26.06.2023 Aufrufe

Gestaltungsfaktor Digitalisierung - so stemmt der Einkauf die Zukunft!

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

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Die Beschaffung wurde schneller und einfacher

als im vergleichsweise umständlichen ERP.“ Bis

Ende 2021 wurden 21 Lieferanten angebunden.

„Derzeit wickeln 162 User bis zu 30% der

Bestell vorgänge über die Plattform ab, das sind

monatlich etwa 200 – bei steigender Tendenz.“

Der Anteil am Bestellvolumen beläuft sich

auf 3 bis 5 Prozent: „Damit haben wir das Ziel

erreicht, nicht wertschöpfende Tätigkeiten aus

dem Einkauf herauszubringen.“

Max Winkler

Global Head of

Group Procurement

Der Turbo-Digitalisierer:

Max Winkler

Bei der internationalen Unternehmensgruppe Neuman Aluminium treibt man

die Digitalisierung im Einkauf vehement voran. War man vor kurzem noch

Neueinsteiger im eProcurement, führte man Anfang 2022 schon das Sourcing

ein. Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung ist Max Winkler, MBA,

der zeigt, wie einfach die digitale Transformation sein kann – wenn man die

Unterstützung der Geschäftsführung genießt.

“Unser Weg im eProcurement hat vor 1,5 Jahren

begonnen“, erinnert sich Max Winkler, MBA.

Damals setzte er sich als Global Head of Indirect

Procurement das Ziel, die Prozesse in den Einkaufsabteilungen

der österreichischen Standorte

zu vereinheitlichen und zu zentralisieren. „Diese

vier rechtlich eigenständigen Unternehmen

liegen in Niederösterreich nur wenige Kilometer

voneinander entfernt. Trotzdem trennten die

einzelnen Buying-Abteilungen Welten.“

Denn auch wenn in der Unternehmensgruppe

einheitlich Infor als ERP-System verwendet wird,

waren die Prozesse in der Beschaffung höchst

unterschiedlich:

„Während die einen Bestellungen per eMail

erhielten und händisch ins System übertrugen,

arbeiteten andere mit BANF, die sie nacherfassen

mussten, um dann telefonisch zu bestellen.“

Entscheidung in einer Herzenssache

Diese Situation stellte sich für Winkler, der sich

des Optimierungspotenzials im Capex- und

Opex-Bereich bewusst war, als untragbar dar:

„Die Einführung von eProcurement war daher

mein Herzenswunsch. Über meinen früheren

Vorgesetzten kannte ich DIG, die ich mit anderen

Anbietern wie JAGGAER oder der Beschaffungsplattform

Mercateo verglich.“

Den Ausschlag gab das Vertrauen: „Mich haben

Harald Allerstorfer und Margot Semlak sowie

das Dienstleistungsangebot und der Support im

laufenden Betrieb überzeugt!“

Nach der Entscheidung für DIG wurde der Beschaffungsprozess

vereinheitlicht. „Frau Semlak

setzte unsere Genehmigungsrichtlinie perfekt

um. Die Bestellungen werden ins ERP übertragen,

wo auch die Buchungen der Rechnungen und

Wareneingänge verbleiben.“

Erfolgreiche Einführung und hohe Akzeptanz

Der Roll-out erfolgte im März 2021 gleichzeitig

über alle vier Werke: „Wir stellten bald fest, dass

das intuitive Handling und die visuelle Gestaltung

der Plattform die Kolleg*innen überzeugte!

Next Step: Sourcing

Nach dem überzeugenden Start von eProcurement

nahm Winkler mit dem Sourcing das nächste

Projekt in Angriff. Denn das Volumen, das über

die Plattform läuft, soll stark ausgebaut werden.

„Über einen eigenen Prozess werden ganz

andere Größen abgewickelt, schließlich umfasst

indirekter Einkauf bei Neuman alles, was nicht

ins Produkt kommt: von der Büroklammer bis

zur Maschine oder Halle.“

In den ersten Monaten 2022 wurde daher das

DIG Sourcing Tool implementiert, mit dem etwa

zeichnungsgebundene Bauteile oder die Fremdbearbeitung

von Bauteilen angefragt werden.

Dabei können Lieferanten geclustert werden,

ebenso sind Anfragen an mehrere zum Vergleich

der Preise möglich.

„Auch für im Katalog nicht auffindbare Teile

unserer Lieferanten kommt dieses Tool zum

Einsatz. Die gehen per Freitext an den Einkauf,

werden dort geprüft und die Bestellung entsprechend

verschickt.“ Im zweiten Halbjahr 2022 ist

außerdem die Abwicklung von Dienstleistungen

über DIG Sourcing geplant.

Roll-out auf die internationalen Werke

Die unbürokratische Unterstützung der Geschäftsebene

in Sachen Digitalisierung spornt

Winkler an: „Vom Nutzen der Maßnahmen sind

alle überzeugt. Jetzt versuche ich das Thema auch

in der internationalen Gruppe zu pushen und die

Standorte bei der Einführung zu unterstützen.“

Der Fokus liegt dabei zunächst auf Deutschland

und der Slowakei, erklärt Winkler: „Bei

letzterem Nachbarn ist die Implementierung des

eProcurement bereits erfolgt, mit den Schulungen

der Kolleg*innen wurde Ende 2021 begonnen.

Seit dem Go Live am 1.4.2021 wurden rund

5.500 Bestellungen getätigt und im Q4 2022 auch

das DIG Ausschreibungstool eingeführt. Damit

wurden bereits rund 100 maschinenbezogene

Teile und Zeichnungsteile angefragt.“ ■

Neuman Aluminium

Das Familienunternehmen in 7. Generation

hat sich von seinem Hauptsitz in Marktl/

Lilienfeld in Niederösterreich zu einem

internationalen Industriekonzern entwickelt.

Heute produziert die Neuman

Gruppe an 10 Standorten bzw. in 14 Werken

in Europa, Nordamerika und Asien: Butzen,

Profile, Fließpress- und Strangpressteile

sowie Dachöffnungssysteme werden u.a.

für die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft

und die Elektrotechnik gefertigt. Das

mittelständisch geprägte Unternehmen

erwirtschaftet mit über 3.000 Mitarbeitern

rund 570 Mio. Euro Umsatz.

Fotos

Neuman Aluminium

18 DIG-Magazin 2023

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