern<br />

entstand ein überzeugendes Nebeneinander<br />

von Historie und Gegenwart.<br />

Hotel<br />

TGESA CAMINADA,<br />

SAVOGNIN GR<br />

Die Tgesa Caminada ist eines der letzten erhaltenen<br />

historischen Häuser in Savognin. Das ehemalige Bauernhaus<br />

gehörte zum Hof der Churer Fürstbischöfe.<br />

Eine ikonografische Fassadenmalerei zeugt von dieser<br />

Zeit. Das Baudenkmal liegt im Quartier «Sot Curt»,<br />

unweit der katholischen Kirche Nossadonna. Die<br />

«Curt» war ein bischöflicher Hof und zeitweise eine<br />

der <strong>Sommer</strong>residenzen der Fürstbischöfe von Chur.<br />

Die Tgesa Caminada gehörte zum Hofensemble. Im<br />

Laufe der Zeit entwickelte sich das ursprüngliche<br />

Bauernhaus im Strickbau zu einem stattlichen Wohnhaus.<br />

Die in der Stube freigelegte ikonografische<br />

Wandmalerei lässt darauf schliessen, dass das Haus ab<br />

dem 17. Jahrhundert <strong>–</strong> nach der Erbauung der Kirche<br />

1641 <strong>–</strong> auch von Klerikern bewohnt wurde.<br />

Dendrochronologische Untersuchungen an Holzproben<br />

des Hauses ergaben, dass die im Haus verbauten<br />

Bäume in den Jahren 1490/91 gefällt wurden. Der<br />

5<br />

17


6 7<br />

Hotel<br />

ursprüngliche Bau der Tgesa Caminada wurde vermutlich<br />

im darauffolgenden Jahr 1492 errichtet. Wesentliche<br />

Elemente davon sind im heutigen Gebäude noch<br />

erhalten. Das baufällige Haus war auf der Plattform<br />

des Schweizer Heimatschutzes für erhaltenswerte Häuser<br />

ausgeschrieben ( www.marchepatrimoine.ch). Der<br />

heutige Eigentümer kaufte das Haus 2018 und sanierte<br />

es bis 2021 mit viel Gespür für die Historie. Die<br />

geschichtsträchtigen Räume zeigen sich heute wieder<br />

in ihrem ursprünglichen Zustand, Küche und Bäder<br />

wurden zeitgemäss ergänzt. Das Haus trägt den Namen<br />

der ehemaligen Besitzerfamilie Caminada.<br />

1 Badezimmer im Türalihus Valendas. (Bild: Gataric Fotografie)<br />

2 Fresken im Wohnzimmer der Casa Caminada.<br />

3 Moderne Küche in der Tgesa Caminada.<br />

4 Türalihus Valendas.<br />

5 Chesa Sulaj S-chanf.<br />

6 Historisches Esszimmer im Türalihus.<br />

7 Alt und Neu erstrahlen gemeinsam.<br />

www.ferienimbaudenkmal.ch<br />

STIFTUNG FERIEN IM BAUDENKMAL<br />

Die im Jahr 2005 vom Schweizer Heimatschutz<br />

gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal ist<br />

ein Projekt an der Schnittstelle von Tourismus<br />

und Denkmalpflege. Schweizweit übernimmt<br />

sie dem Verfall ausgesetzte und vom Abriss bedrohte<br />

Baudenkmäler, restauriert sie sanft und<br />

gibt ihnen als Ferienobjekte eine sichere Zukunft.<br />

Das Besondere daran ist, dass sie die<br />

sorgfältig restaurierten Objekte der Öffentlichkeit<br />

zu vernünftigen Preisen zugänglich macht<br />

und durch das aktive Erleben von Baukultur die<br />

Vermittlung und Sensibilisierung für historische<br />

Bauten in den Vordergrund stellt.<br />

18


HOTEL SCHWEIZERHOF FLIMS<br />

Feine Filmreihe auf dem Dach.<br />

Das familiengeführte Flimser Traditionshaus feiert<br />

sein geschichtsträchtiges, 120-jähriges Bestehen<br />

mit vielen Überraschungen und Attraktionen.<br />

Mit einer Hommage an die Familie zeigt das<br />

Haus auf seiner spektakulären Dachterrasse eine kleine,<br />

feine Filmreihe des berühmten Regisseurs Daniel Schmid,<br />

ein Familienmitglied der Eigentümer aus der dritten Generation.<br />

Unter dem Sternenhimmel der Surselva werden<br />

stolz eine Auswahl an Schaffensperlen gezeigt. Den Anfang<br />

macht «Zwischensaison» (1992) am 3. Juli <strong>2023</strong>, es<br />

folgen «Heute Nacht oder nie» (1972), «Il bacio di Tosca»<br />

(1984), «Le chat qui pense» (2010) und weitere. Sollten<br />

die Wetterbedingungen es nicht zulassen, werden die Filme<br />

im Jugendstilsaal gezeigt. Bei Sonnenschein erwartet<br />

die Gäste darüber hinaus eine Rooftop-Bar.<br />

Die Geschichte des berühmten Flimser Vier-Sterne-Hotels<br />

geht zurück bis ins Jahr 1903. In seiner 120-jährigen<br />

Geschichte hat es das inhabergeführte Romantik-Hotel<br />

verstanden, seinen Zauber beizubehalten und doch stets<br />

mit dem Wandel der Zeit zu gehen, wie der neu eröffnete<br />

Spa oder das innovative Wellbeeing-Angebot eindrücklich<br />

zeigen.<br />

www.schweizerhof-flims.ch/zimmer-specials/specials<br />

Kinostart: 3. Juli <strong>2023</strong>, jeweils montags.<br />

<strong>Sommer</strong>kino auf dem Dach.<br />

GESUNDHEITSFERIEN IN<br />

GRAUBÜNDEN<br />

Region<br />

Ihr Wohlergehen im Mittelpunkt.<br />

Die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. <strong>Graubünden</strong><br />

ist mit seinen historischen Kurorten,<br />

den tiefgrünen Wäldern, imposanten Berggipfeln<br />

und den heilsamen Quellen der perfekte Ort für Gesundheitsferien.<br />

Ergänzt wird das Naturangebot durch<br />

ein hochqualitatives Netz an medizinischen Einrichtungen<br />

in Kombination mit Destinationen und Hotels. Die<br />

perfekte Kombination um Körper, Geist und Seele in<br />

Einklang zu bringen.<br />

Unter www.graubuenden.ch/gesundheitsferien kann der<br />

Gast aus einer Fülle von Angeboten rund um Training,<br />

Entspannung, Behandlung und Therapie auswählen.<br />

Vom «Work.Health.Package» in La Punt, über «Fit&-<br />

Gesund» in Davos, wo der Gast neben dem Hotelaufenthalt<br />

von einem Gesundheits-Check-up profitiert, bis hin<br />

zu individuellen Alpine Sabbaticals. Daneben gibt es<br />

zahlreiche Angebote von Kliniken und Spitälern, Ferien<br />

für Gäste mit Spitexbedarf und für Dialysepatienten sowie<br />

Therapieangebote der Thermalbäder.<br />

Ihr Wohlergehen ist bei uns im Mittelpunkt!<br />

www.graubuenden.ch/gesundheitsferien<br />

<strong>Graubünden</strong> bietet viele attraktive Angebote für<br />

Gesundheitsferien.<br />

19


PARKHOTEL MARGNA<br />

Kraftort am Fusse des Piz da la Margna<br />

Früher war nicht immer alles besser, vieles war einfach<br />

anders. Der Engadiner Johann Josty, Begründer<br />

des Parkhotels Margna in Sils i.E., zog aus, um Zuckerbäcker zu<br />

werden. Er kehrte heim und baute. Heute tafeln<br />

die Gäste in Jostys ehemaliger Wohnstube im Parkhotel Margna.<br />

Text: Karin Huber Fotos: Marcus Gyger, Luzi Seiler<br />

Hotel<br />

Das Parkhotel Margna, einst Familiensitz der<br />

Jostys, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen<br />

eines besonderen Geburtstages. Die Gastgeber<br />

Simona und Luzi Seiler ehren den Hotelbegründer<br />

aus Anlass seines 250. Geburtstages mit vielen<br />

Specials, darunter Lesungen zum Thema der Engadiner<br />

Zuckerbäcker.<br />

Im reich bebilderten «Margna-Buch» und im Sonderheft<br />

Josty gibt es überdies viele spannende Beiträge<br />

über die Familie und den Bau des markanten Patrizierhauses,<br />

das heute nach umfassender Renovation<br />

Hotelgäste aus aller Welt beherbergt. Die Leserschaft<br />

der einzigartigen Publikationen taucht ein in die<br />

Familiengeschichte, erfährt viel über das Leben und<br />

Werk des Auswanderers und Zuckerbäckers Johann<br />

Josty. «Wir möchten Johann Josty mit dem nun zusätzlich<br />

zum Buch erschienenen Sonderheft für den<br />

Bau des wunderbaren Hauses ehren», sagen Simona<br />

und Luzi Seiler.<br />

GESCHICHTEN ZUM STAUNEN<br />

Johann Josty hat es weit gebracht. Nach seiner Ausbildung<br />

als Zuckerbäcker zog es ihn nach Berlin, wo er<br />

Konditoreien und Kaffeehäuser eröffnete. Die Leute<br />

kamen in Scharen. Josty brachte es bald zu grossem<br />

Wohlstand. Seine Wurzeln aber vergass er nie. Geboren<br />

am 28. April 1773 in Sils im Engadin als Sohn<br />

eines kleinen Landwirts, wanderte er nach den Schuljahren<br />

aus. Er wollte Zuckerbäcker werden. Bereits<br />

1796 gründete der junge Johann Josty mit weiteren<br />

Engadiner Auswanderern die «Johann Josty & Co.».<br />

Nebst den Berliner Cafés und Patisserien betrieben er<br />

und seine Kollegen in verschiedenen deutschen Städten<br />

weitere Konditoreien und bauten so ein kleines<br />

Imperium auf.<br />

1<br />

JOHANN JOSTY IN DER MARGNA-BUTIA<br />

In der Margna-Butia bieten Simona und Luzi<br />

Seiler die anregenden Bücher zu Josty und seiner<br />

Zeit an: Die Erzählung «Josty, eine Liebe zwischen<br />

Berlin und Sils Maria» von Isabelle Azoulay<br />

sowie die Geschichte «Loin de Sils Maria»<br />

von Michèle Kahn. Dazu passend ist die Familiensaga<br />

«Das grüne Seidentuch» von Marcella<br />

Maier, welche weitere berührende Einblicke ins<br />

frühere Bergeller und Engadiner Leben gibt.<br />

20


2 3<br />

Im Margna-Buch und im Sonderheft erfährt man<br />

auch, dass der 1815 ausgebrochene indonesische Vulkan<br />

Tambora, der in der Folge weltweit für Missernten<br />

und Hungersnöte sorgte, Auslöser für den Josty-<br />

Bau in Sils i. E. war. Josty baute den Familiensitz zwar<br />

für seine Frau, doch die Bauaktivitäten zur richtigen<br />

Zeit haben dazu beigetragen, dass die Einheimischen<br />

Arbeit und Einkommen gefunden haben.<br />

FAMILIENSITZ, PENSION, HOTEL<br />

Das so entstandene Josty-Haus ist aber auch Ursprung<br />

des heutigen Parkhotels Margna. An den Erbauer<br />

Johann Josty, der am 5. September<br />

1826 in Sils i.E. verstarb,<br />

erinnern nach wie vor die Initialen<br />

J.J. Um 1870 ging das Haus von<br />

den Josty-Erben in den Besitz von<br />

Johannes Badrutt, Gründer des<br />

Kulm-Hotels in St. Moritz, über.<br />

Zwischen 1871 und 1901 entstand<br />

zuerst die Pension Entrelac und<br />

dann das Hotel de la Grande Vue.<br />

Ab 1901 erhielt das von Peter Anton<br />

Badrutt geführte Haus mit 20 Betten<br />

dann erstmals den Namen<br />

«Hotel Margna», angelehnt an<br />

den Piz da la Margna, an dessen<br />

Fuss es steht. Die Lage nahe am Silser See ist ein<br />

Kraftort der besonderen Art.<br />

«Der Familiensitz der Jostys hat auf dem Weg zum<br />

heutigen Parkhotel Margna mehrere grosse Erweiterungen<br />

erfahren», wissen die heutigen Besitzer Isot<br />

Einziges noch existierendes<br />

Porträt von Johann Josty.<br />

1 Das Parkhotel Margna mit<br />

dem Piz da la Margna (3158 m ü. M.).<br />

2 Postkarte ums Jahr 1880.<br />

3 Das Eigentümerpaar Isot und Christoph<br />

Sautter zusammen mit dem Direktionspaar<br />

Simona und Luzi Seiler.<br />

und Christoph Sautter zu berichten. Es gab im Laufe<br />

der Zeit mehrere grosse Erweiterungen. Die wichtigsten,<br />

so ist dies fein säuberlich notiert worden, sind<br />

1905/06 und 1913/14 durch den bekannten und renommierten<br />

Bündner Architekten Nicolaus Hartmann<br />

jun. erfolgt. Weitere Um-,<br />

An- und Aufbauten folgten. Im<br />

Kriegsjahr 1917 ging die gesamte<br />

Anlage als Aktiengesellschaft in den<br />

Besitz der Schweizerischen Volksbank<br />

über. Kurios ist, dass in den<br />

Jahren 1933 und 1934 Anton Badrutt,<br />

ein Enkel von Johannes Badrutt,<br />

dem Hotel Margna als Direktor<br />

vorstand.<br />

Wie ging es weiter? 1960 erwarb die<br />

Familie Sepp und Dorly Müssgens<br />

das Hotel, das sie über 40 Jahre<br />

lang führte. Am 1. November<br />

2003 kauften Christoph und Isot<br />

Sautter das Haus. Ein Glücksfall, denn sie investierten<br />

danach viel Geld in das Parkhotel Margna und<br />

gaben dem Haus so eine neue, auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtete Zukunft.<br />

Hotel<br />

JUBILÄUMSAKTIVITÄTEN IM HOTEL MARGNA<br />

Im Laufe des <strong>Sommer</strong>s erscheint zu Ehren von<br />

Johann Josty eine Sonderausgabe des Margna-<br />

Magazins. Im Hotel sind zum Jubiläum verschiedene<br />

Aktivitäten geplant, unter anderem geschichtliche<br />

Hausführungen, Lesungen sowie<br />

Silser Dorfführungen mit Einblicken ins Margna.<br />

Infos: www.margna.ch<br />

21


PUBLIREPORTAGE<br />

EINRICHTUNGSHAUS THÖNY<br />

GESTALTET RÄUME DER EXTRAKLASSE<br />

Leidenschaft und Geduld sind das Fundament für Qualität und<br />

grosse Leistungen. Dieser eindeutige Grundsatz hat uns in den<br />

vergangenen Jahrzehnten zu zahlreichen ausgefallenen Ideen<br />

und einem nachhaltigen unternehmerischen Erfolg geführt.<br />

Interior<br />

22


PUBLIREPORTAGE<br />

Der <strong>Sommer</strong> ist die perfekte Jahreszeit,<br />

um den Garten oder die<br />

Terrasse in eine stilvolle<br />

Wohnoase zu verwandeln. Die Gestaltung<br />

im Freien erfordert jedoch mehr als nur<br />

ein paar einfache Gartenmöbel. Hier treffen<br />

Funktion und Design aufeinander<br />

und werden auf die individuellen Bedürfnisse<br />

der Kunden angepasst. Die Designkonzepte<br />

von Thöny, der Einsatz von<br />

hochwertigen Produkten internationaler<br />

Möbelmarken und das passende Lichtkonzept<br />

bringen dein Wohnzimmer nach<br />

draussen. Durch exklusive Textilien, Dekorationselemente<br />

und moderne Kunst<br />

lassen sich zusätzliche Akzente setzen und<br />

das Ambiente im Aussenbereich im neuen<br />

Glanz erstrahlen. Aus den Wünschen der<br />

Kunden und mit dem Know-how von<br />

Thöny entstehen Räume und Outdoorbereiche<br />

der Extraklasse.<br />

Einrichtungshaus THÖNY<br />

Bahnhofstrasse 16, FL-9494 Schaan<br />

+ 423 237 41 41, info@moebelthoeny.li<br />

www.thoenycollection.com<br />

Günther Thöny: Designer und<br />

Innenarchitekt.<br />

Interior<br />

23


BÜNDNER JAGD<br />

Mythos, Passion und Grundrecht<br />

<strong>Graubünden</strong> ohne Jagd ist für viele Bündner und<br />

Bündnerinnen unvorstellbar. Die Jagd ist Teil<br />

der Identität und als traditionelles Grundrecht Ausdruck<br />

von Freiheit und Selbstbestimmung.<br />

Text: Domenica Flütsch Bilder: Veit Fritz, Marco Theuss<br />

→<br />

Wenn die Tage wieder kürzer und die<br />

<strong>Sommer</strong>ferien vorbei sind, verfällt <strong>Graubünden</strong><br />

in eine Art Ausnahmezustand.<br />

Es ist bald Jagd. Drei Wochen lang, ab Anfang September,<br />

dreht sich in den Bündner Talschaften alles<br />

um das Jagdgeschehen. Seit jeher weckt die Jagd<br />

Emotionen, sei es auf der Pirsch, am Stammtisch oder<br />

beim Genuss eines deftigen, feinen Wildgerichts. Da<br />

überschlagen sich die Geschichten und man versteht,<br />

woher der Begriff «Jägerlatein» kommen mag. Das<br />

Thema Jagd ist, gelinde gesagt, eine komplizierte Geschichte,<br />

ob von Seiten der Anforderungen und<br />

Reglemente oder aus Sicht der persönlichen Meinung.<br />

Von allen Seiten unbestritten ist die Tatsache,<br />

dass der Wilddruck auf den Wald reduziert werden<br />

muss. Inwieweit und in welcher Form, da scheiden<br />

sich die Geister bereits. Die Jahre ohne grosse Raubtiere<br />

hatten eindrücklich gezeigt, dass ein Überstand<br />

an Wild im Bündner Wald durch den Wildverbiss an<br />

den Jungbäumen grosse Schäden anrichtet. Es liegt<br />

also auf der Hand: Der Wildbestand braucht Regulierung.<br />

Das war nicht immer so.<br />

Seit den 1920er-Jahren wieder<br />

heimisch in den Bündner Bergen:<br />

Der Steinbock. (Bild: Veit Fritz)<br />

GESCHICHTE DER JAGD<br />

IN GRAUBÜNDEN<br />

Die freie Jagd hat hier eine lange Tradition, bereits im<br />

Jahr 1526 erhalten die Gerichtsgemeinden vom Adel<br />

das Privileg der Jagd und ab da gilt in <strong>Graubünden</strong> die<br />

freie Jagd. Während Aristokraten mit Dienern und<br />

Gehilfen das Jagen zum Zeitvertreib betreiben, ist es<br />

für die einfachen Menschen eine Überlebens hilfe.<br />

Schnell zeichnet sich ab, dass Regeln notwendig werden,<br />

damit die Wildbestände nicht ausgerottet werden.<br />

1558 legt die Tagsatzung fest: Von März bis Juli<br />

darf nicht gejagt werden. Geholfen hat es nicht viel,<br />

der Steinbock verschwindet 1650, der Rothirsch hundert<br />

Jahre später aus den Bündner Bergen. In der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts führen der Raubbau<br />

