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Tennis_Smash_2023_03

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NR. 3 <strong>2023</strong><br />

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DAS TENNIS-MAGAZIN DER SCHWEIZ<br />

NEU<br />

DOMINIC STRICKER<br />

Mission<br />

Aufstieg<br />

FRENCH OPEN<br />

Alle Fakten zu<br />

Roland Garros<br />

STORY<br />

Premiere in Paris<br />

für Simona Waltert<br />

BUSINESS<br />

Der umtriebige<br />

Marco Chiudinelli


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ERSTER AUFSCHLAG<br />

Top-Talent<br />

Er ist 20 Jahre alt und könnte in der tennis-verwöhnten Schweiz die<br />

Antwort auf die Frage sein: Was kommt eigentlich nach Roger Federer?<br />

Die Rede ist von Dominic Stricker. Klar, der Vergleich mit einem<br />

der größten Spieler, die jemals auf diesem Planeten <strong>Tennis</strong> gespielt<br />

haben, ist unfair. Andererseits: Die frühe Karriere beim Mann aus<br />

Grosshochstetten klingt verheißungsvoll. Er war die Nummer 3<br />

der Welt bei den Junioren. Bei den French Open gelang ihm 2020<br />

ein Kunststück, das zuletzt der Chilene Fernando Gonzalez 1998<br />

schaffte: Stricker gewann bei den Junioren die Einzel- und Doppelkonkurrenz.<br />

Anschließend wechselte er ins Profilager. 2022, bei seiner Premiere<br />

beim ATP-Turnier in Basel, schlug der Jungstar Serve-and-<br />

Volley-Akrobat Maxime Cressy. Das muss man erst mal schaffen<br />

vor heimischer Kulisse bei den Vorschusslorbeeren.<br />

Seit März <strong>2023</strong> heißt sein Coach Dieter Kindlmann. „Didi“, wie<br />

ihn alle nennen, hatte sich zunächst einen Namen im Frauentennis<br />

gemacht – als Sparringspartner von Maria Sharapova und dann als<br />

Trainer der illustren Riege Pavlyuchenkova, Keys, Mertens, Kerber<br />

und Sabalenka. Bevor er zum Team Stricker stieß, war der 41-jährige<br />

Ex-Profi für die U18 bei Swiss <strong>Tennis</strong> zuständig.<br />

smash kontaktierte den Allgäuer vor einigen Wochen mit der<br />

Bitte, er möge seinen Schützling doch mal fragen, ob man einen<br />

Termin mit ihm bekommen könne. Das Ergebnis ist ein exklusives<br />

Tour-Tagebuch, das Reporter Christian Albrecht Barschel mit dem<br />

Schweizer Jungstar bei den French Open in Paris erstellte. Dieses<br />

lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, ab Seite 4.<br />

Wenn Sie diese Ausgabe in Ihren Händen halten, ist Roland Garros<br />

mit seinen Terre Battue-Sandplätzen bereits<br />

vorbei und die <strong>Tennis</strong>ampel schaltet wie jedes<br />

Jahr von Rot auf Grün. Als Einstimmung auf<br />

Wimbledon haben wir ein Gespräch mit Marion<br />

Bartoli geführt. Vor zehn Jahren gewann die<br />

Französin völlig überraschend das bedeutendste<br />

Turnier auf dem Globus. Ihre Finalgegnerin hieß<br />

Sabine Lisicki, die zuvor Serena Williams ausgeschaltet<br />

hatte. Lassen Sie sich entführen in die<br />

Gedankenwelt von Madame Bartoli ab Seite 44<br />

im tennis MAGAZIN-Teil. Es lohnt sich!<br />

Herzlichst Ihr<br />

ANDREJ ANTIC,<br />

Chefredaktor<br />

andrej.antic@smash.ch<br />

LESERSERVICE:<br />

+41-71-5611011<br />

Abo/Heftbestellung:<br />

Abo-Service,<br />

20080 Hamburg, GERMANY,<br />

+49 40 - 389 06-880<br />

E-Mail:<br />

smash@jahr-media.de<br />

Fragen an die Redaktion:<br />

Jürgen-Töpfer-Str. 48,<br />

22763 Hamburg<br />

redaktion-smash@jahrmedia.de<br />

HOFFNUNG AUF EINE WELTKARRIERE:<br />

Dominic Stricker, 20. Die Top 100 sind nah.<br />

Foto: Hasenkopf<br />

INHALT<br />

T2B-Projekt: Federer-Freund<br />

Marco Chiudinelli (li.), Seite 16<br />

TOUR<br />

04 DOMINIC STRICKER<br />

Tagebuch des Top-Talents<br />

10 SIMONA WALTERT<br />

Von Biel auf die große Bühne<br />

SWISS TENNIS<br />

12 ATP-TURNIER GSTAAD<br />

Wawrinkas Rückkehr<br />

14 CHALLENGER ZUG<br />

Stars zum Anfassen<br />

16 TENNIS2BUSINESS<br />

Netzwerker Marco Chiudinelli<br />

18 AUSRÜSTUNG<br />

Distributeur ACE im Porträt<br />

20 TRAINER<br />

SPTA: Social-Media-Offensive<br />

22 SENIOREN<br />

ITF MT 700 Alassio<br />

24 PORTRÄT<br />

Leandro Riedi greift wieder an<br />

26 NEWS<br />

Golf Trophy, Chiudinelli-Camp<br />

28 NATIONALTEAMS<br />

Die Finals stehen bevor<br />

30 IRON TENNIS<br />

Härtestes Turnier der Schweiz<br />

31 KOLUMNE<br />

Jürg Vogel über finanzielle<br />

Akrobatik Schweizer ATP-<br />

Turniere<br />

15 IMPRESSUM<br />

Foto: Getty Images<br />

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TOUR STORY<br />

4 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


TAGEBUCH<br />

«Ich bin auf<br />

einem guten Weg»<br />

Dominic Stricker ist einer der Hoffnungsträger im<br />

Schweizer Herrentennis. In smash berichtet der<br />

20-jährige Berner aus dem Leben eines Jungprofis<br />

Foto: Getty Images<br />

IM RAMPEN-<br />

LICHT: Bei den<br />

NextGen Finals<br />

2022, ein Turnier<br />

der besten U21-<br />

Profis, in Mailand<br />

kam Stricker bis<br />

ins Halbfinale.<br />

NextGen Finals<br />

NOV<br />

Diriyah Cup<br />

DEZ<br />

Beim Diriyah Cup in Saudi-Arabien waren<br />

viele Topspieler dabei. Ich durfte Doppel<br />

mit Hubert Hurkacz spielen. Ich hatte<br />

nicht nur die Möglichkeit, mit diesen Spielern<br />

zu trainieren, sondern sie auch etwas<br />

näher kennenzulernen. Es waren zahlreiche<br />

Spieler dabei, zu denen ich aufschaue.<br />

Der Diriyah Cup war dadurch eine richtig<br />

gute Vorbereitung auf die neue Saison.<br />

Dass Hubi und ich den Doppeltitel gewannen<br />

nach Siegen gegen Nick Kyrgios und<br />

Stefanos Tsitsipas sowie Matteo Berrettini<br />

und Andrey Rublev war der bestmögliche<br />

Ausklang des Jahres 2022.<br />

BEREIT FÜR<br />

DIE TOP 100:<br />

Dominic Stricker<br />

(bestes ATP-Ranking:<br />

111) gab in<br />

Paris sein Grand<br />

Slam-Debüt.<br />

Foto: Jürgen Hasenkopf<br />

Die NextGen Finals in Mailand waren ein<br />

tolles Erlebnis. Ein cooler Event nur für<br />

uns junge Spieler. Die Zuschauer kommen<br />

nur für uns. Das ist eine schöne Erfahrung,<br />

wenn man in die Arena einläuft und die<br />

Leute nur für dich applaudieren. Das Format<br />

ist interessant mit den Sätzen bis vier<br />

über drei Gewinnsätze. Damit geht alles<br />

extrem schnell. Wenn jemand gut aufschlägt,<br />

hat er natürlich Vorteile bei diesem<br />

Format. Da wäre es besser, längere Sätze zu<br />

haben. Ich bin gespannt, ob sich dieses Format<br />

langfristig durchsetzen wird. Insgesamt<br />

war es mit den drei Gruppensiegen<br />

und dem Einzug ins Halbfinale ein super<br />

Turnier für mich.<br />

Australian Open<br />

JAN<br />

Mein Ziel war klar: Ich wollte mich in Melbourne<br />

für mein erstes Grand Slam-Hauptfeld<br />

qualifizieren. Die ersten beiden Runden<br />

habe ich in zwei Sätzen gewonnen.<br />

Das Quali-Finale ging gegen Enzo Couacaud,<br />

der später in der zweiten Runde<br />

gegen Novak Djokovic gespielt hat, mit 6:7,<br />

6:7 verloren. Ich war der erste Lucky Loser.<br />

Leider rutschte ich nicht mehr ins Hauptfeld.<br />

Das war extrem bitter für mich. Ich<br />

habe aber drei gute Matches in Melbourne<br />

gespielt, viel trainiert und bin mit einem<br />

guten Gefühl zurück nach Hause geflogen.<br />

→<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

5


TOUR STORY<br />

Während die Topspieler beim Sunshine<br />

Double in Indian Wells und Miami antraten,<br />

habe ich mich dazu entschieden, zwei<br />

Challenger-Turniere zu Hause zu spielen, in<br />

Lugano und Biel. Als Schweizer bekommt<br />

man nicht allzu oft die Möglichkeit, vor<br />

eigenem Publikum zu spielen. Es sind<br />

immer viele Leute vor Ort, die man kennt.<br />

Lugano war eine gute Woche für mich mit<br />

dem Einzug ins Halbfinale. In Biel hatte ich<br />

etwas Probleme mit meinem Fuss. Ich habe<br />

im Achtelfinale verloren und danach auch<br />

die nächsten Turniere abgesagt, um mich<br />

zu regenerieren.<br />

Biel<br />

APR<br />

Foto: Imago<br />

KNAPPE NIEDERLAGE: Beim Davis Cup gegen Deutschland trat Stricker mit Stan Wawrinka an.<br />

Davis Cup<br />

FEB<br />

Davis Cup für sein Heimatland zu spielen,<br />

ist immer etwas Besonderes. Es ist fast die<br />

einzige Möglichkeit, im Team für sein Land<br />

anzutreten. Ich genieße das extrem. Die<br />

Stimmung in unserem Team ist unfassbar<br />

gut. Wir sind gute Freunde geworden. Die<br />

Partie gegen Deutschland in Trier war ein<br />

Höhepunkt in meiner Karriere. Die Arena<br />

war voll, die Stimmung war riesig. Ich spielte<br />

im Doppel mit Stan (Wawrinka, d. Red.). Das<br />

ist nicht alltäglich, dass man mit einem<br />

Grand-Slam-Champion und Olympiasieger<br />

den Platz teilen darf. Wir waren überglücklich,<br />

als Stan den dritten Punkt holte. Der<br />

Sieg gegen Deutschland war ein Riesenboost<br />

für uns. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen<br />

und freuen uns riesig auf das Gruppenfinale<br />

in Manchester im September.<br />

Vilnius<br />

FEB<br />

Nach den Höhepunkten Melbourne und<br />

Davis Cup in Trier habe ich ein Challenger-<br />

Turnier in Litauen in Vilnius gespielt. Ich bin<br />

in der ersten Runde ausgeschieden. Dieser<br />

Gegensatz in der Atmosphäre und bei der<br />

Anzahl der Zuschauer ist nicht ganz einfach.<br />

Ich bin aber immer noch an einem Punkt in<br />

meiner Karriere, wo man nicht immer vor<br />

vielen Zuschauern spielt. Das gehört noch<br />

zu meiner Entwicklung dazu. In solchen<br />

Matches holt man sich die Erfahrungen für<br />

die ATP-Tour und die Grand Slams.<br />

Rovereto<br />

FEB<br />

Weiter ging es nach Italien zum Challenger-Turnier<br />

in Rovereto. Das war die erste<br />

Woche zusammen mit meinem Trainer<br />

Didi Kindlmann. Ich lag in der ersten<br />

Runde mit Satz und Break zurück. Ich habe<br />

mich durchgebissen, danach lief es extrem<br />

gut. Letztendlich habe ich sogar den<br />

Titel gewonnen. Das sieht man häufig bei<br />

Spielern, die nach einem schweren Match<br />

zum Auftakt ins Rollen kommen und dann<br />

sogar das Turnier gewinnen.<br />

Lugano und Biel<br />

MÄR<br />

Die Verletzung in Biel war extrem schade,<br />

da dort auch mein Trainingszentrum ist.<br />

Nach dem Aus bin ich da geblieben. Ich<br />

habe viel im Gym gearbeitet und mit Didi<br />

trainiert, um mich auf die Sandplatzsaison<br />

vorzubereiten. Die Arbeit mit Didi läuft<br />

super. Er passt auch neben dem Platz gut<br />

zu mir.<br />

Prag<br />

MAI<br />

Meine Sandplatzsaison begann mit zwei<br />

Challenger-Turnieren in Prag, die hintereinander<br />

gespielt wurden. Dass ich nach<br />

meiner Verletzung gleich mein erstes Turnier<br />

gewinnen würde, haben wir alle nicht<br />

gedacht. Wir waren extrem happy danach.<br />

In der zweiten Woche war die Energie etwas<br />

raus, weil ich in den Wochen zuvor nicht<br />

allzu viel Zeit auf dem Platz verbracht habe<br />

und die Fitness etwas gefehlt hat. Ich habe<br />

gegen meinen Landsmann Henri Laaksonen<br />

in der ersten Runde verloren. Danach<br />

ging sofort die intensive Vorbereitung auf<br />

die Qualifikation für die French Open los.<br />

Paris-Qualifikation<br />

MAI<br />

Roland Garros ist ein besonderer Ort für<br />

mich. 2020 habe ich hier die Juniorenkonkurrenz<br />

gewonnen – im Schweizer Finale<br />

gegen Leandro Riedi. Dazu habe ich damals<br />

auch noch den Titel in der Doppelkonkurrenz<br />

mit Flavio Cobolli geholt. Das war<br />

völlig verrückt. 2019 hatte ich mit Flavio<br />

schon das Doppelfinale erreicht. Es ist toll,<br />

zurückzukommen, wo alles begonnen hat.<br />

Ich bekomme immer wieder Gänsehaut,<br />

wenn ich Court 14 betrete, auf dem ich<br />

6 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


das Einzelfinale gegen Leandro gewonnen<br />

habe. Das war für mich und Leandro eine<br />

tolle Erfahrung, das gemeinsam erleben zu<br />

dürfen. Die Qualifikation in Paris lief ähnlich<br />

wie in Melbourne. Die ersten beiden<br />

Matches liefen gut. Ich habe beide in zwei<br />

Sätzen gewonnen. Dass ich dann wieder im<br />

Quali-Finale, diesmal gegen Thiago Augustin<br />

Tirante, gescheitert bin, war zunächst<br />

nicht leicht. Kurz darauf habe ich dann im<br />

Hotel erfahren, dass ich als einer der Lucky<br />

Loser gezogen wurde. Ich war überglücklich.<br />

Erstes Hauptfeld bei einem Grand-<br />

Slam-Turnier, ausgerechnet bei den French<br />

Open. Es hätte nicht passender sein können.<br />

Der Kreis hat sich hier geschlossen.<br />

Paris-Hauptfeld<br />

MAI<br />

Auf Court 6 ging es gegen Tommy Paul, der<br />

dieses Jahr das Halbfinale bei den Australian<br />

Open erreicht hat. Ich war zu Beginn<br />

sehr nervös. Er war der Favorit und das hat<br />

man auch gesehen. Die Starts in die Sätze<br />

LEHRGELD: In seinem<br />

ersten Grand Slam-Hauptfeldmatch<br />

in Paris verlor<br />

Stricker gegen Tommy<br />

Paul mit 3:6, 2:6, 4:6.<br />

sind mir misslungen. Mein Service hat mir<br />

auch nicht so geholfen. Ich bin froh, diese<br />

Erfahrung Grand Slam-Hauptfeldpremiere<br />

gemacht zu haben. Daraus werde ich lernen.<br />

Beim nächsten Mal bin ich bestimmt<br />

Foto: Imago<br />

etwas cooler auf dem Platz. Im August<br />

werde ich 21 Jahre alt. Mein Ziel ist, bis zum<br />

Ende des Jahres in die Top 100 einzuziehen.<br />

Dafür werde ich alles geben. Ich bin auf<br />

einem guten Weg dahin. ◯<br />

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TOUR STORY<br />

IM SWEETSPOT:<br />

Simona Waltert<br />

schob sich nach<br />

den French Open<br />

vor auf Weltranglistenplatz<br />

106.<br />

NEUE NUMMER DREI DER SCHWEIZ<br />

Der Duft der grossen,<br />

weiten <strong>Tennis</strong>welt<br />

Simona Waltert verliess mit 15 ihre Bündner Heimat wegen ihrer grossen Leidenschaft.<br />

In Paris feierte sie ihre Grand Slam-Premiere. Von ihr wird man noch viel hören<br />

VON SIMON GRAF<br />

Foto: Getty Images<br />

Die nächste Generation des<br />

Schweizer <strong>Tennis</strong> klopfte<br />

in Roland Garros sanft<br />

an die Pforte zur grossen<br />

Bühne. Dominic Stricker<br />

(20), Simona Waltert (22)<br />

und Ylena In-Albon (24) spielten alle erstmals<br />

im Hauptfeld eines Grand Slam-Turniers<br />

mit, die Bündnerin Waltert überstand<br />

da sogar eine Runde und belohnte sich mit<br />

97.000 Euro Preisgeld. Es ist ein Erfolg, der<br />

Lust macht auf mehr. Und Walterts Coach<br />

Stéphane Bohli gab sich nach ihrem Aus in<br />

der zweiten Runde gegen die Italienerin Elisabetta<br />

Cocciaretto erst gar keine Mühe, die<br />

Erwartungen zu dämpfen. Auf die Frage,<br />

wie er das Potenzial von Waltert einschätze,<br />

sagte er: «Ihr Potenzial ist gigantisch. Sie<br />

kennt kein Limit.»<br />

Doch Bohli weiss aus eigener Erfahrung,<br />

dass ein grosses Potenzial nicht automatisch<br />

eine grosse Karriere bedeutet. Der<br />

Waadtländer war ein exzellenter Junior,<br />

gewann 2001 mit 14 die Orange Bowl in<br />

Miami, die inoffizielle Junioren-Weltmeisterschaft,<br />

kam als Profi jedoch nicht über<br />

Rang 113 hinaus. Er hat es sich nun zur Aufgabe<br />

gemacht, dafür zu sorgen, dass Waltert<br />

weiter nach oben kommt. Roland<br />

Garros ist auf diesem Weg eine wertvolle<br />

Erfahrung und Motivationsspritze für sie.<br />

Waltert kostete ihre Tage in Paris aus und<br />

sagte: «Das Ziel ist schon, dass ich mich in<br />

Zukunft direkt für die Grand Slams qualifiziere.»<br />

Top 100 im Visier<br />

Ins Auge einer grösseren Schweizer Öffentlichkeit<br />

rückte sie erstmals am Juniorenturnier<br />

von Wimbledon 2017, als sie mit 16 den<br />

Halbfinal erreichte. Jelena Rybakina und<br />

Emma Raducanu spielten damals auch mit<br />

und kamen nicht so weit wie sie. Bei den<br />

Profis haben die beiden nun schon aber<br />

Grand Slam-Titel gewonnen. Walterts Entwicklung<br />

verlief weniger steil nach oben,<br />

doch sie ist drangeblieben und die Richtung<br />

stimmt. Im vergangenen Jahr etablierte<br />

sie sich in den Top 200, nun visiert<br />

sie die Top 100 an.<br />

Wenn Bohli von Walterts Möglichkeiten<br />

schwärmt, dann meint er primär<br />

ihre Schläge: Sie kann den Ball exzellent<br />

beschleunigen. Wenn es bei ihr gut läuft, ist<br />

das eindrücklich anzusehen. Dann zischen<br />

ihre Bälle knapp über die Netzkante hinweg<br />

ins Eck. Doch ihr fehlt noch die Konstanz<br />

und zuweilen das richtige Gespür für<br />

die Situation. «Ich muss lernen, noch variabler<br />

zu spielen. Wir arbeiten an den Flugbahnen,<br />

ich muss manchmal mehr Drall<br />

reinbringen. Und zuweilen muss ich mehr<br />

Geduld haben und zwei, drei Schläge war-<br />

8<br />

smash.ch 3/<strong>2023</strong>


ten, bis ich attackiere. Aber ich sehe mich<br />

schon als Spielerin, die aggressiv und<br />

schnell spielt.»<br />

Waltert war 15, als sie zusammen mit<br />

ihrer Mutter Claudia nach Biel zog, um im<br />

Leistungszentrum von Swiss <strong>Tennis</strong> auf<br />

eine <strong>Tennis</strong>karriere zu setzen. Inzwischen<br />

ist sie 22 und selbständig. Im vergangenen<br />

Herbst verliess sie das Seeland nach sechs<br />

Jahren, um in Cannes in der Akademie des<br />

französischen Ex-Spielers Jean-René Lisnard<br />

den nächsten Schritt zu machen. Das<br />

Elite <strong>Tennis</strong> Center ist inzwischen zu einem<br />

Hotspot der Talente geworden. Auch Mirra<br />

Andrejewa, das 16-jährige Wunderkind aus<br />

Sibirien, wird dort geschliffen.<br />

Waltert trainierte an der Côte d’Azur<br />

zunächst mit verschiedenen Coaches, tat<br />

sich dann aber doch wieder mit Stéphane<br />

Bohli zusammen. Die beiden haben ein<br />

Vertrauensverhältnis aufgebaut, arbeiten<br />

seit viereinhalb Jahren zusammen. Und<br />

der 39-Jährige, der auch fliessend Deutsch<br />

spricht, kennt ihre Stärken und Schwächen<br />

sehr genau. Der Wechsel nach Cannes sei<br />

gut gewesen, um ihre Komfortzone zu vergrössern,<br />

sagt Waltert. Sie lebt alleine in<br />

einem Studio mit Kochnische, zehn Minuten<br />

vom Strand entfernt. «Der <strong>Tennis</strong>club<br />

ist sehr schön. Aber am Anfang war es schon<br />

hart, meiner Wohnung in Biel tschüss zu<br />

sagen. Doch das gehört auch dazu.»<br />

Familie konnte nicht nach Paris<br />

Auf die Frage, was sie sich mit dem Pariser<br />

Preisgeld gönne, sagte sie zunächst:<br />

«Nichts.» Um dann einzulenken: «Ein<br />

Smartphone brauche ich, denn mein neues<br />

ging mir kürzlich kaputt. Und mein sieben<br />

Jahre altes ist schon sehr langsam.»<br />

Ansonsten investiert sie ihren bisher grössten<br />

Zahltag aber vor allem in ihre Karriere:<br />

«<strong>Tennis</strong> ist ein sehr, sehr teurer Sport. Man<br />

gibt viel aus in den Jahren, bevor man es an<br />

die Grand Slams schafft. Deshalb kann ich<br />

dieses Geld gut gebrauchen für die Reisen,<br />

fürs Training, für den Coach. Es braucht<br />

halt extrem viel.» Einen Manager hat sie<br />

aktuell nicht. Wie Dominic Stricker trennte<br />

sie sich vom Ex-Fussballer Mathias Walther<br />

schon bald wieder.<br />

Ihre Familie konnte für ihre Premiere<br />

in einem Grand Slam-Hauptfeld nicht<br />

anreisen. «Meine Eltern arbeiten, meine<br />

Geschwister studieren, da können sie nicht<br />

einfach weg.» Ihr Vater ist Hausarzt in<br />

Chur, ihre Mutter arbeitet in der Kinderbetreuung,<br />

die Schwester studiert Medizin,<br />

der Bruder Politikwissenschaft. Nach<br />

Roland Garros kehrte Waltert, die sich<br />

ihren schönen Bündner Dialekt bewahrt<br />

hat, dann aber für einige Tage in die Heimat<br />

zurück.<br />

«Ich freue mich immer, wenn ich nach<br />

Hause gehen kann», sagt sie. «Wenn ich<br />

in Zürich lande, mit dem Zug nach Hause<br />

fahre und erstmals die Berge sehe, ist bei<br />

mir alles gut. Der Kanton Graubünden<br />

bleibt immer ein Teil von mir. Die Bergluft<br />

ist einzigartig.» Doch der Duft der<br />

grossen, weiten <strong>Tennis</strong>welt ist es, der sie<br />

antreibt. ◯<br />

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TOUR STORY<br />

LICHT UND SCHATTEN<br />

Die Schweizer Bilanz im Schnell-Check<br />

STAN WAWRINKA<br />

6:3, 5:7, 3:6, 7:6, 3:6;<br />

2. Runde gegen Thanasi<br />

Kokkinakis<br />

Über neun Stunden verbrachte der<br />

38-Jährige für seine zwei Matches<br />

auf dem Court. Die Ausdauer<br />

stimmt, nun muss er nur noch sein<br />

Selbstvertrauen stärken.<br />

YLENA IN-ALBON<br />

1:6, 4:6;<br />

1. Runde gegen Claire Liu<br />

Siebenmal hatte sie zuvor in der Qualifikation<br />

für ein Grand Slam in Runde 1<br />

verloren, diesmal kam sie durch. Doch<br />

bei ihrer Premiere war sie zu verhalten.<br />

Foto: Getty Images<br />

GROSSER KAMPFGEIST: Stan Wawrinka, Paris-<br />

Sieger 2015, spielte zwei Fünf-Satz-Matches.<br />

BELINDA BENCIC<br />

3:6, 6:2, 4:6;<br />

1. Runde gegen Elina<br />

Awanessjan<br />

Nach ihrer sechswöchigen Pause<br />

wegen einer Stressreaktion<br />

im Oberschenkelknochen war<br />

sie noch nicht bereit. Immerhin<br />

ist sie nun wieder genesen.<br />

JIL TEICHMANN<br />

6:3, 4:6, 2:6;<br />

1. Runde gegen Sara Errani<br />

Eine bittere Enttäuschung für sie, die<br />

im Vorjahr noch im Pariser Achtelfinal<br />

gestanden hatte. Sie verlor damit fast 50<br />

Ränge und fiel aus den Top 100.<br />

DOMINIC STRICKER<br />

3:6, 2:6, 4:6;<br />

1. Runde gegen Tommy Paul<br />

Als Lucky Loser ins Hauptfeld gerutscht,<br />

nützte er seine Chance nicht. Dabei ist<br />

der Amerikaner Paul alles andere als ein<br />

Sandplatzspieler. Schade.<br />

MARC-ANDREA HÜSLER<br />

3:6, 4:6, 4:6;<br />

1. Runde gegen Daniel Altmaier<br />

Der Zürcher ist unversehens in eine Krise<br />

geschlittert, verlor zum vierten Mal in<br />

Serie in der Startrunde. Gegen Altmaier<br />

war er nie richtig im Spiel drin.<br />

BENÖTIGT NOCH SPIELPRAXIS: Belinda Bencic scheiterte bei ihrem Comeback<br />

an der russischen Lucky Loserin Elina Awanessjan.<br />

Foto: Getty Images<br />

SIMONA WALTERT<br />

2:6, 3:6;<br />

2. Runde gegen Elisabetta Cocciaretto<br />

Definitiv ein Schritt vorwärts: vier Siege<br />

insgesamt, ihr erster im Hauptfeld eines<br />

Grand Slam-Turniers. Das macht Appetit<br />

auf mehr.<br />

10 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


1 5 . J U L I 2 3 . J U L I 2 0 2 3<br />

The players shown are for illustrative purposes only. Qualification and participation subject to ATP rules. Players may withdraw due to injury, illness or other grounds. Photographs courtesy of getty images, Fabian Meierhans.


TOUR VORSCHAU GSTAAD<br />

VIEL SWISSNESS IN GSTAAD<br />

Wawrinkas<br />

Rückkehr<br />

Beim EFG Swiss Open Gstaad<br />

schlagen mit Stan Wawrinka<br />

und Dominic Thiem zwei<br />

Grand Slam-Sieger im<br />

«Wimbledon der Alpen» auf<br />

Als Stan Wawrinka das letzte<br />

Mal beim ATP-Turnier in<br />

Gstaad spielte, hatte er kurz<br />

zuvor nach vielen Jahren den<br />

Wiedereinzug in die Top 10<br />

geschafft. Er musste im Viertelfinale<br />

gegen Feliciano Lopez aufgeben.<br />

2013 geschah dies. Seitdem ist viel passiert<br />

in Wawrinkas Karriere. Der Westschweizer<br />

ist zum dreimaligen Grand Slam-Champion<br />

gereift, ist aus dem grossen Schatten von<br />

Roger Federer getreten und eine der Attraktionen<br />

auf der ATP-Tour. Zehn Jahre später<br />

kehrt Wawrinka nun dorthin zurück, wo<br />

alles begann: in Gstaad. Hier spielte er 20<strong>03</strong><br />

sein erstes ATP-Match. Zwei Jahre später<br />

erreichte er in Gstaad sein erstes ATP-Final.<br />

Bei der diesjährigen Ausgabe der EFG<br />

Swiss Open in Gstaad (15. bis 23. Juli) ist<br />

Wawrinka nach zehn Jahren Pause wieder<br />

dabei – und voller Tatendrang. Wer weiss<br />

schon, wie oft der 38-jährige Romand noch<br />

vor heimischem Publikum auftreten wird?<br />

Sicher ist: Publikumsliebling Wawrinka ist<br />

fest entschlossen, sich dieses Jahr nicht nur<br />

auf internationaler Bühne, sondern auch<br />

daheim feiern zu lassen. «Vor Schweizer<br />

Fans zu spielen ist immer ganz speziell»,<br />

sagt «Stan the Man», voller Vorfreude. «Ich<br />

bin sehr glücklich, die Schweizer Zuschauer<br />

vor der traumhaften Kulisse des Berner<br />

Oberlands wiederzusehen, wo ich seit<br />

Beginn der Karriere viele schöne Erinnerungen<br />

hege.»<br />

Foto: Gertty Images<br />

Wawrinka befindet sich dort in bester<br />

Gesellschaft: Mit ihm und dem Österreicher<br />

Dominic Thiem, US-Open-Sieger von<br />

2020, sind bei den EFG Swiss Open Gstaad<br />

zwei Superstars in der Roy Emerson Arena<br />

am Start, die insgesamt vier Grand Slam-<br />

Titel vorzuweisen haben. Thiem will das<br />

besondere Flair beim «Wimbledon der<br />

Alpen» wie letztes Jahr, als er den Halbfinal<br />

erreichte, genießen. 2015 gewann der Österreicher<br />

sogar den Titel.<br />

Neben Wawrinka ist viel Swissness bei<br />

den EFG Swiss Open Gstaad garantiert. Mit<br />

Marc-Andrea Hüsler und Dominic Stricker<br />

werden zwei weitere Schweizer im Berner<br />

Oberland aufschlagen. Die beiden feierten<br />

2021 gemeinsam den Doppeltitel in Gstaad.<br />

Im Vorjahr bescherte die Auslosung gleich<br />

ein Erstrundenduell zwischen Hüsler und<br />

Stricker. Das soll dieses Jahr erspart bleiben.<br />

Das Schweizer Trio um Wawrinka, Hüsler<br />

und Stricker will in die Fussstapfen von<br />

Federer treten, der 2004 als letzter Schweizer<br />

in Gstaad im Einzel triumphierte.<br />

Mit Jan-Lennard Struff, Roberto Bautista<br />

Agut, Lorenzo Sonego und Denis Shapovalov<br />

haben bereits einige weitere arrivierte<br />

Spieler für den EFG Swiss Open Gstaad fest<br />

zugesagt. Es sind noch mehr Stars zu erwarten<br />

– die Entry List wird am 19. Juni vervollständigt.<br />

«Wir freuen uns auf Stan, der<br />

nach zehn Jahren Abwesenheit endlich nach<br />

Gstaad zurückkehren wird», sagt Turnierdirektor<br />

Jean-François Collet. «Und natürlich<br />

auch darauf, andere attraktive Spieler wie<br />

den hochklassigen und kreativen Denis Shapovalov<br />

zu bewundern.»<br />

Ein Versprechen für Hochklassigkeit<br />

kann das Turnier bereits machen: Dank der<br />

Errichtung eines Daches über der Tribüne<br />

E gleich hinter der Spielerbank können<br />

die Zuschauer die multikulturellen <strong>Tennis</strong>-Delikatessen<br />

mit Premium-Feeling im<br />

Schatten geniessen. ◯<br />

12 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


Foto: Getty Images<br />

HAT NOCH<br />

LANGE NICHT<br />

GENUG: Mit 38<br />

Jahren genießt<br />

Stan Wawrinka das<br />

Leben auf der Tour<br />

mehr denn je.<br />

ALPENIDYLLE: Im Jahr 1915 fand erstmals<br />

ein internationales Turnier in Gstaad statt.<br />

Seitdem haben zahlreiche Topstars inmitten<br />

eines heimeligen Chaletdorfes und umgeben<br />

von markanten Bergen aufgeschlagen.<br />

Foto: Imago<br />

SCHWERER WEG<br />

ZURÜCK: Dominic<br />

Thiem hat sich<br />

nach langer<br />

Verletzungspause<br />

wieder in die Top<br />

100 vorgekämpft.<br />

INFOS<br />

GSTAAD<br />

Termin: 22. bis 23. Juli <strong>2023</strong><br />

Kategorie: ATP 250<br />

Belag: Sand<br />

Spieler: 28er-Feld u.a. mit<br />

Stan Wawrinka, Dominic Thiem,<br />

Marc-Andrea Hüsler und<br />

Jan-Lennard Struff<br />

Preisgeld: 630.705 €<br />

Titelverteidiger: Casper Ruud<br />

Infos & Tickets:<br />

www.swissopengstaad.ch<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

13


TOUR VORSCHAU ZUG OPEN<br />

Foto: Zug Open<br />

TOLLE KULISSE: Auch in diesem Jahr spielen wieder viele bekannte Spieler am Zugersee.<br />

DAS ZUG OPEN GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE<br />

Stars zum Anfassen<br />

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr<br />

verspricht das Zug Open wieder hervorragende Unterhaltung.<br />

Mit dabei ist Titelverteidiger Dominic Stricker<br />

Ein viel grösseres Lob hätte es<br />

kaum geben können nach der<br />

Premiere der Zug Open. «Ich<br />

habe selten ein professionelleres<br />

ATP-Challenger-Turnier gesehen<br />

in meiner Karriere. Wäre<br />

es die zehnte Ausgabe, würde man es verstehen.<br />

Aber im ersten Jahr? Unglaublich!<br />

Das OK hat einen sehr guten Job gemacht»,<br />

schwärmte Ernests Gulbis, ehemals Nummer<br />

zehn im ATP-Ranking, nachdem er bei<br />

den Zug Open im Final gegen Lokalmatador<br />

Dominic Stricker verloren hatte.<br />

Der damals noch 19-Jährige aus Bern<br />

holte ich auf dem ausverkauften Centre<br />

Court, bei bester Stimmung und strahlendem<br />

Sonnenschein, mit dem 5:7, 6:1,<br />

6:3-Finalsieg gegen Gulbis den bis dato<br />

grössten Titel in seiner noch jungen Karriere.<br />

«Die Woche in Zug war fantastisch!<br />

Ich bin gespannt, wie sich das Turnier weiterentwickelt.<br />

Auf alle Fälle freue ich mich<br />

bereits jetzt riesig auf die Ausgabe <strong>2023</strong>»,<br />

sagt Stricker, der dieses Jahr seinen Titel in<br />

Zug verteidigen möchte.<br />

Das Zug Open, ein Event der ATP-Challenger-Tour<br />

der Kategorie 125, ist das viertgrösste<br />

ATP-Turnier der Schweiz nach Basel,<br />

Genf und Gstaad. Nach einer eindrücklichen<br />

Erstausgabe im Sommer verwandelt<br />

sich der <strong>Tennis</strong>club Zug vom 23. bis 30. Juli<br />

<strong>2023</strong> wiederum in einen der Hotspots der<br />

globalen ATP-Tour. Die hohe Turnierkategorie<br />

auf der ATP-Challenger-Tour mit entsprechenden<br />

Punkten (125 für den Sieger)<br />

und Preisgeld ist ein starkes Argument,<br />

um klangvolle Namen an den Zugersee zu<br />

locken. Erwartet werden Spieler im Bereich<br />

70 bis 160 des ATP-Rankings.<br />

«Mit dem Finaport Zug Open <strong>2023</strong><br />

möchten wir an den Erfolg des Vorjahrs<br />

anknüpfen. Zug soll wiederum ein sommerliches<br />

Boutique-Turnier werden mit<br />

ATP-Spitzentennis, Stars zum Anfassen,<br />

bester Stimmung und Unterhaltung für<br />

die Fans und Volunteers sowie einem tollen<br />

VIP-Angebot für unsere Sponsoren und<br />

Partner», sagt Co-Turnierdirektor Gaston<br />

14<br />

smash.ch 3/<strong>2023</strong>


Della Casa. Auch bei der zweiten Ausgabe<br />

ist Spektakel garantiert. Die Tribünenkapazität<br />

auf dem Centre Court und den Match<br />

Courts wird erhöht. Der Club, das Village<br />

und das Catering werden ausgebaut. Der<br />

vergrösserte VIP-Bereich bietet eine Mehrzahl<br />

an Eventmöglichkeiten für interessierte<br />

Unternehmen. Ein erweitertes und<br />

überraschendes Rahmenprogramm, u.a.<br />

mit Livemusik, Showmatches und Special<br />

Guests, garantiert den <strong>Tennis</strong>fans, Volunteers,<br />

Staff und der breiten Öffentlichkeit<br />

jeden Tag bestmögliche Unterhaltung.<br />

Turnierbotschafter Severin Lüthi –<br />

Schweizer Davis-Cup-Captain und langjähriger<br />

Coach von Roger Federer – ist in Zug<br />

ebenfalls vor Ort. Zum Auftakt des Turniers<br />

leitet er am Kids & Family Day die Trainings<br />

mit sportbegeisterten Kids aus der<br />

Zentralschweiz. «Zug bietet hervorragende<br />

Voraussetzungen für die Etablierung von<br />

Spitzentennis-Events: die Nähe zum Flughafen,<br />

die kurzen Wege und der öffentliche<br />

Verkehr vor Ort, eine sehr gut vernetzte<br />

Unternehmerszene, führende Sportinfrastruktur<br />

– und das alles noch eingebettet<br />

in eine touristisch geprägte Landschaft.<br />

Das Zug Open zeigt auf, was innert kurzer<br />

Zeit alles erreicht werden kann, wenn Leute<br />

mit gemeinsamer Vision am selben Strang<br />

ziehen und ihre Energie und das Netzwerk<br />

bündeln. Zug ist auf der <strong>Tennis</strong>-Landkarte<br />

Foto: Zug Open<br />

HEIMSIEG:<br />

Dominic Stricker<br />

gewann 2022<br />

die Premiere der<br />

Zug Open.<br />

angekommen. Wir sind gespannt, welche<br />

weiteren zukünftigen Turniere hier in der<br />

Region umgesetzt werden können», sagt<br />

Gaston Della Casa über das Turnier.<br />

Tickets für das Finaport Zug Open sind<br />

unter zugopen.ch/tickets erhältlich. ◯<br />

IMPRESSUM<br />

smash erscheint<br />

6x jährlich in der<br />

JAHR MEDIA<br />

GMBH & CO. KG<br />

Jürgen-Töpfer-Str. 48<br />

22763 Hamburg<br />

LESERSERVICE:<br />

CH: +41 71 – 561 10 11<br />

Abo/Heftbestellung:<br />

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IMPRESSUM<br />

Geschäftsführung Alexandra Jahr<br />

Chefredakteur Andrej Antic (verantw.)<br />

Director Content Michael Werner<br />

Art-Director Heico Forster<br />

Gestaltung und Produktion<br />

Dirk Bartos,<br />

Jahr Media GmbH & Co. KG<br />

Druck Evers-Druck GmbH<br />

Vertrieb<br />

Abonnement<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH<br />

Postfach 57 04 02,<br />

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Abonnentenpreis:<br />

6 Hefte 59,00 CHF<br />

Einzel-Heftpreis 9,90 CHF<br />

Bestellung von Einzelheften<br />

Aktuelle und ältere Ausgaben sind<br />

versandkostenfrei für den aktuellen<br />

Heftpreis von 7,90 € zu bestellen unter<br />

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(Preise für A und CH sind aufgeführt,<br />

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Partner<br />

Swiss <strong>Tennis</strong><br />

Swiss Professional <strong>Tennis</strong><br />

Association (SPTA)<br />

Swiss Seniors <strong>Tennis</strong> (SST)<br />

Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 47 vom 1. Januar <strong>2023</strong><br />

Director Marketing<br />

Lasse Abraham<br />

marketing@jahr-media.de<br />

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Rechte<br />

©smash – powered by tennis MAGA-<br />

ZIN, soweit nicht anders angegeben.<br />

Keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Bilder, Dateien<br />

und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung<br />

von Beiträgen und Leserbriefen<br />

bleiben vorbehalten. Zuschriften und<br />

Bilder können ohne ausdrücklichen<br />

Vorbehalt veröffentlicht werden.<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

15


NATIONAL STORY<br />

TENNIS2BUSINESS<br />

«Ich mag es<br />

zu netzwerken»<br />

2017 beendete Marco Chiudinelli,<br />

früher die Nummer 52 der Welt,<br />

seine Karriere. Dem <strong>Tennis</strong> ist er<br />

treu geblieben. Seit Oktober 2022<br />

auf der Plattform T2B<br />

Auf der Tour», sagt Marco Chiudinelli,<br />

«das war die best<br />

time ever.» Nach fast einer<br />

Stunde Video-Interview zwischen<br />

Hamburg und Rheinfelden<br />

(seinem Wohnsitz) hat<br />

man den Eindruck: Sein Leben nach der<br />

<strong>Tennis</strong>karriere ist auch nicht schlecht.<br />

2017 in Basel verabschiedete sich die frühere<br />

Nummer 52 der Welt vom Profitennis.<br />

Seitdem hat der 41-Jährige einiges auf die<br />

Beine gestellt. Er gründete seine Firma Chiudinelli<br />

Management & Consulting und veranstaltet<br />

<strong>Tennis</strong>camps für alle Spielniveaus<br />

und alle Altersklassen. Immer unter der Prämisse:<br />

höchste Individualität und persönliche<br />

Betreuung jedes einzelnen Teilnehmenden.<br />

«Mir war klar, dass ich nach meiner<br />

Karriere selbstständig bleiben will, so wie<br />

ich es von meinem Leben auf der Tour<br />

kannte», sagt Chiudinelli. Die Idee, sein Abitur<br />

nachzuholen und ein komplettes Studium<br />

zu machen, verwarf er schnell. «Das<br />

hätte mich vier Jahre gekostet.» Stattdessen<br />

hat er parallel zur Firmengründung auf<br />

der Hochschule St. Gallen (HSG) ein halbjähriges<br />

Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />

in Sportmarketing abgeschlossen und ein<br />

halbjähriges Praktikum bei einer Sport- und<br />

Werbeagentur absolviert. Seither steckt er<br />

die Zeit lieber in die Praxis und baute das<br />

aus, was er am besten kann: Leute zusammenzubringen,<br />

strategisch zu denken, sein<br />

Wissen von der Tour einzusetzen. Würde er<br />

sich als Netzwerker bezeichnen? Chiudinelli<br />

überlegt kurz, sagt dann nachdrücklich «ja».<br />

Camps und Business-Netzwerk<br />

Unterhält man sich mit Chiudinelli, fällt<br />

immer wieder der Begriff «social skills». Mit<br />

Menschen zu tun zu haben, die seine Leidenschaft<br />

teilen, nämlich <strong>Tennis</strong>, macht<br />

ihm Spaß. Wobei: Er organisiert auch eine<br />

Firmenmeisterschaft im Golf. Als Kolumnist<br />

schreibt er für die Basler Zeitung. Auch<br />

für smash griff er schon in die Tasten. Beim<br />

Turnier in Gstaad ist er Turnierbotschafter,<br />

führt Interviews auf dem Platz und leitet<br />

Sponsorentalks. Als »mein Hauptstandbein»<br />

bezeichnet er seine Camps. Zwölf<br />

Stück führt er pro Jahr durch. «Ich geniesse<br />

es, mit motivierten Hobbyspielern zu arbeiten»,<br />

sagt er. Ex-Profis wie Amos Mansdorf,<br />

Jan Vacek (beides frühere Trainer von ihm<br />

auf der Tour), Yves Allegro, Julian Knowle<br />

oder Jan Vacek baut er in die Camps mit ein.<br />

Wer seine Camps bucht, kommt nach harten<br />

Matches auch in den Genuss von Masseuren<br />

und Physios. Da darf man sich schon mal<br />

von Gianluca Piccirilli, der drei Jahre zum<br />

Schweizer Davis Cup-Team gehörte, durchkneten<br />

lassen.<br />

Seit letztem Oktober verfolgt Chiudinelli<br />

ein neues Projekt. T2B heißt die Zauberformel<br />

– <strong>Tennis</strong>2Business (siehe auch Kasten<br />

rechts). Zu der Plattform, die Entscheider<br />

von kleinen und großen Firmen zum <strong>Tennis</strong><br />

bringt, stieß er – klar – durch Networking.<br />

Die Idee zu T2B stammt von Mike Winiger.<br />

16<br />

smash.ch 3/<strong>2023</strong>


Fotos: Message Studios<br />

STARK AM BALL:<br />

Marco Chiudinelli<br />

veranstaltet <strong>Tennis</strong>-<br />

Camps und berät<br />

Turniere.<br />

WICHTIG IST AUF DEM<br />

PLATZ: In vier Standorten<br />

– Zürich, Basel,<br />

Luzern, Bern – ist die<br />

Plattform T2B, die<br />

Entscheider aus der<br />

Wirtschaft mit <strong>Tennis</strong><br />

verbindet, aktiv.<br />

Der 35-jährige Personalberater (O-Ton: «Ich<br />

kann nicht ohne <strong>Tennis</strong> leben!») entwickelte<br />

die Plattform vor zwei Jahren. «Nach zwei<br />

Monaten hatten wir 27 Mitglieder», sagt<br />

Winiger, der beim Video-Interview dabei ist.<br />

Über das Turnier in Basel traf Winiger, der<br />

25 Jahre Fußball spielte, bevor er zur gelben<br />

Filzkugel wechselte, den <strong>Tennis</strong>-Ex-Profi Chiudinelli.<br />

Man verstand sich auf Anhieb.<br />

Inzwischen ist der T2B-Club eine Erfolgsstory<br />

mit Standorten in Luzern, Zürich und<br />

bald auch Basel und Bern. Für 3.500 Franken<br />

pro Jahr dürfen die Mitglieder auch mal in<br />

exklusiven Privatclubs spielen oder sich von<br />

Sterne-Köchen verwöhnen lassen. Per App<br />

ist jeder mit jedem vernetzt. «Es macht großen<br />

Spass», sagt Chiudinelli. Er muss das gar<br />

nicht sagen – man merkt es! ◯<br />

INFOS<br />

T2B IM SCHNELL-CHECK<br />

Die Idee hinter dem T2B-Club ist es,<br />

tennisbegeisterte Entscheidungsträger<br />

von Firmen zusammenzubringen.<br />

Die Events sind branchenexklusiv, pro<br />

Branche gibt es nur ein Mitglied pro<br />

Standort (Zürich, Basel, Bern, Luzern).<br />

Mit einer Mitgliedschaft wird jedes Mitglied<br />

zu jährlich 14 Events eingeladen<br />

(12x standortbezogen, 2x standortübergreifend),<br />

bei denen zuerst gemeinsam<br />

<strong>Tennis</strong> gespielt und anschließend z.B.<br />

bei einem Business-Lunch genetzwerkt<br />

wird. Die 2 »Special Events“<br />

sind der T2B-Cup, bei dem sich die<br />

einzelnen T2B-Standorte in einem<br />

Laver Cup ähnlichen Format messen,<br />

inklusive Besuch an den Swiss Indoors,<br />

mit eigener Loge, VIP-Catering, Party<br />

und Hotelübernachtung. Mehr Infos:<br />

www.tennis2business.ch<br />

<br />

Starte am 6./7. Oktober <strong>2023</strong><br />

deine internationale <strong>Tennis</strong>karriere<br />

auf Kreta.<br />

Dein persönlicher Coach, Physio und<br />

Bartender warten bereits auf dich.<br />

Jetzt anmelden!<br />

3/<strong>2023</strong> smash.ch 17


SZENE AUSRÜSTUNG<br />

LOKALES UND DIGITALES ANGEBOT<br />

We’ve got<br />

balls<br />

Die junge Schweizer<br />

Firma ACE Distribution<br />

bietet nicht nur ein<br />

exklusives Sortiment an<br />

Sportartikeln, sondern vor<br />

allem massgeschneiderte<br />

Lösungen für jedes<br />

Bedürfnis im <strong>Tennis</strong>sport<br />

EINE MENGE AUF LAGER:<br />

ACE-Geschäftsführer Philipp<br />

Kunz (l.) und Verkaufsleiter<br />

Reto Estermann.<br />

Foto: Thomas Stoeckli<br />

Während in der Welt viele digitale<br />

Angebote emporsprießen,<br />

macht sich die Schweizer<br />

Firma ACE den Lokalvorteil<br />

zur Philosophie: «Qualität, persönlicher<br />

Kontakt und zuverlässiger Service<br />

stehen bei uns im Vordergrund», sagt Philipp<br />

Kunz, der das Unternehmen vor rund<br />

fünf Jahren übernahm und diesem seither<br />

neuen Schwung verleiht.<br />

Mit viel Know-How, aber auch mit<br />

einem umfangreichen Marken- und Produktportfolio:<br />

Exklusiv für den Schweizer<br />

<strong>Tennis</strong>-Markt importiert und vertreibt<br />

das Unternehmen unter anderem Tretorn-<br />

Bälle, Outfits und Schuhe von Adidas und<br />

Fila sowie Rackets der aufstrebenden Marke<br />

Diadem und die Ballmaschine Slinger Bag.<br />

<strong>Tennis</strong> ist aber nicht das einzige Steckenpferd<br />

des Unternehmens. Daneben befinden<br />

sich auch hochwertige Golftaschen von<br />

Vessel, ausgesuchte Lifestyle-Bekleidung<br />

und die gesamte Kollektion von Arbor<br />

Skate- und Snowboards im Sortiment.<br />

Schweizer Werte werden gelebt<br />

«Philipp ist ein Produkt-Nerd. Und ich<br />

weiss, dass er in Sachen Sortiment und Performance<br />

nichts dem Zufall überlässt», so<br />

Sales Manager Reto Estermann. Er spricht<br />

dabei wohl auch für sich selbst. Der finale<br />

Entschluss, ACE mit seiner <strong>Tennis</strong>erfahrung<br />

zu bereichern, fiel letztes Jahr nämlich<br />

auf dem Court. Die Qualität der Diadem-Produkte<br />

machte ihm zudem den<br />

Entscheid leicht. Kunz und Estermann bilden<br />

seitdem zusammen mit Sandra Länzlinger<br />

im Back Office das Team von ACE. Sie<br />

alle sind nicht nur selbst seit Kindstagen<br />

begeisterte Sportler, sondern können in<br />

der Sportbranche gemeinsam mehr als 60<br />

Jahre Erfahrung ausweisen.<br />

Ihr Antrieb: Die Bedürfnisse ihrer Abnehmer<br />

verstehen und als lokaler Partner darüber<br />

hinaus die Schweizer Werte wie Zuverlässigkeit<br />

und Schnelligkeit leben. Das<br />

ACE-Versprechen: Wer bestellt, erhält seine<br />

Lieferung innert maximal zwei Tagen. Die<br />

18<br />

smash.ch 3/<strong>2023</strong>


HANDARBEIT: Auch<br />

ein Besaitungsservice<br />

gehört zum Angebot<br />

von ACE.<br />

Foto: Thomas Stoeckli Foto: Thomas Stoeckli<br />

Das ACE-Versprechen:<br />

Wer bestellt, erhält<br />

seine Lieferung<br />

aus dem Schweizer<br />

Lager innert maximal<br />

zwei Tagen.<br />

ZUM STÖBERN UND ANPROBIEREN:<br />

Im Showroom in Samstagern<br />

können sich Kunden die neuesten<br />

Kollektionen ansehen.<br />

<strong>Tennis</strong>-Leidenschaft des Teams geht dabei<br />

über das rein Geschäftliche hinaus: Mit<br />

jedem Verkauf und jeder Partnerschaft<br />

trägt ACE zur Förderung des Schweizer <strong>Tennis</strong>sports<br />

und dessen Nachwuchses bei.<br />

<strong>Tennis</strong>shop in Samtagern<br />

Wer sich vom Angebot überzeugen will,<br />

kann den Webshop besuchen oder schaut<br />

direkt im <strong>Tennis</strong>shop in Samstagern vorbei.<br />

Für Letzteres empfiehlt sich allerdings<br />

eine Voranmeldung, da man ansonsten riskiert,<br />

vor verschlossenen Türen zu stehen.<br />

Denn das Team von ACE ist viel unterwegs,<br />

um sicherzustellen, dass die hochgesteckten<br />

Service- und Qualitätsziele nicht bloss<br />

leere Worte sind: Mal vor Ort in einem<br />

Club, z.B. beim Einkleiden des Interclub-<br />

Teams, mal selbst auf dem Platz beim Test<br />

neuer Produkte – oder auch mal, um einen<br />

Kundenbesuch gleich mit einer Ball-Lieferung<br />

zu verbinden. ◯<br />

INFOS<br />

ACE DISTRIBUTION AG<br />

Die Firma ACE Distribution AG hat<br />

ihren Sitz im 3000-Einwohner-Ort<br />

Samstagern im Kanton Zürich. Zum<br />

ausgesuchten Portfolio im Bereich<br />

<strong>Tennis</strong>-Equipment zählen Produkte der<br />

Marken Adidas, Diadem, Fila, Slinger<br />

und Tretorn. Darüber hinaus zählt auch<br />

Golf-, Snowboard- und Skateboard-<br />

Ausrüstung sowie der Bereich Lifestyle<br />

zum Sortiment.<br />

Weitere Infos: www.aceshop.ch<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

