DIZ Broschuere Hanns Kralik
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die Wachmannschaften. Wie stark <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> unter Folter und Haft<br />
zu leiden hatte, darüber hat er selbst nicht berichtet, sondern auf<br />
Wolfgang Langhoffs Buch „Die Moorsoldaten“ verwiesen. Aber auch<br />
Langhoff habe nicht alles schreiben können.<br />
Da <strong>Kralik</strong> zusammen mit anderen ein Prozess wegen „Hochverrats“<br />
gemacht werden sollte, wurde im Januar 1934 seine Rücküberstellung<br />
aus dem KZ Börgermoor in ein Strafgefängnis angeordnet.<br />
Aufgrund eines Versehens der Lagerverwaltung erhielt er jedoch Entlassungspapiere.<br />
Mit Unterstützung anderer KPD-Mitglieder gelang<br />
ihm die Flucht in die Niederlande. Gepäck konnte er nicht mitführen,<br />
allerdings eine kleine Mappe seiner Aquarelle und Zeichnungen.<br />
Darunter war der Abdruck einer Zeichnung des KZ Börgermoor. „So<br />
konnte ich das Bild des Lagers zeigen und mit anderen Begebenheiten<br />
ergänzen. Es war ein großer Erfolg, auch das Ausland sprach darüber.“<br />
Kurze Zeit später folgte ihm Lya Rosenheim, die aus Mangel an<br />
Beweisen freigesprochen worden war. Gemeinsam gingen sie nach<br />
Paris, um einer Auslieferung nach Deutschland zuvor zu kommen.<br />
Hier erschuf <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> seinen nicht mehr erhaltenen Zyklus aus<br />
zwanzig Holzschnitten mit dem Titel „Trotz alledem“, in dem er die<br />
traumatischen Erfahrungen der Verfolgung und der Haft künstlerisch<br />
umsetzte. Bis 1939 waren <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> und Lya Rosenheim nun<br />
Moorsoldaten, Schnitzarbeiten<br />
aus Mooreiche, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>,<br />
1933, angefertigt im<br />
KZ Börgermoor (AK <strong>DIZ</strong>)