am Wald und klimatische Veränderungen zu einem<br />

drastischen Rückgang der Wildbestände, verstärkt<br />

durch die deutlich zielgenaueren Hinterladergewehre.<br />

Mit dem ersten Jagdgesetz 1875 auf eidgenössischer<br />

Ebene muss auch <strong>Graubünden</strong> reagieren, 1877 nimmt<br />

das Volk das neue Gesetz an und führt die Patentjagd<br />

ein. Eingeschränkte Jagdzeiten, die Schaffung von<br />

Jagdbanngebieten und ein konsequenter Schutz der<br />

Mutter- und Jungtiere wird festgelegt. Ab 1900 wandern<br />

von Norden wieder Hirsch und Reh zurück und<br />

auch der Steinbock kehrt heim. Dreiste Diebe entführen<br />

1920 aus dem königlichen Jagdgarten im Aostatal<br />

von König Vittorio Emanuele II 59 Kitze und päppeln<br />

sie im St. Galler Wildpark Peter und Paul mit der Flasche<br />

auf. Nun ist die heimische Schalenwildwelt wieder<br />

komplett.<br />

Jagd<br />

25


Das erlegte Wild wird auf dem Rücken ins Tal getragen. <br />

(Bild: Marco Theuss)<br />

Jagd<br />

Ab den 1950er-Jahren wachsen die Rothirschbestände<br />

kontinuierlich an und damit auch die Probleme.<br />

Nicht nur ist der Schaden in den Schutzwäldern nicht<br />

mehr tragbar, auch die Bilder von unzähligen verhungerten<br />

Hirschen in strengen Wintern rufen in den<br />

1970er-Jahren nach einer Lösung. Erstmals werden<br />

die Bestände erhoben und Abschusspläne erstellt, eine<br />

zweite Jagdzeit von November bis Mitte Dezember,<br />

die sogenannte Sonderjagd, wird eingeführt. Wer<br />

Steinwild jagen will, der unterliegt besonderen Regelungen.<br />

Die erfolgreiche Wiederansiedlung des Wappentieres<br />

hat dazu geführt, dass auch die Steinwildpopulation<br />

einem Wildlife-Management unterliegt. Für<br />

die Steinwildjagd müssen sich Jäger bewerben, die<br />

Region ist dabei nicht frei wählbar und wird zugeteilt.<br />

JAGDJAHR 2022<br />

2022 haben 5300 Jägerinnen und Jäger<br />

das Bündner Jagdpatent gelöst.<br />

Mit 9138 Stück erlegtem Schalenwild lag<br />

die letztjährige Hochjagd leicht über<br />

dem Schnitt der letzten 10 Jahre.<br />

Rund 20 Prozent der Jäger konnten keinen<br />

Jagderfolg verbuchen.<br />

Der Abschussplan für die Hirschstrecke<br />

wurde zu guten 99 Prozent erfüllt.<br />

Heute entspricht die Bündner Jagd hohen wildbiologischen,<br />

ökologischen, tierschützerischen, ethischen und<br />

soziokulturellen Grundsätzen, vieles ist zeitgemäss und<br />

modern geworden. Trotzdem hat die Volksjagd etwas<br />

Urtümliches und Archaisches. Die vielen, wilden Geschichten<br />

für ruhmreiche oder gefährliche Jäger tun das<br />

ihre dazu, dass der Mythos Bündner Jagd weiterlebt.<br />

JÄGERKÖNIG<br />

GIAN MARCHET COLANI<br />

Der sagenumwobene Engadiner Gian-Marchet Colani<br />

(1772 <strong>–</strong> 1837) gilt als einer der grössten Jäger der<br />

Schweiz. 2700 Gemse, einige Bären und anderes Alpenwild<br />

soll er erlegt haben. Sein Ein-Tages-Rekord habe<br />

93 Gems-Abschüsse betragen. Die von ihm selbst entwickelte<br />

Jagdwaffe erlaubte ihm ein schnelles Abfeuern.<br />

Schon zu Lebzeiten kursierten die wildesten Geschichten<br />

um den Engadiner. Jäger-Konkurrenz soll er kaltblütig<br />

ermordet haben, behauptete das «Stuttgarter<br />

Morgenblatt» gar. Seine Verschwiegenheit liess ihn wohl<br />

unheimlich oder finster erscheinen, dabei konnte er<br />

auch durchaus leutselig sein und rettete zahlreichen<br />

Lawinenverschütteten das Leben. Beim Volk war er als<br />

bester Jäger und Schütze weit und breit anerkannt. Im<br />

August 1835 soll er als erster Alpinist die Ostflanke des<br />

Piz Palü zusammen mit Oswald Heer bestiegen haben.<br />

Und wurde damit Vorbild für die Hauptfigur im Heimatroman<br />

«Der König der Bernina» (1900).<br />

26


PIRMINA CAMINADA<br />

«Ich kann den Wildtieren eine Stimme geben»<br />

Für Pirmina Caminada, seit 150 Jahren die erste Wildhüterin in<br />

<strong>Graubünden</strong>, passen die damit verbundenen Aufgaben<br />

punktgenau. Als sehr naturverbundene Frau wünscht sie sich<br />

von den Menschen mehr Achtsamkeit für die Natur,<br />

für Wild und Wildpflanzen.<br />

Text: Karin Huber Fotos: Mario Theus, Nicola Pitaro<br />

« ENTSCHEIDEND IST NICHT,<br />

WAS DU BIST, SONDERN<br />

WAS DU DARAUS MACHST.»<br />

Die Wildtiere, so sagt ihre Hüterin, brauchen<br />

ihren Lebensraum. «Leider kümmern sich<br />

manche Menschen oft aus Unachtsamkeit<br />

oder fehlendem Wissen zu wenig um das Wohlergehen<br />

der Tiere. Als Wildhüterin<br />

kann ich jedoch den Wildtieren<br />

zumindest eine Stimme geben.»<br />

Auf der anderen Seite allerdings<br />

sei doch ein Umdenken in der Bevölkerung<br />

spürbar. «Wenn Menschen Kenntnis davon<br />

haben, was die Wildtiere brauchen, dann nehmen sie<br />

grösstenteils gerne Rücksicht auf deren Bedürfnisse.»<br />

Pirmina Caminada ist am Interviewtag mit ihrem geländegängigen<br />

Auto weit hinauf auf die Alp Ritta gefahren.<br />

Unterwegs kontrolliert sie Fotofallen. So weiss<br />

sie, dass sogar Luchse hier in der Val Lumnezia unterwegs<br />

sind. Wie viele Rehe, Hirsche, Gämsen, Steinböcke,<br />

Hasen und andere Wildtiere in der Region leben,<br />

das findet sie jeweils über die verschiedenen<br />

mehrmals jährlich angelegten<br />

Zählungen und über regelmässige<br />

Touren im Gelände<br />

heraus. Die Grosszählungen macht<br />

sie nicht alleine, sondern zusammen mit Berufskollegen.<br />

«Wir schauen bei diesen Gelegenheiten auch, ob<br />

die Tiere gesund und vital sind, ob sie gestresst, geschwächt<br />

oder kränklich sind.»<br />

Jagd<br />

1<br />

27


2<br />

Jagd<br />

EIN ERSTER KURZER CHECK<br />

Oben auf der Alp, wo bereits Ende April neben einzelnen<br />

Enzianblüten bereits Tausende von Krokussen<br />

ihre Blüten in die Sonne strecken und Frühlingsgefühle<br />

wecken, stellt die Wildhüterin, die u.a. auch ein<br />

Studium als diplomierte Natur- und Umweltfachfrau<br />

sowie verschiedene Ausbildungen in Wildbiologie absolviert<br />

hat und ebenso in energetischer Arbeit und in<br />

Kräuterkunde ausgebildet ist, das grosse und schwere<br />

Pirmina Caminada (1968), die erste Wildhüterin im<br />

Kanton <strong>Graubünden</strong> (mittlerweile gibt es mit Claudia<br />

Kunfermann aus dem Avers eine zweite) ist in Vrin auf<br />

einem Bauernhof aufgewachsen und oft auch mit ihrem<br />

Vater auf die Jagd gegangen. Ihre erste Ausbildung<br />

zur Damenschneiderin machte sie in Chur. Im<br />

Laufe der Jahrzehnte kamen dann viele weitere Aus-<br />

und Weiterbildungen im Gesundheits- und Naturbereich<br />

hinzu. Sie bietet unter anderem auch Führungen<br />

zu Heil- und Kraftorten in der Val Lumnezia an. Pirmina<br />

Caminada eröffnete 2014 auch das erste Jurtencafé<br />

in Puzzatsch, vor dem Aufstieg zur Greina.<br />

Infos:<br />

PIRMINA CAMINADA<br />

www.pirmina.ch<br />

Fernglas auf. Sie schaut zuerst einmal in die Runde,<br />

was da so kreucht und fleucht und fliegt… Sie scheint<br />

zufrieden, ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Pirmina<br />

Caminada ruht ganz in sich.<br />

Die Naturfrau, die Tag für Tag und bei jedem Wetter<br />

unterwegs ist und alle Heil- und Kraftorte in ihrer<br />

Heimat kennt, merkt sofort, wenn etwas nicht mehr<br />

so ist, wie es sein sollte. Das sind dann Momente, in<br />

denen sie zwar nicht aus der Haut fährt, aber Missstände<br />

aufzeigt <strong>–</strong> durchaus im Bewusstsein, dass nur<br />

Gespräche unter allen Beteiligten zu positiven Veränderungen<br />

führen können.<br />

DIE VIELFÄLTIGE VOGELWELT<br />

IM FOKUS<br />

Ihr besonderes Augenmerkt legt sie auf die Vogelwelt,<br />

auf Wiedehopf ebenso wie auf Zippammer, Steinadler<br />

und Bartgeier. Und auf das Auerwild. Denn ihr Lebensraum<br />

ist bedroht. Birkhühner und Auerhühner<br />

brauchen Schutzstauden, lichte Wälder und Strauchvegetation.<br />

«Wichtig ist beispielsweise, dass seitens<br />

der Forstwirtschaft schonend und rücksichtsvoll in<br />

deren Lebensraum eingegriffen werden darf.»<br />

Ihre Aufgaben als Wildhüterin sind äusserst vielfältig.<br />

Sie beaufsichtigt auch Wildruhezonen und gibt ihr<br />

28


3 4<br />

Jagd<br />

Wissen gerne weiter an Wandernde und BikerInnen.<br />

«Denn oft werde ich auf meinen Streifzügen auch direkt<br />

angesprochen und zu vielen Dingen befragt. Die<br />

Leute sind durchaus neugierig und ich schätze es sehr,<br />

wenn sie mehr über den Lebensraum von Wildtieren<br />

und Wildpflanzen wissen wollen. Es freut mich ebenso,<br />

dass ich zunehmend auf die Biodiversität in Hausgärten<br />

in beratender Funktion angesprochen werde.»<br />

Zum Pflichtenheft von Pirmina Caminada gehört es<br />

ebenfalls, die Jagd zu überwachen, sich um verletzte<br />

Tiere zu kümmern, wenn möglich, diese zu behandeln<br />

oder ihnen auch einmal den Gnadenschuss zu<br />

geben, wenn diese zu sehr leiden. Immer wieder sagt<br />

sie, wie wichtig es sei, Autounfälle mit Wild bei ihr<br />

oder ihren Berufskollegen zu melden, um das Leid der<br />

verletzten Tiere auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Ihre Aufgabenliste ist damit allerdings noch lange<br />

nicht erledigt: Rothirsche einfangen, diese markieren<br />

und sie teilweise auch mit Hochfrequenz-Sendern<br />

auszustatten, schauen, dass die Jäger die Jagdbetriebsvorschriften<br />

einhalten, erste Massnahmen bei Gewässerverschmutzungen<br />

einleiten, Stellungnahmen zu<br />

touristischen und ökologischen Projekten zu verfassen,<br />

Vernetzungskonzepte zusammen mit der Landwirtschaft<br />

erarbeiten, das Alppersonal bei Rissen von<br />

Nutztieren zu unterstützen. «Es tut mir im Herzen<br />

1 Pirmina Caminada bei der Wildtierbeobachtung.<br />

2 Die Natur- und Umweltfachfrau sowie ausgebildete<br />

Wildbiologin und Wildhüterin hat einen vielseitigen<br />

Aufgabenkreis.<br />

3 Arbeitseinsatz im Hochgebirge.<br />

4 Pirmina Caminada ist oft mit ihrer Labradorhündin Leila<br />

unterwegs.<br />

weh, wenn ich gerissene Schafe oder Ziegen sehe.<br />

Aber es ist für niemanden hilfreich, wenn von gewissen<br />

Interessensgruppen emotionale Fronten aufgebaut<br />

und Beschuldigungen ausgeteilt werden. Das irdische<br />

Leben ist zu kurz für Dinge, die nicht relevant<br />

sind. Besser ist es, pragmatisch zu analysieren und einer<br />

bestmöglichen positiven Lösung Raum zu geben.<br />

So entstehen andere und neue Möglichkeiten des Zusammenlebens.»<br />

Die Freude an der Natur jedoch überwiegt alles Belastende.<br />

«Im Frühling, wenn der Nachwuchs auf die<br />

Welt kommt, junge Gäms-Kitzli fröhlich über letzte<br />

Schneefelder ausgelassen spielen, wenn die ersten Hasenkinder<br />

herumtollen, das berührt und erfreut mein<br />

Herz ganz besonders.»<br />

29


WILD AUF DEM TELLER<br />

Hansjörg Ladurner<br />

Restaurant Scalottas Terroir Lenzerheide<br />

Der Heidner Koch mit Südtiroler Wurzeln liebt ursprüngliche<br />

Produkte aus der Bergwelt und gibt Tipps, worauf man beim<br />

Zubereiten achten sollte.<br />

Jagd<br />

Hansjörg Ladurner pflegt<br />

in seinem Restaurant<br />

Scalottas Terroir in Lenzerheide<br />

eine Küche, die sich ganz<br />

den Produkten aus dem Alpenraum<br />

verschrieben hat. Diese bezieht er<br />

von Produzenten aus der Region,<br />

die er schon seit Jahren kennt.<br />

Wildfleisch ist für den umsichtigen<br />

Koch ein wichtiger Bestandteil der<br />

alpinen Küche.<br />

«Es gibt kein Fleisch, das natürlicher<br />

ist als Wildfleisch. Die Tiere haben ihr Leben<br />

lang nur Wildpflanzen gefressen, haben kaum Stress<br />

und innerhalb einer Sekunde nach dem Schuss ist das<br />

Tier tot. Mehr Bio geht nicht.»<br />

Ladurner kauft wann immer möglich ganze Tiere. «Bei<br />

uns wird alles verwertet, von der Schnauze bis zum<br />

Schwanz. Jährlich beziehe ich bei regionalen Jägern<br />

Hansjörg Ladurner.<br />

oder vom Dorfmetzger ein bis zwei<br />

Rehe, ein bis zwei Gemse und einen<br />

Steinbock und hin und wieder auch<br />

Murmeltiere. Wildfleisch ist nicht<br />

alltäglich, so bieten wir ein Angebot,<br />

das die Gäste nicht überall bekommen.»<br />

Wenn der umtriebige Küchenchef<br />

nicht in der Küche steht, dann bearbeitet<br />

der seinen BergAcker oder<br />

streift durch Wald und Flur. Er<br />

selbst sieht sich mehr als Sammler<br />

denn als Jäger. Verwertet wird, was im Moment rundum<br />

wächst und gedeiht, die Natur gibt vor, was auf die<br />

Karte kommt. Was nicht frisch verarbeitet werden<br />

kann, wird mit viel Handarbeit konserviert und fein<br />

säuberlich glasweise im Keller oder in der Spensa für<br />

die lange Winterzeit gehortet.<br />

KOCH-TIPPS WILD<br />

Für jene, die sich selber ans Wildkochen machen möchten, hat Hansjörg Ladurner ein paar Tipps:<br />

«Wagen Sie sich an Wildpfeffer mit eigener Beize,<br />

das ist gar nicht so schwer wie es scheint.<br />

Beziehen Sie dafür aber das Fleisch beim<br />

Metzger Ihres Vertrauens. Überhaupt ist beim<br />

Wildfleisch die fachgerechte Zerlegung ein<br />

wichtiger Faktor für Qualität, lieber etwas<br />

grosszügig wegschneiden als zu viel Sehnen<br />

und Fett. Und nehmen Sie für guten Pfeffer<br />

guten Wein mit ausreichend Säure.<br />

Wenn Sie sich an kräftiges Fleisch wagen wie<br />

Gemse oder Steinbock, sparen Sie eher mit zu<br />

vielen Gewürzen, damit sich der intensive<br />

Fleischgeschmack entfalten kann.<br />

Bei Schnellgebratenem fahren Sie zurück mit der<br />

Hitze! Ein Rehschnitzel darf gerne noch etwas rosa<br />

sein. Zu viel Hitze lässt Wildfleisch rasch trocken<br />

werden. Falls Sie nicht viel Wilderfahrung haben,<br />

wagen Sie sich lieber an Schnitzel und nicht<br />

gleich an die grossen Stücke.»<br />

30


SCALOTTAS LENZERHEIDE<br />

Alpine Terroirküche<br />

Hansjörg Ladurner und sein Restaurant Scalottas sind bekannt für eine herausragende<br />

Terroirküche, die konsequent alpine Kochkunst pflegt, nachhaltig<br />

und umsichtig. Wildgerichte bilden im Scalottas ein wichtiges Angebot<br />

auf der Karte den ganzen Winter hindurch, bezogen wird das Fleisch von<br />

Jägern aus der Region und verarbeitet wird stets das ganze Tier. Sein Konzept<br />

der kleinen Teller ermöglicht es dem Gast, eine Vielzahl von Gerichten zu<br />

probieren, ganz nach Lust und Hunger. Der renommierte Gastronomieführer<br />

Guide Michelin hat Ladurner für sein nachhaltiges Wirken mit einem<br />

Grünen Stern geehrt. Diese Auszeichnung wurde 2021 das erste Mal vergeben<br />

und zeichnet Restaurants aus, die sich durch ein besonders nachhaltiges<br />

Handeln hervorheben.<br />

www.scalottas-terroir.ch<br />

ADLER FLÄSCH<br />

Wildes Schlemmen<br />

Küchenchef Siggi Tschurtschenthaler pflegt mitten im Winzerdorf Fläsch eine<br />

herausragende Küche, die seine Südtiroler Heimatküche innovativ, modern<br />

und stimmig mit dem Bündnerland verbindet. In der heimeligen Bündner<br />

Gaststube verwöhnt der aufmerksame Service um Lebenspartnerin Melanie<br />

Kampfer die Gäste nach allen Regeln der Kunst. Die Karte bietet einen imposanten<br />

Bogen von mediterranen Einflüssen und kombiniert sie virtuos mit<br />

regionalen Spezialitäten. In der Herbstzeit begeistert der Ausnahmekoch mit<br />

tollen Wildgerichten, der rosa gebratene Hirschrücken war wunderbar zart,<br />

mit den Südtirolern Schupfnudeln und karamellisierten Kastanien ein unvergessliches,<br />

wildes Schlemmen. Regelmässig veranstaltet das Adler- Team aussergewöhnliche<br />

Kulinarikevents und bittet mit befreundeten Kochkünstlern<br />

zu Tisch oder in die Küche. Es lohnt sich, den Adler Fläsch im Auge zu behalten,<br />

nicht nur in Wildzeiten. Aber dann ganz besonders.<br />

www.adlerflaesch.ch<br />

Jagd<br />

POSTIGLIUN ANDIAST<br />

Jäger am Herd<br />

Die Familie Sgier hat das Gastgeber-Gen an die nächste Generation weitergegeben.<br />

Im idyllischen Andiast nahe Ilanz steht mittlerweile Junior Sandro<br />

auch mit am Herd. Gemeinsam verwöhnen sie ihre Gäste mit Spezialitäten in<br />

herausragender Qualität. Besonders wenn Wild aus einheimischer Jagd gezaubert<br />

wird, geben sich die Fans die Klinke in die Hand, wer sich diesen Genuss<br />

nicht entgehen lassen will, dem ist frühzeitiges Reservieren wärmstens ans<br />

Herz gelegt. Das eingespielte Team tüftelt derweil weiter an seinen gekonnten<br />

Kreationen und pflegt eine imposante Balance aus Kreativität und Bodenhaftung.<br />

Der «Gault-Millau» zählt das Lokal in der Surselva nicht ohne triftigen<br />

Grund zu den besten Wildküchen der Schweiz. Wer möchte, kann ein Abendessen<br />

im Postigliun mit einer Wildbeobachtung kombinieren. Bei Surselva<br />

Tourismus kann man sich zur Brunftzeit der Hirsche zu einem Ausflug in der<br />

Abenddämmerung in Begleitung einer Fachperson anmelden und das jahrhundertealte<br />