19


SWISS PROFESSIONAL TENNIS ASSOCIATION NEWS<br />

NEUE KAMPAGNE<br />

«Sichtbarkeit» –<br />

das neue Motto der SPTA<br />

Damit sich ihre Mitglieder besser untereinander vernetzen können,<br />

weitet die Swiss Professional <strong>Tennis</strong> Association im Rahmen einer Kampagne<br />

ihre Aktiviät auf Social Media aus. Auch <strong>Tennis</strong>schulen sollen profitieren<br />

Foto: Lorem Ipsum<br />

EINES VON MEHREREN SOCIAL-MEDIA-ANGEBOTEN:<br />

Das LinkedIN-Profil der Swiss Professional <strong>Tennis</strong> Association.<br />

Swiss Professional<br />

<strong>Tennis</strong> Association<br />

c/o Aline Strub<br />

Höhenstrasse 17<br />

8954 Geroldswil<br />

info@spta.ch<br />

www.facebook.com/<br />

SPTA1980/<br />

Vor nicht allzu langer Zeit<br />

waren Dinge wie die Welt<br />

auf einem Datenträger zu<br />

erkunden, ein tragbares Telefon<br />

mit sich zu führen oder<br />

gar damit zu bezahlen und<br />

live mitzuerleben was gerade in diesem<br />

Moment geschieht, undenkbar. Wie schnell<br />

die Zeit sich ändert.<br />

Facebook und Co. sind bei den meisten<br />

Menschen tägliche Begleiter und sie<br />

werden für die unterschiedlichsten Aufgaben<br />

genutzt. Die SPTA ist ebenfalls auf den<br />

Social-Media-Plattformen vertreten und<br />

möchte das Angebot ausweiten. Mit der<br />

Erweiterung möchten wir auch gleichzeitig<br />

die neue Kampagne «Sichtbarkeit» einführen.<br />

Das Ziel dabei ist, dass alle SPTA-Mitglieder<br />

sich selbst oder ihren Klub vorstellen<br />

und auf sich aufmerksam machen<br />

können. Diese Sichtbarkeit wird schlussendlich<br />

ein fester Bestandteil in unseren<br />

Newslettern sowie in den jeweiligen<br />

<strong>Smash</strong>-Ausgaben sein.<br />

Zudem sollen den Mitgliedern weitere<br />

Möglichkeiten für den Austausch untereinander<br />

geboten werden, wie etwa das Anbieten<br />

von Plattformen fürs Networking, oder<br />

Anbringen von Anliegen und neuen Ideen.<br />

Bei vielen <strong>Tennis</strong>schulen ist der Fachkräftemangel<br />

ein grosses Thema. Die SPTA<br />

möchte die <strong>Tennis</strong>schulen so gut wie möglich<br />

bei der Suche unterstützen.<br />

Aufruf für alle Mitglieder<br />

Jedes Mitglied hat die Möglichkeit sich bei<br />

der SPTA für einen Bericht über seine Tätigkeit<br />

zu melden. Eingeladen sind alle aktiven<br />

Trainer/innen A bis C und/oder <strong>Tennis</strong>lehrer/innen<br />

(mit/ohne eidg. Fachausweis).<br />

Sende dazu bis am 30. Juni <strong>2023</strong> einen kurzen<br />

Steckbrief an aline.strub@ats-finanzen.<br />

ch senden.<br />

Facebook und Co.<br />

Mit einer neuen Facebook Seite sowie Instagram<br />

und LinkedIn präsentiert sich die<br />

SPTA auf den verschiedenen Kanälen. Die<br />

Plattformen sollen nicht nur einseitig<br />

genutzt werden. Es soll ein reger Austausch<br />

stattfinden.<br />

Hier geht’s zu den neuen Seiten:<br />

Facebook: https://www.facebook.com/<br />

swissprofessionaltennisassociation<br />

Instagram: https://www.instagram.com/<br />

swisspta/<br />

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/<br />

spta-swissprofessionaltennisassociation-<br />

116110277/<br />

Nutzt die Chancen und verbindet euch!<br />

20 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


RUBRIK THEMA<br />

CHECK<br />

CHANGE<br />

NOW<br />

Wir begleiten die Swiss Indoors Basel als Transformations-<br />

Partner auf dem Weg zum Klimachampion – mit erneuerbarer<br />

Energie und intelligenten Energielösungen.<br />

iwb.ch/swissindoors


SWISS SENIORS TENNIS NEWS<br />

8.-16.4.23<br />

ITF MT 700 ALASSIO<br />

In der Vorschau auf das Turnier stand: Alassio ist immer eine Reise wert – dieser Spruch hat sich dieses Jahr wieder vollumfänglich<br />

bestätigt. Der nostalgische Hanbury <strong>Tennis</strong> und Padel Club feiert <strong>2023</strong>, bei der 54.Ausgabe des Turniers, seinen 100. Geburtstag!<br />

TEXT: Martin Gloor | Peter Bergsma FOTO: Martin Gloor<br />

Gemeinsames Training ist spitze<br />

Wir, das 55+ A-Team von Wettingen CH,<br />

das Regionalliga 60+ Team von Pforzheim<br />

D und ein paar weitere <strong>Tennis</strong>cracks aus<br />

der Schweiz und Deutschland, reisten<br />

schon am Sonntag den 2. April an. Ab<br />

Montag stand dann von 10:30-10:55 ein<br />

gemeinsames Aufwärmen und von 11-<br />

13 Uhr das <strong>Tennis</strong>training statt. Zumeist<br />

bei strahlendem Sonnenschein förderten<br />

diverse Einzel- und Doppelübungen unsere<br />

Kondition, das Timing auf Sand, und nicht<br />

wenige Schweisstropfen befeuchteten die<br />

ausgezeichnet präparierten Sandplätze.<br />

Im Anschluss an das Training gönnten wir<br />

uns eine erfrischende Dusche, und die<br />

trockenen Kehlen kamen auch auf ihre<br />

Rechnung. Die Verköstigung im Clubhaus<br />

war vorzüglich und füllte unsere angezapften<br />

Kaloriendepots jeweils wieder auf.<br />

Den Nachmittag gestalteten wir teils individuell.<br />

Am Abend trafen wir uns jeweils<br />

in den Gässchen von Alassio oder in der<br />

wunderschönen Altstadt von Albenga zum<br />

Essen. Beim Genuss der südländischen<br />

Spezialitäten wurde viel geplaudert und<br />

gelacht.<br />

Am Samstag, 8. April, war dann Turnierstart.<br />

Nicht weniger als 26 Schweizerinnen<br />

und Schweizer hatten sich eingeschrieben,<br />

um sich an die Sandplatzsaison zu gewöhnen<br />

und möglichst viele ITF Punkte mit<br />

nach Hause zu nehmen. Die frühzeitige<br />

Anreise und das Training ermöglichten<br />

viele schöne Erfolge, auch wenn nicht alle<br />

ihre gewünschten Ziele erreichten. So ist<br />

der Sport.<br />

WER GEWINNEN WILL,<br />

MUSS AUCH VERLIEREN KÖNNEN<br />

Folgende Rangierungen erreichten die<br />

Schweizer Cracks:<br />

WS55<br />

MS45<br />

MS55<br />

MS60<br />

MS65<br />

MS70<br />

MS75<br />

MS80<br />

MS85<br />

Beatrice Baumgartner-Ziegler,<br />

½ Final<br />

Ruch Philippe, ¼ Final<br />

Graf André, 3.Runde<br />

Dreifaldt Hansi, ¼ Final<br />

Müller Daniel, 2. Runde<br />

Gloor Martin, ½ Final<br />

Lienhard Andi, ½ Final<br />

Kolacek Peter, Sieger<br />

Du Pasquier Jean-Noel, ¼ Final<br />

Bomio Spartaco, ¼ Final<br />

Schiess Klaus, 3.Platz<br />

Viele Gewinnschläge an den nächsten<br />

Turnieren<br />

Über die grosse Teilnehmerzahl von<br />

Schweizer SpielerInnen sind wir sehr erfreut,<br />

wünschen den dieses Mal nicht so<br />

erfolgreichen für die nächsten Turniere viele<br />

Gewinnschläge und den besser rangierten<br />

geben wir auf den Weg mit: Je weiter<br />

oben man angekommen ist, desto kleiner<br />

und anstrengender werden die Schritte, die<br />

bis an die Spitze führen.<br />

Weiterhin viel Freude und spannende Spiele<br />

wünscht euch das Vorstandsteam von<br />

Swiss Seniors <strong>Tennis</strong>.<br />

Martin Gloor, Präsident<br />

22 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

WERTVOLLER ERSTER<br />

GEDANKENAUSTAUSCH BEI<br />

SWISSTENNIS IN BIEL<br />

SST<br />

Swiss Seniors<br />

TENNIS<br />

follow your passion<br />

www.swiss-seniors-tennis.ch<br />

VORSTAND<br />

Martin Gloor, Präsident von Swiss<br />

Seniors Tenns und zwei Mitglieder seines<br />

Vorstandsteams, Claudine Ferralli und<br />

Peter Bergsma, trafen am 16. Mai <strong>2023</strong><br />

Stefan Flückiger, Geschäftsführer von<br />

Swiss <strong>Tennis</strong>, Andreas Blattner, Leiter<br />

Breitensport, und Alessandro Greco,<br />

Leiter Spitzensport, zu einem Kick-off<br />

Meeting.<br />

Als Delegation von Swiss Seniors <strong>Tennis</strong><br />

stellten wir Vision, Ziele und geplante<br />

Initiativen des neugegründeten Vereins vor.<br />

Ein weiteres Schwerpunktthema war die<br />

Frage, wie die Attraktivität des (Seniorinnen-<br />

und Senioren-)-Interclubs gesteigert<br />

werden könnte. Wir sind der Auffassung,<br />

dass die demographische Herausforderung<br />

der Babyboomer-Generation neue, kreative<br />

und flexible Lösungsansätze verlangt, z.B.<br />

bei der Ligazuteilung von neuformierten<br />

Mannschaften. Die Anwesenden beschlossen,<br />

spätestens nach den Sommerferien<br />

gemeinsame Workshops zu veranstalten.<br />

Zuerst sollen dabei „low hanging fruits“<br />

(z.B. Berücksichtigung von ITF-Senioren-<br />

Trostturniere für die Klassierung) identifiziert<br />

werden, für die eine rasche Lösung<br />

möglich ist.<br />

(Bild: Swiss <strong>Tennis</strong> Arena in Biel | Quelle: freshfocus.swiss)<br />

Ganz oben in der Prioritätenliste steht aber<br />

für Swiss Seniors <strong>Tennis</strong> die Attraktivitätssteigerung<br />

des (Senioren)-Interclubs. Der<br />

konstruktive Austausch mit Swiss <strong>Tennis</strong><br />

stimmt uns zuversichtlich, gemeinsam<br />

Verbesserungen für das Seniorinnen- und<br />

Seniorenwettkampftennis in der Schweiz<br />

erzielen zu können!<br />

Martin Gloor, Claudine Ferralli & Peter<br />

Bergsma<br />

Präsident Martin Gloor<br />

Lenzhardweg 20, 5702 Niederlenz<br />

Telefon: +41 79 460 49 92<br />

office@swiss-seniors-tennis.ch<br />

www.swiss-seniors-tennis.ch<br />

Peter Bergsma<br />

Claudine Ferralli<br />

Hansi Dreifaldt<br />

Peter Fickentscher<br />

Pierre-André Leuenberger<br />

Manuel Steiner<br />

Ernesto Traulsen<br />

SPITZENTENNIS MIT SWISS SENIORS TENNIS ERLEBEN<br />

FINAPORT ZUG OPEN – WALK-IN-SPECIAL<br />

Das Finaport Zug Open ist nach Basel, Genf<br />

und Gstaad das viertgrösste ATP-Profiturnier<br />

der Schweiz.<br />

Das Turnier fand 2022 zum ersten Mal statt.<br />

Die Organisatoren laden die Mitglieder von<br />

Swiss Seniors <strong>Tennis</strong> zu einem speziellen<br />

Event am Montag, 24. Juli <strong>2023</strong> ein.<br />

Programm<br />

16:00-17:00 Drinks und Führung über das<br />

Gelände<br />

Ab 17:00 individuelles Zuschauen<br />

Mitglied werden<br />

Jetzt schnell Tickets sichern unter<br />

https://ticket.swiss-seniors-tennis.ch<br />

Noch kein Mitglied? Scannen Sie den<br />

nebenstehenden QR-Code.<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

23


SWISS TENNIS PORTRÄT<br />

Foto: Swiss <strong>Tennis</strong><br />

VON MEHREREN VERLETZUNGEN GEPLAGT<br />

Leandro Riedi:<br />

«Ich glaube an mich!»<br />

VOLLER FOKUS AUF<br />

DEN BALL Leandro Riedi<br />

beim Training in Biel<br />

Acht Wochen lang setzte ihn eine Stressfaktur im rechten Fuss ausser<br />

Gefecht. Nun will Leandro Riedi wieder angreifen<br />

Es passiert Mitte März dieses Jahres:<br />

Leandro Riedi tritt beim ATP<br />

Challenger von Phoenix (USA)<br />

zur zweiten Qualifikationsrunde<br />

an. Tags zuvor hat er den Franzosen<br />

Benoit Paire bezwungen.<br />

Doch gegen den Russen Alexander Shevchenko<br />

will ihm von Beginn weg nichts<br />

gelingen – 2:6 gibt er den ersten Durchgang<br />

ab. Ein schlechter Tag? Mehr als das, Riedi<br />

ist angeschlagen. Im Verlaufe des zweiten<br />

Satzes werden die Schmerzen im rechten<br />

Fuss so stark, dass der junge Schweizer das<br />

Handtuch werfen muss. Später bringt ein<br />

MRI die Diagnose: Stressfaktur!<br />

«Das beste Gefühl überhaupt»<br />

Es war damals ein Rückschlag zum denkbar<br />

schlechtesten Zeitpunkt, hatte Riedi<br />

doch unmittelbar zuvor Fahrt aufgenommen.<br />

Erst feierte der 21-Jährige beim ATP-<br />

250-Turnier von Marseille seinen ersten<br />

Sieg auf dieser Stufe, dann qualifizierte er<br />

sich fürs Hauptfeld des ATP-1000-Turniers<br />

von Indian Wells. In der ATP-Weltrangliste<br />

stiess er bis auf Rang 126 vor, das Erreichen<br />

der Top-100 schien nur noch eine Frage der<br />

Zeit zu sein. Und dann diese Verletzung.<br />

Schon wieder eine! Zu Beginn des Jahres<br />

waren die Bänder im linken Fuss kaputt, im<br />

Sommer 2022 zwang ihn ein Ermüdungsbruch<br />

in der Rippengegend zum Pausieren.<br />

Riedi ist leidgeprüft. «Diese Erfahrungen<br />

haben mir geholfen, besser mit solchen<br />

Situationen umzugehen», sagt der Zürcher.<br />

Er nutzt die Zeit, um Dinge zu tun, die<br />

sonst zu kurz kommen, trifft Freunde und<br />

macht einen Ausflug in den Europa-Park.<br />

Den Sport, den er so sehr liebt, hält er auf<br />

Distanz: «Das Geschehen auf der Tour habe<br />

ich kaum verfolgt und auch mit Freunden<br />

habe ich bewusst nicht über <strong>Tennis</strong> gesprochen.<br />

Das hätte mir in dieser Zeit nicht gutgetan.»<br />

Sechs Wochen dauert es, bis Riedi<br />

in Biel, im Nationalen Leistungszentrum<br />

von Swiss <strong>Tennis</strong>, die ersten Bälle schlägt.<br />

Dann, zwei Monate nach der Diagnose<br />

Stressfaktur, kann er seinen Fuss wieder<br />

voll belasten und schmerzfrei <strong>Tennis</strong> spielen<br />

– «das beste Gefühl überhaupt!»<br />

«Nach einer Stunde war ich<br />

extrem erschöpft»<br />

Technisch habe er das Niveau von vor der<br />

Verletzung schnell wieder erreicht, freut<br />

sich der junge Mann, den alle nur Lele nennen.<br />

Dennoch werde es noch einige Zeit<br />

dauern, bis er seine Topform erreiche: «In<br />

den ersten Trainingseinheiten war ich<br />

jeweils schon nach einer Stunde extrem<br />

erschöpft. Meine Beine waren die Belastung<br />

schlicht nicht mehr gewohnt. Jetzt<br />

muss ich hart arbeiten, um dann im Juni<br />

oder Juli wieder bei 100 Prozent zu sein.»<br />

Auf dem Weg zurück sind die Trainings<br />

aber nur die halbe Miete. Riedi braucht<br />

Matchpraxis! Vielleicht auch deshalb<br />

kamen die French Open im Mai noch etwas<br />

zu früh. Der junge Schweizer, der in Paris<br />

24 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


Foto: freshforce<br />

INFO<br />

PODCAST<br />

SIEGERFAUST: Im<br />

Februar gewann<br />

Riedi in Marseille<br />

sein erstes Match<br />

in einem ATP-<br />

Hauptfeld.<br />

Sie möchten Leandro Riedi noch<br />

näher kennenlernen? Kein Problem!<br />

Hören Sie den Podcast «Let’s NOT<br />

talk about <strong>Tennis</strong>». Darin weiss Riedi<br />

mit seiner erfrischenden Art mindestens<br />

genauso zu unterhalten wie<br />

mit seinem <strong>Tennis</strong>spiel. So macht er<br />

etwa keinen Hehl daraus, dass er mit<br />

Rapmusik aus Deutschland so rein<br />

gar nichts anfangen kann. Und auch<br />

über sein kompliziertes Verhältnis zu<br />

Büchern spricht der Zürcher offen.<br />

Dabei kommt übrigens eine unerwartete<br />

Gemeinsamkeit mit Roger Federer<br />

ans Licht. Erfahren Sie ausserdem,<br />

in welchen Momenten Riedi sich<br />

etwas „zu cool“ fühlt und bei welcher<br />

Frage er am liebsten seine Mutter<br />

angerufen hätte. Florian Künzi, Moderator<br />

des Podcasts, sagt über das Gespräch<br />

mit Riedi: «Für mich verging<br />

die halbe Stunde wie im Flug. Wer<br />

sich mit Leandro unterhält, bekommt<br />

schon fast automatisch gute Laune.<br />

Genauso wird es hoffentlich auch<br />

den Zuhörer:innen ergehen.» Bei<br />

aller Fröhlichkeit offenbart der junge<br />

<strong>Tennis</strong>spieler im Podcast aber auch<br />

seine ernste Seite, etwa wenn er über<br />

einen Moment im vergangenen Jahr<br />

spricht, der seine Einstellung zum<br />

Leben massgeblich verändert hat.<br />

Foto: freshforce<br />

AUF WELCHE SEITE<br />

FÄLLT DER BALL?<br />

Riedi im Davis-Cup-<br />

Training mit Stan<br />

Wawrinka.<br />

«Jetzt muss ich<br />

hart arbeiten, um<br />

dann im Juni<br />

oder Juli wieder<br />

bei 100 Prozent<br />

zu sein.»<br />

erstmals bei den Profis antrat, scheiterte<br />

bereits in der ersten Qualifikationsrunde.<br />

Es ist eine Erfahrung mehr auf der Anlage,<br />

die in ihm seit 2020 gemischte Gefühle<br />

auslöst. Damals stürmte Riedi vor bis in<br />

den Final der Junioren, verlor diesen aber<br />

ausgerechnet gegen Freund und Landsmann<br />

Dominic Stricker. «Die Niederlage tat<br />

damals schon sehr weh. Aber auch solche<br />

Erfahrungen gehören dazu. Ich freute mich<br />

sehr darauf, wieder nach Paris zu kommen»,<br />

schildert Leandro Riedi das Erlebte.<br />

«Ich traue mir die Qualifikation zu»<br />

Der Traum, eines Tages auch bei den Grossen<br />

weit vorzustossen im Hauptfeld<br />

eines Grand-Slam-Turniers, lebt indes<br />

unverändert weiter. Über die notwendigen<br />

Qualitäten verfügt der Zürcher allemal.<br />

Zu Beginn des Jahres fehlte bereits<br />

wenig, als er bei den Australian Open<br />

die dritte und letzte Qualifikationsrunde<br />

erreichte. Die nächste Chance wird sich<br />

auf dem heiligen Rasen von Wimbledon<br />

bieten. Riedi wird auch dort die Qualifikation<br />

bestreiten und sein grosses<br />

Ziel verfolgen. Denn auch nach zuletzt<br />

schwierigen Monaten, die nicht zuletzt<br />

mental zur Prüfung wurden, sagt er: «Ich<br />

glaube an mich!» ◯<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

25


Title Sponsor<br />

Main Partner<br />

CMYK<br />

ALFA ROMEO<br />

AC<br />

29 06 2015<br />

Artwork Mark Version<br />

AW_01_Horizontal.eps<br />

AC<br />

Partner<br />

Supplier<br />

Local Sponsors<br />

SWISS TENNIS NEWS<br />

ABSCHLAG FÜR DEN GUTEN ZWECK: Seien Sie bei der<br />

2. Swiss Golf Trophy dabei.<br />

GOLFEN FÜR DEN TENNIS-NACHWUCHS<br />

2. Swiss <strong>Tennis</strong><br />

Golf Trophy<br />

Nach dem Erfolg aus dem Vorjahr organisiert Swiss<br />

<strong>Tennis</strong> am 15. August <strong>2023</strong> auf dem Golfplatz Limpachtal<br />

die 2. Swiss <strong>Tennis</strong> Golf Trophy, deren Erlös<br />

vollumfänglich der Juniorenförderung zugutekommt.<br />

Ein illustrer Mix aus Gästen aus den Bereichen Sport,<br />

Politik, Kultur und Wirtschaft misst sich in einem lockeren<br />

2er-Scramble-Golfturnier. Zum attraktiven Rahmenprogramm<br />

gehören auch ein Apéro, Zwischenverpflegungen<br />

auf dem Golfplatz und ein abschliessendes<br />

gemeinsames Abendessen.<br />

Preise im Wert von über 20 000 Franken erwarten<br />

die Sieger:innen. «Mit der Durchführung eines geselligen<br />

Golf-Charity-Turniers möchten wir für unseren<br />

Nachwuchs einen wichtigen Beitrag sammeln, damit<br />

wir sie auf dem langen Weg an die Spitze noch besser<br />

finanziell unterstützen können», erklärt Swiss <strong>Tennis</strong>-<br />

Präsident René Stammbach, der neben dem <strong>Tennis</strong>racket<br />

selber auch immer mal wieder den Golfschläger<br />

schwingt.<br />

Für Leser:innen des <strong>Smash</strong> verlost Swiss <strong>Tennis</strong><br />

einen Startplatz im Wert von CHF 600.00. Schreiben<br />

Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff «<strong>Tennis</strong> meets<br />

Golf» bis zum 30. Juni <strong>2023</strong> an giuseppe.napoletano@<br />

swisstennis.ch.<br />

WAADTLÄNDER TENNISNACHWUCHS UNTERSTÜTZEN<br />

Sélection Timea<br />

Die Waadtländer Winzerei<br />

Gaillard Vins hat<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit der ehemaligen<br />

Top-10-Spielerin Timea<br />

Bacsinszky einen Charmont<br />

(2021) und eine Assemblage<br />

Rouge (2018)<br />

herausgegeben. Ein Teil<br />

des Erlöses kommt der<br />

Juniorenbewegung des<br />

TC Stade Lausanne und<br />

Vaud <strong>Tennis</strong> zugute. Geniessen<br />

Sie also ein gutes Glas Wein und unterstützen Sie damit den Waadtländer<br />

<strong>Tennis</strong>nachwuchs (www.gaillard-vins.ch).<br />

FINALISSIMA IN BURGDORF<br />

Zentraler Finaltag für<br />

die Seniorenkategorien<br />

im Rado Interclub<br />

Den Höhepunkt für alle NLA-Teams der Senioren bildet der<br />

Zentrale Finaltag, der am Samstag, 24. Juni <strong>2023</strong> auf der<br />

Anlage des TC Burgdorf stattfinden wird.<br />

Rado Interclub<br />

Insgesamt 16 Teams aus den Kategorien Damen 30+,<br />

14. Zentraler Finaltag<br />

Nationalliga A der Kategorien 30+, 40+, 50+ Damen<br />

und 35+, 45+, 55+, 65+ und 70+ Herren<br />

40+, 50+ und Herren 35+, 45+, 55+, 65+ und 70+ treten<br />

zur grossen Finalissima um die Meisterehren an.<br />

Der Zutritt zur Anlage in Burgdorf, die seit 2009 als Austragungsort<br />

des Finaltags amtet, ist für alle Zuschauerinnen und Zuschauer frei.<br />

NEUE LEBENSAUFGABE «OFF COURT»<br />

Stefanie Vögele<br />

im Babyglück<br />

Die frühere Billie-Jean-King-Cup-Spielerin Stefanie<br />

Vögele ist Anfang März – nur einen Tag vor ihrem<br />

33. Geburtstag – zum ersten Mal Mama einer<br />

kleinen Tochter geworden. Letzten Herbst gab die<br />

Aargauerin<br />

nach fast 17 Jahren ihren Rücktritt<br />

vom Profitennis bekannt. Nun hat sie<br />

mit der kleinen Nala eine neue Lebensaufgabe<br />

«off court». Swiss <strong>Tennis</strong><br />

wünscht von Herzen alles Gute!<br />

SAMSTAG,<br />

24.06.<strong>2023</strong><br />

BABYNEWS IM HAUSE VÖGELE:<br />

Viele ehemalige Wegbegleiterinnen<br />

gratulierten.<br />

AB 09.00 UHR<br />

TC BURGDORF<br />

Foto: Swiss <strong>Tennis</strong> (6), Raphaël Delessert, Instagram @stefanievoegele<br />

26 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


JUNIOREN-CAMP<br />

Camp mit Marco Chiudinelli<br />

und der Swiss <strong>Tennis</strong> Academy<br />

Seit mehreren Jahren finden in Zusammenarbeit<br />

zwischen der Swiss <strong>Tennis</strong> Academy in Biel und dem<br />

ehemaligen Schweizer Davis-Cup-Spieler Marco<br />

Chiudinelli jeweils im Sommer zwei Junioren-Camps<br />

statt.<br />

Während der Camps bieten Marco Chiudinelli und die<br />

Camp-Coaches eine Betreuung auf höchstem Niveau,<br />

die den Juniorinnen und Junioren ab R6 dabei helfen,<br />

sowohl im technischen als auch im taktischen Bereich das<br />

Optimum aus der Trainingswoche herauszuholen. Bei den<br />

Trainings wird auf eine hohe Individualität geachtet und<br />

gemeinsam das Spielverhalten analysiert. Es wird am eigenen<br />

Spiel und an der Fitness gearbeitet, dazu erhalten die<br />

Teilnehmenden wertvolle Tipps für die eigene Entwicklung<br />

als <strong>Tennis</strong>spieler:in.<br />

Daten des Camps auf dem Gelände von<br />

Swiss <strong>Tennis</strong> in Biel<br />

Junior Camp 1: 30. Juli - 5. August <strong>2023</strong><br />

Junior Camp 2: 6.-12. August <strong>2023</strong><br />

Noch sind in beiden Camps einige wenige Plätze verfügbar.<br />

Fragen und Anmeldung: mcamp@chiudinelli.ch und<br />

www.chiudinelli.ch/juniorcampbiel.html<br />

TIPPS FÜR DIE ENTWICKLUNG: Talente können wieder<br />

bei Marco Chiudinelli (in Hintergrund) lernen.<br />

WAHLEN ITF BOARD OF DIRECTORS<br />

Wipfli Steinegger<br />

kandidiert für Nachfolge<br />

Stammbachs<br />

Wenn im Herbst <strong>2023</strong> die Neuwahlen für das Board des Internationalen<br />

<strong>Tennis</strong>verbandes ITF anstehen, wird Swiss <strong>Tennis</strong>-Präsident und lang jähriger<br />

Vizepräsident der ITF René Stammbach nicht mehr antreten. An seiner<br />

Stelle kandidiert die Swiss <strong>Tennis</strong>-Vizepräsidentin International Ruth Wipfli<br />

Steinegger.<br />

Den Entscheid, nicht mehr für das Board of Directors der ITF zu kandidieren,<br />

erklärt René Stammbach wie folgt: «Nach zwölf Jahren im Board der ITF, die<br />

in meinen Funktionen als Vizepräsident der ITF und insbesondere als Chairman<br />

des Finance-Komitees vor allem während der Covid-Zeit äusserst intensiv<br />

waren, will ich international etwas kürzer zu treten und mich mehr auf Swiss<br />

<strong>Tennis</strong> fokussieren. Beim nationalen Verband steht eine interessante Zeit mit<br />

spannenden Themen bevor. Ausserdem steht der Schweiz mit Ruth Wipfli<br />

Steinegger eine erfahrene Sportfunktionärin und hervorragende Kandidatin zur<br />

Verfügung.» Der 67-jährige Stammbach war 2011 ins Board of Directors der<br />

ITF gewählt worden. Seit 2006 steht er als Präsident Swiss <strong>Tennis</strong> vor.<br />

Die Wahlen des ITF-Boards finden anlässlich der jährlichen Mitgliederversammlung<br />

am 24. September <strong>2023</strong> in Cancun (MEX) statt.<br />

KANDIDATIN FÜR DAS ITF-BOARD: Ruth Wipfli<br />

Steinegger neben Vorgänger René Stammbach (l.).<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

27


SWISS TENNIS NATIONALTEAMS<br />

Foto: freshfocus<br />

Foto: freshfocus<br />

BILLIE JEAN KING CUP FINALS <strong>2023</strong><br />

Heinz Günthardt:<br />

«Die schwierigste<br />

Gruppe überhaupt»<br />

Die Schweiz trifft bei den Billie Jean King Cup Finals im<br />

November auf Tschechien und die USA. Captain Heinz Günthardt<br />

spricht von der grösstmöglichen Aufgabe für sein Team<br />

ERST DIE ARBEIT, DANN DAS<br />

VERGNÜGEN: Team-Captain Heinz<br />

Günthardt links beim Training und<br />

oben im Kreise seiner Spielerinnen<br />

Simona Waltert, Viktorija Golubic,<br />

Belinda Bencic und Jil Teichmann<br />

(v.l.) mit dem Billie-Jean-King-Pokal.<br />

Als Titelverteidigerinnen nehmen<br />

die Schweizerinnen im<br />

kommenden November die<br />

Billie Jean King Cup Finals<br />

in Angriff. Dabei werden sie<br />

in der Gruppenphase auf<br />

die Mitfavoritinnen aus Tschechien und<br />

den USA treffen. Beide Nationen verfügen<br />

über eine grosse Zahl an Weltklassespielerinnen.<br />

Nur das beste der drei Teams<br />

qualifiziert sich für die Halbfinals. Eine<br />

schwierigere Aufgabe hätte den amtierenden<br />

Weltmeisterinnen also kaum gestellt<br />

werden können, betont auch Heinz Günthardt,<br />

Captain des Securitas Team<br />

Schweiz: «Das ist die schwierigste Gruppe<br />

überhaupt mit den beiden aktuell stärksten<br />

Nationen im Frauentennis. Tschechien<br />

und die USA verfügen nicht nur über ausgezeichnete<br />

Einzelspielerinnen, sondern<br />

auch über die besten Doppel der Welt.<br />

Aber der Billie Jean King Cup ist kein normales<br />

Turnier und wir trauen uns das Weiterkommen<br />

durchaus zu.»<br />

Heinz Günthardt über das Team aus<br />

Tschechien: «Sie haben den Titel seit 2011<br />

ganze fünf Mal gewonnen – und das nicht<br />

zufällig. In der Spitze verfügen sie über<br />

eine enorme Breite und können daher ihre<br />

Topspielerinnen gezielt nach Tagesform<br />

einsetzen.»<br />

Schweizerinnen die Nr. 1 der Welt<br />

Heinz Günthardt über das Team aus den<br />

USA: «Mit 18 Siegen sind sie Rekordhalterinnen<br />

in diesem Wettbewerb. Das zeigt,<br />

über welche Qualität sie Jahr für Jahr verfügen.<br />

Auch aktuell wissen sie mit Jessica<br />

Pegula und Coco Gauff zwei Top-10-Spielerinnen<br />

in ihren Reihen. Dahinter hoffen<br />

nicht weniger als 16 weitere Akteurinnen<br />

aus den Top-100 auf einen Einsatz, was<br />

die Amerikanerinnen selbst bei möglichen<br />

Ausfällen sehr gefährlich macht.»<br />

Die Billie Jean King Cup Finals werden<br />

vom 7. – 12. November <strong>2023</strong> im spanischen<br />

Sevilla ausgetragen. Zwölf Teams kämpfen<br />

dabei um den Titel, den Belinda Bencic, Jil<br />

Teichmann, Viktorija Golubic und Simona<br />

Waltert letztes Jahr erstmals in die Schweiz<br />

holten. Bereits direkt nach dem Triumph in<br />

Glasgow sprangen die Schweizerinnen im<br />

Nationenranking von Platz 5 nach vorne<br />

auf Platz 2. Im April zogen sie dann auch<br />

noch an Australien vorbei und übernahmen<br />

damit die Führung. Somit schrieb das<br />

Team von Captain Heinz Günthardt erneut<br />

Schweizer Sportgeschichte. Die Schweiz an<br />

der Spitze des Nationenrankings, das gab<br />

es bisher im <strong>Tennis</strong> noch nicht. Auch das<br />

Securitas Swiss Davis Cup Team, das 2014<br />

im Davis Cup triumphierte, schaffte den<br />

Sprung ganz an die Spitze nie. ◯<br />

28 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


DAVIS CUP FINALS <strong>2023</strong><br />

Die Schweiz gegen die<br />

Grand-Slam-Nationen<br />

Bei ihrer erstmaligen Teilnahme an der Gruppenphase der Davis Cup Finals spielt<br />

die Schweiz gegen Australien, Grossbritannien und Frankreich. «Ein schwieriges Los»,<br />

findet Team-Captain Severin Lüthi.<br />

Foto: freshfocus<br />

Foto: freshfocus<br />

Anfang Februar gelang dem<br />

Schweizer Davis-Cup-Team<br />

erstmals überhaupt ein Sieg<br />

über Deutschland. Ein Erfolg,<br />

der emotional, aber auch<br />

sportlich von grosser Bedeutung<br />

war, hatte er doch die erstmalige Qualifikation<br />

für die Gruppenphase der Davis<br />

Cup Finals zur Folge. Im März wurden der<br />

Schweiz dann die Gegner dafür zugelost.<br />

Dabei war bereits im Vorfeld klar: Man wird<br />

in der Gruppenphase zu den Davis Cup<br />

Finals die Rolle des ambitionierten Aussenseiters<br />

einnehmen. Dies liess sich objektiv<br />

mit der Tatsache begründen, dass alle möglichen<br />

Gegner im Nationenranking vor der<br />

Schweiz zu finden sind. Letztlich ergab das<br />

Los, dass Wawrinka, Hüsler und Co. ihre<br />

Spiele im englischen Manchester bestreiten<br />

werden. Die Gegner in der Gruppe B:<br />

Australien, Grossbritannien und Frank-<br />

3:2-ERFOLG IN DEUTSCH-<br />

LAND: Team-Captain Severin<br />

Lüthi (linkes Foto) qualifizierte<br />

sich mit Stan Wawrinka,<br />

Dominic Stricker Marc-André<br />

Hüsler, Alexander Ritschard<br />

und Leandro Riedi (oberes<br />

Foto v.l.) für die Finals.<br />

reich. Den Schweizern könnten somit illustre<br />

Namen wie Nick Kyrgios, Andy Murray<br />

und Richard Gasquet gegenüberstehen.<br />

Captain Severin Lüthi: «Mir ist als Erstes<br />

aufgefallen, dass wir drei Grand-Slam-<br />

Nationen in der Gruppe haben. Da weiss<br />

man, dass diese über grosse finanzielle<br />

Mittel und im Normalfall eine gute Breite<br />

verfügen. Es hätte daher sicher auch einfachere<br />

Gruppen mit auf dem Papier vielleicht<br />

nicht ganz so starken Gegnern geben<br />

können. Für uns ändert das im Moment<br />

aber nicht viel. Der Anlass ist noch so weit<br />

weg, dass wir uns in dieser Phase noch voll<br />

auf uns konzentrieren.»<br />

Die Begegnungen werden vom 12. – 17.<br />

September <strong>2023</strong> ausgetragen. Um sich für<br />

die Finals der besten acht Nationen zu qualifizieren,<br />

muss das Securitas Swiss Davis<br />

Cup Team die Gruppe auf einem der ersten<br />

beiden Ränge abschliessen. ◯<br />

INFO<br />

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Partien im Davis Cup und Billie Jean<br />

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3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

29


SWISS TENNIS TURNIER<br />

Foto: Datenbank<br />

Foto: Datenbank<br />

SPIEL, SPASS UND VIEL MEHR: Am 7. und<br />

8. Juli <strong>2023</strong> findet zum zweiten Mal IRON<br />

TENNIS statt. Gespielt wird im Team sowie<br />

mit verschiedenen Herausforderungen.<br />

Foto: Datenbank<br />

IRON TENNIS<br />

Das härteste Turnier<br />

der Schweiz kehrt zurück<br />

Ein einzigartiges Turnierkonzept. In der Lenzerheide<br />

werden 24 Stunden ohne Unterbruch gespielt<br />

Jedes Wochenende finden in der<br />

gesamten Schweiz zahlreiche<br />

<strong>Tennis</strong>turniere statt. Doch IRON<br />

TENNIS ist in vielerlei Ansicht<br />

einzigartig. Spielform, Spieldauer,<br />

Rundum-Service, Grand-<br />

Slam-Feeling – all diese Attribute machen<br />

den <strong>Tennis</strong>event zu einem besonderen<br />

Erlebnis für die Teilnehmenden und die<br />

Zuschauer. Am 7. und 8. Juli <strong>2023</strong> findet es<br />

zum zweiten Mal in Lenzerheide statt. Und<br />

im Herbst <strong>2023</strong> wird IRON TENNIS sogar<br />

international.<br />

Im Zentrum stehen 24 Stunden <strong>Tennis</strong>,<br />

gespielt in zehn Teams à acht Personen.<br />

Sechs spielen, dazu kommen ein Ersatz<br />

plus der Team-Captain, der regelmässig an<br />

den Team-Captain’s Meetings teilnehmen<br />

und die entscheidenden taktischen Nuancen<br />

ins Spiel bringen muss. Und das Beste:<br />

Ein Ausscheiden ist nicht möglich. Speziell<br />

sei zudem, dass das Erlebnis in den Vordergrund<br />

gestellt werde, ergänzt Sabina<br />

Vögeli vom OK. Allen Teilnehmenden wird<br />

ein Grand-Slam-Feeling geboten, welches<br />

sonst nur den Besten der Welt vorbehalten<br />

ist. Neben der exklusiven Team Area<br />

mit Ruhemöglichkeiten stehen auch Physios,<br />

ein Besaitungsservice und die Verpflegung<br />

rund um die Uhr zur Verfügung. Und<br />

dies in einer einmaligen Location auf 1.500<br />

Meter über Meeresspiegel inmitten der<br />

Bündner Berge. Die Teilnehmenden sollen<br />

am Ende nach Hause gehen und sagen:<br />

Wow, ich habe mein bestes <strong>Tennis</strong>-Erlebnis<br />

gehabt.<br />

«Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren»,<br />

sagt Stefan Ziltener vom OK. 10<br />

Startplätze à je 8 Spieler standen zur Verfügung<br />

und bereits nach wenigen Tagen<br />

waren diese Plätze vergeben und IRON TEN-<br />

NIS ausgebucht.«Dies freut uns unglaublich<br />

und zeigt auf, dass der Event auf viel<br />

Anklang stösst und das Bedürfnis nach<br />

einem Gesamterlebnis im <strong>Tennis</strong> vorhanden<br />

ist», so Ziltener.<br />

Erste internationale Ausführung<br />

IRON TENNIS ist zweifelslos ein aussergewöhnlicher<br />

Event. So aussergewöhnlich,<br />

dass bereits im zweiten Jahr die erste internationale<br />

Durchführung stattfindet – und<br />

zwar in Griechenland. Die griechische <strong>Tennis</strong>-Historie<br />

ist mit Stefanos Tsitsipas und<br />

Maria Sakkari auf einem Allzeithoch und<br />

der <strong>Tennis</strong>sport in Griechenland boomt.<br />

Die ideale Plattform, um IRON TENNIS auch<br />

einem internationalen Publikum zu präsentieren.<br />

Freizeitspielende aus aller Welt<br />

haben nun die Möglichkeit, ihre internationale<br />

<strong>Tennis</strong>karriere zu starten und am 6.<br />

und 7. Oktober <strong>2023</strong> im Nana Golden Beach<br />

Resort auf Kreta bei IRON TENNIS anzutreten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem ehemaligen<br />

<strong>Tennis</strong>profi Jean-Claude Scherrer<br />

wird zudem ein Trainingscamp angeboten,<br />

damit sich die Spieler optimal vorbereiten<br />

können. Auch wenn sich die Szenerie von<br />

den Bündner Bergen zum Meer ändert, der<br />

Event und die Spielform bleiben gleich.<br />

Die IRON TENNIS-Organisatoren, allesamt<br />

wohnhaft in Lenzerheide und affin<br />

für Sportevents, denken gross – und sie<br />

geben vollen Einsatz und Herzblut für ihr<br />

Projekt. Am Anlass stehen rund 30 bis 40<br />

Personen im Einsatz. Es ist die Leidenschaft<br />

fürs <strong>Tennis</strong>, was zählt. Das Feedback auf<br />

den neuen Punkt auf der <strong>Tennis</strong>-Landkarte<br />

ist positiv. IRON TENNIS ist ein Konzept, das<br />

einzigartig ist und viel Potential für die<br />

Zukunft hat. Wie wahr. ◯<br />

30 smash.ch 3/<strong>2023</strong>


SWISS TENNIS KOLUMNE<br />

Bonanza in Wimbledon<br />

Aber nicht alle Turniere sind Goldgruben. Im Jahr 1 nach Covid schreibt<br />

Wimbledon 2022, wie gewohnt, einen Reingewinn von über 50 Millionen<br />

Pfund. Die Bonanza von London täuscht insofern, als nicht alle Turniere in<br />

der ATP-Tour wahre Goldgruben sind, auch in der Schweiz nicht<br />

VON JÜRG VOGEL<br />

Foto: priavt<br />

DER AUTOR: gilt als<br />

Doyen der Schweizer<br />

<strong>Tennis</strong>-Journaille. Er<br />

schrieb u. a. während<br />

27 Jahre für die Neue<br />

Zürcher Zeitung und<br />

arbeitete während<br />

mehr als drei Dezennien<br />

als Konsulent<br />

für die ATP-Turniere<br />

in Basel und Gstaad.<br />

Der Charme des Geldes liegt in seiner<br />

Menge. Im <strong>Tennis</strong> ist diese Weisheit gut<br />

platziert. Zum Beispiel in Wimbledon.<br />

Das stolzeste der vier Grand-Slam-Turniere<br />

verdient Geld wie Heu. Im Jahr<br />

1 nach Covid mit wieder vollen Tribünen<br />

waren’s im letzten Jahr 47,1 Mio. Pfund (ein Pfund<br />

gleich 1.12 Franken). Der Turnierumsatz erreichte 346,6<br />

Mio. Pfund. Die Zahlen stammen vom Veranstalter<br />

AELTC, dem All England Lawn <strong>Tennis</strong> and Croquet Club.<br />

Für seine Bonanza schöpft er kräftig aus den Zuschauereintritten<br />

und vor allem aus dem Verkauf der TVund<br />

Digitalrechte.<br />

Der Clou dieser Geschichte: In London prangen mit<br />

Ausnahme des Zeitnehmers und der Ballmarke keine<br />

Werbelogos an den Courts. Ein Novum im <strong>Tennis</strong>. Und<br />

der zweite Hammer: Effektiv liegt der Reingewinn des<br />

Turniers höher als die publizierten Zahlen, wie dies<br />

Insider «<strong>Smash</strong>» übereinstimmend bestätigen. Wimbledon<br />

zahlt einen Teil des Gewinns an den britischen<br />

<strong>Tennis</strong>verband, nämlich 42 Mio. Pfund im Jahr 2022.<br />

Da macht es taktisch Sinn, die Bilanz etwas zu «gestalten»,<br />

zumal die Engländer nach der Bauerei (Überdachung<br />

der Showcourts) und<br />

«Die drei Schweizer<br />

ATP-Turniere<br />

betreiben finanziell<br />

höchste Akrobatik»<br />

Landzukäufen via Investitionsrechnung<br />

gute Gründe für<br />

Abschreiber haben.<br />

Wimbledon darf indes<br />

nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass viele Turniere<br />

keine Goldgruben sind, im<br />

Gegenteil hart um Sein oder<br />

Nichtsein ringen. Die ATP-Tour der Männer schüttet<br />

in diesem Jahr, inklusive Challengers, 220 Mio. US-<br />

Dollar Preisgeld aus, eine Bestmarke. Den Löwenanteil<br />

dieser Summe bringen die Turniere auf in Form<br />

des Preisgeldes und Fees, Gebühren aller Art. Die Tour<br />

führt drei Kategorien, die Formel 250, 500 und 1000.<br />

Auf der untersten Stufe beträgt das Preisgeld minimal<br />

700 000 US-Dollar/Euro. Die Promoter der 250er<br />

müssen, wenn sie klingendere Namen im Feld wollen,<br />

Startgelder bezahlen. Diese Position kann schnell das<br />

Niveau des Preisgeldes erreichen und das finanzielle<br />

Gleichgewicht im Budget gefährden. Die Schweiz kennt<br />

drei ATP-Dates, in Gstaad und Genf je Formel 250 und<br />

in Basel (Klasse 500). Alle drei Turniere schreiben<br />

schwarze Zahlen, aber die Mittelbeschaffung bedingt<br />

höchste Akrobatik während Monaten.<br />

Doyen und Schweizer <strong>Tennis</strong>pionier ist Gstaad.<br />

Die Sanktion fürs Turnier, die Lizenz der ATP, gehört<br />

der politischen Gemeinde, dem Präsidenten, der<br />

sonst über Bauzonen oder Kläranlagen wacht. Diese<br />

Konstellation ist einmalig, weil die Gemeinde einsprang,<br />

als alte Strukturen im Konkurs zu landen<br />

drohten, der Verkauf der Lizenz vor der Tür stand. Das<br />

Turnier wird im Mandat der Gemeinde von der Agentur<br />

Grand Chelem Management SA durchgeführt. Die<br />

Noten für die Agence variieren. Fest steht, dass Gstaad<br />

als «Wimbledon der Alpen» national an Reputation<br />

eingebüsst hat, sich der Event mehr auf die Romandie<br />

fokussiert.<br />

Genf erlebt seit 2015 ein Revial. Von 1980 bis 1991<br />

beherbergte der Parc des Eaux-Vives im damaligen<br />

Grand-Prix einen Event. Veranstalter war die US-Maklerfirma<br />

IMG, die ihre Vertragsstars wie Björn Borg,<br />

Adriano Panatta oder Mats Wilander auf Sand antreten<br />

liess. Später «starb» das Turnier, es rentierte nicht<br />

mehr. Neues Leben erblühte, als der Rumäne Ion Tiriac<br />

und der Deutsche Rainer Schüttler als Co-Owner die<br />

Rechte von Düsseldorf an den Lac Léman zügelten. Das<br />

Turnier besetzt eine Nische, trotzdem zirkulieren seit<br />

Wochen Gerüche und Gerüchte, die Eigner möchten<br />

Genf wieder verlassen.<br />

Als Schweizer Marktleader zeichnet Basel, das Turnier<br />

segelte im Grand-Prix geschickt im Windschatten<br />

Gstaads und stieg 2009 in die Formel 500 auf.<br />

Praktisch alle Weltnummern 1 gastierten an den Swiss<br />

Indoors, die Ära mit zehn Titeln von Roger Federer<br />

zementierte den Weltruf des Events. Alleiniger Rechtinhaber<br />

ist Roger Brennwald, bald 77 Jahre jung. Er<br />

müsse nach Federer ein neues <strong>Tennis</strong>publikum aufbauen,<br />

sagte der erfahrene Promoter. Er kämpft einen<br />

Fünfsatz ohne Tiebreak mit der links-grünen Stadtregierung.<br />

Die baut lieber Velowege und versenkt Millionen<br />

von Steuergeldern in der lokalen Messe anstatt<br />

<strong>Tennis</strong> mit dem Kauf von Marketingpaketen zu unterstützen.<br />

Klotz am Bein der Indoors ist die renovierte St.<br />

Jakobhalle, ein Pfuschwerk vom Feinsten. «Basel spielt<br />

nicht mehr in der ersten Liga» titelte die «Basler Zeitung»<br />

hart. So oder so: Brennwald allein bestimmt den<br />

Takt. Dabei gibt es für die Basler Sanktion Kaufinteressenten<br />

aus dem Ausland. ◯<br />

Der Kolumnist vertritt seine eigene Meinung.<br />

Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der<br />

Redaktion.<br />

3/<strong>2023</strong><br />

smash.ch<br />

31


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VERLETZUNGEN<br />

DER LANGE WEG<br />

ZURÜCK AUF DEN<br />

COURT<br />

WIMBLEDON<br />

Marion Bartoli<br />

im Interview<br />

WETTSPIELGEBÜHR<br />

Streit beim DTB<br />

hinter den Kulissen<br />

AUFSTIEG<br />

Die stille Karriere des<br />

Yannick Hanfmann<br />

ALEXANDER ZVEREV IN PARIS<br />

Das große<br />

Österreich: 8,80 €, Schweiz: 12,90 sfr,<br />

Benelux: 9,30 €, Spanien: 9,50 €,<br />

Griechenland: 10,20 €, Tschechien: 285 kc<br />

Comeback


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EDITORIAL<br />

Rekordmann<br />

Kaum einer auf der Tour polarisiert wie Novak Djokovic.<br />

Wobei: Mein Eindruck, wenn ich mit Freunden rede<br />

(die wenig mit <strong>Tennis</strong> zu tun haben) und mich bei Kollegen<br />

umhöre (die viel mit <strong>Tennis</strong> zu tun haben): Die<br />

meisten mögen den 36-jährigen Serben nicht besonders.<br />

Das mag an seiner martialischen Körpersprache<br />

liegen oder an seinen politischen (Stichwort Kosovo) und gesellschafts-politischen<br />

(Stichwort Corona) Ansichten. Es mag sogar an<br />

seinem <strong>Tennis</strong> liegen: zu perfekt, zu klinisch. Seine Bälle landen<br />

ideal im Feld, aber möglicherweise nicht in den Herzen. Darüber<br />

kann man diskutieren. Über eine andere Sache nicht. Djokovic ist<br />

der beste <strong>Tennis</strong>spieler, den es je auf diesem Planeten gab.<br />

Bei den French Open gewann er seinen 23. Grand Slam-Titel –<br />

Rekord. Zur Erinnerung: Die beiden anderen „Big 3“-Überflieger<br />

kommen auf 22 (Rafael Nadal) und 20 (Roger Federer) Major-Siege.<br />

Djokovic ist der einzige <strong>Tennis</strong>profi der Historie, dem es<br />

gelang, alle Grand Slam-Turniere mindestens dreimal zu gewinnen.<br />

In Melbourne siegte er zehmmal, in Wimbledon siebenmal.<br />

Dass er dort demnächst seinen achten Titel holt, gilt als sehr wahrscheinlich.<br />

