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Voelkel, Naturwunder Streuobstwiese (Booklet)

Kaum ein anderer Lebensraum ist so abwechslungsreich wie eine Streuobstwiese. Die Kulturlandschaft aus verstreut stehenden, hochstämmigen Obstbäumen auf Wiesenland ähnelt der Baumsavanne, die einst in unseren heimischen Gefilden vorherrschte. Sie gehört zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Licht und Schatten spielen in und unter Baumkronen, Astlöcher bieten Unterschlupf, und neben einer Vielzahl an Blüten und Früchten finden sich Totholz und naturbelassenes Grün. Jede Streuobstwiese ist ein wahrer Hotspot der Biodiversität und beheimatet rund 5.000 Tier- und Pflanzen­arten. Damit ist dieser Lebensraum genauso artenreich wie ein tropischer Regenwald und teilt mit diesem eine weitere Gemeinsamkeit: Beides gibt es leider zunehmend weniger. Auch für uns haben Streuobstwiesen eine besondere Bedeutung: Vor 100 Jahren zog unser Gründerpaar, Margret und Karl Voelkel, mit einer mobilen Saftpresse durch die Dörfer der Elbtalaue, verarbeitete die Früchte der Nachbarschaft und legte so den Grundstein der Naturkostsafterei.

Kaum ein anderer Lebensraum ist so abwechslungsreich wie eine Streuobstwiese. Die Kulturlandschaft aus verstreut stehenden, hochstämmigen Obstbäumen auf Wiesenland ähnelt der Baumsavanne, die einst in unseren heimischen Gefilden vorherrschte. Sie gehört zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Licht und Schatten spielen in und unter Baumkronen, Astlöcher bieten Unterschlupf, und neben einer Vielzahl an Blüten und Früchten finden sich Totholz und naturbelassenes Grün. Jede Streuobstwiese ist ein wahrer Hotspot der Biodiversität und beheimatet rund 5.000 Tier- und Pflanzen­arten. Damit ist dieser Lebensraum genauso artenreich wie ein tropischer Regenwald und teilt mit diesem eine weitere Gemeinsamkeit: Beides gibt es leider zunehmend weniger.

Auch für uns haben Streuobstwiesen eine besondere Bedeutung: Vor 100 Jahren zog unser Gründerpaar, Margret und Karl Voelkel, mit einer mobilen Saftpresse durch die Dörfer der Elbtalaue, verarbeitete die Früchte der Nachbarschaft und legte so den Grundstein der Naturkostsafterei.

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Admiral<br />

Vanessa atalanta<br />

Admirale zählen zu den Wanderfaltern und erschließen durch ihre ausdauernde<br />

Flugfähigkeit mit jeder Generation neue Areale. Dabei können sie,<br />

ähnlich wie Zugvögel, in wenigen Tagen große Distanzen von bis zu tausend<br />

Kilometern zurücklegen. Jedes Frühjahr fliegen Individuen aus wärmeren,<br />

südlichen Gefilden bei uns ein. Die Weibchen legen gleich nach der Ankunft<br />

ihre Eier – und zwar ausschließlich auf die Blätter der Großen Brennnessel.<br />

Jede geschlüpfte Raupe fertigt eine geschlossen Blatttüte als Behausung an.<br />

Mit Spinnfäden klebt sie die Enden eines Blattes so zusammen, dass eine<br />

zeltartige Konstruktion entsteht. In dieser ist sie für Fressfeinde nur schwer<br />

auffindbar, und die Unterkunft bietet zudem Schutz vor Witterung. Nach der<br />

Verpuppung wandert die nächste Generation aus Admiralen zur Überwinterung<br />

wieder in wärmere Regionen. Zog es die Schmetterlinge früher noch in<br />

den Mittelmeerraum, überwintern sie seit den 1990er Jahren immer häufiger<br />

auch bei uns: Im Zuge des Klimawandels wird es hier ja auch immer wärmer.<br />

Eine Besonderheit bei dieser Art ist, dass sowohl der Falter als auch die Eier,<br />

Raupen und Puppen bei uns überwintern können. Durch eine außergewöhnlich<br />

rasche Selektion wurde die hier lebende Population immer kälteresis-<br />

tenter und kann mittlerweile mehrere Wochen anhaltenden<br />

Dauerfrost überstehen. Dadurch weitet sich das Verbreitungsareal<br />

der Art ungewöhnlich schnell immer<br />

weiter nach Nord-Osten aus. Im Herbst saugen die Falter<br />

gerne an Fallobst. Dann kann man die prächtigen<br />

Admirale mit ihrer kontrastreichen Zeichnung beson-<br />

ders oft in <strong>Streuobstwiese</strong>n bewundern.

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