26.06.2023 Aufrufe

Gestaltungsfaktor Digitalisierung - so stemmt der Einkauf die Zukunft!

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Johannes Schuhmann

Head of Product Management

Feature-Schmiede:

Wie bei DIG Produkte entstehen

DIG-Urgestein Johannes Schuhmann verantwortet die Transformation erfolgreicher

Einzellösungen zu allgemein verfügbaren Funktionen. Auf diese Weise

steigern die individuellen Anforderungen von Kund*innen die Möglichkeiten

aller. Ermöglicht wird dies durch eine agile Entwicklung in Pilotprojekten.

„Neue Features basieren meistens auf dem Wunsch

nach einer konkreten Funktionalität“, erklärt

Johannes Schuhmann, was den Stein ins Rollen

bringt. „Gar nicht so selten wollten wir genau

so etwas schon länger für den Markt bauen, es

fehlte aber der Pilotkunde.“

Denn Ideen für spannende Funktionen gibt

es in der DIG viele: „Damit wir die Entwicklung

starten können, braucht es aber einen konkreten

Usecase.“ Ein Beispiel ist der Reklamationsprozess,

der im DIG eProcurement auf Knopfdruck gestartet

werden kann. „Diese Erweiterung bildet

den kompletten Reklamationsprozess innerhalb

des Systems ab. Dabei wird ein Formular mit

den Bestelldaten automatisch generiert, die

Reklamationsgründe angegeben und an den

Lieferanten sowie die Einkaufsabteilung versendet.“

Entwickelt wurde die Funktion für die

TU Graz, sie ist bereits allgemein verfügbar.

Agile Entwicklung in multifunktionalen Teams

Die Umsetzung der Konzepte in einsatzbereite

Software übernimmt bei DIG ein Team aus Product

Owner, Entwicklern und Testern.

„Der gerade beschriebene Reklamationsprozess

konnte in wenigen Wochen umgesetzt werden“, erinnert

sich Schuhmann und verweist im gleichen

Atemzug auf Gegenbeispiele. „Ein komplexer

Vertragsgenerator nimmt entsprechend mehr

Ressourcen in Anspruch und dauert in der Umsetzung

um einiges länger.“ Neben der Neuentwicklung

werden auch die einzelnen Lösungen

laufend überarbeitet: „Das betrifft eigentlich alle

Bereiche, im Speziellen das Sourcing und unsere

eProcurement-Plattform, bei der wir laufend mit

moderneren Oberflächen für bessere Usability

sorgen.“ Auch das Portalthema wird kontinuierlich

ausgebaut. „Wir arbeiten laufend an neuen

Nutzungsmöglichkeiten fürs Guided Buying bzw.

den Single Point of Purchase.“

Interne Optimierung für schnellere

Umsetzungen

Angesichts der steigenden Nachfrage nach

Automatisierungslösungen betrifft ein aktuelles

Kernthema die Durchlaufzeit von Projekten.

„Wir arbeiten an Maßnahmen zur Effizienzsteigerung,

um unseren Kunden auch bei hoher

Auslastung eine konstant gute Performance

abzuliefern – ohne dass das zulasten unserer

Individualisierungsmöglichkeiten geht“, ist

Schuhmann von der besseren Planbarkeit für

die Kunden überzeugt.

„Aus diesem Grund analysieren wir unsere

internen Abläufe und laden unsere Best-Practice-Lösungen

mit praxisrelevanten Features auf,

sodass wir damit ein breites Feld an Ansprüchen

abdecken.“

Lieferantenbewertung als Faktor

in lernenden Organisationen

Aktuell für Fujitsu entwickelt, ist diese

Funktion seit 2022 verfügbar.

Über frei kategorisierbare Fragebögen

werden Lieferanten mit einem Scoring

bewertet:

So können etwa in den Kategorien Preis,

Qualität und Liefersicherheit Fragen mit

beliebigen Multiple-Choice-Antworten

gestellt und diese frei gewichtet werden.

Ebenso sind Kommentare möglich, die

z.B. Zusatzinformationen für das Jahresgespräch

mit dem Lieferanten liefern.

Die Lieferantenbewertung kann beliebig

gesteuert werden – im Zuge eines Prozesses

(z.B. nach einer abgeschlossenen Ausschreibung)

oder als Screeningzyklus.

Die Ergebnisse sind vollumfänglichen in

der integrierten Lieferantenverwaltung

einsehbar.

Auf dieser Basis entstehen sehr schnell einsatzbereite

Lösungen, die weiter individualisiert

werden können. „Customizing ist eine unserer

Stärken, die wir natürlich weiterhin im vollen

Umfang anbieten.“

Coming soon: die besten Features 2023

Auch in diesem Jahr werden verschiedenste

neue Funktionen umgesetzt. „Die Lieferantenbewertung

wird für Fujitsu entwickelt und wird

ab Q3/4 2023 allgemein zur Verfügung stehen.“

Eine echte Neuerung gibt es auch in der automatisierten

Erkennung von Belegen, schwärmt

Schuhmann: „Neben herkömmlichem OCR bieten

wir jetzt in Kooperation mit der deutschen natif.

ai GmbH jetzt auch Deep-OCR, wo künstliche

Intelligenz die Anlernphase des Systems erspart.“

Nachstehend werden hier die beiden neuesten

Entwicklungen vorgestellt. „Darüber hinaus

informieren wir aber auch in unserem Newsletter

und auf Veranstaltungen über alle Neuheiten.

Und dann gibt es natürlich auch die Option, als

Pilotkunde eigene Features zu entwickeln – dafür

bin ich gerne Ansprechpartner!“ ■

Automatisierte Belegerkennung

mit Machine Learning

Neben der bewährten OCR-Lösung des

DIG-Partners Canon, bei der das System

regelbasiert mithilfe manueller Korrekturen

lernt, ist voraussichtlich ab Q3/Q4

2023 auch eine KI-basierte Belegerkennung

verfügbar. Die Lösung der deutschen

natif.ai beeindruckt dabei mit einer rein

maschinellen Erkennung unterschiedlichster

Dokumente. Neben Rechnungen und

Lieferscheinen können z.B. auch Versicherungsdokumente

strukturiert verarbeitet

werden. Das alles ohne Anlernphase (also

ohne Initialaufwand), sodass dieses System

vor allem von Vorteil ist, wenn Belege in

geringer Stückzahl mit vielen Lieferanten

ausgetauscht werden. Je nach Komplexität

und Qualität der zu analysierenden Objekte

werden nach der Selbstlernphase bis zu

100 Prozent Erfolgsrate erreicht.

Imagefoto

Adobe Stock

40 DIG-Magazin 2023

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!