Neulich meinte Mats Wilander im Interview mit Sport<br />

Bild: „Ich denke, dass Novak 25 oder 26 Titel erreichen muss, bevor<br />

er klar der Beste ist und es keine Dikussionen mehr darüber geben<br />

wird.“ Übersetzt man die These der ehemaligen<br />

Nummer eins, heißt das: 23 Titel reichen<br />

nicht, weil die Strahlkraft von Federer<br />

und Nadal so groß ist. Das ist mit Verlaub<br />

Blödsinn. In Bestenlisten im Sport geht es<br />

nur um Zahlen. Nebenbei schraubt Djokovic<br />

auch seinen Nummer eins-Rekord (bei Herren<br />

und Damen) weiter in die Höhe. Nach<br />

Paris stand er 380 Wochen an der Spitze.<br />

Bekanntlich ist es dort einsam. Was<br />

„Nole“, wie ihn Fans und Freunde nennen,<br />

im Inneren bewegt, klang in Paris im Siegerinterview<br />

an: „Ihr wisst, was wir durchgemacht<br />

haben“, sprach er Richtung Box. „Ihr<br />

wisst, wie schwer es sein kann. Danke für<br />

eure Geduld und Toleranz. Die Leute wissen<br />

das nicht, aber ich weiß, wie ich euch<br />

gefoltert habe hinter verschlossenen Türen.<br />

Danke dafür, dass ihr mein Fels seid und<br />

meine Unterstützer.“<br />

ANDREJ ANTIC,<br />

Chefredakteur<br />

andrej.antic@tennismagazin.de<br />

MIT KIND UND KEGEL: Novak Djokovic mit Familie<br />

und Team. „Ihr wisst, was wir durchgemacht<br />

haben!“, rief er bei der Siegerehrung in die Box.<br />

Foto: Getty Images<br />

Herzlichst Ihr<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

3


INHALT<br />

Foto: Imago<br />

Foto: Getty Images<br />

50<br />

COMEBACK: Thomas Muster ist ein<br />

Paradebeispiel, wie gut man nach einer<br />

schweren Verletzung zurückkommen kann.<br />

44<br />

IM INTERVIEW: Marion<br />

Bartoli über Wimbledon.<br />

16<br />

WIEDER DA: Alexander Zverev<br />

im Halbfinale der French Open.<br />

FIRST SERVICE<br />

6 Insel der Ruhe<br />

Auf einer Halbinsel in Rotterdam liegt der schönste<br />

<strong>Tennis</strong>club der Niederlande.<br />

8 Afrikanischer Traum<br />

Sada Nahimana aus Burundi will hoch hinaus.<br />

10 Sieg aus dem Nichts<br />

Die größten Sensationen im Herrentennis seit 2015.<br />

12 Tops & Flops<br />

Dietloff von Arnim, Martina Navratilova, Hugo Gaston.<br />

14 Nachgefragt bei Eric Jelen<br />

Der Davis Cup-Sieger über die Causa Dirk Hordorff.<br />

FRENCH OPEN<br />

16 Gut gebrüllt, Löwe – aber er war besser<br />

Während Alexander Zverev aus dem Nichts in Paris das<br />

Halbfinale erreichte, holte sich Novak Djokovic seinen<br />

23. Grand Slam-Titel. Die große Analyse.<br />

28 Poland Garros<br />

Iga Swiatek gewinnt nach einem Kraftakt im Finale<br />

zum dritten Mal in Paris.<br />

32 Plötzlich Grand Slam-Champion<br />

Tim Pütz gewinnt die French Open im Mixed.<br />

34 Siesta statt Fiesta<br />

Roland Garros ohne Rafael Nadal.<br />

36 Bonjour, Roland Garros<br />

Sechs Randgeschichten aus Paris.<br />

40 Resultate Herren<br />

42 Resultate Damen<br />

TURNIERE<br />

44 „Meine große Chance musste ich nutzen“<br />

Marion Bartoli spricht im Interview über ihren Wimbledonsieg<br />

2013 und die Magie des „heiligen Rasens“.<br />

50 Rückkehr mit Hindernissen<br />

Wir werfen einen Blick auf große Comebacks und erklären,<br />

von welchen Faktoren sie abhängig sind.<br />

58 Deutscher Sommer<br />

<strong>Tennis</strong> Channel überträgt die Turniere in Stuttgart,<br />

Berlin, Bad Homburg, Hamburg sowie die Herren-<br />

Bundesliga.<br />

HINTERGRUND<br />

64 Mit dem Geld von der Basis<br />

Gegen die Digitalisierungspläne des DTB richtet sich<br />

erheblicher Widerstand.<br />

BESSER SPIELEN<br />

74 Von Kopf bis Fuß<br />

Ex-Profi Carina Witthöft zeigt elf intensive Fitnessübungen<br />

für alle Muskelgruppen.<br />

62 Schlag des Monats<br />

Die Rückhand von Alexander Zverev.<br />

AUSRÜSTUNG<br />

86 Neue Mission<br />

Die Firma Head will Schlägersportarten<br />

populärer machen.<br />

88 Innovativ<br />

Mizuno hat mit dem Wave Enforce Tour einen Schuh<br />

entwickelt, der hält, was er verspricht.<br />

90 Neue Produkte<br />

HOTEL-TIPP<br />

94 Gipfel der Genüsse<br />

Das Bürgenstock Hotels & Resorts<br />

Lake Lucerne besticht durch seine einzigartige Lage.<br />

Titelfoto: Getty Images<br />

4 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Foto: Getty Images<br />

74<br />

FIT MIT CARINA<br />

WITTHÖFT:<br />

Elf Fitnessübungen<br />

von Kopf bis Fuß.<br />

SERVICE<br />

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…an die Redaktion?<br />

Tel: 040/38 906-511 | Fax: 040/38 906-519<br />

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Foto: Jankowski<br />

REISE<br />

96 Grüne Oase<br />

Der Robinson Club Cala Serena auf Mallorca<br />

liegt in einer beeindruckenden Landschaft.<br />

102 Reisenews<br />

LEUTE<br />

104 „Meinen Namen habe ich von Yannick Noah“<br />

Yannick Hanfmann im Interview über seine<br />

prägende Zeit als College-Spieler in den USA,<br />

die harte Saisonvorbereitung und seine<br />

Schwerhörigkeit.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

60 Kolumne „ON TOUR“: Alexander Waske über<br />

die Abschaffung der Linienrichter.<br />

62 Ranglisten, Statistiken<br />

70 Internet<br />

72 Impressum/Lesermeinungen<br />

84 Unsere Experten: Frage & Antwort<br />

92 Neues aus der Padelwelt<br />

112 Vorschau<br />

114 Kolumne Zeitsprung:<br />

Jana Novotnas Wimbledonsieg 1998.<br />

104<br />

DEUTSCHER AUFSTEIGER: Wir haben<br />

mit Yannick Hanfmann während der<br />

French Open gesprochen.<br />

Foto: Datenbank<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

5


FIRST SERVICE<br />

HAND AUFS HERZ: Wer<br />

hätte beim Anblick des<br />

Fotos vermutet, dass sich<br />

diese <strong>Tennis</strong>anlage in<br />

Rotterdam befindet?<br />

6<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Insel der Ruhe im<br />

Großstadtdschungel<br />

Im Norden von Rotterdem, im Stadtteil Hillegersberg, gibt es einen See, den Achterplas,<br />

an dessen Südwestufer eine Halbinsel ins Wasser ragt, die wie ein <strong>Tennis</strong>schläger geformt<br />

ist. Als wenn das nicht schon erstaunlich genug wäre, liegt auf ihr der schönste <strong>Tennis</strong>club<br />

der Niederlande: der RLTC Lommerrijk. Vier Sandplätze, 350 Mitglieder, ein Pavillon<br />

als Clubhaus. Vor 50 Jahren wurde der Verein gegründet und jeder, der dort einmal<br />

gespielt hat, gerät ins Schwärmen: diese Ruhe, diese Ausblicke! Die Großstadt wirkt<br />

weit entfernt, obwohl es bis zum Zentrum Rotterdams nur fünf Kilometer sind.<br />

Foto: KNLTB, Dutch <strong>Tennis</strong> Federation<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

7


FIRST SERVICE<br />

HEIMSPIEL: Sada<br />

Nahimana erreichte <strong>2023</strong><br />

das Finale des ersten ITF-<br />

Turniers in Burundi.<br />

Fotos: Getty Images<br />

WTA-Tour<br />

Afrikanischer Traum<br />

Burundi zählt zu den ärmsten Ländern<br />

der Welt. Fast drei Viertel der knapp<br />

zwölf Millionen Einwohner lebt unter<br />

der Armutsgrenze. <strong>Tennis</strong>, soviel steht<br />

fest, spielt in dem ostafrikanischen Staat<br />

keine Rolle. Der „Entente Sportive“ in<br />

Bujumbura, der größten Stadt des Landes,<br />

ist der einzige <strong>Tennis</strong>club in ganz Burundi.<br />

Unter diesen Voraussetzungen ist es<br />

umso erstaunlicher, dass es nun eine<br />

Spielerin aus Burundi unter die Top 300<br />

der WTA-Rangliste geschafft hat. Sada<br />

Nahimana, 22 Jahre, stand jüngst als erste<br />

Vertreterin ihres Landes in einem WTA-<br />

Hauptfeld. In Rabat (Marokko) verlor sie<br />

allerdings in der ersten Runde gegen Jana<br />

Fett 0:6, 4:6. Dennoch ist ihr Aufstieg<br />

absolut bemerkenswert. Er begann mit<br />

ihrem Vater, der als Coach und Hittingpartner<br />

für die wenigen Wohlhabenden<br />

im „Entente Sportive“ für zwei Dollar die<br />

Stunde arbeitete. Der Club erlaubte es<br />

Sada und ihrem Bruder Hassan, nach der<br />

Schule auf den Courts zu spielen. „Ich<br />

hatte damals nicht viel Unterricht und<br />

spielte dann eben <strong>Tennis</strong> mit meinem<br />

Bruder“, sagte Nahimana in einem Interview<br />

mit der BBC. Schnell stellte sich heraus,<br />

dass sie Talent hat. Mit Fördergeldern<br />

des <strong>Tennis</strong>weltverbandes ITF verließ sie<br />

ihre Heimat und zog nach Casablanca.<br />

3 aus 300<br />

Afrikanische <strong>Tennis</strong>spielerinnen<br />

in den Top 300*<br />

Ons Jabeur Tunesien 7<br />

Mayar Sherif Ägypten 54<br />

Sada Nahimana Burundi 261<br />

*Stand: 29. Mai <strong>2023</strong><br />

ALS JUNIORIN STARK: Sada Nahi mana war<br />

die Nummer 12 in der Jugend-Weltrangliste.<br />

Im CAT, einem von der ITF gegründeten<br />

Trainingszentrum, trainierte sie sechs Jahre<br />

und spielte sich in die Hauptfelder aller<br />

vier Junioren-Grand Slams. Mittlerweile<br />

hat sie ein Stipendium in der Akademie<br />

von Patrick Mouratoglou. „Mein Traum<br />

ist es, dass afrikanische <strong>Tennis</strong> groß zu<br />

machen“, sagt Nahimana.<br />

8<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


GERARD PIQUÉ & KOSMOS<br />

Das ganz große<br />

Scheitern<br />

RÜCKZUG: Gerard Piqué<br />

und die Agentur Kosmos<br />

sind im <strong>Tennis</strong>sport nicht<br />

mehr aktiv – besser so.<br />

Als die Agentur Kosmos rund um den<br />

ehemaligen FC Barcelona-Star Gerard<br />

Piqué 2018 den Davis Cup übernahm,<br />

fand der Deal mit dem <strong>Tennis</strong>weltverband<br />

ITF globale Beachtung: drei Milliarden<br />

Dollar, verteilt auf 25 Jahre, garantierte<br />

Kosmos der ITF. Davon geblieben ist<br />

mittlerweile nichts mehr. Der Vertrag<br />

wurde Anfang des Jahres gekündigt und<br />

Kosmos zieht sich nun komplett aus dem<br />

<strong>Tennis</strong>sport zurück. Es ist das ganz große<br />

Scheitern, insbesondere für Piqué, der bei<br />

seinem Einstand vollmundig versprach,<br />

er werde den <strong>Tennis</strong>sport revolutionieren.<br />

Nun räumte Piqué ein, dass die Kosmos<br />

Global Holding, der er vorsteht, die<br />

Tochtergesellschaften Kosmos <strong>Tennis</strong> und<br />

Kosmos Management geschlossen hat.<br />

Kosmos <strong>Tennis</strong> war nur für den Davis Cup<br />

gegründet worden und eine Schließung<br />

ist jetzt nur folgerichtig. Überraschend<br />

hingegen ist, dass auch die Management-<br />

Unit aufgelöst wird. Kosmos hatte nämlich<br />

Profis wie Andrey Rublev, Elina Svitolina,<br />

Borna Coric, Dominic Thiem und Daria<br />

Kasatkina unter Vertrag. Thiem hatte sich<br />

im Februar <strong>2023</strong> von Kosmos getrennt,<br />

kurz nachdem Svitolina, Coric und Rublev<br />

neu bei Kosmos unterschrieben hatten.<br />

Der ehemalige Kosmos Management-<br />

Leiter, Ex-Profi Galo Blanco, hat sich nun<br />

von Piqué distanziert und seine eigene<br />

Agentur geründet: die Seventy Two<br />

Sports Group. Seine Klienten sind Rublev,<br />

Svitolina, Kasatkina und Coric.<br />

Foto: Getty Images<br />

Foto: Imago<br />

PICKLEBALL<br />

Geht Steffi etwa fremd?<br />

Keine Angst, wir sind nicht zur Klatschpresse<br />

verkommen und spekulieren<br />

über das Eheleben von Steffi Graf und<br />

Andre Agassi. Nein, es ist viel ernster!<br />

Steffi Graf (53) hat Pickleball in den USA<br />

gespielt. Und alles, was so an Schnipseln<br />

STEFFI AUF ABWEGEN:<br />

Beim Pickleball-Slam in<br />

Hollywood griff die Gräfin<br />

nicht zum <strong>Tennis</strong>racket.<br />

dazu durchs Netz flog, vermittelte den<br />

Eindruck: Der am schnellsten in den<br />

USA wachsende Sport – ja, gemeint ist<br />

tatsächlich Pickleball – macht der <strong>Tennis</strong>göttin<br />

großen Spaß. Zur Ehrenrettung<br />

muss man sagen: Sie ist damit nicht<br />

allein. Denn mittlerweile ist Pickleball,<br />

eine Mischung aus <strong>Tennis</strong>, Tischtennis<br />

und Badminton im Kleinfeld, das neue<br />

Hobby alternder Ex-<strong>Tennis</strong>stars. In Hollywood<br />

etwa gab es den Pickleball-Slam:<br />

Eine Million Dollar Preisgeld, Live-Übertragung<br />

zur Primetime auf ESPN und auf<br />

dem übersichtlichen Feld standen sich<br />

Grafs Ehemann Andre Agassi (52) und<br />

Andy Roddick (40) sowie John McEnroe<br />

(64) und Michael Chang (51) im Doppel<br />

gegenüber. Steffi Graf saß auf der Tribüne,<br />

um ihren Mann anzufeuern, der mit Andy<br />

Roddick am Ende auch gewann. John<br />

McEnroe aber ließ es sich nicht nehmen,<br />

zwischenzeitlich Graf seinen Pickleballschläger<br />

in die Hand zu drücken. Sie<br />

solle für ihn einspringen. „Ich werde mir<br />

wehtun dabei. Kümmerst du dich dann<br />

um mich?“, witzelte die 22-fache Grand<br />

Slam-Siegerin. Zur Freude der Fans verwickelte<br />

Graf ihren Gatten in ansehnliche<br />

Ballwechsel. Beim nächsten Mal dann<br />

aber bitte wieder mit <strong>Tennis</strong>schlägern!<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

9


FIRST SERVICE<br />

Foto: Getty Images<br />

ATP-TOUR<br />

Sieg aus dem Nichts<br />

Dass Profis, die außerhalb der Top 100<br />

stehen, die Besten der Welt besiegen,<br />

kommt selten vor. In den vergangenen<br />

acht Jahren gab es nur neun dieser Siege<br />

aus dem Nichts (s. Tabelle unten). Umso<br />

NOBODY AUS<br />

UNGARN: Fabian<br />

Marozsan besiegte in<br />

Rom überraschend<br />

Carlos Alcaraz.<br />

überraschender war es, dass im Mai <strong>2023</strong><br />

gleich zwei eher unbekannte Spieler<br />

solche Coups landeten. In Rom schlug<br />

der Ungar Fabian Marozsan in der zweiten<br />

Runde Carlos Alcaraz, dem vor allem auf<br />

Sand zu diesem Zeitpunkt ein Hauch von<br />

Unbesiegbarkeit umwehte. Marozsan, den<br />

bis zu dieser Partie nur Insider kannten,<br />

spielte das Match seines Lebens: Ihm<br />

gelang alles. Am Ende schlug er Alcaraz<br />

mit dessen eigenen Waffen: kontrolliertes,<br />

enorm druckvolles Grund linientennis garnierte<br />

er mit zwölf erfolgreichen Stoppbällen<br />

und plötzlichen Netzattacken. „Der<br />

Stopp ist mein Lieblingsschlag“, offenbarte<br />

der 23-Jährige aus Budapest anschließend.<br />

„Er hat dafür gesorgt, dass ich mich<br />

auf dem Platz unwohl gefühlt habe. Er<br />

war die ganze Zeit über aggressiv, es war<br />

schwer für mich, in den Ballwechseln<br />

zu bleiben“, lobte Alcaraz, der allerdings<br />

auch ungewöhnlich viele Fehler machte.<br />

Experten waren sich sicher: Das war eine<br />

der unerwartetsten Niederlagen der letzen<br />

Jahre. Nur drei Wochen später bezwang<br />

Thiago Seyboth Wild in Paris Daniil Medvedev<br />

– noch ein Sieg aus dem Nichts.<br />

Überraschungssiege<br />

Spieler außerhalb der Top 100, die Gegner aus den Top 2 schlugen (seit 2015)<br />

Jahr Turnier Runde Sieger Gegner Resultat<br />

<strong>2023</strong> Roland Garros 1R Thiago Seyboth Wild (#172) Daniil Medvedev (#2) 7:6, 6:7, 2:6, 6:3, 6:4<br />

<strong>2023</strong> Rom 2R Fabian Marozsan (#135) Carlos Alcaraz (#2) 6:3, 7:6<br />

2022 Dubai VF Jiri Vesely (#123) Novak Djokovic (#1) 6:4, 7:6<br />

2022 ’s-Hertogenbosch F Tim van Rijthoven (#2<strong>03</strong>) Daniil Medvedev (#2) 6:4, 6:1<br />

2018 Miami 2R Thannis Kokkinakis (#175) Roger Federer (#1) 3:6, 6:3, 7:6<br />

2017 Indian Wells 2R Vasek Pospisil (#129) Andy Murray (#1) 6:4, 7:6<br />

2017 Montreal AF Denis Shapovalov (#143) Rafael Nadal (#2) 3:6, 6:4, 7:6<br />

2017 Australian Open 2R Denis Istomin (#117) Novak Djokovic (#2) 7:6, 5:7, 2:6, 7:6, 6:4<br />

2016 Olympische Spiele in Rio 1R Juan Martin del Potro (#141) Novak Djokovic (#1) 7:6, 7:6<br />

SIE LÄCHELT<br />

NOCH: Emma<br />

Raducanu mit<br />

drei Gipsverbänden.<br />

EMMA RADUCANU<br />

Drei Operationen<br />

in zwei Wochen<br />

Foto: Datenbank<br />

Ein Foto mit Schockwirkung: Emma<br />

Raducanu postete es via Social Media<br />

aus dem Krankenhaus, nachdem sie<br />

innerhalb von zwei Wochen dreimal<br />

operiert wurde: an beiden Handgelenken<br />

und am linken Knöchel. Die<br />

Sensationssiegerin der US Open 2021<br />

hatte in den letzten Monaten immer<br />

häufiger mit Verletzungen zu kämpfen<br />

und ließ nun alles auf einmal machen.<br />

Wie lange sie ausfällt, ist unklar. „Ein<br />

paar Monate“ werden es, schrieb sie.<br />

Während der Zwangspause trennte<br />

sich die 20-Jährige von ihrem<br />

deutschen Coach Sebastian Sachs<br />

(„Ich habe Sebis Coaching genossen“).<br />

Seit Wimbledon 2021 hatte Raducanu<br />

bereits fünf unterschiedliche Trainer.<br />

10 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


HINGUCKER IN<br />

JEDEM BÜCHER­<br />

REGAL: „<strong>Tennis</strong> – the<br />

ultimate Book“ ist<br />

oppulent gestaltet<br />

und beinhaltet mehr<br />

als 120 <strong>Tennis</strong>fotos<br />

auf 224 Seiten. Es<br />

kostet 60 Euro und<br />

ist im teNeues Verlag<br />

erschienen.<br />

BUCH<br />

Die Wucht der Bilder<br />

Die deutsche Verlagsgruppe teNeues aus Krefeld hat<br />

sich auf beeindruckende Bildbände spezialisiert. Diese<br />

„Coffeetable Books“ sind Werke zum Blättern und Staunen<br />

– weniger zum intensiven Lesen. Die Wucht der Bilder entfaltet<br />

sich auch schnell im neuen <strong>Tennis</strong>buch von teNeues,<br />

das sich nicht ganz unprätentiös „<strong>Tennis</strong> – the ultimate<br />

Book“ nennt. Mehr als 120 Fotos, verteilt auf 224 Seiten,<br />

führen den Leser durch die Geschichte des Sports, zeigen<br />

ihnen die wichtigsten Spielstätten und geben Einblicke in<br />

das Leben der Stars. Herausragend sind alte Schwarz-Weiß-<br />

Fotografien: Wie Bill Tilden, der dominierende Spieler in<br />

den 1920er-Jahren, elegant die Rückhand ausschwingt<br />

oder wie gedankenverloren die junge Billie Jean King in einer<br />

Umkleide in die Kamera blickt. Die deutschen Autoren<br />

Stefan Maiwald und Peter Feierabend steuern kurze, anregende<br />

Texte bei (auf Deutsch und Englisch). Das aufwendig<br />

gestaltete Buch kostet allerdings 60 Euro.<br />

Fotos: Datenbank<br />

BLICK INS BUCH: Es sind vor allem die Fotos, die „<strong>Tennis</strong> – the<br />

ultimate Book“ so besonders machen – wie hier die Agassi-<br />

Bilder. Die Texte (auf Deutsch und Englisch) sind eher kurz.<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

11


FIRST SERVICE<br />

»<br />

Ich kann die<br />

Zeit auf dem<br />

Platz nicht mehr<br />

genießen. Sie wird<br />

immer öfter zum<br />

Albtraum.<br />

Carolin Garcia über<br />

ihr aktuelles Formtief.<br />

»<br />

Er überraschte mich,<br />

weil er nicht ständig<br />

cross bis zum bitteren<br />

Ende spielte – so wie<br />

fast alle Spanier auf<br />

Sand.<br />

Daniil Medvedev nach seinem<br />

3:6, 6:1, 6:3-Sieg gegen Bernabe<br />

Zapata Miralles in Rom.<br />

»<br />

„Ich bin die jüngste<br />

Rentnerin der Welt.“<br />

Andrea Petkovic über ihr<br />

Leben nach dem Profitennis.<br />

»<br />

Wir trainieren<br />

2-3 Stunden am<br />

Tag. Danach soll<br />

ich lernen, ein<br />

besserer Mensch<br />

zu werden.“<br />

Carlos Alcaraz über die Arbeit<br />

mit Coach Juan Carlos Ferrero.<br />

»<br />

Hätte es die Technik<br />

schon zu meiner Zeit<br />

gegeben, wäre es zwar<br />

langweiliger gewesen –<br />

aber ich hätte mehr<br />

gewonnen.<br />

John McEnroe über das<br />

Eletronic Line Calling.<br />

Foto: Datenbank<br />

TOPS & FLOPS<br />

Anna Ermakova<br />

Dank ihres Erfolgs bei der RTL-Show<br />

„Let‘s Dance“ ist sie in aller Munde: Anna<br />

Ermakova, Tochter von Boris Becker<br />

und Angela Ermakova. An der Seite von<br />

Valentin Lusin begeisterte die 23-Jährige<br />

ein Millionenpublikum mit ihren Tanzeinlagen.<br />

Obendrein soll sie die höchste<br />

Gage aller Teilnehmer erhalten haben,<br />

weil angeblich Papa Boris mitverhandelt<br />

hatte. Da lohnt sich der berühmte Vater.<br />

Foto: Getty Images<br />

Paula Badosa<br />

Spaniens Antwort auf Maria Sharapova:<br />

Dieser Ruf eilte Paula Badosa stets<br />

voraus, was an ihrem dynamischen<br />

Spielstil und an ihrem Aussehen liegt.<br />

Die ehemalige Nummer zwei der WTA-<br />

Weltrangliste (April 2022) hatte zuletzt<br />

mit Formschwankungen und Verletzungen<br />

zu kämpfen. In einem Interview<br />

mit dem spanischen Glamour-Magazin,<br />

dessen Mai-Cover sie schmückte, sagte<br />

die 25-Jährige nun: „Ich habe gelernt,<br />

dass es Dinge gibt, die ich einfach nicht<br />

kontrollieren kann.“ Sie wolle sich nun<br />

wieder voll auf ihr <strong>Tennis</strong> konzentrieren.<br />

Hugo Gaston<br />

Peinlicher Pfuschversuch: Hugo<br />

Gaston ließ in Madrid beim Match<br />

gegen Borna Coric während einer<br />

Rally einen Ball aus der Hosentasche<br />

auf den Platz fallen – um eine<br />

Wieder holung zu erwirken. Doch<br />

der Schiedsrichter durchschaute den<br />

Trick. Folge: Weil es nicht sein erstes<br />

Vergehen dieser Art war, muss Gaston<br />

144.000 Euro Strafe zahlen. Hart, aber<br />

durchaus gerechtfertigt. Allerdings:<br />

Die Strafe könnte sich halbieren, wenn<br />

er sich in den nächsten zwölf Monaten<br />

nichts zu schulden kommen lässt.<br />

Foto: Getty Images<br />

12 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Hugo Nys<br />

So feierte noch nie ein Profi einen Turniersieg: Nachdem Hugo Nys,<br />

der für Monaco antritt, mit seinem polnischen Partner Jan Zielinski<br />

die Doppelkonkurrenz in Rom gewann, machte er den Fisch. Er<br />

legte sich auf den Sandplatz und ahmte Schwimmbewegungen<br />

nach; daneben stand Zielinski und lachte sich schlapp. Hintergrund:<br />

Regen hatte in Rom immer wieder für Unterbrechungen gesorgt.<br />

Auch während der Siegerehrung begann es zu regnen. Nys/Zielinski<br />

hatten allen Grund zum Feiern: Es war ihr bislang größter Titel!<br />

Foto: Getty Images<br />

Martina Navratilova<br />

Foto: Getty Images<br />

Große Ehre für die 18-malige Grand Slam-Siegerin im<br />

Einzel: In Rom erhielt Martina Navratilva den Racchetta<br />

d’Oro (goldenen Schläger) für ihr Lebenswerk. Navratilova<br />

nutzte die Gelegenheit für eine bewegende Rede.<br />

„Ich habe ein sehr schwieriges Jahr hinter mir, aber jetzt<br />

geht es mir gut“, sagte die 66-Jährige. 2022 wurde bei<br />

Navratilova Brustkrebs diagnostiziert – zum zweiten Mal<br />

nach 2010. Jetzt ist sie nach eigenen Wort wieder krebsfrei.<br />

„<strong>Tennis</strong> hat mir ein Leben geschenkt, für das ich sehr<br />

dankbar bin. Ich habe immer versucht, etwas zurückzugeben,<br />

wenn ich gespielt habe, und auch im Ruhestand.“<br />

Dietloff von Arnim<br />

Der Präsident des Deutschen <strong>Tennis</strong> Bundes (DTB) ist<br />

nun offiziell als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen<br />

des Welttennisverbandes (ITF) am 24. September im<br />

mexikanischen Cancun zugelassen. Den formalen Akt<br />

nutzte von Arnim für den Startschuss seiner Kampagne,<br />

um den amtierenden Amtsinhaber David Haggerty abzulösen.<br />

Von Arnim ist der einzige Gegenkandidat. Auf<br />

der Website dietlofftennis.com („Taking tennis<br />

into the future“) kann sich jeder ein Bild von seinen<br />

Ideen für das globale <strong>Tennis</strong> machen. Sein Manifest<br />

umfasst fünf wesentliche Punkte. So will von Arnim<br />

etwa die Einheit im Welttennis vorantreiben, indem die<br />

ITF als einziger Dachverband die Beziehungen zu den<br />

Grand Slam-Events und zur WTA/ATP-Tour stärkt.<br />

TERMINE<br />

04.09.– 08.09.23<br />

30.10. – <strong>03</strong>.11.23<br />

TENNISCAMPS IM<br />

4* S WELLNESSHOTEL SONNENHOF<br />

Im Bayerischen Wald von der <strong>Tennis</strong>schule Willi aus Augsburg<br />

<strong>Tennis</strong>camp für Erwachsene im Wert von € 150,– ist für alle<br />

Hotelgäste kostenlos! Das ist ein absolut geniales Angebot, das<br />

Sie sich nicht entgehen lassen sollten! Übrigens: Das Hotel<br />

Sonnenhof in Lam verfügt über 6 Pools, 9 Saunen, 2 Fitnessstudios<br />

und eigene <strong>Tennis</strong>halle sowie 2 Außentennisplätze.<br />

Mehr Info:<br />

Foto: Imago<br />

Himmelreich 13 · 93462 Lam · Telefon: +49(0)9943 37-0<br />

E-Mail: info@sonnenhof-lam.de · www.sonnenhof-lam.de


FIRST SERVICE<br />

20-mal<br />

ging Richard Gasquet in<br />

Roland Garros bislang an den<br />

Start. Nur sechs weitere Profis<br />

schlugen bei einem Grand<br />

Slam-Turnier ebenso oft oder<br />

noch häufiger auf: Feliciano<br />

Lopez, Jimmy Connors, Roger<br />

Federer, Andre Agassi, Fabrice<br />

Santoro und Lleyton Hewitt.<br />

Nachgefragt bei Eric Jelen<br />

»Der DTB wird unsere<br />

Arbeit sehr ernst nehmen«<br />

Bei der Aufarbeitung des mutmaßlichen Missbrauchsfalls um den früheren<br />

DTB-Vize Dirk Hordorff ist der Ex-Profi Teil eines neuen Gremiums<br />

18 Novak Djokovic<br />

3:6, 0:5<br />

Jahre lang standen<br />

entweder<br />

Rafael Nadal,<br />

oder beide im Finale von<br />

Rom. Das Endspiel <strong>2023</strong> zwischen<br />

Daniil Medvedev und<br />

Holger Rune war das erste<br />

ohne Beteiligung der beiden<br />

Superstars seit 2004 (Moya<br />

gegen Nalbandian).<br />

lag Filip<br />

Misolic aus<br />

Österreich in der ersten<br />

Qualirunde von Roland Garros<br />

gegen Enzo Couacaud hinten<br />

– und gewann am Ende noch<br />

mit 3:6, 7:6, 6:2.<br />

0<br />

britische Damen<br />

standen im Hauptfeld<br />

von Roland Garros<br />

<strong>2023</strong>. Bei einem<br />

Grand Slam-Turnier gab es<br />

das zuletzt 2009 in New York.<br />

600.000<br />

Euro wert waren die Uhren<br />

und der Schmuck, den Einbrecher<br />

bei einem Raubzug im<br />

Haus des französischen Profis<br />

Lucas Pouille erbeuteten.<br />

standen sich<br />

1981 mit Ilie Nastase<br />

und Jan Kodes erstmals zwei<br />

Grand Slam-Champions in<br />

San Remo bei einem Challenger<br />

gegenüber (Nastase<br />

gewann). 42 Jahre später gab<br />

es diese seltene Konstellation<br />

erneut: Beim Challenger in<br />

Bordeaux trafen Andy Murray<br />

und Stan Wawrinka aufeinander<br />

(Wawrinka gewann).<br />

Herr Jelen, der DTB hat eine Aufarbeitungskommission<br />

ins Leben gerufen,<br />

um den Fall um Dirk Hordorff zu<br />

evaluieren Warum hat man Sie für<br />

dieses Gremium ausgewählt?<br />

Ich denke, es ist meine Erfahrung als <strong>Tennis</strong>spieler,<br />

langjähriger Verbandstrainer<br />

und die bis heute andauernde Verbindung<br />

zur <strong>Tennis</strong>szene, die dafür ausschlaggebend<br />

waren. Diese Erfahrung<br />

möchte ich in die Aufarbeitungskommission<br />

einbringen. Zudem besteht die Kommission<br />

aus dem Rechtsanwalt Felix Rettenmaier<br />

und Frau Ute Sacksofsky, einer<br />

Jura-Professorin der Universität Frankfurt.<br />

Beide sind in Machtmissbrauchsfragen<br />

erfahren; Frau Sacksofsky hat<br />

zudem eine langjährige richterliche<br />

Erfahrung. Zusammen stellen wir meines<br />

Erachtens sicher, dass die Aufarbeitung<br />

erfolgreich sein wird und der DTB von<br />

unseren Ergebnissen profitieren kann.<br />

Was ist die Aufgabe des Gremiums?<br />

Es soll das Vorgehen des DTB im Zusammenhang<br />

mit Vorwürfen gegen den ehemaligen<br />

Vizepräsidenten für Jugend- und<br />

Spitzensport/Ausbildung und Training<br />

anschauen und bewerten. Auf dieser<br />

Grundlage überlegen wir, wie man künftig<br />

mit ähnlich gelagerten Sachverhalten<br />

umgehen kann. Außerdem sollen wir<br />

prüfen, wie das vorhandene System zur<br />

Prävention und Aufarbeitung interpersoneller<br />

Gewalt verbessert werden kann.<br />

Wie lässt sich Ihrer Meinung nach<br />

Missbrauch vermeiden? Welche Kontrollmechanismen<br />

könnte es geben?<br />

Generell muss es das Ziel sein, dass der<br />

<strong>Tennis</strong>sport auf allen Ebenen sicher und<br />

professionell ist. Hierzu gehört, dass wir<br />

alle Hinschauen, die Sorgen von Betroffenen<br />

ernst nehmen und vor allen Dingen<br />

aktiv werden, wenn wir von solchen Sachverhalten<br />

erfahren. Die Kommission wird<br />

sich, wie schon gesagt, auch damit befassen,<br />

wie die Strukturen im <strong>Tennis</strong>sport<br />

EHRUNG<br />

BEIM DAVIS<br />

CUP IN TRIER:<br />

Eric Jelen,<br />

58, früher die<br />

Nummer 23<br />

der Welt.<br />

verbessert werden können. Hier wollen wir<br />

dem DTB Empfehlungen aussprechen.<br />

Mit welchen Personen im Umfeld des<br />

DTB werden Sie reden?<br />

Da bitte ich um Verständnis, dass ich diese<br />

Frage aufgrund meiner Rolle in der Kommission<br />

nicht beantworten kann. Alle Personen,<br />

die mit uns oder mit denen wir sprechen,<br />

müssen sich darauf verlassen können,<br />

dass wir dies nicht nach außen tragen.<br />

Welche Möglichkeit haben Betroffene<br />

sich zu äußern, ohne dass sie Konsequenzen<br />

fürchten müssen?<br />

Sie können sich an die Kommission wenden,<br />

ohne Konsequenzen zu befürchten. Im<br />

Gegenteil: Wir möchten Betroffene auffordern,<br />

uns zu unterstützen. Seit dem 6. April<br />

<strong>2023</strong> wurde zudem eine externe Hinweisgeberstelle<br />

beim DTB eingerichtet. Personen<br />

die sich an diese Stelle wenden, haben auch<br />

keine Konsequenzen zu befürchten; sie können<br />

dies im Übrigen auch anonym tun.<br />

Was folgt auf die Aufarbeitung?<br />

Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich<br />

bin allerdings davon überzeugt, dass der<br />

DTB die Erkenntnisse aus der Arbeit der<br />

Kommission sehr ernst nehmen wird. ◯<br />

Interview: Andrej Antic<br />

Foto: Imago<br />

14 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


UNLOCK EVERY PLAYER‘S POTENTIAL<br />

RAZOR SOFT<br />

PRECISION & COMFORT<br />

PLAYED BY<br />

DANIIL MEDVEDEV<br />

EINZIGARTIG AUF<br />

DER WELT<br />

Eine vollkomen neue<br />

Generation von Polysaiten,<br />

die das Gegensätzliche<br />

vereint und neue<br />

Maßstäbe setzt.<br />

NEU<br />

Mehr Informationen


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

Gut gebrüllt,<br />

Löwe…<br />

Foto: Getty Images<br />

16 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


ZURÜCK AUF DER GROSSEN<br />

BÜHNE: Alexander Zverev<br />

erreichte bei den French<br />

Open zum dritten Mal in<br />

Folge das Halbfinale.<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

17


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

…aber er<br />

war besser<br />

Novak Djokovic hat jahrelang auf den Meilenstein<br />

hingearbeitet. Nun hat er ihn erreicht. Mit seinem<br />

23. Grand Slam-Titel ist er alleiniger Rekordhalter<br />

TEXT CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

Foto: Getty Images<br />

18 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


DIE ERLÖSUNG: Nach dem<br />

Finale gegen Caspar Ruud<br />

blieb Novak Djokovic einige<br />

Sekunden regungslos im<br />

Pariser Sand liegen.<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

19


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

BLICK VORAUS: Bis zum<br />

Saisonende hat Alexander<br />

Zverev keine Punkte im ATP-<br />

Ranking mehr zu verteidigen.<br />

Der Angriff auf den Wiedereinzug<br />

in die Top 10 kann<br />

beginnen.<br />

Die Anspannung, die Emotionen:<br />

Sie mussten raus. Als<br />

Alexander Zverev mit einem<br />

Service-Winner im Viertelfinale<br />

der French Open den<br />

Argentinier Tomas Martin<br />

Etcheverry niederrang, richtete er sich als<br />

erstes zu seiner Box. Er brüllte vor Freude<br />

– wie ein Löwe. Der Schrei nach wichtigen<br />

Punkten oder Siegen ist zum Markenzeichen<br />

geworden bei Zverev. Seine Fans nennen<br />

den Deutschen ehrfurchtsvoll „den<br />

Löwen“. „Ein Löwe schläft 18 Stunden am<br />

Tag, hat vier Stunden Sex und isst zwei<br />

Stunden. Klingt nicht so schlecht, um ehrlich<br />

zu sein. Der Vergleich hat wahrscheinlich<br />

auch etwas mit meinem Haarschnitt zu<br />

tun und ein wenig mit meinem Geschreie“,<br />

sagte Zverev nach dem Einzug ins Viertelfinale<br />

etwas verlegen über den Löwen-Vergleich.<br />

Grund zum Brüllen vor Freude hatte<br />

Zverev in den Tagen von Paris viel. War er<br />

vor einem Jahr noch einer der Topfavoriten<br />

auf den Titel in Roland Garros, traute man<br />

20 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Foto: Getty Images<br />

„Die größte Angst<br />

ist, dass ich meinen<br />

Kindheitstraum<br />

nicht erfülle“<br />

ihm nach der Genesung von seiner schweren<br />

Verletzung und dem mäßigen Saisonverlauf<br />

(16:14-Bilanz vor dem Turnier)<br />

nicht allzu viel zu. Fast wie aus dem Nichts<br />

schaffte der 26-jährige Deutsche den Einzug<br />

ins Halbfinale. Zverev machte auf großer<br />

Bühne deutlich: Ich bin wieder da!<br />

Rückblende: 3. Juni 2022. Ein lauter<br />

Schrei hallte durch den Court Philippe-Chatrier<br />

im Stade Roland Garros. Zverev schrie<br />

nicht vor Freude, sondern vor Schmerzen.<br />

Nach mehr als drei Stunden Spielzeit war<br />

er im Halbfinale gegen Geburtstagskind<br />

Rafael Nadal beim Stand von 6:7, 6:5, 30:40<br />

aus seiner Sicht mit dem rechten Knöchel<br />

übel weggeknickt. Abtransport vom Platz<br />

per Rollstuhl, Wiederkehr auf Krücken, Aufgabe<br />

– die schwärzeste Stunde in der Karriere<br />

des Deutschen. Bis dahin spielte Zverev<br />

stark, vielleicht sogar das beste <strong>Tennis</strong> seines<br />

Lebens. Mit dem French Open-Sieg<br />

hätte er nicht nur sein erstes Grand Slam-<br />

Turnier gewonnen, sondern wäre auch die<br />

Nummer eins der Welt geworden. Die Diagnose:<br />

siebenfacher Bänderriss, drei Bänder<br />

wurden umgehend operiert. Das Schlimme<br />

für Zverev: Er wäre ohne die Verletzung<br />

einige Wochen später höchstwahrscheinlich<br />

die Nummer eins geworden. Er hätte<br />

dafür nicht einmal gut spielen, sondern<br />

nur einige Matches gewinnen müssen, um<br />

zumindest für eine Woche den Weltranglistenthron<br />

zu besteigen.<br />

„Meine größte Angst ist immer, dass<br />

ich meinen Kindheitstraum nicht erfüllen<br />

kann“, sagte er. Statt Grand Slam-Sieg<br />

und Nummer eins der Welt musste er<br />

kurz vor dem Erreichen des Gipfels wieder<br />

von vorne anfangen, zwar nicht von ganz<br />

vorne, doch der Rückschlag war erheblich,<br />

vor allem aus mentaler Sicht. Bereits<br />

im September meldete Zverev sich fit für<br />

den Davis Cup in seiner Heimatstadt Hamburg.<br />

Dann der nächste Schock: Knochenödem<br />

im Fuß wegen Überbelastung. „Ich<br />

habe wohl zu viel gemacht und jetzt extreme<br />

Schmerzen“, verkündete er sein Aus<br />

für den Davis Cup. Zverev, ein Häufchen<br />

Elend. Die Verletzungspause, die bis zum<br />

Dezember andauerte, hinterließ Spuren bei<br />

ihm. Das Selbstverständnis, einer der besten<br />

Spieler der Welt zu sein, war wie weggeblasen.<br />

Auch spielerisch lief es bis zu den<br />

French Open nicht rund. Wie auch: Anders<br />

als bei Überspielern wie Roger Federer oder<br />

Rafael Nadal, die nach einer langen Verletzungspause,<br />

fast schon besser als je zuvor<br />

zurückkehrten, gestaltet sich das beim Rest<br />

des Spielerfeldes in der Regel völlig anders<br />

– ein langer, zäher und steiniger Weg<br />

zurück zur Bestform. War Zverev vorher der<br />

Eine unter Vielen, ist er durch die Verletzung<br />

nur noch einer unter Vielen.<br />

Am 1. Juni <strong>2023</strong>, fast auf den Tag genau<br />

nach seiner schlimmen Verletzung, durfte<br />

Zverev in seinem Zweitrundenmatch gegen<br />

den Slowaken Alex Molcan auf dem Court<br />

Philippe-Chatrier in der Night Session<br />

antreten. Zuvor hatte der Deutsche beim<br />

mühsamen Erstrundensieg in drei Sätzen<br />

gegen Lloyd Harris (Südafrika) spielerisch<br />

ganz und gar nicht geglänzt. Durch<br />

das Match auf dem Court Philippe-Chatrier<br />

(15.609 Zuschauer), dem zweitgrößten<br />

Grand Slam-Stadion nach dem Arthur Ashe<br />

Stadium in New York, rückte Zverev nicht<br />

nur in Deutschland wieder in den Fokus.<br />

Alle wollten sehen, wie die Rückkehr an seinen<br />

Unglücksort verläuft. „Vor dem Match<br />

bin ich auf den Platz gegangen, um ihn<br />

mir anzuschauen, weil ich dort nicht mehr<br />

gestanden habe seit dem Unfall. Das war<br />

ziemlich wichtig für mich“, verriet Zverev<br />

später. Gegen Molcan spielte er so, als ob<br />

auf dem Platz nie etwas passiert wäre. Mit<br />

seinem besten Match in der Sandplatzsaison<br />

zog er souverän in die dritte Runde ein.<br />

„Ich war so nervös, aber das Publikum hat<br />

mir sehr geholfen. Ich liebe es immer noch,<br />

auf diesem Platz zu spielen“, freute er sich<br />

über seine Leistung.<br />

Als Zverev eine Stunde später im deutschen<br />

Teil der Pressekonferenz gefragt<br />

wurde, ob er sich seine Auslosung vor und<br />

während des Turniers ganz genau anschaue,<br />

erstickte er die Frage im Keim mit einem<br />

Lächeln. „Du kannst die Frage gleich verwerfen.<br />

Ich werde darauf nicht antworten“,<br />

unterbrach er, um doch noch nachzuschieben.<br />

„Letztes Jahr hatte ich Nadal, Djokovic<br />

und Alcaraz in meiner Tableauhälfte. Dieses<br />

Jahr ist es ein bisschen anders. Ich muss<br />

mich aber auf mich konzentrieren.“ Zverev<br />

war sich bewusst, dass plötzlich die Chance<br />

auf ein Comeback in Paris riesengroß war,<br />

vor allem in der Gewissheit, dass Jannik Sinner<br />

(in der zweiten Runde) und Daniil Medvedev<br />

(in der ersten Runde), gegen die er im<br />

Achtelfinale und Viertelfinale hätte spielen<br />

Deutsche Herren<br />

in Halbfinalen von<br />

Grand Slam-Turnieren<br />

Boris Becker<br />

18 Teilnahmen<br />

Wimbledon 1985, Wimbledon 1986,<br />

US Open 1986, French Open 1987,<br />

Wimbledon 1988, French Open 1989,<br />

Wimbledon 1989, US Open 1989,<br />

Wimbledon 1990, US Open 1990,<br />

Australian Open 1991, French Open<br />

1991, Wimbledon 1991, Wimbledon<br />

1993, Wimbledon 1994, Wimbledon<br />

1995, US Open 1995, Australian Open<br />

1996<br />

Michael Stich<br />

6 Teilnahmen<br />

French Open 1991, Wimbledon 1991,<br />

Australian Open 1993, US Open 1994,<br />

French Open 1996, Wimbledon 1997<br />

Alexander Zverev<br />

5 Teilnahmen<br />

Australian Open 2020, French Open<br />

2021, US Open 2021, French Open<br />

2022, French Open <strong>2023</strong><br />

Tommy Haas<br />

4 Teilnahmen<br />

Australian Open 1999, Australian<br />

Open 2002, Australian Open 2007,<br />

Wimbledon 2009<br />

Rainer Schüttler<br />

2 Teilnahmen<br />

Australian Open 20<strong>03</strong>,<br />

Wimbledon 2008<br />

Nicolas Kiefer<br />

1 Teilnahme<br />

Australian Open 2006<br />

Karl Meiler<br />

1 Teilnahme<br />

Australian Open 1973<br />

Foto: Getty Images<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

21


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

können, bereits ausgeschieden waren. Der<br />

Weg in sein fünftes Grand Slam-Halbfinale<br />

führte schließlich über Lloyd Harris (Südafrika),<br />

Alex Molcan (Slowakei), Frances Tiafoe<br />

(USA), Grigor Dimitrov (Bulgarien) und<br />

Tomas Martin Etcheverry (Argentinien). Die<br />

Namen Tiafoe und Dimitrov haben zwar<br />

einen gewissen Klang in der Szene, doch<br />

auf Sand sollten sie in seiner Normalform<br />

kein Stolperstein für Zverev sein. Da war<br />

das Duell im Viertelfinale gegen den formstarken<br />

Überraschungsspieler Etcheverry,<br />

ein klassischer Sandplatzspieler, mehr ein<br />

Fingerzeig auf das Leistungsvermögen von<br />

Zverev. Im Halbfinale gegen Casper Ruud<br />

kam wieder die große Schwäche des Deutschen<br />

zu tragen. Gewinnt er auf der ATP-<br />

Tour regelmäßig Matches gegen Top-<br />

10-Spieler, sieht seine Bilanz bei Grand<br />

Slam-Turnieren vernichtend aus. Die klare<br />

Niederlage gegen Ruud (3:6, 4:6, 0:6) war<br />

die zwölfte Niederlage gegen einen Top-<br />

Ten-Mann – im 13. Spiel (siehe Tabelle<br />

unten).<br />

Zur Wahrheit gehört auch, dass eine<br />

Oberschenkelzerrung im Training vor<br />

dem Halbfinale wohl eine bessere Leistung<br />

verhindert hatte. Die Fragezeichen<br />

bleiben ein wenig, ob Zverevs Lauf in Paris<br />

eine glückliche Fügung war, auch dank der<br />

guten Auslosung, oder ob er nun tatsächlich<br />

zurück ist im Konzert der Großen um<br />

Novak Djokovic, Carlos Alcaraz & Co. Wenn<br />

es nach dem Deutschen geht, mischt er<br />

wieder voll mit. „Ich kann jetzt sagen, ich<br />

bin zurück auf dem Level, auf dem ich war.<br />

Ich spiele wieder auf einem sehr hohen<br />

Niveau. Ich bin wieder so weit, Titel gewinnen<br />

zu können. Vielleicht nicht Wimbledon,<br />

weil das auf Gras gespielt wird, aber<br />

generell schon. Normalerweise dauert das<br />

länger. Ich stand in einem Grand Slam-<br />

Halbfinale. Das ist sehr positiv“, gab er<br />

sich optimistisch. Das Minimalziel für die<br />

nächsten Monate: Rückkehr in die Top 10<br />

und die Qualifikation für die ATP Finals<br />

in Turin, das Saisonfinale der acht besten<br />

Spieler.<br />

SCHLECHTE SERIE: Gegen<br />

Casper Ruud kassierte<br />

Alexander Zverev die<br />

zwölfte Niederlage gegen<br />

einen Top-10-Spieler<br />

bei einem Grand Slam-<br />

Turnier. Nur ein Match<br />

gegen eine Spitzenkraft hat<br />

der Deutsche bei einem<br />

„Major“ gewonnen – 2022<br />

im Viertelfnale der French<br />

Open gegen Carlos Alcaraz.<br />

Foto: Getty Images<br />

Zverevs Bilanz gegen Top-10-Spieler bei Grand Slam-Turnieren (1:12)<br />

Turnier Runde Gegner<br />

Zverevs<br />

Ranking<br />

Ergebnis<br />

Australian Open 2016 Erste Runde Andy Murray (#2) 83 1:6, 2:6, 3:6<br />

Wimbledon 2016 Dritte Runde Tomas Berdych (#9) 28 3:6, 4:6, 6:4, 1:6<br />

Australian Open 2017 Dritte Runde Rafael Nadal (#9) 24 6:4, 3:6, 7:6, 3:6, 2:6<br />

Wimbledon 2017 Achtelfinale Milos Raonic (#7) 12 6:4, 5:7, 6:4, 5:7, 1:6<br />

French Open 2018 Viertelfinale Dominic Thiem (#8) 3 4:6, 2:6, 1:6<br />

French Open 2019 Viertelfinale Novak Djokovic (#1) 5 5:7, 2:6, 2:6<br />

Australian Open 2020 Halbfinale Dominic Thiem (#5) 7 6:3, 4:6, 6:7, 6:7<br />

US Open 2020 Finals Dominic Thiem (#3) 7 6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:7<br />

Australian Open 2021 Viertelfinale Novak Djokovic (#1) 7 7:6, 2:6, 4:6, 6:7<br />

French Open 2021 Halbfinale Stefanos Tsitsipas (#5) 6 3:6, 3:6, 6:4, 6:4, 3:6<br />

US Open 2021 Halbfinale Novak Djokovic (#1) 4 6:4, 2:6, 4:6, 6:4, 2:6<br />

French Open 2022 Viertelfinale Carlos Alcaraz (#6) 3 6:4, 6:4, 4:6, 7:6<br />

French Open 2022 Halbfinale Rafael Nadal (#5) 3 6:7, 6:6 Aufgabe<br />

French Open <strong>2023</strong> Halbfinale Casper Ruud (#4) 27 3:6, 4:6, 0:6<br />