Naturspektakel beobachten.<br />

www.postigliun-andiast.ch<br />

31


AUF FOTOPIRSCH<br />

Wildbeobachtungen<br />

Die Beobachtung von Wildtieren ist auch für Nichtjäger:innen<br />

ein aufregendes Erlebnis. Besonders erfolgreich gelingt es im<br />

Schweizerischen Nationalpark.<br />

Jagd<br />

Auf die Pirsch, bewaffnet mit Feldstecher oder<br />

Fotokamera. Ein besonders guter Platz dafür<br />

ist der Schweizer Nationalpark im Engadin.<br />

Hier gelten für Besuchende klare Regeln, so dürfen<br />

beispielsweise die Wanderwege nicht verlassen werden.<br />

Die Tiere wissen das, fühlen sich sicher und lassen<br />

sich durch Wander:innen kaum stören. Wer besonders<br />

viel über die Tiere und ihren Lebensraum<br />

erfahren möchte, findet an vielen Orten geführte<br />

Touren mit erfahrenen Guides. Tipps zur Wildtierbeobachtung<br />

mit den besten Plätzen im Nationalpark<br />

zeigen, wann und wo den verschiedenen Tieren am<br />

ehesten begegnet werden kann. So wird die Wanderung<br />

zum Tiererlebnis mit Adler, Gemsen, Murmeltier,<br />

Hirsch oder Steinbock.<br />

www.graubündenwww.graubuenden.ch/de/<br />

aktivitaeten<br />

Lernen in der Natur mit Tipps vom Profi.<br />

NATURFOTOGRAF UDO WUCHNER<br />

WORKSHOP<br />

Wer seine Fotografie-Kenntnisse erweitern und neue<br />

Techniken lernen möchte, für den bieten die Naturfotografie-Workshops<br />

des Bündners Udo Wuchner<br />

eine ideale Möglichkeit. In seinen praktischen Anwendungskursen<br />

vermittelt er auf Streifzügen durch<br />

die schöne Bergwelt die Grundlagen der Fotografie<br />

und die besonderen Herausforderungen der Naturfotografie<br />

und stellt dafür auf die Kundschaft massgeschneiderte<br />

Programme zusammen.<br />

www.wuchner.photography<br />

WUFFLI<strong>–</strong>FACHGESCHÄFT FÜR FOTOGRAFIE<br />

Geführte Wildbeobachtungen im Schweizerischen<br />

Nationalpark.<br />

Das Churer Traditionshaus ist kompetenter Ansprechpartner<br />

für alle Fotografieanliegen. Der 200 m² grosse<br />

Showroom bietet eine grosse Auswahl an vorführbereiten<br />

Kameras, Objektiven und Zubehör zur Ansicht und<br />

zum Testen. Langjährige Erfahrung,spannende Tipps<br />

und ein breites Fachwissen machen das Fachgeschäft<br />

zur Anlaufstelle erster Wahl.<br />

www.wuffli.ch<br />

32


BOGENPARK HOCHWANG<br />

Jagdvergnügen der anderen Art<br />

Hoch über dem Schanfiggertal laden zwei spannend<br />

angelegte Bogenparks zur Pirsch mit Pfeil und<br />

Bogen und bieten ein Jagdabenteuer der anderen Art.<br />

Text: Bogenpark Hochwang Fotos: Veit Fritz<br />

Mitten im Herzen des Schanfiggs liegt die<br />

sonnenverwöhnte Bergterrasse Hochwang.<br />

Hier warten zwei attraktive und individuell<br />

gestaltete Bogenparks auf grosse und kleine, geübte<br />

und ungeübte Schützen. Ganz nach dem Motto «spannen<br />

um zu entspannen» begeistern die beiden optimal<br />

entworfenen Parcours mit 28 lebensgrossen 3-D-Tieren<br />

die Besucher/innen. Seit sieben Jahren locken die Bogenparks<br />

Leute auf die Pirsch, die ihren Jagdtrieb ohne<br />

Gewehr und Tiergefährdung ausleben möchten. Urvater,<br />

Initiant und Geburtshelfer für den Bogenpark<br />

Hochwang ist Bobi Götte, begeisterter Bogenschütze,<br />

Bergführer und Sprengmeister. Seit 20 Jahren lebt der<br />

gebürtige Aroser in Castiel und ebensolange ist er passionierter<br />

Bogenschütze, 2019 war er sogar Schweizer<br />

Meister. Zusammen mit Hochwang Tourismus hat der<br />

umtriebige Schaffer ein Juwel gestaltet, das massgeblich<br />

dazu beiträgt, dass dieser aussergewöhnliche Sport<br />

sich immer grösserer Beliebtheit erfreut.<br />

3-D-ZIELE IN LEBENSGRÖSSE<br />

Auf den gutgesicherten und markierten Routen stehen<br />

Steingeissen oder Rebhühner, Häsli oder Rebhuhn,<br />

sogar ein Bär oder Wolf täuschend echt und<br />

lebensgross in 3D und fungieren als Zielfiguren. «Das<br />

Ganze ist spielerisch, mit offenen Augen für die Natur<br />

und die schöne Aussicht», führt Götte aus. «Die Kin-<br />

Jagd<br />

1<br />

33


2 3<br />

Jagd<br />

der sind herrlich, sie studieren nicht und machen einfach,<br />

handeln instinktiv und versuchen ihr Glück. Es<br />

gibt aber auch gestresste Menschen, die herkommen<br />

und durch das Laufen, die Naturerlebnisse sowie die<br />

konzentrierten Schiessübungen zu Ruhe und Ausgeglichenheit<br />

finden», führt der Profischütze weiter aus.<br />

Neulinge müssen einen obligatorischen Einführungskurs<br />

absolvieren, Material kann vor Ort mit Voranmeldung<br />

gemietet werden. Dann steht dem Bogenspass<br />

nichts mehr im Weg.<br />

Die Distanz der Abschussposition wird je nach Fertigkeitsgrad<br />

gewählt. «So trifft garantiert jeder und generiert<br />

sich sein Erfolgserlebnis», sagt Götte mit einem<br />

Schmunzeln. Dann kommt der Abschuss: Dabei steht<br />

man fest mit dem Boden verankert und atmet ruhig<br />

und gelassen. Die ganze Energie, Aufmerksamkeit<br />

und Konzentration ist auf das Wildtier gerichtet. Der<br />

Bogen wird hochgenommen, die Sehne gespannt und<br />

der Blick in die Ferne fixiert. Schuss! Und Treffer! Der<br />

Körper des 3-D-Tieres ist getroffen, Punkte für den<br />

Wettstreit wurden gesammelt und es geht weiter zum<br />

nächsten Posten.<br />

UNTERKUNFT<br />

6<br />

Ab 1. Juli startet das Sporthotel Tanne in Fatschél<br />

zur <strong>Sommer</strong>saison. Das heimelige Hotel<br />

bietet Zimmer für Einzelpersonen und<br />

Gruppen und ist perfekt gelegen für das<br />

Erkunden des Hochwangs.<br />

www. sporthoteltanne.ch<br />

34


4 5<br />

DER WALDBOGENPARK<br />

Auf gut gesicherten und markierten Pfaden führt der<br />

abwechslungsreiche Waldbogenparcours die Schützen<br />

durch den lauschigen Fatschelerwald, vorbei an rauschenden<br />

Bächen, über Stock und Stein zu den einzelnen<br />

Tieren. In der Hälfte des Rundkurses lädt der<br />

Grillplatz Janover Egg mit herrlicher Aussicht in die<br />

Berge zum Verweilen ein. Auf dem Parcours können<br />

28 lebensgrosse 3-D-Tiere aus Schaumstoff aufgespürt,<br />

gejagt und mit Pfeil und Bogen getroffen werden.<br />

Dabei gibt es einiges über die heimischen Wildtiere<br />

und die Natur zu lernen, ein lehrreicher Spass,<br />

der auch etwas an Kondition und Konzentration abverlangt.<br />

Jagd<br />

DER ALPIN BOGENPARK<br />

Hoch über der Waldgrenze mit Blick auf eine grandiose<br />

Bergkulisse ist der eindrucksvolle Alpin-Erlebnisbogenpark<br />

angelegt. Die Bogenschützen wandern<br />

vom Panoramarestaurant Triemel durch blühende<br />

Bergwiesen hinauf zur romantischen Hochwanghütte.<br />

Die Tiere sind sicher platziert und bieten dem<br />

konzentrierten Schützen spannende Ziele. Ein trittsicherer<br />

Naturpfad führt über Flach- und Hochmoore<br />

zurück an den Ausgangsort.<br />

Täglich offen, für Anfänger Anmeldung erforderlich.<br />

Gratis Parkplätze<br />

www.bogenpark-hochwang.ch<br />

1 Bobi Götte instruiert die Schützen.<br />

2 Eine Einführung ist obligatorisch.<br />

3 Der Bogenpark begeistert Jung und Alt.<br />

4 Konzentration ist gefragt.<br />

5 Schusskontrolle am Zielobjekt.<br />

6 Lebensgrosses 3-D-Ziel.<br />

7 Schweizer Meister Bobi Götti in seinem Element.<br />

7<br />

35


STREIFZÜGE<br />

DURCH DAS SCHANFIGG<br />

Das Bergtal Schanfigg gilt als Geheimtipp für alle, die gerne auf<br />

entschleunigte Art und Weise Bewegung, Kultur und Genuss kombinieren.<br />

Der ideale Ausgangspunkt dafür findet sich mit dem Sonnenberg<br />

Hochwang. Hier treffen sich der Schanfigger Höhenweg und der Dörferweg<br />

Schanfigg, der über ein 52km-langes Wegnetz alle Dörfer im Tal verbindet.<br />

Beide Wanderwege verlaufen auf unterschiedlicher Höhe quer durch’s<br />

Schanfigg und führen durch blühende Biodiversität in Richtung Kulturangebote<br />

und gemütliche Genussmomente.<br />

Text: Carla Gabrí Fotos: Arosa Tourismus<br />

→<br />

Walsersiedlung Strassberg<br />

im Fondei.<br />

WALTENSBURGER MEISTERWERKE IN<br />

DER SCHANFIGGER RIVIERA<br />

Folgt man dem Dörferweg Schanfigg von Fatschél am<br />

Sonnenhang Hochwang aus Richtung Chur, so erreicht<br />

man in gut zwei Stunden das beschauliche<br />

Dörfchen Lüen. Hier empfiehlt sich ein Abstecher in<br />

die ganzjährig geöffnete Kirche St. Zeno, in der sich<br />

Wandmalereien des Waltensburger Meisters finden.<br />

Die Fresken, der im Jahr 1084 erbauten, denkmalgeschützten<br />

Kirche, wurden im Zuge des reformierten<br />

Bilderverbots überdeckt und erst im Jahr 1926 freigelegt.<br />

Wer noch mehr wissen möchte, der schliesst sich<br />

am besten einer Kirchen führung an. Die ausgebildete<br />

Kirchen- und Kulturführerin Sidonia Kasper erzählt<br />

vom bildnerischen Werk des Waltensburger Meisters,<br />

wobei sie auch über seine Einbettung in die Geschichte,<br />

Kultur und Landschaft <strong>Graubünden</strong>s referiert. Im<br />

Anschluss empfiehlt sich ein entspannter Dorfspaziergang<br />

entlang der sonnenverbrannten Holzhäuser mit<br />

ihren schmucken Gärten. Lüen ist klimatisch derart<br />

mild, dass Trauben, Kiwis und Aprikosen gedeihen,<br />

weshalb das Dorf im Volksmund auch «Schanfigger<br />

Riviera» genannt wird.<br />

BIODIVERSITÄTS-EXKURSIONEN<br />

UND BOKASHI-WORKSHOPS<br />

IM BIOGARTEN SCHANFIGG<br />

Von Lüen aus lässt sich entweder auf die andere Talseite<br />

nach Praden, Richtung Chur nach Castiel oder<br />

zurück in Richtung Arosa ins Nachbardorf Pagig<br />

wandern. Schätzt man Natur und Biokultur, empfiehlt<br />

sich der Weg nach Pagig. Je nach Jahreszeit erspäht<br />

man das Frühlings-Fingerkraut oder blau blühende<br />

Enziane, zudem darf man sich inmitten der<br />

stillen Natur über die Gesänge der Tannenmeise, des<br />

Goldhähnchens, des Zaunkönigs oder des Kolkrabens<br />

erfreuen. Wer gerne gemeinsam auf Entdeckungstour<br />

geht, der kann sich auch einer Exkursion der<br />

Arbeitsgruppe Biodiversität anschliessen. Dieses Jahr<br />

stehen Themen wie die Schanfigger Vogelwelt, Bergblumen/Moore<br />

oder heimische Genuss- und Heilpflanzen<br />

im Fokus. In Pagig angekommen, anerbietet<br />

sich passend dazu ein Besuch im Biogarten Schanfigg.<br />

Der von Evie Sprecher und Hanspeter Mohler bewirtschaftete<br />

Garten liegt an einem sonnigen Südhang auf<br />

1300 Höhenmeter. Hier finden sich Kräuter, Gemüse,<br />

Salat, Kartoffeln und Lebensmittelhanf in Bio-Qualität.<br />

Wer nicht nur schauen möchte, der nimmt am<br />

besten an einem ihrer Workshops teil, etwa zum<br />

Thema Bokashi, bei dem man grad selbst mit Hilfe<br />

von effektiven Mikroorganismen Dünger herstellen<br />

kann.<br />

Region<br />

37


1<br />

Region<br />

2<br />

3<br />

BRÜCKENSCHLAGEN UND<br />

LANDFRAUEN-FLAIR<br />

IM KULTURHOTSPOT LANGWIES<br />

Von Pagig aus lässt sich dem Dörferweg zurück nach<br />

Fatschél bis rüber nach Langwies folgen. «Z Lengwies»,<br />

wie die Einheimischen sagen, lässt sich bestens<br />

in Kulturgeschichte und gelebte Land- und Dorfkultur<br />

eintauchen. Im ehemaligen Schulhaus findet sich<br />

das Kulturhuus Schanfigg, in dem sich Einheimische<br />

und Gäste zu Vorträgen, Lesungen, Filmabenden und<br />

Kunst- und Kulturausstellung treffen, ganz nach dem<br />

Motto: lokal <strong>–</strong> überraschend <strong>–</strong> aufgeschlossen. Wie<br />

sich in Langwies Lokalkultur und Weltoffenheit verbinden,<br />

zeigt sich auch am ikonischen Langwieser<br />

Viadukt. Die 1912 erbaute, 283 Meter lange und<br />

62 Meter hohe Stahlbetonbrücke gilt noch heute als<br />

weltbekannte Pionierarbeit der Extraklasse und beeindruckt<br />

sowohl bei der Überquerung mit der Rhätischen<br />

Bahn, als auch als Fotosujet, das von jeder Perspektive<br />

aus eine elegante Figur macht. Dass zuletzt<br />

auch die lokale Küche fest zum Kulturerbe gehört,<br />

unterstreicht der Hofladen der Hofmetzgerei Sonnenrüti.<br />

Dahinter steht mitunter Kathrin Sprecher, die<br />

Gewinnerin der 5. Staffel «Landfrauenküche» und<br />

Autorin des Kochbuchs «Kathrins Natura-Beef<br />

Fleischküche». Im Hofladen mit 24h-Direktverkauf<br />

finden sich dementsprechend viele gluschtige Spezialitäten,<br />

darunter Trockenfleisch aus der eigenen<br />

Trocknerei, aber auch ausgewählte Schanfigger-Spezialitäten,<br />

wie Johannisbeer-Balsamico, hausgemachte<br />

Chili-Nudeln oder Langwieser Löwenzahnhonig.<br />

38


5<br />

4<br />

6<br />

ALPENROSEN AUF MEDERGEN UND<br />

BERGHEUET IM FONDEI<br />

Schlussendlich lässt sich auf dem Dörferweg weiter<br />

bis nach Arosa laufen. Für alle, die es nochmals richtig<br />

wissen wollen, anerbietet sich der Schanfigger Höhenweg,<br />

der von Arosa aus über drei Etappen zurück<br />

nach Chur führt. Auf dem Höhenweg erreicht man<br />

zuerst die mit Alpenrosen übersäte Walser Streusiedlung<br />

Medergen. Mit etwas Glück bekommt man im<br />

gleichnamigen Bergbeizli Alpenrosen eine Wähe aus<br />

Mederger Rhabarber oder aber eine der exklusiven<br />

Mederger Lammbratwürste, die es nur hier gibt. Die<br />

Qualität überrascht nicht, wirtet hier doch Migga Falett,<br />

die ihrerseits die allererste «Landfrauenküche»-<br />

Staffel im Jahr 2007 gewann.<br />

Entscheidet man sich weiterzuwandern, erreicht man<br />

die Hochtäler Sapün und später das Fondei. Hier lockt<br />

ein Abstecher an den herrlich erfrischenden Grünsee,<br />

oder aber ein Spaziergang durch die Walser Streusiedlung<br />

Strassberg. Mit seinen typischen Holzstrickbauten<br />

gilt sie als walserisches Juwel, wo sich besonders<br />

während den Walser Kulturtagen vom 9. bis 13. August<br />

Walserkultur hautnah erleben lässt. Dann locken<br />

lebhafte Vorträge zur Walserkultur und Aktivitäten wie<br />

das Bergheuen, das Schaukäsen oder aber der<br />

Liecht-Henggert bei Kerzenschein und Schanfigger<br />

Birnbrot. Diese Vielseitigkeit zeigt einmal mehr, dass<br />

im Schanfigg Kultur, Natur, Bewegung und Genuss<br />

wie von selber ineinanderfliessen <strong>–</strong> und das ganz bodenständig<br />

und offen: «Willkomma bin ünsch im<br />

Schanfigg».<br />

1 Schmuckstück Medregen.<br />

2 Kulturschatz Waltensburger Meisterwerke.<br />

3 Dorfansicht Lüen. (Bild: Nina Homberger)<br />

4 Dörferweg mit Sicht auf Peist. (Bild: Urs Homberger)<br />

5 Feines aus dem Hofladen Sonnenrüti. (Bild: ninamattli.ch)<br />

6 Exkursion mit Horst Kleinlogel. (Bild: Ursula Meisser)<br />

HIGHLIGHTS<br />

17. Juni, 21./28. Juli und 4. August <strong>2023</strong>: Workshops<br />

und Führungen im Biogarten Schanfigg in Pagig<br />

22. Juli und 7. Oktober <strong>2023</strong>: Begleitete Dörferwanderung<br />

von Calfreisen, resp. Tschiertschen<br />

nach Lüen und Kirchenführung «Waltensburger<br />

Meisterwerke» in Lüen<br />

9. bis 13. August <strong>2023</strong>: «Walser Kulturtage»<br />

im Schanfigg<br />

17. Juni und 9. Juli: Exkursionen der Arbeitsgruppe<br />

Biodiversität zum Thema Botanik und Heimische<br />

Heil- und Genusspflanzen auf der Peister Alp und<br />

auf der Alp Farur<br />

MEHR INFOS UNTER<br />

arosa.swiss/schanfigg<br />

arosa.swiss/veranstaltungskalender<br />

arosa.swiss/walserkulturtage<br />

Region<br />

39


KLOSTERS MUSIC<br />

Sehnsucht Natur. Musical Landscapes<br />

Klosters Music (29. Juli bis 6. August <strong>2023</strong>) wird fünf Jahre<br />

