26.06.2023 Aufrufe

Gestaltungsfaktor Digitalisierung - so stemmt der Einkauf die Zukunft!

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

eProcurement bzw. digitale Beschaffung und automatisierter Belegfluss bilden das Rückgrat, mit dem der Einkauf erfolgreich die Herausforderungen von Lieferkettenschwierigkeiten und ESG bewältigt. Das Magazin bietet neben den neuesten Trends und interessanten Case Studies erfolgreiche Beispiele der Einkaufsdigitalisierung in unterschiedlichen Branchen.

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Bei EGGER verfolgen wir das Ziel, unsere Prozesse

kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Diesen Anspruch leben wir natürlich

auch im Einkauf.“

Christian Nothdurfter

Head of Corporate Technical

and General Purchasing

Worauf es bei der

Automatisierung ankommt

Über ein Vierteljahrhundert Erfahrung im technischen Einkauf – Christian

Nothdurfter von EGGER blickt auf eine lange Karriere zurück, in der er sich

ganz besonders der Einführung effizienter Beschaffungsstrukturen gewidmet

hat. „Vor vielen Jahren war das der Aufbau einer international gültigen

Lead-Buyer-Organisation gemeinsam mit den Kolleg*innen aus den einzelnen

Ländern. Damals ging es darum, unsere Prozesse so zu gestalten, dass wir

optimale Synergie- und Bündelungseffekte erzielen.“ Über die heutige Rolle

automatisierter Prozesse beim führenden Hersteller von Holzwerkstoffen,

erzählt er im Interview.

Der Aufbau einer gruppenweiten Struktur von

Lead-Buyern, die für die jeweiligen Warengruppen

verantwortlich zeichnen, führt bereits

seit geraumer Zeit zur Schaffung bedeutender

Synergie effekte:

„Diese Warengruppen spezialisten kümmern

sich gemeinsam mit den Einkaufsorganisationen

vor Ort um die Umsetzung der Rahmenverträge

ebenso wie um die Prozessautomatisierung und

schaffen somit Vorteile für alle Standorte.“

Als Beispiel nennt er die eProcurement-Plattform

der DIG, in der EGGER auch den End-to-End-

Prozess zur Beschaffung von Dienstleistungen

abbildet: „Ist ein Anbieter einmal im Katalog

angelegt, profitieren alle. Gleichzeitig wird zentral

sichergestellt, dass die strategischen Vorgaben

für Lieferanten operativ umgesetzt werden.“

Automatisierung ist dabei immer nur Mittel

zum Zweck: „Letztlich geht es um Effizienz und

Effektivität.

Leitlinien für jede Automatisierung

„Wenn wir Prozesse so gestalten und digital abbilden,

dass einmal definierte Entscheidungen

und Regeln automatisch dezentral zur Anwendung

kommen, ist das die Grundlage für die Automatisierung

im Einkauf.“

Dabei ist die Schaffung von Ressourcen und

Entwicklung von Spezialist*innen essenziell:

„Strategische Arbeit, die zunehmenden Anforderungen

in den Bereichen Compliance,

Warengruppen- und Lieferantenmanagement

oder Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit

ESG – all das erfordert Zeit, die Automatisierung

für uns freimacht.

Nicht zu verwechseln ist sie mit Buzzwords

wie Industrie 4.0 oder dem gehypten Einsatz

künstlicher Intelligenz.“ Automatisierung dürfe

auch kein Selbstzweck sein, Technologien müssten

immer dem Ziel dienen, nicht wertschöpfende

Prozessschritte, die man nicht eliminieren kann,

zu verbessern. „Dazu betrachten wir diese Prozesse,

analysieren sie und die Zusammenhänge

in unserer Organisation und überlegen, wie eine

Verbesserung aussehen könnte.“

Schaffung klarer Umsetzungsstrukturen

„Wir haben im technischen Einkauf schon vor

Jahren das Lieferanten- und Warengruppenmanagement

sowie Prozesse als Handlungsfelder

definiert“, erzählt Nothdurfter.

„Nach den Entscheidungen für Verbesserungen

geht es um die Frage, wie diese gruppenweit

realisiert werden.“

Um diesen Schritt in einer Gesamtstrategie umzusetzen,

wurde bei EGGER das Zusammenspiel der

verschiedenen Ebenen analysiert: „Wir wurden

uns bewusst, dass regulatorische Themen, unser

Code of Conduct und unser Mission Statement

sowie die Warengruppen-Strategie und das Lieferantenmanagement

insgesamt den strategischen

und operativen Einkauf beeinflussen.“

In dem entsprechend visualisierten Prozesshaus,

wie EGGER es nennt, werden diese Zusammenhänge

schematisch dargestellt und Wunschabläufe

als Zielsetzung skizziert:

„Hier wird etwa das ideale Zusammenspiel mit

der strategischen Ebene bei Nicht-Katalogartikeln

abgebildet. Mit dem Ziel, durch definierte Sourcing-Prozesse

die Einhaltung der oben genannten

Vorgaben zu gewährleisten.“

46 DIG-Magazin 2023

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