22 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


ABHEBEN IN EINE NEUE<br />

DIMENSION: Novak<br />

Djokovic verschiebt<br />

mit seiner anhaltenden<br />

Rekordjagd die Grenze<br />

für zuvor als unmöglich<br />

eingestufte Leistungen.<br />

Foto: Getty Images<br />

Szenenwechsel: 11. Juni <strong>2023</strong>, Court<br />

Philippe-Chatrier: „Victory belongs to the<br />

most tenacious” („Der Sieg gehört den<br />

Zähesten”). Dieser Spruch ziert die Fassade<br />

des Court Philipp-Chatrier. Ein Zitat,<br />

das dem französischen Feldherrn Napoleon<br />

zugesprochen wird und sich Roland<br />

Garros, ein französischer Luftfahrtpionier,<br />

nachdem die French Open benannt sind, zu<br />

eigen machte. Roland Garros beschriftete<br />

die Propeller seiner Flugzeuge mit diesem<br />

Zitat. Der Satz passt gut auf die Titel träger<br />

in Roland Garros und spiegelt die Karriere<br />

von Novak Djokovic wider.<br />

Um 18:24 Uhr Ortszeit in Paris ließ sich<br />

Djokovic in die rote Asche fallen. Es ist der<br />

Moment, auf den der Serbe jahrelang hingearbeitet,<br />

sein ganzes Leben danach ausgerichtet<br />

hatte: Rekordsieg bei Grand<br />

Slam-Turnieren, Nummer 23! Djokovic war<br />

endlich am Ziel. Nach dem verwandelten<br />

Matchball im Finale gegen Casper Ruud<br />

eilte der „Djoker“ schnellstmöglich in seine<br />

Box, um seinen Rekord mit seinem Team,<br />

seiner Familie und langjährigen Freunden<br />

zu feiern, darunter seine beiden Kinder<br />

Stefan (8) und Tara (5). Die ganze Last, der<br />

ganze Druck, den er sich bei seiner Rekordjagd<br />

auferlegt hatte, fiel in diesem Moment<br />

von seinem Schultern. „Es ist kein Zufall,<br />

dass ich meinen 23. Titel hier gewonnen<br />

habe. Ich bin sehr stolz, dass ich es auf diesem<br />

Court geschafft habe. Ich bin mehr<br />

als glücklich, dass ich in meinem Leben<br />

23 Grand Slams gewonnen habe. Es ist ein<br />

unglaubliches Gefühl“, sagte Djokovic.<br />

Und dann richtete er seine Worte an die<br />

Jugend in der ganzen Welt. Im Augenblick<br />

seines großen Triumphes war es ihm eine<br />

Herzensangelegenheit, diese Worte auszusprechen.<br />

„Ich möchte eine Botschaft senden<br />

an jede junge Person dort draußen, die<br />

etwas verfolgt, sei es <strong>Tennis</strong>, eine andere<br />

Sportart oder irgendwas im Leben. Ich war<br />

ein Siebenjähriger, der davon geträumt<br />

hat, dass er Wimbledon gewinnen kann<br />

und eines Tages die Nummer eins der Welt<br />

wird. Ich bin unendlich dankbar und gesegnet,<br />

dass ich hier mit so vielen unglaublichen<br />

Errungenschaften stehen kann. Eine<br />

Sache ist klar: Ich spüre, dass ich die Kraft<br />

habe, mein eigenes Schicksal zu kreieren.<br />

Ich habe versucht, jede einzelne Sache in<br />

meinem Leben zu visualisieren, nicht nur<br />

daran zu glauben, sondern es in jeder Zelle<br />

meines Körpers zu spüren. Meine Botschaft<br />

an jede junge Person: Seid in der<br />

Gegenwart. Vergesst, was in der Vergangenheit<br />

passiert ist. Die Zukunft ist etwas,<br />

was passieren wird, aber wenn ihr eine bessere<br />

Zukunft haben möchtet, erschafft sie.<br />

Nehmt die Mittel in eure Hände. Glaubt<br />

daran, erschafft es.“<br />

Mit 36 Jahren ist Djokovic am Gipfel<br />

angekommen – der erfolgreichste Spieler<br />

der Geschichte. Darüber sollte es keinerlei<br />

Zweifel mehr geben. Vielleicht spielt<br />

er nicht mehr so dominant wie in seinen<br />

Fabeljahren 2011 und 2015, als er seine Geg-<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

23


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

STARK, ABER NOCH<br />

NICHT STARK<br />

GENUG: Auch sein<br />

drittes Grand Slam-<br />

Finale nach den<br />

French Open 2022<br />

und den US Open<br />

2022 verlor<br />

Casper Ruud.<br />

Foto: Getty Images<br />

ner reihenweise filetierte, doch im mentalen<br />

Bereich, in dem er seit Jahren schon<br />

absolute Weltklasse ist, hat der Serbe<br />

immer weiter zugelegt. Er ist seinen Kontrahenten<br />

in diesem Aspekt haushoch<br />

überlegen. Beweise gefällig? In Paris spielte<br />

er sechs Tiebreaks. Er gewann nicht nur<br />

alle sechs, sondern schlug bei 55 gespielten<br />

Punkten 17 Winner und fabrizierte<br />

dabei nicht einen unerzwungenen Fehler<br />

– genauso wie in den drei Tiebreaks gegen<br />

Roger Federer im denkwürdigen Wimbledonfinale<br />

2019. Geht es um das ganz Große<br />

in engen und wichtigen Situationen, ist<br />

Djokovic voll da – gegen jeden Widerstand,<br />

der sich ihm in all den Jahren in den Weg<br />

gestellt hat. Dass er nun der Rekordsieger<br />

bei Grand Slam-Turnieren ist und zunächst<br />

Federer und dann auch Rafael Nadal überflügelte,<br />

ist der ultimative Beweis der<br />

Zähigkeit, mit der Djokovic ausgestattet ist.<br />

Zur Einordnung, wie fast schon unmenschlich<br />

seine Leistung in den letzten Jahren ist:<br />

Vor Beginn der Saison 2011 hatte Federer 16<br />

Titel, Nadal neun und Djokovic nur einen<br />

einzigen. Durch den Sieg bei den French<br />

Open hat er jedes Grand Slam-Turnier mindestens<br />

dreimal gewonnen – einmalig im<br />

Herrentennis.<br />

Diese Zähigkeit bekamen im Halbfinale<br />

und Finale die deutlich jüngeren Carlos<br />

Alcaraz (20) und Casper Ruud (24) zu<br />

spüren. Der Norweger spielte im Endspiel<br />

einen starken ersten Satz, war der bessere<br />

Spieler, doch er gewann ihn nicht, weil<br />

Djokovic es nicht zuließ und mal wieder<br />

im Tiebreak sein bestes <strong>Tennis</strong> auspackte.<br />

„Er macht es so schwer, einen Punkt gegen<br />

ihn zu gewinnen. Er liest das Spiel so gut.<br />

Es ist hart, einen Gewinnschlag gegen ihn<br />

anzubringen. Immer wenn wir gegeneinander<br />

spielten, zeigte er die beste Version<br />

von sich“, räumte Ruud nach der dritten<br />

„Erst nimmt er<br />

dir deine Beine,<br />

dann nimmt er dir<br />

deine Seele“<br />

Niederlage in seinem dritten Grand Slam-<br />

Endspiel (French Open 2022, US Open 2022<br />

und French Open <strong>2023</strong>) bei seinen letzten<br />

fünf Grand Slam-Starts ein.<br />

Im von den Zuschauern herbeigesehnten<br />

Halbfinale zwischen Alcaraz und Djokovic<br />

– mit dem größten Altersunterschied in<br />

einem Grand Slam-Halbfinale seit den US<br />

Open 1991 (der 39-jährige Jimmy Connors<br />

gegen den 21-jährigen Jim Courier) – traf<br />

der viel zitierte Spruch von Andy Roddick,<br />

der passend beschreibt, wie sich Djokovics<br />

Gegner fühlen müssen, mal wieder zu. „Erst<br />

nimmt er dir deine Beine, dann nimmt er<br />

dir die Seele.“ Trotz der 16 Jahre Altersunterschied<br />

war es nicht der Weltranglistenerste,<br />

der fitter war, sondern Djokovic. Alcaraz war<br />

lange Zeit der bessere Spieler, als Anfang<br />

des dritten Satzes die Muskeln zumachten.<br />

Krämpfe im gesamten Körper, insbesondere<br />

in der rechten Wade. Djokovic spielte den<br />

Sieg gegen den angeschlagenen Alcaraz routiniert<br />

nach Hause. Der Spanier gab zu, dass<br />

die Anspannung der Hauptgrund für seine<br />

Krämpfe war. Die Aussicht, gegen den besten<br />

Spieler der Geschichte, in dem wohl körperlich<br />

anspruchsvollsten Grand Slam-Turnier<br />

zu spielen, hemmte ihn. „Wenn jemand<br />

sagt, dass er auf dem Platz ohne Nerven<br />

gegen Novak spielt, dann lügt er. In einem<br />

Grand Slam-Halbfinale zeigt man viele Nerven,<br />

noch mehr, wenn Novak der Gegner ist.<br />

Das ist die Wahrheit“, sagte Alcaraz.<br />

→<br />

24 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


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TURNIERE FRENCH OPEN<br />

ABRUPTES ENDE: Carlos<br />

Alcaraz erlitt im Halbfinale<br />

gegen Novak Djokovic<br />

Anfang des dritten Satzes<br />

Krämpfe im gesamten<br />

Körper. Der Spanier<br />

spielte trotzdem weiter,<br />

war aber schließlich<br />

chancenlos.<br />

Jahr erneut die Chance auf den Kalender-Grand-Slam.<br />

Zumindest in Wimbledon<br />

wird er der klare Favorit sein. Unmöglich<br />

scheint ohnehin nichts mehr. Andre<br />

Agassi sagte einst über den Serben: „Wenn<br />

man mir Djokovics Spiel gegeben hätte,<br />

dann wäre der schwerste Teil bei einem<br />

Turniersieg gewesen, am Abend zu Bett zu<br />

gehen, weil ich so aufgeregt gewesen wäre,<br />

am nächsten Tag zu spielen.“ Es muss ein<br />

tolles Gefühl sein, wenn man <strong>Tennis</strong> spielt<br />

wie Novak Djokovic – der Rekord-Grand-<br />

Slam-Sieger. ◯<br />

Foto: Getty Images<br />

Dieser Tatsache ist sich Djokovic<br />

bewusst. „Ich weiß, dass die meisten Spieler<br />

viel Druck verspüren, wenn sie in ein<br />

Best-of-five-Match bei einem Grand Slam<br />

gegen mich antreten. Ich möchte auch,<br />

dass sie sich genauso fühlen. Es ist eine<br />

gute Sache, wenn man diesen mentalen<br />

Vorteil hat“, erzählte er. Mit dem Sieg bei<br />

den French Open kehrte Djokovic wieder<br />

an die Weltranglistenspitze zurück. Den<br />

Rekord für die meisten Wochen als Nummer<br />

eins hat er bereits pulverisiert, so<br />

wie die meisten Rekorde im Welttennis.<br />

Wofür spielt der Serbe also noch in den<br />

kommenden Jahren?<br />

Sicherlich dafür, um weitere Bestmarken<br />

aufzustellen. Olympiagold fehlt ihm<br />

noch in seiner Sammlung. Dazu bietet sich<br />

nächstes Jahr in Paris in Roland Garros<br />

die Möglichkeit. Federers Rekord als ältester<br />

Nummer-eins-Spieler (36 Jahre und<br />

320 Tage) ist auch nicht mehr weit entfernt.<br />

Und da wäre auch noch der Kalender-Grand-Slam<br />

(Siege bei allen vier Grand<br />

Slam-Turnieren in einem Jahr), den seit<br />

1969 (Rod Laver) kein Spieler im Herrentennis<br />

vollbracht hat. 2021 fehlte Djokovic<br />

nur noch ein Sieg dafür.<br />

Nach den Siegen in Melbourne und<br />

Paris bietet sich dem 36-Jährigen dieses<br />

Meiste Grand Slam-Titel in der<br />

Profiära (Damen und Herren)<br />

23 Novak Djokovic<br />

23 Serena Williams<br />

22 Rafael Nadal<br />

22 Steffi Graf<br />

20 Roger Federer<br />

18 Martina Navratilovaa<br />

18 Chris Evert<br />

Foto: Getty Images<br />

»GOAT«-Diskussion<br />

endgültig beendet<br />

EIN KOMMENTAR VON CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

Lange Zeit habe ich mich geweigert, Novak Djokovic<br />

als „GOAT“ (Greatest of all time) anzuerkennen.<br />

Zu groß ist meine Bewunderung für<br />

Roger Federer und seine Leistungen auf und<br />

abseits des Platzes. Auch meine Sympathie<br />

für Rafael Nadal wächst von Jahr zu Jahr. Wenn man<br />

den Besten der Geschichte nur anhand der Ergebnisse<br />

bemisst, dann kann dieser spätestens mit dem Sieg bei<br />

den French Open nur noch Novak Djokovic lauten – und<br />

das gilt fürs <strong>Tennis</strong> allgemein, Damen und Herren. Alle<br />

Zahlen, alle Statistiken sprechen für den „Djoker“. Diskutieren<br />

ist zwecklos. Es ist schier unmenschlich, welche<br />

Hindernisse Djokovic auf dem Weg zum „GOAT“ aus<br />

dem Weg geräumt hat. Gegen jeden Widerstand siegt er<br />

seit Jahren weiter und weiter – und das mit 36! Dass er<br />

nicht zu den beliebtesten Spielern bei den meisten Fans<br />

gehört, treibt ihn immer weiter an bei seiner unersättlichen<br />

Jagd nach Rekorden. Schwächen in seinem Spiel:<br />

absolute Fehlanzeige, mit Ausnahme des Schmetterballs<br />

vielleicht. Sorry Roger, Rafa, Serena und Steffi! Aber<br />

ihr seid leider chancenlos gegen den Außerirdischen<br />

namens Novak Djokovic – den „GOAT“.<br />

26 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


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TURNIERE FRENCH OPEN<br />

Nein, dieses Ende hatte eines<br />

der hochklassigsten und<br />

spannendsten French Open-<br />

Endspiele der Damen der<br />

letzten Jahrzehnte nicht verdient.<br />

Ausgerechnet mit<br />

einem Doppelfehler platzte der Titeltraum<br />

von Karolina Muchova. Iga Swiatek ließ<br />

den Schläger zu Boden fallen, Tränen der<br />

Freude und Erleichterung flossen über ihr<br />

Gesicht. Die Polin war mal wieder nicht zu<br />

besiegen in Roland Garros. Dritter Triumph<br />

bei ihrem erst fünften Start bei den French<br />

Open. Aus Roland Garros wird allmählich<br />

Poland Garros. „Ich sage das jedes Jahr. Es<br />

ist aber unabhängig von meiner Leistung.<br />

Das hier ist einfach mein Lieblingsturnier<br />

auf der Tour“, freute sich Swiatek über<br />

ihren dritten Streich bei den French Open.<br />

Sie ist nun die jüngste Spielerin seit Serena<br />

Williams mit vier Grand Slam-Titeln.<br />

Swiateks erster Titelgewinn in Paris<br />

im Jahr 2020: ein überraschender Durchmarsch<br />

mit nur 28 Spielverlusten im Turnierverlauf.<br />

Ihr zweiter Titelgewinn im<br />

Jahr 2022: eine Dominanz der Stärke. Und<br />

dieses Jahr? Die Polin spielte nicht so eindrucksvoll<br />

wie bei ihren zwei Triumphen<br />

zuvor, auch wenn sie ohne Satzverlust ins<br />

Finale einzog. Ihre beste Leistung im Turnier<br />

hatte sich Swiatek wie so häufig für ein<br />

Endspiel aufgehoben. So schien es jedenfalls.<br />

6:2, 3:0 führte die 22-Jährige gegen<br />

Überraschungsfinalistin Muchova, ehe sich<br />

aus einem einseitigen Finale ein wahrer<br />

Nervenkrimi mit vielen Wendungen entwickelte,<br />

in dem die Tschechin im dritten Satz<br />

mit 4:3 und Break führte.<br />

„Es war so nah, aber doch so fern. Das<br />

passiert, wenn man gegen die Besten<br />

spielt“, sagte Muchova mit brüchiger<br />

Stimme. Es fehlte nicht viel und die Tschechin<br />

wäre die erste Spielerin seit Svetlana<br />

Kuznetsova bei den US Open 2009 geworden,<br />

die auf dem Weg zu einem Grand<br />

Slam-Titel die Nummern eins und zwei<br />

der Weltrangliste besiegt. Im Halbfinale<br />

drehte Muchova ein verloren geglaubtes<br />

Spiel gegen die Weltranglistenzweite Aryna<br />

Sabalenka nach Abwehr eines Matchballs.<br />

Dass Muchova zu den vielseitigsten Spielerinnen<br />

auf der WTA-Tour zählt, ist schon<br />

lange bekannt. Ähnlich wie Ons Jabeur<br />

beherrscht sie die gesamte Klaviatur des<br />

Spiels auf allen Belägen: Serve-and-Volley,<br />

Slice, Stopp, Kick-Aufschlag, Offensive,<br />

Defensive. Dass die 26-Jährige dies einige<br />

Male auf der großen Bühne, aber nicht<br />

konstant abrufen konnte, liegt an einer lan-<br />

Foto: Getty Images<br />

Poland<br />

Garros<br />

Dritter Titel für Iga Swiatek in<br />

Roland Garros. Statt der fast schon<br />

üblichen Finalgala triumphierte die<br />

Polin diesmal in einem Nervenkrimi<br />

TEXT CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

28 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


NICHT ZU FASSEN: Auch<br />

in ihrem vierten Grand<br />

Slam-Finale strahlte Iga<br />

Swiatek als Siegerin.<br />

gen Liste von Verletzungen. „Einige Ärzte<br />

haben mir gesagt, dass ich vielleicht mit<br />

dem Sport aufhören sollte. Es gab viele<br />

Momente, viele Tiefpunkte, von einer Verletzung<br />

zur anderen“, sagte sie über ihre<br />

Leidenszeit. 5:0 lautete Muchovas Bilanz<br />

gegen Top-3-Spielerinnen vor dem Finale<br />

der French Open gegen Swiatek. Beinahe<br />

hätte sie ihre Serie auf 6:0 ausgebaut.<br />

Swiatek ging anders als im letzten Jahr<br />

mit einigen Selbstzweifeln in die French<br />

Open. „Mein Sieg im letzten Jahr war eine<br />

Bestätigung, dass mein erster French<br />

Open-Titel kein Zufall war. Dieses Jahr war<br />

es etwas schwerer. Es gab Verletzungen<br />

zuvor in der Saison sowie Druck, außerdem<br />

war ich wieder die Titelverteidigerin.<br />

Ich musste damit irgendwie umgehen. Ich<br />

bin super glücklich, dass ich das geschafft<br />

habe“, sagte Swiatek und fügte an: „Ich<br />

glaube, ich werde nie wieder an meiner<br />

Stärke zweifeln.“ Die Zweifel der Polin hatten<br />

neben ihrer körperlichen und mentalen<br />

Verfassung auch mit zwei Spielerinnen<br />

zu tun: Elena Rybakina und Aryna Sabalenka.<br />

Gegen die Kasachin Rybakina hatte<br />

Swiatek dieses Jahr alle Duelle verloren,<br />

zwei davon deutlich, eines durch Aufgabe.<br />

→<br />

Foto: Getty Images<br />

ENERGIELEISTUNG: Karolina Muchova besiegte auf dem Weg ins Finale zwei Top 10-<br />

Spielerinnen (Sakkari, Sabalenka) sowie eine ehemalige Paris-Finalistin (Pavlyuchenkova).<br />

Meiste French Open-Titel in der Profiära<br />

Titel Spielerin Jahre<br />

7 Chris Evert 1974, 1975, 1979, 1980, 1983, 1985, 1986<br />

6 Steffi Graf 1987, 1988, 1993, 1995, 1996, 1999<br />

4 Justine Henin 20<strong>03</strong>, 2005, 2006, 2007<br />

3 Iga Swiatek 2020, 2022, <strong>2023</strong><br />

3 Monica Seles 1990, 1991, 1992<br />

3 Serena Williams 2002, 2013, 2015<br />

3 Arantxa Sanchez Vicario 1989, 1994, 1998<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

29


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

AUCH IN FINALS EINE<br />

KLASSE FÜR SICH:<br />

Von ihren 18<br />

Endspielen auf der<br />

WTA-Tour hat Iga<br />

Swiatek 14 gewonnen.<br />

Foto: Getty Images<br />

Beste Bilanz in den ersten<br />

Grand Slam-Endspielen<br />

Roger Federer 7:0<br />

Iga Swiatek 4:0<br />

Monica Seles 4:0<br />

Naomi Osaka 4:0<br />

Foto: Getty Images<br />

Die Wimbledonsiegerin gilt wegen ihrer<br />

Spielweise als Gift für Swiatek. Dass<br />

Rybakina, die im Halbfinale auf die Polin<br />

hätte treffen können, vor ihrem Drittrundenmatch<br />

wegen einer starken Erkältung<br />

zurückziehen musste, kam Swiatek auf<br />

dem Weg zum dritten French Open-Titel<br />

sicherlich gelegen.<br />

Auch das schon fast fixierte Finale in<br />

Paris gegen Sabalenka platzte. Es wäre nicht<br />

nur das dritte Endspiel auf Sand zwischen<br />

den beiden in diesem Jahr nach Stuttgart<br />

und Madrid gewesen, sondern auch der ultimative<br />

Finalshowdown um Platz eins in<br />

der Weltrangliste. Australian Open-Siegerin<br />

Sabalenka hatte den Finaleinzug im Halbfinale<br />

gegen Muchova sicher auf dem Schläger<br />

und fiel dann gegen Ende des Matches in<br />

Verhaltensmuster zurück, von denen man<br />

dachte, sie seien längst überwunden – unerklärliche<br />

Fehler am Fließband plus Doppelfehler.<br />

Statt um ihren zweiten Grand Slam-<br />

Titel des Jahres und die Nummer eins im<br />

WTA-Ranking zu kämpfen, endete das Turnier<br />

für Sabalenka mit einer Pleite.<br />

Swiatek hingegen zementierte ihren<br />

Status als Nummer eins der Welt und als<br />

die mit Abstand beste Sandplatzspielerin.<br />

Experten trauen der nun vierfachen Grand<br />

Slam-Siegerin auf jeden Fall eine zweistellige<br />

Anzahl an Major-Titeln zu, dazu auch<br />

eine ähnliche Dominanz bei den French<br />

Open wie bei ihrem großen Vorbild Rafael<br />

Nadal. „Ich weiß nicht, wozu ich fähig bin.<br />

Ich werde Tag für Tag arbeiten, um mein<br />

bestmögliches Spiel abzurufen und mich<br />

als Spielerin zu entwickeln. Ich werde mir<br />

keine verrückten Rekorde als Ziel setzen“,<br />

kommentierte Swiatek. Eine Zielsetzung ist<br />

aber klar: Auch 2024 soll aus Roland Garros<br />

wieder Poland Garros werden. ◯<br />

GROSSE CHANCE<br />

VERGEBEN:<br />

Australian Open-<br />

Siegerin Aryna<br />

Sabalenka fehlte<br />

nur ein Punkt zum<br />

Traumfinale gegen<br />

Iga Swiatek. Nach<br />

dem vergebenen<br />

Matchball gegen<br />

Karolina Muchova<br />

brach ihr Spiel<br />

komplett ein.<br />

30 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


©e|motion sports GmbH Germany<br />

DER TENNIS-SOMMER<br />

BEI SERVUS TV DEUTSCHLAND<br />

MIT DEN bett1open<br />

LIVE | 19.– 25. JUNI<br />

IM FREE-TV UND BEI SERVUS TV ON


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

DA IST DER POTT!<br />

Mit Miyu Kato (li.)<br />

gewann Tim Pütz<br />

– als erst zweiter<br />

deutscher Spieler<br />

nach Gottfried von<br />

Cramm 1933 –<br />

einen Grand Slam-<br />

Titel im Mixed.<br />

Foto: Getty Images<br />

Plötzlich Grand<br />

Slam-Champion<br />

Tim Pütz gewann völlig unerwartet die French Open im Mixed – auch dank eines<br />

besonderen Augentrainings. Um seine Partnerin Miyu Kato spielte sich ein Drama ab<br />

TEXT TIM BÖSELER<br />

AUGEN AUF! Dank<br />

eines Augentrainings,<br />

das Pütz<br />

mit seinem Physio<br />

Matthias Sauer<br />

absolviert, fühlt er<br />

sich etwas wacher<br />

im Match.<br />

Foto: Imago<br />

Es war die große „Feel good-Story“ des Turniers:<br />

Die japanische Doppelspezialistin Miyu Kato<br />

war mit ihrer Partnerin Aldila Sutjiad im Achtelfinalmatch<br />

gegen Sara Sorribes Tormo und<br />

Marie Bouzkova disqualifiziert worden, weil<br />

sie einen Ball wegschlug, der dann – unabsichtlich<br />

– ein Ballmädchen traf. Das Mädchen weinte,<br />

Sorribes Tormo/Bouzkova machten den Oberschiedsrichter<br />

darauf aufmerksam und Kato/Sutjiad durften<br />

nicht mehr weiterspielen, verloren Weltranglisten punkte<br />

und Preisgeld. Eine überharte Reaktion, da war sich die<br />

globale <strong>Tennis</strong>-Bubble schnell einig. Immerhin: Eigentlich<br />

hätte Kato auch vom Mixed-Wettbewerb ausgeschlossen<br />

werden müssen. Davon aber sahen die Verantwortlichen<br />

ab. Am Ende gewann Kato dann ihren ersten Grand Slam-<br />

Titel – im Mixed! An dieser Stelle kommt nun der deut-<br />

32<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


sche Doppelexperte Tim Pütz ins Spiel. Er war nämlich<br />

der Partner von Kato und überzeugte nicht nur spielerisch,<br />

sondern auch menschlich, weil er seiner japanischen<br />

Mitspielerin in einer emotional aufgeladenen<br />

Atmosphäre helfend zur Seite stand. Durch den Vorfall im<br />

Doppel erlebte Kato – und damit auch der Mixed-Wettbewerb<br />

insgesamt – so viel Aufmerksamkeit wie noch nie.<br />

Pütz, dem die Medienarbeit etwas vertrauter ist, wirkte<br />

wie ein PR-Berater, wenn er Kato auf den gemeinsamen<br />

Pressekonferenzen bei deren Antworten unterstützte.<br />

Dabei kannten sich die beiden vor dem Turnierstart<br />

nur flüchtig, wenn überhaupt. Sie fanden erst beim<br />

Sign-In für das Mixed zufällig zusammen, weil das jeweilige<br />

Ranking der ursprünglich verabredeten Partner zu<br />

schlecht war, um es ins Feld zu schaffen, berichtete Pütz<br />

in Paris. Er sei dann auf Kato zugegangen: „Miyu, ich<br />

bin der Tim. Ich stehe hoch genug im Ranking, sodass<br />

wir gemeinsam reinkommen. Wollen wir zusammen<br />

spielen?“ Es war der Beginn eines wunderbaren Traumlaufs<br />

durch das Turnier, bei dem sie in fünf Partien nur<br />

einen Satz abgaben – im Finale gegen Michael Venus und<br />

Bianca Andreescu, das Kato/Pütz 4:6, 6:4, 10:6 gewannen.<br />

Angesichts kleinerer Sprachbarrieren ist das umso<br />

erstaunlicher. Kato versteht zwar Englisch, spricht es<br />

selbst aber nicht so gut. „Stellungsspiel und Laufwege<br />

haben wir in eineinhalb Wochen nicht besprochen“,<br />

räumte Pütz lächelnd ein.<br />

Egal, jetzt ist er plötzlich Grand Slam-Champion. „Das<br />

ist unglaublich“, meinte der 35-jährige Frankfurter. Er hat<br />

damit auch ein kleines Kapitel deutsche <strong>Tennis</strong>geschichte<br />

geschrieben, denn er ist erst der zweite deutsche Herrenspieler,<br />

der einen Grand Slam-Mixed-Titel gewann – nach<br />

Gottfried von Cramm, der 1933 mit seiner deutschen<br />

Partnerin Hilde Krahwinkel in Wimbledon triumphierte.<br />

Einen Anteil daran, dass sich Pütz nun Grand Slam-<br />

Champion nennen darf, hat auch sein Physiotherapeut<br />

Matthias Sauer. Pütz und Sauer begannen im März <strong>2023</strong><br />

mit einem speziellen Augentraining, das nun zur Warmup-Routine<br />

des Davis Cup-Spielers gehört. Sauer, der<br />

an der Sporthochschule Köln über „visuelle Fähigkeiten<br />

im <strong>Tennis</strong>doppel“ promoviert hat, erklärt: „Durch das<br />

Augentraining fühlt sich Tim auf dem Platz wacher und<br />

hat eine bessere Wahrnehmung. Gerade im Doppel bei<br />

den ultraschnellen Reaktionszeiten am Netz kann das<br />

einen kleinen Vorteil bringen.“ Und auch einen Grand<br />

Slam-Titel. ◯<br />

Deutsche Grand Slam-Sieger im Mixed<br />

Turnier<br />

French Open 1930<br />

Wimbledon 1933<br />

Wimbledon 2009<br />

French Open 2014<br />

US Open 2016<br />

French Open <strong>2023</strong><br />

Paarung<br />

Cilly Aussem (mit Bill Tilden)<br />

Hilde Krahwinkel und<br />

Gottfried von Cramm<br />

Anna-Lena Grönefeld<br />

(mit Mark Knowles)<br />

Anna-Lena Grönefeld<br />

(mit Jean-Julien Rojer)<br />

Laura Siegemund (mit Mate Pavic)<br />

Tim Pütz (mit Miyu Kato)<br />

Für Deinen<br />

Sommer.<br />

100 % dicht 24 Std. kalt 18/8 Edelstahl<br />

Jetzt erfrischen:<br />

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flsk.de<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

33


UNGEWISSE ZUKUNFT:<br />

Rafael Nadal hat angekündigt,<br />

dass er 2024<br />

wohl seine Karriere<br />

beenden wird. Doch<br />

wie viele Turniere lässt<br />

sein Körper überhaupt<br />

noch zu?<br />

Siesta statt Fiesta<br />

Erstmals seit 2004 fanden die French Open ohne Rafael Nadal statt. 2024 wird<br />

wahrscheinlich das letzte Jahr des Spaniers. Das große Ziel: Olympia in Roland Garros<br />

TEXT: CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

Fotos: Getty Images<br />

ATTRAKTION IN PARIS:<br />

Die Nadal-Statue im Stade Roland Garros<br />

wurde von einem der bekanntesten Bildhauer<br />

Spaniens, Jordi Diez Fernandez, erstellt.<br />

Foto: Datenbank<br />

Seinen Geburtstag, am 3. Juni,<br />

verbringt Rafael Nadal gewöhnlich<br />

an seinem Lieblingsort: im<br />

Stade Roland Garros, entweder<br />

auf dem Trainingsplatz oder auf<br />

dem Court Philippe-Chatrier. In<br />

diesem Jahr hieß es an Nadals Geburtstag:<br />

Krankenhaus statt French Open, zumindest<br />

am Vormittag – Siesta statt Fiesta! Am<br />

Vorabend seines 37. Geburtstages wurde<br />

öffentlich, dass sich der Spanier in Barcelona<br />

einer Arthroskopie an der Hüfte<br />

unterzogen hatte. „Der chirurgische Eingriff<br />

ist gut verlaufen und bestand darin,<br />

die beschädigten Teile der Sehne zu reinigen<br />

und sie zu verstärken. Rafa wird in<br />

wenigen Stunden mit dem Prozess der<br />

funktionellen Erholung beginnen“, ließ das<br />

Management von Nadal wissen.<br />

Kurz darauf wendete sich Nadal an<br />

seine Millionen Fans via Social Media. Der<br />

Beginn seiner Nachricht, wie eigentlich<br />

immer bei seinen Postings: ein „¡Hola a<br />

todos!” (übersetzt: Hallo zusammen). Die<br />

schockierende Botschaft für alle seine Fans:<br />

„Der normale Genesungsprozess beträgt<br />

laut Aussage der Ärzte fünf Monate, wenn<br />

alles gut geht.“<br />

Schon am 18. Mai hatte Nadal eine Pressekonferenz<br />

in seiner Rafa Nadal Academy<br />

auf Mallorca kurzfristig einberufen. Dass<br />

er seine Teilnahme bei den French Open<br />

absagen würde, galt als sicher, nachdem er<br />

seit den Australian Open kein Match mehr<br />

bestritten hatte. Bei der Niederlage in der<br />

zweiten Runde gegen den US-Amerikaner<br />

Mackenzie McDonald hatte der 22-malige<br />

Grand Slam-Sieger eine Verletzung am<br />

ICH KOMME WIEDER: Aber Rafael<br />

Nadal wird nach seiner Hüftoperation<br />

wohl mindestens fünf Monate pausieren<br />

müssen.<br />

Foto: Imago<br />

Iliopsoas-Muskel (Hüftbeuger) des linken<br />

Beines erlitten. Im Vorfeld der Pressekonferenz<br />

wurde sogar darüber spekuliert, dass<br />

Nadal sogar sein sofortiges Karriereende<br />

verkünden könnte, da sein Körper nun endgültig<br />

nach all den Verletzungen und Strapazen<br />

auf der Jagd nach Titeln und Rekorden<br />

am Limit angekommen sei.<br />

Es blieb schließlich nur bei der Absage<br />

für die French Open sowie für Wimbledon.<br />

„Sie können sich vorstellen, wie schwer<br />

es für mich ist. Es ist eine Entscheidung,<br />

die mein Körper getroffen hat“, sagte er<br />

und kündigte für 2024 sein geplantes Karriereende<br />

an. „Das wird wahrscheinlich<br />

mein letztes Jahr auf der Tour. Ich möchte<br />

es genießen.“ Ein sofortiges Karriereende<br />

schloss Nadal kategorisch aus. „Ich verdiene<br />

es nicht, dass es so zu Ende geht. Ich habe<br />

so hart gearbeitet, dass mein Karriereende<br />

nicht hier sein wird, in einer Pressekonferenz.<br />

Mein Ende wird auf eine andere Weise<br />

erfolgen. Ich werde kämpfen, dass es kein<br />

solches Ende nimmt“, sagte er entschlossen.<br />

Die Götterdämmerung, sie nimmt weiter<br />

Formen an. Nachdem Roger Federer mit<br />

einem pathetischen Auftritt im Doppel an<br />

der Seite von Nadal beim Laver Cup im September<br />

2022 mit vielen Tränen seine Karriere<br />

beendete, ist es nun der Spanier, dessen<br />

Wirken als <strong>Tennis</strong>profi mit großen Schritten<br />

dem Ende entgegengeht.<br />

„Ein Land ohne seinen König“ titelte die<br />

französische Sporttageszeitung L’Equipe<br />

nach Nadals Absage für die French Open.<br />

Roland Garros ohne den 14-maligen Sieger:<br />

War dies überhaupt denkbar? Wie schon<br />

beim Wimbledonturnier 2022, als Rasenkönig<br />

Roger Federer erstmals in seiner Profikarriere<br />

fehlte, drehte sich auch in Paris<br />

die Zeit unaufhaltsam weiter. Man mag es<br />

kaum glauben, aber die ersten French Open<br />

ohne Nadal seit 2004, sie waren deutlich<br />

spannender, unterhaltsamer und offener<br />

als mit dem Spanier. In den letzten knapp<br />

20 Jahren stellte sich fast immer die gleiche<br />

Frage: Welcher Spieler würde von Nadal<br />

im Finale vorgeführt werden und am Sandplatzkönig<br />

verzweifeln?<br />

Natürlich fehlte in Paris die Hauptattraktion.<br />

Dennoch war Nadal im Stade<br />

Roland Garros allgegenwärtig. Die drei<br />

Meter hohe, 4,89 Meter breite und zwei<br />

Meter tiefe aus Stahl gefertigte Statue, die<br />

Nadal bei seinem berühmten Vorhand-<br />

Topspinschlag zeigt, ist eine der Hauptattraktionen<br />

auf der Anlage. Ein Selfie mit<br />

der Nadal-Statue, die 2021 enthüllt wurde,<br />

direkt am Haupteingang der Anlage ist<br />

ein Muss für jeden French Open-Besucher,<br />

nicht nur für Nadal-Fans.<br />

Ein letztes großes Comeback, ein letzter<br />

großer Tanz: Das ist das Ziel von Nadal.<br />

Eine Mission, die er schon so häufig in seiner<br />

Karriere vollbracht hat (s. auch Story<br />

ab Seite 50). Wenn alles nach Plan läuft,<br />

wird der Spanier 2024 zweimal in Roland<br />

Garros antreten: vor, während und kurz<br />

nach seinen 38. Geburtstag bei den French<br />

Open sowie Ende Juli beim <strong>Tennis</strong>turnier<br />

der Olympischen Spiele in Paris. Eine<br />

weitere Goldmedaille (nach Einzelgold<br />

2008 und Doppelgold 2016), sei es im Einzel,<br />

Doppel oder Mixed, an dem Ort seiner<br />

größten Triumphe: Es ist die Vision,<br />

die Nadal in den nächsten Reha-Monaten<br />

antreiben wird. ◯<br />

Nadals Siegquoten auf Sand*<br />

Turnier/Wettbewerb<br />

Siegquote<br />

Davis Cup: 100% (19:0)<br />

Roland Garros: 97% (112:3)<br />

Barcelona: 94% (66:4)<br />

Monte Carlo: 92% (73:6)<br />

Rom: 89% (69:8)<br />

Hamburg: 89% (16:2)<br />

Madrid: 82% (43:9)<br />

Zwei Gewinnsätze: 89% (337:42)<br />

Dreisatzmatches: 77% (56:17)<br />

Drei Gewinnsätze: 98% (137:3)<br />

Fünfsatzmatches: 100% (5:0)<br />

Insgesamt: 91% (474:45)<br />

*Quellen: ATP & tennisabstract<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

35


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

Bonjour,<br />

Roland Garros<br />

Stimmung, Rekord und Überraschungen: Wir haben sechs<br />

bunte Geschichten zu den French Open zusammengestellt<br />

TEXT CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

SEID MAL GANZ STILL:<br />

Nach seinem Sieg in der<br />

zweiten Runde gegen<br />

den Franzosen Arthur<br />

Rinderknech legte sich<br />

Taylor Fritz mit dem<br />

Pariser Publikum an.<br />

Foto: Getty Images<br />

Taylor Fritz Der Buhmann<br />

Das Publikum bei den French Open gilt als<br />

speziell, um es vorsichtig zu formulieren.<br />

So enthusiastisch, gereizt und leider auch<br />

unsportlich wie in diesem Jahr waren die<br />

Zuschauer selten. Vor allem auf dem Court<br />

Suzanne Lenglen, dem zweitgrößten Platz<br />

im Stade Roland Garros, ging es nicht nur<br />

wegen der dramatischen Matches, die<br />

hier reihenweise gespielt wurden, äußerst<br />

hitzig zur Sache. Das Publikum quittierte<br />

nahezu jede Situation, die ihm nicht gefiel,<br />

mit Pfiffen. Zum größten Buhmann des<br />

Turniers avancierte Taylor Fritz. Auf dem<br />

Court Suzanne Lenglen spielte er in der<br />

zweiten Runde am späten Abend gegen<br />

Arthur Rinderknech – dem letzten verbliebenen<br />

Franzosen im Einzelfeld. Natürlich ist<br />

es verständlich, dass ein Publikum seinen<br />

heimischen Spieler, vor allem wenn es der<br />

Letzte im Tableau ist, frenetisch unterstützt.<br />

Doch das Verhalten der Zuschauer, nicht nur<br />

in diesem Match, überschritt die Grenze des<br />

Fair-Plays. Fritz behielt trotzdem die Nerven<br />

während des gesamten Matches. Nach<br />

seinem verwandelten Matchball sprudelten<br />

seine zuvor kontrollierten Emotionen heraus.<br />

Er legte sich immer wieder den rechten<br />

Zeigefinger auf seine Lippen und deutete<br />

triumphierend in Richtung der Zuschauer.<br />

Die Folge: ein gellendes Pfeifkonzert. „Ich<br />

liebe euch, ich liebe euch. Das Publikum war<br />

so großartig, es hat mich angetrieben. Es hat<br />

mich so angetrieben, dass ich sicherstellen<br />

wollte, dass ich gewinne“, spottete er beim<br />

Interview auf dem Platz. Das Resultat: noch<br />

mehr Buhrufe für den US-Amerikaner. Nach<br />

dem Sieg hatte Fritz via Twitter noch eine<br />

Botschaft an seine knapp 75.000 Follower.<br />

Ein Tweet mit nur einem Emoji: ein Gesicht,<br />

bei dem ein Finger auf den Lippen lag. Zwei<br />

Tage später musste Fritz erneut auf dem<br />

Court Suzanne Lenglen antreten – und<br />

verlor. Der Empfang für Fritz fiel dabei wenig<br />

herzlich aus. Wie hätte es auch anders sein<br />

können.<br />

Foto: Getty Images<br />

36 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


PLÖTZLICH ÖSTER-<br />

REICHS BESTER: Nach<br />

anderthalb Jahren mit<br />

Verletzungsproblemen<br />

an der Ferse ist Sebastian<br />

Ofner endlich schmerzfrei.<br />

Das merkt man nun<br />

auf dem Platz.<br />

Foto: Getty Images<br />

Sebastian Ofner<br />

Der Grand Slam-Spezialist<br />

Aus österreichischer Sicht waren die Augen<br />

zu Beginn des Turniers auf Dominic Thiem,<br />

den zweimaligen French Open-Finalisten,<br />

gerichtet. Während Thiem enttäuschte,<br />

spielte sich ein anderer Österreicher ins<br />

Rampenlicht: Sebastian Ofner. Moment mal!<br />

Ofner, da war doch was? Richtig, in Wimbledon<br />

2017 spielte sich Ofner bei seinem ersten<br />

Grand Slam-Turnier als Qualifikant in die<br />

dritte Runde. Als „Glücks lauf“ bezeichnete er<br />

im Nachhinein den Hype in Österreich, den<br />

er damals auslöste. Sechs Jahre später begeisterte<br />

Ofner erneut. Wieder spielte er sich<br />

durch die Qualifikation, diesmal ging es bei<br />

seinem erst dritten Grand Slam-Start sogar<br />

bis ins Achtelfinale. Ofner, der Grand Slam-<br />

Spezialist. „Dieses Jahr fühlt es sich verdient<br />

an. Das habe ich mir hart erarbeitet“, sagte<br />

er über seinen Siegeszug. Der Lohn nach<br />

„zwei unglaublichen Wochen“: erstmaliger<br />

Einzug in die Top 100, neue Nummer eins in<br />

Österreich und 240.000 Euro Gage.<br />

Daniel Altmaier<br />

Der Rekordmann<br />

DIE ANSPANNUNG MUSS RAUS: Daniel Altmaier gewann in<br />

der zweiten Runde ein episches Match gegen Jannik Sinner.<br />

Als Daniel Altmaier nach seinem<br />

Gigantensieg in der zweiten<br />

Runde gegen Jannik Sinner<br />

von den Zuschauern lautstark<br />

gefeiert wurde, überkamen<br />

ihn die Emotionen. Tränen der<br />

Rührung flossen über das Gesicht<br />

des 24-jährigen Deutschen. „Ich<br />

liebe diesen Sport. Ich will mich<br />

einfach auf dieser großen Bühne<br />

zeigen“, sagte Altmaier nach<br />

seinem bislang größten Sieg in<br />

seiner Karriere. 5:26 Stunden<br />

zeigte die Spielzeit auf dem Court<br />

Suzanne Lenglen an. Altmaier<br />

wurde zum Rekordmann. Es war<br />

nicht nur das fünftlängste Match<br />

in der Geschichte der French<br />

Open, sondern auch das längste<br />

Match, dass je ein Deutscher bei<br />

einem Grand Slam-Turnier spielte.<br />

Altmaier übertraf den vorherigen<br />

Rekord von Hans Schwaier um<br />

eine Minute (5:25 Stunden bei<br />

den French Open 1984 gegen<br />

John Frawley). Nach seinem<br />

Rekordmatch kam das klare Aus<br />

in der dritten Runde gegen Grigor<br />

Dimitrov. „Es war eine unglaubliche<br />

Erfahrung, wie ich damit in<br />

Zukunft umzugehen habe. Daraus<br />

werde ich lernen“, sagte er.<br />

Die fünf längsten Matches der French Open<br />

Jahr Runde Paarung Resultat Dauer<br />

<strong>2023</strong> Zweite Runde Daniel Altmaier - Jannik Sinner 6:7, 7:6, 1:6, 7:6, 7:5 5:26 Stunden<br />

1998 Dritte Runde Alex Corretja – Hernan Gumy 6:1, 5:7, 6:7, 7:5, 9:7 5:31 Stunden<br />

2012 Zweite Runde John Isner – Paul-Henri Mathieu 6:7, 6:4, 6:4, 3:6, 18:16 5:41 Stunden<br />

2020 Erste Runde Lorenzo Giustino – Corentin Moutet 0;6, 7:6, 7:6, 2:6, 18:16 6:05 Stunden<br />

2004 Erste Runde Fabrice Santoro – Arnaud Clement 6:4, 6:3, 6:7, 3:6, 16:14 6:33 Stunden<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

37


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

Mirra Andreeva<br />

Versprechen<br />

für die Zukunft<br />

Die Teenager auf der WTA-Tour spielen sich<br />

in rasanten Schritten nach vorne. Während<br />

Coco Gauff mit ihren 19 Jahren bereits so<br />

etwas wie die „elder stateswoman“ unter<br />

den Youngstern ist, bringen sich hinter<br />

ihr einige junge Spielerinnen in Stellung,<br />

vor allem die beiden 16-jährigen Brenda<br />

Fruhvirtova (Tschechien) und Mirra Andreeva<br />

(Russland). Beide spielten sich über<br />

die Qualifikation ins Hauptfeld. „Eigentlich<br />

wollte ich hier bei den Juniorinnen spielen,<br />

aber dann habe ich die Qualifikation<br />

gepackt“, sagte Andreeva, die Ende April<br />

16 Jahre alt wurde. Im Hauptfeld mischte<br />

sie auch richtig gut mit, sie spielte sich mit<br />

zwei klaren Siegen in die dritte Runde vor.<br />

Ihr Karriereziel: „Ich weiß, dass Djokovic<br />

22 Grand Slam-Titel hat. Ich will 25, wenn<br />

das möglich ist.“ Das klang jedoch nicht<br />

arrogant, sondern war der Ausdruck eines<br />

gesunden Selbstbewusstseins. Was sie<br />

unbedingt bleiben möchte: bescheiden wie<br />

Federer oder Nadal. „Mein Trainer sagt, ich<br />

soll keine Diva werden. Solche Leute mag<br />

er nämlich nicht. Würde ich da Anzeichen<br />

GROSSES TALENT: Mirra Andreeva, 16 Jahre alt, begeisterte in Paris. Ihre 18-jährige Schwester<br />

Erika stand ebenfalls im Hauptfeld und verlor in der ersten Runde.<br />

zeigen, würde er mir sicher die passenden<br />

Worte sagen.“ Die gab es vielleicht schon<br />

nach der Drittrundenniederlage im Teenager-<br />

Duell gegen Coco Gauff. Im Tiebreak des<br />

ersten Satzes schlug Andreeva den Ball aus<br />

Frust in die Zuschauer. Sie kassierte eine Verwarnung,<br />

hatte sogar Glück, dass sie nicht<br />

disqualifiziert wurde. Zwar gewann sie den<br />

Tiebreak, doch danach brach die 16-Jährige<br />

spielerisch und mental ein. Vielleicht war<br />

es auch das schlechte Gewissen über das<br />

Ballwegschlagen.<br />

Foto: Getty Images<br />

Müde, müder, Tsitsipas<br />

Foto: Getty Images<br />

SCHLÄFRIG:<br />

Stefanos Tsitsipas<br />

kam im Viertelfinale<br />

gegen<br />

Carlos Alcaraz erst<br />

spät auf Touren.<br />

Und schon wieder kein<br />

Grand Slam-Titel. Stefanos<br />

Tsitsipas läuft seinem<br />

großen Ziel weiter hinterher.<br />

Im Viertelfinale gegen<br />

Carlos Alcaraz wurde<br />

der Grieche zweieinhalb<br />

Sätze wie ein Sparringspartner<br />

vorgeführt.<br />

Seinen extrem schläfrigen<br />

Auftritt in den ersten 90<br />

Minuten erklärte Tsitsipas<br />

mit der Einnahme<br />

von Melatonin-Tabletten<br />

sowie einem Nickerchen<br />

vor dem Match. „Schlaf ist<br />

sehr wichtig bei großen<br />

Turnieren wie diesem. Ich<br />

habe diesen Fehler bereits<br />

in der Vergangenheit<br />

vor einem Spiel gegen<br />

Novak Djokovic gemacht<br />

und hatte dort das gleiche<br />

Ergebnis wie in den<br />

ersten beiden Sätzen.“<br />

Statt ausgeruht ins Match<br />

zu gehen, war Tsitsipas<br />

alles andere als hellwach.<br />

„Ich war überrascht, dass<br />

ich kein Adrenalin und<br />

keinen Stress verspürte“,<br />

gab er offen zu. Erst als<br />

es fast schon zu spät war,<br />

beim Stand von 2:6, 1:6,<br />

2:5, wachte Tsitsipas auf<br />

und schaffte es sogar<br />

noch in den Tiebreak. „Es<br />

hat nicht wirklich Spaß<br />

gemacht in den ersten<br />

beiden Sätzen. Ich war<br />

komplett weg, habe mich<br />

richtig schläfrig gefühlt.<br />

Ich hoffe, das passiert<br />

mir nie wieder“, sagte<br />

Tsitsipas. Merke: Um ein<br />

Grand Slam-Turnier zu<br />

gewinnen, muss man<br />

stets hellwach sein.<br />

38 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Immer wieder Ärger<br />

mit den Bällen<br />

Der <strong>Tennis</strong>spieler an sich neigt<br />

zum Lamentieren, da sind die<br />

Profis auch keine Ausnahme:<br />

Gegner, Platz, Wetter, Schiedsrichter,<br />

Bälle, Zuschauer. Irgendwas<br />

ist immer. Bei den French<br />

Open <strong>2023</strong> waren die Bälle das<br />

große Reizthema unter den Spielern,<br />

vor allem unter den männlichen.<br />

Nach seinem Erstrundenaus<br />

redete sich der Franzose<br />

Benoit Paire in Rage. „Das ist<br />

eines der schönsten Turniere,<br />

aber die Bälle sind lächerlich.<br />

Nach zwei Sekunden werden sie<br />

immer größer. Die neuen Bälle<br />

halten nicht mal ein Spiel. Es ist<br />

unmöglich, ein Ass zu schlagen.<br />

Du kannst nicht attackieren.<br />

Das ist nicht der Grund, warum<br />

ich nicht gewonnen habe, aber<br />

man kann mit diesen Bällen<br />

kein <strong>Tennis</strong> spielen. Es geht nur<br />

darum, wer den Ball am längsten<br />

im Spiel halten kann“, schimpfte<br />

Paire. Viele seiner Kollegen<br />

gaben ihm Recht, darunter Daniil<br />

Medvedev. „Ich habe bisher von<br />

jedem Spieler gehört, dass die<br />

Bälle dieses Jahr langsamer sind<br />

und immer größer werden.<br />

Das Schlechte daran ist: Es<br />

ist echt hart für die Schulter<br />

und die Ellbogen. Aber<br />

im <strong>Tennis</strong> musst du dich<br />

eben anpassen“, sagte<br />

Medvedev. Die lange<br />

Spielzeit vieler Matches,<br />

sowohl bei den Damen als<br />

auch bei den Herren, schien<br />

den Profis in ihrer Wahrnehmung<br />

Recht zu geben.<br />

UNGLÜCKLICH TROTZ<br />

GUTER LEISTUNG:<br />

Benoit Paire spielte in<br />

der ersten Runde ein<br />

begeisterndes Match<br />

gegen Cameron Norrie.<br />

Seine Laune war trotzdem<br />

schlecht.<br />

IN DER DISKUSSION: Der<br />

Spielball bei den French<br />

Open <strong>2023</strong> kam bei vielen<br />

Spielern nicht gut an.<br />

Fotos: Getty Images


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

1. Runde<br />

Herren*<br />

BEGEGNUNGEN AB DER 2. RUNDE HERREN<br />

Alcaraz (1) Alcaraz (1)<br />

Alcaraz (1) – Cobolli<br />

6:0, 6:2, 7:5; Shapovalov<br />

(26) – Nakashima 6:4,<br />

7:5, 4:6, 3:6, 6:3; Musetti<br />

(17) – Ymer 7:5, 6:2, 6:4;<br />

Norrie (14) – Paire 7:5,<br />

4:6, 3:6, 6:1, 6:4; Fognini<br />

– A.-Aliassime (10) 6:4,<br />

6:4, 6:3; Korda (24) –<br />

McDonald 6:4, 7:5, 6:4;<br />

Schwartzman – Zapata<br />

Miralles (32) 1:6, 6:7, 6:2,<br />

6:0, 6:4; Tsitsipas (5) –<br />

Vesely 7:5, 6:3, 4:6, 7:6;<br />

Djokovic (3) – Kovacevic<br />

6:3, 6:2, 7:6; Davidovich<br />

Fokina (29) – Fils 6:1, 4:6,<br />

6:3, 6:3; Bautista Agut<br />

(19) – Wu 7:6, 6:1, 6:1;<br />

Hurkacz (13) – Goffin<br />

6:3, 5:7, 6:4, 2:6, 6:4;<br />

Khachanov (11) – Lestienne<br />

3:6, 1:6, 6:2, 6:1,<br />

6:3; Kokkinakis – Evans<br />

(20) 6:4, 6:4, 6:4; Sonego<br />

– Shelton (30) 6:4, 3:6,<br />

6:3, 6:3; Rublev (7) –<br />

Djere 6:1, 3:6, 6:3, 6:4;<br />

Rune (8) – Eubanks 6:4,<br />

3:6, 7:6, 6:2; Vavassori –<br />

Kecmanovic (32) 5:7, 2:6,<br />

7:6, 7:6, 7:6; Cerundolo<br />

(23) – Munar 6:1, 2:6, 7:6,<br />

6:1; Fritz (9) – Mmoh<br />

6:2, 6:2, 6:1; Paul (16)<br />

– Stricker 6:3, 6:2, 6:4;<br />

Lehecka – Struff (21) 7:5,<br />

1:6, 6:3, 3:6, 6:1; Tirante<br />

– van de Zandschulp<br />

(25) 6:2, 4:6, 6:3, 6:4;<br />

Ruud (4) – Ymer 6:4, 6:3,<br />

6:2; Sinner (8) – Muller<br />

6:1, 6:4, 6:1; Dimitrov<br />

(28) – Skatov 6:0, 6:3,<br />

6:2; Zverev (22) – Harris<br />

7:6, 7:6, 6:1; Tiafoe (12)<br />

– Krajinovic 6:3, 6:4, 6:2;<br />

Coric (15) – Coria 7:6,<br />

6:7, 6:3, 6:3; de Minaur<br />

(18) – Ivashka 6:1, 5:7, 6:1,<br />

6:3; Nishioka (27) – Wolf<br />

1:6, 3:6, 6:4, 6:3, 6:3; Seyboth<br />

Wild – Medvedev<br />

(2) 7:6, 6:7, 2:6, 6:3, 6:4.<br />

Doppel<br />

Herren-Finale:<br />

Dodig/Krajicek - Sander/<br />

Vliegen 6:3, 6:1.<br />

Damen-Finale: Hsieh/<br />

Wang - Fernandez/<br />

Townsend 1:6, 7:6, 6:1.<br />

Mixed-Finale:<br />

Kato/Pütz - Andreescu/<br />

Venus 4:6, 6:4, 10:6.<br />

*gesetzte Spieler<br />

der French Open<br />

Daniel<br />

6:1, 3:6, 6:1, 6:2 Alcaraz (1)<br />

Arnaldi Shapovalov (26)<br />

6:1, 6:4, 6:2<br />

Shapovalov (26) 6:2, 3:6, 6:3, 6:3<br />

Musetti (17) Musetti (17)<br />

Shevchenko<br />

6:1, 6:1, 6:2 Musetti (17)<br />

Pouille Norrie (14)<br />

6:1, 6:2, 6:4<br />

Norrie (14)<br />

6:1, 6:3, 6:3<br />

Fognini<br />

Kubler<br />

Ofner<br />

Korda (24)<br />

Fognini<br />

6:4, 7:6, 6:2 Ofner<br />

Ofner<br />

6:3, 7:6, 6:4<br />

5:7, 6:3, 7:5,<br />

1:6, 6:4<br />

Schwartzman<br />

Schwartzman<br />

Borges<br />

7:6, 6:4, 6:3 Tsitsipas (5)<br />

Carballes Baena Tsitsipas (5)<br />

6:2, 6:2, 6:3<br />

Tsitsipas (5)<br />

6:3, 7:6, 6:2<br />

Djokovic (3)<br />

Fucsovics<br />

van Assche<br />

Djokovic (3)<br />

7:6, 6:0, 6:3<br />

Davidovich Fokina (29)<br />

Djokovic (3)<br />

7:6, 7:6, 6:2<br />

Davidovich Fokina (29) 6:4, 6:3, 7:6<br />

Bautista Agut (19)<br />

Varillas<br />

Varillas<br />

1:6, 4:6, 6:3, 6:1, 6:1 Varillas<br />

Griekspoor Hurkacz (13)<br />

Hurkacz (13)<br />

6:3, 5:7, 6:7, 7:6, 6:4<br />

3:6, 6:3, 7:6,<br />

4:6, 6:2<br />

Khachanov (11)<br />

Albot<br />

Wawrinka<br />

Khachanov (11)<br />

6:3, 6:4, 6:2<br />

Kokkinakis<br />

Khachanov (11)<br />

6:4, 6:1, 3:6, 7:6<br />

3:6, 7:5, 6:3, 6:7, 6:3<br />

Kokkinakis<br />

Sonego<br />

Humbert<br />

Moutet Rublev (7)<br />

Rublev (7)<br />

6:4, 6:2, 3:6, 6:3<br />

Sonego<br />

6:4, 6:3, 7:6 Sonego<br />

5:7, 0:6, 6:3,<br />

7:6, 6:3<br />

Rune (6)<br />

Monfils<br />

Olivieri<br />

Rune (6)<br />

ohne Spiel<br />

Olivieri<br />

Rune (8)<br />

6:4, 6:1, 6:3<br />

Vavassori<br />

7:6, 3:6, 6:4, 7:6<br />

Cerundolo (23) Cerundolo (23)<br />

Hanfmann<br />

Rinderknech<br />

6:3, 6:3, 6:4<br />

Fritz (9)<br />

Cerundolo (23)<br />

3:6, 6:3,<br />

6:4, 7:5<br />

Fritz (9)<br />

2:6, 6:4, 6:3, 6:4<br />

Paul (16)<br />

Jarry<br />

Giron<br />

Lehecka<br />

Tirante<br />

Zhang<br />

Jarry<br />

3:6, 6:1, 6:4, 7:5 Jarry<br />

Giron<br />

6:2, 6:3, 6:2<br />

Zeppieri Ruud (4)<br />

Ruud (4)<br />

6:3, 6:2, 4:6, 7:5<br />

6:2, 6:3, 6:7, 6:3<br />

Zhang<br />

7:6, 6:3, 6:4 Ruud (4)<br />

4:6, 6:4,<br />

6:1, 6:4<br />

Sinner (8)<br />

Altmaier<br />

Ruusuvuori<br />

Altmaier<br />

6:7, 7:6, 1:6, 7:6, 7:5<br />

Dimitrov (28)<br />

Dimitrov (28)<br />

6:4, 6:3, 6:1<br />

Dimitrov (28)<br />

7:6, 6:3, 6:4<br />

Zverev (22) Zverev (22)<br />

Molcan<br />

6:4, 6:2, 6:1 Zverev (22)<br />

Karatsev Tiafoe (12)<br />

3:6, 7:6, 6:1, 7:6<br />

Tiafoe (12)<br />

3:6, 6:3, 7:5, 6:2<br />

Coric (15)<br />

Cachin<br />

Etcheverry<br />

Coric (15)<br />

6:3, 4:6, 4:6, 6:3, 6:4<br />

Etcheverry<br />

Etcheverry<br />

6:3, 7:6, 6:2<br />

de Minaur (18) 6:3, 7:6, 6:3<br />

Nishioka (27) Nishioka (27)<br />

Purcell<br />

Pella<br />

4:6, 6:2, 7:5, 6:4<br />

Seyboth Wild<br />

Nishioka (27)<br />

3:6, 7:6, 2:6,<br />

6:4, 6:0<br />

Seyboth Wild<br />

6:3, 3:6, 6:4, 6:3<br />

Alcaraz (1)<br />

6:3, 6:2, 6:2<br />

Tsitsipas (5)<br />

7:5, 6:3, 6:0<br />

Djokovic (3)<br />

6:3, 6:2, 6:2<br />

Khachanov (11)<br />

1:6, 6:4, 7:6, 6:1<br />

Rune (8)<br />

7:6, 3:6, 6:4,<br />

1:6, 7:6<br />

Ruud (4)<br />

7:6, 7:5, 7:5<br />

Zverev (22)<br />

6:1, 6:4, 6:3<br />

Etcheverry<br />

7:6, 6:0, 6:1<br />

Alcaraz (1)<br />

6:2, 6:1, 7:6<br />

Djokovic (3)<br />

4:6, 7:6,<br />

6:2, 6:4<br />

Ruud (4)<br />

6:1, 6:2,<br />

3:6, 6:3<br />

Zverev (22)<br />

6:4, 3:6,<br />

6:3, 6:4<br />

Djokovic (3)<br />

6:3, 5:7,<br />

6:1, 6:1.<br />

Djokovic (3)<br />

7:6, 6:3, 7:5<br />

Ruud (8)<br />

6:3, 6:4, 6:0<br />

Foto: Getty Images<br />

40 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


I N T E R N A T I O N A L<br />

W O M E N ' S<br />

T E N N I S<br />

P R O M O T I O N<br />

19. - 22. Oktober <strong>2023</strong><br />

Coque Luxembourg-Kirchberg<br />

IN COLLABORATION WITH<br />

Sous le Haut Patronage de Leurs Altesses Royales le Grand-Duc et la Grande-Duchesse<br />