alt und präsentiert eine besonders attraktive Festivalausgabe.<br />

Neben Spitzenorchestern und bekannten<br />

Künstlerinnen und Künstlern ist erstmals ein Chor zu Gast.<br />

Text: Georg Rudiger Fotos: Klosters Music<br />

Kultur<br />

Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung»<br />

(30. Juli) mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks<br />

und dem Kammerorchester Basel unter der<br />

Leitung des Haydn-Spezialisten Giovanni Antonini<br />

erfüllt gleich am Eröffnungswochenende das diesjährige<br />

Festivalmotto «Sehnsucht Natur. Musical<br />

Landscapes» mit Leben. Für den künstlerischen Leiter<br />

David Whelton war es wichtig, zum fünfjährigen Jubiläum<br />

dieses besondere Werk mit einer aussergewöhnlichen<br />

Besetzung zu programmieren: «Fünf Jahre<br />

nach seiner Gründung ist Klosters Music ein bemerkenswertes<br />

Festival mit internationaler Ausstrahlung»,<br />

sagt David Whelton: «Um mit den Worten von<br />

Dirigent Pablo Heras- Casado zu sprechen: ‹Ein echtes<br />

Juwel!›.»<br />

1<br />

40


2 3<br />

Kultur<br />

SPEKTAKULÄRE ARIEN UND<br />

EIN SPITZENCHOR<br />

Das Eröffnungskonzert am 29. Juli präsentiert die<br />

französische Sopranistin Julie Fuchs, die gerade wieder<br />

im Opernhaus Zürich in Charles Gounods Oper<br />

«Roméo et Juliette» das Publikum verzückte, mit einer<br />

auf sie zugeschnittenen Operngala. Die zum ersten<br />

Mal in Klosters gastierende Camerata Salzburg<br />

unter dem israelischen Dirigenten Daniel Cohen ergänzt<br />

das Programm mit Opernouvertüren und der<br />

lebhaften 3. Sinfonie in D-Dur von Franz Schubert.<br />

«Das Programm mit spektakulären Arien ihrer Lieblingskomponisten<br />

Mozart und Rossini passt perfekt<br />

zu Julie Fuchs’ charismatischer Persönlichkeit. Ich<br />

kann mir kein glamouröseres Programm für die Eröffnung<br />

von Klosters Music vorstellen. Das ist wirklich<br />

Lebensfreude pur!», sagt David Whelton.<br />

KLASSIKSTARS AUF<br />

STRADIVARI-INSTRUMENTEN<br />

Im Stradivari-Trio haben sich drei internationale Klassikstars<br />

zusammengefunden, um auf den erlesenen<br />

Instrumenten der Schweizer Stradivari-Stiftung Habisreutinger<br />

Werke von Ludwig van Beethoven und Ernst<br />

von Dohnányi zu interpretieren (4. August). Veronika<br />

Eberle (Violine), Antoine Tamestit (Viola) und die in<br />

der Schweiz lebende argentinische Cellistin Sol<br />

Gabetta bilden ein Streichtrio der Extraklasse. Letztes<br />

Jahr war Arabella Steinbacher in Klosters mit dem<br />

Violin konzert von Johannes Brahms zu Gast. Dieses<br />

Jahr kehrt die Münchner Geigerin mit der Kammerakademie<br />

Potsdam zurück, um Antonio Vivaldis Barockhit<br />

«Die vier Jahreszeiten» zu veredeln (3. August).<br />

Auch die deutsch-israelische Klarinettistin Sharon<br />

Kam ist ein bekannter Name in der Klassikwelt. Das<br />

Klarinettenkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />

das sie in Klosters interpretieren wird, hat sie bereits<br />

im Alter von 15 Jahren mit dem Israel Philharmonic<br />

Orchestra unter dem Stardirigenten Zubin Mehta gespielt<br />

<strong>–</strong> der Beginn einer grossen internationalen Karriere.<br />

Im zweiten Teil des Konzertes spielt die Deutsche<br />

Kammerphilharmonie Bremen unter ihrem jungen,<br />

aufstrebenden ersten Gastdirigenten Tarmo Peltokoski<br />

die 6. Sinfonie «Pastorale» von Ludwig van Beethoven.<br />

41


Bildarchiv Safiental / Fotostiftung <strong>Graubünden</strong><br />

«Bündner Tagblatt» <strong>–</strong><br />

Tradition seit 1852.<br />

Testen Sie das «Bündner Tagblatt» 6 Wochen lang<br />

für nur CHF 25.<strong>–</strong><br />

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4<br />

FAMILIENKONZERT UND<br />

AUTORENLESUNG<br />

Unter dem Titel «Kuckuck trifft Känguru» bietet<br />

Klosters Music mit dem «Karneval der Tiere» von<br />

Camille Saint-Saëns zum ersten Mal ein Familienkonzert<br />

im alten Schulhaus an (31. Juli). Die Kammerphilharmonie<br />

<strong>Graubünden</strong> wird mit dem Piano Duo<br />

Beraia und dem Schauspieler Nikolaus Schmid (Erzähler)<br />

unter anderem wilde Esel, Schildkröten, einen<br />

Schwan und ein Känguru musikalisch zum Leben erwecken.<br />

Am gleichen Tag gibt es die Gelegenheit, den<br />

bekannten Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann<br />

im Atelier Bolt zu erleben. Hürlimann wird aus<br />

seinem von der Presse gefeierten neuen Roman «Der<br />

Rote Diamant» lesen und sich im Gespräch mit<br />

Fedora Wesseler über Themen des autobiographisch<br />

geprägten Buches unterhalten.<br />

STUMMFILMABEND UND<br />

BAROCKER GLANZ<br />

Mit Charlie Chaplins «The Rink» (Die Rollschuhbahn)<br />

aus dem Jahr 1916, Buster Keatons «One Week»<br />

(Flitterwochen im Fertighaus/1920) und Laurel und<br />

Hardys «Big Business» (Das grosse Geschäft/1929)<br />

taucht Klosters Music ein in die faszinierende Welt<br />

der Stummfilmära. Beim Filmabend «Drei auf einen<br />

Streich» am Schweizer Nationalfeiertag widmet sich<br />

das City Light Chamber Orchestra unter der Leitung<br />

1 Chor des Bayerischen Rundfunks, © Astrid Ackermann.<br />

2 Sol Gabetta, © Matthias Müller.<br />

3 Sharon Kam ©Nancy Horowitz.<br />

4 Buster Keaton & Sybil Seely in «One Week».<br />

von Kevin Griffiths live der im Stil der Roaring Twenties<br />

gehaltenen Filmmusik von Carl Davis. Ganz anders<br />

tönt das mit «Himmlische Fanfaren» überschriebene<br />

Konzert am 2. August in der historischen Kirche<br />

St. Jakob. Hier sorgen der Trompeter Immanuel Richter<br />

und der Organist Rudolf Lutz für barocken Glanz<br />

und die eine oder andere Überraschung.<br />

PERSÖNLICHES MUSIKERLEBNIS<br />

Den Schlusspunkt des neuntägigen Festivals setzt wie<br />

in den vergangenen Jahren Sir András Schiff mit einem<br />

besonderen Klavierabend. Das Programm erfährt<br />

man erst beim Konzert. Der Pianist wird dem<br />

Publikum erklären, warum er die Werke ausgewählt<br />

hat und in welcher Beziehung sie zueinanderstehen.<br />

Klosters Music endet nicht mit einem lärmenden<br />

Feuerwerk, sondern mit innerer Einkehr und einem<br />

ganz persönlichen Musikerlebnis.<br />

Detailinformationen zum Programm und<br />

Kartenbestellung: www.klosters-music.ch<br />

Kultur<br />

43


SERAINA MURK<br />

Sporterlebnisse der Extraklasse<br />

Speedflying, Speedskiing, Freeride, Klettern, Paragliding:<br />

Seraina Murk liebt rasante Abfahrten und Höhenflüge.<br />

Als Guide für massgeschneiderte Sporterlebnisse macht sie<br />

Abenteuerträume wahr.<br />

Text: Domenica Flütsch Bilder: Mountainfreak<br />

Sport<br />

Seraina Murk fordert sich ständig heraus und<br />

liebt alles, was Speed hat. Die Bündnerin war<br />

Weltmeisterin im Speed Downhill, mischt bei<br />

der Weltspitze im Speedskiing mit, ist profilierte<br />

Gleitschirmpilotin und süchtig nach Abenteuern. Mit<br />

ihrer Agentur Mountainfreak bietet sie auf den Leib<br />

geschneiderte, geführte Abenteuererlebnisse. Dabei<br />

schöpft das Organisationstalent aus dem Vollen. Als<br />

langjährige Flugbegleiterin im Privatjet-Bereich ist sie<br />

gewohnt, alle Fäden in der Hand und alle Details auf<br />

dem Schirm zu haben und weiss, worauf es ankommt,<br />

damit ein Erlebnis zum Ereignis wird. Ein breites<br />

Netzwerk an Guides, Bergführern, Tauchlehrern oder<br />

Piloten kommt dazu, wann immer es nötig ist. Egal<br />

ob in den Bündner Bergen, in den weiten Skandinaviens<br />

oder im pulsierenden Kalifornien: Es gibt kein<br />

Abenteuer an keinem Ort der Welt, das Seraina Murk<br />

nicht möglich machen kann.<br />

1<br />

44


Perfekt geschminkt sitz die Strahlefrau gegenüber und<br />

lächelt entspannt. Sie ist gerade von einem Flugeinsatz<br />

als Flight Attendant zurück. Wer sie so sieht, akurat<br />

in Uniform und gestylt, der würde der zierlichen<br />

Person kaum zutrauen, dass sie sich fast kopfüber<br />

Bergflanken runterstürzt, mit über 200 Stundenkilometern<br />

Steilhänge herabbrettert oder riesige Gleitschirmrucksäcke<br />

den Berg hoch schleppt. Ihr Lebenselixier<br />

ist Bewegung, ist Adrenalin. Davon kann<br />

sie nie genug bekommen und das vermittelt sie auch<br />

ihrer internationalen, oft langjährigen Kundschaft.<br />

Was motiviert Sie dazu, sich solchen Strapazen<br />

und Risiken auszusetzen ?<br />

«Ich bin ein Geschwindigkeits-Junkie und adrenalinsüchtig.<br />

Wenn ich das Gefühl habe zu fliegen, löst das<br />

Glücksgefühle bei mir aus. Es macht unglaublich<br />

Spass, andere daran teilhaben zu lassen. Ein Beispiel:<br />

Speedskiing fordert einen als Gesamtpaket, es ist eine<br />

Kombination von Kraft, Ausdauer und mentaler Stärke.<br />

Man geht nicht über die Grenzen, aber man lernt<br />

sie kennen. Für mich bedeutet dieser Sport Lebensfreude<br />

pur, nicht Todesmut. Die Geschwindigkeit<br />

und das Adrenalin machen lebendiger. Wenn man<br />

oben steht am Start und sich vollständig konzentriert,<br />

ändert sich der Zeitfluss, 5 Sekunden werden viel länger,<br />

die Zeit dehnt sich aus und die 30 Sekunden<br />

Fahrtzeit fühlen sich an wie viele Minuten. Intensives<br />

Erleben macht glücklich. Durch meine Erfahrung<br />

und Beziehungen kann ich dieses Erlebnis auch für<br />

meine Kunden möglich machen.» 2<br />

Sport<br />

3<br />

45


Bleiben Sie<br />

informiert<br />

Täglich in Ihrem Briefkasten und<br />

rund um die Uhr online, inkl.<br />

«Südostschweiz am Wochenende».<br />

Jetzt testen:<br />

6 Wochen/<br />

CHF 25.<strong>–</strong><br />

Tel. 0844 226 226<br />

abo.somedia.ch<br />

suedostschweiz.ch


Seit 2015 fährt die Bündnerin Speedski-Weltcuprennen,<br />

davor war sie neun Jahre lang erfolgreich im<br />

Skicross unterwegs. Dazu gekommen ist sie relativ<br />

spät, erst Anfang dreissig hat sie sich mehr aus Jux bei<br />

einem Wettbewerb beworben und landete auf dem<br />

Podest. Dabei ist Murk sozusagen auf den Skiern<br />

gross geworden, geht in die Skischule anstatt in den<br />

Kindergarten und fängt früh an, Rennen zu fahren.<br />

Aber die Slalomstangen sind nie so ganz ihr Ding, warum<br />

Kurven fahren, wenn es auch gerade runter geht?<br />

Irgendwann in Teenagerjahren hängt sie die Rennkarriere<br />

an den Nagel und konzentriert sich auf ihre Ausbildung.<br />

Und ihre andere Leidenschaft, das Fliegen.<br />

Als Flight Attendant bereist sie die ganze Welt.<br />

Was machen Ihre Erlebnisse aus ?<br />

«Auf meinen vielen Reisen um die Welt habe ich stets<br />

auch die Region und die Länder erkundet und so ein<br />

breites Netz an Guides und Kontaktpersonen geschaffen.<br />

Wenn man mit Menschen unterwegs sein kann,<br />

die die Naturgewalten und ihre Herausforderungen<br />

kennen, macht man ganz andere Erfahrungen. Ich<br />

kenne «meine» Berge in <strong>Graubünden</strong> so gut, dass ich<br />

genau weiss, welcher Platz für welches Abenteuer perfekt<br />

passt. Wenn ich etwas selber nicht beherrsche,<br />

kenne ich jemanden, der das tut. So bringe ich unterschiedliche<br />

Menschen zusammen. Nicht ich bin im<br />

Zentrum, die Entdeckungslust und der Abenteuerwunsch<br />

meines Kunden sind ausschlaggebend. Er will<br />

seine eigenen Kristalle finden? Wunderbar. Sie möchte<br />

mit einem Leichtflugzeug fliegen? Kein Problem.<br />

Es gibt wenig, was unmöglich ist.»<br />

Der Sport dominiert Seraina Murks Leben; sie hat<br />

sich selbständig gemacht, um die Freiheit geniessen<br />

und über ihre Zeit entscheiden zu können. Ihre Einsätze<br />

als Flight Attendant bei verschiedenen Privatjet-Unternehmen<br />

nutzt sie zum Scouten, ständig entdeckt<br />

sie neue Möglichkeiten, pflegt die vielen<br />

Fremdsprachen, die sie perfekt beherrscht und baut<br />

ihr Netzwerk aus. Oder sie spricht als Referentin zu<br />

Themen wie mentale Stärke, positives Denken, Angstbewältigung,<br />

Time-out statt Burn-out oder den Umgang<br />

mit Höhen und Tiefen im Spitzensport. So viele<br />

Interessen und Tätigkeitsfelder bedingen ein ausserordentliches<br />

Organisationstalent und viel Energie.<br />

1 Abenteuer Klettern.<br />

2 Eine der schnellsten Frauen der Welt.<br />

3 Mit 225 km/h beim Speedski.<br />

4 Seraina Murk ist erfahrene Tamdem-Pilotin.<br />

Wie schaffen Sie dieses Pensum? Woher nehmen<br />

Sie die Energie ?<br />

«Ich bin extrem motiviert, das durchdringt mich bis<br />

in die letzte Zelle. Alles, was ich tue, schenkt mir<br />

Glückshormone, und die nähren mein inneres Feuer.<br />

Auch wenn sich alles super anstrengend anhört, bin<br />

ich nicht nonstop unter Strom. Wenn ich beispielsweise<br />

am Gleitschirmfliegen bin, ist das total entspannend,<br />

dann regeneriere ich sofort. Der grösste Glücksfall<br />

ist, dass ich alles, was ich mache, extrem gerne tue.<br />

Dafür bin ich sehr dankbar. Deshalb unterscheide ich<br />

auch kaum zwischen Arbeit und Hobby. Ich verbringe<br />

meine Zeit mit spannenden Tätigkeiten und erlaube<br />

mir den Luxus, hauptsächlich das zu tun, was ich<br />

gerne mache. Das gibt mir so viel Lebensenergie, ich<br />

kann gar nicht ausbrennen. Es ist nicht so, dass immer<br />

alles nur rosig läuft, wie bei allen Menschen gibt<br />

es auch in meinem Leben schwierige Situationen.<br />

Wenn man aber erkennt, dass darin auch immer eine<br />

Chance steckt, gewinnt man an Stärke. Das Denken<br />

ist die stärkste Waffe, und das kann man alleine steuern.<br />

Wenn ich von all dem etwas weitergeben kann,<br />

bin ich happy.»<br />

www.mountainfreak.ch,<br />

www.cimavoyage.com<br />

4<br />

Sport<br />

47


SUNNIBERG CLIMBING<br />

Klettern am Wahrzeichen von Klosters<br />

Die Sportkletterwelt ist um einen einzigartigen Klettergarten<br />

reicher: Am Pfeiler N°2 der ikonischen<br />

Sunnibergbrücke in Klosters sorgen 22 Routen mit über<br />

600 Klettermetern für Furore.<br />

Text: Destination Davos Klosters Bilder: Rainer Eder<br />

→<br />

Die elegante, 526 Meter lange Sunnibergbrücke<br />

des renommierten Architekten Christian<br />

Menn (1927<strong>–</strong> 2018) gilt als architektonisches<br />

Wahrzeichen von Klosters. Feingliedrig schwingt sie<br />

sich auf 62 Metern Höhe mit über 500 Metern Länge<br />

über die Landquart. Seit letztem Herbst darf das Bauwerk<br />

am 77 Meter hohen Pfeiler N°2 erklettert werden.<br />

Mit über 600 Klettermetern in 22 Routen, zwei<br />

davon Mehrseilrouten, und mit Schwierigkeitsgraden<br />

von 4a bis 8a lockt die neue Kletteranlage zu spektakulären<br />

Erkundungstouren.<br />

Klettererlebnis am Pfeiler N°2 der<br />

Sunnibergbrücke in Klosters.<br />

EINE BIERIDEE<br />

Die verwegene Idee zu dieser aussergewöhnlichen<br />

Kletteranlage hatte der einheimische Bergführer Marco<br />

Benz. Er war noch ein junger Kletterer, als die Brücke<br />

2005 gerade frisch eröffnet war. «Mit Kollegen bei<br />

einer Runde Bier am Lagerfeuer fabulierten wir darüber,<br />

dass das was wäre. Jeder Kletterer, der diese Brücke<br />

ansieht, sieht darin direkt Kletterrouten», meint<br />

Benz.<br />

Bis es aber zur Realisierung kam, bedurfte es viel<br />

Durchhaltewillen. Benz’ erster Brief mit dem Vorschlag<br />

einer Kletteranlage wurde dankend verworfen,<br />

die ikonische Brücke war unantastbar. Die Idee aber<br />

liess ihn nicht los. Jahre später fand er in Marc Bless,<br />

ehemaliger Projektmanager Bergsport von Prättigau<br />

Tourismus, einen Gleichgesinnten, den diese Idee<br />

ebenso begeisterte. Bekanntlich höhlt steter Tropfen<br />

den Stein, nach intensiven Bemühungen fruchtete das<br />

Vorhaben. Das Potenzial <strong>–</strong> auch touristisch gesehen<br />

<strong>–</strong> eines Klettergartens an einem so imposanten und<br />

bekannten Bauwerk überzeugte. Mit dem Jubiläumsjahr<br />

800 Jahre Klosters war der passende Zeitpunkt<br />

gekommen und das Projekt «Sunniberg Climbing»<br />

wurde in das Impulsprogramm des Jubiläumsjahres<br />

aufgenommen und konnte gemeinsam mit der Destination<br />

Davos Klosters umgesetzt werden.<br />

Sport<br />

49


RONDO<br />

Das Aktuellste aus der Region,<br />

frisch serviert.<br />

Montag<br />

bis Freitag<br />

17.59 Uhr<br />

suedostschweiz.ch/tv


Sport<br />

Sport am architektonischen Kunstwerk Sunnibergbrücke.<br />

ROUTENBAU<br />

Nachdem alle behördlichen Bewilligungen im Juni<br />

2022 eingetroffen sind konnte der Startschuss zum<br />

Routenbau gegeben werden. Die auf die Entwicklung<br />

von Klettergärten spezialisierte Firma «attactive» setzte<br />

die ambitionierten Pläne in die Tat um. Bis in luftige<br />

Höhe, in Seilen hängend, wurden 2300 Klettergriffe<br />

gebohrt und montiert, das entspricht einem<br />

Gewicht von 1.5 Tonnen. Der Respekt dem Bauwerk<br />

gegenüber stand im Mittelpunkt, sämtliche Arbeiten<br />

wurden so vorgenommen, dass die Wirkung und<br />

Strahlkraft der Brücke nicht beeinträchtigt wurde. So<br />

wurden beispielsweise ausschliesslich dezent sichtbare<br />

Klettergriffe in grauer Farbe montiert. Sunniberg<br />

