Gestaltungsfaktor Digitalisierung - so stemmt der Einkauf die Zukunft!
eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.
eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.
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Denn das eröffnet neue Perspektiven im immer
wichtigeren strategischen Bereich, der auch
angesichts jüngerer Entwicklungen immer mehr
Bedeutung erlangt: „Die aktuellen Krisen – von
der Pandemie über den blockierten Panamakanal
im Frühjahr 2021 bis hin zum Ukraine-Krieg oder
Chinas Drohungen gegen Taiwan – zeigen, wie
wichtig es ist, schnell zu reagieren! Dafür die
technologische Infrastruktur zu schaffen, ist die
eigentliche Aufgabe des Einkaufs.“
Beste Aussichten für den Einkauf
„Mit eProcurement haben wir vor über 20 Jahren
begonnen, damals dachte ich, in fünf Jahren sei
das Thema durch. Ich habe mich getäuscht,“, leitet
Dr. Bogaschewsky ein. „Wahrscheinlich werden
also auch Sach bearbeiter in den nächsten 20
Jahren in vielen Unternehmen gebraucht werden.
Immer mehr werden aber die neue Spielwiese
nutzen und relevante Wettbewerbsvorteile erzielen!“,
prognostiziert er und schwärmt: „Das
Problem war bislang, dass die Informationen
für strategischen Einkauf fehlten. Heute sind
sie aber verfügbar – und das macht den neuen
Einkauf so faszinierend.“
So liefern Tools wie die scoutbee Lieferantensuche
Daten, die über die Basisinteressen des
Einkaufs hinausgehen.
„Ich sehe nicht nur, welche Lieferanten es für
bestimmte Güter gibt und ob sie meine Kriterien
erfüllen, ich sehe zum Beispiel auch, wohin sie
in welchem Umfang liefern – damit werden
komplette Wettbewerbsanalysen und Konkurrenzbetrachtungen
möglich.“
Dieses Wissen macht den Einkauf zum wichtigen
Gesprächspartner der Geschäftsführung. Für diese
Neupositionierung braucht es jedoch zeitliche
Ressourcen. „Das führt uns wieder an den Beginn
des Gesprächs: die Automatisierung manueller
Einkaufstätigkeiten durch eProcurement!“ ■
Perspektivenwechsel im Einkauf!
Dkfm. Heinz Pechek beschäftigt sich in seiner gesamten beruflichen Laufbahn mit
der Steigerung von Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Als geschäftsführender
Vorstand des BMÖ versteht er den Einkauf als den Wertschöpfungsfaktor Nr. 1
im Unternehmen – und prognostiziert eine spannende Zukunft, in die der BMÖ
seine Mitglieder kompetent begleitet.
Als der Bundesverband Materialwirtschaft,
Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) 1997
gegründet wurde, sah die Welt in vielen Unternehmen
noch ganz anders aus als heute, erinnert
sich Dkfm. Pechek:
„Der Einkauf hatte oft noch nicht die Anerkennung
im Unternehmen, die ihm kraft seiner
Ergebnisverantwortung zukommt!“ Immerhin
stecken bis zu 70% und mehr der Herstellkosten
im Zukauf, trotzdem war die Funktion oft deutlich
unter ihrer wahren Bedeutung hierarchisch
untergeordnet angesiedelt.
„Das kam im Alltag fallweise so zum Ausdruck,
dass der Lagerarbeiter mit Kreuzschmerzen in
den Einkauf versetzt wurde, weil er dort nur
Bestellungen schreiben müsse“, zitiert Pechek einen
seinerzeit sehr prominenten Einkaufschef.
Heute ist es State of the Art, dass der Bedarfsträger
selbst die Bestellungen aus einem
zeitgemäßen eProcurement-System mit Katalog
und Plattform-Lösungen, wie sie beispielsweise
auch von DIG angeboten werden, auslöst.
„Diese Systeme schaffen im Einkauf wertvolle
Ressourcen für strategische Arbeit wie Lieferantenentwicklung,
-management oder als
Innovation-Scout“, so Pechek, der gleichzeitig
auf die heute schon verfügbare, KI-gesteuerte
Bestellauslösung als weitere Unterstützung des
Einkäufers verweist.
Dkfm. Heinz Pechek
Geschäft sführender Vorstand
Fotos
Porträt: Die goldene Kuh
Uni: Universität Würzburg
Carbon-Footprint: Adobe Stock
12 DIG-Magazin 2023
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