Sous les auspices de Monsieur Xavier Bettel, Premier Ministre, Ministre d’ État; de Monsieur Georges Engel, Ministre des Sports; de la Ville de Luxembourg; de la Fédération Luxembourgeoise de <strong>Tennis</strong><br />

Einladungsturnier mit 8 ehemaligen Weltstars des Damentennis<br />

Kim Clijsters<br />

Andrea Petkovic<br />

Daniela Hantuchova<br />

and more ….<br />

Tickets<br />

www.ticket-regional.de


TURNIERE FRENCH OPEN<br />

1. Runde<br />

Damen*<br />

Swiatek (1) – Bucsa 6:4,<br />

6:0; Wang – Bouzkova<br />

(31) 6:4, 7:6; Andreescu<br />

– Azarenka (18) 2:6,<br />

6:3, 6:4; Tsurenko –<br />

Krejcikova (14) 6:2,<br />

6:4; Schmiedlova –<br />

Kudermetova (11) 6:3,<br />

6:1; Keys (20) – Kanepi<br />

6:1, 3:6, 6:1; Parry –<br />

Kalinina (25) 6:2, 6:3;<br />

Gauff (6) – Masarova<br />

3:6, 6:1; 6:2; Rybakina<br />

(4) – Fruhvirtova 6:4, 6:2;<br />

Martic – Rogers (32) 3:6,<br />

6:3, 6:2; Alexandrova<br />

(23) – Tomova 6:1, 2:6,<br />

6:1; Haddad Maia (14)<br />

– Maria 6:0, 6:1; Cocciaretto<br />

– Kvitova (10) 6:3,<br />

6:4; Vekic (22) – Yastremska<br />

6:2, 7:5; Paolini –<br />

Cirstea (30) 7:5, 2:6, 6:2;<br />

Jabeur (7) – Bronzetti<br />

6:4, 6:1; Muchova –<br />

Sakkari (8) 7:6, 7:5; Begu<br />

(27) – Bondar 6:4, 6:2;<br />

Fernandez – Linette (21)<br />

6:3, 1:6, 6:3; Avanesyan<br />

– Bencic (12) 6:3,<br />

2:6, 6:4; Samsonova<br />

(15) – Volynets 6:0, 6:1;<br />

Potapova (24) – Townsend<br />

6:1, 6:2; Mertens<br />

(28) – Hruncakova<br />

6:1, 6:4; Pegula (3) –<br />

Collins 6:4, 6:2; Garcia<br />

(5) – Wang 7:6, 4:6, 6:4;<br />

Svitolina – Trevisan (26)<br />

6:2, 6:2; Ostapenko (17)<br />

– Martincova 6:3, 7:5;<br />

Kasatkina (9) – Niemeier<br />

6:3, 6:4; Stephens –<br />

Pliskova (16) 6:0, 6:4;<br />

Zheng (19) – Zidansek<br />

6:3, 6:1; Frech – Zhang<br />

(26) 6:1, 6:1; Sabalenka<br />

(2) – Kostyuk 6:3, 6:2.<br />

Junioren<br />

Junioren-Halbfinale:<br />

Dino Prizmic - Darwin<br />

Blanch 6:3, 6:2;<br />

Juan Carlos Prado Angelo<br />

- Learner Tien 6:1, 7:5.<br />

Finale: Prizmic - Prado<br />

Angelo 6:1, 6:4.<br />

Juniorinnen-Halbfinale:<br />

Lucciana Perez Alacron<br />

- Anastasiia Gureva 7:6,<br />

7:5; Alina Korneeva - Alisa<br />

Oktiabreva 6:1, 6:1.<br />

Finale: Perez Alacron<br />

- Korneeva 7:6, 6:3.<br />

*gesetzte Spielerinnen<br />

der French Open<br />

BEGEGNUNGEN AB DER 2. RUNDE DAMEN<br />

Swiatek (1)<br />

Liu<br />

Peterson<br />

Swiatek (1)<br />

6:4, 6:0<br />

Wang<br />

Swiatek (1)<br />

6:0, 6:0<br />

Wang<br />

7:6, 6:2<br />

Andreescu<br />

Navarro<br />

Davis<br />

Tsurenko<br />

Schmiedlova<br />

Bolsova<br />

Day<br />

Keys (20)<br />

Andreescu<br />

6:1, 6:4 Tsurenko<br />

Tsurenko<br />

6:1, 6:1<br />

6:3, 1:0, Aufg.<br />

Schmiedlova<br />

6:3, 6:4<br />

Day<br />

6:2, 4:6, 6:4<br />

Schmiedlova<br />

6:1, 6:3<br />

Parry<br />

Andreeva<br />

Andreeva<br />

6:1, 6:2 Gauff (6)<br />

Grabher Gauff (6)<br />

6:7, 6:1, 6:1<br />

Gauff (6)<br />

6:2, 6:3<br />

Rybakina (4)<br />

Noskova<br />

Sorribes Tormo<br />

Rybakina (4)<br />

6:3, 6:3<br />

Sorribes Tormo<br />

Sorribes<br />

Tormo<br />

ohne Spiel<br />

Martic<br />

6:4, 6:1<br />

Alexandrova (23)<br />

Friedsam<br />

Shnaider Haddad Maia (14)<br />

Haddad Maia (14) 6:2, 5:7, 6:4<br />

Cocciaretto<br />

Waltert<br />

Pera<br />

Vekic (22)<br />

Paolini<br />

Danilovic<br />

Alexandrova<br />

6:2, 6:0 Haddad<br />

Cocciaretto<br />

6:2, 6:3 Pera<br />

Pera<br />

3:6, 6:4, 6:3<br />

Danilovic<br />

6:2, 7:5<br />

Dodin Jabeur (7)<br />

Jabeur (7)<br />

6:2, 6:3<br />

Maia (14)<br />

5:7, 6:4, 7:5<br />

6:4, 7:6<br />

Jabeur (7)<br />

4:6, 6:4, 6:2<br />

Muchova<br />

Podoroska<br />

Errani<br />

Muchova<br />

6:3, 0:6, 6:3<br />

Begu (27)<br />

Muchova<br />

6:3, 6:2<br />

Begu (27)<br />

6:3, 6:0<br />

Fernandez<br />

Tauson<br />

Jeanjean<br />

Avanesyan<br />

Samsonova (15)<br />

Pavlyuchenkova<br />

Sherif Potapova (24)<br />

Potapova (24)<br />

3:6, 6:4, 6:1<br />

Mertens (28) Mertens (28)<br />

Osorio<br />

6:3, 7:6<br />

Giorgi Pegula (3)<br />

Pegula (3)<br />

6:2, Aufg.<br />

Garcia (5)<br />

Blinkova<br />

Hunter<br />

Svitolina<br />

Tauson<br />

6:3, 5:7, 6:4 Avanesyan<br />

Avanesyan<br />

3:6, 6:1, 7:5<br />

6:0, 7:5<br />

Pavlyuchenkova<br />

4:6, 7:5, 7:5 Pavlyuchenkova<br />

4:6, 6:3, 6:0<br />

Mertens (28)<br />

6:1, 6:3<br />

Blinkova<br />

4:6, 6:3, 7:5 Svitolina<br />

Svitolina<br />

2:6, 6:2, 7:5<br />

2:6, 6:3, 6:1<br />

Ostapenko (17) Stearns<br />

Stearns<br />

6:3, 1:6, 6:2 Kasatkina (9)<br />

Vondrousova Kasatkina (9)<br />

6:0, 6:1<br />

Kasatkina (9)<br />

6:3, 6:4<br />

Stephens<br />

Gracheva<br />

Putintseva<br />

Zheng (19)<br />

Stephens<br />

6:2, 6:1 Stephens<br />

Putintseva<br />

6:3, 3:6, 6:2<br />

6:3, 4:6, 6:2<br />

Frech<br />

Rakhimova<br />

Rakhimova<br />

6:3, 6:4 Sabalenka (2)<br />

Shymanovich Sabalenka (2)<br />

6:2, 6:2<br />

Sabalenka (2)<br />

7:5, 6:2<br />

Swiatek (1)<br />

5:1, Aufg.<br />

Gauff (6)<br />

7:5, 6:2<br />

Haddad<br />

Maia (14)<br />

6:7, 6:3, 7:5<br />

Jabeur (7)<br />

6:3, 6:1<br />

Muchova<br />

6:4, 6:3<br />

Pavlyuchenkova<br />

3:6, 7:6, 6:3<br />

Svitolina<br />

6:4, 7:6<br />

Sabalenka (2)<br />

7:6, 6:4<br />

Swiatek (1)<br />

6:4, 6:2<br />

Haddad<br />

Maia (14)<br />

3:6, 7:6, 6:1<br />

Muchova<br />

7:5, 6:2<br />

Sabalenka (2)<br />

6:4, 6:4<br />

Swiatek (1)<br />

6:2, 7:6<br />

Muchova<br />

7:6, 6:7, 7:5<br />

Swiatek (1)<br />

6:2, 5:7, 6:4<br />

Foto: Getty Images<br />

42 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Ab dem ersten Schlag.<br />

Wimbledon live und exklusiv auf Sky.<br />

Fotos: @ Adobe Stock<br />

OFFICIAL LIVE BROADCAST PARTNER


TURNIERE VORSCHAU WIMBLEDON<br />

44 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


» Meine große Chance<br />

musste ich nutzen«<br />

Vor zehn Jahren gewann Marion Bartoli im Finale von<br />

Wimbledon gegen Sabine Lisicki. Im Interview spricht die<br />

Französin über ihren großem Moment, das Karriereende<br />

kurz danach und über die Magie des „heiligen Rasens“<br />

INTERVIEW: CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

DER MOMENT DER<br />

ERLÖSUNG: Mit einem<br />

Ass beendete Marion<br />

Bartoli das Wimbledonfinale<br />

2013 gegen Sabine<br />

Lisicki (6:1, 6:4).<br />

Foto: Imago<br />

Frau Bartoli, erinnern Sie sich an<br />

Ihre Erstrundengegnerin bei<br />

Ihrem Wimbledonsieg 2013?<br />

Auf jeden Fall. Das war Elina<br />

Svitolina. Sie war damals 18 Jahre<br />

alt. Wie könnte ich das vergessen!<br />

Sie haben ein gutes Gedächtnis. Welche<br />

Erinnerungen haben Sie generell an<br />

Ihren Wimbledontriumph 2013?<br />

Ich fühlte mich damals in Wimbledon extrem<br />

glücklich, fokussiert und gleichzeitig<br />

entspannt während des gesamten Turniers.<br />

Diesen Moment, als ich im Finale beim<br />

Matchball ein Ass geschlagen und dann auf<br />

dem Rasen zu Boden fiel, in der Gewissheit,<br />

dass ich Wimbledonsiegerin bin, werde ich<br />

nie vergessen.<br />

Inwiefern hat sich Ihr Leben durch den<br />

Wimbledonsieg verändert?<br />

Alles hat sich dadurch verändert. Ich<br />

habe mir mit dem Wimbledonsieg meinen<br />

Kindheitstraum erfüllt. Wer kann das<br />

schon von sich behaupten. Dieses Gefühl<br />

ist unglaublich schön, wenn all die harte<br />

Arbeit, die Hingabe, die Entbehrungen,<br />

die man über viele Jahre in diesen Sport<br />

investiert hat, mit solch einem Moment<br />

belohnt werden. Zu meiner Zeit haben vor<br />

allem Serena und Venus Williams sowie<br />

Justine Henin und Maria Sharapova so viel<br />

gewonnen. Man bekam so wenig Chancen<br />

auf einen Grand Slam-Titel. Als sich mir<br />

2013 die große Chance bot, musste ich sie<br />

nutzen. 2007 stand ich schon einmal im<br />

Wimbledonfinale und verlor klar gegen<br />

Venus Williams. Das 2013er-Finale war<br />

dann mein Moment, um zu glänzen.<br />

Sie spielten 2013 im Finale gegen Sabine<br />

Lisicki. Für Lisicki war es das erste Grand<br />

Slam-Finale. Wie hilfreich war es für Sie,<br />

dass Sie bereits ein Wimbledon finale<br />

gespielt hatten?<br />

Das hat mir massiv geholfen, weil ich<br />

genau wusste, was mich erwartet. Ich<br />

wusste, dass der Stress kommen würde<br />

und die Erwartungen riesig sind. Es stand<br />

so viel auf dem Spiel. Es ist einfach ein Riesenunterschied,<br />

ob man sich als Spielerin<br />

Grand Slam-Siegerin nennen kann oder<br />

eben nicht. Auch für den weiteren Karriereverlauf<br />

abseits des Platzes und den Möglichkeiten,<br />

die sich durch einen Grand<br />

Slam-Titel, vor allem in Wimbledon, ergeben.<br />

Ich war mental völlig bereit für diese<br />

Herausforderung. 2007 war ich deutlich<br />

angespannter, auch wenn mich Venus<br />

wohl so oder so besiegt hätte. Damals<br />

hatte ich das Gefühl, dass ich es hätte besser<br />

machen können. Im Finale 2013 wollte<br />

ich sichergehen, dass ich absolut alles gebe<br />

und den Centre Court nicht mit Bedauern<br />

verlasse. Wenn das dann nicht zum<br />

Sieg gereicht hätte und Sabine an jenem<br />

Tag zu gut gewesen wäre, hätte ich damit<br />

leben können. Was viele gar nicht mehr<br />

wissen: Sabine und ich haben zwei Jahre<br />

zuvor bereits auf dem Centre Court in<br />

Wimbledon gegeneinander gespielt, im<br />

Viertelfinale. Damals gewann Sabine in drei<br />

Sätzen unter geschlossenem Dach.<br />

2013 gab es in den Wimbledon-Tagen<br />

einen riesigen Lisicki-Hype in Deutschland.<br />

Haben Sie seitdem mit Sabine über<br />

das Finale gesprochen?<br />

Ich habe Sabine zuletzt beim WTA-Tur-<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

45


TURNIERE VORSCHAU WIMBLEDON<br />

FAIRE SIEGERIN: Marion<br />

Bartoli spendete nach<br />

dem Wimbledonfinale<br />

Sabine Lisicki Trost. „Ich<br />

verstehe genau, wie<br />

Sabine sich fühlt“, sagte<br />

sie. 2007 hatte Bartoli<br />

das Finale verloren.<br />

Foto: Imago<br />

nier in Linz 2020 getroffen. Damals hatte<br />

sie sich schwer verletzt mit dem Kreuzbandriss.<br />

Davor habe ich sie immer wieder<br />

auf Turnieren gesehen. Wir haben aber<br />

nie über das Wimbledonfinale gesprochen,<br />

weil ich bei ihr nicht die Erinnerungen an<br />

die Niederlage und ihren geplatzten Traum<br />

auslösen wollte. Ich habe Sabines Ergebnisse<br />

immer genau verfolgt. Durch diesen<br />

Finalmoment, den wir teilen durften,<br />

entsteht schon eine gewisse Verbindung.<br />

Ich hoffe, Sabine kann noch einige gute<br />

Ergebnisse erzielen. Wenn sie richtig fit ist<br />

und Selbstvertrauen hat, ist sie eine sehr<br />

gefährliche Spielerin.<br />

Sie haben Ihr Karriereende einen Monat<br />

nach Ihrem Wimbledontitel wegen einer<br />

Verletzung verkündet. Wahrscheinlich<br />

sind Sie die erste und einzige Wimbledonsiegerin,<br />

die nach dem Titelgewinn<br />

nicht als Spielerin zurück nach Wimbledon<br />

gekehrt ist und als Titelverteidigerin<br />

auf dem Centre Court antrat. Wie<br />

schwer war dies für Sie?<br />

Bei Ashleigh Barty war es tatsächlich auch<br />

so. Sie hat Wimbledon 2021 gewonnen und<br />

dann nach dem Australian Open-Sieg 2022<br />

ihre Karriere beendet. Ich hätte sehr gerne<br />

weitergespielt. Ich wollte unbedingt noch<br />

einen Titel gewinnen, vor allem den Billie<br />

Jean King Cup mit Frankreich, und noch<br />

einmal die French Open spielen. Mein Körper<br />

hat es aber nicht mehr zugelassen.<br />

Meine Karriere so kurz nach meinem größten<br />

Erfolg zu beenden, war damals eine<br />

schwere Entscheidung. Es ging einfach<br />

nicht mehr. Meine Schulter hat dermaßen<br />

geschmerzt, dass ich nach einer Weile<br />

nicht mehr aufschlagen konnte. Zu Beginn<br />

des Jahres 2013 hatte ich schon große Probleme,<br />

weil sich meine Sehnen in vielen<br />

Bereichen des Körpers entzündet hatten.<br />

Ich wusste schon, dass 2013 vielleicht mein<br />

letztes Jahr auf der Tour sein würde, vielleicht<br />

noch 2014. Ich musste also das Beste<br />

aus 2013 herausholen. Zum Glück ist mir<br />

das mit dem Wimbledonsieg gelungen.<br />

Wenn Sie neben Wimbledon auch die<br />

French Open gewonnen hätten: Wäre<br />

der Wimbledontitel dennoch spezieller<br />

gewesen, als sein Heim-Grand-Slam-<br />

Turnier zu gewinnen?<br />

Das ist schwer zu vergleichen. Natürlich<br />

will man bei seinem Heimturnier, vor<br />

allem bei einem Grand Slam, immer gut<br />

spielen, möglichst bis zum Titel. Dieses<br />

Jahr haben wir in Paris das 40-jährige Jubiläum<br />

von Yannick Noahs French Open-<br />

Sieg gefeiert. Dies unterstreicht, wie besonders<br />

es ist, als Franzose in Roland Garros<br />

zu triumphieren. Sand war jedoch nicht<br />

der Bodenbelag, auf dem ich gut spielte<br />

und mich wohllfühlte, dennoch habe ich<br />

es 2011 ins Halbfinale bei den French Open<br />

geschafft. Das war wohl auch das Optimum,<br />

das ich auf Sand erreichen konnte. Mit meiner<br />

Spielweise war ich geschaffen für die<br />

schnelleren Beläge.<br />

Was macht Wimbledon so magisch?<br />

Wimbledon ist ikonisch. Es ist das prestigeträchtigste<br />

Turnier, das wir haben. Nahezu<br />

jedes Kind, das beginnt <strong>Tennis</strong> zu spielen,<br />

träumt davon, eines Tages Wimbledon zu<br />

gewinnen. Wimbledon ist der Tempel des<br />

<strong>Tennis</strong>. Wenn du den Schläger das erste<br />

Foto: Getty Images<br />

46 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


Mal in die Hand nimmst, möchtest du<br />

unbedingt einmal auf dem Centre Court<br />

in Wimbledon spielen. Nur wenige Spieler<br />

und Spielerinnen bekommen die Chance,<br />

auf dem Centre Court anzutreten oder<br />

sogar das Turnier zu gewinnen. Dass mein<br />

Name auf der Venus Rosewater Dish, der<br />

Wimbledontrophäe, sowie an der Wand<br />

der Champions eingraviert ist, fühlt sich<br />

immer noch surreal an. Letztes Jahr feierte<br />

Wimbledon den 100. Geburtstag des Centre<br />

Courts. Als Wimbledonsiegerin durfte<br />

ich bei der Zeremonie mit all den großen<br />

Champions, die <strong>Tennis</strong>geschichte geschrieben<br />

haben, auf den „heiligen Rasen“ laufen.<br />

Diesen Moment und dieses Bild mit all<br />

den Wimbledonsiegern werde ich ewig in<br />

Erinnerung behalten.<br />

Ist der Centre Court in Wimbledon der<br />

beste <strong>Tennis</strong>platz der Welt?<br />

Definitiv! Es gibt nichts, was ein Erlebnis<br />

dort schlagen kann.<br />

Erinnern Sie sich an Ihr erstes Match auf<br />

dem Centre Court?<br />

Ja, das war das Halbfinale 2007 gegen<br />

Justine Henin, das ich gewonnen habe.<br />

„Ich war geduldig<br />

genug, um meinen<br />

Fähigkeiten zu<br />

vertrauen“<br />

Es war gleichzeitig auch das erste Mal,<br />

dass ich eine aktuelle Nummer-eins-<br />

Spielerin bezwungen habe. Justine war zum<br />

damaligen Zeitpunkt die mit Abstand beste<br />

Spielerin. Sie hatte schon jedes Grand Slam-<br />

Turnier gewonnen, bis auf Wimbledon.<br />

Dass ich Justine dort bezwingen konnte,<br />

war einfach unglaublich.<br />

Mats Wilander hat einmal gesagt, dass<br />

man nicht als richtiger Champion<br />

betrachtet werden kann, solange man<br />

nicht in Wimbledon gewonnen hat.<br />

Stimmen Sie zu als Wimbledonsiegerin?<br />

(lacht) Wenn er das so gesagt hat… Ich<br />

arbeite inzwischen mit ihm bei den<br />

French Open als On-Court-Interviewerin.<br />

Jeder Grand Slam-Titel hat seine Besonderheit.<br />

Natürlich sind auch diejenigen<br />

Grand Slam-Sieger, die nicht in Wimbledon<br />

gewonnen haben, großartige Champions.<br />

Ich hatte das Glück, dass Rasen und Wimbledon<br />

generell meinem Spiel sehr<br />

entgegenkamen.<br />

Es gibt das berühmte Zitat von Rudyard<br />

Kipling im Wimbledon-Club („If you can<br />

meet with triumph and disaster…“), in<br />

dem es darum geht, dass man mit Siegen<br />

und Niederlagen gleichermaßen umgehen<br />

sollte. Hat das Zitat eine besondere<br />

Bedeutung für Sie?<br />

Es hat eine besondere Bedeutung für alle<br />

Spieler, weil eine Karriere Höhen und Tiefen<br />

hat. Manchmal muss man den Tiefpunkt<br />

erreichen, um später zum Höhepunkt<br />

zu gelangen. Das ist die Essenz<br />

unseres Sports. Nach Rückschlägen oder<br />

Niederlagen geht es darum, wie du auf den<br />

Trainingsplatz gehst, nach Lösungen suchst<br />

und dich verbesserst, um wieder zu gewinnen.<br />

Für uns alle zieht sich dieses Streben<br />

durch die gesamte Karriere. Die Frage ist:<br />

Wie gut ist man im Umgang damit? Ich<br />

musste eine lange Zeit auf meinen ersten<br />

Grand Slam-Titel warten. Ich war geduldig<br />

genug, meinen Fähigkeiten und dem Pro-<br />

→<br />

LEGENDEN UNTER SICH: Zum 100.<br />

Geburtstag des Centre Courts in<br />

Wimbledon 2022 kamen zahlreiche<br />

Wimbledonsieger zusammen, unter<br />

anderem auch Marion Bartoli (neben<br />

Billie Jean King und Venus Williams).<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

47


TURNIERE VORSCHAU WIMBLEDON<br />

zess zu vertrauen, dass irgendwann mein<br />

Moment kommen wird.<br />

Welche Spielerin ist aus Ihrer Sicht die<br />

beste Rasenspielerin der Geschichte:<br />

Serena Williams, Steffi Graf oder Martina<br />

Navratilova?<br />

Das ist schwer zu beantworten. Diese drei<br />

Spielerinnen waren in ihrer Ära die Besten,<br />

vor allem auf Rasen. Billie Jean King nicht<br />

zu vergessen. Es wäre unfair, jemanden<br />

auszuwählen, weil jede von ihnen das Spiel<br />

auf eine neue Stufe gehoben hat. Ich hatte<br />

das Privileg, gegen Serena 2011 auf Rasen in<br />

Wimbledon im Achtelfinale zu spielen und<br />

auch zu gewinnen.<br />

VITA MARION BARTOLI<br />

Die Französin, 38, spielte die Vorhand und Rückhand<br />

beidhändig. Sie gewann acht Titel auf der WTA-Tour, darunter<br />

der Sieg in Wimbledon im Jahr 2013. 2007 stand sie<br />

ebenfalls im Finale von Wimbledon. Ihre beste Platzierung<br />

im WTA-Ranking: 7. Sechs Wochen nach ihrem Titelgewinn<br />

in Wimbledon verkündete sie nach der Auftaktniederlage beim WTA-Turnier<br />

in Cincinnati gegen Simona Halep wegen langwierigen Verletzungsproblemen<br />

ihr Karriereende. Bartoli war für ihr exzentrisches Verhalten auf dem Platz mit<br />

Schattenschlägen und ständigem Bewegen vor den Ballwechseln bekannt. Laut<br />

eigenen Angaben hat sie einen IQ von 175. Heute arbeitet sie fürs Fernsehen.<br />

Foto: Imago<br />

Sie haben die Vorhand und Rückhand mit<br />

beiden Händen gespielt. In der Vergangenheit<br />

gab es mit diesem Spielstil einige<br />

erfolgreiche Profis, darunter Monica<br />

Seles und Fabrice Santoro. Dieser Spielstil<br />

verschwindet mehr und mehr.<br />

Das stimmt. Mein großes Idol war Monica<br />

Seles. Sie hat mich inspiriert, dass ich Vorhand<br />

und Rückhand mit beiden Händen<br />

gespielt habe. Es ist schade, dass es<br />

kaum noch Spielerinnen und Spieler gibt,<br />

die so spielen. Su-Wei Hsieh aus Taiwan,<br />

ehemalige Nummer eins im Doppel, ist<br />

noch jemand, die diesen Spielstil erfolgreich<br />

betreibt. Ich erinnere mich noch gut<br />

daran, wie Hsieh in Wimbledon Simona<br />

Halep mit ihrem Spielstil und ihren Trickschlägen<br />

aus dem Konzept gebracht hat.<br />

Ich kann nicht genau sagen, warum diese<br />

Art zu spielen kaum noch existiert. Diese<br />

Spielweise ist auf jeden Fall deutlich<br />

anspruchsvoller, weil man sich viel näher<br />

zum Ball bewegen muss. Man hat nicht die<br />

lange Reichweite mit einer Hand. Die Beinarbeit<br />

muss daher extrem gut sein, um die<br />

Kontrolle über den Ball zu behalten.<br />

Wer gewinnt dieses Jahr in Wimbledon?<br />

Bei den Herren kommt man nicht drum<br />

herum, auf Novak Djokovic zu tippen. Er<br />

hat siebenmal das Turnier gewonnen. Er<br />

ist der ganz große Favorit. Bei den Damen<br />

ist das Feld deutlich offener. Aryna Sabalenka<br />

spielt ein herausragendes Jahr.<br />

Sabalenka und Titelverteidigerin Elena<br />

Rybakina haben ein sehr gutes Spiel für<br />

Rasen durch ihren gewaltigen Aufschlag,<br />

mit dem sie jede Gegnerin massiv unter<br />

Druck setzen können. Dazu haben beide<br />

flache Schläge und nehmen den Ball sehr<br />

früh. Das passt zum Rasen. Für Iga Swiatek<br />

ist das Spiel auf Rasen etwas komplizierter<br />

wegen der Ausholbewegung bei ihrer<br />

Vorhand. Ich bin mir aber sicher, dass Iga<br />

eine Lösung dafür finden wird. Ich gehe<br />

davon aus, dass Swiatek, Sabalenka oder<br />

Rybakina dieses Jahr in Wimbledon gewinnen<br />

werden. ◯<br />

INFOS<br />

WIMBLEDON<br />

Foto: Imago<br />

ERFÜLLUNG EINES KINDHEITSTRAUMS: Auf dem Weg zum Wimbledontitel 2013 gab Marion<br />

Bartoli keinen Satz ab. „Ich habe so lange von diesem Moment geträumt“, sagte sie anschließend.<br />

Termin: 3. bis 16. Juli<br />

Ort: London<br />

Belag: Rasen<br />

Herrenfinale 2022:<br />

Novak Djokovic - Nick Kyrgios<br />

4:6, 6:3, 6:4, 7:6<br />

Damenfinale 2022:<br />

Elena Rybakina - Ons Jabeur<br />

3:6, 6:2, 6:2<br />

Größtes Stadion: Centre Court<br />

(14.979 Plätze)<br />

Rekordsieger: Roger Federer (8 Titel)<br />

Rekordsiegerin: Martina Navratilova<br />

(9 Titel)<br />

TV: Sky<br />

Weitere Infos: www.wimbledon.com<br />

48 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


Sipsmith erneut offizieller Partner<br />

der Wimbledon Championships in London<br />

Aufschlag in London: Vom 3.-16. Juli <strong>2023</strong> heit es wieder ab auf den heiligen Rasen – die 136. Wimbledon Championships<br />

stehen vor der Tür! Auch wieder mit von der Partie: Sipsmith mit seiner Wimbledon Edition „Strawberry <strong>Smash</strong> Gin“. Dieser<br />

wurde vor zwei Jahren mit groer Spannung erwartet – traditionelles Handwerk und anspruchsvolle, zeitaufwendige One<br />

Shot-Destillation in kleinen Chargen garantieren auergewöhnliche Qualität und Geschmack. Einfach gesagt: britische Handwerkskunst<br />

vereint in einer Flasche! Dabei trägt die Wimbledon Edition nicht nur das Emblem des ältesten und prestigeträchtigsten<br />

<strong>Tennis</strong>turniers der Welt, sie wurde auch von Hand mit echten Wimbledon-Erdbeeren aus der Ernte 2021 von Hugh Lowe<br />

Farms in Kent hergestellt – dem exklusiven Lieferanten für Wimbledon. Um die Essenz des gehobenen britischen Summer Sipping<br />

einzufangen, wurde ein weiterer klassischer englischer Sommergeschmack hinzugefügt, der ganz wunderbar zu frischen<br />

Erdbeeren passt – Minze. Komplex, subtil und ausgewogen begeistert der erfrischende Sipsmith Strawberry <strong>Smash</strong> Gin Nase<br />

und Gaumen. Und wem das zu sü klingt, der findet mit dem Gin Basil <strong>Smash</strong> oder dem London Dry Spritz eine schmackhafte<br />

und erfrischende Alternative – natürlich perfekt für den kommenden Sommer!<br />

Und nun die Frage:<br />

Was gibt es besseres, als bei dem traditionsreichsten <strong>Tennis</strong>turnier der Welt live vor Ort zu sein? Jeder <strong>Tennis</strong>spieler schwärmt<br />

von der einzigartigen Atmosphäre in London, der Eleganz und Historie auf der Anlage. Jetzt mitmachen und nach Wimbledon<br />

fliegen – denn wir verlosen gemeinsam mit Sipsmith folgenden Gewinn:<br />

2 Centre Court-Tickets für Wimbledon, Dienstag, den 4. Juli <strong>2023</strong><br />

Flug und Übernachtung im Best Western Chiswick Palace Hotel<br />

Besuch der Sipsmith-Destillerie & eine Flasche Sipsmith Strawberry <strong>Smash</strong> Gin<br />

Ihr wollt euch zuhause schon mal auf das Spektakel in London einstimmen?<br />

Nachfolgend findet ihr zwei der Rezepte zum Nachmixen.<br />

Teilnehmen könnt ihr<br />

über die Webseite<br />

www.tennismagazin.de<br />

Sipsmith Strawberry<br />

<strong>Smash</strong> Club<br />

Zutaten:<br />

50 ml Sipsmith Strawberry <strong>Smash</strong> Gin<br />

15 ml trockener Wermut<br />

25 ml frisch gepresster Zitronensaft<br />

Eiweiß<br />

Frische Erdbeeren<br />

Glas: Cocktailschale<br />

Garnitur: Frische Erdbeeren<br />

Zubereitung:<br />

Sipsmith Strawberry <strong>Smash</strong> Gin, Wermut, frisch gepressten Zitronensaft, Zuckersirup,<br />

frische Erdbeeren und Eiweiß in einen Shaker geben und 10-12 Sek. gut<br />

schütteln (ohne Eiswürfel). Eiswürfel nun hinzugeben und erneut shaken.<br />

In eine gekühlte Cocktailschale abseihen und mit frischen Erdbeeren garnieren.<br />

Zutaten:<br />

35ml Sipsmith London Dry Gin<br />

25ml Zitronensaft<br />

15ml Zuckersirup<br />

75ml Prosecco<br />

25ml gekühltes Mineralwasser<br />

Limettenzeste und Minzblatt<br />

Sipsmith Gin<br />

London Dry Spritz<br />

Zubereitung:<br />

Ein Weinglas mit Eiswürfeln füllen und Sipsmith London Dry Gin, Zitronensaft<br />

und Zuckersirup hinzugeben. Mit Prosecco und Mineralwasser auffüllen<br />

und sanft mit einem Stirrer vermischen. Abschließend mit einer Limettenzeste<br />

und einem Minzblatt garnieren.<br />

PLEASE SIP RESPONSIBLY: #DRINKSMART WWW.DRINKSMART.COM


TURNIERE VERLETZUNGEN<br />

Rückkehr mit<br />

Nach einer schweren Verletzung ist der Weg zurück zur alten Form oft<br />

beschwerlich. tennis MAGAZIN wirft einen Blick auf große Comebacks<br />

und erklärt, von welchen Faktoren ihr Verlauf abhängig ist<br />

TEXT TIM BÖSELER<br />

SCHNELL ZURÜCK AUF<br />

DEN PLATZ: Thomas<br />

Muster beim Schlagtraining<br />

auf einem Spezialgestell<br />

mit kaputtem Knie im Mai<br />

1989.<br />

Foto: Getty Images<br />

VERLETZUNG<br />

KNIE<br />

Thomas Muster, damals 21 Jahre alt,<br />

stand im April 1989 im Finale von Key Biscayne,<br />

als er am Abend zuvor von einem Auto<br />

umgefahren wird. Diagnose: Riss der Seitenund<br />

Kreuzbänder seines linken Knies.<br />

COMEBACK<br />

„Aufgegeben wird nur ein Brief!“ Getreu seines<br />

Mottos kämpft sich Muster schnell zurück.<br />

Legendär sind seine Schlageinheiten auf<br />

einem Spezialgestell (s. Foto oben).<br />

Im September 1989 bestreitet er<br />

sein erstes Turnier nach der<br />

Verletzung.<br />

Foto: Imago<br />

SEIN LETZTER TITEL: 1997<br />

gewann Muster in Key<br />

Biscayne – ausgerechnet.<br />

1989 hatte er dort seinen<br />

Horrorcrash erlebt.<br />

Foto: Getty Images<br />

50<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Hindernissen<br />

GEKNICKT: Roger<br />

Federer verlor<br />

2016 in Wimbledon<br />

gegen Milos Raonic<br />

und beendete die<br />

Saison – das Knie.<br />

VERLETZUNG<br />

KNIE<br />

Badewannenunfall: Roger Federer<br />

wollte nur das Badewasser für seine<br />

Zwillingstöchter einlassen – da machte es<br />

Klick im Knie, Meniskusschaden. Die Saison<br />

2016 war seine schlechteste seit 2000.<br />

COMEBACK<br />

Perfekter Kaltstart: Federer setzte ein halbes<br />

Jahr aus, schlug dann beim Hopman Cup<br />

auf und legte bei den Australian Open<br />

2017 einen Traumlauf hin, um<br />

seinen 18. Grand Slam-<br />

Titel zu holen.<br />

18. GRAND SLAM-TITEL:<br />

2017 gewann Federer<br />

die Australian Open – als<br />

Nummer 17 der Setzliste.<br />

Im Finale bezwang er<br />

Dauerrivale Rafael Nadal.<br />

Foto: Imago<br />

ENDSPIEL IN PARIS: Stich wollte in<br />

Roland Garros 1996 nicht antreten,<br />

gewann dann aber sechs Matches.<br />

Foto: Picture-Alliance<br />

ZUM WEGGUCKEN:<br />

Beim Wiener Hallenturnier<br />

1995 knickte<br />

Michael Stich böse<br />

um. Die Zeitlupenaufnahmen<br />

davon<br />

gingen den TV-Fans<br />

unter die Haut und<br />

blieben unvergesslich.<br />

Foto: Getty Images<br />

VERLETZUNG<br />

KNÖCHEL<br />

Jeder, der die TV-Bilder sah, wird sie<br />

nie vergessen: Wie Michael Stich in Wien<br />

1995 umknickte, war einfach nur furchtbar.<br />

Diagnose: Außenbandriss und eine beschädigte<br />

Kapsel. Auf einer Trage trug man ihm vom Court.<br />

COMEBACK<br />

Nach nur vier Monaten Pause gewann Stich<br />

im Februar 1996 das Turnier in Antwerpen.<br />

In Roland Garros hatte er dann sogar die<br />

Chance auf seinen zweiten Grand Slam-<br />

Titel, aber Stich verlor das Endspiel<br />

gegen Yevgeny Kafelnikov<br />

6:7, 5:7, 6:7.<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

51<br />


TURNIERE VERLETZUNGEN<br />

Sie beeinflussen das Leben eines<br />

Sportlers wie kaum etwas anderes:<br />

Verletzungen. Wer so wie<br />

<strong>Tennis</strong>profis tagtäglich auf<br />

einen komplett intakten Körper<br />

angewiesen ist, den stellen Muskelprobleme,<br />

Bänderrisse, Sehnenentzündungen<br />

oder lädierte Gelenke stets vor die<br />

bange Frage: Wann kann ich wieder zurück<br />

auf den Court? Nichts ist ihnen wichtiger<br />

als das Comeback, um schnell die alte Form<br />

zu finden und keine Zeit zu verlieren. Doch<br />

einfach ist eine Rückkehr selten.<br />

„Die Komplexität einer Verletzung ist<br />

grundsätzlich von drei Faktoren abhängig:<br />

Art der Verletzung, Ort der Verletzung<br />

und Schwere der Verletzung. Je höher die<br />

Vielschichtigkeit einer Verletzung, desto<br />

länger wird die Ausfallzeit“, erklärt Uwe<br />

Liedtke, schon seit mehr als zehn Jahren<br />

Physio therapeut von Jan-Lennard Struff.<br />

Liedkte ist kein Schnacker, sondern einer,<br />

der direkt auf den Punkt kommt. Er will<br />

gerne Auskunft zum Thema „Comebacks“<br />

geben, ohne dabei aber auf bestimmte<br />

Profis explizit einzugehen. Selbst zu diesem<br />

Schritt sind viele seiner Kollegen nicht<br />

bereit. tennis MAGAZIN-Anfragen beantworteten<br />

die meisten „Physios“, die auf der<br />

Tour unterwegs sind, entweder gar nicht<br />

oder mit dem Hinweis, sie dürften darüber<br />

nicht sprechen – Ansage vom Management<br />

des zu betreuenden Profis.<br />

Warum manche Profis schneller zurückkommen<br />

als andere ist also vor allem eine<br />

Frage der Verletzungsdiagnose. Logisch.<br />

„ Erfahrungsgemäß dauert es bei Hand-,<br />

Ellenbogen- oder Schulterverletzungen am<br />

längsten, bis ein Spieler wieder sein altes<br />

Level erreicht. Problem: Er kann länger<br />

keine Bälle schlagen. Ist jemand am Sprunggelenk<br />

verletzt, ist zwar sein Bewegungsapparat<br />

eingeschränkt, aber er kann recht<br />

schnell wieder einen Schläger in die Hand<br />

nehmen und behält so besser das Gefühl<br />

für den Ball“, erläutert Liedke. Legendäres<br />

Beispiel ist Thomas Muster, der 1989 mit<br />

kaputtem Knie auf einem Spezialgestell –<br />

halb liegend, halb sitzend – Bälle schlug.<br />

Auch Alexander Zverev stand nach seiner<br />

schweren Bänder verletzung 2022 schon<br />

relativ schnell wieder auf dem Platz – dank<br />

eines Spezial stiefels, der seinen Knöchel<br />

schützte. Bei einer Blessur am Handgelenk,<br />

wie sie Dominic Thiem 2021 erlebte, ist<br />

hingegen mehr Geduld gefragt, bis der Griff<br />

zum Schläger wieder möglich ist.<br />

Foto: Getty Images<br />

SCHMERZEN AM<br />

ELLENBOGEN:<br />

2017 musste Novak<br />

Djokovic in Wimbledon<br />

aufgeben.<br />

VERLETZUNG<br />

ELLENBOGEN<br />

Nach langwierigen Problemen am<br />

Ellenbogen zog Novak Djokovic 2017 in<br />

Wimbledon die Notbremse und beendete<br />

die Saison. Lange wehrte er sich gegen eine OP<br />

(„Körper sind selbstheilende Maschinen“), aber im<br />

Januar 2018 unterzog er sich einem Eingriff.<br />

COMEBACK<br />

Richtig Fahrt nahm Djokovic 2018 erst auf<br />

Rasen auf: Finale in Queen‘s, Titel in Wimbledon.<br />

Danach holte er bei den US<br />

Open seinen 14. Grand Slam-Pokal<br />

und beendete das Jahr als<br />

Nummer eins.<br />

EIN JAHR SPÄTER: Nach einer<br />

Ellenbogen-OP im Januar 2018<br />

gewann Djokovic in Wimbledon.<br />

Foto: Getty Images<br />

VERLETZUNG<br />

HANDGELENK<br />

1997 war für Andre Agassi ein<br />

Seuchen jahr. Zu seinen ständigen<br />

Schmerzen im Handgelenk kamen mentale<br />

Probleme hinzu. Folge: Absturz im Ranking<br />

bis auf Position 141.<br />

TIEFPUNKT US<br />

OPEN 1997: Nach<br />

seinem Achtelfinalaus<br />

rutschte<br />

Andre Agassi<br />

aus den Top 100<br />

und fand sich im<br />

November 1997<br />

auf Position 141<br />

wieder.<br />

COMEBACK<br />

1999 wurde zu seinem Erfolgsjahr: Zum<br />

ersten Mal in einer Saison holte er sich<br />

zwei Grand Slam-Titel (Paris, New<br />

York) und war am Jahresende<br />

die Nummer eins der<br />

Welt.<br />

Foto: Imago<br />

HÖHEPUNKT<br />

1999: Mit dem<br />

Sieg in Paris hatte<br />

Agassi alle vier<br />

Grand Slam-<br />

Events mindestens<br />

einmal gewonnen.<br />

Foto: Getty Images<br />

52 tennismagazin.de<br />

7/<strong>2023</strong>


VERLETZUNG<br />

Foto: Getty Images<br />

ABGANG IN<br />

WIMBELDON<br />

2012: Rafael<br />

Nadal nach<br />

seiner Niederlage<br />

gegen<br />

Lukas Rosol.<br />

KNIE<br />

Die „Hoffa-Krankheit“ im linken<br />

Knie setzte Rafael Nadal 2012 zu.<br />

Schmerzen in der Patellasehne zwangen<br />

ihn zum vorzeitigen Saisonabbruch.<br />

COMEBACK<br />

Nach 222 Tagen kehrte Nadal im<br />

Februar 2013 in Chile zurück auf<br />

den Court. Später gewann<br />

er in Paris und New<br />

York.<br />

BESTER MANN 2013:<br />

Nadal mit der Trophäe<br />

für den Weltranglistenersten<br />

am<br />

Ende der Saison.<br />

Foto: Getty Images<br />

„Am schwierigsten für einen verletzten<br />

<strong>Tennis</strong>profis ist es, seine Ungeduld<br />

im Zaum zu halten“, sagt auch Davis Cup-<br />

Teamchef Michael Kohlmann. Er habe<br />

es, so Kohlmann, schon öfter erlebt, dass<br />

Profis zu schnell zurückkamen, ohne die<br />

erforderliche Basis dafür mitzubringen.<br />

Auch Alexander Zverev wollte bei seiner<br />

Rückkehr zu schnell zu viel. Als er seine<br />

Bänderverletzung überwunden hatte und<br />

beim Davis Cup-Heimspiel im September<br />

2022 in Hamburg auflaufen wollte, stoppte<br />

ihn ein Knochenödem im Fuß. Ein klares<br />

Indiz für eine Überbelastung. „Ich habe<br />

im Training wohl einfach schon zu viel<br />

gemacht“, räumte Zverev ein, der seine<br />

Comebackpläne auf Anfang <strong>2023</strong> verschieben<br />

musste.<br />

Rückschläge in der Aufbauphase nach<br />

einer Verletzung sind normal – und man<br />

sollte sie als Profi auch einkalkulieren.<br />

Doch das tun die Wenigstens von ihnen.<br />

Denn: Verletzungen gänzlich auszukurieren,<br />

bedeutet für die Profis, dass sie<br />

ihren Job länger nicht ausüben können und<br />

länger kein Geld verdienen. Diesen Luxus<br />

kann sich nicht jeder leisten. „Der finanzielle<br />

Background spielt bei Ausfällen eine<br />

große Rolle“, sagt Kohlmann. Heißt: Topspieler,<br />

die schon mehrere Millionen Preisgeld<br />

eingenommen haben, können sich<br />

mehr Zeit lassen als der Durchschnittsprofi,<br />

der auf jeden Euro achten muss.<br />

→<br />

ERHOLUNG.<br />

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TURNIERE VERLETZUNGEN<br />

„Profis, die sich noch nicht so viel<br />

Preisgeld erspielen konnten, haben einen<br />

höheren Druck, möglichst schnell auf den<br />

Court zurückkehren zu müssen“, weiß<br />

auch Physio Liedke. Ein weiterer wichtiger<br />

Faktor, ob ein Comeback zügig und<br />

erfolgreich verlaufen kann, ist der Zeitpunkt<br />

der Verletzung innerhalb einer Profilaufbahn.<br />

Liedke erklärt: „Wenn jemand<br />

schon viel erreicht hat, kann er es gelassener<br />

angehen. Verletzt sich jemand kurz vor<br />

dem Erreichen eines großen Ziels, ist das<br />

Comeback ein ganz anderes.“ Wieder muss<br />

man an Alexander Zverev denken, dessen<br />

Bänder genau in dem Moment rissen, als<br />

er das beste <strong>Tennis</strong> seines Lebens spielte<br />

und sogar die Nummer eins der Welt werden<br />

konnte. „So etwas kriegt man nur ganz<br />

schwer wieder raus aus dem Kopf“, sagt<br />

Teamchef Kohlmann. Umso erstaunlicher<br />

sei, dass Zverev sich jetzt, ein gutes halbes<br />

Jahr nach seinem Wiedereinstieg, wieder<br />

seiner alten Form annähert und sogar das<br />

Halbfinale in Paris erreichte.<br />

Was aber ist mit Fabel-Comebacks wie<br />

dem von Michael Stich 1995? Als Stich<br />

sich in Wien 1995 die Bänder riss – TV-<br />

Zuschauer von damals werden sich mit<br />

einem Schaudern daran erinnern –, siegte<br />

er nur vier Monate später beim Turnier in<br />

Antwerpen. Oder Federer? Der nahm 2016<br />

eine halbjährige Verletzungspause, kam<br />

Anfang 2017 zurück und siegte gleich bei<br />

den Australien Open. Das, so der einhellige<br />

Tenor, seien Phänomene, die heute kaum<br />

noch möglich sind (Stich) und wenn doch,<br />

dann gelingt so etwas nur absoluten<br />

Ausnahme athleten (Federer).<br />

„Der normale Profi braucht einfach<br />

Matchpraxis, das ist ein absolutes<br />

Muss. Noch wichtiger aber ist die nächste<br />

Off-Season, um sich optimal auf die<br />

kommende Saison vorzubereiten“, meint<br />

Liedke. Sein Schützling Jan-Lennard Struff<br />

ist dafür ein gutes Beispiel.<br />

Ein Comeback zu<br />

planen, ist für einen<br />

Physio auch ein<br />

Glücksspiel<br />

Struff brach sich Ende März in Miami<br />

den großen Zeh des rechten Fußes – weil<br />

er aus Frust gegen eine Bande trat. Er<br />

musste knapp zwei Monate aussetzen.<br />

Eigentlich ein überschaubarer Zeitrahmen,<br />

in dem Liedke die damalige Nummer<br />

56 der Weltrangliste vor allem körperlich<br />

fit halten musste. Als Struff dann<br />

zurückkam, gewann er bei vier Rasenturnieren<br />

nur ein Match. Das hieß: Der<br />

Druck, endlich wieder gewinnen zu müssen<br />

stieg gleich in mehrfacher Hinsicht: Struff<br />

brauchte Punkte für die Weltrangliste,<br />

um nicht weiter abzurutschen. Und er<br />

brauchte Siege, um Matchpraxis zu bekommen.<br />

Auch wenn er zwischenzeitlich auf<br />

der Challenger-Tour einige Erfolge feierte<br />

(Titel in Braunschweig, Finale in Bergamo),<br />

ging es abwärts für ihn – bis auf Platz 168<br />

im Ranking. Was ihn aus dieser Negativspirale<br />

wieder rausholte? „Die intensive<br />

Vorbereitung auf die neue Saison in der<br />

Off-Season auf Teneriffa“, betonte Struff in<br />

Madrid <strong>2023</strong>, als er bis ins Finale des Masters-Events<br />

vorstieß – sein bislang größter<br />

Karriere erfolg. Erst auf Teneriffa hätte er<br />

sich in die körperliche Verfassung bringen<br />

können, die für die erweiterte Weltspitze<br />

auf der ATP-Tour erforderlich sei.<br />

„Ein Comeback zu planen, ist für einen<br />

Physio auch ein Glücksspiel. Man muss<br />

genau die richtigen Punkte erwischen,<br />

sonst droht die Gefahr einer Fehlbelastung<br />

und die Verletzungspause verlängert sich“,<br />

gibt Liedke zu. Wann kann der Spieler wieder<br />

zurück auf den Platz, wie hoch dürfen<br />

die Umfänge am Anfang sein? Dafür<br />

gibt es keine Blaupausen, höchstens Erfahrungswerte.<br />

Aber selbst auf die kann man<br />

sich nicht immer verlassen, weil jeder Profi<br />

indivi duell auf die gesetzten Reize reagiert.<br />

Wenn dann noch mentale oder persönliche<br />

Probleme zu einer verletzungsbedingten<br />

Zwangspause hinzukommen,<br />

wird es erst recht kompliziert.<br />

VERLETZUNG<br />

HANDGELENK<br />

Schreckmoment auf Mallorca 2021:<br />

Dominic Thiem verletzte sich am rechten<br />

Handgelenk (Einriss in der Sehnenscheide<br />

und der Gelenkkapsel) – die Saison war vorbei.<br />

Foto: Getty Images<br />

KRÖNUNG ZUM GRAND SLAM-<br />

CHAMPION: Im US Open-Finale<br />

2020 lag Dominic Thiem mit<br />

0:2 Sätzen gegen Alexander<br />

Zverev hinten und gewann das<br />

Match am Ende doch noch.<br />

COMEBACK<br />

Nach 280 Tagen Pause kehrte Thiem im März<br />

2022 zurück, doch gute Resultate blieben<br />

aus. Im Mai 2022 flog er erstmals seit acht<br />

Jahren aus den Top 100. Thiem machte<br />

auch Motivationsprobleme für das<br />

bis heute anhaltende Formtief<br />

verantwortlich.<br />

Foto: Imago<br />

MIT ARMSCHIENE: 2021 pausierte<br />

Thiem sechs Monate und gönnte<br />

seinem lädierten Handgelenk Ruhe.<br />

OCHSENTOUR<br />

ÜBER DIE<br />

DÖRFER: <strong>2023</strong><br />

muss Dominic<br />

Thiem wieder bei<br />

Challengern<br />

antreten – wie<br />

hier im österreichischen<br />

Mauthausen.<br />

Foto: Imago<br />

54<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Foto: Getty Images<br />

HEFTIGE SCHMERZEN: Alexander Zverev knickte<br />

im Halbfinale von Paris 2022 gegen Rafael Nadal um.<br />

VERLETZUNG<br />

KNÖCHEL<br />

Alexander Zverev konnte in Roland<br />

Garros 2022 die Nummer eins der Welt<br />

werden – und riss sich im Halbfinale gegen<br />

Rafael Nadal sieben Bänder im rechten<br />

Knöchel, von denen drei operiert wurden.<br />

COMEBACK<br />

Anfang <strong>2023</strong> kassierte Zverev viele frühe<br />

Niederlagen und suchte länger nach seiner<br />

Form. Erst in Paris gewann er mehr als<br />

drei Matches bei einem Turnier und<br />

erreichte das Halbfinale – Talsohle<br />

durchschritten.<br />

KEINE LUST AUF WEITERE PLEITEN: Zverev<br />

nach dem Auftaktaus in München <strong>2023</strong>.<br />

Foto: Getty Images<br />

Ein Aspekt: Motivationsprobleme. „Die<br />

mentale Grundeinstellung eines Athleten<br />

ist natürlich ein Faktor. Wer schon eher<br />

satt ist, dem fällt eine Rückkehr unter<br />

Umständen schwerer“, sagt Liedke. Große<br />

Triumphe führen nicht automatisch zu<br />

noch mehr Erfolgen. Eine Erfahrung, die<br />

Dominic Thiem nach seinem Sieg bei den<br />

US Open 2020 machen musste.<br />

„Ich bin danach in ein Loch gefallen“,<br />

gab Thiem schon im April 2021 zu. Kurz<br />

danach verletzte er sich am Handgelenk.<br />

Er pausierte, kam um eine OP herum und<br />

sucht bis heute nach seiner Form. Im<br />

April <strong>2023</strong> war er zwischenzeitlich aus den<br />

Top 100 gefallen. Nach dem Erstrundenaus<br />

in Paris sagte er, dass er erst seit sechs<br />

Wochen wie ein Profi trainieren würde.<br />

Rafael Nadal sind solche Probleme<br />

anscheinend fremd. Kein anderer Profi<br />

kam so oft und so erfolgreich nach seinen<br />

vielen Verletzungen zurück auf die Tour.<br />

Und wer, wenn nicht er, kann es schaffen,<br />

für seine Abschiedstournee 2024 wieder fit<br />

zu werden? Denn: Nadal ist nicht nur der<br />

„King of Clay“, er ist auch der „König des<br />

Comebacks“. Und der ist eben einmalig. ◯<br />

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Körpergröße der Kinder anpassen. Selbst die kleinsten Sportler können „mitarbeiten“ und Bälle sammeln,<br />