Climbing ist ein spektakulärer Klettergarten, der die<br />

Strahlkraft dieser besonderen Brücke würdigt.<br />

KLETTERROUTEN<br />

Länge, Schwierigkeit und Art der Kletterei ist jeweils<br />

am Einstieg auf den Routentafeln beschrieben. Dabei<br />

lernen die Kletterwilligen auch gleich Ausdrücke von<br />

heimischer Fauna, die Kletterrouten tragen samt und<br />

sonders Tiernamen in Walserdeutsch: Galtjii (halbwüchsiges<br />

Rindvieh), Hotsch (Schwein), Tschutt<br />

(Schaf) oder Pfiifholterä (Schmetterling) und Latuochji<br />

(Eidechse) laden zum Klettern ein.<br />

Nutzungsberechtigt sind alle in Vor- und Nachstieg<br />

ausgebildeten und erfahrenen Kletterer und Sicherer.<br />

Die Routen sind 20 Meter, 34 Meter und 55 Meter<br />

lang. Zwei Routen sind als Mehrseillängenrouten gedacht.<br />

www.klosters.ch/klettern<br />

51


SCHLOSS ZIZERS<br />

My castle is my home<br />

Die barocke Schlossanlage von Zizers wandelt sich<br />

zu modernen Wohnträumen. In märchenhafter Umgebung<br />

entstehen einzigartige Unikatwohnungen<br />

inmitten von Rebbergen und schlosseigenem Park.<br />

Text: Schloss Zizers AG Fotos: Jaromir Kreiliger<br />

Immobilien<br />

1<br />

52


2 3<br />

4 5<br />

Immobilien<br />

Wer jemals den Traum vom eigenen Schloss<br />

träumte: In Zizers kann er wahr werden.<br />

Die barocke Schlossanlage inmitten von<br />

Zizers wird aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt<br />

und durchläuft eine eindrückliche Metamorphose. In<br />

Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege<br />

wird die historische Bausubstanz sorgfältig renoviert<br />

und an modernste Komfortansprüche angepasst. Die<br />

Energieversorgung erfolgt umweltverträglich und<br />

nachhaltig über eine Fernwärmezuleitung.<br />

Grosszügige Räume verbinden gekonnt den herrschaftlichen<br />

Zauber eines Schlosses mit zeitgemässem<br />

Wohngefühl und schaffen eine Symbiose von Geschichte,<br />

Zeitlosigkeit und eleganter Moderne. Schon<br />

Kaiserin Zita, die letzte Kaiserin Österreichs, oder<br />

König Ludwig III. von Bayern liessen hier den Blick<br />

über den terrassierten Schlosspark mit Weinberg, das<br />

Churer Rheintal und die umliegenden Bergketten<br />

schweifen.<br />

Im Schlossgebäude entstehen 24 unverwechselbare,<br />

luxuriöse Unikat-Eigentumswohnungen mit Weitsicht<br />

über schlosseigene Parkanlage und Rebberge.<br />

Ob kleinere, solche übers Eck oder spektakuläre wie<br />

1 Luxuriös gestaltete Schlossräume.<br />

2 Herrschaftlich grosszügiges Wohnen.<br />

3 Symbiose von alt und neu.<br />

4 Ehemalige Schlosskapelle.<br />

5 Barockschloss Zizers.<br />

die Turmwohnung auf drei Etagen oder jene, zu der<br />

die Kapelle gehört, eine jede Wohnung besticht mit<br />

unverwechselbarem Charme.<br />

Auf dem vom Schloss durch eine Strasse abgetrennten<br />

Schlossbungert entstehen moderne Häuser mit weiteren<br />

36 Eigentumswohnungen. Die gross zügige Tiefgarage<br />

und Kellerräume werden von den Eigentümer*<br />

innen des gesamten Schlossareals mitgenutzt.<br />

Die traumhafte Lage inmitten des Churer Rheintals<br />

bietet durch ihre Nähe zu Kantonshauptstadt, Tourismusdestinationen<br />

und einer verkehrsgünstigen Anbindung<br />

in Richtung Bernardino oder Unterland<br />

perfekte Bedingungen.<br />

Informationen und weitere Wohneinheiten:<br />

www.schloss-zizers.ch, www.schlossbungert.ch<br />

53


BAROCKSCHLOSS ZIZERS<br />

Schlossgeschichte<br />

Das imposante Schloss schaut auf eine bewegte<br />

Vergangenheit zurück. Untrennbar verbunden<br />

ist es mit Kaiserin Zita, der letzten Kaiserin von Österreich,<br />

die hier ihren Lebensabend verbrachte.<br />

Text: Domenica Flütsch<br />

Immobilien<br />

Der prächtige Kuppelturm des «Unteren<br />

Schlosses» ist das Wahrzeichen von Zizers.<br />

Auch als «St. Johannesstift» bekannt, wurde<br />

das Schloss von Johann Rudolf von Salis und seiner<br />

Das letzte Kaiserpaar von Österreich anno 1911.<br />

Frau zwischen 1670 und 1688 erbaut. Im Zuge der<br />

Jahrhunderte ging das Schloss in den Besitz des Bistums<br />

Chur über und wurde zum Alters- und Pflegeheim<br />

umgebaut. Berühmteste Bewohnerin war die<br />

Kaiserin Zita, Witwe des letzten österreichischen Kaisers,<br />

die nach jahrzehntelangem Exil in Spanien, Belgien<br />

und Kanada im Alter von 70 Jahren das «St. Johannesstift»<br />

zu ihrem Alterssitz machte. Von 1962 bis<br />

1989 lebte die Aristokratin zurückgezogen und bescheiden<br />

im Stift und verstarb ebenda im Alter von 97<br />

Jahren. Zu Lebzeiten war es ihr untersagt, österreichischen<br />

Boden zu betreten, nach ihrem Tod aber wurde<br />

die letzte Kaiserin mit allen Ehren in die alte Heimat<br />

überführt und gemäss den habsburgerischen Traditionen<br />

in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt. Ihr<br />

Herz aber wurde laut ihrem testamentarischen<br />

Wunsch in der habsburgischen Familiengruft im<br />

Kloster Muri im Kanton Aargau neben dem Herzen<br />

ihres Mannes bestattet.<br />

2016 wurde das Alters- und Pflegeheim St.-Johannesstift<br />

geschlossen und stand grösstenteils leer. Die dringend<br />

notwendigen Investitionen für eine Sanierung<br />

der historischen Liegenschaft wurden weder von der<br />

Stiftung noch vom Bistum Chur oder der Gemeinde<br />

getätigt. So entschloss sich das Bistum Chur zum Verkauf<br />

der gesamten Schlossanlage, samt Garten, Parkanlagen<br />

und Nebengebäuden.<br />

Im August 2019 übernahm die Salis Zizers AG, eine<br />

Gruppe von vier Investoren, die Liegenschaft. Umsichtig<br />

und ideenstark lassen sie das ehrwürdige<br />

Schloss Zizers in alter Schönheit erstrahlen, füllen es<br />

mit viel frischem Wind und tragen ein Stück Weltgeschichte<br />

in die Moderne.<br />

54


LÖWENBERG SURSELVA IMPACT LAB<br />

START-UPS. INNOVATION. ARTS. NEW WORK.<br />

In Schluein entsteht eine innovative Plattform für kreative Denker,<br />

Gestalter und Unternehmer, die gemeinsam weiter kommen möchten.<br />

Das Löwenberg surselva impact lab bietet mit der aktiven<br />

Einbindung von Kunstschaffenden als Impulsgeber ein schweiz weit<br />

einzigartiges Konzept für ein konzentriertes Arbeiten, gediegenes<br />

Wohnen und Erholen in inspirierender Atmos phäre. Im Start-upund<br />

Innovations zentrum<br />

mit Ateliers, Werkstätten,<br />

Labs und Ideation Spaces<br />

können sich Jungunternehmer,<br />

Spin-offs, Projektgruppen<br />

und Coworkers<br />

nach Lust und Laune<br />

austoben. Das historische<br />

Gebäude bietet auch Platz<br />

für Veranstaltungen, Ausstellungen<br />

und Remote<br />

Offices auf über 3000 m²,<br />

inklusive Gastroküche<br />

und Cafeteria. Das innovative<br />

Projektteam bringt<br />

im beschaulich-schönen<br />

Schluein Technik und Natur,<br />

Kultur und Innovationskraft unter ein Dach und schafft mit<br />

Netzwerk, Technologie-, Service- und Finanzierungspartnern ein<br />

Power-Ökosystem der Jungunternehmerförderung.<br />

www. surselva-impact-lab.ch<br />

TOP-IMMOBILIEN<br />

GINESTA IMMOBILIEN<br />

SPEZIALIST FÜR IMMOBILIEN IN<br />

GRAUBÜNDEN<br />

Ginesta Immobilien bietet ein breites Know-how im<br />

Zweitwohnungsmarkt und ist seit Jahrzehnten erfolgreich<br />

in <strong>Graubünden</strong> tätig. Die Expertise reicht von Immobilienbewertungen<br />

bis hin zu Vermarktungsstrategien.<br />

Die Ginesta Immobilien AG vermittelt Ferienhäuser, Villen<br />

und Zweitwohnungen an Kunden im In- und Ausland<br />

und verfügt über interessante Trouvaillen im Bündner<br />

Rheintal. Wer seine Immobilie von Experten<br />

erfolgreich verkaufen lassen möchte, ist hier gut beraten.<br />

+ 41 81 254 37 70, www.ginesta.ch<br />

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55


FLEISCHZENTRUM<br />

KLOSTERS DAVOS<br />

Feines aus der Genusswerkerei<br />

«Unser Handwerk <strong>–</strong> Ihr Genuss» bringt auf den Punkt,<br />

was bei den Genusswerkern der Fleischzentrum Klosters Davos<br />

immer im Zentrum steht. Ohne Kompromisse.<br />

Text: Domenica Flütsch Fotos: Franz Balmer, Schweizerpäckli<br />

Genuss<br />

Sie sind stolze Genusswerker und pflegen das Credo<br />

«Unser Handwerk <strong>–</strong> Ihr Genuss» mit Überzeugung.<br />

Für das Team des Fleischzentrums<br />

Klosters Davos geht es beim wertvollen Lebensmittel<br />

Fleisch immer um mehr als nur Genuss. Die ambitionierten<br />

Genusshandwerker im Team von Geschäftsführer<br />

Samuel Helbling und Verkaufsleiterin Susanne<br />

Pfister haben sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet<br />

als kompetenter Partner für die Fleischverarbeitung in<br />

der Region Prättigau / Davos. Was im Januar 2016 als<br />

innovativer 2-Mann-Betrieb startete, hat sich zum interessanten<br />

Arbeitgeber mit 16 Angestellten entwickelt,<br />

der die gesamte Herstellungskette in der Fleischverarbeitung<br />

abdeckt. Vom Schlachten im eigenen Schlachthaus<br />

über das Zerlegen und Wursten bis zur Veredlung<br />

zu einer Vielzahl von Trockenfleischspezialitäten. Im<br />

eigenen Verkaufslokal im Eurospar Davos Dorf sorgt<br />

das Team um Susanne Pfister für kompetente Beratung<br />

an der bedienten Fleischtheke. Diese überzeugt mit<br />

einem breiten Angebot an lokalem Frischfleisch: Ob<br />

Klosterser Angusbeef, Davoser Hochlandrind, heimisches<br />

Schweine- und Schaffleisch, das Sortiment wird<br />

laufend ergänzt und lässt kaum Wünsche offen. Jedes<br />

Stück ist perfekt gereift, bietet höchste Qualität und<br />

der Kunde weiss, von welchem Hof und welchem Tier<br />

das Fleisch stammt.<br />

REGIONAL, NACHHALTIG,<br />

RESPEKTVOLL<br />

Die Produktionskette Fleisch ist eine wichtige, regionale<br />

Wertschöpfungskette, vom Tier auf dem Bergbauernhof,<br />

seinem Weg ins Schlachthaus, der Fleischgewinnung<br />

und Verarbeitung bis zum Verkauf an der<br />

Ladentheke. Die Arbeit des Fleischzentrums leistet<br />

dabei einen wesentlichen Teil in dieser regionalen,<br />

transparenten Kreislaufwirtschaft. Der Betrieb setzt<br />

sich selbst strenge Richtlinien für einen nachhaltigen<br />

1 2<br />

56


4<br />

5<br />

3<br />

6<br />

und respektvollen Umgang mit allen Ressourcen und<br />

allen Beteiligten. Im Umgang mit dem Tier, dem das<br />

Leben genommen wird, um daraus Fleisch zu gewinnen.<br />

Als regionaler Betrieb, der mit Landwirten und<br />

Jägern partnerschaftlich Hand in Hand arbeitet. Als<br />

Produzent von hochwertigen Produkten, die regional,<br />

nachhaltig und umsichtig hergestellt werden. Als Unternehmen,<br />

das sich einsetzt für Umweltschutz und<br />

gegen jede Form von Ressourcenverschwendung.<br />

Und als Arbeitgeber, der Arbeitsplätze schafft für motivierte,<br />

zufriedene und innovative Berufsleute.<br />

1 In der Zerlegerei in Klosters.<br />

2 Modernes Ladenlokal im Eurospar Davos Dorf.<br />

3 Susanne Pfister und Samuel Helbling halten die Fäden<br />

in der Hand.<br />

4 Davoser Schinkenspeck geräucht.<br />

5 Wurstwaren aus der Genusswerkerei.<br />

6 Davoser Schafsalametti.<br />

TIERWOHL<br />

Der Respekt dem Tier gegenüber steht beim Fleischzentrum<br />

wortwörtlich im Zentrum. Eine durchdachte<br />

Einrichtung, die grosse Erfahrung der Mitarbeitenden,<br />

kurze Anfahrts- und kurze Wartezeiten helfen,<br />

dass die Tiere ruhig und ohne Stress bleiben. Es ist<br />

eine Respekterweisung gegenüber den Tieren, sie so<br />

hochwertig und so umfassend wie möglich zu verarbeiten.<br />

Die Schlachtabfälle werden auf ein Minimum<br />

reduziert, entsorgt wird ausschliesslich das, was gesetzlich<br />

vorgeschrieben ist, der Rest wird einer weiteren<br />

Verwendung zugeführt. Der «Schlachtkörper»,<br />

also Fleisch samt Knochen, macht etwa 50 Prozent<br />

vom Lebendgewicht eines Rindes aus, die andere<br />

Hälfte sind sogenannte Nebenprodukte wie Fell, Fett,<br />

Euter, Innereien oder Blut. Manches davon ist für den<br />

menschlichen Verzehr geeignet und wird als bereicherndes<br />

Angebot im Laden verkauft, frisch oder zu<br />

feinen Leckereien verarbeitet.<br />

Genuss<br />

AUS DER GENUSSWERKEREI<br />

Das Ladenlokal ist das Reich von Verkaufsleiterin Susanne<br />

Pfister. Hier tobt sich die ambitionierte Köchin<br />

täglich aus und bereitet mit ihrer Truppe feine Spezialitäten<br />

zum Mitnehmen zu. Ob tiefgefroren, im<br />

praktischen Kochbeutel oder frisch in der Ladentheke,<br />

die Kundschaft hat die Qual der Wahl. Filet im<br />

Teig, Lamm Masala oder Kopfsülze, Capuns oder<br />

Wildpfeffer mit hausgemachtem Rotkraut und Spätzli.<br />

Buchstäblich vom Schnörrli bis zum Schwanz wird<br />

in ihrer Küche alles verwertet und daraus Raffiniertes<br />

gezaubert. Dank ihrem umsichtigen Management<br />

gibt es im Ladenlokal keine Verschwendung des wertvollen<br />

Lebensmittels Fleisch. Was frisch gerade nicht<br />

nachgefragt wird, verarbeitet das Team in der Ladenküche<br />

zu pfannenfertigen Gerichten.<br />

www.fleischzentrum.ch<br />

57


REZEPT<br />

OCHSENSCHWANZ-RAGOUT<br />

mit Kartoffel-Feigen-Mohn-Püree und Rosenkohl<br />

Rezept: Susanne Pfister, Fleischzentrum Klosters Davos AG<br />

Genuss<br />

ZUTATEN<br />

1 kg Ochsenschwanz<br />

2 EL Schweizer Rapsöl<br />

2 EL Tomatenpüree<br />

2 Stk. Zwiebeln grob geschnitten<br />

4 dl Roter Kochwein<br />

ca. 6 dl Gemüsebouillon<br />

1 dl Kalbsjus<br />

1 EL Butter<br />

Salz, Pfeffer, Knoblauchöl, Rosmarin<br />

1 kg Kartoffeln (mehlig z.B. Bintje)<br />

80 g Nussbutter (braune Butter<br />

ca. 2 dl Milch<br />

Salz, Pfeffer, Mohn und feingeschnittene<br />

getrocknete Feigen<br />

200 g Rosenkohl<br />

2 L Wasser zum blanchieren<br />

15 g Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

DER SCHWANZ<br />

Den Ochsenschwanz ca. 1 Stunde mit Pfeffer und<br />

Knoblauchöl marinieren. Das Rapsöl in der Bratpfanne<br />

heiss werden lassen, das Fleisch nicht zu stark salzen,<br />

sonst wird die Sauce nach dem Einkochen zu<br />

salzig. Auf allen Seiten anbraten. Aus der Pfanne nehmen<br />

und in einen Topf zum Schmoren geben. Die<br />

grob geschnittenen Zwiebeln und das Tomatenpüree<br />

in der Bratpfanne, im Bratensatz andünsten, mit dem<br />

Rotwein ablöschen und einköcheln lassen. Zum Ochsenschwanz<br />

dazugeben. Mit Gemüsebouillon und<br />

Kalbsjus auffüllen, sodass der Ochsenschwanz bedeckt<br />

ist. Das Fleisch ca. 3 Stunden auf kleiner Flamme<br />

köcheln lassen, bis es sich gut vom Knochen lösen<br />

lässt. Etwas abkühlen lassen. Noch lauwarm wird das<br />

Fleisch mit den Händen von den Knochen gelöst.<br />

Dabei darauf achten, dass keine Knorpel im Fleisch<br />

sind, diese spürt man gut. Die Sauce durch ein Sieb<br />

passieren und abfetten.<br />

Die Sauce bis auf die gewünschte Konsistenz einreduzieren.<br />

Das Fleisch zur fertigen Sauce geben, mit Butter<br />

verfeinern und nach Belieben gehackte Kräuter<br />

dazugeben.<br />

DIE KARTOFFELN<br />

Die Kartoffeln waschen, schälen und in Viertel geschnitten<br />

im Salzwasser weichkochen. Durch ein Passevite<br />

treiben, die heisse Milch und die Nussbutter<br />

darunterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Kurz vor dem Servieren die Feigenstücke und den<br />

Mohn dazugeben (wegen der Farbe).<br />

1 dl Holundersaft<br />

½ dl Gemüsebrühe<br />

1 Stk. Schalotte<br />

40 g Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

DAS GEMÜSE<br />

Den Rosenkohl in einzelne Blätter voneinander nehmen<br />

und kurz im Salzwasser blanchieren. Herausnehmen<br />

und mit Butter und Pfeffer abschmecken.<br />

DER SCHAUM<br />

Schalotte mit etwas Butter andünsten, mit Gemüsebrühe<br />

ablöschen und den Holundersaft dazugeben.<br />

Die restliche kalte Butter dazugeben, alles aufkochen<br />

und durch ein Sieb passieren. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Mit dem Stabmixer aufschäumen,<br />

oben abschöpfen und sofort anrichten.<br />

DIE WEINEMPFEHLUNG<br />

Rosaretto, Barolo DOCG 2011, Piemont Italien<br />

Castiglione Falletto, 100 % Nebiolo<br />

24 Monate 500 l Eichenfass, 12 Monate Stahltank,<br />

12 Monate Flaschenreifung<br />

58


FÜR EINZIGARTIGE<br />

LESEMOMENTE.<br />

25%<br />

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TERRA GRISCHUNA IM ABONNEMENT<br />

<strong>–</strong> 6 Themenhefte mit eindrücklichen Hintergrundgeschichten<br />

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<strong>–</strong> bewegende News aus dem Kanton<br />

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• Ich bestelle ein 2-Jahres-Abonnement der «Terra Grischuna»<br />

zu CHF 159.—, für die weiteren Länder Europas zu CHF 192.—<br />

und ausserhalb Europas zu CHF 209.— mit Einstiegsrabatt von<br />

25 % im ersten Jahr.<br />

Name / Vorname<br />

Strasse / Nr.<br />

PLZ / Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Datum / Unterschrift<br />

Einsenden an: Somedia Production AG, «Terra Grischuna», Postfach 491, CH-7007 Chur. Versandkosten und Mehrwertsteuer inbegriffen. Preisbasis <strong>2023</strong>.<br />

