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Die Elektroindustrie in Ostdeutschland - Otto Brenner Shop

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Vorwort<br />

VORWORT<br />

<strong>Die</strong> Branchenanalyse „<strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Ostdeutschland</strong>“ verfolgt das Ziel, Entwicklungen der ostdeutschen <strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

darzustellen und Besonderheiten im Vergleich zur Entwicklung <strong>in</strong> Westdeutschland herauszuarbeiten. Daraus<br />

werden branchenbezogene Handlungskorridore abgeleitet und Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert.<br />

<strong>Die</strong> von der <strong>Otto</strong> <strong>Brenner</strong> Stiftung <strong>in</strong> Auftrag gegebene und von Jörg Hennersdorf, Gregor Holst und Walter Krippendorf<br />

durchgeführte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die <strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong> trotz der gravierenden E<strong>in</strong>brüche <strong>in</strong> der<br />

Nachwendezeit auch durch gezielte Förderung im Zuge des „Aufbau Ost“ <strong>in</strong> den traditionellen Zentren restrukturiert<br />

und neu aufgebaut wurde und <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähige <strong>in</strong>dustrielle Kerne, z. B. <strong>in</strong> Dresden, Jena und Erfurt,<br />

entstanden s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> <strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong> hat sich <strong>in</strong> den letzten 15 Jahren <strong>in</strong> <strong>Ostdeutschland</strong> dynamischer entwickelt als<br />

<strong>in</strong> Westdeutschland. <strong>Die</strong> Umsätze der Branche stiegen <strong>in</strong> <strong>Ostdeutschland</strong> deutlich stärker als <strong>in</strong> der Gesamtbranche.<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigungsentwicklung zeigte <strong>in</strong> <strong>Ostdeutschland</strong> e<strong>in</strong>en leicht positiven Trend – gegenüber e<strong>in</strong>em negativen<br />

gesamtdeutschen Trend. <strong>Die</strong> ostdeutsche <strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong> ist – unterm Strich – e<strong>in</strong> Beispiel für strukturpolitisch positive<br />

Effekte, die durch gezielte Industriepolitik erreicht werden können.<br />

Neben diesen positiven Entwicklungen zeigt die Studie aber auch, dass <strong>in</strong> der ostdeutschen <strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong> e<strong>in</strong><br />

deutlicher E<strong>in</strong>kommensunterschied im Vergleich zu Westdeutschland festzustellen ist und sich dieser <strong>in</strong> den letzten<br />

10 Jahren nicht verr<strong>in</strong>gert hat. Gleichzeitig liegt die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit <strong>in</strong> der ostdeutschen<br />

<strong>Elektro<strong>in</strong>dustrie</strong> deutlich über dem westdeutschen Vergleichswert.<br />

<strong>Die</strong> aktuelle F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise, deren Dynamik, Reichweite und Folgen noch nicht präzise abzuschätzen<br />

s<strong>in</strong>d, läßt aber schon heute e<strong>in</strong>e Entwicklung befürchten, die dazu führen kann, dass <strong>in</strong>dustrielle „Leuchttürme“ <strong>in</strong><br />

ihrer Struktur, unter Umständen <strong>in</strong> ihrer Existenz gefährdet s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> Sicherung von großen Investitionen, die über<br />

mehr als e<strong>in</strong> Jahrzehnt von der Gesellschaft mitf<strong>in</strong>anziert wurden, wird daher auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe<br />

branchenorientierter Industriepolitik se<strong>in</strong>.<br />

Zur Gestaltung e<strong>in</strong>er solchen Politik diskutiert die Studie zahlreiche Vorschläge. Sie reichen von Überlegungen zur<br />

Standort- und Arbeitsplatzsicherung bis h<strong>in</strong> zu Konzepten, die die positive Branchenentwicklung mit e<strong>in</strong>er Entwicklung<br />

zur „Guten Arbeit“ verb<strong>in</strong>den und die Verfestigung der arbeitspolitischen Disparitäten reduzieren können.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Otto</strong> <strong>Brenner</strong> Stiftung hofft, mit der Vorlage dieser Untersuchung und den Ergebnissen dieser Studie e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

liefern zu können zur notwendigen Diskussion, wie angesichts der wirtschaftlichen Verwerfungen, die e<strong>in</strong> vom<br />

F<strong>in</strong>anzmarkt getriebener Kapitialismus mit sich gebracht hat, durch e<strong>in</strong>e aktive Industrie- und <strong>in</strong>novative Strukturpolitik<br />

auch langfristig wirtschaftlicher Wohlstand, soziale Sicherheit, ökologische Nachhaltigkeit und <strong>in</strong>ternationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit klug mite<strong>in</strong>ander verbunden und stabilisiert werden können.<br />

Frankfurt, im April 2009<br />

Jupp Legrand Wolf Jürgen Röder<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Otto</strong> <strong>Brenner</strong> Stiftung<br />

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