aber auch Erwachsene werden diese Flexibilität sehr schätzen.<br />

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Ballwagen und Schlägertasche sind die unhandlichen Sammelrohre oft ein Ärgernis. Durch die kleine Bauform,<br />

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Der BallMax hat Platz für 16 Stage 3 Bälle und 19 normale Spielbälle. Durch seine Bauweise ist der BallMax<br />

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SLAM-FEELING<br />

AM ROTHENBAUM<br />

22. – 30. JULI <strong>2023</strong>


TURNIERE STREAMING<br />

Deutscher Sommer<br />

auf <strong>Tennis</strong> Channel<br />

Stuttgart, Berlin, Bad Homburg und die Herren-Bundesliga<br />

werden <strong>2023</strong> vom <strong>Tennis</strong> Channel übertragen<br />

SOMMERFEELING:<br />

Bestes Rasentennis wie in Bad<br />

Homburg kann man nicht nur<br />

live vor Ort, sondern auch via<br />

tennischannel.com erleben.<br />

auf ihre Kosten beim einzigen Streamingdienst<br />

weltweit, der sich ausschließlich<br />

auf <strong>Tennis</strong> fokussiert. „Der deutsche Sommer<br />

geht über die Profitour hinaus, denn<br />

es gibt einige weitere Events, die <strong>Tennis</strong><br />

auf Weltklasse-Niveau beinhalten. Uns ist<br />

es wichtig, dass auch diese nationalen Veranstaltungen<br />

gezeigt werden”, erklärt Jan<br />

Menneken vom <strong>Tennis</strong> Channel. Mit über<br />

30 Top 100-Spielern ist die Bundesliga ein<br />

hochklassiger Wettbewerb in Deutschland,<br />

der möglichst vielen <strong>Tennis</strong>-Begeisterten<br />

zugänglich gemacht werden soll.<br />

Doch die Elite schlägt auch in Stuttgart,<br />

Berlin und Bad Homburg auf, die<br />

ebenfalls von <strong>Tennis</strong> Channel gestreamt<br />

werden. Darüber hinaus sind auch die<br />

Top-Events in Halle, Westfalen (ATP) und<br />

Hamburg (ATP/WTA) im Gespräch. Jan<br />

Menneken: „Natürlich wollen wir alle Turniere<br />

zeigen, sodass der Sommer möglichst<br />

viele Live-Events hat. Für <strong>Tennis</strong>-<br />

Fans ist das ein riesiger Vorteil, denn sie<br />

haben alles unter einem Dach und zu<br />

einem geringen Preis.” Etwas, das man<br />

in Deutschland von anderen Sportarten<br />

nicht unbedingt gewohnt ist.<br />

Wer im Sommer die Top-Turniere in<br />

Deutschland live sehen will, kann sie im<br />

Freibad, auf dem Balkon oder der Couch<br />

erleben, denn per <strong>Tennis</strong> Channel-App<br />

kommen die Stars überall mit hin. Neben<br />

den Live-Events zeigt der amerikanische<br />

Streamingdienst auch noch jede Menge<br />

weitere Inhalte. Über den „deutschen<br />

Sommer” hinaus gibt es viele exklusive<br />

Dokumentationen, Hintergrundgeschichten<br />

und Matches aus der Vergangenheit zu<br />

sehen. Jan Menneken formuliert es so: „Es<br />

ist ein bisschen wie bei Netflix oder anderen<br />

Streamingdienstanbietern – nur eben<br />

für <strong>Tennis</strong>.” ◯<br />

Freibad, Sonne, Eis: Wer an den<br />

Sommer denkt, dem kommen<br />

sofort die „Must-haves“ in den<br />

Sinn. Urlaubsfeeling mit Sonnencreme<br />

in der Nase, viel draußen<br />

sein, die langen Tage genießen – herrlich.<br />

<strong>Tennis</strong>fans wiederum dürften schnell an<br />

die großen Turniere auf deutschem Boden<br />

denken. Denn sowohl die Stars der WTAals<br />

auch der ATP-Tour machen im Juni<br />

und Juli Halt in Deutschland. Ob bei den<br />

Rasenturnieren der Herren in Stuttgart<br />

(10. bis 18. Juni) und Halle (17. bis 25. Juni),<br />

den WTA-Stopps auf saftigem Grün in Berlin<br />

(19. bis 25. Juni) und Bad Homburg (25.<br />

Juni bis 1. Juli) oder dem Sandplatz-Highlight<br />

in Hamburg (22. bis 30. Juli), wo die<br />

Damen und Herren gemeinsam aufschlagen.<br />

In den vergangenen Jahren waren die<br />

ganz Großen der <strong>Tennis</strong>szene stets vertreten.<br />

2022 waren etwa Iga Swiatek, Carlos<br />

Alcaraz, Paula Badosa oder Alexander<br />

Zverev live zu erleben.<br />

Wer nicht vor Ort sein kann oder<br />

quer durch die Republik reisen will, muss<br />

jedoch nicht auf Live-<strong>Tennis</strong> der Weltelite<br />

verzichten. Denn <strong>Tennis</strong> Channel überträgt<br />

die Turniere unter dem Titel „Deutscher<br />

Sommer” live. Von Stuttgart bis<br />

Berlin und noch mehr, so könnte man es<br />

beschreiben, denn neben den Events der<br />

Profi-Tour wird wie in den letzten Jahren<br />

auch die Herren-Bundesliga übertragen.<br />

So kommen Fans in Deutschland voll<br />

INFOS<br />

TENNIS CHANNEL<br />

Der <strong>Tennis</strong> Channel ist der erste und<br />

einzige Streaming-Kanal in Deutschland,<br />

der rund um die Uhr ausschließlich<br />

<strong>Tennis</strong> zeigt. Die WTA-Tour wird<br />

von <strong>Tennis</strong> Channel umfassend<br />

übertragen. Hinzukommen spezielle<br />

Dokus, besondere Events und ausgewählte<br />

ATP-Turniere. Kosten: 4,99€<br />

pro Monat. Infos:<br />

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Foto: Imago<br />

58<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


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Richtig stark finde ich, dass die komplette Halle erhellt<br />

und man nicht geblendet wird.“- Oscar Otte, aktiver ATP Spieler<br />

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Waske (48), Ex-Davis<br />

Cup-Spieler, leitet die<br />

Boris Becker <strong>Tennis</strong><br />

Academy in Hochheim<br />

am Main.<br />

Der <strong>Tennis</strong>sport steht vor gravierenden Änderungen.<br />

2025 sollen auf der Tour die Linienrichter abgeschafft<br />

werden. Unser Kolumnist über Erlebnisse während seiner<br />

aktiven Zeit, die es bald nicht mehr geben wird<br />

VON ALEXANDER WASKE<br />

Foto: Getty Images<br />

DRAUF ODER AUS: Roboter auf dem Court – die wird es wohl<br />

Hitzige Diskussionen<br />

erstmal nicht geben. Aber auch so ist das,<br />

mit Schieds- oder<br />

was die ATP während des Masters in Madrid<br />

Linienrichtern<br />

dürften bald der<br />

ankündigte, revolutionär. Ab 2025 wird<br />

Vergangenheit angehören.<br />

Immer bes-<br />

der kompletten Tour das elektronische Live- System<br />

anstelle der klassischen Linienrichter auf<br />

sere Kamerasysteme eingesetzt. Seit 2017 bastelt man an der Technologie.<br />

werden die Courts<br />

Intensiviert wurde das Ganze noch mal während der<br />

künftig komplett<br />

überwachen.<br />

Corona- Pandemie. <strong>Tennis</strong>, so hat es ATP-Chef Andrea<br />

Gaudenzi formuliert, verdiene „die genaueste Form“<br />

der Entscheidungsfindung.<br />

Adieu Linienrichter. Das tut auch weh. Ich kann<br />

mich an viele hitzige Diskussionen erinnern, die auch<br />

für die Zuschauer manchmal belustigend waren.<br />

Andererseits: Das, was mit dem Hawk Eye 2006<br />

begann, wird nur folgerichtig weitergeführt. Ich kann<br />

mich noch gut an eines meiner ersten Matches mit<br />

dem damals neuen System erinnern. In Rotterdam<br />

schlug ich mit meinem Doppelpartner Andrei Pavel<br />

die Holländer Robin Haase und Igor Sijsling. Ich weiß<br />

noch, wie sich Roger Federer anfangs über die Technik<br />

aufgeregt hat. Klar, auch das Hawk-Eye macht und<br />

machte Fehler. Aber die Technik wird immer besser.<br />

Brutal enge Entscheidungen auf dem Platz wird es<br />

zwar weiter geben. Nur: Mit einer Maschine kann man<br />

nicht streiten.<br />

Auch wenn Linienrichter traditionell zum <strong>Tennis</strong><br />

gehören, ich sehe eher den Benefit. Es gibt keine unnötigen<br />

Diskussionen mehr. Für die Turnierveranstalter<br />

könnte es leichter werden. Die Kosten für die Kamerasysteme<br />

dürften über die Jahre fallen. Wenn man<br />

sich vorstellt, dass bis zu sieben Linien- beziehungsweise<br />

Netzrichter pro Platz für 15 Matchcourts benötigt<br />

werden, sollte das Prozedere leichter werden.<br />

Beim Fußball haben wir Video-Schiris, an Flughäfen<br />

gibt es weniger Bodenpersonal, weil die Maschinen die<br />

Arbeit tun. Das Handy vor das Display halten – und fertig.<br />

Es ist eine normale Entwicklung, die logischerweise<br />

auch immer mehr ins <strong>Tennis</strong> schwappt. Dadurch verändert<br />

sich auch die Arbeit der Schiedsrichter. Er liest die<br />

Ergebnisse ab und achtet auf die Einhaltung der Regeln.<br />

Die Vokabel „overrulen“ wird aussterben. Am Ende<br />

hat die Maschine recht. Was ich bedauere, ist, dass das<br />

Fingerspitzengefühl verloren geht. Ein guter Schiedsrichter,<br />

ob auf dem Stuhl oder an der Linie, hat es.<br />

2005 spielte ich in Halle mein bestes Rasenturnier.<br />

In der ersten Runde schlug ich Rafael Nadel, der<br />

zugegebenermaßen nach seinem Paris-Triumph etwas<br />

müde war. In der zweiten Runde gegen Juan Carlos Ferrero<br />

stand es 6:7, 7:6, 3:4. Ich schlug auf. Es stand 30:40.<br />

Zweiter Aufschlag. Ich hatte bis dahin noch keinen Fußfehler.<br />

Ich warf den Ball weit nach vorne und berührte<br />

wohl leicht die Linie. „Fußfehler“, rief der Linienrichter.<br />

Die Entscheidung hat mich möglicherweise das Match<br />

gekostet. Wenn wir Profis beim Service einen Zentimeter<br />

weiter vorne stehen: Ist das wirklich ein Vorteil?<br />

Würde ein guter Schiri bei diesem Spielstand nicht<br />

sagen: geschenkt? Und dem Spieler stattdessen signalisieren:<br />

Beim nächsten Mal bist du fällig?<br />

Softwarnungen gibt es künftig nicht mehr. Das<br />

System ist knallhart. Ich glaube, unter dem Strich ist<br />

das gut, weil es weniger vom Spiel ablenkt. ◯<br />

60 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


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In Deutschland wird <strong>Tennis</strong> noch überwiegend auf Sandplätzen gespielt.<br />

Sandplätze sind zwar schön und bieten sicher auch einige Vorteile, machen<br />

aber in jedem Fall viel Arbeit. Ganz zu schweigen von der wenig ressourcenund<br />

damit wenig umweltschonenden Methode des Bewässerns im Sommer.<br />

Melos hat die Antwort: Die Beschichtungssysteme „Laykold“ auf Acrylbasis,<br />

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TURNIERE STATISTIK<br />

TURNIERE APRIL – JULI <strong>2023</strong><br />

Datum Turnier Belag Preisgeld<br />

HERREN<br />

Sieger/<br />

Titelverteidiger<br />

26.04. - 07.05. Madrid Sandplatz 7.705.780 € Carlos Alcaraz<br />

10.05. - 21.05. Rom Sandplatz 7.705.780 € Daniil Medvedev<br />

21.05. - 27.05. Genf Sandplatz 562.815 € Nicolas Jarry<br />

Lyon Sandplatz 562.815 € Arthur Fils<br />

28.05. - 11.06. French Open Sandplatz 49,6 Mio. € Novak Djokovic<br />

12.06. - 18.06. Stuttgart Rasen 718.410 € Matteo Berrettini<br />

‘s-Hertogenbosch Rasen 673.630 € Tim van Rijhthoven<br />

19.06. - 25.06. Halle Rasen 2.195.175 € Hubert Hurkacz<br />

Queen‘s Rasen 2.195.175 € Matteo Berrettini<br />

20.06. – 25.06. Mallorca Rasen 915.630 € Stefanos Tsitsipas<br />

Eastbourne Rasen 723.655 € Alex de Minaur<br />

<strong>03</strong>.07. - 16.07. Wimbledon Rasen nicht fixiert Novak Djokovic<br />

17.07. - 23.07. Newport Rasen 718.245 $ Maxime Cressy<br />

Bastad Sandplatz 630.705 € Francisco Cerundolo<br />

Gstaad Sandplatz 630.705 € Casper Ruud<br />

19.07. - 23.07. Hopman Cup Sandplatz kein Preisgeld Neues Turnier<br />

24.07. - 30.07. Hamburg Sandplatz 1.981.470 € Lorenzo Musetti<br />

DAMEN<br />

26.04. - 07.05. Madrid Sandplatz 7.705.780 $ Iga Swiatek<br />

09.05. - 20.05. Rom Sandplatz 3.527.618 $ Elena Rybakina<br />

21.05. - 27.05. Straßburg Sandplatz 259.3<strong>03</strong> $ Elina Svitolina<br />

Rabat Sandplatz 259.3<strong>03</strong> $ Lucia Bronzetti<br />

28.05. - 11.06. French Open Sandplatz 49,6 Mio. € Iga Swiatek<br />

06.06. – 12.06. ‘s-Hertogenbosch Rasen 259.3<strong>03</strong> $ Ekaterina Alexandrova<br />

Nottingham Rasen 259.3<strong>03</strong> $ Beatriz Haddad Maia<br />

19.06.- 25.06. Berlin Rasen 780.637 $ Ons Jabeur<br />

Birmingham Rasen 259.3<strong>03</strong> $ Beatriz Haddad Maia<br />

25.06. - 01.07. Eastbourne Rasen 780.637 $ Petra Kvitova<br />

Bad Homburg Rasen 259.3<strong>03</strong> $ Caroline Garcia<br />

<strong>03</strong>.06. - 16.07. Wimbledon Rasen nicht fixiert Elena Rybakina<br />

17.07. - 23.07. Budapest Sandplatz 259.3<strong>03</strong> $ Bernarda Pera<br />

Palermo Sandplatz 259.3<strong>03</strong> $ Irina-Camelia Begu<br />

19.07. - 23.07. Hopman Cup Sandplatz kein Preisgeld Neues Turnier<br />

CÔTE D’AZUR: Der Hopman Cup findet im Nice Lawn <strong>Tennis</strong><br />

Club statt, wo bis 2016 ein ATP-Turnier gespielt wurde.<br />

Rückkehr des Hopman Cups<br />

Er ist wieder da: der Hopman Cup. Von 1989 bis 2019<br />

wurde das gemischte Teamevent in Perth (Australien)<br />

ausgetragen. Nach vier Jahren Pause kehrt der Hopman<br />

Cup mit neuem Datum und neuem Austragungsort<br />

zurück. In Nizza (19. - 23. Juli) spielen sechs Mannschaften<br />

um die inoffizielle Mixed-Weltmeisterschaft. Spanien<br />

spielt mit Paula Badosa und Carlos Alcaraz mit dem<br />

bestmöglichen Team. Weitere prominente Namen sind<br />

Holger Rune (Dänemark), Belinda Bencic (Schweiz), Richard<br />

Gasquet (Frankreich) und Borna Coric (Kroatien).<br />

GELDRANGLISTE <strong>2023</strong><br />

HERREN ($)<br />

Rang Name Preisgeld<br />

1. Medvedev, Daniil 4.742.805<br />

2. Alcaraz, Carlos (ESP) 3.706.374<br />

3. Tsitsipas, Stefanos (GRE) 2.829.<strong>03</strong>5<br />

4. Djokovic, Novak (SRB) 2.604.933<br />

5. Rublev, Andrey 2.422.490<br />

6. Sinner, Jannik (ITA) 2.087.791<br />

7. Fritz, Taylor (USA) 1.982.800<br />

8. Rune, Holger 1.907.528<br />

9. Khachanov, Karen 1.688.202<br />

10. Tiafoe, Frances (USA) 1.454.153<br />

16. Zverev, Alexander (GER) 989.016<br />

GELDRANGLISTE <strong>2023</strong><br />

DAMEN ($)<br />

Rang Name Preisgeld<br />

1. Sabalenka, Aryna 4.287.811<br />

2. Rybakina, Elena (KAZ) 3.230.600<br />

3. Pegula, Jessica (USA) 2.498.533<br />

4. Swiatek, Iga (POL) 2.045.906<br />

5. Kvitova, Petra (CZE) 1.828.318<br />

6. Krejcikova, Barbora (CZE) 1.472.447<br />

7. Sakkari, Maria (GRE) 1.321.896<br />

8. Gauff, Coco (USA) 1.166.725<br />

9. Linette, Magda (POL) 1.1<strong>03</strong>.311<br />

10. Azarenka, Victoria 1.<strong>03</strong>1.577<br />

42. Siegemund, Laura (GER) 364.240<br />

Foto: Getty Images<br />

DOPPELRANGLISTE<br />

HERREN<br />

DOPPELRANGLISTE<br />

DAMEN<br />

Rang Name Punkte<br />

Rang Name Punkte<br />

1. Krajicek, Austin (USA) 6.590<br />

1. Siniakova, Katerina (CZE) 7.606<br />

2. Koolhof, Wesley (NED) 6.390<br />

2. Krejcikova, Barbora (CZE) 6.856<br />

2. Skupski, Neal (GBR) 6.390<br />

3. Pegula, Jessica (USA) 6.545<br />

4. Dodig, Ivan (CRO) 5.990<br />

4. Gauff, Coco (USA) 6.455<br />

Foto: Getty Images<br />

STARKES COMEBACK: Einen Monat nach ihrer Rückkehr auf die<br />

WTA-Tour gewann Elina Svitolina ihren ersten WTA-Titel als Mutter.<br />

5. Ram, Rajeev (USA) 5.952<br />

6. Salisbury, Joe (GBR) 5.862<br />

7. Glaspool, Lloyd (GBR) 4.235<br />

7. Heliovaara, Harri (FIN) 4.235<br />

9. Zielinski, Jan (POL) 4.140<br />

10. Bopanna, Rohan (IND) 3.840<br />

23. Krawietz, Kevin (GER) 3.165<br />

5. Townsend, Taylor (USA) 4.932<br />

6. Hunter, Storm (AUS) 4.930<br />

7. Mertens, Elise (BEL) 4.635<br />

8. Melichar, Nicole (USA) 4.555<br />

9. Perez, Ellen (AUS) 4.360<br />

10. Kudermetova, Veronika 4.230<br />

28. Siegemund, Laura (GER) 2.300<br />

62 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


WELTRANGLISTE HERREN<br />

Rang Name Punkte<br />

1. Djokovic, Novak (SRB) 7.595<br />

2. Alcaraz, Carlos (ESP) 7.175<br />

3. Medvedev, Daniil 6.100<br />

4. Ruud, Casper (NOR) 4.960<br />

5. Tsitsipas, Stefanos (GRE) 4.920<br />

6. Rune, Holger (DEN) 4.375<br />

7. Rublev, Andrey 4.000<br />

8. Fritz, Taylor (USA) 3.515<br />

9. Sinner, Jannik (ITA) 3.300<br />

10. Khachanov, Karen (ITA) 3.125<br />

11. Auger-Aliassime, Felix (CAN) 2.850<br />

12. Tiafoe, Frances (USA) 2.835<br />

13. Norrie, Cameron (GBR) 2.565<br />

14. Hurkacz, Hubert (POL) 2.435<br />

15. Coric, Borna (CRO) 2.430<br />

16. Paul, Tommy (USA) 2.205<br />

17. Musetti, Lorenzo (ITA) 2.095<br />

18. de Minaur, Alex (AUS) 1.905<br />

19. Carreno Busta, Pablo (ESP) 1.730<br />

20. Cerundolo, Francisco (ARG) 1.655<br />

21. Berrettini, Matteo (ITA) 1.582<br />

22. Bautista Agut, Roberto (ESP) 1.530<br />

23.. Zverev, Alexander (GER) 1.450<br />

24. Struff, Jan-Lennard (GER) 1.437<br />

25. Kyrgios, Nick (AUS) 1.375<br />

26. Dimitrov, Grigor (BUL) 1.365<br />

27. Nishioka, Yoshihito (JPN) 1.351<br />

28. Evans, Daniel (GBR) 1.331<br />

29. Shapovalov, Denis (CAN) 1.290<br />

30. Jarry, Nicolas (CHI) 1.276<br />

31. Korda, Sebastian (USA) 1.220<br />

32. Etcheverry, Tomas Martin (ARG) 1.201<br />

33. Davidovich Fokina, Alejandro (ESP) 1.195<br />

34. van de Zandschulp, Botic (NED) 1.135<br />

35. Shelton, Ben (USA) 1.069<br />

36. Humbert, Ugo (FRA) 1.061<br />

37. Lehecka, Jiri (CZE) 1.<strong>03</strong>8<br />

38. Griekspoor, Tallon (NED) 1.024<br />

39. Kecmanovic, Miomir (SRB) 985<br />

40. Cressy, Maxime (USA) 975<br />

41. Sonego, Lorenzo (ITA) 970<br />

42. Ruusuvuori, Emil (FIN) 956<br />

43. Baez, Sebastian (ARG) 955<br />

44. Lajovic, Dusan (SRB) 899<br />

45. Murray, Andy (GBR) 905<br />

46. Wolf, J.J. (USA) 889<br />

47. Bublik, Alexander (KAZ) 880<br />

48. Karatsev, Aslan 878<br />

49. Draper, Jack (GBR) 876<br />

50. Zapata Miralles, Bernabe (ESP) 856<br />

Weitere Deutsche:<br />

53. Hanfmann, Yannick 845<br />

59. Altmaier, Daniel 813<br />

95. Koepfer, Dominik 636<br />

141. Otte, Oscar 431<br />

163. Marterer, Maximilian 358<br />

262. Molleker, Rudi 208<br />

283. Masur, Daniel 187<br />

298. Ejupovic, Elmar 175<br />

Foto: Getty Images Foto: Getty Images<br />

FRANCISCO<br />

CERUNDOLO:<br />

Der Argentinier<br />

spielte eine starke<br />

Sandplatzsaison und<br />

steht nun erstmals in<br />

den Top 20 im ATP-<br />

Ranking.<br />

MATTEO<br />

BERRETTINI:<br />

Viele frühe Niederlagen<br />

in dieser Saison,<br />

dazu noch eine<br />

längere Verletzungspause<br />

zu Beginn der<br />

Sandsaison. Der Italiener<br />

fällt aus den Top<br />

20 – Platz 21.<br />

ANHELINA<br />

KALININA:<br />

Die 26-jährige Ukrainerin<br />

erreichte beim<br />

1000er-Turnier in<br />

Rom überraschend<br />

das Finale. Im Ranking<br />

so gut wie noch<br />

nie – Platz 25.<br />

JULE NIEMEIER:<br />

Nach dem starken<br />

Jahr 2022 läuft<br />

diese Saison bei<br />

der 23-jährigen<br />

Deutschen wenig<br />

zusammen. Nach<br />

zahlreichen Erstrundenniederlagen<br />

flog<br />

sie aus den Top 100.<br />

Foto: Getty Images Foto: Getty Images<br />

WELTRANGLISTE DAMEN<br />

Rang Name Punkte<br />

1. Swiatek, Iga (POL) 8.940<br />

2. Sabalenka, Aryna 8.012<br />

3. Rybakina, Elena (KAZ) 5.090<br />

4. Garcia, Caroline (FRA) 5.025<br />

5. Pegula, Jessica (USA) 4.905<br />

6. Jabeur, Ons (TUN) 3.961<br />

7. Gauff, Coco (USA) 3.435<br />

8. Sakkari, Maria (GRE) 3.272<br />

9. Kvitova, Petra (CZE) 3.102<br />

10. Haddad Maia, Beatriz (BRA) 2.910<br />

11. Kasatkina, Daria 2.735<br />

12. Krejcikova, Barbora (CZE) 2.680<br />

13. Bencic, Belinda (SUI) 2.630<br />

14. Kudermetova, Veronika 2.520<br />

15. Samsonova, Liudmila 2.296<br />

16. Muchova, Karolina (CZE) 2.295<br />

17. Ostapenko, Jelena (LAT) 2.130<br />

18. Pliskova, Karolina (CZE) 2.100<br />

19. Azarenka, Victoria 1.967<br />

20. Vekic, Donna (CRO) 1.773<br />

21. Linette, Magda (POL) 1.765<br />

22. Potapova, Anastasia 1.765<br />

23. Keys, Madison (USA) 1.691<br />

24. Zheng, Qinwen (CHN) 1.669<br />

25. Kalinina, Anhelina (UKR) 1.597<br />

26. Alexandrova, Ekaterina 1.535<br />

27. Pera, Bernarda (USA) 1.514<br />

28. Mertens, Elise (BEL) 1.424<br />

29. Begu, Irina-Camelia (ROU) 1.342<br />

30. Martic, Petra (CRO) 1.330<br />

31. Zhang, Shuai (CHN) 1.324<br />

32. Cirstea, Sorana (ROU) 1.267<br />

33. Bouzkova, Marie (CZE) 1.258<br />

34. Badosa, Paula (ESP) 1.233<br />

35. Kostyuk, Marta (UKR) 1.225<br />

36. Halep, Simona (ROU) 1.220<br />

37. Andreescu, Bianca (CAN) 1.202<br />

38. Stephens, Sloane (USA) 1.170<br />

39. Lin, Zhu (CHN) 1.145<br />

40. Sherif, Mayar (EGY) 1.135<br />

41. Cocciaretto, Elisabetta (ITA) 1.100<br />

42. Paoloni, Jasmine (ITA) 1.100<br />

43. Parks, Alycia (USA) 1.094<br />

44. Gracheva, Varvara 1.087<br />

45. Tsurenko, Lesia (UKR) 1.083<br />

46. Blinkova, Anna 1.083<br />

47. Giorgi, Camila (ITA) 1.079<br />

48. Rogers, Shelby (USA) 1.074<br />

49. Davis, Lauren (USA) 1.062<br />

50. Noskova, Linda (CZE) 1.052<br />

Weitere Deutsche:<br />

66. Maria, Tatjana 855<br />

87. Friedsam, Anna-Lena 739<br />

118. Niemeier, Jule 600<br />

124. Korpatsch, Tamara 571<br />

156. Lys, Eva 436<br />

159. Siegemund, Laura 428<br />

200. Barthel, Mona 356<br />

215. Akugue, Noma Noha 339<br />

Stand der Geldranglisten: 29.5.<strong>2023</strong>, Stand der Weltranglisten: 12.6.<strong>2023</strong><br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

63


HINTERGRUND DIGITALISIERUNG IM DTB<br />

Mit dem Geld<br />

von der Basis<br />

Der DTB will mit einer jährlichen Wettspielgebühr über 20 Euro pro<br />

Spieler und Spielerin eine neue Erlösquelle erschließen und das Portal<br />

tennis.de ausbauen. Doch einige Landesverbände sind gegen dieses<br />

Finanzierungsmodell, über das am 22. Juli final abgestimmt wird<br />

TEXT TIM BÖSELER<br />

64<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


ZAHLEN, BITTE! Wer<br />

künftig Punkt spiele<br />

oder Turniere bestreiten<br />

will, könnte dazu<br />

verpflichtet werden,<br />

sich einen Plus-Zugang<br />

bei tennis.de für 20<br />

Euro kaufen zu müssen.<br />

Den Termin am 8. Mai <strong>2023</strong><br />

im großen Saal des „Hotel<br />

Bredeney“ in Essen wird<br />

Raik Packeiser wohl nicht so<br />

schnell vergessen. Der Vizepräsident<br />

des Deutschen<br />

<strong>Tennis</strong> Bundes (DTB), zuständig für Marketing,<br />

PR und Digitalisierung, erläuterte<br />

auf der Jahreshauptversammlung des<br />

<strong>Tennis</strong>verbandes Niederrhein (TVN) Details<br />

zu einem Projekt, an dem der DTB seit<br />

mehr als anderthalb Jahren arbeitet. Doch<br />

Packeiser saß vor Vertretern von 100 der<br />

insgesamt 416 TVN-Clubs, die ihm gegenüber<br />

nicht gerade wohlgesonnen eingestellt<br />

waren. Es entwickelte sich eine hitzige<br />

Diskussion um die Einführung der neuen<br />

digitalen DTB-Plattform tennis.de, für<br />

deren Plus-Variante ab 2024 eine jährliche<br />

Gebühr in Höhe von 20 Euro pro Spieler<br />

und Spielerin erhoben werden soll. Theoretisch<br />

kann jeder die Plus-Version erwerben.<br />

Doch für die knapp 400.000 der insgesamt<br />

1,5 Millionen deutschen <strong>Tennis</strong>spieler<br />

und -spielerinnen, die an den Punktspielrunden<br />

teilnehmen und für Turniere melden,<br />

ist sie verpflichtend. Motto: Wer die<br />

20 Euro nicht zahlt, kann dort künftig<br />

nicht mehr antreten. Entsprechend harsch<br />

fiel die Wortwahl der Clubs aus: Von einer<br />

„Zwangsgebühr“ war die Rede; manche verglichen<br />

das Vorgehen des DTB sogar mit<br />

den dubiosen Machenschaften der FIFA,<br />

was natürlich völlig überzogen war.<br />

Packeiser bat die Vereinsvertreter, sie<br />

mögen doch bitte die „Vereinsbrille mal<br />

ablegen und an das große Ganze denken“,<br />

aber er stieß auf wenig Gehör. Am Ende<br />

fiel das Votum einstimmig gegen die Einführung<br />

von tennis.de Plus aus. Es war eine<br />

Niederlage für den DTB und auch für Raik<br />

Packeiser.<br />

Das digitale Großprojekt des DTB ist<br />

indes noch lange nicht gescheitert. Am 22.<br />

Juli wird auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />

des DTB final darüber<br />

abgestimmt, ob die neue Plattform inklusive<br />

Wettspielgebühr nun eingeführt wird<br />

oder nicht. Die Mitglieder des DTB sind<br />

seine Landesverbände, die entsprechend<br />

ihrer Größe – gemessen an der Anzahl der<br />

Spieler und Spielerinnen – unterschiedlich<br />

große Stimmenpakete haben. Jeder Landesverband<br />

darf seine Stimmen nicht aufteilen,<br />

sondern muss sie im Block abgeben<br />

(s. Karte S. 66). Am Ende geht es darum, ob<br />

eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wird (87<br />

von 130 Stimmen). Parallel müssen mindestens<br />

zehn der insgesamt 17 Landesverbände<br />

für eine Einführung sein.<br />

Foto: Imago<br />

Sabine Schmitz ist die Präsidentin<br />

des TVN und sie wird sich „an das Votum<br />

unserer Jahreshauptversammlung bei<br />

der außerordentlichen DTB-Mitgliederversammlung<br />

halten“, wie sie gegenüber<br />

tennis MAGAZIN versichert. Heißt: Der<br />

TVN wird sich mit seinen acht Stimmen<br />

gegen eine Einführung positionieren. Auch<br />

die Landesverbände in Rheinland-Pfalz und<br />

Baden äußern sich kritisch zu dem DTB-<br />

Modell. Andere wiederum – wie etwa Bayern,<br />

Niedersachsen-Bremen oder auch die<br />

Ost-Verbände – wollen dafür stimmen.<br />

Was aber verbirgt sich eigentlich<br />

genau hinter tennis.de und seiner kostenpflichtigen<br />

Plus-Erweiterung? Welche Vorteile<br />

hat man als Spieler? Warum gibt es<br />

Gegenwind für den DTB? tennis MAGAZIN<br />

sprach mit Befürwortern und Gegnern.<br />

Nicht alle wollten sich öffentlich äußern,<br />

denn das Thema ist durchaus brisant. Es<br />

geht – wie so oft – vor allem um Geld. Und<br />

um die Digitalisierung beim Dachverband,<br />

der sich in der Öffentlichkeit moderner<br />

aufstellen muss.<br />

Jeder, der Punktspiele für einen Verein<br />

bestreitet oder Turniere spielt, kennt die<br />

mybigpoint-App. Und bestimmt hat sich<br />

auch schon jeder über sie geärgert. Denn<br />

sie ist nicht gerade komfortabel zu bedienen.<br />

Außerdem sind viele Funktionen<br />

nur in der Premium-Version nutzbar, die<br />

nicht gratis ist. Dieses Portal endlich auf<br />

den aktuellen Stand der Technik zu bringen,<br />

ist längst überfällig. Auch die Absicht<br />

des DTB, die tennis.de-Plattform zur ersten<br />

Anlaufstelle im deutschen <strong>Tennis</strong> für all<br />

seine 1,5 Millionen Mitglieder aufzubauen,<br />

ist in einer Gesellschaft, die immer mobiler<br />

und digitaler wird, zeitgemäß. Entsprechend<br />

fällt auch das Urteil der Landesverbände<br />

dazu aus, die in der Mehrheit für den<br />

Ausbau der digitalen Infrastruktur des DTB<br />

sind. Der Knackpunkt aber ist das Finanzierungsmodell,<br />

das damit einhergeht.<br />

Die Digitalisierung hat ihren Preis. Und<br />

der DTB muss neue Erlösquellen erschließen,<br />

damit er sie finanzieren kann. Um an<br />

Geld zu kommen, könnte der DTB den Mitgliedsbeitrag<br />

erhöhen, der derzeit bei 1,60<br />

Euro pro Erwachsenen (Kinder/Jugendliche:<br />

0,85 Euro) liegt und automatisch<br />

über den Vereinsjahresbeitrag an den Dachverband<br />

abgeführt wird. Allein über die<br />

Mitgliedsbeiträge nahm der DTB 2022 etwa<br />

zwei Millionen Euro ein. Würde man die<br />

Mitgliedsbeiträge auf vier bzw. zwei Euro<br />

erhöhen, lägen die Einnahmen bei knapp<br />

fünf Millionen Euro. Doch der DTB will<br />

diese Art der Finanzierung nicht.<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

65


Stattdessen wird – so der Plan – ab<br />

dem 1. Januar 2024 eine Wettspielgebühr<br />

über 20 Euro pro Jahr für die etwa 400.000<br />

Mannschaftsspieler erhoben.<br />

„Wir wollen mit tennis.de künftig ganz<br />

<strong>Tennis</strong>-Deutschland erreichen, weil unsere<br />

neue digitale Plattform für alle Zielgruppen<br />

interessant ist. Alle können sich kostenlos<br />

registrieren, jedoch mit geringerem<br />

Leistungsumfang. Den kompletten<br />

Umfang mit allen Servicefunktionen gibt<br />

es für alle, die die tennis.de Plus-Gebühr<br />

von 20 Euro im Jahr zahlen. Für die knapp<br />

400.000 Wettkampfspieler ist die Anmeldung<br />

verpflichtend, weil diese Gruppe auch<br />

den höchsten Leistungsumfang abruft. Wir<br />

investieren die Einnahmen in alle Facetten<br />

des <strong>Tennis</strong>sports: Turniere, Ausbildung,<br />

Vermarktung, um nur einige zu nennen“,<br />

erklärt DTB-Vize Packeiser.<br />

Das Geld für die Digitalisierung des<br />

DTB soll also in erster Linie von der aktiven<br />

Basis kommen, die regelmäßig Punktspiele<br />

und Turniere bestreitet. „Deutscher <strong>Tennis</strong>bund<br />

will Millionen durch die Hintertür<br />

kassieren“, titelte dazu Die Rheinpfalz aus<br />

Ludwigshafen.<br />

In der Tat würde der DTB auf diese<br />

Weise eine Menge Geld generieren:<br />

nämlich acht Millionen Euro. Davon soll<br />

die eine Hälfte im DTB verbleiben, während<br />

die andere Hälfte auf die Landesverbände<br />

nach einem bestimmten Schlüssel verteilt<br />

wird. Rechnet man die Mitgliedsbeiträge<br />

hinzu, würde der DTB zukünftig in Summe<br />

über knapp zehn Millionen Euro pro Jahr<br />

verfügen, wobei mögliche Sponsorengelder<br />

nicht berücksichtigt sind.<br />

„Es ist ungerecht, dass 400.000 Mannschaftsspieler,<br />

die 28 Prozent aller DTB-Mitglieder<br />

repräsentieren, für gut 80 Prozent<br />

der DTB-Einnahmen verantwortlich sein<br />

sollen“, findet Lutz Benninghoff, Club-Vorsitzender<br />

des TC Rot-Gold Voerde im TVN.<br />

Benninghoff, der als einer der Bezirksvorsitzenden<br />

auch im TVN-Präsidium sitzt,<br />

war der Initiator des Widerstands am Niederrhein.<br />

Er brachte zusammen mit anderen<br />

Vereinen den entsprechenden Antrag<br />

„gegen die Zustimmung zur Einführung<br />

einer kostenpflichtigen DTB-Wettkampfgebühr“<br />

in die TVN-Jahreshauptversammlung<br />

ein, mit dem er letztlich Erfolg hatte.<br />

DTB-Vizepräsident Packeiser sieht die Vorkommnisse<br />

in Essen naturgemäß anders:<br />

„Im TVN wurde unsere eigentliche Intention<br />

durch einen Antrag auf der Versammlung<br />

überlagert: durch ein irreführendes<br />

Wording und eine verkürzte Darstellung<br />

der Thematik.“<br />

GEGENWEHR AM NIEDERRHEIN:<br />

Lutz Benninghoff, Clubpräsident<br />

beim TC Rot-Gold Voerde, sieht das<br />

Finanzierungmodell des DTB kritisch.<br />

HATTE EINEN SCHWEREN STAND:<br />

DTB-Vize Raik Packeiser drang bei<br />

der TVN-Jahreshauptversammlung<br />

nicht zu den Delegierten durch.<br />

VOLLES HAUS: Zur Jahreshauptversammlung des TVN schickten 100 Clubs ihre Vertreter<br />

ins Essener „Hotel Bredeney“ – so gut besucht war die Sitzung schon lange nicht mehr.<br />

Lutz Benninghoff begegnet der Kritik<br />

mit einer einfachen Frage: „Warum müssen<br />

nur die Medenspieler bezahlen, warum<br />

nicht alle?“ Seine Befürchtung: Wenn<br />

alle Spieler und Spielerinnen, die künftig<br />

auf den Meldelisten der Vereine stehen,<br />

eine Gebühr bezahlen müssen, wird<br />

es schwieriger, genügend von ihnen für<br />

die Mannschaften zusammenzukriegen.<br />

Für Stammspieler, die sowieso ihre drei<br />

oder vier Spiele pro Saison absolvieren,<br />

sind die 20 Euro vielleicht noch verkraftbar.<br />

„Was aber ist mit den Ergänzungsspielern,<br />

die vielleicht mal für ein Doppel aushelfen?<br />

Ob diese dann bereit sind, dafür 20<br />

Euro zu bezahlen, wage ich zu bezweifeln“,<br />

sagt Benninghoff. Am Ende, so der Notar<br />

aus Voerde, könnte das ganze Konstrukt<br />

dazu führen, dass der DTB sogar Mitglieder<br />

verliert.<br />

Simon Papendorf, DTB-Geschäftsführer,<br />

sieht diese Gefahr nicht. Er erinnert<br />

an die Einführung des DTB-Turnierentgeltes<br />

2017. Damals erschloss sich der DTB<br />

ebenfalls eine neue Erlösquelle. Denn: Bei<br />

DTB-Ranglistenturnieren sind seitdem acht<br />

Euro (Erwachsenenturnier) bzw. fünf Euro<br />

(Jugendturnier) pro Teilnahme fällig; bei<br />

Fotos: Klaus Molt/TVN<br />

LK-Turnieren sind es fünf Euro (Erwachsene)<br />

bzw. drei Euro (Jugend). 2022 flossen<br />

durch diese Maßnahme 1,3 Millionen Euro<br />

in den DTB-Haushalt.<br />

„Wir haben damals ähnliche Diskussionen<br />

wie heute erlebt“, weiß Papendorf<br />

noch. „Im Ergebnis konnten wir aber keinen<br />

Einbruch der Meldezahlen erkennen,<br />

sondern sogar mehr Turnierspieler gewinnen!<br />

Das bestärkt uns auch hier, den Weg<br />

gemeinsam weiterzugehen, um in der<br />

Zukunft relevante Angebote und Dienstleistungen<br />

für die verschiedensten Zielgruppen<br />

umsetzen zu können.“<br />

Falls tennis.de Plus an den Start gehen<br />

sollte, würde der DTB die Turnierentgelte<br />

abschaffen. Heißt: Die Meldegebühren bei<br />

Turnieren würden sinken, weil die DTB-<br />

Turnierentgelte nicht mehr draufgeschlagen<br />

werden würden. Insbesondere Vielspieler,<br />

die neben der Medenrunde auch<br />

mehrere Turniere spielen, würden also von<br />

dem DTB-Modell profitieren und unterm<br />

Strich mit 20 Euro pro Saison weniger<br />

zahlen als vorher.<br />

Die breite Masse aber zahlt mehr.<br />

Vielen ist dabei nicht klar, wofür sie diese<br />

20 Euro überhaupt bezahlen müssen. →<br />

66 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


HINTERGRUND DIGITALISIERUNG IM DTB<br />

Was die neue tennis.de Plus-Gebühr (20 Euro) bringen soll<br />

Für Trainer/Trainerinnen<br />

Für Spieler/Spielerinnen*<br />

› Wettkampfberechtigung für<br />

Punktspiele und Turniere<br />

› 30€-Gutschein bei <strong>Tennis</strong>-<br />

Point (Mindestbestellwert:<br />

150€)<br />

› Weiterentwickelte<br />

Funktionen auf tennis.de<br />

› Wegfall des DTB-<br />

Teilnehmerentgelts (bisher<br />

8€/5€ pro Ranglisten/<br />

LK-Turnier bei Erwachsenen)<br />

*Gilt für Personen ab 11 Jahren<br />

Für Ehrenamtliche<br />

› Jeder Verein erhält pro 40<br />

Mitglieder einen kostenlosen<br />

Zugang, inklusive Wettkampfberechtigung<br />

› 30€-Gutschein bei <strong>Tennis</strong>-Point<br />

(Mindestbestellwert: 150€)<br />

› Vereinsprofil mit speziellen<br />

Funktionen auf tennis.de (z.B.<br />

kostenloses Platzbuchungstool)<br />

› Die verpflichtende Lizenzservicegebühr<br />

für das DTB-Trainerportal<br />

wird von 29€ auf 20€ reduziert,<br />

inklusive Wettkampfberechtigung<br />

› 30€-Gutschein bei <strong>Tennis</strong>-Point<br />

(Mindestbestellwert: 150€)<br />

› Trainerprofil mit speziellen<br />

Funktionen auf tennis.de<br />

(z.B. Organisation von<br />

Trainingsgruppen)<br />

› Preisvorteile bei DTB-Partnern<br />

Wie die Erlöse verwendet werden<br />

Der DTB kalkuliert mit etwa<br />

400.000 Wettspielern, die die<br />

tennis.de Plus-Gebühr á 20€<br />

pro Jahr zahlen<br />

› Gesamteinnahmen:<br />

Acht Millionen Euro<br />

› 4 Millionen Euro bleiben beim DTB<br />

› 4 Millionen Euro fließen in die<br />

17 Landesverbände<br />

› Vereine haben grundsätzlich die<br />

Möglichkeit, die Kosten für Spieler<br />

und Spielerinnen zu übernehmen<br />

Die DTB-Summe könnte<br />

auf die sechs Ressorts so<br />

verteilt werden*<br />

› Marketing, PR, Digitalisierung:<br />

1.450.000€<br />

› Jugend- und Spitzensport/Ausbildung<br />

und Training: 800.000€<br />

› Vereins-, Mitglieder- und<br />

Trainerentwicklung: 750.000€<br />

› Wettkampfsport: 500.000€<br />

› Finanzen, Personal: 400.000€<br />

› Internationale Aufgaben,<br />

Verbandsentwicklung: 100.000€<br />

Der Anteil der Landesverbände<br />

orientiert sich – neben einem<br />

Sockelbetrag – an der Mitgliederanzahl<br />

(Beispiele)*<br />

› Bayern: ca. 572.000€<br />

› Württemberg: ca. 350.000€<br />

› Niedersachsen-Bremen:<br />

ca. 314.000€<br />

› Hessen: ca. 300.000€<br />

› Baden: ca. 280.000€<br />

› Niederrhein: ca. 300.000€<br />

› Mecklenburg-Vorpommern:<br />

ca. 100.000€<br />

Fotos: Adobe Stock<br />

*Musterszenario (laut DTB)<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

67


HINTERGRUND DIGITALISIERUNG IM DTB<br />

Stimmen der<br />

Landesverbände*<br />

Schleswig-<br />

Holstein › 5<br />

Niederrhein › 8<br />

Hamburg › 5<br />

Niedersachsen-<br />

Bremen › 11<br />

Westfalen › 10<br />

Sachsen-<br />

Anhalt › 3<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern › 3<br />

Berlin-<br />

Brandenburg › 6<br />

Mittelrhein › 7<br />

Rheinland-Pfalz › 7<br />

Hessen › 10<br />

Thüringen › 3<br />

Sachsen › 3<br />

Saarland › 4<br />

Baden › 9<br />

Württemberg › 13<br />

Bayern › 23<br />

Gesamtstimmen: 130 ● Einfache Mehrheit: 66 ● Zwei Drittel-Mehrheit: 87<br />

*Die Landesverbände haben für je 15.000 angefangene Mitglieder je eine Stimme. Landesverbände mit einer Mitgliederzahl bis zu 60.000 Mitglieder erhalten zusätzlich zwei Grundstimmen;<br />