Telefon 0844 226 226 | abo@somedia.ch | www.terragrischuna.ch/abo<br />

Code TGRB25


MARCHTCHÄLLER KLOSTERS<br />

MARKTBUMMEL DER BESONDEREN ART<br />

Der wettersichere Marktbummel gleich vis-à-vis der reformierten<br />

Kirche Klosters bietet ein Einkaufserlebnis der besonderen Art.<br />

Auf dicht bepackten Marktständen laden Produkte aus dem Dorf<br />

zum Entdecken, Stöbern und Geniessen. Dabei vereint das innovative<br />

Geschäft typisches Marktflanieren mit den Annehmlichkeiten<br />

eines Ladens und bietet<br />

einen reizvollen Mix aus Spezialitäten,<br />

Handwerk und Handarbeiten.<br />

Jeder der schönen<br />

Holzstände wird von einem<br />

anderen Anbieter bestückt,<br />

über 30 lokale Verkäufer bieten<br />

ihre Ware an. 14 Stände<br />

sind an Klosterser vergeben,<br />

zwei Marktstände sind für<br />

Gäste reserviert und wechseln<br />

monatsweise. Das Angebot im<br />

Marchtchäller bietet für jeden<br />

etwas: Lebensmittel und regionale<br />

Spezereien, Kunst und<br />

Handwerk oder Geschenkund<br />

Dekoideen. Lokaler einkaufen<br />

geht nicht. Mit im Lokal<br />

befindet sich auch ein kleines, feines Café, wo an Bistrotischen<br />

unter den Arkaden oder am gemütlichen Holztisch drinnen Kaffee,<br />

Tee oder auch ein Glas Wein serviert werden, gerne begleitet<br />

von den Spezialitäten aus dem Laden.<br />

www.marchtchäller.ch<br />

GENUSS<br />

GRAUBÜNDEN VIVONDA<br />

GENUSSKOMPETENZ<br />

Das feine Sortiment an hausgemachten Köstlichkeiten<br />

der Vivonda hat sich erweitert. Neben den beliebten<br />

Steinbockhörnli, Apfelringli, Capuns und weiteren Spezialitäten<br />

stehen bei Vivonda neu zwei Suppen im Glas im<br />

Regal. Die Rüeblisuppe aus Malanser Karotten und einheimische<br />

Randen machen nicht nur Suppenkasper<br />

glücklich. Die <strong>Graubünden</strong> Vivonda sieht sich als Schaufenster<br />

für die Vielseitigkeit regionaler Produkte und erschliesst<br />

durch die Verarbeitung von Rohstoffen für<br />

Bündner Bauern und Produzenten neue nachhaltige Absatzmärkte.<br />

Das Angebot wechselt ständig und wird<br />

saiso nal angepasst.<br />

www.graubündenvivonda.ch<br />

AVANTCHA <strong>–</strong><br />

VOLLENDETER TEEGENUSS<br />

AVANTCHA verbindet traditionelle Teekultur mit moderner<br />

Raffinesse und entführt mit jeder Tasse Tee in eine<br />

vollendete, eigene Genusswelt. Der Premium Brand begeistert<br />

mit exklusiven, handverlesenen Teemischungen<br />

und Raritäten und lässt eine moderne Form der Teezeremonie<br />

erwachen. Alle Tees werden biologisch kontrolliert<br />

auf den besten Plantagen der Welt angebaut und bestehen<br />

aus natürlichen Zutaten. Das junge Genusslabel hat sich<br />

ganz dem anspruchsvollen Tee-Erlebnis verschrieben und<br />

revolutioniert das Erleben und Verständnis von Tee in seiner<br />

gesamten Vielfalt. AVANTCHA: Das sind anspruchsvollste<br />

Tee-Momente voller Emotionen.<br />

www.ch.avantcha.com<br />

60


NATURSEIFEN AUS AROSA<br />

SCHMEICHELFEIN<br />

Die Naturseifen aus der Manufaktur von Seifenmacher<br />

Beat Urech aus Arosa bieten ein Sofort-Wohlfühlerlebnis<br />

und pflegen Körper, Hände, Haar und Seele. Frei von allen<br />

chemischen Zusatzstoffen und ohne unnötigen Ballast<br />

sind die Seifen nachhaltig und umweltschonend. Die<br />

verwendeten Grundstoffe wie Kokos- und Sonnenblumenöl,<br />

Sheabutter oder Kakaobutter stammen aus biologischer<br />

Landwirtschaft und haben sogar Nahrungsmittel-<br />

Qualität. Das Geheimnis aber liegt im handwerklichen<br />

Herstellungsprozess mit Kaltverseifung. Die Manufakturseifen<br />

sind frei von Palmöl, dafür reich an Kräutern<br />

oder spannenden, natürlichen Duftingredienzen.<br />

www.seifenmacher.ch<br />

PUR SUISSE<br />

GENUSSRARITÄTEN<br />

Pur Suisse steht für eine faszinierende Vielfalt an 1600<br />

Qualitätsprodukten aus den unterschiedlichsten Regionen<br />

der Schweiz, hergestellt von kleinen Manufakturen,<br />

mit viel Herzblut und Respekt gegenüber Natur und<br />

Krea tur. Seit der Eröffnung des «Steinbock» am Churer<br />

Bahnhofplatz sorgt Pur Suisse für Reisende, Flanierer und<br />

Geniesser für viel Einkaufs- und Genussfreude. Ob im<br />

Bistro mit frisch zubereiteten Gerichten oder in der<br />

Markthalle im Untergeschoss, Pur Suisse zelebriert die<br />

regionale Genussvielfalt.<br />

Das moderne Bistro bietet eine facettenreiche, saisonale<br />

und regionale Küche, täglich frisch zubereitet. 120 ausgewählte<br />

Genusshandwerker, Kleinunternehmen, Bauern<br />

und Kellereien versorgen Markthalle und Bistro mit authentischen<br />

Regionalprodukten.<br />

www.pursuisse.ch<br />

LIFESTYLE<br />

FLAGSHIP STORE MUNTAGNARD<br />

Muntagnard ist Romanisch und bedeutet «Bergler». Das<br />

Schweizer Modeunternehmen mit Bündner Wurzeln hat<br />

mit innovativer Kleidung aus nachhaltigen Fasern von<br />

sich reden gemacht. Mit seinen Produkten geht es einen<br />

kompromisslosen Weg für Nachhaltigkeit und rezyklierbare<br />

Materialien in der Modeindustrie. Seit Mai <strong>2023</strong><br />

kann das qualitativ hochwertige, komfortable und innovative<br />

Kleidersortiment im neuen Flagshipstore in Chur<br />

in der Unteren Gasse bewundert, probiert und erstanden<br />

werden.<br />

www.muntagnard.com<br />

BRENNEREI GUBSER<br />

Die holzbefeuerte Destillerie in Felsberg hat sich mit einem<br />

spannenden Sortiment an Spirituosen einen Namen<br />

gemacht. Hier brennt Renato Gubser mit Leidenschaft<br />

und Respekt für das Handwerk in seiner traditionell mit<br />

Holzbefeuerung betriebenen Anlage klare Destillate und<br />

«Vielles», ausgefallene Liköre und Spezialbrände. Ob<br />

Bündner Marc, Rum oder Gin, Röteli, Kaffeelikör oder<br />

Kirsch: Hier findet sich etwas für jeden Geschmack. Besuche<br />

sind möglich und Besucher/innen willkommen,<br />

die feine Brennkunst darf gerne degustiert werden.<br />

www.brennerei-gubser.ch<br />

61


ALTER TORKEL JENINS<br />

Huus vum Bündner Wii<br />

Der alte Torkel in Jenins steht ganz im Zeichen des Bündner<br />

Weins. Hier finden Wanderer und Biker,<br />

Einheimische und Genussreisende aus der ganzen Welt<br />

die Vielfalt des Bündner Weins.<br />

Genuss<br />

Die Bündner Herrschaft ist «die kleine Gegend<br />

der grossen Weine». Auf gerade einmal<br />

420 Hektaren Fläche wachsen hier an den<br />

sanft abfallenden Hängen des Bündner Rheintals eine<br />

spannende Breite an Reben. Im zauberhaft gelegenen<br />

Restaurant «Alter Torkel» in Jenins kann man sich einen<br />

interessanten und umfassenden Ein- und Überblick<br />

über das Schaffen der Bündner Winzerzunft geben.<br />

Das «Huus vum Bündner Wii» ist im Besitz des<br />

Branchenverbandes <strong>Graubünden</strong> Wein und schafft<br />

eine Tribüne für alles, was zum Bündner Wein gehört.<br />

Zelebriert werden hier Weinwissen genauso wie herzliche<br />

Gastgeberschaft, ein Rebenpanorama zeigt die<br />

Gewächse der Gegend und eine imposante Karte listet<br />

über 1200 Positionen von rund 70 Winzern und<br />

Winzerinnen, die im Branchenverband <strong>Graubünden</strong><br />

Wein vertreten sind.<br />

1<br />

62


ALT UND NEU VEREINT<br />

Erbaut wurde der alte Torkel im 17. Jahrhundert als<br />

Gemeinschaftstorkel mit Baumpresse für die Jeninser<br />

Winzer. 1968 wurde das Gebäude vom Weinbauverband<br />

<strong>Graubünden</strong> erworben und Schritt um Schritt<br />

von der Besenbeiz zum Restaurantbetrieb umgebaut.<br />

2016 wurde der Erweiterungsbau eingeweiht, wo ein<br />

moderner Präsentationsraum Wissenswertes über den<br />

Bündner Wein vermittelt und regelmässige öffentliche<br />

Führungen und Degustationen angeboten werden.<br />

Der Präsentationsraum verbindet die uralten<br />

Geschichten Bündner Winzergenerationen, nichts<br />

lenkt hier vom Thema Wein ab.<br />

Herr über Keller und Karte ist Sommelier Oliver<br />

Friedrich gemeinsam mit Ehefrau Julia. Im schönen<br />

Weinlokal an herrlichster Lage inmitten der Rebberge<br />

verwöhnen sie eine bunte Gästeschar und zelebrieren<br />

das Konzept des «Fine Wineing». Hier gibt der Wein<br />

den Ton an und bestimmt das Gericht, nicht umgekehrt.<br />

Ein imposantes Angebot an glasweise ausgeschenkten<br />

Weinen wird alle paar Wochen gewechselt.<br />

Passgenau auf diese Tropfen wird das Speiseangebot<br />

kreiert. Von klassischen Bündner Spezialitäten bis hin<br />

zu ausgetüftelten Kreationen werden hier Gerichte<br />

den Gewächsen akribisch auf den Leib geschneidert.<br />

Um die zwanzig glasweise ausgeschenkten Weine stehen<br />

zur Wahl, vom einfachen, süffigen Basiswein bis<br />

zur gesuchten Trouvaille.<br />

www.graubündenwein.ch,<br />

www.alter-torkel.ch<br />

2<br />

1 Bündner Herrschaft, die kleine Region<br />

der grossen Weine.<br />

2 Im Neubau befindet sich das «Huus vum Bündner Wii».<br />

3 Weingenuss inmitten von Rebbergen.<br />

Genuss<br />

3<br />

63


BERNINA EXPRESS<br />

Ode an einen Weltstar<br />

Er gehört zu den spektakulärsten Panoramazügen der Welt,<br />

quert auf seiner Reise durch die Bündner Alpen sagenhafte<br />

196 Brücken und 55 Tunnels und meistert unglaubliche<br />

Steigungen: Der Bernina Express wird 50 Jahre alt.<br />

Text: Domenica Flütsch<br />

Bilder: Christoph Benz, Erik Süsskind, Andrea Michael Badrutt<br />

Reisen<br />

Seit seiner Lancierung im Jahr 1973 hat sich der<br />

Bernina Express zum spektakulären Panoramazug<br />

mit Weltruhm gemausert. Wen wunderts,<br />

nirgends lässt sich die Schönheit und Vielfalt Graubündes<br />

schöner hautnah erleben als in den komfortablen<br />

Wagen mit den grossen Panoramafenstern auf<br />

der höchsten Bahnstrecke der Alpen. 250 000 Gäste<br />

gönnen sich das faszinierende Auf und Ab durch die<br />

landschaftliche, kulturelle und sprachliche Vielfalt<br />

<strong>Graubünden</strong>s jährlich und geniessen kühne Kunstbauten<br />

aus der Zeit der Bahnpioniere und Landschaften<br />

voller Schönheit. Mal wildromantisch, mal karg,<br />

mal üppig und blühend. Vorbei an ewigem Eis, Edelweiss<br />

und Palmen. Mal hört man in den Dörfern das<br />

kernige Bündnerdütsch, mal ein melodisches Rätoromanisch<br />

und dann und wann ein temperamentvolles<br />

Italienisch. Eine Reise mit dem Bernina Express ist<br />

wie ein Kaleidoskop, das mit jeder Bewegung ein neues,<br />

facettenreiches Bild zeigt. Es reihen sich Schönheit<br />

an Schönheit und ein Höhepunkt an den anderen wie<br />

Perlen auf einer Schnur.<br />

1<br />

64


3<br />

4<br />

2<br />

1 Bernina Express und Morteratschgletscher.<br />

2 Auf dem Landwasserviadukt.<br />

3 Auf dem Kreisviadukt in Brusio.<br />

4 Aussichtshalt Alp Grüm.<br />

Reisen<br />

Gestartet wird das Bahnabenteuer in Chur, der ältesten<br />

Stadt der Schweiz. Bald schon weichen die malerischen<br />

Häuser und Gässchen der Bündner Hauptstadt<br />

den sanften Hügellandschaften des Domleschgs,<br />

vorbei an Burgen, Schlössern und üppigen Obstgärten.<br />

Mutig bahnt sich die «Kleine Rote» ihren Weg<br />

durch die wilden, schroffen Felsen der Schinschlucht<br />

und nähert sich schon bald dem spektakulären Wahrzeichen<br />

der RhB, dem weltbekannten Landwasserviadukt.<br />

Eindrückliche 65 Meter unten sprudelt die<br />

Landwasser, bevor der Zug in der senkrechten Felsflanke<br />

vor Filisur verschwindet. Über unzählige imposante<br />

Kunstbauten und durch Kehrtunnels schlängelt<br />

sich der Zug elegant Richtung Albulatunnel, bevor<br />

sich das Engadin in seiner ganzen Pracht entfaltet.<br />

Am mondänen St. Moritz in der Ferne vorbei schraubt<br />

sich der Bernina Express am ewigen Eis des Morteratschgletschers<br />

vorbei, seiner Namensgebung entgegen:<br />

magisch-mächtiger Bernina. Hoch oben, in<br />

2253 Metern Höhe auf dem Ospizio Bernina, liegen<br />

Hektik und Alltag weit weg. Hier, wo sich Meere und<br />

Sprachen scheiden, fliegen die Gedanken frei über<br />

den glitzernden Lago Bianco und den dunkelschillernden<br />

Lej Nair. Wäre da nicht die Verlockung des<br />

Südens tief unten im Tal, man würde bleiben wollen.<br />

Nach der Alp Grüm windet sich der Zug in weiten<br />

Kurven hinunter ins liebliche Val Poschiavo. Eben<br />

noch im Bann des Hochgebirges, schon packt die<br />

Bahnabenteurer die Italianità und «il trenino rosso»<br />

rauscht flott durchs berühmte Kreisviadukt von Brusio<br />

mitten ins mediterrane Tirano.<br />

UNESCO-WELTERBE<br />

Der Bernina Express durchfährt auf seiner Reise das<br />

UNESCO-Welterbe. Seit Juli 2008 zählt die Bahnstrecke<br />

zwischen Thusis und Tirano in der Landschaft<br />

Albula/Bernina zum UNESCO-Welterbe, als eines<br />

von drei Bahnmeisterwerken weltweit. Natur und<br />

Technik bilden ein Musterbeispiel für die mutige Erschliessung<br />

hochalpiner Landschaften.<br />

www.bernina-express.ch<br />

65


VIA VALTELLINA<br />

Über den Bernina auf den Spuren der Weinsäumer<br />

Wandern wie in frühen Zeiten: Auf der Via Valtellina folgt man<br />

der alten Säumerroute des Weines vom Montafon bis ins Veltlin.<br />

Text: Domenica Flütsch Bild: Daniel Flüeler<br />

Reisen<br />

In alten Zeiten gehörte die Via Valtellina zu einer<br />

der kürzesten Verbindungen zwischen dem Bodensee<br />

und Oberitalien und war eine wichtige<br />

und stark frequentierte Handelsroute über die Alpen.<br />

Entlang ihrer Strecke wurde reger Handel mit Waren<br />

aller Art betrieben, jahrhundertelang zogen die Säumer<br />

mit Saumtieren über die wilden Alpenpässe und<br />

brachten Wein vom Süden in den Norden und Fleisch<br />

und Käse zurück, die Ware sicher festgezurrt auf den<br />

Rücken der ausdauernden Maultiere. Die historische<br />

Route ist eine mehrtägige Weitwanderung und führt<br />

vom vorarlbergischen Montafon über das Schlappiner<br />

Joch ins Prättigau, nach Davos, über den Scalettapass<br />

ins Engadin und von da über den Bernina durchs Puschlav<br />

bis nach Tirano im Veltlin. Seit 2019 belebt ein<br />

malerischer Säumerzug auf der alten Route diese alte<br />

Tradition wieder neu. In sechs Etappen durchwandert<br />

die bunte Truppe drei Sprachregionen und verschiedene<br />

Klimazonen, quert ewiges Eis und wilde Bäche,<br />

wandert an lieblichen Seen und durch hübsche Dörfer.<br />

Und überall wo sie hinkommen, werden sie mit<br />

Freuden begrüsst und bewirtet, mit Festansprachen<br />

geehrt und hingebungsvoll fotografiert. Ein Hauch<br />

von guter, alter Zeit umweht den Saumzug und erzählt<br />

Geschichten von Wildmannlis und Stürmen<br />

und lässt eine Ahnung aufkommen, wie mühevoll<br />

und langwierig der Handel mit Gütern war, bevor die<br />

Industrialisierung und das Zeitalter von Bahnen, Autos<br />

und Hetze die alten Saumpfade in Vergessenheit<br />

geraten liessen.<br />

Säumerzug auf der Via Valtellina: vom 14. bis 21. Juli <strong>2023</strong>.<br />

