26.06.2023 Aufrufe

Gestaltungsfaktor Digitalisierung - so stemmt der Einkauf die Zukunft!

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

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Alois Grüblinger

Geschäft sleitung

Der EDI-Trainer bei Intersport:

Alois Grüblinger

Elektronischer Datenaustausch ist mittlerweile in vielen Unternehmen Stateof-the-Art.

Doch bei Intersport Österreich wird die Technologie auf besonders

dynamische Weise eingesetzt, um Businesslogiken mit Händlern, Service-Partnern

und Lieferanten zu verwirklichen. Und die Entwicklung geht ständig weiter.

Bereits in den frühen 80iger Jahren tauschte

Intersport mit Lieferanten Umsatz- Rechnungsund

Zahlungsdaten mittels Datenträger (Diskette

bzw. Magnetband) aus, die am Postweg verschickt

wurden.

„Anfang der 2000er Jahre starteten wir bei Intersport

die erste Trainingsphase für elektronischen

Datenaustausch“, erinnert sich Geschäftsleiter

Alois Grüblinger, der zu jener Zeit die IT leitete.

„Der postalische Ablauf war entsprechend träge,

weshalb wir uns die Latte um einiges höher legten.“

Beginn einer neuen Ära

Der Startschuss für eine tiefgreifende Modernisierung

erfolgte im Sommer 2003, erzählt Grüblinger:

„Gemeinsam mit einem externen Berater wurde

eine Ausschreibung erstellt, über die wir unter

anderem mit DIG in Kontakt kamen.“

Damals erinnerte ihn der Linzer Anbieter eher an

ein Start-up: „Hinter Leopold Binder und Michael

Eisler standen nur ein paar Leute, aber sie hatten

erste namhafte Kunden und einen Spirit, der zu

unserer hemdsärmeligen Art passte!“

Dass DIG als Sieger der Ausschreibung

hervorging, war auch dem praxistauglichen

Leistungsumfang geschuldet.

„Wir haben gemerkt, dass uns das in der praktischen

Umsetzung dabei unterstützt, nicht nur

Daten mit Konvertierung auszutauschen, sondern

Partner und Lieferanten zu gewinnen, die mit uns

den Weg des elektronischen Datenaustauschs

beschreiten!“

Dabei übernahm DIG die Aufgabe, bestehende

Lieferanten von Intersport zum Umstieg auf

elektronische Rechnungslegung zu bewegen und

zusätzlich neue Partner zu gewinnen. „Das war für

uns die erste Belegklasse, um Effizienzpotenzial

zu realisieren.“

Flexibles EDI für eine heterogene

Systemlandschaft

Den Unterschied zur Konkurrenz machten

letztlich auch die verschiedenen Anbindungsmöglichkeiten

bei DIG, erinnert sich Grüblinger:

„Vom niederschwelligen Datenaustausch via

eMail über die Webportallösung bis zur vollwertigen

EDI-Strecke wird jedem Partner eine

passende Möglichkeit geboten.“

Diese Flexibilität erfordert schon die Mitgliederstruktur

von Intersport: „Viele sind zu 100 Prozent

Sporthändler, großteils mit Filialen.

Andere haben hingegen mehrere Geschäftszweige

und betreiben zusätzlich zum Sportgeschäft z.B.

Modehandel oder Hotellerie.“ Dementsprechend

nutzen die meisten Mitglieder das zentrale Intersport-Warenwirtschaftssystem,

während rund

10 Prozent des Umsatzes über verschiedenste

individuelle Systeme laufen.