Landesverbände mit einer Mitgliederzahl ab 60.001 Mitglieder bekommen eine zusätzliche Grundstimme. Die Ausübung des Stimmrechts eines Landesverbands ist nur einheitlich möglich.<br />

Jan Hanelt, Präsident des <strong>Tennis</strong>verbands<br />

Rheinland-Pfalz, spricht von „einer<br />

Pflichtabgabe für Spieler“, die „zu wenige<br />

Benefits“ liefert. Den 30 Euro-Gutschein für<br />

den Onlineversender <strong>Tennis</strong>-Point (einlösbar<br />

ab einem Mindestbestellwert über 150<br />

Euro), den jeder bekommt, der die Gebühr<br />

bezahlt hat, sieht er nicht als Mehrwert:<br />

„Das ist insgesamt zu mau.“ Der DTB entgegnet,<br />

dass der Rabattgutschein erst der<br />

Anfang sei und die Vorteile für Spieler mit<br />

der Zeit attraktiver würden. Zum Beispiel<br />

durch besondere Angebote im Streamingbereich,<br />

damit die tennis.de Plus-Mitglieder<br />

günstiger und einfacher Livetennis verfolgen<br />

können. „Streaming ist ein Thema und<br />

wird ein Ziel für den weiteren Ausbau von<br />

tennis.de Plus sein. Wir können nicht alles<br />

auf einmal implementierten, sondern müssen<br />

Schritt für Schritt vorgehen“, sagt DTB-<br />

Vize Packeiser. Zukunftsmusik. Die rheinland-pfälzische<br />

<strong>Tennis</strong>szene jedenfalls wird<br />

von den in Aussicht gestellten tennis.de<br />

Plus-Anreizen kaum angelockt.<br />

Eine Umfrage im <strong>Tennis</strong>verband<br />

Rheinland-Pfalz kam nämlich zu dem<br />

Ergebnis, dass 80 Prozent der Befragten<br />

gegen die Einführung von tennis.de Plus<br />

sind. 1.800 Spieler und Funktionäre nahmen<br />

an dem Voting teil. „Unter den aktuellen<br />

Bedingungen werden wir am 22. Juli<br />

gegen das DTB-Modell stimmen. Dass Einzelspieler<br />

Geld an den Dachverband zahlen<br />

müssen, halte ich für ein hochbedenkliches<br />

Finanzierungsmodell“, stellt Hanelt<br />

unmissverständlich klar.<br />

68<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Ein weiterer Kritikpunkt, den Hanelt<br />

anführt, ist „die mangelhafte Kommunikation.“<br />

Denn: „Die Basis wurde überhaupt<br />

nicht abgeholt.“ Hanelt hatte dem<br />

DTB-Präsidium eine Befragung der Spieler<br />

und Spielerinnen vorgeschlagen, um<br />

deren Wünsche an ein neues DTB-Portal in<br />

Erfahrung zu bringen. Der Vorschlag wurde<br />

abgelehnt – „zu teuer“, behauptet Hanelt.<br />

Geld sei nicht der Grund gewesen, keine<br />

Basisumfrage in Auftrag zu geben, beteuert<br />

der DTB. „Wir wissen, was <strong>Tennis</strong>-Deutschland<br />

an digitalen Inhalten braucht. Dafür<br />

haben wir die Expertise, weil wir die entsprechenden<br />

Feedbacks der Spieler und<br />

Spielerinnen erhalten. Die neue Plattform<br />

ist kein neuer Aufguss des alten mybigpoint-Portals<br />

– im Gegenteil. Sie wird alles<br />

verändern und ein komplett neues Digitalerlebnis<br />

für alle Nutzergruppen erzeugen“,<br />

entgegnet DTB-Mann Papendorf.<br />

Bleibt der Vorwurf, dass der DTB in<br />

seiner Kommunikation zum neuen Portal<br />

inklusive der umstrittenen Wettspielgebühr<br />

nicht transparent vorging. Das<br />

behauptet Lutz Benninghoff, der Clubpräsident<br />

aus Voerde. Er habe den Eindruck,<br />

dass der DTB sein Projekt am liebsten stillschweigend<br />

und ohne Beteiligung der Basis<br />

durchgedrückt hätte: „Der DTB hat sogar<br />

versucht, meinen <strong>Tennis</strong>bezirk zu veranlassen,<br />

die auf unserer Homepage veröffentlichten<br />

Informationen über die Wettkampfgebühr<br />

zu löschen. So sollte verhindert<br />

werden, dass andere Vereine auf diese<br />

Dokumente des DTB zugreifen können.“<br />

Durch das Nein im TVN seien mittlerweile<br />

aber Clubs und Funktionäre aus anderen<br />

Landesverbänden hellhörig geworden und<br />

hätten sich nach Details erkundigt.<br />

Auch TVN-Präsidentin Schmitz ist mit<br />

der DTB-Vorgehensweise nicht zufrieden:<br />

„Der DTB hat es mit seiner Präsentation<br />

während unserer Mitgliederversammlung<br />

nicht geschafft, unsere Mitglieder von seinem<br />

Finanzierungsmodell der großen digitalen<br />

<strong>Tennis</strong>-Plattform zu überzeugen. Eine<br />

im Vorfeld intensivere Kommunikation<br />

auch mit der Basis wäre wünschenswert<br />

gewesen.“ DTB-Vizepräsident Packeiser<br />

widerspricht: „Wir hatten uns im Bundesausschuss<br />

(Gremium, das aus den 17 Präsidenten<br />

der Landesverbände und dem<br />

DTB-Präsidium besteht, Anm. d. Red.) auf<br />

ein einheitliches Vorgehen geeinigt. Einige<br />

Landesverbände sind anders vorgegangen.<br />

Das ist zu akzeptieren. Wir haben die Ziele<br />

und Inhalte von tennis.de Plus klar kommuniziert.<br />

Es liegt jetzt an den Landesverbänden,<br />

eine Entscheidung zu treffen.“<br />

Was vielen in der deutschen <strong>Tennis</strong>szene<br />

an dem DTB-Modell grundsätzlich<br />

nicht gefällt: Auch minderjährige Wettspieler<br />

müssen eine tennis.de Plus-Gebühr<br />

über 20 Euro zahlen, wenn sie am Wettspielbetrieb<br />

weiterhin teilnehmen möchten.<br />

Denn die Gebühr soll laut DTB für alle<br />

ab elf Jahren gelten. „Das ist für uns ein<br />

absolutes No-Go“, sagt Stefan Bitenc, Präsident<br />

des Badischen <strong>Tennis</strong>verbands (BTV),<br />

der dem DTB-Finanzierungskonzept auch<br />

kritisch gegenübersteht. Bitenc: „Es ist<br />

schon schwer genug, Kinder und Jugendliche<br />

für die Punktspiele zu gewinnen.“<br />

Der DTB erweckt aktuell nicht den Eindruck,<br />

dass er in diesem Punkt nachgeben<br />

und die Gebühr nur für Volljährige einführen<br />

wird. „Es ist vor allem die jüngere Zielgruppe<br />

ab elf Jahren, die man nur noch digital<br />

erreicht. Sie wird künftig auf tennis.de<br />

Plus vollumfänglich die Funktionen nutzen<br />

können, die auch anderen Usern bereitstehen.<br />

Deswegen ist eine Gebühr ab dieser<br />

Altersklasse nur folgerichtig“, begründet<br />

Packeiser die DTB-Haltung.<br />

„Den Shitstorm<br />

der Basis, wenn die<br />

Gebühr kommt,<br />

müssen die Landesverbände<br />

aushalten<br />

– nicht der DTB!“<br />

› TVN-Präsidentin Sabine Schmitz<br />

Unbehagen bereitet einigen Landesverbänden<br />

auch die konkrete Umsetzung<br />

der Vorgaben des neuen DTB-Portals. Wer<br />

treibt am Ende die Gebühren ein? Wer<br />

streicht Spieler von der Meldeliste, die noch<br />

nicht gezahlt haben? Der DTB beschwichtigt:<br />

Der Verwaltungsaufwand soll nicht auf<br />

dem Rücken der Landesverbände und der<br />

Clubs ausgetragen werden, heißt es. TVN-<br />

Präsidentin Schmitz zweifelt daran: „Den<br />

möglichen Shitstorm der Basis und Konsequenzen<br />

im Rahmen der Mannschaftsmeldungen,<br />

wenn die Gebühr eingeführt wird,<br />

muss in erster Linie der jeweilige Landesverband<br />

aushalten – nicht der DTB.“<br />

Trotz der Vorbehalte auf Landesverbandsebene<br />

gegen die Einführung des<br />

neuen DTB-Modells könnten die angekündigten<br />

Zahlungen für die Regionalverbände<br />

durch die DTB-Mehreinnahmen dazu<br />

führen, dass die Zustimmung am 22. Juli<br />

höher ausfällt, als es derzeit den Anschein<br />

erweckt. Insbesondere kleinere Verbände,<br />

denen Zuwendungen von mindestens<br />

100.000 Euro in Aussicht gestellt werden,<br />

können den finanziellen Verlockungen<br />

wohl kaum widerstehen, vermuten Szenekenner.<br />

Allerdings: Verbände wie in Rheinland-Pfalz<br />

(dort würden ca. 234.000 Euro<br />

landen) oder am Niederrhein (ca. 300.000<br />

Euro) geben zu verstehen, dass sie die Gelder<br />

eigentlich nicht benötigten. „Wir kommen<br />

mit unseren derzeitigen finanziellen<br />

Mitteln gut zurecht“, betont Rheinland-<br />

Pfalz-Präsident Hanelt. „Es wäre natürlich<br />

schön, dieses Geld vom DTB zu bekommen,<br />

zumal wir diese Gelder hauptsächlich<br />

in Projekte für unsere Vereine und unsere<br />

Jugend investieren würden. Grundsätzlich<br />

ist der TVN jedoch auch ohne diese Gelder<br />

finanziell gut aufgestellt“, erklärt TVN-<br />

Präsidentin Schmitz.<br />

Für den DTB geht es am 22. Juli nun vor<br />

allem um seine wirtschaftliche Zukunft.<br />

Der Dachverband hat tennis.de zu seiner<br />

substantiellsten Erlösquelle auserkoren<br />

und will sie darüber hinaus als zentrales<br />

Marketingtool für mögliche Sponsorengelder<br />

nutzen. „Aus Vermarktungssicht ist<br />

es wesentlich erfolgsversprechender, mit<br />

einer nationalen Reichweite im digitalen<br />

Bereich auf Sponsoren zuzugehen. Dabei<br />

hilft es zusätzlich, dass die Homepages der<br />

Landesverbände künftig im gleichen Look<br />

erscheinen und zentral vermarktet werden.<br />

Das ist eine große Errungenschaft“, frohlockt<br />

DTB-Vize und PR-Profi Packeiser.<br />

Auf Sponsorenseite hält sich die<br />

Euphorie bislang in Grenzen. „Das System<br />

ist schwer verständlich. Es ist vielleicht gut<br />

gemeint, aber das Ganze ist bislang ein<br />

kommunikatives Desaster“, sagt ein Insider<br />

aus der deutschen <strong>Tennis</strong>industrie, der<br />

namentlich nicht genannt werden will.<br />

Sollte das DTB-Projekt in der außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung scheitern,<br />

droht dem Verband ein Fehlbetrag im<br />

Haushalt. Das könnte Einsparungen und<br />

Leistungsreduzierungen etwa für Kaderspieler<br />

nach sich ziehen. Sollte es aber eine<br />

überwiegende Mehrheit finden, will man<br />

die Mehreinnahmen in eine Reihe von Projekten<br />

stecken. So sollen zum Beispiel knapp<br />

1,5 Millionen Euro im Ressort Marketing,<br />

PR und Digitalisierung landen, das von Raik<br />

Packeiser geleitet wird. In den Jugend- und<br />

Spitzensport sollen 800.000 Euro fließen.<br />

Wird tennis.de Plus dem DTB nun in<br />

eine finanziell besser ausgestattete und<br />

voll durchdigitalisierte Zukunft bringen?<br />

Einen ersten Fingerzeig dazu wird es am<br />

22. Juli <strong>2023</strong> geben. ◯<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

69


INTERNET<br />

mybigpoint<br />

Single-Race<br />

Sammle wertvolle LK-Punkte und<br />

spiele dich in den mybigpoint<br />

Races ganz nach vorne.<br />

Im Jahres-Livescore werden<br />

die aktuell Punktbesten des<br />

laufenden Kalenderjahres<br />

angezeigt.<br />

Jahres-Livescore - männlich, national<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Wasner, Maximilian (LK16,0)<br />

TC Raschke Taufkirchen (BTV)<br />

1.840,441 Punkte<br />

Panak, Yvo (LK1,3)<br />

MBB SG Manching (BTV)<br />

1.717,069 Punkte<br />

Asefi, Abdulhay (LK6,4)<br />

<strong>Tennis</strong>club Schönningstedt (SLH)<br />

1.622,771 Punkte<br />

Medina, David (LK13,5)<br />

Bremerhavener TV 1905 e.V. (TNB)<br />

1.598,388 Punkte<br />

Kästner, Constantin (LK15,1)<br />

Turn- und Sportverein Plön (SLH)<br />

1.581,828 Punkte<br />

Baumann, Sebastian (LK3,7)<br />

TC Großhesselohe (BTV)<br />

1.541,533 Punkte<br />

Nowicki, Alexander (LK17,8)<br />

TC Weinheim 1902 e.V. (BAD)<br />

1.454,896 Punkte<br />

Neermann, Jost (LK15,7)<br />

TC Raschke Taufkirchen (BTV)<br />

1.427,368 Punkte<br />

Gerr, Gary (LK8,0)<br />

Jade TG Wilhelmshaven (TNB)<br />

1.419,531 Punkte<br />

Ranjbar, Roan (LK18,1)<br />

TC Eichenau (BTV)<br />

1.399,108 Punkte<br />

Punktestand vom 06.06.<strong>2023</strong><br />

Das gesamte RACE findest du unter:<br />

https://spieler.tennis.de<br />

NETFLIX-DOKU<br />

Zurück zum<br />

Breakpoint<br />

Ab dem 21. Juni sind fünf weitere<br />

Folgen der <strong>Tennis</strong>-Doku „Break Point“<br />

auf Netflix verfügbar, von denen die<br />

ersten beiden in Wimbledon 2022<br />

spielen. Zwei weitere Episoden befassen<br />

sich mit den US Open 2022, den<br />

Abschluss bildet ein Rückblick auf die<br />

WTA- und ATP-Finals 2022. Wer sich<br />

nicht mehr an die ersten fünf Teile<br />

erinnern kann, dem sei ein YouTube-Clip<br />

empfohlen, in dem es eine „Break Point<br />

Reunion“ gibt. Felix Auger-Aliassime,<br />

Paula Badosa, Matteo Berrettini, Taylor<br />

Fritz, Casper Ruud und Maria Sakkari<br />

diskutieren dabei über die prägendsten<br />

Momente der ersten Folgen.<br />

https://youtu.be/VZ48ezP66SA<br />

ZWEITE STAFFEL: Neue „Breakpoint“-<br />

Folgen laufen seit dem 21. Juni bei Netflix.<br />

NAVI-APP<br />

Alles Roger bis zum Fahrziel<br />

Witziges Gimmick: Roger Federer kann<br />

Autofahrer künftig durch den Straßenverkehr<br />

führen. Waze, eine Navigations-App von<br />

Google, bietet seit kurzem seine Stimme zur<br />

Navigationshilfe an. Federer ist die neueste<br />

Promi-Stimme auf Waze und bietet Fahrern<br />

seine Echtzeit-Anweisungen in drei verschiedenen<br />

Sprachen an: Hochdeutsch, Französisch<br />

und Englisch. Dabei kommt sein Humor<br />

MIT ROGER FEDERER DURCH DEN<br />

VERKEHR: Die Navi-App „Waze”<br />

hat die Legende ins Auto geholt.<br />

TURNIER MIT A? In der <strong>Tennis</strong>version von<br />

Stadt, Land, Fluss ist Fachwissen gefragt.<br />

WÖRTERSPIEL<br />

Stadt, Land, <strong>Tennis</strong><br />

Egal, wie alt man ist oder welches Hobby<br />

man hat: Stadt, Land, Fluss kennt einfach<br />

jeder – und es macht fast immer Spaß.<br />

Für <strong>Tennis</strong>fans gibt es schon seit einiger<br />

Zeit die Alternativ-Version Stadt, Land,<br />

<strong>Tennis</strong>. Statt Flussnamen, Berufsbezeichnungen<br />

oder Tierarten sind hier Turnierorte,<br />

Profinamen und ein <strong>Tennis</strong>begriff<br />

gefordert, um Punkte zu sammeln. Die<br />

DinA4-großen Blöcke können mit einem<br />

Club- oder Turnier-Logo versehen und<br />

das Spielfeld je nach Platzbelag eingefärbt<br />

werden. Tolle Idee – für Clubs,<br />

Turnierveranstalter und <strong>Tennis</strong>nerds!<br />

www.stadtlandtennis.de<br />

nicht zu kurz. Steuert jemand in die falsche<br />

Richtung, hat er ermutigende Worte parat:<br />

„Machen Sie eine Kehrtwende. Hey, sogar<br />

Champions können Fehler machen.” Die<br />

Aktivierung von Federers Stimme erfolgt<br />

direkt in der App (kostenloser Download für<br />

iOS und Android). www.waze.com<br />

Fotos: Datenbank<br />

70<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


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Ihre Spezialisten für Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen<br />

am Rothenbaum – Hamburg<br />

Das OrthoCentrum<br />

Unser bewährtes Klinik-Praxis-Konzept besteht seit 1991. Wir erfahren<br />

in unserem Fach eine ständige fachliche Weiterentwicklung, bei der<br />

unser Patient und seine Genesung von Anfang an im Mittelpunkt stehen.<br />

Gelenkschonende OP-Verfahren konnten wir etablieren und so perfektionieren,<br />

dass wir heute jedem Patienten eine auf ihn individuell<br />

abgestimmte Therapie für seine Gelenkerkrankung anbieten können“, beschreibt Prof.Dr. Johannes Holz die Philosophie des OrthoCentrums.<br />

Heute werden jährlich mehr als 30.000 Patienten im OrthoCentrum konservativ behandelt und ca. 2.500 stationäre<br />

Operationen durchgeführt.<br />

Das OrthoCentrum bietet ein breites Spektrum nicht operativer Behandlungen von Gelenk- sowie Muskel- und Sehnenverletzungen, degenerativer Gelenkschäden<br />

sowie Wirbelsäulenerkrankungen an. Ist eine operative Therapie sinnvoll, liegen die Schwerpunkte und Spezialisierungen auf arthroskopischen und minimalinvasiven<br />

Eingriffen an den Extremitäten sowie auf der Endoprothetik von Knie, Schulter- und Hüftgelenk. „Mit dem gesamten Spektrum von rekonstruktiver Knie-, Hüft-,<br />

Fuß- und Schulterchirurgie über die Verwendung von Transplantaten und Implantaten können wir die Funktionsfähigkeit der Gelenke wiederherstellen. Minimalinvasive<br />

OP Techniken kommen stets zum Einsatz, um eine maximale Gewebeschonung zu erreichen. Im Rahmen von Hüftgelenkoperationen wird z.B. der sog. „Bikini-<br />

Schnitt“ verwendet. Im Bereich des Teilgelenkersatzes besitzen wir langjährige<br />

Erfahrung. Nur noch 1/3 unserer Patienten benötigen beim Kniegelenkverschleiß<br />

eine Vollprothese. Vom Pflaster bis zur Prothese bieten<br />

wir die ganze Bandbreite der Behandlung aus einer Hand an. Im deutschen<br />

Endoprothesenregister belegen wir Spitzenplätze.“, so Dr. Ilg.<br />

Als Wirbelsäulenspezialisen ergänzen Prof.Dr. Nils Hansen-Algenstaedt<br />

und sein Team. Sie haben sich auf die chirurgische und neurochirurgische<br />

Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen bei Jugendlichen und Erwachsenen<br />

spezialisiert. Dabei führen sie die Operationen mit gewebeschonenden,<br />

minimal- invasiven Techniken durch. Regelmäßig sind die<br />

Partner des OrthoCentrums auf nationalen und internationalen Kongressen<br />

als Referenten und Instruktoren tätig. Dort präsentieren sie u. a. im<br />

Rahmen von Live-OPs ihre modernsten und innovativen OP-Verfahren.<br />

„Wichtig ist uns zu Beginn eine sehr differenzierte Diagnostik“, erklärt<br />

Prof. Hansen-Algenstaedt die Philosophie des Zentrums.<br />

„Wir haben Therapie und Diagnostik in einem Haus. Unsere Bildgebung<br />

ist so weit entwickelt, dass wir jede Fragestellung vor Therapiebeginn beantworten<br />

können. Dazu werden modernste Geräte wie das 3-Tesla-MRT<br />

genutzt, das uns präzise Informationen über den Behandlungsbedarf liefert.<br />

Wir schauen uns an, welcher Gelenkteil verschlissen ist, behandeln<br />

zunächst konservativ und ersetzen wenn nötig nur die kranken Bereiche.<br />

Sind zwei Drittel des Gelenks noch gesund, muss nicht ein ganzes Kunstgelenk<br />

eingesetzt werden. Nur der erkrankte Anteil wird ersetzt.“ So erhalten<br />

die Spezialisten des OrthoCentrums bei einem Gelenk immer die gesunden<br />

Anteile und rekonstruieren oder ersetzen lediglich die verschlissenen<br />

Gelenkabschnitte. „Wir ermöglichen stets die individuelle Ideallösung<br />

für unseren Patienten – unabhängig, wie alt oder versichert ein Patient<br />

ist.“ „Die Vollprothese ist für uns immer der letzte Schritt. Doch leider bekommen<br />

in Deutschland neun von zehn Patienten unabhängig vom Grad<br />

und vom Fortschreiten ihrer Arthrose eine Vollprothese. Es ist wichtig,<br />

nicht gleich das ganze Knie zu wechseln – umso wichtiger, je jünger ein<br />

Patient ist!“, so Dr. Schneider.<br />

Prof.Dr. Hansen-Algenstaedt ergänzt: „Wir behandeln sehr patientenorientiert<br />

und belassen den Genesungsweg bei einem Arzt in einem ganzheitlichen<br />

Beratungs- und Behandlungskonzept, unabhängig vom Versicherungsstatus.<br />

Die Qualität bewerten unsere Patienten seit mehr als<br />

5 Jahren mit computergestützten Aktivität – bzw. Befindlichkeitscores bewerten,<br />

sodass wir die Patientenzufriedenheit elektronisch erfassen. Bereits<br />

über 5.000 Patienten nehmen an dieser mehrjährigen Befragung teil<br />

und bekommen so ein direktes Feedback Ihres Gesundheitszustands nach<br />

der Therapie.“ „Am liebsten ist es uns aber, wenn unsere Patienten bestätigen<br />

können: Mein operiertes Gelenk fühlt sich wieder an wie das gesunde!“,<br />

betont Prof.Dr. Holz.<br />

Prof.Dr. med. Johannes Holz<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Dr. med. Ansgar Ilg<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Prof.Dr. med.<br />

N. Hansen-Algenstaedt<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Dr. med. Stefan Schneider<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

OrthoCentrum Hamburg<br />

OCH Harvestehude:<br />

Hansastraße 1–3 • 20149 Hamburg<br />

Tel. 0 40/44 36 39 • info@oc-h.de<br />

OCH Fuhlsbüttel:<br />

Erdkampsweg 49 • 22335 Hamburg<br />

Tel. 0 40/59 74 91 • erdkampsweg@oc-h.de<br />

OCH Norderstedt:<br />

Heidbergstraße • 22846 Norderstedt<br />

Tel. 0 40/512 086 920 • norderstedt@oc-h.de<br />

www.orthocentrum-hamburg.de<br />

Sprechstunden: Mo., Di., Do. 8–18 Uhr • Mi. u. Fr. 8–16 Uhr<br />

Termine nach telefon. Vereinbarung. Alle ges. und privaten<br />

Kassen sowie berufsgenossenschaftliches Heilverfahren.<br />

Operative Therapie:<br />

• Arthroskopische Chirurgie<br />

• Gelenkersatz an Knie, Hüfte und Schulter<br />

• Sportorthopädie und -chirurgie<br />

• Knorpeltransplantation<br />

• Kreuzbandersatz<br />

• Schulterchirurgie<br />

• Fußchirurgie<br />

• Wirbelsäulenchirurgie<br />

• Neurochirurgie<br />

• Konservative Therapie:<br />

• Wirbelsäulennahe Infiltrationen –<br />

Periradikuläre Therapie (PRT)<br />

• Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)<br />

• Manuelle Therapie<br />

• Medikamentöse Therapie bei Knorpelschaden<br />

• Physiotherapie/Massage<br />

• Ozon-Therapie*<br />

• Akupunktur Diagnostik<br />

• Sonografie<br />

• Digitales Röntgen<br />

• 3-Tesla-MRT/Computertomografie*<br />

• Return to Sport/Activity Diagnostik<br />

• Knochendichtemessung<br />

• Optimetrie*<br />

• Isokinetische Krafttestung<br />

• Leistungsdiagnostik*<br />

* teilweise in Kooperation


tennis MAGAZIN erscheint 10x jährlich in der<br />

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Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763<br />

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Chefredakteur<br />

Andrej Antic<br />

Redaktion<br />

Christian Albrecht Barschel,<br />

Tim Böseler<br />

Head of Online Franziska Brülls<br />

Director Content Michael Werner<br />

Art-Director Heico Forster<br />

Grafik<br />

Dirk Bartos (CvD-Grafik),<br />

Keith Campbell, Bente Somma<br />

Lithographie<br />

Henrik Teudt (Ltg.),<br />

Katja Mucke-Koopmann<br />

Produktionsmanagement<br />

Ilja Badekow, Sybille Hagen,<br />

Andreas Meyer<br />

Vertrieb<br />

Einzelverkauf<br />

DMV Der Medienvertrieb GmbH &<br />

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<strong>Tennis</strong>-Bundes ist der Bezug<br />

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72<br />

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GUT DRAUF IM ALTER: <strong>Tennis</strong> ist eine der<br />

beliebtesten Sportarten für Senioren.<br />

Bessere<br />

Berücksichtigung<br />

von Seniorenn<br />

Zu den Schlägertests<br />

im tennis MAGAZINN<br />

Von Jahr zu Jahr freue ich mich, vor der<br />

neuen Saison im tennis MAGAZIN über<br />

Neuheiten auf dem Schlägermarkt sowie<br />

über Testergebnisse zu erfahren. Ich bin<br />

der Meinung, dass vor allem die Senioren<br />

in den Schlägertests nicht richtig berücksichtig<br />

werden. Es wird permanent sportliche<br />

Orientierung suggeriert. Leider lässt<br />

mit zunehmendem Alter die Leistungsfähigkeit<br />

(Augen und Körper) nach, damit<br />

ändern sich auch die Bedürfnisse der Spieler.<br />

Ältere Spieler benötigen deshalb einen<br />

passenden Schläger, der zu den jeweiligen<br />

körperlichen und spielerischen Voraussetzungen<br />

passt. Es gibt einige Schläger,<br />

mit denen man mühelose Geschwindigkeit<br />

generieren und einen altersbedingten<br />

Leistungsabfall kompensieren kann. Um<br />

einerseits das Optimum aus dem Spiel herauszuholen,<br />

aber auch um das Risiko von<br />

Verletzungen und Schmerzen so gering wie<br />

möglich zu halten, müssen ältere Spieler<br />

bei der Auswahl des Schlägers bestimmte<br />

Aspekte berücksichtigen. Die idealen Eigenschaften<br />

für einen Seniorenschläger sind<br />

ein geringes Gewicht (zwischen 260 und<br />

280 Gramm) und eine große Schlagfläche<br />

(über 690 Quadratzentimeter), die dabei<br />

helfen, die Leistung zu steigern und mehr<br />

Tempo zu generieren. Der große Sweetspot<br />

in Kombination mit dem geringen<br />

Schwunggewicht ermöglicht eine hervorra-<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong><br />

Foto: iStock


gende Manövrierfähigkeit. Solche Schläger<br />

sind ideal für alle Spieler, die großen Wert<br />

auf Komfort, Präzision und Geschwindigkeit<br />

legen und eignen sich hervorragend<br />

für versierte Doppelspieler, die für ihr Aufschlagsspiel,<br />

Überkopfbälle und Volleys<br />

noch mehr erreichen wollen. Ich wünsche<br />

mir für das kommende Jahr eine breitere<br />

Segmentierung an getesteten Schlägern,<br />

damit die Senioren und/oder Hobbyspieler<br />

besser berücksichtigt werden.<br />

Michael Bajer, per E-Mail<br />

Es muss alles passen<br />

Zur Nachwuchssituation<br />

im deutschen <strong>Tennis</strong><br />

Warum hat das deutsche <strong>Tennis</strong> ein Nachwuchsproblem?<br />

Weil Talent und Wille nicht<br />

reichen, sondern alles passen muss. Das tut<br />

es leider nur selten. Es haben viele Kinder<br />

Talent. Ich weiß nicht, ob ausreichend und<br />

zum richtigen Zeitpunkt danach gesucht<br />

wird. Kinder, die Profis werden wollen,<br />

müssen auffallen (wollen). Das heißt, sie<br />

müssen viele Turniere spielen. Auffällig<br />

ist, dass ehemalige Spitzensportler oftmals<br />

auch sehr erfolgreiche Kinder haben.<br />

Bestimmt nicht nur, weil sie ihre sportliche<br />

Veranlagung vererbt haben, sondern<br />

vermutlich, weil sie wissen, worauf<br />

es ankommt. Sie haben vielleicht auch die<br />

finanziellen Mittel, um die Karrieren ihrer<br />

Kinder zu fördern. Wie der Bezirkstrainer<br />

meines Sohnes einmal sagte, sind meist<br />

die Eltern der limitierende Faktor. Sie müssen<br />

nicht nur die Zeit opfern, sondern auch<br />

genug Geld, um das Kind Minimum viermal<br />

die Woche zum Training und nahezu<br />

jedes Wochenende zu Turnieren zu fahren.<br />

Ich kenne eine Handvoll Eltern, die 1.000<br />

Euro und mehr im Monat in das <strong>Tennis</strong><br />

ihrer Kinder investiert, für Ottonormalbürger<br />

ist das utopisch. Da findet die größte<br />

Selektion statt.<br />

Sönke Röhling, auf Facebook<br />

Es sind immer die anderen schuld. Was<br />

hat Zverev in seiner jugendlichen Entwicklung<br />

mit dem deutschen <strong>Tennis</strong> zu tun? Ich<br />

würde behaupten, dass der Fehler im System<br />

liegt. Die sogenannte Förderung von<br />

Nachwuchsspielern in Deutschland ist eine<br />

Selektierung und hat wenig mit ganzheitlicher<br />

und systematischer Förderung zu tun.<br />

Die Hauptbelastung tragen die Eltern und<br />

nicht irgendein Verband. Es ist ganz einfach:<br />

Würden wir mehr in die Breite fördern<br />

und nicht nur Einzelne, würden zum<br />

Schluss eventuell auch mehr übrig bleiben.<br />

So wie es aktuell läuft, geben die meisten<br />

unserer Talente auf, weil die finanzielle<br />

und zeitliche Belastung durch die Eltern<br />

irgendwann nicht mehr getragen werden<br />

kann. Das nächste Problem ist unser Schulsystem,<br />

dass eine sportliche Entwicklung<br />

eines Spielers mit der notwendigen Intensität<br />

unmöglich macht. Oft steht dann die<br />

Entscheidung Schule oder Sport – und das<br />

in einem Alter von 14 Jahren. Sport wird in<br />

unserer Gesellschaft leider nur als privates<br />

Freizeitvergnügen betrachtet. Talente, die<br />

auf einem internationalen Niveau mithalten<br />

können, benötigen aber weit über zehn<br />

Jahre Ausbildung und wachsen nicht auf<br />

den Bäumen.<br />

Alemko Niessner, auf Facebook


Täglich mehr bei<br />

tennismagazin.de<br />

IM FOKUS: Fitnesstraining<br />

ist ein wichtiger<br />

Bestandteil in Carina<br />

Witthöfts Trainingsplan.<br />

Deshalb verbindet sie<br />

in ihrem Hamburger<br />

Unternehmen Fitness<br />

mit <strong>Tennis</strong>, Ernährung<br />

und Mentalcoaching.<br />

→<br />

74 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


BESSER SPIELEN FITNESS<br />

Von Kopf<br />

bis Fuß<br />

Sie wollen Ihren Körper auf ein neues Fitnesslevel<br />

bringen und auch auf dem Platz topfit sein? In ihrem<br />

Fitnesstraining vereint Carina Witthöft Kraft, Ausdauer<br />

und Beweglichkeit. Die 28-Jährige zeigt Ihnen elf<br />

Übungen für alle Muskelgruppen<br />

TEXT FRANZISKA BRÜLLS FOTOS JULIAN JANKOWSKI<br />

Ob zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, zum<br />

Muskelaufbau oder einfach für das eigene Wohlbefinden<br />

– Fitnesstraining hat vielseitige Effekte. Bei<br />

Profisportlern ist es fester Bestandteil des Trainingsplans.<br />

Wo man trainiert, ist völlig egal: im Fitnessstudio,<br />

in den eigenen vier Wänden oder neben oder<br />

auf dem <strong>Tennis</strong>platz. Bei den Übungen, die Ex-Profi Carina Witthöft uns<br />

zeigt, braucht man abgesehen von einer Fitnessmatte nichts. Denn alle<br />

Übungen kann man mit dem eigenen Körpergewicht absolvieren. Wer<br />

will, kann aber natürlich Gewichte oder Therabänder verwenden. Wichtig<br />

ist, dass man sich vor Start des Trainings aufwärmt: joggen, Radfahren,<br />

dehnen oder Seilspringen – auch hier sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Bei der Anzahl an Wiederholungen, die in den Übungsbeschreibungen<br />

angegeben sind, handelt es sich lediglich um Empfehlungen. Die<br />

Zahl kann nach individuellem Empfinden angepasst werden.<br />

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, gerne eine Fitnesseinheit<br />

gemeinsam mit Carina Witthöft absolvieren möchten, haben Sie die<br />

Möglichkeit, über unseren YouTube-Kanal „tennismagazinTV“ ein<br />

zehnminütiges Workout zu absolvieren. Dazu können Sie einfach den<br />

QR-Code unten einscannen und schon gelangen Sie zum Video. Dort<br />

finden Sie übrigens auch ein Yoga-Workout mit der 28-Jährigen. Viel<br />

Spaß beim Training!<br />

QR-Code zum YouTube-Video<br />

Einfach den QR-Code einscannen, um zum YouTube-Video<br />

mit Carina Witthöft zu kommen.<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

75


Täglich mehr bei<br />

tennismagazin.de<br />

1 Plank<br />

Wir steigen mit einer Ganzkörper-Übung ein,<br />

die den Körper in Fahrt bringen und mobilisieren<br />

soll. Bei dem Plank, oder auch Unterarmstütz<br />

genannt, wird das Gewicht auf den<br />

Ellenbogen, Unterarmen und Zehen gehalten.<br />

Wichtig ist, dass man den ganzen Körper unter<br />

Spannung hält, sodass Schultern, Rücken<br />

und Po eine gerade Linie bilden. Den Bauch<br />

spannt man an. Unbedingt aufpassen, dass<br />

man nicht ins Hohlkreuz fällt!<br />

Durchführung: dreimal 30 Sekunden halten<br />

Ziel: Stärkung Bauch- und Rumpfmuskulatur,<br />

Kräftigung Rücken, Schultern, Ober- und<br />

Unterarme; Stressreduzierung in der Wirbelsäule;<br />

Verbesserung Körperhaltung<br />

2 Side-Plank<br />

Weiter geht’s mit der seitlichen Variante des<br />

Unterarmstützes. Diesmal stützt man sich<br />

lediglich mit einem Arm und einem Fuß ab.<br />

Der Arm, auf dem das Gewicht lastet, bildet<br />

einen rechten Winkel. Die Hüfte ist angehoben<br />

und hängt nicht durch, die Füße sind<br />

aufeinander platziert. Achten Sie darauf,<br />

dass das Gesäß nicht nach hinten herausragt,<br />

sodass von den Fersen über die Hüften<br />

bis zum Kopf eine gerade (gedachte) Linie<br />

entsteht. Zur Kontrolle führt man die Übung<br />

optimalerweise vor einem Spiegel aus.<br />

Nach 30 Sekunden wechselt man die Seite.<br />

Durchführung: dreimal 30 Sekunden pro<br />

Seite halten<br />

Ziel: Straffung Taille, Stärkung seitliche<br />

Bauchmuskulatur, Arme, Schultern<br />

76 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


BESSER SPIELEN FITNESS<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

3 Dynamische<br />

Glute-Bridge<br />

Bei Übung Nummer drei liegt der Fokus auf<br />

den Beinen und den Gesäßmuskeln. Man<br />

startet in Rückenlage, die Beine winkelt<br />

man an. Sie sind hüftbreit auseinander<br />

aufgestellt, die Arme liegen ausgestreckt<br />

neben den Körperseiten auf der Matte.<br />

Nun hebt man ein Bein rechtwinklig an<br />

und drückt das Gesäß in die Höhe. Wichtig<br />

ist, dass die Kraftausübung aus der Beinmuskultur<br />

heraus passiert und nicht aus<br />

dem Rücken. Um sicherzugehen, dass<br />

auch wirklich der Gesäßmuskel trainiert<br />

wird, kann man sich darauf fokussieren, die<br />

Fersen fest in den Boden zu drücken. Aus<br />

der angehobenen Position senkt man im<br />

nächsten Schritt das Gesäß langsam wieder<br />

ab. Aber Achtung: nicht komplett ablegen,<br />

die Spannung soll weiterhin gehalten werden.<br />

Bis zu 15-mal wiederholt man nun diesen<br />

Bewegungsablauf für jede Seite einzeln.<br />

Durchführung: dreimal 15 Wiederholungen<br />

pro Seite<br />

Ziel: Stärkung Beinrückseite, Gesäßmuskulatur;<br />

auch die Bauch- und die Rumpfmuskulatur<br />

werden beansprucht<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

77


Täglich mehr bei<br />

tennismagazin.de<br />

4 Glute-Kick-Backs<br />

mit ausgestrecktem<br />

Arm<br />

Ausgangsposition ist der Vierfüßlerstand,<br />

heißt: Zehen, Knie und die Handflächen<br />

berühren den Boden und tragen das Körpergewicht.<br />

Die Ellenbogen befinden sich auf<br />

Schulterhöhe, die Knie unter den Hüften. Nun<br />

hebt man gleichzeitig das rechte Bein und den<br />

linken Arm, beide ausgestreckt, nach oben an<br />

und bringt sie auf eine Höhe. Ziel sollte auch<br />

hier sein, dass man sich eine gerade Linie<br />

denken kann. Nun zieht man das ausgestreckte<br />

Bein und den Arm vor der Brust zusammen,<br />

verharrt hier eine Sekunde und wiederholt den<br />

Bewegungsablauf bis zu 15-mal. Dann ist die<br />

andere Seite an der Reihe.<br />

3<br />

1<br />

Durchführung: dreimal 15 Wiederholungen<br />

pro Seite<br />

Ziel: Stärkung Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur,<br />

Rücken und Schultern; Förderung<br />

Balance<br />

2 4<br />

5 Dynamische<br />

Ausfallschritte<br />

Ausfallschritte sind gerade im Krafttraining<br />

eine beliebte Übung. Nach vielen Wiederholungen<br />

kann es passieren, dass man zittrige<br />

Beine bekommt, weil die Beinmuskulatur<br />

stark beansprucht wird. Gestartet wird im aufrechten<br />

Stand. Die Hände sind an die Hüften<br />

gelegt. Nun macht man einen Schritt nach<br />

vorne und winkelt das Bein auf 90 Grad an.<br />

Der vordere Fuß steht dabei mit der gesamten<br />

Fußsohle auf der Matte. Achten Sie darauf,<br />

dass das Knie nicht über den Fuß herausragt.<br />

Das hintere Bein ist ebenfalls angewinkelt und<br />

so weit in Richtung Boden abgesenkt, dass<br />

es diesen fast berührt. Der Unterschenkel<br />

ist also fast parallel zum Boden. Die Übung<br />

kann insoweit variiert werden, dass man den<br />

Oberkörper leicht über die Hüfte nach vorne<br />

beugt, damit trainiert man den vorderen<br />

Oberschenkel. Hält man den Oberkörper<br />

aufrecht, beansprucht man die Gesäßmuskulatur.<br />

Aus dem Ausfallschritt drückt man sich<br />

mithilfe der Oberschenkel-Muskulatur zurück<br />

in den aufrechten Stand. Dann wechselt man<br />

das Bein.<br />

Durchführung: dreimal 15 Wiederholungen<br />

je Seite<br />

Ziel: Kräftigung Beinmuskulatur, Verbesserung<br />

Koordination und Gleichgewichtsgefühl<br />

2<br />

1<br />

78 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


BESSER SPIELEN FITNESS<br />

6 Seitliche Ausfallschritte<br />

dynamisch<br />

Zu Beginn nimmt man einen hüftbreiten<br />

Stand ein, der Oberkörper ist immer vollständig<br />

gerade. Die Hände stemmt man in<br />

die Hüften. Der Blick ist nach vorne gerichtet,<br />

die Bauchmuskulatur angespannt. Nun<br />

macht man einen breiten Ausfallschritt zur<br />

Seite, sodass das äußere Bein gebeugt und<br />

das Innere durchgestreckt wird. Allerdings<br />

sollte die Schrittweite so gewählt sein, dass<br />

das gebeugte Knie nicht über die Fußspitze<br />

herausragt. Beide Füße stehen auf der gleichen<br />

Höhe. Wenn man in dieser Position<br />

zwei bis drei Sekunden verharrt hat, drückt<br />

man sich aus der Kraft des Oberschenkels<br />

des gebeugten Beines wieder in die Ausgangsposition<br />

und wiederholt den gleichen<br />

Bewegungsablauf auf der anderen Seite. Bei<br />

der Durchführung bleiben Oberkörper und<br />

Arme unbewegt.<br />

Durchführung: dreimal zehn Wiederholungen<br />

pro Seite<br />

Ziel: Stärkung Oberschenkelaußen- und<br />

insbesondere -innenseite, Gesäß, Adduktoren<br />

1<br />

7 Liegestütz<br />

vereinfacht<br />

Für die einfachere Variante des Liegestütz<br />

startet man auf den Knien. Die Füße<br />

sind vom Boden angehoben, die Hände<br />

schulterbreit voneinander aufgestellt, die<br />

Arme gestreckt. Die Fingerspitzen zeigen<br />

nach vorne. Der Nacken ist gestreckt, der<br />

Blick zur Matte gerichtet. Nun beugt man<br />

langsam die Arme und führt den gesamten<br />

Rumpf inklusive Becken zum Boden. Wichtig<br />

ist, dass die Körperhaltung durchweg<br />

stabil bleibt. Das kann man gewährleisten,<br />

indem man Bauch und Rückenmuskulatur<br />

anspannt. Die Arme werden so weit gebeugt,<br />

dass man mit dem Gesicht kurz vor<br />

dem Boden ist. Der Oberkörper wird aber<br />

nicht auf der Matte abgelegt. Dann drückt<br />

man sich aus der Kraft der Arme wieder in<br />

die Ausgangsposition.<br />

2<br />

Durchführung: 15 Wiederholungen<br />

Ziel: Stärkung Arm-, Schulter- und<br />

Rumpfmuskulatur<br />

3<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

79


Täglich mehr bei<br />

tennismagazin.de<br />

2<br />

3<br />

8 Liegestütz<br />

Etwas schwieriger ist der „normale“ Liegestütz.<br />

Hier hat man keinen Halt mehr über<br />

die Knie, denn nun berühren nur noch die<br />

Zehen sowie die Hände den Boden. Auch<br />

hier positioniert man die Hände etwa schulterbreit<br />

auseinander, circa auf Brusthöhe, die<br />

Finger zeigen geradeaus und die Arme sind<br />

durchgestreckt. Die Füße stellt man eng beieinander,<br />

sodass man eine größtmögliche<br />

Spannung im Rumpf und Gesäß aufbauen<br />

und halten kann. Während man den ganzen<br />

Körper unter Spannung hält, beugt man<br />

nun langsam die Arme. Dabei zeigen die<br />

Ellenbogen leicht schräg nach hinten. Den<br />

Körper hält man durchweg unter Spannung.<br />

Achten Sie darauf, dass Sie nicht ins<br />

Hohlkreuz verfallen und der Körper immer<br />

eine gerade Linie bildet. Anschließend drückt<br />

1<br />

man sich kontrolliert nach oben. Wichtig:<br />

Die Kraft kommt aus den Armen, nicht aus<br />

dem Rücken. Überpowern Sie sich nicht!<br />

Eine richtige Ausführung ist relevanter als<br />

eine hohe Anzahl an Wiederholungen.<br />

Durchführung: bis zu zehn Wiederholungen<br />

(je nach Kraftlevel)<br />

Ziel: Stärkung Brustmuskulatur, Trizeps, vordere<br />

Schultermuskulatur, Rücken, Rumpf<br />

9 Military Plank<br />

Bei der neunten Übung liegt<br />

das Augenmerk erneut auf der<br />

Arm- und Schulterpartie. Auch<br />

hier ist es wichtig, den Körper<br />

stets unter Spannung und<br />

den Rücken gerade zu halten.<br />

Die Ausgangsposition ist die<br />

gleiche wie bei dem „normalen“<br />

Liegestütz. Die Arme sind<br />

durchgestreckt. Nun senkt man<br />

einzeln die Arme ab, sodass<br />

man sich in der Plank-Position<br />

(siehe Übung 1) befindet. Hier<br />

verharrt man zwei Sekunden,<br />

bis man sich langsam wieder in<br />

die „Highplank“-Position begibt.<br />

Welchen Arm man zuerst<br />

absenkt und später wieder als<br />

erstes aufstellt, sollte man variieren,<br />

sodass beide Arme gleich<br />

beansprucht werden. Essentiell<br />

ist, den Körper stets ruhig zu<br />

bewegen und darauf zu achten,<br />

dass Schultern, Rücken, Rumpf,<br />

Gesäß und Beine eine gerade<br />

Linie bilden.<br />

Durchführung: 20 Wiederholungen<br />

Ziel: Stärkung Schulter-, Brustund<br />

Trizepsmuskulatur, seitliche<br />

Bauchmuskeln, Rücken<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

80 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


BESSER SPIELEN FITNESS<br />

10 Highplank mit<br />

Armheben<br />

Bei diesem Workout werden die Arme stark<br />

beansprucht. Schließlich soll das Training ja<br />

auch was bringen. Deshalb starten wir wieder<br />

in der Highplank-Position. Diesmal verharrt<br />

man aber hier und hält den Körper stabil. Im<br />

Wechsel streckt man nun den Arm gerade<br />

nach vorne aus, hält ihn dort kurz und kehrt<br />

in die ursprüngliche Position zurück. Dann ist<br />

der andere Arm an der Reihe. Auch wenn Sie<br />

diesen Satz nun schon vermehrt gehört haben:<br />

Achten Sie darauf, dass der Körper immer<br />

angespannt bleibt und die verschiedenen<br />

Körperpartien eine Linie bilden. Effektiver<br />

ist es, die Übung langsam durchzuführen.<br />

Durchführung: dreimal zehn Wiederholungen<br />

pro Seite<br />

Ziel: Stärkung Bauchmuskeln, oberer Rücken,<br />

Schultern und Arme<br />

11 Bicycle Crunch<br />

Der perfekte Abschluss eines Ganzkörper-Trainings<br />

ist der Bauchmuskel-Part. Der Bicycle Crunch ist<br />

eine allseits bekannte Übung, die Carina Witthöft<br />

hier aber leicht variiert. Sie startet auf dem Rücken,<br />

hebt die Schulterblätter vom Boden ab und<br />

positioniert die Handflächen an den Ohren. Ein Bein<br />

streckt sie aus, das andere winkelt sie an. Nun zieht<br />

sie ihren Oberkörper aus der Kraft der Bauchmuskeln<br />

in Richtung des angewinkelten Knies, verharrt<br />

dort kurz und senkt dann den Oberkörper wieder<br />

ab – allerdings nur so weit, dass die Schultern<br />

den Boden nicht berühren. Dann wechselt sie die<br />

Position der Beine und wiederholt das Ganze auf<br />

der anderen Seite. Witthöft meint: „Natürlich kann<br />

man sich an der vorgegebenen Anzahl an Wiederholungen<br />

orientieren. Zum Abschluss kann man die<br />

Bauchmuskeln aber auch richtig brennen lassen<br />

und so viele Durchgänge machen, wie man schafft.“<br />

1<br />

Durchführung: dreimal 20 Wiederholungen<br />

Ziel: Stärkung gerade und seitliche Bauchmuskulatur<br />

2<br />

INFOS<br />

PURE COURT<br />

Pure Court heißt das Unternehmen, das Carina Witthöft<br />

2022 gegründet hat. Hier werden die verschiedenen Bausteine<br />

<strong>Tennis</strong>, Fitness, Yoga, Mentalcoaching und Ernährung<br />

miteinander verbunden. Der Standort ist in Hamburg,<br />

Holsteiner Tor 2. Weitere Infos: www.pure-court.de oder<br />

carina@pure-court.de<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

81


BESSER SPIELEN MIT ALEXANDER ZVEREV<br />

Harmonie mit<br />

zwei Händen<br />

Die Rückhand von Alexander Zverev zählt zu den weltbesten<br />

Schlägen im Herrentennis. Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann<br />

erklärt, was sie so gefährlich macht<br />

TEXT TIM BÖSELER FOTOS FRANK MOLTER<br />

Senkrechter Schläger<br />

für viel Beschleunigung<br />

Gleich zu Beginn der Ausholbewegung<br />

erkennt man ein Alleinstellungsmerkmal<br />

bei der Rückhand von Sascha: sein senkrecht<br />

nach oben gerichteter Schläger. So<br />

regel mäßig wie Sascha macht das fast kein<br />

anderer Profi auf der Tour. Es ist sein Weg,<br />

um möglichst viel Beschleunigung über die<br />

Handgelenke zu generieren. Jetzt sind die<br />

Handgelenke noch starr, später werden sie<br />

flexibel zurückklappen, um im Treffpunkt<br />

jede Menge Racketspeed zu erzeugen.<br />

Rechte Schulter<br />

weit eingedreht<br />

Während Sascha seinen Schläger zurücknimmt,<br />

dreht er die rechte Schulter so weit<br />

ein, dass er seinem Gegner den Rücken<br />

zuwendet. Dem Kontrahenten fällt es somit<br />

noch schwerer zu erahnen, wohin die Rückhand<br />

von Sascha gehen könnte. Grundsätzlich<br />

haben Beidhänder den Vorteil, die<br />

Schlagrichtung lange zu verbergen. Bei<br />

Einhändern ist das früher zu erkennen. Über<br />

die rechte Schulter hinweg fixiert Sascha<br />

den ankommenden Ball.<br />

Körpergewicht liegt<br />

auf dem vorderen Bein<br />

Der Ball steht an seinem höchsten Punkt<br />

und Sascha hat den Schläger auf den<br />

tiefsten Punkt nach unten geführt. Parallel<br />

dazu verlagert er sein Körpergewicht im<br />

Einklang mit der Schlägerbewegung aufs<br />

vordere Bein. Zudem sind die Handge lenke<br />

nun locker und ermöglichen ihm ein<br />

peitschenartiges Zuschnappen. Jetzt ist<br />

alles auf „GO!“ gestellt, um sich mit vollem<br />

Schwung in die Rückhand zu legen und der<br />

aufgebauten Energie freien Lauf zu lassen.<br />

82<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


EXPERTE<br />

MICHAEL KOHLMANN<br />

ist seit Februar 2015 Teamchef der<br />

deutschen Davis Cup-Mannschaft.<br />

Der 49-Jährige kümmert sich zudem<br />

als Chef-Bundestrainer der Herren<br />

um männliche Nachwuchsspieler.<br />

Kontakt: experte@tennismagazin.de<br />

Alle Optionen durch<br />

den hohen Treffpunkt<br />

Sascha kommt aus den Knien nach oben<br />

und erwischt den Ball relativ weit oben.<br />

An dieser Stelle helfen ihm seine fast zwei<br />

Meter Körperlänge. Durch den hohen Treffpunkt<br />

hat er nun alle Optionen. Klar ist, dass<br />

er voll auf einen Winner gehen wird. Unklar<br />

aber bleibt, wohin er den Ball spielen wird.<br />

In dieser Phase wird nun die Bedeutung der<br />

linken Hand deutlich: Sie übernimmt nun<br />

das Kommando und wird dem Ball im Treffpunkt<br />

den entscheidenden Push mitgeben.<br />

Linke Hand in<br />

der Führungsrolle<br />

Erst jetzt ist zu erkennen, dass Sascha auf<br />

einen Cross-Winner geht, den er mit voller<br />

Wucht in die gegnerische Hälfte donnert.<br />

Die linke Hand ist nun in der Führungsrolle,<br />

sie gibt den Winkel vor. Achten Sie in dieser<br />

Phase auf den Unter körper: Er bleibt mehr<br />

oder weniger gleich (Fotos 4 bis 6), während<br />

der Oberkörper sich nun aufdreht. Durch<br />

dieses harmonische Zusammenspiel ist die<br />

Schlagbewegung geschmeidig-rund und<br />

kein bisschen abgehackt.<br />

Hüfte dreht sich<br />

nicht mit nach vorne<br />

Wichtig in der Ausschwungphase ist die<br />

Stellung der Hüfte. Sascha dreht sie nicht<br />

mit, sie verharrt mehr oder weniger auf der<br />

gleichen Position. Das ist der Schlüssel für<br />

die große Stabilität in seiner Rückhand. Dreht<br />

er die Hüfte zu früh nach vorne, verliert er<br />

die Kontrolle über den Schlag. Weil er aber<br />

stets präzise mit der Rückhand agiert, ist sie<br />

so gefährlich. Vor allem seine Longline-<br />

Variante ist gefürchtet. Aber auch der<br />

Rückhand-Cross ist imposant – siehe Fotos.<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