66


BUCHTIP<br />

MORD IM BERNINA EXPRESS<br />

Philipp Gurt<br />

Der bekannte Bündner Autor<br />

gilt als einer der erfolgreichsten<br />

Krimiautoren des<br />

Landes. Gurt wurde als siebtes von<br />

acht Kindern einer Bergbauernfamilie<br />

in <strong>Graubünden</strong> geboren und wurde<br />

mit seinem Buch «Schattenkinder»<br />

berühmt. Schon als Jugendlicher<br />

verfasste er Kurzgeschichten, seine<br />

grosse Leidenschaft gilt aber den Kriminalfällen.<br />

«Schreiben ist für mich<br />

ein intuitiver Prozess, ich weiss am<br />

Anfang der Geschichte selbst nicht,<br />

wie sie sich entwickelt. Irgendwann<br />

wird alles ganz klar und die Lösung<br />

liegt dann vor mir. Dann gehe ich<br />

zurück und mache die Geschichte<br />

stimmig.»<br />

Die Natur, die Berge sind für den<br />

Autor Inspiration, Kraftort und Heimat<br />

und das zieht sich durch alle<br />

seine Werke. Ein Hommage allerdings<br />

ist es nicht: «Meine Bücher sind<br />

weder Katharsis, noch Lehrstücke.<br />

Sie sollen einfach unterhalten. Wenn<br />

es dazu animiert, sich in der Region<br />

umzusehen und diese zu entdecken,<br />

dann freut mich das. Aber darum<br />

geht es mir nicht in erster Linie. Aber<br />

sicher spürt die Leserschaft, dass es<br />

authentisch ist, das hier mein Herz<br />

schlägt.»<br />

Mit «Mord im Bernina Express» hat<br />

Gurt eine neue Krimireihe nur fürs<br />

Engadin geschaffen. Die bisherigen<br />

Ermittler Giulia de Medici und Landjäger<br />

Walter Caminada erhalten von<br />

der einfühlsamen und naturverbundene<br />

Corina Costa literarische Konkurrenz.<br />

Seinem Stil und seiner Wortfreude<br />

bleibt Gurt auch im neuen<br />

Roman treu: Besondere Charaktere<br />

mit meist tiefgründigen Lebensgeschichten<br />

bevölkern das Geschehen.<br />

Der kantige Schreiber Gurt schreibt<br />

so, wie er seine Heimat sieht: geradeheraus,<br />

manchmal schroff, manchmal<br />

schalkhaft und mit allen Höhen und<br />

Tiefen, so wie die Berge. Mit seinem<br />

neuesten Buch wird er nicht nur, aber<br />

bestimmt auch Bahnfans begeistern<br />

und in seinen Bann ziehen.<br />

MORD IM BERNINA EXPRESS<br />

Im Bernina Express wird eine Leiche<br />

gefunden. Und allen an Bord ist klar:<br />

Der Mörder ist noch unter ihnen.<br />

Als der feuerrote Bernina Express zwischen<br />

dem Lago Bianco und dem Lej Nair den<br />

höchsten Punkt seiner Fahrt erreicht, gellt ein<br />

Schrei durch den Zug. Eine japanische Touristin<br />

hat eine junge Frau gefunden, die zweifellos<br />

Opfer eines Verbrechens geworden ist.<br />

Der Mörder muss sich noch im Zug befinden.<br />

Corina Costa, Beamtin der Kantonspolizei<br />

<strong>Graubünden</strong>, der ein besonderes Gespür für<br />

die Berge und das Verbrechen nachgesagt<br />

wird, steigt inmitten dieser rauen Einsamkeit<br />

zu. Bei ihren Ermittlungen in diesem rätselhaften<br />

Fall erhält die Engadinerin unverhofft Unterstützung<br />

von einem der Passagiere <strong>–</strong> Dirk<br />

Obermann, ein ranghoher Beamter des Bundeskriminalamts<br />

Wiesbaden, drängt ihr seine<br />

Hilfe auf und sorgt für zusätzlichen Zündstoff.<br />

ISBN 978-3-311-30044-1<br />

67


BUCHTIPP<br />

WANDERN WIE GEMALT<br />

<strong>Graubünden</strong><br />

Der aussergewöhnliche Wanderführer leitet<br />

in 14 Wanderrouten zu Orten von bekannten<br />

Gemälden und lässt die Wandernden<br />

das gemalte Bild mit der Wirklichkeit<br />

vergleichen.<br />

Die beiden Autoren Ruth Michel Richter<br />

und Konrad Richter lassen auf ihren Wanderungen<br />

die Lebenswelten von berühmten<br />

Bildern entdecken. Entlang abwechslungsreicher<br />

Wanderrouten stellen sie die<br />

Künstler, ihre Beziehung zur Region und<br />

ihre Bedeutung in der Kunstentwicklung<br />

ihrer Zeit vor. Den Abbildungen aus einer<br />

Zeitspanne von zweihundert Jahren<br />

werden aktuelle Fotografien gegenüber<br />

gestellt, was zu faszinierenden und überraschenden<br />

Einsichten führt. Die atemberaubende<br />

Schlucht der Viamala, die sanfte<br />

Weite der Lenzerheide, die unverwechselbaren<br />

Farben des Engadins <strong>–</strong> die Landschaft<br />

<strong>Graubünden</strong>s ist so vielfältig wie<br />

die Kunst, die von ihr inspiriert ist.<br />

13 Wanderungen führen zu 22 Standorten<br />

bekannter Gemälde, Skizzen, Stiche<br />

und eingängiger Tourismusplakate. Die<br />

Autoren laden ein zu intensiven Begegnungen<br />

mit Segantini, Giacometti, Kirchner,<br />

Carigiet und weiteren Künstlern.<br />

Zum Buch:<br />

408 Seiten, Rotpunktverlag, 3. Auflage<br />

ISBN 978-3-85869-986-2<br />

Mit zahlreichen Abbildungen und Fotos<br />

SCHOGGI ERLEBNIS SCHWEIZ<br />

Entdeckungsreisen zu Helvetiens süssen Geheimnissen<br />

DOMENICA FLÜTSCH<br />

SCHOGGI<br />

ERLEBNIS<br />

SCHWEIZ<br />

ENTDECKUNGSREISEN<br />

ZU HELVETIENS<br />

SÜSSEN GEHEIMNISSEN<br />

Das Schmökerbuch lädt zum Besuchen,<br />

Probieren und Entdecken des Weltklasse-Schoggilandes<br />

Schweiz. Der Reiseführer<br />

präsentiert kleine Manufakturen und<br />

grosse Ikonen, Schweizer Unikate und<br />

globale Player in packenden Porträts und<br />

verwebt sie mit Hintergrundwissen und<br />

Anregungen zur süssen Verführung. Ein<br />

Erlebnis-Entdeckungsbuch für alle Schoggifans<br />

und Liebhaber von Genusshandwerk<br />

quer durch die Schweiz. Schoggi ist<br />

Schweizer Mythos und identitätsstiftender<br />

Fels, Exportschlager und Aushängeschild.<br />

Das Buch nimmt die Leserschaft<br />

mit auf eine Entdeckungsreise zu Helvetiens<br />

süssesten Plätzen, erzählt ihre Geschichten<br />

und sammelt Spannendes, Interessantes<br />

und Wissenswertes rund um die<br />

Verwendung der exotischen Bohne.<br />

Schoggi Erlebnis Schweiz ist eine Mischung<br />

aus Schmökerbuch, Reiseführer<br />

und Hommage an die Schweizer Schokolade,<br />

lockt zu Besuchen und Entdeckungen<br />

und bietet Anregung und Unterhaltung<br />

quer durch die Schweiz. Dabei wird den<br />

Grossen und Kleinen, den Ikonen und den<br />

Manufakturen und der grossartigen Exzellenz<br />

gebührend Rechnung getragen.<br />

Zum Buch:<br />

180 Seiten, AS Verlag<br />

ISBN/GTIN 978-3-03913-026-9<br />

68


BUCHTIPP<br />

DER KÖNIG DER BERNINA<br />

Roman aus dem schweizerischen Hochgebirge<br />

Jakob Christoph Heers «Der König der<br />

Bernina» (1900) gehört mit Johanna Spyris<br />

«Heidi» (1880/81) zu den erfolgreichsten<br />

Schweizer Berg- und Heimatromanen.<br />

«Der König der Bernina» zählt neben den<br />

Romanen «An heiligen Wassern» und «Der<br />

Wetterwart» zu den bekanntesten Werken<br />

des viel gelesenen Schweizer Erzählers<br />

Heer. Die romantische, auf Sittlichkeit im<br />

Bürgerhaus bedachte Vorstellungswelt des<br />

Autors verbindet sich mit spannender<br />

Handlung und malerischen Schilderungen<br />

der schweizerischen Alpenwelt. Angereichert<br />

wird der Roman noch durch historische<br />

Ereignisse, Sagen, Legenden und<br />

Märchen.<br />

Erzählt wird die Geschichte des Büchsenmachers,<br />

Jägers und Arztes Markus Paltram,<br />

einer Figur, die dem Jäger Gian Marchet<br />

Colani nachempfunden ist, und seiner unglücklichen<br />

Liebe zur Podestatochter Cilgia<br />

Premont. Beide scheinen füreinander bestimmt<br />

zu sein, doch ein Fehltritt Paltrams<br />

beendet jäh das Glück …<br />

Zum Buch:<br />

216 Seiten, Verlag Hofenberg<br />

ISBN 978-3-86199-901-0<br />

GRAUBÜNDEN<br />

IN 100 GESCHICHTEN<br />

65 Historikerinnen und Journalisten erklären<br />

und beschreiben <strong>Graubünden</strong> in<br />

100 Geschichten. Auf Deutsch, Romanisch<br />

oder Italienisch. Die Autorinnen<br />

und Autoren teilen ihr Insiderwissen,<br />

ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

und ihre Liebe zum Kanton. Sie schreiben<br />

über die Geschichte, den Tourismus,<br />

den Sport, die Natur, den Verkehr, die<br />

Bildung, die Kultur und den Lebensraum.<br />

Das Spektrum reicht von kleinen<br />

Anekdoten hin bis zu mehrseitigen Interviews<br />

und Artikeln mit grossartiger<br />

Bebilderung. <strong>Graubünden</strong> zeigt sich<br />

nicht nur als Ferienkanton, sondern<br />

auch als attraktives Zuhause und als<br />

Standort für die Wirtschaft und das Gewerbe.<br />

Das Buch unterhält intelligent<br />

mit 100 Geschichten, kommt aber auch<br />

seiner Chronistenpflicht nach mit einem<br />

Nachschlagewerk über die Historie des<br />

Kantons und einer umfassenden Bibliografie.<br />

<strong>Graubünden</strong> in 100 überraschenden<br />

Geschichten ist das neue Standardwerk<br />

über den grössten und vielfältigsten<br />

Kanton der Schweiz.<br />

Zum Buch:<br />

320 Seiten, 2. Auflage,<br />

Somedia Buchverlag<br />

ISBN 978-3-907095-30-0<br />

69


KAP KULTUR AM PASS<br />

Nahbare Kultur von Malix bis Lantsch<br />

Verkehrswege sind schon seit immer auch Kulturwege. Der<br />

Verein Kultur am Pass bietet eine Plattform für Kulturerlebnisse.<br />

Text: Domenica Flütsch Fotos: Adrian Flütsch, KaP<br />

Kultur<br />

Der Verein Kultur am Pass hat sich zur Aufgabe<br />

gemacht, die vielfältigen und vielschichtigen<br />

Kulturangebote in der Region Lenzerheide<br />

sichtbar und erlebbar zu machen. Gemeinsam<br />

mit den Gemeinden Lantsch/Lenz, Vaz/Obervaz und<br />

Churwalden engagiert sich der Verein für mehr Aufmerksamkeit<br />

für die unterschiedlichsten Kulturformen<br />

am Pass.<br />

Seit jeher sind Verkehrswege Kulturwege. Die Strasse<br />

von Chur über die Lenzerheide und von da weiter<br />

über Julier- und Malojapass gen Süden gehörte schon<br />

zu Römerzeiten und später im Mittelalter zu den historisch<br />

wichtigen Alpenquerungen, konnte man doch<br />

mit dem Weg über die Lenzerheide die wilde und<br />

schwer zugängliche Schinschlucht vermeiden. Früher<br />

und auch heute noch bringen Verkehrswege Ideen<br />

1<br />

70


2<br />

3<br />

und Menschen zusammen und treiben an ihrem<br />

Wegesrand die schönsten Kulturblüten. Diese sind<br />

nicht immer wuchtig und weltmännisch, manche<br />

sind auch still und klein. «KaP» bietet mit seiner<br />

Plattform dem kulturellen Schaffen und Erleben entlang<br />

der Passstrasse von Malix hoch auf die Lenzerheide<br />

und hinab bis ins Albulatal Rampenlicht und Bühne.<br />

Auf dass Ein- und Zweitheimische und<br />

Feriengäste die ganze Vielfalt der Kulturperlen erkennen<br />

und erfahren, erleben und entdecken.<br />

Kultur lebt in grossen Werken und in kleinen Gesten,<br />

sie kann immer und überall sein. Nicht nur die grosse<br />

Oper oder alte Meister berühren die Menschen, oft<br />

sind es Vereine, die Brauchtum und Dorfkultur hüten<br />

und pflegen. Musikgesellschaften, Burgenvereine<br />

oder Jodelchor, das Dorftheater oder die Back- und<br />

Waschhausgenossenschaft erfreuen Besucher und Bewohner<br />

ebenso wie der Zauberwald oder Popkonzerte.<br />

Führungen oder Wanderungen laden in Galerien,<br />

Burgen und Kirchen.<br />

Der Verein Kultur am Pass ist Vermittler und Promoter<br />

und dazwischen immer mal wieder Kreateur und<br />

Veranstalter. So verantwortet KaP beispielsweise in<br />

Lenzerheide das <strong>Sommer</strong>fest «Viva la Strada», ein<br />

buntes Festival mit viel Strassenkunst, Handwerk und<br />

regionalem Gaumenschmaus. Auch der historische<br />

Spaziergang «Senda Cultura» durch Lenzerheide wurde<br />

vom Verein umgesetzt. Und alle paar Jahre möchte<br />

man sich an ein grosses Festival wagen, so wie im<br />

2019 mit der mehrtägigen Veranstaltung «Auch hier<br />

ist Welt». Wonach auch immer einem der Sinn steht,<br />

Kultur findet sich am Pass!<br />

1 Kultur am Pass.<br />

2 Kulturerlebnis «Auch hier ist Welt».<br />

3 Älplerchörli Obervaz.<br />

4 Lichtinstallation im Zauberwald.<br />

4<br />

Kultur<br />

www.kultur-am-pass.ch<br />

71


ZONTA<br />

Starke Frauen stärken Frauen<br />

Über hundert tatkräftige ZONTA-Frauen treffen sich in Chur<br />

zur District Conference. Mit gebündelter Kraft<br />

machen sich die ZONTIANS stark für starke Frauen.<br />

Text und Foto: Zonta<br />

Soziales<br />

Zonta ist eine internationale Serviceorganisation<br />

von berufstätigen Frauen, die sich ehrenamtlich<br />

und mit geeinten Kräften weltweit<br />

einsetzt für die Stärkung von Frauen und Mädchen.<br />

Gegründet wurde Zonta International 1919 in den<br />

Vereinigten Staaten, mittlerweile ist sie mit über<br />

1200 Clubs in 68 Ländern vertreten und macht sich<br />

mit ihren 33 000 Mitgliedern international und regional<br />

stark für die Einhaltung von Frauenrechten, die<br />

Beendigung von Gewalt gegen Frauen, Zugang zu<br />

Bildung und Ausbildung, Bekämpfung von Armut<br />

und Diskriminierung und der Förderung von Frauen<br />

in Führungspositionen.<br />

Diese internationale Dimension ist die Stärke von<br />

Zonta. Gemeinsam können so auch grosse Dienste<br />

und Aktionen auf der ganzen Welt durchgeführt werden,<br />

um das Vertrauen von Mädchen und Frauen zu<br />

verändern und zu verbessern. Kampf gegen Kinderheirat,<br />

Nein zu geschlechtsspezifischer Gewalt, Bildung<br />

für alle Mädchen <strong>–</strong> Zonta International arbeitet<br />

auf mehreren Ebenen an sehr wichtigen Themen. Der<br />

Name «Zonta» stammt aus einem indianischen<br />

Lakota- Wort und bedeutet passenderweise «ehrbar»<br />

oder «vertrauenswürdig».<br />

DISTRICT CONFERENCE IN CHUR<br />

An der District Conference treffen sich Delegierte der<br />

52 Clubs aus der Deutschschweiz, Liechtenstein,<br />

Deutschland, Italien und der Türkei, um gemeinsam<br />

die Weichen zu stellen für eine tatkräftige Zukunft der<br />

Organisation. Die Konferenz bietet während drei Tagen<br />

viele Gelegenheiten, sich mit Gleichgesinnten auszu-<br />

→ Mitglieder Zonta Club Chur.<br />

72


tauschen, neue Freundschaften zu knüpfen oder bestehende<br />

zu vertiefen. Gastgeber der District Conference<br />

<strong>2023</strong> sind die beiden Bündner Clubs Chur und Engadin.<br />

Wer die Powerfrauen gerne kennenlernen möchte,<br />

ist herzlich eingeladen, der Konferenz auf der Galerie<br />

des Grossratssaales in Chur als Zuschauer beizuwohnen.<br />

Termin: Samstag, 9. September <strong>2023</strong>.<br />

ZONTA UND BILDUNG<br />

Zonta unterstützt junge Frauen in ihrer Ausbildung<br />

auf verschiedenen Bildungsstufen. Sie bietet Stipendien<br />

an für Frauen in der Luft- und Raumfahrttechnik<br />

und Weltraumwissenschaften, in der Wirtschaft oder<br />

in der Informationstechnologie. Das mit 10.000<br />

US-Dollar dotierte Amelia Erhart-Stipendium wird<br />

jährlich an bis zu 30 Frauen vergeben, die einen Doktortitel<br />

in Luft- und Raumfahrttechnik und Weltraumwissenschaften<br />

anstreben. Seit 1952 verteilt<br />

ZONTA Schweiz Stipendien an Forscherinnen im<br />

Bereich der Luft- und Raumfahrt im Gedenken an<br />

Amelia Earhart, eine Zontianerin, die als erste Frau<br />

allein den Atlantik überquerte und ihre Leidenschaft,<br />

wissenschaftliche Neugier und Risikobereitschaft mit<br />

dem Leben bezahlte.<br />

Wie andere Serviceclubs auch setzt sich die Organisation<br />

aus Freiwilligen zusammen, die sich ehrenamtlich<br />

einbringen und in unzähligen Projekten für soziale<br />

und kulturelle Aufgaben engagieren. Zonta-Mitglieder<br />

organisieren Veranstaltungen, sammeln Spenden und<br />

schärfen mit ihrem Engagement das Bewusstsein für<br />

die Herausforderungen und Ungerechtigkeiten, mit<br />

denen Frauen und Mädchen konfrontiert sind, und sie<br />

setzt sich für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen<br />

ein. An den monatlichen Treffen werden Freundschaften<br />

gepflegt und Erfahrungen ausgetauscht.<br />

PRIX ZONTA<br />

In der Schweiz wird seit 2005 der Prix Zonta an junge<br />

Forscherinnen alle zwei Jahre verliehen. Der mit<br />

30 000 Franken dotierte Preis ist ein Zeichen der Anerkennung<br />

für herausragende Leistungen von Frauen<br />

in der in den Naturwissenschaften und technischen<br />

Wissenschaften der ETH und EPFL.<br />

ORANGE DAYS <strong>–</strong><br />

GEMEINSAM GEGEN HÄUSLICHE<br />

GEWALT UND FEMIZIDE<br />

Vom 25. November, dem internationalen Tag gegen<br />

Gewalt an Frauen bis zum 10. Dezember, dem internationalen<br />

Tag der Menschenrechte, wird weltweit<br />

ein Zeichen gegen häusliche Gewalt gesetzt. Auch im<br />

Kanton <strong>Graubünden</strong> und der ganzen Schweiz engagieren<br />

sich die ZONTA-Clubs und organisieren diverse<br />

Aktionen, alle in auffälligem Orange umgesetzt.<br />

www.zonta.ch<br />

Soziales<br />

73


PRÄTTIGAUER ALP SPEKTAKEL<br />

Lebendige Bündner Alpkultur<br />

Jedes Jahr im Oktober lockt das Prättigauer Alp Spektakel<br />

zum grossen Alpfest ins kleine Bergdorf Seewis.<br />

Mit prächtigem Alpabzug, feinsten Spezialitäten und einem<br />

abwechslungsreichen Programm wird ausgelassen<br />

das Ende des Alpsommers gefeiert.<br />

Text: Domenica Flütsch Fotos: Johannes Bärtsch<br />

Brauchtum und Tradition<br />

Der beliebte Alpabzug der Älpler und Älplerinnen<br />

mit ihren hübsch geschmückten Tieren<br />

eröffnet das Spektakel. Das farbenprächtige<br />

Ereignis ist eines der Highlights des<br />

Wochenendes, Hundertschaften von Besucherinnen<br />

und Besuchern säumen die Route bis ins Dorf und<br />

applaudieren den wunderschön «getschäppelten» Kühen.<br />

Wie überall in <strong>Graubünden</strong> werden die Kühe<br />

auch am Alpabzug im Prättigau mit viel Liebe und<br />

grossem Aufwand mit Blumen und Glocken geschmückt,<br />

das urchige Gebimmel der Tiere gehört<br />

dazu wie das Rufen und Lachen der Älpler. Neben<br />

Kühen treiben sie auch ihre Schafe und Ziegen ins<br />

Tal. Am sonntäglichen Rinderspektakel präsentieren<br />

die Prättigauer Viehzüchter ihre schönsten Tiere und<br />

küren Missen und Alpköniginnen.<br />

1<br />

74


2 3 4<br />

ALPKULINARIK<br />

Das Wochenende steht ganz im Zeichen von lebendiger<br />

Tradition, moderner Alpwirtschaft und Bündner<br />

Alpkultur. Hautnah erleben und geniessen lässt sich<br />

die breite Palette an Alpprodukten an <strong>Graubünden</strong>s<br />

grösstem Alpkäse- und Spezialitätenmarkt. Über<br />

45 liebevoll gestaltete Marktstände laden zum Flanieren,<br />

Entdecken und Probieren und präsentieren stolz,<br />

was Höfe und Alpen der Region hergeben. Ein breites<br />

Sortiment von regionalen Produkten wie hangemachte<br />

Dekorationsartikel, Fleischspezialitäten oder Konfitüre<br />

bieten etwas für jeden Geschmack. Der offizielle<br />

Star unter den Delikatessen ist aber der Alpkäse.<br />

Die Festbesucher können die Käse der verschiedenen<br />

Alpen bei der grossen Alpkäse-Degustation probieren<br />

und bewerten, die Publikumswertung kürt den jährlichen<br />

Sieger. Am Älplerabend wird in gemütlicher<br />

Alp manier ein währschaftes Älplermenü genossen,<br />

mit allerlei Geschichten und Musik.<br />

KINDERUMZUG, ALPENBART<br />

UND JODLERMESSE<br />

Ein abwechslungsreiches Programm sorgt für beste<br />

Unterhaltung für grosse und kleine Besucher.<br />

1 Alpabzug als Highlight.<br />

2 Auch die Jungen sind dabei.<br />

3 Im Alpkäse-Himmel.<br />

4 Geissen im Streichelzoo.<br />

5 Grosser Spezialitätenmarkt.<br />

6 Warten auf die Misswahl.<br />

Am Kinderumzug durchs Dorf zeigen auch die kleinen<br />

Bergler, dass sie gross auftreten können, stolz führen<br />

sie ihre Tiere durch die begeisterte Zuschauerschaft.<br />

Danach dürfen sie sich in der Strohburg und<br />

beim Kinderprogramm austoben und den Streichelzoo<br />

geniessen.<br />

Ein fester Bestandteil des Alp Spektakels ist das Landi-Alpenbarttreffen,<br />

wo vollbärtige Bartliebhaber aus<br />

der Schweiz, Deutschland und dem Fürstentum<br />

Liechtenstein ihr haariges Werk präsentieren. Der<br />

Jodlerclub Hochwang lädt derweil zur beliebten Jodlermesse<br />

und sorgt für andächtige Stille in der schönen<br />

Bergkirche. Das Prättigauer Alp Spektakel ist<br />

Bündner Alpkultur zum Mitleben.<br />

7. und 8. Oktober <strong>2023</strong><br />

www. alpspektakel.ch<br />

Brauchtum und Tradition<br />

5 6<br />

75


REKORDVERDÄCHTIGES<br />

GRAUBÜNDEN<br />

«<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>» zeigt gemeinsam mit<br />