„Ziel war aber, alle unsere Händler in unseren

Märkten Österreich, Tschechien, Ungarn und

Slowakei anzubinden.“

Leistungsstarke Datendrehscheibe mit

Weiterentwicklungspotenzial

Der nächste Entwicklungsschritt nach der

Digitalisierung der Rechnungen betraf die

Artikeldaten. „Als Servicezentrale wollten

wir unseren Mitgliedern diese Informationen

automatisch zur Verfügung stellen. Dazu sollte

unsere Warenwirtschaft einerseits mit den rund

150 Lieferanten kommunizieren und andererseits

mit den jeweiligen Zielsystemen der Händler.“

Gleichzeitig wurden auch sämtliche Belege von

Intersport an die Lieferanten automatisiert. Eine

weitere Ausbaustufe erfolgte mit der Anbindung

des Onlineshops von Intersport. „Das Bestelldatenhandling

kann auch komplexer werden,

etwa wenn ein Kunde ein Produkt bestellt und

dieses im Zentrallager nicht vorrätig ist.“

Dann kann nämlich seitens Intersport entschieden

werden, dass die Auslieferung über ein

Mitglied erfolgt, erklärt Grüblinger: „Wir teilen

mit, wer den Auftrag abwickelt – daraus ergibt

sich nicht nur das konkret benötigte Format

der Bestellung, sondern auch deren Inhalte.

Intersport arbeitet nämlich mit einer eigenen

Großhandelswarenwirtschaft.“ In diesem Fall wird

der Umsatz über ein Mitglied mittels Shop-Versand

abgewickelt.

DIG als Teil der Serviceangebote von Intersport

Insgesamt umfasst der österreichische Markt über

280 Standorte bzw. über 100 Händler. Die restlichen

rund 35 Händler und knapp 90 Standorte

teilen sich auf Ungarn, Tschechien und Slowakei

auf. DIG kommt nicht nur im Sinne individuell

konvertierter Datenformate ins Spiel, sondern ist

auch Bestandteil verschiedener Services:

„So bieten wir den Händlern auch Systeme zur

Lohnverrechnung und Buchhaltung, einige nutzen

aber ihre eigenen. Damit sie verschiedenste

Daten tagesaktuell und automatisiert einspielen

können, brauchen sie DIG nur bekanntzugeben,

welche Formate sie benötigen.“

Auf diese Weise werden auch die Systeme

der Mitglieder eingebunden und gleichzeitig

der organisatorische Aufwand des Intersport

Services ausgelagert.

Und das funktioniert in der Praxis bestens, betont

Grüblinger: „So sieht das perfekte Team aus: Wir

entwickeln die Serviceangebote und DIG kümmert

sich um die Abwicklung!“

Enge Sparringspartnerschaft

„Die zuverlässige Umsetzung der Anforderungen

von Intersport ist selbstverständlich“, betont

Leopold Binder, CFO der DIG. „Wir wollen aber als

Sparringspartner die Geschäftsprozesse unserer

Kunden im Detail verstehen.“

Voraussetzung dafür ist ein offener Umgang

miteinander. Grüblinger freut sich jedenfalls

über die Zusammenarbeit: „Wir haben da ein

besonderes Vertrauensverhältnis aufgebaut.

Immerhin verantwortet DIG ganz grundlegende

Geschäftsprozesse, ohne die unser Betrieb nicht

möglich wäre!“

Auf dieser Basis lassen sich auch neue Ideen

optimieren, erzählt Binder: „Wir setzen die Anforderungen

nicht einfach blind um, sondern

prüfen für den gewünschten Prozess immer auch

effizientere Wege.“ So ist trotz über die Jahre

wechselnder Player ein starkes Team entstanden.

Auch der aktuelle IT-Leiter von Intersport,

Peter Bachl, blickt optimistisch auf anstehende

Projekte: „Wir planen die Ausweitung unserer

eCommerce-Plattform über Österreichs Grenzen

hinaus. Und auch beim Orderablauf haben wir

ein neues Tool ins Auge gefasst, wo wir uns auf

Input unserer Teamkollegen bei DIG freuen!“ ■

Fotos

Imagefoto: Adobe Stock

Porträt: INTERSPORT AUSTRIA

24 DIG-Magazin 2023

25

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