83


EXPERTEN FRAGE & ANTWORT<br />

Fragen Sie unsere Experten<br />

Haben Sie ein Problem mit Ihrem Spiel oder Ihrer Schlagtechnik?<br />

Gibt es Streit über Regeln? Dann wenden Sie sich an tennis MAGAZIN!<br />

Unsere Experten beantworten Ihnen jede Frage<br />

AUSRÜSTUNG<br />

GUNTHER STRÄHLE<br />

Seit mehr als 20 Jahren für das<br />

Material im deutschen<br />

Davis Cup-Team zuständig.<br />

Ausrüstungsexperte.<br />

straehle@tennismagazin.de<br />

GROSSE VIELFALT:<br />

Jeder Schläger spielt<br />

sich anders. Die<br />

Devise: ausgiebig<br />

ausprobieren, um<br />

das passende Racket<br />

zu finden.<br />

MENTAL<br />

FITNESS<br />

VEREINSREGELN<br />

TRAINING<br />

AUSRÜSTUNG<br />

MEDIZIN<br />

THOMAS BASCHAB<br />

<strong>Tennis</strong>trainer und Mentalcoach.<br />

Arbeitet mit Profisportlern<br />

u.a. im <strong>Tennis</strong> und Fußball<br />

zusammen.<br />

baschab@tennismagazin.de<br />

DIETER BERLACHER<br />

Diplom-Sportlehrer und<br />

Fitnesscoach in der <strong>Tennis</strong>Base<br />

in Oberhaching. War früher<br />

professioneller Triathlet.<br />

berlacher@tennismagazin.de<br />

CHRISTOPH DAMASKE<br />

Oberschiedsrichter,<br />

besitzt die zweithöchste<br />

Schiedsrichterqualifikation<br />

auf internationaler Ebene.<br />

damaske@tennismagazin.de<br />

NIC MARSCHAND<br />

Ex-Trainer von Michael Stich<br />

und Barbara Rittner. Leitet die<br />

<strong>Tennis</strong> Company in München<br />

und Berlin.<br />

marschand@tennismagazin.de<br />

ALEXANDER SCHEPP<br />

Cheftester tennis MAGAZIN,<br />

Cheftrainer SC Poppenbüttel,<br />

Referent im Lehrteam des<br />

Hamburger <strong>Tennis</strong> Verbandes.<br />

schepp@tennismagazin.de<br />

DR. JOHANNES HOLZ<br />

Sportmediziner und Facharzt<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

im OrthoCentrum<br />

Hamburg.<br />

holz@tennismagazin.de<br />

Foto: Datenbank<br />

Was ist das<br />

Schwunggewicht?<br />

Zum Schlägertest in Ausgabe 4/<strong>2023</strong><br />

habe ich drei Fragen: 1. Was bedeutet das<br />

Schwunggewicht genau? 2. Schläger mit<br />

höheren Schwunggewicht sind meist kopflastig<br />

oder sogar sehr kopflastig. Sind diese<br />

Schläger auch für Kinder im Alter von neun<br />

bis circa 14 Jahren geeignet? 3. Kann man<br />

z.B. in Prozent ausdrücken, was es ausmacht,<br />

wenn ein Schläger wie Artengo TR<br />

500 Lite bei Power einen halben Stern mehr<br />

bekommt als der Artengo TR 190 Lite?<br />

Josef Lerch, per E-Mail<br />

Racket-Experte und Cheftester beim<br />

tennis MAGAZIN-Schlägertest Alexander<br />

Schepp antwortet: Das Schwunggewicht<br />

gibt an, welches Gewicht der Schläger in<br />

der Bewegung, also im Schwung, hat. Das<br />

Grundgewicht ist das statische Gewicht des<br />

Schlägers. Die jeweilige Rahmenkonstruktion<br />

mit den verschiedenen Materialien hat<br />

Auswirkungen auf das Schwunggewicht.<br />

Einige Schläger spielen sich schwerer,<br />

einige leichter. Dies liegt an der jeweiligen<br />

Massenverteilung im Schläger, in dem verschiedene<br />

Materialen verarbeitet werden.<br />

Beim Schwunggewicht spielt neben der<br />

Kopfgröße und der Schlägerlänge vor<br />

allem der Balancepunkt eine große Rolle.<br />

Bei einem Schläger, der sehr kopflastig ist,<br />

wird das Schwunggewicht, wie Sie bereits<br />

treffend beschrieben haben, in der Regel<br />

etwas höher sein. Vereinfach lässt sich<br />

sagen: Je höher das Schwunggewicht,<br />

umso größer ist die Power, die man mit<br />

dem Schläger erzeugen kann. Ein höheres<br />

Schwunggewicht geht jedoch teilweise zu<br />

Lasten der Manövrier barkeit des Schlägers.<br />

Bezüglich des Schwunggewichts für<br />

Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahre<br />

lässt sich Folgendes sagen: Angenommen<br />

der Jugendliche spielt einen Schläger mit<br />

Erwachsenenlänge (68,5 Zentimeter), dann<br />

hängt dies genauso wie beim Grundgewicht<br />

des Schlägers von der individuellen<br />

Spielklasse des Jugendlichen ab und<br />

wie gut er bereits mit einem höheren<br />

Schwunggewicht umgehen kann. Wenn<br />

man als Zwölfjähriger einen Schläger mit<br />

beispielsweise 260 Gramm spielt, dessen<br />

Schwunggewicht bei 300 Gramm liegt,<br />

wäre dies wohl eher ungünstig, außer man<br />

kann bereits das weitaus größere Schwunggewicht<br />

problemlos handhaben. Bei den<br />

Sternebewertungen sind die Unterschiede<br />

zwischen einem halben Stern nur marginal<br />

besser oder schlechter. Es sind feinste<br />

Unterschiede, die sich schlecht in Prozentpunkten<br />

ausdrücken lassen. Das komplette<br />

Ergebnis bildet die Durchschnittswertung<br />

der Bewertungen der fünf Tester.<br />

84 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


Wer gewann die<br />

meisten Spiele<br />

6:0, 6:0?<br />

Ich habe neulich zum ersten Mal gegen<br />

meine beste Freundin nach vielen<br />

Jahren 6:0, 6:0 gewonnen. Wir haben<br />

anschließend gerätselt, welche Spielerin<br />

und welcher Spieler am häufigsten in seiner<br />

Karriere 6:0, 6:0 gewonnen haben. Können<br />

Sie uns das verraten?<br />

Sandra Schwarz, per E-Mail<br />

Die tennis MAGAZIN-Redaktion antwortet:<br />

Den Rekord für die meisten Siege mit 6:0,<br />

6:0 hält Chris Evert. Die US-Amerikanerin<br />

gewann sage und schreibe 60 Matches mit<br />

der Höchststrafe, die in der <strong>Tennis</strong>fachsprache<br />

„Double Bagel“ und im deutschen<br />

<strong>Tennis</strong>slang „Doppelloch“ genannt wird.<br />

Die historischste Höchststrafe, die Evert<br />

verteilte, war gegen ihre ewige Rivalin<br />

Martina Navratilova: 6:0, 6:0 im Finale von<br />

Amelia Island 1981. „Ich habe hier einen<br />

Scheck von 16.000 US-Dollar und denke,<br />

dass ich die Hälfte davon an euch zurückgeben<br />

sollte“, sagte Navratilova nach der<br />

Klatsche zu den Zuschauern. Navratilova<br />

liegt mit 25 „Double Bagel“ in dieser Liste<br />

auf Platz zwei. Auf Platz drei folgt Steffi Graf<br />

mit 22 Siegen mit 6:0, 6:0. Grafs berühmteste<br />

Höchststrafe: das 6:0, 6:0 im French<br />

Open-Finale 1988 gegen Natalia Zvereva in<br />

nur 32 Minuten. Von den aktiven Spielerinnen<br />

hält Victoria Azarenka den Rekord. Die<br />

Belarussin siegte bislang zehnmal mit 6:0,<br />

6:0. Etwas anders sieht es bei den Herren<br />

aus. Hier kommt es eher selten zu einem<br />

6:0, 6:0, wenn es über zwei Gewinnsätze<br />

geht. Spitzenreiter ist der Argentinier Guillermo<br />

Vilas mit sechs „Double Bagel“. Ivan<br />

Lendl kommt auf fünf Siege. Wobei Lendl<br />

zusätzlich noch ein sehr seltener „Triple<br />

Bagel“ gelang, ein 6:0, 6:0, 6:0 bei einem<br />

Grand Slam-Turnier. Lendl schaffte dieses<br />

Kunststück in der ersten Runde bei den<br />

US Open 1987. Die Liste der Höchststrafen<br />

der „Big Three“ um Rafael Nadal, Novak<br />

Djokovic und Roger Federer ist überschaubar.<br />

Federer liegt mit zwei 6:0, 6:0-Siegen<br />

vorne. Einer gelang dem Schweizer auf der<br />

ganz großen Bühne – im Halbfinale der<br />

ATP-Finals 2005 gegen Gaston Gaudio.<br />

Djokovic kommt auf einen „Double Bagel“,<br />

während Nadal trotz seiner Übermacht auf<br />

Sand noch nie mit 6:0, 6:0 gewann.<br />

KÖNIGIN DES „DOUBLE BAGEL“: Chris Evert<br />

war gnadenlos gegenüber ihre Gegnerinnen.<br />

Wenden Sie sich bei Fragen an tennis MAGAZIN:<br />

Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763 Hamburg,<br />

Tel.: 040-38906-511,<br />

E-Mail: redaktion@tennismagazin.de<br />

Foto: Getty Images<br />

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Netz- und Li-Io-Akkubetrieb<br />

Bis zu 7 Stunden Spielzeit im Akkubetrieb<br />

Diverse Drills vorprogrammiert<br />

Multifunktions-Fernbedienung<br />

Spin und Slice einstellbar<br />

Beratung unter Tel 028 34 - 46 29 626


AUSRÜSTUNG STORY<br />

AUSHÄNGESCHILD:<br />

Nachdem Novak<br />

Djokovic bereits in der<br />

Jugend mit Schlägern<br />

von Head spielte, ist<br />

er seit 2009 auch als<br />

Profi mit Head-Rackets<br />

unterwegs.<br />

SPIELSPASS:<br />

Neben seiner Expertise im<br />

<strong>Tennis</strong> mischt Head auch<br />

in den rasant wachsenden<br />

Sportarten Padel (Foto) und<br />

Pickleball mit.<br />

Neue Mission<br />

Die Firma Head startet eine Kampagne, um<br />

Schlägersportarten wie <strong>Tennis</strong>, Padel und<br />

Pickleball noch populärer zu machen<br />

Schlägersportarten sind die am<br />

leichtesten zugänglichen Spiele<br />

der Welt. Jeder kann mitspielen,<br />

unabhängig von Alter, Fitness,<br />

Können oder Erfahrung. Welche<br />

anderen Sportarten sind so offen für alle?<br />

Das bedeutet, dass sie ein riesiges Potenzial<br />

haben, fast jeden zu inspirieren, sie selbst<br />

auszuprobieren. Mit anderen Worten: Viele<br />

KANADAS BESTE:<br />

Bianca Andreescu<br />

gewann 2019 bei<br />

den US Open als erste<br />

Kanadierin ein Grand<br />

Slam-Turnier im<br />

Einzel.<br />

Menschen lieben <strong>Tennis</strong>, Padel und Pickleball<br />

– sie wissen es oft nur noch nicht. Um<br />

in den Genuss aller körperlichen, geistigen<br />

und sozialen Vorteile des Spiels dieser<br />

Schlägersporarten zu kommen, steht die<br />

Firma Head mit Tipps, Tricks und seinem<br />

gesamten Performance-Equipment und<br />

seiner Performance-Kleidung, die dafür<br />

benötigt wird. zur Seite.<br />

Damit mehr Menschen Schlägersportarten<br />

wie <strong>Tennis</strong>, Padel und Pickleball<br />

spielen, hat Head die Kampagne<br />

„Your Game is Our Game” gestartet, die<br />

in Paris im Vorfeld der French Open lanciert<br />

wurde. Danach wird sie in Clubs und<br />

bei Veranstaltungen auf der ganzen Welt<br />

gezeigt, begleitet von einer unterhaltsamen<br />

und spannenden Social-Media-<br />

Kampagne. Dazu gehört auch der interaktive<br />

Online-Film „Everyone‘s Invited”,<br />

in dem eine spektakuläre Liste an Head-<br />

Spielern, darunter Novak Djokovic, Ale­<br />

xander Zverev, Jannik Sinner und Bianca<br />

Andreescu, sowie Amateurspieler aller<br />

Altersgruppen und Fähigkeiten zu sehen<br />

sind. Wenn man auf eine der Hauptfiguren<br />

klickt, wird man zu Geschichten hinter<br />

den Kulissen geführt, die faszinierende,<br />

nie zuvor gesehene Aspekte der Spieler<br />

offenbaren. Dieser Film soll eine Inspiration<br />

sein, um sich einen Schläger zu<br />

schnappen, rauszugehen und zu spielen.<br />

Er wird auf Großleinwänden bei Turnieren<br />

und auf diversen Webseiten zu sehen sein.<br />

Bisher spricht kaum jemand auf diese<br />

Weise über <strong>Tennis</strong>, Padel oder Pickleball.<br />

Head hat sich mit seiner neuen Mission<br />

zum Ziel gesetzt, die Art und Weise zu<br />

ändern, wie die Welt über <strong>Tennis</strong>, Padel und<br />

Pickleball denkt. Bei der Kampagne „Your<br />

Game is Our Game” kann jeder mitmachen.<br />

Es ist eine Einladung, den Sport zu entdecken<br />

sowie aktiv und gesund zu werden.<br />

Und: Vor allen Dingen Spaß zu haben. ◯<br />

Fotos: Datenbank<br />

86 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


RUBRIK THEMA<br />

Ein Ass in der Türkei<br />

TÜRKISCHE RIVIERA<br />

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7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

87


AUSRÜSTUNG SCHUHE<br />

FÜR SAND GEMACHT:<br />

Den Wave Enforce Tour<br />

gibt es in zwei Farbvarianten<br />

(Dunkelblau-Türkis<br />

für Herren und Türkis-<br />

Koralle für Damen).<br />

Fotos: Datenbank<br />

Innovativ<br />

Mit seinem Modell Wave Enforce Tour hat Mizuno<br />

eine komplette Neukonstruktion entwickelt.<br />

Ein Schuh hält, was er verspricht<br />

Die Begeisterung war groß, als<br />

Orthopäde Holger Lütz, seit<br />

knapp 20 Jahren unser Experte<br />

in Sachen tennis MAGAZIN-<br />

Schuhtest, den Mizuno Wave<br />

Enforce Tour unter die Lupe nahm. Sein<br />

erstes Fazit: Mizuno traut sich was! Die<br />

meisten Hersteller entwickeln ihre erfolgreichen<br />

Sandplatzschuhe meist nur vorsichtig<br />

weiter. Die Nachfolgemodelle entsprechen<br />

funktional in der Regel dem der<br />

Vorgänger, bloß ein kleines Facelifting ist<br />

dazugekommen.<br />

Mizuno ging mit seinem Model Wave<br />

Enforce Tour einen neuen Weg und hebt<br />

sich von anderen Herstellern durch eine<br />

komplette Neukonstruktion ab. Das<br />

bewährte Wave-Konzept bei den vorherigen<br />

Sandplatzschuhen wurde zwar übernommen,<br />

jedoch mit weicheren Materialien<br />

neu interpretiert. Der Wave Enforce<br />

Tour wurde entwickelt, um die Qualität<br />

des Spiels zu verbessern, damit man auch<br />

gegen Ende eines Matches immer noch<br />

genügend Kraft für die starken Rotationsbewegungen<br />

besitzt. Dabei helfen soll<br />

eine Sohlenkonstruktion, die sich „Enerzy<br />

Core“ nennt. Sie besteht aus drei Festigkeitsstufen,<br />

welche die unterschiedlichen<br />

Belastungsbereiche widerspiegeln und mit<br />

ihren Eigenschaften auf Energierückgabe<br />

abzielen. Dies ermöglicht eine reibungslose<br />

Gewichtsverlagerung von der Ferse<br />

bis zum großen Zeh.<br />

Die Beinarbeit im <strong>Tennis</strong> ist das A und<br />

O auf dem Weg zu einem erfolgreichen<br />

Spieler – sei es, wenn man mit Geschwindigkeit<br />

in Richtung Netz sprintet oder<br />

schnelle seitliche Bewegungen an oder<br />

hinter der Grundlinie macht. Man benötigt<br />

vor allem auf Sand einen Schuh, der<br />

genügend Stabilität verleiht und die Knöchel<br />

in einer sicheren Position hält. Sehr<br />

spannend ist auch das Dyna-Heel-System<br />

im Schuh, das – wenn man akkurat<br />

schnürt – die Ferse und den Knöchel deutlich<br />

stabilisiert. Durch den neuen Weg,<br />

den Mizuno mit dem Wave Enforce Tour<br />

geht, bekam der Schuh in unserem aktuellen<br />

Schuhtest den Sonderpreis für Innovation.<br />

Vor allem fortgeschrittene Spieler<br />

und Spielerinnen, die aggressiv und kraftvoll<br />

auf dem Platz agieren, werden mit<br />

dem Wave Enforce Tour (Preis: 160 Euro)<br />

viel Freude haben. ◯<br />

INFOS<br />

MIZUNO<br />

1906 in Osaka (Japan) gegründet<br />

von den Brüdern Richachi und Rizo<br />

Mizuno. Mittlerweile gehört Mizuno<br />

weltweit zu den größten Sportartikelherstellern,<br />

der neben <strong>Tennis</strong> in<br />

zahlreichen anderen Sportarten aktiv<br />

ist. Sein internationaler Status spiegelt<br />

sich in den Niederlassungen auf der<br />

ganzen Welt wider. Derzeit beschäftigt<br />

die Multisportmarke mehr als<br />

5.000 Mitarbeiter.<br />

Weitere Infos: www.mizuno.de<br />

88 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


DAYS &<br />

WEEKS<br />

Für alle<br />

Ambitionierten<br />

Nachwuchsspieler<br />

TE und ITF Spieler<br />

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BABOLAT<br />

Von Wimbledon<br />

inspiriert<br />

Der Pure Drive von Babolat zählt seit 1994 zu den beliebtesten<br />

und vielseitigsten Rackets. Es wurde im Laufe der Jahre den<br />

Fortschritten im <strong>Tennis</strong> angepasst und zeigt sich mit dem Pure<br />

Drive Team Wimbledon in einem modernen Vintage-Stil, der<br />

vom legendären Grand Slam-Turnier inspiriert ist.<br />

Preis: 239,95 € (unbesaitet)<br />

www.babolat.com<br />

BUCH<br />

Für gute Unterhaltung<br />

„<strong>Tennis</strong>hölle – Serve-and-Volley an die Theke“ ist ein Buch<br />

über Amateurtennis. Autor Daniel Duhr berichtet humorvoll<br />

über den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn bei<br />

ambitionierten Freizeitspielern. Im Buch enthalten ist neben<br />

einem Vorwort von Mischa Zverev auch ein Interview mit<br />

Kultspieler Karsten Braasch.<br />

Preis: 17,95 €<br />

www.tennishoelle.de<br />

ASICS<br />

Hingucker<br />

Den Klassiker von Asics, der<br />

Gel-Resolution 9 Clay, gibt<br />

es nun in der Farbe Hot Pink/<br />

Schwarz. Er ist ein Stabilitätsschuh<br />

und bietet im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell sanftere<br />

Übergänge, da für das<br />

seitliche Abbremsen weniger<br />

Zeit benötigt wird.<br />

Preis: 150 €<br />

www.asics.com<br />

HEAD<br />

Für mehr<br />

Komfort<br />

Der Head Sprint Pro 3.5 ist ein Komfortschuh,<br />

der mit einem neuen Zungenmaterial<br />

hergestellt wurde. Der Schuh<br />

hat zudem ein Kühlsystem, das die<br />

Atmungsaktivität fördert. Das Upgrade<br />

des Modells beinhaltet auch eine neue<br />

Fersenkappe und ein neues Design.<br />

Preis: 160 €<br />

www.head.com<br />

SCHUHTEST<br />

Korrektur<br />

Bei unserem Schuhtest in Ausgabe 6/<strong>2023</strong> haben wir leider<br />

beim Fila Sabbia Lite 2 das Foto von der ersten Edition des<br />

Schuhs abgebildet, das dem Nachfolgermodell optisch<br />

sehr ähnelt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.<br />

Der Fila Sabbia Lite 2 (Preis: 129,99 €) wurde wie<br />

sein Vorgänger erneut Testsieger in<br />

der Kategorie Komfort.<br />

Fotos: Datenbank<br />

90 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


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Neues vom Padel<br />

Padel liegt auch in Deutschland im Trend. tennis MAGAZIN<br />

berichtet in regelmäßigen Abständen über News aus dem „Glaskasten“<br />

25 Millionen Menschen<br />

können nicht lügen<br />

Padel gehört aktuell zur am<br />

schnellsten wachsenden Sportart<br />

der Welt. In mehr als 90 Ländern<br />

spielen mehr als 25 Millionen Menschen<br />

Padel. Sie organisieren sich in<br />

64 Verbänden.<br />

Foto: Getty Images<br />

DER STEINWAY TOWER: 435<br />

Meter misst er, hat mehr als 850<br />

Millionen Dollar gekostet und verfügt<br />

nun über einen Padel Court.<br />

Padel in luftiger Höhe<br />

Dass Padel nun auch im Guinness Buch der Rekorde<br />

auftaucht, dafür sorgt ein Padel Court in New York. Er<br />

wurde im schmalsten Hochhaus der Welt auf einer der<br />

oberen Etagen installiert.<br />

PADELFAN ANDY MURRAY: Die ehemalige Nummer<br />

eins im <strong>Tennis</strong> treibt den Sport in England voran.<br />

Foto: Getty Images<br />

Qual der Wahl bei den Profis<br />

Foto: Getty Images<br />

JUAN LEBRON UND ALEJANDRO GALAN: Die Superstars<br />

der World Padel Tour sowie der Premier Padel Serie sind<br />

das Team, das es zu schlagen gilt.<br />

Derzeit gibt es sechs professionelle<br />

Ligen. Top sind die internationalen<br />

Touren World Padel Tour, Premier<br />

Padel und A1 Padel mit weltweiten Turnieren,<br />

auf denen Spieler um Punkte<br />

für verschiedene Rankings kämpfen.<br />

Es bilden sich aber auch immer mehr<br />

regional relevante Ligen heraus, in<br />

INTERNATIONAL<br />

World Padel Tour<br />

Premier Padel<br />

A1 Padel<br />

denen die Stars von morgen spielen,<br />

etwa die Pro Padel League aus Nordamerika<br />

sowie die Central European<br />

Padel League in Europa. Deutschland<br />

hat mit der <strong>2023</strong> gestarteten German<br />

Padel Tour eine Turnierserie, bei der<br />

es insgesamt um mehr als 30.000<br />

Euro Preisgeld geht.<br />

REGIONAL<br />

Pro Padel League<br />

Central European Padel League<br />

German Padel Tour<br />

92 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


BE YOUR BEST<br />

LJUBICIC TENNIS ACADEMY<br />

VELI LOŠINJ, KROATIEN<br />

ET HARITA QUAM CORERAE<br />

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Trainieren Sie wie ein Profi in einer perfekten<br />

<strong>Tennis</strong>destination.<br />

Die Ljubicic <strong>Tennis</strong> Academy bietet erstklassige <strong>Tennis</strong>plätze,<br />

mehr als 250 Sonnentage und einige der weltbesten<br />

<strong>Tennis</strong>trainer. Das einzigartige Mikroklima, blaues Mittelmeer<br />

und der erstklassige Service werden Ihren Körper und Ihre<br />

Seele im entspannenden Ambiente der Lošinj Hotels&Villas<br />

revitalisieren. Erleben Sie mit uns ein einzigartiges<br />

<strong>Tennis</strong>erlebnis auf der wunderschönen Insel Lošinj.<br />

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Im Angebot enthalten:<br />

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· intensives <strong>Tennis</strong>training mit mit Fokus auf<br />

Spielvorbereitung, technische Anweisungen, Bewegung,<br />

Positionierung, Spielstrategie und Ihre mentale<br />

Vorbereitung und Ihr Match-Ansatz<br />

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Der Preis kann sich nach Datum und Verfügbarkeit ändern.<br />

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REISE HOTELTIPP<br />

Gipfel der Genüsse<br />

Im Bürgenstock Hotels & Resort Lake Lucerne hat man sich vor allem eins auf die<br />

Fahne geschrieben: den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen<br />

Für den, der einmal hier war, wird<br />

sich der Aufenthalt ins Gedächtnis<br />

einbrennen. Fans (und man wird<br />

schnell einer) sagen: Es gibt weltweit<br />

schöne Hotels. Und es gibt das Bürgenstock,<br />

wo man sich Verwöhnen lassen<br />

kann wie an kaum einem anderen Ort auf<br />

der Welt. In diesem Jahr feiert das Bürgenstock<br />

Hotels & Resort Lake Lucerne, so der<br />

komplette Name, sein 150-jähriges Jubiläum.<br />

Bis 1873 reicht die Geschichte des<br />

im Belle-Époque-Stil gegründeten Grand<br />

Hotels zurück. Heute thronen vier preisgekrönte<br />

Hotels über dem Vierwaldstättersee.<br />

Im Panorama verschwimmen unten<br />

der glitzernde See und oben die Gipfel der<br />

Alpen – herrlich!<br />

Es gibt verschiedene Wege anzureisen.<br />

Der Spektakulärste: per Hybrid-Katamaran<br />

über den See und dann mit der Seilbahn<br />

500 Meter in die Höhe zum Resort.<br />

Da kommt man sich vor wie in einem<br />

James Bond-Streifen. Apropos: 1964 wohnten<br />

die Schauspieler und die Crew, die den<br />

007-Klassiker Goldfinger drehten mehr als<br />

einen Monat im Bürgenstock. Hollywood-<br />

Ikone Audrey Hepburn heiratete Mel Ferrer<br />

im Bürgenstock, Sophia Loren wohnte<br />

sogar jahrelang im Resort.<br />

In der Gegenwart begeistert vor allem<br />

ein 10.000 Quadratmeter großer Spa und<br />

die „Diamond Dome <strong>Tennis</strong>halle“. Das einzigartige<br />

Holzdach mit rautenförmiger<br />

Konstruktion soll an einen Bergkristall<br />

EINZIGARTIGE LAGE:<br />

Wenn das Tal wolkenverhangen<br />

ist, lacht im<br />

Bürgenstock die Sonne.<br />

erinnern. Draußen gibt es auch Plätze. Im<br />

Palm Springs-Stil, wie die Eigentümer der<br />

Luxushotelkette es bezeichnen. Und wirklich:<br />

An die von Bergen eingeschlossene<br />

Kultstadt in der kalifornischen Wüste, temporäres<br />

Zuhause der Reichen und Schönen<br />

aus dem knapp zwei Autostunden entferten<br />

Los Angeles, fühlt man sich erinnert.<br />

Ein großes Pfund bei Bürgenstock ist<br />

auch die Kooperation mit „Lux-<strong>Tennis</strong>“,<br />

einer internationalen Managementagentur<br />

für exklusive <strong>Tennis</strong>highlights. Events gibt<br />

es an vielen schönen Flecken dieser Erde:<br />

Empfohlen von<br />

den Malediven, Mauritius, Sardinien, dem<br />

Oman, Bahrain, der französischen Riviera.<br />

Und eben auch im Bürgenstock-Resort.<br />

Die Liste der Star-Trainer liest sich wie ein<br />

„Who is Who“ des weißen Sports: Mary<br />

Pierce, Michael Chang, Tommy Haas, Martina<br />

Hingis, David Ferrer. Im November auf<br />

den Malediven ist ein Camp mit Alexander<br />

Zverev angekündigt. Im Bürgenstock werden<br />

in diesem Jahr noch Iva Majoli (Oktober)<br />

und Sabine Lisicki (November) zu Gast<br />

sein. Ein Match mit einer Wimbledonfinalistin<br />

– es gibt schlimmere Termine. ◯<br />

Fotos: Datenbank<br />

MEHR GEHT NICHT:<br />

Traumhafte Suite mit<br />

magischem Blick in<br />

die Alpenlandschaft.<br />

TENNIS FIRST:<br />

Neben der stylischen<br />

Halle wartet das<br />

Bürgenstock mit<br />

einem Angebot an<br />

Startrainern auf.<br />

INFOS<br />

BÜRGENSTOCK IM CHECK<br />

Das Bürgenstock Resort mit Sitz in<br />

Zug, Schweiz, umfasst 383 Zimmer<br />

und Suiten verteilt auf vier Hotels.<br />

Insgesamt verfügt das Resort über<br />

zehn Restaurants, Lounges und Bars.<br />

Imposant: 10.000 qm großer Alpine<br />

Spa. Starkes <strong>Tennis</strong>angebot. Mehr Infos<br />

unter: www.burgenstockresort.com<br />

94<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


www.samsonite.de


REISE MALLORCA<br />

Grüne Oase<br />

Der Robinson Club Cala Serena auf Mallorca liegt in einer<br />

beeindruckenden Landschaft. Neben Entspannung und<br />

Erholung bietet das Resort auch die größte <strong>Tennis</strong>anlage<br />

aller Robinson Clubs<br />

Foto: Datenbank<br />

TEXT CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

Foto: xxx<br />

96<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


TRAUMHAFTE LAGE:<br />

Bewaldete Felsklippen im<br />

türkisblauen Mittelmeer<br />

säumen das Ufer im<br />

Robinson Club<br />

Cala Serena.<br />

→<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

97


GRÜNER WIRD‘S<br />

NICHT: 120.000<br />

Quadratmeter umfasst<br />

der Robinson Club<br />

Cala Serena – inklusive<br />

vielen Bäumen und<br />

Pflanzen.<br />

Diese Aussicht, diese Ruhe!<br />

Genau das muss der katalanische<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Santiago Rusinol gemeint<br />

haben, als er in seinem viel<br />

beachteten Werk „Mallorca<br />

– Die Insel der Ruhe“ über seine Erlebnisse<br />

auf der größten Insel der Balearen Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts schrieb: „Das ruhige<br />

Leben hat zwei Vorzüge: Man lebt besser<br />

und man lebt länger.“ Inzwischen geht es<br />

auf der Lieblingsinsel der Deutschen weitaus<br />

hektischer zu. Wer die Ruhe bevorzugt,<br />

fernab von den touristischen Strömen auf<br />

Mallorca, der wird im Robinson Club Cala<br />

Serena seinen idealen Rückzugsort finden.<br />

Gelegen an der Südostküste der Insel<br />

in der kleinen Bucht Cala Serena, 15 Meter<br />

breit und 50 Meter lang, mit bewaldeten<br />

Felsklippen, türkisblauem Meer und umgeben<br />

von Pinien- und Olivenbäumen – eine<br />

grüne Oase der Ruhe.<br />

Cala Serena ist der zweitälteste Club (im<br />

Jahr 1974 erbaut) in der Robinson-Familie<br />

nach dem Jandia Playa auf Fuerteventura.<br />

Was auffällt: die mallorquinische Bauweise.<br />

Man legt viel Wert darauf, die Besonderheiten<br />

der Sonneninsel (rund 300 Sonnentage<br />

pro Jahr) hervorzuheben. Die Apartmentkomplexe<br />

sind nach Städten auf<br />

Mallorca benannt so wie das knapp 30 Kilometer<br />

entfernte Manacor – die Heimatstadt<br />

von Rafael Nadal. Apropos Nadal: Der<br />

Mallorquiner trainerte auch schon mal im<br />

Robinson Club Cala Serena.<br />

Wir sind zu Gast bei Nathalie Huwe, der<br />

stellvertretenden Clubdirektorin. Sie zeigt<br />

uns Bilder, wie die Anlage vor der Übernahme<br />

durch Robinson zu Beginn der<br />

1970er-Jahre aussah. „Es ist schon erstaunlich,<br />

was in den letzten knapp 50 Jahren<br />

dazu gebaut wurde“, sagt Huwe. 2016 entstand<br />

der neue moderne Gebäudekomplex<br />

Portocolom, benannt nach einem malerisch<br />

gelegenen Hafenort an der Ostküste<br />

der Insel, circa 15 Autominuten entfernt.<br />

Das Herzstück der 120.000 Quadratmeter<br />

großen Anlage ist die Plaza Major. „Vor<br />

allem bei der Plaza Major sind wir im spanischen<br />

Stil geblieben“, sagt Huwe, seit 2015<br />

in der Robinson-Familie und seit Oktober<br />

2022 im Club Cala Serena an Bord.<br />

Besonders stolz ist man hier im Cala<br />

Serena auf die Gartenanlage mit heimischen<br />

und dürreresistenten Pflanzen, die<br />

das Gefühl einer grünen Oase erzeugen.<br />

„Wir haben sehr viele unterschiedliche<br />

Palmen- und Kakteenarten. Wir machen<br />

regelmäßig einen Umweltrundgang, um<br />

den Gästen zu zeigen, wie viel wir hier für<br />

die Natur tun. Viele Hotels nehmen uns<br />

als Vorbilder, weil wir eine Meerwasserentsalzungsanlage<br />

haben, keine Plastikflaschen<br />

benutzen und stattdessen Trinkstationen<br />

zur Verfügung stellen. Bei der<br />

Poolbeheizung arbeiten wir mit Solaranlagen“,<br />

berichtet Huwe. Der Lohn: Der<br />

Robinson Club Cala Serena wird immer<br />

wieder mit regionalen und überregionalen<br />

Preisen für Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

ausgezeichnet.<br />

<strong>Tennis</strong> hat im Cala Serena, wie in allen<br />

anderen Robinson Clubs auch, einen großen<br />

Stellenwert. Hier gibt es mit zwölf<br />

Quarzsandplätzen sowie einem Padel<br />

Fotos: Datenbank<br />

98 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


REISE MALLORCA<br />

Court die größte Anlage aller Robinson<br />

Clubs. Geleitet wird die clubeigene <strong>Tennis</strong>schule<br />

von Tony Soysal und dem operativen<br />

Leiter Jens Weller, einem ehemaligen<br />

Bundesligaspieler für den TK Kurhaus<br />

Aachen. „Gäste, die zu uns kommen, fragen<br />

ganz explizit nach der Soysal-<strong>Tennis</strong>schule<br />

und wollen unbedingt nach deren Methoden<br />

trainiert werden“, erzählt Huwe.<br />

Das Motto der Soysal-<strong>Tennis</strong>schule,<br />

die es auch im Robinson Club Jandia Playa<br />

auf Fuerteventura gibt: Jeden <strong>Tennis</strong>gast<br />

genau da abholen, wo er steht, und sein<br />

<strong>Tennis</strong> weiterentwickeln. Auch Einsteiger<br />

sind willkommen. Viele der Lehrkonzepte<br />

der Soysal-<strong>Tennis</strong>schule wurden mit<br />

Prämien ausgezeichnet und in Verbänden<br />

und Ausbildungszentren implementiert,<br />

vor allem ihr ungewöhnliches Konzept Ur-<br />

Instinkte, mit dem sie Bilder in den Köpfen<br />

der Schüler erzeugen und den angeboren<br />

Jagd instinkt, der immer noch in jedem<br />

Menschen steckt, wieder wecken wollen.<br />

Als wir uns zu den <strong>Tennis</strong>plätzen aufmachen,<br />

herrscht reges Treiben – allerdings<br />

auf dem Padel Court. 15 <strong>Tennis</strong>trainer<br />

aus vielen Robinson-Clubs weltweit wurden<br />

eingeladen, um an einem Qualifizierungsprogramm<br />

teilzunehmen. Der Fokus:<br />

Padel lernen, verstehen und später den<br />

Club gästen beibringen. Dabei hilft Padel-<br />

Experte Yannick Mann, der den <strong>Tennis</strong>trainern<br />

in Theorie und Praxis die Trendsportart<br />

mit all ihren Facetten vermittelt. Am<br />

Ende der Qualifizierungswoche steht eine<br />

Lehrprobe.<br />

„Padel ist eine coole Sportart, die zu<br />

Robinson passt, da sie kommunikativ ist<br />

VIEL PLATZ FÜR BALLSPORT: Der clubeigene Sportpark<br />

bietet die größte <strong>Tennis</strong>anlage aller Robinson Clubs.<br />

und man dafür nicht viele Vorkenntnisse<br />

braucht“, sagt Martin Hesse, langjähriger<br />

Trainer im Robinson Club Ierapetra auf<br />

Kreta über die Möglichkeit, sich mit dem<br />

Padel-Trainerschein weiterzubilden. Von<br />

der Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren,<br />

ist auch Lena Popp begeistert, Trainerin<br />

im Robinson Club Pamfilya in der Türkei.<br />

„Robinson gibt mir die Möglichkeit,<br />

meine Fähigkeiten zu erweitern und mich<br />

breiter aufzustellen. Padel macht total<br />

Spaß. Ich konnte es hier gut testen.“ Der Tag<br />

klingt aus. Wir machen uns auf den Weg<br />

zum „place to be“ im Club – zum Vista Mar,<br />

mit dem Blick auf das türkisblaue Mittelmeer.<br />

Das Farbbild: ein Traum! An den<br />

Klippen führt eine Treppe direkt ins Wasser.<br />

Die Wellen rauschen. Für den Sprung<br />

ins Wasser ist es bei unserem Besuch noch<br />

zu kalt. Vielleicht beim nächsten Mal. 2024<br />

wird 50-jähriges Bestehen im Cala Serena<br />

gefeiert – in der grünen Oase.<br />

→<br />

WEITERBILDUNG: 15 Trainer<br />

aus Robinson Clubs weltweit<br />

kamen im Cala Serena<br />

zusammen, um eine Padel-<br />

Trainerlizenz zu erwerben.<br />

DEUTSCHE COURTS:<br />

Neben Boris Becker<br />

ist auch ein Platz<br />

nach Steffi Graf<br />

benannt.<br />

BERÜHMTESTER<br />

MALLORQUINER:<br />

Der Hauptplatz trägt<br />

natürlich den Namen<br />

von Rafael Nadal.<br />

7/<strong>2023</strong><br />

tennismagazin.de<br />

99


REISE MALLORCA<br />

STECKBRIEF ROBINSON CLUB CALA SERENA<br />

TENNISANGEBOT:<br />

Die <strong>Tennis</strong>anlage im Robinson Club Cala<br />

Serena wird betrieben von der Famile Soysal.<br />

Tony Soysal und sein Team bieten außergewöhnliche<br />

Trainingskonzepte für Jung und Alt<br />

an. Jede Woche findet ein Gästeturnier statt.<br />

GENUG PLATZ:<br />

Mehrere Zimmerkategorien<br />

(hier<br />

das Doppelzimmer<br />

Superior) für jede<br />

Preisklasse sind im<br />

Angebot.<br />

TENNISANLAGE:<br />

Zwölf Kunstrasenplätze mit Quarzsand (darunter<br />

zwei mit blauem Sand). Insgesamt sechs Plätze<br />

sind mit Flutlicht ausgestattet, zwei davon in<br />

der Halle. Kostenloser Schlägerverleih. Gegen<br />

Gebühr gibt es auch einen Besaitungsservice.<br />

HOTEL:<br />

Der 4-Sterne-Club ist ganzjährig geöffnet und<br />

verfügt über 306 Zimmer. Vier Pools sowie<br />

eine großzügige WellFit-Oase auf einer Fläche<br />

von 2.000 Quadratmetern laden zum Wohlfühlen<br />

und Enstpannen ein.<br />

SPORT, WELLNESS UND ENTERTAINMENT:<br />

Neben <strong>Tennis</strong>, Padel, einem Fußballplatz sowie<br />

Beachvolleyball steht auch eine Driving Range<br />

für Golfer zur Verfügung. Jeden Abend gibt es<br />

ein umfassendes Animationsprogramm oder<br />

eine Gala-Show im hauseigenen Theater.<br />

VIEL RAUM ZUM<br />

RELAXEN:<br />

Die Gäste im Robinson<br />

Club Cala<br />

Serena schätzen<br />

die Mischung aus<br />

Aktivitäten und<br />

Entspannung.<br />

PARTYSTIMMUNG: Nach einem<br />

ereignisreichen Tag können die Hotelgäste<br />

auch die Nacht durchtanzen.<br />

PREISBEISPIEL:<br />

12. bis 19. Januar 2024 im Doppelzimmer<br />

mit Vollpension ab 812 Euro pro Person. Der<br />

Robinson Club Cala Serena ist sehr beliebt und<br />

über die meisten Monate stark ausgelastet. Es<br />

empfiehlt sich eine frühe Buchung.<br />

INFORMATIONEN, FLÜGE UND BUCHUNGEN:<br />

Der Flughafen Palma de Mallorca ist 60 km<br />

entfernt (circa 55 Minuten Fahrzeit). Flüge<br />

nach Mallorca gibt es mehrmals täglich aus<br />

vielen deutschen Städten. Weitere Infos und<br />

Buchungen unter: www.robinson.com.<br />

SEHNSUCHTSORT: Die Baleareninsel<br />

Mallorca ist eines der beliebtesten<br />

Reiseziele der Deutschen.<br />

IM TREND: Auch einen frisch<br />

gebauten Padel Court hat der<br />

clubeigene Sportpark im Cala<br />

Serena zu bieten.<br />

TENNISPLÄTZE<br />

TRAININGSPROGRAMM<br />

HOTEL<br />

SPORTANGEBOT<br />

WELLNESS<br />

GASTRONOMIE<br />

HÖCHSTWERT:<br />

MALLORCA<br />

Palma<br />

de Mallorca<br />

Robinson Club<br />

Cala Serena<br />

25 km<br />

Fotos: Datenbank<br />

100<br />

tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


LEISTUNGSSTEIGERUNG<br />

DURCH REGENERATION<br />

LEISTUNGSSTEIGERUNG DURCH REGENERATION<br />

Branchenexperten und Profisportler sind sich einig: Um langfristig erfolgreich zu sein,<br />

ist nicht nur regelmäßiges Training und Muskelaufbau wichtig, sondern die richtige<br />

Regeneration nach dem Sport.<br />

Schnelle Starts, Stops und Drehbewegungen stellen<br />

für die Beine von <strong>Tennis</strong>spielern eine große Belastung<br />

dar. Du solltest daher regenerative Maßnahmen<br />

umsetzen, um deine Gelenke und Muskulatur bestmöglich<br />

auf die hohe Belastung vorzubereiten. Doch<br />

trotz dieser hohen Wichtigkeit wird die Regeneration<br />

häufig aufgrund fehlender Kapazitäten und Ressourcen<br />

vernachlässigt. Der Fehler! Die richtige Regeneration<br />

ist essentiell und eine Voraussetzung für langfristigen<br />

sportlichen Erfolg.<br />

Weltneuheit: Die Reboots Go Lite Recovery<br />

Pants 2.0<br />

Als <strong>Tennis</strong>profi ist Zeitmanagement das A und O.<br />

Das Pendeln zwischen den größten <strong>Tennis</strong>turnieren<br />

der Welt kann ermüdend sein. Aber auch für ambitionierte<br />

Spieler im Amateur-<strong>Tennis</strong> ist es oft schwierig,<br />

dem eigenen sportlichen Anspruch im stressigen<br />

Alltag gerecht zu werden. Deswegen ist es wichtig,<br />

Regenerationsmethoden zu wählen, die sich diesem<br />

Lifestyle anpassen und dennoch effektiv sind.<br />

Ein Beispiel dafür ist die Kompressionsmassage.<br />

Durch die Kompressionsmassage wird der venöse<br />

und arterielle Blutfluss erhöht und der Abtransport<br />

von Stoffwechselendprodukten wie Laktat gefördert.<br />

Das Resultat: Eine beschleunigte Regeneration,<br />

minimiertes Entzündungsrisiko und langfristig erhöhte<br />

Leistungsfähigkeit. So kannst du schneller und<br />

mit leichten Beinen bereits am Tag nach einem Spiel<br />

oder einem harten Training wieder hundert Prozent<br />

geben.<br />

Reboots Go Lite ermöglicht die Kompressionsmassage<br />

in besonders kompakter Form. Sie eignen sich<br />

damit vor allem für den mobilen Einsatz. In Kombination<br />

mit den brandneuen Pants 2.0 kannst du deiner<br />

Regeneration ein zusätzliches Upgrade verpassen.<br />

Sie verlängern die Regenerationsmassage bis<br />

in den unteren Rücken und massieren alle wichtigen<br />

Muskeln im Hüft- und Po-Bereich. Dies steigert die<br />

Effektivität der Regeneration und hat unter anderem<br />

positive Effekte auf die Sprintschnelligkeit sowie die<br />

Sprungkraft.<br />

Mit den neuen Reboots Go Lite Recovery Pants 2.0<br />

gewinnst du jedes Match. Bringe jetzt deine Regeneration<br />

auf das nächste Level!<br />

Mehr Informationen<br />

zu Reboots und dem<br />

Recovery-Tool der<br />

Profisportler findest<br />

du hier :<br />

www.reboots.com


REISE NEWS<br />

Urlaub im<br />

Salzburger Land<br />

Genießen Sie Ihre Urlaubstage in dem familiär<br />

geführten 4* Hotel Rauriserhof inmitten des<br />

Nationalparks Hohe Tauern. Hier finden Sie<br />

im Sommer wie im Winter alles, was man<br />

für den Urlaub im Salzburger Land braucht:<br />

Wandern, <strong>Tennis</strong>, Berg-Spa und Genuss.<br />

Geführte Wanderungen werden fünfmal pro<br />

Woche (Montag bis Freitag) mit dem Aktivteam<br />

im Sommer sowie Winter angeboten.<br />

Für alle <strong>Tennis</strong>interessierten gibt es am Hotel<br />

eine top ausgestattete <strong>Tennis</strong>anlage mit zwei<br />

Hallen- und drei Außenplätzen sowie hauseigenen<br />

<strong>Tennis</strong>trainern. Im Berg-Spa finden<br />

Sie einen beheizten Außenpool, ein großes<br />

Hallenbad mit Whirlpool, verschiedene Saunen<br />

und Dampfbäder, Ruheräume, Massage- und<br />

ein Beautyangebot. Für den Genuss sorgt eine<br />

hervorragende Küche mit herzlichem Service<br />

– die ¾ Verwöhnpension rundet den Urlaub<br />

ab. Im Sommer sind alle Angebote und Preise<br />

inklusive der Natinalpark-Sommercard!<br />

Weitere Infos: www.rauriserhof.at;<br />

info@rauriserhof.at; Tel.: +43-6544-6213<br />

PERFEKTE KOMBI: Im Hotel<br />

Rausriserhof lassen sich Aktivitäten,<br />

Wellness und Genuss<br />

optimal miteinander verbinden.<br />

INMITTEN DER BERG-<br />

WELT: Das Hotel in<br />

Rauris liegt umgeben<br />

von einer idyllischer<br />

Landschaft.<br />

Fotos: Datenbank<br />

Unsere Playmates sind da!<br />

Eine Challenge für Alle.<br />

Direkt ab Lager lieferbar.<br />

<strong>Tennis</strong>-und Wellness<br />

im Chiemgau<br />

Kombinieren Sie <strong>Tennis</strong>training bei Europameister Sepp Baumgartner<br />

mit einem Wellnessurlaub und kulinarischen Highlights<br />

in traumhafter Landschaft im Chiemgau. Touristische<br />

Highlights wie Salzburg, Ruhpolding, der Königssee und Bad<br />

Reichenhall sind von Waging am See aus sehr gut erreichbar.<br />

Weitere Infos unter www.wellness-hotel-tennis.de oder<br />

08681/478480<br />

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¬ Netz- und Akkubetrieb<br />

¬ Kabellose Fernbedienung<br />

¬ Ballfolge 1-10 Sec.<br />

¬ Ballarten TopSpin und Slice<br />

¬ Flugbahn stufenlos verstellbar<br />

Nr. 42005 Stück v 5.999,00<br />

Ballsammelwagen<br />

PLAYMATE MOOVER<br />

Nr. 42076 v 999,00<br />

Foto: Datenbank<br />

TRAINER MIT<br />

LEIDENSCHAFT: Sepp<br />

Baumgartner machte<br />

sein Hobby zum<br />

Beruf. 1980 eröffnete<br />

er das <strong>Tennis</strong>camp in<br />

Waging am See.<br />

Alle Preise inkl. ges. MwSt.<br />

www@universal-sport.com<br />

102 tennismagazin.de 7/<strong>2023</strong>


DEIN GLÜCK:<br />

KLEIN, GELB UND RUND.<br />

ROBINSON KYLLINI BEACH – unser <strong>Tennis</strong>paradies: Sonne, Meer und dein Lieblingssport.<br />

Die Krönung: TOP Event-Woche mit Profi Markus Wislsperger samt Team.<br />

Eine Woche intensives Training mit Theorie und individuell angepassten Tipps und Tricks.<br />

Das Training ist perfekt auf dich abgestimmt. Besser geht Saisonvorbereitung nicht und<br />

großartige Fortschritte sind garantiert.<br />

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LEUTE INTERVIEW<br />

»Meinen Namen habe<br />

ich von Yannick Noah«<br />

Er ist einer der deutschen Aufsteiger der ersten<br />

Jahreshälfte. Yannick Hanfmann spricht im Interview<br />

über seine prägende Zeit als College-Spieler in den USA,<br />

die harte Saisonvorbereitung und seine Schwerhörigkeit<br />

INTERVIEW CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL<br />

Es war einer der Höhepunkte der<br />

French Open aus deutscher Sicht.<br />

Auf Court 6 rang Yannick Hanfmann<br />

in der ersten Runde nach<br />

4:56 Stunden um 23:19 Uhr Ortszeit<br />

den Brasilianer Thiago Monteiro<br />

nieder – sein erster Sieg in einem<br />

Fünfsatzmatch. „Diesen Tag werde ich nie<br />

vergessen. So viele Emotionen. Erleichterung,<br />

Ungläubigkeit, Freude, Erschöpfung.<br />

Ein surreales und geiles Gefühl. Da ist so<br />

viel dabei“, kommentierte Hanfmann seinen<br />

Sieg. Es war einer der größten Erfolge<br />

in der Karriere des 31-jährigen Karlsruhers.<br />

Ohnehin spielt Hanfmann das beste Jahr<br />

seiner Karriere. Beim Masters-1000-Turnier<br />

in Rom erreichte er als Qualifikant das Viertelfinale,<br />

schlug dabei mit Taylor Fritz und<br />

Andrey Rublev zwei Top-10-Spieler und steht<br />

kurz vor dem erstmaligen Einzug in die Top<br />

50. Zeit, um Yannick Hanfmann, der von<br />

Geburt an schwerhörig ist, die Bühne, die<br />

ihm zusteht, zu geben. Nach seiner Zweitrundenniederlage<br />

in Paris gegen Francisco<br />

Cerundolo nahm sich Hanfmann Zeit für<br />

ein Gespräch mit tennis MAGAZIN.<br />

Herr Hanfmann, mit Anfang 30 spielen<br />

Sie so gut wie nie. Würden Sie sich als<br />

Spätstarter bezeichnen?<br />

Ein bisschen schon. Den Spätstarter nehme<br />

ich gerne, wenn es jetzt noch einen richtigen<br />

Start gibt. Mit der Erfahrung bin ich<br />

etwas reifer geworden und habe gute Entscheidungen<br />

getroffen. Ich würde nicht<br />

sagen, dass ich jetzt in der Blüte meiner<br />

Karriere bin, aber in einem guten Stadium.<br />

Sie sind nach dem Abitur in die USA aufs<br />

College an der University of Southern<br />

California in Los Angeles gegangen.<br />