<strong>Graubünden</strong> Ferien eine Hitliste mit Bündner Rekorden.<br />

1 ALBULATAL: RHÄTISCHE BAHN<br />

2 TRUN: OGNA<br />

<strong>Graubünden</strong> Ferien<br />

LÄNGSTER PERSONENZUG DER WELT<br />

Im Oktober 2022 sorgte die Rhätische Bahn mit dem<br />

längsten Personenzug der Welt für Furore und für einen<br />

Weltrekord mit Eintrag im Guinessbuch. Mit einer<br />

Länge von sagenhaften 1906 Metern knackte die<br />

Bündner Schmalspurbahn die bisherige Bestmarke<br />

aus Belgien um eindrückliche 200 Meter. Der Rekordversuch<br />

verwandelte die Strecke zwischen Preda<br />

und Alvaneu in eine Festlandschaft für Bahnfans. In<br />

einer technischen Meisterleistung bewältigte der Zug<br />

789 Höhenmeter abwärts, fuhr über 48 Brücken und<br />

passierte 22 Tunnels.<br />

www.rhb.ch<br />

DIE GRÖSSTE BEGEHBARE<br />

SKULPTUR DER SCHWEIZ<br />

Ogna, die grösste begehbare Skulptur der Schweiz,<br />

wurde vom Bündner Künstler Matias Spescha entworfen<br />

und steht in Trun in der Surselva. Das nach<br />

oben offene Bauwerk misst 48 Meter in der Länge,<br />

30 Meter in der Breite und ragt 5,5 Meter in die<br />

Höhe. Der Innenraum der Skulptur ist von Süden her<br />

über eine Wandöffnung jederzeit zugänglich. Im Innenhof<br />

zieren flächendeckende Malereien des Künstler<br />

die Wände, und an ausgesuchten Punkten im<br />

Raum sind Plastiken platziert.<br />

www.ogna.ch<br />

1<br />

76


3 LAAX: SENDA DIL DRAGUN<br />

LÄNGSTER BAUMWIPFELPFAD<br />

DER WELT<br />

Seit <strong>Sommer</strong> 2021 steht in LAAX der längste Baumwipfelpfad<br />

der Welt, die Senda dil Dragun (Weg des<br />

Drachens). Auf einer Höhe von bis zu 28 Metern<br />

führt er 1,56 Kilometer lang auf Augenhöhe mit den<br />

Baumkronen durch den Bergwald. Vier imposante<br />

Plattformen bieten Sitzgelegenheiten und viel Spannendes<br />

über die lokale Fauna und Flora.<br />

www.flimslaax.com<br />

2<br />

4 MAIENFELD: SCHLOSS SALENEGG<br />

ÄLTESTES WEINGUT EUROPAS<br />

Verbrieft und dokumentiert wird auf Schloss Salenegg<br />

seit dem Jahr 1068 Wein kultiviert. Damit ist das historische<br />

Weingut nicht nur die Wiege des Rebbaus in<br />

der Bündner Herrschaft, es ist auch das älteste noch<br />

bestehende Weingut Europas. Umsichtig, innovativ<br />

und weitsichtig leitet Helene v. Gugelberg die Geschicke<br />

des Anwesens. Alle Erzeugnisse von Schloss Salenegg<br />

<strong>–</strong> der Wein, die Destillate, der Delikat-Essig und<br />

das kaltgepresste Öl <strong>–</strong> werden mit Liebe, Fleiss und<br />

Können naturnah an- und ausgebaut.<br />

www.schloss-salenegg.ch<br />

3<br />

<strong>Graubünden</strong> Ferien<br />

5 ENGADIN SAMNAUN VAL MÜSTAIR:<br />

SCHWEIZER NATIONALPARK<br />

ÄLTESTER NATIONALPARK<br />

DER ALPEN<br />

Als der Schweizerische Nationalpark am 1. August<br />

1914 gegründet wurde, war er der erste seiner Art und<br />

ist damit das älteste Wildnisgebiet der Alpen. Im Gebiet<br />

zwischen dem Unterengadin und Val Müstair<br />

wird seit über einem Jahrhundert die Natur sich selbst<br />

überlassen und bietet so die einzigartige Möglichkeit,<br />

sie in ursprünglichster Form erleben zu können. Auf<br />

rund 80 Kilometern Wanderwegen kann der schöne<br />

Nationalpark entdeckt werden und im Hotel Il Fuorn<br />

und der Cluozza-Hütte kann übernachtet werden.<br />

www.nationalpark.ch<br />

4<br />

5<br />

77


WANDERBEIZLI<br />

BÄSMABEIZLI HENNÄGADÄ<br />

Das traumhaft gelegene Beizli auf dem Gadäwäg Klosters ist ein<br />

Geheimtipp für Flanierer, Wanderer und Ausflügler. Ein sagenhafter<br />

Ausblick und das feine Angebot an einheimischen Spezialitäten<br />

sorgen gemeinsam mit der herzlichen Art der Gastgeberin<br />

Mimi Grass und ihrem Team für eine ganz gelungene Mischung.<br />

Das beschert dem Hennägadä eine treue Fangemeinde, die stetig<br />

wächst. Zu ihr gehören Ein- und Zweitheimische ebenso wie eine<br />

bunte Gästeschar, im hübschen Gästebuch eindrücklich verewigt.<br />

Das Angebot ist hausgemacht, mit Fleisch und Käse und Köstlichkeiten<br />

der einheimischen Bauern der IG Landwirtschaft<br />

Klosters-Serneus. Im <strong>Sommer</strong> gibt es Plättli und Kuchen, im<br />

Herbst kommen Suppen und Würste mit dazu. Wer das hübsche<br />

Beizli noch nicht kennt, sollte sich unbedingt auf die Socken machen<br />

und über den hübschen Gadäwäg von Monbiel auf den<br />

Sonnenberg wandern.<br />

www.klosters-pur.ch<br />

Lifestyle<br />

BAD WIRTSCHAFT FIDERIS<br />

Der alte Stall neben dem historischen Ritterhof in Fideris hat sich<br />

zum Selbstbedienungsrestaurant mit einem kleinen Museum gewandelt.<br />

In der ausgebauten Wirtschaft können sich die Gäste mit<br />

Kaffee, Kuchen, Salsiz und diversen Getränken selber bedienen.<br />

Der hintere Teil zeigt mit vielen spannenden Fundstücken aus der<br />

Zeit des alten Heilbades Fideris dessen bewegte Geschichte. Umgesetzt<br />

wurde die innovative Idee vom einheimischen Holzprofi<br />

Georg Auer. Das rustikale, schöne Ambiente lädt zum Verweilen<br />

und zur willkommenen Rast ein.<br />

VIA GASTRONOMICA SILS IM ENGADIN<br />

FURTSCHELLAS <strong>–</strong> VAL FEX <strong>–</strong> SILS MARIA<br />

Auf der Via Gastronomica gibt es Gaumen- und Augenschmaus.<br />

Schon die Gondelfahrt auf Furtschellas mit Sicht auf den Silvaplanersee<br />

ist eine Wucht. Mit dem Gutscheinheftchen, das an der<br />

Bergbahnkasse im Tal ausgehändigt wird, gibt es auch die genaue<br />

Route von Furtschellas über die Val Fex nach Sils Maria. Im Bergrestaurant<br />

La Chüdera winken das Frühstück oder eine herzhafte<br />

Vorspeise, das Hotel Sonne Fex zaubert die Hauptspeise und für<br />

das Dessert ist das Hotel Seraina in Sils Maria zuständig. Die<br />

Panoramasicht beeindruckt mit Sicht über das Seenplateau zu<br />

den Gipfeln des Piz Duan, Lunghin, Lagrev, Polaschin, Güglia<br />

und Albana.<br />

78


NEUE UNTERKÜNFTE<br />

KLOSTERS:<br />

STERNEN-SUITE AUF MADRISA<br />

In einem kuschlig warmen Bett liegen auf fast 1900 m ü. M. und<br />

in den Sternenhimmel schauen: Die neue, exklusive Sternen-<br />

Suite auf Madrisa macht es möglich. Dank ihrem Dach, einer<br />

durchsichtigen Kuppel, können Gäste nachts mit etwas Glück<br />

einen Sternschnuppen-Regen geniessen, wie sie ihn noch nie erlebt<br />

haben. Das Übernachtungsangebot beinhaltet die Berg- und<br />

Talfahrt sowie das Frühstück.<br />

www.madrisa.ch/sternen-suite<br />

FLIMS:<br />

FLEM MOUNTAIN LODGE<br />

Die neue Flem Mountain Lodge mitten in Flims ist die perfekte<br />

Unterkunft für Biker*innen. Das liegt an der zentralen Lage und<br />

an den Gastgeberinnen: Geführt wird die Lodge von den ehemaligen<br />

Profi-Bikerinnen Caro und Anita Gehrig. Die Lodge hat<br />

23 Zimmer, eine Ferienwohnung und ein öffentliches Café-Restaurant.<br />

Mit Bikecamps, Kleinkonzerten und Filmvorführungen<br />

schaffen die Gehrig-Zwillinge Räume für Begegnungen.<br />

www.flemlodge.ch<br />

Lifestyle<br />

VALPOSCHIAVO:<br />

CASA ALPINA BELVÈDERE<br />

Im <strong>Sommer</strong> 2022 übernahmen zwei junge Gastronominnen, Lea<br />

Hürlimann und Aurelia Stirnimann, die Casa Alpina Belvèdere<br />

auf der Alp Grüm. Ihre Philosophie: Für Besuchende eine Oase<br />

schaffen, um im Hier und Jetzt zu sein und Energie zu schöpfen.<br />

Das Angebot ist simpel, aber sehr bewusst konzipiert. Auf den<br />

Teller kommen lokale Spezialitäten aus regionalen Zutaten. Die<br />

zehn Zimmer des Berghauses sind gemütlich und rustikalcharmant.<br />

www.belvedere-alpgruem.ch<br />

79


REISEN WIE FRÜHER<br />

Glacier Express im Pullmanwagen<br />

Im Original Pullmanwagen von St. Moritz nach Zermatt: Stilvolles,<br />

luxuriöses Reisen wie zu Zeiten des Orient-Express.<br />

Der Glacier Express kann auch ganz nostalgisch: Im Original<br />

Pullmanwagen bietet der Alpine Classic nicht nur spektakuläre<br />

Ausblicke auf die Bergwelt, in den stilechten, luxuriösen Salonwagen<br />

aus den 1930er-Jahren fühlt man sich versetzt in die goldenen<br />

Zeiten des glanzvollen Reisens in eleganten Orient-Express-Zügen.<br />

Der Luxuszug besteht aus zwei Original-Pullmanwagen aus<br />

dem Jahre 1931, einem Pianobarwagen aus dem Jahre 1928 und<br />

für das kulinarische Vergnügen an Bord fahren noch zwei Gourmino-Speisewagen<br />

aus den Jahren 1929 und 1930 mit. Alle Wagen<br />

sind liebevoll bis ins Detail restauriert und entsprechen den<br />

heutigen Sicherheitsvorschriften. Eine ikonische Krokodillok<br />

zieht die historische Zugkomposition bis Disentis, übernachtet<br />

wird in einem gemütlichen Berggasthof in Andermatt, von wo aus<br />

die nächste Etappe in Angriff genommen wird. Die Furka-<br />

Bergstrecke lässt die Zeiten der Bahnpioniere aufleben: Mit der<br />

Kraft von Feuer und Wasser zieht die Dampfbahn die Pullmanwagen<br />

über den Pass, dem letzten Höhepunkt entgegen: dem<br />

Matterhorn in Zermatt.<br />

Seit 30 Jahren organisiert der «Pullman Club <strong>–</strong> Travelling in Style»<br />

einzigartige Eisenbahn-, Schiffs-, Kunst und Kulturreisen und<br />

zelebriert die Kultur des Reisens als Berufung.<br />

www.pullmanclub.ch<br />

Pullman-Komposition auf der Albulalinie.<br />

Reisen<br />

REISEN VON MORGEN<br />

Vollautomatische Gondelbahn FlemXpress<br />

FlemXpress <strong>–</strong> so heisst die neue Bahn zur Erschliessung des<br />

UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona. Sie fährt von<br />

Flims via Foppa, Startgels zur Segneshütte und von dort<br />

Die vollautomatischen Gondeln warten auf Fahrgäste.<br />

wahlweise nach Nagens oder Cassons und wird im Dezember<br />

<strong>2023</strong> in Betrieb genommen. Die bestehenden Sesselbahnen<br />

Flims<strong>–</strong>Foppa und Foppa<strong>–</strong>Naraus <strong>2023</strong> werden rückgebaut. Der<br />

FlemXpress ist die weltweit erste Gondelbahn, die mit dem<br />

Ropetaxi- System funktioniert. Die Fahrt auf der Strecke erfolgt<br />

wie bei gewöhnlichen Gondelbahnen unverändert am Seil. In der<br />

Station jedoch bewegen sich die Kabinen dank eines eigenen<br />

Elektroantriebes autonom auf Laufschienen. Sind die Gondeln<br />

nicht besetzt, warten sie in der Station.<br />

Die Gäste wählen vor Fahrtantritt einfach ihr Fahrziel aus, welches<br />

die Gondel anschliessend vollautomatisch ansteuert.<br />

Der FlemXpress zahlt in das von der Weissen Arena Gruppe im<br />

Jahr 2010 implementierte Nachhaltigkeitskonzept «Greenstyle»<br />

ein, denn das nachhaltige Ropetaxi fährt nur bei Bedarf und<br />

wenn wirklich Fahrgäste einsteigen wollen. So können unnötige<br />

Leerfahrten vermieden werden.<br />

www.weissearena.com/projekte/flem-xpress<br />

flemxpress.ch<br />

80


EVENT-TIPPS GRAUBÜNDEN<br />

«<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>» hat in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>Graubünden</strong> Ferien für Sie eine Auswahl Kulturperlen notiert:<br />

LIGHT RAGAZ<br />

Vom 18. Mai bis 21. Oktober <strong>2023</strong> taucht eine magische Bilderwelt<br />

die imposant wilden, 80 Meter hohen Felswände der<br />

Tamina schlucht bei Bad Ragaz wieder in ein Lichtspektakel. Der<br />

einen Kilometer lange Rundgang entführt Gross und Klein in ein<br />

faszinierendes Gesamterlebnis mit farbenfrohen Bildern, eingängiger<br />

Musik und einer berührenden Erzählung, eingebettet in die<br />

atemberaubende Naturkulisse der Taminaschlucht.<br />

www.lightragaz.ch<br />

© Bowie Verschuuren<br />

OPERA ENGIADINA <strong>2023</strong><br />

Die Opera Engiadina zeigt eine romanische «Kaffee-Oper» nach<br />

Ermanno Wolf-Ferraris (1876 <strong>–</strong> 1948) «Il segreto di Susanna».<br />

Das gut 50-minütige Zwei-Personen-Stück schildert die Eifersucht<br />

und Versöhnung des Ehepaars Gil und Susanna. In leichter<br />

Abwandlung des Originals trinkt Susanna in der romanischen<br />

Engadiner Fassung in aller Heimlichkeit Kaffee der Marke Badilatti,<br />

Firmenchef Daniel Badilatti höchstselbst tritt als stummer<br />

Diener auf. Susanna wird von der Engadiner Sopranistin Sara-<br />

Bigna Janett gesungen, die Rolle des Ehemannes Gil vom Bünder<br />

Oberländer Flurin Caduff. Regie führt Riikka Läser, und die Camerata<br />

Pontresina spielt unter der Leitung von Claudio Danuser.<br />

Sechs Aufführungen zwischen 22. Juli<br />

und 18. August <strong>2023</strong><br />

Infos und Ticketvorverkauf:<br />

www.operaengiadina.ch<br />

ORIGENS SOMMERFESTIVAL<br />

ABSCHIED N°1<br />

Origen lädt zum letzten Auftakt auf den Julierpass, der heuer<br />

schon im Juni ansetzt. Clau Scherrer, Origens langjähriger Kapellmeister,<br />

zelebriert die Melancholie des Abschieds in Werken<br />

von Brahms, eingebettet in die warme, hölzerne Akustik des Julierturms,<br />

die zu den besten im Alpenraum gehört. Mit Kirill<br />

Richters Klanginstallationen zum kommenden <strong>Sommer</strong> öffnen<br />

wir den Turm für alle Besucher. Der Ort will erlebt werden: seine<br />

launischen Wetterlagen, die abendlichen Wolkenschwaden, das<br />

alles überstrahlende Licht. Die Zeit läuft ab. Wer den Turm noch<br />

sehen will, muss sich sputen.<br />

www.origen.ch<br />

KULTURFEST RESONANZEN SILS<br />

Evennts<br />

ABSCHIED N°2<br />

Das Festival zelebriert seine finale Austragung mit spannenden<br />

Nachwuchskünstlern und international erfolgreichen Künstlern.<br />

Zurückgeblickt wird auf zwei Dekaden Resonanzen mit eindrucksvollen<br />

Konzerten, wunderbaren Musikerinnen und Musikern<br />

und spannenden Ausflügen, erheiternden literarischen<br />

Abenden und beeindruckenden Vorträgen und und Dokumentarfilmen.<br />

Das letzte Programm feiert den Abschied mit feinen<br />

Kammermusikkonzerten, einem stimmungsvollen Dokumentarfilm<br />

und einem Liederabend mit der Schweizer Sopranistin Regula<br />

Mühlemann. Die Tagesexkursionen führen ins Fextal und<br />

auf den Julierpass.<br />

www.waldhaus-sils.ch<br />

81


Der Kanton <strong>Graubünden</strong> feiert<br />

ein ganzes Jahr lang Geburtstag.<br />

1524 legte der Bundesbrief<br />

der Drei Bünde den<br />

Grundstein für den heutigen<br />

Kanton. Ein würdiger Anlass,<br />

grosse und kleine Feierlichkeiten<br />

landauf landab.<br />

VORSCHAU<br />

WINTER <strong>2023</strong>/24<br />

500-JAHR-JUBILÄUM<br />

DES FREISTAATS DER DREI BÜNDE<br />

HERAUSGEBERIN UND VERLAG<br />

Somedia Production AG<br />

<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

www.somedia.ch, www.exclusiv.ch<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Ralf Seelig<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 56<br />

ralf.seelig@somedia.ch<br />

REDAKTION<br />

Domenica Flütsch<br />

Mobile + 41 76 805 00 25<br />

redaktion@exclusiv.ch<br />

LAYOUT<br />

Noemi Bühler<br />

VIADUCT<br />

7000 Chur<br />

ANZEIGEN UND PROMOTION<br />

Somedia Production AG<br />

<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 50 65<br />

info@somedia-production.ch<br />

ERSCHEINT/AUFLAGE<br />

2 × pro Jahr: Anfang Juni und Dezember<br />

18 000 Exemplare pro Ausgabe<br />

Landsgemeinde in Ilanz 1907.<br />

EINZELVERKAUFSPREIS<br />

Fr. 15.<strong>–</strong> (inkl. MWST) (plus Versand kosten)<br />

JAHRESABONNEMENT<br />

Fr. 28.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />

Viele Helfer und mutige Menschen<br />

helfen, wenn es in den<br />

Bergen zu Unfällen und Unglücken<br />

kommt. Wir zeigen Bergretter,<br />

Suchhunde, die Rega<br />

und weitere Schutzengel der<br />

Berge.<br />

SCHUTZENGEL DER BERGE<br />

HEFT- UND ABOBESTELLUNGEN<br />

Kundenservice/Abo<br />

<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon 0844 266 266<br />

abo@somedia.ch<br />

DISTRIBUTION UND STREUUNGS KONZEPT<br />

Das Magazin «<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>» liegt in rund<br />

300 Fünf-, Vier- und Drei sternhotels in Grau bünden<br />

und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im Inund<br />

Ausland zu gestellt, ist im National parkzentrum<br />

präsent, liegt in Top-Restau rants, in Ban ken,<br />

Versicherungen, exklusiven Geschäften, Bou tiquen,<br />

Galerien, Museen, Arzt - und Zahnarzt praxen,<br />

Reise büros und Touris mus vereinen auf.<br />

TITELBILD<br />

Foto: Adrian Flütsch<br />

Quelle: sundroina-pictures.ch<br />

CHUR, DAS TOR ZU GRAUBÜNDEN<br />

Steinbock auf den Spuren der Freiherren von Vaz in der<br />

Burgruine Belfort in Brienz/Brienzauls.<br />

Die Kantonshauptstadt ist charmant,<br />

vielseitig und modern<br />

und begrüsst Gäste aus aller<br />

Welt als Tor zu <strong>Graubünden</strong>.<br />

Mit der höchsten Beizendichte<br />

der Schweiz, einem spannenden<br />

Kulturangebot und einer Bergbahn<br />

aus dem Stadtzentrum ins<br />

Berggebiet begeistert die älteste<br />

Stadt der Schweiz.<br />

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Seit 1973 gibt’s im<br />

Bernina Express viel zu<br />

sehen und zu staunen.<br />

berninaexpress.ch/50jahre

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